der Broschüre

Transcrição

der Broschüre
Faschismus, Intoleranz und Rassismus — nein Danke!
Impressum:
ContRa – 49377 Vechta
Jugendinfoprojekt
V.i.S.d.P.: Sebastian Ramnitz,
E-Mail: [email protected]
Homepage: contra-online.de
Jetzt Gemeinsam mit uns gegen — Faschismus, Inhalt
Wer/Was ist ContRa?
------------------------ 4
Was macht ContRa?
------------------------ 5
Was ist Rassismus?
------------------------ 6
Wo fängt Rassismus an? ------------------------ 8
Wie sieht ein Nazi aus? ------------------------ 9
Geheimzeichen
------------------------ 10
Rechte Aktionen 2005, 2006
Rechte Parteien
--------- 11-12
------------------- 13-15
Aufkleber der rechten Szene
--------- 16-21
Intoleranz und Rassismus, ehe es zu spät ist!
Faschismus, Intoleranz und Rassismus — nein Danke!
Wer/Was ist ContRa?
Wir sind eine Gruppe Jugendlicher, die keine Lust mehr
darauf haben, dass Menschen weniger geschätzt werden,
nur weil sie eine andere Hautfarbe haben oder aus einem
anderen Land kommen. Wir wollen etwas unternehmen
und nicht einfach zu- bzw. wegsehen. Wir arbeiten dabei
auf einer öffentlichen und legalen Ebene, weil wir für
Demokratie und Toleranz sowie für ein friedliches Miteinander stehen und möglichst viele Menschen ansprechen
wollen.
Jetzt Gemeinsam mit uns gegen — Faschismus, Was macht ContRa?
Wir versuchen hauptsächlich Jugendliche anzuregen
darüber nachzudenken, was Rassismus ist, wo er beginnt
und wo er endet. Wir möchten, dass Kinder und Jugendliche nicht auf die „Rechten“ hereinfallen. Häufig sind die
Nazis zuerst lieb und nett, aber später zeigen sie ihr wahres
Gesicht. Sie schreien sinnlose Parolen und bezeichnen
Ausländer als „Kanaken“, „Nigger“, usw.. Immer wieder
kommt es auch zu Drohungen, Körperverletzungen und
anderen gewalttätigen Übergriffen. Zusätzlich beschäftigen
wir uns mit der Thematik Abschiebung von Ausländern bzw.
damit, dass in vielen Abschiebelagern die Menschenrechte
wenig Beachtung finden. Alle Menschen haben die gleichen
Rechte! Sie sollten weiterhin in die gleichen Schulen gehen
dürfen und auch weiterhin dieselben Berufe erlernen bzw.
ausüben können.
Unsere Arbeit besteht unter anderem darin die Öffentlichkeit, vor allem die Schüler zu informieren. Dies versuchen
wir durch Infostände und Informationsveranstaltungen wie
Vorträge, Filmvorführungen und Ausstellungen. Zudem
machen wir durch Konzerte, kulturelle, soziale und andere
öffentliche Aktionen auf uns aufmerksam.
Intoleranz und Rassismus, ehe es zu spät ist!
Faschismus, Intoleranz und Rassismus — nein Danke!
Was ist Rassismus?
Rassismus ist eines der Kernelemente rechtsextremer
Einstellungen. Von Rassismus spricht man, wenn körperliche Merkmale oder Eigenschaften, z. B. die Hautfarbe mit
bestimmten Eigenschaften, z. B. Intelligenz gekoppelt und
qualitativ bewertet werden, wie z.B. „Weiße sind besser
als Schwarze“.
Rassismus ist auch mit der Idee verbunden, dass sich die
Eigenschaften und Lebensgewohnheiten verschiedener
Völker nicht vertragen. Die „Rassentheorie“ bietet die
Begründung dafür, Gruppen von Menschen wegen ihrer
Hautfarbe, Religionszugehörigkeit oder ihren Sitten aus
der Gemeinschaft auszuschließen. Von einigen Anhängern
der rechtsextremen Szene werden rassistische Parolen als
Legitimation für die Ausgrenzung und Bedrohung anderer
Menschen benutzt.
Jetzt Gemeinsam mit uns gegen — Faschismus, Intoleranz und Rassismus, ehe es zu spät ist!
Faschismus, Intoleranz und Rassismus — nein Danke!
Wo fängt Rassismus an?
Geht es los bei einem Witz oder erst bei einem Schimpfwort? Ist das noch normal? Sätze wie z.B.: “Das ist doch
getürkt“, usw. scheinen heute alltäglich zu sein.
Ist Rassismus also etwas Selbstverständliches? Sollten
wir damit etwa kein Problem haben, weil in jedem von uns
Vorurteile stecken könnten? „Es ist ja nicht so gemeint“,
sagen viele, die darauf angesprochen werden. Wenn es
nicht so gemeint ist, könnte man dann nicht auch auf diese
Wortwahl verzichten? Schimpfwörter wie „Nigger“ und
„Kanake“ gibt es schon zu lange und es wird Zeit, dagegen
anzugehen.
Diese Schimpfwörter sind lediglich der Anfang und erleichtern den Einstieg zu rechtsgerichteten Gedanken. Erhebt
eure Stimme und stellt die, die so etwas sagen, zur Rede,
klärt sie auf und regt sie zum Nachdenken an.
Jetzt Gemeinsam mit uns gegen — Faschismus, Wie sieht denn überhaupt ein Nazi aus?
Bekannte Merkmale wie Glatze, Bomberjacke und Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln treffen leider nur noch
auf einen kleinen Teil der „rechten Szene“ zu. Zudem gibt es
auch Menschen mit solchem Aussehen, die keine Faschisten sind (Red Skins).
Nazi, Fascho, Rechter o. ä. zu sein beginnt im Kopf. Man
erkennt solche Leute an Parolen, dummen Sprüchen und an
ausländerfeindlichen Slogans. Häufig sind sie ganz normal
gekleidet und man bemerkt ihr faschistisches Gedankengut
selbst bei Gesprächen nur schwer. Nazis versuchen durch
nettes Auftreten Sympathien zu ergattern.
Doch aufgepasst: Ihr Ziel bleibt im Großen und Ganzen
„Deutschland den Deutschen!“
Des Öfteren findet man im Umfeld von Nazis auch Musik
mit ausländerfeindlichen Texten. Diese Musik wird teilweise
auch verwendet um Jugendliche zu ködern. Also achtet auf
den Inhalt der Texte, bevor ihr die Lieder lautstark mitsingt.
Intoleranz und Rassismus, ehe es zu spät ist!
Faschismus, Intoleranz und Rassismus — nein Danke!
„Geheim-“ Zeichen der Rechten
10
18
Die Zahl 18 steht für „Adolf Hitler“. Das A ist der erste und
das H ist der achte Buchstabe im Alphabet.
88
Die Zahl 88 steht für die verbotene Grußformel „Heil Hitler“. Das H ist der achte Buchstabe im Alphabet.
14
14 words
Damit sind die 14 Worte des us-amerikanischen Ku-KluxKlan-Anhängers und inhaftierten Gewalttäters David Lane
gemeint. Die Formel lautet: „We must secure the existence of our people and a future for white children.“ („Wir
müssen den Fortbestand unserer Rasse bewahren und die
Zukunft der weißen Kinder sicherstellen.“).
HAKENKREUZ
Als so genanntes Sonnenrad galt es in vielen alten Kulturen als Zeichen für Fruchtbarkeit und Leben. Die NSDAP
nutzte es als „Heils-Symbol der Arier“. Das öffentliche
Zurschaustellen ist daher nach §86a StGB strafbar.
Jetzt Gemeinsam mit uns gegen — Faschismus, Aktionen der „rechten Szene“ im Jahr 2005, 2006:
Es gab eine große NPD-Flyer-Verteilaktion in Vechta, die am
13. April 2005 wahrscheinlich gemeinsam von NPD Vechta
und der ehemaligen Freien Nationalen Vechta (FNV) durchgeführt wurde.
Am 25. April wurden eigene Aufkleber von FNV an Vechtaer
Schulen sowie der Universität Vechta verteilt. Dieses war
nicht die erste „Aufkleberaktion“ der Rechtsextremen in
Vechta.
Am 06.08.2005 wurde in Vechta ein NPD-Stützpunkt
gegründet.
Am 03.09.2005 fand in Oldenburg ein Naziaufmarsch statt,
bei dem auch Personen aus der rechten Szene aus Vechta
und Umgebung teilgenommen haben.
Am Sonntag, den 13.11.2005 trafen sich in Vechta ca.
30 Personen der rechten Szene, die am Fackelmarsch zur
Erinnerung deutscher Soldaten beim Schlageter – Denkmal
teilnahmen.
Es trafen sich am 19.11. 2005 in einer Vechtaer Gaststätte
etwa 50 Personen der rechten Szene angehörend, darunter
auch TeilnehmerInnen aus Bremen, Oldenburg, Herford,
Intoleranz und Rassismus, ehe es zu spät ist!
11
Faschismus, Intoleranz und Rassismus — nein Danke!
Bielefeld, Dortmund, Osnabrück, Münster und Steinfurt.
12
Am Freitag den 12. Mai 2006 wurde vor der LudgerusSchule in Vechta Propaganda-Material der NPD verteilt.
Die Schulleitung konnte die Verteiler dazu bewegen, sich
zurückzuziehen. Später tauchten dann diverse „SchulfhofCDs“ auf, die SchülerInnen in die Hand gedrückt wurden.
Am Abend des 12. Mai trafen sich ca. 15 rechte Personen
aus der überörtlichen Szene (Vertreter aus Cloppenburg,
Osnabrück, Münster/Steinfurt, etc.). Die Polizei ging davon
aus, dass für diesen Abend, seitens der Rechten Störaktionen des zeitgleich stattfindenden Konzertes gegen Rechts
in der Gaststätte „Prütt“ geplant waren.
Am 03.06.2006 fand in Steinfeld ein Rechtsrock-Konzert
mit ca. 90 TeilnehmerInnen statt.
Seit Mitte Juli 2006 gibt es eine Homepage der NPD
Vechta.
Jetzt Gemeinsam mit uns gegen — Faschismus, Rechte Parteien
Die Republikaner (REP)
Die Republikaner wurden 1983 in München gegründet und
verfügen über ca. 11500 Mitglieder.
In ihrem Parteiprogramm steht als wichtigster Punkt:
„Bewahrung der deutschen Heimat, keine multikulturelle
Gesellschaft, kein Vielvölkerstaat!“
Allein durch diese Aussage wird die Einstellung der Partei
klar und ihr Ziel deutlich.
Intoleranz und Rassismus, ehe es zu spät ist!
13
Faschismus, Intoleranz und Rassismus — nein Danke!
14
Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)
Die NPD wurde 1964 in Hannover gegründet und verfügt
zur Zeit über ca. 6500 Mitglieder.
Die folgenden Zitate lassen schnell erkennen, was die NPD
will und was sie ablehnt:
„Das Reich ist unser Ziel, die NPD ist unser Weg!“
(Udo Voigt, Bundesvorsitzender, 19.03.2000)
„Nur wer deutsches Blut in seinen Adern fließen lässt,
kann für uns ein Deutscher sein.“
(Holger Apfel, Vorsitzender in Sachsen, 01.05.2005)
„Intelligenzmäßig liegen die Neger unter den Deutschen.“
(Jürgen Rieger, Bundestagskandidat, 2005)
Jetzt Gemeinsam mit uns gegen — Faschismus, Die Deutsche Volksunion (DVU)
Die DVU wurde 1987 in München gegründet und hat ca.
9000 Mitglieder.
Hier Ausschnitte aus dem Parteiprogramm, die ihre politische Position sehr schnell zum Vorschein bringen:
„Unser Streben gilt der Durchsetzung von Recht und Freiheit
für das deutsche Volk und Vaterland, eines gleichen Rechts
für alle Deutschen.“
„Deutschland soll das Land der Deutschen bleiben.“
„Liebe zur Heimat und zum deutschen Volk.“
Intoleranz und Rassismus, ehe es zu spät ist!
15
Faschismus, Intoleranz und Rassismus — nein Danke!
16
Aufkleber der rechten Szene
In letzter Zeit sind in Vechta, insbesondere an Schulen,
verschiedene Aufkleber der NPD, der ehemaligen Freien
Nationalen Vechta (FNV) und anderen rechten Organisationen aufgetaucht. Hier haben wir einige dokumentiert:
Jetzt Gemeinsam mit uns gegen — Faschismus, Freie Nationale Vechta
Ein Aufkleber hat die Unterschrift der ehemaligen FNV. Er
hat die Aufschrift: „Schüler gegen Meinungsdiktatur; Schüler mit Courage; Freie Willensbildung auch für deutsche
Schüler, gegen Antifa und linke Lehrer!“
Das Layout des Aufklebers ist sehr stark angelehnt an das
Logo des Projektes „Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage“ (www.Schule-ohne-Rassismus.de).
Es soll vorgegaukelt werden, dass SchülerInnen von „ linken
Lehrern“ ihre Meinung diktiert bekämen.
Intoleranz und Rassismus, ehe es zu spät ist!
17
Faschismus, Intoleranz und Rassismus — nein Danke!
18
Euroturki$tan
Auf dem Aufkleber sieht man die Aufschrift:
„Euroturki$tan?... Nee Non Nein!“ Im Hintergrund ist die
Flagge der USA und die der Türkei (allerdings in veränderter Form) zu sehen. Der Halbmond der türkischen
Flagge ist durch ein Euro-Zeichen ersetzt.
Das Motiv ist das Cover eines Rechtsrock – Samplers
aus den Niederlanden, der sich gegen den EU-Beitritt der
Türkei richtet. Auf dieser CD befindet sich z.B. ein Lied von
der Band „Brigade M“. Diese gehört zum in Deutschland
verbotenen rechtsradikalen „Blood & Honour“– Netzwerk. Außerdem ist der Sänger der Band, Dave Blom,
vorbestraft, weil er einen jüdischen Friedhof in Den Haag
geschändet hat.
Die amerikanische Flagge auf dem Aufkleber hat im
Grunde nichts mit der Thematik des EU-Beitritts zu tun,
zeigt aber den stark vertretenen Anti-Amerikanismus der
Neonazis, der mit ihrem Antisemitismus einhergeht.
Jetzt Gemeinsam mit uns gegen — Faschismus, Widerstand
Außerdem gibt es diverse Aufkleber mit Aufforderungen wie
z. B.:
„Einwanderung stoppen“. Alle haben gemeinsam, dass der
Hintergrund rot ist, mit einem weißem W und unterschiedlichen Forderungen darüber, die in schwarz gehalten sind.
Sie werden herausgebracht vom so genannten „Freien
Widerstand Nord“, einem norddeutschen Zusammenschluss
verschiedener rechtsradikaler „Kameradschaften“. Deren
Seite war unter anderem auch auf der Internetseite der
ehemaligen FNV verlinkt.
Neonazis setzen sich meist aber vor allem dann für Meinungsfreiheit ein, wenn es ihnen nützt, ihre antisemitischen
Weltverschwörungstheorien und Holocaustleugnungen zu
verbreiten oder gegen AusländerInnen, sozial Benachteiligte
und andere vermeintliche Sündenböcke zu hetzen. Somit
versuchen sie selber anderen Menschen ihre Meinung
aufzuzwingen.
Das System, für das sie letztendlich kämpfen, ist aber ein
repressiver, faschistischer Staat, der das Dritte Reich zum
Vorbild hat und in dem keinerlei Meinungsfreiheit gegeben
ist.
Intoleranz und Rassismus, ehe es zu spät ist!
19
Faschismus, Intoleranz und Rassismus — nein Danke!
20
Genau die gleichen Aufkleber, allerdings mit anderer
Unterschrift, sind auch in anderen Regionen aufgetaucht,
z.B. vom „Nationalen Widerstand Osnabrücker Land“, einer
ähnlichen Gruppierung wie die ehemalige FNV.
Jetzt Gemeinsam mit uns gegen — Faschismus, Zum praktischen Teil:
Wenn die Aufkleber ganz entfernt werden sollen, ist es am
einfachsten, sie mit Wasser und Seife anzufeuchten und
nachdem das Wasser ein bisschen eingezogen ist, mit einem
harten Gegenstand abzukratzen.
Als sehr hilfreich hat sich auch Nagellackentferner erwiesen. Damit lässt sich zunächst die Farbe auf dem Aufkleber
wegwischen. Es gibt in Supermärkten auch kleine Nagellackentferner-Tücher, die sich wunderbar im Portemonnaie
verstauen lassen. Wenn die Aufkleber allerdings nicht
abzubekommen sein sollten, kann man sie auch einfach
überkleben oder –malen.
Intoleranz und Rassismus, ehe es zu spät ist!
21
Faschismus, Intoleranz und Rassismus — nein Danke!
Eigene Infos:
22
Jetzt Gemeinsam mit uns gegen — Faschismus, Die2Lohner
medien agentur
Kolleg St. Thomas
Wir danken allen unseren Sponsoren, die es uns ermöglichten, dass dieses Infoheft überhaupt zu Stande kam. DANKE!
Intoleranz und Rassismus, ehe es zu spät ist!
23
Konzept & Gestaltung - www.die2lohner.de • Bilder: Fotlolia

Documentos relacionados