Newsletter Dezember 2010 - Bewegung und Ernährung an
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Newsletter Dezember 2010 - Bewegung und Ernährung an
AUFWIND AUFWIND Neues von BEO`S Beosbrief, Dezember 2010 Neues von BEO’S Ausschreibung Schülerprojekt Nachmachen erwünscht:BEO´S- Ausschreibung für nachhaltige Schülerprojekte Im Schuljahr 2009/10 hat BEO´S eine Ausschreibung für nachhaltige Schülerprojekte gestartet. Nachhaltige Maßnahmen in den Bereichen Bewegung und Ernährung galt es zu prämieren. Die BEO´S Schulen sollten dazu animiert werden, ihre Schüler aktiv in die Aktivitäten einzubinden. „Spicken“ und Ideen sammeln bei anderen Projekten war dabei erlaubt. Im BEO´S Workshop wurde für die Entwicklung solcher Maßnahmen ein Leitfaden angeboten. Als erstes sollte eine sogenannte SWOT-Analyse Stärken und Schwächen jeder Schule im Bewegungs- und Ernährungsbereich aufdecken. Entsprechende Materialien für eine solche Analyse sind bei den Schulleitern und BEO´S Beauftragten zu finden. Mit dieser Analyse werden spezifische, individuelle Ziele formuliert, die in einem realistischen Zeitraum umgesetzt werden können. Auf dieser Basis können anschließend Ideen zur Zielerreichung gesammelt und konkrete Projekte angegangen werden. Die Ausschreibung gewannen zwei Projekte, die besonders zielorientiert Schüler in die Aktivitäten im Bewegungs- und Ernährungsbereich einbinden, Wissen nicht nur theoretisch sondern insbesondere aktiv und anschaulich vermitteln sowie im regelmäßigen Turnus stattfinden und damit nachhaltig verankert werden. 1. Preis: „Muggelsteine“ für gesunde Pausenbrote Über den ersten Preis der Ausschreibung – ein Kinderkochkurs auf der Bleaml Alm – freut sich die Klasse 3b der Alexander-von-Humboldt-Volksschule Goldkronach. Die Schülerinnen und Schüler ließen sich etwas Tolles für das gesunde Pausenfrühstück einfallen. Sie bewerten mittels „Muggelsteinen“ (Glasperlen) ihre Pausenbrote. Vor Beginn der großen Pause packen dafür alle Kinder ihre Pausenbrote aus. Anschließend vergibt jeder Schüler seine fünf „Muggelsteine“ an die Pausenbrote, die ihm am gesündesten und schmackhaftesten erscheinen. Dabei darf immer nur ein Stein pro Pausenfrühstück und nie an das eigene Brot ausgeteilt werden. Der Schüler, dessen Pausenmahlzeit die meisten „Muggelsteine“ pro Woche erhalten hat, darf sich am Ende der Woche in einer Zusatzstunde Sport oder in einer Bewegungspause ein Bewegungsthema wünschen. Mit diesem Projekt lernen die Schülerinnen und Schüler Lebensmittel kennen und sind motiviert, bei der Zubereitung der Pausenbrote zuhause mit zu helfen. Erdbeertag in der Volksschule Mitwitz Kinder der Klasse 3b der Alexander-von-Humboldt-Volksschule Goldkronach 2. Preis: Projekttag „Frucht des Monats“ Der zweite Preis wurde an die Volksschule Mitwitz für ihr Projekt „Frucht des Monats“ verliehen. Die Schüler durften sich über ein Medienpaket mit Unterrichtsmaterialien, Arbeitsheften, Poster, CD und Spiel rund um Lebensmittel freuen. Unter Anleitung der engagierten Lehrkräfte widmen sich die Schüer jeden Monat einem Lebensmittel und gestalten einen Projekttag mit vielen Aktionen. Es wird über Herkunft und Anbau der Lebensmittel recherchiert, Plakate gebastelt, Redensarten und Lieder einstudiert und Pausenfrühstücke mit dem Lebensmittel auf möglichst viele verschiedene Arten zubereitet. Sogar die Farbe der Lebensmittel spielt eine Rolle, so wird am Projekttag z. B. auch die Kleidung der jeweiligen Frucht angepasst. Ob Bananentag, Milchtag, Erdbeer- oder Kirschtag, es wird gemeinsam viel gelernt und neues ausprobiert. Und manchmal steht sogar eine Fahrt auf´s Land auf dem Plan, wie z. B. der Besuch auf dem Bauernhof zum Milchtag. Alle Ergebnisse werden soweit möglich festgehalten und in der Aula ausgestellt. BEO`S- Bewegung und Ernährung an Oberfrankens Schulen Akzeptanz bei den Schulen und Auswirkungen auf das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Schüler Seit dem Beginn von BEO’S haben Schulleitungen, Lehrkräfte, Schüler und Eltern verschiedene Fragebögen ausgefüllt. Ziel dabei war es für uns von der Uni Bayreuth insbesondere folgende Fragen zu beantworten: - Wie kommt BEO’S bei den teilnehmenden Schulen, also bei Lehrern, Schülern und Eltern, an? - Welche Auswirkungen hat BEO’S auf das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Schüler? - Welche Auswirkungen auf die motorische Leistungsfähigkeit können gemessen werden? Lesen Sie weiter auf Seite 2 6SRUWXQWHUULFKW%HZHJWH3DXVH%HZHJXQJVSDXVH6FKXOPDQQVFKDIWHQ6SRUWIHVW Ernährungsunterricht Projektwoche Projekttag Arbeitsgemeinschaft Projektunte IHVW6SRUWYHUHLQWlJOLFKH%HZHJXQJV]HLW%HZHJWHV6LW]HQ3DXVHQKRIJHVWDOWXQJ% richt Hauswirtschaftsunterricht Kochen Ernährungsaktion Unterrichtsmaterial ZHJWHV/HUQHQ%HZHJXQJVHOWHUQDEHQGH6SRUWKDOOH6SRUWSODW]6SRUWJHUlWH%HZHJ 3DXVHQYHUSÁHJXQJ6FKXONDQWLQH6FKXOYHUSÁHJXQJ.ODVVHQIUKVWFN0LWWDJVYHU 6SRUWXQWHUULFKW%HZHJWH3DXVH%HZHJXQJVSDXVH6FKXOPDQQVFKDIWHQ6SRUWIHVW SÁHJXQJ&DIHWHULD*HVXQGH(UQlKUXQJ)RUWELOGXQJ(/HDUQLQJ6FKXONFKH/HIHVW6SRUWYHUHLQWlJOLFKH EHQVPLWWHOHLQ]HOKDQGHO Abbildung 2: Verzehr gesunder AUFWIND Lebensmittel bei Grundschülern (n=271) im V Neues von BEO`S Beosbrief, Dezember 2010 vorher (t0) zu nachher (t1) 1. WIE KOMMT BEO’S BEI DEN TEILNEHMENDEN SCHULEN AN? Hierzu wurden im Juni 2009 Lehrer, Schüler und Eltern per Fragebogen befragt. BEO’S stieß sowohl bei den Lehrern als auch bei den Schülern und Eltern auf sehr positive Resonanz. Die Lehrer bewerteten die angebotenen Workshops und Fortbildungen deutlich besser als die Homepage, obwohl sie die Unterstützung durch die Homepage mehrheitlich als gut beurteilten. Die Schüler fanden sowohl die vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten als auch die Behandlung bzw. das Angebot von gesunder Ernährung mehrheitlich gut, wobei die Aktivitäten bei Grundschülern deutlich besser ankamen als bei Hauptschülern. Auch von den Eltern kam große Zustimmung zu BEO’S. Zudem gab rund ein Drittel der befragten Eltern – fast ausschließlich im Grundschulbereich – an, dass sie sich gerne im Bereich Ernährung bzw. Bewegung an der Schule engagieren würden. Verzehr gesunder Lebensmittel (Grundschule) 100 ** ns t0 Häufigkeiten in % 84.9 ** 80 76.0 69.7 60 t1 77.1 72.7 ns n=271 56.1 57.6 55.7 40 20 e al W al m in d. ei nm ei nm in d. m as se r/T e üs e G em al ei nm in d. m Häufigkeiten in % m in d. ei nm al Vo llk or np ro d uk te O bs t 2. WELCHE AUSWIRKUNGEN HAT BEO’S AUF DAS ERNÄHRUNGS0 UND BEWEGUNGSVERHALTEN DER SCHÜLER? Um dies zu messen, wurden Schüler der Klassenstufen 3 bzw. 4 und 6/7 bzw. 7/8 im Januar/Februar 2008 (t0) und im Juni/Juli 2009 (t1) mittels standardisiertem, anonymen Fragebogen befragt und die Daten miteinander verAbbildung 3: Verzehr von Limonade im Vergleich vorher (t0) zu nachher (t1) glichen. Von 434 Schülern lagen zu beiden Zeitpunkten Daten vor. Hiervon waren 47,2% Jungen, 62,4% Grundschüler und 84,8% hatten eine deutsche Verzehr Limonade Mutter. Die Veränderungen beim Bewegungsverhalten zeigen vor allem bei den 100Abbildung 2: Verzehr gesunder Lebensmittel bei Grundschülern (n=271) im Vergleich vorher (t0) zu nachher (t1) t0 Grundschülern ein positives Bild: Die Möglichkeit, sich im Unterricht zu bewe*** *** t1 80 ns gen, war bei ihnen zu beiden Zeitpunkten sehr hoch (89,6% vs. 84,8%). Bei 68.7 66.7 ns ns 3. WELCHE AUSWIRKUNGEN AUF DIE MOTORISCHE LEISTUNGSden Hauptschülern kam es hingegen zu einer deutlichen Abnahme (37,9% vs. 60 58.0 ns 53.4 51.7 49.7 KONNTEN GEMESSEN WERDEN? 16,4%). Der Anteil an Grundschülern, die sich fast jeden Tag in ihrer Freizeit FÄHIGKEIT 47.2 45.4 46.0 40.6 41.3 42.4 Um die motorische Leistungsfähigkeit der Schüler zu messen, wurden im Jagerne draußen bewegen, stieg deutlich an (Abbildung 1). Bei den Hauptschü- 40 nuar/Februar 2008 sowie im März 2009 bei Schülern der Klassenstufen 3 lern gab es diesbezüglich keine Veränderungen. 20 bzw. 4 und 6/7 bzw. 7/8 sportmotorische Tests durchgeführt. Hierzu gehörten ein 20-m-Sprint (Aktionsschnelligkeit), Standweitsprung (Schnell-/Sprung0 8 3 1 9 5 kraft), Hinund 63(Koordination), Sit-ups (Kraftaus36 16 Herspringen 27 20 seitliches 22 = n= n= n= n n= n= e he n n le leLiegestütze dauer Rumpf), (Kraftausdauer Oberkörper) sowie ein 6-Mic h e e u u ts h sc ch ng ch sc eu ut ts äd Junuten-Lauf (Ausdauer). Die M nd De Daten t D wurden mit Ergebnissen des Deutschen up r h a ru ic H te G ut Motoriktests DMT 6-18 (gestrichelte Linien in den Abbildungen). rn M verglichen tte Es lagen von 536 SchülernMuzu beiden Zeitpunkten Daten vor. 49,3% waren Abbildung 1: BeJungen, 73,3% Grundschüler und 81,9% hatten eine deutsche Mutter. wegungsverhalten Die motorische Leistungsfähigkeit der Schüler hat sich teilweise verbessert, von Grundschülern insbesondere hinsichtlich Schnell-/Sprungkraft, Koordination und Kraftausin der Freizeit im dauer. Grundschüler und Hauptschüler zeigten bei Standweitsprung, Sit-ups Vergleich vorher (t0) zuAbbildung nachher undVergleich seitlichem der Hin-motorischen und Herspringen Verbesserungen. Bei laufbezogenenund 4: Leitungsfähigkeit beiden Grundschülern (t1), Unterschied Items 20-m-Sprint und 6-Minuten-Lauf verschlechterten sich die Werte. Hauptschülern vorher (t0) und nachher (t1) in Bezug zu den Normdaten desEine Deutschen zwischen t0 und t1 Verbesserung bei Liegestütz fand nur bei Grundschülern statt (Abbildung 3). Motoriktests DMT 6-18 höchst signifikant ns = kein signifikanter Unterschied; ** = hoch signifikanter Unterschied; *** höchst signifikanter Unterschied Abbildung 3: Vergleich der motorischen Leitungsfähigkeit bei Grundschülern und Hauptschülern vorher (t0) und nachher (t1) in Bezug zu den Normdaten des Deutschen Motoriktests DMT 6-18 Generell war das Ernährungsverhalten der Schüler recht positiv. Der Verzehr gesunder Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst, Gemüse erhöhte sich aber nicht. Einzige Ausnahme war der Konsum von Wasser / Tee. Er stieg bei den Grundschülern deutlich an (Abbildung 2). Dies ist vermutlich durch die Anschaffung von Trinkwasserbrunnen an sieben Schulen bedingt. Bei ungesunden Lebensmitteln wie Fast Food, Süßigkeiten, Kuchen, Chips, Limonade zeigten sich keine positiven Veränderungen im Zeitverlauf. Der Limonaden-Konsum in der Gesamtgruppe und bei Hauptschülern sowie bei Schülern mit nicht-deutscher Mutter erhöhte sich sogar. Zu beiden Zeitpunkten frühstückten über 80% der Schüler, über 85% aßen in der Pause etwas und über 95% nahmen ein Mittagessen zu sich. Ein Großteil der Schüler frühstückte dabei zuhause bzw. hatte auch von zuhause Pausenverpflegung mit; der Anteil sank im Verlauf des Projektes. Im Gegenzug erhöhte sich der Anteil an Schülern, die in der Schule etwas für die Pause kauften. FAZIT BEO’S kam bei den Schulen sehr gut an. Es konnten sowohl im Ernährungsals auch im Bewegungsverhalten und bei der motorischen Leistungsfähigkeit der Schüler teilweise Verbesserungen erreicht werden. Wichtige Ansatzpunkte für weiterführende Aktivitäten sind: - Einbeziehung der Eltern - Senkung des hohen Limonadenkonsums - verstärkte Bewegung im Unterricht und in der Freizeit - Erhöhung der Aktionsschnelligkeit und Ausdauer der Schüler - besonderer Aufmerksamkeit bedürfen Hauptschüler Wir möchten an dieser Stelle noch einmal allen BEO´S Schulen für Ihre tatkräftige Beteiligung und Unterstützung bei den Befragungen herzlich danken! AUFWIND Neues von BEO`S Beosbrief, Dezember 2010 ERNÄHRUNG Rund um die Frucht Die Advents- und Weihnachtszeit steht wieder vor der Türe! Diesmal möchten wir sie auch in die Klassenzimmer mit einer kulinarischen Einladung hereinholen. Bereits eine Feier im Klassenzimmer durchbricht den Schulalltag. Der Effekt verstärkt sich durch die Integration der Schüler in die Vorbereitung und Umsetzung der Aktion und unterstützt damit ein Wir-Gefühl in der Klassengemeinschaft. Aus diesem Grund habe ich Euch nur ein gesundes Backrezept aufgeschrieben, für das man eine normale Küchenausstattung braucht, die restlichen Rezepte lassen sich dagegen selbst mit mobilen Kochplatten auch im Klassenzimmer umsetzen! Als wärmende Vitaminbombe nach dem nass-kalten Schulweg wirkt ein gesunder Kinderpunsch wahre Wunder auf Physis und Psyche. So ein weihnachtlicher Punsch braucht aber auch noch kulinarische Begleiter, zum Beispiel Haferplätzchen oder Apfelcrêpes . Haferplätzchen 250 g Butter 500 g Haferflocken, kernig 250 g Zucker 3 Eier 50 g Mehl Alle Zutaten gut verkneten, kleine Fladen mit der Hand formen und auf Backpapier setzen (auf gleichmäßige Größe und Höhe achten!) und bei 180 C° ca. 15 Min. goldgelb ausbacken. Apfelcrêpes (ca. 10 Portionen) Kinderpunsch (5 Liter) 250 g Mehl 3 Eier 4 El Zucker 1 Pckg. Vanillezucker 3 El Butter zerlassen 500 ml Milch 1 Liter Orangensaft (am besten frisch gepresst) 1 Liter roter Traubensaft 1 Liter Kirschsaft 1 Liter Holunder oder schwarzer Johannisbeersaft 1 Liter kräftiger Früchtetee 2 Vanillestangen 2 Zimtstangen 2 Sternanis 1 Tl Nelken 200 g Honig 1 unbehandelte Orange mit Schale in Scheiben geschnitten Butter zum Ausbacken der Crêpes in der Pfanne 10 Äpfel (Braeburn, Elstar, Cox oder Jonagold) 100 g Honig 1 El Pflanzenöl Zutaten zu einem Crêpesteig verrühren und mit etwas Butter in einer Teflonpfanne dünn ausbacken. Äpfel schälen, vierteln, Kernhaus entfernen und in nicht zu dicke Spalten schneiden. In einem großen Topf das Öl sehr heiß werden lassen (darf aber nicht rauchen!), Apfelspalten und den Honig zugeben und mit fallender Temperatur bissfest garen. Dabei darf gerne etwas Flüssigkeit, die aus den Äpfeln austritt, verbleiben. Crêpes mit den Äpfeln füllen und einschlagen und mit ein wenig des gezogenen Apfelfonds überziehen. Früchtetee zusammen mit den Gewürzen aufbrühen, 10 Min. ziehen lassen und durch ein Sieb zu den Säften gießen. Alles zusammen mit dem Honig und den Orangenscheiben erhitzen. Am besten nicht kochen lassen, das erhält den frischen Geschmack und die Vitamine. Matthias Handel, Küchenchef im Hotel Goldener Anker in Bayreuth BEWEGUNG Nicht gegen, sondern miteinander Ringen und Raufen Ringen & Raufen kann das kindliche Bedürfnis nach körperlicher Auseinandersetzung aufgreifen und ihm einen sozialisierenden Rahmen geben. Das pädagogische Leitziel lautet dabei „Kultiviert miteinander Kämpfen“, d.h. es wird nicht gegen einen Gegner, sondern mit einem Partner gekämpft. Ringen & Raufen fördert nicht automatisch gewaltpräventives Verhalten. Entscheidend sind die konsequente Einhaltung von Regeln und Ritualen sowie die Durchführung kooperativer, vertrauensbildender Spiel- und Übungsformen zur Vorbereitung auf das „miteinander Kämpfen“. Wichtige Regeln und Rituale beim Ringen & Raufen sind: 1. Verboten ist alles was weh tut: z. B. Kratzen, Spucken, Beißen, Beschimpfen 2. Stoppregel: Ruft der Partner „Stopp!“ oder klopft er zweimal ab, muss man die Aktion sofort abbrechen. 3. An-/Abgrüßen: Ein Ritual (z. B. Verbeugen) vor/nach dem Kampf soll dem Partner Bereitschaft zur Regelein haltung bzw. Respekt signalisieren. Exemplarische Spiel- und Übungsformen: I) Kooperation und Vertrauen auf bauen, z.B. „Blindes Führen“: Kind A führt Kind B, das die Augen verbunden hat, vorsichtig durch den Raum, erst indem das „blinde“ Kind B von hinten die Schultern von Kind A greift, danach indem das „sehende“ Kind A von hinten die Schultern von Kind B greift. Variante: Schrittweise Reduktion der Führungskontrolle: Oberarm, Unterarm, Hand bzw. Finger greifen. II) Die eigene Kraft und die des Partners einschätzen lernen, z. B. „Schildkröten umdrehen“: Kind A befindet sich in der Banklage („Schildkröte”), d. h. Unterarme, Ellbogen, Knie und Unterschenkel berühren den Boden, Oberarme und Oberschenkel stehen senkrecht zum Bo den bzw. befinden sich unter dem Oberkörper. Kind B hat die Aufgabe die Schildkröte auf den Rücken zu drehen. III) Miteinander Ringen und Raufen, z. B. „Klein-Su mo“: Zwei Kinder versuchen im Kniestand sich nach einem gemeinsamen Startritual gegenseitig aus einem begrenzten Mattenfeld zu schieben. Literaturtipp: Der Rheinische Gemeindeunfallversicherungsverband (RGUVV) hat ein hochwertiges, kostenloses Skript mit vielen weiteren Spielideen zum Thema Kämpfen im Sportunterricht herausgegeben (http:// www.sichere-schule.de/sport/kaempfen/kis/kis.htm). AUFWIND Neues von BEO`S Beosbrief, Dezember 2010 Bewegungsräume sind Lernräume Auf einen Flügelschlag ... Die Grundschule St. Georgen bewegt sich ... vier federleichte Fragen an Dr. Daniel Wozniak, Vernetzungsstelle Schulverpflegung Bayern Bis Oktober 2010 arbeitete Dr. Daniel Wozniak bei BEO´S mit. Seitdem ist er bei der Vernetzungsstelle Schulverpflegung im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in München tätig. Fiel der Abschied schwer bei BEO´S? Auf jeden Fall! BEO’S war für mich persönlich der Einstieg in das hochaktuelle Thema „Gesunde Schulverpflegung“ und ich werde die Arbeit an der Basis vermissen. Man hat so immer sehr schnell mitbekommen, wo in den Schulen „der Schuh drückt“. Im Ministerium erlangt man solche Einblicke nur selten. Außerdem war das BEO’S-Team aus meiner Sicht eine sehr spannende Mischung von verschiedenen Charakteren und Fachrichtungen. Die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team habe ich persönlich als sehr bereichernd empfunden! Was nehmen Sie mit? Einerseits viele kleine, persönliche Eindrücke von den Problemen vor Ort, die mir bei meiner Arbeit im Ministerium sicher noch von Nutzen sein können. Andererseits auch die Erkenntnis, dass es nicht ausreicht, eine wissenschaftlich gut fundierte Idee zu haben, wenn man etwas verändern will. Man muss für die Umsetzung arbeiten, nicht selten auch kämpfen. Weitere Zusammenarbeit? Das hoffe ich! Wie der Name meines neuen Arbeitgebers schon sagt, werde ich viel im Bereich der „Vernetzung“ zu tun haben – auf alle Fälle eine Chance, die Vernetzung von Ministerium und BEO’S weiter zu intensivieren und das Thema „Schulische Gesundheitsförderung“ in seiner Gesamtheit voranzubringen! Außerdem stehe ich natürlich im BEO’S Diskussionsforum weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung. Ein guter Wunsch für BEO´S? Ich wünsche dem Projekt BEO’S, dass es weiter „am Ball bleibt“. Gesundheitsförderung in den Schulen beginnt mit Engagement vor Ort und muss daher auch vor Ort fachkundige Ansprechpartner haben. Hier hat BEO’S bisher schon einen wichtigen, messbaren Erfolg in den teilnehmenden Schulen Oberfrankens geleistet. Ich bin zuversichtlich, dass das Projekt Modellcharakter weit über die Grenzen Oberfrankens hinaus haben kann und wird! In der Grundschule St. Georgen leben und arbeiten 260 Schülerinnen und Schüler, Grundschullehrkräfte, Sonderschullehrerinnen der verschiedenen Mobilen Sonderpädagogischen Dienste der Bayreuther Förderschulen und freiberufliche Projektleiter Hand in Hand, um gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten jedem Kind die individuelle Förderung zukommen zu lassen, die es braucht. Die Ansprüche, die an eine moderne Grundschule gestellt werden, sind mit pädagogischen Konzepten des letzten Jahrhunderts nicht erfolgreich zu bewältigen. Inklusiver Unterricht für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (25%), Basis und Chancen für die erfolgreiche Schullaufbahn, Integration von Kindern mit Migrationshintergrund (40%), Bewältigung von schwierigen familiären Ausgangssituationen, Vermittlung eines stabilen Wertesystems und einer Grundlage für gesunde Lebensführung sind nur einige Schwerpunkte für einen zeitgemäßen Primarstufenunterricht. Als BEO´S Schule legt die Grundschule St. Georgen natürlich Wert auf ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung. Auf beiden Pausenhöfen wurden dank des Miteinanders von Stadt Bayreuth, BEO´S, Naturfreunden, dem Elternbeirat, dem Förderverein und vielen helfenden Eltern- und Schülerhänden vielfältige Bewegungsmöglichkeiten geschaffen. Mit der Ochsenfurter Spielbaustelle wird im Moment an einem umfassenden Konzept der weiteren Entwicklung von Lern- und Bewegungsräumen in und um das Schulhaus St. Georgen gearbeitet. Die Verbindung von moderner Technik, z. B. in Form von interaktiven Wänden und Bewegungsräumen, die Klassenzimmer und Schulhaus neu gliedern und vielfältige Möglichkeiten für primäre Erfahrungen schaffen, sollen die Basis für ein gemeinsames Lernen in kompetenzorientierten Lernrastern bilden. Bei den Schulentwicklungsprozessen, die diese Vision in die Tat umsetzen werden, erhofft sich die Grundschule St. Georgen weitere Unterstützung durch das BEO´S Team. Gabi Hemmer, Grundschule St. Georgen Impressum Herausgeber: Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften Universität Bayreuth, Prieserstr. 2, 95444 Bayreuth Telefon: (09 21) 55 48 01 Fax: (09 21) 55 48 02 http://www.img.uni-bayreuth.de http://www.beos.uni-bayreuth.de Redaktion: Lydia Bodner ([email protected]) Miriam Lange Layout: Studio Kniften (www.studio-kniften.de) Druck: Druckerei Nötzold