DHZ, Ausgabe 5/2016 - Handwerkskammer Dresden

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DHZ, Ausgabe 5/2016 - Handwerkskammer Dresden
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Sternehotel statt Viehstall:
Gewinner bei „geplant +
ausgeführt“ stehen fest. Seite 17
unter
www.dhz.net/reisekataloge
Ausg. 5 | 11. März 2016 | 68. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de
Handwerkskammer Dresden
Innovatives Handwerk:
Bundespreise für die besten
Erfindungen verliehen. Seite 20
Verkaufte Auflage: 482.393 Exemplare (IVW IV/2015) | Preis: 2,80 Euro
THEMEN DIESER AUSGABE
Kanzlerin besucht
Preisträger: In einem
Stück mit verschiedenen
Farben und Materialien
und in 41 Stunden wurde
das Modell des Porsche
Spyders gefertigt. Für die
moderne 3D-Drucktechnik
erhielt Maximilian Lörzel
(li.), Modellbauermeister
und Geschäftsführer von
Schröter Modell- und Formenbau in Oberpframmern, nicht nur einen
Bayerischen Staatspreis,
sondern auch Besuch von
Bundeskanzlerin Angela
Merkel und ZDH-Präsident
Hans Peter Wollseifer an
seinem Stand im „Land
des Handwerks“.
Kraftmeier in rauen
Zeiten
Zugegeben: Die Straßen in Deutschland
waren schon einmal in einem besseren Zustand. Schlaglöcher allenthalben und nicht
jeder Brücke kann man mehr trauen. Hinzu
kommen immer widrigere Witterungsverhältnisse, der Klimawandel beschert uns
sommers weichgekochte Autobahnen und
winters Niederschläge, die die Straßen unter Wasser setzen. Insofern ist es nur konsequent, wenn sich immer mehr Deutsche
beim Autokauf für ein SUV entscheiden –
ein Sport Utility Vehicle, das auch mit den
harten Bedingungen hierzulande klarkommt. Zwar ging 2015 die Hälfte der
Neuzulassungen noch auf
das Konto der
Ewiggestrigen,
die glauben,
auch in Zukunft mit Kompakt- und Mittelklasse- oder Kleinwagen
durchzukommen. Doch kein Segment verzeichnete mehr Zuwachs als die zukunftsträchtigen Kraftmeier. Dabei soll keiner
den Käufern oder Herstellern vorwerfen,
sie dächten nicht an die Umwelt. Der politisch korrekte Käufer wählte 2015 nämlich
nicht die dicken Varianten, sondern entschied sich für die dezenteren und im CO2Ausstoß etwas zurückhaltenderen MiniSUVs. Nun mögen kritische Geister behaupten, dass diese Fahrzeuge trotzdem
unnötig schwer und aufgeblasen seien und
somit mehr Abgase in die Luft pusteten
als nötig. Dass die Emissionswerte in
Deutschland besser sein könnten, wenn
der Mensch bei der Wahl seiner Fahrzeuge
etwas mehr Vernunft an den Tag legte.
Doch Fakt ist: 340.097 Menschen kauften
2015 ein SUV, unter ihnen auffallend viele
Frauen, denen doch angeblich ein niedriger Spritverbrauch wichtig ist. Soziologen
können das erklären: Es fehlen starke
Schultern zum Anlehnen. Das schwache
Geschlecht sucht Zuflucht im Auto.
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DIE AKTUELLE ZAHL
9. Platz
für Deutschland
beim Index für die digitale Wirtschaft und
Gesellschaft der EU-Kommission. Dänemark, die Niederlande und Schweden führen das Ranking an.
(Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft)
Digitales Handwerk
Das Kompetenzzentrum Digitales
Handwerk will Betriebe für die Digitalisierung begeistern. Vier Schaufenster zeigen die Chancen. Seite 2
REGIONAL
Dresden
Zukunftspreis: Innovative Betriebe
können sich noch bis 21. März für die
Auszeichnung bewerben
8
Foto: picture alliance/
Frank Hoermann/Sven Simon
Die Baustellen der Kanzlerin
Wirtschaft bringt Forderungen mit nach München. Merkel bedankt sich für Unterstützung in der Flüchtlingskrise
Von Frank Muck
D
as Motto mit der Baustelle habe ihr gut gefallen, so Angela Merkel. Die Bundeskanzlerin
fand den Spruch „Unsere Baustelle ist die Zukunft“ sehr passend, als sie einige gute Beispiele
für die Digitalisierung im Handwerk auf der Internationalen Handwerksmesse erleben durfte. „Im
Land des Handwerks“ besuchte sie drei Betriebe,
die ihre mit digitaler Unterstützung hergestellten
Produkte und optimierten Dienstleistungen präsentierten. Immerhin hatte Merkel auch eine gute
Botschaft im Gepäck. Der Bundestag hatte der Erhöhung des Meister-BAföG zugestimmt.
Das waren aber auch die einzigen guten Gaben,
die die Kanzlerin zum Spitzengespräch mit der
deutschen Wirtschaft überbringen konnte. Den
Präsidenten der vier größten Wirtschaftsverbände
Zentralverband des Deutschen Handwerks, Bundesverband der Deutschen Industrie, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und
Deutscher Industrie- und Handelskammertag, die
die Kanzlerin in München trafen, blieb nur die
Möglichkeit, Merkel ihre Anliegen in einer gemeinsamen Erklärung mit auf den Weg zu geben.
Baustellen eben, auf denen die Bundesregierung
noch einiges zu tun hat.
Den Wirtschaftsbossen geht es darum, die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen. Denn
durch die hohe Zahl der Flüchtlinge, die Konflikte
im Nahen und Mittleren Osten und die Unsicherheiten auf internationalen Absatzmärkten seien
die Risiken für die Wirtschaft gewachsen. Jetzt gelte es, Vorsorge zu treffen, zum Beispiel durch Investitionen in die Infrastruktur.
Konkret geht es dabei etwa um den Ausbau digitaler Netze. Für den Austausch der weiter wachsenden Datenmengen braucht es eine gute Infrastruktur. Bei anderen Baustellen wünscht sich die
Wirtschaft dagegen eher einen Abbau – bei Bürokratie und anderen Belastungen beispielsweise.
„Das geplante Entgeltgleichheitsgesetz sowie Beschränkungen bei Zeitarbeit und Werkverträgen
würden auf Dauer Chancen und damit Wachstum
und Arbeitsplätze kosten“, heißt es von Seiten der
Wirtschaft. Zeitarbeit etwa sei gerade für die
Schwächsten am Arbeitsmarkt unverzichtbar.
Keine zukünftige, sondern eine immer noch bestehende Baustelle ist die Neuregelung der Erbschaftsteuer. Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, forderte eine
mittelstandsgerechte, praxisnahe Lösung. Man
setze weiter auf die Zusage im Koalitionsvertrag,
dass die Steuern nicht erhöht würden und die Un-
ternehmensnachfolge nicht gefährdet werde.
Schließlich stehen laut einer KfW-Studie vom vergangenen Jahr bis 2017 bei rund 580.000 Unternehmen eine Übergabe oder ein Verkauf an.
In der Frage der Flüchtlingspolitik kann sich die
Kanzlerin der Unterstützung der Wirtschaft sicher
sein. Gleichwohl setzen die Verbände auf eine gesamteuropäische Lösung. Anders sei das Problem
nicht zu lösen. Merkel bedankte sich für die positive und konstruktive Haltung der Wirtschaft gegenüber den Flüchtlingen. Merkel: „Die deutsche
Wirtschaft hat sich vom kleinen bis hin zum großen Unternehmen als ausgesprochen offen und
tatkräftig gezeigt.“ Wichtig sei es jetzt, die Flüchtlinge mit einer Bleibeperspektive in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Merkel versprach, dass mithilfe der Bundesagentur für Arbeit unbürokratische Möglichkeiten bei der Einarbeitung von
Flüchtlingen geschaffen werden.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks
fordert in einem neuen Positionspapier, dass für
Wirtschaft und Gesellschaft klare Regeln für die
Migration aufgestellt werden müssen. Das Handwerk erwarte langfristig angelegte Unterstützungsstrukturen, um die Herausforderungen der Integration bewältigen zu können. Die Baustellen werSeite 4, 6 und 20
den also nicht weniger.
Gewinn kleinrechnen
Steuertipps zur Einnahmen-ÜberSeite 11
schuss-Rechnung.
Branchenreport
Wie steht es um die Digitalisierung
bei den Handwerksbetrieben? EinSeite 14
blick in fünf Branchen.
Auslaufmodell ISDN
Betriebe müssen bis spätestens 2018
Seite 15
auf All-IP umstellen.
HANDWERK ONLINE
WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE
Flüchtlingskrise, IS-Terror, Epidemien – bewegende Momente in
beeindruckenden Bildern
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Von Goldocker bis Colorimeter:
Neue Trends in der Wandgestaltung von der Fachmesse FAF
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Frisurentrends Frühjahr/Sommer
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ONLINE-UMFRAGE
Internationales Interesse
Freuen Sie sich über den
niedrigen Ölpreis?
66 %
Ja, denn wir sparen viel Geld durch
niedrige Kosten für Fuhrpark und Heizung.
20 %
Nein, denn hoher Ölverbrauch schadet der
Umwelt und trägt zum Klimawandel bei.
14 %
Nein, denn bei Öl als Energiequelle ist
Deutschland zu stark von Importen
abhängig.
Teilnehmerzahl: 328;
Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de
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Bau-Innung Breslau auf Messe HAUS
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Die Messe HAUS in Dresden hat Strahlkraft über
die Landesgrenzen hinaus. So nutzte eine Delegation der Bau-Innung Breslau die Möglichkeit, sich
bei einem Rundgang über die Angebote der insgesamt 600 Aussteller zu informieren und Kontakte
zu knüpfen. In Breslau findet vom 18. bis 20. März
mit der „Tarbud“ Niederschlesiens größte Bauund Inneneinrichtungsmesse statt. Dafür lud Marian Fornalski, Obermeister der Bau-Innung Breslau, interessierte Betriebe aus dem Kammerbezirk
Dresden zum Gegenbesuch ein. Bei entsprechender Nachfrage organisiert die Handwerkskammer
dhz
Dresden eine gemeinsame Reise.
Interessierte Betriebe melden sich bitte bis
15. März bei Jana Westphälinger, Tel. 0351/4640503, E-Mail: [email protected]
Gnubbel: Sören
Flint aus Weiß­
wasser hat eine
innovative Halte­
rung erfunden,
mit der Senioren
ihre Gehhilfen an
Tischen oder
Stühlen sicher
fixieren können 8
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Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, begrüßte auf der Messe HAUS den
Foto: Carolin Schneider
Obermeister der Bau-Innung Breslau, Marian Fornalski, sowie elf weitere Vertreter der Innung. www.deutsche-handwerks-zeitung.de
Foto: Sergey Ponomarev/World Press Photo
QUERGEDACHT
Foto: Auto-Medienportal.Net/BMW
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Foto: Erich Spahn
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Regional
Sachsen
Zur IHM in München fiel das Startsignal
für das Kompetenzzentrum Digitales
Handwerk. Ein Standort ist Dresden. Seite 9
Deutsche Handwerks Zeitung
Handwerkskammer Dresden
Ausg. 5 | 11. März 2016 | 68. Jahrgang
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Goldene Meister
2016 gesucht
Ehrung am 12. Mai
Sachverständiger zum
Honorarprofessor ernannt
Mit dem „Goldenen Meisterbrief“
zeichnet die Handwerkskammer
Dresden auch in diesem Jahr Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister aus, die vor mindestens 50
Jahren erfolgreich ihre Meisterprüfung abgelegt haben.
Meister, die diese Auszeichnung in
Anspruch nehmen können, werden
gebeten, sich entweder persönlich
bei der Kammer zu melden bzw. gemeldet zu werden (z. B. durch Familienangehörige, Kollegen, Innungen,
Kreishandwerkerschaften etc.). Nach
erfolgter Rückmeldung versendet die
Handwerkskammer Dresden persönliche Einladungen für die Veranstaltung am 12. Mai in Dresden.
Blumen und einen neuen Sachverständigen-Stempel übergaben Olaf
Behrends, Hauptabteilungsleiter Recht
(r.), und Stefan Lehmann, Abteilungsleiter
Handwerksrolle (l.), an Michael Hoeft.
Foto: Carolin Schneider
Michael Hoeft, seit 1995 von der Handwerkskammer Dresden öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk,
wurde vom sächsischen Kultusministerium
zum Honorarprofessor ernannt. Olaf Behrends, Hauptabteilungsleiter Recht der
Handwerkskammer Dresden, verband die
Gratulation der Handwerkskammer an den
langjährigen Dozenten der Staatlichen
Studienakademie Glauchau mit der Übergabe des neuen Sachverständigen-Rundstempels.
Kontakt für Rücksprachen und An­
meldungen: Karin Seiffert, Tel. 0351/
4640-992, E-Mail: [email protected]
Positive Stimmung trotz zahlreicher Herausforderungen: Vertreter aus Politik und Wirtschaft bei der Eröffnung der Messe HAUS. Handwerk stark vertreten
Gewerbemesse WIR in Kamenz
Gemeinsam mit der IKK classic und der
Kreishandwerkerschaft Bautzen präsentiert sich die Handwerkskammer Dresden
vom 18. bis 20. März auf der Messe WIR
in Kamenz (Halle 1, Stand E208) und berät
zu Ausbildung, Weiterbildung, Existenzgründung und Betriebsübernahme. Die
Elektrotechniker-Innung Bautzen informiert
zum Thema Rauchmelder, die seit diesem
Jahr bei Neubauten in Sachsen Pflicht
sind, und stellt Filamentleuchten vor. Diese
neuen LED-Lampen erinnern an Glühbirnen, benötigen für das gleiche Licht jedoch nur zehn Prozent der Energie. Weitere Informationen unter: www.messe-kamenz.de.
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden zum Thema
Messen: Ulrike Brömel, Tel. 0351/
4640-937, E-Mail: ulrike.broemel@
hwk-dresden.de
Praxisworkshop „Textilbeton“
Der Verbundwerkstoff „Textilbeton“ eröffnet völlig neue Möglichkeiten des Bauens,
Sanierens und Verstärkens. Im Praxisworkshop am 19. März im Bildungszentrum der
Handwerkskammer Dresden in Pirna lernen die Teilnehmer den Werkstoff und seine Verarbeitung unter fachkundiger Anleitung in praktischen Übungen kennen und
haben die Möglichkeit, mit Fachkollegen
ins Gespräch zu kommen. Der Workshop
wendet sich an Bauhandwerker, Mitarbeiter in Bauunternehmen, planende Architekten und Ingenieure, Designer und Formgestalter.
Anmeldung: Ulrich Goedecke,
Tel. 0351/4640-505, E-Mail:
[email protected]
In praktischen Übungen erlernen die
Teilnehmer Herstellungstechniken von
Foto: Handwerkskammer Dresden
Textilbeton. Impressum
Handwerkskammer Dresden
01099 Dres­­den, Am Lagerplatz 8,
Te­­le­­fon 4640-30, Fax 4719188,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.hwk-dresden.de
Ver­­ant­­wort­­lich:
Hauptgeschäftsführer
Dr. Andreas Brzezinski
Fotos: André Wirsig
Handwerk in Loipe
und auf Schanze
Kooperation mit DSV
26. Dresdner Baumesse HAUS: Regionalität und Nachhaltigkeit bei Bauherren und Hausbesitzern gefragt
Von Carolin Schneider
D
ie Baubegeisterung in und um Dresden hält
an. Wohneigentum als sichere Wertanlage ist
weiterhin stark gefragt und so erwies sich die Messe HAUS vom 25. bis 28. Februar wieder als echter
Besuchermagnet. 35.000 Besucher nutzten die
Möglichkeit, sich bei den rund 600 Ausstellern, darunter etwa 100 Handwerksbetriebe aus Ostsachsen, einen Gesamtüberblick zum Planen, Bauen,
Sanieren und Einrichten zu erhalten.
Gemeinsam mit Innungen, Betrieben sowie der
IKK classic war die Handwerkskammer Dresden
vor Ort und informierte über ihr Bildungs- und
Dienstleistungsangebot. Im Mittelpunkt stand zudem ein Thermografie-Modellhaus, bei dem sich
die Besucher selbst mit einer Wärmebildkamera
auf die Suche nach Schwachstellen bei Dämmung
und Fensterverglasung begeben konnten.
„Die Messe bietet den perfekten Rahmen, um
sich auszutauschen und Fachexpertise einzuholen“, so Sachsens Innenminister Markus Ulbig, zugleich Schirmherr der Messe, der noch für die erste Jahreshälfte die Vorstellung einer neuen Wohnbauförderungsstrategie ankündigte. Eva Jähnigen,
Bürgermeisterin für Umwelt und Kommunal­
wirtschaft in Dresden, verwies nicht nur auf die
rund 2.000 Wohnungen, die nach aktuellen Prognosen jährlich in Dresden neu gebraucht würden,
sondern auch auf städtische Investitionen in
die Infrastruktur – von Kitas und Schulen über
Straßen bis hin zu den Kulturgroßprojekten: „Die
Baubranche wird auch weiterhin viel zu tun
haben.“
Für eine stärkere Vernetzung von Bauplanern
mit dem Handwerk, um Baumängel zu vermeiden
und Kosten zu senken, warb der Präsident der
Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich, in seinem Grußwort. Dieses nutzte er zugleich, um mit
Blick auf die aktuellen Ereignisse zu einem Schulterschluss beim Thema Asyl aufzurufen. „Bildlich
gesprochen hat Sachsen einen Unfall erlitten. Wie
bei einem Verkehrsunfall auch geht es nicht als
Erstes darum, den Schuldigen auszumachen, sondern die Notversorgung zu ergreifen, um die Situation in den Griff zu bekommen“, machte er in
Richtung Politik, Wirtschaft und Gesellschaft deutlich. „Das Handwerk steht bereit, Verantwortung
zu übernehmen. Wir reichen gern die Hand, um
gemeinsam etwas zu bewerkstelligen. Allein können auch wir es nicht schaffen.“
Handwerkerstimmen von der Baumesse HAUS
Andreas Schurig, Geschäftsführer der Bauunion1905 aus Gröditz: „Wir sind seit mindestens 15 Jahren auf der HAUS. Auch dieses Mal können wir uns über
die große Nachfrage freuen. Außerdem ist es uns gelungen, schon feste Termine in unserem Stadtbüro in Dresden zu vereinbaren. Neben der Kundenwerbung nutzten
wir die Fachmesse auch selbst, um uns über die neuesten Innovationen und Produkte zu informieren und diese
gegebenenfalls selbst in unser Angebot aufzunehmen.“
Mirko Leubert, Geschäftsführer der Eberhard Rink
Sanitär · Heizung · Elektro GmbH & Co. KG aus Dresden: „Unser Ziel war es, den Bereich Bäderbau zu be-
werben. Diesen haben wir in den letzten Jahren eher
vernachlässigt, nun wollen wir ihn wieder aufleben lassen. Die Resonanz der Besucher war sehr positiv. Wir
führten mehr Gespräche, als wir zuvor gedacht haben.“
Dachdeckermeister Ralf Burgold, Geschäftsführer
der Radebeuler Dachdecker GmbH: „Am ersten Messetag war die Stimmung eher verhalten. Aber am Wochenende konnten wir viele Kontakte knüpfen. Was jedoch
wirklich herauskommt, erfahren wir erst s­ päter.“
Mehr Informationen und Foto-Impressionen von
der Messe HAUS unter www.hwk-dresden.de
7. Fachtag Baurecht: Den Dialog suchen
Nahezu 500 Teilnehmer informierten sich zu aktuellen Entwicklungen und Gesetzesänderungen im Baurecht
Bereits zum siebten Mal lud die Handwerkskammer Dresden gemeinsam mit dem Sächsischen
Baugewerbeverband im Rahmen der Messe HAUS
zum Fachtag Baurecht, um über aktuelle Entwicklungen im Baurecht und Gesetzesänderungen für
das Handwerk zu informieren. „Handwerker und
Juristen haben es nicht immer leicht miteinander
– man kann nicht immer mit-, man kann aber
auch nicht ohne einander. Daher ist es hilfreich,
gemeinsam ins Gespräch zu kommen“, betonte
Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer
Dresden. Dass Gesprächsbedarf besteht, bewies
die hohe Teilnehmerzahl mit nahezu 500 Gästen.
Im Fokus standen diesmal u. a. die Reformen
des Insolvenz- und des Mängelgewährleistungsrechtes. „Anhand dieser beiden Themen lässt sich
gut erklären, warum es Handwerkskammern,
Kreishandwerkerschaften und Innungen braucht:
um Dinge zu bewältigen, die man allein nicht ändern kann“, so Dittrich. „Wir sind auf einem guten
Weg, doch dafür war viel Lobbyarbeit aus dem
Handwerk nötig.“
Dass sich das Handwerk aktiv in aktuelle Gesetzesdebatten einbringt, lobte der sächsische Justizminister Sebastian Gemkow, unter dessen Schirmherrschaft der Fachtag Baurecht erneut stand. Er
Gut zu sehen: Das Handwerkslogo am
Gewehrschaft von Biathletin Miriam
Foto: DSV
­Gössner. Derzeit kämpfen die deutschen Biathleten bei der WM in Oslo um Titel. Mit dabei: „Das Handwerk. Die
Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“ Als
Teil der bundesweiten Imagekampagne findet sich das Handwerkslogo
seit Jahresbeginn auf dem Gewehrschaft der deutschen Athleten und ist
durch die Berichterstattung über die
Wintersportevents u. a. in der Sportschau, Tagesschau und im heute
journal zu sehen.
Auch beim Weltcup im DamenSkispringen in Oberstdorf präsentierte sich das Handwerk als Partner. Zudem ist es offizieller „Truck-Sponsor“
der deutschen Ski-Nationalmannschaften in Nordischer Kombination
und Langlauf.
Ansprechpartnerin bei der
Handwerkskammer Dresden zur
Imagekampagne: Carolin Schneider,
Tel. 0351/4640-406, E-Mail:
[email protected]
kündigte an, dass die Novelle des Bauvertragsrechts noch in dieser Legislatur auf den Weg gebracht werden solle. „Vieles ist im Bauvertragsrecht bisher nicht geregelt und bringt oft unangenehme Folgen für den Handwerker mit sich. Das
soll sich ändern“, erklärte Gemkow. Gerade bei
diesem Thema gäbe es jedoch noch viel Diskussionsbedarf, betonte Klaus Bertram, Hauptge-
schäftsführer des Sächsischen Baugewerbeverbandes, und appellierte daher an den Minister, die
Novellierung des Mängelgewährleistungsrechts
von der des Bauvertragsrechts zu entkoppeln, um
sie schneller in Kraft treten zu lassen.
Eine aktive Begleitung durch das Handwerk
versprach Jörg Dittrich auch bei der anstehenden
Vergaberechtsreform: „Wir begrüßen das Ziel, das
Vergaberecht mittelstandsfreundlicher zu gestalten, doch dabei gilt es, genau auf die Details zu
schauen“, mahnte er mit Blick auf den vorliegenden Referentenentwurf, der u. a. eine Klausel zu
vergabefremden Aspekten vorsieht. „Der erhöhte
Bürokratieaufwand, der damit einhergeht, kann
von kleinen Handwerksbetrieben nicht geschultert werden. Wir fordern daher, dass die Anwendung der Klausel nicht zwingend ist“, so Dittrich.
Mit Blick auf die Abwicklung von Vergabeverfahren komplett auf elektronischem Weg betonte er:
„Wenn die E-Vergabe kommt, muss der Gesetzgeber mit einem schnellen Breitbandausbau auch
die passenden Rahmenbedingungen schaffen.“
Handwerker der Bereiche Farbe,
Stuck, Holz und Metall mit Praxis in
der Denkmalpflege können sich um
ein dreimonatiges Stipendium für
die berufliche Fortbildung von
Handwerkern am Europäischen Zentrum für die Berufe in der Denkmalpflege im italienischen Thiene bewerben. Gefördert wird die Teilnahme am Kurs Baudenkmalpflege, der
vom 5. September bis 2. Dezember
2016 stattfindet. Neben den Kursgebühren deckt das Stipendium Unterkunft und Verpflegung ab. Bewerbungsschluss ist der 22. April 2016.
Regen Zuspruch konnte der 7. Fachtag Bauchrecht
der Handwerkskammer Dresden unter der Schirmherrschaft von Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow
Foto: André Wirsig
verbuchen. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer
Dresden zum Thema Werkvertrags- und Baurecht:
Jana Müller, Tel. 0351/4640-451, E-Mail: jana.
[email protected]
Kontakt für Bewerbungsunterlagen
und weitere Informationen beim ZDH:
Sophia Moch, Tel. 030/20619-337,
E-Mail: [email protected]
Stipendium für
Denkmalpflege
Bewerbungsfrist: 22. April
8
Deutsche Handwerks Zeitung
Handwerkskammer Dresden
Ausg. 5 | 11. März 2016 | 68. Jahrgang
Der Gnubbel – ein echter Sachse
Sören Flint aus Weißwasser hat die innovative Haltefixierung aus Gummi erfunden
Vergabekonferenz der
Landeshauptstadt Dresden
Von Anke Richter
Am 23. März findet die 13. Vergabekonferenz der Landeshauptstadt Dresden im
Kulturrathaus, Königstraße 15, statt. Ab
14 Uhr informieren städtische Ämter, Unternehmen und Einrichtungen über die im
laufenden Jahr zu realisierenden Ausschreibungen und Bauvorhaben. Zur Vergabekonferenz bittet das Amt für Wirtschaftsförderung bis zum 21. März um
eine verbindliche Anmeldung unter der Adresse www.dresden.de/vergabekonferenz
W
Firma „Reichelt die Einrichter“
erneut ausgezeichnet
Jörg Reichelt, Geschäftsführer der Reichelt die Einrichter OHG (2.v.r.), freut
sich mit Mitarbeiterin Anja Fath über die
erneute Auszeichnung mit dem „HeimtexStar“. Foto: Reichelt die Einrichter
Bereits zum sechsten Mal wurde der
Award „Heimtex-Star“ von einer der größten europäischen Fachzeitschriften der
Raumausstatterbranche in verschiedenen
Kategorien an beispielhafte Fachgeschäfte
verliehen. Unter den Preisträgern findet
sich mit der „Reichelt die Einrichter OHG“
auch ein Betrieb aus Ostsachsen, der die
Auszeichnung für seine vorbildliche Nutzung sozialer Netzwerke erhielt. Für das
Unternehmen mit Stammsitz in Ruppendorf ist es bereits der zweite „Heimtex
Star“ nach 2014.
Foto: Carsten Benke/ZDH
Bäckermeister warb für regionale
Wertschöpfung auf Grüner Woche
Die Bedeutung kleiner Handwerksbetriebe
für regionale Wertschöpfungsketten unterstrich der Kubschützer Bäckermeister Stefan Richter eindrucksvoll in einem Vortrag auf
der Grünen Woche in Berlin.
Richter, selbst aktives Mitglied der
Initiative „Die Lausitz schmeckt“,
betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit aller Akteure – angefangen bei den Erzeugern über die Verarbeiter bis hin zur Vermarktung mithilfe moderner Medien. Ebenso entscheidend sei
aber auch die Unterstützung der Betriebe
vor Ort durch die Politik – bei technischen
Innovationen oder der Netzwerkbildung
beispielsweise.
Zukünftige Ausbilder bilden sich in
Bautzen weiter
Wie plane ich eine Ausbildung von Nachwuchsfachkräften, wie führe ich sie
durch und schließe sie ab – mit diesen Fragen haben sich kürzlich acht Teilnehmer
des Handwerkskammer-Kurses „Ausbildung nach Ausbilder-Eignungsverordnung
(AEVO)“ 100 Unterrichtsstunden lang in
Bautzen beschäftigt. Die Teilnehmer, darunter Bestatter, Elektroniker, eine Kauffrau
für Bürokommunikation, Maurer und Orthopädiemechaniker, absolvierten den Kurs
innerhalb ihrer Meisterausbildung bzw. um
sich als Ausbilder zu qualifizieren. „Ausbildung ist ein wichtiges Instrument zur Fachkräftesicherung. Hierfür braucht es fachlich und pädagogisch kompetentes Ausbildungspersonal. In unseren Kursen vermitteln wir dieses Wissen“, so Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden.
Um den Interessenten aus den abgelegeneren Regionen die Anfahrtswege zu
verkürzen, bietet die Handwerkskammer
den Kurs nicht nur in ihrem Bildungszentrum in Dresden, sondern z. B. auch in
Bautzen an.
Nächste Termine in Bautzen: 9. bis
27. Mai und 8. bis 25. August; in Dresden: 11. bis 28. April, 9. bis 27. Mai.
Ansprechpartnerin: Kerstin Hinderer, E-Mail: [email protected], Tel. 0351/8087-520
er den Gnubbel zum ersten
Mal sieht, hat viele Fragen.
Sein Erfinder Sören Flint beantwortet
sie gern. Unter dem Namen „Haltefix
Gnubbel – Das innovative Multitalent“ hat er seine Erfindung Anfang
2016 auf den Markt gebracht. Als
Hauptabsatzmarkt sieht Flint den Sanitätsbereich. Denn mit dem fünfarmigen und 88 Millimeter hohen grünen Gummi-Gnubbel lassen sich
Gehhilfen hervorragend z. B. an Tischen und Stühlen parken, ohne dass
sie wegrutschen. Doch der Gnubbel
kann mehr. Er „hält, fixiert, klemmt
und sortiert. Im Haushalt, in der
Werkstatt sowie im therapeutischen
Bereich“, heißt es auf der Webseite
von Mr. Flint. „Der Gnubbel kann
nichts, was ähnliche Produkte nicht
können – Aber: er vereint alle Funktionen“, erklärt Sören Flint die Besonderheit seiner Erfindung, für die er
seit Mai 2015 den Gebrauchsmusterschutz inne und die er als Patent angemeldet hat.
Handwerkskammer
berät zu Fördermitteln
Was den Gnubbel und seinen Erfinder verbindet, ist ihre Vielseitigkeit.
So ist Sören Flint u. a. gelernter
Schlosser, Inhaber des Handwerksbetriebes Reifen-Tripke in Weißwasser und einer Schädlingsbekämpfungsfirma, Baumkontrolleur und
Hobby-Imker. Als Letzterer isst er natürlich gern Honig – was ihn 2012 zur
Erfindung des Gnubbels inspirierte.
Wohin mit dem klebrigen Honiglöffel, fragte sich der 48-Jährige. Eine
Halterung müsste her, die sich am
Rand des Honigglases befestigen und
Auszeichnung auf Ihr Tagesgeschäft
ausgewirkt?
Beyer: Durch die große Resonanz in
Presse, Radio und TV sowie in den
sozialen Netzwerken haben wir zahlreiche Neukunden gewonnen. Toll
war die enorme Wertschätzung unserer Stammkunden, die gratulierten
und Blumen überbrachten. Wir haben den Zukunftspreis zudem aktiv
als Marketinginstrument eingesetzt –
auf unserer Webseite oder als Motiv
Gemäß § 4 der Beitragsordnung der Handwerkskammer Dresden.
Der Beitrag setzt sich aus einem gestaffelten Grund- und einem gestaffelten Zusatzbeitrag zusammen, der nach dem Gewerbeertrag hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb
des Jahres 2013 und, sofern für dieses Bemessungsjahr kein Gewerbeertrag hilfsweise
Gewinn aus Gewerbebetrieb vorliegt, des Jahres 2012 bemessen wird.
Liegt keine Festsetzung des Gewerbeertrages hilfsweise des Gewinns aus Gewerbebetrieb vor, wird
der Grundbeitrag nach Stufe 1 vorläufig bemessen und festgesetzt und
der Zusatzbeitrag mit einer Pauschale von 60,00 Euro vorläufig bemessen und festgesetzt.
Liegt der endgültige Gewerbeertrag hilfsweise der Gewinn aus Gewerbebetrieb des
­Bemessungsjahres 2013 vor, erfolgt eine Beitragsberichtigung des Grund- und Zusatzbeitrages.
Stufe
Hat bei der Entwicklung des Gnubbels auch schon mal die Werkstattkleidung gegen
den Laborkittel getauscht: Sören Flint aus Weißwasser im Entwicklungslabor der
Foto: fairnet medienagentur
Firma Lausitz Elaste. in die sich der Honiglöffel klemmen
lässt.
Die ersten Gnubbel-Entwürfe entstanden zu Hause am Computer,
ausgedruckt wurden sie auf einem
kleinen 3D-Drucker. Mit seinem
Team vergrößerte er den Gnubbel,
wodurch sich weitere Einsatzmöglichkeiten zeigten. „Mit dem finalen
Modell ging ich zu einem Werkzeugmacher in der Region, der mir das
Werkzeug für die Prototyp herstellung anfertigte“, so Flint. Die Produktion erfolgte in der Firma Lausitz
Elaste in Rothenburg. In Geschäftsführer Ulrich Dedeleit und Mitarbeiter Lars Beinlich fand Flint Unterstützer, die mit ihrem Team an der
richtigen Gummimischung und Farbe arbeiteten. „Der Gnubbel ist von
der Idee bis zur Produktion ein echter Sachse“, sagt Flint stolz.
Dass dieser Entwicklungsprozess
natürlich auch Geld gekostet hat,
verschweigt Flint nicht. Hier hatte er
in den Beratern für Innovation und
Technologie der Handwerkskammer
Dresden gute Ansprechpartner. Mit
ihrer Hilfe fand er das passende Förderprogramm, um finanzielle Unterstützung für die Entwicklung des
Prototyps zu beantragen.
Mittlerweile sind die ersten 1.000
Gnubbel produziert. Sören Flint verkauft sie online und spricht zudem
Sanitätshäuser an. Eine Zusammenarbeit in puncto Marketing gibt es
auch mit der Stadt Weißwasser. Für
das Online-Marketing und die Gestaltung einer ansprechenden Internetseite hat Sören Flint sich ebenfalls
professionelle Hilfe bei einer Dresdener Agentur geholt. www.mr-flint.de
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Berater für
­Innovation und Technologie: Ulrich
Goedecke, Tel. 0351/4640-505, EMail: [email protected]
Zukunftspreis 2015 bescherte Hoyerswerdaer Betrieb Buchveröffentlichung
DHZ: Frau Beyer, wie hat sich die
Beitragsbemessungsbeschluss 2016
Bemessung des Grundbeitrages
Einzigartige Bestätigung
„Schon beim Erstellen der Bewerbungsunterlagen hatten wir großen
Spaß und uns wurde bewusst, was
wir schon alles geleistet haben“, so
Elke Beyer, Geschäftsführerin der
Haar und Kosmetik Figaro GmbH
aus Hoyerswerda, die im Vorjahr von
der Handwerkskammer Dresden mit
dem Zukunftspreis als „Handwerksbetrieb des Jahres“ ausgezeichnet
wurde. „Ich kann auch anderen Betrieben nur empfehlen, sich zu bewerben. Der Zukunftspreis ist für uns
Gold wert und hat somit auch für die
gesamte Branche eine tolle Wirkung“, sagte sie im Interview mit der
Deutschen
Handwerks
Zeitung
(DHZ).
Amtliche Bekanntmachung
Für Zukunftspreis bewerben
Die Bewerbungsfrist für den „Zukunftspreis – Handwerksbetrieb des Jahres
2016“ läuft noch bis 21. März 2016.
Der Preis ist mit 3.000 Euro für den
Sieger dotiert. Zudem erhält der Preisträger eine Trophäe und eine Urkunde.
Schirmherr ist abermals Sachsens Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich.
Elke Beyer, Geschäftsführerin der Haar
und Kosmetik Figaro GmbH (l.), mit
ihrer Leiterin Ausbildung, Kerstin Geisler,
nach der Auszeichnung mit dem Zukunftspreis. Foto: André Wirsig
unserer Weihnachtskarte. Außerdem
war der Preis für uns Anlass, unser
Imagevideo aufzufrischen. Auch auf
unseren Flyern, mit denen wir u. a.
potentielle Auszubildende ansprechen, werben wir mit dem Titel
„Handwerksbetrieb des Jahres 2015“.
DHZ: Hatte denn der Preis einen
Mehrwert für Sie bei der Fachkräftegewinnung und -sicherung?
Beyer: Zum einen hat die Zahl der
Bewerber für eine Ausbildung wieder
zugenommen, zum anderen hat uns
Infos und Bewerbungsunterlagen unter: www.hwk-dresden.de/
zukunftspreis. Ansprechpartner bei
der Handwerkskammer Dresden:
Hannes Koch, Tel. 0351/4640944, E-Mail: [email protected]
im vergangenen Jahr nicht ein einziger Mitarbeiter verlassen, außer aus
Altersgründen. Sicher hat uns auch
hier der Zukunftspreis positiv in die
Karten gespielt hat.
DHZ: Gab es mehr positive Aspekte?
Beyer: Eine große Überraschung war
die Veröffentlichung unserer fast
60-jährigen Firmengeschichte im
Buch „Das Meisterstück der Wende:
DDR-Handwerk zwischen Planwirtschaft und Wende“, das im September 2015 erschienen ist.
Einreichung Ausbildungsvertrag
Gewerbeertrag/Gewinn Natürliche Person und
aus Gewerbebetrieb
Personengesellschaft
in Euro
in Euro
Juristische Person
und „Kapitalgesellschaft“
& Co. KG in Euro
1
bis 10.000
150
300
2
ab 10.001
200
400
3
ab 15.001
300
600
4
ab 30.001
500
1.000
5
ab 50.001
650
1.300
6
ab 100.001
700
1.400
7
ab 200.001
750
1.500
8
ab 500.001
800
1.600
Erfolgt die Eintragung im Jahr 2016 in die Handwerksrolle bzw. in das Verzeichnis der
Gewerbe, die als zulassungsfreie Handwerke oder handwerksähnliche Gewerbe betrieben werden können, wird der Grundbeitrag als Monatsbeitrag festgesetzt:
für die natürliche Person und Personengesellschaft
12,50 Euro pro Monat
für die juristische Person und „Kapitalgesellschaft“ & Co. KG 25,00 Euro pro Monat
Bemessung des Zusatzbeitrages
Für die natürliche Person und Personengesellschaft – außer „Kapitalgesellschaft“ & Co.
KG – wird ein Freibetrag von 10.000,00 Euro vom Gewerbeertrag hilfsweise Gewinn aus
Gewerbebetrieb abgezogen.
StufeGewerbeertrag/
Gewinn aus Gewerbebetrieb
in Euro
Prozent
1
bis 10.000
0,90 %
2
ab 10.001
0,90 %
3
ab 15.001
1,00 %
4
ab 30.001
1,10 %
5
ab 50.001
1,20 %
6
ab 100.001
1,30 %
7
ab 200.001
1,40 %
8
ab 500.001
1,50 %
Der Gesamtbeitrag aus Grund- und Zusatzbeitrag beträgt höchstens 10.000,00 Euro.
Nach § 113 Abs. 2 Handwerksordnung sind natürliche Personen, die nach dem
31.12.2003 erstmalig ein Gewerbe angemeldet haben, für das Jahr der Gewerbeanmeldung von der Entrichtung des Grundbeitrages und des Zusatzbeitrages, für das zweite
und dritte Jahr von der Entrichtung der Hälfte des Grundbeitrages und vom Zusatzbeitrag und für das vierte Jahr von der Entrichtung des Zusatzbeitrages befreit, soweit deren Gewerbeertrag nach dem Gewerbesteuergesetz oder soweit für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, deren nach dem Einkommensteuergesetz ermittelter Gewinn aus Gewerbebetrieb 25.000 Euro nicht übersteigt.
Nach § 113 Abs. 2 Handwerksordnung sind natürliche Personen, die nach § 90 Abs. 3
Handwerksordnung in der jeweils gültigen Fassung Mitglied der Handwerkskammer sind
und deren Gewerbeertrag nach dem Gewerbesteuergesetz oder soweit für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, deren nach dem
Einkommen- oder Körperschaftssteuergesetz ermittelter Gewinn aus Gewerbetrieb
­
5.200 Euro nicht übersteigt, vom Beitrag befreit. Diese Regelung findet nur auf Personen Anwendung, die erstmalig nach dem 30.12.2003 ein Gewerbe anmelden.
Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr genehmigte gemäß
§ 106 Absatz 2 Satz 1 und § 106 Absatz 1 Nummer 4 Handwerksordnung den Beschluss der Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden vom 2. Dezember 2015
über den Wirtschaftsplan einschließlich Beitragsbemessungsbeschluss 2016 mit Schreiben vom 23.12.2015.
Der Beitragsbemessungsbeschluss 2016 tritt mit seiner Veröffentlichung in der
­Deutschen Handwerks Zeitung Nr. 5 vom 11. März 2016 in Kraft.
Mit Weiterbildung voran
Fachtag zur Bildungs- und Förderungsberatung
Beruflich vorankommen, eine höhere Position einnehmen, mehr Geld
verdienen – mit diesen Zielen informierten sich zahlreiche Interessenten zum Tag der Weiterbildung am
20. Februar im Bildungszentrum der
Handwerkskammer Dresden. Dabei
wurden die Kursangebote für 2016
sowie Finanzierungsmöglichkeiten
vorgestellt.
Für den Baumaschinentechniker
Oliver Kutscher aus dem brandenburgischen Finsterwalde hat sich
der Besuch des Fachtages gelohnt. Er
ließ sich zu seiner geplanten Meisterausbildung im Landmaschinenmechanikerhandwerk beraten. Gut informiert fühlte sich nach dem Beratungsgespräch auch David Pfüller.
„Ich wollte mich über die Meisterausbildung und Lehrgänge im Bereich Elektrotechnik informieren“,
sagte der gelernte Elektrotechniker
aus Dresden.
Informationen unter www.hwkdresden.de/bildungszentrum.
Kontakt: Tel. 0351/8087-50, E-Mail:
[email protected]
Neues Formblatt zum Ausbildungsplan vereinfacht das Verfahren
Der betriebliche Ausbildungsplan regelt Inhalte und Ablauf der Ausbildung und muss bereits mit Vertragsniederschrift vor­liegen.
Ausbildungsbetriebe, die keinen
eigenen Ausbildungsplan erstellen,
halten sich an den Ausbildungsrahmenplan der in der aktuellen Aus­
bildungsordnung als Anlage zu jedem Beruf vorliegt. Der angewandte
Ausbildungsplan muss bei der Handwerkskammer Dresden eingereicht
werden. Um das Verfahren zu vereinfachen, stellt die Kammer das Formblatt „Betrieblicher Ausbildungsplan“ bereit, das als Bestätigung dem
Ausbildungsvertrag beigefügt wird.
Das Formblatt kann gemeinsam
mit dem Berufsausbildungsvertrag
oder dem Online-Lehrvertrag unter
www.hwk-dresden.de/ausbildungsvertrag heruntergeladen werden.
Hier finden Betriebe auch die aktuelle Ausbildungsordnung.
Ansprechpartner zum Thema
­Lehrlingsrolle: Renate Gietzelt, Tel.
0351/4640-976, E-Mail: [email protected]; Isabel K
­ arpiuk,
Tel. 0351/ 4640-994, E-Mail: isabel.
[email protected]
Gut beraten: David Pfüller und Andy Pilz (r.) informierten sich bei Kundenberaterin
Foto: Peggy Michel
Andrea Taube über den Bereich Elektro- und Informationstechnik. Deutsche Handwerks Zeitung
Sachsen
Ausg. 5 | 11. März 2016 | 68. Jahrgang
9
„Anonym funktioniert es nicht“
Mitgliederanstieg im Landesinnungsverband Tischler
Organisationen
Freisprechungsfeier der
Kreishandwerkerschaft Görlitz
DHZ: Die Innungen Ihres Verbandes
Feierliche Freisprechung von 63 Lehrlingen im Landkreis Görlitz. Foto: KHS Görlitz
„Der Landkreis Görlitz hat eine lange Geschichte. Kümmere dich um die Zukunft.“
Diesen Spruch der Imagekampagne des
Handwerks gab die Kreishandwerkerschaft Görlitz den insgesamt 63 neuen Gesellen (Elektroniker, Metallbauer, Anlagenmechaniker SHK, Kraftfahrzeugmechatroniker, Konstruktions- und Zerspannungsmechaniker) bei der feierlichen Freisprechung am 20. Februar mit auf den Weg.
Für ihren Abschluss mit der Note gut wurden geehrt: SHK-Anlagenmechaniker Sebastian Hanske (Ausbildungsbetrieb: Melchior Sanitär – Heizungs GmbH), Zerspanungsmechaniker Richard Münzer (Schöpstal Maschinenbau GmbH) und Kraftfahrzeugmechatroniker Nico Heinrich (Mobilforum Lausitz GmbH Bischofswerda).
Goldene Ehrennadel des ZVDH für
Dachdeckermeister Miertschink
Innovation aus Großenhain: Multikon-Geschäftsführer Mike Freudenberg zeigt Hans-Ulrich Kunz, Vizepräsident der Handwerkskammer Dresden (l.), Handwerkskammerpräsident Jörg Dittrich und der stellvertretenden Hauptgeschäftsführerin Manuela Salewski
Fotos: Carolin Schneider
den Rollstuhladapter in Aktion. Im Zeichen der Digitalisierung
Internationale Handwerksmesse: Start für Kompetenzzentrum Digitales Handwerk
Von Carolin Schneider
B
Henry Miertschink (r.) wurde Anfang Februar von ZVDH-Präsident Karl-Heinz
Schneider mit der goldenen Ehren­
Foto: ZVDH
nadel ausgezeichnet. Für sein 25-jähriges ehrenamtliches Engagement in Innung, Landesverband und
auch auf Bundesebene wurde der Ehren­
obermeister der Dachdecker-Innung Dresden, Henry Miertschink, mit der goldenen
Ehrennadel des Zentralverbandes des
Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH)
ausgezeichnet. Miertschink gehörte 1990
zu den Gründungsmitgliedern der Innung,
deren Obermeister er später wurde. Er
war zudem von 2002 bis 2014 stellvertretender Landesinnungsmeister.
„raumwerk sachsen“ betreut 85
Raumausstatter-Mitgliedsbetriebe
Im Jahr 2007 hat sich der Verein „raumwerk sachsen“ als Interessenvertretung
der sächsischen Raumausstatter gegründet. Mittlerweile zählt er 85 Mitglieder.
Weiterbildungen und Informationen zu
wichtigen politischen und fachlichen Themen stehen im Vordergrund der Arbeit.
Jährlich werden ca. 15 fachspezifische
Weiterbildungen – auch für Nichtmitglieder
– angeboten, wie z. B. zu den Themen Bodenanwendungstechnik, Skizzieren und
Fertigung von Collagen, Anwenderkurse in
der Dekorationsnäherei, Wohnraumberatung und Verkaufstraining. Auch Studienreisen wie z. B. im September nach Verona und Venedig zur Stoffweberei Louis Bevilacqua stehen auf dem Programm. Einmal jährlich treffen sich zudem Polsterbetriebe zum Stammtisch, der letzte im Oktober in Dresden zum Thema Echtleder.
Informationen zu allen Veranstaltungen unter: www.raumwerk-sachsen.de.
Kontakt: Tel. 0351/2816850, E-Mail:
[email protected]
Aktuelle wirtschaftspolitische Nachrichten
fürs Handwerk
unter:
deutsche-handwerks-zeitung.de
Impressum
Ver­­ant­­wort­­lich: Hauptgeschäftsführer
Dr. Andreas Brzezinski,
Am Lagerplatz 8, 01099 Dres­­den,
Telefon 0351/4640-406,
Fax 0351/4640-34406,
E-Mail: [email protected]
Jan Eckoldt,
Geschäftsführer
des Landesinnungsverbandes
des Tischlerhandwerks Sachsen.
Foto:
Gegen den Trend in vielen Innungen
und Gewerken konnte der sächsische
Landesinnungsverband der Tischler
2015 einen deutlichen Anstieg der
Mitgliedszahlen in seinen Innungen
verzeichnen. Wie das gelang, erklärt
Geschäftsführer Jan Eckoldt im Interview mit der Deutschen Handwerks
Zeitung (DHZ).
ei uns steht digital nicht drauf,
bei uns steckt es drin!“ Mit diesem Slogan warb die Internationale
Handwerksmesse (IHM), die vom
24. Februar bis 1. März in München
stattfand. Dies war durchaus doppeldeutig gemeint: für die Messe selbst,
aber auch für das Handwerk generell.
In vielen Bereichen hat die Digitalisierung bereits Einzug gehalten –
egal ob CNC-Fräsen, Video-Drohnen, 3D-Drucker, Smart Glass oder
Smart Home. Um Handwerksbetriebe künftig stärker bei der Entwicklung ihres Digitalisierungsprozesses
zu begleiten und sie bei der Umsetzung digitaler Produktions- und Arbeitsprozesse zu unterstützen, gaben
Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsminister, und ZDH-Präsident Hans
Peter Wollseifer auf der IHM den
Startschuss für das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH). Die
Handwerkskammer Dresden ist dabei einer von vier Projektpartnern
deutschlandweit. Als Schaufenster-
partner Ost fungiert sie in den kommenden drei Jahren als Ansprechpartner für die rund 78.000 Handwerksbetriebe im ostdeutschen
Raum. „Das Thema Wirtschaft 4.0 ist
ein ungemein spannendes Feld, das
uns auch im Handwerk vor zahlreiche Herausforderungen stellen wird,
aber ebenso viele Chancen birgt. Wir
freuen uns, dass wir diesen Prozess
ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer, Iris
Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsminister, und
Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, lassen sich von Tom
Büttner den digitalen Pferderü­
ckenabbilder erklären (v.l.n.r.).
als starker Partner im Osten in den
kommenden drei Jahren aktiv mit­
begleiten dürfen“, so Jörg Dittrich,
Präsident der Handwerkskammer
Dresden.
Gemeinsam mit den weiteren
Schaufensterpartnern sowie der Sattlerei Tom Büttner aus Dresden, die
einen digitalen Pferderückenabbilder
vorstellte, präsentierte sich die
Handwerkskammer Dresden am Gemeinschaftsstand „Fokus. Handwerk
4.0“ des Bundeswirtschaftsministeriums. Darüber hinaus war das ostsächsische Handwerk mit vier weiteren Betrieben auf der IHM vertreten.
So stellte die Multikon GmbH aus
Großenhain einen Rollstuhladapter
vor. „Mit diesem innovativen Tool
können erstmalig auch Menschen
mit Querschnittslähmung eigenständig und sicher Rasen mähen, Schnee
räumen oder Wege kehren“, erklärte
Geschäftsführer Mike Freudemann.
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden für das KDH:
Ulrich Goedecke; Tel. 0351/4640505, E-Mail: [email protected]
Informationsflut auf
Lebensmittelverpackungen
EU-Kommission macht Regeln komplizierter, als sie sein müssten
Seit Jahren verfolgt die Europäische
Kommission das Ziel, Verbraucher zu
schützen und die Komplexität der
Richtlinien zu verringern. Jedoch
lässt sich oftmals das Gegenteil beobachten: Die Bürokratiehürden
werden immer höher.
Auch der Lebensmittelbereich
bleibt dabei nicht außen vor. Vor einem Jahr traten beispielsweise neue
Richtlinien für die Lebensmittelkennzeichnung in Kraft, von denen
sich die EU-Kommission erhoffte,
dem Verbraucher eine fairere Informationsmöglichkeit zu bieten. Als
Folge dessen steht dieser nun im Supermarkt vor einer Fülle an – oft unübersichtlichen – Informationen. Der
Hersteller ist in der Pflicht, über alle
Tatsächlichkeiten und Eventualitäten aufzuklären, was einen großen
Mehraufwand bedeutet. Die Beschaffung der nötigen Informationen ist
zeitaufwendig und kostspielig. Das
hat nun auch die Kommission bemerkt und plant für 2016, ein OnlineInformationssystem für die vorhandenen Vorschriften einzurichten.
Dietmar Mothes, Präsident der
Handwerkskammer Chemnitz, be-
fürchtet allerdings, dass diese Plattform nur noch mehr Verwirrung stiftet: „Wir zweifeln am Sinn dieser
vielfältigen Angabepflichten. Allein
die Lebensmittel-Informationsverordnung umfasst 63 Seiten. Darüber
hinaus greift eine Vielzahl weiterer
Verordnungen. In ihrer Fülle und
Kennzeichnungstiefe sind sie nicht
zielführend für die Verbraucher und
eine echte Belastung für die kleinen
und mittelständischen Handwerksbetriebe.“
Neuregelung verstärkt
Problem
Zusätzlich verstärkt wird die Informationsflut auf Lebensmitteln im
kommenden Jahr noch durch Neuregelungen bei den Nährwertprofil-Angaben. Aktuell kann der Hersteller
positive Angaben machen, zum Beispiel über einen geringen Fettgehalt
– auch wenn das Produkt gleichzeitig
andere Stoffe beinhaltet, die bei
übermäßigem Verzehr chronische
Erkrankungen verursachen können.
Der Verbraucher muss laut EU-Kommission vor derartigen Irreführungen
geschützt werden. Folglich werden
zukünftig auf die ohnehin schon kleinen Verpackungen noch mehr Informationen gedruckt.
Am Kaufverhalten wird sich durch
einen zusätzlichen Hinweis auf der
Produktverpackung vermutlich wenig ändern. Trotzdem wird die Bürokratie im Lebensmittelbereich in der
EU immer mehr erweitert – auf Kosten der Hersteller. Die Präsidenten
der Handwerkskammern Chemnitz
und Dresden rufen die EU-Kommission dazu auf, sich zukünftig verstärkt dem Bürokratieabbau zu widmen: „Überflüssige Bürokratie entsteht meist bei der Umsetzung von
neuen Richtlinien, deren Praktikabilität zuvor nicht geprüft wurde. Die
Interessenvertreter kleiner und mittelständischer Unternehmen sollten
sich daher schon in der Entscheidungsphase aktiv einbringen können“, fordert Jörg Dittrich, Präsident
der Handwerkskammer Dresden.
Ansprechpartner: Andreas
Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der
Handwerkskammer Dresden;
Tel. 0351/4640-400, E-Mail: [email protected]
haben im vergangenen Jahr 80 neue
Mitglieder gewonnen – bei einer
Zahl von 703 Innungen insgesamt.
Wie ist Ihnen das gelungen?
Eckoldt: Zuerst natürlich dank der
Arbeit der Innungen und Kreishandwerkerschaften. Einen erheblichen
Beitrag zum Anstieg der Mitgliederzahlen im letzten Jahr hat aber auch
unsere Aufklärungsarbeit über die Situation mit der Soka-Bau geleistet.
Wenn Tischlereien Tätigkeiten am
Bau durchführen, laufen sie Gefahr,
als Baubetriebe eingestuft zu werden
und in die Soka-Pflicht zu rutschen.
Unter bestimmten Voraussetzungen
ist aber eine Befreiung möglich. Darüber haben wir informiert. Wir haben Nichtinnungsbetriebe angeschrieben und über das Thema aufgeklärt und wir haben Infoveranstaltungen durchgeführt. Dabei kam
dann die Innungsmitgliedschaft ins
Spiel.
DHZ: Sehen Sie in der gestiegenen
Mitgliederzahl einen Einmaleffekt
oder eine Trendumkehr?
Eckoldt: Eine Trendumkehr für alle
unsere Innungen oder andere Gewerke kann ich nicht weissagen. Der
hohe Anstieg bei uns hat hauptsächlich mit dem Thema Soka zu tun.
Aber umso mehr arbeiten wir jetzt
daran, die ursprünglichen Argumen-
LIV Tischler Sachsen
te für eine Innungsmitgliedschaft herauszustellen, damit die Betriebe
auch jenseits des Themas die Vorteile
einer Mitgliedschaft sehen. Innungsarbeit und Innungsleben wollen wir
nicht ausschließlich über das SokaThema definiert sehen. Das ist nur
einer von vielen Aspekten, wenn
auch momentan der heißeste.
DHZ: Was empfehlen Sie anderen
Innungen für die Mitglieder­
gewinnung?
Eckoldt: Eine zeitgemäße Außendarstellung, ohne das Traditionsbewusstsein zu verlieren. Mitnehmbares Wissen und einen brauchbaren
Nutzen für die Mitglieder zu definieren. Und persönlichen Kontakt. Eine
Innung kann nicht als anonymer
Dienstleister funktionieren, sondern
das ist eine Familie, in der sich die
Mitglieder untereinander informieren und miteinander reden. Ich bemerke den stärksten Zuwachs dort,
wo Innungen einen starken persönlichen Kontakt pflegen. Nur das Versenden von Schreiben bringt keine
zufriedenstellende Resonanz.
Mehr zum Landesinnungsver­
band unter: www.tischler-sachsen.de,
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Julia StegmannSchaaf, Referentin Standortfragen/Organisationsbetreuung, Tel.
0351/4640-407, E-Mail: [email protected]
Das bewegt im Jahr 2016
Teil 2: Kreishandwerkerschaften Görlitz und Südsachsen
Die Gewinnung von Fachkräftenachwuchs ist auch 2016 das zentrale
Thema für das regionale Handwerk,
da sind sich die fünf Kreishand­
werkerschaften (KHS) in Ostsachsen
einig. Unter anderem mit der Teilnahme an verschiedenen Ausbildungsbörsen und -messen in den Regionen wollen sie an die jungen
Menschen herantreten. Doch was
steht darüber hinaus im Fokus? In
dieser Ausgabe blicken wir mit den
KHS Görlitz und Südsachsen auf die
nächsten Monate.
KHS Görlitz
Das Potential des Handwerks in der
Region stärker herausstellen, ist eines der Ziele der KHS Görlitz. Gerade
Schüler sollen einen direkten Einblick erhalten, was Handwerk alles
kann und an innovativen Techniken
zu bieten hat. Dazu sind Termine in
zwei Oberschulen in Görlitz und Zittau geplant, bei denen u. a. Innungsobermeister mit den Schülern ins
Gespräch kommen wollen. Zudem
steht der Erhalt von Erinnerungswer-
ten und Traditionen im Handwerk
im Fokus der KHS Görlitz, die dafür
in der Region recherchiert. Im Herbst
werden Kreishandwerksmeister und
Vorstand neu gewählt.
KHS Südsachsen
Den Kontakt zu den Schulen in der
Region zu intensivieren, um Berufs­
orientierung in den Klassen anzubieten, ist auch eines der Vorhaben der
KHS Südsachsen. Fahrt aufnehmen
in der Azubiansprache will man auch
mit einem im Design der Image­
kampagne gebrandeten Linienbus.
Zudem soll der Austausch und Zusammenhalt der Innungen gefördert
werden, u. a. bei einem gemeinsamen Sportfest im April.
Kontakt zu den Kreishandwerkerschaften: KHS Görlitz, Bahnhofstraße 26/27, 02826 Görlitz; Tel.
03581/877450; E-Mail: goerlitz@
khs-goerlitz.de, Internet: www.khsgoerlitz.de, KHS Südsachsen, Bahnhofstraße 15, 01796 Pirna, Tel. 03501/­
53040; E-Mail: info@kh-suedsachsen.
de, Internet: www.kh-suedsachsen.de
Handwerk begeistert
„mitteldeutsche handwerksmesse“ mit Besucherrekord
Einen Rekord stellte das Messedoppel „mitteldeutsche handwerksmesse“ und „Haus – Garten – Freizeit“
2016 auf. Über 188.000 Besucher zog
es auf das Leipziger Messegelände.
Rund 280 Handwerker präsentierten
sich in den Bereichen Bau, Ausbau,
Kunsthandwerk, Gesundheit, Lifestyle und Beauty, Nahrungsmittel,
Fahrzeuge sowie seltenes Handwerk.
Darunter auch die AMR Wohn- &
Energiesparer GmbH aus Rosenthal,
die Überdachungen von Terrassen
und Hauseingängen, Verglasungen
von Wintergärten sowie Carports in
ihrem Portfolio hat. „Als langjähriger
Aussteller ziehen wir ein positives
Fazit. Unsere Berater konnten nicht
nur viele Gespräche führen, sondern
direkt Vertragsabschlüsse tätigen“, so
Geschäftsführer Dieter Müller. Positiv fällt auch die Bilanz der Handwerkskammer Dresden aus, die ihre
Beratungs- und Weiterbildungsangebote gemeinsam mit den Kammern
Chemnitz und Leipzig sowie elf
Handwerksbetrieben an einem Gemeinschaftsstand präsentierte.
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Ulrike Brömel,
Tel. 0351/4640-937, E-Mail: ulrike.
[email protected]

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