Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013
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Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013
-Sonderheft 68237 I ISSN 0001-1983 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Für den gesamten Werkstattmarkt – über 41.000 Exemplare Strategien für den Servicemarkt Gestärkt den Weg in die Zukunft beschreiten Designschutz bei sichtbaren Karosserieteilen Jetzt gilt es, schnell die Ersatzteilfrage zu klären Messe Frankfurt – Halle 1 09. + 10. November 2013 JETZT EINCHECKEN UNTER www.profi-service-tage.de Die PROFI SERVICE TAGE präsentieren Ihnen: • Topaktuelle Produktneuheiten • Innovative Werkstattausrüstung • Wertvolle Zusatzgeschäfte • Neuentwicklungen für Handelund Werkstattsysteme • Kompetente Gesprächspartner Im Rampenlicht: LuK RepSet 2CT. ® Die weltweit einzigartige Reparaturlösung für trockene Doppelkupplungen. Großes Potenzial! Exklusiv im freien Reparaturmarkt! Neu im Markt: das LuK RepSet® 2CT. Der Siegeszug der trockenen Doppelkupplung ist spürbar – bei vielen namhaften Automobilherstellern. 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Die Renditequelle Kfz-Service gerät angesichts des sich auf allen Ebenen verschärfenden Verdrängungswettbewerbs, wie auch die Margen in diesem Geschäftsbereich, zunehmend unter Druck. Die Fahrzeughersteller intensivieren ihre Kundenbindungsmaßnahmen durch Garantieverlängerungen sowie ServiceFlatrates und bieten wettbewerbsorientierte Teile- und Reparaturpreise an, um Kunden mit älteren Fahrzeugen in ihren Vertragswerkstätten zu lotsen. Gleichzeitig forcieren sie ihre Aktivitäten, Originalersatzteile an freie Werkstätten zu verkaufen, um die eigene Position zu optimieren. Die freien Werkstattketten und Werkstattsysteme wiederum strecken ihre Fühler ins Segment der jungen Fahrzeuge aus und versuchen durch Qualifizierungsoffensiven sich das Flotten-Service-/Großkundengeschäft zu erschließen. Zudem steigern ständig steigende Kosten für die Nutzung eines Autos bei vielen Autofahrern die Preis- sensibilität und dadurch das Bewusstsein, bei erforderlichen Wartungen und Reparaturen nach günstigen Anbietern und Komplettangeboten zu suchen und intensive Preisvergleiche anzustellen. Dabei spielen Onlineanbieter eine immer bedeutendere Rolle. Das Teilegeschäft in Online-Shops boomt und Werkstattportale bringen eine neue Art und Qualität an Preistransparenz in den Servicemarkt. Im Zielkorridor stehen jährlich rund 74,3 Millionen Wartungsund Reparaturaufträge in etwa 37.800 Werkstätten des Kfz-Handwerks. Hier müssen sich die freien Werkstätten den Herausforderungen der Branche stellen, sich auf die Veränderungen im Servicemarkt einrichten und gleichzeitig die Weichen für die Zukunft stellen. Dann bietet dieser Markt ihnen auch weiterhin gute Chancen. Wir haben in dieser Ausgabe wieder den Kfz-Servicemarkt in den Fokus gestellt und zeigen Lösungsansätze für ein zukunftsorientiertes Servicegeschäft. Dabei gehen wir auch der Frage nach, ob mit der Einführung des automatischen Notrufsystems eCall ein mögliches Herstellermonopol droht und eine Wett- bewerbseinschränkung für den freien Markt besteht, ob ein Lösungsansatz hinsichtlich der wettbewerbspolitische Verwerfungen bei der Designschutz-Debatte erkennbar ist und wie man im freien Servicemarkt diesen Phänomenen begegnen kann. Ebenso beschäftigen wir uns mit Tücken und Fallstricken beim Werkstattauftrag, der Einführung der E-Bilanz, wegweisende Lösungen eines Systemspezialisten im Kfz-Servicemarkt sowie dem Thema Fachkräfte quo vadis. Denn das Kraftfahrzeuggewerbe gehört zu den wichtigsten Ausbildungsbranchen im Handwerksbereich. Noch ist der Kfz-Mechatroniker bei der Beliebtheit der Ausbildungsberufe die Nummer eins. Aber dies wird nicht so weitergehen. Es ist zu erwarten, dass die bereits vorhandenen Probleme am Ausbildungsmarkt sich in nächster Zeit noch vergrößern werden. Damit wächst der Handlungsdruck bei den Betrieben, nicht nur neue Wege in der Gewinnung von Auszubildenden, sondern auch in der Fachkräftesicherung zu gehen. Auch dem Reklamationsmanagement haben wir in dieser Ausgabe den entsprechenden Stellenwert eingeräumt, weil sich immer mehr KfzWerkstätten über Probleme bei der Abwicklung von Reklamationen beklagen. Dabei sitzen Werkstätten, Handel und Industrie eigentlich im selben Boot, denn alle wollen ihre Kunden zufriedenstellen. Wir haben daher das heikle Thema von mehreren Seiten aus beleuchtet, also aus Sicht der Werkstatt, des Handels und der Teilehersteller, sprich Industrie und uns auf einem Reklamations-Management-Seminar nach Lösungsansätzen für alle Beteiligten umgeschaut. Alles in allem liefert „Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013“ wieder eine Fülle interessanter Ansatzpunkte, um sich als Werkstatt für das Servicegeschäft der Zukunft aufzustellen. Jürgen Rinn, Chefredakteur Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 3 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 i nh al t impressu m Der freie Kfz-ServiceMarkt Herausgeber und Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Adresse: Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover Postanschrift: 30130 Hannover [email protected] www.kfz.schluetersche.de Redaktion: Jürgen Rinn (verantwortlich) Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt Telefon 09369 982171 Telefax 09369 982172 [email protected] Tom Vahle, Dr. Frauke Weber, Richard Linzing, Klaus Kuss Verlagsleitung: Klaus Krause 4 3 Editorial: Strategien für den Servicemarkt von morgen KFZ + MOBILITÄTSMEDIEN 6 Zukunftsstrategien in einem sich wandelnden Markt VERLAGSBEREICHSLEITUNG: Eckhard Schulte Telefon 0511 8550-2610 [email protected] 10 Der Druck wird höherl 14 Wahlfreiheit bei allen Ersatzteilen 18 Die Ersatzteilfrage schnell lösen Gitta Lemke Telefon 0511 8550-2648 [email protected] 20 Holzauge sei wachsam Marcel Trageser Telefon 0511 8550-2647 [email protected] 24 Rettung ja, Missbrauch nein 26 Wir sind auf einem guten Weg 30 Für die Zukunft gesärkt 32 Wir packen es an 34 Mit System zum Erfolg 36 Wir bauen auf Innovationen 38 Informationsfluss einheitlich steuern Bankverbindung: Sparkasse Hannover (BLZ 250 501 80), Konto 101 99 00 40 Aus Audacon wird TecRMI Siehe Anzeigenpreisliste amz – auto motor zubehör Nr. 51 42 All in one 44 Jetzt reicht´s 50 Alles in Ordnung? 52 Tücken und Fallstricke beim Werkstattauftrag 58 E-Bilanz: Der Countdown läuft 60 Azubi-Marketing 2.0 62 Azubi-Akquise einmal anders 64 Ein guter Tausch 66 Teilehandel verkauft mehr Reifen Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Anzeigenverkauf: Marion Bäre Telefon 0511 8550-2645 [email protected] Christian Welc Telefon 0511 8550-2643 [email protected] Druckunterlagen: [email protected] Telefon 0511 8550-2521 Telefax 0511 8550-2401 Vertrieb/Abonnement-Service: Telefon 0511 8550-2636 Telefax 0511 8550-2405 [email protected] Producing: Melanie Leining, Heike Lokay www.lokaydesign.de Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages unter ausführlicher Quellenangabe gestattet. Gezeichnete Artikel decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte haftet der Verlag nicht. Gerichtsstand und Erfüllungsort: Hannover Druck: CW Niemeyer Druck GmbH Böcklerstraße 13, 31789 Hameln Die Titel des Verlagsbereichs KFZ + Mobilität im Überblick: • amz – auto motor zubehör www.amz.de • bfp fuhrpark + management www.fuhrpark.de • GO GLOBAL BIZ www.goglobalbiz.de • Kfz-MeisterService (integriert in amz) • NKW PARTNER www.nkwpartner.de Der GVA setzt sich für faire rechtliche Rahmenbedingungen im gesamten Kfz-Aftermarket ein. Unsere Mitglieder aus Kfz-Teilehandel und -Teileindustrie sind Partner für alle Werkstätten. Gemeinsam handeln wir für Wettbewerb! www.r2rc.de www.gva.de Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Zukunftsstrategien in einem sich wandelnden Markt _ Ein kleiner Diskurs des 14. Kölner Aftersales Forums Dem Segment DIY räumt Michael Borgert ein Marktpotential im Servicemarkt von rund 614 Millionen Euro ein. Foto: DBL der BBE Automotive GmbH rund um den Servicemarkt mit Lösungsansätzen für ein zukunftsorientiertes Servicegeschäft. Marketingstrategien für den Kfz-Aftermarket von morgen. D er Verdrängungswettbewerb im Service- und Reparaturgeschäft rund um das ältere Auto ist seit geraumer Zeit in vollem Gange. Nachdem die Autohersteller jahrelang das Wartungsund Reparaturgeschäft bei Fahrzeugen älter als drei Jahre vernachlässigt haben, konzentrieren sie sich gezielt darauf, ältere Autos in ihre Vertragswerkstätten zu lotsen. Hier kann der gebundene Markt, spricht die Vertragswerkstätten, mit der vollen Unterstützung ihrer Automobilhersteller durch verschiedenste kundenbindende Maßnahmen einige Vorteile gegenüber den freien Werkstätten verbuchen. Die freien Werkstätten werden dabei vor Aufgaben gestellt, die sie alleine wohl kaum noch bewältigen können und schließen sich zunehmend einem Werkstattsystem an. Mit einer Fülle von Leistungsbausteinen bieten die Werkstattsysteme ihren 6 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Partner-Werkstätten mannigfaltige Unterstützung vom technischen Support bis zum Marketing an. Mit anderen Worten, der Kfz-Servicemarkt steht vor einigen Veränderungen. Dabei wird der Wettbewerb um den Teile-, Zubehör-, Reifen- und Servicekunden immer intensiver, und die Margen geraten in diesem Geschäftsbereich zunehmend unter Druck. Ständig steigende Kosten für die Nutzung eines Autos steigern bei vielen Autofahrern die Preissensibilität und dadurch das Bewusstsein, bei erforderlichen Wartungen und Reparaturen nach günstigen Anbietern und Komplettangeboten zu suchen und Preisvergleiche anzustellen. Dabei spielen Onlineanbieter eine immer bedeutendere Rolle. Das Teilegeschäft in Online-Shops boomt und Werkstattportale bringen eine neue Art und Qualität an Preistransparenz in den Servicemarkt. Schließlich lassen neben den wachsenden Kundenanforderungen die nach wie vor steigenden Serviceanforderungen durch vernetzte und technisch komplexe Fahrzeugkomponenten die Ertragschancen bezogen auf die verschiedenen Anbieter des Marktes recht unterschiedlich ausfallen. Sich den Herausforderungen der Branche stellend, zeigten die Referenten auf dem 14. Kölner Aftersales Forum, das die BBE Automotive GmbH in Köln veranstaltete, Trends, Zukunftsperspektiven und erfolgreiche Marketingstrategien für den Aftermarket von morgen auf. Der Aftermarket im europäischen Ländervergleich Mit der Frage, wie wandelt sich der Markt in unterschiedlichen Ländern, machte Dipl. Kfm. Eckhard Brandenburg, BBE Automotive GmbH, deutlich, dass Deutschland bei der Entwicklung des Bruttoinlands-Pro- Der traditionelle Reifenhandel muss sich für die Zukunft neu aufstellen und Mehrwert sowie Serviceleistungen rund ums Auto bieten. Foto: Linzing dukt, BIP, im Zeitfenster von 1990 bis 2018 an vorderster Stelle rangiert. Gleiches gilt beim BIP pro Kopf, Arbeitslosenquote sowie Staatsverschuldung. Bei der Bevölkerungsentwicklung sieht das allerdings schon anders aus, die wird bis zum Jahr 2020 bei uns enorm schrumpfen und in Spanien, UK sowie Frankreich wachsen. Dagegen ist die Entwicklung der Fahrzeugbestände im Ländervergleich in den vergangenen drei Jahren stärker gewachsen. Wiederum haben in Deutschland die durchschnittlichen Ausgaben pro Pkw in Euro von 2010 mit 459 Euro bis 2012 mit 444 Euro kontinuierlich abgenommen. Insgesamt wächst der Fahrzeugbestand in Europa, und die Fahrzeuge werden älter, was für den freien Servicemarkt spricht. Das bedeutet, die verschiedenen Anbieter des freien Marktes müssen den marktindividuellen Situationen entsprechend versuchen ihr Profil weiter zu schärfen. Ich schraube, also bin ich – DIY ist immer noch ein Jackpot Eine dieser Situationen stellen die Onlineanbieter dar, die in allen vier untersuchten Ländern ihre Marktaktivitäten forcieren und an Bedeutung gewinnen. Der Onlinebereich beim Teilekauf nimmt zu, spricht man bereits jetzt von 3 bis 7 Prozent Marktanteil. Und weil die Fahrzeuge immer älter werden, von durchschnittlich 6,9 Jahre in 2000 auf 8,7, Jahre in 2013 nimmt auch der Do-it-yourself-Anteil, DIY, zu. Den Ausführungen von Michael Borgert zu Folge handelt es hier um ein Marktpotential im Servicemarkt von rund 614 Millionen Euro, dass man nicht einfach liegen lassen sollte, sondern sich gezielt um dies Klientel kümmern sollte. Dabei machte er darauf aufmerksam, das DIY aus der Bastlerecke wandert und die Selbstversorgung beim Teileeinkauf zunimmt. Bereits jetzt hat der Privatkunde im Autohaus einen Anteil am Thekengeschäft von 37 Prozent und in der freien Werkstatt von 39 Prozent. Und dabei stehen seiner Meinung nach nicht nur Bastler an der Teiletheke.Deshalb rät er dazu, DIY als interessantes und zukünftig „normales“ Geschäft zu betrachten, Ressentiments abzubauen und einen Einbauservice anzubieten. Oder warum nicht eine Mietbühne anbieten, immerhin sind 60 Prozent der Mietwerkstätten frei Werkstätten. Sein Credo dazu lautet: Seien Sie für diese Kunden Berater und Vertrauensperson, ob Sie wollen oder nicht, Sie sind es schon. Dabei zeigt er mit 16.000 Quick Lube-Betrieben, die einen Marktanteil von 27 Prozent am Ölwechsel vorweisen, ein etabliertes Vorbild auf. Hier ist der Ölwechsel die Einstiegstür für weiteres Leistungsspektrum im Service mit zugehörigem Teileverkauf. Bevor die Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 7 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Werkstatt diese Kunden wegschickt, sollte darüber nachgedacht werden, dass die sich dann den nächsten Betrieb suchen, und der greift vielleicht zu und hat dann neue Kunden in der Kartei. Der deutsche Reifenhandel im Umbruch So lautete der Einstieg in den Vortrag von Gebhard Jansen, Geschäftsführer bei Reifen Gundlach. Beeinflusst von Internet und E-Commerce sieht erden deutschen Reifenmarkt im Umbruch, weil sich die Distributionswege von Reifen verändern werden. Der klassische Reifenhandel verliert massiv Marktanteile an die Autohäuser, weil dort Service, sprich Mehrwert geboten wird. Hier verschieben sich die Wege vom klassischen Reifenhandel, der 2002 noch einen Absatz von 55 Prozent gegenüber dem Autohaus mit 32 Prozent bei insgesamt 50,8 Millionen Pkw-Reifen verzeichnen konnte. Im Vorjahr waren es im Reifenhandel nur noch 44 Prozent bei 37 Prozent im Autohaus und insgesamt 44,6 Millionen PkwReifen, wovon allein 1,5, Millionen online verkauf wurden. Für das Jahr 2022 prognostiziert er einen Online-Anteil von 22 Prozent bei 48 Millionen Reifen. Wird dann der stationäre Reifenhändler nur noch Montagedienstleister sein? Darauf antwortet er mit einem klaren Nein, die verbleibeben 75 Prozent Marktanteil gilt es zu verteidigen, indem der moderne Reifenhandel seinem Kunden einen Mehrwert bietet, weil kein Internet die persönliche Bindung zum Kunden ersetzen kann. Deshalb rät er sich auf die traditionellen Stärken zu besinnen und einen leistungsstarken Partner einzubinden: „Viele Leistungen sieht man nicht auf den ersten Blick, aber man spürt wenn sie fehlen oder nicht funktionieren.“ Seit mehr als zehn Jahren lädt BBE Automotive Aftersales-Verantwortliche zum jährlichen Branchentreffen ein. Namhafte Redner aus dem freien und gebundenen Markt referieren über Zukunftsperspektiven für den Aftermarket. Fotos: Rinn Der Karosserieund Lackmarkt im Wandel Auch im rückläufigen Karosserie- und Lackmarkt, der im Wesentlichen vom Markt für Unfallreparatur bestimmt wird, vollzieht sich ein Wandel. Hierzu merkte Lutz Poncelet, Business Director bei Standox an, dass die Schadenmanagement-Aktivitäten der Versicherer dazu beigetragen haben, den Marktanteil der freien Werkstätten zu erhöhen, wobei die Vertragswerkstätten noch führend sind. Er machte dabei zu den Aktivitäten der Marktteilnehmer deutlich, dass die Versicherer vehement Steuerungsaktivitäten beim professionellen Schadenmanagement betreiben, beim Leasing ein starker Trend zum eigenen Schadenmanagement und bei Flotten ein zunehmender Trend professionelle Leistungen des Schadenmanagements einzukaufen erkennbar ist. Zudem zeichnet sich bedingt durch den demografischen Wandel eine Veränderung bei den Kundengruppen ab, Betriebskosten und Umweltauflagen steigen. Um als Karosserie- und Lackbetrieb auch künftig erfolgreich am Markt agieren zu können, rät er dazu, sich einem Ständig steigende Kosten für die Nutzung eines Autos steigern bei vielen Autofahrern die Preissensibilität und dadurch das Bewusstsein, bei erforderlichen Wartungen und Reparaturen nach günstigen Anbietern und Komplettangeboten zu suchen und Preisvergleiche anzustellen. Foto: Rinn 8 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 „Zukunftsstrategien in einem sich wandelnden Markt“ lautete das Motto des 14. Kölner Aftersales-Forum, wo Eckhard Brandenburg, BBE Automotive GmbH, die Veränderungen im europäischen Ländervergleich darstellte. Partnernetzwerk anzuschließen, wie es von Standox angeboten und bereits von 234 Mitgliedsbetrieben praktiziert wird. Mit einem Konzept im Servicemarkt besser aufgestellt Will man sich als Kfz-Werkstatt im schwierigen Servicemarkt als Einzelkämpfer oder Teil einer starken Marke aufstellen, dieser Frage ging Dirk Appelt, Leiter Bosch Werkstattsysteme in der Region Europa Mitte, nach und zeigte Erfolgsstrategien aus Sicht eines „industriegeführten“ Werkstattsystems am Beispiel der Werkstattmarke AutoCrew auf. Das 2009 von ZF Services übernommene Fullservice-Werkstattsystem stellt eine Reihe von Anforderungen wie Identifizierung mit der Marke Bosch, hohes Engagement und Einsatz von Bosch-Ersatzteilen und -Werkstattausrüstungen an seine Partnerbetriebe. Demgegenüber leistet die Systemzentrale eine Menge an Marketingunterstützung und Mittel zur Kundenorientierung bis hin zur Qualitätssicherung. André Stark, Geschäftsführer der AutoScout 24 GmbH zeigte auf, wie das Werkstattportal von AutoScout24 zur Kundegewinnung und damit für profitables Wachstum im Servicegeschäft eingesetzt werden kann. Bis zur BBE-Tagung waren bereits rund 3500 Werkstätten unter Vertrag. Bei der Online-Werkstattsuche informieren sich Verbraucher hinsichtlich Preis, Leistung und Qualität. Dabei erwarten sie Transparenz. Damit soll das Werkstattportal den Nutzern bei der Angebotsauswahl und Werkstätten bei der Gewinnung neuer Kunden unterstützen und sich als Partner im Online-Marketing erweisen. Seinen Ausführungen zufolge soll es um weitere Services wie Bremsen und Reifen sowie Angebotserhöhung ergänzt werden. Jürgen Rinn Ausgeklügelte Konzepte für die Meisterwerkstatt. Ordnung mit LIQUI MOLY. Der LIQUI MOLY Ölschrank steht schon hundertfach in Werkstätten und sorgt für Ordnung und Sauberkeit beim Umgang mit Motoren- und Getriebeölen in 20- und 60-Liter-Gebinden. Apparative Ausrüstung. Von LIQUI MOLY erhalten Sie die richtige Ausrüstungen um Motorenöle, Getriebeöle und Fette wirtschaftlich und sauber zu verarbeiten aus einer Hand. 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Wir sprachen mit den Aftermarket-Experten Helmut Wolk, Geschäftsführer wolk after sales experts, und Zoran Nikolic, Senior-Consultant, über die Situation auf dem europäischen Kfz-Aftermarket basierend auf der Branchenstudie „The Car Aftermarket in Europe 2012“ sowie künftigen Entwicklungen im europäischen Kfz-Aftermarket. amz: Wie beurteilen Sie die Situation auf dem europäischen Kfz-Aftermarket? Wolk: Das Gesamtvolumen des europäischen Kfz-Aftermarkets für Pkw-Komponenten liegt aktuell bei rund 115 Milliarden Euro. Dabei divergieren die Märkte stark voneinander. So gerät der Aftermarket in den Volumen-Ländern Westeuropas, der durch eine hohe Wettbewerbsdichte im Teilehandel und ein Überangebot von Werkstätten gekennzeichnet ist, zunehmend unter Druck. Je nach Produktgruppe wird diese Tendenz mehr oder minder ausgeprägt sein. Besonders die klassischen Verschleißteile-Sortimente werden betroffen sein. Verbesserte Qualitäten, sinkende Kilometerleistungen sowie steigende Autokosten lassen die Absätze trotz wachsender Pkw-Bestände schrumpfen. Die neuen High-Tech-Produkte werden jedoch aufgrund höherer Preise kleine wertmäßige Zuwachsraten des gesamten Aftermarket-Volumens in der Größenordnung von jährlich ein bis zwei Prozent bewirken. Ebenso in einem starken Aufwärtstrend werden die Remanufactured Parts liegen. Dagegen werden die osteuropäischen Märkte, allen voran Russland, die Ukraine, Polen und Rumänien, klar zulegen. Vor allem Russland und die Ukraine, in denen bis dato mehr oder minder keine Werkstattsystemketten vorhanden sind, verfügen über ansehnliche Wachstumsreserven. Diese sind nicht zuletzt auf einen weiter steigenden Fahrzeugbestand zurückzuführen. Die Handels- und Servicepartner der Autohersteller werden durch stetigen Netzaufbau an Bedeutung gewinnen. Die südeuropäischen Länder, stellvertretend sind hier Italien und Spanien genannt, befinden sich bedingt durch Wirtschafts- und Eurokrise vor großen Herausforderungen. amz: Und welche sind das? Wolk: Neben Veränderungen, beeinflusst durch diese exogenen Faktoren, stehen die südeuropäischen Länder auch vor strukturellen Änderungen. Mit ihren 10 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Helmut Wolk, Geschäftsführer wolk after sales experts: „Der europäische Kfz-Aftermarket steht unter zunehmendem Druck. Er ist gekennzeichnet durch steigende Kosten, sinkende Margen und eine Konzentration der Marktteilnehmer.“ zahlreichen kleinen, lokalen Werkstätten sowie klein- und mittelständisch strukturierten Teilehändlern (Jobbern) geraten die Marktteilnehmer unter starken Preisund Margendruck. Um diesen Druck zu entschärfen, zeichnet sich auch hier eine Tendenz zur Konzentration und Kooperation ab. Also Werkstattdirektbelieferung durch Großdistributeure ohne Zwischenhandelsstufe oder in Kooperation mit lokalen Händlern für die Nahlogistik oder Einbindung der kleineren, lokalen Händler in Marketing- und Einkaufsverbünde mit zentraler Steuerung und Kontrolle. amz: Das heißt, der Aftermarket ist hier ausgereizt? Wolk: Eine Beobachtung, die unsere After Sales Experten während ihrer Recherchen in allen europäischen Märkten machten, war, dass die Masse der Aftermarket-Teilnehmer am Point ofSale zu passiv reagiert und zu wenig proaktive Vermarktungs- Zoran Nikolic ist Senior Consultant wolk after sales experts. Fotos: Finsterwalder Impulse gesetzt werden, vor allem in der Nutzung der Marktchancen beim Verkauf von Service-Leistungen durch die Werkstätten. Die Folge sind brachliegende Wachstums-Potentiale in der Größenordnung von rund 25 Prozent. Der Aftermarket ist somit noch lange nicht ausgereizt. amz: Wie entwickeln sich die Markteilnehmer im europäischen Kfz-Aftermarket? Nikolic: Zusammenfassend gelten für die Distributionsentwicklung einige wenige Kernaussagen. Erstens, auf der Ebene des freien Teilegroßhandels wird der freie europäische Aftermarket von vier großen Teilegroßhandels-Kooperationen wie ATRi, TIAG, adi und Gaui sowie von rund 20 bis 25 Großdistributoren dominiert. Z.T. handelt es sich um Mitglieder dieser Kooperationen, wie Stahlgruber, Trost Autoservice SE, WM-AG, PV-Automotive (Deutschland), Intercars (Polen), Meko- nomen (Skandinavien/Baltische Länder), Rhiag (Italien/MOE), Autonet (Rumänien/ Ungarn), ECP (Großbritannien), AP United (Niederlande/UK) und Exist (Russland). Die Verbundgruppen als auch einzelne Grossisten sind z.T. auch auf außereuropäischen Märkten, z.B. Brasilien, USA, Kanada, China, Nord Afrika und im mittleren Osten aktiv. Konzentration und Internationalisierung werden auch in Zukunft weiter voranschreiten. amz: Wie sieht die Entwicklung in Westeuropa aus? Nikolic: Westeuropa ist durch einen extremen Wettbewerb im Teilegroßhandel geprägt. Dieser wird nicht nur als Leistungswettbewerb ausgetragen, sondern führt auch zu einem fortschreitenden Preisund Margenverfall zum Nutzen der Werkstätten und Autofahrer. Durch die große Zahl leistungsfähiger Teilegroßhändler, die sich mit umfangreichen Serviceangeboten bei ihren Werkstattkunden bewerben, ist der Ersatzteilemarkt ein Käufermarkt geworden. Der Kunde hat die Marktmacht, nicht der Lieferant. Da Marktwachstum nur noch sehr begrenzt gegeben ist, handelt es sich um einen reinen Verdrängungswettbewerb. Ebenso verzeichnen die Kfz-Werkstätten, forciert durch den Generationenwechsel, einen fortschreitenden Konzentrationsprozess zu weniger, dafür größeren, qualifizierteren und spezialisierteren Werkstätten. Ins Auge sticht darüber hinaus das Vordringen von Private Equitiy Firmen, welche die Konsolidierung des europäischen Aftermarktes immer stärker vorantreiben. Beispiele hierfür sind AP United (Sator Holding/Unipart) durch H2, A.T.U. durch KKR, Rhiag durch Gruppo Alpha oder Europart durch Triton. Die Private Equity Unternehmen haben das Potenzial des Aftermarktes erkannt und setzen auf die vorhandenen Strukturen traditioneller Distributoren und Werkstattketten weitere Prozessoptimierungen mit dem Ziel eines höheren Profits. Im Bereich der Fachmarkt- und Fast-Fit-Werkstattketten heißen die Player Norauto, FeuVert (Frankreich), A.T.U., Pit Stop (Deutschland) oder Kwik Fit (Großbritannien). Europäisch orientierte Werkstattsysteme wie Bosch Car Service, AC Auto Check Service, Autofit, Profi Service Center oder ad garage, die in der Regel von den Großhandels-Kooperationen betrieben werden, gewinnen dabei an Bedeutung. Die Existenz von 385 unterschiedlichen Systemzentralen im freien Aftermarket beweist, dass diese Systeme die Bedürfnisse der Werkstätten und die Anforderungen der Autofahrer erfüllen. Aufwand und Einkaufsloyalität stehen dabei aber oftmals nicht mehr in einem kausalen Zusammenhang. Hier ist Restrukturierungsbedarf angesagt. Systeme mit gleichen Leistungsmerkmalen werden sich aus Kostengründen zusammen finden, wenn nicht unter einer Marke, dann mit gemeinsamen Back-OfficeLeistungen. amz: Schauen die Automobilhersteller bei diesen Aktivitäten zu? Nikolic: Die Autohersteller, allen voran jedoch die Autohandels-Megadealer-Gruppen wie AVAG, Emil Frey oder Inchape, BUNDESWEITE BATTERIEENTSORGUNG. WIR SCHLIESSEN DEN KREISLAUF. Bleibatterien bestehen aus wertvollen Rohstoffen. Die BERZELIUS Logistik Service mit ihren Betriebsstätten in Freiberg, Gelsenkirchen, Kornwestheim und Regenstauf stellt mit ihrem eigenen Fuhrpark und einem bundesweitem Logistiknetzwerk die lückenlose Erfassung und die rechtssichere Entsorgung von gebrauchten Bleibatterien sicher – einfach, verlässlich und umweltbewusst. 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Elektronische Bestellportale wie Partslink 24 oder auch die intensiven Bemühungen, den OE-Teile-Vertrieb an freie Werkstätten zu forcieren, stehen hierfür als Beispiel. Immer häufiger haben wir bei unseren Marktrecherchen in Europa auch Marktkonstellationen vorgefunden, in denen unter einem Konzerndach Autohandel und freier Teilegroßhandel agieren und die AftermarketWerkstätten (OES und IAM) koordiniert aus einer Hand mit OE-Teilen der Autohersteller und Teilen des freien Marktes beliefern, so unter anderem in Portugal. Diese Form der koordinierten OES/IAM-Marktbearbeitung bewerten wir als Benchmarkmodell mit wachsenden Erfolgsaussichten, was letztendlich langfristig zu einer Vernetzung des OES-IAM Aftermarket führen wird. amz: Wie sehen die Aktivitäten im Bereich Online-Handel aus? Wolk: Die After Sales Online-Aktivitäten sind auf dem Vormarsch. Im Gegensatz zum Reifenmarkt befinden sich die B2C Webshops für Autoteile mit weniger als einem Prozent Marktanteil in Europa noch in der Startphase. Wie wir in unserem After Sales Online-Netzwerk beobachten, geht die Entwicklung in Richtung „Kundenzuführung in Werkstatt-System-Netze“, um dort auch die Teile eingebaut zu bekommen. Die Online-Zukunft gehört jedoch eindeutig den Online Service Portalen wie www.FairGarage.de oder www.Werkstatt. Autoscout24.de Hier kann der Autofahrer seine kompletten Autoservice-Dienstleistungen buchen, ähnlich wie er seine Hotels bei Hotel Reservation Service (HRS) bucht. Die After Sales Werkstatt-Portale werden den Aftermarket langfristig verändern. Sie werden für den Autofahrer den Autoservice-Markt transparenter machen und damit die Industrie und den Handel vor neue Herausforderungen stellen. Einige Händler haben sich auf diese Herausforderungen eingestellt, indem sie selbst solche Portale für das Service-Angebot ihrer Kunden betreiben und damit den eigenen Teileabsatz sichern. 12 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 2013 amz: Welche Auswirkungen hat der rückläufige Automobilmarkt auf den After Sales-Bereich? Wolk: Der jüngste Abschwung in der Automobilindustrie bewirkt auch zahlreiche Negativeffekte auf den Kfz-Aftermarket. So haben die Automobilhersteller vielfach Anstrengungen unternommen, um ihre „Cash Cow“ Fahrzeugteile zu stabilisieren, sprich ihr Geschäft mit Originalteilen zu verstärken. Im B2C-Sektor wurden beispielsweise neue Produktlinien mit niedrigeren und wettbewerbsfähigeren Preisen für die Reparatur von Fahrzeugen älter als 4 bis 8 Jahre eingeführt. Es ist damit zu rechnen, dass künftig besonders große markengebundene Automobilhändlergruppen freie Teilegroßhändler aufkaufen werden, um OE-Teile der Autohersteller als auch Teile des freien Marktes an OES wie IAM Werkstätten gleicher maßen zu verkaufen. Bei dieser Betrachtung müssen auch die Teile-Aktivitäten von EFA Autoteilewelt (Emil Frey Gruppe) und AutoMega (Dello Gruppe) Erwähnung finden. Insgesamt ist damit zu rechnen, dass in Zukunft die Grenzen zwischen dem gebundenen und unabhängigen Teilemarkt zunehmend verschwinden werden. amz: Was bedeutet das im Detail? Wolk: In der vergangenen Automobilkrise vor drei Jahren war der Independent Aftermarket wenig betroffen. Er hatte sich als Stabilitätsanker für die Teileindustrie erwiesen. Bei der jüngsten Autokrise ist der Independent Aftermarket durch diese Erfahrungen vorbereitet und wird trotz der noch schwierigeren, weil komplexeren Rahmenbedingungen, weniger betroffen sein. Der Druck der „Costsof Ownership“ lastet in Anbetracht der europäischen Finanzkrise intensiver auf den Haushaltsbudgets der privaten Haushalte und der gewerblichen Flotten. Zudem ist zu vermerken, dass der Intragruppen-Wettbewerb innerhalb der beiden Marktlager (OES und IAM) weit intensiver ausgefochten wird und stärker dazu beiträgt, den Ausleseprozess der Marktpartner voranzutreiben. AUF EINEN BLICK wolk after sales experts Auf dem Kfz-Aftermarket kann die Unternehmensberatung auf über 30 Jahre Branchen-Erfahrung zurückblicken. Das angesammelte Knowhow bildet das Fundament für ertragreiche, praktikable und abgesicherte Lösungen. Ein Expertenteam von 40 erprobten Spezialisten unterstützt wolk after sales experts dabei, künftige Wege im Aftermarket aufzuzeigen und Eigenstudien ermögli- chen neue Impulse im Markt zu setzen. wolk after sales experts analysiert den Automotive Aftermarket im Detail und entwickelt individuelle und zukunftsorientierte Lösungen für Unternehmen im After Sales Market – vom Hersteller bis zur Werkstatt. Der Fokus liegt dabei auf den Marktsegmenten Autoservice, Autoteile, Zubehör, Reifen, Glas, Chemie und Equipment. www.wolk-aftersales.de amz: Her Wolk, Herr Nikolic, vielen Dank für das Gespräch. LIZENZ ZUM REPARIEREN G R E B N R Ü N N I E S S E M H C A F DIE KFZ : KARTEN sichern S TT Jetzt EINTRI .com a k i n h c e t a m v www. 13 19. – 20.10. 20 00 00 S a . 10 – 18 00 00 S o. 9 – 17 H a ll e 1 + 2 m N ü rn b e rg M e ss e z e n tr u OTE MIT MESSEANGEB IEN TOLLEN PRÄM SSTELLER U A 0 0 2 S L A R MEH m2 0 0 .0 5 1 R E B Ü AUF NEUE KFZN TECHNOLOGIE D KFZ-TEILE UN ECHNIK WERKSTAT T-T US D E N NEUHEITEN A E, SERVICE, IL E T N E H IC E BER E AT TKONZEPT EDV, WERKST Wir bringen Sie gerne kostenlos mit dem Bus zur VmA-Technika. Melden Sie sich hierzu bitte bei Ihrem zuständigen Außendienst-Mitarbeiter an. Wir stellen zur VmA-Technika kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Hotelempfehlungen zur Buchung in Eigenregie finden Sie unter www.vma-technika.com Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Die meisten Auffahrunfälle ereignen sich im Stadtverkehr und bei niedrigen Geschwindigkeiten, Front- und Heckbereich des Autos werden dabei besonders häufig beschädigt. Hier handelt es sich oft um Schäden, die oft vom Autofahrer selbst abgewickelt werden. Hier macht eine Reparaturklausel besonders Sinn. Fotos: Rinn Wahlfreiheit bei allen Ersatzteilen _ Der Designschutz bei sichtbaren Autokarosserieteilen muss fallen und eine Reparaturklausel muss her, wie sie in einigen Mitgliedsstaaten in Europa bereits existiert – das fordert eine breite Verbändeallianz und macht Druck auf die Bundesregierung. B eim Streit um den Designschutz der sichtbaren Karosserieteile schwelt die Debatte weiter. Seit vielen Jahren tobt rund um dieses Thema ein Streit, in dem der Begriff Reparaturklausel eine wichtige Rolle spielt. Dahinter verbirgt sich die Idee, dass bestimmte Teile von dem Schutz ausgenommen sind und daher von anderen Anbietern nachgefertigt und verkauft werden. Der Designschutz für Fahrzeugteile führt dazu, dass mancher Kotflügel oder Scheinwerfer für eine Reparatur nur direkt beim Hersteller erhältlich ist - zu entsprechenden Preisen. Ein Monopol, das immer wieder kritisiert wird, bislang aber erhalten bleibt. Gerade bei sichtbaren Karosserieteilen dürfen die Hersteller sich auf den Schutz der Formen berufen und den Nachbau durch Zulieferer untersagen. Zu diesen sichtbaren Teilen zählen unter anderem Motorhauben, Scheinwerfer und Rückleuchten, Kotflügel oder auch das Autoglas. Dabei gefährdet, sprich unterminiert die derzeitige Regelung massiv den freien Vertrieb von sichtbaren Ersatzteilen. Verlierer ist hier der Verbraucher, weil ihm so die Wahlfreiheit bei der Reparatur genommen wird und er deutlich mehr für diese Ersatzteile zahlen müsste, als wenn sie vom freien Markt bezogen werden. Sichtbare 14 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Karosserie-Ersatzteile wie Stoßstangen, Kotflügel, Motorhauben, Scheinwerfer oder Windschutzscheiben müssen vom Schutz des Karosseriedesigns neuer Autos ausgenommen werden, lautet die einhellige Forderung im freien Kfz-Aftermarket. Anhänger und Gegner des Designschutzes stehen sich seit über 20 Jahren gegenüber. „Seit langem wird versucht, die Sache europaweit einheitlich zu regeln. Bereits 2004 gab es einen Vorschlag der EU-Kommission zur Durchsetzung einer Reparaturklausel, erklärt ADAC-Jurist Ulrich May und fügt an: „Doch seitdem der Vorschlag vorliegt, liegt er einfach, ohne dass Fortschritte auszumachen sind.“ Vertreter des freien Servicemarktes im Schulterschluss Mittlerweile hat sich eine breite Verbändeallianz aus ADAC, Bundesverband der Verbraucherzentralen (vbzv), Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA), europäischer Verband der Kfz-Teilehersteller (CLEPA), Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und Vertreter der Versicherungswirtschaft in Deutschland gebildet und fordert die deutsche Bundesregierung auf, sich kurzfristig für eine Liberalisierung einzutreten. Sie postulieren dafür die europaweite Einführung einer so genannten Reparaturklausel, die aus verbraucher-, mittelstands-, wettbewerbs- und rechtspolitischer Sicht sinnvoll erscheint, die von vielen Staaten Europas bereits in nationales Recht übernommen worden ist. Seitens der Kommission wurde daher vorgeschlagen, im Designrecht der Mitgliedstaaten eine Reparaturklausel europaweit festzuschreiben. Dabei bliebe im Kerngeschäft der Automobilhersteller, also Verkauf und Marketing von Neuwagen, der Schutz automobilen Designs voll gewahrt. Die Reparaturklausel verhindert lediglich, diesen Schutz auch auf die entsprechenden Ersatzteile zu erstrecken, um Wettbewerb, wie er im Neuwagenmarkt trotz Designschutzes selbstverständlich ist, auch im Ersatzteilbereich aufrechtzuerhalten. Das mitzutragen, war vor allem die bis 2005 amtierende Bundesregierung nicht bereit und stimmte dem Kommissions Vorschlag nicht zu. Dort tendierte man dazu, einer von Frankreich angeführten (Sperr) Minorität zu folgen. Als Vertreter des freien Kfz-Teilehandels in Deutschland weist GVA-Präsident Hartmut Röhl darauf hin, dass die Fahrzeughersteller in ihrem Festhalten am Designschutz im Ersatzteilbereich völlig isoliert seien: „Selbst die eigenen Zulieferer aus der Kfz-Teileindustrie fordern die Einführung der Reparaturklausel. Des Weiteren ist sich auch die Wissenschaft einig, wie Studien renommierter Institute ergeben haben: Die von den Fahrzeugherstellern vorgebrachten, vermeintlichen Argumente etwa bezüglich der Teilesicherheit, des Schutzes geistigen Eigentums und eines drohenden Verlusts von Arbeitsplätzen in Deutschland, halten keiner sachlichen Überprüfung stand und sind bereits allesamt widerlegt.“ Sowohl Deutschland wie auch Frankreich, wo diese Regelung ebenfalls auf dem Prüfstand steht, nehmen im europäischen Vergleich eine ausgesprochen verbraucherunfreundliche Position ein. Demgegenüber können sich viele Verbraucher in Europa bei sichtbaren KfzErsatzteilen wie Motorhauben, Kotflügel, Außenspiegel, Scheiben, Scheinwerfer und Rückleuchten über wettbewerbskontrollierte Preise erfreuen. Wenn Preis nicht gleich Preis ist Preisbetrachtungen in diesem Zusammenhang bestätigen dabei immer wieder, dass Monopolisten ihre Preisspielräume in der Regel auch auszuschöpfen suchen. So haben amtliche Feststellungen innerhalb und außerhalb der EU er‐geben, dass Automobilhersteller immer dann, wenn Wettbewerb in diesem Bereich aufkam und zugelassen wurde, ihre Preise um mindestens 30 bis 40 Prozent senken mussten. Auch in Deutschland zeigen sich gravierende Preisunterschiede. In einem aktuellen Preisvergleich hat man beim ADAC festgestellt, dass die Kosten für Autofahrer spürbar sinken würden, gäbe es echten Wettbewerb im Ersatzteil-Mark. Während die Preise für nicht sichtbare Ersatzteile „unter der Motorhaube“ in den vergangenen Jahren um zwölf Prozent gestiegen sind, legten die Preise für sichtbare Ersatzteile nach Angaben des Clubs im gleichen Zeitraum um 40 Prozent zugelegt. Deshalb spricht ADAC-Präsident Peter Meyer hier ohne Umschweife von Abzocke. Weiteren Berechnungen des Clubs zufolge könnten Autofahrer bei sichtbaren Ersatzteilen für ihre Fahrzeuge bis zu 70 Prozent sparen, wenn diese tatsächlich im freien Handel und nicht ausschließlich über den Hersteller erhältlich wären. So kostet ein Frontstoßfänger beim Ford Focus beispielsweise nur noch 88 Euro statt 302 Euro, eine Motorhaube beim Golf VI wäre für 157 Euro statt für 312 Euro zu haben. Die Monopolisierung des Ersatzteilemarktes macht auch vielen Kfz-Servicebetrieben in Deutschland Probleme, kennzeichnet Wilhelm Hülsdonk, Bundesinnungsmeister des Kfz-Handwerks (ZDK), der betont: „Bereits heute können nicht-sichtbare Ersatzteile - und das sind etwa 75 Prozent des Teilevolumens - im freien Teilemarkt bezogen werden. Dazu gehören auch besonders sicherheitsrelevante Ersatzteile für Bremsen, Kupplung, Lenkung und andere. Darum setzen wir uns dafür ein, dass eine Werkstatt auch bei den Teilen, die dem Designschutz unterliegen, die freie Bezugswahl hat.“ Durch den Designschutz werde weder Produktpiraterie verhindert noch Qualitätssicherung betrieben, denn bei Designfragen gehe es eben nicht um die strukturelle Beschaf- fenheit wie Material oder Passgenauigkeit, sondern nur um die äußere Form, merkt er an. Nun bestehen komplexe Erzeugnisse wie Autos nun mal aus einer Vielzahl einzelner Teile. Wenn das Auto beispielsweise durch einen Unfall beschädigt wird, müssen Ersatzteile ein- und angebaut werden, um es wieder flott zu machen. Diese Ersatzteile müssen zwangsläufig den ursprünglichen Teilen des Autos in ihrer genauen Form und ihren Abmessungen entsprechen, sonst passen sie nicht. So muss es Auftrag und Ziel der Europäischen Union sein, im Kfz‐Ersatzteile‐ und Reparaturmarkt wirksamen Wettbewerb zu gewährleisten und den 270 Millionen Autobesitzern, sprich Verbrauchern, die Möglichkeit zu erhalten, zwischen konkurrierenden Ersatzteilen wählen zu können, was die Automobilhersteller über einen missbräuchlichen Einsatz von Designschutz zu verhindern wissen. Damit würde jeglicher Wettbewerb in diesem 12 bis 13 Milliarden Euro Markt beseitigt. Statt freiem Wettbewerb entstünde dort ein gesetzlich sanktioniertes Ersatzteilmonopol. Richtige Kfz-Profis arbeiten mit System! 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Bei einem Marktvolumen von 2,6 Milliarden Euro in Deutschland würde die Reparaturklausel für die deutschen Verbraucher damit selbst bei konservativen Rechnungen zu jährlichen Einsparungen in Höhe von 160 bis 260 Millionen Euro führen. Vor dem Hintergrund zunehmender Kostenbelastungen der deutschen Autobesitzer sollte die Bundesregierung jede Möglichkeit zu deren Entlastung nutzen, wobei die Einführung einer obligatorischen Reparaturklausel ein wichtiger Beitrag wäre. Offizielle Zahlen über die Kostenbelastung der Verbraucher und tragfähige Argumente gegen eine Reparaturklausel konnte die Bundesregierung bislang nicht vorlegen. Aus Sicht eines Versicherers merkt Dr. Wolfgang Weiler, Sprecher des Vorstands der HUK Coburg an: „Unfallschäden im Straßenverkehr betreffen in der Regel designgeschützte Teile. Steigende Ersatzteilpreise belasten Autofahrer und Versicherer. Das führt zwangsläufig zu höheren Kosten und damit zu höheren Versicherungsprämien. Dem sollte durch eine Liberalisierung des Marktes Abhilfe geschaffen werden.“ „Auf die Idee, nicht nur ein Endprodukt, sondern auch dessen Ersatzteile zu schützen, ist vor den Automobilherstellern keiner gekommen. Das Geschmacksmustergesetz in Deutschland ist von 1876 und in weit über 100 Jahren hat niemand daran gedacht so etwas zu machen,“ merkt der Berater des GVA, Dr. Gerhard Riehle an. Die Automobilhersteller gingen damals dazu über, vor allem in England, Italien und Frankreich Designrechte geltend zu machen und durchzusetzen. „Das ist deshalb besonders einfach, weil – im Gegensatz beispielsweise zum Patentschutz – Designschutz ohne amtliche Vorprüfung lediglich durch Anmeldung und Eintragung erlangt werden kann“ macht Dr. Riehle deutlich. Und der Vorstoß war zunächst deshalb in einigen EU-Mitgliedstaaten auch erfolgreich, weil weder Gesetzgeber noch Gerichte darauf vorbereitet waren. Auf diese Weise konnten sich die Automobilhersteller in einigen EU-Ländern über einen Designschutz ein Monopol für die sichtbaren Karosserie-integrierten Ersatzteile sichern. Als die Europäische Union dann 1991 daran ging, ein einheitliches Designrecht für Europa zu schaffen, musste auch die Ersatzteilfrage geregelt werden. „Wir haben damals der Europäischen Kommission als Lösung die Einführung einer „Reparaturklausel“ vorgeschlagen, die von Das Produkt mit zertifizierter Leistung - keine unfundierten Behauptungen www.QMI.de 16 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Der Designschutz für Fahrzeugteile führt dazu, dass mancher Kotflügel oder Scheinwerfer für eine Reparatur nur direkt beim Hersteller erhältlich ist – zu entsprechenden Preisen. Ein Monopol, das immer wieder kritisiert wird, bislang aber erhalten bleibt. Kommission und Europaparlament nach intensiver Diskussion auch grundsätzlich akzeptiert wurde“. Danach bleibt der Designschutz des Automobilherstellers für Neuwagen voll erhalten, wird aber nicht auf Karosserie-Ersatzteile ausgedehnt, so dass freier Wettbewerb – wie er auch bei Neuwagen trotz Designschutzes besteht - im Ersatzteilmarkt gewährleistet ist. Diese sinnvolle und verbraucherfreundliche Lösung ist 1998 am Veto einer Minderheit von Staaten im Ministerrat gescheitert und hat zu der Kompromissformel in der Designrechtlinie geführt, die Regelung der Ersatzteilfrage zunächst weiterhin den Mitgliedstaaten zu überlassen. Nicht zweimal für das gleiche Design zahlen Und noch besser, kein Automobilhersteller produziert Windschutzscheiben, Scheinwerfer oder Spiegel selbst, um nur einige der betroffenen Teile zu nennen. Immerhin tragen die Kfz-Zulieferer zu rund 80 Prozent mit ihren Teilen und Komponenten an der automobilen Wertschöpfung bei. Denn auch wenn auf der Verpackung von Zubehör- und Ersatzteilen Volkswagen, Opel oder BMW draufsteht, beziehen sie diese von den einschlägigen Zulieferern. Zudem sollte man sich die Frage stellen, warum der Verbraucher mehrfach für das schon vom erworbene Design, sprich des Autos, mehrfach zur Kasse gebeten werden soll. Dem europäischen Gesetzgeber ist dieser Zustand mit Blick auf die Wettbewerbsfreit bekannt. Dort würde man das Monopol lieber heute als morgen abschaffen, um den Autofahrern die Wahlfreiheit zu lassen und auf Dauer günstige Ersatzteilpreie zu sichern. Demgegenüber mauern die Automobilhersteller weiter und blockieren eine Neuregelung gestützt auf die deutsche Bundesregierung, die eine Unterstützung bislang verweigert. Und dass Handlungsbedarf besteht, bezweifelt dort niemand. Bereits im Jahre 2003 begnügte sich die damalige rot‐grüne Regierung damit, anstatt eine Reparaturklausel in das Gesetz aufzunehmen, wie es von der damaligen Opposition von CDU/CSU und der FDP‐Fraktion gefordert wurde, lediglich mit einer Zusicherung der deutschen Automobilhersteller, den Wettbewerb im Ersatzteilhandel durch Inanspruchnahme von Schutzrechten nicht zu beeinträchtigen. „Diese schwammige und sachlich gar nicht umsetzbare Regelung stellt diese Teilnahme aber gleichzeitig unter eine Strafandrohung und sollte bis zur europaweiten einheitlichen Regelung der Ersatzteilfrage gelten“, heißt es beim GVA. Gleichzeitig hat der VDA erklärt, er wolle sein Recht auf Durchsetzung des Designschutzes vorerst gar nicht nutzen. Doch das hat bei den Zulieferern keinen Beifall ausgelöst. Laut Ulrich May bietet eine solche freiwillige Selbsterklärung keinerlei Rechtssicherheit, der Nachbau eines geschützten Teiles wäre trotzdem eine Straftat, der Autohersteller könnte die Produktionsmaschinen und auch die Waren beschlagnahmen lassen. Das führt vielfach dazu, dass Zubehör-Anbieter die teure Aufnahme einer Produktion bestimmter Ersatzteile lieber lassen. Denn es gebe, durchaus Fälle, wo Hersteller trotz der Selbsterklärung auf den Designschutz gepocht haben. Liberalisierung könnte zeitnah erfolgen „Die Zusage der Automobilhersteller ist also letztlich nutzlos,“ warnt Dr. Gerhard Riehle. Freie Teilehändler und Reparateure sind ungeschützt der Willkür der Autokonzerne ausgesetzt. Die Hersteller dieser Teile, die immense Summen in Fertigungswerkzeuge investieren müssten, halten sich zurück, was einen Investitionsstau mit entsprechenden Auswirkungen auf Arbeitsplätze zur Folge hat. Die Bundesregierung ist jetzt also aufgerufen zu handeln. Beide Regierungsparteien stehen im Wort, Wettbewerb im Ersatzteilmarkt erhalten zu wollen, was in diesem Fall nur über eine Reparaturklausel geht. „Das Verzögern und Blockieren seitens der Politik muss ein Ende haben, alles andere wäre eine Ohrfeige für die Autofahrer in Deutschland,“ bringt es GVA-Präsident Hartmut Röhl auf den Punkt und merkt an: „Es ist also höchste Eisenbahn im Sinne der Verbraucher und aller an diesem Markt beteiligten, dass sich die Regierung einen Ruck gibt und endlich der Reparaturklausel zustimmt.“ Denn, wo immer Wettbewerb um Marktanteile zu Gunsten eines Monopols verhindert wird, zahlt am Ende wieder einmal der Verbraucher die Zeche. Jürgen Rinn CarGarantie: Ihr Garantie- und KundenbindungsSpezialist. t #JT[V+BISF(BSBOUJF Kundenbindung bis zum nächsten Autokauf. 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Das Gespräch führte Jürgen Rinn. amz: Die Automobilindustrie begründet ihre Verweigerungshaltung zur Einführung einer Reparaturklausel in das europäische Designrecht gerne damit, dass man so Produktpiraterie verhindern und Verkehrssicherheit von Ersatzteilen gewährleisten könn[t]e. Wie sehen Sie diese Argumentation? Dr. Riehle: Diese Argumentation ist in beiden Punkten falsch und längst widerlegt. Bekämpfung von Produktpiraterie und Reparaturklausel haben nicht das Geringste miteinander zu tun. Der Produktpirat bietet sein Produkt, beispielsweise eine einfach gefertigte, aber hochwertig erscheinende Aktentasche, unter falschem Namen, „Louis Vuitton“, an. Er täuscht dem Verbraucher eine falsche Herkunft und eine falsche Qualität vor. Der Hersteller eines sichtbaren Ersatzteiles will und tut genau das Gegenteil. Er bietet sein Produkt unter seinem, dem richtigen Namen an und steht für dessen Qualität ein – „Valeo“ für seine Scheinwerfer, „Sekurit“ für seine Windschutzscheiben und „HS“ für seine Kotflügel. Der Verbraucher wird nicht getäuscht; im Gegenteil, er erkennt durch diese Markierung den „wahren“ Hersteller des von ihm benötigten Ersatzteiles. Um die Abgrenzung zur Produktpiraterie zusätzlich zu verdeutlichen, enthält der Reparaturklausel-Vorschlag eine sogenannte „Transparenzklausel“, die das, was ohnehin praktiziert wird, noch rechtlich verbindlich macht. Danach sind Ersatzteile nur dann vom Designschutz freigestellt und für den Wettbewerb freigegeben, wenn „die Verbraucher ordnungsgemäß über den Ursprung des zu Reparaturzwecken verwendeten Erzeugnisses unterrichtet werden“. Ein Teilehersteller, der sich daran nicht hält, 18 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 verstößt gegen das Designrecht mit allen daraus sich ergebenden zivil- und strafrechtlichen Konsequenzen. amz: Besteht denn überhaupt ein Zusammenhang zwischen Verkehrssicherheit und Reparaturklausel? Dr. Riehle: Auch zwischen Verkehrssicherheit und Reparaturklausel besteht kein Zusammenhang. Designschutz ist weder dafür gedacht noch dafür geeignet, Sicherheit wirksam zu gewährleisten. Die Sicherheit eines Teiles hängt nämlich allein davon ab, wie es konstruktiv ausgelegt ist. Darauf hat Designschutz, der lediglich an die äußere Form, das „Design“, des Teiles anknüpft, keinerlei Einfluss. Eine banal gestaltete, jedoch gut konstruierte Motorhaube ist nicht schutzfähig, dafür aber „sicher“; umgekehrt genießt eine phantasievoll gestaltete, aber schlecht konstruierte Haube Schutz, ist aber „unsicher“. Um Sicherheit wirklich und nach zutreffenden technischen Kriterien zu garantieren, gibt es ein seit Jahrzehnten bewährtes und stetig weiter entwickeltes System: Als „sicherheitsrelevant“ eingestufte Ersatzteile dürfen in Europa nur dann auf den Markt gebracht werden, wenn sie typgeprüft oder bauartgenehmigt sind. Dieses System ist nicht nur effizient, sondern auch Wettbewerbs-neutral. Jeder Teilehersteller, der die technischen Anforderungen erfüllt und einhält, was überwacht wird, kann am Wettbewerb teilnehmen. amz: Können Sie dazu ein konkretes Beispiel nennen? Dr. Riedel: Wie fadenscheinig das Sicherheitsargument ist, zeigt eine für das gesamte Vorgehen der Fahrzeughersteller be- Dr. Gerhard Riehle ist langjähriger Berater des GVA und setzt sich in Deutschland und Europa seit über 20 Jahren für fairen Wettbewerb und für die Einführung der Reparaturklausel ein. Foto: GVA zeichnende Episode: Auf ihr Betreiben ließ das Europäische Parlament für viel Geld von Experten die Frage untersuchen, ob bei bislang noch nicht als sicherheitsrelevant eingestuften Teilen, zum Beispiel bei Kotflügeln, Sicherheitsprobleme zu erwarten sind, was verneint wurde. Als die Fahrzeughersteller von den Autoren der Studie gebeten wurden, konkrete Beispiele für Sicherheitsgefährdungen aus der Verkehrspraxis aufzuzeigen, waren sie außerstande, in ganz Europa auch nur einen einzigen Fall zu benennen. amz: Die Monopolisierung des Ersatzteilemarktes in der Designschutz-Angelegenheit stellt die Hersteller der davon betroffenen sichtbaren Teile, den freien Teilemarkt und auch viele Servicebetriebe in Deutschland vor Probleme. Warum bewegt sich hier so lange schon nichts? Dr. Riehle: In der Tat zieht sich das Verfahren, eine Reparaturklausel europaweit einzuführen, seit nunmehr über 20 Jahren hin. Immerhin haben aber viele Mitgliedstaaten die Klausel seit längerem umgesetzt, sodass heute in mehr als der Hälfte des Gemeinsamen Marktes freier Wettbewerb gesichert ist. Für Deutschland hat die rot-grüne Bundesregierung 2003 die Einführung verweigert und als Alibi auf die bekannte - in der Sache letztlich wertlose - „Versicherung“ der deutschen Fahrzeughersteller verwiesen, den Wettbewerb im Ersatzteilhandel nicht beeinträchtigen zu wollen. Anläufe der damaligen Opposition (CDU/CSU und FDP) und Anläufe der Opposition (FDP) während der Großen Koalition, diesen Zustand zu ändern, blieben erfolglos. In der ersten Hälfte der jetzt zu Ende gehenden Legislaturperiode wurde dieses Dossier, wie andere politische Projekte auch, meist mit Hinweis auf anstehende Landtagswahlen immer wieder zurückgestellt. Die dann einsetzende Meinungsbildung in Bundestag, Justiz- und Wirtschaftsministerium vollzog sich trotz engagierter Bemühungen einiger CDU/ CSU- und FDP-Abgeordneter langsamer, als man es angesichts der Vorgeschichte hätte erwarten dürfen. Dazu trugen Versuche der Fahrzeughersteller, mit unhaltbaren Argumenten und dem Entwurf von Horrorszenarien Entscheidungsträger zu verunsichern, maßgeblich bei. Zum Schluss wurde die Zeit für eine Initiative im EU-Ministerrat knapp. amz: Wie sehen Sie die Chancen nach der Absage von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf die Anfrage des ZDK zur Unterstützung bei der Durchsetzung einer Reparaturklausel im Ministerrat in Brüssel hier noch zu einem Ergebnis zu kommen? Dr. Riehle: In dieser Legislaturperiode ist aus dem genannten Grund ein Ergebnis nicht mehr zu erwarten. Um das Verfahren in Brüssel fortzuführen, genügt zwar ein entsprechender Antrag der Bundesregierung im Ministerrat. Die politische Praxis sieht jedoch so aus, dass einer solchen Initiative in der Regel eingehende Konsultationen und Vorabstimmungen, unter anderem mit der Ratspräsidentschaft, vorausgehen. Das ist in den noch verbleibenden zwei Monaten, zumal während der Sommerpause, nicht zu schaffen. Das muss die nächste Bundesregierung tun – und dieses Mal zügig, gleich zu Beginn der Legislaturperiode. den Autofahrer, sprich Wähler angeht. Wie sehen Sie die Perspektiven dafür? Dr. Riehle: Aus der Sicht eines „unpolitischen Betrachters“ müsste man meinen, die Perspektiven stünden gut. Das Reparaturklausel-Konzept wird von einem so breiten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsens getragen, ist wissenschaftlich so fundiert abgesichert und zugleich ein Beitrag zur europäischen Integration, dass die Vorstellung schwer fällt, es könnte sich in einem demokratischen Rechtsstaat nicht gegen das rein monetär motivierte Partikularinteresse eines einzigen - in diese Sache völlig isolierten - Industriezweigs durchsetzen. Auf der anderen Seite rät die in der Vergangenheit mit politischen Abläufen gemachte Erfahrung, mit Prognosen vorsichtig zu sein. Viel wird vom Ausgang der Bundestagswahl am 22. September abhängen. Als derzeit wahrscheinlichste Variante zeichnet sich ab, dass CDU/ CSU auf jeden Fall, FDP möglicherweise Regierungsverantwortung tragen werden. Führende Repräsentanten aus diesem Kreis haben sich dazu bekannt und zugesichert, die Einführung der Reparaturklausel über eine entsprechende Koalitionsvereinbarung im künftigen Regierungsprogramm festzuschreiben. Es besteht daher berechtigter Grund zu der Hoffnung, dass die „Ersatzteilfrage“ in absehbarer Zeit endlich gelöst wird. amz: Im September dieses Jahres ist ja bekanntlich Bundestagswahl und eigentlich müssten beide Regierungsparteien im Wort stehen, Wettbewerb im Ersatzteilmarkt erhalten zu wollen, zumindest was amz: Welche Chancen räumen Sie einer europaweiten Einführung der so genannten Reparaturklausel ein und wenn ja, wann könnte das sein? Dr. Riehle: Die Chancen für eine europa- weit verbindliche Einführung der Reparaturklausel - das heißt: Einführung auch in den Staaten, die die Klausel noch nicht haben - hängen allein von der Bundesregierung ab. Stimmt Deutschland dem vom Europäischen Parlament bereits gebilligten Vorschlag der Kommission zu, dann ist dessen Annahme im Ministerrat gesichert, die Blockade durch eine schon bisher knappe Sperrminorität gebrochen. Viele Staaten, die eine Europa-einheitliche Lösung wollen, warten auf ein solches Signal und würden Deutschland sofort folgen. Selbst ein verbleibender Widerstand Frankreichs wäre wenig überzeugend, nachdem jetzt auch die französische Wettbewerbsbehörde („Autoritè de la concurrence“) fordert, die Reparaturklausel in Frankreich einzuführen. amz: Und wann könnte das sein? Dr. Riehle: Der zeitliche Rahmen für das Verfahren lässt sich eingrenzen. Angenommen die Bundesregierung ergreift Anfang 2014 die erwartete Initiative, dann könnte die Novellierungs-Richtlinie bis 30.6.2014 unter der griechischen oder bis 31.12.2014 unter der italienischen Präsidentschaft in Kraft treten. Ab diesem Zeitpunkt ist das Vorhaben unumkehrbar, die Einführung der Reparaturklausel sicher. Die Mitgliedstaaten müssen anschließend die Richtlinie innerhalb von zwei Jahren umsetzen, so dass die Reparaturklausel spätestens im Laufe des Jahres 2016 geltendes Recht auch in Deutschland sein könnte. amz: Herr Dr. Riehle, vielen Dank für das Gespräch. Mehr Premium für mehr Kunden. Schall reduzieren. Abgase reinigen. Montieren und reparieren. Möchten Sie mehr Kunden für sich begeistern? Dann entscheiden Sie sich für Abgastechnologie von ERNST. Das ist Premium-Qualität made in Germany für PKW und Transporter. Mehr über das breite Programm und den Premium-Service auf www.ernst-hagen.de Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Holzauge sei wachsam _ Elektronische Notrufsysteme sollen die Folgen von Unfällen mindern. Deshalb will die EU-Kommission 2015 das automatische Notrufsystem eCall einführen, das dann für alle neu zugelassenen Pkw Pflicht wird. Die dafür in Fahrzeugen notwendige technische Infrastruktur wird die Telematikanwendungen beschleunigen, die bis zur Werkstattvernetzung und Mehrwertdiensten im Automobilbereich führen können. Deshalb warnen Experten schon jetzt vor dem gläsernen Autofahrer und fordern freien Wettbewerb. D enkt man an die Anfänge der Navigationssysteme in den Autos vor über 20 Jahren zurück, als stählerne, blecherne Maschinenstimmen dem Autofahrer den Kommandos gaben, in welche Richtung er sein Fahrzeug steuern müsse, um an sein Ziel zu gelangen und die Richtungsanweisungen zudem ihn mehr als einmal pro Fahrt zur Verzweiflung trieben, ist das inzwischen anders. Die Infrastruktur für drahtlose und digitale Verbindungen nähert sich der Perfektion, und deren Nutzung kostet auch nicht mehr die Welt. War in den 1990er Jahren nur für teure Oberklasse-Fahrzeuge weniger Marken wie etwa BMW oder Mercedes eine solche Ausrüstung als Zubehör über die Aufpreisliste bestellbar, so spielt Geld im Zusammenhang mit einer europaweiten Einführung des automatischen Notrufsystems inzwischen nur noch eine untergeordnete Rolle. Die satellitengestützte Positionsbestimmung via GPS erleichtert Autofahrern bereits seit vielen Jahren die Navigation auf Straßen und Autobahnen. Die darauf basierenden technischen Möglichkeiten werden durch die mittlerweile flächendeckende Verfügbarkeit mobiler Datenverbindungen noch vervielfacht. So ermöglicht die Verbindung von GPS und mobilen Datennetzen die Entwicklung einer neuen Generation von Telematiksystemen in Kraftfahrzeugen. Die Verbreitung der für solche modernen Anwendungen erforderlichen technischen Infrastruktur nimmt stetig zu und wird mit der voraussichtlich ab 2015 verpflichtenden EUweiten Einführung des automatisierten, elektronischen Notrufsystems E-Call in PKW-Neufahrzeuge sprunghaft ansteigen. Hinter eCall verbirgt sich ein bordeigenes System, das automatisch oder manuell bei Unfall oder Panne einen Notruf an die Notrufnummer 112 auslöst. Das System übermittelt via Mobilfunknetz Daten an die nächste Rettungsleitstelle. Außerdem wird automatisch eine Tonverbindung hergestellt, um eine Kommunikation zwischen Rettungsleitstelle und Insassen zu ermöglichen. Die EU-Kommission erhofft sich mit diesem System eine Senkung der Zahl der Unfalltoten um bis zu 2.500 pro Jahr. Verbraucher befürworten die Einführung von eCall Für Deutschlands Autofahrer ist es durchaus vorstellbar, dass ihnen bei einem Unfall irgendwo in unbekannten Gefilden geholfen wird, weil ihr Auto selbstständig die Rettungsdienste ruft. So finden 96 Prozent die europäische Vorschrift gut, ab 2015 Neufahrzeuge mit dem sogenannten eCall auszustatten, lautet eines der Ergebnisse der Studie „Der vernetzte Die alles entscheidende Taste: Sie soll nach dem Willen der EU-Kommission künftig in allen Fahrzeugen Pflicht werden. Beim Unfall übermittelt sie einen umfangreichen Datensatz, der die Rettungskräfte schnell ans Ziel führt. Foto: UnitedPictures/Auto-Reporter.NET 20 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Dass der Fahrer dieses verunglückten Fahrzeugs überlebt hat, verdankt er seinem „Held der Straße“. In Zukunft soll er auch ohne fremde Helfer am Unfallort mittels eCall Hilfe herbeirufen können. Foto: Polizei Lüneburg Autofahrer“, die vom Institut für Versicherungswesen (IVW) an der Fachhochschule Köln durchgeführt wurde. Ihnen ist die Chance, schnell Hilfe zu bekommen und gerettet zu werden, offenbar wichtiger als die Vorbehalte in Richtung Privatsphäre, Überwachung und Datenschutz. Die Unmenge an Sensoren im Fahrzeuge ermitteln ständig Daten, an denen viele großes Interesse zeigen. Daten sind das Gold unserer Zeit und Gold schürfen wollen viele mit dem Wissen um Standort, Fahrtroute, Fahrtziel, den Vorlieben des Fahrers nicht nur bei der Sitzeinstellung, sondern auch bei der Musik oder der Senderwahl, der Zahl der Personen im Fahrzeug, dem Fahrstil des Fahrers samt den Geschwindigkeitsüberschreitungen und so weiter. Als mögliche Interessenten zählen eine ganze Palette unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche auf: Telekommunikation, Speditions- und Flottenmanagement, Verkehrsplanung, Versicherungen, KfzHersteller, -Händler und -Werkstätten, Pannendienste, Automobilclubs, Werbewirtschaft, Tourismus und Internetwirtschaft. Das mögliche Angebot weiterer, je nach Betrachter nützlicher, lästiger oder gar verwerflicher Leistungen, die durch eCall möglich werden, ist schier unerschöpflich. Die Zeitung „autobild“ befürchtet: „Rund um Auto und Fahrer könnte eine Datensammelei beginnen, deren Auswirkungen bislang nur zu erahnen sind. Mit einer Standleitung im Auto, wie sie bei E-Call vorgesehen ist, scheinen die Möglichkeiten, daraus Nutzen zu generieren oder Kontrolle zu schaffen, schier unendlich. Automobilhersteller könnten www.bilstein.de die Software aktualisieren, da weis die Werkstatt, was zu reparieren ist und der Pannendienst, dass das Auto bei dem Batteriezustand bei Kälte nicht mehr anspringen wird. Als Notfallsystem akzeptiert, aber Datenschutz offen Während die Notruffunktion von E-Call unumstritten ist, gibt es eine Auseinandersetzung um andere Einsatzmöglichkeiten. Denn die Vernetzung des Autos über Mo- Der manuelle Notruf hilft dem Fahrer, wenn er selbst Opfer eines Unfalls und in der Lage ist, die SOS-Taste auf dem Armaturenbrett zu betätigen, oder wenn er für Dritte Hilfe rufen will. Foto: Peugeot bilfunk kann auch für zahlreiche andere Zwecke genutzt werden. So lassen sich die Informationen via Telematik-Systeme zum Beispiel nutzen für eine laufende Motordiagnose, zum Hinweis auf notwendige Wartungsdienste, zur Überwachung der Einhaltung der Verkehrsregeln, für Staumeldungen, Ampelschaltungen und Umleitungsempfehlungen. Um diese technisch realisierbaren Mehrwertdienste, die aufgrund des Telematik-Systems angeboten werden können, dreht sich seit einiger Zeit die öffentliche Diskussion. Mit diesen Mehrwertdiensten wird der AftersalesMarkt neu geordnet werden, wenn die Wertschöpfung rund ums Auto den Autoherstellern vorbehalten bleibt, wie es die EU-Kommission lange als Kompensation für den verpflichtenden Einbau der Telematiksysteme vorgesehen hat. Dagegen fordern andere Marktbeteiligte, unter anderem auch der Gesamtverband für Autoteile-Handel e.V. und die HUK-COBURG, es dem Fahrzeughalter zu überlassen, wer die Informationen bekommen soll, die mittels der Mehrwertdienste zur Verfügung stehen werden. Chancen und Risiken abwägen Die für eCall notwendige technische Infrastruktur in Fahrzeugen wird den Einzug weiterer Telematikanwendungen in alle PKW-Klassen beschleunigen. Die technischen Möglichkeiten werden bislang jedoch nur ansatzweise ausgeschöpft. Neben der Erhöhung der Verkehrssicherheit durch die Einführung intelligenter Verkehrssysteme werden innovative Entertainment- oder Komfortsysteme sowie Anwendungen für das Fahrzeug die Mobilität und die Automobilwirtschaft revolutionieren. Der Markt rund um die Fahrzeugvernetzung scheint verheißungsvoll und zieht neben klassischen Unternehmen der Automobilwirtschaft auch neue Akteure an, lässt man beim GVA verlauten. Experten schätzen, dass das Umsatzpotenzial des Marktes für Produkte und Dienstleistungen rund um das vernetzte Fahrzeug von derzeit jährlich weltweit rund 9,3 Milliarden Euro auf über 200 Milliarden Euro im Jahr 2020 ansteigen wird. Ganz klar, dass hier viele Akteure aktive werden, dieses noch junge Geschäftsfeld möglichst exklusiv zu besetzen. Die Fahrzeughersteller sind dabei naturgemäß an der Pole Position, verbauen sie doch herstellerspezifische Telematikeinrichtungen in ihre Fahrzeuge, die eine Verbindung mit weiteren Anbietern nicht unterstützen. Auf diese Weise erhalten sie exklusiven Zugang zu Fahrzeuginformationen und können die gewonnenen Daten analysieren, verarbeiten und Einfluss auf Wartung sowie Reparatur des Fahrzeugs nehmen. Der Autofahrer kann über bestehende Wartungsarbeiten mit dem Hinweis, wo, wie und wann eine ausgewählte Werkstatt die Arbeiten übernehmen kann informiert werden. Das käme der Situation gleich, als wenn bei einem Computerbetriebssystem nur Programme des Entwicklers installiert werden könnten oder wenn bei einem Smartphone nur Anwendungen des jeweiligen Herstellers verwendet werden könnten, dann würde ein innovationsgetriebener Wettbewerb ausgeschlossen. Ähnlich verhält es sich bei der Fahrzeugvernetzung. Auch die Nachrüstung von Fahrerassistenz- und Sicherheitssystemen durch unabhängige Marktbeteiligte wird durch abgeschlossene, herstellerindividuelle Lösungen blockiert. Darüber hinaus flössen wartungs- und reparaturrelevante Fahrzeugdaten ausschließlich in die Informationssysteme der Automobilhersteller, was das Monopol zementieren würde. Der Weg zur Arbeit empfiehlt: BILSTEIN B1 – B4 Serienersatz JETZT MITMACHEN UND WUNSCHFAHRWERK GEWINNEN! AKTIONSZEITRAUM BIS 30.09.2013 www.bilstein.de/serienersatz BILSTEIN B1 – B4 Serienersatz Fahrspaß hat eine gemeinsame Basis. BILSTEIN – Das Fahrgefühl. Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Für und wider von eCall im Expertentalk Kürzlich diskutierte eine Expertenrunde auf Einladung des Goslar Instituts anlässlich des 51. Deutschen Verkehrsgerichtstages in Goslar über aktuelle Fragen der Versicherungswirtschaft anlässlich des Verkehrsgerichtstages über E-Call und die Folgen. Dabei machte Klaus-Jürgen Heitmann deutlich, dass er es nicht will, dass „der Automobilhersteller“ durch die verpflichtende Einführung von eCall per Gesetz faktisch zum privilegierten und omnipotenten Anbieter telematischer Mehrwertdienste beordert wir. Frank Brennecke befürchtet, dass die Akzeptanz des Sicherheitssystems eCall unter dem Streit um die Mehrwertdienste leide. Dagegen warnt Hartmut Röhl vor dem „gläsernen Autofahrer“. Er sieht die Gefahr einer Monopolisierung nicht nur der Unfallreparaturen, sondern durch telematische Überwachung der Fahrzeugfunktionen auch der Verschleißreparaturen und Wartungen. Der Kölner Rechtsanwalt und ECAR Geschäftsführer Dr. Thomas Funke befürchtet, dass die Datenschützer und Wettbewerbshüter beim Thema Telematik erst eingreifen, wenn es zu spät sei. Die Weichen für Wahlfreiheit und Wettbewerb müssten aber jetzt gestellt werden. Wer die Nutzerdaten habe, bestimme den Markt. Telematik sei ein Schlüssel zum Service- und Reparaturmarkt der Zukunft. Deswegen müsse sich der Verbraucher entscheiden können, wer seine Daten erhält und wie diese gespeichert oder genutzt werden, so Funke und erklärt, eCall dürfe nicht als Vorwand herhalten, um dem Fahrzeughersteller ein Datenmonopol zu verschaffen. Es gehe hier um viel Geld. Nach einer Studie soll der europäische Telematik-Markt schon 2019 über fünf Milliarden Euro wert sein. Die Gesetzgebung müsse für Wahlfreiheit und Verbraucherschutz sorgen. Dies habe das Europäische Parlament im Zusammenhang mit E-Call auch erst kürzlich betont. Desweiteren führte er aus, dass das Kartellrecht die „Pflicht zur Offen- Funktion des Systems Connect SOS von Peugeot. Der Notruf geschieht auf zwei Wegen: automatisch oder manuell. Er erfolgt automatisch, sobald ein pyrotechnisches Sicherheitselement ausgelöst wird, wie zum Beispiel der Airbag oder Gurtstraffer. Foto: Peugeot legung zentraler Infrastruktur für alle Marktbeteiligten“ kenne. Ein Beispiel seien die Wartungs- und Reparaturinformationen, die der Fahrzeughersteller allen unabhängigen Marktbeteiligten zur Verfügung stellen müsse. Dieser Grundsatz lasse sich auch auf Daten anwenden, die über Telematik-Systeme gesendet werden. Deswegen fordere das Europäische Parlament Interoperabilität und freien Zugang für Diensteanbieter. Dabei seien seiner Meinung nach natürlich strenge Sicherheitsanforderungen zu stellen. Dazu fordert Thomas Strobl fairen Wettbewerb und Datenschutz sicherzustellen, dann hätte jeder Marktteilnehmer die Möglichkeit zu profitieren. Zudem spreche nichts dagegen, den Markt entscheiden zu lassen, wenn denn technisch die Entscheidungsmöglichkeit gegeben sei, einschließlich der dazu notwendigen Verbraucheraufklärung, merkte GVA-Präsident Hartmut Röhl an. Denn aufgrund der regulativen Einführung von E-Call sei damit zu rechnen, dass sich die Verbreitung von Telematik-Systemen rasant beschleunigen wird, was dazu führen kann, den Wettbewerb im Kfz-Aftermarket auszubremsen. Beim GVA begrüßt man es deshalb, ... und wenn es tropft, UNDWENNESTROPFT für alle Ölsorten und alle Ölsysteme www.qmi.de 22 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 dass etwa auch das EU-Parlament die Rechte der Unternehmen des freien Kfz-Aftermarket diesbezüglich unterstrichen hat. Hartmut Röhl merkt dazu: an „Unabhängige Marktakteure müssen über das Telematik-System Zugang zur Onboard-Diagnose, zu Reparatur- und Wartungsinformationen sowie zu den Fahrzeugdaten erhalten. Nur so ist es unabhängigen Marktakteuren möglich, Dienstleistungen und Produkte anzubieten und nur dann kann der Verbraucher frei entscheiden, was mit seinem Fahrzeug passiert.“ Viele Fragen sind noch zu klären Bis 2015 ist nicht mehr wirklich viel Zeit. Und eines steht fest, der Autobesitzer muss selbst über seine Daten bestimmen können. Sie gehören ihm und nicht anderen, wie etwa der Automobilindustrie. Die Automobilindustrie kennt die Denkweise schon von der Gruppenfreistellungverordnung (GVO), die die Industrie verpflichtet hat, auch anderen als den eigenen Markenwerkstätten Zugriff auf die Fahrzeugdaten zu gestatten. Deshalb sind jetzt die Gesetzgeber in Europa gefordert rechtliche Grundlagen bei der Gewinnung, der Übertragung und der Verarbeitung der Informationen im Bereich Fahrzeugvernetzung zu sichern, um die Wahlfreiheit der Verbraucher bei der Fahrzeugvernetzung zu wahren und Wettbewerb zu ermöglichen. Jürgen Rinn Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Rettung ja, Missbrauch nein _ Der GVA begrüßt die Vorschläge der EU- Kommission zur europaweiten Einführung des elektronischen Notrufs eCall für Personenwagen. Dabei hat Lebensrettung uneingeschränkt oberste Priorität, aber kommerzielle Anwendungen über eCall hinaus dürfen den Wettbewerb nicht gefährden. D er Gesamtverband AutoteileHandel e.V. (GVA) unterstützt die ab 2015 EU-weit verpflichtende Einführung des automatisierten, elektronischen Notrufsystems eCall (emergency Call). Die EU-Kommission hatte am 13. Juni Vorschläge präsentiert, die entsprechende Maßnahmen für die Ausrüstung von Neufahrzeugen, für öffentliche Notdienste und für Mobilfunkbetreiber enthalten. Wichtig aus Sicht des freien Kfz-Teileund Servicemarktes: Die EU-Kommission betont ausdrücklich, dass durch die Einführung von eCall die Wahlfreiheit der Kunden und der faire Wettbewerb nicht gefährdet werden dürfen. Lebensrettung hat uneingeschränkt oberste Priorität Ziel der EU-Kommission ist es, die Zahl der Unfalltoten im Straßenverkehr deutlich zu senken und Verletzten Hilfe schneller als bisher zukommen zu lassen. Dies soll durch einen automatisierten Notruf geschehen: So erkennen Sensoren in Fahrzeugen Unfälle und je nach Schwere wird in der Folge automatisch Kontakt zu einer Leitstelle aufgenommen und an diese Informationen etwa zur Position und zum Fahrzeugzustand übermittelt. GVA-Präsident Hartmut Röhl begrüßt das System: „Unfallopfern unverzüglich die nötige medizinische Versorgung zukommen zu lassen, muss oberste Priorität haben. eCall ist dafür ein geeignetes Instrument.“ Die Fähigkeiten zur satellitengestützten Positionsbestimmung und zur mobilen (Daten-)Vernetzung sowie leistungsfähige bordeigene Hardware sind bereits heute vor allem in Premiumfahr- 24 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Experten prognostizieren, dass der Umsatz mit Produkten und Dienstleistungen im Bereich des vernetzten Fahrzeugs von derzeit jährlich weltweit rund 9,3 auf über 200 Milliarden Euro im Jahr 2020 ansteigen wird. Foto: Continental zeugen verbaut und bilden fahrzeugseitig wesentliche Grundvoraussetzungen für die eCall-Funktion. Die EU-weit verpflichtende Einführung von eCall wird die Verbreitung dieser Systeme in allen Fahrzeugklassen enorm beschleunigen. Kommerzielle Anwendungen über eCall hinaus dürfen Wettbewerb nicht gefährden Die technische Infrastruktur ermöglicht vielfältige Zusatzdienste im Bereich des Verkehrsmanagements, bei Entertainment- und Komfortfunktionen, bei Fahrerassistenz- und Sicherheitssystemen sowie des Fahrzeugmanagements. Dazu erläutert GVA-Präsident Hartmut Röhl:„Derzeit entsteht rund um diese so genannte Fahrzeugvernetzung ein Markt mit enormem Wachstumspotenzial. Daraus erwächst bei verschiedenen Akteuren ein Bestreben, dieses noch junge Geschäftsfeld möglichst exklusiv zu besetzen.“ Dazu merkt Röhl an: „Die Fahrzeughersteller erhalten durch Telematikeinrichtungen in den Fahrzeugen exklusiven Zugang zu Fahrzeuginformationen. Drittanbieter haben zu diesen Systemen keinen Zugang. Es droht in der Folge ein verbraucher- und wettbewerbsfeindliches Monopol.“ Fahrzeughersteller können etwa die gewonnenen Daten analysieren und verarbeiten und damit Einfluss auf Wartung und Reparatur des Fahrzeugs nehmen: So wird der Autofahrer über anstehende Wartungsarbeiten informiert, verbunden mit dem Hinweis, wo, wie und wann eine ausgewählte Werkstatt die Arbeiten übernehmen kann. Auch die Nachrüstung z.B. von Fahrerassistenz- und Sicherheitssystemen durch unabhängige Marktbeteiligte wird durch abgeschlossene, herstellerindividuelle Lösungen blockiert. Weitere Regelsetzung bei Fahrzeugvernetzung notwendig Um die Wahlfreiheit der Verbraucher bei der Fahrzeugvernetzung zu wahren und um Wettbewerb zu ermöglichen, fordert der GVA die Gesetzgeber in Europa auf, folgende rechtliche Grundlagen bei der Gewinnung, der Übertragung und der Verarbeitung der Informationen im Bereich Fahrzeugvernetzung zu sichern: 1. Die Wahlfreiheit des Autofahrers muss grundsätzlich gewährleistet werden. Er allein soll darüber entscheiden dürfen, welche Informationen an Dritte, gleich ob andere Fahrzeuge, den Hersteller oder weitere Akteure, übermittelt werden. Die Fahrzeughersteller haben kein natürliches Anrecht auf diese Informationen und deren exklusive Verwendung. 2. Die für die Vernetzung relevanten Schnittstellen müssen fahrzeugübergreifend standardisiert werden, nur so können unabhängige Entwickler und Hersteller eigene innovative Produkte anbieten. 3. Entscheidet sich der Autofahrer für eine Anwendung eines unabhängigen Akteurs des Kfz-Aftermarket, muss dieser Anbieter den jeweils entsprechenden Zugang zur Onboard-Diagnose, zu Reparatur- und Wartungsinformationen bzw. zu den notwendigen Fahrzeugdaten erhaljr. ten. Sie haben die besten Kontakte zur Straße. SACHS gibt Sicherheit. Auf gute Kontakte muss man sich verlassen können. Ganz gleich, was kommt. Kupplungen und Stoßdämpfer von SACHS halten optimalen Bodenkontakt und stecken alle Unebenheiten souverän weg. Für höchste Fahrsicherheit und mehr Komfort. So macht Fahren Spaß. __ www.zf.com/sachs Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Wir sind auf einem guten Weg _ Wir sprachen mit GVA-Präsident Hartmut Röhl über die derzeitige Situation des Kfz-Aftermarket, über Bestrebungen, die unternommen werden müssen, um freien Wettbewerb im Teile- und Servicemarkt zum Wohle des Verbrauchers zu erhalten sowie über den Stellenwert der Kfz-Zulieferer. Das Gespräch führte Jürgen Rinn. amz: Herr Röhl, wie ist das erste Halbjahr 2013 aus Sicht des Teilehandels verlaufen, und wie schätzen Sie die Perspektiven bis Ende des Jahres ein? Röhl: Das erste Halbjahr ist verhalten verlaufen. Das erste Quartal war ernüchternd schlecht mit einem Umsatzrückgang um bis zu sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass im Vorjahr das erste Quartal recht erfolgreich verlaufen war, der Rückgang also von einem hohen Niveau erfolgte. Die Lage hat sich mittlerweile verbessert. Die Monate April und Mai haben einen deutlichen Zuwachs gezeigt. Auch der Juni scheint gegenüber dem Vorjahr wieder mit einem positiven Trend versehen zu sein. Der Aufschwung, der sich im April gezeigt hat, ist schon bemerkenswert. Die Befragung unserer Mitglieder zeigt, dass die Stimmung aktuell recht gut ist, trotz der ersten drei Monate, die vielleicht auch witterungsbedingt nicht so gut gelaufen sind. amz: Auf seiner Mitgliederversammlung in Dresden beklagte der ZDK kürzlich getrübte Aussichten für das dritte Quartal dieses Jahres insbesondere was den Service angeht. Können Sie dem aus der Sicht des GVA zustimmen? Röhl: Wenn der ZDK für seine Mitglieder eine negative Geschäftserwartung äußert, dann müssen wir das natürlich ernst nehmen, denn uns als Teilehandel geht es nur dann gut, wenn es unseren Kunden gut geht. Aber insgesamt gese- 26 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 hen erwarten viele unserer Mitglieder, auch dieses Jahr positiv abzuschließen. Die Prognosen sind nicht negativ. amz: In der seit mehr als 20 Jahren schwelenden Designschutz-Debatte könnte bald eine Wende erfolgen, wenn Deutschland, sprich die Bundesregierung, sich bewegt und im Ministerrat signalisiert, dass sie der Reparaturklausel zustimmt. Der GVA und eine breite Verbändeallianz machen hier jetzt Druck. Wie stehen die Erfolgsaussichten dabei? Röhl: Gespräche mit führenden politischen Entscheidungsträgern stimmen uns positiv, aber in der Vergangenheit waren wir schon wiederholt sehr positiv gestimmt und haben geglaubt, dass die Politiker das auch umsetzen, was sie zuvor öffentlich oder auch in kleinerem Kreis angekündigt haben. Wir hoffen darauf, dass das Thema noch vor der Bundestagswahl aufgegriffen wird, wenngleich sich das Zeitfenster dafür schließt. Sollte es damit nichts mehr werden bis zum September, haben wir eine reelle Chance, dass die Liberalsierung des Marktes für sichtbare Kfz-Ersatzteile in den Koalitionsvereinbarungen aufgegriffen wird und im neuen Jahr Bewegung in die Sache kommt. amz: Wie sieht man beim GVA die Zusicherung der deutschen Automobilhersteller, den Wettbewerb im Ersatzteilhandel nicht durch Inanspruchnahme des Designschutzes zu beeinträchtigen? „Die Zustimmung der deutschen Automobilhersteller, den Wettbewerb im Ersatzteilhandel nicht durch Inanspruchnahme des Designschutzes zu beeinträchtigen, ist das Papier nicht wert auf dem sie steht, denn der besagte Verband kann keine rechtsverbindliche Erklärung für seine Mitglieder abgeben“, erklärt GVA-Präsident Hartmut Röhl. Fotos: Rinn Röhl: Die Zustimmung ist das Papier nicht wert auf dem sie steht, denn der besagte Verband kann keine rechtsverbindliche Erklärung für seine Mitglieder abgeben. Und im Übrigen für mehr als 30 Prozent des Marktes hätte er selbst theoretisch keine Möglichkeit, eine Zusicherung abzugeben, da die ausländischen Hersteller nicht im VDA organisiert sind. Davon abgesehen kam es in der Praxis wiederholt zu Problemen. Nicht vergessen darf man, dass diese Zusicherung an eine endgültige Regelung in Europa gebunden ist. Das heißt, wenn es zu einer Ablehnung der Reparaturklausel in Europa käme, drohte damit das Monopol auf dem deutschen Markt zementiert zu werden. amz: Kein Automobilhersteller produziert Windschutzscheiben, Scheinwerfer oder Spiegel selbst, trotzdem argumentiert man dort mit enormen Arbeitsplatzverlusten in Deutschland, wenn die Reparaturklausel käme? Was meinen Sie dazu? Röhl: Das Arbeitsplatzargument der Fahrzeughersteller wurde nicht nur längst von uns, sondern vor allem auch von der Wissenschaft widerlegt. Die Zahlen, die von Vertretern der Fahrzeughersteller in die Welt gestreut wurden, hat man inzwischen kleinlaut auch deutlich reduziert – wenngleich aktuelle Angaben immer noch maßlos übertrieben sind. Im Jahr 2003 wurde noch von 100.000 Arbeitsplätzen gesprochen, die verloren gehen könnten. Später waren es dann auf einmal 50.000. In der Realität würde die Zahl der Arbeitsplätze voraussichtlich stabil bleiben. Die Nachfrage bleibt ja weiterhin bestehen, und die wenigen designgeschützten Ersatzteile aus der Produktion der Fahrzeughersteller, die im deutschen Aftermarkt durch Konkurrenzprodukte anderer Anbieter ersetzt würden, fallen sicher kaum ins Gewicht. Bei den zunächst zu erwartenden kleineren Markanteilsverlusten, würden die Mitarbeiter in der Produktion wohl kaum ihre Stelle verlieren. Im Übrigen wäre nicht die gesamte Nachfrage davon betroffen. Es würden neue Jobs bei der Teileindustrie entstehen. Die Zahlen, die von Vertretern der Fahrzeughersteller genannt werden, basieren auf der unrealistischen Vorstellung, dass ihnen mit einem Schlag sofort der ganze Markt verloren ginge. Das ist absurd und dient wohl nur als Drohkulisse gegenüber der Politik. amz: Was lässt sich daraus ableiten? Röhl: Das zeigt auf der anderen Seite auch, dass die Fahrzeughersteller von ihren eigenen Leistungen in diesem Markt nicht sehr viel halten, da sie glauben, durch das bloße Aufkommen von Wettbewerb würden sie ihre Anteile in dem Markt komplett verlieren. In jedem Fall ist es nicht gerechtfertigt, dass die Verbraucher im Ersatzteilmarkt als Cashcow der Fahrzeughersteller herhalten sollen. Man gibt ja sogar unverblümt zu, dass ein Mehr an Wettbewerb die Wertschöpfungskette der Fahrzeughersteller stören würde. Da muss man sich fragen: Sollte der Autofahrer wirklich mit dem Segen der Politik für eine monopolbasierte Rendite der Hersteller zuständig sein? amz: In den vergangenen Jahren haben sich verschiedentlich Politiker aus der jetzigen Koalition auf Einladung des GVA zu den Themen Designschutz und Zugang zu technischen Informationen bei Mitgliedsfirmen informiert und beeindruckt gezeigt. Ist darauf auch etwas in den Themenbereichen passiert? Röhl: Unsere Strategie, Politiker gezielt anzusprechen und vor Ort über unsere Anliegen zu informieren, war sehr erfolgreich. Politiker, die in unseren Unternehmen zu Gast waren, konnten dafür sensibilisiert werden, dass nicht die Fahrzeughersteller mit ihrem Neuwagenvertrieb allein die Automobilwirtschaft bilden, sondern dass der Kfz-Aftermarket ein weiterer wichtiger Teil dieses Wirtschaftsbereichs darstellt. Dieses Verständnis bei relevanten politischen Entscheidungsträgern ist grundlegend, wenn der GVA positive Ergebnisse für die Verbraucher, für seine Mitglieder sowie für den IAM als Ganzes erreichen möchte. Röhl: Der Gesetzgeber hat erkannt, dass es zur Aufrechterhaltung fairen Wettbewerbs erforderlich ist, dass alle technischen Informationen, die für Wartung und Reparatur notwendig sind, auch den unabhängigen Marktbeteiligten zur Verfügung stehen müssen. Dieser Anspruch des IAM ist eindeutig in der Euro5-Verordnung festgeschrieben, also in einer Verordnung, die für die Zulassung von Fahrzeugen auf dem europäischen Markt relevant ist. Bereits die Zulassung eines Fahrzeugs auch an die Bereitstellung von technischen Informationen durch die Fahrzeughersteller an unabhängige Marktbeteiligte zu knüpfen, ist sinnvoll. amz: Wie ist der aktuelle politische Stand bei der Fahrzeug- und Ersatzteileidentifikation? Rad und Reifen Nutzfahrzeug-Profitechnik aus einer Hand Hier finden Sie alles zum Thema: Montieren und Wuchten Hebetechnik Verbrauchsmaterial für Reifenservice Reifenlagerung Reifenreparatur und vieles mehr Katalog kostenfrei anfordern: 0800 90 90 905 Jetzt auch in allen Niederlassungen erhältlich! en ad und Reif R e u e n r e D da! Katalog ist Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Dass eCall ausdrücklich zu begrüßen ist, macht Hartmut Röhl unmissverständlich deutlich und sagt: „ Das Ziel, Unfallopfern schnelle Hilfe zukommen zu lassen, verdient uneingeschränkte Unterstützung. Der gesamte Bereich der Fahrzeugvernetzung wird durch die Einführung von eCall einen Boom erleben, denn wesentliche technische Grundvoraussetzungen für die eCall-Funktion werden dann in allen Neufahrzeugen ab Werk vorhanden sein. Um hier Wettbewerb zu ermöglichen, werden offene, herstellerübergreifend standardisierte Schnittstellen benötigt, damit unabhängige Marktakteure eigene Lösungen entwickeln und anbieten können.“ amz: Spielen die Automobilhersteller hier in fairer Weise mit? Röhl: Die Automobilhersteller haben sich bisher leider verschiedentlich nur wenig einsichtig gezeigt und verweigern immer noch die Herausgabe der Daten in einer für die Bedürfnisse aller Akteure des IAM angemessenen Form. Was wir fordern ist genau das, was die EU- Kommission mehrmals als ihre Position verkündet hat. Das Unverständnis darüber, dass Fahrzeughersteller den Gesetzestext offenkundig davon abweichend interpretieren, ist deshalb groß. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir unser gutes Recht letztlich durchsetzen werden können. amz: Ein anderer Brennpunkt zeichnet sich ab, weil die EU Kommission 2015 das automatische Notrufsystem eCall einführt, das dann für alle neu zugelassenen Pkw Pflicht wird. Bereits jetzt warnen Experten vor dem gläsernen Autofahrer. Wie wird sich das auf einen freien Wettbewerb auswirken? Röhl: eCall ist ausdrücklich zu begrüßen! Das Ziel, Unfallopfern schnelle Hilfe zukommen zu lassen, verdient uneingeschränkte Unterstützung. Der gesamte Bereich der Fahrzeugvernetzung wird durch die Einführung von eCall einen 28 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Boom erleben, denn wesentliche technische Grundvoraussetzungen für die eCall-Funktion werden dann in allen Neufahrzeugen ab Werk vorhanden sein. Das heißt aber auch, dass kommerzielle Anwendungen oder Mehrwertdienste etwa im Bereich Reparaturmanagement, die sich heute vor allem in Premiumfahrzeugen finden lassen und mit denen Hersteller Autofahrer an das eigene Servicenetz binden möchten, dann flächendeckend im Einsatz sein werden. Um in diesem Bereich Wettbewerb zu ermöglichen, werden offene, herstellerübergreifend standardisierte Schnittstellen benötigt, damit unabhängige Marktakteure eigene Lösungen entwickeln und anbieten können. Wir haben gelernt, dass Automobilhersteller versuchen, sich bietende Möglichkeiten zur Monopolisierung des Ersatzteil- und Reparaturmarktes konsequent zu nutzen. Das muss von Anfang an verhindert werden. amz: Dieses Jahr, im so genannten „Nicht-Automechanika-Jahr“, steht im September die IAA als Automobilmesse an, wo auch die Automobilzulieferer präsent sind. Welche Impulse für den Kfz-Aftermarket gehen von ihr aus, und wie wichtig ist sie für den freien Kfz-Servicemarkt? Röhl: Die IAA zeigt immer auch Trends für zukünftige Entwicklungen in der Automobilwirtschaft und damit natürlich auch für den Aftermarkt auf. Aber immer weniger Zulieferer stellen auf der IAA aus. Es gibt für die Großen der Branche natürlich die Notwendigkeit, sich dort zu präsentieren. Für uns ist es wichtig zu sehen, welche neuen technischen Entwicklungen in Frankfurt vorgestellt werden und wir schätzen deren Relevanz für den Kfz-Aftermarket ein. Es gab in der Vergangenheit eine ganze Reihe von Entwicklungen, die bei ihrer Einführung ausschließlich für den gebundenen Markt reserviert waren, bzw. zu denen der freie Markt keinen Zugang hatte. Das darf sich nicht wiederholen. Dafür gilt es zum einen, das Bewusstsein bei den Zulieferern zu schärfen, damit sie Innovationen zeitnah auch für ihre Kunden im freien Markt zugänglich machen und zum anderen müssen wir als Verband darauf achten, dass Neuerungen nicht genutzt werden können, um den Wettbewerb im Aftermarket auszuschalten. Die Erkenntnisse aus dieser Früherkennung von Themen fließt in unsere wettbewerbspolitische Arbeit ein. amz: Herr Röhl, vielen Dank für das Gespräch. IhreHomepageistjainteressant* *aberirgendwiemanchmalauchnicht? IntegrierenSiedochunsereaktuellenamz-News! 1.RessortswählenundVorschauansehen... 2.WidgetperKnopfdruckerzeugen... 3.SofortindieeigeneHomepageeinbauen! amz-News-Widgetkinderleichterstellenunter:www.amz.de/widget www.amz.de Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 „Coparts ist als Anteilseigner der GROUP Auto Deutschland einer der tragenden Pfeiler der GROUP Auto International. Im internationalen Netzwerk ist die GROUP Auto Deutschland gemeinsam mit Frankreich, Spanien und Großbritannien der größte nationale Systemanbieter, der die Idee und Ideologie eines internationalen Netzwerkes trägt“, erklärt CopartsGeschäftsführer und Aufsichtsrat GROUP Auto International, Ulrich Wohlgemuth. also die Autofahrer, wollen Qualität in Bezug auf Teile und Arbeit in Kombination mit fairen Konditionen. Diesem Konflikt sind wir uns bewusst, dieser Herausforderung stellen wir uns mit konsequentem Erfolg.“ Genial einfach – einfach genial Für die Zukunft gestärkt _ Mit leistungsstarken Konzepten, nachhaltigen Kooperationen zu führenden Erstausrüstern, praktikablen Dienstleistungen wie Werkstattausrüstung und -service, kundengewinnende und kundenbindende Marketingaktivitäten sowie nationaler Stärke in einem internationalen Netzwerk hat sich COPARTS als feste Gemeinschaft im Kfz-Servicemarkt aufgestellt. Systempartner aus Werkstatt und Handel und schließlich der Autofahrer profitieren von dieser zielorientierten und weitsichtigen Ausrichtung. U nsere Stärke liegt in dem Weitblick, Trends zu erkennen beziehungsweise zu setzen und Ideen zu entwickeln. Wir haben stets frühzeitig die Weichen für die Zukunft gestellt. So haben wir beispielsweise als erste Systemorganisation bereits 2011 allen Nutzern unseres Informationssystems COPARTS ONLINE ermöglicht, Fahrzeuge über die VIN zu identifizieren“, stimmt Ulrich Wohlgemuth im Gespräch mit der amz ein. Wohlgemuth hat in seiner 10-jährigen Tätigkeit als Geschäftsführer der COPARTS Autoteile GmbH einen nicht unerheblichen Anteil am Ideenreichtum und Wachstum der Organisation. Dabei erinnert er daran, dass die Integration der VIN-Identifikation in die hauseigene Informationssoftware COPARTS ONLINE einige Wellen in der Kfz-Landschaft schlug. Auch der Einstieg in den Vertrieb von Werkstattausrüstungsgeräten vor sechs Jahren oder aktuell das Angebot des Werkstatt-Services, die jeweils anfangs mit einiger Skepsis 30 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 aufgenommen wurde, erwiesen sich als Volltreffer. Und schließlich wurde die Ausrichtung auf die Zielgruppe `Flotte´ viel angefochten und bezweifelt. Die Kritiken verstummten mit dem Erfolg des Flottenengagements. Diese Pionier-Rolle und mitunter auch Risikobereitschaft, neue Wege und Wagnisse einzugehen und neue Geschäftsfelder zu erschließen bring COPARTS immer wieder in die komfortable Position, die Marktposition zu behaupten: „Wer immer in den Fußstapfen anderer tritt, kann nicht überholen“, sagt Wohlgemuth:„Natürlich geht es für uns als Systemzentrale in erster Linie darum, Teile zu verkaufen und Handels- sowie Werkstattpartnern die Basis zum Erfolg zu legen – dafür reicht es aber schon lange nicht mehr aus, Produkte ins Schaufenster zu legen und mit Konfetti zu schmücken. Unsere Kunden, also unsere Systempartner wollen ein Komplett-Paket aus seriösen Industriepartnern, wegweisenden Dienstleistungen und attraktiven Rahmenbedingungen. Und deren Kunden, Wer als Werkstatt Teile verkauft und Wartung sowie Reparatur anbietet, benötigt moderne Werkstattausrüstungsgeräte. So einfach ist das (manchmal). Was zunächst banal klingt, ist mittlerweile ein florierender Geschäftszweig der COPARTS. Unter der Eigenmarke CAR1 bietet COPARTS „schweres Gerät“ für alle Dienstleistungen einer Werkstatt. Vom einfachen Schraubschlüssel-Satz bis hin zur High-End-Reifenwuchtmaschine oder LKW-Hebebühne befindet sich das CAR1-Sortiment in permanentem Ausbau. 2006 zunächst mit Service- und Pflegeprodukten wie Entseiser und Öl gestartet, sind heute 30Produktgruppeninklusive Werkstattausrüstung unter dem Label CAR1 verfügbar. Selbstverständlich gehören alle führenden Hersteller von Werkstattausrüstung in das Lieferantenportfolio der COPARTS.Alle Werkstattausrüstungsgeräte werdenin Kooperation mit der COPARTS-Servicegesellschaft IWS montiert, gewartet und gegebenenfalls repariert: „Wir sind Partner und Systemanbieter von heute mehr als 1.650 PKW- und NKW-Werkstätten. Die wiederum verfügen in der Summe über mehr als 5.000 Hebebühnen. Die wiederum sind permanent im Einsatz und müssen `laufen´ ...“ argumentiert Wohlgemuth das Potential des Geschäftsfeldes Werkstattausrüstung und Werkstattservice. Und schließlich kommt dieser Geschäftszweig auch im Systembaustein `Schlüsselfertiges Bauen´ zum Tragen: So bietet COPARTS in Kooperation mit der Deutsche Direktbau GmbH ihren Systempartnern beim Neu-, Umoder Ausbau unterstützende Maßnahmen und eine immense Sicherheit sowie Kostentransparenz für den Bauherren. Stein auf Stein zum qualitativen Wachstum Seit über 30 Jahren ist COPARTS im Markt aktiv. Marktanforderungen und Rahmenbedingungen haben sich seit der Gründerzeit radikal geändert, erforderten eine permanente Weiterentwicklung und ermöglichten ein stetes Wachstum. Heute sind über 50 Gesellschafter in der COPARTS aktiv. Die Konzepte für Pkwund Nkw-Werkstätten (PROFISERVICE WERKSTATT, AUTOEXCELLENT und TOP TRUCK), das Handelskonzept COPARTS Plus System und schließlich die TechnikPartnergehören bundesweitmit zum größten und leistungsstärksten Netzwerk in Deutschland.„Unsere Gesellschafter tragen unsere Wachstumsstrategie in vollem Umfang mit und unterstützen uns, um uns im Wettbewerb mit dem gebundenen Markt und weiteren Marktteilnehmern zu behaupten“, erklärt Wohlgemuth und merkt an: „Lokal Denken, national Handeln. Unsere Gesellschafter sind in ihrer jeweiligen Region leistungsstarke Handelsunternehmen und lokale Marktführer. Diese regionale Stärke bündelt COPARTS in einem nationalen Netzwerk.“ Damit nicht genug. Als eine der wenigen Systemorganisationen in Deutschland ist COPARTS als Anteilseigner der GROUP Auto Deutschland auch international ausgerichtet. In der GROUP Auto International ist COPARTS/GROUP Auto Deutschland ein tragender Pfeiler der internationalen Gruppe. Dieses Engagement ermöglicht weitere, zukunftsträchtige Kooperationen mit globalen Industriepartnern und Vereinbarungen mit internationalen ausgerichteten Unternehmen. Im Jahr 1990 mit den Ländern Frankreich, Spanien und Deutschland gegründet, zählt die GROUP Auto International mittlerweile 30Mitglieder(-Staaten), 1.270 Großhändler und 2.908 Verkaufshäuser. Ulrich Wohlgemuth, Geschäftsführer der COPARTS und der GROUP Auto Deutschland, ist einer der Aufsichtsratsmitglieder der GROUP AutoInternational. Starke Partner – starke Leistungen Als eine weitere Pionierleistung und einen Meilenstein bezeichnet Wohlgemuth die Gründung der Global Automotive Service GmbH (G.A.S.) im Jahr 2006. Die G.A.S. als Servicegesellschaft der COPARTS hat sich im Flottenmanagement einen Namen gemacht. Jüngster Coup ist die Partnerschaft zur DP DHL Fleet, einer Tochtergesellschaft der Deutsche Post AG. Die Kooperation sieht vor, dass Fuhrpark-Fahrzeuge im Netzwerk der G.A.S. repariert und gewartet werden. Ein `Flottenriese´ wie DP DHL Fleet mit einem Potential von mehreren 10.000 Fahrzeugen erwartet eine bundesweit stabile Infrastruktur, Qualitäts-Leistung und -Teile und schnelle Dienstleistung. Über 2.000durch die G.A.S. zertifizierte Automobilspezialisten aus Karosserieund Lackier-Fachbetriebe sowie Mechanik-Werkstätten stehen parat. „Über die G.A.S. kann COPARTS seinen Kooperationspartnern verschiedenste Mobilitätslösungen anbieten sowie Dienstleistungen rund um die Themen Reifen, Autoglas und Autogas. Dabei bündelt die G.A.S. die lokalen Kompetenzen freier Werkstattbetriebe und generiert ein bundesweit flächendeckendes Netzwerk an Fachbetrieben“, erklärt Wohlgemuth. Wie anerkannt die Servicegesellschaft G.A.S. nach nur sieben Jahren Aktivität ist, dokumentiert die Partnerschaft zum ADAC. Zwar war COPARTS auch vor Gründung der G.A.S. ein ADAC Vorteilspartner, allerdings erst die fast gemeinnützigen Engagements an der Seite des ADAC im Bereich Autogas/ Autogas-Finanzierung ebneten den Weg für weitere Kooperationsansätze. Heute ist der ADAC beziehungsweise die ADAC Finanzdienste GmbH Finanzierungspartner für Teile und Dienstleistungen. Auf der Internetseite www.adac.de bewirbt der Automobilclub Finanzierung über den ReparaturKredit PLUS. Mit ihm erhalten ADAC Mitglied die Möglichkeit, Reparaturen an Neu- oder Gebrauchtwagen, Oldtimern, Wohnmobilen oder Motorrädern zu attraktiven Konditionen zu finanzieren. Über einen Link verweist die Seite auf das bundesweite Werkstattnetz. Hier werden die Interessierten direkt zur KfzHelpline (www.kfz-helpline.de) geleitet, ein Serviceportal der COPARTS Servicegesellschaft G.A.S. In der Summe aller Leistungen, in der Vielseitigkeit der Aktivitäten und der Pionierarbeit für den einzelnen Systempartner und den gesamten Automotiven Aftermarket ist COPARTS heute eine der führenden Systemorganisationen in Deutschland. Diese Vielfalt wird im Rahmen der Profi Service Tage 2013 präsentiert. COPARTS nutzt die Messe, um Trends vorzustellen, Geschäftsfelder für Systempartner zu präsentieren und Potentiale aufzuzeigen. Neben COPARTS als größten Aussteller der Profi Service Tage präsentieren sich über 220 weitere Aussteller aus Industrie und Dienstleistungsunternehmen einem Fachpublikum. Die Messe findet statt am 9. und 10. November 2013 auf dem Messegelände Frankfurt/Main in der Halle 1. Informationen unter www.profi-service-tage.de. Jürgen Rinn Macht die Nacht zum Tag! OE-Qualität Innovative Technik Große Vielfalt OE-Qualität kommt von OE. Vertrauen Sie daher im Ersatzteilwesen nur auf hochwertige Produkte von Magneti Marelli, einem der führenden Erstausrüstungslieferanten weltweit. Denn nur das Original zählt. www.magnetimarelli-checkstar.de Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Wir packen es an _ Die Global Automotive Service GmbH, kurz G.A.S., bündelt als Service-Gesellschaft der Coparts Autoteile GmbH die lokalen Kompetenzen freier Werkstattbetriebe und generiert ein bundesweit flächendeckendes Netzwerk an Fachbetrieben. In der letzten Zeit hat man dort interessante Kooperationen und Geschäftsmodelle entwickelt und erfolgreich ins Leben gerufen. Wir sprachen darüber auf dem bfp-Fuhrpark- und Transporter-Forum am Nürburgring mit Geschäftsführer Andreas Brodhage. Das Gespräch führte Jürgen Rinn. amz: Herr Brodhage: Seit wann gibt es die G.A.S. als Service-Gesellschaft der Coparts Autoteile GmbH, und wie war die Entwicklung? Brodhage: Wir sind seit etwa zehn Jahren im Mark und haben innerhalb dieser Zeit nicht unbedingt einen leichten Weg gehabt. Die Coparts Autoteile GmbH ist unser Mehrheitsgesellschafter und die Schlagkraft einer G.A.S. kommt letztendlich auch zustande, da wir ein eigenständiges Unternehmen sind. Und natürlich die Entscheidung, was wir letztendlich im Tagesgeschäft über unseren Auftrag einbringen, den wir von der Coparts bekommen haben. Den Werkstätten vermitteln wir Aufträge und eine darin enthaltene Vorgehensweise, um letztendlich ein bundesweites flächendeckendes Netzwerk in Deutschland zu etablieren. amz: In der vergangenen Zeit konnten Sie in Punkto Flottenbetreuung, Unfallschaden- & Service-Management einige interessante Kooperationen und ServicePartnerschaften wie etwa die Zusammenarbeit von G.A.S., ADAC und DP DHL Fleet erreichen. Wie kam sie zustande, und wann ist sie gestartet? Brodhage: Gestartet haben wir mit dem Helpline-Netz und der Zusammenarbeit mit derm ADAC. Die Vorteile der werblichen Maßnahmen sind für die Betriebe klar im Rahmen der ADAC-Vorteilepart- nerschaft und der ADAC Finanz erkenntlich. Über 600 Betriebe haben dieses Schild schon an ihrem Betrieb und bis zum Jahresendes werden es über 1000 sein. Damit erreichen wir über 18 Millionen potentielle Kunden. amz: Und wie kam es zur Kooperation mit DP DHL Fleet? Brodhage: Wir haben vor drei Jahren das erste Mal Kontakt auf dem bfp-Fuhrparkforum mit der Post gehabt. Als es dann soweit war, dass DP DHL Fleet zugesagt hat, ja, wir werden uns dem freien Markt zuwenden, gab es eine Ausschreibung. Wir waren allerdings nicht alleine in dieser Ausschreibung, und bei dieser Ausschreibung hat es uns natürlich unsere jahrelange Vorarbeit geholfen. amz: Können Sie uns ein paar Fakten zum Ausschreibungsprozess der DP DHL Fleet für die Service-Partnerschaft geben und wie sie den gewonnen haben? Brodhage: Mit unserem Netzwerk, einheitlichem Verrechnungssatz, etc., mit all diesen Themen konnten wir die Post davon überzeugen, dass wir der richtige Partner sind. Dazu zählen natürlich auch solche Dinge wie Kfz-Helpline, also die Zusammenarbeit mit dem ADAC. Auch die Steuerungen, die wir schon seit Jahren im Karosserie- Lackierbereich mit unseren Partner Identica sowie mit unseren Das Produkt mit zertifizierter Leistung - keine unfundierten Behauptungen www.QMI.de 32 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Andreas Brodhage ist Geschäftsführer Global Automotive Service GmbH. Foto: Rinn Partnern five-star haben und dass wir professionell in diesem Thema, sprich Flottenbetreuung, aufgestellt sind und nicht zuletzt, das wir wollen, sondern dass wir es auch können, das alles sprach für uns. amz: Erst kürzlich hat die die G.A.S. eine Kooperation mit dem Hamburger Reifenund Kfz-Experten Helm geschlossen. Was waren die Beweggründe dafür? Brodhage: Die coparts hat seit zwei Jahren eine Kooperation mit TST, mit Top- Serviceteam. Reifen Helm ist Gründungsgesellschafter, einer vom Service-Team und im Rahmen unserer Zusammenarbeit ist Helm einer der wenigen Partner, der nicht nur das Thema Reifen besetzt hat, sondern auch Mechanik. Dort nimmt jedes Jahr der Anteil im Bereich Mechanik immer mehr zu. Helm ist ein sehr innovatives Unternehmen und hat seit hundert Jahren Tradition im Markt. Stefan Helm hatte sich dann dazu entschlossen, in diese Kooperation mit der G.A.S. einzugehen, weil er für sich Vorteile sieht und um die damit verbundene Entwicklung in dem Betrieb mit 50 Filialen nach vorne zubringen. amz: Die Global Automotive Service beschreitet auch neue Wege im freien Markt, was die Weiterentwicklung sowie Leistungsangebot der Werkstätten angeht und hat mit ZF Services in Deutschland ein flächendeckendes Netzwerk für Serviceleistungen an Pkw-Getrieben eingerichtet. Wie wird dieses Angebot am Markt angenommen? Brodhage: Mit ZF-Service sind wir jetzt schon so weit, dass wir nicht mehr über Getriebe sprechen, sondern auch eine Kooperation mit ZF gesamt gemacht haben. Im Getriebebereich ist es sehr wichtig, dass unsere Werkstätten zu diesem Thema kom- Aktuell. Präzise. Preiswert. plett aufgestellt sind. Die Werkstätten sollen das Getriebe nicht reparieren, aber ein- und ausbauen. Und die professionelle Reparatur des Getriebes kann nur der Hersteller übernehmen, weil es mittlerweile so kompliziert geworden ist. Wir können jedoch darüber Kunden in das Netz und so in die Werkstatt steuern. Deshalb freuen wir uns sehr darüber, dass ZF dieses Netzwerk von über 1200 Werkstätten nutzt, um es im freien Markt auch bekannter zu machen. Mittlerweile haben wir schon Hersteller, die sich bei uns melden und sich unseres Netzwerkes bedienen möchten. Das ist kein Geheimnis, weil nicht alle einen zweistelligen prozentualen Marktanteil der Marken haben. Wo geht der Kunde denn heute mit seinem fünf Jahre alten Auto hin? Das ist nun mal der freie Markt, und wir können sehr wohl mit diesem einheitlichen Netzwerk noch sehr viel bewegen im Markt, zumal wir auch mit dem Partner Motipdupli weitere Themen aufnehmen, wie etwa Smartrepair. Das bedeutet, wir werden uns jetzt mit unseren Betrieben immer weiter zum Full-Service hin entwickeln müssen. amz: Auch in der Kundenbindung gibt man bei G.A.S. ordentlich Gas. So haben als ADAC-Vorteilspartner die angeschlossenen Werkstattbetriebe die Möglichkeit, ihren Kunden Ratenfinanzierung für die Werkstattarbeiten über den ADAC ReparaturKredit PLUS anzubieten. Welche Auswirkung hat das auf Werkstattauslastung und Kundenbindung? Brodhage: Wir erstellen mittlerweile mit unserer Partnerschaft mit dem ADAC über KfzHelpline im Namen der Vorteilspartnerschaft und der ADAC Finanz mittlerweile fast 5000 Angebote monatlich. Aus diesen 5000 Angeboten machen wir realistische 15 Prozent echte Werkstattaufträge pro Monat und sind natürlich sehr froh, weil es hier auch um eine Zentralisierung geht und die Betriebe damit nicht alleine gelassen werden. Die Kalkulation übernimmt immer sofort die G.A.S. Das bedeutet, wir helfen den Betrieben, lange Telefonate oder sonstiges zu ersparen. Wir sind mittlerweile bei dem ADAC soweit, dass wir im Rahmen der Vorteilspartnerschaft immer unter den ersten Dreien in der Weiterleitung auf der Helpline sind. amz: Im G.A.S.Werkstattnetz sind mittlerweile rund 1200 Betriebe angesiedelt. Planen Sie das Werkstattnetz weiter auszubauen und wo sehen Sie dazu noch Perspektiven? Brodhage: Noch sind es 1200 Betriebe und bis Ende des Jahres werden wir 1500 Betriebe im Netzwerk haben. Nahe Zukunft ist jetzt die Frage. Nahe Zukunft geht nicht auf zwei Jahre, unsere nahe Zukunft ist auf fünf Jahre in der Planung ausgelegt. Wir sind hier mit der Coparts, unserem Mehrheitsgesellschafter, in der Planung. Die Frage wird doch jetzt sein, wieweit wird sich der Markt noch weiter verändern? Und darauf gilt es Antworten zu finden. Gibt es den in Zukunft noch Vertragswerkstätten oder nur noch Werkstätten amz: Herr Brodhage, vielen Dank für das Gespräch. Deutsche Automobil Treuhand GmbH Hellmuth-Hirth-Str. 1 ldern Infotelefon: 0711 4503-140 Telefax: 0711 4503-133 E-Mail: [email protected] Internet: www.DAT.de Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Thomas Emme, Leitung Business Development, und Marion Langheld, Gruppenleitung Marketing, präsentieren die Kampagne „Selbstverständlich“, die 2013 im Fokus des Hamburger Unternehmens steht. Foto: Rinn Ohne unser Knowhow wären es nur Teile Mit System zum Erfolg _ Mit kompletten Reparaturlösungen, langjähriger Kit-Kompetenz sowie einem breiten Sortiment von Motor- und Fahrwerkkomponenten in OE-Qualität versorgt das Hamburger Traditionsunternehmen Egon von Ruville als Systemspezialist seine Kunden rund um die Reparatur mit dem erforderlichen Produkt- und Reparaturwissen. D ie Hamburger Tochter der Schaeffler-Gruppe bietet maßgeschneiderte, kundenbezogene Lösungen für den internationalen Automotive Aftermarket. Aufbauend auf den Erfahrungen mit der Konfektionierung von Radlagersätzen im Kfz-Aftermarket hat sich das Hamburger Unternehmen mehr und mehr zum Entwickler und Konfigurator hoch integrierter und intelligenter Reparatur- und KitLösungen für den Bereich Motor und Fahrwerk weiterentwickelt. Der 1922 in Hamburg gegründete Systemspezialist verfügt heute über integrierte Prozesse in allen Phasen der Produktentstehung von der Entwicklung bis zur Fertigung. Kunden in weltweit mehr als 100 Ländern bauen auf dieses Qualitäts- und Prozessmanagement und die bis ins letzte Detail ausgefeilte Disposition und Auftragsbearbeitung der rund 170 Mitarbeiter. Schon jetzt finden Kunden rund 25.000 verschiedene Artikel für alle gängigen europäischen und asiatischen Fahrzeugmodelle. Angefangen bei Achsmanschettensätzen, Motor-, Getriebe- und Federbeinstützlagern, Fahrwerkfedern, Ventiltriebkomponenten über Radlagersätze, Wasserpumpen, Lenkungsund Fahrwerkkomponenten bis hin zu zahlreichen Reparatur-Kits und alle für die 34 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Reparatur notwendigen Zubehörteile. Zudem bietet das Unternehmen mit seinem aktuellen Sortiment an Fahrwerkund Lenkungsteilen eine ausgeprägte Lösungsvielfalt und Flexibilität für den modernen Werkstattalltag, womit man seine Kompetenz im weltweiten Handel mit Ersatzteil-Komponenten unterstreichen will. „Unsere erfahrenen Produktentwickler und Techniker setzen gerade im Segment der Fahrwerk- und Lenkungsteile ihr Know-how in marktgerechte ErsatzteilSortimente für den internationalen Werkstattbereich konsequent weiter um. Dies zeigt auch unsere neueste Entwicklung, die Reparaturlösung für den Austausch der Achszapfen bei der Hinterachse von Fahrzeugen der PSA-Gruppe“, erklärt Thomas Emme, Leitung Business Development, beim Gespräch mit der amz. Ob Traggelenke, Querlenker, Stabilisatorkoppelstangen und Axialgelenke oder Spurstangenköpfe, Lenkmanschettensätze oder Federbeinstützlager, das Hamburger Unternehmen hat für alle gängigen europäischen und asiatischen Fahrzeuge das richtige Ersatzteil mit Anspruch Lieferung von OE-Qualität unter Einsatz von German Know-how. Als Maßstab dient dabei immer das Original des Automobilherstellers. „Bekanntlich sind Ersatzteilkomponenten mehr als nur Teile aus Aluminium, Stahl oder Gummi, sondern das Ergebnis deutscher Ingenieurskunst, auf Grundlage von intelligenten Konzeptionen und absoluter Zuverlässigkeit. Aus diesem Grund stellen wir jede produzierte Motor- und Fahrwerkskomponente vor Auslieferung zusätzlich auf den internen Prüfstand. Unser fünfzehnköpfiges Ingenieur- und Entwicklungsteam checkt in seinem eigenen hochmodernen Prüflabor für unterschiedlichste Testszenarien zum Beispiel das Bauteil auf Zug-, Druck- und Bewegungsmomente“, erläutert Thomas Emme. Dabei muss die jeweilige Komponente in etlichen Teststunden beweisen, ob es als OE-Qualitätsprodukt überhaupt in das Programm aufgenommen werden kann. Unterstützt werden die Experten dabei mit abschließenden unabhängigen Tests des Germanische Lloyds, eine der weltweit führenden Klassifizierungsgesellschaften. „Oberstes Ziel ist und Motorsport-Engagement im Porsche Carrera Cup „Offizieller Sponsor im Porsche Carrera Cup ist ein Projekt, das es mächtig in sich hat, Maßstäbe setzt und somit selbstverständlich unseren Herstelleranspruch als mitdenkender Dienstleister durch Praxisbezug und Produktkompetenz unterstreicht,“ bringt es Marion Langheld, Gruppenleitung Marketing, auf den Punkt. Als Sponsor des AustMotorsportteams unter Leitung von Frank Aust und seinem österreichischen Piloten Norbert Siedler will der Systemspezialist damit die Marke in den kommenden Jahren weiter erfolgreich an der Spitze des Premium-Segments etablieren. Diese prestigeträchtige Meisterschaft im Rahmen der DTM gilt als schnellster und spektakulärster Markenpokal Deutschlands. Schon in der turbulenten, aufregenden und lehrreichen Premierensaison 2011 war die Hamburger Tochter der Schaeffler-Gruppe auf Anhieb gut angekommen. Dazu merkt Marion Langheld an: „Anders als 2011 nutzen wir das Sponsoring-Engagement nicht nur für eigene Kundenevents, sondern geben unseren Kunden die Möglichkeit, ausgestattet mit exklusiven Tickets, Werkstätten zu den Rennwochenenden einzuladen.“ bleibt, mit höchsten Qualitätsstandards zu bestechen und nur hundertprozentig zuverlässige und hochwertige Motorund Fahrwerkskomponenten als Ruville Produkt freizugeben,“ lautet sein Fazit. Die rund 170 Mitarbeiter am Standort Hamburg überlassen in Sachen Qualität nichts dem Zufall. Alles basiert wie im High-Tech-Rennsport auf dem Wissen von Ingenieuren und dem Know-how unabhängiger Institute. „Ganz nach unserer Devise „Voraus sein, voraus bleiben“ werden wir selbstverständlich auch zukünftig kreativ und proaktiv den Handel mit weiteren marktrelevanten Innovationen bei Produkten und Strukturen überraschen – denn das OriginalErsatzteil ist und bleibt immer unser Maßstab“, unterstreicht Marion Langheld, Gruppenleitung Marketing und merkt an: „Die komplette Produktpalette für Motor- und Fahrwerkkomponenten ist einbaufreundlich und modellspezifisch für nahezu alle europäischen und asiatischen PKW und Transporter zusammengestellt.“ Rund 8.000 Produkte in geprüfter OE-Qualität, sowie zahlreiche Reparatur-Kits mit jeweils zwei Jahren Garantie hält der Hamburger Systemspezialist für den Handel als Verteiler an die Werkstätten rund um die Uhr auf Abruf bereit. Das ganze SystemKnowhow aus einer Hand Um die übergreifenden Kompetenzen von Produkten und Service zu kommunizieren, hat sich das für seine Fahrwerksund Motor-Komponenten bekannte Hamburger Traditionsunternehmen bereits vor zwei Jahren als Systemspezialist aufgestellt und trägt auch dazu bei, die Abläufe in Werkstatt und Handel zu vereinfachen. Dazu stellt das Unternehmen praxisorientierte Schulungen und Weiterbildung für die Mitarbeiter in den Kfz-Werkstätten mit einem umfangreichen Angebot an Trainings- und Schulungsmaßnahmen bereit und bringt sie mit praxisnahem Spezialwissen auf den neuesten Stand. Mit grauer Theorie hat das wenig zu, sondern mit fundiertem Praxis Know-how. Denn schließlich sind die beiden technischen Schulungsleiter Remo Schönsee und Patrick Stüdemann echte Praktiker mit jahrelanger Werkstatterfahrung. Als weiterer Schritt auf dem Weg zum Systempartner gilt die schnelle Reaktion auf Kundenanforderungen sowie der regelmäßige Kontakt mit Kunden aus Teilehandel und Werkstatt, um sich über aktuelle Reparaturprobleme oder die sinnvolle Zusammenstellung neuer ReparaturKits auszutauschen. Die Zugehörigkeit zur Schaeffler Gruppe ermöglicht zudem einen Know-how-Transfer auf Herstellerebene und damit die Gewähr für die Aktualität des Produktportfolios. Mit unmittelbarer Marktnähe können auf regional und zeitlich unterschiedlichen Anforderungen in der Bereitstellung von Produkten und Prozessen eine Antwort gefunden und Lösungen angeboten werden, bevor ein Problem entsteht. „Ob Motor oder Fahrwerk, das ganze System-Know-how kommt bei uns aus einer Hand. Als Systemspezialist vereinfachen wir mit Produktkompetenz und hohem Serviceanspruch die Geschäftsabläufe in Großhandel und Werkstätten. Von der Lieferung über Lagerung bis zu Beratung und Verkauf bringen wir Effizienz und System in die Prozesse“, erklärt Thomas Emme. Damit leitete das Hamburger Unternehmen seine Strategie wegweisender Systemlösungen für Großhandel und Werkstätten ein und konnte sich als Systemspezi- Letztes Feinjustieren vom Team Aust vor dem Wertungslauf. Der Ruville-Porsche wird startklar gemacht. Foto: Ruville alist etablieren. „Unser Ziel ist es, die immer komplexer werdenden Abläufe in Großhandel und Werkstätten durch eine neue Kombination von breiter Produktkompetenz und hohem Serviceanspruch zu vereinfachen und über die Lagerung bis zu Beratung sowie Verkauf mehr Effizienz und System in die Prozesse des Marktes zu bringen,“ lautet sein Fazit. Jürgen Rinn Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Wir bauen auf Innovationen _ Maßstäbe bei Motor, Fahrwerk und Service setzen, heißt bei Ruville die Devise. Dabei geht man dort noch einen Schritt weiter und besetzt als Systemspezialist eine Nische im Kfz-Servicemarkt, die so noch nicht vorhanden ist. Wir sprachen mit Georg Wallus, Leiter Operatives Geschäft der Egon von Ruville GmbH über die Entwicklung der letzten Jahre, dem Engagement als Sponsor im Motorsport und den Weg in die Zukunft. Das Gespräch führte Jürgen Rinn. amz: Seit etwa zwei Jahren hat sich Ruville als Systemspezialist im Kfz-Servicemarkt aufgestellt und dort eine Nische besetzt, die so noch nicht vorhanden war. Was hat Sie dazu veranlasst? Wallus: Wir wollen damit erreichen, dass der Handel von uns komplette Programme im Bereich Motor – und Fahrwerkskomponenten zur Verfügung gestellt bekommt, um Kosteinsparungen auf der Bestell- und Lagerseite zu erreichen. Zudem können so unsere Handelspartner auch Werkstätten mit Produkten gerade in Reparaturlösungsbereichen bedienen. Diese enthalten jedes Ersatzteil bzw. jedes Zubehörteil, die der Meister oder Geselle in der Werkstatt braucht - ohne die Garage zu verlassen. Dadurch wird die Reparatur entsprechend kostengünstig und in einer bestimmten Arbeitszeit auch durchführbar. amz: Worin sehen Sie wesentliche Unterschiede zwischen der bis dato tradierten Unternehmenspositionierung und der jetzigen Ausrichtung als Systemspezialist? Wallus: Wir legen hier den Fokus ganz klar auf eine qualitative Linie. Diese Qualität lassen wir sowohl intern als auch extern prüfen. Das ist auch mit einem erhöhten Aufwand verbunden. Mit dieser Ausrichtung laden wir auch ganz klar das Brand Ruville auf und erreichen natürlich damit einen höheren Bekanntheitsgrad im Markt und dies mittlerweile bis runter in die Werkstatt. Einen besonderen Wert legen wir auf 36 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 unser Training durch unsere technischen Trainer, die die Werkstätten im technischen Bereich so unterstützen, dass sie auch neueren Techniken und Entwicklungen wesentlich offener gegenüberstehen können. amz: Können Sie ein Beispiel nennen, wie sich die Systemkompetenz auf die Geschäftsabläufe in Großhandel und Werkstätten auswirkt? Wallus: Ein Beispiel dafür wäre das Ruville-Ketten-Kit. Wir haben in Europa während der letzten acht Jahre ein erhöhtes Aufkommen an Motorsteuerungen über die Kette in den Neuzulassungen registriert, was nun auch mehr und mehr auf den Aftermarket Einfluss nimmt. Insbesondere im Bereich von Downsizing-Motoren, wie beispielsweise in Opel-Motoren mit 1,3 Liter, Fiat mit 1,3 Litern, aber auch bei den Fahrzeugen asiatischer Hersteller, wie etwa i 20, i 30 von Hyundai, werden diese Kettenkomponenten verbaut. Hier kommt es darauf an, dass die freie Werkstatt frühzeitig ihren Kundenservice darauf aufbaut und darauf achtet, in welchen Fahrzeugen solche Systeme verbaut sind und welche Kilometerleistung erreicht worden ist. Das ist in etwa gleichzusetzen wie im Bereich Riementrieb, also ab 90 000 ist darauf zu achten, was für ein Geräusch entsteht, damit man den Kunden der Werkstatt letztendlich vor einem kapitalen Schaden schützen kann. Und das trainieren wir auch in den Werkstätten. Über den Handelspartner werden solche Termine mit unseren Trainern angeboten. amz: Mit der „Ruville Kampagne 2013 – Selbstverständlich“ soll das Produkt in den Mittelpunkt des Geschehens gestellt werden. Was sind die Inhalte dieser Aktivitäten? Wallus: Die Inhalte dieser Aktivitäten sind im Wesentlichen, dass wir bei allen unseren Produkten einen Qualitätsstandard erreichen, der den Vorgaben des Fahrzeugherstellers entspricht eine hohe Abdeckung im europäischen und asiatischen Bereich erreichen und eine hohe Verfügbarkeit zur Verfügung stellen. Selbstverständlich beinhalten unsere Reparaturlösungen jedes für die Reparatur benötigte Zubehörteil. Der Kunde ist letztendlich die Werkstatt und was sie zur Reparatur benötigt. war und ist für uns eine Selbstverständlichkeit. amz: Auch in diesem Jahr ist Ruville Sponsor im Porsche Carrera Cup und setzt sich mit dem Aust-Motorsportteam für die Rennsaison ehrgeizige Ziele. Worin begründen Sie Ihr Engagement im Motorsport? Wallus: Die Idee zum Motorsport ist jetzt nochmal in 2013 stärker gewachsen. Basis dafür ist die Tatsache, dass wir es hier gerade im Porsche-Cup mit deutscher Ingenieurskunst zu tun haben. Und Teams, die dort gewinnen wollen, als Team zusammen arbeiten müssen. Sie brauchen gute Prozesse, sie brauchen Qualität im Produkt und in der Arbeit. Und von daher gesehen setzen wir uns hier mit denselben Themen auseinander, die wir tagtäglich zwischen Werkstatt, Großhandel und Ruville haben. Über 1.300 Wasserpumpen und mehr als 340 Wasserpumpensätze im Lieferprogramm! Immer den Blick voraus: Georg Wallus, Leiter Ruville Automotive Aftermarket. Foto: Langheld amz: Welche Vorteile sehen in der Symbiose aus Motorsport und Ihrem Engagement im Kfz-Aftermarket? Wallus: Dieser Motorsport ist emotional, und unsere Branche ist weiterhin emotional und persönlich geprägt. Die Kundenbeziehung spielt immer noch eine sehr große Rolle. Diese Kundenbeziehung zu unseren Partner leben wir seit mehr als neunzig Jahren und auch zukünftig. Auf den Ausbau dieser Kundenbeziehung bis hin zum Kunden des Großhändlers, der Werkstatt, haben wir unser Sponsoring ausgelegt. Damit stellen wir unseren Partnern eine entsprechend qualitativ hochwertige Plattform zur Verfügung, um dort ihre Kunden einladen zu können. Wallus: Natürlich weiterhin eine Ausweitung der Marktposition. Wir haben die letzten sieben Jahre sicherlich den Bekanntheitsgrad der Marke Ruville enorm nach vorne gebracht und das Produktportfolio sowie die ServiceLeistungen weiter ausgebaut. Das sieht man jetzt auch an der neuen Innovation, der PSA- Hinterachs-Reparaturlösung ganz deutlich. Das wird auch in Zukunft im Fokus bei Ruville stehen. Aus diesem Grund ist die Kommunikation zwischen den Handelspartnern im Markt für uns sehr wichtig. Wir nehmen über persönliche Gespräche die Herausforderung des Marktes auf und nutzen diese für die Entwicklung innovativer Reparaturlösungen, die der Markt auch braucht. amz: Komplette Reparaturlösungen, langjährige Kit-Kompetenz, breites Sortiment von Motor- und Fahrwerkskomponenten in OE-Qualität, Systemkompetenz sowie Engagement im Motorsport, was steht für die Zukunft noch bei Ruville auf der Agenda? amz: Herr Wallus, vielen Dank für das Gespräch. Alles im Kasten! GK Wasserpumpensätze von AUTEX sind eine logische Komplettlösung: Sie garantieren die perfekte Riementriebreparatur. Geprüfte Spitzenqualität aller Komponenten von namhaften europäischen Premiumherstellern! t Perfekte Passform t Höchste Zuverlässigkeit Wir bieten folgende Ersatzteillösungen: GK Wasserpumpen | Wasserpumpensätze AUTEX Riementriebkomponenten Riementriebsätze | Steuerkettensätze Riemenscheiben | Hydrostößel Radlagersätze | Manschettensätze Gelenkscheiben AUTEX. Mehr als Ersatz. www.autex.de Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 36 37 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Informationsfluss einheitlich steuern _ Die Datenlandschaft ist für den Automotive-Markt komplexer als für Telefone und PCs. Neben technischen Hürden oder Beschaffungsproblemen spielt der optimale Informationsfluss innerhalb eines Unternehmens und darüber hinaus eine entscheidende Rolle. Daten müssen rechtzeitig intern im Unternehmen und auch auf Datenpools wie TecDoc bereitgestellt werden. O b von Lieferant zu Hersteller oder Großhändler zu Werkstatt, erhöht ein einfacher und sicherer Datenaustausch die Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt. Kein Produkt kann heute ohne die zugehörigen Informationen vermarktet werden, sei es ein ganzer PKW, ein Sitz oder ein einzelnes Radlager. Die Qualität der Informationen sind genauso wichtig geworden wie die Produkte selbst. Neben immer schnelleren Entwicklungszyklen ist der Automotive-Markt bestimmt von internationaler Konkurrenz, wachsenden gesetzlichen Bestimmungen und engeren Margen. Darin unterscheidet er sich allerdings nicht von anderen Märkten wie dem für IT oder elektronische Bauteile. Dennoch ist eine Voraussetzung im Automotive-Markt anders: Die Datenlandschaft ist wesentlich differenzierter. Ursache hierfür ist, dass ein Fahrzeug, sei es PKW oder ein Nutzfahrzeug, aus viel mehr Komponenten besteht als ein Smartphone oder PC. Die Nutzungszeit des Fahrzeugs ist länger und damit auch die Austauschrate der Teile, sei es aufgrund von Verschleiß oder Optimierung. Die Komplexität der Datenlandschaft rührt auch von den diversen Automarken und Fahrzeugtypen her. Darüber hinaus werden die gleichen Fahrzeugtypen in diversen ländertypischen Varianten hergestellt und dafür werden wiederum verschiedene Bauteile eingesetzt. Alle Fahrzeuge benötigen nach einiger Zeit Ersatzteile, ob vom Hersteller oder von einem freien Anbieter. Ein Fahrzeug besteht damit aus einer schier unendlich großen Menge an Einzelteilen, die alle entwickelt, produziert, eingebaut, verkauft, ersetzt und verbessert werden wollen. Jedes Fahrzeug wird zu einem enorm komplexen Datenberg. Stammdatenmanagement für eindeutige Informationen Um alle Prozesse innerhalb dieses Systems optimal zu steuern und dadurch schnell am Markt zu sein, bedarf es verlässlicher, auffindbarer und schnell einsetzbarer Daten. Wie kann ein einzelner Artikel aber eindeutig erfasst und beschrieben werden? Ein Lager beispielsweise kann ein Kugel-, ein Kegel- oder ein Rollenlager sein. Dann sind die Anwendungsmöglichkeiten relevant: Wo kommt das Lager zum Einsatz, im Getriebe oder in der Radaufhängung? Muss es Staub und Dreck aushalten können, wie verhält es sich bei Temperaturschwankungen und wie ist die Widerstandsfähigkeit gegen Wasser? Im Datensatz des Lagers muss zugleich ersichtlich werden, für welche Fahrzeugmarken, -modelle und ländertypische Varianten es einbaufähig ist. Für den Aftermarket besonders relevant ist auch die Verknüpfung zur jeweiligen OE-Nummer. All diese Informationen finden sich im Stammdatensatz des Lagers. Die Stammdaten beschreiben die einzelnen Produkte und machen sie vergleichbar bzw. strukturierbar. Je eindeutiger und feiner die In- ... und wenn es tropft, UNDWENNESTROPFT für alle Ölsorten und alle Ölsysteme www.qmi.de 38 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Von einer verlässlichen und belastbaren Informationsbasis profitieren alle Teilnehmer des Automotive-Marktes, weil sie ihre Kunden besser erreichen. Foto: iStockphoto formationen zu den Produkten und ihren Beziehungen untereinander sind, desto besser lässt sich das Produkt vermarkten. Nicht nur im Marketing, sondern auch in Entwicklung, Produktion, Logistik, Kundenmanagement und der strategischen Unternehmensentwicklung spielen diese Informationen schon heute eine entscheidende Rolle, erklärt Manfred Heckt, Geschäftsführer von Stibo Systems GmbH. Die wachsenden Informationsmengen machen es allerdings immer schwieriger, die einzelnen, relevanten Daten herauszufiltern und sie vorteilhaft einzusetzen. Rückrufe zeigen, ob das Datenmanagement sauber läuft Ein Beispiel für den hohen Wert eindeutiger und aussagefähiger Informationen ist der Rückruf. Hier zeigt sich, wie gut es bei einem Hersteller um das Informationsmanagement steht. Nur wenn er absolute Datentransparenz bis in das letzte Teil hinein hat, ist er sofort handlungsfähig. Pflegt er dagegen seine Informationen an verschiedenen Stellen im Unternehmen, können Datensätze doppelt vorliegen, teilweise falsch und veraltet sein. Dies ist bei einem Rückruf besonders gefährlich,“ mahnt Manfred Heckt. Auch wenn ein Automobil-Hersteller oder Teilelieferant einen neuen Markt oder ein neues Geschäftsfeld erschließen möchte, ist ein gutes Informationsmanagement ausschlaggebend. Neue Länder bedeuten andere Nutzungsgewohnheiten, andere gesetzliche Vorschriften, und vieles mehr. Über das Datenmanagement können diejenigen Produkte, die für diesen Markt einsetzbar sind, schnell identifiziert, inhaltlich angepasst, in die entsprechende Sprachversion gebracht und in diverse Marketingkanäle wie in einen Webshop, Flyer und Kataloge so- Das Original Teile Portal wie auf Plattformen wie TecDoc gestellt werden. Rückrufe und die Erschließung eines neuen Marktes zeigen den Wert gepflegter Informationen. Idealerweise werden laut Manfred Heckt, der als Geschäftsführer von Stibo Systems GmbH tagtäglich mit dieser Systematik befasst ist, die Stammdaten, also die zu einem einzelnen Produkt oder Kunden gehörigen Informationen, an nur einem einzigen, zentralen Ort gepflegt. „Dieser so genannte Golden Record dient dann als einzige, verlässliche und aktuelle Informationsquelle. Er kommt an verschiedensten Stellen, wie im Webshop, für Kataloge und Flyer, aber auch für das Bestandsmanagement, etc. zum Einsatz, erklärt er. nagement verknüpft wird.“ So wisse ein freier Teilehersteller beispielsweise wie viele Fiat 500 im Stuttgarter Raum aus welchen Baujahren fahren. Weil er die wahrscheinlichen Ausfälle der Bauteile ebenfalls kenne, kann er seine Entwicklung optimierter Teile, die genaue Herstellungsmenge und den Markteintritt auf den relevanten Märkten genau steuern. Der freie Großhändler könne, wenn er sein Marktwissen mit seinem Datenmangement verbindet, seine Bestände planen, die freien Werkstätten ebenfalls ihre Lager entsprechend dem Bedarf auffüllen. Das eigene Informationsmanagement gerade im Aftermarket wird mehr und mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor, weil es eine kürzere Verfügbarkeit ermöglicht. Optimierung der Lieferantenkette Datenlandschaft gemeinsam auf ein neues Niveau heben Für den Aftermarket spielt seinen Ausführungen nach neben der Komplexität der Informationen ein weiterer Faktor eine wichtige Rolle: Er ist stark bedrängt vom OE-Markt, da die Hersteller selbst viele klassische Aftermarket-Leistungen und -Services übernehmen wollen. „Sie wollen alle Wünsche der Kunden direkt über die Serienausstattung abdecken. Ist ein Teil kaputt, wünschen sich die meisten Fahrzeughalter, dass es schnell und sicher ausgetauscht wird. Was genau verbaut wird, ist vielen gleichgültig, solange das Auto wieder fährt,“ führt der Geschäftsführer von Stibo Systems GmbH weiter aus und merkt an: „Der OE-Markt gewinnt hier, in Europa werden immer mehr OE-Teile verbaut. Der freie Aftermarket, seien es Hersteller, Großhändler oder Werkstätten, ist unter diesem enormen Druck momentan sehr daran interessiert, seine Supply Chain zu optimieren. Dies gelingt, indem das vorhandene Marktwissen bestmöglich mit dem eigenen Informationsma- Viele Marktteilnehmer feilen derzeit an ihrem Datenmanagement, Automobil- und Teilehersteller wie auch Großhändler und große Werkstätten. Alte Systeme werden hinterfragt, Prozesse und Workflows analysiert und Datensilos abgebaut. Denn alle, ob OE oder der Aftermarkt, erkennen, wie wichtig eine verlässliche und belastbare Informationsbasis bereits ist. Um für den globalen Wettbewerb gerüstet zu sein, muss auch der Datentransfer über die Unternehmensgrenze hinaus fließen. Und auch hier spielen wieder die Stammdaten zu den Produkten eine entscheidende Rolle. Sie sollten medienneutral vorliegen, um möglichst leicht verwendbar zu sein für zentrale Systeme wie dem ERP. Das Ziel für alle Marktteilnehmer sollte es laut Manfred Heckt trotz allen Wettbewerbs sein, das Informationsmanagement gemeinsam auf ein neues Niveau zu heben, um sich global aufzustellen. Hierfür wäre ein offener Austausch aller Beteiligten über ihre Bedürfnisse an die heute und zukünftig nötigen Informationen, die ausgetauscht werden sollen, ideal. Als ein sehr gutes Beispiel, wie sich solche Entwicklungen gestalten lassen, bezeichnet er die AftermarketDatenplattform TecDoc. In ihr seien derzeit bereits 3,3 Millionen Artikel in 28 Sprachen mit über 1,9 Millionen Abbildungen erfasst. Diese Datenplattform werde derzeit modernisiert, alle Prozesse vom Einstellen der Daten über die Aktualisierungen und die Herausnahme nicht mehr vorhandener Produkte werden stark beschleunigt. Im Automobilmarkt ist es die mit Abstand größte, zentrale Informationsbasis, die sich gerade für die jr. nächsten zwanzig Jahre fit macht. Einfacher und sicherer Datenaustausch, ob von Lieferant zu Hersteller oder Großhändler zu Werkstatt, erhöht die Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt. Foto: ZF Services Original Teile R recherchieren R bestellen R verwalten om 4.c 2 k n i l s t r www.pa Markenauswahl Alfa Romeo Audi Bentley Dacia Fiat Fiat Professional Ford Ihre Vorteile Ford Nutzfahrzeuge R Vollständige Original Teile Informationen Mitsubishi R Stets aktuellste Fahrzeugdaten R Suche über Fahrgestell- Nr. für eindeutige Recherchen R Professionelle Suchfunktionen R Preisauskunft Lancia Opel Porsche Renault Seat Skoda Vauxhall Volkswagen Volkswagen Nutzfahrzeuge Volvo R Online-Bestellung beim Vertragshändler Ihrer Wahl LexCom Informationssysteme GmbH Postfach 21 01 66 · D-80671 München Telefon: ++49 (0) 89 54 71 51 11 · Fax: ++49 (0) 89 54 71 51 80 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 38 39 E-Mail: [email protected] Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Aus Audacon wird TecRMI Die Anbieter elektronischer Kfz-Teile- und Service-Informationen TecDoc, TecCom und AuDaCon bündeln ihr Knowhow und fusionieren zur TecAlliance. Zusammen mit den Partnern TecCom und TecDoc agiert das Unternehmen AuDaCon AG dann unter dem Dach der TecAlliance. A uch in diesem Jahr präsentierte das europaweit agierende Unternehmen Audacon AG seine Dienstleistungen und Produkte auf dem FuhrparkForum. Damit reihten sich die Experten für Kalkulations-Daten zu den mehr als 160 Fachausstellern auf dem Nürburgring mit ein. Die Daten-Experten sammeln und bereiten unter anderem technische Daten und Informationen über Service-Intervalle, Arbeitszeiten für Wartungen und Instandhaltungen sowie Ersatzteile auf. Auf der diesjährigen Forumsveranstaltung auf dem Nürburgring gab der europaweite Anbieter von kalkulatorischen und technischen Informationen für die Autobranche bekannt, dass das Unternehmen zukünftig unter dem Namen TecRMI firmiert. Sobald die Fusion rechtlich vollzogen ist, wird nun für den Beginn der zweiten Jahreshälfte 2013 die Umfirmierung zur TecRMI unter dem Dach der TecAlliance erwartet. „Durch diese Fusion entstehen wertvolle Synergien, die unsere Kunden nutzen können“, sagt Jürgen Buchert, Geschäftsführer der TecAlliance. „Wir können dann eine umfassende Branchenlösung bieten, mit der wir uns zukünftig noch gezielter auf Fuhrparkbetreiber ausrichten können.“ Seit der Gründung 2004 hat sich das Unternehmen in Europa zu einem der führenden Anbieter in der Bereitstellung technischer Daten und Reparaturinformationen entwickelt. Mit seinen Partnern TecCom und TecDoc agieren die Bad Mergentheimer dann unter dem Dach der TecAlliance. Eine der Kernkompetenzen ist die Versorgung des Aftersales-Marktes mit qualifizierten technischen Daten und Repa- raturinformationen. Die Produktbreite reicht von On-/Offline-Werkstatt-Informationssystemen über Wartungs- und Verschleißkosten-Tools bis hin zur Bereitstellung aller Reifendaten gemäß der Herstellerfreigabe. Damit bietet TecRMI nicht nur Systemlösungen für Kraftfahrzeug- und Teileindustrie, Konzeptgeber und Service-Unternehmen, sondern auch für Fahrzeugflottenbesitzer, der Versicherungswirtschaft sowie Kreditund Leasinggeber. Die Produktvielfalt des Unternehmens steht in 16 verschiedenen Sprachen auf 19 europäischen Märkten zur Verfügung. Verarbeitet werden ausschließlich Daten und Informationen aus der Fahrzeug- und Teileindustrie für den Pkw- und TransporterMarkt. Aber auch der Bereich schwere Nutzfahrzeuge wird von TecRMI näher ins Visier genommen, heißt es dort. Als weiterer Grund für den Schulterschluss der drei Branchenexperten unter dem Dach der TecAlliance werden die ständig wachsenden Anforderungen der gesamten Kfz-Branche hinsichtlich der Verfügbarkeit eindeutiger, aktueller Teileinformationen und technischer Daten sowie schlanker Geschäftsprozesse genannt. Aufgrund der immer komplexeren und umfangreicheren technischen Ausstattung moderner Fahrzeuge wird die Recherche aller notwendigen Informationen für Werkstätten, Fuhrparkbetreiber und anderer Marktteilnehmer immer schwieriger und deshalb zeitaufwändiger. Mit der Fusion reagiere man bei TecDoc, TecCom und AuDaCon laut Geschäftsführer Jürgen Buchert auf die veränderten Bedürfnisse ihrer Kunden aus dem Kfz-Aftermarket. Auf dem diesjährigen bfp-Fuhrparkund Transporter-Forum am Nürburgring gab der europaweite Anbieter von kalkulatorischen und technischen Informationen AuDaCon AG bekannt, dass das Unternehmen zukünftig unter dem Namen TecRMI firmiert. Foto: Audacon Die Anbieter elektronischer Kfz-Teileund Service-Informationen bündeln ihr Knowhow – TecDoc, TecCom und AuDaCon fusionieren zur TecAlliance. Ute Kernbach KLICKS ZUM FINDEN EINES DELLENDRÜCKERS www.pdr24.org 40 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 _ Wir verbessern permanent die Datenqualität _ TecDoc Informations System GmbH, TecCom GmbH und AuDaCon AG firmieren seit 1. Juli 2013 unter der neuen Dachmarke TecAlliance. Wir sprachen mit Jürgen Buchert, Geschäftsführer der TecAlliance, über wichtige Veränderungen, Vorteile für den IAM und die Perspektiven für die Zukunft. Das Gespräch führte Jürgen Rinn. amz: Herr Buchert, wie wirkt sich die Fusion von TecCom und AuDaCon unter der neuen Dachmarke TecAlliance auf den Auftragsabwicklungsprozess zwischen Teileherstellern und Kfz-Teilehandel aus? Buchert: Durch die Fusion wird das Lösungsportfolio von TecCom nicht beeinflusst, d.h. unsere Kunden können nach wie vor ihre komplette Auftragsabwicklung, von der Verfügbarkeitsanfrage, über die Bestellung, das Lieferavis und der elektronischen Rechnung über TecCom abwickeln. amz: Wie sehen Ihre Intentionen hinsichtlich Reparatur- und Wartungsinformationen für den freien Kfz-Servicemarkt aus? Buchert: Unser Ziel ist es, dem Aftermarket eine komplette Datenbasis für Reparaturund Wartungsinformationen zu bieten, das heißt, komplett in Breite, Tiefe und Aktualität. Als Branchenlösung (TecRMI) decken wir dabei auch langfristig Segmente ab, z.B. NKW, aus denen sich andere Dienstleister verabschieden werden. amz: Der freie Servicemarkt beklagt die mangelnde Verfügbarkeit eindeutiger, aktueller Teileinformationen und technischer Daten. Wie wird sich dieses Geschäftsfeld entwickeln? Buchert: Die Quellen unserer Informationen sind die Fahrzeughersteller. Wir investieren erhebliche Mittel in die ständige Verbesserung unserer Datenqualität und werden dabei sowohl von der Teileindustrie als auch dem Großhandel maßgeblich unterstützt. Zufrieden sind wir mit den Informationen, die uns die Fahrzeughersteller über ihre Portale zur Verfügung stellen allerdings noch nicht. Eine deutliche Verbesserung wäre erst durch die vom Gesetzgeber vorgesehene Direktbelieferung der Daten zu erreichen. amz: Was sind die wichtigsten Maßnahmen in Bezug auf die Weiterentwicklung der einzelnen Branchenlösungen in den nächsten Monaten? Buchert: Grundsätzlich nutzen wir die Synergien, die in dem Portfolio der TecAlliance stecken. Bei TecDoc ist dies die Definition und Umsetzung eines neuen Branchenstandards für Produkte aus den Bereichen: Werkstattausrüstung, Werkzeuge und Spezialwerkzeuge ab dem zweiten Quartal 2014 zusätzlich auch für Produkte aus den Bereichen Werkstattbedarf, DIN- und Normteile, Betriebseinrichtung und Arbeitsschutz. Sukzessive erfolgt die Einführung neuer Produktionswerkzeuge für den Teilehersteller und TecDoc-Datennutzer sowie der globale Ausbau der Fahrzeuginformationen für PKW und NKW und Aufbau lokaler Strukturen zur Datenrecherche, z.B. in China im dritten Quartal. amz: Und wie geht es mit TecCom und TecRMI weiter? Buchert: Bei TecCom wird der Aufbau einer neuen, integrierten Plattform für die Auftragsabwicklung (TecOrder) sowie der Ausbau unserer Lösung für die elektronische Rechnungsabwicklung (TecInvoice) und Einführung einer neuen Branchenlösung für die Retourenabwicklung (TecReturns) erfolgen. Bei TecRMI stehen die grafische Darstellung für die Ersatzteil- und Jürgen Buchert ist Geschäftsführer der TecAlliance. Foto: pr people RMI-Selektion anhand von thematischen Explosionszeichnungen auf dem Programm sowie weitere Schwerpunkte im Bereich der elektrischen und elektronischen Komponenten eines Fahrzeuges, beginnend mit Information über Sicherungen- und Relaisbelegungen sowie das Auffinden der unterschiedlichen Komponenten im Fahrzeug und der VIN basierenden Suche innerhalb des TecDoc Fahrzeugstammes für KTypNr (PKW) und NTypNr (LKW) Bereich. amz: Herr Buchert, vielen Dank für das Gespräch Wir fühlen der Branche auf den Zahn! Neugierig? TWIXX als Whitepaper mit weiteren unveröffentlichen Zusatzinformationen und Analysen. www.amz.de/twixx Hier bestellen! Eigen_Twixx_1_4_Postk.indd 1 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 41 30.05.13 20:14 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Im Cockpit kann der Unternehmer Kennzahlen auf einen Blick überprüfen. Bei Bedarf auch abends auf dem Sofa. Foto: Limex All in one _ Elektronische Kataloge sind heute allgegenwärtig. Jetzt gibt es einen Katalog mit integrierter Werkstattsoftware. Und der läuft auf PCs und mobilen Geräten. Teilehändler Trost hat dieses System gemeinsam mit seinem Partner Limex entwickelt. T ablets, Handys, Netbooks und PCs, sie alle sind inzwischen auch in der Werkstatt keine Seltenheit mehr. Trotz allem sind Werkstattprofis bisher nicht in der Lage, alle ihre Prozesse ohne Medienbruch auf allen Geräten ausführen zu können. Dem möchte man bei Trost jetzt abhelfen. Deshalb war es das erklärte Ziel, ein System zu entwickeln, in dem man sich sofort heimisch fühlt – egal mit welchem Gerät man gerade arbeitet. Hierzu werden die Systeme repdoc Werkstattsoftware und repdoc Katalog quasi „verschmolzen“. „Unsere Kunden stört es zunehmend, dass sie aus der Werkstattsoftware in den Katalog wechseln müssen, wenn sie Teile bestellen oder identifizieren möchten“, konstatiert Andreas Deiß, Leiter Katalog- und Kunden- 42 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 IT-Systeme bei Trost. „Wir wollten für sie eine Arbeitsumgebung schaffen, in der sie nahtlos mit allen Geräten und Systemen arbeiten können, ganz egal wo sie sind und welche Technologie sie bevorzugen.“ Trost arbeitet bei solchen Projekten mit seinem langjährigen IT-Partner Limex aus Osnabrück zusammen. Gemeinsam hat man schon den Repdoc Katalog auf die Beine gestellt, der inzwischen auch geräteunabhängig im Web oder per App läuft. Deshalb war es für beide Partner selbstverständlich, die Arbeit gemeinsam weiter zu führen. Deiß ist sehr zufrieden mit der WebVersion des Repdoc Katalogs. Inzwischen werden die lokal auf den PCs der Kunden installierten Applikationen immer weniger. Denn die Werkstätten sind es zunehmend Im Web oder in der App: im neuen Repdoc können Nutzer Katalog und Werkstattsoftware nutzen. Ohne Medienbruch. Foto: Limex gewöhnt, viele Vorgänge ins Internet zu verlagern. Der Schritt zum so genannten „mobile device“, also Smartphone oder Tablet, ist da nur natürlich. Die Akzeptanz der Web-Version des Katalogs ist deshalb hoch. „DVDs verschicken wir zwar immer noch“, so Deiß. „Aber es werden zunehmend weniger. Gleichzeitig beobachten wir, dass immer weniger Kunden die auf DVD gelieferte Software auch Alles in einer Anwendung, das wollen Limex und Trost gemeinsam erreichen. Stolz auf die erfolgreiche Zusammenarbeit sind Andras Deiß (von links), Leiter Katalog- und Kunden-IT-Systeme bei Trost; Carsten Unland, Leiter Softwarentwicklung Limex; Klaus Berg, Geschäftsführer Limex und Frank Wiedemann, Regionalleiter Fachberater IT bei Trost. Foto: Weber installieren.“ Sie scheint also ein Auslaufmodell zu sein, ein Trend, der sich allgemein im Teilehandel durchsetzt. Die Werkstattsoftware dagegen ist in den Werkstätten bisher fest im lokalen Netzwerk verankert. Hier ist die lokale Installation bisher Standard und die Anwendung auf mobilen Geräten die Ausnahme. Dabei wäre der Zugriff auf Kundendaten per App direkt am Fahrzeug für viele Werkstattprofis wünschenswert, ganz unabhängig davon, wo das Fahrzeug gerade steht. Mit der neuen Software von Trost lässt sich zur Not ein Angebot auch dann erstellen, wenn ein Fahrzeug auf der Autobahn liegen geblieben ist. Auch wenn dies wohl eher ein Spezialfall ist: gerade der Inhaber eines Betriebes weiß es zu schätzen, wenn er seine Zahlen auch dann abrufen kann, wenn er gerade nicht im Hause ist. Er interessiert sich für seine Kennzahlen auch abends auf dem Sofa oder wenn er an der Adria im Sand liegt. Mit dem so genannten Cockpit kann er zum Beispiel wichtige Kennzahlen auf einen Blick kontrollieren. Sie werden ihm per App ähnlich wie in einem richtigen Cockpit angezeigt und machen auf einen Blick sichtbar, wo man steht. Hier lässt sich sofort die Werkstattauslastung erfassen oder ob die Zahlen insgesamt rot oder tiefschwarz sind. Das geht per App – oder eben auch am PC. Das Schöne daran: auf Wunsch sind die Geräte miteinander synchronisiert, sodass jederzeit der aktuellste Stand abgerufen werden kann. Die Kundendaten kann der Werkstattinhaber übrigens lokal auf seinem PC oder Netzwerk speichern. Oder auch in der so genannten Cloud, also im Internet. Deiß sieht das Ablegen der Daten im Netz als Vorteil, weiß aber, dass die Nutzer hier in Deutschland da eher zurückhaltend sind. Sie haben häufig Angst davor, dass ihre Daten im Netz nicht sicher sein könnten. Er weist darauf hin, dass die auf dem sicheren Server im Internet gespeicherten Daten in der Realität oft sicherer sind als in mancher Werkstatt. „Bei uns gibt es eine hundertprozentige Datensicherung“, erklärt er. Und genau die ist in vielen Betrieben ein großer Schwachpunkt. Auch Viren oder andere Schädlinge haben auf dem Web-Server keine Chance und können so den sensiblen Kundendaten nichts anhaben. Deiß verweist darauf, dass im Ausland eigentlich niemand Angst davor hat, seine Daten seriösen Anbietern per Internet anzuvertrauen. „Die Angst vor Datenklau ist ein sehr deutsches Phänomen“, ist er sicher. So oder so: Nutzer des neuen Repdoc werden die Wahl haben, ob sie ihre Daten in der Cloud oder lokal speichern. Weil sie die einzelnen Geräte miteinander synchronisieren, also abgleichen, können, spüren sie bei der Arbeit normalerweise keinen Unterschied. Entscheidend ist, dass sie zukünftig für alle ihre Werkstattprozesse nur noch eine einzige Anwendung benötigen. Dreh- und Angelpunkt des neuen Repdoc ist die Suchmaske. Sie erinnert stark an Google und das ist wohl auch Absicht. Mit diesem Suchfeld lässt sich eigentlich jeder Prozess in der Werkstatt beginnen: Man kann Kundennamen suchen, Teile oder auch das Kennzeichen eines Kundenfahrzeugs. Wie gewohnt kann man dann im nächsten Schritt entweder Teile bestellen oder auch die Kundenhistorie abrufen. Es hängt ganz davon ab, wonach man vorher gesucht hat. Das Hin- und Herspringen zwischen Katalog und Werkstattsoftware gehört damit der Vergangenheit an. „Wir wollen unseren Kunden die Arbeit so leicht wie möglich machen“, ist Andreas Deiß überzeugt. „Mit dem neuen Repdoc werden wir diesem Ziel wieder ein bisschen näherkommen.“ Bisher ist das neue Repdoc noch nicht im Einsatz. Die Entwicklung des Systems ist so gut wie abgeschlossen. Nun wird eine Pilotphase folgen, in der mit einigen ausgewählten Werkstattpartnern das System auf Herz und Nieren getestet wird, bevor es Ende 2013 oder Anfang 2014 auf den Markt kommt. E-Mail Dr. Frauke Weber Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 42 43 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Manfred Wanning und Markus Meyer bei der Begutachtung der defekten Wasserpumpe in der Werkstatt… …die für viel Ärger sorgte. Jetzt reicht´s _ Bei der Abwicklung von Garantieschäden zwischen KfzWerkstätten und den Teileherstellern kommt es zunehmend zu Diskrepanzen, die für die betroffenen freien Werkstätten und den Teilehändler mit großen Zeitverlusten und Kosten verbunden sind. Hier muss sich grundlegend etwas ändern, wie das Fallbeispiel von Halsband & Schwers verdeutlicht. E ine Reklamation ist immer eine unangenehme Angelegenheit, egal für wen. Der Reklamierende hat meist eine ordentliche Portion Wut im Bauch, wenn er seinem Herzen Luft macht. Und der andere, in unserem Fall eine freie Kfz-Werkstatt ist um Schadenbegrenzung sowie erste Hilfe bemüht. So weit so gut, könnte man meinen, wenn es um einen kosmetischen Fehler der Werkstatt geht. Ist das Corpus Delicti jedoch ein Ersatzteil, das von Anfang an latente Macken hatte, wird die Sache besonders brisant. Denn dann kommt meist auch bei der Werkstatt ein wenig Frust auf. Und wenn dann noch die Reklamation der Kfz-Werkstatt vom Hersteller des betreffenden Ersatzteils mit fadenscheinigen Begründungen abgelehnt wird, was wohl zunehmend die Regel ist, dann knirscht es ordentlich im Gebälk. „Wir fühlen uns von der Zuliefer-, sprich Teileindustrie, regelrecht im Stich gelassen. Nicht nur, dass wir im Falle einer Reklamation mit einem von vorn herein defekten Ersatzteil meist einen verärgerten Kunden wieder zufriedenstellen müssen. In immer mehr Fällen erhalten wir nach Einreichung des reklamierten Teils nach nicht immer kurzer 44 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Bearbeitungszeit von schon mal bis zu mehreren Wochen oder Monaten eine Ablehnung des Garantiefalls, mit der Frage, ob das Teil vernichtet werden soll. Fazit für uns, wir müssen dann die Reparatur aus Kulanzgründen regeln und alle Kosten selbst tragen. Alles andere kann man keinem Kunden vermitteln, den man auch weiterhin im Kundenbestand behalten möchte, “ erklären Bernhard Schwers und Manfred Wanning beim Gespräch mit der amz. Die beiden leiten den Kfz-Betrieb Halsband & Schwers in Vreden, eine freie Kfz- Werkstatt mit immerhin 21 Mitarbeitern, darunter zwei Kfz-Meister, sechs Mechaniker und vier Auszubildende. Der Betrieb besteht seit 1981 und gehört zu den größeren freien Werkstätten, mit entsprechender Kundenfrequenz. Seit 1994 ist er am jetzigen Standort in Vreden zu finden. ler einem Test unterzogen, wobei man leichte Austrittsspuren von Kühlmittel feststellte, aber argumentierte, dass kein Mangel vorliege, “ entrüstet sich Manfred Wanning. Er ist es nach eigener Aussage mittlerweile gewohnt, Ablehnungsbescheide mit kryptischen Fotos und Darstellungen zu erhalten. Aber für die Argumentation, dass es während des Motorbetriebs immer wieder zu Undichtigkeiten kommen könne, die beispielsweise von Schmutzpartikeln aus dem Kühlmittel ausgelöst werden, die zwischen die Dichtflächen der inneren Abdichtung gelangt sind, kann er beim besten Willen kein Verständnis mehr aufbringen. Denn weiter heißt es dort, sind die dadurch entstandenen Schäden nur gering, dichtet die Pumpe nach kurzer Zeit wieder ab, also abgelehnt. „Sollen wir hier Vabanque spielen und den Kunden so mit seinem Auto in den Urlaub schicken, frei nach dem Motto, sie dichtet oder vielleicht auch nicht? Das kann so einfach nicht sein, hier sind wir als Werkstatt dem Kunden gegenüber zur Sorgfalt verpflichtet und müssen in Vorleistung treten, “ kennzeichnet Wanning. Beim Gespräch mit der amz können er, Bernhard Schwers sowie Carsten Klugmann, Gebietsleiter Vertrieb und Kundenkonzepte und Markus Meyer, Vertrieb Außendienst von WM Fahrzeugteile noch einige weitere Fälle aufzeigen, die mehr als nachdenklich machen. Reklamationen und GarantieAblehnungen nehmen zu Teilehandel in der Zwickmühle „Sie kann dicht werden oder auch nicht, das war eine der wohl prägnantesten Begründungen bei der Ablehnung einer als Garantiefall eingereichten Wasserpumpe. Die Pumpe wurde beim Herstel- Mitten in der Reklamationskette kommt dann noch der Lieferant der Ersatzteile ins Spiel, wie in unserem Fall WM Fahrzeugteile. Die Werkstatt reicht das betroffene Teil mit einem Rekla- Lösungen für das Abgas- und Temperaturmanagement. Halsband & Schwers ist nach eigener Aussage die wohl größte freie Werkstätten mit täglichem TÜV-Umsatz… mationsantrag sowie einer separaten Folgekostenrechnung dort ein. Nach eingehender Prüfung in der zentralen Gewährleistungsabteilung wird das Teil dann mit einer Fallnummer versehen an den Hersteller geschickt und das Resultat der Industrie abgewartet, was schon mal zwei Wochen bis zu drei Monaten dauern kann. „Bei uns lädt sich dann der Frust seitens der betroffenen Werkstatt ab, die ja bekanntlich das Teil von uns erhielt und auf eine schnelle Abwicklung pocht. Hier versuchen wir zu unterstützen, denn diese Fälle kosten den freien Werkstätten Zeit und Geld, sowie Imageeinbußen.“ erklärt Carsten Klugmann. „Das Auto des Kunden, der von einer solchen Reklamation betroffen ist, muss schnell wieder laufen. Da müssen im Tagesgeschäft schon einmal Aufträge hintenan gestellt wer- den. Wir können hier nicht warten, bis ein Garantiefall vom Hersteller geklärt ist, sondern müssen unmittelbar handeln, sprich nachbessern und legen dabei jährlich eine Menge Geld drauf,“ macht Bernhard Schwers deutlich und merkt an: „Kaufen und reparieren lassen kann der Kunde überall. Qualität erkennt er bei der Problemlösung.“ Und das bei dieser Problematik, die für die hier als Beispiel aufgeführte freie Werkstatt Halsband und Schwers kein Einzelfall ist, sondern exemplarisch für das Gros der freien Kfz-Werkstätten steht, dürfte jedem einleuchten. Deshalb sind sich alle Beteiligten beim Gespräch mit der amz einig, hier muss schnell etwas geschehen, weil es jetzt einfach reicht. AG R V E N T I L E / K L A P P E N TH E R M O STAT E Jürgen Rinn Besuchen Sie uns auch unter www.wahler.de …und weist eine familiäre Nähe zu ihren Kunden und Teilelieferanten auf. Fotos: Rinn Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 So sieht es aus, wenn bei der Montage des Zahnriemens nicht vorgeschriebene Werkzeuge wie etwa Schraubendreher zum Einsatz kommen, zeigt hier Frank Wißbröcker. Fotos: Rinn Auf dem Prüfstand… _ War es eine berechtigte Reklamation oder nicht? – diese Frage taucht immer wieder auf, wenn Werkstätten schadhafte Teile an den Hersteller mit Beanstandungen zurückschicken. Wir haben uns hierzu bei der Reklamationsbearbeitung der ContiTech Power Transmission Group umgeschaut. T agtäglich gehen bei den Teileherstellern und Zulieferern unterschiedliche Ersatzteile aus deren Produktion als Reklamationen aus dem Aftermarket ein. Die werden meist aus den Reihen der Kfz-Werkstätten entweder direkt eingeschickt oder gelangen über den Teilgroßhändler nach vorheriger Begutachtung an die für die Reklamationsabwicklung im Werk zuständige Stelle. Dass sich in der Produktion Prozessablauf in der Reklamationsbearbeitung im Automotive Aftermarket. Grafik: ContiTech 46 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 von millionenfach gefertigten Teilen und Komponenten schon mal bei einem Teil ein Fehler einschleicht, kann sicher keiner ausschließen. Deshalb haben die Teilehersteller größtenteils auch eigene Abteilungen gebildet, die sich damit auseinandersetzen, die Reklamationen bearbeiten und die daraus gewonnenen Erkenntnisse als Verbesserungen in die Produktion einfließen lassen. Aber nicht jedes aus den Reihen der Werkstätten eingeschickte Teil weist auf einen Produktionsfehler hin, viele Reklamationen sind auf Montagefehler oder falsch eingesetzte Werkzeugen zurückzuführen, so das Fazit aus den Reklamationsabteilungen der Hersteller. Wir haben uns deshalb exemplarisch bei der ContiTech Power Transmission Group in Hannover angeschaut, wie man dort die Reklamationsbearbeitung im Automotive Aftermarket behandelt. Dazu zeigte Markus Pirsch, Leiter Marketing Service Automotive Aftermarket, den Reklamationsablauf auf. Der Prozess beginnt mit der Hereinnahme des Produktes, dass durch den Kunde angeliefert wurde und einer Vorprüfung statt. Dabei wird ermittelt, ob es sich um ein Conti-Teil handelt sowie eine Vorprüfung der Belege. Werden hier berechtigte Zweifel festgestellt, geht das Produkt an den Adressaten zurück. Wenn nicht, nimmt der Bearbeitungsprozess der Reklamation seinen Fortgang. So wird beispielsweise geprüft, wenn es sich um ein Vorlieferantenteil wie etwa eine Wasserpumpe handelt, ob ein Gutachten vorliegt oder das Teil wird zur Überprüfung an den Vorlieferanten geschickt. Bei den Produkten aus dem eigenen Haus wird sofort der Weg zur Begutachtung eingeleitet und der dabei ermittelte Befund dem Kunden mitgeteilt. Das dauert in der Regel zwischen einem und fünf Tagen, in seltenen Fällen bis zu sieben. Auf eine schnelle Abwicklung mit kurzer Bearbeitungszeit legt man bei Conti Tech großen Wert. In einer monatlichen Übersicht werden dazu intern die Tage auf einer Skala von einem bis zehn Tagen dargestellt, wobei beispielsweise im Januar schon bis zum ersten Tag mit 125, am zweiten mit neun, am dritten mit 15, am vierten Tag mit zwei und am fünften Tag mit drei Bearbeitungen bereits 100 Prozent der Abwicklungen erreicht wurden. Damit wird ersichtlich, hier ist man bestrebt, den Bearbeitungszeitraum so zügig wie möglich zu gestalten. Nicht jede Reklamation ist ein Produktionsfehler „In Anbetracht der enormen Produktionsmenge der bei uns gefertigten und verwendeten Teile fällt die Gesamtmenge von 1775 Reklamationen im Jahr 2012 mehr als marginal aus. Und hier müssen wir noch die eingereichten Teilen berücksichtigen, die auf Montage- oder Anwendungsfehler zurückzuführen sind und so nicht anerkannt werden konnten“, erklärt Markus Prisch beim Gespräch mit der amz. Zur Demonstration haben wir uns einige dieser Fälle in der Produktgruppe Zahnriemen angeschaut. „Hier sind die Probleme eher technischer Natur. Meist handelt es sich dann um Einbau durch falsche Anzugsmomente, falsche Zahnriemenspannung, weil kein Spezialwerkzeug verwendet wurde oder weil die Einbauanleitung nicht beachtet wurde“, macht Frank Wißbröcker deutlich, der für die Reklamationsabwicklung zuständig ist und jedes einzelne der eingereichten Teile untersucht. „Die Betriebsbedingungen müssen bei der Montage in der Werkstatt optimal sein, zumal, wenn man bedenkt, dass bei den verschiedenen Motoren in den unterschiedlichen Fahrzeugen komplett andere Vorgehensweisen erforderlich sind“, weiß Wißbröcker zu berichten und meint: „Der Zahnriemen erzählt beim genauen Hinschauen die Geschichte seines Ausfalls. Bei rund 600 Riemen im Programm, wovon 50 schwer zu montieren sind, tauchen meist die gleichen Schäden immer wieder auf.“ Deshalb rät er zum einen die Montageanleitung zuerst zu studieren und vor allem die Telefon-Hotline von ContiTech in Anspruch zu nehmen. Dort helfen Experten mit Rat und Tat weiter, wenn es heißt, Montageschäden vorzubeugen. Außerdem bietet das Hannoveraner Unternehmen eine Fülle von Informationen und Schulungen für seine Produktgruppen an. Dabei verweisen Markus Prisch und Frank Wißbröcker auf das Produkt-Informations-System, kurz PIC, das technische Infos, Montagehinweise, Daten, Anleitungen und weitere Informationen zu Produkten und Werkzeuge, Service, Zubehör, Veranstaltungen sowie Infomaterialien für das eigene ServiceMarketing beinhaltet, hin. „Mit dem Smartphone können detaillierte Informationen zu den Produkten für den Automotive Aftermarket abgerufen werden können. Ein QR-Code auf der Verpackung führt direkt zur produktspezifischen Informationsseite im Product Information Center (PIC)“, erklärt Markus Prisch. Mit dem QR-Code zur fachgerechten Montage Zudem verweisen die beiden auf den Einsatz des Smartphones, womit detaillierte Informationen zu den Produkten für den Automotive Aftermarket abgerufen werden können. Ein QR-Code auf der Verpackung führt direkt zur produktspezifischen Informationsseite im Product Information Center (PIC). Dazu hat man jedem gelisteten Produkt für das Ersatzgeschäft einen eigenen QR-Code zugeordnet. Für den neuen Service hat ContiTech eine für internetfähige Mobiltelefone optimierte Version des PIC erstellt, auf die der QR-Code verlinkt, wobei Nutzer die Seite auch unter www.contitech.de/ pic direkt mit ihrem Handy erreichen und dort für jeden gelisteten Artikel hilfreiche Informationen wie beispielsweise technische Daten, Stücklisten oder Bilder finden. Für weitergehende Hilfe gibt es einen direkten Link zur technischen Hotline. „Wenn man in der Werkstatt diese Unterstützung annimmt und die dabei gewonnenen Kenntnisse einsetzt, wird die Reklamationsrate weiter sinken, wobei die Entwicklung schon heute rückläufig ist,“ sind sich die beiden Experten sicher. „Wir verstecken uns nicht, wenn wir eine Ablehnung aussprechen mussten, besteht schon mal Gesprächsbedarf. Dann wird nach einer Lösung gesucht, auch wenn es letztendlich nach negativem Befund durch einen Montagefehler bei einer Ablehnung bleibt“, erklärt Markus Pirsch, und letztendlich sind es die kleinen Dinge, die das Miteinander ausmachen. Jürgen Rinn Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 46 47 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Eine Reklamation ist ein Notfall Nach der Gruppenarbeit zu den jeweiligen Problemschwerpunkten wurden die Ergebnisse dem Plenum vorgestellt und diskutiert. _ Wenn es zu einer Reklamation kommt und diese auch noch abgelehnt werden muss, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Wir haben uns dazu auf dem „Expertenseminar für die Reklamationsabwicklung im Autoteilemarkt“ nach Lösungsansätzen umgeschaut. R eklamationen sind immer ärgerlich für den Kunden, sei es die Kfz-Werkstatt und für den Teile verkaufenden Händler. Ganz gleich, mit welcher Beanstandung die Reklamation, sprich das defekte Teil, eingereicht wird und wie letztendlich das Resultat des Herstellers ausfällt, die Abwicklung der Reklamationsbearbeitung sollte professionell und kundenorientiert erfolgen. Wir haben uns dazu beim Expertenseminar für die Reklamationsbearbeitung im Autoteilemarkt, einem Fortbildungsseminar für den Führungsnachwuchs im KfzTeilehandel des GVA, wichtige Erkenntnisse für die Praxis eingeholt. Dozent Martin Berning von der BBE Automotive GmbH in Köln erinnerte eingangs daran, warum ein Unternehmen Kunden verliert, zumal, wenn sie von ihren Produkten und Dienstleistungen her austauschbar sind. Betrachten wir also den reklamierenden Kunden als Partner und nicht als Last. Zugegeben: In der Praxis ist das oft schwierig. Der aufgebrachte Kunde schimpft und droht vielleicht sogar mit einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Reklamationen wird es immer wieder geben, deshalb müssen wir lernen, damit richtig umzugehen. Dass ein mangelhaftes Produkt sofort und ohne Umschweife zurück genommen wird, sollte selbstverständlich sein. Wenn man jedoch versucht, sich herauszureden und den Fehler auf andere abzuschieben, verärgert und verliert man Kunden. Wird hingegen 48 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 offen und professionell damit umgegangen, erwirbt man sich Respekt. Deshalb kommt es bei der Reklamationsbearbeitung insbesondere auf soziale Kompetenz und Menschenkenntnis an. Und dabei ist ganz wichtig, den Kunden immer ernst nehmen, soviel steht fest. Reklamationen sind auch Chancen Auf der einen Seite verursachen Reklamationen zum Teil hohe Transaktionskosten, wenn man bedenkt, was alles an Manpower und Aufwand für die Abwicklung erforderlich ist. Trotzdem muss die oberste Zielesetzung immer lauten, die Kundenzufriedenheit bezüglich einer professionellen Bearbeitung in den Mittelpunkt zu stellen. Zudem bieten Reklamation auch Chancen und weisen auf Schwachstellen sowie Produktionsmängel hin. Sie ermöglichen außerdem die Wiedergutmachung, zeigen Vertrauen in eigenen Fähigkeiten und die Gelegenheit sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Deshalb gilt es vorrangig, die Ziele der Reklamationsbearbeitung festzulegen und dem Kunden die notwendige Akzeptenz für sein Problem entgegenzubringen, den sachlichen Hintergrund für die Reklamation zu erfahren, kurzfristige Abhilfe vorzuschlagen und einzuleiten. Hilfreich ist hierbei auch für alle Mitarbeiter, wenn der Reklamationsablauf in einem Flussdiagramm festgelegt wird, um eine korrekte Abwicklung der Reklamation durchführen zu können. Dozent Martin Berning von der BBE Automotive GmbH in Köln zeigte beim ersten Teil des Expertenseminars für die Reklamationsabwicklung Lösungsansätze für die Reklamationsabwicklung auf. Fotos: Rinn Wird dann ein Anspruch an den Betrieb gerichtet, muss der zuerst angesprochene, wenn er nicht selbst zuständig ist, diesen an die richtige Stelle weiterleiten. Der Bearbeiter sollte die Reklamation ernst nehmen, indem er seine Aufnahmebereitschaft signalisiert, wie etwa: „Bitte erklären Sie mir Ihr Problem, damit ich helfen kann…“ und auf Beschwichtigungen, Schuldzuweisungen sowie Zweifel an der Aussage des Kunden verzichten. Dann gilt es den Kunden in den Lösungsprozess mit einzubinden und Alternativen zur Problemlösung zu unterbreiten. Dabei kommt es auf eine unbürokratische Erledigung mit Abwägung der Situation und schneller Abfolge der einzelnen Schritte wie neue Ware liefern, Gutschrift, Abwicklungsinfo sowie Feedback nach der Erledigung an. Gemischtes Publikum seitens der Teilnehmer, die in großen Teilehandelshäusern, der Teileindustrie und im Großhandel tätig sind. Ablehnung von Reklamationen Kommt es zu einer Ablehnung der Reklamation, sollte dies – zumindest in wertmäßig bedeutsamen Fällen - zuerst telefonisch erfolgen. Dadurch entsteht ein Dialog. Dabei kann man dem Kunden die Ablehnungsgründe, die ihm nicht bekannt sind, genau erläutern. Zudem besteht die Möglichkeit, wenn der Kunde verärgert darauf reagiert, ihn im Dialog zu überzeugen. Der Kunde wird also mit seinen negativen Empfindungen nicht allein gelassen und die Geschäftsbeziehung nicht zu sehr strapaziert. Und eines ist klar, anrufen wird der Kunde im Zuge von Verärgerung sowieso, deshalb ist es besser den ersten Schritt selbst einzuleiten. Bei unberechtigten Reklamationen gilt es, dem Kunden sofort abzusagen, je eher, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, für ihn noch eine akzeptable Lösung zu finden. Eine detaillierte schriftliche Absage, jedoch kein Standartschreiben ohne Ausreden, Verniedlichungen oder Ausreden geht danach an den Kunden auf den Weg. Ist die Reklamation aus mehreren Gründen unberechtigt, so sollten sämtliche Gründe aufgeführt werden, damit der Kunde das besser nachvollziehen kann. In Fällen, wo ein Fehlverhalten des Kunden vorliegt, wird im Seminar folgende Vorgehensweise im Gutachtenstil vorgeschlagen: - Um in jedem Fall weiter mit dem Kunden auf einer Wellenlänge zu bleiben, gilt es, Lösungsvorschläge zu unterbreiten, die je nach Einzelfall individuell ausfallen. Zum Beispiel: „Wir bieten Ihnen an… oder …was halten Sie von dieser Lösung….? Stimmt der Kunde einem dieser Vorschläge zu, gilt es, diesen abzusichern und danach, also wenn der Reklamationsfall abgeschlossen ist, nachzufragen, ob der Kunde mit der Abwicklung zufrieden war. Denn Feedback ist immer wichtig. Deshalb wird eine genaue Dokumentation erstellt, die in ein aktives Beschwerdemanagement mündet. Jürgen Rinn - Zustandsbeschreibung der Ware zum Zeitpunkt der Überprüfung. - Technische Erklärung für diesen Zustand. - Rückschluss auf die unsachgemäße Verwendung des Produktes. - Hinweis, dass kein Materialfehler vorliegt. - Klarstellung, dass kein Gewährleistungsfall vorliegt. Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 49 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Die subjektive Sicht des Kunden ist die Meinung, die er weitergibt. Sie entscheidet über den nächsten Werkstattbesuch und einen künftigen Autokauf. Zufriedene Kunden sind Garanten für Werkstattauslastung und Arbeitsplatzsicherheit. Foto: Mercedes Alles in Ordnung? _ Für die Erfüllung von Qualitätsstandards im Kfz-Service gilt es den Betrieb aus der Sicht des Kunden zu sehen und die Qualitätskriterien von Serviceleistungen und Werkstattarbeiten auf die jeweiligen Anforderungen auszurichten. A lle Welt spricht von Qualität. Doch was bedeutet Qualität in diesem Zusammenhang? In erster Linie wird sie mit fehlerlosem, zuverlässigem, einwandfreien und funktionierenden gleichgesetzt. Das gilt insbesondere für die Qualität von Werkstattarbeiten. Wie bei vielen anderen markanten Schlagworten, wird der Begriff häufig überstrapaziert. Daher sollte man sich über den Sprachgebrauch im Klaren sein. Es gibt weder hoch- noch niederwertige Qualität. Qualität lässt sich nur durch Anforderungen an die Beschaffenheit eines Produktes oder einer Dienstleistung und nicht durch Wert, Preis oder Kosten beschreiben. Daraus lässt sich erkennen, dass nicht der Wert die Qualität bestimmt, sondern die Qualität den Wert eines Produkts oder einer Dienstleistung ausmacht. So hat beispielsweise Toilettenpapier nicht weniger Qualität als Schreibpapier, nur weil man darauf eben nicht bequem schreiben kann. Die Anforderungen und der Verwendungszweck von Toilettenpapier und Schreibpapier sind aber total unterschiedlich. Um qualitative Aussagen machen zu können, kann man nur verschiedene Arten von Toilettenpapier vergleichen. Man kann auch nicht behaupten, dass Qualität Geld kostet. Aber die Erfüllung bestimmter Qualitätsstandards ist mit Kosten verbunden. Denn sie werden vom Kunden vorausgesetzt. Als solche zählen beispielsweise: 50 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 * Funktion * Aussehen * Preis * Lieferzeit * Sicherheit Qualität wird vom Markt, also von der Kundschaft und dem vergleichbaren Angebot anderer Anbieter festgelegt. Für den Motorradbetrieb heißt es, die Qualitätsanforderungen klar zu definieren. Nur dann lässt sich die tatsächlich vorhandene Qualität messen und beurteilen. So ist es unerlässlich eigene Qualitätsgrundsätze zu formulieren und auf der Basis eines eigenen Qualitätsmanagement-System aufzubauen. Sowohl neue wie neue oder gebrauchte Autos wie auch Werkstattund Kundendienstleistungen lassen sich mit Qualitätsmerkmalen bewerten. Aus diesen Merkmalen werden Qualitätsanforderungen abgeleitet. Für unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen gelten somit jeweils andere Qualitätsmerkmale. Bei der Qualität sind Äpfel nicht mit Birnen vergleichbar Die Anforderungen des Kunden hinsichtlich Qualität eines Fahrzeugs sind beispielsweise Spritzigkeit, Langlebigkeit, Komfort, Einhaltung technischer Daten und Ausstattung, Umweltfreundlichkeit, geringer Kraftstoffverbrauch, Prestige, Garantie, guter Kundenservice. Selbst wenn die genannten Qualitätsmerkmale nicht für jedes Modell und jede Kundengruppe zutreffen oder bestimmte Kunden andere Wünsche hegen, so bedeutet dies nur, dass Qualität die Erfüllung von Anforderungen der unterschiedlichen Kunden darstellt. Käufer von Kleinwagen stellen andere Anforderungen als die von Luxuslimousinen. In einem verhalten sie sich gleich: Alle erwarten Qualität und damit die Erfüllung ihrer Ansprüche an das Produkts oder die Werkstattleistung. Mit anderen Worten: Qualität ist die Übereinstimmung eines Produkts oder einer Dienstleistung mit den Anforderungen des Kunden anhand festgelegter und erwarteter Eigenschaften. Qualität wird deshalb nur erreicht, wenn alle Funktionen im Betrieb ihre Arbeit auf Anhieb richtig machen, wenn alle die richtigen Dinge tun, wenn absolute Kundenzufriedenheit erreicht wird. Qualität darf kein Lippenbekenntnis sein Um dem Kunden die Qualität der Neuoder Gebrauchtwagen sowie Werkstattleistungen transparent zu machen, darf man es nicht bei Lippenbekenntnissen belassen. Aussagen wie: „Wir erbringen permanente Qualität“ und „Unser Unternehmen steht für Qualität“ müssen mit Leben erfüllt werden, ansonsten wirken sie abgedroschen und leer. Dazu muss ein effizientes Qualitätskonzept erarbeitet werden. Dabei darf es vordergründig nicht darum gehen, allerhöchsten und oft abstrakten Qualltätsanforderungen genügen zu wolSCHRITT FÜR SCHRITT zum Erfolg 1. Schritt: Qualitäts-Ziele formulieren 2. Schritt: Ist-Zustand feststellen - Stärken/Schwächen des Betriebes in Bezug auf Kundenwünsche untersuchen, 3. Schritt: QM-Strategie aufbauen - Kundenorientierte Maßnahmen und Budgetplanung 4. Schritt: Maßnahmen umsetzen - Vor Ort: Ausrüstung / Einrichtung - Kommunikation / Kundenansprache - In den Medien: Anzeige / Sticker - Aktionen einleiten / Mailing versenden 5. Schritt: Kontrolle aller Aktivitäten und eventuelle Nachbesserung einleiten Mechanismen ab. Schon im ersten Moment werden Erwartungen deutlich. Das sind Produkt- und Beratungserwartungen, finanzielle Hoffnungen und auch konkrete Erwartungen, in einer bestimmten Art und Weise behandelt und bedient zu werden. Erst kommt der Kunde, dann lange Zeit nichts Eine Voraussetzung bei der Entwicklung von Service-Strategien besteht darin, alle Mitarbeiter am Service-Konzept zu beteiligen. Kundenzufriedenheit ist gleichzeitig ein Spiegelbild der Mitarbeiterzufriedenheit. Foto: AutoCrew len. Im Rahmen des Qualität-Management (QM)-Prozesses muss jeder Betrieb seine Qualitätsgrundsätze selbst herausfinden und umfassend beschreiben. Mit diesem ersten Schritt beginnt in der Regel die Installation des QM-Prozesses. Nach dieser Qualitätspolitik wird dann der Betrieb ausgerichtet. Die Werkstattleistung muss das erfüllen, was sie verspricht. Dabei darf Kundenzufriedenheit nicht zum Zufallstreffer ausarten. So setzen Kontrollen am Ende einer Werkstattleistung oder vor der Auslieferung eines Kundenfahrzeugs ständige Qualitätsverbesserungen voraus. Keine Widersprüche in Erwartung und Verhalten aufkommen lassen Weil jeder Kunde zuvorkommend bedient und auch oder gerade in unserer Werkstatt geachtet werden möchte, hilft es Mitarbeitern und Inhabern, wenn diese sechs Punkte beachtet werden: 1. Freundliche Begrüßung 2. Hand geben erzeugt Kontakt 3. Höfliches Verhalten 4. Kundengründe erkennen 5. Nicht alles akzeptieren 6. Sich über eigene Reaktionen bewusst sein. Ein weiterer Punkt ist das sichere Auftreten, das erreicht wird durch: · Fachliche Kompetenz zeigen · Menschliche Größe demonstrieren · Keine Unterwürfigkeit · Kunde und Sie auf einer menschlichen Ebene Für den Umgang mit Kunden gilt: Freundlich aber bestimmt. Wir alle aber leben nur von unseren Kunden. Darum müssen wir immer für sie da sein. Sie können uns niemals stören oder bei der Arbeit unterbrechen. Denn sie – die Kunden – sind ja der Sinn unserer Arbeit. Wenn ein Kunde das Geschäft betritt, laufen ganz bestimmte Im Rahmen eines kundenorientierendem Qualitätsmanagements ist es wichtig zu wissen, was Kunden wollen, bzw. gerne hätten. Deshalb gilt es Maßnahmen zu ergreifen, um die Wünsche der Kunden zu befriedigen. In der folgenden Phase gilt es, zu kontrollieren, ob die Orientierung auch wirklich stimmt und ein ständiger Dialog zwischen Kunden und Unternehmen besteht. Als wichtige Qualitätsregel im Kundendienst-Management gilt: Jede Maßnahme im Betrieb sollte durch die Brille des Kunden betrachtet werden. Bringt die Aktivität dem Kunden einen Vorteil? Wenn ja, dann sollte sie auch entsprechend herausgestellt werden. Die innerbetriebliche Kommunikation muss stimmen In der Praxis ist es wenig erfolgversprechend, wenn der Inhaber bzw. die Führungsmannschaft allein ein QM-Konzept verfolgt. Alle Mitarbeiter, besonders diejenigen, die Kundenkontakte haben, müssen dieses Konzept mittragen, um ein Höchstmaß an Anziehungskraft für die umworbenen Zielgruppen zu entwickeln. Dieser Zielgruppenkontakt ist für das Unternehmen so wichtig, dass er ständig verbessert werden muss. Denn mit schwindendem Kundenstamm ist auch ein kapitalkräftiges Unternehmen vorerst zum Untergang verurteilt. Überzogene Kalkulationen in besseren Zeiten (also im „Verkäufer-Markt“) sind ein sicherer Weg, um die eigentliche Basis des Unternehmens, einen zufriedenen Kundenstamm, schnell und sicher zu zerstören. Denn der „Orientierungslauf“ der Kunden soll für einen Erfolg sorgen, der strategisch herbeigeführt wurde und auf U.R. Dauer gesichert werden kann. Reifenlagerhallen & Reifencontainer Länge, Höhe, Breite variabel Preiswerte Montage mit Erdnägeln Komplett mit Reifenregalen lieferbar Gebrauchtwagenpavillons Repräsentativ durch verglaste Vorderfront Serienmäßig mit Heizung, Strom und Anschlüssen Keine oder nur geringe Fundamentkosten Direktannahmen und Werkstatthallen ab 30 m2 Kostengünstige Systembauweise Individuelle Ausführungen mit flexiblen Maßen Schlüsselfertig inkl. Bauantrag und Statik Auch als Leasing oder Mietkauf Hacobau GmbH · 31785 Hameln · Tel. 0 51 51- 80 98 76 · [email protected] · www.hacobau.de SCHNELLER. STÄRKER. BESSER FÜR IHREN MOTOR – XTL® TECHNOLOGY Ihr FUCHS Partnerhändler informiert Sie gerne: CLASSIC SCHMIERSTOFF GMBH & CO. KG Lange Straße 100-106 · 27318 Hoya · www.classic-oil.de Telefon: 04251 812-51 · Telefax: 04251 812-902 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 51 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Tücken und Fallstricke beim Werkstattauftrag _ Das Kfz-bezogene Werksvertragsrecht hinterlässt in der deutschen Rechtsprechung so gut wie keine Spuren. Trotzdem treten in der täglichen Praxis immer wieder Fallstricke in den immer beliebter werdenden Finanzierungsmöglichkeiten selbst für kleinere Reparaturen auf. Wir haben uns einige Alltagsprobleme aus dem Werkvertragsrecht angeschaut. B ei jährlich rund 74,3 Millionen Wartungs- und Reparaturaufträge in den etwa 37.800 Werkstätten des Kfz-Handwerks ist es schon mehr als verwunderlich, dass es so gut wie keine Rechtsstreitigkeiten gibt. Das mag daran liegen, dass die Werkstätten kompromissbereiter sind, da es oft nur um kleine Beträge geht und der Kunde auch Kunde bleiben soll. Laut dem Report der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) sind die Kunden mit ihrer Kfz-Werkstatt insgesamt gesehen sehr zufrieden und urteilten im Schnitt durchweg mit Noten 1,4 und 1,9. Aber auch die Schiedsstellen der Kfz-Innungen der Länder sind da mehr als hilfreich. Nur rund 0,1 Promille der Wartungs- und Reparaturaufträge führen zu Unstimmigkeiten und bedürfen der Klärung durch eine Schiedsstelle. Alltagsprobleme aus dem Werkvertragsrecht behandelte beim 6. Autorechtstag des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Allgemeinen Deutschen Automobil Club (ADAC) und des Bundesverbands freier Kraftfahrzeug-Händler (BVfK) vor rund 120 Teilnehmern auf dem Petersberg bei Bonn, Rechtsanwalt Joachim Otting aus Hünxe. Dabei bezog er sich unter anderem auf die Problematik, die sich aus den immer beliebter werdenden Finanzierungsmöglichkeiten selbst für kleinere Reparaturen ergeben. Finanzierte Reparatur In den vergangenen Jahren ist vermehrt zu beobachten, dass die Einkommen gerade noch zum Leben ausreichen und für die Autokosten vielfach kein Finanzpolster mehr vorhanden ist. Was liegt da für die Autobanken näher auch Reparaturen über Kredite zu finanzieren, so wie das seit Jah- 52 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 ren schon beim Autokauf gemacht wird. So findet man im Internet beispielsweise bei der VW-Bank: „Sie stehen plötzlich vor nicht eingeplanten Reparaturkosten, können aber kein Loch in der Haushaltskasse gebrauchen? Oder Sie haben gerade bei Ihrem Volkswagen Partner Traumzubehör entdeckt – endlich die Standheizung für den nächsten Winter, die Klimaanlage für den heißen Sommer oder die eleganten Leichtmetallfelgen – und würden am liebsten gleich damit losfahren? Kein Problem, wir bieten Ihnen eine bequeme Finanzierung an. Auf einen Blick: ab 500 bis 4.000 Euro, bei Laufzeiten von 12 bis zu 36 Monaten und attraktiven Finanzierungskonditionen. Fragen Sie Ihren Volkswagen Partner nach einem individuellen Angebot – er berät Sie gerne.“ Bei einem so klassischen Geschäft aus Werkvertrag und Darlehen ist der Verbraucher über sein Widerrufsrecht zu belehren, was kein Problem darstellt, da die Unterlagen zum Darlehensvertrag von der Bank kommen. Vom Autokauf ist bekannt, dass der KfzHändler sein Auto zurück erhält, wenn der Käufer von der Finanzierung zurücktritt. Kommt aber eine Kunde zur Inspektion und hat kein Geld, hört der Kunde meist, kein Problem, wir organisieren das Darlehen über eine Bank. Die Anfrage und die Zusage gehen schnell vonstatten. Der Wagen wird repariert, abgeholt und anschließend macht der Kunde von seinem Widerrufsrecht zum Darlehensvertrag gebrauch. Zu einem Zeitpunkt, wo noch kein Geld an die Werkstatt überwiesen wurde. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) schuldet der Kunde der Werkstatt jetzt den Wert der Reparatur. Auf der Grundlage einer Entscheidung des Bundesgerichtshofes (BGH) kann aber festgestellt werden, dass der Rechnungsbetrag den Wert der Leistung bestimmt. Bis heute noch nicht geklärt ist die Frage, mit oder ohne Umsatzsteuer. Laut dem Report der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) sind die Kunden mit ihrer KfzWerkstatt insgesamt gesehen sehr zufrieden und urteilten im Schnitt durchweg mit Noten 1,4 und 1,9. Foto: Linzing Kostenvoranschlag verrechnen Ein Dauerärgernis im Kfz-Gewerbe ist der Kostenvoranschlag, der nach dem BGB im Zweifel kostenfrei zu erstellen ist. In der Regel dient ein Kostenvoranschlag dazu, sich eine Vorstellung zu verschaffen, was ein bestimmter Auftrag kosten würde. Im Kfz-Gewerbe dient der Kostenvoranschlag häufig nicht zur Ermittlung der zu erwartenden Kosten. Der Kunde will mit Hilfe des Kostenvoranschlags seinen Schaden mit der Versicherung fiktiv abrechnen. Experten empfehlen daher den Werkstätten dringend, insbesondere bei Karosserieschäden die Kostenpflichtigkeit des Kostenvoranschlags in Form eines Werkstattauftrags mit dem Kunden zu vereinbaren. Da wo sonst steht, Zahnriemen wechseln oder Bremsbeläge erneuern, steht jetzt Kostenvoranschlag erstellen, und da werden gleich die Kosten mit aufgeführt. Wird der Fahrzeugschaden anschließend in der Werkstatt instand gesetzt, liegt es im Ermessen der Werkstatt zu sagen, das die Kosten des Kostenvoranschlags verrechnet werden. Problemkreis Auftragserteilung Ein Thema, wodurch in Werkstätten immer wieder Unsicherheiten entstehen und wozu es immer wieder Gesprächsbedarf und Reibereien gibt, ist der Problemkreis der Vertretung bei der Auftragserteilung. Wem gehört denn heute noch sein Auto. Die meisten doch einer Firma oder einer Leasinggesellschaft. Kommt der Fahrzeugnutzer in die Werkstatt wegen einer Inspektion oder einer Reparatur, stellt sich oft die Frage, ist er berechtigt im Namen des Eigentümers, als Vertreter oder Bote, einen Werkvertrag zu schließen. Bei professionell organisierten Flotten da ist das geregelt. Entweder hat das Flottenmanagement des Eigentümers mit einer Werkstatt eine Vereinbarung oder der Nutzer verfügt über eine Art Scheckkarte mit den entsprechenden Regeln und Telefonnummer des Flottenmanagements. Beispielsweise ist dort aufgeführt, dass der Nutzer bis 300 Euro Aufträge vergeben kann und bei allem was darüber hinaus geht bedarf es der Kontaktaufnahme mit dem Flottenmanagement. Bestehen solche Regelungen nicht, wird den Werkstätten dringend geraten, die Vertretungsund Botenverhältnisse an diesen Stellen deutlich zu klären, möglicherweise mit einer Rahmenvereinbarung. Am Ende würden dann die Duldungsvollmachten oder auch die Anscheinsvollmachten zugrunde liegen, die im Einzelfall schwer zu handhaben sein wird. dass in kleineren Werkstätten die Anzahl der Aufträge ohne vereinbarte AGB groß ist, während diese in Autohäusern mit klar schematisierten Auftragsabläufen etwas kleiner ist. Aber eine 100-prozentige Durchdringung erreicht kein Kfz-Betrieb. Die Einbeziehung der AGB in einen Wartungs- oder Reparaturauftrag ist im Hinblick auf das Pfandrecht von großer Bedeutung. Bei mündlichen Aufträgen kommt nur das gesetzliche Pfandrecht nach dem BGB zum Tragen. Liegen dem Auftrag die AGB zugrunde, gilt das vertragliche Pfandrecht, weil es – anders als das gesetzliche Pfandrecht – auch gutgläubig erworben werden kann. Den Kfz-Betrieben wird daher dringend empfohlen, dass bei Werkverträgen immer die AGB mit einbezogen werden. Während die Werkstätten bei Verbrauchern großen Wert darauf legen sollten, können mit Unternehmen AGB-Rahmenverträge geschlossen werden. Werkunternehmerpfandrecht Zahlt ein Kunde bei der Abholung seines Fahrzeugs nicht den offenen Rechnungsbetrag und es war nichts anderes vereinbart, hat der Kfz-Betrieb für seine Forderungen aus dem Werkvertrag ein Pfandrecht nach dem BGB. Er hat das Recht, das Fahrzeug Einbeziehung der AGB in den Werkvertrag Die Einbeziehung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) in den Werkvertrag gelingt jedenfalls bei gut organisierten Werkstätten regelmäßig, denn aus internen Regelungen heraus werden die Werkstattaufträge ausgedruckt und vom Kunden mit Unterschrift bestätigt. Dennoch gelingt es nicht lückenlos, die Geltung der AGB zu vereinbaren, weil Aufträge auch mündlich erteilt werden. Beispielsweise durch den „Schlüsselwurfkunden“ der seinen Fahrzeugschlüssel in den Briefkasten wirft oder einfach auf die Theke legt. Aber auch beim Pannendienst ist es so. Zuerst wird im Allgemeinen versucht, das Fahrzeug wieder fahrbereit zu machen. Gelingt das nicht, wird abgeschleppt. In solchen Fällen handelt es sich um mündliche Aufträge, die auch wirksam sind. Allerdings kann es zu Problemen kommen, wenn der Kunde behauptet, dass Reparaturmaßnahmen durchgeführt wurden, die nicht vereinbart wurden. Zudem werden bei mündlichen Verträgen die AGB nicht wirksam vereinbart. Jurist Otting schätzt, Unser Antrieb – Ihr Erfolg. Die Spitzenstellung der ContiTech Power Transmission Group in der automobilen Erstausrüstung bildet die Plattform für das internationale Ersatzgeschäft. q www.contitech.de/aam ContiTech Antriebssysteme GmbH [email protected] ContiTech. Engineering Green Value Der freie Kfz-ServiceMarkt Ein Dauerärgernis im Kfz-Gewerbe ist der Kostenvoranschlag, der nach dem BGB im Zweifel kostenfrei zu erstellen ist. Foto: Rinn einzubehalten. Voraussetzung dass der Kunde auch der Eigentümer ist. Ist der Eigentümer des Fahrzeugs eine Leasinggesellschaft hat der Kfz-Betrieb ein Problem. Inzwischen gibt es Profischuldner, die das ausnutzen. Morgens bringt jemand das Auto und erteilt einen Reparaturauftrag in eigenem Namen. Ist die Reparatur durchgeführt, kommt der Eigentümer, der sich auch als solcher ausweist, und holt sein Auto ab. Er zahlt nicht den offenen Rechnungsbetrag, weil er nicht der Besteller ist. Damit hat der Kfz-Betrieb auch kein Recht das Auto einzubehalten. Das gesetzliche wie auch das vertragliche Pfandrecht erlischt bei der Herausgabe des Fahrzeugs. Dabei muss es sich aber um eine tatsächliche Herausgabe mit dem entsprechenden Willen des Kfz-Betriebs handeln. Äußert der Kunde den Wunsch, vor der Rechnungsbegleichung eine Probefahrt zu machen, um beispielsweise festzustellen, ob das Klappern behoben wurde, und kommt nicht wieder, dann handelt es sich nicht um eine tatsächliche Herausgabe. In einer solchen Situation könnte man es darauf ankommen lassen, das Fahrzeug, mit Hilfe eines Abschleppwagens, wieder auf das Gelände des KfzBetriebs zu verbringen. Das vertragliche Pfandrecht, das unter anderem in den vom ZDK empfohlenen AGB enthalten ist, bezieht sich auch auf Altforderungen gegenüber dem Auftraggeber. Der Kunde kommt sein Auto B abholen und für Auto A ist noch eine Rechnung offen. Damit kann der Kfz-Betrieb Auto B als Pfand einbehalten und hat gegenüber dem Kunden ein Sicherungs- und Druckmittel, um den noch offenen Betrag zu erhalten. Bisher ist keine Entscheidung bekannt geworden, die eine solche Handlungsweise für unwirksam erklärt hat. Das ist der Grund, warum die AGB in einem Auftrag wirksam mit einbezogen werden sollen. Das als Pfand einbehalte Fahrzeug sollte nicht zu lange auf dem Werkstattgelände verbleiben und zum Entsorgungsfall werden. Gegenüber dem Zahlungssäumigen sollte die Versteigerung mit einer 54 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 2013 Frist von einem Monat angedroht werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Zugang der Androhung beweisbar sein muss. Am sichersten ist eine Zustellung durch den Gerichtsvollzieher zu wählen. Nach Ablauf der Frist wird der Wagen dann durch den Gerichtsvollzieher versteigert. Der neue Eigentümer des Autos verfügt jetzt über keine Zulassungsbescheinigung Teil 2, aber über einen Zuschlagsbeschluss. Mit diesem erhält er bei der Kfz-Zulassungsstelle neu Fahrzeugpapiere. Obwohl dieser Verwaltungsakt lästig ist, muss er aber sein, da sonst das Pfandrecht nichts wert wäre. Zurückbehaltungsrecht Ein Klassiker ist hier auch der Leasingnehmer, der mit seinen Raten gegenüber der Leasinggesellschaft im Rückstand ist. Hält die Kfz-Werkstatt das Fahrzeug wegen nicht beglichener Inspektionsrechnung ein, kommt alsbald die Leasinggesellschaft und verlangt die Herausgabe des Fahrzeugs, weil sie den Leasingvertrag gekündigt hat. Bei solchen Fällen, die immer wieder vorkommen, ist von Seiten der Werkstatt Geduld gefragt. Eine Möglichkeit wie die Werkstatt an ihr Geld kommt bietet gegebenenfalls das Zurückbehaltungsrecht nach dem BGB: Wegen notwendiger Verwendung auf das Fahrzeug besteht ein Zurückbehaltungsrecht auch gegenüber dem Eigentümer. Die Voraussetzungen das Zurückbehaltungsrecht anzuwenden sind sehr eng, auch gegenüber dem Eigentümer. Es müssen schon notwendige Verwendungen sein, weshalb die Rechnung entstanden ist. Eine Inspektion gilt nach der Rechtsprechung nicht als notwendige, sondern nur als nützliche Verwendung. Als Faustregel kann angenommen werden, dass die Behebung eines Motorschadens, Getriebeschadens oder Unfallschadens als notwendige Verwendungen anzusehen ist, wodurch das Fahrzeug wieder zu einem nutzbaren Wagen wird. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass der Leasingnehmer der seine Raten nicht bezahlt, nicht wegen Nützlichem in die Werkstatt kommt. Er bringt das Fahrzeug erst dann in die Werkstatt, wenn es nicht mehr anders geht und der Wagen sonst nicht mehr zu fahren ist. Oft hat man es dann mit notwendigen Verwendungen zu tun und damit liegt das Zurückbehaltungsrecht bei der Werkstatt. Es kommt vor, das die Möglichkeit des Zurückbehaltungsrechts von der Werkstatt oder sogar vom Anwalt nicht gesehen wird, weil die Leasinggesellschaften die Herausgabe des Fahrzeugs fordern, da die Werkstatt gegenüber dem Eigentümer über kein Werkunternehmerpfandrecht verfügt. Die Variante der notwendigen Verwendung sollte vor Herausgabe des Fahrzeugs an die Leasinggesellschaft immer geprüft werden. Atypische Aufträge Behelfsreparaturen, damit er gerade wieder läuft, Notreparaturen im Pannendienst, Reparaturen mit gebrauchten Teilen und andere Aufträge außerhalb der Standardreparatur machen es erforderlich, daran zu erinnern, dass nur im Kaufrecht der Sachmangelhaftungsanspruch gegenüber dem Verbraucher nicht ausgeschlossen werden darf. Bei einem Werkvertrag hingegen ist der Ausschluss zulässig. Den Kfz-Werkstätten ist daher zu empfehlen, für Notreparaturen im Rahmen des Pannendienstes entsprechende Formulare mit einem Ausschluss der Sachmangelhaftung vorzuhalten. Bei Reparaturen mit gebrauchten Teilen ist es daher nicht notwendig, dass der Kunde das notwendige Gebrauchtteil selber beschafft, damit es anschließend von der Werkstatt eingebaut wird. In den Werkstätten hat man oft die Fehlvorstellung, dass sich der Werkvertrag, der nichts anderes als ein Reparaturauftrag ist, zusammensetzt aus einem Kaufvertrag über das Ersatzteil und einem Werkvertrag über den Einbau. Das ist so nicht richtig. Die Reparatur einschließlich Beschaffung des Ersatzteils ist ein Werkvertrag. Sonst müsste bei der Inspektion beispielsweise ein Kaufvertrag über Zündkerzen, Luftfilter, Öl und für deren Einbau ein Werkvertrag abgeschlossen werden. Trotzdem kann die Sachmangelhaftung teilweise ausgeschlossen werden. Die Werkstatt schließt die Sachmängelhaftung für das eingebaute Gerauchtteil aus, für die Qualität der handwerklichen Leistungen kommt sie voll zum Tragen. Die immer beliebter werdenden Finanzierungsmöglichkeiten selbst für kleinere Reparaturen sind nicht ganz unproblematisch. Foto: Rinn Der richtige Partner für optimale Laufleistung Sachmangelhaftung statt Auftrag Meist beginnt es mit dem Kauf eines Gebrauchtwagens. Innerhalb der ersten sechs Monate kommt der Kunde und sagt, dass an dem Wagen etwas nicht in Ordnung sei. Da es sich um einen Sachmangel handelt, bittet er um dessen Behebung. In solch einer Situation sollte die Werkstatt vorsichtig sein und sich den angeblichen Sachmangel erstmal anschauen. Vielleicht ist es kein Sachmangel, sondern üblicher Verschleiß oder das Auto verhält sich statistisch korrekt und das Teil darf jetzt gerade kaputt gehen ohne das es sich um einen Sachmangel handelt. Bei einem solchen Anliegen eines Kunden sollte die Werkstatt von vorneherein klar sagen, um was es sich handelt. Garantie oder Kulanz? Ganz bitter ist für die Werkstatt das Thema Garantie und Kulanz. Hier ist der Kfz-Betrieb auf Gedeih und Verderb der Entscheidung eines Dritten ausgeliefert, dem Garantiegeber oder dem der Träger der Kulanz. Der Werkstatt kann nur empfohlen werden von vorneherein solche Anliegen des Kunden ganz sauber zu handhaben Es sollte ein Werkvertrag erstellt werd aus dem auch klar hervorgeht, das im Zweifel der Kunde zahlt. Von Markenbetrieben ist oft zu hören, dass am Anfang eines Jahres Garantie- und Kulanzanliegen vom Hersteller ohne große Probleme abgewickelt werden. Geht es auf das Ende des Jahres zu, sind die Kassen des Herstellers meist schon leer und die Bereitschaft solche Anliegen zu regeln wird immer geringer. Es gibt aber auch Kfz-Betriebe, die bei einer Wartungs- oder Reparaturmaßnahme eines Kundenfahrzeugs, aufgrund ihrer umfangreichen Erfahrungen, Beanstandungen beheben, ohne dass der Kunde diese festgestellt oder bemängelt hat. Holt der Kunde sein Fahrzeug ab, heißt es dann, übrigens wir haben da noch was gefunden, aber das rechnen wir mit dem Hersteller ab, das geht auf Garantie. Wenn da die Werkstatt vom Hersteller zu hören bekommt, nichts gibt es, dann hat sie ein großes Problem, denn vom Kunden nachträglich Geld verlangen geht nicht, der hat keinen Auftrag erteilt. Auftragserweiterung Die Werkstatt hat ein Kundenfahrzeug mit einem genauen Werkvertrag in der Reparatur. Während der Arbeiten stellt sich heraus, da hier noch was und da noch was gemacht werden muss. Die Arbeiten werden gestoppt und die Werkstatt muss sich mit dem Kunden in Verbindung setzen zwecks Erweiterung des Werkvertrags. Obwohl bisher noch nicht bekannt geworden ist, dass ein Kunde mal zu einer solchen Erweiterung Nein gesagt hat, sollte die Werkstatt darauf vorbereitet sein, wenn das Auto zum Teil zerlegt ist und der Kunde sagt, Nein, das ist zu teuer, bitte wieder zusammenbauen ich hole das Auto wieder ab. Das Zusammenbauen ist auch Arbeit und kostet Geld. Nach dem BGB „kann der Besteller bis zur Vollendung des Werkes jederzeit den Vertrag kündigen. Kündigt der Besteller, so ist der Unternehmer berechtigt, die vereinbarte Vergütung zu verlangen; er muss sich jedoch dasjenige anrechnen lassen, was er infolge der Aufhebung des Vertrags an Aufwendungen erspart oder durch anderweitige Verwendung seiner Arbeitskraft erwirbt oder zu erwerben böswillig unterlässt. Es wird vermutet, dass danach dem Unternehmer 5 vom Hundert der auf den noch nicht erbrachten Teil der Werkleistung entfallenden vereinbarten Vergütung zustehen.“ Spätestens, wenn der Kunde erfährt, dass dies die Rechtsfolge ist, überlegt er sich vielleicht doch noch mal, ob er einen erweiterten Reparaturauftrag erteilt. Beratungspflichten Früher war Motortuning eine rein mechanische Angelegenheit. Heute geht es mit Hilfe eines Computers sogar im Rahmen einer Fernwartung. Das Chiptuning ist deswegen so beliebt, weil in einer Verkehrskontrolle schlichtweg nicht auffällt und der Versicherer nichts davon weiß. Hier genau muss die Werkstatt ihren Beratungspflichten nachkommen und das schriftlich und vor dem Eingriff in die Motorelektronik. Der Kunde ist darüber zu unterrichten, dass er zur Kfz-Zulassungsstelle muss, dass die Kfz-Versicherung zu informieren ist und dass seine Garantieansprüche nicht mehr die sind, die er mal erworben hat, wozu es auch diverse Urteile gibt. Daneben hat das Oberlandesgericht Hamm festgestellt, das Chiptuning einen erhöhten Verschleiß bedeutet. War ein Auto mal chipgetunt und dem Käufer war das nicht bekannt, liegt ein Sachmangel vor. Besonders kritisch ist Chiptuning im Zweiradbereich, denn zu dem Thema Zulassung und Versicherung kommen auch noch die rechtlichen Fragen der Fahrerlaubnis zum Tragen. Hans Rosarius HEPU® Wasserpumpen Seit mehr als 40 Jahren ist HEPU® bekannt als Hersteller hochwertiger Wasserpumpen für Kraftfahrzeuge. Überall wo Motoren laufen und Fahrzeuge für Mobilität und Bewegung sorgen, sind Original HEPU® Markenprodukte gefragt. Profitieren Sie vom Know-how eines starken Partners mit kompletter Programmabdeckung und nahezu 100%iger Lieferfähigkeit. HEPU® steht für Kompetenz und Erstausrüsterqualität – Made in Germany! 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Im April 2013 hatte das Wolk After Sales Experts eine Studie über die Auswirkungen der neuen Werkstattportale im Internet auf die gesamte Autoservice Branche veröffentlicht. Inzwischen sind laut Wolk drei neue Wettbewerber auf den Plan getreten. Nicht nur die Vielzahl der Werkstattportale verursacht laut Wolk mittlerweile Orientierungslosigkeit, sondern auch die unterschiedlichen Formen der Angebote und Funktionen, die diese anbieten. Damit sich sowohl Endkunden als auch Werkstattbetreiber einen Überblick verschaffen können, gibt es jetzt eine Übersicht über die verschiedenen Portale. Hierfür wurden alle Webseiten, die eine Relevanz für die Kaufentscheidung von Autoreparaturen oder Wartungsarbeiten besitzen, in drei Haupt-Kategorien unterteilt. Zusätzlich zu einer schnellen Übersicht gibt es ausführliche Informationen zu den einzelnen Portalen inklusive Funktionsumfang und Kosten für Werkstattbetreiber. Die Studie „After Sales Goes Online“ gibt einen Überblick über den Online-Markt im Werkstattsektor. Foto: Wolk Niveau niedrig Die derzeitige Nutzung dieser Portale durch Autofahrer befindet sich laut Wolk auf einem noch sehr niedrigen Niveau. Die Bereitschaft, in Zukunft Autoserviceleistungen über das Internet zu buchen liegt allerdings deutlich höher, wobei diese in Abhängigkeit zur Komplexität der Serviceleistung steht. Inzwischen hat sich das Angebot der Portale mehr und mehr differenziert. Wolk nennt in seiner Marktübersicht ONLINE AUTO-SERVICE PORTALE Vergleichsportale (Autofahrer kann mehrere Angebote vergleichen) Portale ohne Angebotsvergleich Autofahrer Portale Sofortiger Angebotsvergleich Zeitversetzter Angebotsvergleich Empfehlung einer Werkstatt Hilfe bei Preisvorstellung Fairgarage Autoservice.com easyautoservice deineautoreparatur.de Autoscout 24 SchadenLaden.de reparaturpilot autoaid Werkstars Autoreparaturen.de drivelog autoreparatur.net meinewerkstatt.de moovu.de www.reparaturFUXX.de 56 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Werkstattportale haben ganz unterschiedliche Ansätze. Wolk After Sales Experts geben einen Überblick über die Leistungen der einzelnen Portale. Grafik: amz, Quelle: Wolk schon insgesamt 15 verschiedene Angebote. Eine Kategorisierung soll Übersicht schaffen. Die erste Unterscheidung ist die nach der Möglichkeit eines Angebotsvergleichs. Es gibt Portale mit und ohne eine solche Vergleichsmöglichkeit. Fairgarage, Autoscout24, Werkstars und Reparaturfuxx bieten einen sofortigen, Autoservice.com, Schadenladen, autoreparatur.net, Motoso, Moovu.de, Autohelden und Reparaturfuxx einen zeitversetzten Vergleich. rum, ein digitales Serviceheft anzulegen und so jederzeit seine Fahrzeugdaten und -Historie parat zu haben. Reparaturpilot. de vermittelt laut eigenen Aussagen seine Kunden nur an seriöse, vorqualifizierte Werkstätten mit vorverhandelten Sonderkonditionen. Alle Kostenvoranschläge und Rechnungen werden für Kunden durch Experten überprüft und besprochen. Meinewerkstatt.de dagegen zeigt nur eine Werkstattsuche, die mit einer Anfragemöglichkeit versehen ist. Schneller Vergleich Welche ist die richtige? Der direkte Preisvergleich ist in der Regel dadurch möglich, dass im Portal standardisierte Reparaturen hinterlegt sind, die dann vom Autofahrer gezielt abgefragt werden können. Weil die Werkstatt ihren Stundenverrechnungssatz und andere wichtige Eckdaten eingepflegt hat, wird der schnelle Preisvergleich möglich. Beim zeitversetzten Preisvergleich wird ein konkreter Preis für eine bestimmte Reparatur bei einer oder mehreren Werkstätten angefragt. Die Werkstatt gibt daraufhin ein Angebot ab, das der Autofahrer dann im Anschluss vergleichen kann. Vorteil für die Werkstatt: man weiß genau, was wann angefragt wird. Das ist auch gleichzeitig der Nachteil für den Autofahrer: er muss seine Daten preisgeben und kann die Preise erst mit Zeitverzug vergleichen. Es gibt aber auch Portale ohne eine solche Preisvergleichsmöglichkeit. Hier geht es eher um die Bequemlichkeit des Kunden: er kann über solche Plattformen Termine buchen und zusätzliche Services in Anspruch nehmen. So bietet Easy Auto Service den Rundum-Service mit Angebot, Hol- und Bringdienst sowie gewaschenem Fahrzeug. Bei Drivelog geht es auch da- Wer seine Werkstatt in einem Portal sichtbar machen möchte, sollte sich also zunächst die Frage stellen, welche Art von Plattform er gern nutzen würde. Soll der Autofahrer direkt die Preise sehen und dann gleich einen Termin vereinbaren können? Dann empfehlen sich Fairgarage, Autoscout24, Werkstars und Reparaturfuxx. Wer lieber individuelle Angebote abgeben und dadurch neue Kundenkontakte sammeln möchte, ist bei den Portalen mit zeitversetzten Angeboten gut aufgehoben. Wer nach möglichst viel Individualität sucht, lässt sich in den Plattformen mit eigenständiger Anfrage oder Vermittlung listen. Eins ist klar: es ist nicht sinnvoll, in allen Portalen präsent zu sein. Da verliert auch der versierte Profi schnell die Übersicht. Bisher kann noch keine der Plattformen sehr große Nutzerzahlen vorweisen. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Denn von dieser Größe hängt es ab, wie viele Anfragen oder Aufträge am Ende zu erwarten sind. Es ist nicht besonders lohnenswert, in ein Portal zu investieren, das dann keine Aufträge bringt. Die Anbieter sind unterschiedlich offen, was die tatsächliche Zahl der vermittelten Aufträge anbelangt. Die Kosten – falls wel- SEIT MEHR ALS 150 JAHREN DIE KRAFT, IHR ÖLGESCHÄFT NACH VORNE ZU BRINGEN. Mit Top-Produkten, erstklassigem Service und sicheren Margen bringt MOTUL Ihr Ölgeschäft auf Trab. Und was können wir für Sie tun? www.motul.de ę www.facebook.com/motul.de che anfallen – für den Portaleintrag fallen dagegen immer an, egal ob Kunden kommen oder nicht. Bei einigen Plattformen ist eine Grundpauschale fällig, die durch eine auftragsabhängige Provision ergänzt wird. Manch anderes Angebot ist komplett kostenlos. Zu wenig Werkstätten Derzeit kranken die meisten der Portale daran, dass sie einerseits noch zu wenig Werkstätten im Portfolio haben und andererseits die Nachfrage auf Seiten der Autofahrer ebenfalls gering ist. Dabei bedingen sie diese Kritikpunkte gegenseitig. Weil wenig Nachfrage herrscht, lassen sich auch nicht so viele Werkstätten listen. Wie die Plattformen mit diesem Dilemma langfristig umgehen wollen, ist fraglich. So macht Autoscout24 derzeit relativ viel Werbung und versucht auf vielfältige Weise, Aufmerksamkeit auf beiden Seiten zu erringen. Ob die kleineren Portale eine ähnliche Werbe-Kraft entfalten können oder wollen, bleibt abzuwarten. Fraglich ist auch, ob die Autofahrer auf lange Sicht überhaupt den Vergleich via Portal wünschen. Denn oft genug ist er ihnen ja gar nicht möglich: sie wissen einfach nicht, was an ihrem Auto kaputt ist. Wer dann zur Werkstatt fährt und sich einen Kostenvoranschlag machen lässt, um dann im Nachgang einen Vergleich zu starten, ist derzeit sicher in der Minderheit. Mit Portalen können Werkstätten sicher ihre Auffindbarkeit im Internet verbessern und auch die eine oder andere Anfrage generieren. Ob sie allerdings tatsächlich ihre Dienstleistung über diesen Kanal verkaufen können, ist derzeit noch nicht wirklich absehbar. Dr. Frauke Weber Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 E-Bilanz: Der Countdown läuft _ Anfänglich heftige Kritik aus der Wirtschaft, Terminverschiebungen: Die elektronische Bilanz hatte keinen leichten Start, doch nun ist sie da. Was bewirkt die E-Bilanz bei Kfz-Werkstätten und Handelshäusern, und wie geht man in der Praxis damit um? Wir sprachen darüber mit André Bökenschmidt, Produktmanager Finanzbuchhaltung von der HS – Hamburger Software GmbH & Co.KG. Das Gespräch führte Jürgen Rinn. S pätestens im kommenden Jahr müssen alle bilanzierungspflichtigen Unternehmen imstande sein, ihren Abschluss für das Wirtschaftsjahr 2013 elektronisch an die Finanzverwaltung zu übertragen. Mit der E-Bilanz können Unternehmen ihre steuerlichen Pflichten schnell und ohne Medienbruch erfüllen, davon ist man bei der HS - Hamburger Software GmbH & Co. KG überzeugt. Auch wenn die Umstellung zunächst einen erhöhten Zeitaufwand erfordere, biete die Einführung der E-Bilanz jedoch die Chance zur Weiterentwicklung der betrieblichen Buchhaltung, heißt es dort. Mit dem HS Erweiterungsmodul „E-Bilanz“ können nach eigener Aussage die gesetzlichen Vorgaben zur elektronischen Übermittlung der Jahresabschlüsse an die Finanzverwaltung komfortabel erfüllt werden. Dabei überführt die Lösung die in der Finanzbuchhaltung gespeicherten Werte in das vorgeschriebene Datenschema der E-Bilanz und versendet sie an das Finanzamt. amz: Welche grundsätzlichen Unterschiede entstehen für die Unternehmen durch die Einführung der E-Bilanz? Bökenschmidt: Die Unternehmen müssen ihre Jahresabschlüsse nicht mehr ausdrucken und per Post verschicken, sondern übermitteln sie ausschließlich auf elektronischem Weg ans Finanzamt. Dadurch werden die Firmen zum einen Geld und Zeit sparen, zum anderen dürften die Finanzämter künftig aufgrund der differenzierten Datenübermittlung seltener Rückfragen haben und Steuerbescheide schneller erlassen. Zunächst allerdings müssen sich die Unternehmen auf das neue Verfahren vorbereiten. amz: Warum befürchtet man noch in Unternehmen mit Einführung der E-Bilanz auf administrative Probleme zu stoßen? Bökenschmidt: Das E-Bilanz-Verfahren unterscheidet sich in einigen Punkten vom gewohnten Jahresabschluss. So ist zum Beispiel für die Übermittlung der Bilanz das Datenformat XBRL (extensible Business Reporting Language) zu verwenden. Grundlage des Datenaustausches in XBRL sind gegliederte Datenschemata – sogenannte Taxonomien – die den Inhalt und die Struktur von Finanzberichten beschreiben und als Vorlage für den individuellen Abschluss dienen. Eine Taxonomie ist somit einem Kontenrahmen gleichzusetzen. Sie enthält Positionen, die zur Darstellung der Abschlussposten genutzt werden können. Bestimmte Positionen in den Taxonomien der E-Bilanz sind Mussfelder. Diese sind per Mapping zwingend mit Werten aus der Buchhaltung zu füllen. Hierbei werden die Konten des gängigen Sachkontenplans (z.B. SKR03, SKR04 oder SKR51 etc.) den jeweiligen Positionen der E-Bilanz-Taxonomie zugeordnet. Art und Umfang der E-Bilanz können also je nach Unternehmen und Branche voneinander abweichen. Unsere integrierte Lösung beispielsweise erstellt automatisch einen XBRL-Datensatz, der aus der Handelsbilanz und – bei Bedarf – einer steuerlichen Überleitungsrechnung besteht. Dieser Datensatz lässt sich anschließend aus der Fibu heraus direkt an die Finanzverwaltung übermitteln. amz: Wie sollte die Umstellung vom herkömmlichen Verfahren auf die E-Bilanz Ihrer Meinung nach erfolgen? Bökenschmidt: Die Unternehmensleitung sollte die Umstellung nicht allein der Buchhaltung überlassen, sondern eine Umsetzungsstrategie mit Leitlinien und Projektzielen definieren. Dabei sind die beteiligten Das Produkt mit Mitarbeiter ins Boot zertifizierter zu holen. Wichtig ist auch eine frühzeitige Leistung - keine betriebsinterne Situunfundierten ationsanalyse: Lässt Behauptungen sich die zurzeit eingewww.QMI.de setzte Software mit 58 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 André Bökenschmidt ist Produktmanager Finanzbuchhaltung bei der HS - Hamburger Software GmbH & Co.KG. Foto: Rinn vertretbarem Aufwand E-Bilanz-fit machen? Wie steht es um den Wissensstand der kaufmännischen Mitarbeiter? Parallel dazu sollte das Unternehmen seinen Steuerberater hinzuziehen. Er kann über rechtliche Anforderungen aufklären und eine Checkliste erstellen. Damit lässt sich die Umstellung dokumentieren und zeitlich steuern. Generell rate ich den Unternehmen dringend, sich schnellstmöglich an den Hersteller ihrer Software zu wenden, um die individuellen Anforderungen an die Lösung abzustimmen und die verbleibende Zeit für Testzwecke zu nutzen. amz: Ergeben sich langfristig Vorteile durch die Einführung der E-Bilanz für die Unternehmen aus der Kfz-Branche? Bökenschmidt: Ja, denn die Umstellung ist eine gute Gelegenheit, betriebliche Prozesse zu überprüfen und zu optimieren. Wer die Vorgaben ordnungsgemäß umsetzt, darf damit rechnen, von der Finanzverwaltung als risikoarmes Unternehmen eingestuft und von Betriebsprüfungen verschont zu werden. Darüber hinaus wer- Infos zur HS - Hamburger Software GmbH & Co. KG HS - Hamburger Software ist mit über 26.000 Kunden einer der führenden deutschen Hersteller betriebswirtschaftlicher Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland und Österreich. Seit 1979 entwickelt und vertreibt das Softwarehaus systemgeprüfte Anwendungen für Auftragsbearbeitung, Finanzbuchhaltung und Personalwirtschaft. Alle Programme sind modular aufgebaut und miteinander kombinierbar. Für seine Anwendungen HS Finanzwesen und Fibu integriert. Schnittstellenprobleme sind also kein Thema. Die Anwender arbeiten während des gesamten Prozesses mit ein und derselben Lösung. HS Finanzbuchhaltung bietet HS beispielsweise neben seiner E-Bilanz-Lösung eine Reihe weiterer Module an – unter anderem ein Kennzahlencockpit für die tägliche Aktualität, eine Anlagenbuchhaltung sowie eine Kontierungssoftware zur automatischen Buchung von Kontoauszügen. Darüber hinaus stehen integrierbare Lösungen für das Personalmanagement sowie für die Bereiche Archivierung und Dokumentenmanagement zur Verfügung. Der ERP-Spezialist wartet seine Programme regelmäßig und entwickelt sie laufend weiter. Umfassender Support durch die HS Profiline, eine der größten Hotlines für betriebswirtschaftliche Software in Deutschland, rundet das Angebot ab. Weitere Infos zur E-Bilanz im Whitepaper „Herausforderung und Chance: die E-Bilanz sicher einführen“ www.hamburger-software.de/whitepaper. Foto: HS amz: Und wie unterstützt die Hamburger Software die Mitarbeiter der betroffenen Betriebe bei der Einführung der E-Bilanz? Bökenschmidt: Einen Einstieg bieten unsere bundesweit durchgeführten Seminare zum Thema E-Bilanz. Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die gesetzlichen Besonderheiten des neuen Verfahrens. Anhand von Übungsaufgaben lernen sie zudem den typischen Ablauf einer EBilanz-Erstellung kennen. Darüber hinaus haben Anwender die Möglichkeit, mit den HS Programmen zur Finanzbuchhaltung anhand von fiktiven Beispieldaten Anwendungsfälle zur E-Bilanz durchzuspielen, ohne dabei den eigenen Datenbestand zu beeinflussen. Bei Fragen während des späteren Echteinsatzes steht unseren Kunden die HS Profiline, unser Support, zur Verfügung. den die Firmen bei den Steuerberatungshonoraren Einsparungen erzielen, weil sie ihre Steuerberater aufgrund kürzerer Bearbeitungszeiten künftig weniger in Anspruch nehmen müssen. amz: Welche Vorteile sehen Sie noch? Bökenschmidt: Weitere Vorteile ergeben sich aus der mit dem E-Bilanz-Verfahren vorangetriebenen flächendeckenden Nutzung des XBRL-Formats für die Finanzberichterstattung. Dies wird künftig nicht nur die Datenbereitstellung an die Finanzverwaltung erleichtern, sondern auch die Kommunikation mit Kreditgebern vereinfachen. Langfristig könnte XBRL auch beim Händlerbetriebsvergleich zwischen Autohäusern und Markenherstellern als einheitliches Reportingtool zum Zuge kommen. In diesem Zusammenhang spielt der neue Kfz-Branchenkontenrahmen SKR51 eine wichtige Rolle. Er wird in absehbarer Zeit die bisherigen Kontenrahmen der Markenhersteller ersetzen. Wir beobachten, dass immer mehr Unternehmen aus dem Kfz-Bereich die E-BilanzEinführung zum Anlass nehmen, zugleich auf SKR51 umzustellen. amz: Welchen Lösungsansatz bietet Ihr Haus bei der Umsetzung der E-Bilanz für Kfz-Werkstätten und Teilehandelsbetriebe? Bökenschmidt: Unser Lösungsansatz besteht aus einer Kombination: Zum einen stellen wir unseren Kunden die Software zur Verfügung, zum anderen begleiten wir die Anwender durch den gesamten Einführungsprozess. Benötigen die Kunden Hilfe in technischen Fragen, können sie sich an unseren Support wenden. Als Softwareherstel- ler mit mehr als zehn Prozent Bestandskundenanteil aus dem Kfz-Bereich wissen wir um die besonderen Anforderungen dieser Branche. Doch nicht nur die E-Bilanz-Einführung sorgt derzeit für Unruhe, auch das Thema SKR51 bringt Bewegung in die Kfz-Branche. Als Softwarepartner zahlreicher Kfz-Betriebe decken wir beide Neuerungen ab. Um die organisatorische Umstellungsbelastung für die Betriebe möglichst gering zu halten, verknüpfen wir beide Themenkomplexe auf Kundenwunsch miteinander und schaffen dadurch Synergieeffekte. amz: Herr Bökenschmidt, vielen Dank für das Gespräch. ste r be „…de i !“ n Profi seit 145 Jahren! für de amz: Wie gestaltet sich die Integration der Software für die E-Bilanz in der betrieblichen Buchhaltung? Bökenschmidt: Wir bieten die E-BilanzFunktionen als modulare Erweiterung unserer Fibuanwendungen HS Finanzwesen und HS Finanzbuchhaltung an. Die Funktionen sind somit voll in die L 179 XX 179 XL 179 1155 980 mm mm m 817 m www.hazet.de est. 1868 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Die Ausbildungsumfrage wird seit 2006 im Auftrag des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) alle drei Jahre durchgeführt und gibt ein repräsentatives Bild über die aktuelle Ausbildungssituation im Kraftfahrzeuggewerbe sowohl aus Sicht der Auszubildenden als auch aus der Sicht von Betriebsinhabern und Ausbildungsleitern wieder. Grafiken: ZDK Azubimarketing 2.0 _ Der demographische Wandel und die Lebenswelten der neuen Generationen Auszubildender erfordern ein Umdenken in den Betrieben. Umwerben statt Anzeigenschalten ist angesagt. L aut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gab es zum Stand 1. August 2012 insgesamt 345 anerkannte Ausbildungsberufe in Deutschland. Eine Handvoll davon liegt seit Jahren unverändert an der Spitze der Beliebtheitsskala bei der Wahl junger Menschen für eine Berufsausbildung. Die unangefochtene Nr. 1 bei jungen Männern ist nach wie vor der Beruf des Kfz-Mechatronikers. Von den über 90.000 Auszubildenden im KfzGewerbe erlernen fast Dreiviertel diesen Beruf, etwas mehr als zwei Prozent davon sind junge Frauen. In den Betrieben des Kfz-Gewerbes werden außerdem mehr als 17.000 kaufmännische Azubis ausgebildet. Die meisten von ihnen als Automobilkaufmann/-frau. Hier sind die Damen mit einem Anteil von fast der Hälfte deutlich stärker vertreten. Die Faszination Auto also ist ungebrochen. Dennoch erleben immer mehr Betriebe am eigenen Leib, dass es schwieriger geworden ist, passende Auszubildende zu finden. Nicht nur die geringer werdende Zahl an jungen Menschen aufgrund des demographischen Wandels, sondern auch eine unzureichende Qualifikation und unpassendes Verhalten der Bewerber, vor allem für den technischen Bereich, werden von Inhabern und Ausbildungsverantwortlichen beklagt. Eine Reihe von Betrieben allerdings konstatiert gleichzeitig auch eine Verbesserung in der Qualifikation der Bei teuren Ersatzteilen kann einem schon mal Bewerber. LUST AUF MEHR GELD die vergehen. eine Reparatur Produkt für Ihr bekommen Sie bei uns! 4 Anlasser, Lichtmaschinen 4 Turbolader, DC-Motoren 4 Lenkgetriebe, Servopumpen 4 Klimakompressoren, Antriebswellen, Gelenksätze und vieles mehr AES Auto-Elektrik-Handelsges. mbH Buhlbronner Str. 25, 73614 Schorndorf www.aes-autoelectric.de Tel. (0 71 81) 92 29-0, Fax (0 71 81) 92 29-22 [email protected], www.aes-autoelectric.de Ihr SpezIalISt für anlaSSer, lIchtmaSchInen und mehr. 60 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 670_fachzeitschriftkfz_kampagne_az_90x90_2c_rz.indd 1 Vertraut mit Internet und sozialen Medien Aufgewachsen sind die heute im Azubialter stehenden jungen Menschen in einem Umfeld, das geprägt ist von Unsicherheit und ständigem Wechsel. Von klein auf sind sie, die sogenannten „Digital Natives“, vertraut mit Internet, sozialen Medien & Co. Auf dieser Basis haben sie ihre Wertorientierungen und ihre Verhaltensweisen ent- 25.10.2012 11:00:57 Uhr Die Initiative „AutoBerufe – Mach Deinen Weg!“ des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) unterstützt KfzBetriebe seit 30 Jahren dabei, qualifizierten Nachwuchs zu finden. Foto: ZDK wickelt. Die auch einmal konträr zu den klassischen Erwartungshaltungen eines Arbeitgebers stehen können. Nichtsdestotrotz aber sind sie bereit, auch hart zu arbeiten. Denn ihr Ziel ist es, das Leben zu genießen und sich etwas leisten zu können. Wie nun die Kuh vom Eis, bzw. den Fisch, sprich Azubi, an die Angel bekommen? Zunächst gilt es für die Betriebe, sich beim Wettbewerb um die Talente als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und zu positionieren. Employer Branding, zu Deutsch Unternehmensimage aufbauen, ist das Stichwort. Einschlägige Studien belegen, dass für Arbeitnehmer neben Grundvoraussetzungen wie einem adäquaten Gehalt und einem guten Betriebsklima zunehmend immaterielle Werte wichtig werden. Persönliche Wertschätzung, Gestaltungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten, damit kann ein Betrieb heute bei den sich ihres Wertes bewussten Jugendlichen punkten. Aber das Unternehmensimage muss auch gelebt werden, schöne Werbesprüche werden schnell entlarvt. Wer als Betrieb aber bereit ist, auf die spezifische Situation der Jugendlichen einzugehen, sich mit ihren Wünschen und Erwartungen konstruktiv auseinandersetzt und ihnen Perspektiven bietet, der dürfte die Nase vorn haben, wenn es darum geht, künftige Auszubildende für sich zu gewinnen. Cornelia Kliegl/Prof. Anita Friedel-Beitz Auszubildende müssen gefördert und gefordert werden _ Wir sprachen mit Birgit Behrens, Geschäftsführerin der Birgit Behrens ist beim ZDK Geschäftsführerin in der Abteilung Berufsbildung. Foto: ZDK Abteilung Berufsbildung im ZDK zur Ausbildungssituation im Kfz-Gewerbe. Das Gespräch führte Anita Friedel-Beitz. amz: Frau Behrens, die Nachwuchsförderungskampagne – jetzt mit neuem Namen „Initiative AutoBerufe – Mach Deinen Weg!“ gibt es seit genau 30 Jahren. Sie selbst sind seit 2008 mit an Bord. Welche Veränderungen in der Ausbildungssituation haben Sie beobachten können? Behrens: Die gravierendste Veränderung – der demographische Wandel – ist ja seit Jahren bekannt und jetzt auch direkt in den Betrieben angekommen. Es gibt immer weniger junge Menschen, und der Wettbewerb um die Guten ist in vollem Gange. Da sehen wir eine weitere Veränderung. Nämlich einerseits eine positive Entwicklung, was die Qualität der Auszubildenden angeht. Die Qualifikation der Jugendlichen hat sich nach oben verschoben. Bei den Mechatronikern haben mittlerweile 51 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss, wenn sie die Lehre beginnen. Außerdem sehen wir eine hohe Motivation der jungen Leute. Aber andererseits steigt auch der Anteil von Jugendlichen, die im Hinblick auf Bildung und schulischen Erfolg benachteiligt sind und die es in Ausbildung und Berufsleben schwieriger haben. Und mit denen es auch die Betriebe nicht einfach haben, denn diese jungen Menschen müssen besonders gefördert und gefordert werden. In Anbetracht des demographischen Wandels werden Betriebe auch auf diese Gruppe zurückkommen und sich mit ihnen auseinandersetzen müssen. amz: Was raten Sie Betrieben vor diesem Hintergrund? Behrens: Vor allem gehen Sie frühzeitig an Ihre zukünftigen Mitarbeiter heran. Bewerben und umwerben Sie sie. Da gibt es viele Möglichkeiten. Kooperieren Sie mit Schulen, machen Sie Aktionen für Jugendliche im Autohaus, wie zum Beispiel den Girls Day. Präsentieren Sie sich auf lokalen Messen und Ausstellungen als attraktiver Arbeitgeber. Auch bei den Eltern, denn das soziale Umfeld hat eine große Bedeutung für die Berufsentscheidung der Jugendlichen. Bieten Sie Praktika an, da lernen Sie potentielle Azubis am besten kennen. Denken Sie auch an Gruppen, die Sie vielleicht früher nicht so mit einbezogen haben: junge Frauen, Jugendliche mit Migrationshintergrund und geben Sie auch denen eine Chance, die nicht die allerbesten Noten haben. Wenn der- oder diejenige in den Betrieb passt, entsprechend gefördert wird und er oder sie sich wohl fühlt und motiviert ist, haben Sie einen wertvollen Mitarbeiter gewonnen. Wir kennen eine Reihe von Betrieben, die mit solchen Auszubildenden sehr gute Erfahrungen gemacht haben. amz: Inwieweit kann die Initiative Autoberufe die Betriebe hierbei unterstützen? Behrens: Oh, wir bieten Betrieben da eine ganze Menge. Angefangen von unseren Printmaterialien – wir haben Flyer zu den einzelnen Ausbildungsberufen, unsere Broschüren AutoBerufe, jeweils für Schüler/ Azubis und für Eltern/Lehrer/Berufsberater, unsere Mappen zum Betriebspraktikum und unseren Ordner zur Qualifizierten Auswahl von Auszubildenden – über Aktionsmaterial wie Postkarten, Plakaten und Thekenaufstellern bis hin zu unserer Azubibörse auf www.autoberufe.de, die seit Anfang dieses Jahres live ist und auf die wir mächtig stolz sind. Zu Recht, wie uns das Feedback von Händlern, die die Börse bereits erfolgreich genutzt haben, zeigt. amz: Frau Behrens, vielen Dank für das Gespräch. Ihr Partner für Aufarbeitung von Motoren und Getrieben im Pkw-, Oldtimer-, Transporter- und Nutzfahrzeugsektor sowie für Logistik Salzstraße 140 D-74076 Heilbronn Tel.: +49 7131 6496-900 www.mpo-powertrain.com [email protected] P -O -O L Die neue Online-Entsorgung mit Bestellhistorie und Abfallbilanz, integriert in viele elektronische Teilekataloge – POOL D I E U M W E LT M A N A G E R DER KFZ-BRANCHE w w w. p a r t s l i f e . d e / w e r k s t a t t e n t s o r g u n g Der direkte Weg zum sicheren und umweltgerechten Abfall-, Energie- und Verpackungsmanagement. Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 61 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Azubi-Akquise einmal anders _ In der Kfz-Branche sieht man sich einer sinkenden Zahl von qualifizierten Bewerbern für einen Ausbildungsberuf ausgesetzt. Um einem Fachkräftemangel gegenzusteuern, haben der Automotive Nordwest e.V. in Oldenburg/Bremen sowie die Kfz-Innung in Freiburg Automobil-Talentpools eingerichtet. Dabei empfehlen sich regionale Unternehmen gegenseitig nicht eingestellte Bewerber In einem Netzwerk weiter. D Antriebsmotor für Azubi-Akquise: Talentpool stärkt das regionale Kraftfahrzeughandwerk. Fotos: ZDK eutschland ist ein AutobauerAMZ_Bevorratung_Anzeige_45x128mm_Sommer2011:Layout 1 11.03.2011 12:30 Serund 800.000 Arbeitskräfte im verarbeiland, und Baden-Württemberg tenden Gewerbe fehlen, zu dem auch AMZ_Bevorratung_Anzeige_45x128mm_Sommer2011:Layout 1 11.03.2011 12:30 Se gilt landläufig als das 12:30 Heimat- Segroße Teile des Handwerks zählen. Um AMZ_Bevorratung_Anzeige_45x128mm_Sommer2011:Layout 1 11.03.2011 land 1 der11.03.2011 deutschen AutomoAMZ_Bevorratung_Anzeige_45x128mm_Sommer2011:Layout 12:30 Sediese Tendenz abzumildern und einer NotAMZ_Bevorratung_Anzeige_45x128mm_Sommer2011:Layout 1 11.03.2011 12:30 Sesituation vorzubeugen, betreibt die Kfzbilbranche. Zahlreiche bekannte Autobauer, innovative Zulieferer und SeInnung eine proaktive Azubiakquise. Dazu AMZ_Bevorratung_Anzeige_45x128mm_Sommer2011:Layout 1 11.03.2011 12:30 starke Handelsniederlassungen agieren merkt Erhard Bender, Geschäftsführer der Freiburg im Breisgau als ein Knotenpunkt der Branche im südlichen Bundesland. Hier ansässige Unternehmen wie die Daimler AG, Ernst & König als Ford-Autohaus, Autohaus Ehret als Toyota-/Opel-Partner oder Autohaus Tibi als VW-/Seat-Partner bilden jährlich Auszubildende in den verschiedenen Kfz-Handwerksberufe aus. Doch wie gestaltet sich hier die Azubi- und Fachkräftesituation vor Ort? Wir wagen einen Blick zur Kfz-Innung Freiburg, die mit Verve Talentsuche betreibt. Seit über siebzig Jahren vertritt in Freiburg die Kfz-Innung die Interessen ihrer Mitglieder. In den 300 Betrieben werden aktuell sieben Handwerksberufe vom Kfz-Mechatroniker bis zum Automobilkaufmann/-kauffrau ausgebildet. Anders als bei einigen anderen Innungen spricht man hier von einer zufrieden stellenden Auszubildendensituation. Allerdings ist nicht auf ewig gebaut, denn wer beispielsweise die vor drei Jahren vom Wirtschaftsministerium beauftragte Arbeitsmarktstudie liest, erfährt von der zunehmenden Verknappung gut qualifizierten Nachwuchses. Gemäß dieser von der Prognos AG durchgeführten Untersuchung sollen 2030 in Baden-Württemberg dass wir keine Bewerbungen bekämen; es mangelt aber an qualifiziertem Nachwuchs.“ Das zeigt sich auch am Beispiel des geplanten Berufskollegs, in dem parallel Fachhochschulreife sowie die abgeschlossene Berufsausbildung zum KfzMechatroniker erreicht werden können. Die benötigten 24 Teilnehmer für die duale Ausbildung kamen 2012 nicht zusammen. Und das, obwohl die Mitarbeiter der Innung geeignete Bewerber für diese und weitere Ausbildungsmöglichkeiten schon früh in Schulen und auf Jobmessen ansprechen.“ Hier arbeiten die Mitgliedsunternehmen Hand in Hand: Zulieferer sponsern Fahrzeugteile für Präsentationen, etablierte Unternehmen entsenden ihre Auszubildenden für Interviews auf Augenhöhe mit den Interessierten. AMZ_Bevorratung_Anzeige_45x128mm_Sommer2011:Layout 11.03.2011 12:30 von hier aus. 1Neben Stuttgart gilt auch SeKfz-Innung Freiburg, an: „Es ist nicht so, Ständig 500.000 Reifen und 15.000 Felgen auf Lager Der Nokian-Reifenspezialist 24-Stunden-Lieferservice Stützpunkthändler-Konzepte Mit Flatrate Lieferung bereits ab 1 Reifen kostenlos Einzigartiges Einkaufsportal mit Prämiensystem Exclusivmarken für Ihren Gewinn Zeitwertgerechte Kfz-Elektronik-Reparaturen mit 3 Jahren Garantie ... · Multi-Informations-Displays 05374 - 92333 - 0 · ABS-/ESP-Steuergeräte · Kombi-Instrumente · Motor-Steuergeräte · Navigationssysteme · Klima-Bedienteile · Luftmassenmesser ... ... in weniger als 48 h c3-cramm car concepts GmbH · Gewerbestraße 17 · 38550 Isenbüttel · fon: 05374-92333-0 · fax: 05374-92333-99 · www.c3.ag · [email protected] 62 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Talentpool für die regionale Kfz-Branche Dem sich abzeichnenden Mangel an qualifiziertem Nachwuchs und Fachkräften setzt die Innung seit vergangenem Jahr mit einem Talentpool ein zugkräftiges Werkzeug entgegen. Dieser softwaregestützte Bewerberpool wird als deutschlandweites Leuchtturmprojekt innerhalb des Handwerks beschrieben. Hinter dem Konzept steht als Leitmotiv die Sicherung und Förderung von Ausbildung. Der Talentpool, konzipiert von den Personalexperten der Berliner Younect GmbH, soll hier ansetzen, indem er die Branche vernetzt, gute Bewerber bündelt und über Weiterempfeh- Automotive Nordwest e. V. und Younect GmbH starten einen Talentpool für die nordwestdeutsche Automobilbranche. Foto: Borgmeier dersachsen beheimaten Produktionsstätten von Daimler und Volkswagen sowie über 400 Zulieferbetriebe. Niedersachsen und Bremen können mit mehreren Faktoren wie große Automobilwerke, innovative Zulieferer sowie die Anbindung an die Häfen für den Export der Fahrzeuge punkten. Eine enge Zusammenarbeit der Entscheider nutzen Matthias Brucke, Clustermanager des Automotive Nordwest e.V., und Martin Gaedt, Geschäftsführer der Younect GmbH, für das Recruiting-Projekt „Talentpool – Bewerber auf Empfehlung“. lungen den richtigen Auszubildenden herauskristallisiert. Schließlich sind Bewerbungsverfahren zeitaufwendig und kostenintensiv. Wochenlang prüfen Personalverantwortliche Fachkräfte auf Herz und Nieren, sieben sie aus und bewerten sie. Am Ende vergeben sie die Stelle an den Auserwählten; ihre Erfahrungen zu den weiteren vier besten Kandidaten gehen allerdings verloren. Diese Eindrücke sammelt der Talentpool von Younect. Dazu erhalten Auszubildende, Fach- und Führungskräfte, Absolventen und Praktikanten, die in einem Bewerbungsverfahren eines Unternehmens positiv auffallen, datenschutzrechtlich korrekte Empfehlungen und persönliche Referenzen. Auch Bewerber mit speziellen Kenntnissen, für die ein Unternehmen gerade keine Kapazität hat, sowie herausragende Absolventen von Bildungseinrichtungen laden Personalchefs und Berufsschullehrer in den Talentpool ein. Dadurch machen Bewerber ihre Profile samt Unterlagen allen Mitgliedern der Kfz-Innung zugänglich. Das bedeutet für die Jobinteressierten, Bewerbungsmöglichkeiten in der ganzen regionalen Branche innerhalb eines Schritts ausschöpfen zu können. Hat ein Mitgliedsunternehmen eine vakante Stelle zu besetzen, offeriert ihm der digitale Talentpool alle empfohlenen Bewerber aus der Region, die bereits eine positive Referenz durch ein anderes Unternehmen erhalten haben. Das schlägt sich in erheblicher Zeit- und Geldersparnis nieder. „Unsere Mitglieder sind gut vernetzt und arbeiten innerhalb der Innung sehr kooperativ“, erklärt Bender und merkt an: „Durch unsere Strategie des Bewerbermanagements via Talentpool empfehlen sich unsere Mitglieder kompetente Schulabgänger weiter, damit diese sich nicht anderweitig orientieren müssen. Teamgefühl statt Mitbewerbergedanken, das macht unsere Innung aus.“ Damit sichert der Talentpool Auszubildende und Fachkräfte für das Kfz-Handwerk in der Region Freiburg. Auch im Nordwesten der Bundesrepublik befinden sich leistungsstarke Unternehmen der Automobilbranche. Die Metropolregion Bremen-Oldenburg und der Nordwesten Nie- Talentpool als Kaderschmiede In Niedersachsen gibt es mit dem Automotive Cluster der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg und dem Automotive Nordwest Cluster der Metropolregion Nordwest zwei Gruppen, die sich der Förderung der Automobilunternehmen in Niedersachsen und Bremen verschrieben haben. Neben der Vernetzung von Forschern, Herstellern, Zulieferern und Dienstleistern steht die Gewinnung von Fach- und Führungskräften im Mittelpunkt. Die Cluster organisieren in regelmäßigen Abständen politische sowie fachliche Veranstaltungen rund um die Automobilindustrie. Anwender und Unternehmensköpfe erhalten hier über aktuelle, wirtschaftsrelevante Entwicklungen frühzeitig Kenntnis. Das Netzwerk Automotive Nordwest dient dabei als Kommunikationsplattform der Branche in der Region. Hat ein Mitgliedsunternehmen eine vakante Stelle zu besetzen, offeriert ihm auch hier der digitale Talentpool alle empfohlenen Bewerber aus der Region, die bereits eine positive Referenz durch ein anderes Unternehmen erhalten haben. Hochschulen und Bildungseinrichtungen nutzen diesen Service kostenlos und schicken so ihre Schützlinge und Young Potentials der einschlägigen Ausbildungen und Studiengänge mit einem digitalen Empfehlungsschreiben ins Rennen, also zu allen Mitgliedern des Automotive Nordwest e.V. „Kooperation funktioniert in vielen Bereichen, und besonders beim Bewerbermanagement schaffen wir durch die Nutzung eines internen Talentpools hohe Synergieeffekte für unsere Mitgliedsunternehmen. Wir geben unseren Mitgliedern die Möglichkeit, sich kompetente Bewerber weiterzuempfehlen, damit diese nicht woanders hingehen. Das stärkt Branche und Region. Auch die Bildungseinrichtungen bei uns bringen sich ein, um die Spitzenköpfe vor Ort zu halten“, macht Christian Brucke, Clustermanager des Automotive Nordwest e.V., deutlich. Neben den Betrieben fördern und nutzen auch viele Bildungspartner der Region den Pool, unter anderem auch die lokale Agentur für UR. Arbeit und die Berufsschulen. Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 63 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Für die Aufarbeitung eines gebrauchten Aggregats wird zwischen 50 und 90 Prozent weniger Material benötigt. Alois Ludwig, Vorsitzender der Geschäftsleitung ZF Services: „Wir decken mit unseren Angeboten 20 Prozent des jeweiligen Bedarfs der freien Werkstatt ab.“ Ein guter Tausch _ Mit umfangreichen Paketen bietet ZF Services den freien Werkstätten Hilfe an. Unter anderem forciert das Unternehmen den Tausch aufbereiteter Komponenten von ZF, Sachs und Lemförder. N ach der Einschätzung des Vorsitzendenden der ZF Services, Alois Ludwig, zählt die Tochter der ZF Friedrichshafen AG zu den wichtigsten Playern Rostsanierer und Grundierer in Einem! 2-mal auftragen kein Abwaschen keine Pinselspuren unbeschränkt lagerbar Streichgebinde + Aerosoldose www.brunox.com erhältlich bei: Carlofon GmbH, CARPROFI GmbH, Stahlgruber GmbH, Wessels & Müller AG Aczent Lagertechnik GmbH & Co. KG Telefon: +49 (0) 55 31 / 704 56 96 www.aczent-lagertechnik.de ■ Räder-/Reifenregale ■ Lagerregale ■ mehrgeschossige Regalanlagen ■ Reifencontainer ■ Reifenlagerhallen weltweit. „Denn“, so Ludwig Ende Juni 2013 in der Darmstädter Niederlassung des Unternehmens, „immerhin decken wir 20 Prozent des jeweiligen Bedarfs der freien Werkstätten ab“. Um weiter in der Erfolgsspur zu bleiben, erweitert ZF Services stetig seine Präsenz und ist alleine in Deutschland inzwischen mit 20 Standorten und 11 eigenen Servicestellen vertreten. Zudem kooperiert ZF Services seit wenigen Monaten mit der Global Automotive Service GmbH (G.A.S.) im Bereich Getriebeservices. Fallen Getriebereparaturen an, sollen die G.A.S.-Betriebe die Aus-und Einbauarbeiten übernehmen, während die RepaKeine ratur und gegebenenbei ente erim Exp Reifenregalen! falls die Bereitstellung Stabile Qualität von Austauschaggregaten von ZF Services durchgeführt wird. • gerundete Kanten zur schonenden Lagerung • höhenverstellbar im Raster von 25 mm zur optimalen Raumausnutzung • auch in der Höhe aufstockbar • preiswert • TÜV-geprüft • ab Lager 64 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Remanufactoring von Teilen und Aggregaten Das Aufbereiten von Teilen und Aggregaten ist schon fast so alt wie das Auto selbst. Ob Austausch-Motoren, -Getriebe oder –Anlasser, schon immer handelte es sich hierbei um eine kostengünstigere Alternative zu Neuteilen. Inzwischen aber hat Remanufacturing, so die neudeutsche Bezeichnung, einen anderen Stellenwert. Denn Hersteller und Anwender können mit aufgearbeiteten Komponenten einen gesteigerten Beitrag zum Umweltschutz leisten. Im Vergleich zur Herstellung eines Neuprodukts wird für die Aufarbeitung eines gebrauchten Aggregats zwischen 50 und 90 Prozent weniger Material benötigt. Durch die gezielte Wiederverwendung von Bauteilen reduzieren sich auch Energieverbrauch und CO2-Emissionen. Mit diesen stichhaltigen Argumenten will das Schweinfurter Unternehmen seine Kunden stärker sensibilisieren. „Im Mittelpunkt unserer lokalen Serviceangebote steht immer die Idee, dass ein ZF Services-Kunde möglichst wenig Zeit und Kosten investieren muss, um die Mobilität seines Fahrzeugs wiederherzustellen oder vorbeugende Maßnahmen durchführen zu lassen“, erläutert Thomas Bothe, Leiter Service Standorte Deutschland, das Prinzip. Ein Beispiel hierfür sei der Getriebeölwechsel am Automatikgetriebe. Demnach trage ein Wechsel nach 80.000 bis 120.000 Kilometern beziehungsweise nach sechs bis acht Jahren Fahrzeugalter zur längeren Haltbarkeit des Getriebes und zu deutlich höherem Fahrkomfort Für sein Remanufacturing-Programm sieht ZF Services einen großen Bedarf. Fotos: ZF Services bei. „Allerdings stoßen Freie, aber auch markengebundene Werkstätten durch die teilweise hohe Komplexität eines Ölwechsels an Automatikgetrieben an ihre Grenzen“, ist Bothe überzeugt. ZF Services hat deshalb spezielle Ölwechselkits für ZF-Automatgetriebe entwickelt, mit denen die Werkstatt Risiken ausschließen kann. Diese Kits enthalten neben den erforderlichen Ersatzteilen auch das notwendige Öl in der richtigen Menge. Weltweiter Ausbau des Remanufacturing-Programms Im Rahmen des Remanufacturing-Programms bieten die Servicestellen darüber hinaus einen sogenannten PremiumÖlservice für ZF-Getriebe an. Hierbei wird das Getriebe ausgebaut und zerlegt, und nach eingehender Prüfung sowie dem Austausch von schadhaften Teilen wieder zusammengebaut. „Etwa zehn Prozent der Getriebe, für die wir einen PremiumÖlservice durchführen sollen, erweisen sich bei näherer Betrachtung als Reparaturfall. In diesen Fällen offerieren wir dem Kunden die zeitwertgerechte Repa- Um den technischen Anforderungen zu genügen, sind jährlich mindestens fünf Weiterbildungstage notwendig. Hier bietet ZF Services ein breit gefächertes Angebot aus Theorie und praktisch erarbeitetem Fachwissen zu den Themen Kupplung und Zweimassenschwungrad, Fahrwerk, Lenkung und Dämpfung. ratur seines Original-Aggregats beziehungsweise bei irreparablen Schäden ein Austauschgetriebe“, so der Service Leiter. Diese Full-Service-Angebote bei der Getriebewartung und -reparatur stehen natürlich auch den ZF Services ProTechPartnern zur Verfügung. Konkret sieht das dann so aus: Der Ein- und Ausbau des Getriebes sowie der Austausch von Komponenten wie beispielsweise der Kupplung beim Schaltgetriebe erfolgen durch den Werkstattbetrieb des Kunden vor Ort. Die Reparatur und gegebenenfalls die Bereitstellung von Austauschaggregaten übernimmt ZF Services. Darüber hinaus erhält die Werkstatt Unterstützung in den Bereichen Diagnose, Hardund Software sowie bei Bedarf auch direkte Hilfe am Fahrzeug von einem ZF Services-Techniker vor Ort. Austausch als Alternative zu Neuteilen „Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sind heutzutage nichts Gegensätzliches mehr“, ergänzt Alois Ludwig den Sachverhalt. Demnach sei für industriell aufgearbeitete Komponenten als Alternative zu Neuteilen die Nachfrage deutlich gestiegen. Schließlich seien diese um etwa 20 Prozent günstiger als entsprechende Neuteile und damit ein wichtiges Angebot im Rahmen einer zeitwertgerechten Reparatur. Aufgearbeitete Aggregate machen heute bereits mehr als zehn Prozent des deutschen Kfz-Ersatzteilemarkts aus. „Wir sind in der Lage, auch beim Remanufacturing ein breites Produktprogramm in Erstausrüsterqualität anzubieten. Unser aktuelles Produktportfolio industriell aufgearbeiteter Aggregate reicht von Kupplungen und Wandlern über Getriebe bis hin zu Lenksystemen“, erklärt der Vorsitzende der Geschäftsleitung von ZF Services.„Das Altteile-Management ist für uns ein weiteres wichtiges Kooperationsfeld mit Bosch. Daher beteiligen wird uns auch am CoremanNet“, sagt Ludwig. Dabei werden etwa Kupplungen der Marke Sachs sowie Lenkgetriebe und Lenkungspumpen über das System bei den Werkstätten abgeholt oder können an Sammelstellen abgegeben werden. Wer die entsprechenden ZF-Teile zurückgibt, erhält einen vorab festgelegten Altteilewert erstattet. Mit dem Gemeinschaftsprojekt haben sich Bosch und ZF Services zum Ziel gesetzt, die AltteileRückführung europaweit zu verbessern. An zwölf Standorten in Europa, Amerika und Afrika betreibt das Unternehmen inzwischen Remanufacturing. In Moskau wird im August dieses Jahres ein Remanufacturing-Zentrum mit modernster Werkstatttechnik den Betrieb aufnehmen und in Shanghai soll 2014 mit der Aufbereitung von ZF-Automatgetrieben begonnen werden. Peter Rodenbüsch Perfekte Wartung! Geniales Kriechöl Schmiermittel Kontaktspray Kein Silikon, PTFE, Graphit www.brunox.com erhältlich bei: Carlofon GmbH, CARPROFI GmbH, Stahlgruber GmbH, Wessels & Müller AG Reifenmontiermaschinen Pkw/Lkw - Seitenschwenker, Heckschwenker - LONGUS-DQN Universalmaschinen, ideal für Run-Flat und Niederquerschnittsreifen, wdk zertifiziert Radauswuchtmaschinen Pkw/Lkw 2-Säulenhebebühnen - Elektromechanische und hydraulische Modelle Kurzhub-Scherenhebebühne - Mobilkit inkl. Bezug über den autorisierten Fachhandel. Tel. 0711-2588-01 • Fax 0711-2588-104 [email protected] • www.longus.de Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 65 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 Teilehandel verkauft mehr Reifen _ Der Kfz-Teilehandel in Deutsch- land verkauft zunehmend mehr Reifen. Der Anteil am Sortiment hat zugenommen. Das ergab eine Untersuchung der Unternehmensberatung 2hm. Der Umsatzanteil dieser Produktgruppe liegt derzeit durchschnittlich bei knapp drei Prozent. B ei einigen Handelsgruppen liegt er schon jetzt bei gut sechs Prozent. Tendenz steigend. Die Teilehändler schätzen laut 2hm, dass der Anteil des Reifengeschäftes in den nächsten fünf Jahren stetig auf Prozent steigen wird. Bisher ist der freie Teile-Großhandel der Kerndistributionskanal für die Teilehersteller. Bei Reifen sieht es dagegen anders aus. In dieser Produktgruppe liegt der Reifenfachhandel klar vorn. Doch ein Wandel ist im Gange: einerseits haben die freien Werkstätten das Geschäft mit den Reifen für sich entdeckt, andererseits erweitert der Reifenfachhandel sein Portfolio in Richtung Autoservice. Bei einer rückläufigen Nachfrage im Aftersales ist es laut 2hm daher nur eine logische Folge, dass die Teile-Großhändler ihr Sortiment auch mit Pkw-Reifen ergänzen. Die aktuelle Studie ergab, dass fast die Hälfte der Teile-Großhändler Reifen in ihrem Sortiment führen. Getragen Das Geschäft mit den Reifen verlagert sich zunehmnd. Grafik: 2hm wird diese Entwicklung durch die wichtigen Handelsgruppen, die damit ihre angeschlossenen Systemwerkstätten direkt bedienen. Bislang wird das Reifengeschäft durch den Teilegroßhandel jedoch mehr nebenbei und wenig professionell betrieben. Die Nachfrage der Kunden nach Pkw-Reifen wächst aber stetig und die zahlreichen Online-Shops für Kfz-Teile sind dazu wesentliche Treiber für eine positive Entwicklung. Laut aktuellem DAT-Report gewinnen die freien Werkstätten für die Autofahrer weiter an Bedeutung und damit auch im Geschäft mit Reifen. Teilegroßhändler haben ein dichtes Distributionsnetz und sind daher in der Lage, schnell ihre Abnehmer auch mit Reifen zu versorgen. Die Bedeutung des Reifengroßhandels ist auf fast 40 Prozent des Marktes gewachsen. Die Industrie überlässt die Vermarktung der Reifen zunehmend dem Reifengroßhandel. Mit dieser Entwicklung nahm auch der Direktbezug von Reifen durch den Teilehandel in den letzten fünf Jahren von einem auf vier Prozent zu. Gleichzeitig beliefert der Teilehandel verstärkt den Reifenfachhandel und konkurriert so immer stärker mit dem Reifengroßhandel. „Es ist zu erwarten, dass es bei der Anzahl so-wohl beim Teilegroßhandel als auch bei den Reifengroßhändlern zu einer Bereinigung kommen wird“, schlussfolgert Hans Herrmann, Consultant bei 2hm. Ein geändertes Mobilitätsverhalten zu Lasten des Individualverkehrs sowie eine Überalterung des Fahrzeugbestandes werden zu einer Verringerung des Ersatzbedarfs von Autoteilen (inklusive der Reifen) führen. Die zunehmende Bedeutung des Online-Handels übt einen weiteren Wettbewerbsdruck auf die Hersteller und den Großhandel aus. Bei 2hm empfiehlt man deshalb Teilehandel und Teileherstellern, gemeinsame Vermarktungsstrategien zu entwickeln. Nur wenn der Einzelhandel als beidseitiger Kunde profiliert mit entsprechender Unterstützung gegenüber den Endverbrauchern auftritt, wird dies laut der Unternehmensberatung zu einem nachhaltigen Erfolg im Teilegefw schäft führen. ... und wenn es tropft, UNDWENNESTROPFT 66 Der freie Kfz-ServiceMarkt 2013 für alle Ölsorten und alle Ölsysteme www.qmi.de Mit Sicherheit mehr Leistung Für mehr als 700 AUTOFIT-Betriebe in Deutschland ist die TROST AUTO SERVICE TECHNIK SE der verlässliche Partner für die Herausforderungen der modernen Kfz-Werkstatt. Seit es AUTOFIT gibt, ist TROST mit dabei und unterstützt seine AUTOFIT-Partner mit allem, was sie für einen erfolgreichen Betrieb ihrer Werkstatt benötigen. Der Name TROST steht nicht nur für ein einzigartiges Angebot an Kfz-Teilen, Werkzeugen, Diagnose, Werkstattausrüstung und Dienstleistungen. Er steht auch für die Sicherheit eines Unternehmens, das sich seit über 100 Jahren mit Leidenschaft dem Werkstattgeschäft widmet. Weitere Informationen unter www.trost.com Dieses Angebot geht runter wie Öl uc y B esu ch L ook : b a u f Fa c e oo k.co m / w w w.f ac eb HGS ov L uc yL es HELLA GUTMANN SOLUTIONS GMBH Am Krebsbach 2, 79241 Ihringen Tel.: 07668-99 00-886 E-Mail: [email protected] www.hella-gutmann.com * nur im Barkauf bei teilnehmenden Händlern medienformer.de Wir sind von mega macs 42 SE so überzeugt, dass Sie ihn mit Zufriedenheitsgarantie* bekommen. Wertvolle Extras und einen Gratis-Sixpack „Zündkerzchen“ in der streng limitierten Lucy-Edition gibt es noch obendrauf. 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