Vortrag von Dr. Tanja Schunert
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Vortrag von Dr. Tanja Schunert
Folie 1 Gibt es typische Erkennungsmerkmale, die bei Kindern und Jugendlichen auf einen rituellen Hintergrund hinweisen? V ortrag am 1 5 . 1 0 . 2 0 1 5 im Ra hme n des Ar b e i ts k r e i s e s ge gen ritu e l l e G e w a l t Dr. Tanja Sc huner t Fac här z tin für Psyc hiatr ie und Psyc hotherapie, K inder- und Jugendpsyc hiatr isc he Institutsambulanz Fr iedr ic h - Eber t- K rankenhaus, Neumünster Folie 2 • Problematik der Spezifität •Professionelles Vertuschen von Symptomen • Programmierungen auch bzgl. Behinderung Folie 3 Fazit • Es gibt keine typische Symptom- konstellation! • Der Austausch zwischen KollegIn- nen und Fachleuten in Verbindung mit Fachliteratur ist unerlässlich!!! Folie 4 Vorstellung von Symptomen anhand des Fallbeispiels „Maria“ Folie 5 Maria besucht den Kindergarten Im Kindergarten Folie 6 Maria •redet lange Zeit mit niemandem (Mutismus) • wertet sich ab, beschimpft sich • malt schwarze Bilder • fehlt häufig Im Kindergarten Folie 7 Maria •ekelt sich vor Essen •ist sehr schreckhaft • hält Distanz zu anderen •nässt bis zur Einschulung ein • hat Panik vor Kuscheltieren •hat Gleichgewichtsprobleme Folie 8 Maria besucht die Grundschule Im Unterricht fällt auf: Folie 9 Maria •schwankt sehr stark in ihren Leistungen • ist sehr vergesslich • beherrscht Spiegelschrift, Geheim- schrift, kann rückwärts schreiben • tagträumt, scheint oft verwirrt • kommt oft zu spät Folie 10 Im Unterricht fällt auf: Maria •klagt über innere Unruhe • bewegt sich steif und ruckartig • ist häufig erschöpft Im Sozialverhalten fällt auf Folie 11 Maria •wirkt unsicher im Kontakt •vermeidet Blickkontakt • verhält sich ungewöhnlich unter- würfig •gibt sich ständig die Schuld (Mea culpa) • Verabredungen sind kaum möglich Im Sozialverhalten fällt auf Folie 12 Maria •hat keine Erinnerung zu Wochen- end- und Ferienaktivitäten („ich bin nur heute“) • erzählt betont einsilbig oder imitiert Geschichten anderer • verleugnet Verhalten hartnäckig („ich habe die Schrift meiner Nach- barin nicht nachgemacht!“) Im Kontakt fällt auf Folie 13 Maria •erschrickt bei Berührung • spricht in verschiedenen Stimm- lagen und -höhen • wechselt emotional z. T. minütlich •hat ein schlechtes Zeitgefühl • klagt über wechselnde Körperbeschwerden • trödelt auf dem Heimweg Äußerlich fällt auf Folie 14 Maria •ist blass und unterernährt • trägt oft dunkle Kleidung • färbt ihre Haare extrem schwarz • läuft immer langärmelig herum • wirkt oft traurig und in sich gekehrt •trägt zu bestimmten Zeiten ein Kreuz und/oder auch Ketten mit Symbolcharakter Folie 15 Maria besucht die weiterführende Schule Im Unterricht fällt auf Folie 16 Maria •hat schwankende Noten im gleichen Fach (1 und 6) • hat unterschiedliche Handschriften • äußert merkwürdige und extreme Ansichten • kann sich schlecht konzentrieren • fehlt häufig im Sport- und Schwimmunterricht Im Unterricht fällt auf Folie 17 Maria •malt bestimmte okkulte und/oder keltische Zeichen und oft auch umgekehrte Kreuze Folie 18 Aufpassen ACHTUNG!!! Es werden typisch rituelle Beispiele gezeigt und erläutert!!! Folie 19 Symbole des Satanismus Pentagramme Folie 20 Pentagramm umgekehrtes Pentagramm Allgemeines magisches Symbol. Es stellt die vier Elemente dar, überragt vom Geist. Sollte ursprünglich böse Geister abwehren. Der umgekehrte fünfzackige Stern ist das bekannteste Zeichen für satanische Verehrung. Die beiden Ziegenkopf-Hörner an seiner Spitze sollen Satan als Gott darstellen Gerne wird in mittelalterlicher Schrift geschrieben Folie 21 Das umgedrehte Kreuz Das auf dem Kopf stehende Kreuz wird oft als „Kreuz des Südens“ bezeichnet. Es symbolisiert die Verspottung und Ablehnung des christlichen Kreuzes. Es wird in Graffiti, auf manchen Albumhüllen und für Schmuck (Ketten, Ohranhänger) verwendet. Folie 22 Henkelkreuz (Ankh) Henkelkreuz Altägyptisches Symbol des Lebens. Es wird oft mit Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht (es verbindet die gestreckte Linie des Phallus mit der weiblichen Öffnung der Vagina). In satanistischen Kreisen wird es mitunter als sexual-magisches Symbol verwendet. Es wird allerdings auch in christlichen Kreisen als „koptisches Kreuz" gebraucht. Folie 23 Saturnzeichen Astrologisches Symbol. Umgedreht bedeutet das Symbol Satansgabel, Teufelshaken. In der Szene wird „Meister Saturn“ auch als Beherrscher allen lebensfeindlichen Wissens, d. h. der schwarzen Magie interpretiert. Der Bogen am Kreuz wird als Sichel gesehen, die das Kreuz abschneidet, also ein Symbol der Christentumsfeindlichkeit. Wird allerdings auch in der Astrologie verwendet. Folie 24 Die Satanskirche Symbol der „Church of Satan" in San Francisco. Es findet sich in der „Satanischen Bibel" über den „Neun Satanischen Thesen". Folie 25 666 Die Zahl des Teufels 666 Sie stellt die Zahl des Großen Tieres oder Antichristen dar. Im letzten Buch der Bibel (Offb 13, 18) heisst es: „Wer Verstand hat, der deute die Zahl des Tieres; denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist 666.“ Es bedeutet auch die schwarze Seele des Menschen. www.schwarze-seele.com/666.html Folie 26 Lilie “Der offene weibliche Kelch, der die göttliche Lebensessenz beinhaltet, stellt die Möglichkeit des Verschmelzens mit dem Göttlichen dar.” Folie 27 Kreuz der Verwirrung Das so genannte Kreuz der Verwirrung wurde bereits von den Römern verwendet, um die Christenlehre infrage zu stellen. Ebenso wie das gebrochene Kreuz Neros fand es später Einzug in den Satanismus. Folie 28 Geschafft! Glückwunsch Im Sozialverhalten fällt auf Folie 29 Maria •spricht unerwartet in der Sprache eines Babys oder Kleinkindes • vergisst Verabredungen und/oder erinnert sich kaum an Gesprächsinhalte •ist in der Gemeinschaft sehr isoliert Im Sozialverhalten fällt auf Folie 30 Maria • äußert Bemerkungen wie z.B.: • „Ich bin eine Hülle. Ich bin ein ferngesteuerter Roboter. Mich gibt es nicht wirklich“ liest gern Problembücher Äußerlich fällt auf Folie 31 Maria •verunfallt, trägt Verbände und/oder hinkt • verletzt sich selbst • ist extrem kälte- und schmerz- unempfindlich • verfügt über teure und häufig wechselnde Kommunikations- medien Äußerlich fällt auf Folie 32 Maria •wechselt ihre Kleidung von unauf- fällig bis elegant teuer • nimmt innerhalb kürzester Zeit viel an Gewicht ab bzw. zu Folie 33 Weitere mögliche Hinweise auf eine Lebensgeschichte mit rituellem Missbrauch Folie 34 Im Sozialverhalten fällt auf • Schreckstarre, wenn ein Fehler gemacht wird • sexualisiertes Verhalten • extrem wechselhaftes Verhalten • herzloses Unbeteiligtsein gegen über Gefühlen anderer • ausgeprägter Altruismus (extremes Helfersyndrom/ mit Kontrollbedürfnis) • Bedürftigkeit nach Kontakt Folie 35 Im Sozialverhalten fällt auf • Zutrauen in manche Kontakte,die oft abrupt und nicht nachvollziehbar abgebrochen werden • starker Drang, plötzlich „fliehen“ zu müssen • unerklärliche Suizidversuche Folie 36 In der Therapie fällt auf • unerklärliche Rückschritte und Abbrüche • Erinnerungslücken bzgl. der letzten Therapieeinheiten • Fehlen an bestimmten Kalender- tagen Folie 37 Aufpassen ACHTUNG!!! Es werden nun triggernde Kalendertage besprochen Folie 38 Typische rituelle Kalendertage Quelle: http://www.dgfpi.de/tl_files/bundesverein/praevention/2002_02.pdf Quelle: http://pandorasshowcase.wordpress. com/2013/01/05/kalender-fur-ritualfeiertage-in-2013/ Folie 39 Rituelle Kalendertage 1. Januar 7. Januar: Winebaldstag; Blutfest – Opfer von Tieren und Mädchen 17. Januar: Satanisches Fest; Oraler und vaginaler Sex 20. Januar: Hexenfest 20.-27. Januar: Zeit der Opfervorbereitung; Ziel: Menschen zu kidnappen und als Opfer vorzubereiten 25. Januar: Opferfest Januar - Juni 2. Februar: Hexenfest 21. März: Großes Fruchtbarkeitsfest: Sexueller Verkehr, Opferung 24. März: Fest des Tieres: Hochzeitszeremonie 16. Mädchen werden zu Braut Satans 19.-26. April: Zeit der Opfervorbereitung 26.-30. April: Das große Opfer 1. Mai: Walpurgisnacht, Beltane: Feuerfest, Feuerritual, Hexensabbat 21. Juni: Sommersonnenwende: allgemeiner Festtag 24. Juni: Tag des Zauberer und Feuerfest Folie 40 Rituelle Kalendertage 1. Juli: Satans Festnacht: Missbrauch Minderjähriger, besonders Jungfrauen 20.-27. Juli: Zeit der Opfervorbereitung 26. Juli: Großes Opferfest 3. August: Satanisches Fest; Missbrauch von Mädchen 7. September: Satans Hochzeit; Opferung und Verstümmlung von minderjährigen Mädchen 20. September: Mitternachtsmesse; Verstümmlung von Mädchen Juli - Dezember 22.-29. Oktober: Zeit der Opfervorbereitung 29. Oktober: Heiliger Abend, Blutfest 31. Oktober: Halloween; Blut- und Sexualrituale, Vereinigung von Satan, Dämonen und Mitgliedern, Opferfest 31. Oktober/ 1.November: Samhain, das alte Hexenneujahr; hier gilt die Trennung zur Anderswelt als aufgehoben und die Finsternis kommt 1. und 2. November: Feier des Todes; Opferung von Menschen 4. November: Satanisches Fest; Missbrauch von Mädchen 21. Dezember: Wintersonnenwende; Opferfest Folie 41 Geschafft! So, es ist nun alles Schwierige für heute geschafft!!! Folie 42 Sonstiges • bizarre Alpträume • häufige Unterleibs- und Bauch- schmerzen •Desorientiertheit •Apathie • Ängste und Panik vor Kellern • plötzliches Duschen-Wollen (kalt) Folie 43 Gehäufte Merkmale bei Familien aus rituellen Täterkreisen Folie 44 Gehäufte Merkmale • sozial isoliert, nach außen sehr unscheinbar • unauffällig • höfliche Unverbindlichkeit • soziale Feierlichkeiten werden in der Regel kaum wahrgenommen • Einblick in die Privatsphäre wird kaum gewährt Folie 45 Gehäufte Merkmale • Abschotten der eigenen Häuser/ Wohnungen • Wohnen in abgelegenen Orten • oft aus gutem Hause und wohl- habend • arrogantes Herabblicken der Eltern/ Täter auf „normale“ Bürger •strenge Rollenverteilung • oft verheiratet, haben Kinder Folie 46 Gehäufte Merkmale • eher aus akademischen Kreisen bzw. steile „Karriereleiter“ • häufiges Verreisen, national wie international (mit Auto, Flugzeug) • auffällig viele, teils kurzfristige Umzüge Folie 47 Fazit für die weitere Arbeit Fazit 1 • Es gibt keine eindeutigen Beweise. Gerade solche Kinder sind eher besonders unauffällig!!! • Wichtigste Gegenmaßnahme und Haltung möglicher Kontakt personen: Wissen, Verstehen, Beziehung, Vertrauen und Glauben schenken!!! Fazit für die weitere Arbeit Folie 48 Fazit 2 • Je mehr wir rituelle Gewalt als mögliche Realität anerkennen und von den Vorgehensweisen dieser Gruppen wissen, desto eher spüren Betroffene, dass ihnen geglaubt wird und sie sich öffnen dürfen!!! Folie 49 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Tanja Sc huner t Fac här z tin für Psyc hiatr ie und Psyc hotherapie, K inder- und Jugendpsyc hiatr isc he Institutsambulanz Fr iedr ic h - Eber t- K rankenhaus, Neumünster