*Dein Leben neben der Uni - Fachschaft Medizin der FSU Jena
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*Dein Leben neben der Uni - Fachschaft Medizin der FSU Jena
Packungsinhalt • Kandidatenvorstellung der Gremienwahl • Engagement in Jena • Problematik Thulb • bvmd Austausch • Fakultätenwoche Unijubiläum • Zeitschrift der Fachschaft Medizin Jena • ni 20 08 * J e ab g s Au u *Dein Leben neben der Uni Vegetarierausgabe Impressum HANDmed. - die Zeitschrift der Fachschaft Medizin Jena Alle bisherigen HANDmed.s zum Download unter: www.fachschaft.uniklinikum-jena.de Kontakt: Fachschaftsrat Medizin Botzstraße 3 07740 Jena [email protected] Redaktion: Paula Piechotta, Johannes Etzrodt, Carolin Fleischmann, Franz Krönert, Caroline Gerdes, Peter Praus, Tobias Schornsheim, Christiane Willenberg Beiträge: Dominique Ouart, Robert Wilhelm. Sandra Müller, Josephine Fügener, Thomas Jochmann, Katrin Feltmann, Benjamin Ilse, Karsten Sommer, Hans Winkler, Heike Schulenburg, Anna Kern, Tobias von den Homonauten, alle Kandidaten der Gremienwahl, Thea Laurentius, Prof. Siegfried Müller Fotos: Carolin Fleischmann, Martin Schaffer, Kristin Häseler, Sandra Müller www.flickr.com (éole - ein Gruß nach Paris!, Andreas.), http://www.sxc.hu/ Aktuelle Veranstaltungen » 16.06. - Wahlvorstellungsrunde Raum für Fragen an die Kandidaten der Gremienwahl 16.06. » 23.06. - Tag der Studierenden (Fakultätenwoche) 9-19 Uhr, Bachstr., „Alte Chirurgie“: Stammzelltypisierung und/oder Blutspende, dazu: Vorträge (10:30 Uhr PD Sayer, 13:30 Uhr Prof. Barz, 16:30 Uhr Prof. Beck) - 18:30-20 Uhr, Hörsaal 4, CZS 3: Podiumsdiskussion „Medizinische Ausbildung - Schlusslicht auf dem Leuchtturm des Ostens?“ - ab 20 Uhr, Uma Carlson: Party, zu Beginn: „Triff den Prof“ mit der Jazzband „music babies“ und DJ Smoking Joe - Freigetränke für im Publikum der Podiumsdiskussion Weil das Leben mehr als Studium ist. Weil die Zeit auch noch später und auch ohne dich weiter rennen kann. Und es Sommer ist, verdammt: endlich. Inhalt 4 “Dein Leben neben der Uni” Mal ehrlich! » 4 Engagement in Jena» 5 Mit Sicherheit verliebt! » 12 Und was bist du? » 13 15 med.uni-jena Kandidatenvorstellung Gremienwahl » 16 Extremismus - ein Statement» 21 bvmd Austausch » 22 Promotionsbörse» 23 Problematik ThULB» 26 Presseschau» 27 Presseschau» 28 30 Veranstaltungen Twinning Jena-Szeged » 31 Gesammeltes zum Jubiläum » 32 “Dein Leben neben der Uni” Mach doch mal ... was nützliches! Wir haben keine Zeit! Testate, Klausuren und Praktika fressen uns die Haare vom Kopf! Wir haben kein Leben mehr, alle Hobbys aufgegeben! Eine Vita geprägt von Enthaltsamkeit. Schlimm, schlimm, so ein trister Lebenslauf. Womit sollte man ihn auch schmücken als Medizinstudent? Errungene Bronzemedaillen im Sportangeln bieten sich wohl kaum an, genausowenig wie die erste selbst umgetopfte Pflanze, die nicht innerhalb von Tagen das Zeitliche gesegnet hat. Aber wo ist die Alternative? Eigentlich will man schon auch anderes machen als Eselsbrücken sammeln und sich sein Selbstbewusstsein mit einer Famulatur nach der anderen zertrümmern zu lassen. Eigentlich möchte ich mal was richtig Nützliches tun! Aber es scheitert zumeist an zwei Dingen: Zeit und Motivation. Wenn 4 denn einmal die Chance auf Freizeit besteht, dann ist eine freiwillige, unbezahlte Arbeit wahrscheinlich das letzte, was einem bei der Planung seiner Aktivitäten einfällt. Und wenn dem geneigten Leser doch irgendeiner der hier dargebotenen Vorschläge zum Leben neben dem Studium gefällt, dann fällt ihm sogleich wahrscheinlich eine ebenso schlüssige Argumentation ein, warum er ja so gern würde, aber leider gar nicht kann, weil er wirklich überhaupt keine Zeit hat. Das ist zwar traurig, aber durchaus nachvollziehbar. Sich zu solcherlei gemeinnützigen Einsätzen zu motivieren, scheint demnach schwierig. Unstrittig. Aber schon allein die Tatsache, dass beispielsweise soziale Organisationen händeringend nach freiwilligen Helfern suchen, zeigt die Notwendigkeit eines solchen Engagements. Und dass es möglich ist, eine solche Aufgabe zu übernehmen und nebenbei trotzdem noch zu leben und/oder zu studieren, beweisen uns diejenigen, die hinter diesen Einrichtungen stehen und organisieren, was das Zeug hält! Wie gesagt: Es ist schwierig, sich durchzuringen. Ich entschuldige auch den Zeigefinger, den ich mit dem Schreiben dieser Zeilen hebe. Aber wenn man mal recht überlegt, hätte wirklich jeder Zeit, sich bei den in dieser HandMED.-Ausgabe vorgestellten Projekten zu betätigen, in welcher Art und Weise auch immer. Denn mal ehrlich: bei allem freizeitlimitierenden Einflüssen, die dieses Studium mit sich bringt, den größten Vorgestellt: (Zeit-)Druck erlegt man sich selbst auf. Und es ist ja auch ein bisschen schön, sich im Selbstmitleid (siehe Eingangsweinerei) zu suhlen. Aber noch viel schöner ist es, mal was Nützliches zu tun! Also auf zu Chor, Int.Ro und Co. und sich mal nützlich machen, und für die ewigen Egoisten: Dann eben für den Lebenslauf! Franz P.S.: Der Autor betreibt hier Selbstanklage und möchte sich mit diesem Manuskript reinwaschen, er ist nämlich auch eine faule Sau. Aber er hat zumindest schon den Artikel geschrieben :) Extracurriculäres Engagement in Jena Mit welcher Motivation sich Studenten tausendfach in verschiedensten Formen engagieren, erzählen sie auf den folgenden Seiten: Über das Geben und Nehmen bei der Arbeit in Projekten und Gruppen abseits des Studiums. Ein Einblick, der neugierig machen soll. Int.Ro Salut! Ich bin Heike und studiere bereits im 10. Semester Medizin. Ziemlich schnell merkte ich, dass Lernen im Studium nicht alles sein kann und so schaute ich mich um, was mir die Uni an Möglichkeiten bietet, mich auch persönlich weiterzubilden und dabei mit Freude aktiv selbst am studentischen Leben mitzuwirken. Über meine Aufgaben bei EMSA (European Medical Students‘ Association) wurde ich schon bald vertraut mit dem Int.Ro. Der Int.Ro – kurz für International Room – ist als Ausländerreferat des Studierendenrats Anlaufstelle und Infopunkt für ausländische Studierende sowie einheimische, die Interesse an der Erweiterung und Verbesserung der interkulturellen Verständigung 5 haben. Integration, Kommunikation und interkultureller Austausch sind dabei die Hauptziele unseres Engagements. Umgesetzt werden sie mit der Vermittlung von Sprachtandem-Partnern und Sprachkursen und der selbstständigen Organisation von Projekten in kleinen Arbeitsgruppen. Ein Highlight sind dabei wie jedes Jahr die Internationalen Tage vom 9.-13. Juni. Was mir daran so viel Freude bereitet: - die offene und familiäre Atmosphäre reißt Interessierte in ihren Bann und animiert zur Mit- und Zusammenarbeit unter Studierenden verschiedenster Fachbereiche - das Vertrauen zur selbstständigen Arbeit wird gefördert - auf Partys werden die neu geschlossenen Freundschaften befeiert. Weitere Informationen findet ihr auf www.introseite.de. Heike Die Homonauten 6 Wir sind die Homonauten, ein unabhängiges und ehrenamtliches Netzwerk von Mitmenschen, die sich konstruktiv und offen mit heterosexuellen, homosexuellen, bisexuellen und transsexuellen Lebensweisen auseinandersetzen. Für uns ist die Liebe in ihrer unterschiedlichen Ausprägung eine positive Bereicherung unserer Gesellschaft. Mit verschiedenen sozial engagierten Projekten wie Radiosendungen, Filmwochen, Lesungen, Kulturveranstaltungen, CSDs und anderen Events möchten wir unseren eigenen Beitrag leisten für die Unterstützung, Anerkennung und Gleichberechtigung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern. Soziale Diversität sehen wir als bereichernde Vielfalt gemeinsam erfahrener Lebenswelten. Mein Engagement: Neben meinem sozialwissenschaftlichen Studium an der Uni Jena schreibe ich für die Ho- monauten ehrenamtlich Artikel und Beiträge über aktuelle Thematiken und bin außerdem Redakteur im Medienprojekt GAYZ..EAR!!, dem Träger von Homonauten. Dort wirke ich an den monatlichen Radiosendungen im Offenen Kanal Jena mit, bin für die Themenvergabe verantwortlich und moderiere Sendungen. Was es mir gibt: Ich nehme teil am gesellschaftlichen Engagement und helfe, verschiedene soziale Initiativen untereinander zu vernetzen und öffentlich zu machen. Unser gemeinsames Ziel ist es, alle Menschen zu verbinden, egal über welche Form der Sexualität sie sich definieren. Neugierig geworden? Viele weitere Informationen bekommst du auf der Website homonauten.de oder unter meiner EmailAdresse [email protected] Tobias OPSIS ist ein Projekt, das sich für die Verbesserung der Betreuung internationaler Studierender einsetzt. - Mein Engagement: Unterstützung einer Studentin in der chaotischen Welt der medizinischen Fakultät ;) - Was ich gebe: Anna: ein bisschen Zeit, ein paar gute Tipps (zu Studium oder was sonst noch anfällt) Ewan: Einblick in eine andere Kultur, nette Unterhaltungen (und ein bisschen Stress ;)) - Was es uns gibt: Anna: interessante neue Kontakte, Horizonterweiterung, ein Hauch internationalen Flairs im kleinen Thüringen.... Ewan: unterstützende Begleitung im Studium - Neugierig geworden? Dann schau doch einfach nach unter: http://www2.uni-jena.de/opsis Anna und Ewan Amnesty International ...ist eine NGO, die sich weltweit für die Menschenrechte einsetzt, Menschenrechtsverletzungen recherchiert und sich über sog. „Urgent Actions“ auch für Einzelpersonen einsetzt. > http://www.amnesty.de/ Mein Engagement: Besteht haupt- Was ich gebe: Na ja, in erster Lisächlich aus Mitarbeit in bestimmten nie meine Zeit und die ÜberwinUntergruppen (bei mir: China) und dung, auch nach dem dreißigsten Teilnahme an den Aktionen, z.B. Un- „In Deutschland is ja auch schlimm!“ terschriften sammeln…im Schnitt noch Leute anzusprechen. vielleicht 2-3 Stunden die Woche, je Was es mir gibt: Motivation ist für nach Uni-Stress usw. mich vor allem, dass etwa 40% der Aktionen zu Einzelpersonen tatsächlich etwas bewirken und sich die Situation dadurch in vielen Ländern langfristig auch politisch verbessert. Und die Leute sind nett :) Bei Interesse: www.amnesty-jena.de oder einfach Montag 20h im int.ro (Raum E54) vorbeischauen. Karsten 7 bvmd Mein Engagement: Assistent für Öffentlichkeitsarbeit in der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) - Was ich gebe: Zeit für die Gestaltung von Plakaten, Pflege und Weiterentwicklung der Internetseiten (www.bvmd.de), Teilnahme an Vorstandswochenenden, Mitgliederversammlungen sowie Treffen mit Vertretern von Verbänden und Ministerien (z.B. Gesundsheitsministerium, BmBF, Marburger Bund, Gesellschaft für Medizinische Ausbildung usw.) - Was es mir gibt: Bekanntschaft mit vielen tollen Menschen aus ganz Deutschland, mit denen man an gemeinsamen Ideen und Visionen arbeiten kann. Ausserdem die Teilnahme an internationalen Medizinstudierendentreffen - das nächste ist z.B. in Jamaika - Neugierig geworden? Dann komm doch z.B. einfach mit zur nächsten Mitgliederversammlung der bvmd in Greifswald (13.-15.06.). Jeder ist herzlich eingeladen mitzufahren! Dominique IPPNW 8 Was sind wir? Jedenfalls KEINE Birkenstock tragenden Müslifresser, welche Atombomben im Vorgarten vergraben (zumindest nicht unbedingt). Wir setzen uns für friedliche Konfliktbewältigung ein, für internationale Verträge, für die Abschaffung von Atomwaffen und Atomenergie und für eine Medizin in sozialer Verantwortung. Soviel von der offiziellen IPPNW Seite. Die Jenaer Studentengruppe trifft sich inkonstant alle zwei Wochen. Dabei entstehen Plakate von verstrahlten Kängurus wie auch Ideen für die nächsten Aktionen. Am autofreien Sonntag, am 15.06., werden Passanten fiktive Atommüllanteile geschenkt bekommen. Mitte Juni wird es eine Stromwechselparty geben, die sich mit Alternativen zum konventionellen Atomstrom auseinandersetzt und die Möglichkeit bietet, selbstgebackene Atomwaffe(l)n mit großem Appetit zu vernichten. Oder wir veranstalten Videoabende, bei denen natürlich weder pflichtschuldig Protokoll geführt noch penibel auf Anwesenheit gepocht wird. Über die IPPNW besteht nicht nur die Möglichkeit an eine Famulatur im Ausland zu kommen und/oder gleichgesinnte Medizinstudenten und Ärzte aus der ganzen Welt kennenzulernen, sondern auch in Arbeitskreisen, wie dem AK Medizin und Gewissen oder dem AK Atomenergie in reizvolle Themengebiete einzutauchen. Wer neben dem Medizinersein den Journalisten in sich entdeckt hat, sollte sich nicht hindern lassen, bei der Studierendenzeitschrift amatom Beiträge einzureichen. Jeder, der bereit ist, seinen Horizont über das Studium hinaus zu erweitern, einen kritischen Blick auf seine Umwelt zu werfen und zu den Zielen seiner Laufbahn mehr als nur das Anscheffeln des schnöden Mammons zählt, ist immer willkommen. Haufenweise Infos gibt es auf der einschlägigen Internetseite: www.ippnw. de oder gern auch auf persönliche Anfrage…zum Bespiel unter: Benjamin. [email protected] . Benjamin und die IPPNWler StuRa Seit zwei ein halb Jahren bin ich nun Mitglied des uniweit wohl meist diskutierten studentischen Gremiums, des Studierendenrates. Diskutiert, da umstritten und von vielen unverstanden. Umstritten der Zweck und Nutzen für die Studierendenschaft, unverstanden durch Satzungs- und Ordnungsdebatten. Dabei ist der StuRa viel mehr als das bloße Gremium, das sich jeden oder jeden zweiten Dienstag um 18 Uhr zu einer Sitzung trifft, die je nach Anwesenheit und Tagesordnungspunkten schon mal bis Mitternacht dauern kann. Der Eindruck Externer täuscht nicht vollständig, wenn behauptet wird, dass auf jenen Sitzungen nur trockene Angelegenheiten diskutiert werden. Man muss gewiss ein Debattenfreak sein, um eine Sitzung aufrecht durch zu stehen. Einige der Punkte sind jedoch hinreichend von Belang für die Studierendenschaft. Beispielsweise wenn es um das Semesterticket geht, oder um Verbesserung von Sozial- und Serviceleistungen. Letzteres ist ein gutes Stichwort, um auf das Arbeitsgebiet des StuRa jenseits der Sitzungen einzugehen. Das Sevicebüro im Glaskomplex in der Carl-Zeiss-Straße bietet den Studierenden u.a. das Kopieren zum kleinen Preis. Das Kulturreferat veranstaltet mehrmals im Jahr (meist reichlich alternative) Konzerte und andere Musikevents, darunter die allseits bekannten CineBeats. Probleme des StuRa sind die oft mangelnde Anwesenheit und somit Beschlussfähigkeit. Ferner wurde die zunehmende Parteipolitisierung negativ beurteilt. Ein Trend, der auch mir bitter aufstößt, insbesondere im Hinblick auf den Kandidatenpool für die diesjährige Wahl. Kampfabstimmungen zwischen zwei Fraktionen oder einer Fraktion und dem Rest sind leider keine Seltenheit mehr und mindern deutlich die Freude an der Mitarbeit. Daher kämpfe ich in den Debatten 9 für listenunabhängiges Abstimmverhalten, was mir ums eine oder andere Mal bereits gelungen ist. Im Allgemeinen beschränke ich mich weitestgehend auf die Gremiensitzungen, da in mir zugegebenermaßen ein kleiner Debattenfreak schlummert. Ein weiteres Mal kandidiere ich nun, gerade um eine Balance zur erwartenden Parteizerrissenheit zu fördern. Ob es stets gelingen wird, lässt sich erst in der neuen Legislaturperiode absehen, aufgeben werde ich jedoch deswegen nicht. Toby Die Fachschaft Die Fachschaft ist das zentrale Gremium der Studierenden der Medizinischen Fakultät. Gewählte und freiwillige Mitglieder bereichern das Fakultätsleben, arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung der Ausbildung und verwalten einen Teil des Etats der Studierendenschaft. Mehr Informationen gibt‘s unter www. fachschaft.uniklinikumjena.de. Mein Engagement: Getreu dem Sprichwort ‘Hans-Dampf-In-AllenGassen’ helfe ich aus, wo ich kann. Neben Plakatekleben und der Betreuung der Sprechzeit also in vielen verschiedenen Projekten der Fachschaft. Was ich gebe: Neben den Projekten fordern die zahlreichen Sitzungen viel geduldiges Zuhören und konstruktiven Input. Außerdem braucht man ein offenes Ohr für die Studierenden und einen Blick für das Notwendige. Was es mir gibt: Man bekommt eine inspirierende Atmosphäre mit vielen motivierten Leuten und Einblicke in das innerste Getriebe einer Fakultät. In Sitzungen kann man sein soziales und rhetorisches Talent schleifen und erfährt von Problemen aus allen Jahrgängen. Neugierig? Die Fachschaft ist wohl der wichtigste Freund eines jeden Medizinstudierenden - also unbedingt mal vorbei schauen! Hans und die HANDmed.? Wir arbeiten mit dem Ziel, euch zweimal im Semester mit aktuellen Informationen, Hintergrundberichten und Wissenswertem zu versorgen. Lust, mitzumachen, zu schreiben, zu layouten oder zu fotografieren? Dann schließ dich an! Kontakt: [email protected] Caroline Peter Christiane Paula Franz Carolin Johannes Toby Kompetente Beratung … erhalten Sie ganz in Ihrer Nähe Bis zur nächsten Repräsentanz der Deutschen Ärzte Finanz ist es nicht weit. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin. Für eine gesicherte Zukunft informieren und beraten wir Sie persönlich und kompetent, z. B. rund um: � PJ und Famulatur � Berufliche und im Ausland � Berufsstart � Krankenversicherung private Haftung � Berufsunfähigkeitsvorsorge Deutsche Ärzte Finanz Service-Center Jena Carl-Zeiss-Platz 1 07743 Jena Telefon: 0 36 41/30 96 95-5 Telefax: 0 36 41/23 10 61 E-Mail: marc-christian.koemm @aerzte-finanz.de Mit Sicherheit verliebt! Ein neues Jenaer Projekt stellt sich vor 12 “Also,” ruft Herr Dietzelmeier (von seinen männlichen Schützlingen liebevoll “Schniedelmeier” genannt), der sich nur mit Mühe zu dem Entschluss, der Lärmwand im Biologieunterricht der 8. Klasse Widerstand zu leisten, durchringen konnte, “wir behandeln jetzt Sexualkunde.” Sein mittlerweile 53jähriger, von Hypertonie meist in leuchtendes Rot versetzter Kopf glüht dabei, dass ein positionsleuchtensuchender Kapitän in stürmischer Nacht seine helle Freude hätte. “Das habt ihr - ähh, haben Sie ja alles schonmal gehabt, deswegen machen wir das nicht mehr so ausführlich. Ich habe ihnen hier ein Video mitgebracht, das wir uns diese Stunde ansehen werden.” Nach kurzem Kampf mit dem Videorecorder und der neuerlichen Entdeckung, dass der Fernseher auf AV gestellt werden muss, setzt er sich, wischt sich den Schweiß von der Stirn und scheint sichtlich erleichtert, wiedereinmal so glimpflich davon gekommen zu sein. Während sich die Klasse zumindest in seiner Vorstellung auf das interessante Video aus den späten 80er Jahren zu konzentrieren scheint, überlegt er sich seinen Fluchtplan für den Super-GAU: Fragen der Schüler am Ende der Stunde. Doch diesmal geht alles glatt: Die Stundenklingel rettet ihn noch vor Ende des Films und im Vertrauen darauf, dass Bravo & Co. die Jugendlichen schon genügend aufklären werden (“Das machen die ja heute eh’ alles selber, die wissen das doch besser als wir”), hakt er dieses Thema im Lehrplan ab und bereitet sich für die nächste Stunde auf “Ökosystem Teich” vor. Natürlich ist diese kleine Geschichte rein fiktiv, maßlos übertrieben und maximal zugespitzt, aber ich denke, der eine oder andere Aspekt daraus ist euch nicht ganz unvertraut. Oftmals wird gerade bei diesem Thema von den Lehrern eines vergessen: Das tatsächliche praktische Wissen von Schülern ab der 6. Klasse zum Thema Sexualität und Verhütung korreliert meist nur mäßig mit ihrer körperlichen Reife. Genau hier möchten wir mit unserem Projekt “Mit Sicherheit verliebt” ansetzen und in den 6.-8. Klassen zusätzliche Aufklärungsarbeit leisten. Unser Fokus soll hierbei auf der Vermittlung von realitätsnahem Wissen vor allem zum Thema Verhütung und sexuell übertragbarer Krankheiten liegen. Indem wir uns den im Vergleich zu den Lehrern doch etwas geringeren Altersunterschied zunutze machen, wollen wir auch mit praktischen Übungen und kleinen Spielchen eine Atmosphäre schaffen, in der die Jugendlichen ermutigt werden, Fragen, die sie bewegen, zu stellen und ihnen hilfreiche Antworten darauf geben. Damit das ganze auf einem ordentlichen Fundament basiert, finden regelmäßig deutschlandweit (zuletzt bei uns in Jena) Seminare unter professioneller Leitung statt, in denen neben Faktenwissen auch Metho- richtig den wie Spiele und Verhaltensweisen im Umgang mit pubertierenden Schülern vermittelt werden. Dabei ist sowohl für Spaß als auch tatsächlichen Erkenntnisgewinn und so manchen “Aha”-Effekt gesorgt. Wenn ihr also Lust darauf habt, mit Jugendliche zu arbeiten und für euch selbst noch einiges an Wissen dazulernen wollt (z.B. was denn ein “Lecktuch” sei), dann meldet euch unter msv-jena@ gmx.de oder kommt einfach ab Donnerstag, 29.05.08 alle zwei Wochen (i.e. jede gerade Kalenderwoche) 18.30 in das Fachschaftsbüro in ficken der Botzstraße 3. Wir freuen uns immer über neue Mitarbeiter, ihr seid natürlich auch ausdrücklich dann eingeladen, wenn ihr noch kein MSV-Seminar besucht habt. Willi & alle MSVler Und wer bist du? Ja, wir hatten alle Psycho und wissen, dass ein Psychotest erst dann gut ist, wenn alle Fragen viermal gestellt werden, mit doppelten Verneinungen, damit man die nicht intelligenten Probanden herausfiltert... Das Problem dabei: Das Ausfüllen ist einfach nur ätzend. Da waren die Kreuzeltests in der BRAVO/ Young Miss/ ........... (bitte selbst eintragen) eindeutig besser. Weshalb wir an dieser Stelle ausnahmsweise auf diese Kunstform zurückgekommen sind, um herauszufinden: Gibt es Leben neben der Klinik in deinem Leben? Natürlich ohne jegliche Gewähr, oder Seriösität... Freizeit ist für mich... a ...alles, was nicht dem Scheinerwerb dient. b ...alles, c ...reines Nichtstun. Erinnern wir uns kurz an die graue Vorzeit: Wie hast du gepräppt? a „Spinnweben sind kaliberstärker als das, was ich präppe.“ b „Eigentlich will ich hier raus. Aber eigentlich will ich den Schein. Aber eigentlich will ich hier raus...“ c „Alles was kleiner ist als der kleine Finger: Kommt weg!“ Wieviele regelmässigen Aktivitäten verfolgst du neben der Uni? a mehr als fünf b zwischen zwei und fünf c nicht mehr als zwei 13 Überstunden als Arzt ... a gehören einfach zum Beruf – wir wollen ja schließlich Mediziner werden/sein, da kommt der Patient zuerst, dann kommt lange nichts, und dann vielleicht die eigene Familie. b Schwierig. Von einem Neuzugang mit epileptischem Anfall würde ich bei Dienstschluss zwar nicht direkt wegrennen, aber so ein bisschen Familienleben... c Entschuldigung, aber dieses permanente Selbstaufopfern ist einfach nicht gesund. Es muss auch Ärzte geben, die noch keinen Burnout hatten. Was würde passieren, wenn du kurzfristig als Trauzeuge bei deiner zweitbesten Freundin einspringen musst, was aber bedeutet, für drei Tage an die Nordsee fahren zu müssen? a Ich liege nächtelang wach, weil ich echt überlegen muss, wie ich die Zeit wieder reinholen kann. Zur Trauung selbst fragen mich dann alle, ob es mir denn gut geht – ich würde so abgekämpft und verpeilt aussehen... b Es passt mir nicht wirklich – ich weiß nicht, wohin ich die Kinder geben soll, wer meine Schicht übernehmen könnte, aber: Es gibt Sachen, die sind mir einfach wichtig. c Ich würde mich schlicht und ergreifend freuen. Und Koffer packen. Wochenende... a ... ist insofern eine tolle Sache, als dass man sich mal einen ganzen Tag ungestört der Arbeit/dem Lernen widmen kann, ohne dass ständig Kollegen/Freunde klopfen. b... ist immer dann, wenn ich ausschlafen kann. Also wenigstens einmal pro Woche. c ... ist heilig, und wehe, irgendetwas kommt dazwischen und will mir mein WE nehmen... (für jedes a zwei Punkte, für jedes b einen) Auswertung Zwischen 12 und 16: Vielleicht sollte sich mal jemand Gedanken darüber machen, wie belastbar der Mensch eigentlich ist... 4-12 Ist jetzt eine grobe Vereinfachung, aber: Klingt insgesamt ganz gesund... 1-4 Herzlichen Glückwunsch, es ist mir ein Rätsel, wie du es bis hierher geschafft hast, aber alle Achtung... Und was siehst du darin? Der Titel deiner Promotion klingt am ehesten ungefähr so: a „c-fos-/ c-jun-vermittelte Hochregulation von Annexin und Contactin in HEK-Zellen bei mutiertem p11“ bc „Versorgung von KHK-Patienten mit ASS in Thüringen zwischen 2001 und 2007“ Mein letztes Nicht-Fachbuch habe ich gelesen a als ich letzes Jahr selbst zwei Wochen auf Station liegen musste b Pfingsten c gestern abend 14 »G » P re fle mie ge nw pr ak ahl tik en um // P // rom Th o UL tio B nsb // N örs eu e es // b G vm en te d A ch u ni sta kg u es sch et z »m ed .u ni -je na HANDmed. präsentiert: Die Wahlvorstellung Bunte Zettel, lange Listen. Und schon wieder so viele Namen, denen man kein Gesicht zuordnen kann. Geschweige denn ein Studienjahr, ein Projekt, eine Idee, ein Ziel. Damit die Lust am Kreuzen nicht vergeht, stellen wir die Kandidaten für Fachschaft, Fakultätsrat, Senat, Gleichstellungsbeirat und StuRa vor. Genaue Informationen, was diese Gremien eigentlich machen, findet ihr unter: http://www.fachschaft.uniklinikum-jena.de 1. Studienjahr (die Angaben beziehen sich auf das aktuelle Studienjahr) Anna Jeschke aufgestellt für: Fachschaft Warum ich in dieses Gremium möchte: Weil ich die Interessenvertretung der Studierenden für unabdingbar in einem demokratischen Bildungswesen und für das Gelingen des Studiums halte, und gerne als Sprachrohr für die Belange meiner Kommilitonen dienen möchte. Was mir wichtig ist: Hochschulpolitik; Verbesserung der Lehre 2. Studienjahr Sandra Müller 16 aufgestellt für: Fachschaft Warum ich in dieses Gremium möchte: Ich möchte wieder Mitglied des Fachschaftsrates werden, weil ich meinen eigenen kleinen Beitrag dazu leisten möchte, einige Menschen glücklich zu machen und sie zu unterstützen. Das Mitorganisieren von Projekten, wie Studieneinführungstage, Institutswanderung und Stammzelltypisierung ist mein Ziel für die nächste Legislaturperiode. So kann ich im Kleinen bewerkstelligen, was mir im großen Rahmen nicht möglich ist. Was mir besonders wichtig ist: Mir ist ganz besonders der Zusammenhalt unter den Studenten bedeutsam, denn eine ausgeprägte Sozialkompetenz ist für eine(n) Ärztin/Arzt mindestens genauso wichtig wie das Fachwissen. Anna Kern aufgestellt für: Fakultätsrat Warum ich in dieses Gremium möchte: Ich erhoffe dadurch Einblicke in zentrale Entscheidungen der medizinischen Fakultät nehmen und im studentischen Interesse an ihnen partizipieren zu können. Was mir besonders wichtig ist: Studenten und ihren Anliegen eine Stimme zu geben, dabei möchte ich v.a. Projekte und Initiativen (z.B. Twinning, Umgang mit Gehörlosen) unterstützen und mitgestalten. Lydia Blauhut aufgestellt für: Fachschaft, Gleichstellungsbeirat Warum ich in dieses Gremium möchte: In der Fachschaft möchte ich den studentischen Alltag aufregender gestalten mit vielen Projekten, aber auch aktiv bei wichtigen Entscheidungen dabei sein und dort die Interessen meines Jahrganges bzw. aller Medizinstudenten vertreten. Der Gleichtellungsbeirat ist für mich wichtig, um bei der Gestaltung des Studiums und auch allgemein der Situation von Frauen und Familien an der Uni mitwirken zu können. Wichtig für mich: tolle Projekte auf die Beine zu stellen (z.B. MSV und Twinning) und Menschen damit zu begeistern, ein wenig Aufklärung hinsichtlich der Frauen- und Familiensituation zu leisten und natürlich Weltfrieden Robert Wilhelm (Willi) aufgestellt für: Fachschaft, StuRa Warum ich in dieses Gremium möchte: Der FSR bietet die Möglichkeit, von studentischer Seite Projekte anzugehen, die ganz konkret etwas bewirken (z.B. MSV und andere Workshops, Lehrverbesserung, Vorträge und nicht zuletzt auch Gemeinschaftsveranstaltungen wie die Institutswanderung oder die Studieneinführungstage). Auch der StuRa böte solche Möglichkeiten, wenn er denn enger mit den Fachschaftsräten zusammenarbeitete, sich auf die konkreten Möglichkeiten von uns Studenten besönne und seine beinahe chronische Boykotthaltung aufgäbe anstatt zu versuchen, weltverbessernd in der großen Politik mitzumischen. Was mir besonders wichtig ist: 1. Transparenz: Die Studenten sollen wissen, was in den von ihnen gewählten 17 Gremien vor sich geht (und nicht zuletzt, wofür sie eigentlich einen Teil ihres Semesterbeitrages bezahlen). 2. Unabhängigkeit: Insbesondere der StuRa soll kein Tummelplatz für Nachwuchskader politischer Parteien werden; ideologische und parteipolitische Grabenkämpfe sind dort fehl am Platze. Ich möchte nicht Dinge beschließen, weil ein politischer Hochschulverband das so beschließt, sondern weil ich es für richtig halte. Paula Piechotta aufgestellt für: Fachschaft, Fakultätsrat Was mir besonders wichtig ist: Wenn wir hier in Jena wirklich bessere Lehre wollen, sind die Evaluationen zwar wichtig, reichen aber einfach nicht aus. Für schnellere und tiefgreifendere Verbesserungen wollen wir verstärkt mit Dozenten direkt reden und vor allem gute und funktionierende Lehrmodelle eines Fachgebietes in andere Fächer transferieren. Nur dann haben wir die Chance einer spürbaren Verbesserung. Annika Lattermann aufgestellt für: Fachschaft Warum ich in dieses Gremium möchte: agieren anstatt sich beschweren Was mir besonders wichtig ist: Interessenvertretung und natürlich Leute mit knackigen Ideen motivieren, aktiv zu werden Anja Drechsel aufgestellt für: Fachschaft, StuRa Warum ich in dieses Gremium möchte: Ich möchte aktiv dazu beitragen, die Studienbedingungen noch weiter zu verbessern. Außerdem möchte ich Projekte organisieren, welche die Studierenden direkt betreffen und den außerstudentischen Bereich betreffen, z.B. Twinning. Was mir besonders wichtig ist: Ich möchte durch meine Mitarbeit solche Dinge für den Studierenden erreichen, die die Mehrheit der Studierendenschaft vertritt. Mir ist außerdem wichtig, dass alle Studierenden evaluieren, denn nur so können wir sehen, wie gut die verschiedenen Lehrveranstaltungen sind. 18 Carolin Fleischmann aufgestellt für: Fachschaft Warum ich in die Fachschaft möchte: Um meine persönlichen zwei Lieblingsprojekte weiterzuführen: Die HANDmed. und die Verbesserung der Bedingungen des Pflegepraktikums. Was mir besonders wichtig ist: Mit der oben erstgenannten, der HANDmed. die vielseitigen Projekte der Fachschaft ein bisschen mehr publik zu machen, zu informieren, zu unterhalten. 3. Studienjahr Dominique Ouart aufgestellt für: Fachschaft, Fakultätsrat Warum ich in die Fachschaft möchte: um meine Projekte und Ideen in der Fachschaft weiter zu verfolgen (z.B. die Promotionsbörse, Homepage u.a.) Was mir besonders wichtig ist: Aufdecken und Ansprechen von Problemen in der Lehre. Deshalb bin ich seit fast einem Jahr auch Mitglied in der Kommission für Lehre und Studium unserer Fakultät, die sich mit derartigen Fragen beschäftigt. Corina Maasch aufgestellt für: Fachschaft Warum ich in dieses Gremium möchte: weil ich mein Amt als Finanzerin weiterführen möchte und Uni allein langweilig wäre Was mir besonders wichtig ist: die Organisation von Fachschaftspartys;-) Andi Schneider aufgestellt für: Fachschaft Warum ich in die Fachschaft möchte: Ich möchte in die Fachschaft um aktiv unseren Studiengang an der Universität zu vertreten - und nebenbei werde ich sicher Corina bei der Organisation von Partys helfen ;) . Was mir besonders wichtig ist: Mir ist wichtig, unser Studium mitzugestalten, auch neben der Uni. Einfluss auf die Strukturierung unseres Studiums zu nehmen, stets ein offenes Ohr für die Probleme und Nöte der Studis zu haben! 19 4. Studienjahr Johannes Etzrodt aufgestellt für: Fakultätsrat Warum ich in dieses Gremium möchte: Hochschulpolitik im Allgemeinen, die Gestaltung unserer Fakultät und die Möglichkeit der studentischen Beteiligung finde ich sehr reizvoll. Was mir besonders wichtig ist: Mit möglichst vielen Einblicken und intensivem Engagement bestimmt der mündige Student seine und die Zukunft seiner Kommilitonen und Nachfolger zu nicht geringen Teilen selbst! Thea Laurentius aufgestellt für: Fachschaft, Fakultätsrat Warum Fak-Rat?: Ich möchte mich weiterhin dafür einsetzen, dass unsere studentischen Interessen nicht unter den Tisch fallen und den Infofluss von dem wichtigsten Gremium unserer Fakultät zu uns Studenten sicherstellen. Speziell werde ich mich weiter dafür engagieren, dass besonders bei Berufungen von Professoren der Aspekt der guten Lehre Berücksichtigung findet. Warum Fachschaft?: Als Ansprechpartnerin nicht nur für meinen Jahrgang möchte ich zur Verfügung stehen. Um mein Baby, die AG Austausch, innerhalb des nächsten Jahres in engagierte Hände abgeben zu können, möchte ich den potenziellen Nachwuchs sukzessive in die Arbeit einführen.. Was mir besonders wichtig ist: Ansprechpartnerin zu sein, Lösen von Problemen im Konsens, tolle Nachfolger für den Austausch finden 5. Studienjahr Tobias Schornsheim aufgestellt für: Fachschaft, StuRa, Fakultätsrat, Senat Warum ich in diese Gremiem möchte: Ich möchte die Arbeit der letzten Jahre fortsetzen und auch weiter daraus lernen. Insbesondere kämpfe ich im StuRa für eine sinnvolle Ressourcenallokation (wie im FSR übrigens auch). Auf Fakultätsebene setze ich mich weiterhin dafür ein, dass die studentische Meinung Eingang findet in Profil- und Personalentscheidungen. 20 Extremismus Ein Statement der Fachschaft Aus aktuellem Anlass sollen an dieser Stelle ein paar Worte über die (un-)politische Ausrichtung des Fachschaftsrates verloren werden. Unsere Arbeit ist projektbezogen und bezieht sich in erster Linie auf das Medizinstudium in Jena. In den letzten Jahren ergab sich die glückliche Situation, dass die Arbeit nicht unter persönlichen Differenzen leiden musste – ganz im Gegenteil! Auf konstruktiver und freundschaftlicher Ebene konnten wir zahlreiche Projekte umsetzen und haben vor, dies weiterhin zu tun. Anders als im StuRa gibt es im Fachschaftsrat keine Parteien oder parteiähnliche Untergruppen, weshalb niemand unter Druck geraten kann, seine Meinung einem Fraktionszwang beugen zu müssen. Obwohl jedes einzelne gewählte Mitglied der Fachschaft in irgendeiner Weise eine (partei-)politische Meinung vertritt, soll das Gremium nicht als Plattform für diese dienen. Mit politischen Themen haben wir natürlich trotzdem zu tun: Man denke nur an Projekte anlässlich des Welt-Aids-Tages oder Diskussionen mit Dekanat und Lehrkörper. Das alles ist Politik – im Kleinen. Es ist jedoch für unsere studentische Arbeit nicht bestimmend, welche Partei jemand wählt – diese Dinge haben ihren Platz im persönlichen Gespräch. Es sei denn, jemand verließe durch Taten oder Äußerungen den verfassungsgemäßen Rahmen – extremistische oder gar gewalttätige Äußerungen haben im Fachschaftsrat und in unserer Projektarbeit nichts verloren. Solchen Einstellungen werden wir schnell und konsequent entgegentreten! Wer aber gewählt wird, das liegt bei euch: Ihr sollt wissen, für wen Ihr Euch entscheidet. Deswegen wird es am 16.06. um 18:00 Uhr einen Wahlabend in SR 385 in der Carl-Zeiss-Str. 3geben, an dem sich alle 13 Kandidaten Euren Fragen stellen. Unsere Sitzungen finden immer dienstags um 18.30 Uhr in der Botzstr. 3 statt und sind selbstverständlich für alle Interessierten offen! Jeder ist herzlich eingeladen daran teilzunehmen. Dieses Thema wurde in den letzten Tagen auch in anderen Jenaer Unimedien behandelt. Da eine Aussage bei vielen Kommilitonen zu Irritationen geführt hat, möchten wir an dieser Stelle etwas richtig stellen: Der Fachschaftsrat Medizin hat sich nicht „besorgt“ an das Akrützel gewandt. Nach den Hinweisen einiger Kommilitonen versuchten wir stattdessen, die dargebrachten Vorwürfe in persönlichen Gesprächen und intensiven Diskussionen auf ihren tatsächlichen Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Bei unserem „Wahlcafé“ steht es jedem offen, sich davon selbst ein Bild zu machen. 21 bvmd-Austausch Lust auf Famulatur im Ausland? 22 Über die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e. V. (bvmd) besteht die Möglichkeit, eine organisierte Famulatur in ca. 65 Ländern zu erleben! Wir bieten: - 1 Monat Famulatur, die vor Ort von einheimischen Studis organisiert wird und eine kostenlose Unterkunft (je nach Land in Wohnheim, WG und Gastfamilien) Wo ist der Haken? Der Haken ist kleiner geworden, da die Bewerbungsmodalitäten vereinfacht wurden: - man muss mindestens im 6. Semester sein zum Antritt der Famulatur - eine abgeleistete Famulatur (für manche Entwicklungsländer in der Inneren, Chirurgie, Gynäkologie bzw. Pädiatrie) vor Famulaturantritt - Englischzeugnis (keine Angst: TOEFL oder Cambridge nicht benötigt) - Sprachzeugnis der Landessprache wäre nett - 100 € Bewerbungsgebühren (30 € Rückerstattung bei Einreichen eines Famulaturberichtes) - Nachweis, dass man wirklich Student im klinischen Abschnitt ist - Auslandskrankenversicherung, die die Arbeit im Krankenhaus unbedingt mit absichert (Versicherungsabschluss nach Platzzusage ausreichend) - Motivationsschreiben - ausgefülltes und unterschriebenes Bewerbungsformular in 4-facher Ausführung, Passfotos und ein abgestem- peltes Bewerbungspunkteformular (das mache ich für dich). Die Anreisekosten sind selbst zu tragen. Auch für die Lebensunterhaltungskosten muss du aufkommen, aber sehr oft bekommst du eine warme Mahlzeit am Tag kostenlos. Bewerbungsfristen: - 15.7. für Famulatur im Zeitraum Januar-Juni im Folgejahr - 15.12. für Famulatur im Zeitraum Juli-Dezember im Folgejahr Nimm bitte mindestens 7 Tage vor Ablauf der Frist Kontakt mit mir auf! Ich überprüfe deinen Antrag auf Vollständigkeit, gebe dir den benötigten Stempel und gebe es in die Post. Wie sind meine Chancen? Um dir einen Überblick zu geben, wie begehrt die einzelne Länder sind, erfolgte eine Klassifizierung bezüglich des Verhältnisses Platzangebot – Bewerberanzahl. Nachdem mir als Austauscher in Jena aufgefallen war, dass unsere Bewerber signifikant häufiger als Bewerber aus anderen Unistädten eine Absage bekommen, habe ich Gespräche mit unseren Bundeskoordinatoren diesbezüglich geführt. Sie können sich auch nicht erklären, warum wir ganz unten auf der Annahmeliste stehen (meist entscheidet das Los über Platz) und sie sichern zu, Jena in der Zukunft mehr zu berücksichtigen. Wo bekomme ich mehr Infos her?: www.bvmd.de: Unter Austausch/Ausland und Famulantenaustausch findest du die aktuelle Länderliste und eine detaillierte Auflistung der Bewerbungsanforderungen www.ifmsa.net/public/ecscopeselect. php: Über diesen Link findest du alle länderspezifischen Anforderungen und in welchem Zeitraum die einzelnen Länder Studenten aufnehmen. Dein Austauschteam der Fachschaft: Bei Fragen rund um den Austausch, das Überprüfen und Wegschicken deiner Bewerbung stehe ich gern zur Verfügung. Einfach mailen an Thea.Laurentius@ uni-jena.de Thea Es ist vollbracht! Promotionsboerse.de geht online Pünktlich zum 450 jährigen Jubiläum (dieser Hinweis, darf dieses Jahr bei keiner Neuigkeit fehlen) ist unsere Medizinische Fakultät um eine echte Attraktion reicher! Nach unermüdlichem Bemühen einer kleinen Gruppe von Studierenden möchten wir euch stolz vorstellen, wie ihr in Zukunft eine Doktorarbeit finden könnt. Auf der Internetseite „www.promotionsboerse.de“ erreicht ihr unser neues Portal. 23 Wenn die Doktorväter und Betreuer hoffentlich bald die ersten Einträge hinterlegt haben, könnt ihr dort bequem in den Promotionsthemen aller Institute stöbern. Verschiedene Suchkriterien (nach Fach, Betreuer, Art der Arbeit usw.) sollen dabei helfen die Übersicht zu behalten. Neben einer Beschreibung des Themas findet ihr auch ein Kontaktformular, über das ihr den entsprechenden Betreuer anschreiben könnt, um ein Treffen zu vereinbaren oder Details zur Thematik zu erfragen. Sollte der Betreuer schon andere Doktorarbeiten anbieten, könnt ihr auch diese mit einem Klick finden. Dort erwartet euch auch noch eine andere wichtige Funktion der Plattform: Wird die Arbeit an einen Studenten vergeben, wird der Betreuer gebeten die eMail-Adresse dieses Studenten zu hinterlegen. So könnt ihr über ein einfaches Formular Fragen an diesen Studenten schicken, um beispielsweise herauszufinden, wie die Betreuung im Institut ist, ob ihr bei den Experimenten ausreichend Hilfe bekommen könnt oder was das generelle Fazit über die Promotion bei 24 diesem Betreuer ist. So erspart euch die neue Seite hoffentlich nicht nur den Gang durch alle Institute und Kliniken von schwarzem Brett zu schwarzem Brett, sondern bringt euch gleich noch die Möglichkeit nachzufragen, wie die Promotions-Bedingungen dort sind. Last but not least haben wir noch einen weiteren Meilenstein geschafft: Die Anfertigung eines Promotionsleitfadens! Ihr findet ihn über Links auf www.promotionsboerse.de oder direkt über die Homepage der Fachschaft (www.fachschaft.uniklinikumjena.de ==> Projekte ==> Promotion). Wir wünschen euch gutes Gelingen und freuen uns auch über zahlreiche Kritik zur Verbesserung der Seite. P.S. Da die Seite noch sehr neu ist, finden sich dort momentan noch nicht sehr viele Doktorarbeiten. Wir hoffen jedoch, dass sich das von Tag zu Tag bessert. Schaut also vor allem in der Anfangszeit ruhig häufiger mal vorbei! Kristin Häseler, Anna-Karoline Israel, Dominique Ouart (alle 3. Studienjahr), Vorklinikerball 2008 Die Unwahrscheinlichkeit eines freien Platzes in der Thulb 26 Wie unwahrscheinlich es ist, dass Kommunikation überhaupt erst entsteht, hat Niklas Luhmann bereits erkannt. Es müssen so viele Faktoren zusammentreffen, damit zwei Menschen einander begegnen und sich dann auch noch verstehen (auf rein semiotischer Ebene), dass, denkt man genauer darüber nach, so etwas eigentlich gar nicht zustande kommen dürfte. Ähnliches fühle ich manchmal, wenn ich morgens gegen 10 Uhr die ThULB betrete und einen Sitzplatz zum Lesen suche. Nach 12 Uhr komme ich mir fast lächerlich vor, noch daran geglaubt zu haben, es gäbe überhaupt freie Plätze. Wer schon einmal versucht hat, ein Carrel (Einzelarbeitskabine) zu ergattern, fühlt sich recht schnell an die gute alte Zeit erinnert, als man das Schlangestehen noch gewohnt war. Halb neun vorm Haupteingang rumlungern und, wenn der Wachmann die Tür öffnet, so schnell wie möglich zum Tresen laufen - und bloß nicht hinfallen, denn dann sind die paar Kabinen weg. Einen Monatscarrel muss man im besten Fall 3 Monate vorher anmelden, gibt’s mehr Andrang, kann man sich auf längere Wartezeiten einstellen. Was auch immer das Stuttgarter Architektenbüro sowie die Organisationsleitung sich damals (1995 Planung, 2001 Eröffnung) dabei gedacht hatten, als sie entschieden, sämtliche Geisteswissenschaften an einen Standort zu bringen und dann lediglich 1900 Leseplätze einzuplanen, wird wohl deren Geheimnis bleiben. Wie wahrscheinlich ist es, dass von momentan rund 14.440 Geisteswissenschaftlern (und das sind nur diejenigen, deren Lektüre in der ThULB steht) weniger als 15 % diese aufsuchen, um zu lernen? Für alle, denen der Alltag dieser Studiengänge nicht so vertraut ist, hier ein paar Durchschnittswerte: der normalfleißige Student bereitet ca. 3 Seminare pro Semester ausführlicher vor. Unser Studium besteht in der Regel darin, Texte zu lesen, sie zu analysieren und im besten Fall konstruktiv anzuwenden oder zu kritisieren - ohne Unmengen Lektüre kommt hier also keiner aus! Bei ca. 30 Seiten pro Seminarsitzung macht das rund 1200 Seiten Lektüre pro Semester. Wo stehen die? In der ThULB! Also marschiert man hin und wenn man Glück hat, findet man das Buch auch im Regal. Mitnehmen nur wochenends erlaubt! Kopieren? ¬Dazu ist zu sagen, dass die vorhergehende Rechnung exklusive der Literatur ist, die man so für Hausarbeiten und Referate benötigt, ohne die man hier keine Scheine bekommt. Macht locker noch mal knapp 200 Seiten. Selbst wenn die geringe Wahrscheinlichkeit eintritt, dass alle (10 !) Kopierer funktionieren, ist es mehr Glückssache, auch an einen heranzukommen, ohne wieder 15 Minuten seines Lebens beim Warten zu vergeuden. Also liest man ohne zu kopieren. Hinzu kommt, dass nicht alle Bücher brauchbar sind, man muss also hineinlesen. Wo mach ich das? Eigentlich da, wo die Bücher stehen. Gegen Ende des Semesters, wenn Hausarbeiten und Klausuren fällig werden, sitzen dann plötzlich auch noch Menschen mit selbst mitgebrachten Physik- und Medizinbüchern, die Klausuren-LernMotivationsgrüppchen bilden, auf den auch sonst schon überfüllten Plätzen. Mindestens 5500 oder 6 Jahre Stunden Deutschlandfunk, Campus und Karriere, 29.04.08 Nun gut, das ist nicht ganz so abwegig – haben sich doch ein paar kluge Herren und Damen überlegt, auch noch die Lehrbuchsammlung sowie einige teure, aktuelle Exemplare für die Mediziner hier hineinzustellen. Ist doch egal, ob’s auch Leseplätze dafür gibt! Vielen Dank, liebe Organisatoren dieses einladenden Bauwerks moderner Architektur. Ein Gutes hat das Ganze am Ende wohl doch: Aus Sicht der Sozialwissenschaften ein nettes Experiment, wie rücksichtsvoll Studenten untereinander in grenzwertigen Situationen sein können. Die Geisteswissenschaftler haben’s schon raus: Alles was man mitnehmen kann mitnehmen und zu Hause lesen und Gruppenlernaktionen an anderen Orten abhalten! Vielleicht doch mal eine der Zweigstellen ausprobieren? Ich danke recht herzlich im Voraus. Wir sehen uns Ende dieses Semesters. cand. M. A. Presseschau Es gibt tatsächlich Studenten, die alle notwendigen Scheine für das PJ schon nach vier Jahren erworben haben. So vorgekommen bei drei Studenten an der Universität des Saarlandes. Diese sind jetzt ein Jahr zum Warten verdammt (was sie –bezahlt- in Schweizer Spitälern verbringen), bevor sie ins PJ gehen dürfen. Warum? Die EU-Richtlinie zur Mediziner-Ausbildung sieht insgesamt sechs Jahre Studium oder 5500 Stunden Lehrveranstaltungen vor. In der deutschen Approbationsordnung wurde der zweite Teil jedoch gestrichen und jeder Studierende ist gezwungen, mindestens fünf Jahre bis zum PJ eingeschrieben zu sein... Der Präsident der Uni Saarbrücken startet jetzt eine Umfrage und möchte da- 27 mit herausfinden, wieviele Medizinstudenten in Deutschland von diesem Problem betroffen sind, und ob sich eine öffentliche Diskussion mit dem Bundesgesundheitsministerium lohnt... Wie deutsche Ärzte nach Schweden abgeworben werden ZEIT 15.05.08 Ärzte auf Völkerwanderung: Schwedische gehen nach Norwegen, deutsche nach Schweden, Osteuropäer nach Deutschland... Das sächsische „Landarzt-Stipendium“ für Studierende Deutschlandfunk, Campus und Karriere, 29.05.08 Das sächsische Sozialministerium stellt ab sofort 150 Stipendien für deutsche Medizinstudenten nach bestandener 1. ÄP zu Verfügung, wenn diese sich verpflichten, nach ihrem Abschluss mindestens vier Jahre als Allgemeinmediziner in einem medizinisch unterversorgten Gebiet Sachsens zu praktizieren. Monatlich erhalten die Stipendiaten bis zu 600€, die sie auch wieder zinslos zurückzahlen können, wenn sie den Vertrag mit dem sächsischen Ministerium kündigen. Die Auswahl erfolgt lediglich nach dem Eingangsdatum der Bewerbung. Paula Großbritannien als Avantgarde? Vo m n e u e n G e n t e c h n i k - G e s e t z a u f d e r I n s e l Es gab zwar schon die „Human Fertilisation and Embryology Bill“ von 1990, aber die alte Rechtslage hat in den vergangenen Jahren mit dem Forschungsalltag einfach nicht mehr Schritt halten können. Aus diesem Grund wurde eine Aktualisierung auf den Weg gebracht, die jetzt die erste wichtige Hürde im Unterhaus genommen hat. Folgende Legalisierungen sind geplant: „Saviour Siblings“ Geschwister als therapeutische Rettung Für sechs britische Familien ist es per Sondergenehmigung sogar jetzt schon möglich: Für den Fall, dass mit den bestehen- 28 den Mitteln keine therapeutischen Chancen mehr bestehen, dürfen per Präimplantationstechnik „Rettungsgeschwister“ bestimmt werden. Dabei werden mehrere mütterliche Eizellen, die mit väterlichen Spermien befruchtet wurden, im Acht-ZellStadium einer Präimplantationdiagnostik unterzogen. Der mögliche Gewebespender (Nabelschnur, Knochenmark) wird dann von der Mutter ausgetragen. Die Legalisierung gilt aber nur für festgelegte genetische Erkrankungen, und auch nur dann, wenn kein passender Spender gefunden werden konnte. Hybrid-Embryos Hier sollen vor allem den Forschenden in Großbritannien mehr Spielräume eingeräumt werden. Folgendes wird mit dem neuen Gesetz möglich: 1) Hybrid-Embryos In tierische Eizellen, deren eigene DNA entfernt wurde, wird humane DNA zur Expression gegeben. 2) Chimären Einem menschlichen Embryo wird eine tierische Zelle hinzugefügt – dabei entsteht eine echte Chimäre 3) Transgene menschliche Embryonen Ein menschliches Genom, dem wenige tierische Gene hinzugefügt werden, entwickelt sich von der Eizelle aus zum Embryo. 4) Hybriden Die Befruchtung einer menschlichen Eizelle mit einem tierischen Spermium, oder tierische Eizelle plus menschliches Spermium. ABER: Alle diese Lebewesen müssen nach 14 Tagen getötet werden. Vorteile Man bräuchte keine teuren menschlichen Eizellen mehr für jedes Experiment. Man könnte die Entwicklung genetischer Defekte untersuchen. Aus den aus diesen Linien entstehenden Stammzellen könnten neue therapeutische Möglichkeiten erwachsen. In-vitro-Fertilisation auch für Alleinstehende und lesbische Paare Enthalten ist außerdem noch eine kleine Änderung am britischen Gesetz zur künstlichen Befruchtung: Zukünftig ist ein Vater nicht mehr Voraussetzung für die Berechtigung zur künstlichen Befruchtung. Vielmehr dürfen nun auch alleinstehende Frauen und lesbische Paare eine künstliche Befruchtung durchführen lassen. Keine Verkürzung der Abtreibungs-Fristen Eine Verkürzen der Zeitspanne, in der abgetrieben werden kann von 24 auf 20 Wochen, wurde abgelehnt. Damit wird Großbritannien zum Vorreiter auf dem Gebiet der Liberalisierung neuer Gentechnik-Methoden. Damit können Forscher geworben werden, die genau diese neuen Methoden verwenden möchten und dies in anderen Staaten nicht dürfen. Das wiederum stärkt die britischen Universitäten und Firmen. Länder wie Deutschland werden dadurch unter Druck gesetzt, ebenfalls zu handeln. Aber wollen wir wirklich Hybrid-Embryos? Kinder, die schon als Spender auf die Welt kommen? Vorläufiges Abstimmungsergebnis gesamtes Gesetzpaket: Voraussichtliches Inkrafttreten: 2009 Paula 30 » Veranstaltungen Twinning-Project 2008 - Szeged (Ungarn) Auch in diesem Jahr organisierte EMSA Jena ein Austauschprogramm für Medizinstudierenden oder im EMSA-Jargon: ein „Twinning Project“. Nach dem Austausch mit Warschau im Vorjahr und davor mit Groningen in den Niederlanden waren es dieses mal Studenten aus Szeged in Ungarn, die den Jenaern Einblick in ihr Studierendenleben geben sollten. Szeged, mit seinen 160.000 Einwohnern viertgrößte Stadt Ungarns, kannten die meisten von uns vorher höchstens durch das „Szegediner Gulasch“, das gefühlte zweimal wöchentlich in der Philomensa serviert wird. Mit einem Wissen über das dortige Leben der Studierenden konnte bis dato aber wohl niemand aufwarten. Voller Neugier begaben wir uns also auf die Reise nach Ungarn und trafen unsere Gastgeber in der Hauptstadt Budapest. Willens, uns die volle Dosis ungarischer Kultur zu verabreichen spielte es keine Rolle, dass wir aufgrund der Anreise eine Nacht nicht geschlafen hatten, und so begannen wir mit einer ausführlichen Stadtführung bevor wir am Abend den ersten wirklichen Kontakt mit dem Studierende- dasein hatten: Mit Palinka, leckerem ungarischem Fruchtlikör, stimmten wir uns auf einen traditionellen Tanzabend ein. Die Gypsyband hielt uns bis in die Morgenstunden in Bewegung, bis wir dann endlich im ersten Zug nach Szeged in einen komatösen Schlaf verfallen durften. Die kommende Woche beinhaltete ein bunt gemischtes Programm aus Kultur, studentischen Aktivitäten und Führungen durch die Medizinische Universität. Das Szegediner Gulasch war den Ungarn kein Begriff, berühmt sei eigentlich nur die Szegediner Fischsuppe, auf welche wir dann auch gleich eingeladen wurden. Wohlwissend, wie dreckig das Wasser der Theiss ist, aus welchem die Karpfen gefischt wurden, wäre wohl einigen das Gulasch lieber gewesen. Die Ausstattung der Uni war überraschend gut, an machen Stellen müsste sich Jena sogar verstecken. Neben den Vorlesungen in der Landessprache kann man in Ungarn auch rein englisch- oder deutschsprachig Medizin studieren, wobei in diesem Fall Studiengebühren in Höhe von 5600 EUR pro Semester anfallen. Nicht 31 selten werden in Ungarn die ersten zwei Studienjahre absolviert, weil in Deutschland der NC dem Traumberuf im Weg steht. Trotz dessen genießt die Lehre international einen sehr guten Ruf. Das Preisniveau ist sehr durchwachsen: Vom Einstiegsgehalt eines Arztes, welches bei etwa 300 EUR liegt, wird ein Großteil für Mietkosten abgezweigt (im Schnitt 150-200 EUR). Wohnheimplätze in den üblichen Dreibett(!)zim- mern schlagen mit 40 EUR zu Buche. Am meisten angetan hat uns aber zweifellos die Herzlichkeit unserer Austauschpartner und so fiebern schon jetzt beide Seiten dem Rückaustausch entgegen. Wer mag, hat dann vermutlich im Oktober die Möglichkeit sich von ihrer liebenswerten Art ein eigenes Bild zu machen. Thomas 450 Jahre! Wir feiern mit. Gesammeltes zum Jubiläum. Vom 23. - 29. Juni feiert unsere Fakultät ihre Festwoche. Am Montag, dem „Tag der Studierenden”, gibt es eine Menge Veranstaltungen, die man sich nicht entgehen lassen sollte: » 9 - 19 Uhr: Stammzelltypisierung und/oder Blutspende Wo? UKJ Innenstadt, Bachstraße 18, Haus 6, „Alte Chirurgie“ Wer? Alle gesunden Studierenden zwischen 18 und 65 Jahren Kosten? Keine Vorträge: 10:30 Uhr: PD Sayer (Klinik für Innere Medizin III) 13:30 Uhr: Prof. Barz (Institut für Transfusionsmedizin) 16:30 Uhr: Prof. Beck (Kinder- und Jugendklinik) (Details siehe folgende Seite) » 18.30 - 20 Uhr: Podiumsdikussion „Medizinische Ausbildung - Schlusslicht auf dem Leuchtturm des Ostens?“ (Details siehe Seite 34) » ab 20 Uhr: Party im Uma Carlson zu Beginn: „Meet your Prof“ mit der Jazzband „music babies“ und DJ Smoking Joe - Freigetränke für Teilnehmer an der Podiumsdiskussion 32 Deine Chance zu retten Jährlich erkranken circa 4000 Menschen in Deutschland an Leukämie Tendenz steigend. Bei Kindern ist der Blutkrebs mit 45% die häufigste bösartige Erkrankung. Als Therapie werden hauptsächlich, je nach Art der individuellen Erkrankung, die Strahlen- und die Chemotherapie eingesetzt. Bei vielen Patienten ist allerdings die Stammzelltransplantation oft letzte Hoffnung auf Heilung. Nur durch die Übertragung des gesunden Knochenmarks eines genetisch passenden Spenders kann die tödliche Krankheit gestoppt und geheilt werden. Für eine Stammzelltransplantation müssen bestimmte individuelle Gewebemerkmale (HLA-Typen) des Leukämiekranken und des Spenders übereinstimmen. Da die Gewebemerkmale durch ihre Vielfalt millionenfache Kombinationen ermöglichen, ist die Suche nach kompatiblen Spendern schwierig. Je mehr Gewebemerkmale übereinstimmen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Transplantation. Die Chance, passende Stammzellen zu finden erhöht sich somit mit jedem zusätzlich typisierten und eingetragenen Spender! Das Spenden von Stammzellen ist problemlos und kann von jedem gesunden Menschen zwischen 18 und 65 Jahren durchgeführt werden, ohne die eigene Gesundheit zu gefährden. Die Stammzellen können aus dem Blut mittels Dialyse nach Gabe eines körpereigenen hormonähnlichen Stoffes oder durch Knochenmarkentnahme gewonnen werden. Dieser relativ kleine Schritt für den Spender ist oft die letzte Chance für das Überleben von Leukämiepatienten. Für die Typisierung sind nur 10 ml Blut notwendig, diese werden dann im Labor typisiert und anonym in der lokalen Spenderdatei des Instituts für Transfusionsmedizin unter Leitung von Frau Prof. Barz gespeichert. Einzelne Dateien werden in einem zentralen Knochenmarkspenderregister gesammelt, so dass auf alle Spendereinträge zugegriffen werden kann. Die mit der Typisierung gezeigte Spendenbereitschaft kann jederzeit widerrufen werden. Stimmen die Gewebeeigenschaften mit denen eines Erkrankten überein, kommt eine Spende in Frage. Im Sinne von: „Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ (Bertold Brecht) hast du die Chance ein Leben zu retten. Dein Organisationsteam Stammzelltypisierung (Kristin Häseler, Josephine Fügener, Sandra Müller) 33 Jena, 1958. Ein Rückblick auf das 400-jährige Jubiläum der Universität 450 Jahre Universität Jena! Genauso wie in diesem Jahr dieses Ereignis Anlass gibt, die Geschichte einer der traditionsreichsten Hochschulen Deutschlands zu feiern, so bedeutet die Feier eines solchen Jubiläums zugleich auch immer einen Blick zurück in die Vergangenheit, gleichsam Vergewisserung des Erreichten und Vorausschau auf das, was die Zukunft bringen mag und die anstehenden Aufgaben, die diese bereithält. Aus diesem Grund soll hier nun einer dieser, in diesen Tagen sicher reichlich bemühten Rückblicke seinen Platz finden. Durch glückliche Umstände war Prof. Dr. med. emerit. Siegfried Müller, ehemaliger Direktor der Klinik für Innere Medizin III der Friedrich-Schiller-Universität dazu bereit, uns seine Eindrücke der Vierhundertjahrfeier vor nunmehr 50 Jahren zu schildern und uns einen kleinen Einblick in das zu geben, was die Menschen damals bewegte und unter welchen Umständen dieses 400. Jubiläum stattfand. Die Jenaer Universität 1958 – 10 Tage vor ihrer 400-Jahrfeier ohne Rektor „Als ich am 1. Februar 2008, dem 450 Gründungstag der Universität Jena den Festgottesdienst in der Stadtkirche St. Michael besuchte und neben dem Kaufmännischen Vorstand des Klinikums (früher nannte man ihn Verwaltungsdirektor) auf der Kirchenbank saß, kam mir noch einmal zu Bewusstsein, welch ungeheure und besonders auch für meine Generation nie für möglich gehaltenen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen sich in unserem Land seit der im Jahre 1958 stattgefundenen 400-Jahrfeier der Universität Jena vollzogen haben. Ein Festgottesdienst mit offiziellen Vertretern der Universität war 1958 eine Unmöglichkeit! Festgottesdienste zu Ehren des Universitätsjubiläums gehörten seit Bestehen der Universität zum anerkannten Ritual akademischer Feiern. Sogar anlässlich des 375. Universitätsjubiläums 1933 gab es ihn, als bereits die Nationalsozialisten in Thüringen die Macht ergriffen hatten und sich damals noch kirchenfreundlich zeigten. 1958, 9 Jahre nach der Staatsgründung der DDR war die Zeit soweit fortgeschritten, dass die damalige Partei- und Staatsführung glaubte, die Phase der sog. antifaschistisch-demokratischen Gesellschaftsordnung überwunden zu haben und sich nunmehr verstärkt dem „Aufbau des Sozialismus in der DDR“ zuwenden zu können. Damit verbunden war auch eine zunehmend kritischere Auseinandersetzung mit der Kirche; offizielle Festgottesdienste waren nicht mehr erwünscht. Auf dem wenige Monate vor der 400-Jahrfeier stattfindenden 5. Parteitag der SED war unter Walter Ulbricht beschlossen worden, den Aufbau des Sozialismus zu beschleunigen, um, 35 wie es hieß, den „Erfordernissen der technisch-wissenschaftlichen Revolution in der DDR“ gerecht zu werden. Dieser Beschluss führte dazu, dass auf der am 28.2.1958, also wenige Monate vor der 400-Jahrfeier, stattfindenden 3. Hochschulkonferenz der DDR unter anderem festgelegt worden war, dass – „der Lehrkörper (der Universitäten) fest mit der sozialistischen Praxis verbunden sein müsse, um weitere Entwicklungen der soz. Volkswirtschaft aktiv unterstützen zu können und dass die Vorherrschaft der Ideen des wissenschaftlichen Sozialismus erkämpft werden müsse; denn die Realisierung zur sozialistischen Umgestaltung der Universitäten und Hochschulen sei weitgehend davon abhängig, wie es die Partei verstehen würde, die Wissenschaftler vom sozialistischen Weg zu überzeugen.“ Das bedeutete im Klartext die Umgestaltung der Universitäten und Hochschulen in der DDR zu sog. „sozialistischen Universitäten“ mit der Maßgabe, die Hochschullehrer und wissenschaftlichen Assistenten ideologisch auszurichten und die Hochschullandschaft von störenden „westlich-bürgerlichen Einflüssen und Ideologien“ frei zu machen. Die noch in größerer Zahl an den Universitäten lehrenden „bürgerlichen“ Professoren wurden angehalten, sich in ihren Vorlesungen zu den Zielen des Sozialismus zu bekennen und diese aktiv zu unterstützen. Mitten in diese Phase einer zunehmend aggressiver geführten gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem sog. „Klassenfeind“ und den von der Partei- und Staatsführung 36 beschlossenen sozialistischen Umgestaltungsmaßnahmen der Universitäten fiel das 400jährige Jubiläum der Jenaer Universität. Es bot sich geradezu an, die besondere internationale Aufmerksamkeit zu nutzen und die Jenaer Friedrich-Schiller-Universität zur ersten sozialistischen Universität der DDR, beispielgebend für alle anderen Universitäten in der DDR, auszurufen. Als ich mich im Februar 1958 um eine Assistentenstelle bei Prof. Walter Brednow, dem damaligen Rektor der Medizinischen Klinik, bewarb – allerdings mit der Absicht, nur für ein Jahr in der Inneren Medizin zu verbleiben, da ich ursprünglich Chirurg werden wollte – war ich der einzige Assistent, der zu dieser Zeit überhaupt eine Ausbildungsstelle in der Klinik erhielt; denn Brednow und seine Schule galten als ein typisches Relikt alter bürgerlicher Prägung. Unter seinen Oberärzten und Assistenten gab es kein einziges SED-Mitglied. Brednows distanzierte politische Haltung gegenüber dem herrschenden System war den Parteifunktionären unbequem, und seine oft verdeckten spöttisch-bissigen Bemerkungen waren bei der Universitäts- und Parteileitung gefürchtet. In der Absicht, das wissenschaftliche Personal, insbesondere in den großen Kliniken, möglichst rasch ideologisch auf die sozialistischen Ziele auszurichten und gegebenenfalls „unbequeme Personen“ durch „klassenbewusste Kader“ austauschen zu können, waren allen Assistenten und Oberärzten der Medizinischen Klinik (wie ebenso in der Chir. Klinik) Anfang 1958 die Arbeitsverträge gekündigt und durch befristete Verträge ersetzt worden. Neueinstellungen waren gestoppt worden. Meine Einstellung war von der „Kaderleitung“ genehmigt worden, weil ich ohnehin nur befristet tätig sein wollte. Während der Vorbereitungen zum offiziellen Festakt der Universität, der für Ende August 1958 vorgesehen war und für den die Universität bereits zahlreiche Einladungen ausgesprochen hatte, traf ein Brief des Staatssekretärs im Ministerium für gesamtdeutsche Fragen der Bundesrepublik ein, der für helle Aufregung und Irritationen sorgte, denn er enthielt die Mitteilung, dass die westdeutsche Rektorenkonferenz beschlossen hatte, aufgrund der schwerwiegenden politisch-wissenschaftlichen Konsequenzen, die sich durch die Beschlüsse der 3. Hochschulkonferenz der DDR ergeben hätten, keine Vertreter westdeutscher Universitäten zu den Feierlichkeiten anlässlich der 400-Jahrfeier der Jenaer Universität zu entsenden. Diese Absage kam völlig unerwartet, sie wurde als ein „Boykott“ der Jubiläumsfeier einer „traditionsreichen Universität“ angesehen und führte zu einer starken Medienkampagne, wobei die Schuld „der friedensfeindlichen antinationalen Politik der Regierung Adenauer“ zugewiesen wurde. Die Folge war eine noch stärkere Ideologisierung innerhalb der Universität. Man wollte sich die Feier nicht vom „Klassenfeind“ verbieten lassen, und man wollte sich auch nicht von dem eingeschlagenen Weg abbringen lassen. Der Senat der Universität verabschiedete in einer Sitzung am 18.8.1958 eine feierliche Erklärung, in der es u. a. hieß, dass die FriedrichSchiller-Universität ein „untrennbarer Bestandteil des ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaates ist“, und weiter hieß es: „Wir sind gewillt, ihrer sozialistischen Umgestaltung und damit ihrer weiteren Entwicklung unsere volle Unterstützung zu leihen.“ Mit diesem Beschluss sollte die Umgestaltung der Universität zur ersten „sozialistischen Universität der DDR“ bekräftigt und eingeleitet werden. Um ihn der Öffentlichkeit bekanntzugeben, wurde der damalige Rektor der Universität, Prof. Dr. Josef Hämel, beauftragt, den Senatsbeschluss auf einer von dem damaligen Staatssekretär im Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen der DDR, Dr. Girnus, und seinem Stellvertreter, Franz Dahlem, einberufenen internationalen Pressekonferenz am 21.8.1958 in Berlin zu verlesen. Für den international ausgewiesenen „bürgerlichen“ Rektor und Mediziner Hämel war diese Forderung eine für ihn nicht mehr zu ertragende Zumutung und eine schwere innere Belastung, der er sich nunmehr nicht weiter aussetzen wollte. Dieser Beschluss, so sagte er später, habe für ihn den Verlust der letzten Reste akademischer Freiheit bedeutet. Er ließ sich zwar noch am 20.8.1958, zusammen mit seiner Frau, mit dem Dienstwagen nach Berlin bringen, teilte aber seinem langjährigen Fahrer mit, dass er nicht mehr mit nach Jena zurückfahren werde. Am gleichen Tag begab er sich zur Notaufnahme ins Flüchtlingslager Marienfelde in Westberlin. Diese „Flucht“ des Rektors einer der bekanntesten ostdeutschen Universitäten schlug wie eine Bombe 37 ein, nicht nur in Jena, sondern in der gesamten Öffentlichkeit. Die Pressekonferenz am 21. August wurde ohne die Anwesenheit des Jenaer Rektors und ohne die vorgesehene feierliche Erklärung zu einem Desaster für die Staatsführung der DDR. 10 Tage vor Beginn der großen Feierlichkeiten zu ihrer 400-Jahrfeier war die FriedrichSchiller-Universität „führerlos“. Ihr oberster Repräsentant hatte die DDR verlassen und war in das „Lager des Klassenfeindes“ übergelaufen. Ein Schock ergriff die gesamte Universität. Massenhafte Proteste und Flugblattaktionen wurden veranstaltet. Wütende Studenten beschimpften Hämels Verhalten als „verwerflich“ und „charakterlos“; er habe sich „auf die Seite der geschworenen Feinde des Sozialismus“ gestellt. Fortschrittliche Wissenschaftler erklärten, dass das „erschütternde Beispiel Josef Hämels die Menschen (sich) nur fester um den Sozialismus scharen“ lassen würde. In Windeseile musste nun ein neuer Rektor gewählt werden, um die internationale Blamage und die eingebüßte Reputation nicht zu vergrößern und die bevorstehenden Feierlichkeiten nicht zu gefährden. Die Wahl fiel auf den Botaniker und Altkommunisten Otto Schwarz, der bereits vor Hämel das Rektoramt innegehabt hatte. So konnten die Feierlichkeiten schließlich termingerecht stattfinden. Bei herrlichem Sonnenschein zog ein langer Festzug, umsäumt von einer riesigen Menschenmenge, vom Universitätsgebäude durch die Straßen der Stadt. Wenn auch das Fehlen der westdeutschen Rektoren bedauert wurde, so waren die Menschen dennoch von den herrlichen farbenträchtigen, z. T. mit kostbaren Pelzen besetzten Roben der vorwiegend aus Osteuropa, Frankreich und Italien angereisten Universitätsrektoren beeindruckt. Die mit großem Pomp beabsichtigte Ausrufung der Jenaer Universität zur ersten sozialistischen Universität der DDR war ins Wasser gefallen; man sprach nicht mehr von dem Senatsbeschluss – zumindest nicht öffentlich. In Jena hatte man sich vorerst die Finger verbrannt. Später wurde die für die Jenaer Universität vorgesehene „Auszeichnung“ an die Universität Leipzig vergeben; sie wurde (auch ideologisch) zur „Karl-Marx-Universität“ umgestaltet. In Jena wurden die Befristungen der Arbeitsverträge für die Assistenten und Oberärzte der Kliniken aufgehoben und auch ich durfte weiter an der Universität verbleiben. Prof. Dr. med. Siegfried Müller emerit. Direktor der Klinik für Innere Medizin III der Friedrich-Schiller-Universität Jena Die nächste Ausgabe der HANDmed. erscheint im Oktober 2008. Über Beiträge, Ideen, Photos oder Kritik freuen wir uns immer. Wir wünschen Euch einen großartigen Sommer! 38 Erleben Sie bei Thalia die ganze Welt der Bücher! In der Jenaer Universitätsbuchhandlung Thalia in der „Neuen Mitte Jena“ können Sie vom Fach- und Sachbuch bis hin zum Roman immer wieder Neues entdecken und nach Herzenslust stöbern und schmökern. Kommen Sie vorbei! Wir freuen uns auf Sie. Gemütliche Sitzecken, zahlreiche Arbeitsplätze und unser Café laden zum Verweilen ein. Jenaer Universitätsbuchhandlung Thalia „Neue Mitte Jena“ Leutragraben 1 • 07743 Jena Tel. 03641/4546-0 [email protected] Stöbern. Entdecken. 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