September 2014 Draco 26

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September 2014 Draco 26
Logbuch _Draco 26
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Windy lässt mit der
Draco 26 die «guten alten
Zeiten» wieder aufleben.
Bekannter Name, neues Design
Mit der neuen «Draco 26» wagt Windy den Spagat zwischen Nostalgie und Moderne.
Beim Test zeigt sich, dass das Experiment tatsächlich gelingt. Ein überzeugender Auftritt.
Lori Schüpbach Ruedi Hilber
Draco gehörte während Jahren zu den ganz klingenden Namen im Motorboot-Business. Dies nicht
­zuletzt, weil Kåre Drangsholt, Gründer und Besitzer
der Werft, ein ausgesprochen gutes Gespür für den
Markt, eine klare Vision und auch eine gewisse Risikobereitschaft hatte. In den 1970er-Jahren gehörte
Draco zu den grössten Motorboot-Produzenten
weltweit – gegen 1000 Boote verliessen jährlich die
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Werft im südnorwegischen Flekkefjord. Doch nach
dem frühen Tod von Kåre Drangsholt geriet die Firma
ins Straucheln – bis sie in den 90er-Jahren von Windy
übernommen wurde.
Danach war es lange Zeit still um den Namen Draco
– Occasionsboote wurden zwar zu guten Preisen
gehandelt, aber neue Boote entstanden keine mehr.
Vor rund einem Jahr kündigte Windy an, dass der
Faden wieder aufgenommen werde. Der alte DracoSpirit werde mit neuem Leben versehen, hiess es.
Draco 26
Halle A4
– 20
Werft
Draco Boats AS (Oslo, NOR)
Design
Hans Jørgen Johnsen (NOR)
Styling Dubois Naval Architects Ltd. (GBR)
LüA
7,89 m
Breite
2,49 m
Gewicht Boot
1850 kg (ohne Motor)
Gewicht Motor
260 kg (Yamaha F300)
Treibstoff
230 l
CE-Kategorie
C / 8 Personen
Motorisierung Yamaha Aussenborder
Leistung
max. 300 PS (220 kW)
Preis Testboot CHF 148 000.– inkl. MwSt.
Preis inkl. Verzollung, Motor, Ablieferung
_Hochmuth Bootsbau AG, 6362 Stansstad
_Tel. 041 619 18 88, www.hochmuth.ch
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Logbuch _Draco 26
Das Resultat ist die Draco 26 – genau so rassig wie
die «alten» Draco mit ihren V8-Motoren, aber mit
einem modernen Design und mit Aussenborder-­
Power motorisiert.
Geballte Kraft
Nicht weniger als 300 PS hängen am Heck des Testbootes. Der Yamaha F300 – ein V6-Motor mit
4169 cm3 Hubraum – bringt die Draco 26 innert
­kürzester Zeit ins Gleiten. Die Reisegeschwindigkeit
liegt bei etwa 50 km/h (bei knapp 4000 Umdrehungen), als Spitzengeschwindigkeit misst das GPS
beim Test auf dem Vierwaldstättersee 80 km/h. Zu
den rassigen Fahreigenschaften trägt neben der kräftigen Motorisierung auch die dynamische Rumpfform mit den ausgeprägten Kimmkanten bei.
Auch bei rasanter Fahrt: Fahrer und Beifahrer – von
der Windschutzscheibe gut geschützt – sitzen s­ icher
und bequem in einem verstellbaren Schalensitz.
­Zudem liegen dem Fahrer das Steuerrad und der
­Gashebel perfekt in der Hand – so macht das F­ ahren
Freude. Die anderen Gäste an Bord müssen sich
­allerdings unbedingt festhalten. Möglichkeiten dazu
gibt es genügend.
Geschwindigkeitsmessung mit
80
70
Gleitgrenze 2300 U/min
Nenndrehzahl 5500 U/min
km/h
60
50
40
30
20
10
0
U/min
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
4500
5000
5500
Leerlauf: 600 U/min, Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h bei 5500 U/min. Gemessen
auf dem Vierwaldstättersee, mit GPS, 2 Personen an Bord, wenig Wind und Wellen.
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Vielseitiges Layout
Die Draco 26 ist zwar nicht einmal 8 m lang, bietet
aber ein bemerkenswert variables Layout. Das fängt
schon im Bug an, der entweder als U-Sitzbank oder
als bequeme Sonnenliege (1,90 x 1,50 m) genutzt
werden kann. Vor Anker und im Hafen erleichtert
zudem ein kleiner Tritt den Bugausstieg. Beim Stillliegen können der Fahrer- und der Beifahrersitz um
180 Grad nach hinten gedreht werden, so dass zusammen mit der nach vorne gerichteten Heck-Sitzbank eine kleine Lounge entsteht. Bei Bedarf steht
auch ein Tischchen zur Verfügung.
Die Heck-Sitzbank kann – eine weitere Variante –
mit wenigen Handgriffen in eine zusätzliche, zentrale
Liegefläche (1,90 x 1,15 m) umgewandelt werden.
Beidseitig davon führt ein angemessen breiter Durchgang nach Achtern. Hier gelangt man durch zwei
­Türchen auf die beiden kleinen Plattformen neben dem
Aussenbordmotor, wobei auf der Steuerbordseite eine
sauber verstaute Badeleiter zur Verfügung steht.
Bleiben noch einige Ausstattungsdetails zu er­
wähnen: Die Draco 26 ist mit einem DAB-Radio und
erstklassigen Lautsprechern bestückt. Unter der
Hecksitzbank befindet sich nicht nur Stauraum für
diverses Material, sondern auch eine 36-Liter-Kühlschublade. Und für Wassersportfreaks schliesslich
ist die Wasserskistange im Heck natürlich ein unverzichtbares Zubehör…
Fazit: Windy lässt mit der Draco 26 die «guten alten
Zeiten» wieder aufleben. Und zwar sehr geschickt,
indem auf den unternehmenslustigen Geist von
Draco-Gründer Drangsholt angespielt wird, das Boot
aber modernsten Designansprüchen genügt.
Punkt für Punkt
Fahreigenschaften
Motorisierung
Ausstattung
Draco war schon früher bekannt
für gute und sichere Fahreigenschaften – Kåre Drangsholt legte
stets Wert darauf, neue Modelle
in den rauen Bedingungen der
norwegischen Fjorde ausgiebig
zu testen. Mit der Draco 26 ist
es den Windy-Designern ge­
lungen, den hohen Ansprüchen
weiterhin gerecht zu werden.
Enge Kurven und Wellen können
dem Boot nichts anhaben.
Zum offenen und geradlinigen
Design der Draco 26 passt eine
Aussenborder-Motorisierung
hervorragend. Einziger Nachteil
ist das Fehlen einer «richtigen»
Badeplattform. Der Yamaha
F300 liefert in jeder Situation
mehr als genügend Kraft, dank
Bugstrahlruder und elektronischer Schaltung sind Manöver
auch auf engstem Raum geradezu ein Kinderspiel.
Die Draco 26 ist als offenes
Sportboot gut ausgestattet und
bietet erstaunlich viel Platz.
­B eispielsweise in der Konsole
auf der Beifahrerseite für diverses Material oder auf Wunsch
auch für eine Chemie-Toilette.
Bemerkenswert ist die Viel­
seitigkeit des Layouts in den
verschiedenen Bereichen an
Bord. Zudem überzeugt die
Verarbeitungsqualität.
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