Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación

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Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Nr.84 - März 2007
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Die Zeitschrift der
Nº 84- März 2007
Loro Parque Fundación
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Cyanopsitta ist gedruckt auf umweltfreundlichem, holzfreiem, beschichtetem Recycling-Papier: Symbol Freelife Satin©, FEDRIGONI©
Nr. 84 - März 2007
Index
Vorwort des Gründers..................................2
Jahr des Delfines..........................................3
EU-Handelsschranke auf den Vogelimport.5
Wohlergehen der Papageien........................6
LP Treffpunkt..............................................9
LP Neuigkeiten..........................................10
LPF News..................................................12
LPF News/La Vera Zuchtstation...............14
Aktualisierung der Projekte...................... 15
Vereint für die Entwicklung..................... 20
Rettung der Fauna.....................................22
Redaktionsbüro:
Loro Parque S.A.
38400 Puerto de la Cruz
Tenerife, Islas Canarias. España
Tel.: + 34 922 374 081 - Fax: + 34 922 373 110
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Beraterin der Redaktion:
Rosemary Low
Redaktion:
Raquel Agrella, Dr. Javier Almunia, Inge
Feier, Wolfgang Kiessling, Alice Lorch,
Matthias Reinschmidt, y Prof. David Waugh
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Werden Sie Mitglied der Loro Parque Fundación,
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Cyanpossita und eine Mitgliedskarte, die Ihnen für
die Dauer der Mitgliedschaft freien Eintritt in den
Loro Parque gewährt, einen Besuch in unserer
Zuchtstation und die Befriedigung, die Natur
unterstützt zu haben. Die derzeitigen jährlichen
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Erwachsene............... .......................100,00€
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Bitte schicken Sie uns Ihren Mitgliedschaftsantrag per Post, Fax oder E-Mail,
oder rufen Sie uns einfach an.
Vorwort des Gründers
Der Ozean, der die Kanarischen Inseln umgibt, besitzt eine
reiche Unterwasserwelt mit vielen veschiedenen Wal- und
Delphinspezies, welche dort das ganze Jahr über leben oder sich
auf der Durchreise befinden. Doch sind sie nicht immun gegen die
Überfischung, Umweltverschmutzung und andere Bedrohungen
und dies ist der Grund warum der LORO PARQUE und die Loro
Parque Fundación seit mehreren Jahren schon verschiedenste
Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Schutz der marinen
Ressourcen dieser Inseln und vor allem dem der Meeressäugetiere
unterstützt und fördert. Es ist schon lange her, dass ich die
Region Macaronesiens als Schutzgebiet für Meeressäugetiere
vorgeschlagen habe und auch weiterhin werde ich mich für die
Schaffung und Verschärfung der Schutzmaßnahmen für diese
reizenden und intelligenten Tiere einsetzen.
Infolgedessen ist es bloβ eine Frage der Zeit gewesen, dass die
Loro Parque Fundación ein spezielles Jahr iniziiert hat, das
Jahr des Delphines“. Die Teilnahme ist bei einem bis Dezember
dichten Programm auf den Kanarischen Inseln und auch
auβerhalb groβ. Unser Team agiert in enger Zusammenarbeit mit
anderen wichtigen Partnern, wie u.a. dem Tour Operator World
of TUI, der Konvention für Wanderspezies, der Regierung der
Kanarischen Inseln und anderen Inselregierungen. Zusammen
können wir bedeutende Veränderungen erreichen wie z. B. mit
der essentiellen Mitwirkung bei der Rettung und Rehabilitation
von Meerestieren. Die unschlagbaren Einrichtungen des Loro
Parque und die Fachkenntnisse unseres Teams schaffen die
besten Bedingungen der Inseln, um verletzte Tiere zu retten und
sie dem Meer zurückgeben zu können.
Die Rettung der Fauna ist ein gutes Beispiel dafür, dass der
wissenschaftliche und technologische Scharfsinn im Umgang
mit Tieren mit der menschlichen Feinfühligkeit im Einklang
sein muss. Diese Phylosophie werden Sie in unseren eigenen
Behandlungsmethoden mit Heimpapageien wiederfinden, wie
auch in unserer Einstellung gegenüber Importverboten von
Wildvögeln in die Europäische Union. Die beste Vogelpflege
nicht bloß eine Frage der Moral, sondern sie ist auch von
ökonomischem Interesse und ist ein guter Beitrag zum Erhalt. Die
Loro Parque Fundación ist aufgrund seiner reichen Erfahrungen
eines der besten Beispiele dafür, dass die Papageienzucht von
Menschenhand unter den besten Bedingungen dem Wildfang von
Papageien reduziert und ihrer Artenerhaltung zugute kommt.
Die Seiten dieser Ausgabe sind wieder einmal voller Beispiele
unserer Projekte zur Hilfe bedrohter Papageienarten und anderer
wilden Tiere dieser Erde, die wir mit unseren Zuchterfolgen
zu finanzieren wissen und die ein wichtiger Beitrag zur
Artenerhaltung sind.
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Wolfgang Kiessling
Präsident, Loro Parque Fundación
Nº 84- März 2007
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Loro Parque Fundación eröffnet auf Teneriffa das
Jahr des Delfines
Am vergangenen 16. Februar hat die Loro
Parque Fundación an der offiziellen Eröffnung
der Aktivitäten zum Jahr des Delfines
auf Teneriffa teilgenommen. Der Festakt
wurde vom Presidenten der Inselregierung
Teneriffas, Ricardo Melchior, angeführt
und vom Generaldirektor für Biodiversität,
Juan Carlos Moreno, dem Direktor des
UNESCO Zentrums der Kanaren, Cipriano
Martí, dem Verantwortlichen für Umwelt der TUI auf den
Kanaren, Alejandro Hidalgo und dem Presidenten der Loro
Parque Fundación, Wolfgang Kiessling beigewohnt. Dieser
Eröffnungsakt auf Teneriffa, verwirklicht durch eine Initiative
der Loro Parque Fundación, gab den Aktionen ihren Auftakt,
welche dann Ende 2007 mit einer Internationalen Konferenz
und einem Regierungstreffen, von der UNESCO und der
Konvention für Wanderarten gefördert, ihr Ende finden
werden. Diese Konferenz wird Regierungsvertreter aus
Spanien, Portugal, dem Kap Verde, Sao Tome und Principe,
Marokko, Mauretanien, Senegal, Gambia, Guinea-Bissau,
Guinea, Sierra Leone, Lybien, der Elfenbeinküste, Ghana,
Togo, Benin, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Gabon,
Kongo und Angola, natürlich die Vertretung der Kanaren, der
Azoren und Madeira zusammenbringen. Im Rahmen dieses
Regierungstreffens wird ein internationales Abkommen auf
ähnliche Weise wie das von ACCOBAMS für das Mittelmeer
oder das von ASCOBAMS für die Nordsee und dem nordöstlichen Atlantik getroffen, um die kleinen Walfische des
süd-ost Atlantischen Ozeans, zu schützen.
Während seiner Rede bei der offiziellen Eröffnungsfeier des
„Jahres des Delfines“ auf Teneriffa beglückwünschte sich
unser Präsident zu seiner Initiative und bekräftigte, dass das
seit den 80er Jahren vom LORO PARQUE und der Loro
Parque Fundación vorangetriebene Walschutzprojekt in
Macaronesien ein persönlich wichtiges sei. Die Bemühungen
fanden ihre Anfänge als Petra Deimer von der Notwendigkeit
die Bedeutung des Schutzes auf den Kanaren und den Azoren
Während der Ausflüge mit den Booten der Asociación Calderón
wurden verschiedenste Aktivitäten wie z. B. die Erfassung der
Position und Geschwindigkeit des Bootes ausgeführt.
Nº 84- März 2007
zu verbreiten schilderte, welches sie bereits
selbst auf der Inselgruppe des Kap Verde
erfolgreich vollbracht hatte. Mittlerweile sind
20 Jahre vergangen und alle Zeichen sprechen
dafür, dass Ende dieses Jahres 2007 nun endlich
die Convention für Internationalen Schutz
stattfinden wird. Dies und die Tatsache, dass
Wolfgang Kiessling Gründungsmitglied
der Organisation “Amigos de la CMS“
(Freunde des CMS- Conservation of Migratory Species
of Wild Animals) ist, erklärt, warum LORO PARQUE und
die Loro Parque Fundación sich mit solch großer Motivation
Die Schüler machten u.a . auch Verhaltensaufzeichnungen,
Videoaufnahmen, Tonaufnahmen und Fotos der Seitenflossen.
in die Aktivitäten des “Jahres des Delfines“ gestürzt haben,
indem sie viele Bildungsaktivitäten organisiert hat und nun
umsetzt. Als Folge dieser Initiativen erhielt die Loro Parque
Fundación Anfang März die offizielle Einladung der UNEPCMS zum Partner des “Jahres des Delfines 2007“.
Die Bildungs- und Umweltbewußtseinsaktivitäten, welche
die Loro Parque Fundación im Laufe dieses Jahres 2007
durchführen wird, haben es zum Ziel, die Notwendigkeit des
Schutzes der kleinen Wale unserer Meere zu übermitteln.
Diese Aktivitäten werden mit denen von TUI verbunden,
die Informationen in Reisekatalogen und Flugmagazinen
veröffentlichen wird und eine Internetseite (www.YoD2007),
auf welcher man Informationen über Wild-Wanderspezies
und den Haupfaktoren für die Verschlechterung ihrer
Lebensräume (wie z. B. der zufällige Fang mit treibenden
Netzen) finden kann. Die Initiative des „Jahres des Delfines“
ist in das UNESCO-Projekt “Jahrzehnt der Vereinten Nationen
für Bildung und anhaltende Entwicklung” integriert worden.
Die Kampagne soll die von den UN-Mitgliedsstaaten bis
2010 gesetzten Ziele, den an überhandnehmenden Verlust der
Biodiversität deutlich zu reduzieren, umsetzen.
Im Rahmen des “Jahres des Delfines“ präsentierte
die Loro Parque Fundación ein Video über die mit
Walbeobachtungsbooten durchgeführten Projekte mit
Oberschülern. Man zählte bei diesem Projekt mit der
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Zusammenarbeit der Asociación Excursiones Marítimas
Calderón (Gesellschaft für Meeresausflüge), welche uns
ihre Boote zur Verfügung stellten. Drei Tage fuhr die
Bildungsabteilung der Loro Parque Fundación mit den
Oberschülern aufs Meer, um verschiedene Aktivitäten wie z.
B. Fotoidentifikationen, Tonaufnahmen mit einem Mikrophon,
ätiologische Beobachtungen usw. durchzuführen. Die
Ergebnisse dieser Aktivitäten, welche vorab im Rahmen des
Projektes “Forschung bei Walfischen”ausgewertet wurden,
sind einmalig. Die Schüler zeigten einen erstaunlich hohen
Grad an Konzentration und hatten das richtige Bewußtsein für
den Schutz und den Respekt gegenüber Tieren entwickelt.
Dieses Video setzte ein Symbol für die Aktivitäten, welche
im Laufe des ganzen Jahres stattfinden und mit welchen die
Loro Parque Fundación versuchen wird Aufmerksamkeit auf
die Wichtigkeit des Artenerhalts, der im kanarischen Archipel
wohnenden oder sich auf der Durchreise befindenden Wale,
zu lenken. Um diese Projekte umsetzen zu können, werden
von den Ressourcen, die in der Aula de los Cetáceos
(Klassenraum der Wale) geschaffen wurden, Gebrauch
gemacht. Dieser wird zwei Funktionen erfüllen: Zum einen
wird er als Bildungsraum für Schulgruppen und Besucher des
LORO PARQUEs zur Verfügung stehen und zum anderen
wird er zum Treffpunkt für Online-Aktivitäten verschiedener
Bildungseinrichtungen der Kanarischen Inseln.
Während des ganzen Jahres des Delfines werden Ausstellungen
im Aula del Mar des LORO PARQUEs stattfinden wie auch
in den Ayuntamientos (Ämter Teneriffas) einiger Gemeinden,
bei denen die Beobachtung von Walen eine wichtige Rolle
spielt.
Es wird auch andere öffentliche Aktionen wie z. B. Programme
für die Erhöhung des Bekanntheitsgrades, Kunst in Beschäf
tigungstherapiezentren, Newsletter in den teilnehmenden
Bildungseinrichtungen, Werbung durch freiwillige Helfer
etc. geben.
Es ist eine sehr traurige Angelegenheit, doch ist zu erwähnen,
dass sich die Verwirklichung des „Jahres des Delfines“
mit dem tragischen Delfinenmassaker, das Jahr für Jahr in
Taiji (Japan) stattfindet, konfrontieren muss, bei welchem
die Fischer der Region auf grausamste Art und Weise
hunderte von Delfinen mit Harpunen abschlachten und
das Meereswasser rot färben. Das bedenklichste daran ist,
dass es Zoologische Einrichtungen gibt, welche von diesen
Massakern profitieren, indem sie von ihnen überlebende
Delfine für ihren Zoobestand kaufen und so gegen die Normen
des Weltverbandes für Zoologische Gärten und Aquarien
(WAZA) die grundlegendste Humanität verstoßen. LORO
PARQUE und Loro Parque Fundación möchten von
Neuem ihre tiefste Empörung und Verurteilung gegenüber
diese Art von Walfischabschlachtung und jegliche andere
Grausamkeiten an Tieren aussprechen.
So ist eines der Projekte eines mit Bildungseinrichtungen,
wo die Schüler über das Internet Wissen über die
Hauptbedrohungen der kleinen Wale erlangen sollen. Diese
Informationen werden in Form von speziell für dieses Projekt
entworfenen Computerspielen und interaktiven Austausch
übermittelt.
Aus allen teilnehmenden Schulen werden Klassen auserwählt,
die Ausflüge auf das Meer mit Booten der Asociación Calderón
machen können, während welcher sie sich von Bord aus mit
den Aufgaben der Wissenschaftler, die die Wale studieren,
vertraut machen sollen.
Loro Parque Fundación setzt sich für eine institutionelle Deklaration des kanarischen Parlamentes zu Gunsten Macaronesiens Walfische ein.
Innerhalb verschiedenster Anstrengungen, die die Loro
Parque Fundación im Rahmen des Jahres des Delfines unternimmt, hat sie eine institutionelle Deklaration des Kanarischen Parlamentes zu Gunsten des Schutzes der Walfische
in Macaronesien herbeigeführt. Diejenigen unter Ihnen, die
die Bemühungen der Stiftung von ihren Anfängen an verfolgt haben, werden mit Sicherheit wissen, dass dies eine
Initiative unseres Präsidenten war, für welche er sich seit
dem Ende der 80er Jahre mit der Unterstützung der wohl
bekannten Walfisch-Expertin und Umweltschützerin Petra
Deimer eingesetzt hat. Der Vorschlag der Loro Parque
Fundación wurde von allen politischen Gruppen mit Vertretung in der Regionalkammer mit aufrichtigem Interesse
begrüßt, was mit einer einheitlichen Approbation belegt
wurde. Mit dieser Vereinbarung beginnt dieser alte Traum
endlich an Form anzunehmen. Folgend der vollständige
Inhalt der Deklaration: „Das Parlament der Kanarischen
Inseln legt der Kanarischen Regierung nahe wiederum die
Regierung Spaniens dazu aufzufordern bei die Verwirklichung des „Jahres des Delfines“ zu kooperieren, welches
auch vom Umweltschutzprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Konvention der Wanderarten (CMS)
gefördert wurde, um jegliche Initiativen zu Gunsten des
Schutzes von Walfischpopulationen und zu Gunsten der
Deklaration der biogeographischen Region Macaronesiens als Meeresschutzgebiet für Walfische zu unterstützen.
Ankunft der Schülergruppen am Hafen am Ende der Aktivitäten.
Offizielle Eröffnung des “Jahres des Delfines” im Cabildo de Tenerife.
Nº 84- März 2007
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Loro Parque Fundación und die Handelsschranken
auf den Handel mit Wildvögeln der EU
Im Jahr 2005 wurde als Folge der Anhäufung von
Vogelgrippefällen bei Vögeln (ausgelöst durch den
H5N1 Vogelgrippevirus) und später auch bei Menschen als vorsorgliche Maßnahme der Import von
Wildvögeln aus anderen Ländern in die EU vorübergehend verboten. Die Sperre wurde von den EU-Mitgliedsstaaten wiederholt verlängert, während versucht wurde die EU dazu zu bewegen ein permanentes Verbot auszusetzen, hauptsächlich auf der Basis
von Tier- und auch Naturschutzgründen, der potentiellen Vogelgrippegefahr und von anderen Krankheiten
nicht zu schweigen. Am 11. Januar 2007 beschlossen
die leitenden Veterinärbeamten bei einer Konferenz
der EU- Mitgliedsstaaten auf Grundlage von Gesundheitsrisikomotiven durch die Vogelgrippe und andere
Krankheiten die permanente Handelsschranke auf den
Import von Wildvögeln für kommerzielle Zwecke. Dieses permanente Verbot soll am 1. Juli 2007 in Kraft
treten. Nur spezifische Länder oder Regionen, die bereits im Export von lebendigem, für den Handel bestimmten Geflügel anerkannt sind, werden die Einfuhrerlaubnis in die EU von Wildvögeln erteilt bekommen.
Einige Tierschutz-Organisationen haben die Hoffnung,
dass die dauerhafte Handelsschranke außergewöhnliche und vor dem Aussterben bedrohte Spezies be-
Gezüchtete Papageien anstatt aus der Wildniss entnommen.
Inakzeptable Haltungsbedingungen.
schützen und Millionen von Vögeln retten wird. Laut
CITES (Konvention des Internationalen Handels mit
gefährdeten Wildspezies aus der Fauna und der Flora),
behebt sich die Jahresziffer des weltweiten Handels
mit Wildvögeln auf ca. 1,5 Millionen. Aufgrund vom
Ausbleiben systemischer Prüfungen schwanken die
Schätzungen bezüglich der Sterbequote von gefangenen Vögeln bevor sie überhaupt das Ziel erreicht haben; wahrscheinlich beläuft sie sich auf ca. 75 %. In
den USA beinhaltet der Wild Bird Conservation Act
(Akt zum Schutz von Wildvögeln) von 1992 Klauseln,
welche den U.S.-Import von exotischen Vogelspezies
durch CITES und zuständige Behörden für den Import
von Spezies, die nicht von CITES unter Schutz stehen,
limitieren oder gar verbieten. Es wurde berichtet, dass
demzufolge legale und illegale Transporte in die USA
bedeutend abgenommen haben und dass ein wesentlicher Rückgang im Nestraub (von Papageien) in der
Neotropicalen Region zu verzeichnen ist, was als Argument für die EU-Handelsschranke verwendet wurde. Ein am 14. Februar 2007 von den „Beschützern
der Wildnis“ (Befürworter der EU-Handelsschranke)
veröffentlichter Artikel jedoch berichtet von einer Studie über illegalen Tierhandel , wahrscheinlich die genauste, die jemals vorgenommen wurde. Diese besagt,
Nº 84- März 2007
dass der Schmuggel einiger gefährdeter mexikanischer
Papageienspezies in die USA zunimmt und dass dies
die bereits erschöpften Papageienpopulationen an den
Rand des Aussterbens treibt. Dies verdeutlicht, dass
die Auswirkungen der absichernden Schranken noch
nicht klar auszumachen sind. CITES mit ihren 169
Mitgliedsstaaten, reguliert den internationalen Handel
mit Wildvögeln und führt strenge Kontrollen an nahezu allen bedrohten Spezies durch. Sie verhängt ebenso
internationale Handelsschranken auf Tiere von höchst
gefährdeter Spezies. Dennoch hat sie erkannt, dass
durch Schranken das Risiko von Schwarzmärkten erhöht
wird und deshalb hat sie sich enttäuscht bezüglich der
EU-Entscheidung geäußert. Die Lebensraumzerstörung
als Hauptbedrohung für die Wildvögel anführend, behaupten sie, dass die EU-Handelsschranke ebenso die
Unterminierung der verarmten Gemeinschaften, welche
vom nachhaltigen ökologischen Vogelhandel abhängen und so den Verlust des wirtschaftlichen Ansporns
die Vogelebensräume zu schützen, provozieren würde.
Die LPF wiederum stimmt dem aktuellen Verbot über den
Import von Wildvögeln in die EU aus zwei Gründen zu:
1) Artenschutzmotiv: Es gibt nach wie vor unausreichend triftige Beweise dafür, dass die Raten von aus der
Natur entnommenen Wildvögeln die Erhaltung gewährleisten können. Deshalb hält es LPF für sinnvoll mehr
in diese Angelegenheit zu investieren, denn zuverlässige Ergebnisse, was auch immer sie aufzeigen, können
dann als Hilfe für sinnvolle Entscheidungen verwendet
werden. LPF hat z. B. ein Projekt im Kamerun unterstützt, bei welchem objektive Informationen gesammelt wurden, um den dortlebenden Papageien zu helfen, längerfristig zu helfen. Die Projektleiter berichten,
dass die EU-Handelsschranke negative Folgen auf
die Haltungsbedingungen vor dem Export und auf die
Freisetzungsmöglichkeit ohne effektiv durchgeführte Gesundheitskontrollen hat (siehe Projektupdate).
2) Gesundheitsmotiv: Die aktuelle Situation hat unakzeptables Leiden und Tod zur Folge. Obwohl eine Studie der deutschen Regierung für CITES verdeutlicht,
dass die Todesrate von Vögeln während des Trans-
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ports im Rahmen des internationalen Handels bloß
1,36 % ausmacht, ist die Sterbensrate zwischen dem
Zeitpunkt des Fanges und dem der Abreise aus dem
Herkunftsland aufgrund von inadequaten Fang-, Transport- und Unterbringungsbedingungen deutlich höher.
Obwohl LPF für ein permanentes Verbot ist, sieht sie
zu Gunsten von CITES ein, dass einige bestimmte
Bedingungen geschaffen werden müssen. LPF hält es
für sinnvoll, in die permanente EU- Handelsschranke
auf den kommerziellen Import von Wildvögeln Begünstigungen für den legalen Import von Wildvögeln
aus Erhaltungsgründen zu integrieren. Das EU-Verbot
sollte ebenso Geschäfte mit Küken von Wildvögeln
der Zweitgeneration gewähren, welche bei CITES als
legale Haltung unter dem Verbot (wie momentan von
CITES gestattet) eingetragen sind. Die nationale CITES Behörde sollte die Schranke nicht als permanentes
Verbot auslegen, sondern sie sollte die Erhebung von
höheren Einschränkungen im internationalen Transfer
von gezüchteten Vögeln und allen anderen Vögeln als
Erhaltungsmaβnahmen interpretieren. Die von den befähigten Behörden konfiszierten illegal gefangenen Vögel, sollten nicht den Rest ihres Lebens in Isolierung
leben, sondern sollten so schnell wie möglich legalisiert werden (unter der Vorrausetzung, dass die Personen, die in ihren Transfer involviert waren, nicht davon
profitieren), damit sie mit Gleichgesinnten ein soziales
Leben aufbauen können und die Chance geschaffen
wird, dass sie brüten und somit in den meisten Fällen
einen wichtigen genetischen Beitrag leisten können.
Die EU-Handelsschranke wird Vogelzüchter in Entwicklungsländern auffordern, sich als EU- Händler
von gezüchteten Vögeln zu registrieren. CITES hatte vor einigen Jahren ein solches Registrationsys-
tem für Zuchttätigkeiten mit gefährdeten Spezies
entworfen, aber die EU entschloss sich gegen die
Einsetzung. LPF kann auf ihre erfolgreiche Laufbahn in der Zucht von Menschenhand (und somit den
Fang aus der Natur reduzierend) durchaus stolz sein.
Amazona rhodocorytha: eine gefährdete Spezies, der die Zucht
und der internationale Transfer helfen können.
Loro Parque Fundación aktualisiert sein Guide zum
Halten von Hauspapageien
Die Loro Parque Fundación möchte, dass alle Papageien auf dieser Welt, eine angemessene Behandlung
erhalten und unter artgerechten Bedingungen leben können. Sie hat vor kurzem Ihren Guide zum Halten
eines Heimpapageien aktualisiert und präsentiert hier eine verkürzte Version (die komplette Version ist
über www.loroparque-fundacion.org erhältlich oder schreiben sie die LPF an)
Reizvoll und verlangend
Jegliche Art von Haustieren braucht Pflege; insbesondere
die Heimpapageien. Papageien sind intelligente Vögel und
können eine intensive Freundschaft und Zuneigung zu ihren
Besitzern aufbauen.
Jeder, der sich dazu entscheidet einen Heimpapageien anzuschaffen, sollte dazu bereit sein eine große Verantwortung
auf sich zu nehmen.
Ihr Haustier – der Gesandte der Papageien
Wenn Sie sich einen Heimpapageien anschaffen
möchten, so stellen Sie bitte sicher, dass Sie alles nur
Mögliche darüber herausgefunden haben, wie man
diese Art von Papagei im Käfig halten soll und wie sie
im Freien lebt. Einige Papageien, die gezüchtet und
zum Verkauf als Haustiere angeboten werden, sind
vom Aussterben gefährdete Wildspezies. Diese Arten
von Papageien empfehlen wir nicht als Haustiere, es
sei denn Sie sind ein verantwortlicher Vogelzüchter.
Kaufen Sie sich einen gezüchteten Papageien, da diese
sehr viel geeinetere und freundlichere Haustiere sind
als die aus der Natur gefangenen wilden. Als Gegenleistung für die Feude, die Ihr Papagei Ihnen bereiten
wird, helfen Sie unsere Papageien und die in der Wildniss zu schützen – spenden Sie oder treten Sie der
Loro Parque Fundación bei.
Ein gesunder Start
Suchen Sie sich einen gesunden Papageien. Sie sollten
stets Papageien auswählen, die aus verlässlichen Quellen stammen, wo regelmäßige Gesundheitskontrollen
und Krankheitsuntersuchungen durchgeführt werden, so
wie in der Loro Parque Fundación.
Welche Art von Zuhause für Ihren Papageien?
Geräumig.
Die Loro Parque Fundación ist gegen die Haltung von
Heimpapageien in kleinen Käfigen. Der Käfig muss so
geräumig wie möglich sein. Denken Sie gut darüber
nach, wenn Sie sich einen größeren Papageien anschaffen möchten.
Falls Sie einen Raum allein für den Vogel zum sicheren
Herumfliegen aufbringen können – desto besser. Die
Loro Parque Fundación rät vom Eingriff in das Gefieder des Tieres ab (z. B. das Schneiden der Flügelfedern).
Der richtige Käfig
Ein angemessener Käfig ist in einem richtigen Zuhause von bedeutender Wichtigkeit. Ein Heimpapagei
wird den Käfig wie sein eigenes Territotium behandeln
– eine sichere Schutzstätte. Er sollte geräumig sein und
ein simples Design haben, welches einfach zum SauNº 84- März 2007
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
bermachen und Instandhalten ist. Wichtig – haben Sie
den Käfig an seinem vorgesehenen Platz und gut vorbereitet bevor Sie den Papageien in sein neues Zuhause
bringen. Sie sollten ebenso herausfinden, ob in Ihrem
Land Gesetze über die Maße der Käfige für Hausvögel
existieren. Stellen Sie sicher, dass Ihr Papagei sich in
einem guten Abstand zum Boden positioneren kann.
Ein geeigneter Ort
Der Käfig sollte an einem geeigneten Ort platziert
werden. Die Aussetzung an natürliches Licht ist gut,
stellen Sie den Käfig dennoch niemals ins direkte Sonnenlicht. Vermeiden Sie Plätze wo es zieht, aber die
eine gute Ventilation haben. Papageien sind gegenüber
chemischen Dämpfen und Gerüchen sehr empfindlich.
Auf dem Weg
Wenn Sie Ihr Haustier transportieren müssen, stellen
Sie sicher, dass Sie einen tauglichen Transportbehälter
benutzen. Haben Sie einen Transportbehälter bereit,
um im Notfall nicht einen unpassenden benutzen zu
müssen. Falls Sie ihn auf einem Flug mitnehmen, stellen Sie im Voraus sicher, dass Sie alle Bedingungen
kennen.
Ein reiches Umfeld
Die Qualität des Raumes ist wichtig. Wildpapageien leben in verzweigten Naturumgebungen mit vielen Dingen, die ihre diversen Aktivitäten stimulieren. Passen
Sie auf, dass Ihr Papagei sich nicht langweilt. Geben
Sie ihm frisches Holz und andere sichere Gegenstände
zum darauf herumkauen, wie auch einen Calciumstein.
Achten Sie ebenso darauf, dass seine Umgebung ihn
in Bewegung hält. Duschen Sie Ihren Papageien jeden
Tag, um sein Gefieder in Form zu halten.
Essen und trinken
Ihr Heimpapagei muss immer sauberes und sicheres Trinkwasser zur Verfügung haben und sich von
vogeltauglichem Futter mindestens zweimal am Tag
ernähren. Ein gesunder Papagei bekommt eine abwechslungsreiche Ernährung. Finden Sie Spezialinformation über Ernährung. Das Essen muss immer frisch
und hygienisch vorbereitet werden. Die Loro Parque
Fundación empfiehlt die Loro Parque Körnermischung
der angesehenen Premium-Kategorie von Versele.Laga
(www.versele-laga.com).
Ein soziales Leben
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie zum besten Freund
Ihres Heimpapageies werden. Papageien sind intelligente und soziale Vögel, die von viel Aufmerksamkeit,
Stimulation und positiver Bestärkung leben. Sich mehr
als einen Papageien zu halten, würde den Bedarf an
Aufmerksamkeit des einen senken.
Blaulatz- und Gelbbrustaras brachen viel Platz.
Ein Vogelhaus
Die Loro Parque Fundación kann Ihnen ohne Einschränkung den Vorteil eines Vogelhauses im Hause
oder außerhalb (geschützt) empfehlen. Dieses würde
Ihrem Vogel einen hohen Lebensstandard erlauben.
Geschniegelt und Gebügelt
Halten Sie die Umgebung Ihres Papageies sauber.
Tägliches Saubermachen beugt der Ansammlung von
organischen Substanzen vor, welche höchst schädliche Mikrosubstanzen für Ihren Papageien beherbergen
können. Stellen Sie sicher, dass nichts Schädliches in
den Käfig fallen kann.
Ist er krank?
Ein verantwortungsvoller Papageienbesitzer sieht sich
seinen Vogel täglich an. Im Falle von seltsamen Anzeichen konsultieren Sie immer Ihren Tierarzt, der Erfahrung mit Vögeln hat. Wie auch andere Wildvögel,
haben Papageien spezielle medizinische Bedürfnisse
und profitieren von einem jährlichen Check-up.
Hauspapageien müssen gesund und glücklich sein und
lange leben. Wenn Sie ausführlich informiert und vorbereitet sind, um sich einen eigenen Papageien anzuschaffen, werden Sie einen neuen, wundervollen Freund
haben.
Noch sicherer
Seien Sie sich sicher, dass die Tür eines jeden Käfigs
oder Vogelhauses sicher ist. Wenn Ihr Papagei in einem
Raum ist, markieren oder bedecken Sie die Fenster und
stellen Sie sicher, dass er nicht aus dem Raum oder
dem Vogelhaus herauskommt. Passen Sie auf, dass Ihr
Papagei sich nicht an Orten verliert, wo sich andere
Tiere befinden, eingenommen andere Haustiere, die
ihn verletzen oder töten könnten. Halten Sie alles von
Ihm fern, was für den Papageien giftig sein könnte.
Papageien können gestohlen werden, so treffen Sie alle
nötigen Vorkehrungen, um dies zu vermeiden. Papageien haben kräftige Schnäbel, welche Sie schmerzvoll
beissen können. Lernen Sie den Charkter Ihres Papageien und seine Warnsignale zu deuten.
Sonnensittiche: Laut aber als Haustiere beliebt.
Nº 84- März 2007
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Der gefährdete Prachtlori - nicht als Haustier geeignet.
Rosellas: Gute Gefährten.
Anleitung für Mindestmaße eines Käfiges (herausgegeben vom deutschen Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten)
GESAMTLÄNGE
DER VÖGEL IN CM
BEZOGEN AUF
ARTEN
MAßE DES KÄFIGS/
DER VOLIERE
LÄNGE X BREITE X
HÖHE IN M
GRUNDFLÄCHE
DES SCHUTZRAUMES IN M²
GESAMTLÄNGE
DER VÖGEL IN CM
BEZOGEN AUF
ARTEN
MAßE DES KÄFIGS/
DER VOLIERE
LÄNGE X BREITE X
HÖHE IN M
GRUNDFLÄCHE
DES SCHUTZRAUMES IN M²
bis 25
1,0 x 0,5 x 0,5
0,5
bis 25
1,0 x 0,5 x 0,5
0,5
über 25 bis 40
2,0 x 1,0 x 1,0
1,0
über 25 bis 40
2,0 x 1,0 x 1,0
1,0
über 40
3,0 x 1,0 x 2,0
2,0
über 40
3,0 x 1,0 x 2,0
2,0
1. Sittiche mit den Gattungen:
Alisterus, Aprosmictus, Aratinga, Barnardius, Bolborhynchus, Brotogeris, Cyanoliseus, Cyanoramphus, Enicognathus, Eunymphicus, Geopsittacus, Leptosittaca,
Myiopsitta, Nandayus, Neophema, Ognorhynchus, Pezoporus, Platycercus, Polytelis,
Prosopeia, Psephotua, Psittacula, Purpureicephalus, Pyrrhura, Rhynchopsitta
2. Kurzschwänzige Papageien mit den Gattungen:
Agapornis, Amazona, Bolbopsittacus, Cacatua, Callocaphalon, Calyptorhynchus,
Coracopsis, Cyclopsitta, Deroptyus, Eclectus, Eolophus, Forpus, Geoffroyus, Graydidascalus, Gypopsitta, Hapalopsittaca, Micropsitta, Nannopsittaca, Nestor, Pionites,
Pionopsitta, Pionus, Poicephalus, Prioniturus, Probosciger, Psittacara, Psittacella,
Psittaculirostris, Psittacus, Psittinus, Psittrichas, Strigops, Tanygnathus, Touit, Triclaria.
GESAMTLÄNGE
DER VÖGEL IN CM
BEZOGEN AUF
ARTEN
MAßE DES KÄFIGS/
DER VOLIERE
LÄNGE X BREITE X
HÖHE IN M
GRUNDFLÄCHE
DES SCHUTZRAUMES IN M²
GESAMTLÄNGE
DER VÖGEL IN CM
BEZOGEN AUF
ARTEN
MAßE DES KÄFIGS/
DER VOLIERE
LÄNGE X BREITE X
HÖHE IN M
GRUNDFLÄCHE
DES SCHUTZRAUMES IN M²
bis 40
2,0 x 1,0 x 1,5
1,0
bis 20
1,0 x 0,5 x 0,5
0,5
über 40 bis 60
3,0 x 1,0 x 2,0
1,0
über 20
2,0 x 1,0 x 1,0
1,0
über 60
4,0 x 2,0 x 2,0
2,0
3. Aras mit den Gattungen:
Anadorhynchus, Ara, Cyanopsitta, Diopsittaca
4. Loris und andere nektertrinkende Arten mit den Gattungen:
Chalcopsitta, Charmosyna, Eos, Glossopsitta, Lathamus, Loriculus, Lorius, Neopsittacus, Oreopsittacus, Phigys, Pseudeos, Psitteuteles, Trichoglossus, Vini.
Die Anleitungen zeigen die minimalen Käfigmaße. Loro Parque Fundación würde
gerne noch größere Maße sehen, so groß wie es sich der Besitzer erlauben kann
– Ihr Papagei wird Ihnen jeden weiteren Zentimeter danken.
Nº 84- März 2007
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Treffpunkt Loro Parque
Am zweiten Abend ihres Gastspiels auf Teneriffa spielten
die Berliner Philharmoniker mit der 2. Sinfonie von Gustav Mahler ein sehr anspruchsvolles Konzert. Und trotzdem ließen es sich einige Musiker des weltberühmten
Orchesters nicht nehmen, den Tag im LORO PARQUE
zu verbringen. Sarah Willis, Hornistin und Vertreterin
der Philharmonischen Gemeinschaft verriet, dass alle
fünf Musiker leidenschaftliche Tierliebhaber sind und
es für sie ein langgeplantes „Muss“ war, den Park zu
besuchen. „Als Papageienfreaks wollten wir zunächst
alles über die einzigartige Sammlung des Parks und die
ehrgeizige Arbeit der Stiftung des LORO PARQUE erfahren. Aber auch all die Attraktionen wie die Orcas haben uns so beeindruckt, dass wir am liebsten noch viel
länger geblieben wären.“
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by the Council
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Planning
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das Ministerium
für Umwelt
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Regierung
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Government,
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2007-2013
dem Thema
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Natura
2000von
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den meist gefährdeten Lebensräumen Europas auf lange Sicht zu sichern.
Fast 100 Teilnehmer wurden mit Informationen über die Artenerhaltungsarbeit der Loro Parque Fundación (LPF) versorgt, und am zweiten Tag wurden
sie zu einem Mittagessen und Besuch im LORO PARQUE eingeladen. In seiner
Rede während der Mittagspause betonte Herr Wolfgang Kiessling, Präsident
der LPF, die wichtigsten Tätigkeiten und Erfolge der LPF. Anschließend an die
Orkavorstellung besuchten die Delegierten die „Aula del Mar“ (Klassenzimmer des Meeres), wo sie detaillierteste Informationen über die Forschungstätigkeiten mit dieser Spezies und den marine Ressourcen, ihren Bildungsprogrammen und den anfallenden Arbeiten in der Zuchtstation erhielten.
Im Februar kam Disney Channel in den LORO PARQUE, um hier einen
Schulwettbewerb zwischen verschiedenen Schulen der Kanarischen Inseln aufzunehmen. Der Wettbewerb wird in gesamt Spanien, unterteilt
in die einzelnen Regionen, von dem Sender ausgetragen und gesendet.
LORO PARQUE diente als perfekte Kulisse für die Wissensfragen, die
sich rund um Allgemeinwissen aber auch zoologische Themen bewegten.
Nº 84- März 2007
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
LP Neuigkeiten
Vertreter der Spanischen Regierung
zu Besuch im Loro Parque
Die Vertreter der Spanischen Regierung auf den Kanaren
unter Führung von José Segura Clavell nutzten die letzten
Stunden des Jahres 2006, um dem LORO PARQUE einen
gemeinsamen Besuch abzustatten. Sie unterstrichen damit
offiziell den enormen Beitrag, den der Park geleistet hat,
um den Bekanntheitsgrad der Inselgruppe und somit auch
Spaniens weltweit zu erhöhen und bekundeten die große
Bedeutung, die LORO PARQUE als Unternehmen in der
Wirtschaft der Kanaren einnimmt. Zugleich ließen sie sich
von der neuesten Attraktion, den Orcas, beeindrucken und
genaßen nach Seguras Worten den kleinen Rundgang „in
dieser einzigartigen, außergewöhnlichen Oase voller Exotik“
Der Riesentukan: Was für ein Schnabel!
7 neue Pinguine im Schneegestöber
– Loro Parque machts möglich
Ein echter wilder Schnabel im
LORO PARQUE
Seit einigen Tagen kann man im LORO PARQUE auf Teneriffa,
neben der weltgrößten Papageienkollektion, die über 350 Arten
und Unter-arten umfasst, auch Tukane sehen. In das Aquarium des
Zoos zogen in den Dschungelteil mit südamerikanischen Fischen,
der sich oberhalb eines Flusslaufs befindet, ein Paar Riesentukane
(Ramphastos toco) ein. Der zur Familie der Tukane (Ramphastidae)
gehördene Riesentukan macht seinem Namen alle Ehre, denn er ist
mit bis zu 65 cm Körperlänge der größte Vertreter seiner in Südamerika weit verbreiteten Familie. Das Markenzeichen der Art ist aber
der bis zu 22 cm lange gelb-orangenfarbene Schnabel, an dessen
Ende sich ein großer schwarzer Punkt befindet. Auch die weiße
Kehlpartie lässt den ansonsten schwarzen Vogel mit blauen Augenringen im orangefarbenen Augenfeld besonders hervorstechen. In
der Natur wird der lange Schnabel dafür benutzt an Beeren und
andere Früchte heranzukommen. Auch Nester anderer Vögel werden
damit leergeräumt. Der mächtig wirkende Schanbel ist durch seine
Hornlamellenstruktur extrem leicht gebaut und am Rand gezähnt
und somit kann er leicht auch als Fruchtpresse dienen. Außerdem hat
der leuchtende Schnabel auch Signalfunktion und wird bei der Balz
der Tiere eingesetzt. Da die dünne franzige Zunge die Nahrung nicht
in den Schlund transportieren kann, wird diese mit der Schnabelspitze aufgenommen und dann durch Aufrichten mit Schwung nach hinten in den Schlund geworfen. Der Dschungelbereich im Aquarium
des Loro Parque ist sehr offen gestaltet und somit können die Besucher die neuen Riesentukane aus erster Nähe und ohne trennendes
Gitter in einem sehr natürlichen Lebensraum beobachten.
10
Es schneit auf Teneriffa. Und wie. 12 Tonnen Schnee rieseln
pro Tag herab auf die Felsenlandschaft bei einer Temperatur von null Grad Celsius. Draußen brennt die Sonne vom
Himmel, und die Strände sind voll von Sonnenhungrigen.
Aber hier drinnen, in der größten Antarktis-Nachbildung
der Welt, ist Schnee ein Segen. Die kleinen Kerle, die wie
Menschen aufrecht gehen, Federn haben wie Vögel und Flossen wie Fische, fühlen sich pudelwohl. Und sie sind die
Stars des LORO PARQUE. Kaum etwas fasziniert Menschen mehr als die tollpatschige Possierlichkeit der Pinguine.
In „Planet Penguin“ ist die Antarktis auf insgesamt fast 4000
Quadratmetern perfekt imitiert. Der größte Kühlschrank der
Welt sorgt für die richtigen Temperaturen, das Wasser, kontinuierlich auf sieben Grad gehalten, ist durch ein aufwändiges
Filtersystem stets sauber und kristallklar. Auch die Lichtverhältnisse sind exakt die gleichen wie in der Antarktis. So haben
die Besucher im LORO PARQUE die einmalige Gelegenheit,
Königs- und Esels-Pinguine, Felsen- und Zügel-Pinguine
hautnah in der Umgebung zu erleben, die diesen Tieren genau
entspricht. Wie wohl sich die Pinguine in ihrer neuen Heimat
fühlen, zeigt sich auch daran, dass sie sich schon fleiβig vermehrt haben. Erst jüngst gab es 7 neue Küken, und derzeit haben 20 Weibchen Eier in ihre kunstvoll gebauten Nester gelegt.
Wenn die Besucher auf dem Laufband an dem antarktischen Schauspiel vorbei gleiten, ist ihnen ihre Freude und
ihr Staunen ins Gesicht geschrieben. Auf der eisigen Felsenlandschaft geht es bunt und aufregend zu. Da wird geschmust und gestritten, gearbeitet und gefaulenzt, gefressen
und geschlafen, geliebt und vergnügt – und bei all dem ist
der Zuschauer hautnah dabei. Aber dieses Schauspiel soll
den Menschen nicht nur die Schönheit der antarktischen
Welt zeigen, es soll die Besucher auch dazu sensibilisieren, diese Natur zu achten, zu schützen und zu bewahren.
Nº 84- März 2007
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Minister Berriel in der Papageienzuchtstation La Vera
Mit der Teilnahme an der XXIX thematischen Tagung im
Rahmen der Red de Autoridades Ambientales (Netzwerk
der Umweltbehörden) zusammenfallend, nahm der Minister
für Umwelt- und Raumordnung der Kanarischen Regierung,
Domingo Berriel Martínez die Gelgenheit wahr, um die Papageienzuchtstation der Loro Parque Fundación in La Vera
zu besuchen. Begleitet von Juan Carlos Moreno Moreno, Generaldirector für Umweltpolitik, wurden beide von Wolfgang
Kiessling, dem Präsidenten der LPF, und Angestellten durch
die Installtionen geführt. Herr Kiessling erzählte seinen aufmerksamen Gästen von der Entstehung der Zuchtstation und
ihrer wichtigen internationalen Rolle als genetische Papageienreserve und der wichtigen Funktion der Artenerhaltung
gefährdeter Spezies. Der Minister und sein Generaldirektor
bekamen tiefe Einblicke in die Zuchtstation , um sich so ein
Bild vom professionellen Zuchtniveau oder den wichtigen
wissenschaftlichen Tätigkeiten, die in der größten Papageienzuchtstation der Welt durchgeführt werden, machen zu können.
im Loro Parque vor. Die Tierärtzte hatten ein variiertes Programm, welches eine Diskussionsrunde über die Vogelgrippe und ihrer fortwährenden Folgen auf die Zoos von AIZA
mitinbegriff. Im Namen des Loro Parque hielt Dr. Sara Capelli einen Vortrag über einen klinischen Fall eines Eselspinguins (Pygoscelis papua), bei welchem eine Magenspiegelung und eine Gastrostomie angewandt wurde. Während
ihres Besuches im Park bekamen die Meetingsteilnehmer
von unserem Veterinärsteam eine Führung durch die Klinik.
Loro Parque und Siam Park auf
der FITUR 2007
FITUR 2007 war das erste große Event im Tourismussektor in diesem Kalenderjahr.Während fünf Tagen intensivster Arbeit wurde das
komplette Angebot vom 31. Januar bis zum 4. Februar von Veranstaltern und touristischen Reisezielen auf der ganzen Welt in Madrid
präsentiert. Unter ihnen auch der Loro Parque und der Siam Parque
mit einer beeindruckenden und starken Präsenz.
Herr Kiessling erläutert Minister Berriel und Juan Carlos
Moreno die verschiedenen Seiten der Zuchtstation.
Loro Parque, Gastgeber der AIZA
Meetings
Loro Parque ist Gründungsmitglied des Iberischen Zoo- und
Aquarienverbands (AIZA), ein professioneller Verband, welcher für seine Mitgliedzoos und Aquarien aus Spanien und
Portugal hohe Standards vorsieht. Am 26. und 27. Januar war
der Loro Parque Gastgeber des Verbandmeetings, welches im
Hotel Botánico abgehalten wurde. So fand das regelmäßige
Treffen des AIZA Gremiums, in welchem der Loro Parque
vertreten ist, und das Jahresmeeting über Bildung und Arbeitsgruppen in der Tierschutzmedizin fand. Das Programm
über Bildung beinhaltete signifikante Diskussionen über die
Auswertung erzieherischer Arbeit und ein Gastsprecher zu
diesem Thema war Dr. Steven Yalowitz, ein Spezialist in
Zielgruppenforschung vom Monterrey Bay Aquarium, Kalifornien, USA. Zur erzieherischen Arbeit im Loro Parque
hielt Dr. Javier Almunia einen Vortrag über Kommunikations- und Umweltbewußtseinsstrategien mittels neuen Technologien und führte diese in der „Aula del Mar“ (Klassenraum des Meeres) während des Besuches der Teilnehmer
Nº 84- März 2007
Herr und Frau Kiessling und das Loro Parque Team vor unserem Stand auf der FITUR.
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Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
News der Loro Parque Fundación
Die große Sensation: ein weiterer
Spix-Ara ist geboren
Wenn auf der gesamten Welt nur noch 72 Exemplare einer Tierart existieren, ist die Geburt von Numer 73 eine
Sensation. Wenn darüber hinaus diese Art in der Natur
bereits ausgestorben ist und nur noch in Menschenobhut existiert, ist diese Sensation umso größer.Mit dem
kleinen Spix-Ara (Cyanopsitta Spixii), der vor Kurzem
geschlüpft ist, ist der Stiftung „Loro Parque Fundación“
ein einzigartiger Erfolg bei der Züchtung des weltweit
seltensten Vogel, der zudem Symbol für alle vom Aussterben bedrohten Papageien geworden ist, gelungen.
Natürlich weiß der Kleine – oder die Kleine (zur Geschlechtsbestimmung ist es noch ein bisschen verfrüht)
– in seinem zarten Alter gar nicht, dass er etwas ganz
Besonderes ist. Mit 14,4 Gramm Geburtsgewicht ist
das Küken aus dem wohl bestgehütetem Ei der Welt geschlüpft. Mit viel Appetit nimmt es seine Nahrung, einem Brei aus Getreide, Vitaminen, Enzymen und Eiweiß,
auf und konnte inzwischen sein Gewicht schon mehr
als verdoppeln. Um kein unnötiges Risiko einzugehen,
zieht das Team der Stiftung den kleinen Vogel mit aller
Liebe per Hand auf.Dieser Nachwuchs lässt die Hoffnung aller Züchter und aktiver Umweltschützer wachsen,
die den gemeinsamen Traum haben, in näherer Zukunft
den Spix-Ara in seinem ehemals natürlichen Umfeld,
der Caatinga in Brasilien, wieder auswildern zu können.
Nach zahlreichen Erfolgen in ihrer Züchtung und jahrelanger Erfahrung mit dieser Papageienart führt die „Loro
Parque Fundación“ das ehrgeizige Projekt weltweit an.
in der “Aula del Mar” des LORO PARQUE statt.
An dieser nahmen der Generaldirektor für Bildungsförderung der kanarischen Regierung: Dr. Rafael Juan
González, der General Vizedirektor der Caja Madrid,
Ignacio Soria, die Verantwortliche für Kommunikation
der kanarischen CEPSA, Belén Machado, der Generaldirektor des LORO PARQUE, Wolfgang Kiessling,
und der Verantwortliche des Bildungsdepartments der
Loro Parque Fundación, Dr. Javier Almunia teil.Anlässlich des offiziellen Beginns der Bildungsaktivitäten im
neuen Informatikraum für Umweltbewußtseinsbildung
der “Aula de los Cetáceos” (Klassenraum der Wale),
gefördert von Caja Madrid und CEPSA, wurden die
Bildungsprojekte des Programmes vorgestellt. Darunter
auch das kulturelle Austauschprojekt zwischen Schülern
der kanarischen Inseln und Venezuela, um sie für die
Wichtigkeit der Zusammenarbeit in der Entwicklung
(Vereint für die Entwicklung) zu sensibiliesieren und
ein Programm, das die ökologischen Probleme der marine Ressourcen mittels Projekte mit geretteten Schildkröten (das Meer der Schildkröten) verdeutlichen soll.
Der Präsident der Kanarischen
Inseln ist Ehrenmitglied der Loro
Parque Fundación
Vorstellung des LORO PARQUEBildungsprogrammes für den Kurs
2006/2007
LORO PARQUE erhöht sein Bildungsangebot mit
Neuheiten wie einem Informatikraum für Kinder und
Projekte mit geretteten Schildkröten.Am 26. Oktober 2006 fand eine Präsentation der Bildungsprojekte des LORO PARQUE für den Kurs 2006/2007
12
Wir freuen uns mitteilen zu dürfen, dass der President
der Kanaren, Adán Martín Menis Ehrenmitglied der
LPF geworden ist. Herr Martín teilt diese Ehre mit
seiner Majestät Königin Sikrit von Thailand und Don
Luis Afonso de Borbón und martínez-Bordiú, Herzog
von Anjou. Die Einladung von des Presidenten der Loro
Parque Fundación, Sr. Wolfgang Kiessling annehmend
schrieb Martín: „Der bemerkenswerte und anerkannte
Werdegang der Loro Parque Fundación im Kampf um
den Erhalt der Natur und der Umwelt und, im Speziellen im Schutz verschiedener Pagageienspezies und seiner Vorkommen, ist vollkommen im Einklang mit den
Zielen der kanarischen Regierung und deshalb ist es mir
eine besondere Ehre die Einladung als Ehrenmitglied
in der Fundación anzunehmen und so als President der
Kanaren an diesem Fortschritt teilhaben zu dürfen.“
Nº 84- März 2007
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
LPF News/ Criadero La Vera
Neuigkeiten der Papageienkollektion der LPF
Die Zuchtsaison 2006 nähert sich langsam seinem Ende zu, da
überrascht ein ganz besonderes Papageienpaar mit einem zu dieser Jahreszeit nicht erwarteten Gelege. Ein Paar Borstenkopfpapageien (Psittrichas fulgidus) legte Ende Oktober zwei Eier, die
sich bei einer Kontrolle beide als befruchtet herausgestellt hatten.
Da dieses Paar in der Vergangenheit bereits zweimal erfolglos gebrütet hat, die Eier wurden während der Brutzeit beschädigt oder
starben ab, hatten wir uns entschlossen, diese nach etwa 14 Tagen
Brutdauer in den Inkubator zu überführen. Hier schlüpfte am 24.
November selbstständig der erste kleine Borstenkopfpapagei. Er
brachte 19,2 g auf die Waage und war putzmunter. Das angebotene Futter wurde sogleich gierig aufgenommen. Schon am 6. Lebenstag hat das Küken sein Schlupfgewicht mehr als verdoppelt.
Das zweite Ei ließ sich mit dem Schlupf Zeit. Schon ein Tag nachdem das erste Küken geschlüpft war, begann auch das zweite
Küken im Ei zu piepsen, allerdings hatte es die Eischale noch nicht
angepickt. Dieser Zustand hielt weitere zwei Tage an. Das Küken
piepste immer lauter, pickte aber nicht an. Daraufhin entschlossen wir uns, Schlupfhilfe zu leisten. Wir öffneten ein etwa 2 mm
großes Kontrollfenster am stumpfen Pol des Eies und gaben etwas
Flüssigkeit (Ringer-Lactat-Lösung) in das Ei. Dies wiederholten
wir noch einige Male und das Küken vitalisierte merklich. Einige
Stunden später war das Ei, dann auch von innen abgepickt und am
nächsten Morgen war das Küken dann selbstständig geschlüpft.
Die Freude war groß nun zwei junge Bostenkopfpapageien zu haben,
die durch die gemeinsame Aufzucht zu gleich sozialisiert werden.
Das zweite Küken war mit 17,5 g Schlupfgewicht etwas leichter als
das Erstgeschlüpfte, entwickelte sich aber genauso prächtig wie dieses. Junge frisch geschlüpfte Borstenkopfpapageien haben eine ganz
dichte gelbliche Bedunung, was daraufhin deutet, dass sie auch in
steht inzwischen kurz vor dem Ausfliegen nachdem es liebevoll von
seinen Eltern umsorgt wurde. Früher wurde diese Art, wie viele andere grünen Aratinga-Arten auch, regelmäßig in größeren Stückzahlen
Junger Ouvéa-Sittich.
importiert, stieβen aber nie auf großes Interesse bei den Züchtern,
deshalb sind nur ganz wenige Zuchterfolge dieser Art bekannt. Heute zählt diese Keilschwanzsittichart schon zu den Raritäten und man
sollte inzwischen größten Wert darauf legen, sie züchten zu können,
denn ansonsten besteht die große Gefahr, dass diese Papageienart über
kurz oder lang aus den Volieren der Papageienzüchter verschwinden
wird, da wohl keine Tiere mehr aus der Natur importiert werden.
Das neue Jahr fing für die Loro Parque Fundacion bestens an,
denn am 4. Januar um 8.30 Uhr morgens schlüpfte ein kleiner
Spix-Ara (Cyanopsitta spixii). Wir hatten das Glück dabei zu
sein und so konnte der Schlupf mit einer Video-Kamera festgehalten werden. Den Video-Clip des Schlupfes kann man sich direkt im Internet auf der Homepage der Loro Parque Fundacion
unter der Adresse: www.loroparque-fundacion.org anschauen.
Der kleine Spix-Ara eröffnete damit die Zucht-Saison 2007 schon
sehr früh. Seitdem das Spix-Ara- Zuchtpaar im Januar 2004 zusammengesetzt wurde, ist dies nun schon das vierte Jungtier, das von
diesem Paar erbrütet würde. Meist legt das Weibchen jedoch nur ein
Ei, so auch dieses Mal. Das Weibchen bebrütete das Ei selbst, bis das
Küken das Ei anpickte und man es dann einen Tag vor dem Schlupf in
den Inkubator überführt, wo es dann problemlos von selbst schlüpfte.
Nun wird das Jungtier von Hand aufgezogen, um jegliches Risiko zu
vermeiden. Es entwickelt sich hervorragend und nach 37 Tagen wog
es bereits 288 g, 20 Mal mehr als sein Geburtsgewicht von 14,4 g. Dies
ist der Grund warum wir überzufrieden mit seiner Entwicklung sind.
Der Perusittich und der Chefbetreuer Pedro.
höheren Gebieten leben. In Neuguinea kommt diese Papageienart
in Bergwäldern zwischen 600 und 2.000 m über NN. vor. In den
Zoos der Welt gehören die Borstenkopfpapageien zu den absoluten Raritäten, Zuchten sind bisher nur vereinzelt gelungen, umso
mehr freuen wir uns über die jüngsten Erfolge. Im Januar wogen
die Küken jeweils etwas mehr als 500 g und die ersten roten Federn fingen an zu wachsen. Sie haben stets einen ordentlichen Appetit und geben keine Ruhe bis ihre Bäuchlein nicht gefüllt sind.
Eine weitere Überraschung bescherten uns unsere Carrikersittiche
(Aratinga wagleri frontata). Erstmalig in der Geschichte des Loro
Parque wächst ein Küken dieser Art in unserer Zuchtstation heran. Es
Nº 84- März 2007
Im Dezember bekamen wir vom deutschen Papageienzüchter Paul
Hahn einen männlichen Uvea-Hornsittich (Eunymphicus cornutus
uveaensis). Mit diesem zusätzlichen Vogel bildeten die vier beeindruckenden Vögel zwei Pärchen und im Februar, erstmals in der
Geschichte des Loro Parque, sind junge Ouvéa-Hornsittiche (Eunymphicus cornutus uvaeensis) geschlüpft. Die jungen Vögel wurden
zunächst bestens von ihren Eltern versorgt bis bei einer weiteren Kontrolle einige Tage später, zwei Jungtiere tot und zerbissen im Nistkasten aufgefunden wurden. Der dritte erst drei Tage alte Jungvogel hatte
eine Bisswunde am Kropf, lebte aber noch. Er wurde sofort entfernt
und in die Baby-Station des Loro Parque zur Handaufzucht gebracht.
Die Wunde ist inzwischen verheilt und der Kleine hat sich bestens
erholt und wird nun liebevoll von den Pflegerinnen der Station aufgezogen. Diese Vögel sind in der Natur stark vom Aussterben bedroht.
Die 20 im Jahr 2006 vom Fernsehsender VOX im deutschsprachigen Raum ausgestrahlten Folgen der Serie „Menschen,
13
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
LPF News/Zuchtstation La Vera
Tiere und Doktoren“, in denen der Loro Parque beteiligt war,
haben uns viele positive Resonanzen und Glückwünsche beschert. Dafür herzlichen Dank. Inzwischen wurden 10 weitere Folgen der Serie aufgezeichnet, die Mitte bis Ende Februar
2007 täglich jeweils um 17 Uhr bei VOX ausgestrahlt wurden.
Zamora, als Vertreter der Loro Parque Fundación hielt eine
Präsentation, die einen Überblick über diverse Papageienhaltungstechniken schaffte: Bereicherung der Umwelt, Designs
von Käfigen und Nestern, Präventivmethoden und Hygiene
in Zuchtstationen, Hilfetechniken für assistiertes Schlüpfen.
Die beiden Lear-Ara Paare (Anodoryhnchus leari), die die Loro Parque Fundacion im November 2006 von der brasilianischen Naturschutzbehörde IBAMA aus dem Zoo Sao Paulo in Brasilien bekommen hat, haben inzwischen die Quarantäne-Station verlassen und
sind paarweise in große Flugvolieren in der Zuchtstation La Vera
eingezogen. Um für die Tiere eine möglichst naturgetreue Umgebung zu schaffen, wurde die Rückwand der Voliere mit rötlichem
Kunstfels gestaltet, der an die Felsenkliffs der Caatinga Brasiliens
erinnert. Die Felsenhöhlen werden von den Lear-Aras täglich zur
Übernachtung aufgesucht und während der Brutzeit als Bruthöhlen
benutzt. Die Kunsthöhlen sind so gestaltet, dass sich im Fels zwei
größere Spalten auftun, an deren Ende große Holzbrutkästen angebracht sind, die dann als Brutkammer genutzt werden können.
Ebenfalls früh im Jahr beginnen regelmäßig die Keas (Nestor notabilis) mit ihrer Brut. Beide Paare hatten in diesem Jahr befruchtete Gelege und vier Küken sind inzwischen geschlüpft. Auch bei den Loris
sind die ersten bemerkenswerten Jungvögel geschlüpft, neben dem
ersten Braunlori (Chalcopsitta duivenbodei), auch ein Schimmerlori
(Chalcopsitta sintillata), zwei Neukaledonien-Allfarbloris (Trichoglossus haematodus deplanchii), Schönloris (Charmosyna placentis)
sowie Einsiedlerloris (Phigys solitarius). Die Rosakakadus (Eolophus roseicapilla) sind stets die ersten Kakadus, die mit dem Brutgeschäft beginnen. Drei befruchtete Eier werden derzeit bebrütet.
Vom Berliner Papapgeienzüchter Martin Guth erhielten wir eine
männliche Königsamazone (Amazona guildingii) in Zuchtgemeinschaft. Da unser Paar bisher immer nur unbefruchtete Gelege produziert hatte, soll das neue Männchen nun mit unserem
Eier legenden Weibchen für bessere Ergebnisse sorgen. Die beiden Königsamazonen haben inzwischen eine große bepflanzte
Zuchtvoliere in der Zuchtstation La Vera bezogen und wir hoffen,
dass die beiden schnell zu einem neuen Paar zusammenfinden.
Fröhliche Papageientaucher
Unsere Kolonie der atlantischen Papageientaucher (Fratercula
arctica) entwickeln sich prächtig in ihrer eigenen „Planet Penguin“ Ausstellung. Die Schnabelfärbung der kleinen Vögel,
die 2002 aus Island hergebracht wurden, ist sehr aufgeweckt
und im letzten Jahr haben sie die ersten Eier gelegt. Sie waren
zwar unbefruchtet, doch ist dies für die ersten Brutversuche in
der Natur wie auch in Käfighaltung normal. Wir sind jedenfalls gespannt was sie uns dieses Jahr anbieten werden. Als wir
feststellten, dass die Geschlechterverteilung der Vögel sehr
unausgeglichen war, brachten wir 60 weitere Jungvögel in unseren Park, die sich unserer Pinguinkolonie anschlossen. Diese
neuen Vögel haben sich hervorragend bei uns eingelebt und,
lernen schon eifrig von ihren älteren Kameraden, obwohl sie
erst innerhalb von drei oder vier Jahren anfangen werden zu
brüten. Die Besucher können sie leicht unterscheiden, da ihnen
immernoch die fröhlichen Farben auf deren Schnäbeln fehlen.
Lear-Ara daheim auf der Felsenklippe.
IV. Papageienkulturtreffen
Am 20. und 21. Januar fand in Barcelona das IV. Treffen
zur Zucht und Haltung von Papageien statt. Im Rahmen des
“XX Internationalen Ausstellungswettbewerbs über Züchtungen Ciutat de Valls” ist das Treffen zum Bezugspunkt für
Spezialisten in diesem Sektor geworden und ermöglichte den
Austausch von Erfahrungen, den Erwerb von neuem technologischen Wissen und das Schließen neuer Geschäftskontakte.
Der Kongress war wieder einmal von dem Psittacus Catalonia Unternehmen gesponsort worden, wobei man auch auf die
Unterstützung der LPF zählen konnte. Redner verschiedener
Fachrichtungen teilten ihr Wissen und der Biologe Rafael
14
Nº 84- März 2007
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Projekt Update
Loro Parque Fundación – American Federation of Aviculture Kooperationsabkommen 2007:
Küken und Ei des Blautzaras im Nistkästen in Beni.
Nistkastenprogramm zur Hilfe des kritisch gefährdeten Blaulatzara in Bolivien
Um am bereits existierenden Blaulatzaraprogramm (Ara
glaucogularis) der Gesellschaft Armonía /Loro Parque
Fundación, von der LPF finanziert, anzuknüpfen, sieht das
Kooperationsabkommen 2007 der AFA und LPF ein Nistkastenprogramm in der Wildnis für diese Spezies vor. Der
Wettkampf um die passende Nisthöhle scheint die Population der in Löchern nistenden Vögel in den Tiefland Savannen zu reduzieren, einschließlich die des Blaulatzaras.Viele
taugliche Nistlöcher in Beni sind aufgrund von Bränden und
Zerstörung durch Vieh oder illegale Trapper, die auf der Jagd
nach Araküken sind verloren gegangen. In Beni gibt es rund
30 in Höhlen nistende Spezies und aufgrund dessen werden
die Blaulatzaras wahrscheinlich auf der Suche von passenden
Lagern von größeren Spezies, vor allem von Gelbbrustaras (Ara ararauna), verdrängt.Im Jahr 2005 wurden 20 Nistkästen eingerichtet, deren Löcher die Form und Größe eines
Blaulatzara-Nestes haben. Sie wurden in der Nähe von bekannten Brut- und Schlafgebieten an den von den Blaulatzaras bevorzugten Palmenstämmen plaziert. Während der Saison 2005/2006 wurden 18 von den 20 Boxen belegt, 13 von
Gelbbrustaras und eines von Blaulatzaras, die zwei Eier legten. Doch leider blieb das Blaulatzaranest erfolglos - wahrscheinlich wegen Plünderung. Um zu verhindern, dass die
Nistkästen aggressiveren Spezies zugute kommen, wird weiterhin am Design der Nistkästen für die Blaulatzaras gearbeitet. In der Saison 2006/2007 hat ein Paar Blaulatzaras drei
Eier in eines der Nistkästen gelegt und eines davon war erfolgreich. Das Projekt wird weiterhin an den verschiedenen Eigenschaften der Nistkästen arbeiten, wie auch ihrer
Ausrichtung und den Charakteristiken ihres unmeittelbaren
Umfeld, um die Benutzung durch Blaulatzaras zu erhöhen.
Finanzierung dieses Projektes im Jahr 2007: AFA und
LPF jeweils 2.500 US$ .
LPF Finanzierung für den Erhalt der Blaulatzaras im
Jahr 2007: 81.500 Euro
Nº 84- März 2007
Das Testen eines neu kombinierten Impfstoffes gegen die Feder- und
Schnabelkrankheit bei Papageien
Dieses Projekt wurde von Dr. Reimer Johne der Universität
Leipzig (heute an der Bundesanstalt für Risikobewertung)
durchgeführt, um den neu kombinierten und hergestellten
Impfstoffes bei Feder- und Schnabelerkrankungen bei Papageien zu testen. Ein wichtiger Aspekt war es, ein Tiermodell
durch Infizierung mit dem gereinigten Feder- und Schnabelvirus der Papageien (PBFDV) von Wellensittichen zu schaffen,
an welchen dann der potenzielle Impfstoff getestet werden
sollte. Dafür wurden im Vorfeld Vorbereitungen getroffen,
wie z. B. die Adquirierung, die Reinigung und Charakterisierung des PBFDV, die Herstellung des Impfstoffes für die
Immunisierung und das Testen auf Eignung der Sittiche als
Labortiere. Das PBFDV und der Impfstoff wurden erfolgreich vorbereitet. Probleme gab es jedoch in der Beschaffung
geeigneter Wellensittiche, da die Testergebnisse ergaben,
dass die meisten zur Verfügung stehenden Vogelhäuser Feldinfektionen mit PBFDV hatten. Schließlich mussten nichtinfizierte Wellensittiche künstlich gebrütet werden, die dann
als infizierte Modelle, an welchen drei verschiedene PBFDVVirusstämme getestet wurden, dienten. Da typische medizinische Anzeichen von der PBFDV- Infektion nicht entdeckt
werden konnten, wurde geschlussfolgert, dass diese Modelle
für das Testen zum Schutz gegen PBFDV-Erkrankungen mit
Impfstoffen nicht geeignet sind. Dennoch lieferte uns dieses
Projekt folgende Erkenntnisse über die PBFDV-Infektion:
I.
Eine unerwartet hohe Rate von mit PBFDV infizierten Wellensittichen in Europa wurde aufgedeckt.
II.
Die Mehrheit der Feldinfektionen bei den
Wellensittichen waren subklinisch, womit sie eine
Funktion als Virusträger für diese Spezies und Infektionsquellen für andere Papageien
darstellen.
III.
Die experimentelle Infizierung zeigte, dass isolierte, von anderen Vogelspezies abstammende Viren
dazu in der Lage sind Wellensittiche zu infizieren, welches gegen eine Speziesspezifität des Virus spricht.
IV.
Analysen bezüglich der Virusverbreitungsrate in den infizierten Wellensittichen zeigten, dass die Federn das optimale Muster für Tests auf den PBFDV sind.
V.
Obwohl keine klinischen Anzeichen nach der experimentellen Infizierung der Wellensittiche beobachet konnten,
wurden Virus- und Infektionsvermehrungen am Wellensittichmodell festgestellt; was für die Einsetzung dieses Modells in abgeänderter Form für das Testen für den Schutz gegen PBFDV-Infektionen mit Impfstoffen eingesetzt werden.
Finanzierung dieses Projektes in 2005/2006:
21.995 Euro
15
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Rotschwanzamazonenneste in Bromeliengewächsen und PVC-Rohren!
Seit über zehn Jahren unterstützt die Loro Parque Fundación
Aktivitäten zum Erhalt der Wildpopulation der Rotschwanzamazone (Amazona brasiliensis) im tiefländischen atlantischen Regenwald von Sao Paulo und Paraná States im
Südosten Brasiliens. Die Bemühungen haben Erfolg gezeigt
und so wurde die Spezies von „bedroht“ auf „leicht bedroht“
heruntergestuft. Die Mehrzahl der auf aktuell 6.600 geschätzten Vogelpopulation lebt in Paraná, wo sie auf den niedrig
bewachsenen Inseln entlang der Küste brüten. Das Bestehen
der Wälder ist, vor allem durch die stetige Tourismusentwicklung und der Abholzung der bevorzugten Nistbäume dieser Papageien, gefährdet. Deshalb unterstützt die LPF die Forschungsorganisation für Natur und Umwelterziehung (SPVS
– Sociedade de Pesquisa em Vida Selvagem e Educação Ambiental) bei der Überwachung und dem Schutz derer Brutstellen.
Obwohl die Zahl an Guanandi-Bäumen (Calophyllum brasiliense) in diesem Wald ziemlich niedrig ist, sind sie,
hauptsächlich wegen ihrer Größe, die wichtigsten Nistbäume. Es wurde herausgefunden, dass 60 % der Nester der
Rotschwanzamazone sich in Bäumen mit einem DBH
(Durchmesser auf Brusthöhe) zwischen 32 und 48 cm befinden. Des Weiteren wurde festgestellt, dass sich 64 % der
Nester in lebenden Bäumen befinden. Unglücklicherweise
sind diese großen Bäume die begehrtesten zur Herstellung
von Nutzholzprodukten. Obwohl das SPVS-Team einige
reparieren kann , stürzen viele natürliche Nester aufgrund
der schweren Regenfälle in dieser Region ein und sind oft
ungebrauchbar. Ein Zeichen für die Reduzierung der Nesthöhlen in Bäumen ist, dass einige Nester der Rotschwanzamazone in Bromeliengewächsen (dornige Aufsitzerplanzen, die an den Bäumen klammern) gefunden wurden. Die
Papageien suchen die riesigen Vrisea- Bromeliengewächse
auf und komprimieren die inneren Blätter dort wo die Pflanze den Stamm berührt, zu einer „Höhle“. Das SPVS-Team
fand 1999 zum ersten Mal ein solches Nest und seither ein
oder zwei Nester pro Brutsaison. Dieses Jahr wurde ein Bromeliennest mit drei Eiern gefunden, welches zwei Küken
hervorbrachte, doch stürzte es nach starkem Regen ab.
Glücklicherweise ist es gelungen die Küken in anderen Nestern aufzuziehen (eines natürlich und das andere künstlich).
Nester zu installieren ist ein anderer Weg zur Bekämpfung der
Reduzierung von Nestmöglichkeiten. SPVS hat über einige
Jahre hinweg konventionelle Nistkästen aus Holz eingesetzt,
welche verhältnismäßig erfolgreich waren. Allerdings ist die
Rotschwanzamazone eine Spezies mit einer stetig hohen Plünderungsrate und anderen Nestscheiterungsgründen, was beides in den natürlichen wie auch in den Holzkästen vorgekommen ist. Wegen des nassen Klimas, zerfallen diese ziemlich
schnell, was der Grund für Ei-und Kükenverluste sein kann.
Deshalb hat das SVPS-Team in der letzten Brutsaison probeweise PVC-Rohre eingesetzt, welche den klimatischen Voraussetzungen widerstehen. Vier von den installierten PVCNesten wurden belegt, eines davon mit dem Ergebnis von einem
und andere zwei mit jeweils drei Küken, was für die Akzeptierung der aus diesem Material produzierten Nester von Seiten der Rotschwanzamazone spricht. Auf dieser Erfolgsbasis
sollen nun mehr von diesen PVC-Nestern installiert werden.
Finanzierung dieses Projekt im Jahr 2007:
21.995 Euro
16
Nestlinge in den PVC-Röhren.
Entwurf eines PVC-Nestes in einem Bromeliengewächs
Eier eines Rotschwanzamazones in einer Bromeliengewächs-“Höhle”
Nº 84- März 2007
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Wilde El-Oro-Sittiche belegen die
Nistkästen
Seit 2002 hat die Loro Parque Fundación Schutzaktivitäten für den El-Oro-Sittich (Pyrrhura orcesi) in der Buenaventura-Reserve, die zur Jocotoco Stiftung in Ecuador
gehört und wo diese Spezie endemisch ist, unterstützt. Die
Hauptbedrohungen für das Überleben des El-Oro-Sittiches
sind der Verlust und die stärker werdende Zersplitterung
seines natürlichen Lebensraums. Wichtiger Bestandteil des
Projektes ist die Umweltbildung mit den Schulen und Gemeindegruppen dieser Regionen, als auch die Schaffung
einer Wissensbasis über die Biologie dieser Spezies mit
dem Ziel der Aufforstung und der Vergrößerung des Reservates. Wir wissen nun deutlich mehr über die in dem
Reservat und Umgebung lebende kleine Population (160180 Individuen) der P. orcesi und deren Schutzmethoden.
Das Gebiet wiederaufzuforsten bedeutet eine langfristige
Verbindlichkeit; doch wissen wir, dass bereits existierende
Wälder selektiv registriert wurden. El-Oro-Sittichschwärme
benutzen natürliche Höhlen zum Brüten und Übernachten.
Ein Zeichen für die Knappheit geeigneter Bäume ist, dass
aktive Nester in isolierten Bäumen auf offenem Weideland und an Waldrändern gefunden wurden. Dadurch sind
sie um so mehr der Plünderung, vor allem durch Blutbürzelarassaris (Aulacorhynchus haematopygus), ausgesetzt.
Daher wurde beschlossen Nistkästen zu installieren, die das
Nisten sicherstellen sollen. Dieses Vorhaben fiel zufällig mit
den Wandervogelbeobachtung-Trainingsprogrammen der
Waldaufpasser- und Forscher zusammen, welche von der Jocotoco Stiftung am Buenaventura Reservat, von der American Bird Conservancy untestützt, organisiert wurden und an
welchen auch Mitarbeiter von anderen Organisationen, wie
Alonso Quevedo, der kolumbianischen ProAves Stiftung, teilnehmen konnten. ProAves hat mit Hilfe der LPF beachtenswerte Brutergebnisse mit anderen gefährdeten endemischen
Pyrrhura-Spezies aus Kolumbien mit Nistkästen registrieren
können, anhand welcher Alonso vorzeigen konnte, wie man
erfolgreiche Nistkästen für Pyrrhura-Sittiche herstellt. Das
El-Oro-Sittichprojekt installierte daraufhin 39 Kästen und
drei sind bereits aktiv mit brütenden P. orcesi belegt, wobei
die Chancen gut stehen, dass noch viele mehr belegt werden.
Erste Legung: Eier eines El-Oro-Sittiches in einem Nistkasten.
Bauteam von Nistkästen im Nebelwald.
Finanzierung dieses Projektes bis zum heutigen Schutz und nachhaltiger Einsatz von PaTage: 40.350 Euro
pageien in Kamerun
Im Laufe des Jahres 2006 hat die LPF das Projekt zur Erfassung von Papageienpopulationen und dem Vogelhandel in
Kamerun unterstützt. In erster Linie um herauszufinden, ob
dieser Markt Zukunft hat, um Alternativen im Naturressourcenmanagement zu erarbeiten und die nationale Naturpolizei
zu schulen. Als dieses Projekt durchgeführt wurde, konnte
man die Auswirkungen der vorläufigen EU-Handelsschranke
auf den Import von Wildvögeln auf Kamerun beobachten.
Dr. Simon Tamungang schreibt, dass es über 2000 Graupapageien im Privatbesitz kamerunesischer Exporteure gibt
und dass die meisten Papageien seit mehr als einem Jahr
unter miserablen Bedingungen mit nachlassenden Gesundheits- und Ernährungsleistungen leben müssen. Einige der
Händler wollen ihre Verluste stoppen und sich der Papageien entledigen, was weitere Probleme mit sich bringt. Dr.
Tamungang hat ein Abbau-der-Armut-Programm entworfen,
bei dem Exporteure Alternativjobs unterzeichen, die Papageien kontrolliert freigelassen werden und die Möglichkeit
auf kontrollierte Zucht besteht. Mehr darüber in den folgenden „Cyanopsitta“Ausgaben.
El-Oro-Sittich beim Ausprobieren eines Nistkastens.
Nº 84- März 2007
Finanzierung dieses Projektes bis zum heutigen
Tage: 23.333 Euro
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Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Project Update
Neue Projekte
Schutz des Graubrustsittiches, Brasilien
Dieses Projekt soll den aktuellen Rang des höchst gefährdeten Graubrustsittiches (Pyrrhus griseipectus)definieren, um
für diese Spezies Schutzstrategien zu entwerfen. Während er
bis vor Kurzem noch als eine Unterspezies des Weißohrsit-tiches (Pyrrhura leucotis) galt, ist nun sein Stauts als vollwertige Spezies anerkannt worden. Die bisherige taxonomische
Ungewissheit resultierte aus Mangel an vorhergehenden
Schutzaktionen. Sie wurde im Jahr 2003 unter der Kategorie kritisch gefährdet in die offizielle Liste der gefährdeten
Spezies des Brasilianischen Umweltministeriums eingetragen. Es gibt durch Häute aus Museen Belege für nur vier
vorhandene Wohngebiete (3 in Ceará und 1 in Pernambuco
State), und weitere 7 Wohnortmöglichkeiten. Durch Studien
in und in der Nähe dieser Wohngebiete wird das Projekt eine
vorläufige Karte herstellen, um den Verbreitungsgrad des
Graubrustsittiches festestellen zu können. Es werden Interviews in den jeweiligen Orten, wo Menschen in der Nähe
der verbleibenden Stellen von Feuchtwäldern leben, gehalten. Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt zur Planung der
Schutzstrategien für diesen höchst gefährdeten und wenig bekannten Sittich. Es wird von der Brasilianischen NGO Aquasis unter der finanziellen Unterstützung der LPF, der Zoologischen
Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e. V. (ZGAP),
dem Chester Zoo und dem Act for Nature, Monaco, geleitet.
der Sierra de Bahoruco in der Dominikanischen Republik,
Süd-Amerika, studiert. Die Bedrohungen der Populationen
werden eingeschätzt, wie z. B. der Kampf ums Nest, welcher
durch den vermutlich eingewanderten Jamaikasittich (Aratinga nana), den Druck und Nestwilderei sowie dem jährlichen
Verlust von Lebensraum ausgelöst wird. Fakten über andere endemische, in dieser Gegend wohnhafte Vögel werden
gesammelt. Das Projekt hat es ebenfalls zum Ziel, eine Bildungskampagne auf die Beine zu stellen, um freiwillige Papageienbeoachter zum Schutz der Vögel und dem Wiederaufbau
zerstörter Nesthöhlen zu finden. Das Projekt wird von der Lateinamerikanischen Ornithologischen Gesellschaft geleitet.
Finanzierung im Jahr 2007: 4.000 Euro
Finanzierung im Jahr 2007: 16.500 Euro
Rubinlori Vini kuhlii.
Umsiedlung des Rubinlori, Pazifische Inseln
Graubrustsittich Pyrrhura griseipectus.
Schutz der Blaukronenamazone und des
Haisittiches, Dominikanische Republik
Um die Schutzprojekte zu verbessern, wird der aktuelle ökologische Verbreitungsgrad der Blaukronenamazone (Amazona ventalis) und des Haisittiches (Aratinga chloroptera) in
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Dieses Projekt soll lebende Vertreter der Rubinloris (Vini
kuhilii) von Rimatara, den Austral Inseln und Französisch
Polynesien bis zur Insel Atiu bringen, um diese Spezies auf
den Cook Inseln wiedereinzuführen. Die LPF wird die Zoologische Gesellschaft in San Diego in diesem Projekt unter
der Kooperation des Umweltministeriums Französisch Polynesiens und dem Naturerbeamt der Cookinseln unterstützen.
V. kuhlii war einst ein einheimischer Vogel auf den meisten
der südlichen Cook Inseln und war aufgrund seiner kleinen,
roten Flügel für die Herstellung von zeremoniellem Haarschmuck oder Verzierungen sehr gefragt. Er ist wahrscheinlich bei der Ankunft der Missionare auf allen Cook Inseln
in den 1820ern ausgestorben. Heute existiert er nur noch auf
Rimatara, einer kleinen Insel im Südosten von Mangaia und
den nörtlichen Zentralpolynesischen Sporaden auf denen er
in historischen Zeiten eingeführt wurde. Seine Spezies ist
aufgrund seiner kleinen Population und seinem limitierten
Verbreitungsgrad bedroht (IUCN Rote List). Im Jahr 2000
wurde seine Populationsgröße auf Rimatara auf 750 Vögel
geschätzt. Die Umsiedlung wird das Austerberisiko mindern,
wenn Hausratten(Rattus rattus) Rimatara befallen sollten.
Finanzierung im Jahr 2007: 5.920 Euro
Nº 84- März 2007
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Schutz des Aketajawe-Lolobata National
Parks und der edemischen Papageien
von Halmahera, Indonesien
In der Mitte der 90ger Jahre unterstütze die LPF das internationale indonesische BirdLife Programm (heute BirdLife
Indonesien) in seiner Studie über adequate Habitats auf der
Insel Halmahera für endemische Papageienspezies, wie z.B.
den Weißhaubenkakadu (Cacatua alba) und den Gelbmantellori (Lorius garrulus), um für sie ein geschütztes Gebiet zu
schaffen. Die Empfehlungen für ein solches Projektes führten
dann 10 Jahre später die Indonesische Regierung dazu, den
Aketajawe-Lolobata National Park zu errichten. Um sicher zu
gehen, dass dies nicht nur ein Park auf dem Papier ist, strebt das
neue Projekt danach, eine Wissensgrundlage, Managementkapazität und lokale Unterstützung von Interessensvertretern
für einen langanhaltenden Schutz dieses Parkes zu schaffen
und somit dieses kritisch gefährdete und wichtige Gebiet für
endemische und bedrohte Papageien zu sichern. Von BirdLife
Indonesien durchgeführt, wird das Projekt von der LPF und der
Gesellschaft für den Schutz von Bedrohten Papageien, Berlin
(über die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V.– ZGAP), als Ergänzung zur Hilfe der Weltbank/Unterstützung der Globalen Umweltfazilität unterstützt.
Funding in 2007: 50,000 euros.
len Schutzmöglichkeiten anhand der Papageienüberwachung
via Satellit hat die Loro Parque Fundación nun 10.000 Euro
für einen bedeutenden Fortschritt im Entwurf des Satillitenüberwachungssystems zu Verfügung gestellt.
Weitere Informationen über diese Finanzierung wird demnächst über die LPF erhältlich sein.
Hämatologische und biochemische Blutbilder gestrandeter Unechter
Karettschildkröten
Jedes Jahr werden ca. 200 gestrandete oder verletzte Meeresschildkröten auf den Kanarischen Inseln gerettet. Während das
Tarifa Rettungszentrum auf Gran Canaria fast alle und das La Tahonilla Rettungszentrum auf Teneriffa einige von ihnen behandelt,
sind die Gegebenheiten für die Meeresfauna unausreichend, um
Schildkröten über längere Zeiträume dort zu versorgen. Seit 1993
hat die Veterinärfakultät der Universität von Las Palmas de Gran
Canaria Nekropsien an gestrandeten Meeresschildkröten, die dann
gestorben waren durchgeführt: die Überlebensrate geretteter Tiere
ist um die 75 %. Dieses Projekt, welches in der Veterinärfakultät
der Universität in Las Palmas de Gran Canaria durchgeführt werden soll, hat es zum Ziel, diagnostische Geräte, die auf den Blutparametern (hämatologische und biochemische) der gestrandeten
Schildkröten basieren, zu entwickeln. Solch ein Gerät würde den
Veterinärteams in den Rettungszentren eine schnelle Diagnose eines
jeden Tieres ermöglichen und als Folge dessen würde die entsprechende Behandlung schneller beginnen können, welches wiederum die Überlebensrate gestrandeter Schildkröten erhöhen würde.
Um diese diagnostischen Geräte entwickeln zu können, muss eine
Beziehung zwischen den Blutparametern und den Verletzungen
der Schildkröten hergestellt werden. Die meisten der gestrandeten
Tiere sind (zu 97%) Unechte Karrettschildkröten (Caretta caretta),
doch auch Suppenschildkröten (Chelonia midas), Lederschildkröten
(Dermochelys coriacea) und Echte Karettschildkröten (Eretmochelys imbricata) könnten von diesen Studien stark profitieren.
Finanzierung 2007: 14.078 Euro
Weißhaubenkakadu (Cacatua alba).
Bedeutende Fortschritte in der Satellitenüberwachung von Papageien – das
LPF 10.000 Euro Abkommen
Während der vergangenen vier Jahre und in Verbindung mit
dem Wiedereinführungsprojekt des Hellroten Aras (Ara macao) in Costa Rica hat die LPF die Entwicklung eines Entwurfes eines Satellitensenders, der den kräftigen Schnäbeln
der Aras und anderer großer Vögel standhalten kann, unterstützt. Jeder Sender, der zum Verfolgen von Vögeln via
Satellit bestimmt ist, sollte eine freistehende Antenne zur
Übertragung von Signalen haben, die zerstörungsresistent
gegenüber jeglichen Arten von Aras oder großen Vögeln ist,
um datieren zu können. North Star Science and Technology
in den USA nahm die Herausforderung an und entwickelte einen Prototypsender, welcher gute Testresultate in der Wildnis
wie auch in der Käfighaltung erzielte und nach wie vor in Peru
und Guantemala an Aras getestet wird. Da robustes Material
zu verwenden ist und er auch langlebig sein soll, können den
Sender lediglich die größten Aras tragen. Aufgrund der vieNº 84- März 2007
Blutentnahme bei einer Karettschildkröte (Carretta carretta).
19
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Wie die Schutzprojekte der LPF mit den
Umweltbildungsprogrammen im
LORO PARQUE vereinen?
Hace ya un tiempo que el departamento de educación de
Bereits seit längerem sucht die Abteilung für Bildung der
Loro Parque Fundación einen Weg, um unsere Anstrengungen
im Rahmen der Schutzprojekte mit den Umweltbildungs
programmen, welche wir mit unseren Parkbesuchern und
den Schülern der Kanaren durchführen, zu verbinden. Wir
waren stets davon überzeugt, dass dies die Position der
Loro Parque Fundación auf regionalem und internationalem
Niveau stärken würde und dass es uns genauso ermöglichen
würde, den Bekanntheitsgrad unserer Anstrengungen auch
außerhalb der Internationalen Zoogemeinde zu erhöhen.
Im aktuellen Jahr 2007 haben wir es geschafft, eine solche
Verbindung über ein neues Bildungsprojekt mit dem Namen
„Vereint für die Entwicklung“ herzustellen, welches es zum
Ziel hat, das Bewußtsein der Kanarischen Schüler für die
Wichtigkeit der Zusammenarbeit für die Entwicklung zu
erwecken. So finden seit Anfang Januar in verschiedenen
Kindergärten und Grundschulen der Kanarischen Inseln
von der Loro Parque
Fundación organisierte
Aktionstage bezüglich der
Zusammenarbeit für die
Entwicklung statt. Dieses
Programm wird vom
Außenministerium
der
Kanarischen Regierung
finanziert und erhält
die Unterstützung der
Schifffahrtsgesellschaft
Fred Olsen. Während
dieser
Tage
gibt
in
den
jeweiligen
Bildungseinrichtungen
eine Ausstellung mit sechs
Tafeln über Internationale
Kooperation
und
anhaltendem Fortschritt,
dargestellt anhand einiger
Projekte der Loro Parque
Fundación, wie z. B. dem
Projekt des Amazona
Colirroja in Brasilien,
des Aratinga orejigualda
in Kolumbien, des Amazona barbadensis in Venezuela oder
des Santuario Natural von Phu Khieo in Thailand. So werden
den ganzen Tag über Gesprächsrunden mit Beispielen von
Projekten, die die Stiftung finanziert oder unterstützt hat,
für die Grundschul-Schüler angeboten, um sie mit den
Entwicklungs-, Kooperations- und Alternativkonzepten für
ein langwährendes Leben vertrauter zu machen. Zwischen
dem 25. Januar und dem 6. Februar wurde dieses Projekt in
10 Bildungseinrichtungen auf El Hierro, La Palma, Lanzarote,
Gran Canaria, Fuerteventura und Teneriffa durchgeführt.
Doch dies ist nicht alles, denn in Wirklichkeit ist dies
20
bloß der Anfang gewesen. In diesen Tagen beginnen die
teilnehmenden Bildungseinrichtungen eine Serie von
Projekten über das Internet, die von der Abteilung für
Bildung der Loro Parque Fundación geleitet werden. Auf
der Internetadreses http://www.loroparque-fundacion.org/
wordpress wurde ein Internet-Tagebuch eingerichtet, in
welchem die Teilnehmer Informationen über jede ihrer Inseln
eintragen werden. Auf gleichem Wege werden es auch die
Schüler von der Isla Margarita (Venezuela) tun, geleitet von
Mitgliedern der Provita, welche in diesem Projekt mit der
LPF zusammenarbeitet. Das Tagebuch wird mit der Zeit an
Inhalt bezüglich der realisierten Arbeiten zunehmen, wobei
es sechs verschiedene Themenbereiche gibt: Erdkunde und
soziale Umwelt, Geschichte, Wirtschaft, Kultur und Leute,
Umwelt und Alternativen für anhaltenden Fortschritt.
Die Schüler der Kanarischen Inseln und die der Isla Margarita
Kinder einer Schule auf Fuerteventura.
(Venezuela) sollen direkt in das Projekt einbezogen werden,
da sie, von den Lehrern/Tutoren angeleitet, die Protagonisten
des Informationsaustauschs sein werden. Wenn besagter
Informationsaustausch eröffnet wird, wird jede Arbeitsgruppe
je nach ihren Gegebenheiten die Darstellungsform
der Informationen auswählen können. So kann sie in
schriftlicher (Artikel, Kommentare, Zusammenfassungen,
Biografien, Gliederungen), visualer (Fotos, Bilder aus
Nº 84- März 2007
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Büchern
und/oder
Dokumenten,
Zeichnungen, Karten, Webcambilder),
akkustischer (Musik, gesprochene
Kommentare etc.) Form erfolgen.
Je nach Zusammenstellung der
Information werden die Informationen
dann auf der Website, die für alle
Teilnehmer zugänglich ist, plaziert.
Dieses Projekt wird Anfang Juni 2007
mit dem Start der Internationalen
Woche des Umweltschutzes mit
einer inter-insularen Tagung zum
Thema Entwicklung, zu welcher
Repräsentanten der teilgenommenen
Bildungseinrichtung
eingeladen
werden, im Loro Parque (Teneriffa)
sein Ende finden wird. Im Rahmen
dieser Tagung sollen die wichtigsten
von
den
Schülern
erarbeiteten
Ergebnisse vorgestellt werden und
Kinder der Schule in La Palma.
die
verschiedenen
Erfahrungen
sollen berichtet und verglichen
werden. Ein ähnliches Event wird auch mit den Teilnehmern der Isla Margarita stattfinden. So soll das ganze Projekt
über eine Verbindung zwischen den Kindern zwei verschiedener Welten kreiert werden: die eine fortgeschritten und die
andere, die mit ihrem eigenen Fortschritt zu kämpfen hat. Durch diese Projekte mit Schulen und dem Fortschritt des
Websiteprojektes soll das Bewußtsein für die Probleme, die den nachhaltigen Fortschritt verhindern, geförtert werden.
Deutscher Papageienwork
shop
Kinder der Taibique-Schule.
Vom 5. bis 12. Mai 2007 findet der 9. deutschsprachige PAPAGEIEN-Workshop im
Loro Parque statt. Der Teilnehmerpreis liegt
bei 1.208 ,- € pro Person im Doppelzimmer.
Die Gebühren enthalten: Hin- und Rückflug
Deutschland –Teneriffa und zurück (verschiedene Abflugflughäfen innerhalb Deutschlands
wählbar), Transfer Flughafen - Hotel, sieben
Übernachtungen mit Frühstück im 5-Sterne
Hotel Botánico im Puerto de la Cruz, Empfangscocktail, Abschlussgalaessen, Workshopgebühr, incl. einem Jahr Mitgliedschaft
in der Loro Parque Fundación. Den Teilnehmern wird erneut ein abwechslungsreiches
Programm in Zusammenarbeit mit den Biologen und Tierärzten des Loro Parque aber auch
auswärtigen Gastreferenten geboten. Auch
der Besuch in der Loro Parque Klinik, der
Futterküche, der Zuchtstation La Vera sowie
eine allgemeine Führung durch den Loro Parque mit Blick hinter die Kulissen wird nicht
fehlen. Anmeldungen und nähere Informationen dazu erhalten Sie direkt über die Redaktion der Zeitschrift PAPAGEIEN oder im
Internet unter: www.Papageien.de
Kinder der Margariteninsel.
Nº 84- März 2007
21
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Rettung der Fauna
Seit der letzten Ausgabe der Cyanopsitta haben der LORO
PARQUE und die Loro Parque Fundación an der Rettung
vieler verletzter Spezies der Meeresfauna mitgewirkt.
Drei Karettschildkröten (Caretta caretta), die während der
letzten Erholungsphase im LORO PARQUE untergebracht
wurden, wurden gerettet. Die Rettung fand im Rahmen der
Aktivitäten eines Bildungsprojektes der Loro Parque Fundación
statt und bei denen man davon profitierte, den Oberschülern die
Bedrohungen gegenüber der marine Ressourcen zu vermitteln.
Jeder Freilassung assistierte jeweils eine Schülergruppe der
Oberschule, welche vorab Bildungsaktivitäten ausgeführt und
die Tiere in Rehabilitation im LORO PARQUE besucht hatten.
Genauso haben auch zwei Meeresvögel in den LORO
PARQUE gefunden, eine Flussseeschwalbe (Sterna
hirundo) und ein Papageientaucher (Fratercula artica),
die verantwortungsvolle Bürger von der Küsten Teneriffas
aufgesammelt haben. Beide Vögel waren labil und wiesen
Anzeichen von Dehydration auf. Nach einigen Wochen
Erholung wurde die Schwalbe in das Centro de Recuperación
de Fauna de la Tahonilla gebracht, wo sie Spezialisten der
Regierung Teneriffas bis zu ihrer Freilassung pflegen werden.
Neben den erwähnten Tieren war auch seit September letzten
Jahres eine Mützenrobbe (Cystophora cristata) in Pflege bei
den Veterinären der LPF, den Pflegern der Pinguine und der
Meeressäugetiere in der Quarantänestation der Pinguine. Die
Robbe wurde gestrandet am Strand von Laâyoune (Marokko)
aufgefunden, woraufhin der LORO PARQUE Pascual
Calabuig dem Verantwortlichen des Centro de Rescate de
Fauna de Tafira (Gran Canaria) um Unterstützung bat, um
den Transfer zu den Einrichtungen des LORO PARQUE
finanzieren zu können. Unsere Mitglieder werden sich
sicherlich an das Jahr 2001 erinnern können, als wir bei
der Rettung, Rehabilitation und Freilassung zwei weiterer
Mützenrobben (Majo y Guanche), die an den Ständen der
Kanarischen Inseln gestrandet waren, mitgewirkt haben. Nach
Untersuchung einer Fluss-Seeschwalbe während ihrer Erholung
im Loro Parque.
der vollständigen Erholung der Robbe, welche quasi halbtod
bei uns ankam, wurde wieder einmal die Tauglichkeit der
Quarantäneeinrichtungen der Pinguine unter Beweis gestellt.
Kurz nach Redaktionsschluss dieser Cyanopsitta-Ausgabe ist
der Transfer der Robbe zu einem anderen Rettungszentrum
geplant, in welchem sie weitere 4 Monate bleiben kann
bis ihr das nötige Fell gewachsen ist, um den niedrigen
Freilassung einer der geretteten Schildkröten im Loro Parque
mit Schülern der Casa Azul Schule (Puerto de la Cruz).
Wassertemperaturen ihrer natürlichen Heimat (dem südlichen
Atlantischen Ozean), widerstehen zu können. Obwohl es unser
größter Wunsch wäre, sie bis zur Vollendung ihrer Erholung
bei uns zu behalten, werden die Quarantäneeinrichtungen
gebraucht, um die Pinguine, aufgrund von Renovierungsarbeiten
in der Planet Penguin Ausstellung, dort unterzubringen.
Eine gerettete Münzenrobbe in Marokko am Ende der Erholung
im Loro Parque.
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Nº 84- März 2007
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Förderer und Sponsoren
der Loro Parque Fundación
Loro Parque ist der Hauptsponsor der Stiftung. Alle Spenden
und Beiträge unserer Sponsoren
und Mitglieder werden zu 100%
in unsere Papageien- und Artenschutzprojekte investiert.
Cumba, Vogelfreunde Achern, Cash and Carry, Emerencio e Hijos, Georg Fischer, Cita, Pakara, Rohersa, Cavas Catalanas, Celgán, Dialte, Frutas Cruz Santa, Alimentación y Distribuciones Sálamo, BANIF, Solveig Mittelhauser-Brown, Papageienfreunde
Nord e.V., York Area Parrot Society, Malinda Chouinard, Abaxis, Chiclana Parrot, Club de Leones, Juan Luis García Rodolfo,
Rocky Mountain Society of Aviculture, Bärbel & Klaus Binder, Surfilm – Taucho TV, Mark Hagen, Caroline Simmons, Luis y
Guillén, Cerrajería La Asomada, Grúas Hnos. Pacheco, Parrot Society UK, Dutch Parrot Society, Rosemary Low, Carmen & Hubert
Flasch, Garjor, Vogelfreunde Höchstadt e.V., Walter Zimmerman, Sufocan, Berlin Editions, Viajes Líder Canarias, Ten- Hoteles.
Ein herzliches Dankeschön an alle
Förderer und Sponsoren
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Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
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