Delta-Design – Trendsetter oder Alleskönner?

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Delta-Design – Trendsetter oder Alleskönner?
Delta-Design – Trendsetter oder Alleskönner?
Das Delta, der vierte Buchstabe im griechischen Alphabet, hat etymologisch natürlich
erstmal nichts mit dem Kitesurfen zu tun. Trotzdem hat dieser Begriff im vergangenen
Jahr eine enorme Bedeutung für unseren Sport erhalten. Mittlerweile wird er als Synonym für leistungsstarke und benutzerfreundliche Alleskönner auf dem Kitesektor
verwendet. Doch welche Konstruktion steckt eigentlich hinter dem Delta Design und
welche Vorteile bietet es?
Fangen wir ganz vorne an. Während der Kitemarkt in den Jahren 2005 bis
2007 überwiegend von Bow- und Flatkite-Konstruktionen beherrscht war,
gab es kaum Systeme, die gegen diesen Trend erfolgreich waren. Dann
präsentierte F-One mit dem Bandit den ersten (inflatable) Deltakite. Die
Franzosen waren zuvor der einzige größere Kitehersteller, der keinen Bowoder Flatkite auf den Markt brachte, sondern mit seinen HD-C-Kites einen
eigenen Weg ging. Die drei zuvor produzierten Linien wurden auf ein einzige reduziert, womit F-One alles auf eine Karte setzte: das Delta-Design
und somit auf den Bandit.
Ein weiterer großer Schritt nach vorne war das fast schon automatische
Wasserstart-Verhalten, das aus der Delta-Pfeilung resultiert. Nach einem
Absturz auf die Fronttube besitzt der Bandit bei leichtem Zug auf den Leinen durch die starke Rundung der Fronttube nur noch eine minimale Auflagefläche. So beginnt er wie aus eigenem Willen an den Windfensterrand zu
wandern und kann dort schon mit minimalem Zug an der entsprechenden
Steuerleine gestartet werden.
Weil der Delta-C-Shape eine hohe Stabilität des Kites im Windfenster gewährleistete, konnten die Anknüpfpunkte der Frontleinen viel höher auf der
Fronttube angebracht werden, was zu einer zusätzlichen Stabilisierung des
Fronttube-Profils führte. Auf diese Weise verfügte der erste Deltakite eben
nicht nur über gute Leichtwind-Eigenschaften, sondern auch über eine bisher nur von den Bows bekannte hohe Depower-Fähigkeit.
Durch die Befestigung der Frontleinen auf einer Umlenkrolle, die frei in einer V-Leine lief („EVO-Technologie“), wurde aber nicht nur die DepowerLeistung gesteigert, sondern auch eine optimale Safety erreicht. Nach einer Auslösung des Safety-Systems stürzt der Kite ab und bleibt drucklos
auf dem Rücken liegen. Diese Effektivität der Safety war vorher nur von
Systemen mit fünf Leinen bekannt und brachte dem mit nur vier Leinen
ausgestatteten Bandit einen weiteren großen Vorteil gegenüber den vierleinigen Bows. Diese verfügten damals nur über eine Safety mit Restzug.
Da das gesamte Setup auf konstanten Zug über die Steuerleinen ausgelegt war, konnte der Bandit auch noch im voll gedepowerten Zustand sehr
präzise gelenkt werden. Auch dieser Punkt kam einer kleinen Revolution
gleich, da kein anderes Kitemodell dazu imstande war.
Damit zeigt sich heute, dass das von F-One erstmals in Serie umgesetzte Delta-Design absolute Trendsetter-Qualitäten hat. Darüber hinaus hat
F-One mit der innovativen Safety-Variante die Funktionalität der vierleinigen
Systeme revolutioniert. Sogar der auf dem Bowsektor unangefochtene
Marktführer Cabrinha hat sich von dieser Lösung inspirieren lassen. So
war es möglich, mit dem neuen Intelligent Depower System (IDS) das lange Zeit ungelöste Problem der Endsafety zu klären. Ob das Delta-Design
aber als Alleskönner bezeichnet werden kann, bleibt eher anzuzweifeln. Zu
vielseitig sind schon heute die Ausprägungen und Spezialisierungen auf
dem Markt der Deltas und Delta-ähnlichen Kites.
All diese Punkte hören sich nun erstmal so an, als gäbe es keinen Weg
vorbei am Delta-Design. Doch seit der Präsentation des ersten Bandits hat
Entgegen aller Erwartungen wagte F-One damit den Schritt, die fast schon auch die Konkurrenz nicht geschlafen. Sowohl auf dem Bowsektor als auch
monopolartige Dominanz der Bow- und Flatkites anzugreifen - zu diesem bei den C-Kites wurde gravierend nachgelegt.
Zeitpunkt eine extrem mutige Entscheidung. Auf seine Beweggründe hin
befragt, erklärte Raphael Salles 2007 selbstbewusst: „Da jeder Hersteller Kurz nach dem F-One Bandit brachte North Kiteboarding mit dem Evo den
seinen eigenen Weg gehen möchte, ist die Differenzierung der verfügbaren zweiten Delta-Kite auf den Markt. Der Evo verfolgte allerdings einen völSysteme nicht aufzuhalten.“ Getreu dieser Aussage schlug auch der Ban- lig andere Zielsetzung als der Bandit. Mit der Maxime, einen sportlicheren
dit einen völlig neuen Weg ein.
Charakter zu besitzen, kommt er vielmehr als Vertreter der New-SchoolFraktion daher und unterscheidet sich vom Bandit erheblich. Der Evo ist ein
Im Mittelpunkt der Anstrengungen stand die Entwicklung eines benutzer- wahres Kraftpaket, er liefert seinem Fahrer ein massives Power-Potential,
freundlichen Kites, der die wichtigsten Aspekte wie Depower, Wasser- das gemütliche Cruiser schnell überfordert. Auch auf konzeptioneller Ebestart, Safety und Kontrollierbarkeit optimal umsetzen, und dennoch gute ne sind Unterschiede zu erkennen, denn der Evo kann wahlweise mit vier
Leistungsspitzen zeigen sollte. Damit wollte F-One ausnahmslos alle Fah- oder fünf Leinen geflogen werden.
rertypen ansprechen, vom Einsteiger über den Fortgeschrittenen bis hin In der Folgezeit war es dann die Firma Core, die mit dem Combat einen
zum Profi. Ein Misserfolg dieses Konzepts hätte zu einem existenziellen Delta-Kite für die Welle präsentierte. Bei seiner Entwicklung wurde nicht
Tiefschlag für F-One geführt. Dass sie es dennoch gewagt haben, beweist versucht, das Grundkonzept des Bandits zu übernehmen. Lediglich Teileledie Überzeugung der Entwickler um Sylvain Perreti, vom Delta-Design.
mente wurden übernommen und weiter entwickelt. So gibt es heute schon
Die völlig neue Konstruktion des F-One Bandits brachte bezogen auf die weitere Delta-ähnliche Kites, die mitunter nur in Ansätzen dem Delta-KonKiteentwicklung einige Innovationen mit sich:
zept zuzuordnen sind. Dazu zählen der North Rhino 09 als Delta/Flat-Kite
Durch die umfassende Verlagerung der effektiv angeströmten Tuchfläche in und der North Rebel, der als Freerider durch die Zentralisierung der effektiv
das Zentrum des Kites wurde ein enorm hoher Grundzug erreicht, der dem angeströmten Fläche an das Delta-Design erinnert. Artverwandtschaften
Bandit sehr gute Leichtwind-Eigenschaften bescherte.
sind auch beim neuen Freerider Passion von RRD, der Rabbit-Familie von
Da der Delta-C-Shape relativ schmal auslaufenden Tips besitzt, konnten Wainman Kites, dem Mr. Fantastic von JN und dem Kaiman 2 von Advance
sehr gute Dreheigenschaften realisiert werden.
zu erkennen.
F-One und Core präsentieren mit Bandit Dos und GT bereits die zweite
Generation der Delta-Kites. Wir haben die beiden unterschiedlichen Konzepte in einem Test miteinander verglichen und sagen euch welche Neuerungen die beiden Systeme auszeichnen.
Darüber hinaus präsentieren wir euch eine Marktübersicht mit allen wichtigen Delta-Kites und Delta-ähnlichen Kites. Dazu haben wir die Hersteller befragt, welche Zielsetzungen sie verfolgen und welche Aspekte des
Delta-Designs sie als besonders zukunftsweisend erachten.
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_Story / Sumba
/ Test’ ...
KITEBOARDING ˇˇ 8’08
2’08 _Produkte
F-ONE BANDIT DOS 10.0
Einsatzbereich: Allround
Delta-Kite/4-Leiner
CORE GT 10.5
Wie in der Einleitung schon erläutert, ist Delta nicht gleich Delta. Und genau dieser
Punkt wird auch beim Vergleich unserer beiden Test-Kites deutlich. Zwar sind sich GT und
Bandit Dos auf den ersten Blick sehr ähnlich, die Flugeigenschaften, so viel sei vorweggenommen, liegen aber relativ weit auseinander. War der erste Bandit noch sehr stark auf den
Allround-Bereich ausgelegt, so soll der Nachfolger durch einige Modifikationen ein deutlich
sportlicheres Fahrgefühl an den Tag legen. Ob der Bandit Dos dennoch auch für die Gruppe
der Einsteiger weiterhin uneingeschränkt zu empfehlen ist und wie viel Bandit 1 noch in ihm
steckt, klären wir in diesem Vergleich.
Nachdem Core vor einigen Wochen seinen ersten Delta-Kite mit dem Namen Combat
präsentierte, überraschte die Crew um Bernd Hiss mit ihrem zweiten Delta, dem GT. Dieser
Kite stellt gegenüber dem Combat eine komplette Neukonstruktion dar und richtet sich an
eine andere Zielgruppe. Der GT soll die Sprung-Power und das Low-End des Riots (Test in
KB 4-2007) mit der Wendigkeit und dem High-End des Combats vereinen. Wir sagen euch,
ob Core Kiteboarding dieser enorme Spagat gelungen ist und wo sich der neue GT gegenüber dem Altmeister von F-One positioniert.
Grundzug / Querkräfte / Loaded Jumps ’ Beide Kites bieten schon früh genug hohen Grundzug, was eine ansehnliche Freestyle-Performance gewährleistet. Das richtige Timing und den richtigen Winkel für den Absprung zu finden, ist beim GT mit etwas Eingewöhnungszeit verbunden.
Der Bandit zeigt bei Loaded Moves eine leichte Aufwärtstendenz, der GT hingegen eine leichte
Abwärtstendenz.
Barfeeling
Steuerkräfte ’ Beim Barfeeling unterscheiden sich die beiden Kites am stärksten. Die Steuerkräfte sind beim Bandit Dos gering und die Reaktion des Kites ist minimal verzögert. Die höheren
Steuerkräfte des GT vermitteln eine direktere Reaktion, obwohl die gleiche, geringe Verzögerung
bei der Reaktion des Kites vorhanden ist.
Haltekräfte ’ Die Haltekräfte des GT liegen im Leichtwindbereich über denen des Bandit Dos,
da die Steuerleinen auf Spannung gehalten werden müssen, um den richtigen Anstellwinkel zum
frühen Angleiten zu bekommen. Ab dem optimalen Windbereich bewegen sich die Haltekräfte
dann im Mittelfeld.
Flugeigenschaften
Leichtwindeigenschaften ’ Bei Leichtwind hat der Bandit Dos geringfügig die Nase vorn. Die
Strömung liegt etwas früher an und auch ohne zusätzliche Schirmbewegung kommt der Fahrer
mit dem Bandit Dos sehr schnell ins Gleiten. Die Angleitleistung des GT ist aber ebenfalls überdurchschnittlich gut.
Druckpunkt ’ Der Druckpunkt lässt sich bei beiden Deltas ohne Mühe finden. Hierauf wurde
besonders bei F-One in der Weiterentwicklung auch viel Wert gelegt. Die insgesamt höheren
Barkräfte des GT sorgen auch bei ihm durchweg für eine gute Rückmeldung.
Starkwindeigenschaften ’ Da die Performance des Bandit Dos über einen größeren Windbereich
gleich bleibt, kann er auch hier das Rennen für sich entscheiden. Beim GT entwickelt sich die Kraft
bei zunehmendem Wind eher progressiv, was eine sportliche Herausforderung im positiven Sinne
darstellt. Beide arbeiten mit einer sehr effektiven Depower auf einem relativ kurzen Weg.
FAZIT
Beide Delta-Kites besitzen einen großen Einsatzbereich und eine breite Zielgruppe. Somit stehen beide für jene Eigenschaften, die das Delta-Konzept eben ausmachen. Die wesentlichen Unterschiede liegen weniger im Leistungsspektrum, sondern viel mehr im stark unterschiedlichen Fluggefühl.
Daher sind auch die Zielgruppen der beiden Deltas leicht unterschiedlich.
Depower ’ Die Depower-Leistung ist nahezu identisch. Da die Frontleinen des Bandits um bis zu
sagenhafte 30 Zentimeter verkürzt werden können, ist eine zusätzliche Voreinstellung des Kites
möglich, ohne die Fahrleistungen dabei zu beeinträchtigen.
GT � Core setzt beim GT auf mittlere bis hohe Barkräfte. Die Rückmeldung des Kites sowie die
Umsetzung von Lenkbefehlen fällt sehr direkt aus. Besonders die engen und schnellen Flugradien des
GT vertragen sich gut mit dem festeren Bargefühl. Hervorzuheben sind die sehr gute Eignung für die
Welle und seine außerordentliche Sprung-Perfomance. Aufgrund der guten Leichtwindleistung können
Freerider schon früh mit gestelltem Kite fliegen. Nur beim Flug durch die Windfenstermitte fällt die Kraftentwicklung progressiv aus. Sehr gelungen ist das erfreulich stabile Flugverhalten in Böen. Und auch
im Zenit positioniert kann sich der Fahrer an einem ruhig stehenden Kite erfreuen. Der GT ist ein gut
spürbarer und sehr kraftvoller Kite mit einem außergewöhnlich stabilen Flugverhalten.
Windbereich ’ Durch die weitreichenden Varianten der Voreinstellung beim Bandit Dos ist der
mögliche Windbereich etwas größer als beim GT.
Höhelaufen ’ Beide Kites gehen weit an den Windfensterrand und ermöglichen jedem Rider
müheloses Höhelaufen.
Kraftentfaltung ’ Die Kraftentfaltung ist bei beiden Modellen sportlich ausgerichtet. Die Kraftspitzen des Bandit Dos sind gegenüber seinem Vorgänger jetzt aggressiver. Der GT liefert ebenfalls
durchweg ein großes Maß an Kraft, welches bei zunehmendem Wind spürbar ansteigt. Insbesondere wenn der GT durch die Mitte des Windfensters gelenkt wird, spürt der Rider die im Vergleich
deutlich progressivere Kraftentfaltung gegenüber dem Bandit Dos.
Bandit Dos � Bei F-One basiert das Delta-Konzept auf einem gänzlich anderen Barfeeling.
Spürbar geringere Barkräfte, eine leichte Lenkung mit sehr präzisen Reaktionen auf Lenkbefehle und
ein rundes Flugbild führen zum gleichen Leistungsspektrum, wie es der GT besitzt. Der Bandit Dos zielt
eher auf Fahrer ab, die einen leichten und spielerischen Kite bevorzugen. Kraft sparen für eine lange
Session auf dem Wasser, das ist die Devise. Die Änderungen zur gesteigerten Leistung gegenüber
dem Bandit 1, der ein flacheres Profil im Bereich der Anströmkante hatte, kostet den Bandit Dos einen
Teil seiner Gutmütigkeit, für die das alte Modell sehr gelobt wurde. Es müssen also klare Prioritäten
hinsichtlich der gewünschten Flugeigenschaften gesetzt werden. Die in diesem Zuge gewonnene Leistung, vor allem die Fluggeschwindigkeit und das verbesserte Am-Wind-Verhalten, verschiebt den
Einsatzbereich des Bandit Dos mehr in Richtung der sportlich orientierten Fahrer. Deshalb können wir
den Bandit Dos nicht mehr so uneingeschränkt für den Einsteigerbereich empfehlen, wie wir es noch
beim Vorgänger gemacht haben. Dafür ist der zweite Bandit für den Einsatz in der Welle noch besser
geeignet. Er lässt sich problemlos mit einer Hand fliegen und präzise steuern. Dem Cruiser wird ein
riesiger Einsatzbereich mit gleichmäßigem Kitezug bereitgestellt. Für den Freestyle-Sektor eignet sich
der Bandit Dos durch das rundere und gleichmäßigere Flugbild ebenfalls besser, die Leistung ist aber
Lift/Hangtime ’ Beide Kites eignen sich hervorragend zum Springen. Bei Lift und Hangtime kann
der GT einen kleinen Vorsprung für sich verbuchen.
Wasserstart ’ Den Autorelaunch besitzen beide Kites serienmäßig: Bar loslassen und warten, bis
der Kite am Windfensterrand steht. Dieses Prinzip funktioniert aber erst ab zehn Knoten Windstärke problemlos. Bei weniger Wind bedarf es etwas mehr an Feingefühl und Technik, um die beiden
Kites zu starten.
Querbeschleunigung Kiteloop ’ Beide Kites liefern eine gute Querbeschleunigung in Kiteloops.
Beim Bandit ist die Kraft schon etwas früher vorhanden. Die Querbeschleunigung des GT nimmt
dagegen bei zunehmendem Wind ebenfalls massiv zu.
geringe Eignung
’ ’New School/Wakestyle
geringe Eignung
’ ’Wave
+
BANDIT DOS
Rider ’ Uwe Schröder
' 1 Foto ’ Dirk Seifert
94
Wave
Größe
€Kite kompl.
€ Kite only
+
Freestyle
4,5
5,5
+
7
8
9
10
12
14
16
1059,- 1129,- 1229,- 1259,- 1299,- 1329,- 1399,- 1499,- 1599,689,-
759,-
859,-
889,-
929,-
959,-
1029,- 1129,- 1229,-
hohe Eignung
’ ’Wave
Weitere Infos unter:
F-ONE Deutschland/Österreich
Tel: +49 (69) 20324485
[email protected]
www.f-onekites.com
Freeride
hohe Eignung
geringe Eignung
hohe Eignung
hohe Eignung
geringe Eignung
hohe Eignung
’ ’Freestyle Old School
geringe Eignung
’ ’New School/Wakestyle
geringe Eignung
hohe Eignung
hohe Eignung
’ ’Freeride
geringe Eignung
’ ’Freestyle Old School
geringe Eignung
hohe Eignung
’ ’Freeride
Einsatzbereich: Allround
Delta-Kite/4-Leiner
+
GT
Wave
Größe
€Kite kompl.
€ Kite only
+
Freeride
5
7
+
Weitere Infos unter:
Hiss-Tec Fehmarn
Tel: 04371-3950
[email protected]
www.corekites.com
Einsteiger
9
10,5
12
13,5
15
1048,- 1098,- 1148,- 1198,- 1248,- 1298,- 1348,799,-
849,-
899,-
949,-
999,-
1049,- 1099,-
Rider ’ Karin Schött
' 2 Foto ’ Dirk Seifert
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_Story / Sumba
KITEBOARDING ˇˇ 8’08
2’08 _Produkte
/ Test’ ...
bei beiden Modellen vergleichbar.
Bezogen auf die Verarbeitung sind beide Kites vorbildlich. F-One hat
alle Schwachpunkte der letztjährigen Konstruktion beseitigt und präsentiert
den Bandit Dos mit einem richtig edlen Design. Auf ein One-Pump-System
wird bei F-One allerdings auch weiterhin verzichtet. Mit höherem Komfort
geht es da beim GT zu, der das zuverlässig arbeitende „Core One Pump System“ besitzt. Durchweg frei von Kritik ist die Konstruktion des GT. Die Bar ist
sauber und aufgeräumt und das Auslösesystem des Chickenloops arbeitet
nahezu optimal. Bei der Bar von F-One besteht weiterhin der Kritikpunkt des
seitlich positionierten Auslösemechanismus, der durch die Schlaufe nicht in-
BAR F-ONE BANDIT DOS
tuitiv zu bedienen ist. Ansonsten ist aber auch an der Bar des Bandit Dos
alles schön aufgeräumt und nach der Verkürzung des Depower-Tampens von
50- auf 40 Zentimeter (bei etwas besserer Effektivität der Depower), ist der
Adjuster jetzt auch für Rider mit kurzen Armen gut erreichbar.
Klarer Fall also: Obwohl beide Konkurrenten auf dem gleichen Grundkonzept basieren, unterscheiden sie sich jedoch stark in den entscheidenden
Punkten, nämlich Flug- und Bargefühl. Delta ist also nicht gleich Delta, wie
diese Unterschiede eindeutig beweisen. Durch ihre außerordentlich guten
Leistungen und den breiten Einsatzbereich bieten GT und Bandit Dos der
jeweils angestrebten Zielgruppe ein sehr gelungenes Spaßpaket.
BAR CORE GT
Adjuster
Steuerleinen
Adjuster
Adjuster
Verstellbare
Winder
Micro Hook
Anbringung Leash
Safetyleine
Auslösemechanismus
Auslösemechanismus
Swivel
Chickenloop
Leash
Chickenloop
Bandit Dos � Die Bar des ersten Bandits bestach durch ihre hohe
Funktionalität und ein sehr aufgeräumtes Erscheinungsbild. So ist es kaum
verwunderlich, dass F-One nur geringfügige Veränderungen vorgenommen
hat. Da die Länge des Depower-Tampens insbesondere von Fahrern mit
kürzeren Armen im letzten Jahr bemängelt wurde, hat F-One den Tampen
um zehn Zentimeter von 50 auf 40 Zentimeter verkürzt. Da die Effektivität
der Depower aber angestiegen ist, ist kein Rückschritt in der Depower-Leistung festzustellen. Außerdem ist der Adjuster auf diese Weise leichter zu
erreichen. Die Schlaufe des Depower-Straps ist zur besseren Greifbarkeit
größer und zusätzlich beschwert worden, damit sie nicht so windanfällig ist.
Die Steuerleinen-Adjuster und der frei drehbare Chickenloop sind gleich
geblieben. Ebenso der seitlich am Chickenloop sitzende Auslösemechanismus, der den einzigen Kritikpunkt darstellt. Denn mit dieser Lösung ist
er nicht intuitiv bedienbar und auch die Verwendung von Schlaufen ist aus
unserer Sicht nicht optimal. Die Knotenleiter oberhalb des Depower-Tampens kann zu einer Voreinstellung des Kites auf den entsprechenden Windbereich genutzt werden. Vor allem diese Funktion begründet den großen
Windeinsatzbereich des Bandits. Im letzten Jahr funktionierte dieses System über eine Umlenkung, weshalb die Funktionsweise etwas schwerer
zu verstehen war. In der zweiten Generation handelt es sich wie beim FOne Revolt um eine einfache Knotenleiter, die weitaus leichter zu bedienen
ist. Der abgeschaffte Micro Hook und der auf das neue Design angepasste
Griffbelag runden die Bar des Bandit Dos hervorragend ab.
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Core GT � Die GT-Bar besitzt prinzipiell die gleichen Ausstattungsdetails wie die des Combats. Annehmlichkeiten wie der intuitiv gut zu bedienende Auslösemechanismus, der leicht ausdrehende Swivel und die in
der Breite verstellbaren Winder sind auch bei der GT-Bar vorhanden. Da an
den Wave-Spezialisten Combat aber doch etwas andere Anforderungen
gestellt werden, wurden kleinere Modifikationen an der GT-Bar vorgenommen. Damit der Combat in der Welle möglichst schnell wieder gestartet
werden kann, war die kurze Fünfte Leine (Safety Leine) direkt oberhalb des
Adjusters angebracht. Diese Lösung reicht für einen Allrounder im obersten Windbereich aber nicht aus. Deshalb wurde das „V“ der Steuerleinen
nach oben gesetzt und gleichzeitig die Fünfte Leine verlängert. Der GT
kann daher an einer fünf Meter langen Safety-Leine auswehen, was eine
komplette Drucklosigkeit in jeglichen Bedingungen ermöglicht. Zusätzlich
wurde der Depowerweg um fünf Zentimeter verlängert, was die DepowerMöglichkeiten erweitert, ohne den Adjuster zu Hilfe nehmen zu müssen.
Die Schlaufen des Adjusters sind zur besseren Greifbarkeit ebenfalls
überarbeitet worden und jetzt unterschiedlich farblich markiert. Damit die
Funktion des An- und Depowerns jederzeit optimal gegeben ist, hat Core
die Baröse noch weiter aufgebogen. So kann die Bar selbst bei harten
Lenkeinschlägen noch problemlos verschoben werden.
KITEBOARDING ˇˇ 8’08
2’08 _Produkte / Marktübersicht Delta Kites
KITEBOARDING � Was waren die zentralen Entwicklungsziele für den
Rhino 08?
Ralf � - maximales Low-End
- maximale Performance
- kein Backstall auch bei wenig Wind
- perfekte Stabilität am Himmel
- bestmögliche Am-Wind-Eigenschaften
KB � An welche Zielgruppe richtet sich der Rhino 08?
Ralf � Im Grunde gibt es zwei Zielgruppen: Die ambitionierten Freerider, die
ein Maximum an Performance wünschen und dafür auch bereit sind, beim
Handling ein paar Abschläge hinzunehmen. Außerdem werden durch das
gute Low-End ebenso die Racer angesprochen.
North Kiteboarding geht gleich mit drei Modellen im Segment der
Delta-Kites und Delta-ähnlichen Kites ins Rennen. Der Rhino hat seine
starke Modifikation vom ehemals klassischen Hochleister zum Delta/
Flat-Kite in den vergangenen beiden Jahren vollzogen und verfolgt von
nun an eine ganz besondere Zielsetzung innerhalb der Kite-Palette von
North.
Der im letzten Jahr noch als Flat-Kite präsentierte Rebel hat sein Erscheinungsbild ebenfalls stark verändert. Durch die Zentralisierung der
effektiv angeströmten Fläche ist er nun dem Delta-Design weitaus ähnlicher als dem Flat-Design.
NORTH RHINO 08
Als dritter im Bunde wird in Kürze der neue Evo 09 präsentiert. Genau
wie im letzten Jahr erscheint er nur sehr kurze Zeit nach dem neuen
F-One Bandit Dos und nimmt seine Rolle als Herausforderer ernst. Gab
es im letzten Jahr noch einige Kritikpunkte bei diesem Modell, so verspricht North einen enormen Entwicklungsschritt zwischen dem ersten
und dem zweiten Evo. Auch zu den Zielen bei der Entwicklung des Evo
09 hat uns Ralf Grösel einiges erzählt, und so präsentieren wir euch
schon heute exklusiv die ersten Bilder und Informationen zur zweiten
Delta-Generation von North Kiteboarding.
NORTH REBEL 09
NORTH EVO 09
KB � Welche Vorteile seht ihr in der Delta/Flat-Konstruktion für den
Race-Sektor?
Ralf � Der Kite besitzt ein größeres Low-End und läuft wesentlich besser
Höhe, weil man ihn weiter an den Windfensterrand fliegen kann. Dies sind
klare Vorteile beim Race.
KB � Wodurch unterscheidet sich der Rhino 08 von anderen DeltaKites?
Ralf � Der Rhino 08 hat ein Flat/Delta-Design, welches durch mehrere Bridle-Leinen seine konstruktive Stabilität erreicht. Außerdem muss die
Fronttube wegen des flacheren Designs nicht so stark nach hinten gezogen
werden wie beim Evo.
Im Interview mit
' 1 Ralf Grösel, dem
Entwickler des Evo
KB � Warum wird der Evo gleichzeitig als Vierleiner wie auch als Fünfleiner angeboten?
Ralf � North Kiteboarding ist Wegbereiter der Fünften-Leine-Technologie
und trägt daher einen großen Anteil an den heutigen Sicherheitsstandards.
Unsere Philosophie ist es, alle unsere Modelle mit dieser Option auszustatten. Der Evo wurde als Vierleiner konzipiert, um ihn optimal als New-SchoolZUM EVO 09:
Kite nutzen zu können. Speziell bei radikalen Manövern ist ein Durchschlagen
KB � Worauf habt ihr bei der Weiterentwicklung des Evo besonderes des Kites nie ganz ausgeschlossen. Hier bietet ein Vierleiner klare Vorteile.
Augenmerk gelegt?
Grundsätzlich stellt die Funktion der Fünften Leine auch weiterhin das Maß
Ralf � Diese Frage ist leicht zu beantworten. Der Evo zeichnet sich durch der Dinge im Bereich der Sicherheitssysteme dar und wird dies wohl auch
ein sehr einfaches und intuitives Handling aus. Als Delta-Konzept verfügt er auf absehbare Zeit bleiben.
über die Vorteile des automatischen Wasserstarts und setzt dies auch bei
den großen Größen im unteren Windbereich um. Weiterhin stellt er das Bin- KB � Auch der Rebel hat sich stark verändert. Was stand hier im Mitdeglied zwischen Vegas und Rebel dar. Er bietet sowohl attraktive Möglich- telpunkt?
keiten für den New-School- als auch für den Freeride-Bereich. Daneben hat Ralf � Der größte Fortschritt sind die deutlich verbesserten Flugeigender Kite einen äußerst stabilen Stand im Zenit, was ihn auch für den Einsatz schaften. Der Backstall, der bei den 2008er-Modellen noch möglich war,
in böigen Bedingungen prädestiniert. Die großen Dacron-Verstärkungen an wurde komplett eliminiert.
der Fronttube und die neue Fronttube- Strut-Verbindung, der so genann- Außerdem verfügt der 2009er-Rebel über eine neue Vier-Strut-Konstruktion
te „Welding Joint“, machen den Evo extrem robust. Wir haben den Kite an und ist dennoch leichter geworden. Ein weiterer wichtiger Punkt liegt auch in
allen signifikanten Punkten mit Kevlar-Verstärkungen ausgestattet und den der bedeutend effektiveren Depower. So wird jetzt ein viel kürzerer Weg auf
gesamten Aufbau sehr robust ausgelegt.
dem Depower-Tampen benötigt, um den Kite maximal zu Depowern.
KB � Worin unterscheidet sich der neue Evo von seinem Vorgänger?
Ralf � Wir haben die Kritikpunkte des Evo 08 ernst genommen und in allen
Teilbereichen der Konstruktion Verbesserungen vornehmen können. Wichtigste Neuerungen sind der deutlich erweiterte Windeinsatzbereich und die
Reduzierung der Steuer- und Haltekräfte. Die neuen Evo-Modelle können
die ohnehin sehr guten Leichtwind-Eigenschaften des Vorjahresmodells
nochmals verbessern. Gleichzeitig besitzen sie eine spürbar höhere Depower-Fähigkeit, ohne dabei das Handling negativ zu beeinflussen.
KB � In welchem Segment seht ihr den Rebel 09?
Ralf � Der Rebel 09 ist ein Freeride/Wave-Kite. Er ist für Fahrer entwickelt
worden, die überwiegend eingehakt fahren und einen Kite wünschen, der
sich sehr stark depowern lässt, ein gut spürbares Handling besitzt und trotzdem ein agiles Flugverhalten bietet.
KB � Im vergangenen Jahr war der Rebel noch ein Flat-Kite. Was waren
die Beweggründe, ihn so stark zu modifizieren?
Ralf � Das Konzept des 08er-Rebels war ausgereizt. Um seine Performance
zu optimieren, mussten wir einfach einen neuen Weg gehen.
KB � Welche Zielgruppe wollt ihr mit dem Evo 09 ansprechen?
Ralf � Der Evo 09 ist ein New-School/Freeride-Kite, der in allen Bedingungen gut funktioniert, jedoch nicht die maximale Performance der jeweils KB � Wie seht ihr die Zukunft des Delta-Konzeptes?
einzelnen Kite-Segmente abdeckt.
Ralf � Ein gute Frage, das wüssten wir auch gerne.
RHINO 08
REBEL 09
Größe
12
14
16
1409,- 1479,- 1569,- 1679,- 1779,-
€ Kite only
1079,- 1149,- 1239,- 1349,- 1449,-
Größe
€ Kite only
(EVO 09 ab
Jan.09 verfügbar)
10
€Kite kompl.
€Kite kompl.
EVO 08
9
Größe
€Kite kompl.
6
7
8
9
10
11
12
14
16
1218,- 1268,- 1318,- 1368,- 1418,- 1468,- 1518,- 1618,- 1718,829,-
879,-
929,-
979,-
1029,-
5
7
9
10
12
999,-
1079,- 1129,- 1229,- 1329,15
1069,- 1159,- 1199,- 1279,- 1379,-
vier Leinen
€Kite kompl.
fünf Leinen
€ Kite only
98
1049,- 1119,- 1209,- 1249,- 1329,- 1429,719,-
789,-
879,-
919,-
999,-
1099,-
Weitere Infos unter:
Boards & More
Tel: 089-6130090
E-Mail: [email protected]
www.northkites.com
99
KITEBOARDING ˇˇ 8’08
2’08 _Produkte / Marktübersicht Delta Kites
RRD PASSION
Der italienische Kite-Hersteller Roberto Ricci gehört zu den Firmen
mit der längsten Geschichte auf dem Kitesurf-Markt. Besonders in
Italien zählen seine Produkte seit vielen Jahren zu den führenden
Kite- und Boardmarken. Waren in der aktuellen Saison noch der „Hypertype“ und der „Type 9“ die Zugpferde des Unternehmens, so hat
RRD die Kite-Palette auf zwei vollkommen neue Produktlinien umgestellt. Der „Obsession“ soll als Hybrid/SLE-Kite die Gruppe der
Freestyler ansprechen und der „Passion“ als Delta-Kite die Gruppe
der Freerider. Weil der Passion als erster Delta-Shape aus dem dem
Hause RRD eine absolute Neuheit darstellt, haben wir mit Roberto
Ricci persönlich gesprochen, um zu erfahren wo sich der Kite innerhalb der großen Delta-Konkurrenz positionieren soll.
KITEBOARDING � RRD hatte bisher ja noch keinen Delta-Shape im
Programm. Wo wollt ihr mit dem Passion hin?
Roberto � Mit dem Passion wollten wir einen neuen Kite entwickeln, der
für jedermann geeignet ist. Vom blutigen Anfänger bis hin zum absoluten
Experten. Er sollte sich besonders durch hohe Flugstabilität, ein kraftvolles Flugverhalten und maximale Sicherheit in allen erdenklichen Bedingungen auszeichnen. Nach den ersten Tests wurde schnell deutlich,
dass der Delta-Shape für das Erreichen dieser Ziele am besten geeignet
ist. Zu Beginn gingen wir davon aus, dass der Delta-Shape die Stabilität, die Wasserstartbarkeit und den Einsatzbereich erhöht. Während der
Testphase zeigte sich aber auch, dass er besser Höhe läuft und sich für
„Down-the-line“-Wellenreiten besser eignet als andere Modelle. An diesem Punkt haben wir dann entschieden, den Passion als Allround-Kite
mit einem extra breiten Einsatzbereich zu entwerfen, und das Resultat
hat uns selber positiv überrascht. Einzig für den Freestyle und UnhookedManöver ist er nicht optimal geeignet, weshalb wir auch den Obsession
noch im Programm haben.
KB � Welche Vorteile seht ihr im Delta-Shape gegenüber anderen
Konstruktionsweisen?
Roberto � Grundsätzlich sehen wir die Vorteile im großen Einsatzbereich,
der enorm hohen Profilstabilität bei böigem Wind, der starken Am-WindLeistung und dem fast schon automatischen Wasserstart-Verhalten.
KB � Auf den ersten Blick sind sich Bandit und Passion sehr ähnlich.
Wo liegen die Unterschiede?
Roberto � Der Passion ist unser Kite und der Bandit ist von F-One. Auch
der neue Rebel von North sieht dem Passion oder dem Bandit sehr ähnlich. Das liegt aber einfach daran, dass es noch nicht so viele Delta-Kites
auf dem Markt gibt und die Leute erstmal nur optisch bewerten, was sie
auf Bildern zu sehen bekommen. Die Unterschiede zwischen den Kites
werdet ihr dann ja sicher testen und präsentieren.
KB � Warum kommt ihr mit eurem ersten Delta-Kite so spät auf den
Markt?
Roberto � Wir haben mit dem Obsession als Freestyler und dem Passion
als Freerider unsere 2009er-Modelle im Juni dieses Jahres den Händlern präsentiert. Die Entscheidung, unseren Freestyle-Kite zuerst auf den
Markt zu bringen, lag daran, dass unsere Teamfahrer ihn gern so schnell
wie möglich haben wollten. Und wir wollten natürlich, dass sie den besten
Kite zur Verfügung haben, um bei den Contests zu gewinnen. So waren
auch die Händler angehalten, den Freestyle-Kite zuerst zu vermarkten.
Der Passion ist ein ganz neues 2009er-Modell, weshalb die Präsentation
im September doch recht früh ist, wenn man bedenkt, dass die angestrebte Hauptverkaufsphase im Frühjahr 2009 angesetzt ist.
Im Interview mit
' 2 Roberto Ricci, Chef und
Gründer von Roberto Ricci Designs
schlechter ist als andere Modelle. Ich habe schon häufig mitbekommen,
dass Kiter einen Kite nach seinem Aussehen am Strand beurteilen und
so die Performance-Eigenschaften ableiten. Ein Kite muss aber getestet werden, um zu wissen, welche Leistung er besitzt. Dann muss man
bei gleichen Bedingungen mit dem gleichen Board die Konkurrenten
testen. Nur so ist eine realistische Einschätzung möglich. Unser TestTeam hat wirklich alle bis heute verfügbaren Marken ausprobiert. Dann
wurde über Monate unter absolut professionellen Gesichtspunkten getestet und verglichen. Nur auf diesem Weg war es uns möglich, einen
Delta-Kite zu entwickeln, der den anderen Anbietern weit voraus ist.
Aber probiert es einfach selbst aus, ihr werdet begeistert sein.
KB � Wie sieht aus eurer Sicht die Zukunft des Delta-Designs aus?
Roberto � Die Zukunft des Delta-Shapes ist in allen Bereichen sehr
vielversprechend. Wir werden mit Sicherheit noch zahlreiche Verbesserungen und Innovationen um dieses Konzept herum erleben. Der wichtigste Punkt, den eure Leser wissen sollten ist, dass ein Delta-Shape
genau wie alle anderen Kites nicht nach dem Aussehen oder seiner Form
am Himmel beurteilt werden kann. Es sind seine Flugcharakteristika, die
während der Zeit auf dem Wasser darüber entscheiden, ob er besser oder
PASSION
3
5
€Kite kompl.
799,-
999,-
1099,- 1199,- 1299,- 1399,-
€ Kite only
420,-
620,-
720,-
Größe
100
7
9
820,-
11
920,-
13
1020,-
Weitere Infos unter:
Pryde Group GmbH
Tel: 089-6650490
E-Mail: [email protected]
www.robertoriccidesigns.com
KITEBOARDING ˇˇ 8’08
2’08 _Produkte / Marktübersicht Delta Kites
JN MR. FANTASTIC
Die südtiroler Kite-Manufaktur JN ist immer für eine Überraschung
gut. Mit dem „Mr. Fantastic“ präsentieren sie einen Delta-Kite, der
laut eigener Angabe eigentlich gar keiner ist, sondern diverse DeltaCharakteristika mit anderen Kite-Formen vermischt. Hört man den
Namen der neuen Wunderwaffe aus dem Hause JN, so hat man
sofort einen Superhelden vor Augen. Hat JN also das ultimative
Werkzeug lediglich für übernatürlich gute Kiter entwickelt? Ganz im
Gegenteil. Laut JN soll die Zielgruppe eine andere, der Anspruch
aber derselbe sein. Mr. Fantastic soll zwar Übernatürliches leisten,
aber von Fahrern jeder Könnensstufe problemlos bedient werden
können. Kite-Entwickler und Teamfahrer Fabian Haberkorn erklärt,
wie dieser Spagat erreicht wurde.
KITEBOARDING � Worauf habt ihr bei der Entwicklung des Mr. Fantastic besonders viel Wert gelegt?
Fabian � Beim Bau dieses neuen Modells wurde von unserem Kite-Designer Michael Nesler besonderer Wert auf eine perfekte Verarbeitung
durch optimierte Schnitte der einzelnen Kite-Bauteile gelegt. Wir haben
einen Kite entwickelt, der alle Könnensstufen und Bedürfnisse abdeckt.
Im Grunde wurde darauf geachtet, den Sport bei maximalem Spaß so
einfach und sicher wie möglich zu machen. Das geht los beim Aufbau des
Kites mit einem One-Pump-System, einer simplen, perfekt getrimmten
Waageleine und hört beim Auslösen des Release-Systems auf. Wir sind
stolz, nun auch unsere Ein- und Aufsteiger mit einem Kite ausstatten zu
können, der es möglich macht, sich voll und ganz auf die eigenen Lernfortschritte zu konzentrieren.
KB � Welchen Platz nimmt der Mr. Fantastic in eurem Portfolio ein?
Fabian � Der Mr. Fantastic ist für „Jeder-Kiter“. Demgegenüber bedient
der „Wild Thing“ die Hangtime-Freaks, der „Da Vinci“ die Wellenliebhaber
und die „Prima Donna“ ist der unübertroffene Freestyle-Kite. Glücklicherweise sind wir intern bei JN viel unterwegs und lassen zudem unser R&DTeam permanent arbeiten. Während der Entwicklungsphasen der Kites
testen wir unsere Prototypen so oft es geht mit unseren Lead Usern und
Im Interview mit dem
externen Testern. Das allein ist natürlich kein Garant für Erfolg, dennoch
' 3 Kiteentwickler und Teamwissen wir jetzt aufgrund der zahlreichen Tests und Marktanalysen, dass fahrer von J N, Fabian Haberkorn
wir mit dem „Mr. F“ beim Großteil der Kiter einen Treffer landen. Sind die
Bedingungen nicht konstant, pumpe ich mir persönlich auch am liebsten hat hiermit ein Ende. Übrigens ist es möglich, die Bar nun ganz leicht
einen „Mr. F“ in der 10er-Größe auf. Das erspart mir viele Sinuskurven von vier auf fünf Leinen umzubauen. Das nötige Setup liegt jeder Bar
des Mr. Fantastic bei. Möglich wird der große Einsatzbereich nach oben
und beschert mir auch bei schlechten Bedingungen eine Menge Spaß.
durch eine perfekt platzierte Miniwaage, durch das nach hinten gezogene
Design und die Minimierung der Tip-Fläche.
KB � Welche Vorteile seht ihr in der Delta-Konstruktion?
Fabian � Die „Sweeped Back“-Konstruktion, also die nach hinten gezogenen Tips des Mr. Fantastic vereint den Einsatzbereich eines sehr gu- KB � Als einziger Kite aus dem Hause JN ist der Mr. Fantastic ein
ten Bowkites mit der Einfachheit und dem direkten Handling einer Prima Vierleiner. Wird sich diese Veränderung auch auf die anderen MoDonna - ein Shape, der jedem Spaß macht. Gegenüber Bow- , Hybrid- delle auswirken?
, C- oder sogar Delta-Kites bringt diese Konstruktion ein Maximum an Fabian � Die zwölfmonatige Entwicklung des Mr. Fantastic hat uns wichKlarheit, Stabilität und Sicherheit in den Sport. Aufbau und Handhabung tige Informationen gebracht. Das Wissen um die perfekte Einstellung der
Stellschrauben beispielsweise für ein direkteres Bar-Feedback sind ein
sind übersichtlich, einfach zu bedienen und unkompliziert
wertvolles Gut, das in die gegenwärtige Entwicklung einfließen wird. Hier
KB � Wodurch unterscheidet sich der Mr. Fantastic von anderen wollen wir aber noch nicht allzu viel verraten.
Delta-Kites?
Fabian � Optisch ist er flacher und zieht die Ohren nicht so weit run- KB � Wie siehst du die Zukunft des Delta-Konzeptes?
ter. Konstruktionstechnisch am interessantesten ist definitiv die Naht der Fabian � Derzeit scheinen Konzepte wie das der gängigen Deltas oder
Fronttube, die sich wie eine Schlange an der Leading Edge bewegt. Das das „Easy Kiting“-Konzept des Mr. Fantastic ein Schritt in die richtige
hat den Computer zum Kochen gebracht. In der Natur der Delta-Schirme Richtung zu sein, damit der Sport noch weiter wächst und sicherer wird.
liegt, dass sie weniger Lift nach oben produzieren; das kommt dem An- „Sweeped Back“-Konstruktionen haben bei uns Hochkonjunktur und
fänger zugute, dem Fortgeschrittenen aber nimmt es den Spaß. Wir glau- werden in allen JN-Modellen getestet.
ben, den Mittelweg gefunden zu haben - das ist der Unterschied.
KB � Was ist die Besonderheit am Mr. Fantastic, dass ihr ihn als
One-Quiver-Kite anbietet?
Fabian � Ein One-Quiver-Kite war schon immer ein Traum, jetzt ist es
endlich möglich. Was uns mit dem 10er Da Vinci fast gelungen war, geht
nun beispielsweise mit einem 10er „Mr. F“. Er geht so früh los wie eine
15er Prima Donna 2 und hört beim mittleren Limit der 7er Prima Donna
auf, Spaß zu machen. Die Jammerei vom voll gestopften Camping-Bus
MR.FANTASTIC
Größe
102
4,5
6
8
10
€Kite kompl.
Preise noch nicht verfügbar
€ Kite only
Preise noch nicht verfügbar
12
Weitere Infos unter:
JN Kiteboarding
Tel: 0039-0473490700
E-Mail: [email protected]
www.jn-kites.com
103
KITEBOARDING ˇˇ 8’08
2’08 _Produkte / Marktübersicht Delta Kites
Wainman Hawaii RABBIT-SERIE
Wainman Hawaii, der Name allein löst bei den meisten Lesern sofort
Assoziationen aus. Denn hinter dieser neuen Firma steckt tatsächlich Lou Wainman persönlich, der Begründer des Wakestyles. Als absolute Koryphäe und Pionier des Kitesports hat er dazu beigetragen,
dass der Sport Kitesurfen überhaupt so existiert, wie wir ihn heute
kennen. Und im Gegensatz zur Firmengeschichte von Best beziehungsweise der Geschichte von Shannon Best steht sein Name
nicht nur für das Produkt, er ist das Produkt. Er ist verantwortlich für
die Entwicklung, den Vertrieb und das Marketing, steht aber damit
nicht ganz allein auf weiter Flur. Denn mit Franz Olry hat sich eine
weitere Legende des Kitesports in Lous engstem Freundeskreis gefunden, die Interesse an diesem außergewöhnlichen Projekt hatte.
Seit wenigen Monaten vertreiben die beiden nun Kites unter dem
Label Wainman Hawaii. Und die enorme Aufmerksamkeit, die das
Label in kürzester Zeit erregt hat, hat zwei ganz andere Jungs in
unseren Breitengraden auf den Plan gerufen: Tim Neumann, der mit
Xworx Kiteboarding auch als deutscher Händler für Best Kiteboarding bekannt ist, hat sich mit Thomas Wolf zusammengetan und
eine Distribution für die Wainman-Kites ins Leben gerufen. Unter
dem Überbegriff „Rabbit“ sind mittlerweile drei Größen des ersten
Wainman-Kites in Deutschland erhältlich. Wir haben Thomas und
Tim zu den Besonderheiten und der Zielgruppe der neuen Kitemarke befragt.
KITEBOARDING � Was genau waren die Ziele von Lou und Franz
bei der Entwicklung der Rabbit-Familie?
Tim & Thomas � Ziel der Designer von Wainman Hawaii war es, einen
besonders leicht zu fliegenden, fehlerverzeihenden Wakestyle-Kite zu
entwickeln, der über ein hohes Maß an Performance verfügt. Die daraus
entstandenen Rabbits haben ein innovatives und von Wainman Hawaii
patentiertes Design. Von Lou Wainman und Franz Olry inspiriert, sind sie
das Ergebnis jahrelanger Erfahrung mit der Aerodynamik von Kites und
ihren Depower-Möglichkeiten.
KB � Welche Zielgruppe sollen die Rabbits ansprechen?
Tim & Thomas � In erster Linie wurden die drei Größen Boss, Smoke
und Gypsy für den ambitionierten und leistungsorientierten WakestyleKiter entworfen. Durch ihre ausgewogenen Flugeigenschaften und das
kinderleichte Handling sprechen sie aber auch Fahrer anderer Könnensstufen und Fahrstile an.
KB � Welche Vorteile seht ihr in der Delta-Konstruktion?
Tim & Thomas � Durch den Delta-Shape konnte das Bridle-System der
Frontleinen bei allen Rabbits im Zentrum der Leading Edge positioniert
werden, wodurch nicht nur die Depower-Wirkung der Kites größer wurde,
sondern auch ihre Stabilität im gedepowerten Zustand. Der Delta-Shape
brachte aber auch ein Plus an Performance mit sich. Im Zentrum, dort wo
die Kites am meisten Druck entwickeln, ist die Segelfläche am größten.
Zu den Tips hin wird sie, anders als bei herkömmlichen C-Kites, bedeutend kleiner. Die effektive Fläche ist im Vergleich zur Gesamtfläche bei
den Rabbits somit bedeutend größer. Der Vorteil gegenüber Bowkites
ist, dass ihr Profil nicht so flach ist, wodurch wesentlich weniger Verwirbelungen entstehen, die zu einem Strömungsabriss führen können.
Außerdem sind die Kites aus dem Hause Wainman Hawaii wesentlich
einfacher gestaltet. Das heißt, sie haben weniger Bridles und Pulleys als
die Systeme anderer Hersteller. Zwei V-Bridles mit jeweils einer Umlenkrolle, an der die Frontleinen befestigt werden, gewährleisten optimale
Stabilität. Beim Depowern wandert der Anknüpfpunkt der Frontleinen
nach vorn und beim Anpowern nach hinten. Der Anstellwinkel kann so
entscheidend verändert und der Druck über einen großen Bereich variiert
werden. Das Tolle an dem System ist, dass auch bei viel Depower immer
eine leichte Spannung auf den Backleinen verbleibt. So ist im Gegensatz
zu Bowkites das Handling über den gesamten Windbereich hinweg konstant und die Kites sind auch gedepowert noch direkt steuerbar. Auch
ausgehakt bleiben sie berechenbar und dadurch leicht zu handhaben.
Das System bietet ein hohes Maß an Kontrolle bei direkter Steuerung in
allen Bedingungen. Erstaunlich einfach gelingt auch der Relaunch von
RABBIT
Größe
€Kite kompl.
€ Kite only
104
GIPSY
SMOKE
Im Interview mit den frisch ge' 4 backenen Distributoren für
Wainman Hawaii, Thomas Wolf und Tim Neumann
Boss, Smoke und Gypsy. Wenn sie flach auf dem Wasser aufliegen,
bewirkt die Delta-Achse, dass sich die Kites automatisch auf eines
der Tips drehen. Die Kites bewegen sich dann langsam zum Windfensterrand und bleiben dort in Startposition stehen, bis der Fahrer einen
Steuerimpuls nach oben gibt. Der Ablauf ähnelt dem Relaunch eines
Fünfleiner-Kites, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Er
läuft von selbst und ohne Zutun des Fahrers ab.
KB � Jede Größe des Rabbits hat einen anderen Namen. Sind sie
auch im Flugverhalten unterschiedlich?
Tim & Thomas � Gypsy (6,5 qm), Smoke (9 qm) und Boss (12 qm)
wurden einzeln entwickelt, um ein Maximum an Performance aus jeder
Größe herauszuholen. Jeder Rabbit durchlief mehr als hundert Prototypen. Die Flugeigenschaften, wie das Drehverhalten und die daraus
resultierende Kraftentfaltung, konnten so perfekt an die jeweilige Windrange angepasst werden. Das Barfeeling, also die Steuer- und Haltekräfte, sind dadurch bei allen Größen gleich.
KB � Warum sind die Kites mit nur drei Querstruts ausgestattet?
Tim & Thomas � Das 3-Strut-Framework unterscheidet die Rabbits
von allen anderen Kites. Weniger Struts bedeuten weniger Luftwiderstand. Durch das aerodynamisch günstigere Profil sind Gypsy, Smoke
und Boss reaktiver und agiler als ihre jeweiligen Konkurrenten und entwickeln so auch mehr Kraft. Mit nur drei aufblasbaren Struts benötigen
die Rabbits zudem kein schweres und defektanfälliges One-PumpSystem.
KB � Wie seht ihr die Zukunft des Delta-Konzeptes?
Tim & Thomas � Mit der Entwicklung der Rabbits hat das Unternehmen
um Lou Wainman einen gänzlich neuen Weg eingeschlagen. Wohin er
uns führt, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Ein Meilenstein sind
die Kites aus dem Hause Wainman Hawaii auf jeden Fall jetzt schon.
BOSS
6,5
9
12
1106,50,-
1209,-
1312,-
865,50,-
959,-
1062,-
Weitere Infos unter:
Wainman Hawaii Deutschland
Tel: 02173 9 93 94 50
E-Mail: [email protected]
www.wainmanhawaii.de
105
KITEBOARDING ˇˇ 8’08
2’08 _Produkte / Marktübersicht Delta Kites
CORE GT
Als Hiss-Tec Fehmarn mit der Marke Core neue Wege einschlug und
mit dem „Riot“ einen Bowkite lancierte, ging ein Aufschrei durch die
Szene. Hiss-Tec wurde bis dato mit der Marke Carved in Verbindung
gebracht und galt ausschließlich als Customboard-Hersteller und
C-Kite-Schmiede. Nach dem Launch des Riots blieb es lange Zeit
ruhig um die Tüftler von der Ostseeinsel Fehmarn. Die Mannen um
Bernd Hiss aber entwickelten im stillen Kämmerlein und brachten
mit dem „Combat“ einen Delta-Kite auf den Markt. Doch genauso
überraschend wie der Combat auf den Markt kam, war auch für viele
dessen konsequente Ausrichtung auf Waveriding. Der Combat polarisierte, die Neuentwicklung des „GT“ war daher eine logische Konsequenz. Der zweite Delta aus dem Hause Core hat den Anspruch,
ein Alleskönner zu sein. Wie das funktionieren soll, erklärt Bernd
Hiss, Hiss-Tec-Geschäftsführer und -Cheftester in Personalunion.
KITEBOARDING � Was stand bei der Entwicklung des Core GT im
Vordergrund?
Bernd � Vor einem Jahr haben wir uns entschieden, einen echten „All-InOne“-Kite zu konstruieren. Einen Kite also, der wirklich jedem gefällt - sogar den eingefleischten C-Kite-Fahrern. Das scheint mit dem GT gelungen zu sein. Dem GT haben wir wesentlich mehr Power für Sprunghöhe
und Hangtime gegeben, verbunden mit hervorragenden Frühgleit-Eigenschaften bei allen Größen und immenser Flugstabilität im überpowerten
Bereich. Dennoch sollte er superschnell drehen. Außerdem kann er völlig
drucklos an den beiden Frontleinen auswehen, eine Fünfte Leine ist deshalb nicht mehr notwendig. Zusammen mit unserem bewährten, einzigartig selbstausdrehendem und leicht überarbeitetem Barsystem ist das die
ideale Kombination, um maximalen Spaß am Kiten zu haben.
KB � An wen richtet sich der GT?
Bernd � An jeden. Der GT kann einfach alles und wird von jedem Fahrer,
ob Freestyler, Freerider oder Wakestyler gefahren, durchweg vom Anfänger bis hin zum Contest-Fahrer.
KB � Welche Vorteile verbindest du mit der Delta-Konstruktion?
Bernd � Wendigkeit, einen automatischen Relaunch und erstmals die
volle aktive wie passive Sicherheit bei einem Vierleiner, also alles ohne
Leinenchaos nach dem Auslösen.
KB � Wo liegen die Unterschiede zwischen GT und Combat?
Bernd � Während der Combat ein reinrassiger Wave-Kite ist, besticht
der GT durch seine absolute „All-In-One“-Tauglichkeit. Ein Wave-Kite
muss genau drei (und nicht mehr!) Dinge können: In erster Linie auf dem
Punkt drehen, zweitens extrem schnell aus dem Wasser starten, bevor
die nächste Welle angerollt kommt. Daher sollte er auf keinen Fall völlig
drucklos auswehen, das wäre in hohen Wellen nicht praxisgerecht. Und
drittens darf er keine Querkräfte erzeugen, wenn man eine Welle runter schießt, sonst wird es ungemütlich. Wenn ein Wave-Kite also zu viel
Druck für Sprungeigenschaften entwickelt, wirkt das schnell kontraproduktiv beim Abreiten einer Welle. Insbesondere wenn man für mehr Bewegungsfreiheit ausgehakt fährt. Die Vortriebskraft eines Wave-Kites ist
relativ unwichtig, da man meistens mit früh gleitenden Wellenreitern der
Größe 5‘6‘‘ bis 6‘3‘‘ fährt. Der „All-In-One“-Kite GT dagegen ist völlig anders. Er kann einfach alles, und das auch noch ziemlich gut. Insbesondere
hat er Tragkraft zum Springen, ein gutes Low-End sowie bestmögliche
Drucklosigkeit, und auch den Autorelaunch gibt es natürlich inklusive.
KB � Ist der GT eine komplette Neukonstruktion?
Bernd � Ja, beim GT haben wir das „Delta“ deutlich reduziert, um mehr
Performance und Flugstabilität zu erreichen. In diesem Zuge musste auch
die Nase in der Mitte weg. Dem GT haben wir ein leistungsfähigeres und
gegen Störungen unempfindlicheres Profil verliehen. Außerdem hat der GT
mehr Streckung und eine veränderte Profil-Degression zum Tip hin. Dennoch
haben sich die Relaunch-Eigenschaften nochmals verbessert. Er ist optisch
im weitesten Sinne noch ein Delta, es steckt aber viel von einem C-Kite und
ein wenig von einem Bow drin. Etwas in dieser Art und mit solch direkten und
berechenbaren Fahreigenschaften gibt es auch in 2009 sonst nirgends.
KB � Sind noch weitere Modelle bei Core in der Pipeline?
Im Interview mit Bernd Hiss,
' 5 dem Gründer und Chef-Tester
von Core Kiteboarding
Bernd � Wir haben noch nie Informationen über unsere Entwicklungen
preisgegeben. Es gibt auch keine Release-Termine, sonst wären wir gezwungen, unter Zeitdruck arbeiten zu müssen. Und dann wären Fehler
vorprogrammiert. Es gibt bei Core ebenfalls keine Jahres-Zyklen, die
ältere Produkte sofort wertlos machen. Trotzdem bauen wir im Jahresdurchschnitt jede Woche drei neue Prototypen, um in akribischer Kleinstarbeit neue Erkenntnisse im Ausschlussverfahren zu sammeln. Nur
so bleibt genug Zeit, jede Größe individuell zu entwickeln, ohne bloßes
Hoch- oder Runterprojizieren der Abmessungen. Nur ein Beispiel zur
Wertbeständigkeit der Core-Kites: Den Riot haben wir im April 2007
gebracht und er lief ziemlich erfolgreich. Wir haben es nicht erzwungen, ein neues Modell zu bringen, wodurch die Preise ein Jahr absolut
stabil blieben. Nach genau zwölf Monaten haben wir den Preis etwas
gesenkt, und seitdem haben wir vom gleichen Modell rund doppelt so
viele verkauft wie in dem Jahr zuvor. Das ist neu in der Branche, und
anscheinend erfolgreich.
KB � Wie seht ihr die Zukunft des Delta-Konzeptes?
Bernd � Der Delta hat uns natürlich inspiriert und uns, genauso wie der
Bow, neue Möglichkeiten aufgezeigt. Unserer Meinung nach schlägt er
jeden „Hybrid-C“ oder SLE um Längen, und das in allen Eigenschaften.
Aber wie so häufig, werden Entwicklungen am Anfang übertrieben. Im
leicht entschärften Delta wie dem GT sehen wir ganz klar die Zukunft,
sonst würden wir dort nicht so viel investieren. Der GT hat es sogar
geschafft, eingeschworene C-Kite-Fundamentalisten nach kleiner Eingewöhnungszeit zu überzeugen.
GT
Größe
€Kite kompl.
€ Kite only
106
5
7
9
10,5
12
13,5
15
1048,- 1098,- 1148,- 1198,- 1248,- 1298,- 1348,799,-
849,-
899,-
949,-
999,-
1049,- 1099,-
Weitere Infos unter:
Hiss-Tec Fehmarn
Tel: 04371-3950
[email protected]
www.corekites.com
KITEBOARDING ˇˇ 8’08
2’08 _Produkte / Marktübersicht Delta Kites
F-ONE BANDIT DOS
Obwohl der Bandit Dos in dieser Ausgabe auch ausführlich getestet wird, hat uns natürlich interessiert, welche Zielsetzung die neue
Delta-Generation nach dem großen Erfolg der letzten Saison aus
der Sicht von F-One verfolgt. Gerade weil das Delta-Konzept mittlerweile auch von zahlreichen anderen Herstellern aufgegriffen wurde,
besitzt der neue Bandit Dos keine selbstverständliche Alleinstellung
mehr in diesem Segment. Umso wichtiger ist es, die Zielsetzung
und die anvisierte Zielgruppe genau zu definieren, um sich auch
weiterhin gegen die Konkurrenz behaupten zu können. Wir haben
mit Alex Korb, dem deutschen Vertriebsleiter für F-One, über die
Veränderungen am Bandit Dos und die Konkurrenzfähigkeit des
neuen Deltas gesprochen.
KITEBOARDING � Worauf wurde der Schwerpunkt bei der Entwicklung des Bandit Dos gelegt?
Alex � Wir wollten unseren Delta-Shape in allen Bereichen noch besser
machen, um noch mehr gute Eigenschaften zu bekommen. Unser Augenmerk lag darauf, gesteigerten Spaß in die zweite Generation unserer Deltas einzubauen. Der Bandit war schon ein super Kite, doch nach ungefähr
30 Fahrstunden mit dem Bandit Dos in Madagaskar muss ich sagen,
dass mir der Neue einfach noch mehr Spaß macht. Und das ist für mich
persönlich wichtig, um ein gutes Gefühl für die neue Saison zu haben.
KB � Welche Zielgruppe soll der Bandit Dos ansprechen?
Alex � Das ist ganz einfach. Wir wollen alle, vom Einsteiger bis hin zum
Pro, mit unserem Konzept begeistern und sind uns in diesem Punkt auch
sehr sicher, dass unser neuer F-One-Delta das schafft. Ich sehe auch
überhaupt keine Notwendigkeit, für alle möglichen Einsatzgebiete verschiedene Kite-Typen anbieten zu müssen. Ich möchte mich nicht auf irgendeinen Bereich festlegen müssen, und das geht vielen anderen Kitern
bestimmt auch so. Ich möchte mit meinem Kite in die Welle, ich möchte
freestylen, cruisen, speeden, racen, hohe Sprünge machen und was mir
sonst noch so alles auf dem Wasser einfällt. Mich dabei von einem spezialisierten Kite einschränken zu lassen, kommt für mich nicht mehr in
Frage. Ein Kite, mit dem alles machbar ist, das ist zumindest für mich die
beste Lösung.
KB � Welche Vorteile seht ihr in der Delta-Konstruktion?
Alex � Neben vielen weiteren Punkten besteht für uns ein sehr entscheidender Vorteil des Delta-Shapes darin, dass wir im gleichen Windbereich
eine sehr viel kleinere Fläche fahren können, als es bisher mit herkömmlichen Kites möglich war. Fast die gesamte auftriebswirksame Fläche
sitzt bei Delta-Kites im Zentrum. Deshalb kann ich heute einen Bandit
Dos in zehn Quadratmetern fliegen, wo ich früher einen 14er-C-Kite oder
einen 12er-Hybrid brauchte. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist das gute
Bar-Handling, was sehr exakt auf Steuer- und Depower-Befehle reagiert.
Bei der Lenkbarkeit im gedepowerten Zustand sind die Deltas einfach
nicht zu schlagen. Der Autostart ist ebenfalls ein sehr entspannter Effekt
der Deltas. Ohne an irgendwelchen Leinen zerren zu müssen, startet der
Kite aus dem Wasser. Und natürlich die Reduzierung auf vier Leinen bei
vollem Erhalt aller wichtigen Safety-Funktionen am Kite.
KB � Wodurch unterscheidet sich der Bandit Dos von anderen DeltaKites?
Alex � Da wir nicht mehr wie früher zahllose verschiedene Kitetypen bei
F-One bauen, können wir uns sehr genau auf die einzelnen Größen des
Bandit Dos konzentrieren. Nur dadurch ist es möglich, jede Kitegröße optimal abzustimmen, damit sich alle Kites an der Bar gleich anfühlen. Dies
unterscheidet uns von vielen anderen Delta-Kite-Herstellern, bei denen
die Deltas momentan wie Pilze aus dem Boden schießen.
Im Interview mit Alex Korb,
' 6 dem F-One Distributor für
Deutschland und Österreich
KB � Wie wollt ihr die Marktführerschaft in diesem Segment verteidigen?
Alex � Nun, wir haben die meiste Erfahrung mit Deltas, da es ja unsere
Idee war und wir uns schon knapp zwei Jahre mit dem Thema befassen. Andere Hersteller müssen da sicherlich noch ein wenig Erfahrung
sammeln, um zu wissen, wie alles zusammenhängt, um einen Delta richtig gut hinzubekommen. Klar können andere Hersteller einzelne DeltaKomponenten von uns übernehmen, aber lässt man ein Detail weg, war
es das schon.
KB � Hat das Delta-Design das Potential zum Alleskönner?
Alex � Wie unser HD-Video von Madagaskar zeigt, können mit dem Bandit Dos alle Bereiche des Kitesports genutzt werden. Das sagt doch
alles, oder?
KB � Wie seht ihr die Zukunft des Delta-Konzeptes?
Alex � Bei F-One natürlich.
KB � Wieviel Bandit 1 steckt noch im Bandit Dos?
Alex � Wer den Bandit kennt, wird einige seiner Gene auch beim Bandit
Dos wiedererkennen, denn die Umstellung auf das neue Modell fällt leicht.
Der Delta-Gedanke ist noch konsequenter umgesetzt worden, was seine
Möglichkeiten nochmals erweitert. Wir konnten mit dem ersten Bandit viel
über den Delta-Shape lernen und haben einige Verbesserungen vorgenommen. Somit hängt die Messlatte für unsere Mitbewerber extrem hoch.
BANDIT DOS
Größe
€Kite kompl.
€ Kite only
108
4,5
5,5
7
8
9
10
12
14
16
1059,- 1129,- 1229,- 1259,- 1299,- 1329,- 1399,- 1499,- 1599,689,-
759,-
859,-
889,-
929,-
959,-
1029,- 1129,- 1229,-
Weitere Infos unter:
F-ONE Deutschland/Österreich
Tel: +49 (69) 20324485
[email protected]
www.f-onekites.com
KITEBOARDING ˇˇ 8’08
2’08 _Produkte / Marktübersicht Delta Kites
ADVANCE KAIMAN 2
Im Interview mit Albert
' 7 Seeberger, dem Advance
Distributor für Deutschland
KB � Alle anderen Delta-Konstruktionen verlagern die größte Fläche
in das Zentrum des Kites. Warum geht ihr einen anderen Weg?
Albert � Wir haben die Fläche in die Flügel verlagert, da die Power
eines Kites auf den ersten 30 bis 40 Prozent der Tuchfläche von der
Fronttube aus erzeugt wird. Der Rest wird zur Stabilisierung des Kites
verwendet. Außerdem kann so das Anlenkverhalten beschleunigt und
die Lenkkräfte verringert werden.
Der Advance Kaiman gehörte im vergangenen Jahr zu den optischen
Leckerbissen auf dem Kitemarkt. Während Naish das Sigma-Design
und F-One das Delta-Design präsentierten, brachte Advance mit
dem „Kaiman“ 2007 auch eine vollkommen neuartige Kite-Konstruktion auf den Markt. Neben der Verwendung von Delta-ähnlichen
Konstruktionsmerkmalen war vor allem das Lambda-Design absolut
einzigartig. Bei der Entwicklung dieser neuen Kappe profitierten die
Designer von der langjährigen Erfahrung im Hängegleiterbau. Da die
ersten Kitelinien („Cobra“ und „Kondor“) der Schweizer in Deutschland nicht so erfolgreich waren, kann die Präsentation des Kaiman
als absoluter Durchbruch bezeichnet werden. Auch unser Test-Team
staunte nicht schlecht, was der erste Kaiman (Test in KB 1-2008) als
Freerider alles zu leisten vermochte. Bissig wie ein Alligator konnte
er in allen Bereichen überdurchschnittliche bis sehr gute Leistungen
erbringen. An diesen großen Erfolg soll jetzt natürlich auch der Kaiman 2 anknüpfen. Der Vertriebsleiter von Advance für Deutschland,
Albert Seeberger, erläutert uns die Unterschiede zum Vorgänger
und die Zielsetzung des Kaiman 2.
KB � Ist die Zielgruppe des Kaiman 2 mit der des ersten Kaimans
zu vergleichen?
Albert � Der Kaiman spricht eine sehr große Zielgruppe an. Den Anfänger erfreut das einfache Handling, der Hangtime-Freak wird die sehr
langen Flugphasen genießen und der Waverider wird vor allem mit den
kleineren Größen (5-10 m²) einen sehr schnellen und drehfreudigen Kite
finden. Der reine Freestyler sollte allerdings eher zum Kondor2 greifen.
KB � Welche Vorteile seht ihr in der Delta-Konstruktion?
Albert � Der Kaiman ist von der Form her wie ein Hängegleiter konstruiert. Das Delta-Design, also die Pfeilung, sorgt für das einfache Wasserstartverhalten und den großen Windbereich.
KB � Was genau ist Lambda? Und was zeichnet es aus?
Albert � Das Lambda ist die verringerte Fläche in der Mitte des Kites.
Durch die Kombination aus Delta und Lambda kann sich der Kite beim
Anlenken so verwinden, dass beide Flügelflächen exakt angeströmt bleiben und somit maximale Power liefern. Zusätzlich wird das Anlenken erleichtert.
KITEBOARDING � Was stand bei der Entwicklung des Kaiman 2 für
euch im Mittelpunkt?
Albert � Beim Kaiman 2 wurde besonderes Augenmerk auf die noch
einfachere Handhabung und die Verringerung der Lenk- und Haltekräf- KAIMAN 2
te gelegt. Man kann sagen, dass sich jede 2009er-Größe fliegt wie die
5
7
8,5
10
12
Größe
nächst kleinere 2008er-Größe. Also 12 wie 10, 10 wie 8,5 m² und so
weiter. Das Lambda-Profil wurde zudem noch etwas stärker ausgeprägt €Kite kompl. 1250,- 1280,- 1380,- 1490,- 1540,und die Kappe flacher gestaltet, wodurch die effektiv angeströmte Fläche
€ Kite only
angestiegen ist.
110
KB � Wie im vergangenen Jahr haltet ihr an der Fünften Leine fest.
Gibt es dafür einen besonderen Grund?
Albert � Das hat unter anderem mit der Kompatibilität der Bar zu anderen Kite-Modellen von Advance zu tun. Jeder Advance-Kite kann
mit dieser Bar geflogen werden. Das Leinen-Setup ist bei allen Bars
identisch. Da dieses Prinzip schon sehr lange verfolgt wird, kann zum
Beispiel auch eine 05er-Bar mit einem 09er-Kite geflogen werden und
umgekehrt. Der Kaiman funktioniert von der Geometrie her zwar auch
ohne Fünfte Leine, dann könnte aber die Bar nicht mit dem C-Kite Kondor benutzt werden.
Weitere Infos unter:
Kiteplanet
Tel: 0821-24650990
E-Mail: [email protected]
www.kiteplanet.de

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