Xetra - Gruppe Deutsche Börse

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Xetra®
Marktmodell Release 3 Aktienhandel
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Gruppe Deutsche Börse - Xetra
Marktmodell Release 3 Aktienhandel
08.04.98
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Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung
4
2
Grundprinzipien des Marktmodells
5
3
Produkte & Segmentierung
7
4
Marktteilnehmer
8
5
Bereitstellung von Zusatzliquidität durch den Betreuer
9
5.1
Aufgaben und Pflichten des Betreuers
9
5.2
Performancemessung und Privilegien
10
6
Orderformen
11
6.1
Grundtypen
11
6.2
Ausführungsbedingungen im fortlaufenden Handel
11
6.3
Gültigkeitsbeschränkungen
11
6.4
Handelsbeschränkungen
12
6.5
Stop Orders
12
6.6
Behandlung des Orderbestandes im Falle preisbeeinflussender Ereignisse
12
7
Handelsphasen
14
7.1
Vorhandelsphase
15
7.2
Haupthandelsphase
15
7.3
Nachhandelsphase
15
8
Handelsformen
16
8.1
Auktion
16
8.2
Fortlaufender Handel
16
8.3
Eingabe von außerbörslichen Geschäftsabschlüssen (Direktgeschäfte)
16
9
Handelsmodelle
17
9.1
Fortlaufender Handel in Verbindung mit Auktionen
17
9.1.1
Eröffnungsauktion
18
9.1.2
Fortlaufender Handel
20
9.1.3
Untertägige Auktion
21
9.1.4
Schlußauktion
22
9.2
Mehrere Auktionen bzw. Einzelauktion
23
10
Schutzmechanismen in Auktionen und fortlaufendem Handel
24
10.1
Volatilitätsunterbrechung in der Auktion
25
10.2
Volatilitätsunterbrechung im fortlaufenden Handel
26
10.3
Market-Order-Unterbrechung in der Auktion
27
11
Preisbildung
28
11.1
Auktion
28
11.1.1
Kernregeln des Matchings
28
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11.1.2
Matching-Beispiele
30
11.2
Fortlaufender Handel
34
11.2.1
Kernregeln des Matchings
34
11.2.2
Matching-Beispiele
37
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Einleitung
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Das elektronische Handelssystem Xetra wird schrittweise (in mehreren Releases) entwickelt und eingeführt, um
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eine frühzeitige Nutzenrealisierung aus dem Betrieb von Xetra für alle Beteiligten zu erreichen. Im Anschluß an die
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Bereitstellung des Xetra -Frontends am 10. Juni 1997 durch die Deutsche Börse AG in Release 1 erfolgte die
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Einführung des Xetra -Backends in Release 2 am 28. November 1997 und die Implementierung des Marktmodells
für den Aktien-Wholesale-Handel. Zum 30. März 1998 ist den Teilnehmern mit Release 2.1 eine erweiterte Frontend®
Funktionalität zur Verfügung gestellt worden. Mit Einführung von Xetra Release 3 am 12. Oktober 1998 wird das
Marktmodell für den börslichen Handel vollständig implementiert. Für den börslichen Aktienhandel ergeben sich
folgende Neuerungen bzw. funktionale Erweiterungen:
• Erhöhung der Anzahl handelbarer Wertpapiere inklusive Anpassung der Zugriffs- und Steuerfunktionalitäten,
• Unterstützung aller Ordergrößen und damit Aufnahme des Retailhandels,
• Förderung des Retailhandels durch die Anbindung von Order-Routing-Systemen,
• Bereitstellung von Zusatzliquidität durch Betreuer,
• Einführung von untertägigen Auktionen für fortlaufend gehandelte Wertpapiere,
• Erweiterung der Auktion um die Marktausgleichsphase,
• Erhöhte Ausführungswahrscheinlichkeit von Market Orders in der Auktion durch Einführung der Market-OrderUnterbrechung,
• Unterstützung des Euros im Rahmen der Multicurrency-Fähigkeit sowie
• Einführung von Stop Orders.
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Weiterhin besteht ab Release 3 die Möglichkeit, Direktgeschäfte in Xetra einzugeben und so die Vorteile des
integrierten Abwicklungsprozesses zu nutzen.
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Grundprinzipien des Marktmodells
Das Marktmodell definiert den Mechanismus, auf welche Weise Orders zu Geschäftsabschlüssen im börslichen
Handelssystem zusammengeführt werden. Es beschreibt die Preisermittlung, die Priorisierung börslicher Orders
sowie die Art und den Umfang der Informationen, die den Marktteilnehmern während der Handelszeit zur Verfügung
gestellt werden. Das Marktmodell bildet die Grundlage für Bestimmungen in der ”Börsenordnung” und in den
”Bedingungen für Geschäfte an der Frankfurter Wertpapierbörse”, mittels derer der elektronische Handel an der
Frankfurter Wertpapierbörse geregelt wird. Die Ausführungen zum elektronischen Handel im Regelwerk enthalten
weitere Bedingungen, die hier nicht abgebildet werden, aber im Handel berücksichtigt werden müssen.
Das Marktmodell bildet in seiner jeweils vorliegenden Version den aktuellen Diskussionsstand ab. Endgültig und
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verbindlich umgesetzt wird es durch die Regelwerksänderungen, die mit der Einführung von Xetra Release 3
vorgenommen werden.
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Das börsliche Marktmodell für den Aktienhandel Xetra Release 3 ist ordergetrieben. Es stehen Market und Limit
Orders für alle Handelsteilnehmer zur Verfügung. Außerdem können bestimmte Marktteilnehmer durch die Eingabe
von Quotes in das Marktgeschehen eingreifen.
Im Rahmen der Marktmodell-Diskussion wurden die folgenden Grundprinzipien für den börslichen Handel in
Release 3 festgelegt:
1. Ein Wertpapier kann fortlaufend oder nur in Auktionen gehandelt werden.
2. Der fortlaufende Handel beginnt mit einer Eröffnungsauktion, kann durch eine oder mehrere untertägige
Auktionen unterbrochen werden und endet mit einer Schlußauktion.
3. Die Ausführung der Orders erfolgt nach Preis-/Zeitpriorität.
4. Der Handel ist anonym; d.h. die Marktteilnehmer erkennen am Handelsbildschirm nicht, welcher Marktteilnehmer
eine Order eingestellt hat.
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5. Es können alle Ordergrößen auf Xetra gehandelt werden, d.h. es werden sowohl Round Lots als auch Odd
Lots unterstützt. Ein Round Lot entspricht der Mindestschlußgröße oder einem ganzzahligen Vielfachen davon;
Odd Lot Orders bestehen aus einem Odd Lot Anteil (kleiner als die wertpapierspezifische Round Lot Größe) und
ggf. aus weiteren Round Lot Anteilen.
6. Es gibt immer nur einen ermittelten Börsenpreis in einem Wertpapier zu einem Zeitpunkt.
7. Market Orders gibt es im fortlaufenden Handel und in der Auktion. Im fortlaufenden Handel sind diese im
Rahmen des offenen Orderbuchs für alle Teilnehmer sichtbar.
8. Der Einsatz von Stop Orders wird unterstützt.
9. Während der Auktionsaufrufphase ist das Orderbuch teilweise geschlossen. Es wird der indikative Auktionspreis
oder das beste Geld- und/oder Brieflimit angezeigt.
10. Als Referenzpreis dient grundsätzlich der zuletzt in einem Wertpapier ermittelte Preis aus einer Auktion und/oder
dem fortlaufenden Handel.
11. Um Preiskontinuität zu sichern, sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:
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− Der Handel wird unterbrochen, wenn der potentielle Preis außerhalb des vordefinierten Preiskorridors
um den Referenzpreis liegt.
− Market Orders werden zum Referenzpreis ausgeführt, wenn sich nur Market Orders ausführbar im
Orderbuch gegenüberstehen.
− Wenn sich im fortlaufenden Handel nicht ausgeführte Market Orders im Orderbuch befinden und gegen
eingehende Limit Orders ausgeführt werden, erfolgt bei der Preisermittlung eine Orientierung am
Referenzpreis.
12. Die Ausführungswahrscheinlichkeit von Market Orders in der Auktion wird durch die Einführung der MarketOrder-Unterbrechung erhöht.
13. Die Ordergültigkeit beträgt maximal ein Jahr ab Eingabezeitpunkt.
14. Geschäftsbestätigungen (Trade Confirmations) werden zeitnah nach dem jeweiligen Geschäftsabschluß
inklusive der Kontrahentendaten verschickt.
15. Die Handelszeit der Haupthandelsphase erstreckt sich von 8:25 bis ca. 17:00 Uhr.
16. Ein Buchungsschnitt erfolgt täglich nach Abschluß der Nachhandelsphase.
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Produkte & Segmentierung
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Mit der Einführung von Xetra Release 3 wird die Anzahl der auf Xetra handelbaren Wertpapiere erhöht. Es ist
technisch möglich alle an der Frankfurter Wertpapierbörse notierten Aktien zu handeln (ca. 1600 Aktien). Das
vorliegende Dokument beschreibt ausschließlich den elektronischen Aktienhandel. Eine Dokumentation über den
Optionsscheinhandel erfolgt separat.
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Um einen effizienten Handelsablauf mit einer Vielzahl von Wertpapieren auf Xetra zu ermöglichen, erfolgt eine
Gruppierung in einzelne Segmente. Mögliche Segmentierungskriterien sind u.a. Liquidität, Indexzugehörigkeit sowie
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Herkunftsland (In- oder Ausland). Die in Xetra geltenden Handelssegmente sind unabhängig von den bestehenden
Zulassungssegmenten (Marktsegmente) an der Frankfurter Wertpapierbörse zu sehen.
Ein Handelssegment umfaßt eine bestimmte Anzahl von Wertpapieren, für die der Handel einheitlich organisiert wird.
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Es können spezifische Ausprägungen (Parameter) des Xetra Marktmodells hinsichtlich Handelsmodell,
Transparenz des Orderbuchs, Handelszeiten etc. für ein Handelssegment konfiguriert werden. Für jedes
Handelssegment wird eine Kombination von Parametern bestimmt, die in ihrem Zusammenhang den Handelsablauf
im jeweiligen Handelssegment festlegen.
Handelssegm ente & Handelsformen
Alle
Ordergrößen
Auktion (eine oder mehrere)
Nur Round Lots
Fortlaufender Handel
Illiquide
Auslandsaktien
Liquide
Auslandsaktien
Illiquide
Small Caps
Ordergrößen:
Liquide
Small Caps
Neuer
Markt
MDAX
Vorläufig
DAX
3
Abbildung 1: Handelssegment und Handelsformen
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Die endgültige Entscheidung, welche Werte auf Xetra im einzelnen zu welchem Zeitpunkt handelbar sein werden
und welche Segmentierung vorgenommen wird, erfolgt in Abstimmung mit den Marktteilnehmern. Die Teilnehmer
werden gesondert über die Ausgestaltung der Handelssegmente und die zugehörigen Handelszeiten informiert.
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4
Marktteilnehmer
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Ein Handelsteilnehmer in Xetra muß die Voraussetzungen für die Teilnahme am Börsenhandel gemäß der
Börsenordnung der Frankfurter Wertpapierbörse erfüllen oder an einer anderen deutschen Wertpapierbörse
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zugelassen sein. Zusätzlich muß gewährleistet sein, daß eine ordnungsgemäße Abwicklung der in Xetra getätigten
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Geschäfte seitens des Handelsteilnehmers erfolgt oder dieser einen Xetra -Abwicklungsteilnehmer mit der
Regulierung seiner Geschäfte beauftragt hat. Die Nutzer des Systems können in mehrere Kategorien unterteilt
werden:
• Händler
Ein Händler ist eine natürliche Person, die zum Handel an der Börse zugelassen ist. Ein Händler kann als
Kundenhändler (”Agent Trader”, Account A), als Eigenhändler (”Proprietary Trader”, Account P) oder als
Liquiditätsanbieter (”Betreuer”, Account B) agieren. Die Orders werden entsprechend gekennzeichnet.
• Händlerassistent
Ein Händlerassistent ist eine natürliche Person, die einen zum Handel an der Börse zugelassenen Händler
unterstützt. Er ist genau einem Händler zugeordnet; dieser Händler ist gegenüber der Börse für die Eingaben des
Händlerassistenten verantwortlich.
• Sonstige Benutzer
Nicht zum Handel zugelassene und berechtigte Nutzer sind Administratoren (sie vergeben und betreuen
Autorisierungsrechte für die Angestellten des Börsenteilnehmers) sowie Abwicklungs-, Betriebs- ,
Überwachungspersonal und Informationsnutzer.
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Bereitstellung von Zusatzliquidität durch den Betreuer
Die Aufgabe des Betreuers ist es, temporäre Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage in weniger
liquiden Werten zu überbrücken. Es kann in einem Wertpapier einen oder mehrere Betreuer geben. Grundsätzlich
steht die Betreuerrolle jedem Marktteilnehmer offen.
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Xetra Release 3 ermöglicht den Teilnehmern, die als Betreuer im System registriert sind, die Eingabe von Quotes.
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Ein Quote ist die gleichzeitige Eingabe einer limitierten Kauf- und Verkauforder in Xetra . Quotes können nur
tagesgültig in das System eingestellt werden. Pro Händlergruppe eines Teilnehmers kann nur ein Quote pro
Wertpapier im Orderbuch stehen.
5.1
Aufgaben und Pflichten des Betreuers
Ein Marktteilnehmer kann per elektronischer Anfrage (Quote Request) alle im jeweiligen Wertpapier registrierten
Betreuer auffordern, einen Quote abzugeben. Der Anfragende kann optional angeben, ob er Kauf- oder
Verkaufinteresse hat und wieviele Stücke er kaufen oder verkaufen will. Es erfolgt eine Information an den Markt,
daß ein Quote Request im jeweiligen Wertpapier vorliegt. Grundsätzlich soll jeder Betreuer die Anfrage innerhalb
einer festgelegten Frist mit dem Stellen eines Quotes beantworten. Über einen Monat muß er einen bestimmten, von
der Börse festzulegenden Prozentsatz aller Anfragen (Beantwortungsquote) durch Quotes beantworten.
Zudem sind Betreuer verpflichtet, an Auktionen und Volatilitätsunterbrechungen teilzunehmen, indem sie kurze Zeit
nach Beginn der Aufrufphase einen Quote ins Orderbuch einstellen und diesen bis zur Preisermittlung halten.
Während der Einstelldauer können die Quote-Limite und -Volumina vom Betreuer geändert werden.
Abhängig von der Liquidität des Wertpapiers stellt die Börse Anforderungen an die Quotierung der Betreuer, nämlich
das zu stellende Mindestvolumen, die maximale Weite der Geld-/Briefspanne, die maximale Antwortzeit und die
minimale Einstelldauer im Orderbuch. Diese Anforderungen müssen erfüllt sein, um in die Performancemessung des
Betreuers als gültige Quotes einfließen zu können.
Die Einordnung der beiden Seiten des Quotes in das Orderbuch erfolgt als Limit Order gemäß der geltenden Preis/Zeitpriorität.
Während besonderer Marktsituationen (z.B. Fast Market) wird die Performancemessung aufgehoben; der Betreuer
kann weiterhin quotieren; seine Quotes fließen jedoch nicht in die Performancemessung ein.
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5.2
Performancemessung und Privilegien
In der Performancemessung werden alle Quotes auf Einhaltung der Qualitätsanforderungen
• Mindestvolumen,
• maximale Weite der Geld-/Briefspanne,
• maximale Antwortzeit auf Quote Requests bzw. spätester Einstellungszeitpunkt in Auktionen,
• minimale Einstelldauer im Orderbuch,
überprüft. Die Erfüllung dieser Kriterien bildet die Grundlage für die Berechnung der Beantwortungsrate von Quote
Requests und der Einstellungsrate in Auktionen, die für die Beurteilung der Betreuerperformance herangezogen
werden. Bei Nichteinhaltung der Mindestanforderungen kann der Betreuerstatus durch die Börse aufgehoben
werden.
Es ist geplant, die Performanceergebnisse anhand verschiedener Maße periodisch zu zertifizieren. Der Betreuer
kann seine Performance zur Verbesserung seiner Reputation in den von ihm gehandelten Werten veröffentlichen.
Für seine Verpflichtung, Quotes zu stellen und die Qualitätsanforderungen zu erfüllen, erhält der Betreuer
verschiedene Privilegien. So werden einem Betreuer aufgrund seiner Performance in einem Titel die Börsenentgelte
für die im Rahmen seiner Betreuertätigkeit abgeschlossenen Geschäfte am Ende einer Periode erlassen werden.
Dies gilt für zwei Jahre ab Einführung von Release 3 im Oktober 1998.
Ein weiteres Privileg betrifft die in einem Quote Request gegebene Information. Nur den jeweiligen Betreuern in
einem Wertpapier, nicht aber anderen Marktteilnehmern, sind bei einem Quote Request die Identität des
Anfragenden und die optionalen Angaben (die interessierende Seite - Geld oder Brief - und das gesuchte Volumen)
bekannt.
Schließlich haben die Betreuer ein Privileg in der Marktausgleichsphase nach der Auktionspreisermittlung: Ihnen wird
ein zeitlich begrenzter, bevorrechtigter Zugriff auf den Überhang der nicht ausgeführten Orders, die zum
Auktionspreis angeboten werden, gewährt. Aus Wettbewerbsaspekten muß dieser Zugriff auf ein maximales
Volumen je Betreuer beschränkt werden. Erst nach dieser exklusiven Betreuerphase haben alle Marktteilnehmer die
Möglichkeit, Orders aus dem Überhang zu akzeptieren.
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Orderformen
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Es können alle Ordergrößen auf Xetra gehandelt werden, d.h. es werden sowohl Round Lots als auch Odd Lots
unterstützt. Ein Round Lot entspricht der Mindestschlußgröße oder einem ganzzahligen Vielfachen davon; Odd Lot
Orders bestehen aus einem Odd Lot Anteil (kleiner als die wertpapierspezifische Round Lot Größe) und ggf. aus
weiteren Round Lot Anteilen.
Besteht eine Order aus einem Round Lot und einem Odd Lot Anteil wird jeweils die für die aktuelle Handelsform
zulässige Ordergröße bei der Preisfindung berücksichtigt. Die beiden Orderteile haben die gleiche Ordernummer.
Durch Teilausführungen kann sich der Round Lot bzw. Odd Lot Anteil einer Order verändern.
Eine Orderänderung führt immer dann zu einer neuen Zeitpriorität der Order, wenn entweder das Limit geändert wird
oder die Orderänderung einen nachteiligen Einfluß auf die Priorität der Ausführung anderer Orders im Orderbuch
hätte (z.B. Erhöhung des Volumens einer bestehenden Order). Sollte hingegen das Volumen einer bestehenden
Order verkleinert werden, so bleibt die ursprüngliche Zeitpriorität erhalten. Mit der Vergabe einer neuen Zeitpriorität
erhält die Order eine neue Ordernummer.
6.1
Grundtypen
Für den Preisbildungsprozeß im fortlaufenden Handel und in der Auktion sind zwei Ordertypen zugelassen:
• Market Orders sind unlimitierte Kauf- und Verkauforders. Sie sollen zum nächsten ermittelten Preis ausgeführt
werden.
• Limit Orders sind Kauf- und Verkauforders, die zum angegebenen Limit oder besser ausgeführt werden sollen.
Durch zusätzliche Ausführungsbedingungen, Gültigkeits- und Handelsbeschränkungen können die Ordertypen
weiter spezifiziert werden.
6.2
Ausführungsbedingungen im fortlaufenden Handel
Market und Limit Orders können im fortlaufenden Handel die folgenden Ausführungsbedingungen aufweisen:
• Eine Immediate-or-Cancel Order (IOC-Order) ist eine Order, die sofort und vollständig oder soweit wie möglich
ausgeführt wird. Nicht ausgeführte Teile einer IOC-Order werden ohne Aufnahme in das Orderbuch gelöscht.
• Eine Fill-or-Kill Order (FOK-Order) ist eine Order, die sofort vollständig oder gar nicht ausgeführt wird. Wenn eine
sofortige vollständige Ausführung nicht möglich ist, wird die FOK-Order ohne Aufnahme in das Orderbuch
gelöscht.
6.3
Gültigkeitsbeschränkungen
Mittels weiterer Beschränkungen kann die zeitliche Gültigkeit der Ordertypen bestimmt werden. Das Marktmodell
sieht diesbezüglich folgende Varianten vor:
• Good-for-day:
Die Order ist nur für den aktuellen Börsentag gültig.
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•
Good-till-date:
• Good-till-cancelled:
6.4
Die Order ist nur bis zu einem bestimmten Tag gültig (maximal ein Jahr ab
Eingabezeitpunkt).
Die Order ist solange gültig, bis sie entweder ausgeführt oder vom Auftraggeber
bzw. vom System - bei Erreichen der maximalen Gültigkeit von einem Jahr gelöscht wird.
Handelsbeschränkungen
Durch die folgenden Beschränkungen ist es möglich, Orders generell allen Auktionen oder einer bestimmten Auktion
zuzuordnen:
• Opening auction only:
Die Order ist nur in Eröffnungsauktionen gültig.
• Closing auction only:
Die Order ist nur in Schlußauktionen gültig.
•
Die Order ist nur in Auktionen gültig.
Auction only:
• Accept Surplus Order:
Die Order kann nur in der Marktausgleichsphase einer Auktion eingegeben
werden. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, den verbliebenen Überhang, d.h.
die Orders, die unlimitiert oder zum Auktionspreis limitiert waren, aber nicht
ausgeführt werden konnten, nachträglich mit diesem Ordertyp ausführen. Dieser
besondere Ordertyp wird mit den Ausführungsbedingen Immediate-or-Cancel oder
Fill-or-Kill versehen.
6.5
Stop Orders
Zur Unterstützung von Handelsstrategien können zwei Stop Order Typen eingesetzt werden, deren Ausführung
nach Erreichen eines Preislimits (Stop Limit) möglich wird:
• Stop Market Order:
Sobald das vorgegebene Stop Limit erreicht (über- bzw. unterschritten) ist, wird die
Stop Order automatisch als Market Order in das Orderbuch gestellt.
• Stop Limit Order:
Sobald das vorgegebene Stop Limit erreicht (über- bzw. unterschritten) ist, wird
die Stop Order automatisch als Limit Order in das Orderbuch gestellt.
Jede Änderung einer Stop Order führt zur Vergabe eines neuen Zeitstempels.
6.6
Behandlung des Orderbestandes im Falle preisbeeinflussender Ereignisse
Im Falle außerordentlicher preisbeeinflussender Ereignisse (z.B. Unternehmensnachrichten) kann die Börse den
Handel aussetzen. Der im System vorhandene Orderbestand wird gelöscht.
Bei inländischen Aktien wird bei ordentlichen preisbeeinflussenden Ereignissen (z.B. kapitalverändernde
Maßnahmen) der Orderbestand automatisch gelöscht. Bei Dividendenzahlungen inländischer Aktien erfolgt für den
vorhandenen Orderbestand eine Limitanpassung.
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Bei ausländischen Aktien wird sowohl bei ordentlichen preisbeeinflussenden Ereignissen (z.B. kapitalverändernde
Maßnahmen) als auch bei Dividendenzahlungen der vorhandene Orderbestand gelöscht.
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Handelsphasen
Der Handel findet ganztägig statt und beginnt mit der Vorhandelsphase, an die sich die Haupthandelsphase und
danach die Nachhandelsphase anschließen. Zwischen Nachhandel und Vorhandel steht das System nicht zur
Verfügung.
Während die Vorhandelsphase und die Nachhandelsphase für alle Instrumente gleich sind, kann der Ablauf der
Haupthandelsphase für einzelne Werte unterschiedlich sein. Entsprechend ihrer Segmentzugehörigkeit werden die
einzelnen Wertpapiere in verschiedenen Handelsmodellen gehandelt.
Ablauf des Handels
Vorhandel
Auktionen in
Verbindung mit
Fortlaufendem
Handel
Haupthandelsphase
Eröffnungsauktion
Fortlaufender Handel
(unterbrochen durch Auktion)
Nachhandel
Schlußauktion
Auktion
Mehrere Auktionen
Eine einzige Auktion
Auktion 1
Auktion 2
Auktion n
Auktion
Zeit
1
Abbildung 2: Ablauf des Handels
Deutsche Börse Xetra ®
Fachausschuß Renten 08.12..97
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7.1
Vorhandelsphase
Der Vorhandel leitet die Haupthandelsphase ein. Die Marktteilnehmer können Orders und Quotes zur Vorbereitung
des eigentlichen Handels eingeben sowie eigene Orders und Quotes ändern oder löschen. Die Order/Quoteeingabe der Teilnehmer wird mittels einer Order-/Quotebestätigung seitens der Börse bestätigt. Die
Marktteilnehmer erhalten keinen Einblick in die Orderbuchlage des Gesamtmarktes, da das Orderbuch in dieser
Phase geschlossen ist. Es wird der letzte am Vorhandelstag in diesem Wertpapier ermittelte Preis (sofern verfügbar)
angezeigt.
7.2
Haupthandelsphase
In der Haupthandelsphase können je nach Handelsform und Handelssegment entweder Orders jeder Größe oder
nur Round Lots gehandelt werden. Die Haupthandelsphase unterscheidet sich entsprechend der jeweiligen
Handelssegmente. Je nach Ausgestaltung des Handelssegments werden die Wertpapiere dieses Segments nur in
einer Handelsform z.B. Auktion gehandelt oder der Handelsablauf ist durch eine Kombination von Auktionen und
fortlaufendem Handel charakterisiert.
7.3
Nachhandelsphase
Nach Abschluß der Haupthandelsphase können im Nachhandel Orders eingegeben sowie bestehende, eigene
Orders geändert oder gelöscht werden. Neu eingegebene Orders, abhängig von eventuellen Ausführungs- und
Gültigkeitsbeschränkungen, finden in der entsprechenden Handelsform am nachfolgenden Handelstag
Berücksichtigung. Außerdem kann in der Nachhandelsphase eine Bearbeitung der abgeschlossenen Geschäfte
erfolgen.
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Handelsformen
Für den börslichen Handel sieht das Marktmodell grundsätzlich die Handelsformen Auktion und fortlaufender Handel
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vor. Zudem bietet Xetra Funktionen zur Eingabe von Direktgeschäften.
8.1
Auktion
In Auktionen sind alle Ordergrößen (Round Lot- und Odd Lot Orders) handelbar. Durch die Berücksichtigung aller
vorhandenen Market und Limit Orders in einem Wertpapier erfolgt eine Konzentration der Liquidität. Die
Preisermittlung in der Auktion erfolgt nach dem Meistausführungsprinzip. Gleichzeitig gilt Preis-/Zeitprioriät, so daß
maximal nur eine zum Auktionspreis limitierte oder eine unlimitierte Order teilausgeführt werden kann. Während der
Aufrufphase der Auktion ist das Orderbuch im Aktienhandel teilweise geschlossen. Als Information über die
Marktlage erhalten die Teilnehmer den indikativen Preis oder das beste Geld-/Brieflimit. Sofern für ein Wertpapier
Betreuer existieren, werden diese in Auktionen quotieren (vgl. auch Kapitel 5). Die Markteilnehmer werden mittels
eines Auktionsplans über die Zeiten informiert, zu denen die Wertpapiere aufgerufen werden.
8.2
Fortlaufender Handel
Im fortlaufenden Handel sind grundsätzlich nur Round Lots zugelassen. Jede neu eintreffende Market oder Limit
Order wird sofort auf Ausführbarkeit mit Orders auf der gegenüberliegenden Orderseite überprüft. Die Ausführung
der Orders im fortlaufenden Handel erfolgt nach Preis-/Zeitpriorität. Das Orderbuch in dieser Handelsform ist offen;
es werden die Limite und die je Limit kumulierten Ordervolumina angezeigt.
8.3
Eingabe von außerbörslichen Geschäftsabschlüssen (Direktgeschäfte)
Während des gesamten Handelstages (Vorhandels-, Haupthandels- sowie Nachhandelsphase) haben alle
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Teilnehmer die Möglichkeit, Direktgeschäfte in Xetra einzugeben. Die Eingabe ist prinzipiell für alle Wertpapiere
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möglich, die in Xetra Release 3 börslich gehandelt werden. Eine Händlerzulassung ist für die Nutzung dieser
Funktion nicht erforderlich.
Eingegebene Direktgeschäfte müssen durch den Kontrahenten bestätigt werden. Danach erhalten die Kontrahenten
eine Geschäftsbestätigung. Nicht bestätigte Eingaben werden am Ende des Handelstages durch das System
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automatisch gelöscht. Die bestätigten Direktgeschäfte werden von Xetra im Rahmen der abendlichen Verarbeitung
an die Abwicklungssysteme weitergegeben.
Bei Direktgeschäften ist es möglich, sowohl das Valutadatum als auch die Art der Gegenwertverrechnung zu
spezifizieren.
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Handelsmodelle
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Xetra unterstützt in Release 3 folgende Handelsmodelle:
• Fortlaufender Handel in Verbindung mit Auktionen (einer Eröffnungsauktion, keiner, einer oder mehreren
untertägigen Auktionen und einer Schlußauktion)
• Eine oder mehrere Auktionen pro Tag zu festgelegten Zeitpunkten
Fortlaufender Handel in Verbindung mit Auktionen
Der Handel beginnt mit einer Eröffnungsauktion. Nach dem Abschluß der Eröffnungsauktion wird der fortlaufende
Handel aufgenommen. Dieser kann durch eine oder mehrere untertägige Auktionen unterbrochen werden.
Nachdem der fortlaufende Handel beendet ist, wird eine Schlußauktion durchgeführt.
Die Marktteilnehmer werden mittels eines Auktionsplans über die Zeiten informiert, zu denen die einzelnen
Wertpapiere aufgerufen werden.
W echsel der Handelsform en
Vorhandel
Eröffnungsauktion
Schlußauktion
Untertägige
Auktion
Fortlaufender Handel
Handel
Fortlaufender
PE = Preisermittlung
Abbildung 3: Wechsel der Handelsformen
MarktAufruf PE ausgleich
Round Lots
Round Lots
MarktAufruf PE ausgleich
Nachhandel
Fortlaufender Handel
Round Lots
Round Lots
9.1
MarktAufruf PE ausgleich
Zeit
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9.1.1
Eröffnungsauktion
Vor Beginn des fortlaufenden Handels wird eine Eröffnungsauktion durchgeführt, die sich aus der Aufruf-, der
Preisermittlungs- und der Marktausgleichsphase zusammensetzt. An dieser Auktion nehmen grundsätzlich alle
Orders (Round und Odd Lots) teil, die noch vom Vortag gültig sind oder bereits am Handelstag eingegeben wurden,
sofern ihre Ausführung nicht auf die Schlußauktion beschränkt ist. Weiterhin werden alle vorliegenden Quotes
berücksichtigt. In der Eröffnungsauktion werden alle ausführbaren Orders ausgeführt, damit kein ”gekreuztes
Orderbuch” (d.h. keine preisliche Überschneidung des Geld-/Briefangebotes) vorliegt und der fortlaufende Handel
beginnen kann.
Die Eröffnungsauktion beginnt mit der Aufrufphase (siehe Abbildung 4). Die Teilnehmer können in dieser Phase
Orders und Quotes eingeben sowie bestehende, eigene Orders und Quotes ändern oder löschen.
In der Aufrufphase, in der das Orderbuch teilweise geschlossen ist, werden permanent Informationen über die
jeweils aktuelle Ordersituation veröffentlicht. Wenn sich Orders ausführbar gegenüberstehen, wird der indikative
Auktionspreis angezeigt. Dies ist der Preis, der sich für die Auktion ergeben würde, wenn die Phase der
Preisermittlung zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen wäre. Ist die Ermittlung eines indikativen Preises nicht möglich,
wird das beste Geld- und/oder Brieflimit angezeigt.
Die Dauer der Aufrufphase kann in Abhängigkeit von der Liquidität der Titel in einem Handelssegment variiert
werden. Um eine Preisbeeinflussung zu vermeiden, hat die Aufrufphase nach einer Mindestdauer ein zufälliges
Ende.
Ablauf der Eröffnungsauktion
Vorhandel
Eröffnungsauktion
Zeit
Offenes Orderbuch
Aufruf mit
zufälligem
Ende
Aufruf
PE
Indikativer Preis
oder bestes Geld-/
Brieflimit wird
angezeigt
PE = Preisermittlung
Abbildung 4: Ablauf der Eröffnungsauktion
Fortlaufender Handel
Marktausgleich
Betreuer
Markt
Überhang kann
zum Auktionspreis akzeptiert
werden
Nicht ausgeführte Orders,
deren Ausführung nicht
auf Auktionen beschränkt
ist
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An die Aufrufphase schließt sich die Preisermittlungsphase an. Die Preisermittlung dauert nur wenige Sekunden. Auf
Basis der mit Ende der Aufrufphase fixierten Orderbuchlage wird der Auktionspreis nach dem
Meistausführungsprinzip ermittelt. Der Auktionspreis ist der Preis, zu dem das höchste ausführbare Ordervolumen
und der niedrigste Überhang je im Orderbuch vorhandenem Limit besteht. Liegt eine nicht eindeutige
Orderbuchsituation vor, d.h. es gibt mehr als ein Limit mit gleichem ausführbaren Volumen, werden weitere Kriterien
zur Ermittlung des Auktionspreises herangezogen (Kapitel 11).
Wenn Orders sich nicht ausführbar gegenüberstehen, kann kein Auktionspreis ermittelt werden. In diesem Fall wird
das beste Geld- und/oder Brieflimit (sofern vorhanden) veröffentlicht.
Durch die Zeitpriorität wird sichergestellt, daß maximal eine zum Auktionspreis limitierte oder unlimitierte Order
teilausgeführt wird. Sofort nach der Auktionspreisermittlung werden die Kontrahenten mittels einer
Ausführungsbestätigung (Execution Confirmation) über die zustandegekommenen Abschlüsse unter Angabe von
Ausführungspreis, -zeit und -volumen informiert. Nach Ergänzung der Ausführungsbestätigung um
abwicklungsrelevante Informationen werden den Kontrahenten mittels einer Geschäftsbestätigung (Trade
Confirmation) alle Geschäftsdaten mitgeteilt. Geschäfte des laufenden Börsentages können modifiziert werden, die
Teilnehmer erhalten danach eine aktualisierte Geschäftsbestätigung.
Können in der Preisermittlungsphase nicht alle ausführbaren Orders ausgeführt werden, werden diese dem Markt für
einen begrenzten Zeitraum (Marktausgleichsphase) angeboten.
Die Marktausgleichsphase wird nur durchgeführt, falls ein Überhang vorhanden ist. In den Überhang fließen alle
Ordergrößen ein. In der Marktausgleichsphase erfolgt die Ausführung der Orders zum ermittelten Auktionspreis.
Während des Marktausgleichs können Orders in dem entsprechenden Instrument weder geändert noch gelöscht
werden.
Die Marktteilnehmer haben die Möglichkeit, den angebotenen Überhang ganz oder teilweise durch Eingabe von
Accept Surplus Orders auszugleichen. Die Ausführung der Accept Surplus Orders erfolgt nach Zeitpriorität zum
Auktionspreis. Im Rahmen der Marktausgleichsphase sind zwei Stufen zu unterscheiden. In der ersten Stufe haben
ausschließlich Marktteilnehmer Zugriff auf den Überhang, die in diesem Wertpapier als Betreuer registriert sind. Erst
nach Ablauf dieser Frist steht der Überhang dem gesamten Markt zur Verfügung.
Während der Marktausgleichsphase können in diesem Instrument ausschließlich Accept Surplus Orders
eingegeben werden; andere Orders sowie Quotes und Quote Requests werden vom System zurückgewiesen.
Wird der Überhang bis zum Ende der Marktausgleichsphase nicht ausgeglichen, werden alle nicht ausgeführten
oder nur teilweise ausgeführten Market und Limit Orders entsprechend ihrer Ordergröße und Handelsbeschränkung
in die nächste mögliche Handelsform übernommen. Dies gilt auch, wenn kein Auktionspreis ermittelt werden kann.
Während der Marktausgleichsphase erhalten Kontrahenten - analog der Vorgehensweise nach der
Auktionspreisermittlung - eine Ausführungs- und Geschäftsbestätigung.
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9.1.2
Fortlaufender Handel
Der fortlaufende Handel beginnt nach Ablauf der Eröffnungsauktion. Im fortlaufenden Handel ist das Orderbuch
offen, so daß die Limite und die je Limit kumulierten Ordervolumina angezeigt werden. Jede neu eintreffende Limit
oder Market Order und jeder neue Quote wird sofort auf Ausführbarkeit mit Orders auf der gegenüberliegenden
Seite im Orderbuch überprüft.
Die Ausführung erfolgt nach Preis-/Zeitpriorität. Sie kann ganz in einem bzw. in mehreren Schritten, teilweise oder
gar nicht erfolgen, so daß kein, ein oder mehrere Abschlüsse hierdurch generiert werden. Die nicht ausgeführten
Orders bzw. Teile werden in das Orderbuch eingestellt und nach Preis-/Zeitpriorität sortiert.
Die Sortierung nach Preis-/Zeitpriorität bewirkt, daß Kauforders mit einem höheren Limit Vorrang haben vor solchen
mit einem niedrigeren. Umgekehrt haben Verkauforders mit einem niedrigeren Limit Vorrang vor Orders mit einer
höheren Limitierung. Die Zeit als sekundäres Kriterium gilt für den Fall, daß Orders gleich limitiert sind. Vorrang
haben daher Orders, die früher eingestellt wurden. Market Orders haben im Orderbuch Priorität vor Limit Orders.
Zwischen Market Orders gilt ebenfalls Zeitpriorität. Die Regeln nach denen die Preisbildung im fortlaufenden Handel
erfolgt werden detailiert in Kapitel 11 beschrieben.
Nach der Zusammenführung zweier Orders erhalten die Kontrahenten - analog der Vorgehensweise in der
Eröffnungsauktion - eine Ausführungs- und Geschäftsbestätigung.
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9.1.3
Untertägige Auktion
Mit Beginn einer untertägigen Auktion wird der fortlaufende Handel unterbrochen. Die untertägige Auktion setzt sich
analog der Eröffnungsauktion aus den drei Phasen Aufruf, Preisermittlung und Marktausgleich zusammen. Alle zu
einem Wertpapier vorhandenen Orders und Quotes, d.h. Odd Lots und Round Lots, werden in einem Orderbuch
automatisch zusammengeführt. Dies gilt sowohl für aus dem fortlaufenden Handel übernommene Orders und
Quotes als auch für die Orders, die nur für Auktionen in das Orderbuch eingestellt wurden.
In der Aufrufphase ist das Orderbuch teilweise geschlossen. Die Marktteilnehmer erhalten den indikativen Preis
(sofern vorhanden) oder das beste Geld- und/oder Brieflimit zur Information. Wenn sich zum Zeitpunkt der
Preisermittlung Orders nicht ausführbar gegenüberstehen, kann kein Auktionspreis ermittelt werden. In diesem Fall
wird das beste Geld- und/oder Brieflimit veröffentlicht.
Die Marktausgleichsphase wird, wie bei der Eröffnungsauktion, nur durchgeführt, falls ein Überhang vorhanden ist.
Sie unterteilt sich ebenfalls in zwei Stufen; in der ersten haben ausschließlich Betreuer Zugriff auf den Überhang, in
der zweiten haben alle Marktteilnehmern die Möglichkeit zum Ausgleich des Überhangs. In der
Marktausgleichsphase erfolgt die Ausführung der Orders zum ermittelten Auktionspreis.
Wird der Überhang bis zum Ende der Marktausgleichsphase nicht ausgeglichen, werden alle nicht ausgeführten
oder teilweise ausgeführten Market und Limit Orders entsprechend ihrer Ordergröße und Handelsbeschränkung in
die nächste mögliche Handelsform übernommen. Dies gilt auch, wenn kein Auktionspreis ermittelt werden kann.
Nach Beendigung der Auktion wird der fortlaufende Handel fortgesetzt.
Untertägige Auktion
mit teilweise geschlossenem Orderbuch
Untertägige Auktion
Aufruf mit
zufälligem
Ende
Fortl. Handel
Aufruf
Indikativer Preis
oder bestes Geld-/
Brieflimit wird
angezeigt
PE
Zeit
FortlaufenderHandel
Marktausgleich
Betreuer
Markt
Überhang kann
zum Auktionspreis akzeptiert
werden
PE = Preisermittlung
Abbildung 5: Untertägige Auktion mit teilweise geschlossenem Orderbuch
Nicht ausgeführte Orders,
deren Ausführung nicht
auf Auktionen beschränkt
ist
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9.1.4
Schlußauktion
Im Anschluß an den fortlaufenden Handel erfolgt eine Schlußauktion, die sich ebenfalls in die drei Phasen Aufruf,
Preisermittlung und Marktausgleich unterteilt und durch ein teilweise geschlossenes Orderbuch charakterisiert ist
(siehe Abbildung 6).
Ablauf der Schlußauktion
Schlußauktion
Ende Fortlaufender Handel
Nachhandel
Ende Haupthandelsphase
Zeit
Offenes Orderbuch
Fortlaufender Handel
Aufruf mit
zufälligem
Ende
Aufruf
Indikativer Preis
oder bestes Geld-/
Brieflimit wird
angezeigt
PE
Marktausgleich
Betreuer
Markt
Überhang kann
zum Auktionspreis akzeptiert
werden
PE = Preisermittlung
Abbildung 6: Ablauf der Schlußauktion
In der Schlußauktion werden alle Ordergrößen (Odd Lots und Round Lots) in einem Orderbuch automatisch
zusammengeführt. Dies gilt sowohl für aus dem fortlaufenden Handel übernommene Orders und Quotes als auch
für die Orders, die nur für die Schlußauktion in das Orderbuch eingestellt werden. Wenn Orders sich nicht
ausführbar gegenüberstehen, kann kein Auktionspreis ermittelt werden. In diesem Fall wird das beste Geldund/oder Brieflimit veröffentlicht. Nicht ausgeführte oder teilweise ausgeführte Market und Limit Orders werden
entsprechend ihrer Gültigkeit auf den nächsten Handelstag übertragen.
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9.2
Mehrere Auktionen bzw. Einzelauktion
Ist für ein Wertpapier ausschließlich die Handelsform Auktion vorgesehen, so besteht bzw. bestehen diese
Auktion/en ebenfalls aus den drei Phasen Aufruf, Preisermittlung und Marktausgleich. Im Gegensatz zur
Eröffnungsauktion oder untertägigen Auktion im fortlaufenden Handel verbleiben die nicht ausgeführten Orders
allerdings bis zur nächsten Auktion im Orderbuch. Ein fortlaufender Handel findet nicht statt. Die Markteilnehmer
werden mittels eines Auktionsplans über die Zeiten informiert, zu denen die Wertpapiere aufgerufen werden.
Wenn Orders sich nicht ausführbar gegenüberstehen, kann kein Auktionspreis ermittelt werden. In diesem Fall wird
das beste Geld- und/oder Brieflimit veröffentlicht und die vorliegenden Orders werden entsprechend ihrer Gültigkeit
auf die nächste Auktion übertragen.
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Schutzmechanismen in Auktionen und fortlaufendem Handel
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Xetra beinhaltet Schutzmechanismen zur Erhöhung der Preiskontinuität bzw. um die
Ausführungswahrscheinlichkeit von Market Orders zu verbessern. Im einzelnen handelt es sich dabei um
Volatilitätsunterbrechungen in Auktionen und fortlaufendem Handel sowie um die Market-Order-Unterbrechung in
der Auktion (nicht in Auktionen, die aus einer Volatilitätsunterbrechung resultieren). Sofern für ein Wertpapier
Betreuer existieren, werden diese in den Volatilitätsunterbrechungen quotieren (vgl. auch Kapitel 5).
Eine Volatilitätsunterbrechung kann auf zwei Wegen ausgelöst werden:
• Der indikative Ausführungspreis liegt außerhalb des ”dynamischen” Preiskorridors um den Referenzpreis (siehe
Abbildung 7). Der Referenzpreis (Referenzpreis 1) für den dynamischen Preiskorridor bezieht sich auf den zuletzt
in einer Auktion oder im fortlaufenden Handel ermittelten Preis in einem Wertpapier. Eine Anpassung des
Referenzpreises im fortlaufenden Handel erfolgt erst, nachdem eine eingehende Order - soweit wie möglich gegen Orders im Orderbuch ausgeführt wurde.
• Der indikative Ausführungspreis liegt außerhalb des zusätzlich definierten ”statischen” Preiskorridors. Dieser
breitere, statische Preiskorridor definiert die maximale prozentuale Abweichung von einem weiteren
Referenzpreis (Referenzpreis 2), der dem letzten in einer Auktion des aktuellen Handelstages ermittelten Preis
entspricht. Ist dieser nicht vorhanden, wird der zuletzt an einem der vorangegangenen Handelstage ermittelte
Preis angesetzt. Eine Anpassung des Referenzpreises 2 erfolgt während des Tages nur nach
Auktionspreisermittlungen, so daß die Lage des statischen Preiskorridors während des Handelstages
weitgehend unverändert bleibt.
Dynamischer und statischer Preiskorridor
I
Referenzpreis 1
(letzter Preis)
Referenzpreis 2
(letzter Auktionspreis)
I
I
Potentieller Preis
Statischer
Preiskorridor
Preis
Dynamsicher
Preiskorridor
10
Zeit
Abbildung 7: Dynamischer und statischer Preiskorridor
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Jeder dieser Schutzmechanismen kann pro Preisermittlung nur einmal auftreten, d.h., in einer Auktion beispielsweise
kann es maximal eine Volatilitätsunterbrechung und maximal eine Market-Order-Unterbrechung geben. Liegt der
indikative Auktionspreis am Ende der Volatilitätsunterbrechung weiterhin außerhalb eines der beiden Preiskorridore,
wird die Preisermittlung trotzdem durchgeführt. Dasselbe gilt im Falle nicht oder nur teilweise ausführbarer Market
Orders für die Market-Order-Unterbrechung.
10.1
Volatilitätsunterbrechung in der Auktion
Liegt der indikative Auktionspreis am Ende der Aufrufphase außerhalb des dynamischen und/oder des statischen
Preiskorridors, wird eine Volatilitätsunterbrechung ausgelöst (siehe Abbildung 8). Der Preiskorridor wird für jedes
Wertpapier individuell festgelegt und definiert die maximale prozentuale Abweichung (symmetrisch positive und
negative) vom Referenzpreis in einem Wertpapier. Der Referenzpreis entspricht dem zuletzt ermittelten Preis und
verändert mit jeder Preisermittlung dynamisch die Lage des Preiskorridors. Die Marktteilnehmer werden auf eine
Volatilitätsunterbrechung in der Auktion hingewiesen.
Eine Volatilitätsunterbrechung bewirkt eine zeitlich begrenzte Verlängerung der Aufrufphase, in der die
Marktteilnehmer die Möglichkeit haben, neue Orders und Quotes einzugeben oder bereits im Orderbuch
vorhandene Orders zu modifizieren oder zu löschen. Der Aufruf wird nach Ablauf der Verlängerungszeit ebenfalls mit
einem zufälligen Ende abgeschlossen. Wird ein eventuell verbleibender Überhang bis zum Ende der
Marktausgleichsphase nicht ausgeglichen, werden alle nicht ausgeführten oder nur teilweise ausgeführten Market
und Limit Orders entsprechend ihrer Ordergröße und Handelsbeschränkung in die nächste mögliche Handelsform
übernommen.
Volatilitätsunterbrechung in der Auktion
Auktion (verlängert)
Zeit
Aufruf
Außerhalb des
Preiskorridors
am Ende des
Aufrufs
Marktteilnehmer können
durch Modifizierung/
Löschung bestehender
Orders und Quotes
Indikativer oder Eingabe neuer Orders
Preis
und Quotes reagieren
Verlängerter
Aufruf
PE
Marktausgleich
Betreuer
Markt
Nicht ausgeführte Orders,
deren Ausführung nicht
auf Auktionen beschränkt
ist
PE = Preisermittlung
Abbildung 8: Volatilitätsunterbrechung in der Auktion
Fortlaufender Handel
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10.2
Volatilitätsunterbrechung im fortlaufenden Handel
Um Preiskontinuität im fortlaufenden Handel sicherzustellen, kommt es zu einer Volatilitätsunterbrechung, wenn der
potentielle Ausführungspreis einer Order außerhalb des dynamischen und/oder statischen Preiskorridors liegt. Die
eingehende Order wird solange ausgeführt, bis der nächste potentielle Ausführungspreis den Preiskorridor verläßt
(Ausnahme: Fill-or-Kill Order). Die Marktteilnehmer werden auf diese Marktsituation hingewiesen.
Eine Volatilitätsunterbrechung bewirkt einen Wechsel der Handelsform. Der fortlaufende Handel wird unterbrochen
und eine Auktion eingeleitet. Die Auktion ist beschränkt auf die für den fortlaufenden Handel bestimmten Orders. Sie
besteht aus den Phasen Aufruf und Preisermittlung. Die Aufrufphase hat nach einer Mindestdauer ein zufälliges
Ende. Im Anschluß an die Preisermittlung bzw., falls keine Preisermittlung möglich ist, nach dem Ablauf der
Auktionsdauer, wird der fortlaufende Handel wieder aufgenommen (siehe Abbildung 9).
Volatilitätsunterbrechung im
Fortlaufenden Handel
Zeit
Volatilitätsunterbrechung
Unterbrechung des
fortlaufenden Handels, da der
potentielle Ausführungspreis
außerhalb des vorgegebenen
Preiskorridors liegt
Fortlaufender Handel
Marktteilnehmer
können durch
Modifizierung/
Löschung
bestehender Orders
und Quotes oder
Eingabe neuer Orders
und Quotes reagieren
Aufrufphase
(nur Round Lots)
PE = Preisermittlung
Abbildung 9: Volatilitätsunterbrechung im fortlaufenden Handel
PE
Fortlaufender Handel
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10.3
Market-Order-Unterbrechung in der Auktion
Sind zum Ende der Aufrufphase die im Orderbuch vorliegenden Market Orders nicht oder nur teilweise ausführbar
(Market-Order-Überhang), kommt es zu einer zeitlich begrenzten Verlängerung der Aufrufphase, um die
Ausführungswahrscheinlichkeit von Market Orders in Auktionen zu erhöhen. Die Marktteilnehmer werden auf diese
Marktsituation hingewiesen. Es besteht die Möglichkeit, neue Orders und Quotes einzugeben oder bereits im
Orderbuch vorhandene Orders zu modifizieren oder zu löschen. Der Aufruf wird abgeschlossen, sobald alle
vorliegenden Market Orders ausgeführt werden können oder die Verlängerungszeit abgelaufen ist. Auch die
Verlängerung der Aufrufphase wird durch ein zufälliges Ende abgeschlossen. Wird der Überhang bis zum Ende der
Marktausgleichsphase nicht ausgeglichen, werden alle nicht ausgeführten oder nur teilweise ausgeführten Market
und Limit Orders entsprechend ihrer Ordergröße und Handelsbeschränkung in die nächste mögliche Handelsform
übernommen (siehe Abbildung 10).
Market-Order-Unterbrechung
Zeit
Auktion (verlängert)
Aufruf
Verlängerter Aufruf;
wenn alle Market Orders
ausführbar sind erfolgt
die sofortige PE
Information des Marktes über
Market-Order-Unterbrechung;
Marktteilnehmer erhalten
Reaktionszeit
verlängerter
Aufruf
PE = Preisermittlung
Abbildung 10: Market-Order-Unterbrechung
PE
Marktausgleich
Betreuer
Markt
Nicht ausgeführte Orders,
deren Ausführung nicht
auf Auktionen beschränkt
ist
Fortlaufender Handel
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11
Preisbildung
11.1
Auktion
11.1.1
Kernregeln des Matchings
Auf Basis der mit Ende der Aufrufphase fixierten Orderbuchlage wird der Auktionspreis ermittelt. Der Auktionspreis
wird der Preis, zu dem das höchste ausführbare Ordervolumen und der niedrigste Überhang je im Orderbuch
vorhandenem Limit besteht (vgl. Beispiel 1).
Sollte dadurch mehr als ein Limit mit dem höchsten ausführbaren Ordervolumen und dem niedrigsten Überhang zur
Ermittlung des Auktionspreises in Frage kommen, wird für die weitere Preisermittlung der Überhang herangezogen:
• Liegt der Überhang für alle Limite auf der Kaufseite (Nachfrageüberhang), wird der Auktionspreis entsprechend
des höchsten Limits festgelegt (vgl. Beispiel 2).
• Liegt der Überhang für alle Limite auf der Verkaufseite (Angebotsüberhang), wird der Auktionspreis
entsprechend des niedrigsten Limits festgelegt (vgl. Beispiel 3).
Führt die Berücksichtigung des Überhangs zu keinem eindeutigen Auktionspreis, wird als weiteres Kriterium der
Referenzpreis hinzugezogen. Dieser Fall tritt auf, wenn:
• für einen Teil der Limite ein Angebotsüberhang und für einen anderen Teil ein Nachfrageüberhang vorliegt (vgl.
Beispiel 4),
• für alle Limite kein Überhang vorliegt (vgl. Beispiel 5).
Im ersten Fall wird für die weitere Preisermittlung unter den Limiten mit Angebotsüberhang das niedrigste, unter den
Limiten mit Nachfrageüberhang das höchste ausgewählt.
Sodann wird in beiden Fällen der Referenzpreis für die Festlegung des Auktionspreises wie folgt herangezogen:
• Ist der Referenzpreis höher als das höchste Limit oder gleich, wird der Auktionspreis entsprechend diesem Limit
festgelegt.
• Ist der Referenzpreis niedriger als das niedrigste Limit oder gleich, wird der Auktionspreis entsprechend diesem
Limit festgelegt.
• Liegt der Referenzpreis zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Limit, ist der Auktionspreis gleich dem
Referenzpreis.
Stehen sich nur Market Orders ausführbar gegenüber, werden diese zum Referenzpreis ausgeführt (vgl. Beispiel 6).
Wenn Orders sich nicht ausführbar gegenüberstehen, kann kein Auktionspreis ermittelt werden. In diesem Fall wird
das beste Geld- und/oder Brieflimit (sofern vorhanden) veröffentlicht (vgl. Beispiel 7).
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Das folgende Schaubild gibt einen Überblick, wie sich die Regeln für die Preisbildung auf mögliche
Orderbuchkonstellationen in der Auktion auswirken. Die Numerierung in den Klammern des Schaubilds verweist auf
das zugehörige Beispiel für diese Regel.
... genau ein Limit.
(1 )
Auktionspreis =
Limit
nur
Nachfrageüberhang
Überhang
nur
Angebotsüberhang
sow o h l
Nachfrageals auch
Angebotsüberhang
H öchstes ausführbares
Volum en bei
niedrigstem Ü b erhang
gefunden für ...
... mehrere Limite.
Kein Überhang
Nur Market Orders
im O r d e r b u c h
(2 )
Auktionspreis =
höchstes
Limit
(3 )
Auktionspreis =
niedrigstes
Limit
(4 )
Auktionspreis =
niedrigstes Lim it
mit AÜ oder
höchstes Limit
mit NÜ oder
Auktionspreis =
Referenzpreis
(5 )
Auktionspreis =
Limit am
nächsten zum
Referenzpreis
oder
Auktionspreis =
Referenzpreis
(6 )
Auktionspreis =
Referenzpreis
... kein Limit.
Keine ausführbare
Orderbuchsituation
AÜ =
NÜ =
Angebotsüberhang
Nachfrageüberhang
(7 )
Kein
Auktionspreis
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11.1.2
Matching-Beispiele
Nachfolgend wird anhand von exemplarischen Orderbuchkonstellationen eine Preisermittlung vorgenommen, um die
Kernregeln des Matchings in Auktionen zu verdeutlichen.
Beispiel 1: Es kommt genau ein Limit in Frage, zu dem das höchste Ordervolumen ausführbar ist und der niedrigste
Überhang besteht.
Kauf
Verkauf
Volumen
Kum.
Überhang
Limit
Überhang
Volumen
Kum.
Volumen
Volumen
Limit
200
200
202
500
700
Limit
200
400
201
300
700
Limit
300
700
200
700
100
Limit
700
100
198
600
200
Limit
700
300
197
400
400
Limit
Der Auktionspreis wird entsprechend diesem Limit mit 200 DM festgelegt.
Beispiel 2: Es kommen mehrere Limite in Frage und es liegt ein Nachfrageüberhang vor.
Kauf
Verkauf
Volumen
Kum.
Überhang
Limit
Überhang
Volumen
Kum.
Volumen
Volumen
Limit
400
400
202
100
500
Limit
200
600
100
201
500
600
100
199
500
300
Limit
600
400
198
200
200
Limit
Der Auktionspreis wird entsprechend des höchsten Limits mit 201 DM festgelegt.
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Beispiel 3: Es kommen mehrere Limite in Frage und es liegt ein Angebotsüberhang vor.
Verkauf
Kauf
Volumen
Kum.
Überhang
Limit
Überhang
Kum.
Volumen
Volumen
Volumen
Limit
300
300
202
300
600
Limit
200
500
201
100
600
500
199
100
600
400
Limit
200
200
Limit
500
300
198
Der Auktionspreis wird entsprechend des niedrigsten Limits mit 199 DM festgelegt.
Beispiel 4: Es kommen mehrere Limite in Frage, und es liegt sowohl ein Angebotsüberhang als auch ein
Nachfrageüberhang vor.
Kauf
Verkauf
Volumen
Kum.
Überhang
Limit
Überhang
Volumen
Market
Limit
100
100
Kum.
Volumen
Volumen
100
Market
100
200
100
202
100
200
200
100
199
100
200
100
Market
100
100
Limit
100
Market
Der Auktionspreis ist entweder gleich dem Referenzpreis oder wird entsprechend des Limits festgelegt, das am
nächsten zum Referenzpreis liegt:
a) Ist der Referenzpreis = 200 DM, wird der Auktionspreis = 200 DM.
b) Ist der Referenzpreis = 203 DM, wird der Auktionspreis = 202 DM.
c) Ist der Referenzpreis = 199 DM, wird der Auktionspreis = 199 DM.
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Beispiel 5: Es kommen mehrere Limite in Frage, und es liegt kein Überhang vor.
Verkauf
Kauf
Volumen
Kum.
Überhang
Limit
Überhang
Kum.
Volumen
Volumen
Volumen
Limit
300
300
202
Limit
200
500
201
500
500
199
500
300
Limit
198
200
200
Limit
500
300
200
500
Der Auktionspreis ist entweder gleich dem Referenzpreis oder wird entsprechend des Limits festgelegt, das am
nächsten zum Referenzpreis liegt:
a) Ist der Referenzpreis = 205 DM, wird der Auktionspreis = 201 DM.
b) Ist der Referenzpreis = 200 DM, wird der Auktionspreis = 200 DM.
c) Ist der Referenzpreis = 197 DM, wird der Auktionspreis = 199 DM.
Beispiel 6: Im Orderbuch stehen sich nur Market Orders ausführbar gegenüber.
Kauf
Verkauf
Volumen
Kum.
Überhang
Limit
Volumen
Market
900
Überhang
Kum.
Volumen
Volumen
900
100
Market
800
900
100
Market
800
Der Auktionspreis ist gleich dem Referenzpreis.
800
Market
®
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Beispiel 7: Es kommt kein Limit in Frage, da sich im Orderbuch nur Orders gegenüber stehen, die nicht ausführbar
sind.
Verkauf
Kauf
Volumen
Kum.
Überhang
Limit
Überhang
201
80
80
Volumen
Volumen
Volumen
Limit
Kum.
80
80
80
80
Limit
200
Es kann kein Auktionspreis ermittelt werden. In diesem Fall wird das höchste Kauflimit 200 DM und das niedrigste
Verkaufslimit 201 DM veröffentlicht.
Weiteres Beispiel: Teilausführung einer Order im Rahmen einer Eröffnungsauktion
Kauf
Verkauf
Volumen
Kum.
Überhang
Limit
Volumen
Limit 9:00
300
Limit 9:01
300
600
Überhang
Kum.
Volumen
Volumen
200
200
400
400
Limit
Da auf der Kaufseite zwei zum Auktionspreis limitierte Orders vorliegen, entscheidet die Zeitpriorität darüber, welche
der beiden Orders teilausgeführt wird. In diesem Fall wird die Order mit dem Zeitstempel 9:00 voll und die Order mit
dem Zeitstempel 9:01 teilweise (100 Stück) zum Auktionspreis von 200 DM ausgeführt. Der Überhang aus der
Teilausführung in Höhe von 200 Stück wird in den fortlaufenden Handel übernommen, sofern dessen Ausführung
nicht auf Auktionen beschränkt wurde.
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11.2
Fortlaufender Handel
11.2.1
Kernregeln des Matchings
Eine neu eintreffende Market oder Limit Order wird sofort auf Ausführbarkeit mit Orders auf der gegenüberliegenden
Seite im Orderbuch überprüft, deren Ausführung nach der Preis-/Zeitpriorität erfolgt.
Die Ausführung kann ganz in einem bzw. in mehreren Schritten, teilweise oder gar nicht erfolgen, so daß kein, ein
oder mehrere Abschlüsse hierdurch generiert werden.
Die nicht ausgeführten Orders bzw. Teile werden in das Orderbuch eingestellt und nach der Preis-/Zeit-priorität
sortiert.
Zusätzlich zur Preis-/Zeitpriorität erfolgt die Preisermittlung im fortlaufenden Handel nach den folgenden Regeln:
Regel 1: Trifft eine Market oder Limit Order auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden
Orderbuchseite ausschließlich Limit Orders befinden, wird der Preis durch das jeweils höchste Kauf- bzw. niedrigste
Verkaufslimit im Orderbuch bestimmt (vgl. Beispiel 2,3,13,14).
Regel 2: Trifft eine Market Order auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite
ausschließlich Market Orders befinden, wird diese Order (soweit möglich) zum Referenzpreis ausgeführt (vgl.
Beispiel 1).
Regel 3:
• Trifft eine Market Order auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite Market
Orders und Limit Orders befinden (vgl. Beispiel 4,5,6,7) oder
• trifft eine Limit Order auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite nur Market
Orders befinden (vgl. Beispiel 9,10,11,12) oder
• trifft eine Limit Order auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite Market Orders
und Limit Orders befinden (vgl. Beispiel 16,17,18,19,20,21),
wird die eingehende Order entsprechend Preis-/Zeitpriorität im Falle nicht ausgeführter Kauf-Market-Orders zum
Referenzpreis oder höher (zum höchsten Limit der ausführbaren Orders) bzw. im Falle nicht ausgeführter VerkaufMarket-Orders zum Referenzpreis oder niedriger (zum niedrigsten Limit der ausführbaren Orders) gegen die Market
Orders ausgeführt.
Nicht ausgeführte Market Orders im Orderbuch sind (sofern möglich) sofort mit der nächsten Transaktion
auszuführen. Für diesen Fall sind im fortlaufenden Handel folgende zwei Prinzipien zu berücksichtigen:
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Prinzip 1: Market Orders erhalten den Referenzpreis als ”virtuellen” Preis. Die Ausführung erfolgt auf dieser Basis
grundsätzlich zum Referenzpreis, sofern dies nicht gegen die Preis-/Zeitpriorität verstößt.
Prinzip 2: Wenn keine Ausführung zum Referenzpreis möglich ist, wird die Ausführung entsprechend
Preis-/Zeitpriorität durch eine Preisermittlung oberhalb bzw. unterhalb des Referenzpreises (nicht ausgeführte KaufMarket-Orders bzw. Verkauf-Market-Orders) sichergestellt, d.h. ein im Orderbuch stehendes Limit oder das Limit
einer eingehenden Order ist preisbestimmend.
Das folgende Schaubild gibt einen Überblick, wie sich die Regeln für die Preisbildung auf mögliche
Orderbuchkonstellationen im fortlaufenden Handel auswirken. Die Numerierung in den Klammern verweist auf das
zugehörige Beispiel für diese Regel.
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trifft nur
auf MO
(1)
Preis =
Referenzpeis
trifft auf
Kauf LO
M O geht ein
trifft nur
auf LO
trifft auf
Verkauf LO
trifft
auf MO+ LO
trifft auf
keine Order
(2)
Preis = höchstes
Kauflimit
RP ≥ höchstes
Kauflimit
trifft auf
Kauf
M O+ LO
(3)
Preis = niedrigstes
Verkaufslimit
RP < höchstes
Kauflimit
RP ≤ niedrigstes
Verkaufslimit
trifft auf
Verkauf
M O+ LO
(8)
Kein Preis
RP > niedrigstes
Verkaufslimit
RP ≥ niedrigstes
Verkaufslimit
trifft auf
Kauf MO
RP ≤ höchstes
Kauflimit
trifft auf
Verkauf MO
RP > höchstes
Kauflimit
Ordereingang
höchstes KL ≥
niedrigstes VL
trifft auf
Kauf LO
trifft auf
Verkauf LO
trifft nur
auf LO
höchstes KL<
niedrigstes VL
(12)
Preis = höchstes
Kauflimit
(13)
Preis = höchstes
Kauflimit
(14)
Preis = niedrigstes
Verkaufslimit
(15)
Kein Preis
höchstes KL ≥
niedrigstes VL und > RP
niedrigstes VL >
höchstes KL und RP
RP ≤ höchstes KL
und niedrigstes VL
trifft auf
Verkauf MO+ LO
M O = Market Order
LO = Limit Order
KL = Kauflimit
VL = Verkaufslimit
RP = Referenzpreis
trifft auf
keine
Order
(22)
Kein Preis
(7)
Preis = niedrigstes
Verkaufslimit
(11)
Preis =
Referenzpeis
RP ≥ höchstes KL und niedrigstes VL
trifft auf
M O + LO
(6)
Preis =
Referenzpeis
(10)
Preis = niedrigstes
Verkaufslimit
LO geht ein
trifft auf
Kauf MO+ LO
(5)
Preis = höchstes
Kauflimit
(9)
Preis =
Referenzpeis
RP < niedrigstes
Verkaufslimit
trifft nur
auf MO
(4)
Preis =
Referenzpeis
höchstes KL ≤
niedrigstes VL und < RP
niedrigstes VL <
höchstes KL und RP
(16)
Preis =
Referenzpeis
(17)
Preis = höchstes
Kauflimit
(18)
Preis = niedrigstes
Verkaufslimit
(19)
Preis =
Referenzpeis
(20)
Preis = höchstes
Kauflimit
(21)
Preis = niedrigstes
Verkaufslimit
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4.1.1
Matching-Beispiele
Nachfolgend wird anhand von exemplarischen Orderbuchkonstellationen eine Preisermittlung vorgenommen, um die
Kernregeln des Matchings im fortlaufenden Handel zu verdeutlichen.
Beispiel 1: Eine Market Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite
ausschließlich Market Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
Limit
Volumen
Zeit
Ordereingang:
Verkauf-Market-Order,
Volumen 6000 Stück
Der Referenzpreis ist 200 DM.
Die Ausführung der beiden Market Orders erfolgt zum Referenzpreis 200 DM (vgl. Prinzip 1).
Beispiel 2: Eine Market Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite
ausschließlich Limit Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
200
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
200
Limit
Volumen
Zeit
Ordereingang:
Verkauf-Market-Order,
Volumen 6000 Stück
Die Ausführung der beiden Orders erfolgt zum höchsten Kauflimit 200 DM.
®
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Beispiel 3: Eine Market Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite
ausschließlich Limit Orders befinden.
Kauf
Zeit
Verkauf
Volumen
Limit
Limit
200
Volumen
6000
Kauf
Zeit
Ordereingang:
Zeit
9:01
Verkauf
Volumen
Limit
Kauf-Market-Order,
Limit
200
Volumen
6000
Zeit
9:01
Volumen 6000 Stück
Die Ausführung der beiden Orders erfolgt zum niedrigsten Verkaufslimit 200 DM.
Beispiel 4: Eine Market Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite Market
Orders und Limit Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
9:02
1000
195
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
9:02
1000
195
Limit
Volumen
Zeit
Ordereingang:
Verkauf-Market-Order,
Volumen 6000 Stück
Der Referenzpreis ist 200 DM. Er ist höher als das höchste Kauflimit oder gleich.
Die Ausführung der eingehenden Verkauf-Market-Order gegen die im Orderbuch vorliegende Kauf-Market-Order
erfolgt zum Referenzpreis 200 DM (vgl. Prinzip 1).
®
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Beispiel 5: Eine Market Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite Market
Orders und Limit Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
9:02
1000
202
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
9:02
1000
202
Limit
Volumen
Zeit
Ordereingang:
Verkauf-Market-Order,
Volumen 6000 Stück
Der Referenzpreis ist 200 DM. Er ist niedriger als das höchste Kauflimit.
Die Ausführung der eingehenden Verkauf-Market-Order gegen die im Orderbuch vorliegende Kauf-Market-Order
erfolgt zum höchsten Kauflimit 202 DM (vgl. Prinzip 2).
Beispiel 6: Eine Market Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite Market
Orders und Limit Orders befinden.
Kauf
Zeit
Ordereingang:
Kauf
Zeit
Volumen
Volumen
Kauf-Market-Order,
Volumen 6000 Stück
Limit
Limit
Limit
Market
202
Volumen
6000
1000
Limit
Market
202
Volumen
6000
1000
Verkauf
Zeit
9:01
9:02
Verkauf
Zeit
9:01
9:02
Der Referenzpreis ist 200 DM. Er ist niedriger als das niedrigste Verkaufslimit oder gleich.
Die Ausführung der eingehenden Kauf-Market-Order gegen die im Orderbuch vorliegende Verkauf-Market-Order
erfolgt zum Referenzpreis 200 DM (vgl. Prinzip 1).
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Beispiel 7: Eine Market Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite Market
Orders und Limit Orders befinden.
Kauf
Zeit
Verkauf
Volumen
Limit
Limit
M arket
202
Volumen
6000
1000
Limit
M arket
202
Volumen
6000
1000
Kauf
Ordereingang:
Zeit
Zeit
9:01
9:02
Verkauf
Volumen
Limit
Kauf-Market-Order,
Volumen 6000 Stück
Zeit
9:01
9:02
Der Referenzpreis ist 203 DM. Er ist höher als das niedrigste Verkaufslimit.
Die Ausführung der eingehenden Kauf-Market-Order gegen die im Orderbuch vorliegende Verkauf-Market-Order
erfolgt zum niedrigsten Verkaufslimit 202 DM (vgl. Prinzip 2).
Beispiel 8: Eine Market Order trifft auf keine Order.
Kauf
Zeit
Ordereingang:
Kauf
Zeit
Kauf-Market-Order,
10:01
Volumen
Limit
Limit
Volumen
Verkauf
Zeit
Volumen
6000
Limit
Market
Limit
Volumen
Verkauf
Zeit
Volumen 6000 Stück
Die eingehende Kauf-Market-Order wird in das Orderbuch eingestellt; es wird kein Preis ermittelt und es werden
keine Orders ausgeführt.
®
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Beispiel 9: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite nur
Market Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
Limit
Volumen
Zeit
Ordereingang:
Verkaufsorder, Limit 195 DM,
Volumen 6000 Stück
Der Referenzpreis ist 200 DM. Er ist höher als das niedrigste Verkaufslimit oder gleich.
Die Ausführung der beiden Orders erfolgt zum Referenzpreis 200 DM (vgl. Prinzip 1).
Beispiel 10: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite nur
Market Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
Limit
Volumen
Zeit
Ordereingang:
Verkaufsorder, Limit 203 DM,
Volumen 6000 Stück
Der Referenzpreis ist 200 DM. Er ist niedriger als das niedrigste Verkaufslimit.
Die Ausführung der beiden Orders erfolgt zum niedrigsten Verkaufslimit 203 DM (vgl. Prinzip 2).
®
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Beispiel 11: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite nur
Market Orders befinden.
Kauf
Zeit
Ordereingang:
Kauf
Zeit
Volumen
Volumen
Limit
Limit
Kauforder, Limit 203 DM,
Limit
M arket
Volumen
6000
Limit
M arket
Volumen
6000
Verkauf
Zeit
9:01
Verkauf
Zeit
9:01
Volumen 6000 Stück
Der Referenzpreis ist 200 DM. Er ist niedriger als das höchste Kauflimit oder gleich.
Die Ausführung der beiden Orders erfolgt zum Referenzpreis 200 DM (vgl. Prinzip 1).
Beispiel 12: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite nur
Market Orders befinden.
Kauf
Zeit
Ordereingang:
Kauf
Zeit
Volumen
Volumen
Limit
Limit
Limit
Market
Volumen
6000
Limit
Market
Volumen
6000
Kauforder, Limit 199 DM,
Volumen 6000 Stück
Der Referenzpreis ist 200 DM. Er ist höher als das höchste Kauflimit.
Die Ausführung der beiden Orders erfolgt zum höchsten Kauflimit 199 DM (vgl. Prinzip2).
Verkauf
Zeit
9:01
Verkauf
Zeit
9:01
®
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Beispiel 13: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite
ausschließlich Limit Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:33
6000
199
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:33
6000
199
Limit
Volumen
Zeit
Ordereingang:
Verkaufsorder, Limit 198 DM,
Volumen 6000 Stück
Das höchste Kauflimit ist höher als das niedrigste Verkaufslimit oder gleich.
Die Ausführung der beiden Orders erfolgt zum höchsten Kauflimit 199 DM.
Beispiel 14: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite
ausschließlich Limit Orders befinden.
Kauf
Zeit
Ordereingang:
Kauforder, Limit 200 DM,
Kauf
Zeit
Volumen
Volumen
Limit
Limit
Limit
199
Limit
199
Volumen
6000
Volumen
6000
Volumen 6000 Stück
Das höchste Kauflimit ist höher als das niedrigste Verkaufslimit oder gleich.
Die Ausführung der beiden Orders erfolgt zum niedrigsten Verkaufslimit 199 DM.
Verkauf
Zeit
9:33
Verkauf
Zeit
9:33
®
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Beispiel 15: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite
ausschließlich Limit Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:33
6000
199
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
Limit
9:33
6000
199
200
Volumen
6000
Zeit
10:01
Ordereingang:
Verkaufsorder, Limit 200 DM,
Volumen 6000 Stück
Das höchste Kauflimit ist niedriger als das niedrigste Verkaufslimit.
Die eingehende Verkaufsorder wird in das Orderbuch eingestellt; es wird kein Preis ermittelt und es werden keine
Orders ausgeführt.
Beispiel 16: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite Market
und Limit Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
9:02
1000
196
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
9.02
1000
196
Limit
Volumen
Zeit
Ordereingang:
Verkaufsorder, Limit 195 DM,
Volumen 6000 Stück
Der Referenzpreis ist 200 DM. Er ist höher als das höchste Kauflimit und als das niedrigste Verkaufslimit oder gleich.
Die Ausführung der eingehenden Verkaufsorder gegen die im Orderbuch vorliegende Kauf-Market-Order erfolgt
zum Referenzpreis 200 DM (vgl. Prinzip 1).
®
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Beispiel 17: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite Market
und Limit Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
9:02
1000
202
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
9:02
1000
202
Limit
Volumen
Zeit
Ordereingang:
Verkaufsorder, Limit 199 DM,
Volumen 6000 Stück
Der Referenzpreis ist 200 DM. Das höchste Kauflimit ist höher als das niedrigste Verkaufslimit oder gleich und höher
als der Referenzpreis.
Die Ausführung der eingehenden Verkaufsorder gegen die im Orderbuch vorhandene Kauf-Market-Order erfolgt
zum höchsten Kauflimit 202 DM (vgl. Prinzip 2).
Beispiel 18: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite Market
und Limit Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
9:02
1000
202
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
9:02
1000
202
Limit
Volumen
Zeit
Ordereingang:
Verkaufsorder, Limit 203 DM,
Volumen 6000 Stück
Der Referenzpreis ist 200 DM. Das niedrigste Verkaufslimit ist höher als das höchste Kauflimit und der
Referenzpreis.
Die Ausführung der eingehenden Verkaufsorder gegen die im Orderbuch vorhandene Kauf-Market-Order erfolgt
zum niedrigsten Verkaufslimit 203 DM (vgl. Prinzip 2).
®
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Beispiel 19: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite Market
und Limit Orders befinden.
Kauf
Zeit
Ordereingang:
Kauf
Zeit
Volumen
Volumen
Limit
Limit
Kauforder, Limit 203 DM,
Volumen 6000 Stück
Limit
Market
202
Volumen
6000
1000
Limit
Market
202
Volumen
6000
1000
Verkauf
Zeit
9:01
9:02
Verkauf
Zeit
9:01
9:02
Der Referenzpreis ist 200 DM. Er ist niedriger als das höchste Kauflimit und als das niedrigste Verkaufslimit oder
gleich.
Die Ausführung der eingehenden Kauforder gegen die im Orderbuch vorhandene Verkauf-Market-Order erfolgt zum
Referenzpreis 200 DM (vgl. Prinzip 1).
Beispiel 20: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite Market
und Limit Orders befinden.
Kauf
Zeit
Ordereingang:
Kauf
Zeit
Kauforder, Limit 200 DM,
Volumen 6000 Stück
Volumen
Volumen
Limit
Limit
Limit
M arket
202
Volumen
6000
1000
Limit
M arket
202
Volumen
6000
1000
Verkauf
Zeit
9:01
9:02
Verkauf
Zeit
9:01
9:02
Der Referenzpreis ist 201 DM. Das höchste Kauflimit ist niedriger als das niedrigste Verkaufslimit oder gleich und
niedriger als der Referenzpreis.
Die Ausführung der eingehenden Kauforder gegen die im Orderbuch vorhandene Verkauf-Market-Order erfolgt zum
höchsten Kauflimit 200 DM (vgl. Prinzip 2).
®
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Beispiel 21: Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden Orderbuchseite Market
und Limit Orders befinden.
Kauf
Zeit
Verkauf
Volumen
Limit
Limit
M arket
199
Volumen
6000
1000
Limit
M arket
199
Volumen
6000
1000
Kauf
Ordereingang:
Zeit
Zeit
9:01
9:02
Verkauf
Volumen
Limit
Kauforder, Limit 203 DM,
Volumen 6000 Stück
Zeit
9:01
9:02
Der Referenzpreis ist 200 DM. Das niedrigste Verkaufslimit ist niedriger als das höchste Kauflimit und als der
Referenzpreis.
Die Ausführung der eingehenden Kauforder gegen die im Orderbuch vorhandene Verkauf-Market-Order erfolgt zum
niedrigsten Verkaufslimit 199 DM (vgl. Prinzip 2).
Beispiel 22: Eine Limit Order trifft auf keine Order.
Kauf
Zeit
Ordereingang:
Kauf
Zeit
Kauforder, Limit 200 DM,
10:01
Volumen
Limit
Limit
Volumen
Verkauf
Zeit
Volumen
6000
Limit
200
Limit
Volumen
Verkauf
Zeit
Volumen 6000 Stück
Die eingehende Kauforder wird in das Orderbuch eingestellt; es wird kein Preis ermittelt und es werden keine Orders
ausgeführt.
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Weitere Beispiele:
Teilausführung einer Market Order. Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der gegenüberliegenden
Orderbuchseite Market und Limit Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
9:02
1000
202
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
5000
Market
9:02
1000
202
Limit
Volumen
Zeit
Ordereingang:
Verkaufsorder, Limit 203 DM,
Volumen 1000 Stück
Der Referenzpreis ist 200 DM. Das niedrigste Verkaufslimit ist höher als das höchste Kauflimit und als der
Referenzpreis.
Die Ausführung der eingehenden Verkaufsorder ist nur mit einer Teilausführung der im Orderbuch vorhandenen
Kauf-Market-Order möglich. Diese erfolgt zum niedrigsten Verkaufslimit 203 DM
(vgl. Prinzip 2).
Auslösung einer Volatilitätsunterbrechung. Eine Limit Order trifft auf ein Orderbuch, in dem sich auf der
gegenüberliegenden Orderbuchseite Market und Limit Orders befinden.
Kauf
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
9:01
6000
Market
9:02
1000
202
Limit
Volumen
Kauf
Zeit
Verkauf
Zeit
Volumen
Limit
Limit
Volumen
Zeit
Ordereingang:
9:01
6000
Market
220
1000
10:01
Verkaufsorder, Limit 220 DM,
9:02
1000
202
Volumen 1000 Stück
Der Referenzpreis ist 200 DM und der Preiskorridor beträgt +/- 2% vom letzten ermittelten Preis.
Das Limit der eingehenden Verkaufsorder liegt außerhalb des vordefinierten Preiskorridors; es findet keine
Ausführung statt. Die Verkaufsorder wird in das Orderbuch eingestellt und der fortlaufende Handel durch die
Einleitung einer Auktion unterbrochen.

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