Studierendenboom - AStA

Transcrição

Studierendenboom - AStA
KMK korrigiert die Zahl der Studienanfänger nach oben
Studierendenboom
Es bleibt weiter voll in den
Hörsälen: Letzten Donnerstag
veröffentlichte die Kultusministerkonferenz (KMK) ihre
Prognose über die Zahl der
Erstsemester von 2014 bis
2025. Im letzten Jahr haben
mit über 507.000 Erstsemestern so viele junge Menschen
ein Studium aufgenommen
wie bisher nur einmal im Jahr
2011.
Aber auch in Zukunft wird sich
nach Schätzung der KMK daran
nicht viel ändern: Bis ins Jahr
2020 rechnet die KMK mit jährlich rund 500.000 neuen Studierenden. Noch vor fünf Jahren
ging die KMK in ihrer Schätzung
etwas über 350.000 neuen
Studierenden aus, lag also um
150.000 Studierende daneben,
aber auch aktuellere Schätzungen gingen nicht von einer so
hohen
Studienanfängerzahl
aus. Gewisse Abweichungen
liegen bei solchen Prognosen in
der Natur der Sache: Während
die Stärke eines Jahrgangs bis
auf einige Hundert Menschen
sehr genau geschätzt werden
kann, verändern sich Abiturientenquoten und Studierendenquoten zum Teil stark. Für das
Hoch im letzten Jahr kamen
noch einmalige Effekte, wie
Aussetzung der Wehrpflicht und
doppelte Abiturjahrgänge in
verschiedenen Bundesländern
hinzu.
(weiter auf S. 2)
Weitere brandheiße Themen in diesem Luego:
Punk sei dank
In der Kulturwerkstatt wurde
sich für das Sommerfestival aufgewärmt...
S. 3
S. 1
Angekommen
Willkommensfeier für internationale Fachstudierende...
S. 6
Friedensklänge
Gegenveranstaltung zur „Woche
der Militärmusik“...
S. 8
studierendenboom
Es ist aber erstaunlich, dass die Studierendenzahlen danach nicht wieder zurückgehen, zumal
die Geburtenrate weiterhin recht niedrig ist und
die Jahrgänge immer kleiner werden. Warum ist
das so? - Zum einen machen immer mehr
Schüler*innen eines Jahrgangs Abitur und zum
anderen nehmen von den Abiturienten auch immer mehr ein Studium auf. Über Sinn und Unsinn
dieser Entwicklung kann man sich an anderer
Stelle trefflich streiten, wird sie hier erstmal als
Fakt genommen und die Frage aufgeworfen, wie
man damit umgeht:
Die neue Vorausberechnung der Studienanfängerzahlen kommentierte der Präsident der
Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Professor
Dr. Horst Hippler:
„Es handelt sich bei den hohen Studienanfängerzahlen mitnichten um einen einmaligen Gipfel,
sondern um ein Hochplateau.“ Diese Mahnung
der HRK wird jetzt durch die neue KMK-Vorausberechnung untermauert. Um dramatische
Konsequenzen für die studierwilligen jungen
Menschen und einen Kollaps der Hochschulen zu
verhindern, müssen Länder und Bund endlich
ihre fortwährenden Kompetenzstreitigkeiten beenden und zusammenarbeiten:
1. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Abschaffung des Kooperationsverbots muss sofort kommen. 2. Da der laufende Hochschulpakt II nicht auskömmlich ist, muss er umgehend aufgestockt
werden.
3. Der zugesagte Hochschulpakt III muss deutlich
höher veranschlagt werden.
4. Eine nachhaltige Hochschulfinanzierung kann
nur durch eine Beteiligung des Bundes an der
Grundfinanzierung erfolgen. Kompensatorische
Einsparungen der Länder müssen verhindert
werden.
Die neuen KMK-Zahlen liegen durchgängig
erheblich über der alten Vorausberechnung:
Bisher war die KMK davon ausgegangen, dass
die Höchststände der Studienanfängerzahlen von
knapp über 500.000 auf rund 450.000 bis zum
Jahr 2020 zurückgehen. Nach neuem Stand erreichen die Zahlen immer noch fast 500.000
Anfänger. Dies bedeutet bereits für den laufenden Hochschulpakt II, dass für seine gesamte
Laufzeit nicht 625.000, sondern mehr als
S. 2
700.000 zusätzliche Anfänger*innen erwartet
werden. Der Finanzbedarf steigt dadurch bis
2015 um 600 Millionen Euro und bis 2018 um
eine weitere Milliarde.
Für den zugesagten Hochschulpakt III ergibt sich,
dass anstelle der ursprünglich prognostizierten
Zahl von insgesamt rund 500.000 zusätzlichen
Studienanfängern mit weit über 650.000
gerechnet werden muss. Dies erhöht das Finanzvolumen bis 2020 um drei Milliarden Euro,
darüber hinaus bis 2023 um mehr als eine
Milliarde Euro.
Die Regierungsparteien haben im Koalitionsvertrag die zentrale Bedeutung der Hochschulen für
das Wissenschaftssystem und die Zukunft des
Landes anerkannt. Die Politik muss handeln!“
Dass die Politik zumindest zum Teil geneigt ist,
dies zu tun, zeigt der Antrag der Grünen im
Bundestag: Sie fordert die Regierung auf, den
Hochschulpakt fortzusetzen und aufzustocken.
Anlässlich des Antrags zur Fortsetzung und Aufstockung des Hochschulpaktes fordert der freie
zusammenschluss von studentInnenschaften
(fzs), die Unterfinanzierung der Hochschulen zu
beenden und das Kooperationsverbot abzuschaffen.
Dazu Jan Cloppenburg, Vorstand des fzs: „Es ist
richtig, dass das Kooperationsverbotes dringend
abgeschafft werden muss. Der Konkurrenzföderalismus ist in der Bildungs- und der Wissenschaftspolitik gescheitert. Wir brauchen eine Regelung, die es dem Bund erlaubt, bei der
Grundfinanzierung der Hochschulen und auch
der Studierendenwerke die Länder unterstützen
zu können, die alleine dazu nicht mehr in der
Lage sind. Andernfalls werden durch die Dürre
der Schuldenbremse viele Fächer und Fachbereiche den Hungertod sterben. Wir brauchen eine
solide Grundfinanzierung der Hochschule und
keine vergifteten Sahnehäubchen wie die Exzellenzinitiative, unter denen der Kuchen schimmelt.“
Katharina Mahrt, Vorstand des fzs, ergänzt:
„Bereits im Dezember haben tausende
Studierende in mehreren Bundesländern
protestiert, weil teils schon konkrete Schließungen von Fachbereichen geplant werden. Der
STudIErENdENBooM / WArM-uP
Hochschulpakt ist eine notwendige Medizin mit
schrecklichen Nebenwirkungen, die keine ursachen der Unterfinanzierung der Hochschulen bekämpft. Zu den schmerzlichen Nebenwirkungen
gehören mangelnde Planungssicherheit, prekäre
Beschäftigungsbedingungen, Sanierungsstau.
Im rahmen des Bildungsstreiks 2014 werden im
Mai und Juni Studierende erneut auf die Strasse
gehen und fordern, den Abwärtstrend im Bildungsbereich zu beenden und die Länder mithilfe
der Abschaffung des Kooperationsverbots und
der Schuldenbremse wieder in die Lage zu versetzen, die Hochschulen auszufinanzieren.“
(mb)
drei Bands heizten der Kulturwerkstatt ein
Punk sei Dank: Aufgewärmt zum Festival
Eine halbe Stunde später als geplant startete
die Punkrockband Massive Madness ihr
Programm am Mittwochabend im Kleinkunstsaal der Kulturwerkstatt. Der Grund: Die
zweite Band des Abends – Disco/Oslo – befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Bus
auf dem Weg nach Paderborn.
der Stimmung tat die Zeitverschiebung nur gut.
So hatten die etwa hundert Besucher*innen des
kuscheligen Konzerts noch genug Gelegenheit,
sich mit Bier und koffeinhaltigen Getränken in
Stimmung zu bringen. Bereits die erste Band zog
das Publikum auf ihre Seite: Massive Madness
präsentierten ihre Cover der besten Punkstücke
der letzten Jahre, von den Beatsteaks über NoFX
bis The offspring. Pünktlich zum letztens Lied
des openers kamen disco/oslo auf den
Parkplatz gefahren und hielten nur kurz
Backstage, um sich die Kehlen zu befeuchten.
dann ging es direkt auf die Bühne, um ihre
energiegeladenen und wütenden Songs zu
präsentieren. Perlen wie „Madrid is burning“ und
„Fassade“ werden in der Szene seit längerem
abgefeiert, in Paderborn wurde schnell klar
warum. Nach der lautstark geforderten Zugabe
war der Headliner des Abends an der reihe: Idle
Class hatten seit dem Soundcheck am
späten Nachmittag genug Gelegenheit gehabt,
sich auf den Gig vorzubereiten – und das
merkte man: die hymnenhaften Punkrocksongs
der Münsteraner brachten die ersten reihen zum
tanzen und sogar zum stagediven, der
Frontmann trug mit seinen sportlichen Einlagen
Aufwärmen für´s AStASommerfest
viel dazu bei. da konnte auch sein schmerzhafter
Sturz vor der Bühne der Stimmung keinen
Abbruch tun. Punkrock lockert eben auf, blaue
Flecken gehören zum Geschäft.
(cz)
S. 3
EuroPAWAHL
Hochschulpolitische Aussagen der deutschen Parteien lassen Entschlossenheit vermissen
Europa wählt
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat
im Vorfeld der Europawahl am 25. Mai 2014 die
großen deutschen Parteien nach ihren
hochschulpolitischen
Vorstellungen
auf
europäischer Ebene gefragt. Die Antworten
von CDU, CSU, SPD, Grünen, FDP und Die
Linke
sind
auf
der
HRK-Homepage
http://www.hrk.de/eu-wahlpruefsteine dokumentiert.
HrK-Präsident Prof. dr. Horst Hippler: „Es ist
sehr zwar erfreulich, dass alle Parteien das Ziel
verfolgen, die Mobilität innerhalb Europas selbstverständlicher zu machen und die Kooperation
mit drittländern zu stärken. Jedoch lässt sich mit
vielen Parteien über die vorgeschlagenen umsetzungsmaßnahmen streiten. die Hochschulen
wissen selbst genau, was sie zum weiteren
Ausbau ihrer Internationalisierung benötigen.
dafür brauchen sie die strukturelle unterstützung
der Politik, aber keine staatlichen Vorgaben.“
„Da fällt es schwer,
an die
Entschlossenheit
der Parteien zu glauben.“
Ähnlich unentschlossen sieht der HrK-Präsident
die Antworten zu den Zukunftsinvestitionen in
S. 4
Bildung und Forschung: „Zwar ist es erfreulich,
dass alle Parteien die Förderung von Bildung und
Forschung als prioritäre Zukunftsaufgabe sehen.
doch scheuen sich einige Parteien offensichtlich,
konkrete Zielvorgaben zu nennen. da fällt es
schwer, an ihre Entschlossenheit zu glauben. die
Hochschulen in Europa und ganz besonders in
den Krisenstaaten brauchen dringend eine echte
Verbesserung der rahmenbedingungen durch
entschiedenes Handeln und unterstützender
Maßnahmen auf allen politischen Ebenen. die
Zukunft der jungen Generation lässt sich nicht
allein durch Bekenntnisse gestalten.“
Gemeinsam mit der französischen rektorenkonferenz CPu und der polnischen rektorenkonferenz KrASP hat die HrK folgende Themen
in den Wahlprüfsteinen abgefragt: die rolle von
europäischen und nationalen Investitionen in
Bildung und Forschung; eine bessere politische
Berücksichtigung und Koordination der Belange
von Hochschulen in den Eu-Kommissionsdienststellen für Bildung, Forschung und unternehmen;
die umsetzungsmaßnahmen für den Europäischen Forschungsraum (EFr); Förderung der
Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern
im Europäischen Hochschulraum; Bildungskooperationen mit drittländern.
(ssa)
roMA-FLÜCHTLINGE / VorTrAG
Menschenrechtsorganisationen lehnen Gesetzentwurf der Bundesregierung ab
Kein „sicheres Herkunftsland“
Mit einem Appell an die Bundesregierung,
den Bundestag und den Bundesrat wenden
sich zahlreiche Bürgerrechts- und Flüchtlingsorganisationen gegen einen Gesetzentwurf, der die Staaten Bosnien-Herzegowina,
Mazedonien und Serbien zu „sicheren
Herkunftsländern“ erklären will.
Ziel dieses Gesetzentwurfs ist eine Beschleunigung des Asyl- und Abschiebeverfahrens. Gründliche Prüfungen des individuellen
Schutzanspruchs eines jeden Flüchtlings aus
den
genannten
Staaten
werden
damit
gesetzgeberisch verhindert.
deshalb
lehnen
die
unterzeichnenden
organisationen und Einzelpersonen des Appells
die vorgeschlagene Gesetzesänderung ab. Sie
untergräbt den Schutzanspruch insbesondere
von roma-Flüchtlingen aus den Staaten des
vormaligen Jugoslawiens.
der Gesetzentwurf der Bundesregierung ziele
allein darauf ab, so heißt es in dem Appell, die
unerwünschten roma möglichst rasch wieder in
ihre Herkunftsstaaten abzuschieben, in denen
sie systematisch diskriminiert und in vielen
sozialen Belangen massiv benachteiligt und
ausgegrenzt werden. und weiter heißt es:
„Entgegen allen Beteuerungen der Bundesregierung, sich für die roma-Minderheiten
einzusetzen, bleibt die existenzbedrohende Lage
von roma in Südosteuropa ohne Konsequenz.
Aus menschenrechtlicher Sicht und aus
tatsächlicher Übernahme von Verantwortung für
den Völkermord an den Sinti und roma ist der
Gesetzesentwurf abzulehnen.“
das Konzept der „sicheren Herkunftsstaaten“, so
erklärt das Komitee für Grundrechte und
demokratie, ist grundsätzlich abzulehnen.
Gerade bei geflüchteten Roma aus den
genannten Ländern kommt es auf eine
umfassende, sorgfältige und gewissenhafte
Prüfung ihrer vielfältigen Ausgrenzungs- und
diskriminierungserfahrungen an, die zusammen
genommen eine schwere Menschenrechtsverletzung darstellen können. ob einer Person Schutz
gewährt werden muss, bleibt immer eine Frage
der individuellen Fluchtgeschichte. Alles andere
widerspricht den Menschenrechten.
(dv)
„Welche Folgen hat der „Fall Gurlitt“ für die Museen“
Vortrag in der Kaiserpfalz
Am Freitag, 16. Mai, 18-20 Uhr, hält Prof. Dr.
Gilbert Lupfer im Museum in der Kaiserpfalz
einen Vortrag zum Thema „Was für Folgen hat
der „Fall Gurlitt“ für die Museen – Überlegungen zu Institutionsgeschichte, Provenienzforschung und Restitutionen“. Alle Interessierten sind herzlich zum Vortrag eingeladen;
der Eintritt ist frei.
die Veranstaltung des Lehrstuhls für Materielles
und Immaterielles Kulturerbe der universität
Paderborn findet im Rahmen der Vortragsreihe
„Beutekunst und Provenienzforschung“ statt.
Gilbert Lupfer leitet die Abteilung für Forschung
und wissenschaftliche Kooperationen der Staatlichen Kunstsammlungen dresden und lehrt
Kunstgeschichte an der Tu dresden. Lupfer, seit
2002 in der Provenienzforschung tätig, ist
Vorsitzender des Fachbeirats der Magdeburger
Koordinierungsstelle und Mitglied des Beirats der
Berliner Arbeitsstelle für Provenienzforschung.
Begriff und Gegenstand der Provenienzforschung
werden neuerdings von einer großen Medienresonanz begleitet. die gegenwärtigen debatten
zum „Fall Gurlitt“ oder zu erfolgten restitutionen
etwa des Gemäldes „Berliner Straßenszene“ von
Ernst Ludwig Kirchner aus dem Berliner
Brückemuseum an die ehemaligen Eigentümer
stehen beispielhaft für diese Ereignisse. Öffentliche Einrichtungen sowie staatliche Institutionen
sind jedoch spätestens seit dem Washingtoner
Abkommen verpflichtet, die Herkunft ihrer
S. 5
VorTrAG / WILLKoMMENSFEIEr
Bestände zu klären und gegebenenfalls Kunstwerke und objekte zu restituieren, welche in der
Zeit des Nationalsozialismus den Eigentümern
verfolgungsbedingt entzogen wurden. dabei umfassen diese beiden oben genannten Fälle nur
einen geringen Teil der tatsächlich derzeit stattfindenden restitutionsbemühungen und Provenienzforschungen.
Für Museen bietet dieser neue Fokus auf die
Provenienzforschung die Möglichkeit, ihrer
öffentlichen Verantwortung nachzukommen und
zu unrecht eingezogene Kunstwerke in ihrem
Bestand den rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben. Zugleich ist Provenienzforschung
auch ein viel älteres Thema forschender
Museen, die durch die Kenntnis und
Aufarbeitung
der
eigenen
Bestände
diese immer wieder neu vor dem Hintergrund
heutiger Fragestellungen bearbeiten können um
sie letztlich an die Öffentlichkeit in Ausstellungen
und sonstigen Publikationen zu vermitteln. dies
ist genuine Aufgabe sammelnder Museen.
die Vortragsreihe des Lehrstuhls für Materielles
und Immaterielles Kulturerbe greift einige
Aspekte der Provenienzforschung auf. dieser
Vortrag thematisiert den umgang der Museen mit
den öffentlichen debatten und den sich daraus
ergebenden Auswirkungen auf die Provenienzforschung.
(es)
Neue internationale Fachstudierende
Willkommensfeier für neue Fachstudierende
Gut 120 ausländische Studierende konnten
zum Sommersemester 2014 an der Universität
Paderborn eingeschrieben werden. Damit
setzten sie sich erfolgreich unter etwa 750
ausländischen Studienbewerbern im Bewerbungsverfahren durch und erlangten auch
rechtzeitig zum Studienstart ihr Visum.
und des „Internationalen Kaffeetreffs“ durch Frau
Zsuzsa Sovago und Frau Jenya Sheludchenko,
klang die Veranstaltung bei einem Getränk im
Pub der universität aus.
Zur Willkommensfeier für die ausländischen
Fachstudierenden kamen etwa 40 Studierende,
die die Gelegenheit nutzen, um über die Grenzen
ihres Studienfaches hinweg erste Kontakte zu
knüpfen und zum Beispiel gemeinsame Ausflüge
zu planen. Aufgrund des großen Anteils von
Teilnehmer*innen aus den englischsprachigen
Masterprogrammen wurde die gesamte Veranstaltung zweisprachig durchgeführt, was sehr
zum internationalen Flair beitrug.
Nach dem Empfang mit einem kleinen Imbiss
wurden die Studierenden vom
Leiter des
International Office, Stefan Schwan, begrüßt. Die
Mitarbeiter des International Offices, Wolfgang
Schramm und Matthias Funayama-Thordsen
klärten anschließend über die universitätsinternen Abläufe und die geltenden aufenthaltsrechtlichen regelungen für ein Studium in
deutschland auf. Nach der Vorstellung der
Ausländische Studierenden-Vertretung (ASV)
S. 6
die universität hofft, dass sich die neuen
Mitglieder der universität in Paderborn
wohlfühlen und wünscht zum Start ins Studium
ihren neuen Mitgliedern alles Gute und viel
Erfolg!
(sts)
uMFrAGE
online-umfrage für Studierende der Kulturwissenschaften
Preis für besondere Lehre
Seit ein paar Tagen ist die Online Umfrage frei
geschaltet, bei der KuWis ihre Dozent*innen
für den Preis für besondere Lehre nominieren
können.
der Preis von Studierenden für ihre Lieblingsdozent*innen – die Fachschaftsvertretung der
Kulturwissenschaft, in der jeder Fachschaftsrat in
der Kulturwissenschaft vertreten ist, organisiert
dieses Jahr wieder den „Preis für besondere
Lehre“. Hier können alle Studierenden der
Fakultät Kulturwissenschaften einen Lehrenden
für diese Ehrung nominieren.
Seit ein paar Jahren wird der „Preis für
besondere Lehre“ von Studierenden der Kulturwissenschaft vergeben. das besondere hieran
ist, dass allein Studierende den Preis
organisieren, dozent*innen nominieren und
vergeben. die Studierenden können mithilfe der
online-umfrage den dozierenden, der sie mit
seiner Art und Weise die Kurse zu gestalten
begeistert und fordert, nominieren. durch die
umfrage sind die Studierenden frei zu
entscheiden, welcher dozierende ihnen dabei in
dem Kopf schwebt; sie müssen nur ein paar
Gründe nennen und können freiwillig noch ein
paar mehr Worte über den Grund ihre Wahl
verlieren.
die Ehrung, die einmalig einem dozierenden der
Kulturwissenschaft vergeben wird, spaltet sich in
zwei Kategorien auf: der professorale Preis und
der Nachwuchs-Preis. So können sogar zwei
Lehrende an der Verleihung am Absolvententag
der Kulturwissenschaft, dem 25.10.2014, einen
Preis für ihre Leistung und herausragende Lehre
bekommen. die Kategorien ordnen sich dem
akademischen Grad des jeweiligen dozierenden
zu, d.h. der professorale Preis geht an
Habilitierte, der Nachwuchspreis an alle, die
keinen Professortitel haben.
Zur Umfrage:
www.q-set.de/
q-set.php?sCode=dFSACBFYXdBM
S. 7
GEGENVErANSTALTuNG
Gegenveranstaltung in Paderborn zur „Woche der Militärmusik“
Aktionswoche „FriedensKlänge“
Ein breites Paderborner Bündnis hat eine
Aktionswoche als Gegenveranstaltung gegen
die „Woche der Militärmusik“ organisiert. Mit
dabei sind die katholische Friedensbewegung
„Pax Christi“, die Paderborner Initiative gegen
den Krieg, das Linke Forum Paderborn, das
Paderborner Bündnis gegen Rechts, der
Projektbereich „Eine Welt“ der Universität
Paderborn, der Grüne Salon, Attac Paderborn
und der BDP-Infoladen.
unter dem Titel „FriedensKlänge“ stehen die
Veranstalter, von denen einige selbst musizieren,
in der Woche vom 12. bis 16. Mai gemeinsam auf
der offenen Bühne vor der Franziskanerkirche.
„Wir haben uns erst bei der Planung und
Vorbereitung
zu
den
Friedensklängen
kennengelernt“, sagt ralf Pirsig vom Grünen
Salon. Zum Konzept der Aktionswoche gehört,
dass Bürgerinnen und Bürger selbst aktiv
mitmachen sollen. denn es gebe, betont Klaus
Schüssler, eine lange Friedenslied-Kultur aus
dem Volk, die gegen die Militärmusik gestellt
werden soll. In einem Workshop erarbeiten die
Musiker mit Gästen unter anderem Volkslieder
und spielen diese anschließend auf der Bühne.
Aber auch eine theoretische durchdringung des
Themas Militärmusik steht auf dem Programm:
Am Montag referiert und diskutiert die
Musikwissenschaftlerin dr. Mirijam Streibl in der
universität (raum E 1.143) zum Thema „die
Macht der Musik“. In weiteren Gesprächsrunden
melden sich am dienstag Experten wie der
Soziologe und Politikwissenschaftler Professor
Arno Klönne und der Publizist Michael Schulze
von Glaßer zu Wort. Ihre Themen: die historische
Bedeutung von Soldatenliedern und die
verstärkten
rekrutierungsbemühungen
der
Bundeswehr an Schulen.
Am Mittwoch und Freitag treten unter anderem
der Kabarettist Eckhard radau und der Poetry
Slammer Carsten Strack, beide Träger der Paderborner Kulturnadel, auf. Klassische Musik und
Volkslied-Bearbeitungen bietet am donnerstag
das Ensemble der oWL-Gruppe „Lebenslaute“ in
der Westernstraße.
S. 8
Bei einem „Galleabend“ – alternativ zum „Galaabend“ der Bundeswehrorchester – spielen am
donnerstag Jens Kavernom und die Gruppen
„Sprengsatz“ und „Helliphants“ Punkrock-Musik
im Kleinkunstsaal der Kulturwerkstatt.
das Ziel der „Friedensklänge“-Aktivisten wird von
der Musikwissenschaftlerin Mirijam Streibl, die
die Veranstaltungswoche eröffnet, anschaulich
beschreiben: „Am Ende gilt es eine Entscheidung
zu treffen. Setze ich die Macht der Musik ein um
Frieden zu stiften oder Gewalt auszuüben?“
organisatoren der „FriedensKlänge“, vorn:
Hartmut Linne (Paderborner Initiative gegen den
Krieg) und Ansgar Agethen (rockgruppe „Sprengsatz“), hinten von links: Carsten Schmitt (Linkes
Forum Paderborn), Manfred Jäger (Pax Christi), ralf
Pirsig und Klaus Schüssler (Grüner Salon), Christoph
Ebbers (rockgruppe „Sprengsatz“)
CHE-rANKING / GENdEr-KoNGrESS
Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsinformatik der universität Paderborn
Weit vorne im CHE-Ranking
Studieninteressierte können sich ab sofort im
neuen ZEIT-Studienführer anhand des neuen
CHE-Hochschulrankings über die Fächer
Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsinformatik an deutschen Hochschulen informieren.
In beiden Fächern würden der universität
Paderborn glänzende urteile ausgestellt, so
Vertreter*innen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der universität Paderborn. Nach
Einschätzung der Studierenden liegen die
gerankten Fächer bei der Studiensituation
insgesamt und bei der Studierbarkeit in der
Spitzengruppe. die Wirtschaftswissenschaften
sind außerdem in der rubrik Internationalität
spitze, die Wirtschaftsinformatik bei der Praxisorientierung und dem Berufsbezug. In NordrheinWestfalen nimmt Paderborn in beiden Bereichen
die Spitzenposition ein.
„das hervorragende Abschneiden der Wirtschaftsinformatik im CHE-ranking ist eine
weitere sehr schöne Anerkennung unseres
Engagements in den letzten Jahren und zugleich
Ansporn, die Profilierung der Paderborner
Wirtschaftsinformatik weiter voranzutreiben“,
freuen sich Prof. dr. dennis Kundisch, Sprecher
des departments Wirtschaftsinformatik und
Präsident Prof. dr. Nikolaus risch. die
Weiterentwicklung der Studiengänge und die
Einführung innovativer Studiengangkonzepte,
wie z. B. den Masterstudiengang Management
Information Systems an der Schnittstelle von
Management und Wirtschaftsinformatik, die
Ausdifferenzierung des Lehrangebots durch die
neuberufenen Kolleginnen und Kollegen, die
vertrauensvolle
Zusammenarbeit
mit
renommierten
Praxispartnern
sowie
die
Ausweitung des Angebots an englischsprachiger Lehre und an Studienplätzen für ein
Auslandssemester seien nur einige der
profilbildenden Maßnahmen, die sich im
aktuellen CHE-ranking in den Studiengängen
niederschlagen würden.
Alle Studiengänge der Fakultät folgten der Idee,
ein breites Kompetenzprofil zu vermitteln,
verbunden mit der Möglichkeit, eigene Interessen
durch die Wahl der Veranstaltungen zu
entwickeln, so Sprecher der Fakultät. die
enge Führung, die solch ein individuelles
Konzept erst ermögliche, erreiche die Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften
durch
eine
strukturierte
Studieneingangsphase
(mit
Coaching und Mentoring), einen engen Kontakt
der dozent*innen zu den Studierenden und einen
konsequenten Ausbau der Internationalisierung.
dass die Studierenden diese Initiativen
honorierten, belege das Abschneiden der
Fakultät im CHE-ranking eindrücklich und
bestärke die Fakultät darin, gemeinsam mit den
Studierenden die Studiengänge systematisch
weiter zu entwickeln. das ranking im Netz:
www.che-ranking.de
(ms)
Kongress mit Fortbildung für Lehrer*innen und pädagogische Fachkräfte in Paderborn
„Gender – Schule – Chancengleichheit?!“
Am 5. Juni findet von 9 bis 17 Uhr im Heinz
Nixdorf MuseumForum in Paderborn der
Kongress „Gender – Schule – Chancengleichheit“ statt. Er richtet sich mit Vorträgen und
Workshops an Lehrkräfte aller Schulformen
und pädagogische Fachkräfte. Anmeldungen für den Kongress sind bis zum 29. Mai
möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei.
der Kongress bildet den Abschluss des vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) an der universität Paderborn geförderten
Projekts „Aktuelle ungleichzeitigkeiten von
Geschlechterkonzepten im Bildungsbereich –
eine Gefahr für die Chancengleichheit?“. Ausgangspunkt des Projektes war die Beobachtung,
dass
derzeit
im
Bildungsbereich
zwei
widersprüchliche umgangsweisen mit dem
Geschlechterthema
auftauchen.
Einerseits
stimmen die Erziehungswissenschaft und die
S. 9
GENdEr-KoNGrESS / ESC
pädagogische Praxis seit längerer Zeit darin überein,
Geschlechterunterschiede bei Kindern und Jugendlichen nicht zu sehr zu betonen. dies zeigt sich beispielsweise an der Veranstaltung von Girls‘ und Boys‘
days.
Wissenschaftler und pädagogischen Fachkräfte
sogar eine Gefahr dar. Sie gehen davon aus,
dass die Entwicklungsspielräume der Kinder auf
diese Weise erheblich eingeschränkt und individuelle
unterschiede übersehen werden.
Andererseits ist in letzter Zeit zu beobachten, dass
das Geschlecht von Kindern und Jugendlichen wieder
zunehmend betont und vermeintliche unterschiede verstärkt werden. So gibt es beispielsweise
neuerdings unterschiedliche Schulmaterialien für
Jungen und Mädchen.
Auf dem Kongress werden Lehrerinnen und Lehrer
sowie weitere pädagogische Fachkräfte über das
Thema informiert und Entwicklungen
diskutiert.
Neben zwei Hauptvorträgen werden Workshops
angeboten und konkrete Praxisbeispiele vorgestellt.
das Argument ist, dass Mädchen und Jungen
unterschiedliche Interessengebiete oder gar Arbeitsstile
hätten,
und
dass
sie
nur
dann
optimal gefördert werden könnten, wenn diese
auch besonders berücksichtigt würden. diese
Annahme ist allerdings nicht nur wissenschaftlich
unbewiesen, sondern stellt nach Ansicht der am
Projekt
beteiligten
Wissenschaftlerinnen
und
Informationen über Programm und Anmeldung:
www.genderkongress-paderborn.de.
Kontakt: Anne Warmuth, Tel.:
E-Mail: [email protected].
05251-60-4329,
(aw)
Ein Kommentar zum ESC und den Sieg von Conchita Wurst von Anna-Lena Berscheid
Conchita Wurst
Am
Wochenende
flimmerte
eines
der
größten Fernsehereignisse des Jahres über
den Bildschirm - der Eurovision Song Contest.
Diesen verfolge ich seit Jahren mit Inbrunst
und wenn es mich manchmal überkommt,
beriesele ich mich mit alten Videos von
Nicoles
„Ein
bisschen
Frieden“,
dem
grandiosen Auftritt von Dschingis Khan und anderen Grand-Prix-Perlen - großartig.
Wie inzwischen jede(r) mitbekommen haben sollte, hat diesmal die österreichische Kandidatin
Conchita Wurst gewonnen - die mir als alte
Österreich-Veteranin bereits seit ihren Auftritten in „die
große Chance“ 2011 bekannt ist, weshalb ich selbst
ihre darbietung am Samstag als nicht mehr ganz so
progressiv empfunden habe wie viele andere. Auch
angesichts der Tatsache, dass sie im Sommer in einer
dieser schrecklich kolonialistischen und sexistischen
Trash-Sendungen der Privaten mitwirkte, in welcher
sie samt einer Horde silikongeplustertet und stark
blondierter Hühner nach Afrika reiste – fand ich nicht
cool und politisch gesehen höchst fragwürdig.
Musikalisch sagten mir auch andere Lieder mehr zu,
aber es könnte wahrlich schlechtere Siegerinnen
als Conchita Wurst geben - und gerade für ein
Land wie Österreich, welches sich politisch leider rückwärts zu bewegen scheint, sowie für
die Queer-Community halte ich die Popularität
einer solchen Person für überaus wichtig.
S. 10
Ich kann mit dem Ergebnis dieser Veranstaltung - meine Favorit*innen aus den Niederlanden
erreichten Platz 2 - also überaus gut leben. Hätte
ich bloß nicht die Kommentarspalten verschiedenster
Nachrichten- und Gossip-Seiten gelesen, in welchen
sich mal wieder der Abschaum dieser Nation (und des
Nachbarlandes) nicht entblödet, seinen unqualifizierten und tumben Senf abzugeben. Für diese Menschen
folgt hier eine kurze Erklärung, was Conchita Wurst ist,
und was nicht:
Conchita Wurst ist eine drag Queen - das
bedeutet, ein Mann impersoniert auf übertriebene und humoristische Art eine Frau,
indem
er
weibliche,
oft
extravagante
Kleidung und Make up trägt und auch stereotype
Verhaltensweisen imitiert. So etwas ist nicht neu,
das hatten wir schon früher mit Mary & Gordy
– ältere Semester dürften sich noch erinnern - und
spätestens der aufklärende dialog zwischen olivia Jones und Joey Heindle im dschungelcamp
2013 sollte die letzten unwissenden aufgeklärt
haben, dass drag Queens durchaus noch einen
Penis haben und privat zumeist auch als Männer
leben. Es handelt sich keineswegs um inter- oder
transsexuelle Menschen, drag ist eine Form der
Inszenierung und Conchita Wurst eine Kunstfigur.
Man muss sie daher auch nicht als „es“ bezeichnen,
wie es diese grausige, mir unbekannte Vertreterin der
deutschen Jury am Samstag getan hat. Eine
ESC
Differenzierung zwischen Conchita als Bühnen-Persona
des männlichen Tom Neuwirth reicht vollkommen aus.
Sexuell uneindeutige Teilnehmer*innen beim ESC sind
auch nichts Neues: Bereits 1998 gewann die Mannzu-Frau Transsexuelle Diana International aus Israel
mit „Diva“ den Eurovision Song Contest und musste
sich bereits damals gegen zahlreiche Anfeindungen
durchsetzen. 2007 trat die Travestie-Künstlerin und
Komödiantin Verka Serduchka für die Ukraine (!) an
und erreichte den zweiten Platz – ihre Darbietung, die
als Russland-Kritik aufgefasst wurde, führte zu Auftrittsverboten in zahlreichen Ländern der ehemaligen
Sowjetunion.
Was an Conchita nun neu ist, ist dieser Bart, der
gleichermaßen faszinierend wie verwirrend zu sein
scheint. Da steht eine wunderschöne Frau mit einem
pechschwarzen Gesichtsbehang auf der Bühne und
intoniert einen Song, der wohl nicht zufällig an Golden
Eye und ähnliche Machwerke aus Bond-Filmen erinnert und der eine Teil Europas ist aus dem Häuschen,
während sich andere Menschen über diese „Kreatur“ empören, die da vom ORF auf die Menschheit
losgelassen wurde. Es wird von einer Freakshow
gesprochen und dass es ja gar nicht mehr um die
Musik gehe. Nächstes Mal könne man ja dann einen schwarzen Rollstuhllfahrer wild masturbierend
auf die Bühne schicken, um dem ganzen die Krone
aufzusetzen (diese Aussage habe ich sinngemäß einem dieser Kommentare entnommen). Eine späte,
aber durchaus richtige Erkenntnis, dass beim ESC die
Songs durchaus vernachlässigbar sind und auch die
Inszenierung eine Rolle spielt. Wenn eine
Frau mit Bart das eigene Weltbild ins Wanken
bringt, dann ist das natürlich besonders dramatisch.
Es darf schließlich nicht sein, was nicht sein darf!
Aus diesem Grund riefen Gruppen aus Weißrussland
im Vorfeld dazu auf, Conchita Wurst vom Wettbewerb
auszuschließen. Aus Russland, dessen Teilnehmerinnen während des Wettbewerbs wohl aufgrund der
vielfältigen fragwürdigen Umtriebe ihrer Regierung
ausgebuht wurden, folgten ähnliche Schmähungen.
Ein rechts-nationalistischer Abgeordneter äußerte
sich, Russland habe die Besatzung Österreichs nie
aufgeben dürfen und rief sogleich das Ende Europas
aus. In eine ähnliche Kerbe schlug Vizepremierminister Dmitrij Rogosin, der das „Mädchen mit Bart“ als
Ergebnis einer fehlgeleiteten europäischen Integration bezeichnete. Solche Äußerungen aus einem Land,
in welchen die offene Ausübung von Homosexualität
unter Strafe steht, wundern eigentlich nicht. Umso erfrischender ist, dass diese ewiggestrigen Kommentare ganz offensichtlich nicht die Meinung der ganzen
russischen Nation widerspiegeln: Bei der Punktevergabe erhielt Conchita Wurst aus Russland 5 Punkte –
ohne den Einfluss der sogenannten Expert*innenjury
hätte Österreich sogar 8 Punkte von den russischen
Anrufer*innen erhalten. Und während die weiß-
-russische Jury wohl „von oben“ her die Eingabe zu
haben schien, den österreichischen Beitrag abzustrafen (sie setzte diesen auf Rang 24 von 26), so setzten
auch dort die Anrufer*innen Conchita Wurst auf einen
achtbaren vierten Platz, der im Mittel jedoch keine
Punkte brachte. So konservativ, wie im Vorfeld von
vielen eingeschätzt, sind unsere Nachbar*innen aus
dem Osten Europas augenscheinlich gar nicht.
(Am Rande erwähnt sei, dass Ähnliches übrigens
auch für Deutschland gilt – dort hat sich die Jury unisono für den überaus belanglosen dänischen Beitrag
ausgesprochen, während Conchita Wurst im Mittelfeld rumdümpelte. Die Anrufer*innen hätten ihr jedoch
die Höchstpunktzahl verliehen. Dass ein Jurymitglied
wie Rapper Sido – der seinerzeit bereits als Juror
der „Großen Chance“ sein Unverständnis gegenüber
Conchitas Gender Trouble äußerte – sich nicht begeistert von deren Auftritt zeigt, ist bestürzend, aber
nachvollziehbar. Die Bewertung der deutschen Jury
kann aber wohl kaum als Ergebnis musikalischen
Expert*innentums gewertet werden...)
Und ach - es ist so herrlich, wenn sich Ewiggestrige
an einer bärtigen Frau derart aufreiben können. Auch
wenn ich selbst noch ein bisschen an dieser in vielen
Medien bejubelten neuen Toleranz zweifele - schließlich ist der ESC eine Show mit einem doch als überaus
queer zu bezeichnenden Publikum - so liegt mir doch
nichts ferner, als nicht zu begrüßen, dass Conchita
Wurst europaweit punkten konnte. Ich hoffe doch sehr,
dass das von ihr selbst formulierte Anliegen, in Europa
für ein bisschen mehr Liebe und Toleranz zu sorgen,
auch noch nach der Euphorie dieser Siegesnacht wirken wird und dass sie nicht nur als Frau mit Bart in
Erinnerung bleiben wird. Wirklich großartig finde ich,
dass ihr Sieg nicht als der einer Nation – Österreich
– gefeiert wird, sondern dass sie eine scheinbar supranationale Königin Europas zu sein scheint. Das ist
meiner Ansicht nach in einer Zeit, in der sich wieder
auf Nationalstaaten und Kulturgrenzen berufen wird,
das schönste Zeichen.
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