Verarbeitungstechnik der HPL-Schichtstoffplatten Einleitung und
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Verarbeitungstechnik der HPL-Schichtstoffplatten Einleitung und
Internationaler Industrieausschuss für Dekorative Kunststoffplatten Verarbeitungstechnik der HPL-Schichtstoffplatten 1 2 3 4 5 Einleitung und Transport und Lagerung Bearbeitung der Schnittkanten-bearbeitung Bohren der Allgemeine Regeln HPL-Schichtstoffplatte der HPL-Schichtstoffplatte HPL-Schichtstoffplatte der HPL-Schichtstoffplatten 6 Innenaussparungen und Ausschnitte 7 Trägermaterialien 8 Vorkonditionnierung und Massausgleich 9 Massausgleich bei Verbunplatten 10 Verklebung Einleitung und Allgemeine Regel A- B- Die HPL-Schichtstoffplatte ist ein Beschichtungsprodukt, das dazu bestimmt ist, auf feste (starre) Trägermaterialien aufgeklebt zu werden. Das Aussehen und die Qualität des Fertigerzeugnisses ist generell abhängig von der Qualität des Trägermaterials, der Wahl des Klebers, dem Druck und der Temperatur während des Klebevorganges. Die Verwendung einer zu dünnen HPL-Schichtstoffplatte bringt die Gefahr mit sich, dass Fugen bzw. Nahtstellen, Einfassungen sowie eventuelle Mängel des Trägermaterials deutlich sichtbar werden (wird im technischen Sprachgebrauch als "Telegraphing" bezeichnet). Glänzende und glatte Oberflächen neigen generell eher zu einer Hervorhebung dieser Mängel als matte und strukturierte HPL-Materialien. Gute Ergebnisse hängen nicht nur von den zum Einsatz gelangenden Materialien ab, sondern auch von einer korrekten Verarbeitung, und zwar so, wie wir auf den nachfolgenden Seiten sehen werden. Die folgenden Ergebnisse beziehen sich auf Standard-, Postforming- und F1Qualität. Transport und Lagerung der HPL-Schichtstoffeplatte 2.1 Tranpsort Beim Auf- und Abladen sind unverpackte Platten anzuheben, sie können aber auch Rückseite über Rückseite gezogen werden. Es ist in jedem Fall zu vermeiden, Dekorseiten gegeneinander zu verschieben oder übereinander zu ziehen. Bei grösseren Formaten empfiehlt es sich, die Platten - auch paarweise - um die Längsachse gewölbt zu tragen, um das sonst unvermeidliche Durchhängen zu verhindern. Bewährt hat sich auch das Aufrollen der Platten (Dekorseite nach innen. dabei jedoch scheuernde Bewegungen vermeiden). Beim Transport von Plattenstapeln mit Transportfahrzeugen verschiedener Art sind ausreichend grosse und stabile Paletten zu verwenden. 2.2 Lagerung Wenn die Platten auf Trägermaterialen geklebt werden sollen, sind sie in geschlossenen Räumen zu lagern, in denen die Temperatur mehr als 15° beträgt und die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 55 und 65%% liegt (s. Datenblatt Nr. 8 - Vorkonditionierung). Die Lagerung von Plattenstapeln erfolgt vollflächig und horizontal. Dabei beträgt die Gewichtsbelastung bei 7 cm Stapelhöhe etwa 100 kg je Quadratmeter. Wo eine horizontale Lagerung nicht möglich ist, empfiehlt sich eine Schrägstellung im Winkel von ca. 60-70 bei ganzflächiger Abstützung und einem Gegenlager auf dem Boden, um ein Abrutschen zu verhindern. Grundsätzlich sollen jeweils die Dekorseiten von zwei Platten gegeneinander lagern: die letzte oben auf dem Stapel liegende Platte sollte bei horizontaler Lagerung mit der Dekorseite nach unten auf den Stapel gelegt werden. Um übermässigen Verzug der Platten zu vermeiden und die weitere Bearbeitung zu vereinfachen, wird empfohlen, die Platten in einem geschlossenen, trockenen Raum bei Temperaturen zwischen 10" und 30° und einer Luftfeuchtigkeit von 40-65°%o zu lagern. a) siehe beigefügte Skizze - Stapel b) siehe beigefügte Skizze - Schnitt Bearbeitung der HPL-Schichtstoffplatte 3.1 Auftrennen mit Elektrischer Handsäge Es können ohne weiteres elektrische Kreis- oder Stichsägen zur Erzielung einwandfreier Ergebnisse eingesetzt werden. Bei geraden Schnitten benötigt man eine Führungsschiene. Die Schichtstoffplatte muss mit der Dekorseite nach unten auf eine vollkommen saubere und eventuell mit Filz abgedeckte Fläche gelegt werden. 3.2 Auftrennen mit Feststehenden Kreissäge Für gute Ergebnisse sind unerlässlich: a) eine genaue Führung; b) guter Andruck der HPL auf den Tisch im Bereich des Sägeblattes durch aufgelegte Latte (oder besser noch höhenverstellbare Druckrollen); c) einen korrekten Überstand des Sägeblattes. Bei Grobzuschnitten können die Platten jeweils zu zweit mit zueinander liegenden Dekorseiten geschnitten werden. Der Überstand der Zahnspitzen in Bezug auf die Oberfläche der Platte muss in Abhängigkeit von der Zahnform und dem Durchmesser des Sägeblattes eingestellt werden. Es ist zu beachten, dass in diesem Fall die Gefahr besteht, Ausrisse an der Plattenrückseite zu haben (Dekorseite nach unten). Hochleistungs-Stahlkreissägeblätter (HSS) dürfen keinen Vibrationen ausgesetzt sein: - Zahnteilung unter 10 mm; - Schnittgeschwindigkeit von 20 bis 50 m/sec je nach Zahnung; - Vorschubgeschwindigkeit max. 30 m/min Kreissägeblätter mit hartmetallbestückten Zähnen haben hohe Standzeiten, müssen aber sehr vorsichtig behandelt werden, da sie sehr empfindlich gegen Schlag und Stoss sowie gegen Berührung mit Metallflächen sind. -Zahnteilung von 10 bis 15 mm. - Schnittgeschwindigkeit von 70 bis 100 m/sec - Vorschubgeschwindigkeit von 15 bis 30 m/min. Blattkörper unter 2 mm sind in den meisten Fällen nicht steif genug, flattern und führen zu unsauberen Kanten. 3.3 Auftrennen mit Bandsägen Bandsägen können nur unter bestimmten Voraussetzungen zum Auftrennen von Schichtstoffplatten eingesetzt werden. Sie werden nichtsdestoweniger oft erforderlich sein für Formstücke (Profilteile). Ausreichende Ergebnisse lassen sich mit feingezähnten Blättern erzielen, wie sie für Leichtmetalle verwendet werden. 3.4 Auftrennen mit Kreissägen, ein-oder beidseitig auf Trägermaterialien Die Güte der Schnittkanten ist u.a. von der Höheneinstellung des Sägeblattes abhängig. Wenn bei beidseitig belegten Trägerplatten die obere Schnittkante unsauber ausfällt, ist es ratsam, das Sägeblatt höher einzustellen: bei unsauberem Schnitt auf der Unterseite ist das Sägeblatt jedoch tiefer einzustellen. So muss die günstigste Höheneinstellung von Fal! zu Fall ermittelt werden. Von der Bandsäge wird hinsichtlich des Schneidens von doppelseitig beschichteten Platten abgeraten, da die zur Auflagefläche hin gedrehte Seite einreisst (splittert). Schnittkantenbearbeitung der HPL-Schichtstoffplatten 4.1 Kantenbearbeitung von Hand 4.11 Feile, Schleifpapier, Zierklinge Es sollten eher eckige als runde Feilen verwendet werden, um Kanten zu begradigen oder zu brechen. Die Zugrichtung der Feile geht von der Dekorseite zum Trägermaterial. Zum Brechen von Kanten können mit gutem Erfolg feine Feilen, Schleifpapier (Körnung 100-150) oder Ziehklingen verwendet werden. Gefräste Kanten sollen folgendermassen fertigbearbeitet werden: Leichtes Brechen der scharfen und z.T. nicht glatten Kanten mit Schleifpapier; Abziehen der Kante mit einer Ziehklinge; nochmaliges Kantenbrechen mit feinem Schleifpapier; sorgfältiges Entfernen ausgebrochener Schleifkörnchen. 4.12 Hobel Zum Kantenbearbeiten können auch Handhobel verwendet werden. Es empfiehlt sich, Metallhobel mit HSSMessern zu benutzen, deren Auflagefläche sich beim Entlangstreifen am Plattenrand nicht abnutzt. Der Schnittwinkel des Messers soll ungefähr 15 betragen. 4.2 Fräsen mit Handoberfräse 4.2.1 Es sind vorzugsweise Handoberfräsen und eventuell Band- oder Scheibenpoliermaschinen zum Fräsen überstehender Kanten geklebter Platten zu verwenden. Man kann eine Filzlage auf die Auflagefläche kleben. Die beim Fräsen anfallenden Späne werden von Zeit zu Zeit ohne Abreiben der Oberfläche und vorzugsweise durch Luftabsaugung entfernt. Es werden Fräsen mit zwei aufgesetzten Messern eingesetzt, die sowohl für den Geradschnitt als auch den Schrägschnitt Anwendung finden. 4.2.2 Der Plattenüberstand sollte nicht grösser als unbedingt notwendig gewählt werden (2/3 mm), um das Werkzeug nicht unnötig zu belasten. 4.3 Tischfräse 4.3.1 Auf der Tischfräse haben sich Fräs- und Messerköpfe mit auswechselbaren Hartmetall-Messern und Wendeplatten bewährt. Man benutzt zylindrische Werkzeuge: a) mit achsparallelen Schneiden für ein- oder beidseitig belegte Platten; b) mit einseitig schrägstehenden Schneiden für einseitig belegte Platten; c) mit pfeilverzahnten Schneiden für beidseitig belegte Platten. 4.3.2 Beim Fräsen nicht aufgeleimter HPL bis etwa 5 mm Dicke ist bei einem Werkzeugdurchmesser von z.B. 100 mm die Drehzahl von 12.000 Upm vorzuziehen. (Das entspricht einer Schnittgeschwindigkeit von 60 m/sec). Bei aufgeleimten Platten sind niedrige Drehzahlen des Werkzeuges ratsam (etwa 3000-6.000 Upm, das entspricht einer Schnittgeschwindigkeit von 15-30 m/sec). 4.3.3 Die Fräse muss alle 100-150 m verstellt werden, um immer eine schneidende Klinge zu haben. Bei einseitig beschichteten Trägermaterialien kann man davon ausgehen, dass ein Messer- und Fräskopf einer Höhe von 40 mm bis zu 15 mal in der Höhe verstellt werden kann, bevor ein Nachschleifen erforderlich wird. Bohren der HPL-Schichtstoffplatten 5.1 Bohrtechnik 5.1.1 Zum Bohren von HPL sind Bohrer für Kunststoffe am besten geeignet; es sind Spiralbohrer mit einem Spitzenwinkel von etwa 60° bis 80° statt 120° bei normalen Metallbohrern; sie besitzen ausserdem eine grosse Steigung (steiler Drall) mit grossem Spanraum (weite Nuten). Für den Hinterschneidwinkel wird ein Wert von 7' empfohlen, und für den Eindringwinkel 8°. Mit den Spiralbohrern können Löcher bis zum 15 mm Durchmesser gebohrt werden. Für Löcher eines Durchmessers von 15 bis 40 mm finden Kreisschneider mit Führungszapfen und bei noch grösserem Durchmesser sog. verstellbare Kreisschneider mit Führungszapfen Anwendung. Bei letzteren ist das Loch möglichst von beiden Seiten her zu schneiden. 5.1.2 Die Eindringgeschwindigkeit des Bohrers muss so gewählt werden, dass die Melamin-Oberfläche der HPL nicht beschädigt wird. 5.1.3 Wenn man eine Hartholz- oder Schichtstoffunterlage verwendet, kann das Aufwerfen des Materials am Bohreraustritt verhindert werden. Noch bessere Ergebnisse werden bei Serienfertigung mit solchen Bohrlehren erzielt, die auf beiden Seiten Bohrbuchsen tragen und ein festes Einspannen des zu bohrenden Teils ermöglichen. 5.2 VORSICHTSMASSNAHMEN BEIM EINSATZ Die Durchmesser der Schraubenbohrungen müssen auf jeden Fall grösser sein und Abmessungen aufweisen, die um 0,5 mm grösser sind als die des Schraubendurchmessers. Die Schrauben sollen nie mit den Kanten des Bohrlochs in Berührung kommen können, sondern müssen nach allen Seiten Spiel haben, damit das Material bei Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen geringfügig arbeiten kann. In jedem Fall sind ausserdem Unterlegscheiben aus Filz oder Gummi unterzulegen, um ein zu festes Anziehen der Halbrundscheiben zu vermeiden. Es dürfen nie Senkkopfschrauben oder Kalottenkopfschrauben verwendet werden, die das Spiel der Schichtstoffplatte beeinträchtigen würden. Innenausparungen und Ausschnitte 6.1 Innenaussparungen unf Ausschnitte Bei Innenaussparungen und Ausschnitten sind die Ecken stets abzurunden. Der Innenradius soll möglichst gross gehalten werden (Mindestradius 5 mm). Bei Innenaussparungen und Ausschnitten über 250 mm Seitenlänge muss der Radius entsprechend der Seitenlänge stufenweise vergrössert werden. Von Innenaussparungen ohne Abrundungen wird abgeraten, da sie die Bildung von Rissen begünstigen. Trägermaterialien 7.1 HPL zählen zum Halbzeug und brauchen in Dicken unter ca. 2 mm für die mei sten Verwendungszwecke ein spannungsfreies Trägermaterial, das möglichs wenig arbeitet, mit planer Fläche. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung fü eine ruhige Oberfläche der auf den Träger aufgebrachten HPL. In der nachstehenden Tabelle werden die Materialien aufgeführt, die mit de Schichtstoffplatte verbunden werden können, wie auch ihre Verwendungsart. Das Trägermaterial ist abhängig von dem Verwendungszweck und deshalb is zu berücksichtigen: - die Masshaltigkeit - die Planheit - die Oberflächenqualität - die Gleichheit der Stärke - seine Starrheit oder generell all seine mechanischen Eigenschaften - sein Verhalten gegenüber Wasser - sein Verhalten gegenüber Feuer, Klassifikation Sorten Verwendungsart Massivholz Weichhölzer (z.B. Pappel, Okume, Wava, Kiefer, Tanne) Hathölzer (z.B. Eiche, Sipo, Buche) Auf kleine Flächen begrenzte Verwendung, auf Grund beträchtlicher Verformungen Perrholz vorzugsweisen Weichhölzer (z.B. Pappel, Okume, Wava..) Spanplatten Einschichtig, Mehrschichtig Stäbchenplatten mit einer Furnierlage (z.B. Pappel oder Okume) und Innenstäbchen aus Weichholz Faserplatte Halbhart - Hart - Extrahart oder imprägniert Hohlraumplatten Aus Holz, aus imprägniertem Papier, Verwendung als Füllung von Verbundträgern oder als aus nicht imprägniertem Papier, Aus direktes Trägermaterial mit eine Rahmen Metall Schaumstoffe Poröse Hartschäume: aus Polystyrol-Kunstharzen wie: PVC, Phenol, Polyurethan Bleche Aluminiumplatten, Stahlplatten Mineralische Trägermaterialien Papiergipsplatten, Gipsplatten, Asbestzementplatten, Zementplatten mit Kunststoff-Bindemitteln. auf Grund seiner Konsistenz und seiner relativen Stärke wird es als selbsttragendes Trägermaterial verwendet Verwendung als senkrechtflächige, selbstragende Trägernaterialien oder als Füllung von Verbundträgern. Besitzen gute thermoakustische Isolationseigenschaften Vorkonditionierung und Massausgleich 8.1 Vorkonditionierung 8.1.1 Vor ihrer Verarbeitung müssen Schichtstoffplatten und Trägermaterialien gleichzeitig vorkonditioniert werden, damit diese Materialien nicht in einem zu trockenen, vor allem aber nicht in einem zu feuchten Zustand verarbeitet werden. Zu feuchte Materialien werden nämlich dazu neigen, im Laufe ihrer Verarbeitung Spannungen infolge Schrumpfung zu verursachen, die dann zu Rissbildung führen können. Zu trockene Materialien andererseits würden dazu neigen, während ihrer Verarbeitung eine gewisse Dehnung herbeizuführen, die zu Verformungen und Blasenbildung im Falle einer grossflächigen Verklebung führen könnte. 8.2.1 Deshalb müssen sie für die Dauer von mindestens 10 Tagen unter gleichbleibenden klimatischen Bedingungen in Räumen bei einer Temperatur von etwa 20 C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von zwischen 55 und 65%%o gelagert werden. Eine optimale Vorkonditionierung kann nur erreicht werden, wenn eine ausreichende Luftzirkulation um die zu verleimenden Materialien gewährleistet wird. 8.2.2 Wenn die Notwendigkeit der Poduktion es bedingt, kann man auch eine schnellere Trocknung erreichen, in dem man den Schichtstoffstapel mit Zwischenhölzern in einem vorgewärmten kleineren Raum unter folgenden Konditionen lagert: ca.3 Std./40 C oder 2 Std./50 C. Es ist auch möglich, mit einer Warmpresse 2 Platten Dekorschicht gegen Dekorschicht für eine begrenzte Zeit z.B. 10 Min./70 C zu konditionieren. Dieser Vorgang sollte einige Stunden vor Verarbeitung erfolgen. Massausgleich bei Verbundplatten 9.1 Massausgleich bei verbundplatten Zur Erzielung eines wirkungsvollen Massausgleichs bei einer Verbundplatte ist es erforderlich, die Symmetrie der Spannungen in Bezug auf die Mittelebene herbeizuführen. Zwischen zwei miteinander verbundenen verschiedenartigen Materialien treten stets Spannungen auf. Daher muss ein Träger beidseitig mit solchen Materialien belegt werden, die den gleichen Massänderungen bei Wärmeund Feuchtigkeitseinfluss unterliegen. Dies gilt vor allem, wenn die fertige Verbundplatte freitragend sein soll und nicht unmittelbar durch eine starre Konstruktion gehalten wird. 9.1.1 Die besten Ergebnisse werden durch die Verwendung der gleichen HPL desselben Herstellers auf Front- und Rückseite erzielt. Beide müssen immer mit derselben Laufrichtung aus der HPL entnommen werden (niemals rechtwinklig zueinander). Die HPL werden mit gleicher Schleifrichtung gleichzeitig von beiden Seiten auf den Träger aufgeklebt. 9.1.2 Gute Ergebnisse werden auch durch die Verwendung von sogenannten "Gegenzugplatten" gleicher Dicke erzielt, die vom jeweiligen HPL-Hersteller geliefert werden. 9.1.3 Je grösser die zu belegenden Flächen sind, desto größeres Augenmerk ist zu legen auf a) die Wahl des Gegenzugtypes b) Dichte, symmetrischen Aufbau und Steifheit des Trägers. c) Konditionierung der Materialien Verklebung Da es auf dem Markt eine große Anzahl von Klebertypen gibt, werden diese je nach den verwendeten Materialien und den jeweiligen Endverwendungszwecken auszuwählen sein. 10.1 Einteilung der Kleber 10.1.1 Thermoplastische Kleber a) Neopren-Kleber c) Spezielle Acryl-Verbindungen b) Vinylkleber 10.1.2 Kondensationsharzklebstoffe a) Harnstoff-Kleber b) Melamin-Kleber c) Resorcin-Kleber d) Phenol-Kleber e) Polyurethan-Kleber f) Polyester-Kleber g) Epoxyd-Kleber 10.2 Allgemeine Druk-, Anpressdauer- und Temperaturbedingungen 10.2.1 Kleber, die eines starken Druckes bedürfen, um den Kontakt zwischen der Schichtstoffplatte und dem Trägermaterial aufrechtzuerhalten: a) mit langzeitiger Anpressdauer Vinyl-Kleber Acryl-Kleber Harnstoff-Kleber Phenol-Kleber Resorcin-Kleber Der Druck bei diesen Klebern erfordert den Einsatz einer mechanischen oder hydraulischen Presse b) mit kurzzeitiger Anpressdauer (sogenannte Kontaktkleber) Neoprenartige Kleber Dieser Druck kann erzielt werden durch Aufklopfen oder durch den Einsatz einer Gummirolle. 10.2.2 Kleber, die nur einen schwachen Druck erfordern, um den Kontakt zwischen der Schichtstoffplatte und dem Trägermaterial herzustellen: a) mit langzeitiger Anpressdauer Polyester-Kleber Polyurethan-Kleber Epoxyd-Kleber b) mit kurzzeitiger Anpressdauer Schmelzkleber, die nur mit Spezialmaschinen verwendet werden können. 10.2.3 Temperaturbedingungen Spannungsfreie Verbundelemente lassen sich am sichersten bei Presstemperaturen von 20 cC herstellen. Höhere Temperaturen ermöglichen eine Herabsetzung der Abbindezeit. 10.2.4 Härtemittel Neopren-Kleber können mit einem Vulkanisationshärtemittel verwendet werden, das die Temperaturbeständigkeit der Kleberhaftung erhöht. Kondensationsharzklebstoffe werden mit Beschleunigungsmitteln und Katalysatoren verwendet, die das Abbinden sicherstellen und andererseits eine Reduzierung der Temperaturen und Anpresszeiten gestatten. 10.3 Verwendungstabelle der Kleber nach Trägermaterialien Trägermaterialien Thermoplastische Klebe Kondensationsharzklebstoffe Holzwerkstoffe x x . x x x x x x x x Papierwabe x x . . x x x x x x x Schäume und Waben aus: - Polystyrol - PVC** - Phenol - Polyurethan x x x x . . . x . x . x . x* x x x x x x* x x x x . x . . . . x x x x x x x x x x . x x x x x x x x x Alle Metallträger in Platten- oder Hohlraumausführung Alle mineralischen Träger in Platten- oder Schaumausführung auf der Basis von: - Gips - Zement - Leichtzement - Leichtglas x x x . x*** x . . . * = Ohne Bestandteile, die Polystryrol angreifen. ** = Vorbehaltlich anderslautender Anweisungen seitens des PVC-Herstellers. *** = Kann für Aluminium und Leichtlegierungen verwendet werden. . .