*Dein Leben neben der Uni - Fachschaft Medizin der FSU Jena

Transcrição

*Dein Leben neben der Uni - Fachschaft Medizin der FSU Jena
Packungsinhalt
• Kandidatenvorstellung der
Gremienwahl
• Engagement in Jena
• Problematik Thulb
• bvmd Austausch
• Fakultätenwoche Unijubiläum
• Zeitschrift der Fachschaft Medizin Jena •
ni
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08
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J
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*Dein Leben neben der Uni
Vegetarierausgabe
Impressum
HANDmed. - die Zeitschrift der
Fachschaft Medizin Jena
Alle bisherigen HANDmed.s zum Download unter:
www.fachschaft.uniklinikum-jena.de
Kontakt: Fachschaftsrat Medizin
Botzstraße 3
07740 Jena
[email protected]
Redaktion:
Paula Piechotta, Johannes Etzrodt,
Carolin Fleischmann, Franz Krönert, Caroline Gerdes, Peter Praus,
Tobias Schornsheim, Christiane Willenberg
Beiträge:
Dominique Ouart, Robert Wilhelm.
Sandra Müller, Josephine Fügener,
Thomas Jochmann, Katrin Feltmann,
Benjamin Ilse, Karsten Sommer, Hans
Winkler, Heike Schulenburg, Anna
Kern, Tobias von den Homonauten,
alle Kandidaten der Gremienwahl,
Thea Laurentius, Prof. Siegfried Müller
Fotos:
Carolin Fleischmann, Martin Schaffer,
Kristin Häseler, Sandra Müller
www.flickr.com (éole - ein Gruß nach
Paris!, Andreas.), http://www.sxc.hu/
Aktuelle Veranstaltungen
» 16.06. - Wahlvorstellungsrunde
Raum für Fragen an die Kandidaten der Gremienwahl
16.06.
» 23.06. - Tag der Studierenden (Fakultätenwoche)
9-19 Uhr, Bachstr., „Alte Chirurgie“: Stammzelltypisierung und/oder Blutspende,
dazu: Vorträge (10:30 Uhr PD Sayer, 13:30 Uhr Prof. Barz, 16:30 Uhr Prof. Beck)
- 18:30-20 Uhr, Hörsaal 4, CZS 3: Podiumsdiskussion „Medizinische Ausbildung
- Schlusslicht auf dem Leuchtturm des Ostens?“
- ab 20 Uhr, Uma Carlson: Party, zu Beginn: „Triff den Prof“ mit der Jazzband
„music babies“ und DJ Smoking Joe - Freigetränke für im Publikum der Podiumsdiskussion
Weil das Leben mehr als Studium ist.
Weil die Zeit auch noch später und auch
ohne dich weiter rennen kann.
Und es Sommer ist, verdammt: endlich.
Inhalt
4 “Dein Leben neben der Uni”
Mal ehrlich! » 4
Engagement in Jena» 5
Mit Sicherheit verliebt! » 12
Und was bist du? » 13
15 med.uni-jena
Kandidatenvorstellung Gremienwahl » 16
Extremismus - ein Statement» 21
bvmd Austausch » 22
Promotionsbörse» 23
Problematik ThULB» 26
Presseschau» 27
Presseschau» 28
30 Veranstaltungen
Twinning Jena-Szeged » 31
Gesammeltes zum Jubiläum » 32
“Dein Leben
neben der
Uni”
Mach doch mal ... was nützliches!
Wir haben keine Zeit! Testate, Klausuren und Praktika fressen uns die
Haare vom Kopf!
Wir haben kein Leben mehr, alle Hobbys aufgegeben! Eine Vita geprägt von
Enthaltsamkeit.
Schlimm, schlimm, so ein trister Lebenslauf. Womit sollte man ihn auch
schmücken als Medizinstudent? Errungene Bronzemedaillen im Sportangeln bieten sich wohl kaum an,
genausowenig wie die erste selbst
umgetopfte Pflanze, die nicht innerhalb von Tagen das Zeitliche gesegnet
hat. Aber wo ist die Alternative?
Eigentlich will man schon auch anderes machen als Eselsbrücken sammeln und sich sein Selbstbewusstsein
mit einer Famulatur nach der anderen
zertrümmern zu lassen. Eigentlich
möchte ich mal was richtig Nützliches
tun! Aber es scheitert zumeist an zwei
Dingen: Zeit und Motivation. Wenn
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denn einmal die Chance auf Freizeit
besteht, dann ist eine freiwillige, unbezahlte Arbeit wahrscheinlich das letzte, was einem bei der Planung seiner
Aktivitäten einfällt. Und wenn dem
geneigten Leser doch irgendeiner der
hier dargebotenen Vorschläge zum Leben neben dem Studium gefällt, dann
fällt ihm sogleich wahrscheinlich eine
ebenso schlüssige Argumentation ein,
warum er ja so gern würde, aber leider gar nicht kann, weil er wirklich
überhaupt keine Zeit hat. Das ist zwar
traurig, aber durchaus nachvollziehbar.
Sich zu solcherlei gemeinnützigen
Einsätzen zu motivieren, scheint demnach schwierig. Unstrittig. Aber schon
allein die Tatsache, dass beispielsweise
soziale Organisationen händeringend
nach freiwilligen Helfern suchen, zeigt
die Notwendigkeit eines solchen Engagements. Und dass es möglich ist,
eine solche Aufgabe zu übernehmen
und nebenbei trotzdem noch zu leben
und/oder zu studieren, beweisen uns
diejenigen, die hinter diesen Einrichtungen stehen und organisieren, was
das Zeug hält!
Wie gesagt: Es ist schwierig, sich
durchzuringen. Ich entschuldige auch
den Zeigefinger, den ich mit dem
Schreiben dieser Zeilen hebe. Aber
wenn man mal recht überlegt, hätte
wirklich jeder Zeit, sich bei den in dieser HandMED.-Ausgabe vorgestellten
Projekten zu betätigen, in welcher Art
und Weise auch immer.
Denn mal ehrlich: bei allem freizeitlimitierenden Einflüssen, die dieses
Studium mit sich bringt, den größten
Vorgestellt:
(Zeit-)Druck erlegt man sich selbst auf.
Und es ist ja auch ein bisschen schön,
sich im Selbstmitleid (siehe Eingangsweinerei) zu suhlen. Aber noch viel
schöner ist es, mal was Nützliches zu
tun!
Also auf zu Chor, Int.Ro und Co. und
sich mal nützlich machen, und für die
ewigen Egoisten: Dann eben für den
Lebenslauf!
Franz
P.S.: Der Autor betreibt hier Selbstanklage und möchte sich mit diesem
Manuskript reinwaschen, er ist nämlich auch eine faule Sau. Aber er hat
zumindest schon den Artikel geschrieben :)
Extracurriculäres
Engagement in Jena
Mit welcher Motivation sich Studenten tausendfach in verschiedensten Formen
engagieren, erzählen sie auf den folgenden Seiten: Über das Geben und Nehmen bei der Arbeit in Projekten und Gruppen abseits des Studiums. Ein Einblick, der neugierig machen soll.
Int.Ro
Salut!
Ich bin Heike und studiere bereits im
10. Semester Medizin.
Ziemlich schnell merkte ich, dass Lernen im Studium nicht alles sein kann
und so schaute ich mich um, was mir
die Uni an Möglichkeiten bietet, mich
auch persönlich weiterzubilden und
dabei mit Freude aktiv selbst am studentischen Leben mitzuwirken.
Über meine Aufgaben bei EMSA (European Medical Students‘ Association)
wurde ich schon bald vertraut mit dem
Int.Ro. Der Int.Ro – kurz für International Room – ist als Ausländerreferat
des Studierendenrats Anlaufstelle und
Infopunkt für ausländische Studierende sowie einheimische, die Interesse
an der Erweiterung und Verbesserung
der interkulturellen Verständigung
5
haben. Integration, Kommunikation
und
interkultureller
Austausch sind dabei
die Hauptziele unseres
Engagements. Umgesetzt werden sie mit
der Vermittlung von
Sprachtandem-Partnern und Sprachkursen
und der selbstständigen Organisation von
Projekten in kleinen
Arbeitsgruppen.
Ein
Highlight sind dabei
wie jedes Jahr die Internationalen
Tage vom 9.-13. Juni.
Was mir daran so viel Freude bereitet:
- die offene und familiäre Atmosphäre
reißt Interessierte in ihren
Bann und animiert zur
Mit- und Zusammenarbeit
unter Studierenden verschiedenster Fachbereiche
- das Vertrauen zur selbstständigen Arbeit wird gefördert
- auf Partys werden die
neu geschlossenen Freundschaften befeiert.
Weitere Informationen findet ihr auf www.introseite.de.
Heike
Die Homonauten
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Wir sind die Homonauten, ein unabhängiges und ehrenamtliches Netzwerk von Mitmenschen, die sich
konstruktiv und offen mit heterosexuellen, homosexuellen, bisexuellen
und transsexuellen Lebensweisen
auseinandersetzen. Für uns ist die
Liebe in ihrer unterschiedlichen Ausprägung eine positive Bereicherung
unserer Gesellschaft. Mit verschiedenen sozial engagierten Projekten
wie Radiosendungen, Filmwochen,
Lesungen,
Kulturveranstaltungen,
CSDs und anderen Events möchten
wir unseren eigenen Beitrag leisten
für die Unterstützung, Anerkennung
und Gleichberechtigung von Lesben,
Schwulen, Bisexuellen und Transgendern. Soziale Diversität sehen wir
als bereichernde Vielfalt gemeinsam
erfahrener Lebenswelten.
Mein Engagement: Neben meinem
sozialwissenschaftlichen Studium an
der Uni Jena schreibe ich für die Ho-
monauten ehrenamtlich Artikel und
Beiträge über aktuelle Thematiken
und bin außerdem Redakteur im Medienprojekt GAYZ..EAR!!, dem Träger
von Homonauten. Dort wirke ich an
den monatlichen Radiosendungen im
Offenen Kanal Jena mit, bin für die
Themenvergabe verantwortlich und
moderiere Sendungen.
Was es mir gibt: Ich nehme teil am
gesellschaftlichen Engagement und
helfe, verschiedene soziale Initiativen untereinander zu vernetzen und
öffentlich zu machen. Unser gemeinsames Ziel ist es, alle Menschen zu
verbinden, egal über welche Form der
Sexualität sie sich definieren.
Neugierig geworden?
Viele weitere Informationen bekommst du auf der Website homonauten.de oder unter meiner EmailAdresse [email protected]
Tobias
OPSIS ist ein Projekt, das sich für die
Verbesserung der Betreuung internationaler Studierender
einsetzt.
- Mein Engagement:
Unterstützung einer
Studentin in der chaotischen Welt der medizinischen Fakultät
;)
- Was ich gebe:
Anna: ein bisschen
Zeit, ein paar gute Tipps (zu Studium
oder was sonst noch anfällt)
Ewan: Einblick in eine andere Kultur,
nette Unterhaltungen (und ein bisschen Stress ;))
- Was es uns gibt:
Anna: interessante neue
Kontakte, Horizonterweiterung, ein Hauch
internationalen Flairs im
kleinen Thüringen....
Ewan:
unterstützende
Begleitung im Studium
- Neugierig geworden?
Dann schau doch einfach
nach unter:
http://www2.uni-jena.de/opsis
Anna und Ewan
Amnesty International
...ist eine NGO, die sich weltweit für die Menschenrechte einsetzt, Menschenrechtsverletzungen
recherchiert und sich über sog. „Urgent Actions“
auch für Einzelpersonen einsetzt.
> http://www.amnesty.de/
Mein Engagement: Besteht haupt- Was ich gebe: Na ja, in erster Lisächlich aus Mitarbeit in bestimmten nie meine Zeit und die ÜberwinUntergruppen (bei mir: China) und dung, auch nach dem dreißigsten
Teilnahme an den Aktionen, z.B. Un- „In Deutschland is ja auch schlimm!“
terschriften sammeln…im Schnitt noch Leute anzusprechen.
vielleicht 2-3 Stunden die Woche, je Was es mir gibt: Motivation ist für
nach Uni-Stress usw.
mich vor allem, dass etwa 40% der
Aktionen zu Einzelpersonen tatsächlich etwas
bewirken und sich die Situation dadurch in vielen Ländern langfristig auch politisch verbessert. Und die Leute sind nett :)
Bei Interesse: www.amnesty-jena.de oder einfach Montag 20h im int.ro (Raum E54) vorbeischauen.
Karsten
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bvmd
Mein Engagement: Assistent für Öffentlichkeitsarbeit in der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd)
- Was ich gebe: Zeit für die Gestaltung von Plakaten, Pflege und Weiterentwicklung der Internetseiten (www.bvmd.de), Teilnahme an Vorstandswochenenden, Mitgliederversammlungen sowie Treffen mit Vertretern von
Verbänden und Ministerien (z.B. Gesundsheitsministerium, BmBF, Marburger Bund, Gesellschaft für Medizinische Ausbildung usw.)
- Was es mir gibt: Bekanntschaft mit vielen tollen
Menschen aus ganz Deutschland, mit denen man an
gemeinsamen Ideen und Visionen arbeiten kann. Ausserdem die Teilnahme an internationalen Medizinstudierendentreffen - das nächste ist z.B. in Jamaika
- Neugierig geworden? Dann komm doch z.B. einfach
mit zur nächsten Mitgliederversammlung der bvmd in
Greifswald (13.-15.06.). Jeder ist herzlich eingeladen
mitzufahren!
Dominique
IPPNW
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Was sind wir? Jedenfalls KEINE Birkenstock tragenden Müslifresser,
welche Atombomben im Vorgarten
vergraben
(zumindest nicht unbedingt).
Wir setzen uns
für
friedliche
Konfliktbewältigung ein, für
internationale
Verträge, für die
Abschaffung von
Atomwaffen und
Atomenergie und für eine Medizin
in sozialer Verantwortung. Soviel von
der offiziellen IPPNW Seite.
Die Jenaer Studentengruppe trifft sich
inkonstant alle zwei Wochen. Dabei entstehen Plakate von verstrahlten Kängurus wie auch Ideen für die
nächsten Aktionen.
Am autofreien Sonntag, am 15.06.,
werden Passanten fiktive Atommüllanteile geschenkt
bekommen.
Mitte Juni wird
es eine Stromwechselparty
geben, die sich
mit Alternativen
zum konventionellen
Atomstrom auseinandersetzt und die
Möglichkeit bietet, selbstgebackene
Atomwaffe(l)n mit großem Appetit zu
vernichten.
Oder wir veranstalten Videoabende,
bei denen natürlich weder pflichtschuldig Protokoll geführt noch penibel auf Anwesenheit gepocht wird.
Über die IPPNW besteht nicht nur
die Möglichkeit an eine Famulatur im
Ausland zu kommen und/oder gleichgesinnte Medizinstudenten und Ärzte
aus der ganzen Welt kennenzulernen,
sondern auch in Arbeitskreisen, wie
dem AK Medizin und Gewissen oder
dem AK Atomenergie in reizvolle
Themengebiete einzutauchen.
Wer neben dem Medizinersein den
Journalisten in sich entdeckt hat, sollte
sich nicht hindern lassen, bei der Studierendenzeitschrift amatom Beiträge einzureichen. Jeder, der bereit ist,
seinen Horizont über das Studium
hinaus zu erweitern, einen kritischen
Blick auf seine Umwelt zu werfen und
zu den Zielen seiner Laufbahn mehr
als nur das Anscheffeln des schnöden
Mammons zählt, ist immer willkommen.
Haufenweise Infos gibt es auf der einschlägigen Internetseite: www.ippnw.
de oder gern auch auf persönliche Anfrage…zum Bespiel unter: Benjamin.
[email protected] .
Benjamin und die IPPNWler
StuRa
Seit zwei ein halb Jahren bin ich nun
Mitglied des uniweit wohl meist diskutierten studentischen Gremiums,
des
Studierendenrates.
Diskutiert, da umstritten
und von vielen unverstanden. Umstritten der
Zweck und Nutzen für
die Studierendenschaft,
unverstanden durch Satzungs- und Ordnungsdebatten. Dabei ist der
StuRa viel mehr als das
bloße Gremium, das sich
jeden oder jeden zweiten Dienstag um 18 Uhr zu einer Sitzung trifft, die je nach Anwesenheit
und Tagesordnungspunkten schon
mal bis Mitternacht dauern kann. Der
Eindruck Externer täuscht nicht vollständig, wenn behauptet wird, dass
auf jenen Sitzungen nur trockene Angelegenheiten diskutiert werden. Man
muss gewiss ein Debattenfreak sein,
um eine Sitzung aufrecht durch zu
stehen. Einige der Punkte sind jedoch
hinreichend von Belang für die Studierendenschaft. Beispielsweise wenn
es um das Semesterticket geht, oder
um Verbesserung von Sozial- und Serviceleistungen. Letzteres ist ein gutes
Stichwort, um auf das Arbeitsgebiet
des StuRa jenseits der Sitzungen einzugehen. Das
Sevicebüro im Glaskomplex in der Carl-Zeiss-Straße bietet den Studierenden
u.a. das Kopieren zum kleinen Preis. Das Kulturreferat veranstaltet mehrmals
im Jahr (meist reichlich alternative) Konzerte und andere Musikevents, darunter
die allseits bekannten CineBeats.
Probleme des StuRa sind die oft mangelnde Anwesenheit und somit Beschlussfähigkeit. Ferner wurde die zunehmende Parteipolitisierung negativ
beurteilt. Ein Trend, der auch mir bitter aufstößt, insbesondere im Hinblick
auf den Kandidatenpool für die diesjährige Wahl. Kampfabstimmungen
zwischen zwei Fraktionen oder einer
Fraktion und dem Rest sind leider
keine Seltenheit mehr und mindern
deutlich die Freude an der Mitarbeit.
Daher kämpfe ich in den Debatten
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für listenunabhängiges Abstimmverhalten, was mir ums eine oder andere
Mal bereits gelungen ist.
Im Allgemeinen beschränke ich mich
weitestgehend auf die Gremiensitzungen, da in mir zugegebenermaßen
ein kleiner Debattenfreak schlummert.
Ein weiteres Mal kandidiere ich nun,
gerade um eine Balance zur erwartenden Parteizerrissenheit zu fördern.
Ob es stets gelingen wird, lässt sich
erst in der neuen Legislaturperiode
absehen, aufgeben werde ich jedoch
deswegen nicht. Toby
Die Fachschaft
Die Fachschaft ist das zentrale Gremium der Studierenden der Medizinischen Fakultät. Gewählte und freiwillige
Mitglieder bereichern
das Fakultätsleben, arbeiten kontinuierlich an
der Verbesserung der
Ausbildung und verwalten einen Teil des
Etats der Studierendenschaft. Mehr Informationen gibt‘s unter www.
fachschaft.uniklinikumjena.de.
Mein Engagement: Getreu dem
Sprichwort ‘Hans-Dampf-In-AllenGassen’ helfe ich aus, wo ich kann.
Neben Plakatekleben und der Betreuung der Sprechzeit also in vielen verschiedenen Projekten der Fachschaft.
Was ich gebe: Neben den Projekten
fordern die zahlreichen Sitzungen viel
geduldiges Zuhören und konstruktiven Input. Außerdem braucht man
ein offenes Ohr für die
Studierenden und einen
Blick für das Notwendige.
Was es mir gibt: Man bekommt eine inspirierende
Atmosphäre mit vielen
motivierten Leuten und
Einblicke in das innerste
Getriebe einer Fakultät. In
Sitzungen kann man sein
soziales und rhetorisches
Talent schleifen und erfährt von Problemen aus allen Jahrgängen.
Neugierig? Die Fachschaft ist wohl
der wichtigste Freund eines jeden Medizinstudierenden - also unbedingt
mal vorbei schauen!
Hans
und die HANDmed.?
Wir arbeiten mit dem Ziel, euch zweimal im Semester mit aktuellen Informationen, Hintergrundberichten und Wissenswertem zu versorgen. Lust, mitzumachen, zu schreiben, zu layouten oder zu fotografieren? Dann schließ dich
an! Kontakt: [email protected]
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Bis zur nächsten Repräsentanz der Deutschen Ärzte Finanz
ist es nicht weit. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin. Für eine
gesicherte Zukunft informieren und beraten wir Sie persönlich
und kompetent, z. B. rund um:
� PJ und Famulatur
� Berufliche und
im Ausland
� Berufsstart
� Krankenversicherung
private Haftung
� Berufsunfähigkeitsvorsorge
Deutsche Ärzte Finanz
Service-Center Jena
Carl-Zeiss-Platz 1
07743 Jena
Telefon: 0 36 41/30 96 95-5
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E-Mail: marc-christian.koemm
@aerzte-finanz.de
Mit
Sicherheit verliebt!
Ein neues Jenaer Projekt stellt sich vor
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“Also,” ruft Herr Dietzelmeier (von
seinen männlichen Schützlingen liebevoll “Schniedelmeier” genannt), der
sich nur mit Mühe zu dem Entschluss,
der Lärmwand im Biologieunterricht
der 8. Klasse Widerstand zu leisten,
durchringen konnte, “wir behandeln
jetzt Sexualkunde.” Sein mittlerweile
53jähriger, von Hypertonie meist in
leuchtendes Rot versetzter Kopf glüht
dabei, dass ein positionsleuchtensuchender Kapitän in
stürmischer Nacht
seine helle Freude
hätte. “Das habt ihr
- ähh, haben Sie ja
alles schonmal gehabt, deswegen machen wir das nicht
mehr so ausführlich.
Ich habe ihnen hier
ein Video mitgebracht, das wir uns
diese Stunde ansehen werden.” Nach
kurzem Kampf mit
dem Videorecorder
und der neuerlichen
Entdeckung, dass der Fernseher auf
AV gestellt werden muss, setzt er sich,
wischt sich den Schweiß von der Stirn
und scheint sichtlich erleichtert, wiedereinmal so glimpflich davon gekommen zu sein. Während sich die Klasse
zumindest in seiner Vorstellung auf
das interessante Video aus den späten
80er Jahren zu konzentrieren scheint,
überlegt er sich seinen Fluchtplan für
den Super-GAU: Fragen der Schüler
am Ende der Stunde. Doch diesmal
geht alles glatt: Die Stundenklingel
rettet ihn noch vor Ende des Films
und im Vertrauen darauf, dass Bravo
& Co. die Jugendlichen schon genügend aufklären werden (“Das machen
die ja heute eh’ alles selber, die wissen das doch besser als wir”), hakt er
dieses Thema im Lehrplan ab und bereitet sich für die nächste Stunde auf
“Ökosystem Teich” vor.
Natürlich ist diese kleine Geschichte
rein fiktiv, maßlos
übertrieben und
maximal
zugespitzt, aber ich
denke, der eine
oder andere Aspekt daraus ist
euch nicht ganz
unvertraut. Oftmals wird gerade
bei diesem Thema
von den Lehrern
eines vergessen:
Das tatsächliche
praktische Wissen
von Schülern ab
der 6. Klasse zum
Thema Sexualität
und
Verhütung
korreliert meist nur mäßig mit ihrer
körperlichen Reife. Genau hier möchten wir mit unserem Projekt “Mit Sicherheit verliebt” ansetzen und in den
6.-8. Klassen zusätzliche Aufklärungsarbeit leisten. Unser Fokus soll hierbei auf der Vermittlung von realitätsnahem Wissen vor allem zum Thema
Verhütung und sexuell übertragbarer
Krankheiten liegen. Indem wir uns
den im Vergleich zu den Lehrern doch
etwas geringeren Altersunterschied
zunutze machen, wollen wir auch mit
praktischen Übungen und kleinen
Spielchen eine Atmosphäre schaffen,
in der die Jugendlichen ermutigt werden, Fragen, die sie bewegen, zu stellen und ihnen hilfreiche Antworten
darauf geben.
Damit das ganze auf einem
ordentlichen Fundament
basiert, finden regelmäßig
deutschlandweit (zuletzt
bei uns in Jena) Seminare
unter professioneller Leitung statt, in denen neben
Faktenwissen auch Metho- richtig
den wie Spiele und Verhaltensweisen im Umgang mit pubertierenden Schülern vermittelt werden.
Dabei ist sowohl für Spaß als auch
tatsächlichen Erkenntnisgewinn und
so manchen “Aha”-Effekt gesorgt.
Wenn ihr also Lust darauf habt, mit
Jugendliche zu arbeiten und für euch
selbst noch einiges an Wissen dazulernen wollt (z.B. was denn ein
“Lecktuch” sei), dann meldet euch unter msv-jena@
gmx.de oder kommt einfach
ab Donnerstag, 29.05.08 alle
zwei Wochen (i.e. jede gerade Kalenderwoche) 18.30
in das Fachschaftsbüro in
ficken der Botzstraße 3. Wir freuen
uns immer über neue Mitarbeiter, ihr seid natürlich auch ausdrücklich dann eingeladen, wenn ihr
noch kein MSV-Seminar besucht habt.
Willi & alle MSVler
Und wer bist du?
Ja, wir hatten alle Psycho und wissen, dass ein Psychotest erst dann gut
ist, wenn alle Fragen viermal gestellt
werden, mit doppelten Verneinungen,
damit man die nicht intelligenten Probanden herausfiltert...
Das Problem dabei: Das Ausfüllen ist
einfach nur ätzend.
Da waren die Kreuzeltests in der BRAVO/ Young Miss/ ........... (bitte selbst
eintragen) eindeutig besser. Weshalb
wir an dieser Stelle ausnahmsweise
auf diese Kunstform zurückgekommen sind, um herauszufinden: Gibt es
Leben neben der Klinik in deinem Leben? Natürlich ohne jegliche Gewähr,
oder Seriösität...
Freizeit ist für mich...
a ...alles, was nicht dem Scheinerwerb
dient.
b ...alles,
c ...reines Nichtstun.
Erinnern wir uns kurz an die graue
Vorzeit: Wie hast du gepräppt?
a „Spinnweben sind kaliberstärker als
das, was ich präppe.“
b „Eigentlich will ich hier raus. Aber
eigentlich will ich den Schein. Aber eigentlich will ich hier raus...“
c „Alles was kleiner ist als der kleine
Finger: Kommt weg!“
Wieviele regelmässigen Aktivitäten
verfolgst du neben der Uni?
a mehr als fünf
b zwischen zwei und fünf
c nicht mehr als zwei
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Überstunden als Arzt ...
a gehören einfach zum Beruf – wir
wollen ja schließlich Mediziner werden/sein, da kommt der Patient zuerst, dann kommt lange nichts, und
dann vielleicht die eigene Familie.
b Schwierig. Von einem Neuzugang
mit epileptischem Anfall würde ich
bei Dienstschluss zwar nicht direkt
wegrennen, aber so ein bisschen Familienleben...
c Entschuldigung, aber dieses permanente Selbstaufopfern ist einfach nicht
gesund. Es muss auch Ärzte geben,
die noch keinen Burnout hatten.
Was würde passieren, wenn du kurzfristig als Trauzeuge bei deiner
zweitbesten Freundin einspringen
musst, was aber bedeutet, für drei
Tage an die Nordsee fahren zu müssen?
a Ich liege nächtelang wach, weil ich
echt überlegen muss, wie ich die Zeit
wieder reinholen kann. Zur Trauung
selbst fragen mich dann alle, ob es mir
denn gut geht – ich würde so abgekämpft und verpeilt aussehen...
b Es passt mir nicht wirklich – ich
weiß nicht, wohin ich die Kinder geben soll, wer meine Schicht übernehmen könnte, aber: Es gibt Sachen, die
sind mir einfach wichtig.
c Ich würde mich schlicht und ergreifend freuen. Und Koffer packen.
Wochenende...
a ... ist insofern eine tolle Sache, als
dass man sich mal einen ganzen Tag
ungestört der Arbeit/dem Lernen
widmen kann, ohne dass ständig Kollegen/Freunde klopfen.
b... ist immer dann, wenn ich ausschlafen kann. Also wenigstens einmal pro
Woche.
c ... ist heilig, und wehe, irgendetwas
kommt dazwischen und will mir mein
WE nehmen...
(für jedes a zwei Punkte, für jedes b einen)
Auswertung
Zwischen 12 und 16:
Vielleicht sollte sich mal jemand Gedanken darüber machen, wie belastbar der Mensch eigentlich ist...
4-12
Ist jetzt eine grobe Vereinfachung,
aber: Klingt insgesamt ganz gesund...
1-4
Herzlichen Glückwunsch, es ist mir
ein Rätsel, wie du es bis hierher geschafft hast, aber alle Achtung...
Und was siehst du darin?
Der Titel deiner Promotion klingt
am ehesten ungefähr so:
a „c-fos-/ c-jun-vermittelte Hochregulation von Annexin und Contactin in
HEK-Zellen bei mutiertem p11“
bc „Versorgung von KHK-Patienten mit
ASS in Thüringen zwischen 2001 und
2007“
Mein letztes Nicht-Fachbuch habe
ich gelesen
a als ich letzes Jahr selbst zwei Wochen auf Station liegen musste
b Pfingsten
c gestern abend
14
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HANDmed. präsentiert:
Die Wahlvorstellung
Bunte Zettel, lange Listen. Und schon wieder so viele Namen, denen man kein
Gesicht zuordnen kann. Geschweige denn ein Studienjahr, ein Projekt, eine
Idee, ein Ziel. Damit die Lust am Kreuzen nicht vergeht, stellen wir die Kandidaten für Fachschaft, Fakultätsrat, Senat, Gleichstellungsbeirat und StuRa vor.
Genaue Informationen, was diese Gremien eigentlich machen, findet ihr unter:
http://www.fachschaft.uniklinikum-jena.de
1. Studienjahr (die Angaben beziehen sich auf das aktuelle Studienjahr)
Anna Jeschke
aufgestellt für: Fachschaft
Warum ich in dieses Gremium möchte: Weil ich die
Interessenvertretung der Studierenden für unabdingbar in einem demokratischen Bildungswesen und
für das Gelingen des Studiums halte, und gerne als
Sprachrohr für die Belange meiner Kommilitonen dienen möchte.
Was mir wichtig ist: Hochschulpolitik; Verbesserung
der Lehre
2. Studienjahr
Sandra Müller
16
aufgestellt für: Fachschaft
Warum ich in dieses Gremium möchte: Ich möchte
wieder Mitglied des Fachschaftsrates werden, weil ich
meinen eigenen kleinen Beitrag dazu leisten möchte, einige Menschen glücklich zu machen und sie zu
unterstützen. Das Mitorganisieren von Projekten, wie
Studieneinführungstage, Institutswanderung und
Stammzelltypisierung ist mein Ziel für die nächste Legislaturperiode. So kann ich im Kleinen bewerkstelligen, was mir im großen Rahmen nicht möglich ist.
Was mir besonders wichtig ist: Mir ist ganz besonders der Zusammenhalt unter den Studenten bedeutsam, denn eine ausgeprägte Sozialkompetenz ist für
eine(n) Ärztin/Arzt mindestens genauso wichtig wie das Fachwissen.
Anna Kern
aufgestellt für: Fakultätsrat
Warum ich in dieses Gremium möchte: Ich erhoffe
dadurch Einblicke in zentrale Entscheidungen der medizinischen Fakultät nehmen und im studentischen Interesse an ihnen partizipieren zu können.
Was mir besonders wichtig ist: Studenten und ihren
Anliegen eine Stimme zu geben, dabei möchte ich v.a.
Projekte und Initiativen (z.B. Twinning, Umgang mit
Gehörlosen) unterstützen und mitgestalten.
Lydia Blauhut
aufgestellt für: Fachschaft, Gleichstellungsbeirat
Warum ich in dieses Gremium möchte: In der Fachschaft möchte ich den studentischen Alltag aufregender gestalten mit vielen Projekten, aber auch aktiv
bei wichtigen Entscheidungen dabei sein und dort die
Interessen meines Jahrganges bzw. aller Medizinstudenten vertreten.
Der Gleichtellungsbeirat ist für mich wichtig, um bei
der Gestaltung des Studiums und auch allgemein der
Situation von Frauen und Familien an der Uni mitwirken zu können.
Wichtig für mich: tolle Projekte auf die Beine zu stellen (z.B. MSV und Twinning) und Menschen damit zu begeistern, ein wenig Aufklärung hinsichtlich
der Frauen- und Familiensituation zu leisten und natürlich Weltfrieden
Robert Wilhelm (Willi)
aufgestellt für: Fachschaft, StuRa
Warum ich in dieses Gremium möchte: Der FSR bietet
die Möglichkeit, von studentischer Seite Projekte anzugehen, die ganz konkret etwas bewirken (z.B. MSV
und andere Workshops, Lehrverbesserung, Vorträge
und nicht zuletzt auch Gemeinschaftsveranstaltungen
wie die Institutswanderung oder die Studieneinführungstage). Auch der StuRa böte solche Möglichkeiten,
wenn er denn enger mit den Fachschaftsräten zusammenarbeitete, sich auf die konkreten Möglichkeiten von uns Studenten besönne und seine beinahe chronische Boykotthaltung aufgäbe anstatt zu versuchen,
weltverbessernd in der großen Politik mitzumischen.
Was mir besonders wichtig ist:
1. Transparenz: Die Studenten sollen wissen, was in den von ihnen gewählten
17
Gremien vor sich geht (und nicht zuletzt, wofür sie eigentlich einen Teil ihres
Semesterbeitrages bezahlen).
2. Unabhängigkeit: Insbesondere der StuRa soll kein Tummelplatz für Nachwuchskader politischer Parteien werden; ideologische und parteipolitische
Grabenkämpfe sind dort fehl am Platze. Ich möchte nicht Dinge beschließen,
weil ein politischer Hochschulverband das so beschließt, sondern weil ich es
für richtig halte.
Paula Piechotta
aufgestellt für: Fachschaft, Fakultätsrat
Was mir besonders wichtig ist: Wenn wir hier in Jena
wirklich bessere Lehre wollen, sind die Evaluationen
zwar wichtig, reichen aber einfach nicht aus. Für
schnellere und tiefgreifendere Verbesserungen wollen
wir verstärkt mit Dozenten direkt reden und vor allem
gute und funktionierende Lehrmodelle eines Fachgebietes in andere Fächer transferieren. Nur dann haben
wir die Chance einer spürbaren Verbesserung.
Annika Lattermann
aufgestellt für: Fachschaft
Warum ich in dieses Gremium möchte: agieren anstatt sich beschweren
Was mir besonders wichtig ist: Interessenvertretung
und natürlich Leute mit knackigen Ideen motivieren,
aktiv zu werden
Anja Drechsel
aufgestellt für: Fachschaft, StuRa
Warum ich in dieses Gremium möchte: Ich möchte
aktiv dazu beitragen, die Studienbedingungen noch
weiter zu verbessern. Außerdem möchte ich Projekte
organisieren, welche die Studierenden direkt betreffen und den außerstudentischen Bereich betreffen, z.B.
Twinning.
Was mir besonders wichtig ist: Ich möchte durch meine Mitarbeit solche Dinge für den Studierenden erreichen, die die Mehrheit der Studierendenschaft vertritt. Mir ist außerdem wichtig, dass alle Studierenden evaluieren, denn nur so können wir sehen, wie gut
die verschiedenen Lehrveranstaltungen sind.
18
Carolin Fleischmann
aufgestellt für: Fachschaft
Warum ich in die Fachschaft möchte: Um meine persönlichen zwei Lieblingsprojekte weiterzuführen: Die
HANDmed. und die Verbesserung der Bedingungen
des Pflegepraktikums.
Was mir besonders wichtig ist: Mit der oben erstgenannten, der HANDmed. die vielseitigen Projekte der
Fachschaft ein bisschen mehr publik zu machen, zu informieren, zu unterhalten.
3. Studienjahr
Dominique Ouart
aufgestellt für: Fachschaft, Fakultätsrat
Warum ich in die Fachschaft möchte: um meine Projekte und Ideen in der Fachschaft weiter zu verfolgen
(z.B. die Promotionsbörse, Homepage u.a.)
Was mir besonders wichtig ist: Aufdecken und Ansprechen von Problemen in der Lehre. Deshalb bin ich
seit fast einem Jahr auch Mitglied in der Kommission
für Lehre und Studium unserer Fakultät, die sich mit
derartigen Fragen beschäftigt.
Corina Maasch
aufgestellt für: Fachschaft
Warum ich in dieses Gremium möchte: weil ich mein
Amt als Finanzerin weiterführen möchte und Uni allein langweilig wäre
Was mir besonders wichtig ist: die Organisation von
Fachschaftspartys;-)
Andi Schneider
aufgestellt für: Fachschaft
Warum ich in die Fachschaft möchte: Ich möchte in die Fachschaft um aktiv
unseren Studiengang an der Universität zu vertreten - und nebenbei werde ich
sicher Corina bei der Organisation von Partys helfen ;) .
Was mir besonders wichtig ist: Mir ist wichtig, unser Studium mitzugestalten,
auch neben der Uni. Einfluss auf die Strukturierung unseres Studiums zu nehmen, stets ein offenes Ohr für die Probleme und Nöte der Studis zu haben!
19
4. Studienjahr
Johannes Etzrodt
aufgestellt für: Fakultätsrat
Warum ich in dieses Gremium möchte: Hochschulpolitik im Allgemeinen, die Gestaltung
unserer Fakultät und die Möglichkeit der studentischen Beteiligung finde ich sehr reizvoll.
Was mir besonders wichtig ist: Mit möglichst vielen
Einblicken und intensivem Engagement bestimmt der
mündige Student seine und die Zukunft seiner Kommilitonen und Nachfolger zu nicht geringen Teilen
selbst!
Thea Laurentius
aufgestellt für: Fachschaft, Fakultätsrat
Warum Fak-Rat?: Ich möchte mich weiterhin dafür
einsetzen, dass unsere studentischen Interessen nicht
unter den Tisch fallen und den Infofluss von dem
wichtigsten Gremium unserer Fakultät zu uns Studenten sicherstellen. Speziell werde ich mich weiter
dafür engagieren, dass besonders bei Berufungen von
Professoren der Aspekt der guten Lehre Berücksichtigung findet.
Warum Fachschaft?: Als Ansprechpartnerin nicht nur für meinen Jahrgang
möchte ich zur Verfügung stehen. Um mein Baby, die AG Austausch, innerhalb
des nächsten Jahres in engagierte Hände abgeben zu können, möchte ich den
potenziellen Nachwuchs sukzessive in die Arbeit einführen..
Was mir besonders wichtig ist: Ansprechpartnerin zu sein, Lösen von Problemen im Konsens, tolle Nachfolger für den Austausch finden
5. Studienjahr
Tobias Schornsheim
aufgestellt für: Fachschaft, StuRa, Fakultätsrat, Senat
Warum ich in diese Gremiem möchte: Ich möchte
die Arbeit der letzten Jahre fortsetzen und auch weiter
daraus lernen. Insbesondere kämpfe ich im StuRa für
eine sinnvolle Ressourcenallokation (wie im FSR übrigens auch). Auf Fakultätsebene setze ich mich weiterhin dafür ein, dass die studentische Meinung Eingang
findet in Profil- und Personalentscheidungen.
20
Extremismus
Ein Statement der Fachschaft
Aus aktuellem Anlass sollen an dieser Stelle ein paar Worte über die (un-)politische Ausrichtung des Fachschaftsrates verloren werden.
Unsere Arbeit ist projektbezogen und bezieht sich in erster Linie auf das Medizinstudium in Jena. In den letzten Jahren ergab sich die glückliche Situation,
dass die Arbeit nicht unter persönlichen Differenzen leiden musste – ganz im
Gegenteil! Auf konstruktiver und freundschaftlicher Ebene konnten wir zahlreiche Projekte umsetzen und haben vor, dies weiterhin zu tun.
Anders als im StuRa gibt es im Fachschaftsrat keine Parteien oder parteiähnliche Untergruppen, weshalb niemand unter Druck geraten kann, seine Meinung
einem Fraktionszwang beugen zu müssen. Obwohl jedes einzelne gewählte
Mitglied der Fachschaft in irgendeiner Weise eine (partei-)politische Meinung
vertritt, soll das Gremium nicht als Plattform für diese dienen. Mit politischen
Themen haben wir natürlich trotzdem zu tun: Man denke nur an Projekte anlässlich des Welt-Aids-Tages oder Diskussionen mit Dekanat und Lehrkörper.
Das alles ist Politik – im Kleinen.
Es ist jedoch für unsere studentische Arbeit nicht bestimmend, welche Partei
jemand wählt – diese Dinge haben ihren Platz im persönlichen Gespräch. Es sei
denn, jemand verließe durch Taten oder Äußerungen den verfassungsgemäßen
Rahmen – extremistische oder gar gewalttätige Äußerungen haben im Fachschaftsrat und in unserer Projektarbeit nichts verloren. Solchen Einstellungen
werden wir schnell und konsequent entgegentreten!
Wer aber gewählt wird, das liegt bei euch: Ihr sollt wissen, für wen Ihr Euch
entscheidet. Deswegen wird es am 16.06. um 18:00 Uhr einen Wahlabend in SR
385 in der Carl-Zeiss-Str. 3geben, an dem sich alle 13 Kandidaten Euren Fragen
stellen.
Unsere Sitzungen finden immer dienstags um 18.30 Uhr in der Botzstr. 3 statt
und sind selbstverständlich für alle Interessierten offen! Jeder ist herzlich eingeladen daran teilzunehmen.
Dieses Thema wurde in den letzten Tagen auch in anderen Jenaer Unimedien
behandelt. Da eine Aussage bei vielen Kommilitonen zu Irritationen geführt
hat, möchten wir an dieser Stelle etwas richtig stellen: Der Fachschaftsrat Medizin hat sich nicht „besorgt“ an das Akrützel gewandt.
Nach den Hinweisen einiger Kommilitonen versuchten wir stattdessen, die
dargebrachten Vorwürfe in persönlichen Gesprächen und intensiven Diskussionen auf ihren tatsächlichen Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Bei unserem
„Wahlcafé“ steht es jedem offen, sich davon selbst ein Bild zu machen.
21
bvmd-Austausch
Lust auf Famulatur im Ausland?
22
Über die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e. V.
(bvmd) besteht die Möglichkeit, eine
organisierte Famulatur in ca. 65 Ländern zu erleben!
Wir bieten:
- 1 Monat Famulatur, die vor Ort von
einheimischen Studis organisiert wird
und eine kostenlose Unterkunft (je
nach Land in Wohnheim, WG und
Gastfamilien)
Wo ist der Haken?
Der Haken ist kleiner geworden, da
die Bewerbungsmodalitäten vereinfacht wurden:
- man muss mindestens im 6. Semester
sein zum Antritt der Famulatur
- eine abgeleistete Famulatur (für
manche Entwicklungsländer in der
Inneren, Chirurgie, Gynäkologie bzw.
Pädiatrie) vor Famulaturantritt
- Englischzeugnis (keine Angst: TOEFL oder Cambridge nicht benötigt)
- Sprachzeugnis der Landessprache
wäre nett
- 100 € Bewerbungsgebühren (30 €
Rückerstattung bei Einreichen eines
Famulaturberichtes)
- Nachweis, dass man wirklich Student im klinischen Abschnitt ist
- Auslandskrankenversicherung, die
die Arbeit im Krankenhaus unbedingt
mit absichert (Versicherungsabschluss
nach Platzzusage ausreichend)
- Motivationsschreiben
- ausgefülltes und unterschriebenes
Bewerbungsformular in 4-facher Ausführung, Passfotos und ein abgestem-
peltes
Bewerbungspunkteformular
(das mache ich für dich).
Die Anreisekosten sind selbst zu tragen. Auch für die Lebensunterhaltungskosten muss du aufkommen,
aber sehr oft bekommst du eine warme
Mahlzeit am Tag kostenlos.
Bewerbungsfristen:
- 15.7. für Famulatur im Zeitraum Januar-Juni im Folgejahr
- 15.12. für Famulatur im Zeitraum
Juli-Dezember im Folgejahr
Nimm bitte mindestens 7 Tage vor
Ablauf der Frist Kontakt mit mir auf!
Ich überprüfe deinen Antrag auf Vollständigkeit, gebe dir den benötigten
Stempel und gebe es in die Post.
Wie sind meine Chancen?
Um dir einen Überblick zu geben, wie
begehrt die einzelne Länder sind, erfolgte eine Klassifizierung bezüglich
des Verhältnisses Platzangebot – Bewerberanzahl.
Nachdem mir als Austauscher in Jena
aufgefallen war, dass unsere Bewerber signifikant häufiger als Bewerber
aus anderen Unistädten eine Absage
bekommen, habe ich Gespräche mit
unseren Bundeskoordinatoren diesbezüglich geführt. Sie können sich auch
nicht erklären, warum wir ganz unten
auf der Annahmeliste stehen (meist
entscheidet das Los über Platz) und
sie sichern zu, Jena in der Zukunft
mehr zu berücksichtigen.
Wo bekomme ich mehr Infos her?:
www.bvmd.de:
Unter Austausch/Ausland und Famulantenaustausch findest du die aktuelle Länderliste und eine detaillierte
Auflistung der Bewerbungsanforderungen
www.ifmsa.net/public/ecscopeselect.
php:
Über diesen Link findest du alle länderspezifischen Anforderungen und
in welchem Zeitraum die einzelnen
Länder Studenten aufnehmen.
Dein Austauschteam der Fachschaft:
Bei Fragen rund um den Austausch,
das Überprüfen und Wegschicken
deiner Bewerbung stehe ich gern zur
Verfügung.
Einfach mailen an Thea.Laurentius@
uni-jena.de Thea
Es
ist
vollbracht!
Promotionsboerse.de geht online
Pünktlich zum 450 jährigen Jubiläum (dieser Hinweis, darf dieses Jahr bei keiner Neuigkeit fehlen) ist unsere Medizinische Fakultät um eine echte Attraktion
reicher! Nach unermüdlichem Bemühen einer kleinen Gruppe von Studierenden möchten wir euch stolz vorstellen, wie ihr in Zukunft eine Doktorarbeit
finden könnt. Auf der Internetseite „www.promotionsboerse.de“ erreicht ihr
unser neues Portal.
23
Wenn die Doktorväter und Betreuer
hoffentlich bald die ersten Einträge
hinterlegt haben, könnt ihr dort bequem in den Promotionsthemen aller
Institute stöbern. Verschiedene Suchkriterien (nach Fach, Betreuer, Art
der Arbeit usw.) sollen dabei helfen
die Übersicht zu behalten. Neben einer Beschreibung des Themas findet
ihr auch ein Kontaktformular, über
das ihr den entsprechenden Betreuer
anschreiben könnt, um ein Treffen zu
vereinbaren oder Details zur Thematik zu erfragen. Sollte der Betreuer
schon andere Doktorarbeiten anbieten, könnt ihr auch diese mit einem
Klick finden. Dort erwartet euch auch
noch eine andere wichtige Funktion
der Plattform: Wird die Arbeit an einen Studenten vergeben, wird der
Betreuer gebeten die eMail-Adresse
dieses Studenten zu hinterlegen. So
könnt ihr über ein einfaches Formular
Fragen an diesen Studenten schicken,
um beispielsweise herauszufinden,
wie die Betreuung im Institut ist, ob
ihr bei den Experimenten ausreichend
Hilfe bekommen könnt oder was das
generelle Fazit über die Promotion bei
24
diesem Betreuer ist.
So erspart euch die neue Seite hoffentlich nicht nur den Gang durch alle Institute und Kliniken von schwarzem
Brett zu schwarzem Brett, sondern
bringt euch gleich noch die Möglichkeit nachzufragen, wie die Promotions-Bedingungen dort sind.
Last but not least haben wir noch einen weiteren Meilenstein geschafft:
Die Anfertigung eines Promotionsleitfadens! Ihr findet ihn über Links
auf www.promotionsboerse.de oder
direkt über die Homepage der Fachschaft (www.fachschaft.uniklinikumjena.de ==> Projekte ==> Promotion).
Wir wünschen euch gutes Gelingen
und freuen uns auch über zahlreiche
Kritik zur Verbesserung der Seite.
P.S. Da die Seite noch sehr neu ist, finden sich dort momentan noch nicht
sehr viele Doktorarbeiten. Wir hoffen
jedoch, dass sich das von Tag zu Tag
bessert. Schaut also vor allem in der
Anfangszeit ruhig häufiger mal vorbei!
Kristin Häseler, Anna-Karoline Israel,
Dominique Ouart (alle 3. Studienjahr),
Vorklinikerball 2008
Die Unwahrscheinlichkeit
eines freien
Platzes in
der Thulb
26
Wie unwahrscheinlich es ist, dass
Kommunikation überhaupt erst entsteht, hat Niklas Luhmann bereits erkannt. Es müssen so viele Faktoren
zusammentreffen, damit zwei Menschen einander begegnen und sich
dann auch noch verstehen (auf rein
semiotischer Ebene), dass, denkt man
genauer darüber nach, so etwas eigentlich gar nicht zustande kommen
dürfte. Ähnliches fühle ich manchmal,
wenn ich morgens gegen 10 Uhr die
ThULB betrete und einen Sitzplatz
zum Lesen suche. Nach 12 Uhr komme
ich mir fast lächerlich vor, noch daran
geglaubt zu haben, es gäbe überhaupt
freie Plätze. Wer schon einmal versucht hat, ein Carrel (Einzelarbeitskabine) zu ergattern, fühlt sich recht
schnell an die gute alte Zeit erinnert,
als man das Schlangestehen noch gewohnt war. Halb neun vorm Haupteingang rumlungern und, wenn der
Wachmann die Tür öffnet, so schnell
wie möglich zum Tresen laufen - und
bloß nicht hinfallen, denn dann sind
die paar Kabinen weg. Einen Monatscarrel muss man im besten Fall 3
Monate vorher anmelden, gibt’s mehr
Andrang, kann man sich auf längere
Wartezeiten einstellen. Was auch immer das Stuttgarter Architektenbüro
sowie die Organisationsleitung sich
damals (1995 Planung, 2001 Eröffnung) dabei gedacht hatten, als sie
entschieden, sämtliche Geisteswissenschaften an einen Standort zu bringen
und dann lediglich 1900 Leseplätze
einzuplanen, wird wohl deren Geheimnis bleiben. Wie wahrscheinlich
ist es, dass von momentan rund 14.440
Geisteswissenschaftlern (und das sind
nur diejenigen, deren Lektüre in der
ThULB steht) weniger als 15 % diese
aufsuchen, um zu lernen? Für alle,
denen der Alltag dieser Studiengänge nicht so vertraut ist, hier ein paar
Durchschnittswerte: der normalfleißige Student bereitet ca. 3 Seminare
pro Semester ausführlicher vor. Unser
Studium besteht in der Regel darin,
Texte zu lesen, sie zu analysieren und
im besten Fall konstruktiv anzuwenden oder zu kritisieren - ohne Unmengen Lektüre kommt hier also keiner
aus! Bei ca. 30 Seiten pro Seminarsitzung macht das rund 1200 Seiten Lektüre pro Semester. Wo stehen die? In
der ThULB! Also marschiert man hin
und wenn man Glück hat, findet man
das Buch auch im Regal. Mitnehmen
nur wochenends erlaubt! Kopieren?
¬Dazu ist zu sagen, dass die vorhergehende Rechnung exklusive der
Literatur ist, die man so für Hausarbeiten und Referate benötigt, ohne
die man hier keine Scheine bekommt.
Macht locker noch mal knapp 200 Seiten. Selbst wenn die geringe Wahrscheinlichkeit eintritt, dass alle (10 !)
Kopierer funktionieren, ist es mehr
Glückssache, auch an einen heranzukommen, ohne wieder 15 Minuten
seines Lebens beim Warten zu vergeuden. Also liest man ohne zu kopieren.
Hinzu kommt, dass nicht alle Bücher
brauchbar sind, man muss also hineinlesen. Wo mach ich das? Eigentlich da,
wo die Bücher stehen. Gegen Ende
des Semesters, wenn Hausarbeiten
und Klausuren fällig werden, sitzen
dann plötzlich auch noch Menschen
mit selbst mitgebrachten Physik- und
Medizinbüchern, die Klausuren-LernMotivationsgrüppchen bilden, auf den
auch sonst schon überfüllten Plätzen.
Mindestens 5500
oder 6 Jahre
Stunden
Deutschlandfunk, Campus und
Karriere, 29.04.08
Nun gut, das ist nicht ganz so abwegig – haben sich doch ein paar kluge
Herren und Damen überlegt, auch
noch die Lehrbuchsammlung sowie
einige teure, aktuelle Exemplare für
die Mediziner hier hineinzustellen. Ist
doch egal, ob’s auch Leseplätze dafür
gibt! Vielen Dank, liebe Organisatoren
dieses einladenden Bauwerks moderner Architektur.
Ein Gutes hat das Ganze am Ende
wohl doch: Aus Sicht der Sozialwissenschaften ein nettes Experiment,
wie rücksichtsvoll Studenten untereinander in grenzwertigen Situationen
sein können. Die Geisteswissenschaftler haben’s schon raus: Alles was man
mitnehmen kann mitnehmen und zu
Hause lesen und Gruppenlernaktionen an anderen Orten abhalten! Vielleicht doch mal eine der Zweigstellen
ausprobieren? Ich danke recht herzlich im Voraus. Wir sehen uns Ende
dieses Semesters.
cand. M. A.
Presseschau
Es gibt tatsächlich Studenten,
die alle notwendigen Scheine
für das PJ schon nach vier Jahren erworben haben. So vorgekommen bei drei Studenten an der Universität des
Saarlandes. Diese sind jetzt ein Jahr zum Warten verdammt (was sie –bezahlt- in
Schweizer Spitälern verbringen), bevor sie ins PJ gehen dürfen.
Warum? Die EU-Richtlinie zur Mediziner-Ausbildung sieht insgesamt sechs
Jahre Studium oder 5500 Stunden Lehrveranstaltungen vor. In der deutschen
Approbationsordnung wurde der zweite Teil jedoch gestrichen und jeder Studierende ist gezwungen, mindestens fünf Jahre bis zum PJ eingeschrieben zu
sein...
Der Präsident der Uni Saarbrücken startet jetzt eine Umfrage und möchte da-
27
mit herausfinden, wieviele Medizinstudenten in Deutschland von diesem Problem betroffen sind, und ob
sich eine öffentliche Diskussion mit
dem Bundesgesundheitsministerium
lohnt...
Wie deutsche Ärzte nach Schweden abgeworben werden
ZEIT 15.05.08
Ärzte auf Völkerwanderung: Schwedische gehen nach Norwegen, deutsche nach Schweden, Osteuropäer
nach Deutschland...
Das sächsische „Landarzt-Stipendium“ für Studierende
Deutschlandfunk, Campus und Karriere,
29.05.08
Das sächsische Sozialministerium
stellt ab sofort 150 Stipendien für
deutsche Medizinstudenten nach bestandener 1. ÄP zu Verfügung, wenn
diese sich verpflichten, nach ihrem
Abschluss mindestens vier Jahre als
Allgemeinmediziner in einem medizinisch unterversorgten Gebiet Sachsens zu praktizieren. Monatlich erhalten die Stipendiaten bis zu 600€, die
sie auch wieder zinslos zurückzahlen
können, wenn sie den Vertrag mit dem
sächsischen Ministerium kündigen.
Die Auswahl erfolgt lediglich nach
dem Eingangsdatum der Bewerbung.
Paula
Großbritannien
als Avantgarde?
Vo m n e u e n G e n t e c h n i k - G e s e t z a u f d e r I n s e l
Es gab zwar schon die „Human Fertilisation and Embryology Bill“ von
1990, aber die alte Rechtslage hat in
den vergangenen Jahren mit dem
Forschungsalltag einfach nicht mehr
Schritt halten können.
Aus diesem Grund wurde eine Aktualisierung auf den Weg gebracht, die
jetzt die erste wichtige Hürde im Unterhaus genommen hat. Folgende Legalisierungen sind geplant:
„Saviour Siblings“
Geschwister als therapeutische Rettung
Für sechs britische Familien ist es per
Sondergenehmigung sogar jetzt schon
möglich:
Für den Fall, dass mit den bestehen-
28
den Mitteln keine therapeutischen
Chancen mehr bestehen, dürfen per
Präimplantationstechnik „Rettungsgeschwister“ bestimmt werden.
Dabei werden mehrere mütterliche
Eizellen, die mit väterlichen Spermien befruchtet wurden, im Acht-ZellStadium einer Präimplantationdiagnostik unterzogen. Der mögliche
Gewebespender (Nabelschnur, Knochenmark) wird dann von der Mutter
ausgetragen. Die Legalisierung gilt
aber nur für festgelegte genetische
Erkrankungen, und auch nur dann,
wenn kein passender Spender gefunden werden konnte.
Hybrid-Embryos
Hier sollen vor allem den Forschenden
in Großbritannien mehr Spielräume
eingeräumt werden. Folgendes wird
mit dem neuen Gesetz möglich:
1) Hybrid-Embryos
In tierische Eizellen, deren eigene
DNA entfernt wurde,
wird humane DNA
zur Expression gegeben.
2) Chimären
Einem menschlichen
Embryo wird eine tierische Zelle hinzugefügt – dabei entsteht
eine echte Chimäre
3) Transgene menschliche Embryonen
Ein menschliches Genom, dem wenige
tierische Gene hinzugefügt werden, entwickelt sich von der
Eizelle aus zum Embryo.
4) Hybriden
Die Befruchtung einer
menschlichen Eizelle mit einem tierischen Spermium, oder tierische Eizelle plus menschliches Spermium.
ABER: Alle diese Lebewesen müssen
nach 14 Tagen getötet werden.
Vorteile
Man bräuchte keine teuren menschlichen Eizellen mehr für jedes Experiment.
Man könnte die Entwicklung genetischer Defekte untersuchen.
Aus den aus diesen Linien entstehenden Stammzellen könnten neue therapeutische Möglichkeiten erwachsen.
In-vitro-Fertilisation auch für Alleinstehende und lesbische Paare
Enthalten ist außerdem noch eine kleine Änderung am britischen Gesetz zur
künstlichen Befruchtung:
Zukünftig ist ein Vater nicht mehr
Voraussetzung für die Berechtigung
zur künstlichen Befruchtung. Vielmehr dürfen nun auch alleinstehende Frauen und
lesbische
Paare
eine künstliche Befruchtung durchführen lassen.
Keine Verkürzung der Abtreibungs-Fristen
Eine
Verkürzen
der Zeitspanne, in
der
abgetrieben
werden kann von
24 auf 20 Wochen,
wurde abgelehnt.
Damit wird Großbritannien
zum
Vorreiter auf dem
Gebiet der Liberalisierung neuer Gentechnik-Methoden.
Damit können Forscher geworben
werden, die genau diese neuen Methoden verwenden möchten und dies
in anderen Staaten nicht dürfen. Das
wiederum stärkt die britischen Universitäten und Firmen.
Länder wie Deutschland werden dadurch unter Druck gesetzt, ebenfalls
zu handeln. Aber wollen wir wirklich
Hybrid-Embryos? Kinder, die schon
als Spender auf die Welt kommen?
Vorläufiges
Abstimmungsergebnis
gesamtes Gesetzpaket:
Voraussichtliches Inkrafttreten: 2009
Paula
30
» Veranstaltungen
Twinning-Project 2008 - Szeged (Ungarn)
Auch in diesem Jahr organisierte
EMSA Jena ein Austauschprogramm
für Medizinstudierenden oder im
EMSA-Jargon: ein „Twinning Project“.
Nach dem Austausch mit Warschau
im Vorjahr und davor mit Groningen
in den Niederlanden waren es dieses
mal Studenten aus Szeged in Ungarn,
die den Jenaern Einblick in ihr Studierendenleben geben sollten.
Szeged, mit seinen 160.000 Einwohnern viertgrößte Stadt Ungarns, kannten die meisten von uns vorher höchstens durch das „Szegediner Gulasch“,
das gefühlte zweimal wöchentlich
in der Philomensa serviert wird. Mit
einem Wissen über das dortige Leben
der Studierenden konnte bis dato aber
wohl niemand aufwarten.
Voller Neugier begaben wir uns also
auf die Reise nach Ungarn und trafen
unsere Gastgeber in der Hauptstadt
Budapest. Willens, uns die volle Dosis
ungarischer Kultur zu verabreichen
spielte es keine Rolle, dass wir aufgrund der Anreise eine Nacht nicht geschlafen hatten, und so begannen wir
mit einer ausführlichen Stadtführung
bevor wir am Abend den ersten wirklichen Kontakt mit dem Studierende-
dasein hatten: Mit Palinka, leckerem
ungarischem Fruchtlikör, stimmten
wir uns auf einen traditionellen Tanzabend ein. Die Gypsyband hielt uns
bis in die Morgenstunden in Bewegung, bis wir dann endlich im ersten
Zug nach Szeged in einen komatösen
Schlaf verfallen durften.
Die kommende Woche beinhaltete
ein bunt gemischtes Programm aus
Kultur, studentischen Aktivitäten
und Führungen durch die Medizinische Universität. Das Szegediner
Gulasch war den Ungarn kein Begriff,
berühmt sei eigentlich nur die Szegediner Fischsuppe, auf welche wir
dann auch gleich eingeladen wurden.
Wohlwissend, wie dreckig das Wasser
der Theiss ist, aus welchem die Karpfen gefischt wurden, wäre wohl einigen das Gulasch lieber gewesen.
Die Ausstattung der Uni war überraschend gut, an machen Stellen müsste
sich Jena sogar verstecken.
Neben den Vorlesungen in der Landessprache kann man in Ungarn auch
rein englisch- oder deutschsprachig
Medizin studieren, wobei in diesem
Fall Studiengebühren in Höhe von
5600 EUR pro Semester anfallen. Nicht
31
selten werden in Ungarn die ersten
zwei Studienjahre absolviert, weil in
Deutschland der NC dem Traumberuf
im Weg steht. Trotz dessen genießt die
Lehre international einen sehr guten
Ruf.
Das Preisniveau ist sehr durchwachsen: Vom Einstiegsgehalt eines Arztes,
welches bei etwa 300 EUR liegt, wird
ein Großteil für Mietkosten abgezweigt
(im Schnitt 150-200 EUR). Wohnheimplätze in den üblichen Dreibett(!)zim-
mern schlagen mit 40 EUR zu Buche.
Am meisten angetan hat uns aber
zweifellos die Herzlichkeit unserer
Austauschpartner und so fiebern
schon jetzt beide Seiten dem Rückaustausch entgegen. Wer mag, hat dann
vermutlich im Oktober die Möglichkeit sich von ihrer liebenswerten Art
ein eigenes Bild zu machen.
Thomas
450 Jahre!
Wir feiern mit. Gesammeltes zum Jubiläum.
Vom 23. - 29. Juni feiert unsere Fakultät ihre Festwoche. Am Montag, dem „Tag
der Studierenden”, gibt es eine Menge Veranstaltungen, die man sich nicht entgehen lassen sollte:
» 9 - 19 Uhr: Stammzelltypisierung und/oder Blutspende
Wo? UKJ Innenstadt, Bachstraße 18, Haus 6, „Alte Chirurgie“
Wer? Alle gesunden Studierenden zwischen 18 und 65 Jahren
Kosten? Keine
Vorträge:
10:30 Uhr: PD Sayer (Klinik für Innere Medizin III)
13:30 Uhr: Prof. Barz (Institut für Transfusionsmedizin)
16:30 Uhr: Prof. Beck (Kinder- und Jugendklinik)
(Details siehe folgende Seite)
» 18.30 - 20 Uhr: Podiumsdikussion „Medizinische
Ausbildung - Schlusslicht auf dem Leuchtturm
des Ostens?“
(Details siehe Seite 34)
» ab 20 Uhr: Party im Uma Carlson
zu Beginn: „Meet your Prof“ mit der Jazzband „music babies“ und DJ Smoking Joe - Freigetränke für Teilnehmer an der Podiumsdiskussion
32
Deine Chance
zu retten
Jährlich erkranken circa 4000 Menschen in Deutschland an Leukämie Tendenz steigend. Bei Kindern ist der
Blutkrebs mit 45% die häufigste bösartige Erkrankung.
Als Therapie werden hauptsächlich, je nach Art der individuellen
Erkrankung, die Strahlen- und die
Chemotherapie eingesetzt. Bei vielen
Patienten ist allerdings die Stammzelltransplantation oft letzte Hoffnung
auf Heilung. Nur durch die Übertragung des gesunden Knochenmarks
eines genetisch passenden Spenders
kann die tödliche Krankheit gestoppt
und geheilt werden.
Für eine Stammzelltransplantation
müssen bestimmte individuelle Gewebemerkmale (HLA-Typen) des
Leukämiekranken und des Spenders
übereinstimmen. Da die Gewebemerkmale durch ihre Vielfalt millionenfache Kombinationen ermöglichen, ist die Suche nach kompatiblen
Spendern schwierig. Je mehr Gewebemerkmale übereinstimmen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit
einer erfolgreichen Transplantation.
Die Chance, passende Stammzellen
zu finden erhöht sich somit mit jedem
zusätzlich typisierten und eingetragenen Spender!
Das Spenden von Stammzellen ist
problemlos und kann von jedem gesunden Menschen zwischen 18 und 65
Jahren durchgeführt werden, ohne die
eigene Gesundheit zu gefährden. Die
Stammzellen können aus dem Blut
mittels Dialyse nach Gabe eines körpereigenen hormonähnlichen Stoffes
oder durch Knochenmarkentnahme
gewonnen werden. Dieser relativ kleine Schritt für den Spender ist oft die
letzte Chance für das Überleben von
Leukämiepatienten.
Für die Typisierung sind nur 10 ml
Blut notwendig, diese werden dann
im Labor typisiert und anonym in der
lokalen Spenderdatei des Instituts für
Transfusionsmedizin unter Leitung
von Frau Prof. Barz gespeichert. Einzelne Dateien werden in einem zentralen Knochenmarkspenderregister
gesammelt, so dass auf alle Spendereinträge zugegriffen werden kann. Die
mit der Typisierung gezeigte Spendenbereitschaft kann jederzeit widerrufen
werden. Stimmen die Gewebeeigenschaften mit denen eines Erkrankten
überein, kommt eine Spende in Frage.
Im Sinne von: „Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon
verloren.“ (Bertold Brecht) hast du die
Chance ein Leben zu retten.
Dein Organisationsteam Stammzelltypisierung
(Kristin Häseler, Josephine Fügener,
Sandra Müller)
33
Jena, 1958.
Ein Rückblick auf das 400-jährige Jubiläum der Universität
450 Jahre Universität Jena! Genauso wie
in diesem Jahr dieses Ereignis Anlass
gibt, die Geschichte einer der traditionsreichsten Hochschulen Deutschlands zu
feiern, so bedeutet die Feier eines solchen
Jubiläums zugleich auch immer einen
Blick zurück in die Vergangenheit, gleichsam Vergewisserung des Erreichten und
Vorausschau auf das, was die Zukunft
bringen mag und die anstehenden Aufgaben, die diese bereithält.
Aus diesem Grund soll hier nun einer
dieser, in diesen Tagen sicher reichlich bemühten Rückblicke seinen Platz finden.
Durch glückliche Umstände war Prof. Dr.
med. emerit. Siegfried Müller, ehemaliger
Direktor der Klinik für Innere Medizin
III der Friedrich-Schiller-Universität
dazu bereit, uns seine Eindrücke der Vierhundertjahrfeier vor nunmehr 50 Jahren
zu schildern und uns einen kleinen Einblick in das zu geben, was die Menschen
damals bewegte und unter welchen Umständen dieses 400. Jubiläum stattfand.
Die Jenaer Universität 1958 –
10 Tage vor ihrer 400-Jahrfeier
ohne Rektor
„Als ich am 1. Februar 2008, dem 450
Gründungstag der Universität Jena
den Festgottesdienst in der Stadtkirche St. Michael besuchte und neben
dem Kaufmännischen Vorstand des
Klinikums (früher nannte man ihn
Verwaltungsdirektor) auf der Kirchenbank saß, kam mir noch einmal
zu Bewusstsein, welch ungeheure
und besonders auch für meine Generation nie für möglich gehaltenen
gesellschaftlichen und politischen
Veränderungen sich in unserem Land
seit der im Jahre 1958 stattgefundenen
400-Jahrfeier der Universität Jena vollzogen haben. Ein Festgottesdienst mit
offiziellen Vertretern der Universität
war 1958 eine Unmöglichkeit! Festgottesdienste zu Ehren des Universitätsjubiläums gehörten seit Bestehen der
Universität zum anerkannten Ritual
akademischer Feiern. Sogar anlässlich
des 375. Universitätsjubiläums 1933
gab es ihn, als bereits die Nationalsozialisten in Thüringen die Macht
ergriffen hatten und sich damals noch
kirchenfreundlich zeigten.
1958, 9 Jahre nach der Staatsgründung
der DDR war die Zeit soweit fortgeschritten, dass die damalige Partei- und
Staatsführung glaubte, die Phase der
sog. antifaschistisch-demokratischen
Gesellschaftsordnung überwunden
zu haben und sich nunmehr verstärkt
dem „Aufbau des Sozialismus in der
DDR“ zuwenden zu können. Damit
verbunden war auch eine zunehmend
kritischere Auseinandersetzung mit
der Kirche; offizielle Festgottesdienste
waren nicht mehr erwünscht. Auf
dem wenige Monate vor der 400-Jahrfeier stattfindenden 5. Parteitag der
SED war unter Walter Ulbricht beschlossen worden, den Aufbau des
Sozialismus zu beschleunigen, um,
35
wie es hieß, den „Erfordernissen der
technisch-wissenschaftlichen Revolution in der DDR“ gerecht zu werden.
Dieser Beschluss führte dazu, dass auf
der am 28.2.1958, also wenige Monate
vor der 400-Jahrfeier, stattfindenden 3.
Hochschulkonferenz der DDR unter
anderem festgelegt worden war, dass
– „der Lehrkörper (der Universitäten)
fest mit der sozialistischen Praxis verbunden sein müsse, um weitere Entwicklungen der soz. Volkswirtschaft
aktiv unterstützen zu können und dass
die Vorherrschaft der Ideen des wissenschaftlichen Sozialismus erkämpft
werden müsse; denn die Realisierung
zur sozialistischen Umgestaltung der
Universitäten und Hochschulen sei
weitgehend davon abhängig, wie es
die Partei verstehen würde, die Wissenschaftler vom sozialistischen Weg
zu überzeugen.“
Das bedeutete im Klartext die Umgestaltung der Universitäten und
Hochschulen in der DDR zu sog. „sozialistischen Universitäten“ mit der
Maßgabe, die Hochschullehrer und
wissenschaftlichen Assistenten ideologisch auszurichten und die Hochschullandschaft von störenden „westlich-bürgerlichen Einflüssen und
Ideologien“ frei zu machen. Die noch
in größerer Zahl an den Universitäten
lehrenden „bürgerlichen“ Professoren
wurden angehalten, sich in ihren Vorlesungen zu den Zielen des Sozialismus zu bekennen und diese aktiv zu
unterstützen.
Mitten in diese Phase einer zunehmend aggressiver geführten gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit
dem sog. „Klassenfeind“ und den
von der Partei- und Staatsführung
36
beschlossenen sozialistischen Umgestaltungsmaßnahmen der Universitäten fiel das 400jährige Jubiläum der
Jenaer Universität. Es bot sich geradezu an, die besondere internationale
Aufmerksamkeit zu nutzen und die
Jenaer Friedrich-Schiller-Universität
zur ersten sozialistischen Universität
der DDR, beispielgebend für alle anderen Universitäten in der DDR, auszurufen.
Als ich mich im Februar 1958 um eine
Assistentenstelle bei Prof. Walter Brednow, dem damaligen Rektor der Medizinischen Klinik, bewarb – allerdings
mit der Absicht, nur für ein Jahr in der
Inneren Medizin zu verbleiben, da ich
ursprünglich Chirurg werden wollte
– war ich der einzige Assistent, der
zu dieser Zeit überhaupt eine Ausbildungsstelle in der Klinik erhielt; denn
Brednow und seine Schule galten als
ein typisches Relikt alter bürgerlicher
Prägung. Unter seinen Oberärzten
und Assistenten gab es kein einziges
SED-Mitglied. Brednows distanzierte
politische Haltung gegenüber dem
herrschenden System war den Parteifunktionären unbequem, und seine oft verdeckten spöttisch-bissigen
Bemerkungen waren bei der Universitäts- und Parteileitung gefürchtet.
In der Absicht, das wissenschaftliche
Personal, insbesondere in den großen
Kliniken, möglichst rasch ideologisch
auf die sozialistischen Ziele auszurichten und gegebenenfalls „unbequeme
Personen“ durch „klassenbewusste
Kader“ austauschen zu können, waren allen Assistenten und Oberärzten
der Medizinischen Klinik (wie ebenso
in der Chir. Klinik) Anfang 1958 die
Arbeitsverträge gekündigt und durch
befristete Verträge ersetzt worden.
Neueinstellungen waren gestoppt
worden. Meine Einstellung war von
der „Kaderleitung“ genehmigt worden, weil ich ohnehin nur befristet tätig sein wollte.
Während der Vorbereitungen zum offiziellen Festakt der Universität, der
für Ende August 1958 vorgesehen war
und für den die Universität bereits
zahlreiche Einladungen ausgesprochen hatte, traf ein Brief des Staatssekretärs im Ministerium für gesamtdeutsche Fragen der Bundesrepublik
ein, der für helle Aufregung und
Irritationen sorgte, denn er enthielt
die Mitteilung, dass die westdeutsche
Rektorenkonferenz beschlossen hatte, aufgrund der schwerwiegenden
politisch-wissenschaftlichen Konsequenzen, die sich durch die Beschlüsse
der 3. Hochschulkonferenz der DDR
ergeben hätten, keine Vertreter westdeutscher Universitäten zu den Feierlichkeiten anlässlich der 400-Jahrfeier
der Jenaer Universität zu entsenden.
Diese Absage kam völlig unerwartet,
sie wurde als ein „Boykott“ der Jubiläumsfeier einer „traditionsreichen
Universität“ angesehen und führte
zu einer starken Medienkampagne,
wobei die Schuld „der friedensfeindlichen antinationalen Politik der Regierung Adenauer“ zugewiesen wurde. Die Folge war eine noch stärkere
Ideologisierung innerhalb der Universität. Man wollte sich die Feier nicht
vom „Klassenfeind“ verbieten lassen,
und man wollte sich auch nicht von
dem eingeschlagenen Weg abbringen lassen. Der Senat der Universität
verabschiedete in einer Sitzung am
18.8.1958 eine feierliche Erklärung, in
der es u. a. hieß, dass die FriedrichSchiller-Universität ein „untrennbarer
Bestandteil des ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaates ist“, und
weiter hieß es: „Wir sind gewillt, ihrer
sozialistischen Umgestaltung und damit ihrer weiteren Entwicklung unsere volle Unterstützung zu leihen.“
Mit diesem Beschluss sollte die Umgestaltung der Universität zur ersten
„sozialistischen Universität der DDR“
bekräftigt und eingeleitet werden. Um
ihn der Öffentlichkeit bekanntzugeben, wurde der damalige Rektor der
Universität, Prof. Dr. Josef Hämel, beauftragt, den Senatsbeschluss auf einer von dem damaligen Staatssekretär
im Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen der DDR, Dr. Girnus, und
seinem Stellvertreter, Franz Dahlem,
einberufenen internationalen Pressekonferenz am 21.8.1958 in Berlin zu
verlesen. Für den international ausgewiesenen „bürgerlichen“ Rektor und
Mediziner Hämel war diese Forderung eine für ihn nicht mehr zu ertragende Zumutung und eine schwere
innere Belastung, der er sich nunmehr
nicht weiter aussetzen wollte. Dieser
Beschluss, so sagte er später, habe
für ihn den Verlust der letzten Reste
akademischer Freiheit bedeutet. Er
ließ sich zwar noch am 20.8.1958, zusammen mit seiner Frau, mit dem
Dienstwagen nach Berlin bringen,
teilte aber seinem langjährigen Fahrer
mit, dass er nicht mehr mit nach Jena
zurückfahren werde. Am gleichen Tag
begab er sich zur Notaufnahme ins
Flüchtlingslager Marienfelde in Westberlin. Diese „Flucht“ des Rektors
einer der bekanntesten ostdeutschen
Universitäten schlug wie eine Bombe
37
ein, nicht nur in Jena, sondern in der
gesamten Öffentlichkeit. Die Pressekonferenz am 21. August wurde ohne
die Anwesenheit des Jenaer Rektors
und ohne die vorgesehene feierliche
Erklärung zu einem Desaster für die
Staatsführung der DDR. 10 Tage vor
Beginn der großen Feierlichkeiten zu
ihrer 400-Jahrfeier war die FriedrichSchiller-Universität „führerlos“. Ihr
oberster Repräsentant hatte die DDR
verlassen und war in das „Lager des
Klassenfeindes“ übergelaufen. Ein
Schock ergriff die gesamte Universität. Massenhafte Proteste und Flugblattaktionen wurden veranstaltet.
Wütende Studenten beschimpften Hämels Verhalten als „verwerflich“ und
„charakterlos“; er habe sich „auf die
Seite der geschworenen Feinde des
Sozialismus“ gestellt. Fortschrittliche
Wissenschaftler erklärten, dass das
„erschütternde Beispiel Josef Hämels
die Menschen (sich) nur fester um den
Sozialismus scharen“ lassen würde.
In Windeseile musste nun ein neuer
Rektor gewählt werden, um die internationale Blamage und die eingebüßte
Reputation nicht zu vergrößern und
die bevorstehenden Feierlichkeiten
nicht zu gefährden. Die Wahl fiel auf
den Botaniker und Altkommunisten
Otto Schwarz, der bereits vor Hämel
das Rektoramt innegehabt hatte.
So konnten die Feierlichkeiten schließlich termingerecht stattfinden. Bei
herrlichem Sonnenschein zog ein langer Festzug, umsäumt von einer riesigen Menschenmenge, vom Universitätsgebäude durch die Straßen der
Stadt. Wenn auch das Fehlen der westdeutschen Rektoren bedauert wurde,
so waren die Menschen dennoch von
den herrlichen farbenträchtigen, z. T.
mit kostbaren Pelzen besetzten Roben
der vorwiegend aus Osteuropa, Frankreich und Italien angereisten Universitätsrektoren beeindruckt.
Die mit großem Pomp beabsichtigte
Ausrufung der Jenaer Universität zur
ersten sozialistischen Universität der
DDR war ins Wasser gefallen; man
sprach nicht mehr von dem Senatsbeschluss – zumindest nicht öffentlich.
In Jena hatte man sich vorerst die Finger verbrannt. Später wurde die für
die Jenaer Universität vorgesehene
„Auszeichnung“ an die Universität
Leipzig vergeben; sie wurde (auch
ideologisch) zur „Karl-Marx-Universität“ umgestaltet. In Jena wurden die
Befristungen der Arbeitsverträge für
die Assistenten und Oberärzte der Kliniken aufgehoben und auch ich durfte
weiter an der Universität verbleiben.
Prof. Dr. med. Siegfried Müller
emerit. Direktor der Klinik für Innere
Medizin III
der Friedrich-Schiller-Universität
Jena
Die nächste Ausgabe der HANDmed. erscheint im Oktober 2008. Über Beiträge, Ideen, Photos oder Kritik freuen wir uns immer.
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