Vollbild - eLiechtensteinensia

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Vollbild - eLiechtensteinensia
INVENTAR ÜBER
D E N NACHLASS DER
GRÄFIN ELEONORA
K A T H A R I N A VON
HOHENEMS, t l 6 7 0
K A R L HEINZ BURMEISTER
INVENTAR ÜBER DEN NACHLASS DER GRÄFIN ELEONORA
KATHARINA VON HOHENEMS / KARL HEINZ BURMEISTER
Das im Folgenden abgedruckte Inventar liegt im
Original im Vorarlberger Landesarchiv in Bregenz
unter der Signatur Hohenemser Archiv 171,5. Es
handelt sich um ein Papierlibell im Format 32 x 21
cm. Ein blaugelber Faden verbindet das Libell mit
der Bestätigung des Notars Georg Christian, auf
der sein Notarssignet und Siegel angebracht ist.
Das Libell umfasst insgesamt 47 Seiten, die ursprünglich ungezählt waren, jetzt aber eine moderne Paginierung mit Bleistift aufweisen. Die Seite 47
(Bestätigung des Notars) ist etwa in der Mitte des
Blattes abgerissen. Auf Bl. 1 recto Inhaltsangabe
«Inventarium Aller Hand Kleinöden» und Archivvermerk «Cista 47».
Die Gräfin Eleonora Katharina von Hohenems,
geborene von Fürstenberg-Heiligenberg-Werdenberg, kam um 1630', vermutlich in Wien, auf die
Welt, wo ihre Eltern am 17. Dezember 1628 geheiratet haben und wo ihr Vater 1631 gestorben ist.
Sie war die Tochter des Reichshofratspräsidenten
Graf Wratislaus I. v. Fürstenberg und dessen dritter
Gemahlin Lavinia Gonzaga, Gräfin von Novellara
und Bagniolo.
Die Gräfin Eleonora Katharina heiratete am
14. Februar 1649 in der Schlosskapelle von Stühlingen den Grafen Franz Wilhelm I. von HohenemsVaduz (t 1662) , den Stifter der Linie von Llohenems-Vaduz. Die feierliche Hochzeit fand dann später im Laufe des Jahres 1649 auf Schloss Vaduz
statt. Das für diese Hochzeit eigens angefertigte
Prunkbett befindet sich heute im Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz.
In den ersten Jahren in Vaduz war die Gräfin
Eleonora Katharina, solange ihr Mann noch lebte,
vor allem Hausfrau und Mutter. Aus ihrer Ehe mit
Franz Wilhelm I. von Hohenems gingen fünf Kinder
hervor: Maria Franziska (* 1650), Ferdinand Karl
(* 29. Dezember 1650), Maria Anna (* 1652), Jakob
Hannibal III. (* 1653) und Franz Wilhelm II.
(* 1654). Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre
1662 übte die Gräfin gemeinsam mit ihrem Schwager Karl Friedrich von Hohenems (1622-1675) die
Vormundschaft über ihre Kinder. Zugleich trat sie
ihre Regierung als Landesherrin in der Grafschaft
Vaduz und in der Herrschaft Schellenberg an.
Die Gräfin Eleonora Katharina stiftete 1656 mit
ihrem Gatten einen Altar für die Marienkapelle in
Triesen. Besonders grosszügig zeigte sie sich auch
gegenüber der St. Florinskapelle in Vaduz, der sie
laut unserem Inventar bedeutendes Kirchenornat
überlassen hat. Als Witwe des hoch verschuldeten
Grafen Franz Wilhelm I. von Hohenems war auch
die Gräfin gezwungen, einen Kredit aufzunehmen.
So versetzte sie am 1. bzw. 11. Oktober 1667 bei
Stephan Reiden (Raidt?) Erben zu Chur einen Teil
ihres Silbergeschirrs gegen 200 Dukaten.
Die Gräfin führte als Witwe ein Siegel, das in einem Rautenschild ein Allianzwappen Hohenems Fürstenberg zeigt, «überhöht von einer fünfzackigen Krone. Ein feiner Perlrand um gibt das Signet»/' Das ovale Siegel im Format 10 x 9 cm ist das
kleinste des gesamten Bestandes, den Liesching
und Vogt untersucht haben. Es dürfte wohl den im
Nachlass-Inventar der Gräfin unter den Kleinodien
beschriebenen Petschaften zuzuordnen sein: «Ein
güldener Petschier Ring in einen Rubin gestochen».
Die Gräfin Eleonora Katharina ist am 18. Februar 1670, morgens um 10 Uhr, in Vaduz gestorben,
und zwar nicht auf dem Schloss, sondern in ihrer
Witwen-Residenzbehausung. Erst 40 Jahre alt, an
4
2
1) Nach Elisabeth Castellani Zahir: Ein Blick aus dem Fenster. Schloss
Vaduz auf dem Porträt von Franz Wilhelm I. von Hohenems-Vaduz
(1662) . In: .IBL 95 (1998), S. 123-139, h i e r S . 135: Sie starb im Alter
von 50 Jahren, w ä r e also um 1620 geboren: das passt aber nicht zu
der Überlieferung, dass ihre Eltern 1628 geheiratet haben.
2) Ebenda, S. 126, Bildnis des Grafen Franz Wilhelm I. von Hohenems-Vaduz.
3) Zu ihrer Tätigkeit sei hier nur auf einige Regosten hingewiesen:
A l b e r l Schädler: Regesten zu meiner Sammlung liechtensteinischer
Urkunden (1395-1859), in: J B L 7 (1907). S. 103-170, hier Nr. 145
(1664), Albert Schädler: Regesten zu den Urkunden die liechtensteinischen Gemeindearchive und Alpgenossenschaften. in: J B L 8
(1908). S. 105-170, hier Nr. 128 (1662), Nr. 129 (1663). Nr. 130
(1663) . Albert Schädler: Beiträge zur Geschichte der Pfarrei Eschen,
in: J B L 17 (1917), S. 34 (1666).
4) Erwin Poeschel: Die K u n s t d e n k m ä l e r des F ü r s t e n t u m s Liechtenstein. Basel, 1950, S. 134.
5) Walther P. Liesching und Paul Vogt: Die Siegel in den Archiven des
F ü r s t e n t u m s Liechtenstein bis zum Jahre 1700, in: J B L 85 (1985),
S. 7-213, hier S. 79. Nr. 30. mit Abb. auf S. 81, Nr. 30.
3
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Wassersucht erkrankt, erlitt sie dort, mit den Sakramenten wohl versehen, einen «sanfften und gelinden Todt». Ihr Leichnam wurde am 21. Februar
1670 mit «mit solennitet und ahnsehlicher conduit» über Feldkirch nach Hohenems überführt
und dort abends in der Gräflichen Gruft beigesetzt.
A m selben Tag wurden Kondolenzschreiben an den
verschwägerten Grafen von Harrach und die gräflichen Familien von Sulz, Baden und HohenzollernHechmgen verschickt. A m 25. Februar 1670 fanden in Vaduz nach katholischem Gebrauch feierliche Exequien unter Teilnahme der Beamten- und
Priesterschaft statt.
Am 17. März 1670 nahm der kaiserliche Notar
Dr. iur. utr. Georg Christian'' in Vaduz in der Witwenbehausung der verstorbenen Gräfin, und zwar
in der unteren Wohnstuben «gegen der gassen», in
Gegenwart des Grafen Karl Friedrichs von Hohenems und zweier Zeugen, nämlich des Oberamtmanns von Llohenems Johann Jakob Anfang und
des Landvogts zu Vaduz Christoph Köberle, ein
Verlassenschaftsinventar auf. Dieses Inventar, das
im Folgenden im Wortlaut abgedruckt und mit kurzen Erläuterungen versehen ist, gewährt tiefe Einblicke in die Persönlichkeit dieser adligen Dame
und ihren Lebensstil in Vaduz. Es stellt eine wertvolle Quelle zum Alltagsleben in der Zeit nach dem
Dreissigjährigen Krieg dar.
Vereinzelt sind in dem Inventar später Hinweise
über den Verbleib einzelner Gegenstände angebracht worden; diese Hinweise wurden mit einem
kleineren Schriftgrad in die Edition des Inventars
aufgenommen. Bei manchen Gegenständen, vor allem den Edelsteinen, wurde auch nur ein deest
(fehlt) hinzugefügt. Offenbar haben sich einzelne
der hoch verschuldeten Erben hier selbst bedient,
zumal man solche Pretiosen leicht verschwinden
lassen konnte.
Der Kommentar zu den einzelnen Positionen des
Inventars wurde möglichst kurz gehalten. Vor allem wurden zum besseren sprachlichen Verständnis Hinweise gegeben auf Leo Jutz, Vorarlbergisches Wörterbuch, Hermann Fischer, Schwäbisches
Wörterbuch, sowie Jakob und Wilhelm Grimm,
Deutsches Wörterbuch.
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8
9
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6) Der Notar Georg Christian aus St. Gerold studierte 1637-39 an
der Universität Graz die philosophischen F ä c h e r und schloss mit dem
Grad eines Lizentiaten der Philosophie ab; danach widmete er sich in
Ingolstadt dem Studium der Rechte, das er mit dem Doktorat beider
Rechte beendete. 1655-80 wirkte er als Stadtschreiber und kaiserlicher Notar in Fcldkirch, 1665-80 auch als Landrichter in Rankweil.
Seine Devise war DEUS 0MN1A VIDET (Gott sieht alles).
7) Leo Jutz: Vorarlbergisches Wörterbuch mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein. Bd. 'J-2. Wien, 1960/65.
8) Hermann Fischer: S c h w ä b i s c h e s W ö r t e r b u c h . Bd. 1-6/2. Tübingen, 1904/36.
9) Jakob und Wilhelm Grimm: Deutsches W ö r t e r b u c h , Bd. 1-33.
Nachdruck. M ü n c h e n . 1999.
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Transkription
197
Inuentarium.
In dem Namen der Allerhailigisten Göttlichen Dreyfaltigkhait, Amen.
Zue wissen, khundt vnd offenbahr seye Manigklichen hiemit, daß in dem Jahr, alß man Vor der gnadenreichen, Vnd
Seeligmachenden geburtVnsers ainigen Erlößers Vnd Seeligmachers JESV CHRISTI Ain Tausendt Sechßhundert vnd
Sibentzigsten gezält, in der Achten Römer Zinßzahl zue Latein Indictio genant, bey glorwürdigster Hersch- Vnd Regierung deß Allerdurchleuchtigist-, Großmächtigst- Vnd
Vnüberwindtlichsten Fürsten, Vnd Herrn, Herrn Leopoldi
deß Ersten dißes Namens, Erwölten Römischen Kayßers ,
zue allen Zeiten Mehrern deß Reichs in Germanien, zue,
Boheimb, Dalmatien, Croatien, Vnd Sclauonien Königs,
Ertzhertogen zue Österreich, Hertzogen zue Burgundt,
Steur, Kärndten, Crain, Vnd
10
Vnd fürbringen lasßen, wie daß Ich alß Kayl. Notarius auff
obgehörten tödlichen Hintritt die hinderlasßen Mobilia
Vnd Fahrnusßen Von stuekh Zue stüekh fleißig beschreiben, Inuentieren, Vnd ihme Eins oder Mehrern Instrumenta in gewonlicher Formb Verfertigen, Vnd Mitthailen wollte, Inmasßen auff solch gnädiges Ansinnen, requirieren
Vnd Erfordern hin Ich mich so willig alß schuldig Erkhent,
Vnd Alles, so mir fürgelegt, gewißen, Vnd angeben worden,
auffs fleißigst, Vnd treuwlichst inuentiert, verzeichnet, Vnd
beschriben, wie hernach volgt.
[4]
Ahn Klainodien.
Erstlichen Ein Paar güldene Arm bändlin mit 23. glaich,
Vnd Diemanthen.
Ein Von goldt geschmältzte' Mascha mit 18 Diemanten
versetzt, deren der Mitene Etwaß grösßer.
6
[2]
17
Ein Fermeza , darin ain Contrafeth Zuethuen Von goldt
geschmältzt, mit Klainen Diementeln, Vnd in der Miten
mit ainem grosßen Rubin '' versetzt.
18
Würtemberg, Fürsten zue Schwaben, gefürsten Grafen Zue
Habspurg, Tyrol. Vnd Görz etc., Landtgrafen in Elsas, Vnßers
Allergnädigsten Herrens, seiner Mayestätt Reiche, deß Römischen im Zwölfften, deß Hungarischen im Fünffzechennden, Vnd deß Böheimbischen im Vierzechennden Jahr auff
Montag den Sibenzechennden Monatstag Martij Zue Vadutz
in weilundt der Hochgebornen Frauwen, Frauwen Eleonora
Catharina Verwittibten Gräfin Zue HochenEmbs, Gallara,
Vnd Vadutz etc., gebornen Gräfin Von Fürstenberg, Hailigenberg, Vnd Werdenberg etc, auff deroselben Zeitliches Abieiben in ihrer Witiblichen Gräfl[lichen] Residenz behausung
in der Vndern Wohnstuben gegen der gasßn, der hochgeboren Herr, Herr Carl Friedrich GraifZue HochenEmbs, Gallara, Vnd Vadutz, Herr Zue Schellenberg, Dornbiren Vnd Lustnaws etc., alß Von der Rom. Kayl. Mayst. Allergnädigst confirmierter Vormünder weilundt Seiner Liebd. seines Herrn
Bruedern, deß Hochgebornen Herrn, Herrn Francisen Wilhelm Graffen Zue HochenEmbs, Gallara, vnd Vadutz,
Herrn Zue Schellenberg, Dornbieren, Vnd Lustnaw, der
Churfürstlichen Dht. in Bayärn, auch Ertzfürstl. Dht.
1
Ein gülden Contrafeth büx mit 7 Diemenateln, in Der
Miten mit Einem roth geschmältzten Hertzen.
Zway güldene gleich geschmältzte Fermezen mit todten
Köpfen.
11
12
111
Item Ein andere Fermeza mit ainem todten Kopf.
Ein güldenes Todten b ä h r l mit einem aufangemalen
runden Perl, Vnd Etlichen Rubinen.
20
Ein Von goldt geschmältztes Agnus Dei .
21
Ein Klain güldenes Armbändel mit 12 Klainen gesmüd
steinlen.
22
Anm. d. Autors: Über die ganze Seite zieht sich, alle Positionen einschliessend, eine Klammer mit dem Vermerk
«deest» (fehlt).
[5]
[3]
Ein Armbändel Von Ellenes Klauwen mit Einem guldlin
schlössel Vnd 2 Diemant steinlin.
23
Zue Oesterreich etc. gewesen Cammers etc. hinderlasßnen
Gräffl. Pupillen, Vor mir Notario Vnd denen Vnderschribnen Zwen gezeugen, Herrn Johann Jacob Anfang , Gräffl.
HochenEmbsischen Rath Vnd Oberambtman, wie auch
Herrn Johann Christoph Köberle , Gräffl. HochenEmbsisch, Vadutzischen Rath, Vnd Landtvogten, Erschinen ist,
14
15
198
Ein güldenes Ringel, darauff Vnser Lfieben] Frfauwen]
Hilff geschmältzt.
24
Drey gülden geschmältzte Glaich Ringlen.
Ein guldener Ring mit Einem Spitzigen Diemant.
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Ein Klaineren geschmältzt-guldenes Ringel mit ainem
Vnbekhanten steinl.
12) Poeschel, (wie A n m . 4), S. 172 f.
13) Graf Franz Wilhelm I. von Hohenems, 1627-1662, Ehemann der
Gräfin Eleonora Katharina von F ü r s t e n b e r g . Sein Porträt bei
Krizovä/Junek, Katalog, S. 150. Nr. 44.
Ein gar Kleins todten Kopf Ringel.
Ein gülden Von Filiigran gemachte Fermezen.
25
Eingefaste Klaine Runde Perlen, wägen 3 loth ,1 q[uin!tl .
26
27
Ein guldner Petschier Ring in ainem Rubin gestochen.
28
Ein Christallenes Weichwasser Kesßelin .
29
Zway Stötzlen von Schildt Krotteu".
30
Anm. d. Autors: Über die ganze Seite zieht sich, alle
Positionen einschliessend, eine Klammer mit dem Vermerk
«deest» (fehlt).
Hiebey Zuewisßen, das obgeschribne Klainodien, Vnd
andere gemaine Sache in ein schwartzes Trüechelin
14) Johann Jakob Anfang war 1668-1670 Oberamtmann in Hohenems. Über ihn vgl. Manfred Tschaikner: Hexenverfolgungen in Hohenems. Konstanz, 2004. S. 218; Ludwig Welti. In: Hohenems I,
Geschichte. Hohenems, 1975, S. 96.
15) Johann Christoph Köberle war 1659 hohenemsischer Landschreiber zu Vaduz, danach 1662-73, 1679 und 1683-86 Landvogt
zu Vaduz, 1 1 0 . Januar 1692. Vgl. Liesching/Vogt, Siegel, S. 176-178;
Manfred Tschaikner: «Der Teufel und die Hexen m ü s s e n aus dem
Land ...». In: J B L 96 (1998), S. 9 f., S. 21, S. 69, S. 156 f. und S. 166.
16) Schmelze, geschmelzt = emailliert. Jutz, Bd. 2, Sp. 983 f.
17) Masche, aus einem Band g e s c h ü r z t e Schleife als Schmück weiblicher Kleidung. Jutz, B d . 2, Sp. 366.
18) Fermeza. Fermeze, Verschluss, Gürtelschnalle,
ital.fermezza.
19) Rubin. Edelstein. Fischer. B d . 5, Sp. 454 f.
16]
20) Totenbahre im Diminutiv.
gethon, mit mein Deß Notary handtpetschafft Versecretiert, Vnd nacher Embs transferiert worden.
32
Ein weisßer Eingelegter Schreibtisch, darin allerlay wenige Sachen Von Klainer importanz , ausßer 4 güldene
Ring, darunder ain Türckhes , Vnd ein spitziger Diemant.
33
34
21) Agnus Dei, Lamm Gottes, Symbol f ü r Jesus, als Talisman verwendetes Medaillon, meist aus dem Wachs einer Osterkorze, mit der
Umschrift «Ucee Agnus dei qui tollit peccata mundi» (Siehe das
Lamm Gottes, das hinwegnimmt die S ü n d e n der Welt). Vgl. Peter
Wulf Hartmann: Kunstlexikon. Wien, 1996, S. 42.
22) Geschmeid, Geschmeide, feine Schmiedearbeit. Fischer, Bd. 3,
Sp. 482.
23) Elen. Elch, Hirschart.
Von Vhren.
Ein Stockh V h r mit ainem Mohren.
35
Item ein Stockh Vhr mit einem Löwen.
Ein Klain Mössines Hang Ohrel.
3b
Ein Silbernes Halß Ührl .
37
Ein Christallines Halß Ührl.
SUbergeschmeid t.
Ein Sechßeggete Silbernes Fläschl, wigt 53 Loth.
24) Anrufung der Hilfe Marias. Vgl. den Artikel Mariahilf-Verohrung
in Remegius B ä u m e r und Leo Scheffczyk: Marienlexikon, Bd. 1-6.
St. Ottilien 1988-1994, hier Bd. 4. S. 300 f.
25) Filiigran, Goldschmiedearbeit aus feinem Drahtgeflecht.
26) Lot. Gewicht. 1/32 Pfund. Jutz, B d . 2, Sp. 303.
27) Quintleün], kleines Gewicht. Jutz, Bd. 2, Sp. 625.
28) Petschier, Petschaft, hier Siegelring gemeint zum Verschliessen
von Briefen. Jutz, Bd. 1, Sp. 315.
29) Weihwasserkessel i m Diminutiv. Jutz, Bd. 2, Sp. 1568.
30) Stotz, Stützen, hier wohl in der Bedeutung eines kelchartigen
Trinkglases (?). Jutz. Bd. 2. Sp. 1330.
31) Schildkröte. Jutz. B d . 2. Sp. 922.
32) Hohenems (Vorarlberg), vermutlich auf das Schloss der Grafen
von Hohenems.
10) Kaiser Leopold L, 1640-1705. seit 1658 r ö m i s c h e r Kaiser. Ein
Porträt des Kaisers aus dem ehemals hohenemsischen Besitz bei
Kveta Krfzovä/David Junek: Katalog zur ständigen Ausstellung II,
Gemäldegalerie der Grafen von Hohenems, Städtisches Museum und
Galerie Policka. 1999, S. 220, Nr. 73.
11) Gräfin Eleonora Katharina von Hohenems, geborene von Fürstenberg, 1630-1670. Porträts von ihr bei Krfzovä/David Junek.
Katalog, S. 151, Nr. 45 , S. 154, Nr. 46. S. 156. Nr. 47.
33) «Bedeutung».
34) Türkis. Schmuckstein.
35) Stockuhr = Stutz-, Standuhr, gewöhnlich mit Feder. Jutz. Bd. 2,
Sp. 1 319. Die Stutzuhr steht auf einem Tisch oder Schrank. Perpendikel und Gewichte h ä n g e n nicht lange herunter, sie sind «gestutzt».
Grimm, Bd. 20, Sp. 806.
36) Messing, aus Messing gearbeitet. Jutz, Bd. 2, Sp. 406.
37) Halsuhr, an einer Kette getragene Uhr. Jutz, B d . 1, Sp. 1306.
199
Ein Maiolica Schüsßelin mit Verguldten Handthäbin,
vnd ainem Kristallinen Bächerlin mit Vergulten Fueß, vnd
Handthäb.
[7]
51
Ein Silbernes Suppen Schüsßele sambt dem Däckhel ä
27 Loth.
Anm. d. Autors: Mit Bleistift Zusatz
«NB».
Zway Klaine Silberne Schüsßelin 12Vz Loth.
Ein Silbernes Confect Schälelm.
IOV2
[9]
Loth.
Ein Zynine büx. 8V2 Loth.
38
Ein mit silbernen Figuren, warinnen die 4 tempora
vorgebildet seindt, Eingelegtes schwartz schreibtischel
oderTrüechele.
52
Ein Weichwasser Käsßelin. 4 Loth.
Ein Nachtzeug Schächtelin, oben auf dem Däckhl ein
Aydex 8V2 Loth.
39
40
Ein Saltzbüxel in Formb ainer Schildkrotten. 6V2 Loth.
Ein Silberne mit Schiltkrötten bain Eingelegte Tafel Vnßer
L[ieben] Frauwen b e g r ä b n u s Vorstellend.
Ein [Silbergeschmeidt] von ainer Galleren ' ein Fändl ,
Röhrlin , Vnd ain Mändl mit ainem Rumla . 4Vz Loth.
Ein gleichförmbiger Spiegel also Einge[le]gt in ainem
Fueteral.
Zway Löffel sambt ainem Messr. 7 Loth.
Ein mit roth Vergültem Läder außwendig, Innen aber mit
roth Sammet außgefüetertes Apotekhl , warinnen
nachvolgende stüeckh gehören.
4
43
42
44
53
54
Zwölff Tischbächer mit Vergulten raiffen sambt ainem
Deckhel,wägen 150 Loth.
Anm. d. Autors: Die drei letzten Positionen sind mit einer
Klammer versehen und dem Zusatz «Bei Hefrrn] LandtVogt [Köberle] zue Vadutz».
4 Vergülte runde hoche Büxlin.
2 Sechßeggete Vergülte Fläschlin.
1 Vnvergültes rundeß Lädlin obenauff dem Deckhl zway
geschmältzte bilder.
55
[8]
[10]
Zwölff Löffel 48 Loth.
Zway Vergulte Saltz büxlin. 31 Loth.
6 Sechseggete Vergülte groß Vnd Klaine Lädlin.
Ein Vergültes Lavor . 80 Loth.
1 Vnvergültes Bächerlin.
45
Ein darzue gehörige Handt Kanten. 39 Loth.
1 Klain Vergültes Trüchterlin.
Zway Leuchter, warzue Zway Pfifferling sambt dem
Liechtbutzer , halten an gewicht zuesamben 88 Loth.
1 Klain Vergültes Schüßelin.
46
47
Anm. d. Autors: Die fünf letzten Positionen sind mit einer
Klammer versehen und dem Zusatz «Bey Herrn LandtVogt [Köberle] zue Vadutz». Von späterer Hand mit Bleistift
hinzugesetzt: «Ist vorhanden oder ist ein ander vorhanden bzw. seindt Zwej andere
vorhanden».
Item 48 stückh von silberner alter Müntz, wägen 27'/2
Loth.
Ein Fueteral Von roth Vergüldtenen Leder in Formb
eines Buechs, warinnen ein Dutzet Messer mit silbernen
Handthäfftin .
48
49
Anm. d. Autors: Mit Bleistift Zusatz: «seindt 11 paar
sambt tranchiermesser
vorhanden.»
50
200
2 Vergülte Schälelin gleich.
1 Vergültes Leuchterlin.
4 Christallnin Fläschlin mit Silber Vergülten schrauffen .
56
1 Silber Vergülten Bürstenstill.
2 Klaine Vergülte Loffelin.
1 Silber Vergültes Saltz Büxlin in Formb ainer Schiltkrötten.
1 Silber Vergülte Schallen.
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[11]
43) Rohr, diminutiv, hier im Sinne einer (Schiffs-)Kanone. Jutz. Bd. 2,
Sp. 748.
2 Silber Vergülte Zahnstörer Vnd ain Ohrenlöffel .
57
58
Obstehende in dem Apoteckhlin befmdtliche stüeckh
wegen Vngeuar zuesammen 81 Loth.
Sodan ist noch ain schwartzer Schreibtisch Von gebaitzten
HoltzVerhanden, darinnen noch Etwaß Silbers von der
gnädigen Frauwen seel. Verschlosßen,
Verner ist.zuewissen, das den l . / l l . OctobrisAnno 1667
bey Stephan Reyden Erben zue Chur volgende stückh
Silbergeschier gegen Anlechenweiß auffgenomben Zway
Hundert Duggaten versetzt worden Laut Lista wie volgt.
59
Erstens ein groß Batzil sambt der Kandten gantz Vergült.
60
Zwölff Silberne gleiche Schallen gantz weiß.
44) Rümpel, aus Bloch genietote Kuhglocke mit dumpfem Ton. Jutz,
Bd. 2, Sp. 786.
45) Lavor, aus f r a n z ö s . lavoir, Waschbecken. Jutz, Bd. 2, Sp. 243.
46) Pfifferling, die einem Pilz ähnlich geformte Hülse eines Leuchters, auch das Tellerchen eines Leuchters. Fischer, Bd. 1, Sp. 1042.
47) Lichtputzer, Lichtschere. Jutz, Bd. 2, Sp. 279.
48) Futteral, Hülle. Jutz, Bd. 1. Sp. 1039.
49) Handhebe, Handhabe, Griff an einem Messer oder Werkzeug,
hier an einem Gefäss. Jutz, B d . 1, Sp. 1313; Idiotikon, B d . 2, Sp. 868.
50) Tranchiermesser, Messer, um einen Braten i n mundgerechte
Stücke zu zerlegen (vorzuschneiden). Grimm, B d . 21, Sp. 1186,
1188.
51) Majolika, nicht bei Jutz, nach der Insel Mallorca benannte
T ö p f e r w a r e mit Zinnglasur.
52) Deutsch: «Die vier J a h r e s z e i t e n » .
[12]
53) Grablegung Mariae, seit dem 11. Jahrhundert in der Kunst
darggeslellt. Vgl. Bäumer/Scheffczyk, Marienlexikon, B d . 2, S. 687 f.
Ein grosße Galleren
gantz Vergült.
61
54) A p o t h e k e r s c h r ä n c k c h e n .
Ein vergült Pferdt.
55) Lade, Schublade. Jutz, Bd. 2, Sp. 201.
Ein grosßer Bächer sambt dem Deckhl.
56) Hier wohl zu verstehen im Sinne von S c h r a u b v e r s c h l ü s s e n der
Flaschen.
Zwen Vergülte Trauben bächer sambt dem Däckhel.
Ein andere Vergülte Schallen.
Ein groß Vergülte Schallen. Ein Vergülte Cucumern".
Wigt Zuesammen
28V2
Loth oder schier gar 29 Loth.
Klaider.
58) Ohrcnlöffel, Ohrlöffel, kleines löffelartiges Instrument zur Reinigung des G e h ö r g a n g s von a n g e h ä u f t e m Ohrenschmalz. Grimm, Bd.
13, Sp. 1265.
59) Dukaten, u r s p r ü n g l i c h venetianische Goldmünze. Jutz, Bd. 1,
Sp. 640.
60) Batille, lägelartiges Gefäß, von ital. bottiglia. Jutz, B d . 1. Sp. 251.
Ein Sammetes Frauwen Zimmer Röckhel mit Bändern.
1 Schwartz Bursater
57) Zahnstörer, Zahnstocher. Jutz, Bd. 2, Sp. 1678.
63
Justacor .
61) Ballon, eine 1 5 bis 20 Liter fassende Glasflasche, auch bauchige
Korbflasche. Jutz, Bd. 1, Sp. 226.
64
4 Alte schwartze, alß ein tafetes , tüechines, grobgrüns,
vnd Leinen Wambeßen .
65
62) Guggumere, Gurke, lat. cucumis,
Sp.1260.
ital. cocomero.
Jutz, B d . 1,
66
63) Burschat, mhd. b u r s ä t , halbseidener Stoff. Fischer, Bd. 1,
Sp. 1548.
38) Zinnen, zinnern, aus Zinn. Jutz. Bd. 2. Sp. 1721.
64) Justacor, f r a n z ö s . justaucorps,
Männerrock ohne Kragen.
tailliert geschnittener, knielanger
39) Nachtzeug = Nachtgewand, Nachthaube. Fischer, Bd. 4,
Sp. 1916.
65) Taffetes, aus Taffet hergestellt, einem glatten Seidenstoff, ital.
tafletä. Jutz, Bd. 1, Sp. 515.
40) Eidechse. Jutz, Bd. 1, Sp. 674.
66) Wams, kurzes Oberkleid f ü r Männer. Jutz, B d . 2, Sp. 1524.
41) Gallere, Galee, f r a n z ö s . gal'ere, ital. galera; langes Schiff mit
vielen Rudern. Grimm, B d . 4, Sp. 1161. Hier im Sinne von Galee 2 =
Prunkgeschirr in Schiffsform. Fischer. Bd. 3, Sp. 24.
42) Fahne, diminutiv. Jutz, Bd. 1, Sp. c 59 f.
201
[15]
[13]
1 Schwartzer langer Vnderrockh Von Chamelot .
1 Mesßer besteckhin , darinnen Etwaß Ermanglet.
1 Von schwartz gewässerten Capizol .
2 Andere Lahre Besteckhin, darinne Etwaß handt oder
Mesßer Hafftinen Von bain .
83
67
68
84
1 Von grüenen Damast .
69
85
2 Fechtfloret .
86
1 Rottes mit goldt gestickhtes Kampel Fueter.
70
1 Goldt Spindt Rädel.
1 Schwartz Scharfetener Mantel.
71
1 Harfarb Nachttuech von Altaß .
72
Tischgewandt.
6 Par weiß Baumbwolline Strüempf.
6 Damascene Tisch- Vnd taffei tüecher, darunder Zway
grosße Vnd Vier Klainere.
1 Par Pantofflen Von blauwen ÜberZug.
73
1 Leines
74
Schnür Mieder .
75
63 Damascene Tisch Salvet .
87
4 Damascene Handttüecher.
1 Schöne Krön Von KräntzelArbaitin ainer Scatel .
76
77
6 Gemodlete tischtüecher klain Vnd grösßere.
88
5 Gemodelte Handttüecher.
Schreibtisch.
1 Schreibtisch mit rothen Sammet auß gefüetert, warinnen Ein Schreibzeug , Ein Sandtbüx , ein Hämmerlin,
ein Feder Mesßerlin, ein Stöckhlin von Eysßen Übergült.
[16]
[14]
34 Gemodlete alte tisch Salvet.
78
79
22 Gemaine groß Vnd Klaine tischtüecher.
6 Dotzet grobe tisch Salvet mit Fäßlin .
1 Schreibtischlin mit Laden Vornenhero Übergült, Von
wolliner Arbait.
89
3 Dotzet grobe ohne Fäßlen.
1 Schwartbaitzter Lährer Schreibtisch.
2 Dotzet in gleicher Formb.
1 Weiß Aichener Schreibtisch mit Vnderschidlichen thäflin .
80
1 Grosßer Schwerer Schreibtisch Von Vergülten Ziraden
Von Falschen Schiltkrotten in Holtz Eingefast.
7 Dotzet Zärtere ohne Spitz.
5 Dotzet Zärtere mit Fäsßln.
1 Schwartz gebaitzter Klainer Schreibtisch mit täflin.
81
1 Trüeche mit Schiltkrotten Überzogen.
Anm. d. Autors: Mit Bleistift hinzugesetzt
[Maria Anna]».
90
16 Zärtere Handtüecher.
14 gemaine grobe gesindt Handtüecher guet Vnd böß.
2 Flaischtüecher .
91
«Frauwlein
1 Geferbter Tischteppich.
1 Teppich Von Türkhischer Arbait.
1 Grosßer grüener Schreibtisch mitThaten oder Laden,
mit dem Fürstenberg[ischen] Wappen, in dem Ambtshauß
in der obern stuben stehend.
82
Anm d. Autors: «Ambtshauß» [Bei dem erstmals um
1617/19 erwähnten Amtshaus handelt es sich um das
Rheinbergerhaus in Vaduz].
[17]
Bethgewandt.
18 Barchete ober Vnd Vnderbethen.
92
2 grosße Spiegel mit vergültem Kupfer Eingefast.
5 Barchete Pfulben .
93
1 Apoteckhlin in schwartz gebaitzten Holtz.
1 Zwilchener Pfulben.
202
INVENTAR ÜBER DEN NACHLASS DER GRÄFIN ELEONORA
KATHARINA VON HOHENEMS / KARL HEINZ BURMEISTER
30 Barchete Küssin.
17 Bestrichen Ober Vnd Vnderbethen.
94
69) Damascene = aus Damast, einem gemusterten Stoff, hergeleitet
von dem Ortsnamen Damaskus. Fischer, Bd. 2, Sp. 42 f.
70) Kampel 11 = weitgezahnler Haarkamm. Jutz, Bd. 2, Sp. 15.
11 Bestrichen Pfulben.
71) Schapper, Tschapper, Tschappert = Mantel mit Kaputze. f r a n z ö s .
cliapeau (Hut). Idiotikon. Bd. 8. Sp. 1102 f. Vgl. auch Jutz, Bd. 2,
Sp. 873 (Schäpper, hier im Sinne von einer Kappe mit Schirm).
10 Bestrichen Küssin.
12 Madratzen.
72) Atlas, arab. glatt, fein, Gewebe mit glatter Oberfläche.
19 Grosße Laubsäckh.
73) Pantoffel, leichter Hausschuh. Jutz, Bd. 1, Sp. 234.
20PfundtGänßfedern.
NB darvon hatt die Frauwlein [Maria Anna] 10 Pfund.
1 Weiß Seiden Bethdeckhin in rothen Strichen.
1 Roth Damaßene Bethdeckhin.
74) Leinen, aus Leinen, mhd. Ihie. linin. Jutz, Bd. 2. Sp. 264.
75) Mieder, S c h n ü r l e i b c h e n , besonders der Frauentracht. Jutz, B d . 2,
Sp. 411. Schnur-Mieder. Mieder zum Z u s c h n ü r e n . Jutz, Bd. 2.
Sp. 1026.
76) Krone. Festlicher Kopfputz. Flitterkopfputz der Jungfrauen. Jutz,
Bd. 2, Sp. 167; Fischer. Bd. 4. Sp. 773.
[18]
77) Schachtel, Schattel, ital. scalola.
6 Stückh roth Damaßenen Vmbhänge, darunder Der
Krantz Eingeschlosßen.
Jutz. Bd. 2, Sp. 852.
78) Schreibzeug, Tintelfass mit Schreibfeder u.a. Zugehör. Jutz,
Bd. 2, Sp. 1048.
79) S a n d b ü c h s e . Büchse mit Streusand. Jutz. Bd. 2. Sp. 825.
1 Sammetgeblüemte Beth Deckhin.
80) Täfel, Holzverschalung, lat. tabula. Jutz, Bd. 1, Sp. 515.
1 Alte Baumbwollnin seiden Deckhin.
81) Zierrat. Jutz, B d . 2, Sp. 1716.
5 Stückh grüene Vmbhänge.
82! Dat(c), abgeteilter Raum in einem Schrank, ungeklärter Herkunft. Jutz. Bd. 1., Sp. 536.
2 Flügel mit Wollen geneet.
83) Besteck. Essbesteck mit Lederfutteral. Jutz, Bd. 1, Sp. 310.
84) Heft, Griff am Messer. Jutz. Bd. 1. Sp. 1351.
Bethleingewandt.
In Ainem absonderlichen Kasten auff dem Obern Saal
in der seligen Frauen Gräfin Scel. Residenz behausung
befunden Vnd auff das Schloß tranferiert worden.
85) Bein, Knochen. Jutz, Bd. 1, Sp. 276.
1 Leilach mit schwarzer Seiden außgeneet.
88) Modeln, nach einem Model reguliert, auch gemustert. Fischer.
Bd. 4. Sp. 1726 f.
95
10 Pfulben Vnd Küssin mit schwarzer Seiden außgeneet.
1 paa[r] Leilacher, darunder das obere mit schönen
grosßen Spitzen.
86) Florett, vierkantiger Stossdegen.
87) Salvet. auch Sarfet, Serviette, ital. salvietla.
Jutz, Bd. 2. Sp. 820.
89) Dutzend (Zahlwort), ital. dozzina. Jutz, B d . 2, Sp. 662
90) Hier wohl im Sinne von Einfassungen (Bordüren), vielleicht sind
aber auch Serviettenringen gemeint.
91) Der Begriff Fleischtuch, also ein Tuch, in das man Fleisch zum
Zwecke besserer Haltbarkeit eingewickelt hat, fehlt bei Jutz. Fischer
und Grimm, hingegen ist im Idiotikon, Bd. 1, S. 1223 «Tüchelfleisch»
bezeugt.
[19]
7 Pfulben Vnd Küssin Ziechen Von gallanterey, Vnd
Seiden bändel.
92) Barchent, aus Barchent, Stoffart. besonders f ü r Bettwäsche.
Unterröcke u. dgl. Jutz, Bd. 1.. Sp. 239.
6 Leilacher mit Spitzen Vnd Schnür.
93) Pfulbe, grosses, mit Flaumfedern (früher auch mit Laub) gefülltes
Kopfkissen. Jutz, Bd. 1, Sp. 345,
96
94) Streichen, etwas auftragen, zum Beispiel Farbe. Jutz, Bd. 2,
Sp. 1342.
67) Schamelot, Chamelot, gewöhnlich halbwollener Kleiderstoff,
f r ü h e r aus Kamelhaar, f r a n z ö s . chamelot. Jutz. Bd. 2, Sp. 868.
68) Vermutlich ein Stoff.
95) Leinlachen, Belttuch aus Leinen. Jutz, Bd. 2, Sp. 265.
96) Zieche, Überzug für Bettdecke oder Kissen. Jutz, Bd. 2, Sp. 1707.
203
NB Der gn. Frauwlein Maria Anna' 2 Par.
1 Drey Mössig Flaschen.
11 Pfulben Vnd Küsßin Ziechen mit Spitz.
2 Mössig Flaschen.
10 Gemaine Pfulben Vnd Küsßin Ziechen.
1 Halb Mössig Flaschen.
2 Weisße Beth Ziechen.
4 Halb Mössige Bächer.
J7
4 Tüecher auff ainen Credenztisch'-* .
1 Quärtel Becher.
6 Stückh Vmbhänge mit schwartz auffgetruckhten Pluemen.
1 Halb quärtl.
8
11 Stückh Vmbhänge mit gestrickhter Arbeit.
NB Der Frauwlein [Maria Anna] die Eine.
3 Neuwe Barchete Fedrbeten Küsßin Ziechen.
Berner Beth Leingewandt.
1 Halb MässigBäudl .
101
1 Halb Viert! Kandten.
1 Drey Massige Kandten.
2 Quart Kandten.
1221
19 par Leilacher guet Vnd büß, Darunder 3 par mit
Spitzen.
3 Mässige Kandten.
1 Alte gießkandten.
[20]
2 Neuwe Leuchter.
6 Vi Par grobe, Böß Vnd guete Leilacher.
3 Leilacher mit Spitzen.
3 Zärtere ohne Spitz.
26 Beth Ziechen.
2 KöTschene" Beth Ziechen.
28 Pfulben Pfulben Ziechen.
3 grobe Pfulben Ziechen.
38 Küsßin Ziechen, theilß mit Spitz.
2 Äschen
100
tüecher.
14 Stückhlin Leinwath Zue ainem Beth.
Zingeschier.
[21]
22 Grosße Schüßlen.
1 Alter Leuchtr.
1 Handtbeckh sambt dem gießfaß.
5 Nachtgeschier.
3 Weichwasser Käsßelin.
1 großer Lauor sambt der kandten.
1 Heiin.
1 Nachtliecht
Obiges Zingeschier wigt 348 Pfund.
Item ist Von Veldkirch in Vnderschidtlichen Sorten gantz
Vnd verbrochenen per Vadutz transferiert Vnd in specie
nitVerzaichnet worden
78 Pfund.
S[umm]a
426 Pfund.
[23]
Kupfergeschier.
20 Klainere Schüßlen.
2 Gruosße Beckhin.
75 Däller.
5 Klainere Beckhin.
4 Halb Viertline Flaschen.
1 Durten
2 Quart Flaschen.
11 Gruoß, Vnd klaine Pfannen.
102
Modi.
2 Gruoß Pasteten Pfannen.
204
INVENTAR ÜBER DEN NACHLASS DER GRÄFIN ELEONORA
KATHARINA VON HOHENEMS / KARL HEINZ BURMEISTER
1 Klain Pasteten Pfannen.
1 Klainere Möscher.
1 Pasteten Bläch.
1 Metallin Stückhün.
8 Pasteten Kächelin mit Deckhlinen.
1 Möschines Baibier Beckhin, Vnd Kandten.
1 Grosßer Haffen.
1 Scher Beckhin.
3 Klainere Hafen.
6 Möschine groß Vnd Klaine Pfannen.
1 Schwenckh Kesßelin.
2 Liechtbutzer.
1 Seich Pfannen .
Vnderschidliche groß Vnd Klaine, gantz Vnd thailß
verbrochne Häfen.
103
1 Alt Wassergetzin.
2 Beth pfannen
l(M
Wiegt zuesamben 204 Pfund.
groß Vnd Klain.
124]
97) M a r i a Anna von Hohenems, 1652-1715, Tochter des Grafen
Franz Wilhelm I. von Hohenems und der Gräfin Eleonora Katharina
von F ü r s t e n b e r g .
1 Fisch Kesßel.
1 Grosßer Pfanenhafen
1 Klainer Pfanenhafen.
1 Grosßer Wasch Kesßel zue 9 gälten.
99) Kölsch, kölnisch, aus Köln stammend, bunter Baumwollstoff.
Jutz. Bd. 2. Sp. 116.
1 Klainer Wasch Kesßel.
1 Salat Beckhin.
100) Hier im Sinne von Aschen-Farbe = grau. Vgl. ä s c h e n . ä s c h e n farb. ä s c h e n g r a u bei Fischer, Bd. 1, Sp. 338.
1 Spritz Kesßel.
101) Budälle, kleines Fläschchen, f r a n z ö s . bouteille (Flasche). Jutz,
Bd. 1. Sp. 482. Vgl. auch Pudel, kleines Fläschchen, r ä t o r o m a n i s c h
pudel. Idiotikon, Bd. 4, Sp. 1035 («Büdeli»), Der Schreiber b e m ü h t e
sich um die aus seiner Sicht g e g e n ü b e r der Dialektform richtiger
hochdeutsche Aussprache «äu» statt «u», daher b ä u d l e statt budele.
1 Stockh Wasßergälten .
105
1 gemaine Wasßergälten .
106
1 Klain gältelin.
2 Kesßin groß Vnd Klain.
102) Wohl Torte. Vgl. Tortelmodcl bei Jutz, Bd. 1, Sp. 587.
1 Handtbeckhin sambt dem gießfaß .
107
1 Klain Kesßelin.
1 Leimb Pfannen .
108
1 Klaines Verbrochenes Pfännelin.
Wigt zuesamben 239 Pfund.
[25]
109
103) Seichpfannc. auch Seichhafen, landschaftlich derb Pisspott.
Nachttopf. Jutz , Bd. 2, Sp. 1130; Fischer, Bd. 5, Sp. 1320.
104) Bettpfanne = W ä r m e f l a s c h e . Grimm, Bd. 1, Sp. 1738 (vas
calefaciendo
= Gefäss zum Warmen des Betts).
1 Nachgeschier.
Öhrin
98) Kredenz, Kredenztisch = Anrichte, ital. credenza (Glaube); ursprünglich wurden auf der Kredenz Speisen zum Zwecke der Vorkostung (Giftprobe!) angerichtet und dann erst serviert; später hatte sie
vor allem den Zweck, kostbares Porzellan, Gläser und anderes Tafelgerät zur Schau zu stellen. Vgl. Hartmann (wie A n m . 21), S. 843.
Vnd Möschin Geschier.
lecto
105) Stock-Gelte, g r ö s s e r e r Wasserzuber, so benannt nach dem Stock
(Holzblock), der diesen Gefässcn vormals statt des jetzt g e b r ä u c h lichen Fussgestells zur Unterlage diente. Idiotikon, Bd. 2. Sp. 284.
106) Wassergelte, Wasserschaff, meist aus Kupfer oder Eisenblech,
dient als Wasserreservoir in der Küche. Jutz. Bd. 2, Sp. 1540. Vgl.
auch Gelte, rundes oder ovales Gefäss aus Holz oder Kupfer zum
Aufbewahren von Trinkwasser. Jutz, Bd. 1, Sp. 1111.
107) Giessfass. Kanne, aus der das Wasser in das Giessbecken
gegossen wird. Fischer. Bd. 3, Sp. 653.
Ambthauß. 1 Gewicht zue einem Pfundt, so im Ambthauß.
108) Leimpfanne; in ihr macht der Tischler den Leim gebrauchsfertig. Jutz, Bd. 2, Sp. 263.
1 Grosße Möscher .
109) Ehern, aus Bronze. Jutz, Bd. 1, Sp. 669.
110
110) Mess II, Messgerät oder Mcssgcfäss irgendwelcher Art. Jutz.
Bd. 2. Sp. 404.
205
[26]
1 Gangliecht.
1 Latern mit durchsichtigen Scheiben.
Eißen Kuechel Geschier.
1 Grosßer Dreyfueß zue 20 Pfündt.
1 Waag sambt dem gewicht zue 3 Pfundt, so mit gar
complet.
2 Gemaine Klaine Dreyfueß.
128]
3 Hafen Deckhl.
1 Schaumb Kellen.
2 Küechlin Spieß.
Volgende Mobilia sindt von der gnädigen Frauwen
Gräffin seel. in ainem besondren Kasten verwart
befunden worden,
1 Fisch scheuffelin.
6 Kupfer Pfannen.
1 Bratter sambt dem Spiß.
1 Möschin Pfändelin.
2 Bratspiß.
1. Neuwe Wasserschapfen .
3 Bratfuesßlin.
2 Klaine Kupfer Hafelin.
9 Anrieht Kellen Klain Vnd groß.
115
1 Dreyfuesßl.
1 Klain Öhrin Fläfelin.
3 Gluetpfannen ".
1 Neuw Kupfer Fisch Kesßelin.
3 Kochfüesßlin.
2 Klaine Kupferne Biren Häfen.
1 Reeben stösßer.
1 Möschin Fisch Kesßel sambt dem Deckhl.
2 Gluet schüffelin.
1 Möschnin gluet Pfannen .
1 Reib Eisßen.
2 Neuwe Eyßene Leuchter.
1
110
4 Möschine Neuwe Liechtbutzer.
127]
[29]
4 Hackh Mesßer.
1 Flaisch parten" .
1 Stürtzene Milchseichen '.
2 Rost.
1 Stürtzenes Reibeisen .
2 Pfannen Knecht.
1 Stürtzenes Ohl Kändl .
2 Küechl trachter.
1 Neuw Möschines Kuechl Rod] .
1 FeurHündl .
6 Neuw Eißene Hafendeckhl.
1 Feur Zangen.
2 Neuw Eißene Schloßschraufen
2 Kuopfle scheüfelin.
2 Dotzet Englische Zinnin Thäller.
1 Stürtzes
1 Dozet Schüßlen von Englischem Zinn.
2
11
118
m
114
Seichpfändelin.
119
120
1 Hackh banckhschaber.
1 Zinnine Supenschüßl
1 Feurhaggen.
1 Klain Zinnin Kändl.
1 Flafen Heber.
1 Reckhhohlderines
3 Leuchter.
1 Eyßenes Pfannen Knächtlin
spißlin .
12fi
3 Liechtbutzer.
206
123
122
121
vnd Klamern.
mit 2 Ring.
Manelin .
124
125
sambt einen Broth
INVENTAR ÜBER DEN NACHLASS DER GRÄFIN ELEONORA
KATHARINA VON HOHENEMS / KARL HEINZ BURMEISTER
21 Laimbene
127
groß vnd klaine Schüßlen.
15 Pastethen K a c h l
128
sambt den Deckhl.
117) Nicht bei Jutz, vgl. aber Jutz, Bd. 2, Sp. 11 33: Seihe, aus Holz
oder Metall, von verschiedener Grösse, mit Drahtgeflecht als Sieb
oder Filter.
118) Reibeisen. Küchengerät. Jutz. Bd. 2, Sp. 694.
[30]
119) Ölkantc. Ölkanne zum Aufbewahren von Erdöl, meist im
Diminutiv gebraucht. Jutz, Bd. 2, Sp. 606
1 Klain terpentines '' Mörselin .
12
130
10 Neuw Körbel .
131
2 Neuwe Milch prändtlin .
132
1 Weinmaß.
120) Jutz f ü h r t nur eine Auswahl der sehr häufigen mit «Küche» zusammengesetzten Wörter an. Jutz, Bd. 2, Sp. 177 f. Gemeint ist hier
wohl ein Kcrzenrodel. eine kugelförmig aufgerollte Kerze, gewöhnlich aus Wachs hergestellt, hier jedoch aus Messing. Jutz, Bd. 2.
S p . 5 9 und Sp. 1503.
121) Schraufe. Schraube aus Metall, hier Teil eines Schlosses. Jutz,
Bd. 2. Sp. 1046.
1 andere Milch seichen.
122) Terrine zum Auftragen der Suppe, die zum Vermeiden einer Ber ü h r u n g mit der heißen Schüssel an zwei Ringen getragen wird.
Jutz, Bd. 2. Sp. 1390.
Maiolica.
123) Reckholder, auch Wachholder, die Pflanze Juniperns
Jutz, Bd. 2. Sp. 684.
18 Schalen.
1 durchbrochne Schalen.
communis.
124) Hölzerne Form eines Mannes zur Herstellung von Gebäck in
Form eines Mannes. Jutz. Bd. 2, Sp. 350.
1 Grosße Schüßel.
1 Supenschüßelin sambt dem Deckhl.
1 Quärtel Kändtlin.
125) Pfannenknecht. Eisengestoll mit Füssen, auf das die Pfanne
ü b e r das Herdfeuer gestellt wird. Jutz. Bd. 1, 327.
l33
126) Bratspiess, zweizinkigo Eisengabol zum Braten. Jutz, Bd. 1,
Sp. 435.
4 Klaine Schüßelin.
1 Flaschen von l ' / v M a ß
1 3 4
127) Leimen, lehmig, aus Lehm, irden. Jutz, Bd. 2. Sp. 263.
.
128) Pastetonkachel = Form zum Herstellen von Pasteten.
1 29) Terpentin, lat. resina terebintina
131]
= Harz der Terebinthe.
130) Mörser, Gefäss zum Zerstoßen oder Pulverisieren. Jutz. Bd. 2.
Sp. 451.
Gemähl '.
Waß von Vcldtkirch Vnd Wohnungs behaußung zuc
Vadutz in das Schloß transferiert worden,
13
1 Crucifixus " in ainer Taffei mit schwartz baitztem Holz
Eingefaßt.
13
131) Geflochtener Behälter, etwa zum Auftragen von Brot. Jutz.
Bd. 2, Sp. 127 f.
132) Milchbrente, weites, niedriges Holzgefäss von verschiedener
Grösse zum Aufbewahren von Milch zum Zwecke der Rahmbildung.
Jutz. Bd. 2, Sp. 414.
1 33) Quart, Quärtel, Hohlmass = >A Mass. Jutz, Bd. 2. Sp. 622.
111) Glutpfanne. mit g l ü h e n d e n Kohlen gefüllte Pfanne zum E r w ä r men eines Raumes. Jutz. Bd. 1., Sp. 1207..
112) Fleischbarte, Fleischbeil. Fischer, Bd. 2, Sp. 1561.
113) Feuergestell. focarium fulcrum.
G r i m m . Bd. 3, Sp. 1561.
114) Sturz als Materialbezeichnung bedeutet Weißblech. Jutz. Bd. 2.
Sp. 1378.
115) Kugelförmiges, meist hölzernes Schöpfgefäß mit durchgestecktem langen Stiel zum Schöpfen von Wasser u. dgl. Jutz, Bd. 2,
Sp.872.
134) Mass, ein bestimmtes Flüssigkeitsmass, es entspricht u n g e f ä h r
1,5 Liter; 1 Mass = 2 Flasche oder Halbi = 4 Schoppen = Vw Eimer.
Jutz, Bd. 2, Sp. 369.
1 35) Zur G e m ä l d e s a m m l u n g der Grafen von Hohenems vgl. Andrea
Fischbach: «Was in dafern v e r b r o c h e n » . Die Gemäldegalerie der
Grafen von Hohenems. Eine Untersuchung der Motivvielfalt anhand
von Inventaren dos 17. Jahrhunderts. In: Montfort 46 (1994). S. 313—
327.
136) Darstellung des Herrn am Kreuz. Hartmann (wie A n m . 21)
S. 865 f.
116) Mit g l ü h e n d e n Kohlen zu füllende Pfanne zum E r w ä r m e n eines
Raums, Jutz, Bd. 1, Sp. 1208.
207
208
INVENTAR ÜBER DEN NACHLASS DER GRÄFIN ELEONORA
KATHARINA VON HOHENEMS / KARL HEINZ BURMEISTER
1 Täffelin Von Stroarbait .
Säsßel.
1 Täffelin, darinn das Schwaißtuch Christi auf Seiden, mit
Holtz eingefast.
4 Sesßel mit Brügel
137
2 Früchten gemähl.
154
Arbait.
5 Andere Sesßel mit rothen Läder.
2 Sesßel mit Leinen Vnd rothen Läder.
1 Taffei Maria, Joseph Vnd Joannes .
138
2 Klaine niderere Sesßel mit brügel Arbait.
1 Taffei mitVnderschrifftS/c transit gloria Mundi '>.
Vi
1 Schön eingefastes Bichel
140
mit Flailtumben .
141
1 Vnßer Lieben Fr[auwen] tafel .
137) Slroharbeit. im 17. Jahrhundert und auch noch danach beliebte
Dekorationstechnik aus g e f ä r b t e n und geplätteten Strohhalmen.
Hartmann (wie A n m . 21). S. 1465.
1 Taffei S. Caroli Boromaei
138) Vgl. Fischbach (wie A n m . 135). S. 322.
1 Bichel S. Antonius de Padua
142
von Stroarbait.
143
144
bildtnus.
139) «So vergeht der Ruhm der Welt».
140) Büchlein.
132]
141) Heiltum = Reliquien. Jutz, Bd. 1, Sp. 1359.
142) Antonius von Padua, Heiliger («11 Santo»), 1195-1231, Lehrer
der Theologie in Bologna, franziskanischer Volksprediger, dargestellt
meist, mit Buch und Lilien.
2 Klainere Täfelin.
2 Noch andere alte gemähl.
2 täffelin Somer Vnd Winter.
143) Bildnis der Hl. Maria.
2 Stückh Contrafeth auff Kuepfer LIe[rrn] Grafen von
Wallenstein vnd seiner Frauw Gemahlin.
144) Hl. Karl B o r r o m ä u s , Carlo Borromeo, 1538-1584, italienischer
Theologe, seit 1560 Erzbischof von Mailand. Wegen seiner Verwandtschaft, mit den Grafen von Hohenems wurde er hier sehr vorehrt. Vgl. Krizovä/Junek. Katalog, S. 94, Nr. 19, S. 96, Nr. 20 und
S. 98, Nr. 21.
145
146
1 Contrafeth Herrn Gräften Carl Fridrichs
Ems.
147
zue Höchen-
145) Konterfei, f r a n z ö s . contrefait.
2 Stückh Contrafeth der verstorbnen Frauwen Graffiti
seel. Hern Vatter Vnd Frauw Muetter .
148
149
1 Contrafeth Herrn Graffen von Harrach .
150
1 Contrafeth Flefrn] Graffen Albrecht von Fürstenberg .
151
Daß Übrige gemähl vnd Contrafethen befinden sich in
dem Alten Inuentario Anno 1662 auffgericht, Vnd in
den Schloß Zimmern zuesechen.
In dem Ambtshauß sind Volgende Stückh.
10 Gleiche Tafflen Von Waidwerckh
152
Vnd Jägerey.
Porträt.
146) Wallenstcin, Albrecht Wenzel von, 1583-1634, Herzog von
Friedland, der b e r ü h m t e Feldherr des Drcissigjährigon Krieges. Als
er 1629 seinen Besuch auf Schloss Hohenems a n k ü n d i g t e , löste das
in Hohenems und in Vaduz eine Panik aus. Vermutlich Hess man damals zur A u s s c h m ü c k u n g der Schlösser einige Porträts von Wallenstein in den S c h l o s s r ä u m e n a u f h ä n g e n ; vgl. dazu Welti, Graf Kaspar.
S. 283.
147) Graf Karl Friedrich von Hohenems. 1622-1675, Schwager der
Eleonora Katharina von F ü r s t e n b e r g .
148) Vater der Gräfin Eleonora Katharina von F ü r s t e n b e r g war der
R e i c h s h o f r a t s p r ä s i d e n t Graf Wratislaus 1. von F ü r s t e n b e r g .
149) Mutter des Gräfin Eleonora Katharina von F ü r s t e n b e r g war Lavinia Gonzaga, Gräfin von Novellara und Bagniolo, t 1638.
150) Graf [Otto Friedrich] Harrach, den die Witwe Gräfin Lavinia
1635 geheiratet hatte, Stiefvater der Gräfin Eleonora Katharina von
Fürstonberg.
133]
in gleicher Grosße in der obern Stuben, Vnd Neben
Cammer.
3 Klainere Tafflen mit Hunden.
3 Tafflen Gustus, Tactus et Auditus .
153
151) Graf Albrecht von F ü r s t e n b e r g , gefallen 1641 vor dem Hohentwiel.
152) Weidwerk = Jagd. Jutz, Bd. 2. Sp. 1 565.
153) Bildliche Darstellungen des Geschmacks, des Gefühls und des
Gehörs. Vgl. dazu Fischbach (wie A n m . 1 35), S. 318.
154) Brügel, Prügel, rundes llolzstück von m ä ß i g e r Stärke. Jutz.
Bd. 1. Sp. 467.
209
[36]
Ahn Leinen Tuech Vnd Garn.
55 Ellen
155
gemalleter Vnd Vnblaichter Tischzeug.
94 Ellen brait- geblaichtes Hempfen
105 Ellen geblaichtes küderin
157
156
Tuech.
Tuech, Jede ä 5 quart.
79 Ellen brait geblaichtes Hempfin Tuech.
24 Pfund Hempfin gefärbtes garn wiß Vnd plauw zue
ainem Kölsch.
45 Pfund Flachs.
32 Ellen an Zwayen Stückhlin brait Hempfen Tuech.
6 Ellsteckhen'
58
zue groben tischtüechern.
3 Ellen brait Kölsch.
1 Stueckh Vngeblaichte Leinwath, so die gnädige Frauw
seel. Der Fräuwlin Maria A n n a zuegeaignet, haltet
70 Ellen.
An Wein Vnd andern Victualien.
Fäsßer Litt.A
70 Viertel.
Litt. B
75 Viertel.
159
86 Ellen rauch Küderin Vngeblaichtes Tuech.
44 Ellen rauch küderin Tuech.
Litt. C.
Etwaß alten weinß, sindt andere Fässer
darmit gefült worden.
18 Ellen rauch Vmgeblaichte Zwilch .
160
6 Ellen Sackh Zwilch.
5 Ellen Sackh Zwilch.
136 Ellen Vngeblaicht Zwilchin tisch Salvet.
Litt.D
120 Viertel.
Litt. E
76 Viertel.
Litt. F
40 Viertel.
Litt. G
12 Viertel.
Litt. H
Litt. J Strowein
[35]
40 Viertel.
12 Viertel.
163
Item in deß Herrn Michaelen' behaußung
zue Veldtkirch in Zwayen Fäsßlen
64
10 Ellen gruener Teppich Zeug.
50 Viertel.
495 Viertel.
11 Ellen Matzelona .
161
NB Fr[auw] Haußmaisterin.
Thuet 6 Fueder,
15 Viertel.
13 Ellen Kannefaß .
162
15 Ellen Zärtere Kannefaß.
[37]
3 Ellen gestärckhte Leinwath.
Ahn Kernen
126 Vierth
Etwaß schwartz Trikhsche Zeug.
AhnWaitzen
15 Vierth
Vnderschidliche Arbait mit gefärbter Wollen genent Zue
Sesßel Vnd Teppich.
Ahn Gersten
170 Pfund gewäscht Hempfin garn.
159 Pfund gewäscht Küderin garn.
38 Pfund Leichtküderin gewäscht garn.
109 Pfund Vngewäschtes Leichtkuder.
54 Pfund grob Küderin Vngewäschtes garn.
11 Pfund Vngewäschtes Hempfin garn.
210
Gestempfte
165
21 Vierth
Gersten
14 Mößlin.
Rothe Erbßen
7 Mößlin.
AhnFenckh
7 Viertel.
166
Ahn Reiß
3 Viertel.
Ahn Äpfelschnitz
4 Viertel.
Ahn Bieren Schnitz
4 Viertel.
Ahn Hampfsamen
4 Viertel.
INVENTAR ÜBER DEN NACHLASS DER GRÄFIN ELEONORA
KATHARINA VON HOHENEMS / KARL HEINZ BURMEISTER
Ahn digen
167
oder düren Flaisch
140 Bürden' .
68
AhnKäßen
150 Pfund.
155) Elle, Längonmass. Jutz, Bd. 1, Sp. 714.
1561 Hänfen, aus Hanf. Jutz, Bd. 1, Sp. 1 31 S.
157) Kuder. Werg, Hanf. Flachs. Jutz, Bd. 2, Sp. 179.
Ahn Pferdten Vnd anderm Lebvich.
158) Ellenstccken, Massstab, gewöhnlich aus Holz, von Länge einer
Elle. Jutz, Bd. 1, Sp. 714.
3 Schwartze Gutschen Pferdt
4 Melck Khüe.
159) Maria Anna von Hohenems, 1652-1715, Tochter des Grafen
Franz Wilhelm I. von Hohenems und der Gräfin Eleonora Katharina
von F ü r s t e n b e r g .
[38]
160) Zwilch, l.einengowebe mit doppeltem Faden. Jutz, Bd. 2,
Sp. 1786.
1 Verstehe Khue beyAndreaß Reinberger .
169
1 Versteltes Rindt bey Johannes Bosßen
1711
.
162) Kanevas, grober Leinenstoff, f r a n z ö s . canevas
cannabis (Hanf). Jutz, Bd. 2, Sp. 17.
16 Stückh Schaff.
1 S.h.
171
161) Matzlone. Zottiger Wollstoff 7.ur Herstellung von Winterröcken,
gricch.-lat. eudromis. Vgl. Josua Maaler: Die Teutsch spraach. Zürich, 1561 (Reprint: Hildesheim/New York, 1971), Bl. 284 verso.
Tragend Muetterschvvein.
1 Klain Schweinlin.
1 Viergehörnter gaißbockh.
(Hanf), lat.
163) Strohwein, eine Art Veltliner Wein, bei dem dieTrauben vordem Pressen einige Wochen auf Stroh ausgelegt werden. Grimm.
Bd. 19, Sp. 1681.
In dem Neuwen Stall seindt Volgende Sachen
164) Die Michael (Michel) sind eine Patrizierfamilie in Feldkirch.
Vgl. Andreas Ulmer: Burgen und Edelsitze in Vorarlberg und Liechtenstein. Donibirn, 1925, S. 729.
1 Guetschen sambt Zuegehörd.
165) Stampfen, mit den Füssen tretend zusammenpressen. Jutz.
Bd. 2, Sp. 1257.
4 Guetschen geschier guetVnd böß.
4 Roßgeschier zum Tragen.
166) Fennich. Borstenhirse, soteria vorticillata, lat. panicum
Fischer. Bd. 2. Sp. 1052.
(Hirse).
2 Alte Wägen sambt Kettenen, strickhen, Vnd Zuegehörd.
167) Diegen, g e r ä u c h e r t e s oder g e d ö r r t e s Fleisch. Jutz, Bd. 1,
Sp. 563.
5 Reitsatl.
168) Bürde. Traglast. Jutz. Bd. 1. Sp. 494.
2 Frauwen Satel.
139]
5 Guetschen Zömb' .
72
3 Reit Zömb.
5 Doplete Eißene Roßhalfftern.
2Strigel .
173
2 Cartetschen .
174
1 Beschleg Zeug.
2 Eißene Schauflen.
1 Eißen Steckhen.
1 Häb Eißen.
169) Andreas Rheinberger aus Vaduz, geboren um 1640, Sohn des
Mathias Rheinberger aus dem Rheinbergerstamm II. Andreas Rheinberger, dessen Vater als Hexenmeister hingerichtet worden war,
wurde selbst achtmal als angeblicher Hexenmeister denunziert und
floh um 168 I aus der Grafschaft Vaduz. Rheinberger gehörte zu den
Persönlichkeiten, die sich 16S0 an die Regierung in Innsbruck und
an den Kaiser gewandt und damit letztlich ein Ende der Hcxcnverfolgungen in Liechtenstein erreicht hatten. Mathias Ospelt: Vaduzer
Familienchronik. Vaduz, 2002. Bd. 4, S. 174 f.; Tschaikner (wie
A n m . 15), S. 161 f. und passim.
170) Johannes Boss aus Vaduz, geboren ca. 1620, gestorben am
11. März 1673. Vgl. Ospelt (wie A n m . 169). Bd. 1. Vaduz, 2002,
S. 84 f.
171) S. h. = 5/7, konor. salva honore, mit Verlaub gesagt. Diese
lateinische A b k ü r z u n g wird häufig vor der Nennung von Vieh. Mist
oder Schimpfworten vorangestellt.
172) Zaumzeug, Riemen zum Z ä u m e n von Pferden.
173) Striegel, eiserner Kamm zum Putzen von Pferden. Jutz, Bd. 2,
Sp. 1350.
174) Karbatsche. auch K a r d ä t s c h e , kurze Peitsche, aus polnisch karbaez. Jutz. Bd. 2, Sp. 24.
211
2 Hauwen .
1 Borth Schüsßel.
1 Axt.
2 Haspel oder Schneller .
175
186
2 Spitzmäsßer .
2 Alte Rennschlitten .
2 Hundts Kettene.
1 Grüene Schlitten Trüechen.
1 Tramize .
1 Grosßer Kornkasten.
187
176
177
1 Anderer Alter Kornkasten im Ambthauß.
1 Handtbeil.
1 Zugmesser .
Anm. d. Autors: Am Bande vermerkt
178
«Ambthauß».
1 Alter Trog Von Veldtkirch transferiert worden.
3 Kertzen Mödel' .
[40]
88
2 Mäh! trüechen Vnd Kasten.
3 Bruch
1 Hähel .
179
1 Eißener Stainbockh
180
189
Züber groß Vnd klain.
zue ainem Schlitten gehörig.
Ahn Vnderschidlichen Höltziner Fahrn üßen.
175) Haue II. Hacke für Feldarbeit. Jutz, Bd. 1, Sp. 1334.
1 Groß Musical Instrument.
176) Spitzmesser, schweres Hackmesser mit a b w ä r t s gebogener
Spitze zum Aushauen von Gestrüpp. Jutz. Bd. 2, Sp. 1226.
1 Klaines Instrument.
177) Vermutlich ein Werkzeug.
1 Noch Klainers Instrumentl.
178) Zugmesser, Messer mit zwei Handhaben, besonders für Wagner- und Küferarbeit verwendet. Jutz. Bd. 2, Sp. 1749.
10 Groß Vnd Klaine Tisch.
3 Tisch, darunder ein Stainener im Ambtshauß.
Anm. d. Autors: Am Bande vermerkt
«Ambtshauß».
1 Groß runde Tafflen.
4 Gelb Vnd Blauwe Stiel
181
mit Leimen .
182
13 Scabellen , weiß, roth, Vnd grüen.
183
1 79) Hähel. Kette, an der man den Sennkessel oder Topf ü b e r einem
Herdfeuer a u f h ä n g t . Jutz. Bd. 1, Sp. 1294.
180) Im gräflichen Palast in Hohenems wird heute noch ein Schlitten
in Form eines Steinbocks (Wappentier der Grafen von Hohenems)
aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts aufbewahrt. Vgl. dazu
Dagobert Frey: Die K u n s t d e n k m ä l e r dos politischen Bezirkes Feldkirch (Österreichische Kunsttopographie. 32). Wien. 1958, S. 409.
abgebildet auf S. 407, Abb. 436. Nr. 1.
181) Stühle.
4 Klaine Niederne Stüelin.
182) Lehne 1, im Dialekt Leine oder Leime. Stuhllehne. Jutz. Bd. 2,
Sp. 253.
7 Himelbethstatten .
184
6 ohne Himel oder Kaarenbethstatten .
185
[41]
183) Scabello, lat. scabellum.
Schemel, kleine Bank.
184) Unter diesen Himmelbetten befand sich vermutlich auch das
kunstvolle Brautbett aus dem Jahre 1649, das mit den Wappen von
Hohenems und F ü r s t e n b e r g g e s c h m ü c k t ist. Vgl. dazu Frey (wie
A n m . 180), S. 412.
185) Karre = Bettgestell. Fischer. Bd. 4, Sp. 232.
2 Andere Kaaren bethstaten im Amtshauß.
2 Kinder bethstatten daselbsten.
186) Schneller. Quantum Garn, nach dessen Auf- oder Abwicklung
am Haspel eine Feder oder ein Stäbchen anschlägt. Jutz, Bd. 2,
Sp. 1012 f.
Anm. d. Autors: Die beiden letzten Positionen sind mit einer Klammer und dem Vermerk «Ambthauß»
verbunden.
187) Rennschlitten, leichter Pferdeschlitten für Personen, zu Ausfahrten u. dgl. Jutz, Bd. 2, Sp. 710.
8 Neuw Vnd Alte Gewandtkästen groß Vnd klain.
1 Kasten Bethstatt.
2 Schwarze alte Reiß Trüechen.
212
188) Model, lat. modulus,
Bd. 2, Sp. 437.
Hohlform zum Gießen von Kerzen. Jutz,
189) Bruch II. Käsequark, entsteht beim Süss-Sennen als fetter
Schaum durch A n w ä r m e n der geronnenen Milch unter U m r ü h r e n
derselben, Jutz, Bd. 1, Sp.462.
INVENTAR ÜBER DEN NACHLASS DER GRÄFIN ELEONORA
KATHARINA VON HOHENEMS / KARL HEINZ BURMEISTER
Das Brautbett der Eheleute
Eleonora Katharina von
Hohenems, geborene von
Fürstenberg, und Franz
Wilhelm I. von Hohenems,
angefertigt 1649, mit den
Wappen von Hohenems
(links) und von Fürstenberg (rechts)
Schlitten in Form eines
Steinbocks, des Wappentiers der Hohenemser,
aus der ersten Hälfte des
17. Jahrhunderts. Das Inventar über den Nachlass
der Gräfin Eleonora Katharina von Hohenems verzeichnet «1 Eißener Steinbockh zue einem Schlitten
gehörig».
213
[42]
Verner volgt.
2 Klaine Spinn Redlin.
3 Güegelen .
3 Bruchgelten.
200
2 Klaine Ständelin .
1 Doplete stainen schreib Tafel.
8 Wasßergälten.
2 Kapuenen
1 Alte Schapfen.
1 Stroschneidt Stuell
1 Neuwer Schläg KüblVnd ain Neuwes Schlag Väßlin.
1 Fisch Halter, 1 Pfannen Holtz " .
2 Handt Kübel für Speißen zue tragen.
2 Quartlin Schenckh fesßer.
1 Mähl Kübele.
1 Mösßiges Schempfes.
190
201
Körb.
202
sambt Zuegehörd.
2
3
2 Milch Kübele.
3 Andere Kübel.
144]
2 Hennen Kübl.
20 Milch Brendten ohne die auff dem Schloß.
1 Hackbanckh.
Verzaichnus Kirchen Ornats in Capella S. Florini Zue
Vadutz.
3 Kelch Von Silber sambt Paten " Vbergült.
2
1 Keß Thäller.
4
4 Rothe Meßgewanndt, 1 Von Sammt mit einem weiß-silbern geblümbten strich, Ein Von Damasten, Ein von
schlechtem Samet mit Einem Maria Bildt, Ein von Schameloth mit falschen Silbernen Portel sambt Manipl .
1 Keß napf.
1 Sich napf.
205
3 Kraut standen .
191
3 Weiße Meßgewandt, Ein alts mit einem Maria bildt, Ein
roth gestrimelt " mit falschen Silbernen Porten Eingetragen, Ein mit weißen grünnen stainen, sambt Stöhlen " .
2 Schmaltz Kübel.
2
fi
2
143]
7
2 Grünne Meßgewanndt, Eins Von geweßerten Schamloth
mit Silbernen Pörtl, Einß Von tülin sambt Stöhlen.
208
5 Blauwe Meßgewandt, Eins Von Schameloth mit falschen
gülden Vnd Silbern Pörtel, Eins Von Wüllin Tuoch mit einem Creutz, Eins Von Damasten mit einem Maria Bildt,
Eins Von Damasten, alt, mit einem Creutz, Maria Vnd Johannes, Ain alt Sametes mit einem Löwen Wappen in der
Mitte sambt 3 Stöhlen.
7 Hennen Stigen.
3 S[it] h[onor] Nacht stuell .
192
2 Neuwe Reff .
193
1 Weinschempfes .
194
Vnderschidliche Zainen "', groß Vnd Klain, sambt
Krießen Körb.
19
196
4 Schwartze Meßgewandt Von Damasten, Eins mit weisßen Bluemen Von gemainen Zeug, Ein falsch gewesßertes
mit Leinen Pörtel, Ein Kronräschens mit falschen rothen Pörtl.
209
Souil die Weinfesßer anbelangt, seindt hauptsachlichen
solche Vermög angezogenen Inventarij de Anno 1662
verhanden, Vnd waß Von denselben noch Übrig, mit den
signierten Litteris Verhafftet, zue Veldtkirch ist ains von
9 Som Vnd 2 Halbfüederige, Ein Wermueth Väßlin von
15 ViertlVngeuar, Vnd ainer Leglen , den Übrigen aber
obsicht zue haben, würdt dem Haußmeister oder Burg
Vogt obgelegen sein.
197
[45]
198
199
6 Alben
210
mit 5 Humeral .
211
17 Kelch tüechlin, 5 Weiße, 2 geferbte, 2 blauwe, 3 rothe,
3 schwartze, 3 grüene.
15 Alte Altar Tüecher für 3 Altär.
214
INVENTAR ÜBER DEN NACHLASS DER GRÄFIN ELEONORA
KATHARINA VON HOHENEMS / KARL HEINZ BURMEISTER
3 Beth staln .
212
3 Par OpferbäudP ' sambt Deller, Einen Braunen Kesßl,
Ein Quärtt bäudl Vnd 4 Handt Zwechelen .
1 1
214
1 Monstrantz Von Kupfer Übergült, mit Einem Metallinen
Schifei , Vnd schlechtem abgeschätzten Rauchfaß.
200) Gugel, Gügele, Kappe, Mantel mit Kaputze, lat. cucullus. F i scher. Bd. 3. Sp. 906.
201) Kapaun, lat. galhis caslratus. In Hohenems war die j ä h r l i c h e
Abgabe eines Kapauns an den Grafen ein verbreiteter Zins. Fischer,
Bd. 4. Sp. 200 f.
215
2 guete Cingula
2lf>
oder gürtl.
203) Pfannenholz, Holzbrettchen mit Stiel, auf das die gefüllte
Pfanne beim Essen auf den Tisch gestellt wird. Jutz, Bd. 1. Sp. 327.
6 Kertzenstockh.
2 grosße Meßbüecher in folio.
204) Patene, lat. patena (flache Schale), Teller für die Austeilung der
Hostien bei der Kommunion. Hartmann (wie A n m . 21), S. 1150.
2 Klainere.
2 Alte Gesang büecher
205) Manipol, lat. manipulum
(Bündel), doppelter Stoffstreifen mit
einem Durchschlupf f ü r den A r m , der w ä h r e n d der Messfeier am
linken Unterarm getragen wurde. Hartmann (wie A n m . 21), S. 958 f.
2 Ritual, alt Vnd Neuweß.
1 Euangelium.
3 Weiße Antipendia
202) Strohschneider, Arbeiter, der das Stroh schneidet. Fischer, Bd. 5,
Sp. 1879. Strohstuhl, Häckselschneiderstuhl. Jutz, Bd. 2, Sp. 1353.
206) Gestriemelt. mit Striemen versehen. Jutz. Bd. 2, Sp. I 350.
mit rothen Blüemle.
3 Blauwe schlechte von Linen Tuech an ainer Ramb .
207) Stola, griech. Stole (Rüstung. Kleidung), Stoffstreifen von ca.
2,50 m Länge, der als Amtsabzeichen um das liturgische Gewand
gelegt w i r d .
1 Himmel cum Figura Venerabfilis] sacramenti
gemahlet.
208) Dülin. e i n g e d r ü c k t e kleine Vertiefung in harten und weichen
Stoffen. Fischer, Bd. 2, Sp. 447.
217
218
219
1 Weißer Fahnen.
209) Kronrasch, leicht g e k ö p e r t e r Wollstoff ; Krön steht, für gute
Qualität, Rasch für den Stadtnamen Arras (Departement Pas de
Calais. Frankreich). Fischer. Bd. 4, Sp. 776,
190) Stand, diminutiv Standli. Kufe. Bottich. Idiotikon, Bd. 2,
Sp. 1042.
210) Albe, lat. alba (weiss), aus weissem Leinen gefertigtes Untergewand, das bei der Messfeier unter der Kael getragen wird. Hartmann (wie A n m . 21), S. 52.
191) Stande, Botlich oder Zuber, aus Holz gebunden. Jutz. Bd. 2.
Sp. 1260.
211) Humeral. Humeralc. das Schullertuch der katholischen Geistlichen. Vgl. Hartmann (wie A n m . 21). S. 686.
192) Lehnstuhl mit. Nachtgeschirr. Jutz. Bd. 2, Sp. 506.
212) Betstein, tragbarer Altar, auf dem die Messe gelesen wurde.
Fischer, Bd. 1, Sp. 959.
193) Reff, Rückcntraggestell, dient meist dem Transport von Molkereiprodukten von der Alpe. Jutz, Bd. 2, Sp. 687.
194) Schemfes. Schenkfass. Jutz, Bd. 2. Sp. 899 und Sp. 901.
195) Zoine, aus Weidenruten geflochtener, zweihenkliger Korb. Jutz.
Bd. 2. Sp. 1696; Fischer, Bd. 6. Sp. 1099.
196 Kriese, Kirsche. Jutz, Bd. 2. Sp. 160.
197) Wermut, Wermutwein, Wein mit bittcrem Geschmack, lat.
Arlemisia absinthunn. Jutz, Bd. 2. Sp. 1594; Grimm, Bd. 29,
Sp. 427-430.
198) Lägel. längliches Fässchen, gewöhnlich aus Holz, besonders f ü r
den Weintransport aufJ'ragtieren. Jutz, Bd. 2. Sp. 206 f.
199) Ein Johann Rucsch ist 1643 Burgvogt (vgl. Johann Baptist Büchel: Urkunden aus dem Urbar des Klosters St. Johann im Thurtal
soweit sie unser Gebiet betreffen. In: J B L 18 (1918), S. 27-63, hier
S. 57 f. u. 62). 1662 ist ein Sebastian Ruosch, offenbar ein Verwandter. Burgvogt (Liechtensteinisches Landesarchiv RA 144/96, zitiert
nach Tschaikner (wie A n m . 15), S. 171. A n m . 666). Diesem folgte als
Burgvogt wieder ein Hans Rusch, der im Zuge der Brüglerschen Prozesse 1679 als Hexenmeister hingerichtet wurde, vgl. dazu Tschaikner (wie A n m . 15), S. 170 f.
213) Beutel, Sack aus Leder oder Gewebe, hier Opferbeutel. Jutz.
Bd. 1. Sp. 320. vgl. auch Jutz. Bd. 2. Sp. 607 (Opferbüchse).
214) Zwehele. I landzwehele, Handtuch. Jutz. Bd. 2. Sp. 1776.
215) Schiff, diminutiv Schiffe! oder Schiffle, beliebte Grundform von
W e i h r a u c h g e f ä s s e n . Hartmann (wie A n m . 21), S. 1347 (Schiff 3).
216) Lat. cingula = Gürtel.
217) Antependium, Altarvorsatz, Vorhang. Vgl. Hartmann (wie
A n m . 21), S. 85.
218) Rahme(n). die eine Fläche umfassenden Leisten, zum Beispiel
Stickrahmen = Holzrahmen zum Aufspannen des zu bestickenden
Zougstoffes. Jutz. B d . 2, Sp. 636 und Sp. 1306.
219) Deutsch: «Mit einer bildlichen Darstellung des v e r e h r u n g s w ü r digen S a k r a m e n t s » .
215
[46]
2 Weichwasser Kesßel Klain Vnd groß.
1 Möschnin Ampel mit 6 Armb.
1 Latern.
3 geblüembte Altar Deckhinen.
1 Fasten Tuech.
1 Maria Bildt im Roßen Krantz.
1 Altes baar tuech Von Sarfeth
Creutz.
220
mit einem weißen
2 Blauwe Linen Fürhänge für 2 Altar.
2 Ministranten Röckhel, Ein blauwes, vnd 1. Wolenfarbes .
221
Vnd Düweilen Ich Georgius Christian Vftriusque] J[uris]
Dfoctor] auß Römfischer] Kayfserlicher] Mayestät Macht
authoritet, Vnd gewaltsame ein offenbahrer geschworner
Notarius in beyweeßen vorgemelter herrn gezeugen
solche Inuentation selbs Verrichtet, hab Ich hierüber diß
offen Instrument Verfertiget, dasselbig in Vorstehenden
blättern mit selbs aigner handt geschriben, Vnd zum
gezeugnus desßen solches mit meinem Vorgestelten
[47]
Notariat Signet, Fürgedruckhtem Insigel, Vnd aigen Handt
Vnderschrifft bekrefftiget, corroberiert, Vnd bestetigt,
Flierzue Ambts halber sonderlich beruefft, Vnd Erfordert.
Georgius Christian, V[triusque] J[uris] D[octor],
Notarius Publicus, Vnd Frey Kayl. Landtrichter Zue
Ranckhweil in Müßinen in fidem praemissorum
subscripsi manu propria .
222
Johann Jacob Anfannger
Johann Christoph Köberle ...
223
220) Vgl oben Sarfeth = Salvet, Serviette.
221) Vermutlich vorschrieben für « w o l k e n f a r b e s » . Vgl. vvolkenfarb =
grau. Fischer, Bd. 6. Sp. 938.
222) Deutsch: «Habe ich zur Bestätigung der Wahrheit des Vorangegangenen mit meiner eigenen Hand u n t e r s c h r i e b e n » .
223) Text an dieser Stelle abgerissen.
216
INVENTAR ÜBER DEN NACHLASS DER GRÄFIN ELEONORA
KATHARINA VON HOHENEMS / KARL HEINZ BURMEISTER
Das Inventar über den
Nachlass der Gräfin Eleonora Katharina von Hohenems: Die letzte, unten abgerissene Seite des Originals aus dem Jahre 1670
217
BILDNACHWEIS
S. 194: Mestke muzeum
e galerie, Policka (Tschechien)
S. 197, 208, 217: Vorarlberger Landesarchiv Bregenz
S. 213: Frey, Dagobert: Die
Kunstdenkrnäler des politischen Bezirks Feldkirch.
Wien, 1958, S. 409 und
S.412
218
ANSCHRIFT DES
AUTORS
Hofrat und Univ.-Prof. i. R.
DDr. Karl Heinz Burmeister
Am Stäuben 18
D-88131 Enzisweiler/Post
Lindau