B R U S T K R E B S
Transcrição
B R U S T K R E B S
B R U S T K R E B S Daten und Trends zu Inzidenz, Mortalität und Überlebenszeiten im Saarland und in Rheinland-Pfalz Ergebnisse der Epidemiologischen Krebsregister Saarland und Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Ergebnisse der Epidemiologischen Krebsregister Saarland und Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Saarbrücken, im Oktober 2006 Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Impressum Herausgeber: Epidemiologisches Krebsregister Saarland und Epidemiologisches Krebsregister Rheinland-Pfalz verantwortlich für den Inhalt: Sabine Baltes, Christa Stegmaier, Hartwig Ziegler, Jürgen Zimmer, Saarbrücken Statistische Analysen: Irene Schmidtmann, Mainz Grafik und Satz: Manfred Götz, Jürgen Zimmer, Saarbrücken Veröffentlicht im Oktober 2006 Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung 6 Einführung 7 1. Bevölkerungsbezogene Krebsregistrierung - Ziele und Aufgaben am Beispiel Brustkrebs der Frauen 7 2. Krebsregistrierung im Saarland und in Rheinland-Pfalz 8 3. Bevölkerung im Einzugsgebiet 9 4. Gesundheitswesen 9 5. Datenquellen 10 6. Datenqualität 10 7. Epidemiologische Indikatoren zum Brustkrebs 12 7.1 Inzidenz und Mortalität 12 7.1.1 Prozentuale Verteilung 12 7.1.2 Internationaler Vergleich 13 7.1.3 Zeitliche Entwicklung 13 7.1.4 Altersverteilung 14 7.1.5 Stadienverteilung 15 7.1.6 Lokalisation des Tumors 15 7.1.7 Histologische Tumortypen und Grading 16 7.2 Prävalenz 16 7.3 Überlebensraten 17 8. Screening und Früherkennung 20 8.1 Situation im Jahr 2000 20 8.2 Die 50- bis 69-jährigen Frauen im Saarland und in Rheinland-Pfalz als Zielgruppe des Mammographie-Screenings 22 Schlussbemerkung 23 9. Anhang Glossar 24 Literaturverzeichnis 25 Abbildungsverzeichnis 26 Tabellenverzeichnis 26 Tabellen 27 -5- Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Zusammenfassung In den Jahren 1998 bis 2000, dem Untersuchungszeitraum dieser Studie, war Brustkrebs im Saarland wie in Rheinland-Pfalz die mit Abstand häufigste Krebsneuerkrankung und -todesursache bei Frauen. Die Inzidenz der invasiven Brusttumoren ist in beiden Bundesländern steigend. Im Saarland liegen die altersstandardisierten Mortalitätsraten - mit Schwankungen nach oben und unten - seit Jahren auf dem gleichen Niveau, während sie in Rheinland-Pfalz leicht zurückgegangen sind. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass die Überlebenschancen ganz wesentlich von zwei Faktoren abhängen: • vom Alter der Patientin zum Diagnosezeitpunkt und • vom Tumorstadium zum Diagnosezeitpunkt Der Faktor Stadium kann durch effektive Früherkennungsmaßnahmen günstig beeinflusst werden. Die Altersgruppe zwischen 50 und 69 Jahren ist besonders stark betroffen sowohl im Hinblick auf die Inzidenz als auch auf die Mortalität. Insofern erscheinen Interventionen für diese Altersgruppe besonders lohnend. Für die Zeiträume 1988 bis 1992 und 1998 bis 2000 zeigen die Auswertungen für das Saarland einen deutlichen Anstieg der Neuerkrankungen bei den 50- bis 59-jährigen Frauen, die heute die höchsten Erkrankungsraten aufweisen, und einen Anstieg der altersstandardisierten Mortalität in der Altersgruppe 60 Jahre und älter. Gleichzeitig ver schlechtert sich mit zunehmendem Alter auch die Stadienverteilung, der Anteil an ungünstigen UICC-Stadien (unio internationalis contra cancrum — internationale Union gegen den Krebs) nimmt deutlich zu. Festgestellt wurde auch ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Turmorstadium und dem Zeitpunkt bzw. dem Anlass der Diagnose: In über 70 Prozent der Fälle, in denen in Rheinland-Pfalz die Diagnose Brustkrebs im Rahmen der gesetzlichen Früherkennung gestellt wurde, handelte es sich um Tumoren der Stadien 1 und 2A, bei denen die höchsten Überlebensraten zu verzeichnen sind. In der bisherigen Praxis wird die Diagnose Brustkrebs allerdings nur zu einem geringen Teil im Rahmen der gesetzlichen Früherkennung gestellt, weitaus häufiger ist etwa eine Selbstuntersuchung ausschlaggebend für den Gang zum Arzt. Die Analyse der Überlebenszeitdaten aus dem Saarland zeigt für den Zeitraum 1980 bis 2000 durchgehend eine Verbesserung der Überlebenschancen, und zwar im Hinblick auf die 5-Jahres-Überlebensraten wie auch mit Blick auf die Entwicklung der längerfristigen Überlebensraten. Bei Brustkrebs ist dieser Trend deshalb von besonderer Bedeutung, weil hier im Gegensatz zu anderen Lokalisationen frühestens 15 Jahre nach Diagnosestellung von einer normalen ferneren Lebenserwartung ausgegangen werden kann. Die deutlichsten Verbesserungen gab es bei Frauen zwischen 40 und 49 Jahren und günstigen Tumorstadien (1 oder 2A). Deutlich schlechtere Überlebenschancen haben • jüngere Frauen bis zum 40. Lebensjahr - in dieser Altersgruppe handelt es sich häufig um sehr aggressive Tumorarten, • ältere Patientinnen ab 70 Jahren • sowie Frauen mit ungünstigem Tumorstadium bei Diagnosestellung. Trotz der seit 1980 erzielten Fortschritte bei den Überlebenschancen zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung, dass es noch weiteres Verbesserungspotenzial gibt. Denn es ist festzuhalten, dass die Teilnahme an Vorsorgemaßnahmen der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland eher gering ist. Vergleicht man die Werte innerhalb Deutschlands, so waren die Teilnahmeraten im Jahr 2000 in den KV-Bezirken Saarland, Pfalz und Koblenz mit am niedrigsten. Hier nahmen weniger als die Hälfte der anspruchsberechtigten Frauen die Vorsorgeleistungen in Anspruch (vgl. Abb. 27 Seite 21). Mehr noch: Die Teilnahme ist bei jungen Frauen deutlich höher als bei älteren, die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen verhält sich also invers zum altersabhängigen Erkrankungsrisiko. Das bedeutet, dass die am stärksten gefährdeten Altersgruppen von der derzeitigen Praxis der Früherkennung nicht zufriedenstellend erreicht werden. Diese Mängel müssen behoben und die Brustkrebsfrüherkennung muss, auch im Hinblick auf die demographische Entwicklung, nachhaltig verbessert werden. Vor diesem Hintergrund ist die im Oktober 2003 beschlossene Einführung des Mammographie-Screenings ein Schritt in die richtige Richtung. Welches Potential eine qualitativ hochwertige Früherkennungspraxis birgt, zeigen die Ergebnisse dieser Studie: es wurde ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Anlass der Diagnose und der Stadienverteilung zum Zeitpunkt der Diagnose festgestellt. In welchem Maße das flächendeckende Mammographie-Screening die Effizienz der Brustkrebs-Früherkennung steigern wird, kann erst in einigen Jahren festgestellt werden. Bei dieser Evaluation kommt den epidemiologischen Krebsregistern eine Schlüsselstellung zu. Die Register können für eine definierte Bevölkerung oder Modellregion den Anteil der im Rahmen eines Früherkennungsprogramms diagnostizierten Neuerkrankungen berechnen. Darüber hinaus können sie Veränderungen in der Stadienverteilung bei Diagnosestellung dokumentieren und anhand ihrer Datenbestände Intervallkarzinome identifizieren. Nicht zuletzt sind sie in der Lage, den Einfluss des Screenings auf die Mortalität zu berechnen. -6- Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Einführung Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin erkranken in Deutschland jährlich über 47.500 Frauen an Brustkrebs, rund 19.300 der Betroffenen sind jünger als 60 Jahre (vgl. „Krebs in Deutschland“, 4. Auflage 2004). Brustkrebs macht fast ein Viertel aller Krebsneuerkrankungen bei Frauen aus, bei Frauen unter 60 Jahren beträgt der Anteil sogar rund ein Drittel. Bundesweit starben im Jahr 2000 rund 17.800 Frauen an Brustkrebs - etwa ein Viertel von ihnen noch vor Vollendung des 60. Lebensjahres. Brustkrebs verursacht rund 17,8 Prozent aller Krebstodesfälle bei Frauen. Das Risiko, bis zum 80. Lebensjahr an einem Mammakarzinom zu erkranken, liegt für Frauen in der Bundesrepublik bei etwa 10 Prozent. Insgesamt rangieren die bösartigen Neubildungen der weiblichen Brustdrüse bundesweit sowohl bei den Krebsneuerkrankungen als auch bei den Krebssterbefällen an Position eins. In Deutschland und Europa zeigen die Neuerkrankungsraten in den letzten 20 Jahren einen steigenden Trend. Vor diesem Hintergrund wollen die Epidemiologischen Krebsregister Rheinland-Pfalz und Saarland mit der vorliegenden Publikation gemeinsam einen Beitrag zur Verbesserung der epidemiologischen Dokumentation und Datenlage zum Mammakarzinom leisten. Zu diesem Zweck haben beide Register ihre entsprechenden Datenbestände aufbereitet und vergleichend ausgewertet. Die Register danken dem Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung für die finanzielle Förderung des Projektes im Rahmen des "Gesamtprogramms zur Krebsbekämpfung". Als häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen stellt Brustkrebs die Gesundheitspolitik vor große Herausforderungen. Im Rahmen einer qualitätsgesicherten und evidenzbasierten Gesamtstrategie zur Bekämpfung von Brustkrebs werden Prävention und Früherkennung künftig an Bedeutung gewinnen. Zur Verbesserung der Früherkennung von Brustkrebs wird in Deutschland derzeit erstmals ein organisiertes Mammographie-Screening eingeführt. Die hierfür notwendigen Organisationsstrukturen sollen flächendeckend für alle Bundesländer bis Ende 2005 aufgebaut werden. Die epidemiologischen Krebsregister werden hier einen Beitrag leisten, indem sie bevölkerungsbezogen sowohl die angestrebten Veränderungen in der Stadienverteilung bei Diagnosestellung als auch die vermehrte Erfassung von nicht invasiven Tumorstadien evaluieren. Darüber hinaus werden die so genannten Intervallkarzinome in den Krebsregistern identifiziert, was u.a. eine Überprüfung der Sensitivität der Mammographie als ScreeningUntersuchung ermöglicht. Ebenso kann die Akzeptanz und Effektivität von Früherkennungsprogrammen in den unterschiedlichen Altersgruppen untersucht werden. Eine Analyse der Überlebensraten ermöglicht Aussagen über die Effektivität dieser Programme auch hinsichtlich des langfristig angestrebten Ziels einer spürbaren Reduzierung der Sterblichkeit an Brustkrebs. Die vorliegenden Ergebnisse dokumentieren die jährlichen Fallzahlen, die rohe und altersstandardisierte Inzidenz und den Anteil an DCO-Fällen (vgl. Glossar) sowie deren Verteilung nach Wohnort und Alter der Patientinnen. Eine derartige Aufschlüsselung der Fälle bietet zusätzliche Mög- lichkeiten zur gezielten Meldemotivation und zur Überprüfung der Infrastruktur der Register. Weiterhin wurden relative Überlebensraten nach Alter und klinischen Stadien für bestimmte Diagnosejahre ausgewertet. Die Stadienverteilung wird sowohl im zeitlichen Vergleich als auch nach Altersgruppen der Patientinnen dargestellt. Ebenso werden histologische Tumortypen und die Mortalität in Abhängigkeit von Diagnosejahr und Alter bei Diagnosestellung betrachtet. Die Arbeit epidemiologischer Krebsregister und die Validität ihrer Datenbasis hängen wesentlich von der Vollzähligkeit und Vollständigkeit der gemeldeten Fälle ab. Deshalb ist es wichtig, dass alle Ärzte, die Krebspatienten diagnostizieren und behandeln, diese Fälle so vollständig und ausführlich wie möglich an das jeweilige Krebsregister melden. Auf diese Weise leistet die Ärzteschaft einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Ursachenforschung, Früherkennung, Therapie, Nachsorge und Gesundheitsplanung zum Wohl der betroffenen Patientinnen. 1. Bevölkerungsbezogene Krebsregistrierung - Ziele und Aufgaben am Beispiel Brustkrebs der Frauen Bevölkerungsbezogene (epidemiologische) Krebsregister sind Einrichtungen zur Erhebung, Speicherung, Verarbeitung, Analyse und Interpretation von Daten über das Auftreten und die Häufigkeit von Krebserkrankungen in definierten Einzugsgebieten. Durch ihren expliziten Bevölkerungsbezug können sie die Anzahl der Neuerkrankungen und der Sterbefälle an Krebs nach Geschlecht, Alter, Tumorsitz, Histologie und weiteren medizinischen und soziodemographischen Merkmalen erfassen und auf dieser Grundlage aussagekräftige Inzidenz- und Mortalitätsraten für die jeweilige Bezugsbevölkerung berechnen. Auf der Basis dieser Daten kann ein vollständiges Krebsregister das Krebsgeschehen unter vielfältigen Aspekten beleuchten und, wie hier am Beispiel Mammakarzinom demonstriert, für die Bekämpfung der Krankheit wichtige Aussagen treffen und Fragen beantworten. • Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Krebserkrankung und die häufigste Krebstodesursache. Zuverlässige Angaben zur Inzidenz sind eine unverzichtbare Voraussetzung für die Beschreibung von Ausmaß und Art der Krebsbelastung in einer Bevölkerung. Sie sind die Basis für weiterführende epidemiologische Studien bei der Suche nach Risiken und Ursachen der Krebsentstehung. • Die Inzidenz des Brustkrebses steigt weiterhin leicht an. Die Ergebnisse epidemiologischer Krebsregister beschreiben die zeitliche Entwicklung (Trend) der Inzidenz. Den Registern kommt hier eine Signal- und Monitoringfunktion zu. Indem sie einen Anstieg oder Rückgang der Inzidenz belegen, können sie u.a. Hinweise für Veränderungen im Profil der Risikofaktoren für Brustkrebs liefern. • Wie viele Intervallkarzinome treten bei organisiertem Mammographie-Screening auf? Haben die im Screening entdeckten Tumoren eine günstigere Stadienverteilung? Mit den Daten vollzähliger bevölkerungsbezogener Krebsregister lässt sich die Effektivität von Früherken- -7- Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 nungsprogrammen bewerten. So können bevölkerungsweit Unterschiede in der Stadienverteilung bei Diagnosestellung nachgewiesen werden. Am rückläufigen Trend der Inzidenz des invasiven Karzinoms des Gebärmutterhalses lässt sich der Erfolg des entsprechenden Früherkennungsprogramms erkennen. Unter dem Aspekt der Effizienzkontrolle werden die Krebsregister zukünftig auch das Mammographie-Screening der 50bis 69-jährigen Frauen in Deutschland begleiten. • Treten bestimmte Krebsformen in Ballungsräumen häufiger auf als in ländlichen Gebieten? Epidemiologische Krebsregister analysieren die räumliche Verteilung von Krebserkrankungen. Sie haben die Aufgabe, subjektiv beobachtete Häufungen von Krebserkrankungen (Cluster) objektiv zu überprüfen und gegebenenfalls eine weitere Abklärung zu initiieren. • Die Überlebensraten für Brustkrebs haben sich in den letzten 20 Jahren verbessert. Epidemiologische Krebsregister führen Überlebenszeitanalysen aller Patientinnen ihrer Bezugsbevölkerung durch. Zur Bewertung der Effektivität des Gesundheitswesens bei der Bekämpfung von Brustkrebserkrankungen stellen bevölkerungsbezogene Überlebensraten eine überaus wichtige Kenngröße dar. • Wie entwickelt sich die Anzahl der Neuerkrankungen bei Brustkrebs unter dem Einfluss der demographischen Entwicklung? Brustkrebs tritt besonders häufig ab dem 50. Lebensjahr auf. Angesichts der steigenden Lebenserwartung muss unter demographischen Gesichtspunkten mit einem weiteren Anstieg der Anzahl der Brustkrebsfälle gerechnet werden. Epidemiologische Krebsregister liefern durch quantitative Abschätzung künftiger Krebsneuerkrankungen wertvolle Informationen zur Bedarfsplanung im Gesundheitswesen. • Erforschung von Ursachen und Risiken für Brustkrebserkrankungen Die Daten der epidemiologischen Krebsregister dienen nicht nur der Beschreibung des Krebsgeschehens in der Bevölkerung, sondern werden auch für die epidemiologische Krebsursachenforschung mittels Kohortenoder Fall-Kontroll-Studien genutzt. So haben z.B. Frauen, in deren naher Verwandtschaft Brustkrebserkrankungen aufgetreten sind, ein erhöhtes Risiko, auch an Brustkrebs zu erkranken. Als weiterer Risikofaktor wird neben anderen die Ernährung diskutiert. Funktionsfähige epidemiologische Krebsregister gewährleisten im Unterschied zu klinischen Krebsregistern, dass nahezu alle (über 90 Prozent) in einer definierten Bevölkerung aufgetretenen Erkrankungsfälle für die Risiko- und Ursachenforschung berücksichtigt werden. Dadurch kann weitgehend sichergestellt werden, dass die Ergebnisse derartiger Studien auf die Gesamtbevölkerung der Studienregion verallgemeinert werden können. Fall-Kontroll-Studien und der Abgleich exponierter Personengruppen im Rahmen von Kohortenstudien stellen die häufigste Nutzung von epidemiologischen Krebsregisterdaten zur Erforschung von Krebsursachen dar. Für bestimmte Forschungsvorhaben muss dabei der Personenbezug wiederhergestellt werden können. Dabei erfordern die Wahrung des Persönlichkeitsschutzes der Be- troffenen und ihr Recht auf informationelle Selbstbestimmung umfassende Vorkehrungen zum Schutz der sensiblen personenbezogenen Daten; entsprechende gesetzliche Regelungen garantieren diesen Schutz. Für ein umfassendes Monitoring des Krebsgeschehens in Deutschland müssen die Krebserkrankungen in allen Bundesländern vollständig und flächendeckend registriert werden. Das Bundeskrebsregistergesetz (Geltungsdauer: 1995 bis 1999) verpflichtete alle Bundesländer zum Aufbau regionaler Krebsregister. Obgleich die Bundesländer den breiten Gestaltungsspielraum bei der Organisation der einzelnen Register ausgeschöpft haben, ist die Vergleichbarkeit der erhobenen Daten und deren übergreifende Nutzung für statistisch-epidemiologische Auswertungen sichergestellt. 2. Krebsregistrierung im Saarland und in Rheinland-Pfalz Das Epidemiologische Krebsregister des Saarlandes (EKRS) wurde 1967 im Rahmen eines Modellprojektes als zweites Register dieser Art (nach Hamburg) in Westdeutschland gegründet und dem Statistischen Landesamt zugeordnet. Seit dem 1. Januar 2000 ist das EKRS in das saarländische Gesundheitsministerium integriert, es erfasst die Krebserkrankungen in der Wohnbevölkerung des Saarlandes. Seit Beginn der 70er Jahre liegt der Erfassungsgrad durchgehend bei über 90 Prozent. Im Jahre 1979 wurde das erste Landesgesetz zur Krebsregistrierung im Saarland verabschiedet. Mit dem Inkrafttreten des neuen Saarländischen Krebsregistergesetzes (SKRG) im April 2002 wurde für die saarländische Ärzteschaft eine Meldepflicht für alle Krebserkrankungen eingeführt. Zur Wahrung ihres Rechtes auf informationelle Selbstbestimmung sind die Patientinnen und Patienten allerdings grundsätzlich über die Meldung an das Register zu informieren. Bei Widerspruch der Betroffenen sind außerdem bereits registrierte Daten zu löschen. Für den Untersuchungszeitraum dieser Broschüre (Diagnosejahre 1980 bis 2000 im Saarland) galten noch die alten Regelungen, also insbesondere ein Melderecht für die Ärzteschaft im Gegensatz zu der aktuell gültigen Meldepflicht. Das Register betreibt kein aktives Follow-up, es werden aber Folge- und Sterbemeldungen in die Datenbasis eingearbeitet (passives Follow-up). Das EKRS erhält seine Meldungen von Krankenhäusern, Pathologischen Instituten, Radiologien, niedergelassenen Ärzten, dem Tumorzentrum der Universitätsklinik in Homburg und gelegentlich von Werksärzten. Onkologische Schwerpunkte und Nachsorgeleitstellen gibt es im Saarland nicht. Meldungen zu Sterbefällen stammen aus der amtlichen Todesursachenstatistik und von Pathologen (Autopsiebefunde). Die Nutzung dieser unterschiedlichen Datenquellen stellt sicher, dass möglichst alle Fälle in den Datenbestand einfließen und der inzwischen erzielte Erfassungsgrad von über 95 Prozent gehalten werden kann. Nach Abschluss der Pilotphase arbeitet das Krebsregister Rheinland-Pfalz auf der Grundlage des Landeskrebsregistergesetzes vom 22.12.1999. Seit dem 1. Januar 2000 besteht auch für die Ärzte in Rheinland-Pfalz eine Meldepflicht für alle Krebserkrankungen. Insgesamt hat das Register im Jahr 2000 eine Vollzähligkeit von 75 Prozent erreicht (Männer 76 Prozent, Frauen 74 Prozent), -8- Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 wobei die Vollzähligkeit der Registrierung je nach Art der Krebserkrankung noch erheblich schwankt. So werden die Brustkrebsfälle zu etwa 90 Prozent erfasst, bei Hodenkrebs und Hauttumoren liegt die Erfassung ebenfalls über 90 Prozent. Bei Leukämien und Lungenkrebs dagegen liegt der Erfassungsgrad noch unter 60 Prozent. Die Meldungen stammen von niedergelassenen Ärzten, Kliniken, klinischen Registern, Pathologen oder Werksärzten, die Todesbescheinigungen ganz überwiegend von den Gesundheitsämtern, in Einzelfällen werden die Sterbeinformationen auch von Kliniken gemeldet. Abb. 1 Die weibliche Bevölkerung im Saarland und in Rheinland-Pfalz am 31.12. 2000 Saarland Rheinland-Pfalz >85 80 - 84 75 - 79 70 - 74 65 - 69 60 - 64 55 - 59 50 - 54 45 - 49 40 - 44 35 - 39 30 - 34 25 - 29 20 - 24 15 - 19 10 - 14 5- 9 1- 4 Sowohl das Krebsregister in Rheinland-Pfalz als auch das Register im Saarland arbeiten nach den internationalen Standards zur Qualitätssicherung, wie sie von der IACR (International Association of Cancer Registries), der internationalen Dachorganisation der Krebsregister bei der WHO in Lyon, festgelegt werden. 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 Einwohnerinnen in Prozent Während in Rheinland-Pfalz die Einwohnerdichte zwischen ländlichen und städtischen Räumen erheblich differiert, sind diese Unterschiede im Saarland weniger ausgeprägt (vgl. Abb. 2). So gibt es in Rheinland-Pfalz Landkreise mit weniger als 100 Einwohner/km² und kreisfreie Städte mit rund 2000 Einwohnern/km². Beide Register sind Mitglied in der "Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (GEKID)". Diesem im Frühjahr 2004 gegründeten Verein gehören neben den bevölkerungsbezogenen Länderregistern und dem bundesweiten Kinderkrebsregister weitere Institutionen mit Schwerpunkt in der epidemiologischen Forschung sowie Fachwissenschaftler an. Hauptziele der Vereinigung sind die Harmonisierung der Datenerhebung, -aufbereitung und -nutzung im Rahmen deskriptiver und analytischer Forschung. Abb. 2: Einwohnerdichte im Saarland und in Rheinland-Pfalz im Jahr 2000 Die Daten des Krebsregisters Saarland werden zudem seit mehr als 20 Jahren regelmäßig in fünfjährigem Abstand in das weltweite Standardwerk "Cancer Incidence in Five Continents" der IARC (International Agency for Research on Cancer) aufgenommen. 3. Bevölkerung im Einzugsgebiet Einzugsgebiet des EKRS ist das Bundesland Saarland. Ende 2000 lebten im Saarland 1.068.703 Personen, 550.475 Frauen (51,5 Prozent) und 518.228 Männer (48,5 Prozent). Die Bevölkerungsdichte betrug im Durchschnitt 416 Einwohner pro km². Verwaltungsmäßig ist die Region in fünf Landkreise und einen Stadtverband mit insgesamt 52 Städten und Gemeinden gegliedert. Rund 14 Prozent der saarländischen Frauen waren am Jahresende 2000 jünger als 15 Jahre, 64,3 Prozent befanden sich im erwerbstätigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren, und knapp 22 Prozent hatten bereits 65 und mehr Lebensjahre vollendet (vgl. Abb. 1). Am 30. Juni 2000 waren im Saarland insgesamt 356.206 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon 143.682 Frauen. Im Saarland dagegen schwankt die Einwohnerdichte in den Landkreisen zwischen rund 200 und 850 Einwohnern/km². Lediglich in der Landeshauptstadt Saarbrücken, die zum gleichnamigen Stadtverband gehört, gibt es mehr als 1.000 Einwohner/km². In Rheinland-Pfalz gab es am 31.12.2000 nach Angaben des Statistischen Landesamtes 4.034.557 Einwohner, 1.976.814 Männer (49,0 Prozent) und 2.057.743 Frauen (51,0 Prozent). Rheinland-Pfalz ist in 36 Kreise unterteilt, davon 24 Landkreise und 12 kreisfreie Städte. Die Bevölkerungsdichte lag im Jahr 2000 landesweit im Durchschnitt bei 203 Einwohnern/km², wobei die kreisfreien Städte mit 945 Einwohnern/km² wesentlich dichter besiedelt waren als die Landkreise mit 161 Einwohnern/km². Von den Frauen waren 15,7 Prozent jünger als 15 Jahre, rund 64 Prozent zwischen 15 und 65 Jahre alt und 20,4 Prozent bereits 65 Jahre und älter. Insgesamt waren in 2000 in Rheinland-Pfalz rund 1,2 Mio. Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon 517.598 Frauen. 4. Gesundheitswesen Das Saarland verfügte im Jahr 2000 über 27 Krankenhäuser mit 144 Fachabteilungen und 8.050 Betten zur stationären Versorgung. Von den 144 Fachabteilungen entfielen 18 auf den Bereich Frauenheilkunde/Geburtshilfe, die Anzahl der Planbetten lag hier bei 762, die Zahl der Belegbetten betrug 171. An den saarländischen Krankenhäusern waren insgesamt 1.866 Ärzte und Ärztinnen -9- Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 beschäftigt, darunter 77 Belegärzte, sowie 6.731 Bedienstete im Pflegebereich. Zur ambulanten Versorgung waren am Jahresende 2000 im Saarland 1.543 Ärzte und Ärztinnen in freier Praxis tätig. Im Jahr 2000 standen in Rheinland-Pfalz 118 Krankenhäuser mit 479 Fachabteilungen und 27.334 Betten zur stationären Versorgung zur Verfügung, darunter 72 Fachabteilungen im Bereich Frauenheilkunde/Geburtshilfe mit zusammen 2.565 Betten. Insgesamt arbeiteten 4.562 Ärzte hauptamtlich und weitere 389 als Belegärzte an den rheinland-pfälzischen Krankenhäusern, weitere 18.994 Mitarbeiter waren in der Pflege tätig. In der ambulanten Versorgung waren im Jahr 2000 insgesamt 5.770 Mediziner tätig. Im Saarland wie auch in Rheinland-Pfalz kommt auf 10.000 Einwohnerinnen im Durchschnitt ein niedergelassener Gynäkologe, leichte Abweichungen gibt es zwischen ländlichen und städtischen Gebieten (vgl. Abb. 3). Abb. 3: Dichte niedergelassener Gynäkologen je 100.000 Einwohnerinnen im Saarland und in Rheinland-Pfalz Damit ist in beiden Bundesländern bis auf wenige Ausnahmen eine ausreichende Versorgung nach den geltenden Bedarfsplanungsrichtlinien gegeben. Insgesamt weist die Gynäkologendichte ein Stadt-Land-Gefälle auf. 5. Datenquellen Anzahl und Art der Datenquellen sind ein zentrales Kriterium für die Qualität der Erfassung und der Dokumentation in Krebsregistern. Dabei kommt es darauf an, möglichst alle Einrichtungen, die in die Diagnose, Therapie und Nachsorge einbezogen sind, als Melder zu gewinnen. Hierbei gilt der Grundsatz: je größer die Zahl der meldenden Stellen und der Meldungen pro Fall, desto höher der Erfassungsgrad und desto umfassender und valider die Daten. Wie aus Abbildung 4 hervorgeht, zeigt ein Vergleich der Meldequellen für Mammakarzinome deutliche Unterschiede zwischen dem Saarland und RheinlandPfalz: die mit Abstand meisten Meldungen zu Brustkrebs stammen in Rheinland-Pfalz aus gynäkologischen Abteilungen und von niedergelassenen Gynäkologen, im Saarland hingegen aus der Pathologie bzw. von anderen Fachgruppen als den Gynäkologen. Abb. 4: Meldequellen für Mammakarzinome im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998-2000 Saarland Rheinland-Pfalz 4,0 5,1 nur Strahlentherapie 11,3 sonst. Kombination mit Gynäkologie 8,9 15,9 Gynäkologie und Pathologie 12,8 7,7 nur Pathologie 19,1 11,8 sonst. Kombination ohne Gynäkologie 33,4 Pathologie und 0,3 Strahlentherapie 18,2 48,9 nur Gynäkologie 2,5 0 10 20 30 Anteil in Prozent 40 50 Dieses Phänomen ist vor allem dadurch zu erklären, dass das Krebsregister Saarland über viele Jahre mit Melderecht aller Ärzte ohne Informationsverpflichtung registriert hat. Eine solche Regelung bindet die Pathologen problemlos mit ein. Unter dem Aspekt der Vollzähligkeit der Tumoren und der reinen Darstellung der Inzidenz reicht es aus, eine Meldung zu einem Tumor vom Pathologen zu erfassen. Da alle Pathologischen Institute im Saarland schon immer sehr gut kooperiert haben, war eine vollzählige Erfassung aller histologisch begutachteten Tumoren gewährleistet. Das Register verwendete die eher knappen Personalkapazitäten daher mehr auf die Auswertung und Nutzung der Daten und den Ausbau des Registers als auf die Motivation neuer Melder in anderen ärztlichen Fachgruppen. Lediglich offensichtliche Meldelücken wurden anderweitig geschlossen. Hier sei nur das Follow-back bei Krebssterbefällen ohne vorherige Meldungen genannt. In Rheinland-Pfalz bestand seit Beginn der Registrierung eine Informationsverpflichtung gegenüber den Betroffenen, was den Pathologen unter den bis Ende 1999 gültigen gesetzlichen Regelungen die Meldung erschwerte. Durch die enge Verzahnung der Dokumentation der Nachsorge mit der Meldung ans Krebsregister beteiligen sich in Rheinland-Pfalz die Gynäkologen in Klinik und Praxis intensiv an der Brustkrebsregistrierung. Der Vorteil besteht darin, dass aussagekräftigere klinische Daten wie zum Beispiel das Stadium zum Diagnosezeitpunkt, der Anlass der Diagnosestellung, der genaue Sitz des Tumors und vor allem detailliertere Angaben zur Therapie aus den Kliniken und vom Facharzt gemeldet werden. Das beste Ergebnis lässt sich zweifellos erzielen, wenn sowohl die Pathologen als auch die Kliniker regelmäßig an das zuständige epidemiologische Krebsregister melden. 6. Datenqualität Ein wichtiges Qualitätskriterium ist die Vollzähligkeit der erfassten Daten. Da die Gesamtzahl der zu erfassenden Erkrankungsfälle unbekannt ist, wurden verschiedene indirekte Indikatoren zur Messung der Vollzähligkeit entwickelt. In regelmäßigen Abständen durchgeführte Untersuchungen belegen, dass das Krebsregister Saarland seit über 20 Jahren einen Erfassungsgrad von über 95 Prozent für alle Krebserkrankungen erzielt. Die nach internationalem Standard für fundierte wissenschaftliche Aussagen über das Krebsgeschehen in der Einzugsregion erforderliche Quote von mindestens 90 Prozent wird demnach deutlich übertroffen. Die hier errechneten Inzidenzen gelten deshalb als Referenzgröße, anhand derer die Krebs- - 10 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 register anderer Bundesländer die Vollzähligkeit ihrer Erfassung überprüfen können. Bei Mammakarzinomen lag der Erfassungsgrad 1998 bis 2000 sehr hoch, der DCOAnteil betrug lediglich 2,1 Prozent. In Rheinland-Pfalz wurde im Jahr 2000 für Mammakarzinome über die bundesweit geschätzte Inzidenz ein Erfassungsgrad von 93 Prozent errechnet. In weiten Teilen des Landes ist die Registrierung nahezu vollständig, nur in sieben Landkreisen liegt die Erfassung noch unter 70 Prozent. Da es sich hier aber um ein vergleichsweise junges Register handelt, schwankt die Vollzähligkeit der Registrierung insgesamt je nach Art der Krebserkrankung zum Teil noch erheblich. Der kontinuierliche Anstieg der Meldungen zum Brustkrebs von 14 im Jahr 1992 auf 4.638 in 2001 belegt eindrucksvoll, dass das Krebsregister in RheinlandPfalz seit Anfang der 90er Jahre erfolgreich um Melder geworben hat und die Erfassung bei Mammakarzinomen heute nahezu vollständig ist (vgl. Abb. 5). konnte. Der Anteil sollte über 90 Prozent liegen, raten nahe 100 Prozent sprechen wiederum für eine Untererfassung von nur klinisch diagnostizierten Fällen. Im Saarland wurden im Diagnosezeitraum 1998 bis 2000 insgesamt 2.124 Neuerkrankungen an Brustkrebs erfasst, die Diagnosen waren zu 96,9 Prozent mikroskopisch gesichert. Der DCO-Anteil entsprach mit 2,1 Prozent den internationalen Qualitätsstandards, und der Anteil der nur klinisch oder radiologisch gesicherten Diagnosen lag in dem genannten Zeitraum bei einem Prozent. In Rheinland-Pfalz wurden im gleichen Zeitraum unter Einschluss der DCO-Fälle 8.503 Brustkrebsfälle registriert. Aus den oben genannten Gründen ergibt sich damit eine histologische Verifikationsrate von 79,9 Prozent (vgl. Abb. 6), die DCO-Rate nimmt mit der Zeit kontinuierlich ab. Abb. 6: Art der Diagnosesicherung beim Mammakarzinom im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998-2000 SAARLAND Abb. 5: Entwicklung der Meldungen und Neuerkrankungen an Brustkrebs in Rheinland-Pfalz 1992-2000 Meldungen 1,0% klinisch/ radiologisch Neuerkankungen 5.000 2,1% DCO Anzahl 4.000 3.000 96,9% mikroskopisch 2.000 1.000 RHEINLAND-PFALZ 0 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 0,4% klinisch/ radiologisch Zur Verbesserung der Aktualität der verfügbaren Daten sollte umgehend nach Diagnosestellung die Meldung an das zuständige Register geschickt werden. Die sog. DCOFälle (Death Certificate Only), die ausschließlich über Leichenschauscheine das Register erreichen, ohne dass zuvor die Krebserkrankung gemeldet wurde, sind deshalb nur begrenzt aussagekräftig, weil auf dem Totenschein abgesehen von der Tumordiagnose nur selten weitergehende Informationen vermerkt werden. Die DCO-Rate sollte nach internationalem Standard unter 5 Prozent liegen. Im Jahr 2000 betrug die DCO-Rate im Saarland für Krebs insgesamt 3,3 Prozent bei den Männern und 3,4 Prozent bei den Frauen. Im Krebsregister Rheinland-Pfalz lag der DCO-Anteil von 1998 bis 2000 bei 19,7 Prozent und war damit erwartungsgemäß sehr hoch. Erwartungsgemäß deshalb, weil Todesbescheinigungen, aus denen kein Diagnosejahr hervorgeht, üblicherweise im jeweiligen Sterbejahr als Inzidenz gezählt werden. Zu Beginn der Registrierung hat jedes Krebsregister einen hohen DCO-Anteil, einerseits bedingt durch Untererfassung in der Startphase, andererseits durch Todesfälle von Patienten, die vor Beginn der Registrierung diagnostiziert wurden. Letzteres ist bei Brustkrebs wegen der vergleichsweise guten Prognose über einen langen Zeitraum relevant. Die in dieser Broschüre dargestellten Neuerkrankungsraten enthalten deshalb für Rheinland-Pfalz keine DCO-Fälle; für das Saarland sind sie in den Inzidenzen enthalten. Der Anteil mikroskopisch verifizierter Malignome gibt an, in wie vielen Fällen Tumormaterial histopathologisch untersucht werden 79,9% mikroskopisch 19,7% DCO Die Anzahl der Meldungen pro Fall war unterschiedlich. Zwischen 1998 und 2000 wurden in Rheinland-Pfalz 60,5 Prozent der Brustkrebsfälle einmal gemeldet, für 28,2 Prozent der Fälle gab es zwei Meldungen, 8,6 Prozent wurden dreimal gemeldet, mehr als drei Meldungen lagen in 2,6 Prozent der Fälle vor. Im Saarland lag der Anteil der einmaligen Meldungen mit 28,4 Prozent deutlich niedriger als in Rheinland-Pfalz. Dementsprechend höher fiel die Anzahl der Mehrfachmeldungen aus: bei 45,8 Prozent der Neuerkrankungen lagen zwei Meldungen vor und bei 20 Prozent drei Meldungen. Mehr als drei Meldungen gingen für 5,9 Prozent der Neuerkrankungen ein (vgl. Tab. 1). Zum Anlass der Diagnosestellung gibt es nur Daten aus Rheinland-Pfalz. Im Saarland liegen hierzu keine Angaben vor; dieses Merkmal soll im Zuge der anstehenden Überarbeitung des Meldebogens zukünftig aber auch im Saarland erfasst werden. - 11 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Abb. 7: Häufigste Krebserkrankungen und Krebstodesursachen von Frauen im Saarland und in RheinlandPfalz im Zeitraum 1998 - 2000 in Prozent Tab. 1: Anzahl der Meldungen je neu diagnostizierter Brustkrebserkrankung 1998 - 2000 Saarland Meldungen pro Fall 1 2 3 >3 Mittelwert Rheinland-Pfalz Anzahl Anteil in Prozent 605 976 427 125 2,05 28,4 45,8 20,0 5,9 100,0 Meldungen pro Fall 1 2 3 >3 Mittelwert Anzahl Anteil in Prozent 4276 1995 605 186 1,54 60,5 28,2 8,6 2,6 100,0 Neuerkrankungen Saarland Deshalb wird es auch die Aufgabe der epidemiologischen Krebsregister sein, das Mammographie-Screening der 50bis 69-jährigen Frauen, das bis spätestens 2007 als Bestandteil der gesetzlichen Früherkennungsmaßnahmen bundesweit eingeführt wird, dokumentierend und bewertend zu begleiten. Dabei soll u.a. untersucht werden, inwieweit es durch dieses neue Instrument gelingt, die Anzahl der späten Stadien zum Zeitpunkt der Diagnose zu reduzieren und so die Sterblichkeit an Mammakarzinomen nachhaltig zu senken. Damit erhalten Wissenschaftler und Gesundheitspolitiker belastbare Informationen, anhand derer die Effizienz der Diagnostik und Therapie überprüft werden kann. Der vorliegende Bericht befasst sich daher auch schwerpunktmäßig mit der Altersgruppe der 50- bis 69-jährigen Frauen. Epidemiologische Indikatoren zum Brustkrebs 7.1 Inzidenz und Mortalität Dick- und Mastdarm 17,6 Auf der Grundlage dieser Datenbasis wurden dann unter anderem Trends für Inzidenz und Mortalität herausgearbeitet, und die Verteilung nach Alter, Region, Stadien oder Lokalisation berechnet. Ein weiterer zentraler Aspekt war die Ermittlung von Überlebensraten. Ihre Analyse ermöglicht es, Trends im zeitlichen Verlauf sowie den Einfluss prognostischer Faktoren wie Alter und Stadium der Krebserkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose zu erkennen und zu bewerten. Als Überlebenszeit wurde wie üblich der Zeitraum zwischen Erstdiagnose und Tod definiert. Dieser Indikator gewinnt zunehmend an Bedeutung, weil er u.a. auch Rückschlüsse auf die Qualität und Effizienz von Früherkennungs- und Vorsorgeprogrammen erlaubt. 35,7 Brustdrüse Datenbasis der vorliegenden Untersuchung ist die Gesamtheit der inzidenten Fälle von Brustkrebserkrankungen der weiblichen Wohnbevölkerung im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Als Untersuchungszeitraum wurde für das Saarland der Diagnosezeitraum 1980 bis 2000, für Rheinland-Pfalz 1998 bis 2000 gewählt. Schwerpunktmäßig konzentrieren sich die vergleichenden Auswertungen für beide Regionen auf den von beiden Registern abgedeckten Zeitraum von 1998 bis 2000. Im Vorfeld der Analyse wurden im Krebsregister des Saarlandes alle seit 1980 erfassten Daten zu Brustkrebserkrankungen auf ihre Vollständigkeit und Plausibilität hin überprüft und gegebenenfalls ergänzt (Stand: Dezember 2002). 7. Rheinland-Pfalz 28,8 6,6 Lunge 6,0 Gebärmutterkörper 6,0 Leukämie u. Lymphome 4,1 Magen 4,1 15,7 2,8 7,1 4,46 3,18 Eierstock 4,27 3,3 Gebärmutterhals 2,86 2,7 Niere 3,13 Sterbefälle Saarland Rheinland-Pfalz 19,3 16,0 Brustdrüse Dick- und Mastdarm 15,5 11,0 13,9 7,9 Lunge Gebärmutterkörper 5,1 Leukämie u. Lymphome 5,4 5,5 Magen 5,0 5,3 Eierstock 5,5 7,3 6,3 3,3 2,0 Gebärmutterhals 1,9 Niere 2,1 Der deutlich höhere Anteil von Neuerkrankungen an Brustkrebs in Rheinland-Pfalz erklärt sich aus der noch sehr unterschiedlichen Meldevollzähligkeit für die einzelnen Lokalisationen. Während noch Probleme mit der Vollzähligkeit bei anderen Lokalisationen wie z.B. dem Lungenkrebs bestehen, wird Brustkrebs besser gemeldet und hat deshalb einen so hohen prozentualen Anteil an allen gemeldeten Krebsneuerkrankungen. Der Anteil der Sterbefälle war mit 19,3 Prozent im Saarland und 16 Prozent in RheinlandPfalz deutlich geringer als der Anteil der Neuerkrankungen (vgl. Abb. 8). Abb. 8: Prozentuale Verteilung der Neuerkrankungen an bösartigen Tumoren der Brust und der weiblichen Geschlechtsorgane im Saarland 1978 - 1980 1,6 Sonstige5 3,4 9,5 Eier-4 stock 9,3 Gebärmutter-3 hals 7.1.1 Prozentuale Verteilung Im Saarland und in Rheinland-Pfalz waren bösartige Neubildungen der Brustdrüse im Zeitraum 1998 bis 2000 die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen; im Saarland betrug der Anteil der Mammakarzinome an allen erfassten Krebserkrankungen von Frauen 28,8 Prozent, in Rheinland-Pfalz 35,7 Prozent (vgl. Abb. 7). - 12 - 1998 - 2000 7,6 13,7 14,1 Gebär-2 mutter 17,0 67,2 Brust1 56,6 0 10 20 30 40 50 60 70 Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Ein deutlicher Rückgang von 13,7 Prozent auf 7,6 Prozent war auch beim Gebärmutterhalskrebs zu verzeichnen, dieser Trend deutet auf Erfolge in der Früherkennungspraxis hin. Der Anteil an bösartigen Neubildungen der Eierstöcke stieg geringfügig von 9,3 Prozent auf 9,5 Prozent an. 7.1.2 Internationaler Vergleich Abbildung 9 zeigt die Inzidenz und Mortalität bösartiger Neubildungen der weiblichen Brustdrüse im europäischen Vergleich. Quelle der internationalen Vergleichsdaten ist die Datenbank der „International Association of Cancer Registries“ in Lyon. Die Raten für die bundesweite Inzidenz im Jahr 1998 stammen von der „Dachdokumentation Krebs“ des Robert Koch-Institutes und wurden auf der Basis der Daten mehrerer deutscher Register, in denen Mammakarzinome nahezu vollzählig erfasst sind, geschätzt. Die Mortalitätsdaten kommen aus der amtlichen Todesursachenstatistik. Abb. 9: Brustkrebsinzidenz und -mortalität in Europa, altersstandardisierte Raten je 100.000 Einwohnerinnen (Europastandard) Mortalität Inzidenz Dänemark Belgien Niederlande Grossbritanien Saarland*) Irland Rheinland-Pfalz*) Deutschland**) Österreich Frankreich Italien Schweden Portugal Finnland Spanien Luxembourg Griechenland 40 Saarland Rheinland-Pfalz Deutschland - geschätzt - 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 gleitende Drei-Jahresmittelwerte 0 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 Nach diesen Schätzungen geht die Inzidenz seit Mitte der 90er Jahre bundesweit zurück. Für Rheinland-Pfalz zeigt die Inzidenz, die hier für die Jahre 1998 bis 2000 dargestellt werden kann, einen Anstieg, der zumindest teilweise auf der Vervollständigung der Meldungen beruht. Abbildung 11 zeigt die Entwicklung der Mortalität für RheinlandPfalz, das Saarland und Deutschland im Zeitraum 1970 bis 2000; die Daten stammen aus der amtlichen Todesursachenstatistik. Abb. 11: Entwicklung der Mortalität an Brustkrebs im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Deutschland insgesamt (Europastandard) Saarland Rheinland-Pfalz Deutschland 110 100 90 Sterbefälle pro 100.000 Im Saarland liegen sowohl die Inzidenz wie auch die Mortalität insgesamt im oberen Drittel, etwas über den Werten von Rheinland-Pfalz und denen des Bundes. Allerdings ist bei der Interpretation der Darstellung zur Inzidenz zu berücksichtigen, dass die Erfassung in Rheinland-Pfalz noch nicht vollständig ist. Die Schätzung für Deutschland insgesamt kann, bedingt durch die Datenlage, ebenfalls noch etwas zu niedrig sein. In anderen europäischen Ländern wie etwa Dänemark, Belgien und den Niederlanden kann die Höhe der Inzidenzrate durch intensive Früherkennungsangebote beeinflusst sein. dargestellt werden kann. Der Kurvenverlauf zeigt von 1970 bis Mitte der 90er Jahre eine steigende Tendenz. Für Deutschland insgesamt liegen Schätzungen des Robert Koch-Institutes für den Zeitraum von 1990 bis 2000 vor. Abb. 10: Entwicklung der Inzidenz des invasiven Brustkrebses im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Deutschland insgesamt (Europastandard) Neuerkrankungen pro 100.000 Der Anteil der Mammakarzinome an allen Tumoren der weiblichen Geschlechtsorgane hat sich im Saarland über die Jahre hinweg deutlich erhöht. Im Zeitraum von 1978 bis 1980 lag er noch bei 56,6 Prozent und ist von 1998 bis 2000 auf 67,2 Prozent angestiegen. Gebärmutterkörperkrebs dagegen ist in demselben Zeitraum von 17 Prozent auf 14,1 Prozent zurückgegangen. 80 70 60 50 40 30 20 10 gleitende Drei-Jahresmittelwerte 0 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 Aus dieser Grafik sind zwei Entwicklungen ablesbar: in der zweiten Hälfte der 90er Jahre sinken die Mortalitätsraten für das gesamte Bundesgebiet kontinuierlich ab. Im Saarland und in Rheinland-Pfalz gehen die Sterberaten in diesem Zeitraum ebenfalls zurück. 20 0 20 40 60 80 100 120 *Krebsregister Rheinland-Pfalz und Saarland 1998-2000, **geschätzte Inzidenz 1998 (RKI); EUCAN 1995 7.1.3 Zeitliche Entwicklung Abbildung 10 veranschaulicht die zeitliche Entwicklung der Inzidenz des Mammakarzinoms in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Deutschland. Für das Saarland sind die Neuerkrankungsdaten seit 1970 verfügbar, so dass die Entwicklung der Inzidenz über drei Jahrzehnte lückenlos Der Anteil der Mammakarzinome an den Todesursachen insgesamt lag im Saarland im Jahr 2000 bei 4,5 Prozent, in Rheinland-Pfalz bei 4,1 Prozent. Bösartige Neubildungen insgesamt sind in beiden Ländern nach den Krankheiten des Kreislaufsystems die zweithäufigste Todesursache Ebenso wie die invasiven Tumoren zeigen auch die Karzinome in-situ der Mamma einen steigenden Trend. (vgl. Abb. 12). - 13 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Abb. 12: Todesursachen von Frauen im Saarland und in Rheinland-Pfalz im Jahr 2000 Sonstige bösartige Neubildungen 17,5% Krankheiten des Atmungssystems 7,0% Mamma-Ca 4,5% Krankheiten des Verdauungssystems 4,2% Stoffwechselkrankheiten 2,3% Unfälle und Vergiftungen 1,5% Sonstige Todesursachen 9,9% Krankheiten des Kreislaufsystems 53,1% Saarland Sonstige bösartige Neubildungen 17,9% Krankheiten des Atmungssystems 5,9% 7.1.4 Altersverteilung Bösartige Neubildungen der weiblichen Brustdrüse haben einen starken Altersbezug. Das Krankheitsrisiko steigt mit zunehmendem Alter signifikant an, wobei die 50- bis 69-jährigen Frauen in besonderem Maße gefährdet sind. Abbildung 14 zeigt die Verteilung der Neuerkrankungsfälle im Saarland und in Rheinland-Pfalz nach Alter im Zeitraum 1998 bis 2000. Im Untersuchungszeitraum lag die Inzidenz auch bei den 25- bis 69-jährigen Frauen im Saarland erkennbar über der Inzidenz in Rheinland-Pfalz, für die Altersgruppe 80 Jahre und älter ist die Inzidenz im Saarland sogar deutlich höher. Allerdings muss hier berücksichtigt werden, dass die Inzidenzen für Rheinland-Pfalz im Gegensatz zu denen des Saarlandes keine DCO-Fälle enthalten und die Altersverteilung für Rheinland-Pfalz dadurch beeinflusst sein kann, da DCO-Fälle vorrangig in den höchsten Altersgruppen auftreten. Abb. 14: Altersspezifische Brustkrebs-Inzidenz im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Mamma-Ca 4,1% Saarland 1998-2000 Unfälle und Vergiftungen 1,9% Sonstige Todesursachen 11,9% Krankheiten des Kreislaufsystems 50,6% Rheinland-Pfalz Abbildung 13 zeigt die Entwicklung der Neuerkrankungsraten der Oberflächenkarzinome im Vergleich zu den Daten aus Schweden und einer Region in den Niederlanden, wo seit Jahren intensives Screening betrieben wird. Die Inzidenz der Karzinome in-situ ist in Rheinland-Pfalz und im Saarland ebenso wie in Schweden und den Niederlanden gestiegen. Die Werte in Schweden und den Niederlanden liegen auf einem deutlich höheren Niveau, was wahrscheinlich auf die wesentlich intensivere Nutzung der Früherkennungsangebote zurückzuführen ist und möglicherweise auf Untererfassung der in-situ-Karzinome in den beiden Registern in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Rheinland-Pfalz Schweden 150 100 0 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85 u.m. Alter von - bis Gegenüber früheren Perioden zeigt sich im Saarland ein starker Anstieg der Neuerkrankungen bei den 50- bis 65jährigen Frauen, und auch in den Altersgruppen 25 bis 29 Jahre, 35 bis 44 Jahre, 70 bis 75 Jahre und 80 bis 84 Jahre ist die Inzidenz gestiegen (vgl. Abb. 15). Den stärksten Rückgang gab es bei den 75- bis 79-Jährigen, in den Altersgruppen 30 bis 34 Jahre, 45 bis 49 Jahre, 65 bis 69 Jahre sowie 85 Jahre und älter ist die Inzidenz gesunken. Abb. 15: Altersspezifische Brustkrebs-Inzidenz im Saarland in den Zeiträumen 1988-1992 und 1998-2000 Saarland 1998-2000 350 300 Niederlande, IKL Region 18 16 14 Fälle pro 100.000 200 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Saarland 250 Saarland 1988-1992 Abb. 13: Entwicklung der Inzidenz bei Mammakarzinomen in-situ, Europäischer Vergleich 1986-2000 (Europastandard) 20 300 Neuerkrankungen pro 100.000 Stoffwechselkrankheiten 3,8% Rheinland-Pfalz 1998-2000 350 Krankheiten des Verdauungssystems 3,9% 12 250 200 150 100 50 10 8 0 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85 u.m. Alter von - bis 6 4 2 0 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 Dieser Trend lässt sich auch in anderen Bundesländern nachweisen und ist möglicherweise auf verbesserte diagnostische Verfahren und eine intensivierte Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen zurückzuführen. In beiden Bundesländern unterscheidet sich die Verteilung der - 14 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 altersspezifischen Mortalitätsraten im betrachteten Zeitraum nicht gravierend. Verfolgt man jedoch die altersspezifischen Sterberaten der Frauen im Saarland über einen längeren Zeitraum hinweg, zeigt sich, dass sich die Mortalität der unter 60-Jährigen in 1998 bis 2000 gegenüber dem Zeitraum 1988 bis 1992 verringert hat (vgl. Abb. 16). Abb. 16: Altersspezifische Brustkrebs-Mortalität im Saarland in den Zeiträumen 1988-1992 und 1998-2000 Saarland 1988-1992 Saarland 1998-2000 350 2,8 Prozent, bei den über 70-Jährigen dagegen bei 9,2 Prozent. Gleichzeitig liegt der Anteil der unter 50-Jährigen bei den günstigeren Stadien 1 und 2B in beiden Bundesländern deutlich über dem Anteil der über 70-Jährigen. Ab dem 50. Lebensjahr steigt demnach nicht nur die Anzahl der Neuerkrankungen an Mammakarzinomen deutlich an, sondern mit zunehmendem Alter verschlechtert sich auch die Stadienverteilung. Abb. 17: Verteilung der UICC-Stadien der Mammakarzinome im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998-2000 Sterbefälle pro 100.000 300 5,0% 3,2% 5,5% 250 200 6,9% 4,6% 4,9% 17,0% 17,0% 8,3% 7,2% 3,4% 12,6% 7,0% 5,2% Saarland 4 4,5% 15,6% 150 3B 3A 23,1% 21,7% 100 18,8% 21,0% 2B 12,6% 50 2,5% 2A 19,8% 25,2% 22,4% 6,1% 6,5% 14,9% 16,0% unter 50-Jährige 50- bis 69-Jährige über 70-Jährige alle Altersgruppen 3,8% 2,8% 4,0% 4,7% 5,7% 4,9% 4,4% 4,3% 9,5% 1 0 5,1% 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85 u.m. Alter von - bis 34,5% 0 = in situ 21,7% o. A. 7.1.5 Stadienverteilung Für die vorliegende Analyse der Stadienverteilung und der sich daraus ergebenden Überlebenszeiten für die jeweiligen Stadien wurden die in den Meldungen vorhandenen Angaben zu TNM in UICC-Stadien übertragen (vgl. Tab. 1 im Anhang). 5,8% 4,0% Rheinland-Pfalz 4 3,6% 18,9% 15,1% 15,6% 3B 14,2% 3A Die Verteilung der UICC-Stadien zeigt für das Saarland im Vergleich zu Rheinland-Pfalz einen deutlich höheren Anteil fehlender Angaben zum Tumorstadium (vgl. Abb. 17). Einer der Gründe hierfür liegt in der unterschiedlichen Melderstruktur der beiden Register. Pathologen können in der Regel keine Angaben zur Metastasierung machen, es sei denn, sie haben in einem Präparat eine Metastase nachgewiesen. Betrachtet man zunächst die Verteilung der UICC-Stadien im Saarland für alle Altersgruppen zusammen, so ist der Anteil der Mammakarzinome, die mit Stadium 1 ausgewiesen sind, mit 19,8 Prozent deutlich niedriger als in Rheinland-Pfalz mit 27,9 Prozent. Die stadienspezifische Analyse der Überlebenszeiten, die in einem späteren Kapitel dargestellt ist, zeigt, dass die Überlebenszeiten der Patientinnen mit fehlender Stadienangabe im Mittelfeld liegen. Dies spricht dafür, dass fehlende Angaben nicht zwangsläufig mit einem schlechteren Stadium einhergehen. Der Anteil der in-situ-Karzinome liegt mit 5,1 Prozent im Saarland über dem Vergleichswert in Rheinland-Pfalz, was durch eine vollzähligere Erfassung dieser Tumoren im Saarland zu erklären ist. Ein Vergleich der Verteilung der UICC-Stadien bei den unter 50-Jährigen mit den über 70-Jährigen zeigt für beide Bundesländer, dass die Quote der ungünstigen Stadien mit steigendem Alter tendenziell zunimmt. Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede im Hinblick auf die Entwicklung beim Stadium 3B. Hier steigt der Anteil im Saarland von 3,2 Prozent bei den unter 50-Jährigen auf 7,2 Prozent bei den über 70-Jährigen an. Noch deutlicher fallen die Unterschiede in Rheinland-Pfalz aus: hier liegt der Anteil des Stadiums 3B bei den unter 50-Jährigen bei 27,1% 25,4% 23,0% 25,4% 2B 2A 31,1% 30,0% 22,8% 27,9% 1 2,7% 4,3% 3,7% 9,5% 10,6% unter 50-Jährige 50- bis 69-Jährige 3,5% 18,5% über 70-Jährige 13,0% 0 = in situ o. A. alle Altersgruppen 7.1.6 Lokalisation des Tumors Die Verteilung der Mammatumoren im Hinblick auf die Seitigkeit zeigt keine großen Unterschiede zwischen beiden Bundesländern. In Rheinland-Pfalz ist in 45 Prozent der Fälle die rechte Brustseite und in gut 49 Prozent die linke Brustseite betroffen. Im Saarland entfallen gut 40 Prozent auf die rechte Brust und 43 Prozent auf die linke Brust (vgl. Tab. 2). Tab. 2: Seitenlokalisation der invasiven Mammakarzinome im Saarland und in Rheinland-Pfalz im Zeitraum 1998 - 2000 Seitenlokalisation rechts links beidseits o.A. Total Saarland Anzahl Anteil in % 911 40,74 961 42,98 53 2,37 311 13,91 2.236 100,00 Rheinland-Pfalz Anzahl Anteil in % 3.072 45,01 3.379 49,51 158 2,32 216 3,16 6.825 100,00 In beiden Bundesländern liegt der Anteil der beidseitigen Tumoren bei gut 2 Prozent. Der Sitz des Tumors gilt als beidseits, wenn die beiden Karzinome innerhalb eines halben Jahres auftreten und die gleiche Histologie aufweisen. - 15 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Allerdings ist der Anteil der Meldungen ohne Angaben zur Seitigkeit des Tumors im Saarland mit 14 Prozent sehr viel höher als in Rheinland-Pfalz (3 Prozent), wobei im Saarland der Anteil der fehlenden Angaben gegenüber früheren Erfassungsperioden erfreulicherweise gesunken ist. Defizite bestehen zudem bei den Angaben zur Sublokalisation der Tumoren. In Rheinland-Pfalz fehlen in 43 Prozent der ausgewerteten Fälle Angaben zum genauen Sitz des Tumors, im Saarland sogar in 81 Prozent der Fälle. Deshalb auch hier unsere Bitte an die Ärzteschaft, die Meldungen so präzise wie möglich zu formulieren. Abbildung 18 zeigt für Rheinland-Pfalz die Sublokalisation der Tumoren für die Erkrankungen, bei denen die entsprechende Daten ans Krebsregister gemeldet wurden. Tab. 3: Histologie Brustkrebs - invasive Tumoren im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Histologiegruppen Rheinland-Pfalz Anzahl Anteil in % Saarland Anzahl Anteil in % Invasive duktale und duktuläre Karzinome 4.557 66,8 1.514 67,7 Lobuläre Karzinome 1.481 21,7 375 16,8 Muzinöse Karzinome 111 1,6 38 1,7 Tubuläre Karzinome 103 1,5 41 1,8 Medulläre Karzinome 87 1,3 18 0,8 Adenokarzinome 64 0,9 15 0,7 Papilläre Karzinome 34 0,5 13 0,6 Plattenepithelkarzinome 8 0,1 1 0,0 Sarkome und sonstige Weichteiltumoren 9 0,1 1 0,0 Sonstige und n. n. bez. Tumoren 371 5,4 220 9,8 Zusammen 6.825 100,0 2.236 100,0 Abb. 18: Sublokalisation der Tumoren in RheinlandPfalz 1998 - 2000 Allerdings sind die Angaben zur Tumormorphologie in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich vollständiger geworden. Dies ist auch auf die Automation der Abläufe im Register zurückzuführen, die eine zeitnahe Be- und Verarbeitung der Daten und damit ein direktes Nachfragen beim Melder ermöglicht. Tabelle 4 zeigt die histopathologische Differenzierung, das Grading maligner Tumoren, in Rheinland-Pfalz. Danach sind 7,2 Prozent aller Mammakarzinome gut differenziert, mehr als die Hälfte (54,1 Prozent) sind mäßig differenziert und 31,8 Prozent sind schlecht differenziert. Im Saarland sind die Daten zum Grading nicht aussagekräftig, da die Erfassung bisher noch nicht durchgängig ist. Tab. 4: Brustkrebs invasive Tumoren in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Grading GRADING gut 7.1.7 Histologische Tumortypen und Grading Tabelle 3 veranschaulicht die Verteilung der histologischen Tumortypen der invasiven Brusttumoren in beiden Bundesländern für die Jahre 1998 bis 2000. Die Verteilung der einzelnen histologischen Gruppen zeigt dabei ein hohes Maß an Übereinstimmung: invasive duktale und invasive duktuläre Karzinome sind jeweils die mit Abstand häufigsten Tumoren. Es folgen mit deutlichem Abstand in beiden Ländern die lobulären Karzinome. Der Anteil der Meldungen ohne Angaben zur Histologie ist im Saarland mit 3,4 Prozent höher als in Rheinland-Pfalz mit 0,2 Prozent. Einerseits wirkt sich hier wieder der Einfluss der in den saarländischen Daten eingeschlossenen DCO-Fälle aus, andererseits die fehlenden Angaben zur Histologie in den Tumormeldungen. Auch hier zeigt sich wieder: Je spezifischer die Angaben der Melder, desto detaillierter können spätere Untersuchungen durchgeführt werden. Die Betrachtung der Verteilung der histologischen Gruppen für das Saarland im Zeitverlauf zeigt keine gravierenden Veränderungen. Anzahl Anteil in % 494 7,24 mäßig 3.694 54,12 schlecht 2.171 31,81 undifferenziert 123 1,8 unbestimmbar 58 0,85 ohne Angaben 285 4,18 6.825 100 insgesamt 7.2 Prävalenz Angaben zur Prävalenz sind grundlegend für eine bedarfsgerechte Planung der Ressourcen in der medizinischen Versorgung und Betreuung von Patientinnen und Patienten. Unter Prävalenz versteht man dabei die Gesamtzahl der zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer definierten Bevölkerung lebenden Personen, für die in der Vergangenheit eine Krebsdiagnose gestellt wurde. In hohen Prävalenzraten spiegeln sich eine höhere Lebenserwartung und bessere Überlebenschancen der bereits Erkrankten, aber auch steigende Neuerkrankungszahlen wider. Höhere Prävalenzraten sind tendenziell auch bei Registern zu erwarten, die - wie im Saarland - bereits über - 16 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 einen langen Zeitraum hinweg die Inzidenz erfassen. Die Bereitstellung belastbarer Daten erfordert ein sorgfältiges Monitoring des Vitalstatus der registrierten Patienten. Im Saarland erfolgt dies durch das Einbeziehen von Meldungen zum Krankheitsverlauf und einem jährlichen Abgleich der Datenbasis des Registers mit allen Sterbefällen im Saarland. Neben der Gesamtprävalenz sind Teilprävalenzen, stratifiziert nach der Zahl der nach der Krebsdiagnose verbrachten Lebensjahre, wichtige Indikatoren zur Beurteilung des Bedarfes an Ressourcen des Gesundheitssystems für die primäre Therapie, die Nachsorge und Rehabilitation sowie für das Screening nach Metastasen, Rezidiven und unabhängigen Zweittumoren. Üblicherweise werden dabei 3 Werte angegeben: die 2-Jahres-, die 5Jahres- und die 10-Jahresprävalenz. Die 2-, 5- und 10Jahreskennziffern beziehen sich auf den Anteil an der Gesamtprävalenz, für die die Diagnose bis zu 2, 5 bzw. 10 Jahre zurückliegt. In Abbildung 19 ist die Gesamtprävalenz des weiblichen Mammakarzinoms im Saarland am 31.12.2000 nach Alter dargestellt. Zu diesem Stichtag lebten im Saarland insgesamt 7.895 Frauen mit einer im Zeitraum von 1970 bis 2000 diagnostizierten Brustkrebserkrankung. Abb. 19: Prävalenz des weiblichen Mammakarzinoms im Saarland am 31.12. 2000 nach Alter 6.500 6.171 6.000 Erkrankte pro 100 000 (N=7.895) 5.500 5.000 4.500 4.122 4.313 4.000 3.500 3.309 3.000 2.772 2.891 60-64 65-69 2.448 2.500 1.877 2.000 1.500 1.163 1.000 523 500 0 54 30-34 212 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 70-74 75-79 80-84 85 u.m. Alter von - bis Brustkrebs hat mit seiner im Vergleich zu anderen Tumorentitäten relativ günstigen Prognose den höchsten Anteil an der Gesamtkrebsprävalenz bei den Frauen. Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt, dass fast 60 Prozent der Frauen 65 Jahre und älter waren. Den intensivsten Bedarf an gesundheitlichen Versorgungsressourcen haben Patientinnen bis zu 2 Jahre nach der Diagnose. In 16,6 Prozent der Fälle lag die Brustkrebsdiagnose in diesem Zeitraum. Für Rheinland-Pfalz kann die Prävalenz derzeit noch nicht sinnvoll berechnet werden, da der Registrierungszeitraum dafür noch zu kurz ist. 7.3 Überlebensraten Bevölkerungsbezogene Überlebensraten gelten als wichtigster Indikator für die Versorgungsqualität eines Gesundheitssystems. Bei regionalen und internationalen Vergleichen spielt die relative 5-Jahres-Überlebensrate (vgl. Glossar) eine zentrale Rolle. Als einzige deutsche Einrichtung beteiligt sich das saarländische Krebsregister mit Daten zum Brustkrebs an der europaweiten EUROCARE-Vergleichsstudie, in die 22 Länder einbezogen sind. Nach den aktuellen Ergebnissen dieser Studie liegt Deutschland, ausschließlich vertreten durch die Daten des saarländischen Krebsregisters, beim Brustkrebs etwa im europäischen Durchschnitt von 75 Prozent relativem 5-Jahres-Überleben bei den zwischen 1990 und 1994 diagnostizierten weiblichen Brustkrebserkrankungen. Statistisch signifikant höhere Raten gibt es in Italien, Finnland, den Niederlanden, Frankreich, Schweden und Spanien. Neben Deutschland erreichen Island, Norwegen, Österreich und die Schweiz ebenfalls durchschnittliche Raten. Deutlich unter dem europäischen Mittel liegende Werte wurden für Dänemark, England, Malta, Portugal, Schottland und Wales gefunden. Besonders ungünstige Werte ergaben sich für die osteuropäischen Länder Estland, Polen, Slowakei und Slowenien. Es ist festzuhalten, dass die medizinische Versorgung von Brustkrebspatientinnen im Saarland dem europäischen Durchschnittsniveau entspricht. Auch wenn die Spitzenwerte einiger nordischer und südeuropäischer Länder nicht erreicht werden, so ist die Versorgung dennoch besser als in Großbritannien. In die Überlebenszeit-Analysen wurden 12.497 Mammakarzinomfälle einbezogen. Die Tumoren waren dem saarländischen Register zwischen 1980 und 2000 gemeldet worden. Die Beobachtungsdauer im Krebsregister Rheinland-Pfalz ist für Überlebensanalysen noch zu kurz, um aussagekräftige Überlebensdaten zu gewinnen. In die Auswertung wurden ausschließlich Frauen einbezogen, die bei Diagnose jünger als 90 Jahre waren und bei denen der Brustkrebs als erste Krebserkrankung aufgetreten war. Auf diese Weise sollte sichergestellt werden, dass die Prognose ausschließlich von der Brustkrebserkrankung und nicht etwa von vorangegangenen Krebserkrankungen beeinflusst wird. Darüber hinaus wurden ausschließlich invasive Tumoren (ICD-9 174, ICD-10 C50) erfasst. Ausgeschlossen wurden DCO-Fälle, da für diese Tumoren der Diagnosezeitpunkt nicht bekannt und so die Überlebenszeit nicht zu ermitteln ist. Als Überlebenszeit gilt die Zeitphase zwischen Erstdiagnose und Tod bzw. Beobachtungsende. Die Berechnungen erfolgten mit Hilfe einer Software des finnischen Krebsregisters, die eigens für Überlebenszeitanalysen entwickelt wurde. Die Grafiken stellen immer kumulierte relative Überlebensraten dar, d.h. das beobachtete Überleben in der Patientinnengruppe wird in Relation gesetzt zu dem erwarteten Überleben vergleichbarer Personen aus der Gesamtbevölkerung, wobei diese Raten um die allgemeine Sterblichkeit korrigiert sind. Der gesamte betrachtete Diagnosezeitraum von 1980 bis einschließlich 2000 wurde in die Diagnoseperioden 1980-1982, 1983-1987, 1988-1992, 1993-1997 und 1998-2000 untergliedert. Das Kollektiv wurde in folgende Altersgruppen eingeteilt: 0-39 Jahre, 40-49 Jahre, 50-59 Jahre, 60-69 Jahre und 70-89 Jahre. Die UICC-Stadien wurden wie im Kapitel "Stadienverteilung der Tumoren“ in die Klassen 1, 2A, 2B, 3A, 3B, 4 und "ohne Angabe“ unterteilt. Untersucht wurden auch die Überlebenszeiten in Abhängigkeit von der Tumorhistologie. Generell lässt sich feststellen, dass sich im Zeitraum von 1980 bis 2000 die Überlebensraten für alle Altersgruppen verbessert haben, was auf Erfolge bei Früherkennung wie auch bei der Therapie hindeutet (vgl. Abb. 20). - 17 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Abb. 20: Relative Überlebensraten der an Brustkrebs erkrankten Frauen im Saarland von 1980 bis 2000 nach Diagnosezeiträumen Abb. 22: Relative Überlebensraten der an Brustkrebs erkrankten Frauen im Saarland von 1980 bis 2000 nach UICC-Stadien 100% 100% UICC Stadien 90% 90% 1 80% 60% 50% 40% Diagnosezeiträume 1998 - 2000 30% 1993 - 1997 20% 1988 - 1992 10% 70% 2B 60% 3A 50% 40% 3B 30% 4 20% k. A. 1983 - 1987 10% 1980 - 1982 0% 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 0% 0 Jahre nach Diagnose Die Darstellung der relativen Überlebensraten nach dem Alter der Patientin bei Diagnosestellung zeigt, dass Patientinnen zwischen 40 und 49 Jahren relativ gesehen die besten Überlebenschancen haben, mit einem deutlichen Abstand zu den unter 40-jährigen Frauen (vgl. Abb. 21). Dagegen sind die relativen Überlebensraten für die 70- bis 89-jährigen Patientinnen in den ersten Jahren nach Diagnosestellung am schlechtesten. Die Überlebensraten für die Altersgruppen 0-39 Jahre, 50-59 Jahre und 60-69 Jahre liegen im Verlauf sehr eng beieinander. Abb. 21: Relative Überlebensraten der an Brustkrebs erkrankten Frauen im Saarland von 1980 bis 2000 nach Altersgruppen 1 2 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 Abbildung 23 veranschaulicht die Differenzierung der Überlebensraten nach einzelnen Histologiegruppen. Es zeigt sich dass die duktalen und duktulären Karzinome geringere Überlebensraten aufweisen als die übrigen Histologiegruppen. Duktale und duktuläre Karzinome sind jedoch die mit Abstand häufigsten Mammakarzinome. Abb. 23: Relative Überlebensraten der an Brustkrebs erkrankten Frauen im Saarland von 1980 bis 2000 nach Histologiegruppen 100% 90% 80% Relative Überlebensrate Betrachtet man die Überlebensrate nach den einzelnen Teilperioden, so hat sich die Prognose für diejenigen Patientinnen, bei denen die Erkrankung zwischen 1993 und 1997 bzw. 1998 und 2000 diagnostiziert wurde, gegenüber den Diagnosejahren 1980 bis 1982 deutlich verbessert. 100% 70% 60% Histologie tubuläre Karzinome 50% 40% medulläre Karzinome 30% sonstige u. n .n. bez. Adenokarzinome 20% 90% muzinöse Karzinome papilläre Karzinome lobuläre Karzinome duktale und duktuläre Karzinome 10% 80% Relative Überlebensrate 2A 70% Relative Überlebensrate Relative Überlebensrate 80% 0% 0 70% 60% 40% Altersgruppe 0 - 39 50 - 59 10% 60 - 69 70 - 89 0% 0 1 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 Abb. 24: Relative Überlebensraten der an Brustkrebs erkrankten Frauen im Saarland von 1980 bis 2000 nach Altersgruppen in Abhängigkeit vom Diagnosezeitraum 40 - 49 20% 2 Ebenfalls analysiert wurden die Überlebensraten der Patientinnen in den jeweiligen Altersgruppen in Abhängigkeit vom Diagnosezeitraum (vgl. Abb. 24). 50% 30% 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Jahre nach Diagnose bis 39 Jahre 100% 90% 80% Relative Überlebensrate Die besten Überlebenschancen haben erwartungsgemäß Patientinnen mit den Tumorstadien 1 oder 2A, wobei die Unterschiede zwischen diesen beiden Stadien stark ausgeprägt sind. Noch deutlicher fällt aber der Abstand zwischen den Stadien 2A und 2B aus, die Überlebenschancen sind beim Stadium 2B deutlich geringer. Grundsätzlich gilt: je weiter das Stadium des Tumors fortgeschritten ist, desto ungünstiger sind die Überlebenschancen (vgl. Abb. 22). Die relativen Überlebensraten der Patientinnen ohne Angabe des UICC-Stadiums verlaufen zwischen Stadium 2 und 3, was darauf hindeutet, dass das Fehlen der Angabe nicht stadienabhängig ist. Je vollständiger die Angaben zur Erkrankung, speziell zum TNM-Stadium sind, desto aussagekräftiger werden die Analysen der Registerdaten. - 18 - 70% 60% 50% 40% Diagnosezeiträume 1998 - 2000 30% 1993 - 1997 20% 1988 - 1992 10% 1983 - 1987 1980 - 1982 0% 0 1 2 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Den Einfluss des Stadiums in den einzelnen Altersgruppen auf die Überlebenschancen zeigt Abbildung 25. 40 bis 49 Jahre 100% 90% Abb. 25: Überlebensraten der an Brustkrebs erkrankten Frauen im Saarland von 1980 bis 2000 nach Tumorstadium und Alter der Patientinnen 70% 60% bis 39 Jahre 50% 100% 40% 30% UICCStadium 90% Diagnosezeiträume 1998 - 2000 1 80% 1993 - 1997 20% Relative Überlebensrate Relative Überlebensrate 80% 1988 - 1992 10% 1983 - 1987 1980 - 1982 0% 0 1 2 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 50 bis 59 Jahre 100% 2A 70% 60% 2B 50% 3A 40% 3B 30% 4 20% 90% k.A. 10% 0% 0 70% 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 100% 40% 1988 - 1992 1983 - 1987 1980 - 1982 0 1 2 1 80% 1993 - 1997 0% UICCStadium 90% Diagnosezeiträume 1998 - 2000 30% 10% 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 60 bis 69 Jahre 100% 2A 70% 60% 2B 50% 3A 40% 3B 30% 4 20% 90% k. A. 10% 80% Relative Überlebensrate 2 40 bis 49 Jahre 50% 20% 0% 0 70% 1 2 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 60% 50 bis 59 Jahre 50% 100% 40% UICCStadium 90% Diagnosezeiträume 30% 1993 - 1997 Relative Überlebensrate 1988 - 1992 10% 1983 - 1987 1980 - 1982 0% 0 1 1 80% 1998 - 2000 20% 2 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 70 bis 89 Jahre 100% 2A 70% 60% 2B 50% 3A 40% 3B 30% 4 20% 90% k. A. 10% 80% 0% 0 70% 1 2 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 60% 60 bis 69 Jahre 50% 100% 40% 30% 1993 - 1997 1988 - 1992 10% 1983 - 1987 1980 - 1982 0% 0 1 1 80% 1998 - 2000 20% UICCStadium 90% Diagnosezeiträume 2 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 Lediglich in der Gruppe der unter 40-jährigen Frauen sind die Überlebensaussichten für den aktuellsten Diagnosezeitraum relativ ungünstig. Dies kann auf sehr aggressive Tumoren in dieser Altersgruppe zurückzuführen sein, kann aber auch durch die geringen Fallzahlen beeinflusst sein Relative Überlebensrate Relative Überlebensrate 1 60% Relative Überlebensrate Relative Überlebensrate 80% - 19 - 2A 70% 60% 2B 50% 3A 40% 3B 30% 4 20% k. A. 10% 0% 0 1 2 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 70 bis 89 Jahre UICCStadium 90% 90% 1 80% Relative Überlebensrate 80% Relative Überlebensrate UICC-Stadium 3 A 100% 100% 2A 70% 60% 2B 50% 3A 40% 3B 30% 4 60% 50% 40% Diagnosezeitraum 1998-2000 30% 1993-1997 20% 20% k. A. 10% 70% 1988-1992 10% 1983-1987 1980-1982 0% 0% 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 10 1 2 3 Jahre nach Diagnose 8 9 10 7 8 9 10 50% 40% Diagnosezeitraum 1998-2000 30% 1993-1997 20% 1988-1992 1983-1987 1980-1982 0% 80% 0 1 2 3 70% 60% 100% 50% 90% 40% 4 5 6 Jahre nach Diagnose UICC-Stadium 4 80% Diagnosezeitraum 1998-2000 30% 1993-1997 20% 1988-1992 10% 1983-1987 1980-1982 0% 0 1 2 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 Relative Überlebensrate Relative Überlebensrate 7 60% 90% 70% 60% 50% 40% Diagnosezeitraum 1998-2000 30% 1993-1997 20% UICC-Stadium 2 A 100% 1988-1992 10% 90% 1983-1987 1980-1982 0% 80% Relative Überlebensrate 10 70% 10% 0 70% 60% 50% 40% Diagnosezeitraum 1998-2000 30% 1993-1997 20% 1988-1992 1983-1987 10% 1980-1982 0% 0 1 2 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 UICC-Stadium 2 B 100% 80% 70% 60% 50% 40% Diagnosezeitraum 1998-2000 30% 1993-1997 20% 1988-1992 10% 1983-1987 1980-1982 0% 0 1 2 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose 7 8 9 10 1 2 3 4 5 6 Jahre nach Diagnose Die Ergebnisse belegen einmal mehr die Bedeutung eines qualitativ hochwertigen Früherkennungsprogramms, das geeignet ist, Brusttumoren möglichst frühzeitig zu diagnostizieren. Am deutlichsten zeigt sich die Verbesserung der Prognose - vermutlich aufgrund von Therapiefortschritten in den Stadien IIa und IIIb. Dadurch, dass in der aktuellen Auswertung die TNM-Stadien einheitlich nach der 5. Auflage des TNM-Schlüssels in die UICC-Stadien übertragen wurden, sind die Daten langfristig vergleichbar. 8. 90% Relative Überlebensrate 9 80% UICC-Stadium 1 100% 8 90% Relative Überlebensrate Abb. 26: Überlebensraten der an Brustkrebs erkrankten Frauen im Saarland von 1980 bis 2000 nach Tumorstadium und Diagnosezeitraum 7 UICC-Stadium 3 B 100% Die Darstellungen verdeutlichen, dass das Stadium des Tumors zum Diagnosezeitpunkt eher ausschlaggebend für die Überlebenschancen ist als das Alter der Patientin. Das Tumorstadium ist auch bedeutsamer für die Prognose als der Diagnosezeitraum (vgl. Abb. 26). 4 5 6 Jahre nach Diagnose Screening und Früherkennung 8.1 Situation im Jahr 2000 Bis 2007 soll das organisierte Mammographie-Screening in zweijährigem Rhythmus allen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren als Regelleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung angeboten werden. Damit wird erstmals im gesamten Bundesgebiet ein flächendeckend organisiertes Screening-Programm, d.h. eine Reihenuntersuchung gesunder Frauen mit individueller Einladung zur Früherkennungsuntersuchung, etabliert. Hintergrund dieser Maßnahme sind die im internationalen Vergleich sehr niedrigen Teilnahmequoten an den Krebs-Vorsorgeuntersuchungen in Deutschland. Die Abbildungen 27 bis 29 verdeutlichen - 20 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 die Situation in Deutschland für das Jahr 2000. Die höchste Teilnahmerate erreicht mit 60 Prozent der KVBezirk Bremen, die niedrigste Quote mit 41 Prozent der KV-Bezirk Koblenz. Bei der Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen besteht zudem ein deutliches Stadt-Land-Gefälle, dessen Ursachen noch zu klären sind. Dieses Ergebnis unterstreicht die Notwendigkeit einer verstärkten Informations- und Öffentlichkeitsarbeit im Hinblick auf die zentrale Bedeutung von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, denn der Diagnosezeitpunkt und damit das Stadium des entdeckten Tumors haben beim Brustkrebs ganz entscheidenden Einfluss auf die Überlebenszeit und die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen. Abb. 27: Teilnahmeraten an Früherkennungsuntersuchungen nach KV-Bezirken im Jahr 2000 Bremen 51,1 Nordrhein 50,7 Hessen 50,2 unter 50 60 Rheinhessen 48,9 48,7 Trier Pfalz 45,2 43,1 Saarland 55,4 46,6 43,9 45,9 über 70 50,2 50 46,7 Südbaden 50 bis 69 55,7 51,4 50,9 49,4 Nordwürttemberg 57,3 53,8 Teilnahmerate in Prozent K V - Bezirk Nordbaden Abbildung 29 zeigt die Situation in den fünf KV-Bezirken im Saarland und in Rheinland-Pfalz für ausgewählte Altersgruppen. Die Gruppe der unter 50-Jährigen macht am häufigsten von den Angeboten der Krebsfrüherkennung Gebrauch. Bei den 50- bis 69-Jährigen ist die Teilnahme erkennbar geringer, bei den über 70-Jährigen fällt sie dann deutlich ab. Abb. 29: Teilnahmeraten an Früherkennungsuntersuchungen nach Altergruppen und KV-Bezirken im Jahr 2000 60,0 Südwürttemberg Damit werden die am stärksten gefährdeten Altersgruppen von der derzeitigen Früherkennungspraxis nicht zufriedenstellend erreicht, und das mit allen Konsequenzen für die individuelle Überlebenszeit und Lebensqualität wie auch für das Gesundheitswesen im Hinblick auf Versorgungsstrukturen und -kosten . 41,7 40 30 19,2 18,9 20 16,6 16,4 16,2 41,0 Koblenz 0 10 20 30 40 Teilnahmerate in Prozent 50 10 60 0 Saarland Koblenz Rheinhessen Kammerbezirk Pfalz Trier Die Raten für die KV-Bezirke im Einzugsgebiet der beiden Krebsregister sind mit die niedrigsten im gesamten Bundesgebiet. Bisher macht in diesen Regionen nicht einmal die Hälfte aller anspruchsberechtigten Frauen Gebrauch von den Krebs-Früherkennungsangeboten der Gesetzlichen Krankenkassen. Splittet man die Teilnahmeraten an Krebs-Früherkennungsuntersuchungen nach Alter der Frauen auf, so zeigt sich folgende Verteilung: die höchsten Teilnahmequoten erreichen die 25- bis 29-Jährigen, die niedrigste die über 80-Jährigen. Von zwei Ausnahmen, den 20- bis 24-Jährigen und den 50- bis 54-Jährigen abgesehen, kann grundsätzlich festgestellt werden, dass die Teilnahme an Früherkennungsangeboten mit zunehmendem Alter kontinuierlich zurückgeht. Ab dem 60. Lebensjahr nimmt nicht einmal mehr die Hälfte der anspruchsberechtigten Frauen Krebs-Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch. Damit verhält sich die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen invers zum altersabhängigen Erkrankungsrisiko. Beim Brustkrebs steigt das Erkrankungsrisiko ab dem 50. Lebensjahr deutlich an. Es bleibt abzuwarten, ob das organisierte Screening-Programm für die 50- bis 69-Jährigen das Vorsorgeverhalten insbesondere der stark gefährdeten Altersgruppen positiv beeinflussen kann. Das Krebsregister Rheinland-Pfalz erhebt routinemäßig den Anlass der Diagnosestellung für alle Tumorerkrankungen. Die Aufbereitung der Daten für das Mammakarzinom zeigt, dass mit 31,4 Prozent die Selbstuntersuchung am häufigsten als Diagnoseanlass genannt wird. In 22 Prozent der Fälle wird eine Vorsorgeuntersuchung als Diagnoseanlass angegeben, über 80 Prozent davon sind gesetzliche Vorsorgeuntersuchungen. Abb. 28: Teilnahmeraten an Früherkennungsuntersuchungen nach Altersgruppen in Deutschland im Jahr 2000 Abb. 30: Anlässe der Diagnosestellung bei Neuerkrankungen an Brustkrebs in Rheinland-Pfalz 19982000 20-24 25-29 30 63,2 60,2 40-44 25 22,2 57,2 45-49 55,0 50-54 in Prozent Altersgruppe 31,4 65,6 30-34 35-39 Mehrfachnennungen sind berücksichtigt 35 57,0 57,1 55-59 51,9 60-64 20 16,2 15 45,8 65-69 11,2 10 37,5 70-74 27,3 75-79 5 19,4 80 u. m. 0,8 8,8 0 0 10 20 30 40 Teilnahmerate in Prozent 50 60 70 - 21 - Selbstuntersuchung Vorsorgeuntersuchung Tumorsymptomatik Nachsorge Sonstige Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Diese Quote ist gemessen an der Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose für die Heilungs- und Überlebenschancen zweifellos zu gering. Betrachtet man, wie in Abbildung 31 dargestellt, den Anlass der Diagnosestellung differenziert nach Alter der Patientinnen, so ergibt sich in allen drei dargestellten Altersgruppen eine deutliche Übereinstimmung: mit fast 50 Prozent war der Anteil derjenigen Patientinnen, bei denen die Diagnose Brustkrebs nicht im Rahmen einer gesetzlichen Vorsorgeuntersuchung gestellt wurde, am größten. Abb. 31: Anteil der im Rahmen von Früherkennungsuntersuchungen gestellten Brustkrebsdiagnosen nach Altersgruppen Diagnoseanlass: Früherkennung anderer Anlass In Rheinland-Pfalz leben rund 460.000 Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren, im Saarland rund 135.000. Die Frauen in dieser Altergruppe stellen in beiden Bundesländern damit knapp ein Viertel der weiblichen Bevölkerung (vgl. Tab. 6). Diese Altersgruppe trägt statistisch gesehen das größte Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Tab. 5: Anteil der Frauen von 50 bis 69 Jahre im Saarland und in Rheinland-Pfalz nach Kreisen Saarland Landkreise keine Angaben SV Saarbrücken Merzig-Wadern Neunkirchen Saarlouis Saarpfalz-Kreis St.Wendel SAARLAND 49,6 48,8 50 8.2 Die 50- bis 69-jährigen Frauen im Saarland und in Rheinland-Pfalz als Zielgruppe des MammographieScreenings Anteil in Prozent (N = 6.825) 45,3 38,9 40 34,2 33,6 30 20,5 20 17,6 11,5 unter 50-Jährige 50-69-Jährige 70 über 50 unter 0 50-69 10 über 70-Jährige Diese Zahlen korrespondieren mit dem geringen Anteil der gesetzlichen Früherkennung insgesamt. Bei der besonders gefährdeten Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen ist zwar der Anteil der gesetzlichen Früherkennung mit 20,5 Prozent im Vergleich zu den beiden anderen Altersgruppen relativ hoch, im internationalen Vergleich jedoch eher niedrig. Die Aufbereitung der Daten in Rheinland-Pfalz für die im Rahmen der gesetzlichen Früherkennung diagnostizierten Tumoren nach Stadien zeigt einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Anlass der Diagnosestellung und Stadienverteilung (Abb. 32). Abb. 32: Verteilung der Tumorstadien nach Anlass der Diagnose UICC-Stadien 4 100 90 3B Anteile in Prozent (N=5664) 80 70 3A 60 2B 50 2A 40 1 30 20 o. A. 10 Früherkennung anderer Diagnoseanlass 3 2 1 0 keine Angaben In über 70 Prozent der Fälle, die im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung entdeckt wurden, handelt es sich um Tumoren der Stadien 1 und 2A mit den entsprechend günstigeren Aussichten für die Heilungs- und Überlebenschancen. Geringer ist insbesondere der Anteil der Stadien 3 und 4. Diese Darstellung belegt einmal mehr die Bedeutung der gesetzlichen Früherkennung für den Zeitpunkt der Diagnosestellung und damit den Behandlungserfolg. - 22 - Frauen insges. 182.655 54.311 75.662 108.592 80.735 48.520 550.475 Rheinland-Pfalz 50-69 Jahre 45.448 12.832 19.065 26.885 19.992 11.412 135.634 Anteil in % 25 24 25 25 25 24 25 Landkreise und Frauen 50-69 Anteil kreisfreie Städte insges. Jahre in % Kfr St Koblenz 56.612 13.703 24 LK Ahrweiler 66.291 15.461 23 LK Altenkirchen 69.660 16.016 23 LK Bad Kreuznach 81.029 18.958 23 LK Birkenfeld 46.047 10.794 23 LK Cochem-Zell 33.119 7.715 23 LK Mayen-Koblenz 107.265 24.752 23 LK Neuwied 94.215 21.767 23 Rhein-Hunsrück-Kreis 53.731 11.670 22 Rhein-Lahn-Kreis 65.876 15.611 24 Westerwaldkreis 101.995 22.567 22 Kfr St Trier 52.684 11.047 21 LK Bernkastel-Wittlich 57.696 13.044 23 LK Bitburg-Prüm 48.758 10.565 22 LK Daun 32.520 7.400 23 LK Trier-Saarburg 69.731 15.386 22 Kfr St Frankenthal/Pfalz 24.351 6.148 25 Kfr St Kaiserslautern 50.573 12.097 24 Kfr St Landau i.d.Pf. 21.483 4.681 22 Kfr St Ludwigshafen 81.788 19.691 24 Kfr St Mainz 93.931 21.288 23 Kfr St Neustadt a. d. W. 28.167 6.638 24 Kfr St Pirmasens 23.531 6.029 26 Kfr St Speyer 25.861 5.984 23 Kfr St Worms 41.210 9.382 23 Kfr St Zweibrücken 18.373 4.400 24 LK Alzey-Worms 62.806 13.033 21 LK Bad Dürkheim 68.440 16.870 25 Donnersbergkreis 39.451 8.536 22 LK Germersheim 62.069 13.708 22 LK Kaiserslautern 56.086 12.558 22 LK Kusel 39.810 9.209 23 LK Südliche Weinstraße 55.683 13.080 23 LK Ludwigshafen 74.908 18.731 25 LK Mainz-Bingen 98.826 22.444 23 LK Südwestpfalz 53.167 12.977 24 RHEINLAND-PFALZ 2.004.576 460.963 23 Quelle: Statistische Landesämter Rheinland-Pfalz und Saarland Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 In welchem Maße diese Frauen gefährdet sind, geht auch aus den in Abbildung 33 dargestellten Mortalitätsraten hervor. Die Grafik zeigt die Mortalitätsraten an ausgewählten Todesursachen für das Saarland und Rheinland-Pfalz für Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren im Vergleich mit Frauen insgesamt. In der Altersgruppe der 50- bis 69Jährigen waren bösartige Neubildungen die mit Abstand häufigste Todesursache. Die Herz-Kreislauf-Erkrankungen - insgesamt die häufigste Todesursache - stehen in diesem Alter nur an zweiter Position. Im Saarland lag die entsprechende Mortalität im Jahr 2000 bei knapp 300 Todesfällen, in Rheinland-Pfalz bei rund 250 Todesfällen pro 100.000 Einwohnerinnen. Abb. 33: Rohe Mortalitätsraten an ausgewählten Todesursachen (ICD-10-Gruppen) von Frauen im Saarland und in Rheinland-Pfalz im Jahr 2000 Saarland 50- bis 69-jährige Frauen 633,7 650 600 Frauen insgesamt C00-D48: Neubildungen I00-I99: Krankheiten des Kreislaufsystems C50: Bösartige Neubildung der Brustdrüse 400 K00-K93: Krankheiten des Verdauungssystems 350 300 206,3 200 150 85,8 83,5 53,4 50 50,3 50,1 32,5 0 = C00-D48 I00-I99 C50 K00-K93 Deutschland 80 267,0 272,0 100 Rheinland-Pfalz 90 J00-J99: Krankheiten des Atmungssystems 250 Saarland 100 Sterbefälle pro 100.000 Sterbefälle pro 100000 450 über der Rate für das gesamte Bundesgebiet. In Rheinland-Pfalz ging die Mortalität in der ersten Hälfte der 90er Jahre zurück, steigt seitdem aber wieder leicht an. Die Mortalitätsraten der 50- bis 69-Jährigen für das gesamte Bundesgebiet gehen seit 1995 kontinuierlich zurück, sie liegen insgesamt deutlich niedriger als in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Abb. 34: altersspezifische Mortalität der 50- bis 69jährigen Frauen an Mammakarzinomen im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Deutschland 550 500 seit 1995 kontinuierlich sank, lag sie 1998 noch über der entsprechenden Rate für Rheinland-Pfalz und deutlich über der Rate für das gesamte Bundesgebiet. In Rheinland-Pfalz ging die Mortalität in der ersten Hälfte der 90er Jahre zurück, steigt seitdem aber wieder leicht an. Die Mortalitätsraten der 50- bis 69-Jährigen für das gesamte Bundesgebiet gehen seit 1995 kontinuierlich zurück, sie liegen insgesamt deutlich niedriger als in Rheinland-Pfalz und im Saarland. 70 60 50 40 30 J00-J99 20 650 Rheinland-Pfalz 50- bis 69-jährige Frauen 10 600 C00-D48: Neubildungen 552,3 550 1990 400 K00-K93: Krankheiten des Verdauungssystems 350 J00-J99: Krankheiten des Atmungssystems 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 9. Schlussbemerkung Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass sich die Überlebenschancen von Frauen, die an Brustkrebs erkranken, in den vergangenen 25 Jahren deutlich verbessert haben. 300 200 1991 C50: Bösartige Neubildung der Brustdrüse 450 250 gleitende Drei-Jahresmittelwerte 0 I00-I99: Krankheiten des Kreislaufsystems 500 Sterbefälle pro 100000 Frauen insgesamt 234,6 201,5 179,5 150 100 75,3 45,2 50 33,4 41,7 64,0 27,9 0 C00-D48 = I00-I99 C50 K00-K93 J00-J99 Stark beeinflusst werden diese Raten durch das Mammakarzinom. Das bedeutet, dass in Rheinland-Pfalz wie im Saarland die 50- bis 69-jährigen Frauen nicht nur bei den Brustkrebs-Neuerkrankungen, sondern auch im Hinblick auf die Brustkrebs-Mortalität ein statistisch gesehen deutlich erhöhtes Risiko tragen. Dieser Altersfaktor muss stärker als bisher im Sinne einer verbesserten Prävention und Früherkennung berücksichtigt werden. Mit der im Oktober 2003 beschlossenen Aufnahme der Mammographie als Screening-Untersuchung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung wurde dazu ein erster Schritt getan. Betrachtet man die zeitliche Entwicklung der Mortalität an Mammakarzinomen für die Altersgruppe der 50- bis 69jährigen Frauen über den Zeitraum von 1990 bis 1998 für den Bund und die beiden Bundesländer (vgl. Abb. 34), so zeigen sich deutliche Unterschiede in den Trends: obwohl die Mortalität der 50- bis 69-jährigen Frauen im Saarland Mit der Einführung des flächendeckenden Mammographie-Screenings für die besonders gefährdete Altersgruppe der 50- bis 69-jährigen Frauen wird eine wesentliche Voraussetzung dafür geschaffen, dass Mammakarzinome früher erkannt und behandelt werden können. Die Effektivität des Screening-Programms hängt in erster Linie davon ab, dass die Frauen das neue Angebot zur Vorsorgeuntersuchung auch nutzen werden. Zur Motivation der Zielgruppe können die Ärztinnen und Ärzte einen wichtigen Beitrag leisten. Diese Analyse zeigt auch, dass die epidemiologischen Krebsregister auf die vollständige und detaillierte Meldung aller diagnostizierten Krebserkrankungen durch die Ärzteschaft angewiesen sind. Deshalb appellieren die Krebsregister in Rheinland-Pfalz und im Saarland an dieser Stelle noch einmal an alle Ärztinnen und Ärzte in ihrem Einzugsgebiet, sie durch die kontinuierliche Übermittlung aller erforderlichen Daten zu unterstützen. - 23 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Glossar Carcinoma in situ Frühform einer bösartigen Tumorerkrankung, die lokal begrenzt ist DCO-Fall Krebsfall, der ausschließlich auf Grund einer Todesbescheinigung in das Register aufgenommen wird, Death-Certificate-only Epidemiologie Lehre von Häufigkeiten und Verteilungen von Krankheiten, Gesundheitsstörungen und deren Ursachen in der Bevölkerung ENCR European Network of Cancer Registries GEKID Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. Grading Differenzierungsgrad eines Tumors G1 = gut differenziert, G2 = mäßig differenziert, G3 = schlecht differenziert, G4 = undifferenziert, anaplastisch Histologische Untersuchung Mikroskopische, feingewebliche Untersuchung des Tumorgewebes zur Diagnosesicherung durch den Pathologen HV Histologisch verifiziert IACR International Association of Cancer Registries IARC International Agency on Research on Cancer ICD-9, ICD-10 Internationale Klassifikation der Krankheiten, 9. bzw. 10. Auflage, International Classification of Diseases ICD-O-2 Internationale Klassifikation der Tumorerkrankungen, International Classification of Diseases for Oncology, 2nd Edition Invasiver Tumor bösartiger Tumor, der in das umgebende Gewebe einwächst Inzidenzrate Neuerkrankungsrate M/I Verhältnis zwischen Mortalität und Inzidenz Mortalität Sterblichkeit Relative Überlebensraten Angabe der Überlebensraten von Krebspatienten, bei der die allgemeinen Sterblichkeitsverhältnisse mit berücksichtigt werden (Unterschiede des Überlebens bei jüngeren und älteren Patienten). Eine relative Überlebensrate von 100 % bedeutet, dass die Sterblichkeit der Erkrankten genauso groß wie die Sterblichkeit der Allgemeinbevölkerung ist RKI Robert Koch-Institut, Berlin TNM-Stadium Einteilung des Erkrankungsstadiums anhand der anatomischen Ausdehnung des Primärtumors: T steht für die Größe und/oder lokale Ausdehnung des Primärtumors, die T-Kategorie reicht von 0 bis 4, N steht für das Fehlen oder Vorhandensein und die Ausbreitung von regionären Lymphknotenmetastasen, die N-Kategorie reicht von 0 bis 3, M steht für das Fehlen (M0) oder Vorhandensein (M1) von Fernmetastasen. Ein höheres Stadium zeigt eine schlechtere Prognose an. UICC-Stadiengruppierung Einteilung der UICC (International Union against Cancer) für Tumorerkrankungen anhand des TNM-Systems in prognostische Gruppen (0 bis IV). Bei höheren Stadien ist die Prognose ungünstiger - 24 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Literaturverzeichnis Arndt V., Merx H., Stürmer T., Stegmaier C., Ziegler H., Brenner H.: Age specific detriments to quality of life among breast cancer patients one year after diagnosis. Eur J Cancer 2004; 40: 673-680 Arndt V., Stürmer T., Stegmaier C., Ziegler H., Becker A., Brenner H.: Provider delay among patients with breast cancer in Germany: a population-based study. J Clin Oncol. 2003 Apr. 15; 21 (8): 1440-6 Arndt V., Stürmer T., Stegmaier C., Ziegler H., Dhom G. Brenner H.: Patient delay and stage of diagnosis among breast cancer patients in Germany – a population based study. Br J Cancer. 2002 Apr 8; 86(7): 1034 – 1040 Arndt V., Stürmer T., Stegmaier C., Ziegler H., Dhom G., Brenner H.: Socio-demographic factors, health behavior and late-stage diagnosis of breast cancer in Germany: a population based study. J Clin Epidemiol. 2001 Jul; 54 (7): 719-27 Becker, N.: Erfahrungen bei der wissenschaftlichen Nutzung von Krebsregisterdaten. Bundesgesundheitsbl, 2004; (47), 5 Bertz, J., Görsch B., Stegmaier C., Ziegler H.: Zum Risiko von Zweitmalignomen anderer Lokalisationen nach Diagnose einer Krebserkrankung der weiblichen Brustdrüse - Daten des bevölkerungsbezogenen Krebsregisters Saarland (1970-1992). Onkologie 1997; 20: 494-501 Brenner H., Stegmaier C.: Pojected impact of the trend toward delayed childbearing on future breast cancer incidence in Saarland/W-Germany. Soz Präventivmed. 1990; 35 (1): 1-4 Capocaccia R., Colonna M., Corazziari I, De Anelis R., Francisci S., Micheli A., Mugno E. and the EUROPREVAL Working Group: Measuring cancer prevalence in Europe: the EUROPREVAL Project. Ann Oncol 2002; 13: 831-9 Ferlay, J., Bray, F., Sankila, R., Parkin, D.M.: EUCAN: Cancer Incidence, Mortality and Prevalence in the European Union 1998, version 5.0, IARC CancerBase No. 5. Lyon, IARCPress, 1999 Giersiepen K., Haartje U., Hentschel S., Katalinic A., Kieschke J.: Brustkrebsregistrierung in Deutschland: Tumorstadienverteilung in der Zielgruppe für das Mammographie-Screeening. Deutsches Ärzteblatt, 101 (30), 2004, A-21117/B-1769/C1701 Haberland, J., Bertz, J., Görsch, B., Schön, D.: Krebsinzidenzschätzungen für Deutschland mittels log-linearer Modelle. Gesundheitswesen 63 (8-9): 556-560, 2001 Katalinic, A.: Epidemiologische Krebsregistrierung in Deutschland - Bestandsaufnahme und Perspektiven. Bundesgesundheitsbl, 2004 (47), 5, 422-428 Krebs in Deutschland. 4. überarbeitete, aktualisierte Ausgabe, Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland. Saarbrücken, 2004 Michaelis, J.: Bewertung der Umsetzung des Bundeskrebsregistergesetzes und seiner langfristigen Folgen. Gesundheitswesen 62: 45-49, 2000 Micheli A., Mugno E., Krogh V., Quinn M.J., Colemann M., Hakulinen T., Gatta G., Berrino F., Capocaccia R and the EUROPREVAL Working Group: Cancer Prevalence in European registry areas. Ann Oncol 2002; 13:840-65 Micheli A., Coebergh J.W., Mugno E., Massimiliani E., Sant M., Oberaigner W., Holub J., Storm H.H., Forman D., Quinn M., Aareleid T., Sankila R., Hakulinen T., Faivre J., Ziegler H., Tryggvadottir L., Zanetti R., Dalmas M., Visser O., Langmark F., Bielska-Lasota M., Wronkowski Z., Pinheiro P.S., Brewster D.H., Plesko I., Pompe-Kirn V., Martinez-Garcia C., Barlow L., Möller T., Lutz J.M., Ander M., Stewart J.A.: European health systems and cancer care. Ann Oncol. 2003; 14 Suppl5: V41-V60 Parkin, D.M., Whelan, S.L., Ferlay, J., Teppo, L., Thomas, D.B.: Cancer Incidence in Five Continents. Vol. VIII., IARC Scientific Publication No. 155. Lyon, 2002 M. Sant, R. Capocaccia, A. Verdecchia, J. Estève, G. Gatta, A. Micheli, M.P. Coleman, F. Berrino and the EUROCARE Working Group: Survival of women with breast cancer in Europe: Variation with age, year of diagnosis and country. Int J Cancer. 1998; 77: 679-83 Schön, D., Bertz, J., Görsch, B., Haberland, J., Ziegler, H., Stegmaier, C., Eisinger, B., Stabenow, R.: Entwicklung von Überlebensraten von Krebspatienten in Deutschland. Robert Koch-Institut, Berlin, 1999 Schottenfeld, D., Fraumeni, J.F. jr. (Hrsg.): Cancer Epidemiology and Prevention, Second Edition. New York, 1996 J. Schüz., W.U. Batzler, C. Baumgardt-Elms, B. Eisinger, G. Hundsdörfer, V. Krieg, D. Schön, C. Stegmaier: Facts and figures of cancer in Germany – data from the German population-based cancer registries. J Cancer Res Clin Oncol 124 (Suppl): R19 05.28.01, 1998 Schüz, J., Schön, D., Batzler, W., Baumgardt-Elms, C., Eisinger, B., Lehnert, M. et al: Cancer registration in Germany: current status, perspectives and trends in cancer incidence. 1973-93. J Epidemiol Biostat 5(2): 99-107, 2000 Tomatis, L. (Hrsg): Cancer: Causes, Occurrence and Control. IARC Scientific Publication No. 100. Lyon, 1990 Ziegler H., Stegmaier, C. Hetke, W. Michaels, G. Dhom, Arndt V., Becker A., Stürmer T., Brenner H.: Verlauf der diagnostischen Abklärung bei Krebspatienten (VERDI) Ergebnisse einer bevölkerungsbezogenen Studie im Saarland. Saarländisches Ärzteblatt 3/2000 - 25 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Die weibliche Bevölkerung im Saarland und in Rheinland-Pfalz am 31.12. 2000................................................................. 9 Abb. 2: Einwohnerdichte im Saarland und in Rheinland-Pfalz im Jahr 2000 .................................................................................... 9 Abb. 3: Dichte niedergelassener Gynäkologen je 100.000 Einwohnerinnen im Saarland und in Rheinland-Pfalz.......................... 10 Abb. 4: Meldequellen für Mammakarzinome im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000..................................................... 10 Abb. 5: Entwicklung der Meldungen und Neuerkrankungen in Rheinland-Pfalz 1992 - 2000 ......................................................... 11 Abb. 6: Art der Diagnosesicherung beim Mammakarzinom im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998-2000 ................................ 11 Abb. 7: Häufigste Krebserkrankungen und Krebstodesursachen von Frauen im Saarland und in Rheinland-Pfalz im Zeitraum 1998 - 2000 in Prozent ................................................................................................................................... 12 Abb. 8: Prozentuale Verteilung der Neuerkrankungen an bösartigen Tumoren der Brust und der weiblichen Geschlechtsorgane im Saarland ......................................................................................................... 12 Abb. 9: Brustkrebsinzidenz und -mortalität in Europa, altersstandardisierte Raten je 100.000 Einwohnerinnen (Europastandard)........................................................................ 13 Abb. 10: Entwicklung der Inzidenz des invasiven Brustkrebses im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Deutschland insgesamt (Europastandard)...................................................................................................................... 13 Abb. 11: Entwicklung der Mortalität an Brustkrebs im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Deutschland insgesamt (Europastandard) .............................................................................................................................................. 13 Abb. 12: Todesursachen von Frauen im Saarland und in Rheinland-Pfalz im Jahr 2000 ................................................................. 14 Abb. 13: Entwicklung der Inzidenz bei Mammakarzinomen in-situ, Europäischer Vergleich 1986 - 2000 (Europa-Standard).......... 14 Abb. 14: Altersspezifische Inzidenz von Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 ............................................ 14 Abb. 15: Altersspezifische Brustkrebs-Inzidenz im Saarland in den Zeiträumen 1988 - 1992 und 1998 - 2000 ............................... 14 Abb. 16: Altersspezifische Brustkrebs-Mortalität im Saarland in den Zeiträumen 1988 - 1992 und 1998 - 2000.............................. 15 Abb. 17: Verteilung der UICC-Stadien der Mammakarzinome im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000............................. 15 Abb. 18: Sublokalisation der Tumoren in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000............................................................................................ 16 Abb. 19: Prävalenz des weiblichen Mammakarzinoms im Saarland am 31.12.2000 nach Alter ....................................................... 17 Abb. 20: Überlebensraten im Saarland von 1980 bis 2000 nach Diagnosezeiträumen .................................................................... 18 Abb. 21: Überlebensraten im Saarland von 1980 bis 2000 nach Altersgruppen............................................................................... 18 Abb. 22: Überlebensraten im Saarland von 1980 bis 2000 nach UICC-Stadien ............................................................................... 18 Abb. 23: Überlebensraten im Saarland von 1980 bis 2000 nach Histologiegruppen ........................................................................ 18 Abb. 24: Überlebensraten im Saarland von 1980 bis 2000 nach Altersgruppen in Abhängigkeit vom Diagnosezeitraum ............... 18 Abb. 25: Überlebensraten im Saarland von 1980 bis 2000 nach Tumorstadium und Alter der Patientinnen ................................... 19 Abb. 26: Überlebensraten im Saarland von 1980 bis 2000 nach Tumorstadium und Diagnosezeitraum ........................................ 20 Abb. 27: Teilnahmeraten an Früherkennungsuntersuchungen nach KV-Bezirken im Jahr 2000...................................................... 21 Abb. 28: Teilnahmeraten an Früherkennungsuntersuchungen nach Altergruppen in Deutschland im Jahr 2000 ............................ 21 Abb. 29: Teilnahmeraten an Früherkennungsuntersuchungen nach Altergruppen und KV-Bezirken im Jahr 2000 ......................... 21 Abb. 30: Anlässe der Diagnosestellung bei Neuerkrankungen an Brustkrebs in Rheinland-Pfalz 1998-2000.................................. 21 Abb. 31: Anteil der im Rahmen von Früherkennungsuntersuchungen gestellten Brustkrebsdiagnosen nach Altersgruppen ........... 22 Abb. 32: Verteilung der Tumorstadien nach Anlass der Diagnose.................................................................................................... 22 Abb. 33: Rohe Mortalitätsraten an ausgewählten Todesursachen (ICD-10-Gruppen) von Frauen m Saarland und in Rheinland-Pfalz im Jahr 2000.................................................................................................................................. 23 Abb. 34: Mortalität der 50- bis 69-jährigen Frauen an Mammakarzinomen im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Deutschland ... 23 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Anzahl der Meldungen je neu diagnostizierter Brustkrebserkrankung 1998 - 2000........................................................... 12 Tab. 2: Seitenlokalisation der invasiven Mammakarzinome im Saarland und in Rheinland-Pfalz im Zeitraum 1998 - 2000 .......... 15 Tab. 3: Histologie Brustkrebs - invasive Tumoren im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 ............................................ 16 Tab. 4: Brustkrebs Tab. 5: Anteil der Frauen zwischen 50 und 69 Jahren im Saarland und in Rheinland-Pfalz nach Landkreisen ............................. 22 -Pfalz 1998 - 2000 ...................................................................... 16 Tabellen im Anhang: Tab. 1: Umsetzungstabelle TNM zu UICC-Stadien ....................................................................................................................... 27 Tab. 2: Neuerkrankungen an Mamma-Karzinomen im Saarland und in Rheinland-Pfalz nach Alter.............................................. 27 Tab. 3 Sterbefälle an Mamma-Karzinomen im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1980 - 2000 nach Alter ..................................... 28 Tab. 4 Neuerkrankungen an Mammakarzinomen 1998 - 2000 nach Tumorstadien und Kreisen .................................................. 29 Tab. 5 Neuerkrankungen an Mammakarzinomen 1998 - 2000 nach UICC-Stadien und Kreisen.................................................. 30 Tab. 6 Neuerkrankungen an Mammakarzinomen 1998 - 2000 nach Lymphknotenbefall und Kreisen.......................................... 31 Tab. 7 Neuerkrankungen an Mammakarzinomen 1998 - 2000 nach Fernmetastasen und Kreisen .............................................. 32 Tab. 8 Weibliche Bevölkerung am 31.12.2000 für das Saarland und Rheinland-Pfalz nach Alter................................................. 33 - 26 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Anhang Anhang Tab. 1: Umsetzungstabelle TNM zu UICC-Stadien Stadium 0 Stadium I Stadium IIA Tis T1 * T0 T1 * T2 T2 T3 T0 T1 * T2 T3 T4 jedes T jedes T Stadium IIB Stadium IIIA Stadium IIIB Stadium IV N0 N0 N1 N1 ** N0 N1 N0 N2 N2 N2 N1,N2 jedes N N3 jedes N M0 M0 M0 M0 M0 M0 M0 M0 M0 M0 M0 M0 M0 M1 * T1 schließt T1 mic ein. ** Die Prognose von Patienten mit pN1a ist ähnlich jener von Patienten mit pN0 Datenquelle: TNM-Klassifikation maligner Tumoren, Anhang Tabelle 1 5. Auflage 1997 Neuerkrankungen an Mamma-Karzinomen in Rheinland-Pfalz und im Saarland Anhang Tab. 2: Neuerkrankungen an Mamma-Karzinomen nach Alter im Saarland und in Rheinland-Pfalz nach Alter Saarland Jahr 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 Gesamt Altersgruppen unter 40 20 30 33 30 33 30 29 23 37 34 36 43 37 34 31 34 21 43 35 45 40 698 40-50 90 91 76 108 96 96 86 88 83 92 93 81 98 79 108 124 106 124 95 124 124 2.062 50-60 60-70 133 89 124 112 109 102 105 108 133 114 122 141 134 139 155 174 175 163 149 172 197 2.850 115 119 144 127 121 131 135 144 161 164 173 163 166 144 170 169 185 167 198 183 193 3.272 70-80 110 111 148 142 138 146 142 123 122 123 118 134 157 145 142 148 170 176 175 166 178 3.014 80 und mehr 33 54 47 40 48 60 58 60 62 73 106 80 84 90 113 108 100 86 104 90 83 1.579 Gesamt 501 494 572 559 545 565 555 546 598 600 648 642 676 631 719 757 757 759 756 780 815 13.475 Rheinland - Pfalz Jahr 1998 1999 2000 Gesamt Altersgruppen unter 40 108 114 105 327 40-50 341 333 346 1.020 50-60 492 500 478 1.470 - 27 - 60-70 552 577 670 1.799 70-80 530 538 532 1.600 80 und mehr Gesamt 197 184 228 609 2.220 2.246 2.359 6.825 Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Anhang Tabe lle 2 Sterbe fälle an M am m a-Karzinom e n in Rhe inland-Pfalz und im Saarland Anhang Tab. 3: Sterbefälle an Mamma-Karzinomen im Saarland und in Rheinland1980 - 2000 nach Alte r Pfalz 1980 - 1990 nach Alter Saarland Jahr Altersgruppen unter 40 40-50 50-60 60-70 70-80 80 und mehr Gesamt 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 3 4 7 4 9 9 11 6 5 13 7 6 10 4 11 5 4 6 10 5 6 28 21 26 18 24 34 26 20 28 22 17 28 17 29 14 20 31 34 18 24 23 63 45 72 47 41 51 39 44 46 47 60 55 52 45 55 46 48 47 39 38 35 42 57 48 46 48 60 61 55 66 54 56 43 67 58 49 77 72 64 70 57 81 50 47 47 81 66 56 72 49 49 50 61 50 63 66 56 48 68 73 85 72 89 17 27 27 32 26 37 34 40 47 43 50 58 47 52 71 61 68 59 63 59 60 203 201 227 228 214 247 243 214 241 229 251 240 256 254 256 257 291 283 285 255 294 Gesamt 145 502 1.015 1.231 1.298 978 5.169 Rheinland - Pfalz Jahr Altersgruppen unter 40 40-50 50-60 60-70 70-80 80 und mehr Gesamt 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 29 19 24 30 18 21 22 37 30 27 29 29 25 21 28 35 29 22 20 22 18 67 79 69 101 78 87 78 79 74 77 62 70 83 78 79 68 82 73 81 76 86 152 181 170 144 154 138 137 138 150 131 153 141 154 152 146 162 151 170 144 152 136 189 196 208 198 157 195 215 219 209 263 229 243 228 193 195 194 189 177 193 208 220 207 218 233 239 217 253 239 223 232 214 227 201 211 239 206 221 254 280 228 242 245 97 113 127 127 139 171 161 170 183 157 195 217 207 222 254 235 297 313 216 230 236 741 806 831 839 763 865 852 866 878 869 895 901 908 905 908 915 1002 1035 882 930 941 Gesamt 535 1.627 3.156 4.318 4.829 4.067 18.532 - 28 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Tumorstadium Kreis T1 Anteil in % T2 Anteil in % T3 Anteil in % T4 Anteil in % TX oder o.A. Anteil in % Erkrankungsfälle insgesamt Anhang Tab. 4: Neuerkrankungen an Mammakarzinomen 1998-2000 im Saarland und in Rheinland-Pfalz* nach Tumorstadien und Kreisen RHEINLAND - PFALZ KOBLENZ Ahrweiler Altenkirchen (Ww) Bad Kreuznach Birkenfeld Cochem-Zell Mayen-Koblenz Neuwied Rhein-Hunsrück-Kreis Rhein-Lahn-Kreis Westerwaldkreis TRIER Bernkastel-Wittlich Bitburg-Prüm Daun Trier-Saarburg FRANKENTHAL-PF. KAISERSLAUTERN LANDAU I.D.PF. LUDWIGSHAFEN MAINZ NEUSTADT A.D.WEINSTR. PIRMASENS SPEYER WORMS ZWEIBRÜCKEN Alzey-Worms Bad Dürkheim Donnersbergkreis Germersheim Kaiserslautern Kusel Südliche Weinstraße Ludwigshafen Mainz-Bingen Südwestpfalz Rheinland-Pfalz 91 90 54 197 56 40 149 90 67 56 107 66 77 51 38 88 28 86 33 118 131 66 41 48 69 26 127 125 52 55 85 39 84 128 174 82 39,4 43,9 33,1 58,5 30,9 33,3 40,7 33,6 38,5 42,8 36,8 29,7 33,1 27,6 37,6 33,7 38,9 40,0 50,8 42,6 42,7 55,9 48,2 55,2 42,1 38,8 57,7 53,0 45,2 46,6 44,5 35,8 53,5 54,7 52,1 44,3 96 79 71 77 76 63 150 132 72 54 130 114 114 93 43 125 25 96 24 105 116 32 28 28 59 24 55 85 41 43 64 48 49 77 107 71 41,6 38,5 43,6 22,9 52,0 52,5 41,0 49,3 51,4 41,2 44,7 51,4 48,9 50,3 42,6 47,9 34,7 44,7 36,9 37,9 37,8 27,1 32,9 32,2 36,0 35,8 25,0 36,0 35,7 36,4 33,5 44,0 31,2 32,9 32,0 38,4 11 8 12 7 8 5 14 27 8 6 17 12 16 19 10 19 7 10 1 6 17 5 6 1 3 4 9 3 3 5 6 4 6 9 12 6 4,8 3,9 7,4 2,1 4,4 4,2 3,8 10,1 4,6 4,6 5,8 5,4 6,9 10,3 9,9 7,3 9,7 4,7 1,5 2,2 5,5 4,2 7,1 1,2 1,8 6,0 4,1 1,3 2,6 4,2 3,1 3,7 3,8 3,9 3,6 3,2 28 24 21 25 19 11 38 9 22 14 30 23 20 19 10 23 8 17 4 32 27 9 6 5 24 11 17 17 13 11 23 7 7 12 20 13 12,1 11,7 12,9 7,4 10,5 9,2 10,4 3,4 12,6 10,7 10,3 10,4 8,6 10,3 9,9 8,8 11,1 7,9 6,2 11,6 8,8 7,6 7,1 5,8 14,6 16,4 7,7 7,2 11,3 9,3 12,0 6,4 4,5 5,1 6,0 7,0 5 4 5 31 22 1 15 10 5 1 7 7 6 3 0 6 4 6 3 16 16 6 4 5 9 2 12 6 6 4 13 11 11 8 21 13 2,2 2,0 3,1 9,2 12,2 0,8 4,1 3,7 2,9 0,8 2,4 3,2 2,6 1,6 0,0 2,3 5,6 2,8 4,6 5,8 5,2 5,1 4,7 5,8 5,5 3,0 5,5 2,5 5,2 3,4 6,8 10,1 7,0 3,4 6,3 7,0 231 205 163 337 181 120 366 268 174 131 291 222 233 185 101 261 72 215 65 277 307 118 85 87 164 67 220 236 115 118 191 109 157 234 334 185 2.914 42,7 2.666 39,1 322 4,7 619 9,1 304 4,5 6.825 SAARLAND Stadtverband Saarbrücken Merzig-Wadern Neunkirchen Saarlouis Saarpfalz-Kreis St. Wendel 257 65 124 133 136 41 33,5 38,7 36,4 32,3 43,5 21,8 315 67 128 162 108 90 41,1 39,9 37,5 39,3 34,5 47,9 43 8 12 27 17 14 5,6 4,8 3,5 6,6 5,4 7,4 71 19 36 49 25 19 9,3 11,3 10,6 11,9 8,0 10,1 81 9 41 41 27 24 10,6 5,4 12,0 10,0 8,6 12,8 767 168 341 412 313 188 Saarland 756 34,5 870 39,7 121 5,5 219 10,0 223 10,2 2.189 3.670 40,7 3.536 39,2 443 4,9 838 9,3 527 5,8 9.014 Gesamt In diesen Zahlen sind die Meldungen ohne Wohnortangabe nicht berücksichtigt. *Kreisfreie Städte: in Großbuchstaben - 29 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Anhang Tab. 5: Neuerkrankungen an Mammakarzinomen 1998-2000 im Saarland und in Rheinland-Pfalz nach UICC-Stadien und Kreisen Erkrankungsfälle insgesamt Anteil in % ohne Angaben Anteil in % 19 8,2 16 7,8 14 8,6 9 2,7 7 3,9 8 6,7 29 7,9 3 1,1 13 7,5 6 4,6 27 9,3 16 7,2 15 6,4 15 8,1 8 7,9 13 5,0 5 6,9 11 5,1 4 6,2 21 7,6 14 4,6 8 6,8 4 4,7 4 4,6 19 11,6 8 11,9 14 6,4 12 5,1 12 10,4 8 6,8 10 5,2 5 4,6 4 2,5 9 3,8 10 3,0 7 3,8 UICC-Stadium 4 UICC-Stadium 3B 5,6 4,4 6,1 2,4 2,8 1,7 6,0 7,1 5,2 3,1 4,5 5,4 3,0 4,3 6,9 6,9 5,6 1,4 1,5 4,0 7,2 4,2 5,9 2,3 2,4 4,5 3,6 1,3 1,7 3,4 2,6 3,7 2,5 4,3 3,3 3,2 Anteil in % Anteil in % UICC-Stadium 3A Anteil in % UICC-Stadium 2B Anteil in % UICC-Stadium 2A Anteil in % Kreis UICC-Stadium 1 UICC - Stadium RHEINLAND - PFALZ KOBLENZ Ahrweiler Altenkirchen (Ww) Bad Kreuznach Birkenfeld Cochem-Zell Mayen-Koblenz Neuwied Rhein-Hunsrück-Kreis Rhein-Lahn-Kreis Westerwaldkreis TRIER Bernkastel-Wittlich Bitburg-Prüm Daun Trier-Saarburg FRANKENTHAL-PF. KAISERSLAUTERN LANDAU I.D.PF. LUDWIGSHAFEN MAINZ NEUSTADT A.D.W. PIRMASENS SPEYER WORMS ZWEIBRÜCKEN Alzey-Worms Bad Dürkheim Donnersbergkreis Germersheim Kaiserslautern Kusel Südliche Weinstraße Ludwigshafen Mainz-Bingen Südwestpfalz Rheinland-Pfalz 67 61 42 89 37 34 114 70 47 44 69 51 46 33 24 56 22 60 26 82 88 52 31 32 33 19 93 92 36 31 51 28 57 98 100 60 73 66 43 44 48 35 96 80 52 32 97 62 79 61 23 75 11 64 15 85 86 24 17 27 41 11 43 63 29 37 50 20 42 50 70 48 29,0 29,8 25,8 26,4 20,4 28,3 31,1 26,1 27,0 33,6 23,7 23,0 19,7 17,8 23,8 21,5 30,6 27,9 40,0 29,6 28,7 44,1 36,5 36,8 20,1 28,4 42,3 39,0 31,3 26,3 26,7 25,7 36,3 41,9 29,9 32,4 31,6 32,2 26,4 13,1 26,5 29,2 26,2 29,9 29,9 24,4 33,3 27,9 33,9 33,0 22,8 28,7 15,3 29,8 23,1 30,7 28,0 20,3 20,0 31,0 25,0 16,4 19,5 26,7 25,2 31,4 26,2 18,3 26,8 21,4 21,0 25,9 35 28 30 21 33 29 62 60 30 25 54 53 44 32 18 59 13 37 10 34 44 17 11 12 25 13 23 45 14 21 29 16 22 34 43 25 15,2 13,7 18,4 6,2 18,2 24,2 16,9 22,4 17,2 19,1 18,6 23,9 18,9 17,3 17,8 22,6 18,1 17,2 15,4 12,3 14,3 14,4 12,9 13,8 15,2 19,5 10,5 19,1 12,2 17,8 15,2 14,7 14,0 14,5 12,9 13,5 13 9 10 8 5 2 22 19 9 4 13 12 7 8 7 18 4 3 1 11 22 5 5 2 4 3 8 3 2 4 5 4 4 10 11 6 1.975 28,9 1.799 26,4 1.101 16,1 283 4,1 407 12 5,2 8 3,9 10 6,1 7 2,1 19 10,5 7 5,8 22 6,0 18 6,7 9 5,2 13 9,9 18 6,2 10 4,5 14 6,0 17 9,2 2 2,0 12 4,6 2 2,8 11 5,1 3 4,6 14 5,1 18 5,9 5 4,2 7 8,2 2 2,3 8 4,9 4 6,0 5 2,3 7 3,0 4 3,5 2 1,7 10 5,2 3 2,8 5 3,2 12 5,1 13 3,9 11 5,9 6,0 344 5,0 12 17 14 159 32 5 21 18 14 7 13 18 28 19 19 28 15 29 6 30 35 7 10 8 34 9 34 14 18 15 36 33 23 21 87 28 5,2 8,3 8,6 47,2 17,7 4,2 5,7 6,7 8,0 5,3 4,5 8,1 12,0 10,3 18,8 10,7 20,8 13,5 9,2 10,8 11,4 5,9 11,8 9,2 20,7 13,4 15,5 5,9 15,7 12,7 18,8 30,3 14,6 9,0 26,0 15,1 231 205 163 337 181 120 366 268 174 131 291 222 233 185 101 261 72 215 65 277 307 118 85 87 164 67 220 236 115 118 191 109 157 234 334 185 916 13,4 6.825 SAARLAND Stadtverb. Saarbrücken Merzig-Wadern Neunkirchen Saarlouis Saarpfalz-Kreis St. Wendel 174 45 55 84 88 21 Saarland 467 21,3 Gesamt 22,7 26,8 16,1 20,4 28,1 11,2 167 32 62 104 78 51 21,8 19,0 18,2 25,2 24,9 27,1 494 22,6 134 36 54 69 38 37 17,5 21,4 15,8 16,7 12,1 19,7 38 9 10 20 19 11 5,0 5,4 2,9 4,9 6,1 5,9 35 12 24 27 14 8 4,6 7,1 7,0 6,6 4,5 4,3 56 7,3 12 7,1 21 6,2 35 8,5 20 6,4 20 10,6 163 22 115 73 56 40 21,3 13,1 33,7 17,7 17,9 21,3 767 168 341 412 313 188 469 21,4 2189 368 16,8 107 4,9 120 5,5 164 7,5 2.442 27,1 2.293 25,4 1.469 16,3 390 4,3 527 5,8 508 5,6 1.385 15,4 9.014 In diesen Zahlen sind die Meldungen ohne Wohnortangabe nicht berücksichtigt. *Kreisfreie Städte: in Großbuchstaben - 30 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Lymphknotenbefall Kreise N0 Anteil in % N1 Anteil in % N2 Anteil in % Anteil in % N3 NX oder o.A. Anteil in % Erkrankungsfälle insgesamt Anhang Tab. 6: Neuerkrankungen an Mammakarzinomen 1998-2000 Neuerkrankungen an Mammakarzinomen 1998-2000 in Rheinland-Pfalz und im Saarland im Saarland und in Rheinland-Pfalz nach Lymphknotenbefall und Kreisen nach Lymphknotenbefall und Kreisen RHEINLAND - PFALZ KOBLENZ Ahrweiler Altenkirchen (Ww) Bad Kreuznach Birkenfeld Cochem-Zell Mayen-Koblenz Neuwied Rhein-Hunsrück-Kreis Rhein-Lahn-Kreis Westerwaldkreis TRIER Bernkastel-Wittlich Bitburg-Prüm Daun Trier-Saarburg FRANKENTHAL-PF. KAISERSLAUTERN LANDAU I.D.PF. LUDWIGSHAFEN MAINZ NEUSTADT A.D.WEINSTR. PIRMASENS SPEYER WORMS ZWEIBRÜCKEN Alzey-Worms Bad Dürkheim Donnersbergkreis Germersheim Kaiserslautern Kusel Südliche Weinstraße Ludwigshafen Mainz-Bingen Südwestpfalz Rheinland-Pfalz 127 95 79 152 79 64 188 147 84 73 149 100 109 88 45 107 28 115 40 149 145 62 46 39 71 33 118 125 59 50 86 52 85 126 154 106 55,0 46,3 48,5 45,1 43,7 53,3 51,4 54,9 48,3 55,7 51,2 45,1 46,8 47,6 44,6 41,0 38,9 53,5 61,5 53,8 47,2 52,5 54,1 44,8 43,3 49,3 53,6 53,0 51,3 42,4 45,0 47,7 54,1 53,9 46,1 57,3 73 66 60 76 70 42 120 86 63 45 107 92 86 70 40 108 25 73 17 87 99 34 22 27 65 21 57 83 33 50 63 32 50 65 94 41 31,6 32,2 36,8 22,6 38,7 35,0 32,8 32,1 36,2 34,4 36,8 41,4 36,9 37,8 39,6 41,4 34,7 34,0 26,2 31,4 32,3 28,8 25,9 31,0 39,6 31,3 25,9 35,2 28,7 42,4 33,0 29,4 31,9 27,8 28,1 22,2 11 8 7 13 6 1 20 16 8 9 15 5 1 3 3 10 2 1 1 12 22 4 7 2 5 3 5 5 4 3 7 2 2 9 14 9 4,8 3,9 4,3 3,9 3,3 0,8 5,5 6,0 4,6 6,9 5,2 2,3 0,4 1,6 3,0 3,8 2,8 0,5 1,5 4,3 7,2 3,4 8,2 2,3 3,1 4,5 2,3 2,1 3,5 2,5 3,7 1,8 1,3 3,9 4,2 4,9 0 1 0 0 0 0 3 0 0 1 0 1 0 2 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0,0 0,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,8 0,0 0,0 0,8 0,0 0,5 0,0 1,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,3 0,0 1,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,6 0,0 20 35 17 96 26 13 35 19 19 3 20 24 37 22 13 36 17 26 7 29 40 18 9 19 23 10 40 23 19 15 35 23 20 34 70 29 8,7 17,1 10,4 28,5 14,4 10,8 9,6 7,1 10,9 2,3 6,9 10,8 15,9 11,9 12,9 13,8 23,6 12,1 10,8 10,5 13,0 15,3 10,6 21,8 14,0 14,9 18,2 9,8 16,5 12,7 18,3 21,1 12,7 14,5 21,0 15,7 231 205 163 337 181 120 366 268 174 131 291 222 233 185 101 261 72 215 65 277 307 118 85 87 164 67 220 236 115 118 191 109 157 234 334 185 3.375 49,5 2.242 32,8 255 3,7 12 0,2 941 13,8 6.825 SAARLAND Stadtverband Saarbrücken Merzig-Wadern Neunkirchen Saarlouis Saarpfalz-Kreis St. Wendel 325 70 118 173 149 68 42,4 41,7 34,6 42,0 47,6 36,2 229 60 95 127 97 66 29,9 35,7 27,9 30,8 31,0 35,1 35 10 15 26 17 11 4,6 6,0 4,4 6,3 5,4 5,9 3 2 1 2 1 2 0,4 1,2 0,3 0,5 0,3 1,1 175 26 112 84 49 41 22,8 15,5 32,8 20,4 15,7 21,8 767 168 341 412 313 188 Saarland 903 41,3 674 30,8 114 5,2 11 0,5 487 22,2 2.189 4.278 47,5 2.916 32,3 369 4,1 23 0,3 1.428 15,8 9.014 Gesamt In diesen Zahlen sind die Meldungen ohne Wohnortangabe nicht berücksichtigt. *Kreisfreie Städte: in Großbuchstaben - 31 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Metastasen Kreis MO Anteil in % M1 Anteil in % MX oder o.A. Anteil in % Erkrankungsfälle insgesamt Neuerkrankungen an Mammakarzinomen 1998-2000 in Rheinland-Pfalz und im Saarland Anhang Tab. 7: Neuerkrankungen an Mammakarzinomen 1998-2000 nach Fernmetastasen und Kreisen im Saarland und in Rheinland-Pfalz nach Fernmetastasen und Kreisen RHEINLAND - PFALZ KOBLENZ Ahrweiler Altenkirchen (Ww) Bad Kreuznach Birkenfeld Cochem-Zell Mayen-Koblenz Neuwied Rhein-Hunsrück-Kreis Rhein-Lahn-Kreis Westerwaldkreis TRIER Bernkastel-Wittlich Bitburg-Prüm Daun Trier-Saarburg FRANKENTHAL-PF. KAISERSLAUTERN LANDAU I.D.PF. LUDWIGSHAFEN MAINZ NEUSTADT A.D.WEINSTR. PIRMASENS SPEYER WORMS ZWEIBRÜCKEN Alzey-Worms Bad Dürkheim Donnersbergkreis Germersheim Kaiserslautern Kusel Südliche Weinstraße Ludwigshafen Mainz-Bingen Südwestpfalz Rheinland-Pfalz 191 163 114 145 126 96 293 202 141 103 239 176 168 130 70 206 16 170 43 187 234 91 63 58 68 47 135 142 74 82 131 60 94 138 216 116 82,7 79,5 69,9 43,0 69,6 80,0 80,1 75,4 81,0 78,6 82,1 79,3 72,1 70,3 69,3 78,9 22,2 79,1 66,2 67,5 76,2 77,1 74,1 66,7 41,5 70,2 61,4 60,2 64,4 69,5 68,6 55,1 59,9 59,0 64,7 62,7 11 7 10 7 19 7 18 17 7 13 17 9 14 17 2 12 2 11 2 13 18 4 7 2 8 4 5 7 4 2 9 3 5 11 12 9 4,8 3,4 6,1 2,1 10,5 5,8 4,9 6,3 4,0 9,9 5,8 4,1 6,0 9,2 2,0 4,6 2,8 5,1 3,1 4,7 5,9 3,4 8,2 2,3 4,9 6,0 2,3 3,0 3,5 1,7 4,7 2,8 3,2 4,7 3,6 4,9 29 35 39 185 36 17 55 49 26 15 35 37 51 38 29 43 54 34 20 77 55 23 15 27 88 16 80 87 37 34 51 46 58 85 106 60 12,6 17,1 23,9 54,9 19,9 14,2 15,0 18,3 14,9 11,5 12,0 16,7 21,9 20,5 28,7 16,5 75,0 15,8 30,8 27,8 17,9 19,5 17,7 31,0 53,7 23,9 36,4 36,9 32,2 28,8 26,7 42,2 36,9 36,3 31,7 32,4 231 205 163 337 181 120 366 268 174 131 291 222 233 185 101 261 72 215 65 277 307 118 85 87 164 67 220 236 115 118 191 109 157 234 334 185 4.728 69,3 325 4,8 1.772 26,0 6.825 SAARLAND Stadtverband Saarbrücken Merzig-Wadern Neunkirchen Saarlouis Saarpfalz-Kreis St. Wendel 463 115 164 289 187 94 60,4 68,5 48,1 70,2 59,7 50,0 55 12 21 33 19 20 7,2 7,1 6,2 8,0 6,1 10,6 249 41 156 90 107 74 32,5 24,4 45,8 21,8 34,2 39,4 767 168 341 412 313 188 Saarland 1.312 59,9 160 7,3 717 32,8 2.189 Gesamt 6.040 67,0 485 5,4 2.489 27,6 9.014 In diesen Zahlen sind die Meldungen ohne Wohnortangabe nicht berücksichtigt. *Kreisfreie Städte: in Großbuchstaben - 32 - Brustkrebs im Saarland und in Rheinland-Pfalz 1998 - 2000 Weibliche Bevölkerung am 31.12.2000 Anhang 8: Weibliche Bevölkerung am 31.12.2000 fürTab. Rheinland-Pfalz und das Saarland nach Alter für das Saarland und Rheinland-Pfalz nach Alter Alter von ... bis unter ... 0- 5 Saarland 22.854 Rheinland-Pfalz 97.699 5 - 10 25.982 107.585 10 - 15 28.528 115.202 15 - 20 27.034 107.158 20 - 25 27.510 106.678 25 - 30 28.498 112.880 30 - 35 39.441 154.247 35 - 40 45.312 169.465 40 - 45 42.998 156.154 45 - 50 38.969 140.191 50 - 55 32.880 118.803 55 - 60 30.237 108.291 60 - 65 40.928 139.052 65 - 70 31.589 107.794 70 - 75 29.751 105.267 75 und mehr 57.964 211.277 Insgesamt 550.475 2.057.743 Date nque lle : Statis tis che Lande s äm te r Rhe inland-Pfalz und Saarland - 33 -