Programm und Textheft Aula Academica der TU Clausthal
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Programm und Textheft Aula Academica der TU Clausthal
Pilgerwege Musik der Pilger Auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela Programm und Textheft Sonntag, 06. Juni 2010, 17.00 Uhr Aula Academica der TU Clausthal Freiburger Spielleyt Regina Kabis, Sopran • Albrecht Haaf, Leitung Beate Josten und Stefan Wiefel, Rezitation Kammerchor an der TU Clausthal e.V. Angelina Soller, Leitung Das Projekt wird gefördert durch: Verein von Freunden der TU Clausthal e.V. Ausführende Freiburger Spielleyt: Regina Kabis Jutta Haaf Bernd Maier Albrecht Haaf Ori Harmelin Michael Beilschmidt Sopran Harfe Drehleier, Dudelsack, Schalmei, Mandora Viola d’arco, Schalmei, Flöten, Portativ Laute Percussion, Viola da Gamba Beate Josten Stefan Wiefel Rezitation Rezitation Kammerchor an der TU Clausthal e.V. Sopran: Jutta Bedürftig, Heide Burgdorf, Maren Dobert, Brigitte Ecker, Silke Frank, Margret Gloris, Heike Hirschhausen, Carmen Kiefer, Anika Lindner, Ina Küster-Zippel, Susanne Lorenz, Birgitt Malchereck, Sabine Mende, Dorothea Römpage, Vera Schlörke, Kathrin Schmidt, Petra Stein Alt: Susanne Benker, Barbara Boesche, Lisa Czymai, Ute Czymai, Dorothea El-Bathich, Dagmar FuldWeinert, Wiebke Heins, Petra Lassen, Roswitha Tietjen, Laetitia Windhuis, Katharina Zühlke Tenor: Martin Dietz, Sebastian Hofmann, Robert Koch, Wilfried Schulte-Borchers, Dennis Waßhausen, Andreas Winkel Bass: Klaus Ecker, Thomas Gatzmann, Volker Hartmann, Eberhard Hörning, Benjamin Keune, Felix Müller, Matthé Uijttewaal Angelina Soller Gesamtleitung Die Realisierung eines Projektes dieser Größenordnung ist ohne die ideelle und finanzielle Unterstützung von Privatpersonen, Vereinen, Firmen, Institutionen und Behörden nicht denkbar. Wir danken allen, die uns hierbei in mithelfender, finanzieller und organisatorischer Form unterstützt haben. Besonders danken wir: Verein von Freunden der TU Clausthal e.V. Ebenso bedanken wir uns für die Spende von Frau Meike Aschoff, Clausthal-Zellerfeld. Titelbild: „Wallfahrer auf dem Weg ins Heilige Land“: Buchmalerei, Paris um 1412 Programm Rezitation Der Jakobston – Wer das elend bawen well Deutsches Pilgerlied, 14./15. Jh. Melodie: Georg Forster (um 1510 – 1568) „Frische teutsche Liedlein“; Satz: Albrecht Haaf Text: München Cgm. 809 Rezitation Gott bhüte Dich Komponist: Leonhard Lechner (um 1553 – 1606) Quelle: „Neue lustige teutsche Lieder nach Art der welschen Canzonen“, 1588 Rezitation Io son un pellegrin (Ich bin ein Pilger, der um ein Almosen bittet) Pilgerlied, anonyme Ballata; Italien, 14. Jh. Quelle : Florenz, Biblioteca Nazionale Centrale, Panciatichiano 26 (Codex Panciatichi, Florenz, ca. 1400), fol. 47 - 48. Rezitation Der Jakobston – Wer das elend bauen will Deutsches Pilgerlied, 14./15. Jh. Komponist: Johann Petrejus (um 1497 – 1550); Arr.: Albrecht Haaf Quelle: “Trium vocum carminum”, 1541 Marfira, por vos muero (Marfira, für dich will ich sterben) Anonym; Spanien, 16. Jh. Rezitation Romerico Spanien, ca. 1500 Komponist: Juan del Encina (1468 – um 1530) Quelle: Cancionero de Palacio Rezitation So ell enzina (Die Pilgerin unter der Steineiche) Anonym; Spanien, ca. 1500 Quelle: Cancionero de Palacio Rezitation Danse real Anonyme Estampie; Frankreich, ca. 1270 Quelle: Manuscrit du Roi Rezitation Oy comamos y bebamos (Heute lasst uns essen und trinken) Spanien, ca. 1500 Komponist: Juan del Encina (1468 – um 1530) Quelle: Cancionero de Palacio Rotta anonymer Instrumentaltanz; Italien, 14. Jh. Quelle: Ms. London, Add. 29987 Rezitation Rodrigo Martinez Anonym; Spanien ca. 1500 Satz: Marc Lewon Quelle: Cancionero de Palacio PAUSE Laudemus virginem (Lasst und lobpreisen die Jungfrau) Anonymer Kanon; Spanien, 14. Jh. Quelle: Kloster Montserrat, Biblioteca del Monasterio, Códice 1 (= Llibre vermell), fol. 23r. Rezitation La grande Chanson des Pèlerins Quand nous partîmes de France (Als wir aus Frankreich abreisten) Anonym ; Frankreich, 16. Jh. Quelle: Abbé Camille Daux „Les chansons des pèlerins de Saint-Jacques” Rezitation Der Jakobston – Wer das elend bauen well Deutsches Pilgerlied, 14./15. Jh.; 5-stimmiger Tenorliedsatz Komponist: Jobst vom Brant (1517 – 1570) Quelle: Georg Forster (um 1510 – 1568), Nürnberg um 1500 Stella Splendens (Glanzvoller Stern) Anonymer Kanon; Spanien, 14. Jh. Quelle: Kloster Montserrat, Biblioteca del Monasterio, Códice 1 (= Llibre vermell), fol. 22r-23r. Splendens ceptigera (Strahlende Herrscherin) Anonymer Kanon; Spanien, 14. Jh. Quelle: Kloster Montserrat, Biblioteca del Monasterio, Códice 1 (= Llibre vermell), fol. 23r. Los set gotx (Von den sieben Freuden) Anonymes, katalanisches Lied; Spanien, 14. Jh. Quelle: Kloster Montserrat, Biblioteca del Monasterio, Códice 1 (= Llibre vermell), fol. 23v-24r. Cuncti simus concanentes (Lasst uns gemeinsam singen) Anonymes Marienlied; Spanien, 14. Jh. Quelle: Kloster Montserrat, Biblioteca del Monasterio, Códice 1 (= Llibre vermell), fol. 24r.; Nr. XIII Parlamento anonymer Instrumentaltanz; Italien, 14. Jh. Quelle: Ms. London, Add. 29987 Der Jakobston – Wer hie das Elend bauen will Deutsches Pilgerlied, 14./15. Jh.; 4-stimmiger Choral Komponist: Michael Praetorius (1571 – 1621) Quelle: Musae Sioniae VII, Nr. CLXXXCVII, 1609 Rezitation O lux et decus Hispaniae (O Licht und Zierde Spaniens) 5-stimmige Motette Komponist: Tomás Luis de Victoria (um 1548 – 1611) Rezitation Vox nostra resonet (Unsere Stimme halle wider) Anonym; Spanien, 12. Jh. Quelle: „Codex Calixtinus“ Liedtexte Wer daz elent bawen wel 1. Wer daz elent bawen wel (= in die Fremde) der heb sich auf und sei mein gesel wol auf sant Jacobs straßen! Zwei par schuoch der darf er wol ein schüßel bei der flaschen. 2. Ein braiten huot den sol er han und an mantel sol er nit gan, mit leder wol besetzet, es schnei oder regn oder wähe der wint, daß in die luft nicht nezet. 3. Sack und stab ist auch darbei, er luog, daß er gebeichtet sei, gebeichtet und gebueßet! Kumt er in die welschen lant, er findt kein teutschen priester. 4. Ein teutschen priester findt er wol, er waiß nit wo er sterben sol oder sein leben laßen, stirbt er in dem welschen lant, man grebt ihn bei der straßen. 5. So ziehen wir durch Schweizerlant ein, sie haißen uns got welkum sein, und geben uns ire speise, sie legen uns wol und decken uns warm, die straßen tuont sie uns weisen. 6. So ziehen wir durch die welschen lant, die seint uns bruedern unbekant, das elent mueßen wir bawen, wir ruofen got und sant Jacob an und unser liebe frawen. 7. So ziehen wir durch der armen Jecken lant, (= Armagnac) man gibt uns nichts dan apfeltrank, die berge mueßen wir steigen; gäb man uns öpfel und pirn gnuok, wir äßens für die feigen. 8. So ziehen wir durch Soffeien hinein, (= Savoyen) man geit uns weder grot noch wein, die seck stänt uns gar läre; wo ein bruoder zu dem andern kumt der sagt im böse märe. 9. So ziehen wir zu sant Spiritus ein, (= Pont St. Esprit, Dep. Gard) man gibt uns brot und guoten wein, wir leben in reichem schalle, Langedocken und Hispanierlant (= Languedoc) das loben wir brueder alle. 10. Is ligen fünf berg im welschen lant, die seint uns pilgram wolbekant: Der erste haist Runzevalle, (= Roncesvalles) und welcher bruoder darüber get, sein backen werden im schmale. 11. Der andere haist der Monte Christein (= Santa Christina v. Pass Somport) der Pfortenberk mag wol sein bruoder sein (= Puerto San Adrian) sie seint einander vast gleiche, und welcher bruoder darüber get vordient das himmelreiche. 12. Der vierte haist der Rabanel, (= Rabanalpaß) darüber laufen die brueder und schwester gar schnel, der fünfte haist in Alle Fabe, (= Cebreiro-Paß, v. Ort La Faba) da leit manches bidermans kint auß teutschem lant begraben. 13. Sih bruoder, du solt nit stiller stan! Vierzig meil hastu noch zu gan wol in sant Jacobs minster, vierzehen meil hin hinter baß zu einem stern haißt Finster. (= Cap finis terrae) 14. Den Finstern Stern wellen wir lan stan und wellen zu Salvater ein gan, (= San Salvador de Oviedo) groß wunderzaichen an schawen; so ruofen wir got und sant Jakob an, und unser liebe frawen. 15. Bei sant Jakob vergibt man pein und schult, der liebe got sei uns allen holt in seinem höchsten throne! Der sant Jacob dienen tuot, der lieb got sol im lonen. Das auch unter der Bezeichnung „Jakobston“ bekannte Wallfahrtslied wurde um 1500 mehrfach aufgezeichnet und in der sich anschließenden Reformationszeit häufig parodiert, i.e. mit anderen Texten musiziert. Eine späte Aufzeichnung einer gesungenen Darbietung des Liedes ist noch aus dem 19. Jahrhundert bekannt. Es umfasst insgesamt 26 fünfzeilige Strophen (Nrn. 13-23 wurden in dieser Fassung weggelassen; inhaltlich handelt es sich hierbei um die eingeschobene Erzählung vom Spitalmeister von Burgos – ähnlich verkürzte ja auch Geoffrey Chaucer den Pilgern in seinen „Canterbury Tales“ die lange Wallfahrt durch Erzählungen aller Art ...). Zunächst ist dabei von der Ausrüstung des Wallfahrers auf dem Jakobsweg die Rede: zwei Paar Schuhe, ein Regenumhang, ein Sonnenhut, eine Flasche (Kalebasse genannt), eine Schüssel, ein Sack und der Pilgerstab zur Stütze und Verteidigung. Ferner sollte der Pilger noch vor der Abreise die Beichte ablegen und Buße tun, da in der Fremde kein deutschsprachiger Geistlicher zu finden war. Derart ausgerüstet und vorbereitet, kann der Wallfahrer sich auf den Weg machen, der im folgenden anhand der wichtigsten Stationen (Schweiz, Südfrankreich, Pyrenäen) nachgezeichnet wird. Der teils archaische Sprachgebrauch deutet darauf hin, dass zwischen der Entstehung und der Aufzeichnung des Liedes ein größerer zeitlicher Abstand anzusetzen ist. Gott b'hüte dich 1. Gott b'hüte dich, desgleichen mich. Ich bitt, wöllst dich von mir mitnichten lenken. So will auch ich an dich gewisslich denken ohn Unterlass Ach, Scheiden macht uns die Äuglein nass. 2. Und übers Jahr komm ich fürwahr wiedrum zu dir. Tu dich so hart nicht grämen. Will dennoch jetzt ein'n freundlich Urlaub nehmen. Ich muss auf d'Straß. Ach, Scheiden macht uns die Äuglein nass. Io son’un pellegrin Io son’un pellegrin che vo’cercando Limosina, per Dio mercè chiamando. E vo cantando colla voce bella, Con dolce aspetto e colla trecca bionda. Non ò se no’l bordon’ e lla scharsella, E chiamo, chiamo e non è chi risponda. E quando credo andare alla seconda, Vento contrario mi vien tenpestando. Ich bin ein Pilger, der um ein Almosen bittet, um Barmherzigkeit zu Gottes Lohn. Ich singe mit schöner Stimme, bin hübsch von Ansehen und habe blonde Haare. Ich besitze nichts außer meinem Pilgerstab und dem Gewand. Und ich rufe und rufe und da ist niemand, der antwortet. Wenn ich auf gutes Reisewetter hoffe, entsteht ein Sturm, der mir entgegenweht. Marfira, por vos muero Marfira, por vos muero Y amor puede jurallo Que alegre con mis penas sufro y callo. Ved si mi dolor fuerte, Que elcallar me da muerte, Y a questo mesmotengo por provecho; Mas, yo os traygo en mi pecho Marfira, ich sterbe aus Liebe zu Dir, und die Liebe kann beschwören, dass ich meinen Schmerz mit Glück und Stille erdulde. Schau‘ wie tief mein Leid ist, denn still zu sein ist wie der Tod für mich, obschon ich meinen Nutzen daraus ziehe. Aber ich trage Dich in meiner Brust, Y vos lo aveis en llamas ençendido. Querria sin hablar, ser entendido. und Du weißt, dass Du sie entflammt hast. Ich möchte ohne Worte verstanden werden. Übersetzung aus einer englischen Textübertragung: Barbara und Laetitia Windhuis Romerico Romerico, tu que vienes Dedonde mi vida está, Las nuevas d’ella me da. Pilger, der du von da herkommst, wo meine Liebste ist, berichte mir Neues von ihr. Da me nuevas de mi vida Asi Dios te dé plaser. Si tú me quieres haser Alegre con tu venida. Erzähle mir Neues von meiner Liebsten. Möge Gott dir Freude schenken, Wenn du mich erfreuen kannst durch deine Ankunft. Que después de mi partida De mal en peor me va. Las nuevas d’ella me da. Denn seit meiner Abreise geht es mir immer nur schlecht. Erzähle mir Neues von ihr. Bien muestras el en hablar Ser ajeno de plaseres, Mas sy yo no sé quien eres, Qué nuevas te puedo dar? Gutes sage von ihr, rede frei von Gefälligkeit. Obwohl ich nicht weiß, wer du bist: Was bringst du Neues? Quien nunca te oyo nombrar, Como te conocerá? Las nuevas d’ella me da. Du sahst sie nie mit eigenen Augen, wie kannst du sie dann kennen? Erzähle mir Neues von ihr. So ell’ enzina So ell’ enzina. Yo meiba, mi madre, A la romeria Por ir más devota Fui sin compania So ell’ enzina. Unter der Steineiche. Ich ging, meine Mutter, auf Pilgerfahrt; um noch demütiger zu gehen, ging ich fort ohne Begleitung. Unter der Steineiche. Por ir más devota Fuy sin compania Tomé otro camino Dexé el que tenia So ell’ enzina. Um noch demütiger zu gehen, ging ich ohne Begleitung, nahm einen anderen Weg, ließ alles zurück, was ich besaß. Unter der Steineiche. Halléme perdida En una montina Echéme a dormir Al pie dell enzina. So ell’ enzina. Ich fand mich verloren auf einem Hügel, legte mich hin, um zu schlafen zu Füßen einer Steineiche. Unter der Steineiche. A la media noche Recordé, mezquina, Halléme en los bracos Um Mitternacht erinnerte ich Elende mich daran, wie ich in den Armen dessen lag, Del que más queria So ell’ enzina. den ich am meisten liebe. Unter der Steineiche. Peróme, cuytada, De que amanecia Porque yo gocaba Del que más queria So ell’ enzina. Ich Armselige war niedergeschlagen, als der Morgen weil ich sehnsüchtig gedacht hatte an ihn, den ich am meisten liebe. Unter der Steineiche. Hoy comamos y bebamos Hoy comamos y bebamos y catemos y holguemos, que mañana ayunaremos. Heute lasst uns essen und trinken Und singen und feiern, denn morgen fasten wir. Por honra de Sant Antruejo parémonos hoy bien anchos. Embutamos estos panchos, recalquemos el pellejo: que costumbre es de consejo que todos hoy nos hartemos, que mañana ayunaremos. Zu Sankt Andruejos Ehren lasst uns heute beisammen sein. Lasst uns die Mägen füllen, lasst uns den Weinschlauch leeren: Es ist so Brauch und Sitte, dass wir uns alle heute satt essen, denn morgen fasten wir. Honremos a tan buen santo porque en hambre nos acorra; comamos a calca porra, que mañana hay gran quebranto. Comamos, bebamos tanto hasta que reventemos, que mañana ayunaremos. Lasst uns den guten Heiligen ehren, weil er zu uns Hungrigen kommt; Lasst uns völlern, denn ab morgen geht’s bergab. Lasst uns essen, lasst uns trinken so viel wir können, denn morgen fasten wir. Beve Bras, más tú Beneito. Beva Pedruelo y Lloriente. Beve tú primeramente; quitarnos has desse preito. En bever bien me deleito: daca, daca, beveremos, que mañana ayunaremos. Trinke, Bras, für Dich noch mehr, Beneito. Trinkt, Padruelo und Lloriente. Trinkt erst mal; Bevor Ihr geht. Trinken ist meine Lust: Kommt, lasst uns trinken, denn morgen fasten wir. Tomemos hoy gasajado, que mañana vien la muerte; bebamos, comamos huerte, vámonos carra el Ganado. No perderemos bocado, que comiendo nos iremos, que mañana ayunaremos. Lasst uns heute fröhlich sein, denn morgen kommt der Tod; Lasst uns trinken, lasst uns Früchte essen, lasst uns Fleisch essen. Wir wollen keinen Bissen verschenken und morgen fasten wir. Übersetzung aus einer englischen Textübertragung: Barbara und Laetitia Windhuis Rodrigo Martinez Rodrigo Martinez, A las ánsares ¡Ahe! Pensando qu'era vacas Silvávalas. ¡He! Rodrigo Martinez, Bei den Wildgänsen, Hey! Hielt er sie doch für Kühe, Und pfiff. Hey! Rodrigo Martinez, Atán garido, Los tus ansarinos Liévalos el río ¡Ahe! Pensando qu'era vacas Silvávalas. ¡He! Rodrigo Martinez, so stattlich, Deine Gänschen trägt der Fluss hinweg, hey! Hielt er sie doch für Kühe, und pfiff ihnen hinterher, hey! Rodrigo Martinez, Atán lozano, Los tus ansarinos Liévalos el vado ¡Ahe! Pensando qu'era vacas Silvávalas. ¡He! Rodrigo Martinez, so standhaft, Deine Gänschen trägt die Furt hinweg, hey! Hielt er sie doch für Kühe, und pfiff ihnen hinterher, hey! Übersetzung aus einer englischen Textübertragung: Barbara und Laetitia Windhuis Laudemus virginem 1. Laudemus virginem, mater est, Et eius filius Ihesus est. 1. Lasst uns lobpreisen die Jungfrau, die Mutter ist und ihren Sohn Jesus, der Jesus ist. 2. Plangamus scelera acriter, sperantes in Ihesum iugiter. 2. Lasst uns heftig unsere Sünden beweinen, beständig auf Jesus hoffend. Quand nous partîmes de France Quand nous partîmes de France en grand désir, nous avons quitté père et mère trist’ et marris; au coeur avions si grand désir d’aller à Saint-Jacques, avons quitté tous nos plaisirs pour faire ce voyage. Als wir aus Frankreich abreisten mit großem Verlangen, haben wir Vater und Mutter verlassen, voll Trauer und Betrübnis; im Herzen tragen wir so groß’ Verlangen nach Saint-Jacques zu gehen, alle unsere Vergnügen ließen wir zurück, um diese Reise zu unternehmen. Quand nous fûmes au port de Blaye près de Bordeaux, nous entrâmes dedans la barque pour passer l’eau. Il y a bien sept lieues par eau, bonnes me semble, marinier passe promptement de peur de la tourmente. Als wir im Hafen von Blaye waren nahe bei Bordeaux, bestiegen wir ein Schiff, um das Meer zu überqueren. Wir hatten gut sieben Stunden Fahrt; sie schienen mir gut zu verlaufen, zügig fuhr der Schiffer übers Meer aus Furcht vor Sturm. Quand nous fûmes dedans la ville nommée Léon, nous chantâmes tous ensemble cette chanson; les dames sortioent des maisons en abondance, pour voir chanter les pèlerins, les enfants de la France. Als wir in der Stadt waren, die Léon heißt, sangen wir alle gemeinsam dieses Wallfahrtslied; die Damen traten aus ihren Häuser in großer Zahl, um zu sehen, wie die Pilger sangen, die Kinder Frankreichs. Quand nous fûmes à Saint-Jacques, grâce à Dieu, nous entrâmes dedans l’église pour prier Dieu, aussi ce glorieux martyr, Monsieur Saint-Jacques, qu’au pays puissions retourner et faire bon voyage. Als wir in Saint-Jacques ankamen, dank der Gnade Gottes, betraten wir die Kirche, um zu Gott zu beten, ebenso zu dem ruhmreichen Märtyrer, dem Herrn, dem Heiligen Jacobus dass wir in unsere Heimat zurückkehren möchten in guter Pilgerfahrt. Dieses Lied beschreibt in 17 Strophen den Weg durch Frankreich nach Santiago de Compostela (= SaintJacques). Stella splendens (Sequitur alia cantilena omni dulcedine plena eiusdem domine nostre ad trepudium rotundum.) (Es folgt ein weiteres Lied gänzlich voll von Süße jenes, unseres Herrn – zum Tanzen im Kreis.) Stella splendens in monte ut solis radium miraculis serrato exaudi populum. Glanzvoller Stern auf dem Berg, wie ein Sonnenstrahl wunderbar erstrahlend; erhöre das Volk. Concurrunt universi gaudentes populi divites et egeni grandes et parvuli ipsum ingrediuntur ut cernunt occuli et inde revertuntur graciis replete. Alle fröhlichen Menschen versammeln sich: Arme und Reiche, Junge und Alte steigen auf (den Berg), um mit ihren Augen zu schauen, und kehren (von ihm) voll der Gnade zurück. Stella splendens... Glanzvoller Stern... Principes et magnates excirpe regia seculi potestates optenta venia peccaminum proclamant tundentes pectora poplite flexo clamant hic: Ave Maria. Herrscher und Magnaten von königlichem Stamm, die Mächtigen der Welt, der Gnade teilhaftig, bekennen ihre Sünden, sich die Brust schlagend, und rufen mit gebeugten Knien: Ave Maria. Stella splendens... Glanzvoller Stern... Prelati et barones comites incliti religiosi omnes atque presbiteri milites mercatores cives marinari burgenses piscatores premiantur ibi. Prälaten und Barone mit edlem Gefolge, alle Mönche und Priester, Soldaten, Händler, Bürger, Seeleute, Städter und Fischer lobpreisen hier. Stella splendens... Glanzvoller Stern... Rustici aratores nec non notarii advocati scultores cuncti ligni fabri sartores et sutores nec non lanifici artifices et omnes gratulantur ibi. Bauern, Pflüger und auch Schreiber, Advokaten, Steinmetze und alle Schreiner, Schneider, Schuster und auch Weber, alle Handwerker danken hier. Stella splendens... Glanzvoller Stern... Regine comitisse illustres domine potentes et ancille iuvenes parvule virgines et antique pariter vidue conscendunt et hunc montem et religiose. Königinnen, Gräfinnen, mächtige Damen und Mägde, junge Mädchen, Jungfrauen und alte Frauen und Witwen steigen auf diesen Berg – und Nonnen. Stella splendens... Glanzvoller Stern... Cetus hic aggregantur hic ut exhibeant vota gegraciantur ut ipsa et reddant aulam istam ditantes hoc cuncti videant vocalibus ornantes soluti redeant. Die Gemeinde versammelt sich hier, um ein Gelübde zu sprechen, zu danken und das Gelübde zu erfüllen, diesen Ort zu ehren, damit alle sehen und sie freudig zurückkehren, des Heiles teilhaftig. Stella splendens... Glanzvoller Stern... Cuncti ergo precantes sexus utriusque mentes nostras mundantes oremus devote virginem gloriosam matrem clementie in celis graciosam senciamus vere. Wir wollen alle beten jedwelchen Geschlechts und voll Demut unsere Sünden bekennen, der ruhmvollen Jungfrau, Mutter der Barmherzigkeit, um im Himmel der Gnadenreichen nahe zu sein. Stella splendens... Glanzvoller Stern... Splendens ceptigera 1. Splendens ceptigera, Nostri sis advocata, Virgo puerpera. 1. Strahlende Herrscherin, sei unsere Führsprecherin, gebärende Jungfrau. 2. Tundentes pectora, Crimina confitentes, Simus Altissimo. 2. Unsere Brust schlagend bekennen wir unsere Schuld, oh Höchster. Los set gotxs (Ballada dels goytxs de Nostre Dona en vulgar cathallan a ball redon.) (Ballade von den Freuden unserer Lieben Frau in katalanischer Volkssprache, als Rundtanz.) Los set gotxs recomptarem et devotament xantant humilment saludarem la dolça verge Maria. Von den sieben Freuden berichten wir, andächtig singend, grüßen wir demütig die süße Jungfrau Maria Ave Maria gracia plena Dominus tecum Virgo serena. Gegrüßet seist du, Maria, voller Gnade, der Herr sei mit dir, holde Jungfrau. Verge fos anans del part pura e sans falliment en lo part e prés lo part sens negun corrumpiment. Lo Fill de Déus Verge pia de vós nasque verament. Jungfrau, vor der Geburt warst du rein und ohne Fehl, bei der Geburt und nach der Geburt unverdorben. Der Sohn Gottes ist wahrlich aus dir, heilige Jungfrau, geboren. Ave Maria gracia plena… Gegrüßet seist du, Maria… Verge tres reys d'Orient cavalcant amb gran corage al l'estrella precedent vengren al vostré bitage. Offerint vos de gradatge Aur et mirre et encenç. Jungfrau, drei Könige aus dem Morgenland mutig reitend, dem Stern folgten sie und kamen zu deinem Haus. Sie brachten euch, einer nach dem anderen, Gold und Weihrauch und Myrrhe dar. Ave Maria gracia plena… Gegrüßet seist du, Maria… Verge estant dolorosa per la mort del Fill molt car romangues tota joyosa can lo vis resuscitar. A vos madre piadosa prima se volch demostrar. Jungfrau, voller Schmerz wegen des Todes deines geliebten Sohns, du bist nun voller Freude, da du ihn auferstehen siehst. Dir, heilige Mutter, wollte er sich zuerst zeigen. Ave Maria gracia plena… Gegrüßet seist du, Maria… Verge lo quint alegratge que'n agues del fill molt car estant al munt d'olivatge Al cell l'on vehes puyar. On aurem tots alegratge Si per nos vos plau pregar. Jungfrau, die fünfte Freude, die du von deinem geliebten Sohn empfangen hast, geschah, als Du ihn auf dem Ölberg zum Himmel aufsteigen sahst. Wir werden voller Freude sein, wenn Du für uns betest. Ave Maria gracia plena… Gegrüßet seist du, Maria… Verge quan foren complitz los dies de pentecosta Ab vos eren aunits los apostols et de costa. Sobre tots sens nuylla costa devallà l'espirit sant. Jungfrau, als die Pfingsttage vergangen waren, wurden die Apostel und die Anderen von dir vereint. Über alle kam der heilige Geist. Ave Maria gracia plena… Gegrüßet seist du, Maria… Verge'l derrer alegratge que'n agues en aquest mon vostre Fill ab coratge vos munta al cel pregon. On sots tots temps coronada regina perpetual. Jungfrau, die letzte Freude erlebst Du nicht auf dieser Welt; dein Sohn nimmt dich mutig zum Himmel, wo du für alle Zeiten gekrönt sein wirst, ewige Königin. Ave Maria gracia plena… Gegrüßet seist du, Maria… Cuncti simus concanentes Cuncti simus concanentes: Ave Maria. Cuncti simus concanentes: Ave Maria. Lasst uns gemeinsam singen: Gegrüßet seist du, Maria. Lasst uns gemeinsam singen: Gegrüßet seist du, Maria. Virgo sola existente en affuit angelus. Gabriel est appellatus atque missus celitus. Clara facieque dixit: Ave Maria. Clara facieque dixit: Ave Maria. Als die Jungfrau allein war, erschien ihr ein Engel. Gabriel ward er genannt und vom Himmel gesandt. Sein Gesicht leuchtete, als er sagte Gegrüßet seist du, Maria. Sein Gesicht leuchtete, als er sagte Gegrüßet seist du, Maria. Cuncti simus concanentes… Lasst uns gemeinsam singen… Clara facieque dixit audite karissimi Clara facieque dixit audite karissimi En concipies Maria. Ave Maria. En concipies Maria. Ave Maria. Sein Gesicht leuchtete, als er sagte (hört gut zu, meine Lieben!) Sein Gesicht leuchtete, als er sagte (hört gut zu, meine Lieben!): Du wirst ein Kind empfangen, Maria. Gegrüßet seist du, Maria. Du wirst ein Kind empfangen, Maria. Gegrüßet seist du, Maria. Cuncti simus concanentes… Lasst uns gemeinsam singen… En concipies Maria audite karissimi En concipies Maria audite karissimi Pariesque filium. Ave Maria. Pariesque filium. Ave Maria. Du wirst ein Kind empfangen, Maria. (hört gut zu, meine Lieben!), Du wirst ein Kind empfangen, Maria. (hört gut zu, meine Lieben!): Du wirst einen Sohn gebären. Gegrüßet seist du, Maria. Du wirst einen Sohn gebären. Gegrüßet seist du, Maria. Cuncti simus concanentes… Lasst uns gemeinsam singen… Pariesque filium audite karissimi Pariesque filium audite karissimi Vocabis eum Jhesum. Ave Maria. Vocabis eum Jhesum. Ave Maria. Du wirst einen Sohn gebären (hört gut zu, meine Lieben!) Du wirst einen Sohn gebären (hört gut zu, meine Lieben!) Du wirst ihm den Namen Jesus geben. Gegrüßet seist du, Maria. Du wirst ihm den Namen Jesus geben Gegrüßet seist du, Maria. Cuncti simus concanentes… Lasst uns gemeinsam singen… Das Lied Cuncti simus aus dem Llibre vermell ist ein Rundtanz der Pilger zum Kloster Montserrat. O lux et decus Hispaniae O lux et decus Hispaniae, sanctissime Jacobe, qui inter apostolos primatum tenes, primus eorum martyrio laureatus. Alleluia. O Licht und Zierde Spaniens, heiligster Jakob, du hältst bei den Aposteln den ersten Rang inne, du bist als erster von dieses für deinen Märtyrertod mit Lorbeeren bekränzt worden, Halleluja. Übersetzung: Lisa Czymai Vox nostra resonet Vox nostra resonet Jacobi intonet Lauda creatori. Unsere Stimme halle wider, die von Jakob erklinge laut, dem Schöpfer zum Lob. Clerus com organo Et plebs cum tympano Cantet redemptori. Die Geistlichen mit der Orgel, das Volk mit der Trommel möge für den Erlöser singen. Carmine debito Psallat paraclito Id est solatori. Mit einem gebührenden Lied soll man dem Heiligen Geist lobsingen: Dieser ist der Tröster. Hoc omnes termino Laudes in cantico Dicamus Domino. So wollen wir alle mit diesem Wort in unserem Lied dem Herrn lobsagen. Übersetzung: Lisa Czymai Zu den spanischen Quellen Reich ist der erhaltene Schatz der Wallfahrtslieder zum Jakobusweg, aber auch zum katalanischen Kloster Montserrat mit der Schwarzen Madonnenstatue (gesammelt im Llibre vermell de Montserrat, dem „Roten Buch von Montserrat“), das neben Santiago de Compostela der bedeutendste mittelalterliche Wallfahrtsort Spaniens war. Durch die spanischen und portugiesischen Eroberungen wurde die Anbetung der Schwarzen Madonna von Montserrat in alle Welt getragen. In den südamerikanischen Kolonien entstanden später zahlreiche ihr geweihte Kirchen. Zu den bekanntesten Sammlungen der Wallfahrtslieder zählen: Das Llibre vermell de Montserrat, das Rote Buch vom Montserrat ist eine wunderschöne Handschrift von Pilgerliedern aus dem 14. Jahrhundert. Sie ist der größte Klosterschatz von Santa Maria de Montserrat - dem berühmten katalonischen Wallfahrtsort, der sicherlich nach dem derzeit - u. a. wegen Hape Kerkeling - wieder so aktuellen Endpunkt des Jakobsweges, Santiago de Compostela, im Mittelalter das zweitwichtigste spanische Pilgerziel war. Der Name rührt von ihrem roten, im späten 19. Jahrhundert angebrachten Samteinband her. Von den ursprünglich 172 Blättern der Handschrift sind heute 35 verloren. Neben liturgischen Texten enthält das Buch (im Faszikel Folio 21v - 27r., notiert ca. 1396 bis 1399) auch zehn Kompositionen, nämlich Pilgerlieder und volksartige Tänze, denen geistliche Texte unterlegt wurden, ferner Chansons und Kanons, Rund- und Totentänze. All diese Lieder wurden in Montserrat wie überall an derartigen Wallfahrtsorten von Spielleuten aus den unterschiedlichsten Ländern der damaligen Welt begleitet: Katalanische Pfeifer, französische Schalmeibläser, arabische Trommler und Lautenisten musizierten gemeinsam mit den Pilgern. Als Bestimmung der Gesänge bezeichnet der anonyme Schreiber des Codex, dass die Pilger bei Nachtwachen in der Kirche (es gab keine Herberge am Wallfahrtsort, sodass die Kirche hierzu verwendet werden musste) oder auch während der Wartezeiten tagsüber auf dem Kirchplatz einen Vorrat „sittlicher und andächtiger Lieder“ haben sollten, die musiziert werden könnten, ohne dass „die Gebete und geistlichen Kontemplationen“ der übrigen Pilger gestört würden: „Quia interdum peregrini quando vigilant in ecclesia Beate Marie de Monte Serrato volunt cantare et trepudiare, et etiam in platea de die, et ibi non debeant nisi honestas ac devotas cantilenas cantare, idcirco superius et inferius alique sunt scripte. Et de hoc uti debent honeste et parce, ne perturbent perseverantes in orationibus et devotis contemplationibus ...“ („Da mitunter so manche Pilger singen und tanzen wollen, während sie die Nachtwache in der Kirche der Heiligen Marie von Montserrat halten, ebenso auch im Hof bei Tag, und weil sie dort nur sittliche und andächtige Lieder singen dürfen, deshalb sind einige hier oben und unten niedergeschrieben. Und ihrer muss man sich mit Anstand und Zurückhaltung bedienen, damit sie nicht jene stören, die in Gebet und andächtigen Kontemplationen verharren ...“). Man muss sich in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass Tänze aller Art, auch sehr lebhafte und von allerlei Instrumenten begleitete, in den Kirchen sehr verbreitet waren, vor allem im südfranzösisch-spanischen Raum. Das Konzil von Aragón sah sich daher 1209 veranlasst, die „ausgelassenen Tänze und unzüchtigen Bewegungen im Kirchenraum, ebenso Liebeslieder und ähnliche Gesänge“ zu verbieten ...: „Statuimus ut in sanctitum vigiliis in ecclesiis historicae saltationes obscoeni motus seu choreae non fiant nec dicantur amatoria carmina vel cantilenae ibidem.“ („Wir setzen fest, dass während der Nachtwachen für die Heiligen in den Kirchen die Spielleute weder Tänze mit obszönen Bewegungen noch Rundtänze ausführen sollen; auch sollen keine Liebeslieder oder ähnliche Lieder gesungen werden.“) Aus ihrer Bestimmung zur „Unterhaltung“ der Pilger bei der Nachtwache oder im Hof erklärt sich der volksliedartige Charakter der Lieder, die dabei jedoch in künstlerischer Weise ausgestaltet wurden, mit Einflüssen der verschiedenen europäischen Kulturen, wohl auch der höfischen Instrumentalmusik. Das Marienkloster auf einem zerklüfteten Berg (Montserrat) in der Nähe Barcelonas wurde um 1025 als eine Zweigniederlassung des Benediktinerklosters Ripoll gegründet. Der Legende nach hatte die Jungfrau Maria dort Wunder gewirkt, und so hatten sich bereits seit der Rückeroberung des Berges von den Sarazenen (gegen 900) Einsiedler dort angesiedelt. Als die Grafen Wifredo und Suner den wiedergewonnenen Montserrat dem Kloster Ripoll übergeben hatten, entstand aus einer der dortigen Einsiedeleien bald das Kloster, zu dem zahllose Pilger aufgrund der Wundererzählungen hinzogen, vor allem, seitdem um 1200 die Schwarze Madonna aufgestellt worden war, der man Wundertätigkeit zuschrieb. Montserrat wurde nicht nur zum Wallfahrtsort, sondern auch zum kulturellen, ja sogar zum politischen Zentrum Katalaniens (heute Katalonien), denn manche der dort ansässigen Mönche waren in Paris oder Bologna ausgebildet worden, und viele Mitglieder des katalanischen Adels waren Kleriker geworden und vertraten die Aristokratie ihres Landes durch tägliche Messfeiern. Durch die erfolgreiche Eroberungspolitik des katalanisch-aragonesischen Fürstenhauses, die sich vom Mittelmeer bis nach Amerika erstreckte, wurde Montserrat schließlich sogar in die ganze damalige Welt „exportiert“: Marienstatuen der Jungfrau von Montserrat fanden sich damals u. a. in Mittel- und Südamerika: in Mexiko, Chile und Peru, und Ansiedlungen wie auch Inseln wurden nach ihr benannt. Leider wurde das Kloster 1811 durch napoleonische Truppen fast ganz zerstört, und seine Bedeutung wurde erst allmählich wieder neu gewürdigt, als man sich im Zuge der katalanischen „Renaixença“ gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf seine großen Wurzeln besann. Aus dieser Zeit stammt denn auch der kostbare rote Einband für die schönste und kostbarste Handschrift des Klosters, das Llibre vermell. Das Cancionero de Palacio ist eine der wichtigsten Quellen für die spanische Musik des 15. Jahrhunderts; es enthält Kompositionen, die in der Hofkapelle des Herzogs von Alba musiziert wurden. Ursprünglich waren 551 Stücke verzeichnet; erhalten sind heute ca. 460. Juan del Encina ist mit einigen Stücken dort vertreten; der äußerst vielseitige Künstler war nicht nur Komponist, sondern auch Dichter, Übersetzer (so übertrug er z.B. Vergils Bucolica ins Spanische) und einer der ersten, der sich in Spanien für die weltliche Bühnenkunst einsetzte (einige seiner im Cancionero de Palacio enthaltenen Stücke sind Bühnenwerke, begründet auf Vergils Eklogen). Im ausgehenden 19. Jahrhundert (1890) wurde die Sammlung von Asenjo Barbieri neu herausgegeben und führte zu einer Wiederentdeckung der großen Tradition nationaler weltlicher Instrumentalmusik. Der Codex Calixtinus ist eine weitere Sammelhandschrift aus dem Klosterschatz von Santiago de Compostela, im dortigen Archiv verwahrt und wohl im 12. Jahrhundert niedergeschrieben. Der auch als „Liber Sancti Jacobi“ bekannte Band enthält in seinem ersten Teil ein- bis zweistimmige Stücke zur Jakobusliturgie mit einem Anhang, im zweiten 20 ein- und mehrstimmige Stücke. Außerdem sind 29 Blätter einer Chronik enthalten, die als Pseudo-Turpin bekannt ist. Der Jakobsweg Als Jakobsweg (span. Camino de Santiago) wird der Pilgerweg zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien bezeichnet. Darunter wird in erster Linie der Camino Francés verstanden, jene hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens, die von den Pyrenäen zum Jakobsgrab reicht und dabei die Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León miteinander verbindet. Die Entstehung dieser Route fällt in ihrem auch heute begangenen Verlauf in die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts. Ein Pilgerführer des 12. Jahrhunderts, der im Jakobsbuch (lat. Liber Sancti Jacobi), der Hauptquelle zur Jakobusverehrung im Hochmittelalter, enthalten ist, nennt für den französischen Raum vier weitere Wege, die sich im Umfeld der Pyrenäen zu einem Strang vereinigen. Nach der Wiederbelebung der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela in den 1970er und 1980er Jahren wurde der spanische Hauptweg 1993 in das UNESCOWelterbe aufgenommen. 1998 erhielten auch die vier im Liber Sancti Jacobi beschriebenen französischen Wege diesen Titel. Zuvor schon hatte der Europarat im Jahre 1987 die Wege der Jakobspilger in ganz Europa zur europäischen Kulturroute erhoben und ihre Identifizierung empfohlen. Namensherkunft Die erste Erwähnung des Jakobsweges stammt aus dem Jahre 1047, als in einer Urkunde des Hospitals von Arconada, Provinz Palencia, die nordspanische Hauptverkehrsachse bezeichnet wird als „Weg, der seit alten Zeiten von Pilgern des hl. Jakobus und Peter und Paul begangen“ werde. Es ist die erste urkundliche Erwähnung dieser Straße überhaupt, und sie bringt den Weg von vorneherein mit dem Grab des hl. Jakobus in Galicien in Verbindung. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Jakobsweg auch für andere historisch nachgewiesene Routen von Jakobspilgern in Europa verwendet. Demgegenüber hat sich jedoch eine internationale, 1985 vom Europarat eingesetzte und heute bei der Regierung der autonomen Region Galicien angesiedelte Expertenkommission auf eine Nomenklatur verständigt, nach der lediglich die nordspanische Hauptverkehrsachse die Bezeichnung Camino de Santiago (Jakobsweg) tragen soll. Alle anderen Routen werden korrekt als Wege der Jakobspilger bezeichnet. Mit dieser Nomenklatur soll zum Ausdruck gebracht werden, dass für den Camino Francés die Benutzung durch Jakobspilger als eine tra- gende Hauptfunktion angenommen werden kann, während es sich bei den anderen Wegen um Altstraßen gehandelt hat, die unter anderem, aber nicht in erster Linie, dem Pilgern dienten. Der Pilgerweg wird auch als Sternenweg bezeichnet. Ziel des Jakobsweges Das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela entwickelte sich im Mittelalter neben Rom und Jerusalem zum dritten Hauptziel der christlichen Pilgerfahrt. Das Domkapitel der Kathedrale von Santiago de Compostela hat es im Laufe des 12. Jahrhunderts verstanden, noch vor Rom und anderen Pilgerzentren die erlösungstheologischen Lehren der Frühscholastik in seine Pastoral zu integrieren. Den Menschen wurde in einer einfachen Botschaft, die alle verstanden, ein versöhnender Christus vermittelt, dessen Wirken durch die Fürsprache des heiligen Jakobus den Menschen zuteil werde. Später wurde dieses pastorale Konzept durch die Einführung von Ablässen und Heiligen Jahren nach dem Vorbild Roms untermauert. Kathedrale von Santiago de Compostela Ursprung Nach der arabischen Eroberung im 8. Jahrhundert wurde die erst seit dem frühen 7. Jahrhundert bezeugte Überlieferung, dass der Apostel Jakobus der Ältere auf der Iberischen Halbinsel missioniert habe, in Spanien aufgegriffen. Die christlichen Nachfolgereiche des untergegangenen Westgotenreiches bedurften einer Identifikationsgestalt. Die von einer Vision veranlasste Auffindung des angeblichen Apostelgrabes im äußersten Nordwesten Spaniens im Zeitraum 818 bis 834 unter König Alfonso II. von Asturien und die Legendenbildung über die Translation des heiligen Leichnams von der Hinrichtungsstätte in Jerusalem an das Ende der damals bekannten Welt boten Gelegenheit zur Befriedigung dieses Bedürfnisses. Die Könige von Asturien und später von León machten Jakobus zu ihrem Schutzheiligen und vertrauten ihm besonders als Schlachthelfer. Zunächst blieb der Einzugsbereich der Verehrung auf Kantabrien beschränkt. Seit etwa 930, nachdem Nordspanien geschlossen dem christlichen Herrschaftsgebiet eingegliedert wurde, sind vereinzelt Pilger aus Aquitanien und dem Bodenseegebiet nachgewiesen. Hoch- und Spätmittelalter Unter dem Einfluss der Reconquista, der von der Abtei Cluny ausgehenden Klosterreform, der Herausbildung einer nordspanischen Städtelandschaft längs des Camino de Santiago sowie neuer Entwicklungen in der christlichen Lehre von Heil und Erlösung (Soteriologie) entwickelte sich im 11. und 12. Jahrhundert eine der größten Pilgertraditionen des christlichen Westens. Um 1075/1078 wurde mit dem Bau einer romanischen Kathedrale begonnen, die im Jahre 1120 Sitz eines Erzbischofs wurde. Im 15. Jahrhundert erlebte der Pilgerort durch die Einführung besonderer Gnadenjahre, in denen ein vollkommener Ablass gewährt wurde, einen weiteren Aufschwung. Sein Einzugsbereich reichte bis Skandinavien und Ostmitteleuropa. Zwar existieren weder für das Hoch- noch das Spätmittelalter Hinweise auf konkrete Pilgerzahlen, aber aus englischen Pilgerschifflizenzen lässt sich für das 15. Jahrhundert erkennen, dass in den Heiligen Jahren etwa vierzehnmal so viele Pilger wie in Normaljahren nach Santiago de Compostela gekommen sind. Jakobus-Pilger Neuzeit Nach einem Niedergang der Pilgerfahrt in der frühen Neuzeit, verursacht durch einen Verfall der Pilgeridee, die Reformation und nationale Kriege zwischen Frankreich und Spanien, ist seit der Mitte des 17. Jahrhunderts ein erneuter Aufschwung erkennbar. Deutlich sichtbar ist dies an einem umfassenden Bauprogramm für die Kathedrale, welches 1657 durch den Domherrn José de Vega y Verdugo initiiert wurde und 1769 mit der Vollendung einer neuen Nordfassade seinen Abschluss fand. Nach den napoleonischen Kriegen löste eine durchgreifende Säkularisierungswelle die karitative Infrastruktur des nordspanischen Jakobsweges beinahe vollständig auf. Ein deutlicher Rückgang der Pilgerzahlen war die Folge, wenngleich der Pilgerverkehr auf dem Jakobsweg nie ganz zum Erliegen kam. Die Wiederentdeckung der seit dem 16. Jahrhundert verschollenen Gebeine im Jahre 1879 brachte die Wende, vor allem, nachdem Papst Leo XIII. 1884 die Echtheit der wieder aufgefundenen Reliquien anerkannt hatte. 1937 erklärte General Franco das Fest des heiligen Jakobus zum spanischen Nationalfeiertag, eine politische Instrumentalisierung in einem nationalistischen Sinn, die durch das international einsetzende Interesse an der Pilgerfahrt nach 1945 überwunden werden konnte. 1950 entstand in Paris die erste auf wissenschaftlicher Grundlage arbeitende Jakobusgesellschaft. Aufschwung in der Moderne Seit den 1970er Jahren hat die Pilgerschaft auf dem Jakobsweg einen großen Aufschwung erlebt. 1982 besuchte Papst Johannes Paul II. Santiago de Compostela und rief im Rahmen einer großen „Europa-Feier“ den alten Kontinent auf, seine Wurzeln wieder zu beleben. Der Europarat erklärte 1987 den Weg zum ersten europäischen Kulturweg. Wurden damals gut 3.000 Pilger pro Jahr registriert, waren es im Jahr 2003 über 74.000 aus allen Ländern der Erde. 2004, im Heiligen Compostelanischen Jahr, kamen 179.932. Sie haben entweder den ganzen Weg oder den Weg durch Spanien, mindestens aber die letzten 100 km der Strecke zu Fuß oder die letzten 200 km zu Pferd oder per Fahrrad zurückgelegt. Dies wird mit Stempeln von einzelnen Stationen in einem Pilgerausweis verzeichnet und berechtigt zur Nutzung der preisgünstigen Pilgerherbergen und zum Tragen der entsprechenden Abzeichen, die auch ins Grab gelegt werden können. In Santiago erhalten die Pilger eine Urkunde, die Compostela. Da der Pilgerweg Menschen aus allen Nationen anzieht, entwickelt sich heute auf diesem Weg auf Grundlage des (vorübergehenden) gemeinsamen Pilgerstatus eine praktische internationale Verständigung ungeachtet der Herkunft, des Alters, des Ansehens und des Geschlechts. Ausführende Freiburger Spielleyt – early music freiburg Dass die Musik des Mittelalters mehr ist als nur eine wissenschaftliche Quelle, dass sie heute noch lebendig ist und begeistern kann, das beweisen die Freiburger Spielleyt schon seit vielen Jahren in zahlreichen internationalen Konzertauftritten, in Rundfunk und Fernsehen und in ihren CDEinspielungen. Die Musiker, die sich diesem frühen Repertoire mit Enthusiasmus und Hingabe verschrieben haben, begegneten sich sowohl über ihre künstlerische Arbeit als auch über ihre Studien in Freiburg und an der Schola Cantorum in Basel und wuchsen über viele Jahre zu einem unverwechselbaren Ensemble mit großer Bühnenwirkung zusammen. Ihr Repertoire reicht vom schlichten Minnelied über die virtuose Literatur des italienischen Trecento bis zur höfischen Musik der Renaissance. Das historische Instrumentarium, das so seltene Nachbauten wie Drehleiern, gotische Harfe oder Portativ (Schoßorgel) zu bieten hat, das virtuose Spiel auf Handtrommeln das seinesgleichen sucht, die unverwechselbaren Stimme ihrer Sängerin und die kreative Natürlichkeit, mit der die historischen Quellen für Bühne und Aufnahme arrangiert werden, machen dieses Ensemble einzigartig. Das Ensemble konzertiert regelmäßig innerhalb von Konzertreihen und Musikfestivals in zahlreichen Ländern Europas. 2002 gastierte das Ensemble auch in den USA und gab unter anderem Konzerte in New York-City. Regina Kabis, Sopran, sang bereits mit 11 Jahren ihre erste solistische Kinderrolle am Stadttheater in Freiburg: die Initialzündung um sich mit Begeisterung dem Gesang und der Bühne zu verschreiben. Sie studierte an den Hochschulen in Freiburg und in Basel Opern-, Lied- und Konzertgesang, war Stipendiatin der Händelakademie in Karlsruhe und beendete ihre Studien mit Auszeichnung. Durch die Begegnung mit dem Ensemble für Musik des Mittelalters „Freiburger Spielleyt“, dessen Solistin sie seit vielen Jahren ist, wandte sie sich ergänzend zu ihrem musikalischen Horizont der Interpretation von früher Musik zu. Mit dem Repertoire von Mittelalter bis zur Musik der Gegenwart wirkt sie als Konzert-und Oratoriensängerin an Aufführungsorten wie der „Styriarte Graz“, des „mdr Musiksommer“ oder der „Schlossfestspiele Thun“ in zahlreichen Ländern wie Frankreich, Italien, Polen, Slowenien, den USA und Südamerika. Seit 2002 unterrichtet sie Gesang an der Musikhochschule in Freiburg. Jutta Haaf, Harfe, wurde in Klavier und Orgel ausgebildet. Sie entdeckte ihre Liebe zur historischen Harfe und dem dazu gehörenden Repertoire. In leidenschaftlicher Pionierarbeit baute sie gemeinsam mit ihrem Mann Albrecht Haaf das Ensemble Freiburger Spielleyt auf. Repertoire, Spielweise und Instrumentarium wurden in langen Jahren entdeckt und ausgearbeitet und zu differenzierter Meisterschaft gebracht. Ein Aufbaustudium in historische Aufführungspraxis und Harfe bei H.Rosenzweig an der Schola Cantorum Basiliensis trugen dazu bei. Ihre Konzerttätigkeit brachte sie in zahlreiche Länder wie Norwegen, Schweiz und Italien, Frankreich und die USA. Rundfunkkonzerte wie beispielsweise auf der Wartburg für das Deutschlandradio und CDAufnahmen runden ihre Tätigkeit ab. Bernd Maier, Drehleier, Dudelsack, Schalmei, Mandora, arbeitet mit leidenschaftlicher Hingabe an den Instrumenten, die er auch auf zahlreichen Konzertbühnen zum Klingen bringt. Sein Weg führte ihn über den Cembalobau zur eigenen Werkstatt, in der Drehleiern und Zupfinstrumente wie die Mandora entstehen. Die Arbeit an den Instrumenten geht weit über das rein Handwerkliche hinaus. Er baut kunstvoll und filigran verzierte, in der Mechanik hochkomplexe Instrumente nach mittelalterlichen Abbildungen. So z.B. eine Drehleier nach einer Engelsdarstellung aus der Kathedrale in Monza, Italien oder eine Mandora nach einer Abbildung des Malers Martini um 1317 in Assisi. Mit den Freiburger Spielleyt ist er mit am längsten „auf dem Weg“ und prägt mit seinem Instrumentarium sehr stark sowohl das klangliche wie auch das optische Profil des Ensembles. Neben seiner regen Konzerttätigkeit in verschiedenen Gruppierungen und dem Instrumentenbau gibt er Kurse und hält Vorträge zum Thema Instrumentenkunde. Albrecht Haaf, Viola d’arco, Schalmei, Flöten, Portativ, ist der Gründer der Freiburger Spielleyt. Er studierte Musik mit dem Hauptfach Klavier sowie Musikwissenschaft in Freiburg. Über die Erfahrung mit freieren, von Improvisation geprägten Musizierformen als Mitglied in verschiedenen Jazzformationen während seiner Studentenzeit, begann er sich für die Musik der Stadtpfeifer und Spielleute zu interessieren und stieß damit die Tür zur faszinierenden Welt der frühen Musik allgemein auf. Ein Aufbaustudium in mittelalterlicher Musiktheorie sowie der Instrumentalfächer Fidel und Schalmei an der Schola Cantorum Basiliensis schloss sich an. Auch als Komponist ausgebildet ( unter anderem Veröffentlichungen im Bereich Chormusik) , zeichnet er für die Ausarbeitung zahlreicher Arrangements des Ensembles verantwortlich. Ori Harmelin, Laute, wurde 1981 in Haifa in Israel geboren. Von 1996 bis 1999 studierte er an der Wizo Hochschule der Künste Komposition bei Danni Akiva, Yinaam Lif und Haim Permont und machte seinen Abschluß in klassischer Gitarre bei Boaz Peleg mit Auszeichnung. Daraufhin nahm er Lautenunterricht bei Isidoro Roytman und studierte Komposition bei Prof. Arie Shapira. Seit 2003 studiert er Laute am Institut für Alte Musik an der Musikhochschule Trossingen bei Rolf Lislevand. Im Sommer 2005 nahm er ein für ihn komponiertes zeitgenössisches Stück von Shapira auf. Michael Beilschmidt, Percussion, Viola da Gamba, studierte Kontrabass an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe bei Prof. Wolfgang Güttler im Hauptfach Kontrabass. Seit 2004 widmet er sich vor allem der Interpretation alter Musik und konzertiert in verschiedenen Kammermusikformationen. Seit Oktober 2006 studiert er Viola da Gamba an der Musikhochschule Freiburg bei Ekkehard Weber. Wichtige Impulse für sein Generalbassspiel erhielt er in Meisterkursen bei Dane Roberts (historischer Kontrabass), Hille Perl und Jesper Christensen. Als Percussionist beschäftigt er sich intensiv mit orientalischen und europäischen traditionellen Musikstilen, in denen Percussion eine tragende Rolle spielt. Seine Technik auf Rahmentrommel, Ric und Tarabuka erwarb er in langjährigem Studium und der Erfahrung und Konzerttätigkeit mit verschiedenen Ensembles. Meisterkurse bei Glen Velez (Rahmentrommel, Riq) und Impulse von Burhan Öcal und Michael Metzler haben sein musikalisches Schaffen als Percussionist entscheidend geprägt. Die Verschmelzung von östlichen Spieltechniken mit europäisch-historischem Klangideal charakterisieren seinen außergewöhnlichen und lebendigen Spielstil. Beate Josten, Rezitation, studierte in Hamburg und Hannover und ist als Rezitatorin und Sängerin tätig. Dem Publikum präsentiert sie sich als vielseitige Künstlerin, deren stimmliche und darstellerische Fähigkeiten eine große Bandbreite aufweisen. So war sie an der Entwicklung von Fernsehproduktionen beteiligt und ist im Norddeutschen Raum durch Soloprogramme und als Mitglied verschiedener Ensembles bekannt. Ihr besonderes Interesse gilt der inhaltlichen und thematischen Zusammenstellung vom gesungenen und gesprochenen Wort. Stefan Wiefel, Rezitation, ist Professor für Sprecherziehung an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Nach dem Gesangsstudium in Köln und der Ausbildung zum Atem-, Sprech- und Stimmlehrer war er Sprecherzieher und Schauspieler an verschiedenen Theatern (Dortmund, Bielefeld, Münchner Kammerspiele, Residenztheater München), später hauptamtlicher Sprecherzieher an der OttoFalckenberg-Schule München und an der Bayerischen Theaterakademie. Nach der Berufung zum Professor für Sprecherziehung an der Folkwang Hochschule Essen wechselte er an die Hochschule für Musik und Theater Hannover, Abteilung Schauspiel. Stefan Wiefel ist Schauspielcoach für Film und Fernsehen, daneben leitet er diverse Seminare für verschiedene Berufsgruppen. Der Kammerchor an der TU Clausthal e. V. wurde im Jahre 1985 gegründet. Er ist heute ein gemeinnütziger Verein und eine studentische Vereinigung an der TU Clausthal. Er hat sich zum Ziel gesetzt, unter professioneller Leitung Musik auf möglichst hohem Niveau zu erarbeiten. Dabei sollen Studentinnen und Studenten, Angehörige der TU, aber auch alle anderen Bürger aus Clausthal-Zellerfeld und Umgebung angesprochen (vom Anfänger bis zum erfahrenen Chorsänger) und so die Gemeinschaft untereinander gefördert werden. Bei unseren zahlreichen Konzerten innerhalb und außerhalb Clausthals vermitteln wir dem Publikum einen attraktiven Aspekt des Universitätslebens und werben so für den Studienstandort Clausthal. Dies geschieht in reinen Foto: Fabian Schink Chorkonzerten oder mit Solisten, a cappella oder mit Begleitung durch Klavier oder Orchester, Universitäts-, Schul- oder auswärtiges Orchester, häufig unter Mitwirkung ehemaliger Chormitglieder oder auch eines weiteren Chores. Der Kammerchor an der TU Clausthal e. V. widmet sich in regelmäßigen Abständen der Einstudierung größerer, vor allem weltlicher Chorwerke mit Orchester (Messa di Gloria von Giacomo Puccini (2004), Carmina Burana von Carl Orff (1995 und 2005), „Dido and Aeneas“ von Henry Purcell (2008), „Acis and Galatea“ von Georg Friedrich Händel (2009)) und trägt damit zur musikalischen Vielfalt in ClausthalZellerfeld und Umgebung bei. Angelina Soller studierte Schulmusik und Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg. Sie ist als Konzertsängerin in verschiedenen musikalischen Bereichen tätig. Ihr Repertoire erstreckt sich von der Spielmannsmusik des Mittelalters über die Pflege des traditionellen Lied- und Konzertgesangs bis hin zur zeitgenössischen Musik. Von den Freiburger Spielleyt führen ihre Aktivitäten über die Zusammenarbeit mit Ensembles wie L` art pour l`art (Hamburg), Oh-ton (Oldenburg) und Arcana (Basel) bis hin zu Gastverträgen am Süddeutschen und Norddeutschen Rundfunk. Als Gesangspädagogin arbeitet sie mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen. In Zusammenarbeit mit Schulen entwickelt sie Konzeptionen zur Vermittlung zeitgenössischer Musik. Erfahrung im Kultur- und Veranstaltungsmanagement sammelte Angelina Soller als langjährige Vorsitzende der Foto: Dr. Johannes-Josef Engelke GEDOK Hannover. So produzierte sie u.a. die Kammeroper „Das Mädchen ohne Hände“ der Komponistin Tatjana Prelevic mit Aufführungen in Deutschland und Montenegro und sang die Titelrolle. Seit 2006 widmet sie sich zusätzlich dem Chorgesang, leitet den Spiritualchor Mühlenberg, den Chor der Kirchengemeinde St. Marien Wienhausen und als Lehrbeauftragte den Kammerchor an der Technischen Universität Clausthal. Werbung Papierflieger weihnachten FATTO PER LA NOTTE DI NATALE Adventliche und weihnachtliche Musik für vier Saxofone und Chor 27. / 28. November 2010 Saxofonquadrat Kammerchor an der TU Clausthal e.V. Angelina Soller, Leitung Wir suchen ständig neue Mitsängerinnen und Mitsänger. Proben: Montags, von 20.00 bis 21.45 Uhr im Musikraum der Robert-Koch-Schule (Berliner Str. 16) Für erfahrene Chorsängerinnen und Chorsänger besteht die Möglichkeit, mit den Wochenendproben an dem Projekt „weihnachten“ teilzunehmen. Auskunft geben gerne: Eberhard Hörning Andreas Winkel Telefon: 0 53 23 / 26 14 Telefon: 01 60 / 6 47 80 43 E-mail: [email protected] E-mail: [email protected] Unsere Homepage zeigt mehr von uns: http://home.tu-clausthal.de/student/chor/