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Was vor ein paar Jahren digitale Fotokameras waren, sind nun digitale Videokameras: Bei immer mehr Familien gehören solche Camcorder in den Ferien ganz selbstverständlich dazu. Doch der Einstieg in den digitalen Film ist nicht ganz einfach. anthrazit schafft Übersicht. Digital S ie haben viele Namen: digitale Videokamera, Camcorder oder Digicam. Gemeint ist immer dasselbe: eine Digitalkamera, die nicht einzelne Bilder, sondern Filme aufzeichnet. Digitale Videokameras gibt es seit Mitte der 90erJahre. Anders als bei den digitalen Fotoapparaten, die seit Jahren in einer Art Wettrüsten um die beste Auflösung kämpfen, ist das Format für digitales Video (DV) standardisiert. Dies deshalb, weil die Filme ja auf einem Fernseher gezeigt werden – und Fernseher, anders als Computer, über eine fest definierte Auflösung verfügen. Die Kameras unterscheiden sich lediglich in der Art der Aufzeichnung der Videodaten: Sie speichern die Filmdaten auf verschie- 16 anthrazit märz 2005 den grossen Kassetten (MiniDV oder Digital8). Neuerdings gibt es auch Kameras, die den Film auf einer beschreibbaren Mini-DVD aufzeichnen oder direkt auf eine kleine Festplatte schreiben. Am stärksten verbreitet ist MiniDV: Diese Kameras speichern die Videodaten auf einer MiniDV-Kassette. Sie sehen aus wie geschrumpfte Tonbandkassetten. Das Band ist auch gleich breit: 1/4 Zoll oder 6,5 Millimeter. Auf einer Kassette haben 80 Minuten Film Platz. Die digitalen Videokameras für Konsumenten arbeiten heute mit wenigen Ausnahmen mit dem standardisierten DV-Format. Ein DV-Bild ist 720 x 576 Bildpunkte gross. Auch die Anzahl der Bilder, welche die Kameras pro filmen Sekunde aufzeichnen, ist definiert: In Europa sind das 25 Bilder. Auf dem Fernseher werden diese 25 Bilder in 50 Halbbilder aufgelöst – eine Eigenheit der Fernsehtechnik. Pro Sekunde Film speichert eine MiniDV-Kamera 3,5 MB Daten – das entspricht 216 MB pro Minute oder etwa einem Gigabyte Daten alle fünf Minuten. Eine Stunde DV-Video belegt etwa 12 GB. Mit anderen Worten: Wer mit digitalem Video arbeitet, braucht schnell eine zweite Festplatte. Der DV-Standard zeichnet einzelne Bilder auf und speichert sie verdichtet ab. Das hat den Vorteil, dass sich DV-Filme an jeder Stelle schneiden lassen – dies im Unterschied zu anderen Filmtechniken, etwa dem Filmstandard MPEG. Von Profikameras sind die Konsumentengeräte heute kaum mehr zu unterscheiden. Der wichtigste Unterschied ist die Zahl der Bildchips, also der lichtempfindlichen Chips, die das Bild aufzeichnen. Konsumentenkameras sind mit einem solchen Chip ausgestattet, Profikameras mit drei – für jede Farbe einen. Zum DV-Standard gehört nicht nur die Definition der Auflösung. Der Standard legt auch fest, wie der Film sich exportieren lässt. Deshalb sind nahezu alle Videokameras mit einer FireWire-Schnittstelle ausgestattet. AppleAnwender kennen diese Schnittstelle seit Jahren, PCAnwendern ist sie weniger gut bekannt. Viele PCs müssen mit einer speziellen Karte versehen werden, damit sie über anthrazit märz 2005 17 digital filmen FireWire verfügen. In den letzten Monaten hat allerdings USB 2.0 mächtig aufgeholt und dürfte auf lange Sicht FireWire im Consumerbereich ersetzen. Von der Kamera auf den Computer Digitale Videokameras sind natürlich, wie Digitalkameras auch, mit einem kleinen Bildschirm ausgestattet, auf dem sich eine Aufnahme sofort betrachten lässt. Auch lassen sich die Kameras direkt an jeden Fernseher anschliessen. Allerdings sind die Geräte nicht als Videorecorder gedacht und sollten nicht als Abspielstationen missbraucht werden. Am besten wird der Film sofort nach der Aufzeichnung auf den PC überspielt. Weil der Film in Form von digitalen Daten vorliegt, lässt er sich verlustfrei auf den Computer übertragen – genügend Speicherplatz vorausgesetzt. Profi-Filmer legen die Filmkassetten mit dem Ausgangsmaterial in einen Tresor. Normale Konsumenten müssen die Ferienaufnahmen nicht unbedingt im Original aufbewahren. Die Kopie auf dem Computer reicht aus. Sie können die Kassetten wieder in die Kamera einlegen und neu bespielen. Digitale Videokameras Sie heissen Handycam, Camcorder oder ganz einfach digitale Videokamera. Zu haben sind sie in allen Grössen und Formen. Günstige Kameras kosten ein paar Hundert Franken, semiprofessionelle Kameras gibt es ab etwa 2000 Franken. Das am stärksten verbreitete Filmformat, das auch von allen Schnittprogrammen unterstützt wird, ist MiniDV. anthrazit verschafft Ihnen im nächsten Heft einen Überblick über das Kameraangebot in der Schweiz. Adobe Premiere Elements Die abgespeckte Version der ProfiSchnittsoftware stellt Konsumenten die Qualität der Premiere-Werkzeuge unter einer einfacheren Oberfläche zur Verfügung. Viele Arbeitsschritte lassen sich dabei automatisieren. Der Benutzer kann sich ganz auf Effekte und Überblendungen konzentrieren und seine Kreationen anschliessend direkt auf DVD brennen. Apple iMovie HD Die neue Version von iMovie versteht jetzt auch High-DefinitionVideo. iMovie gehört, wie iPhoto und iTunes, zum iLife-Paket und bietet die wichtigsten Videobearbeitungsfunktionen einfach zugänglich in einem Programm. Die wichtigsten Bearbeitungsfunktionen werden Apple-typisch simpel zur Verfügung gestellt. Apple Final Cut Express HD Magix Video deluxe 2005 Plus Final Cut Express ist die abgespeckte Ausgabe von Apples Profi-Schnittsoftware Final Cut Pro. Zum Lieferumfang gehören die Programme Soundtrack für die Bearbeitung des Audiokanals und LiveType für das Bearbeiten von Text- und Animationseffekten. iMovie-Projekte lassen sich unter Beibehaltung aller Effekte direkt in Final Cut Express HD importieren. Magix hilft dem Laien mit diesem Programm, die Videoaufnahmen schnell und einfach in eigene Filme zu verwandeln, samt Übergängen, Zwischentiteln und Effekten. Das Programm ist in der Lage, einen Film automatisch passend zu den dramaturgischen Verläufen mit Hintergrundmusik zu vertonen. Geeignet für: Consumer Geeignet für: Consumer Geeignet für: anspruchsvolle Consumer Geeignet für: Consumer Betriebssystem: Windows Betriebssystem: Mac OS X Betriebssystem: Mac OS X Betriebssystem: Windows Preis: 129 Franken Preis: 109 Franken (ganzes iLife-Paket) Preis: 399 Franken Preis: 99 Franken www.adobe.ch www.apple.ch www.apple.ch www.magix.de 18 anthrazit märz 2005 digital filmen Schnitt und DVD-Produktion Wie beim digitalen Fotografieren ist das Aufzeichnen eines Films mit der digitalen Videokamera nur die halbe Miete. Die eigentliche Arbeit beginnt oft erst am Computer. Mit Hilfe von Video-Editier- und Schnittprogrammen können auch unerfahrene Filmer mit ein paar Handgriffen das Videomaterial relativ schnell in spannende Filme verwandeln. Programme wie Apples iMovie oder Microsofts Movie Maker machen Konsumenten die Bearbeitung der Filme mit ein paar Mausklicks möglich. Profis schneiden und bearbeiten Filme mit komplexen Editierprogrammen wie Apples Final Cut Pro oder Adobes Premiere. Die Programme sind auch in der Lage, die Filme mit Effekten wie Überblendungen zu versehen, Zwischentitel einzuschneiden, Musik und andere Toneffekte beizumischen und DVD-Menüs hinzuzufügen. Der fertige Film lässt sich mit den Programmen per Knopfdruck auf DVD brennen oder wenigstens in ein Playerformat exportieren, das sich auf jedem PC oder Mac betrachten lässt. Anders als bei digitalen Fotos ist das Betrachten des Films kein Problem: Beamer, Fernseher oder auch Computermonitor ermöglichen bestes Heimkino – gutes Material vorausgesetzt. Microsoft Movie Maker 2.1 Pinnacle Studio 9.0 Plus Adobe Premiere Pro Apple Final Cut Pro HD Das kostenlose MicrosoftProgramm ist ein Pendant zu iMovie aus dem Hause Apple: Es erlaubt es, mit Hilfe eines Storyboards auf einfache Art und Weise Filme zusammenzuschneiden und animierte Präsentationen zu erstellen. Die neue Version arbeitet auch mit einer ganzen Reihe fremder Audio- und Videofilter. Die umfangreiche Einsteigersoftware für die Videobearbeitung ermöglicht es, praktisch automatisiert aus einem Video eine DVD herzustellen. Auch Anfänger schaffen Filmprojekte relativ einfach dank vieler, einfach zugänglicher Effekte. Statt eine Version 7 zu kreieren, hat Adobe ihre Videoschnittsoftware komplett neu programmiert und unter dem Namen «Pro» neu aufgelegt. Mit dem Programm lässt sich ein DV-Film direkt verarbeiten und in Echtzeit schneiden. Spezialität: präzise Kontrolle von Video und Audio mit vielen Spezialeffekten. Dieses Apple-Programm bietet professionelle, hochleistungsfähige DV-, SD-, HD- und Filmschnittfunktionen mit Echtzeiteffekten. Die Oberfläche lässt sich dabei individuell anpassen und erlaubt Videocuttern den unkomplizierten Einsatz von professionellen Schnitt- und Trimmwerkzeugen. Geeignet für: Consumer Geeignet für: Consumer Geeignet für: Profis Geeignet für: Profis Betriebssystem: Windows XP Betriebssystem: Windows Betriebssystem: Windows Betriebssystem: Mac OS X Preis: kostenlos Preis: 165 Franken Preis: 1300 Franken Preis: 1499 Franken www.microsoft.com www.pinnacle.ch www.adobe.ch www.apple.ch anthrazit märz 2005 19 digital filmen 5 Praxistipps Grosse Platte Film braucht Platz. Als Faustregel gilt: Eine Stunde digitales Video im DV-Format benötigt 12 GB freie Festplatte. Damit Sie das Video sinnvoll bearbeiten, schneiden und exportieren können, brauchen Sie ein Mehrfaches dieses Platzes auf der Festplatte. Rohmaterial speichern Filme in QuickTime-, DivX- oder einem anderen Format sind komprimiert. Das spart Platz, ist aber mit einem Qualitätsverlust verbunden, denn beim Komprimieren gehen immer auch Filminformationen verloren. Archivieren Sie deshalb wenigstens den geschnittenen Film im DV-Format. Profis archivieren auch das Rohmaterial auf den DV-Kassetten. Ausdruck durch Schnitt Der filmische Ausdruck entsteht eigentlich beim Schnitt. Amateure unterschätzen die Ausdrucksmöglichkeiten des Cutters. Setzen Sie genügend Zeit und Musse ein, wenn Sie sich an den Computer setzen. Es geht nicht nur um den letzten Schliff, es geht darum, aus einem Rohstoff einen Diamanten zu machen. Idee und Story zählen Amateure tendieren dazu, das fehlende Handwerk mit Technik zu kompensieren. Wichtiger als die Technik ist aber die Idee. Verlassen Sie sich nicht auf die technischen Zaubereien am Computer. Überlegen Sie sich schon vor der Aufnahme, wie der Film dereinst aussehen soll. «Meh Dräck» Technisch einwandfreie, «cleane» Bilder wirken künstlich. Profis erarbeiten sich deshalb mühsam eine Fehlerästhetik. Das brauchen Sie nicht. Lernen Sie aber, zu den Fehlern auf dem Film zu stehen und mit ihnen zu arbeiten. Gerade Fehler machen ein Werk echt. Fortsetzung folgt Im nächsten Heft führen wir Sie detailliert ein in die Welt der digitalen Videokameras und zeigen Ihnen, wie Sie für sich die richtige Kamera wählen. Im übernächsten Heft geben Ihnen Profi-Filmer Tipps für die Filmpraxis. 20 anthrazit märz 2005 Webguide 1. Slashcam Diese Website sammelt, ähnlich wie die bekannte Nachrichtensite Slashdot.org, Links auf interessante Artikel zum Thema Digitalfilm und bietet kurze Slashcam lebt von gut kommentierten Links. Zusammenfassungen dazu. ADSL-Gratismonat. Jetzt Vorbereitungen treffen. www.slashcam.de 2. Movie College Umfangreiche Lernwebsite über das Filmen, vom Schreiben eines Drehbuchs über Regie und Schauspieler bis zu technischen Fragen. www.movie-college.com 3. Digitalschnitt Informationen rund um die digitale Bearbeitung von Videos. www.digitalschnitt.de Mediaprofis glänzt mit verständlichen Texten. 4. Mediaprofis Informationen, Artikel und Foren rund um digitales Video und Audio. www.mediaprofis.net 5. Videofreunde In diesem Forum diskutieren Videofreaks über technische Probleme und beantworten sich Fragen. www.videofreunde.de 6. Camcorderinfo Diese englischsprachige Website informiert über alle Aspekte digitaler Videokameras und bietet auch eine Camcorderinfo schafft Übersicht über Kameras. aktuelle Marktübersicht an. www.camcorderinfo.com 7. Windows Movie Makers Tipps, Tutorials, Anleitungen und Praxisberichte zu Microsofts Filmprogramm Movie Maker. www.windowsmoviemakers.net 8. Video Help Diese Website bietet (auf Englisch) viele Tipps und Hinweise für das Kreieren von VideoCDs und DVDs. www.videohelp.com 9. Jake Ludington Auf dieser Website bietet Jake Ludington (auf Englisch) Tipps und Hinweise rund um digitale Medien. Gratis r tsgebüh 1 Mona bis CHF 98.–) HF 49.– 23ME (Wert C odem ZyXEL 6 m Qualitäts ert CHF 175.–) (W r ltgebüh Aufscha -CD-ROM s it e rh e Sich sikolos onate ri Neu: 3 M sten. te www.jakeludington.com 10. Jake Ludington bietet verständliche Hilfen. DV.com Website des amerikanischen DV-Magazins über digitales Video, mit informativen Artikeln und Hintergrundberichten. www.dv.com Jetzt anmelden und profitieren: www.sunrise.ch/ADSL, 0800 707 707 oder in Ihrem sunrise center. Angebot gültig bis 31.3.2005. Mindestvertragsdauer 12 Monate. Glossar digital filmen Camcorder MiniDV Die englische Bezeichnung für Videokamera hat sich auch hierzulande eingebürgert als Fachwort für die kleinen digitalen Kameras. Das MiniDV-Format ist das mit Abstand am stärksten verbreitete Kassettenformat für das Aufzeichnen von digitalem Video. Die Kassetten sind in 60 und 80 Minuten Spieldauer erhältlich. Sie sind nur ein Sechstel so gross wie eine VHS-Kassette. Der Ton wird gleich mit aufgezeichnet, und zwar in CD-Qualität. Digital8 Digital8 ist eine Art Kombination des alten Hi8-Formats mit dem neuen DV-Standard: Digital8-Kameras zeichnen dieselben Bilder auf wie MiniDV-Kameras, sie speichern sie aber auf Kassetten, die vom Format her identisch sind mit Hi8-Kassetten. DV Digital Video. Der Standard für digitales Video ist 1996 von verschiedenen Firmen entwickelt worden. Ein DV-Bild ist 720 x 576 Bildpunkte gross. Pro Sekunde zeichnet die Kamera 25 Bilder auf. MicroMV Dieses proprietäre Videoformat arbeitet mit kleineren Kassetten und zeichnet Videos in einer schlechteren Qualität auf, nämlich im MPEG-2Format. Viele Videobearbeitungsprogramme kommen mit diesem Format nicht zurecht. NTSC Die in Amerika gebräuchliche Fernsehnorm heisst NTSC («National Television Systems Committee») Das Fernsehbild besteht aus 525 Bildzeilen und 29.97 Bildern pro Sekunde. PAL Die in Europa gebräuchliche Fernsehnorm heisst PAL («Phase Alternating Line»). Das Fernsehbild besteht dabei aus 625 Bildzeilen und 25 Bildern pro Sekunde. Die Bilder werden allerdings als 50 Halbbilder übertragen: Zuerst werden alle ungeraden Bildzeilen beschrieben, dann alle geraden. Von der PALNorm existieren verschiedene «Dialekte». Schluss mit Kleben, Zeit fürs Leben! · Erstelle deine Fotoalben und Kalender ganz einfach mit deinem PC. · Erlebe mehr Spass mit deinen Digitalfotos! · Teile deine fettesten Partys mit deiner Familie und deinen Freunden. eine Dienstleistung der · Foto album hena lbum · Tisc hkale nder · Foto kalen der · Tasc