Eiszeit - Naturmuseum Solothurn

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Eiszeit - Naturmuseum Solothurn
Naturmuseum Solothurn
Eiszeit
als der Mensch noch Natur war
Unterlagen für Kindergarten und Schule
Inhalt und Impressum
Eiszeit - als der Mensch noch Natur war
Die Ausstellung führt anschaulich in die Tierwelt und die Lebensbedingungen während der letzten Eiszeit ein. Das lebensgrosse Modell eines Höhlenbären und echte
Mammutzähne und -haare lassen die Giganten der Eiszeit lebendig werden. Knochen
und Werkzeuge der frühen Menschen zeigen die Vielfalt vergangenen Lebens in der
Schweiz. Künstlerische Objekte bringen dem Besucher die Gedankenwelt des frühen
Menschen nahe. Die Urmenschen haben sich über Jahrtausende in einer schwierigen
Umwelt behauptet. Waren diese umherziehenden Jäger wirklich weniger intelligent als
wir? Warum sprechen wir eigentlich von Höhlenmenschen? Waren sie am Aussterben
der Riesen der Eiszeit schuld? Anhand der Funde vom nördlichen Alpenrand und der
Region Solothurn öffnet sich ein Fenster in unsere Vergangenheit und einige typische
Vorurteile werden ausgeräumt.
Die Sonderausstellung des Anthropologischen Museums Zürich ist vom 14. Oktober
2008 bis 13. April 2009 im Naturmuseum Solothurn zu sehen.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14 - 17 Uhr, Sonntag 10 - 17 Uhr.
Schulen und Gruppen auch vormittags nach Anmeldung: Telefon 032 622 70 21
www.naturmuseum-so.ch
Inhaltsverzeichnis
Seite
Inhalt und Impressum ................................................................................................... 2
Eiszeitinfo ..................................................................................................................... 3
Ideen vor und nach dem Ausstellungsbesuch ............................................................ 12
Vorschlag Ausstellungsbesuch ................................................................................... 13
Materialien im Museumskoffer .................................................................................... 14
Aufgaben in der Ausstellung ....................................................................................... 15
Lied, Geschichte, Ausmalvorlage ............................................................................... 18
Impressum:
Einige Texte und Arbeitsblätter stammen von der Museumspädagogin Doris Hölling,
Naturmuseum Olten. Vielen Dank!
Ergänzungen durch Judith Vonwil, Museumspädagogin des Naturmuseum Solothurn.
Das Titelbild zeigt Feuersteinwerkzeuge aus dem Museumskoffer.
Die Tierabbildungen sind aus „Das Mammut und seine ausgestorbenen Verwandten“,
Naturhistorisches Museum Basel, 1996.
Es ist ausdrücklich erlaubt, die Unterlagen für den Unterricht zu kopieren.
Naturmuseum Solothurn, Oktober 2008, korrigierte Auflage Januar 2009
Eiszeit
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Eiszeit-Info
Einige Vorbemerkungen
Die Dauer der geologischen Zeitabschnitte ist in verschiedenen Quellen oft verschieden angegeben, es ist naturgemäss schwierig, eine „richtige“ Zahl zu bestimmen. Das gleiche gilt für die
Menschheitsgeschichte und die Abstammung der Menschen, z.B. für die Frage, seit wann es
genau den Homo sapiens gibt und ob der Neandertaler aus dem Heidelbergmensch entstand
oder aus dem Homo erectus usw. Wichtig ist vielleicht: Die Neandertaler sind nicht unsere
Vorfahren, sondern lebten schon vor dem Homo sapiens in Europa und existierten rund 10‘000
Jahre gleichzeitig mit unseren Vorfahren.
Begriffserklärung Eiszeit und Steinzeit
Die Eiszeit ist ein geologischer Begriff, die Steinzeit ein menschheitsgeschichtlicher. Die Ausstellung erzählt von beidem, doch dauert die Steinzeit bis 2000 v.Chr. (Jungsteinzeit). Die
Ausstellung deckt menschheitsgeschichtlich nur die Altsteinzeit ab, dh. bis ca. 10‘000 v. Chr.
Das bedeutet Werkzeug aus Stein, kein Metall, Nomaden, keine Siedler und Pfahlbauern, keine
Zähmung von Haustieren (ausser Hund). In Unterrichtsheften im Museumskoffer gibt es aber
Infos über Mittel- und Jungsteinzeit, wenn man die Menschheitsgeschichte ins Zentrum stellen
will.
Das Eiszeitalter
Als das Eiszeitalter vor ca. 2.4 Millionen Jahren begann, waren die Dinosaurier schon lange
ausgestorben. 1 Million Jahre vor unserer Zeit herrschten auf der Erde viel niedrigere Temperaturen als heute – an manchen Orten war es um mehr als 15°C kälter als heute. Grosse Teile
Europas, Asiens und Amerikas waren von Eis und Schnee bedeckt. Das Eiszeitalter dauerte
viele tausend Jahre und endete etwa vor 10 000 Jahren. Allerdings gab es in diesem Zeitraum
nicht eine durchgehende Eiszeit. Sie wurde immer wieder durch Warmzeiten unterbrochen, die
manchmal mehrere tausend Jahre andauerten.
Warum gibt es überhaupt Eiszeiten?
Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Vermutlich hängt es mit der Umlaufbahn der
Erde um die Sonne zusammen, die sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert. Während
der Eiszeiten war diese Umlaufbahn weiter von der Erde entfernt als in Warmzeiten. Sogar im
Sommer war es nicht mehr warm genug, um Schnee und Eis schmelzen zu lassen.
Mit dem Klima veränderte sich auch das Aussehen unserer Erde: Das Meereswasser gefror
zu Eis und lagerte sich ans Festland an. Durch das Absinken des Meeresspiegels gelangten
grosse Teile des Meeresbodens an die Oberfläche und bildeten Landbrücken, über die Tiere
und Menschen von einem Kontinent zum anderen gelangen konnnten.
Eiszeiten im Alpenraum und speziell in der Schweiz
Die 4 bedeutenden Eiszeiten im Alpenraum wurden nach süddeutschen Flüssen benannt, die
im Allgemeinen die weiteste Ausdehnung der jeweiligen Eisschilde angeben.
Günz: 600 000 – 540 000 Jahre v. Chr.
Mindel: 480 000 – 430 000 Jahre v. Chr.
Riss: 240 000 – 180 000 Jahre v. Chr.
Würm: 120 000 – 10 000 Jahre v. Chr.
Während der Eiszeiten waren jeweils die grössten Teile der heutigen Schweiz mit Eis bedeckt.
Die Eisdicke betrug in den Alpentälern zwischen 500 und 1200 m (Zum Vergleich: Die Differenz
von Solothurn zum Weissenstein beträgt 850 Höhenmeter!). Die Gletscher schoben gewaltige
Geröllmassen vor sich her und lagerten sie an den Seiten und am Ende ab. Viele Hügel des
schweizerischen Mittellandes sind Überreste solcher Moränen. Manche werden bis in die heuNaturmuseum Solothurn
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tige Zeit zur Kiesgewinnung genutzt, wobei immer wieder Überreste eiszeitlicher Tiere zum
Vorschein kommen. Auch grössere Gesteinsbrocken wurden von den Gletschern mitgerissen
und blieben nach dem Rückgang der Gletscher als sogenannnte Findlinge liegen.
Auch heute verändern sich die Gletscher noch. Zwischen 1540 und 1850 n. Chr. – der sogenannten Kleinen Eiszeit – war das Klima deutlich kälter als heute. In den letzten 100 Jahren
sind die Gletscher infolge der klimatischen Erwärmung dramatisch zurückgegangen.
Tiere der Eiszeit
Während der Eiszeiten bevölkerten grosse Tiere die Erde, die ihre Körperwärme besser speichern als kleinere Tiere. Ein Grossteil der eiszeitlichen Tiere gehörte zu den Säugetieren
– Warmblüter, die mit ihrem Fell besonders gut gegen die Kälte geschützt waren.
Wieso waren viele Eiszeittiere Riesen?
Die Tiere mussten sich besonders gut an die immer wiederkehrende Kälte anpassen. Grosse
Tiere können die Körperwärme besser speichern als kleinere, denn im Vergleich zum gesamten
Körper ist bei ihnen die Oberfläche, an der Wärme verloren geht, kleiner.
Die sogenannte Bergmannsche Regel beschreibt die Beobachtung, dass manchen Tieren die
Individuen einer Art in den kälteren Arealen ihres Verbreitungsgebietes größer sind als in den
wärmeren. Ähnliches gilt für die Arten innerhalb einer Gruppe.
So nimmt bei den Pinguinen beispielsweise die Körpergröße vom antarktischen Kaiserpinguin
(fast 120 Zentimeter) bis zum Galapagos-Pinguin (48 Zentimeter), der am Äquator lebt, kontinuierlich ab.
Den gleichen Effekt findet man bei manchen Tiergruppen bei den Ohren und anderen Körperanhängen, die umso kleiner sind, je kälter das bewohnte Gebiet ist. Das ist die sogenannte Allensche Regel. Weitere Details und Illustrationen siehe Internet.
Eiszeitliche Steppenfauna in den Kaltzeiten in Europa:
grosse Pflanzenfresser: Mammut, Rentier, Wollnashorn, Moschusochse, Steppen-Wisent, Auerochse (Ur), Riesenhirsch, Wildpferd
Fleischfresser: Höhlenhyäne, Höhlenlöwe, Wolf, Eisfuchs, Vielfrass
Allesfresser: Höhlenbär (frass aber vorwiegend Pflanzen!)
Ausserdem noch: Schneeeule, Murmeltier, Lemming, Schneehuhn, Schneehase, Steinbock,
Saiga-Antilopen und Pfeifhase.
In den Warmzeiten: Waldelefant, Waldnashorn, Flusspferd, Säbelzahnkatze
Wieso überlebten manche Arten die Eiszeit nicht?
Wer? In unseren Breiten z.B. Wollnashorn, Mammut, Riesenhirsch, Höhlenlöwe und Höhlenbär.
Die letzte Eiszeit ging vor etwa 10 000 Jahren zu Ende, als sich die Umlaufbahn der Erde
wieder der Sonne näherte und es langsam wärmer wurde. Die grossen Eisflächen begannen
zu schmelzen und der Meeresspiegel stieg wieder an, so dass die Landbrücken nach und nach
wieder verschwanden. Zum Aussterben gibt es verschiedene Theorien: Eine ist, dass durch
die Veränderung des Klimas einige Pflanzenarten ausstarben und manche Tiere deshalb nicht
mehr genug Futter hatten. Eine andere Theorie besagt, dass eine schreckliche Krankheit viele
Tiere ausgelöscht hat oder geographische Isolation zu Inzucht und Tod geführt hat. Eine weitere
Theorie ist, dass der Mensch die Wildtiere ausgerottet hat. Es ist anzunehmen, dass es nicht
einen einzigen Grund für das Aussterben gibt, sondern dass es ein Zusammenspiel mehrerer
Faktoren war.
Welche Tierarten haben bis heute überlebt?
Rentier, Wolf, Schneehase, Wisent, Moschusochse und viele Gebirgstiere – alle bestens an
Kälte angepasst.
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Gab es auch Pflanzen in der Eiszeit?
Mit Beginn des 4. Eiszeitalters verschwanden nördlich der Alpen die Wälder nahezu. Die grosse
Vereisungswelle hatte alle Klima- und Vegetationsgürtel nach Süden über die Alpen „geschoben“. Wo keine Gletscher waren, fand man kalte Steppen mit dichter Pflanzendecke aus Gräsern, Kräutern, Blumen und Büschen, Bäume befanden sich nur in Flussnähe. Wenn es wärmer
wurde und das Eis schmolz, bekamen die Pflanzen wieder die Chance, sich nordwärts auszubreiten. Die Verbreitung der Samen erfolgte mit dem Wind oder über Tiere. Aber: Die Alpen
bildeten einen Riegel auf ihrem Rückwanderungsweg nach Norden! Pflanzen, die mehrfach von
Kälte und Eis verdrängt worden waren – wie z.B. die Esskastanie oder Magnolie – kehrten in
den Warmzeiten nicht mehr in die Gebiete nördlich der Alpen zurück. Geblieben sind: Tanne,
Fichte, Kiefer, Erle, Eiche, Ulme, Linde, Weide und Haselnuss.
Leben in der Eiszeit - Die ersten Menschen
Zwischen 600‘000 und 150‘000 Jahren lebte in Europa der Homo heidelbergensis. In der
Schweiz sind bisher von dieser Menschenform nur wenige Steinwerkzeuge gefunden worden.
Möglicherweise zog Homo heidelbergensis aber am Rand unserer Gletscher vorbei.
Der Neandertaler lebte vor 150‘000 bis 30‘000 Jahren in Europa und im Nahen Osten. In unserer Region ist er durch verschiedene Funde belegt, aus der Schweiz unter anderem durch
einen Oberkiefer aus einer Neuenburger Höhle. Der Neandertaler ist nicht unser Vorfahre, sondern lebte während rund 10‘000 Jahren gleichzeitig mit dem Homo sapiens in Europa.
Der anatomisch moderne Mensch (Homo sapiens) entstand vor 160‘000 Jahren in Ostafrika
und wanderte vor ca. 40‘000 Jahren in Europa ein. Die sogenannten Cro-Magnon-Menschen
lebten vor 35.000 bis 10.000 Jahren in Europa. Sie waren gross und muskulös und etwas
robuster als die meisten heutigen Menschen. Sie waren geschickte Jäger, Werkzeughersteller
und Künstler, berühmt für ihre Höhlenmalereien an Fundstellen wie Lascaux oder Altamira.
Durch die harschen Klimaverhältnisse im Alpenraum fehlen auch hier ältere Nachweise in der
Schweiz. Erst nach der letzten Kaltzeit, zwischen 11‘000 und 8000 v. Chr. siedelten die Magdalénienjäger am Rande des Gletschereises. Die berühmteste Schweizer Fundstelle von Werkzeugen und Kultgegenständen ist das Kesslerloch (SH).
Warum sprechen wir von Höhlenmenschen?
Bis in die Mittelsteinzeit, die vor 8000 Jahren einsetzte, führte der Mensch ein nomadisches
Leben. Nach wenigen Wochen oder Monaten an einem Ort zog die Gruppe wieder weiter. Einen
grossen Teil des Jahres verbrachten sie nicht in Höhleneingängen, sondern im Freiland, wo sie
ihre Zelte aufschlugen. Viele Freilandstationen wurden jedoch durch Witterung und durchziehende Gletscher zerstört. Man findet daher die meisten Nachweise steinzeitlicher Menschen in
Höhlen, weil darin die Ablagerungen besser geschützt sind.
Mammutjagd
Anhand der gefundenen Knochen und ihrer Beschädigungen gelangten die Wissenschaftler zur
Überzeugung, dass Menschen verschiedene Methoden angewendet haben, um diese riesigen
Tiere zu jagen und erlegen. Eine davon war die Jagd mit Speeren. Eine andere bestand darin,
ein Feuer um eine Herde zu legen und die verängstigten Tiere auf einen Felsabhang zuzutreiben, den sie dann hinabstürzten und starben. Aber es wurden auch breite Gruben voller Mammutknochen gefunden. Dies waren wahrscheinlich Mammutfallen, die mit Zweigen abgedeckt
wurden. Nachdem die Tiere hineingestürzt waren, warfen die Jäger schwere Steine auf die
Mammuts, bis sie tot waren oder sie wurden mit Speeren getötet. Dies lässt sich an Knochenfunden ablesen, in denen noch die Speerspitzen stecken.
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Wichtige Entdeckungen
Das Feuer
Die Entdeckung des Feuers war für die Menschheit von entscheidender Bedeutung. Man konnte sich daran wärmen, Nahrung zubereiten, es gab Licht und hielt nachts hungrige Tiere fern.
In der Altsteinzeit haben die Menschen das Feuermachen noch nicht gekannt. Nach Blitzeinschlägen oder bei Steppenbränden fürchteten sie sich davor. Erst später holten sie das Feuer
in Tierschädeln und behüteten es, da sie erkannten, dass sie es nutzen konnten. Aber selbst
entzünden konnten sie es noch nicht. Dann entdeckten sie, dass man zwei Stöcke solange aneinander reiben musste, bis diese heiss wurden und sich ein Funke entzündete. Später lernten
die Menschen, dass es auch mit zwei Steinen gelang, Funken zu erzeugen.
Kerzen: Tierfett mit einem Docht aus Schilfrohr z.B. in ausgehöhlten Steinen
Werkzeug- und Waffenherstellung
Die Werkzeuge und Waffen bestanden aus Steinen, Holz oder Knochen, verbunden mit Pflanzenfasern.
Faustkeile, Steinbeile, Keulen und Messer: Roh behauene Steinstücke gab es schon zu Zeiten
von Homo erectus in Ostafrika (1,5 Mio Jahre) und den Neandertalern. Die Herstellung von
Messern benötigte deutlich mehr Arbeitsschritte und war komplizierter. Derartige Messer mit
einer scharfen Klinge fand man bei den Cro-Magnon-Menschen.
Weiter gab es Äxte und Speerspitzen, Pfeil und Bogen, Speerschleudern und Harpunen.
Unterkünfte und Behausungen
Zuerst lebten die Menschen in Höhlen. Später, als sie selbst in der Lage waren, Behausungen
herzustellen, bauten sie ihre Unterkünfte aus Ästen, Zweigen, Knochen, Blättern und Fellen.
Aus Russland bekannt sind die runden Hütten mit einem Gerüst aus Mammutknochen, das mit
Fellen abgedeckt wurde.
Kleidung und Schmuck
Um ein Überleben in der Eiszeit zu sichern, brauchten die Menschen warme Kleidung und
Schuhe aus Tierfellen und –häuten. Mit der Herstellung von Nadeln aus Tierknochen konnten
aus Fellen einfache Kleidungsstücke als Schutz vor der Kälte angefertigt werden. Als Faden
dienten ihnen Sehnen, Tierhaare oder Pflanzenfasern. Auch aus Gras wurden Bekleidungsstücke (Grasmäntel) gefertigt.
Bereits diese Menschen schmückten sich gerne mit Halsketten, Armreifen aus Tierknochen,
Zähnen und Elfenbeinperlen (z.B. vor 28 000 Jahren Neandertaler-Schmuck aus Fuchszähnen).
Schmuck diente auch als Grabbeigabe oder wurde auf Kleidungstücken befestigt.
Speisezettel eines Cro-Magnon-Menschen
Fleisch v.a. von Rentieren wurde meist an Spiessen über offenem Feuer zubereitet oder in
einem Fellkochtopf in Wasser mit erhitzten Steinen gegart. Übriggebliebenes Fleisch wurde
getrocknet und mit Salz eingerieben, um es haltbarer zu machen.
In Lederbeuteln gesammelte Beeren, Samen, Nüsse und Eier bereicherten den Speisezettel.
Kunst
Höhlenmalerei und kleine Skulpturen aus Knochen, Mammut-Elfenbein, Horn, Stein, Gagat
(sehr harte Kohle) oder Ton zeigten v.a. naturalistische Tierfiguren oder stilisierte weibliche Statuetten.
Die Höhlenmalerei ist über 30‘000 Jahre alt und diente den Menschen damals dazu, mit Bildern
ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Die ältesten Ritzungen und Malereien wurden in afrikanischen Höhlen entdeckt. Dargestellt wurden v.a. die Tiere der damaligen Zeit, Jagdszenen
oder menschliche Hände.
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Als Kind in der Eiszeit
Genaue Überlieferungen dazu gibt es natürlich nicht, aber so könnte es gewesen sein:
Kinder durften sich nie zu weit von den Behausungen und ihren Eltern und Familien entfernen,
da sie sonst leicht zur Beute für wilde Tiere werden konnten. Wahrscheinlich ahmten sie bereits in den ersten Lebensjahren spielerisch das Verhalten ihrer Eltern nach wie z.B. Jagen mit
selbsthergestellten Waffen oder Nahrung zubereiten am Feuer. Vielleicht gingen sie auch mit,
wenn die Erwachsenen Beeren, Nüsse und andere Pflanzen sammelten. Bestimmt hatten sie
einen guten Orientierungssinn, denn das war für ihr Leben sehr wichtig. Wenn sie älter waren,
halfen sie beim Zeltbau, Feuerholzsammeln oder Nähen. Sie lernten Fährten lesen, Werkzeugherstellung und –gebrauch und fertigten Musikinstrumente und Schmuck aus Holz oder Knochen an – eine Schule, wie wir sie heute kennen, gab es damals noch nicht.
Alleskleber aus der Steinzeit – Birkenpech
Birkenpech ist nicht wie Harz einfach aufzusammeln, sondern nur in einem kontrollierten Verschwelungsprozess herzustellen. Dabei muss der Rohstoff Birkenrinde, luftdicht abgeschlossen,
auf eine relativ konstante Temperatur zwischen 340 und 400 Grad erhitzt werden. Versuche von
Forschern, den Steinzeit-Klebstoff originalgetreu zu reproduzieren - ohne moderne technische
Hilfsmittel wie Temperaturregler und luftdicht verschliessbare Retorten -, scheitern meist kläglich. Über das in urgeschichtlicher Zeit angewandte Herstellungsverfahren - womöglich mit Hilfe
erhitzter Steine in einer abgedeckten Erdgrube - wird immer noch spekuliert.
Tiere der Eiszeit – Steckbriefe
Mammut
Mammuts gehören zur Familie der Elefanten.
Es gab mehrere Arten: Präriemammut (Nordamerika), Zwergmammut (Inseln vor Kalifornien),
Wollmammut (Sibirien, Nordamerika, Europa).
Ihre Entwicklung beginnt in Afrika mit dem
Südelefanten. Von dort stiessen die Tiere nach
Europa vor. Sie entwickelten sich zu Steppenelefanten, und dann später zu echten Mammuts.
Diese verbreiteten sich sehr schnell über ganz
Eurasien bis nach Nordamerika. In der arktischen Kälte konnten sie nur überleben, weil
sie sich gut an die niedrigen Temperaturen angepasst hatten: dickes, warmes, zotteliges Fell
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und eine 3-9 cm dicke Fettschicht. Das Mammut hatte mit einer Schulterhöhe von gut 3 m die Grösse der heutigen Asiatischen Elefanten
und wog 4-5 Tonnen. Die Stosszähne der Tiere waren bis zu 4 m lang. Sie dienten ihnen zum
Ausgraben von Wurzeln, Gräsern und anderer Futterpflanzen unter dem Schnee und möglicherweise zur Verteidigung vor Feinden. In Mammutmägen gefundene Reste von Gräser, Seggen
und Sträuchern beweisen, dass sie Pflanzenfresser waren. Mammuts lebten in Gruppen zusammen. Am Ende der letzten Eiszeit vor 10‘000 Jahren starben die Mammuts aus. In den Eis- und
Dauerfrostböden Sibiriens wurden über 4500 gut erhaltene Mammuts gefunden. Ihr guter Erhaltungszustand gab wertvolle Hinweise über ihr Leben. Auch in hiesigen Kiesgruben lassen sich
gelegentlich Backenzähne und Stosszähne dieser Tiere bergen.
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Verwertung eines Mammuts
Stosszähne (Elfenbein): Schmuck, Perlen, Waffen, Geräte, Hüttenbau
Knochen: Waffen, Werkzeuge, Feuermaterial, Nahrung (Knochenmark)
Fleisch, Innereien, Fett: Nahrung, Lampenöl
Fell: Kleidung, Behausung
Sehnen: Fäden, Schnüre
Höhlenbär
Höhlen boten dem Höhlenbären Schutz vor
Kälte und Nässe und eigneten sich hervorragend für seinen Winterschlaf. Auch zur Geburt
und Aufzucht der Jungen wurden sie genutzt
und zum Sterben zogen sich die Tiere in Höhlen zurück. Das Gebiss verrät uns, dass der
Höhlenbär ein Allesfresser war. Er mochte
Blütenpflanzen, Beeren, Früchte, aber auch
Fleisch verschmähte er gelegentlich nicht.
Höhlenbären waren grösser als heutige Braunbären, hatten aber kleinere Hinterfüsse als
diese. Aufgerichtet waren sie 2-4 m gross und
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wurden bis zu 20 Jahre alt.
Während der Warmzeiten bewohnten sie die
Alpenräume Europas, am Ende der letzten Eiszeit vor ungefähr 10 000 Jahren starben sie aus.
Die Gründe sind noch nicht geklärt. Ein Grund könnte die Klimaerwärmung gewesen sein.
Knochenfunde und Vergleiche zu heute lebenden Bärenarten helfen uns, das Aussehen und die
Lebensweise des Höhlenbären zu rekonstruieren.
Wollnashorn
Mit seinem langen, zotteligen, dicken Fell und
dem tiefsitzenden Kopf war das Wollnashorn
bestens an das Leben in der Kälte angepasst.
Sogar -40°C konnten ihm nichts anhaben.
Auffällig an seinem hängend getragenen Kopf
waren die beiden Nasenhörner. Sie bestanden
aus zusammengewachsenen Haarborsten.
Sein knapp 1m langes Horn diente ihm nicht
nur als Waffe, sondern im Winter auch als
Schneeschaufel bei der Futtersuche. Während
der letzten Eiszeit lebte es in den Kältesteppen
Eurasiens, Nord- und Mitteleuropas. Die Tiere
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waren bis zu 4 m lang und 2 m hoch und wogen etwa soviel wie ein Auto. Das Wollnashorn war ein Pflanzenfresser (v.a. Gras). Wollnashörner sind vor ungefähr 20‘000 Jahren ausgestorben.
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Säbelzahnkatze
Säbelzahnkatzen bewohnten v.a. Wälder und Savannen der wärmeren Gebiete. Seinen Namen
verdankt diese Art ihren säbelartig gebogenen, riesigen Eckzähnen. Einzelne Arten hatten die
Grösse der heutigen Löwen, viele Arten waren aber deutlich kleiner.
Säbelzahnkatzen besassen relativ kurze Beine und kurzes Fell sowie besonders kräftige Vorderbeine. Vielleicht lauerten sie ihrer Beute aus dem Hinterhalt auf oder sie waren Schleichjäger.
In Europa starben diese Tiere ca. vor 40‘000 Jahren aus, in den USA erst vor 10‘000 Jahren am
Ende der letzten Eiszeit. Der Grund dafür lag vermutlich in der grundlegenden Veränderung in
der Pflanzenzusammensetzung. In der Folge gab es weniger Pflanzenfresser als Beutetiere und
die Deckung, in der sie auf Beute lauern konnten, fehlte.
Säbelzahnkatzen sind mit dem heutigen Tiger nicht näher verwandt, daher ist die Bezeichnung
Säbelzahntiger nicht zutreffend.
Höhlenlöwe
Der Höhlenlöwe war mindestens um ein Viertel
bis ein Drittel grösser als der heutige Löwe.
Die ursprüngliche Heimat des in Rudeln lebenden Höhlenlöwen lag in Afrika. Während der
Eiszeit verbreiteten sie sich über die ganze
Erde. Ihre Beutetiere in der Grassteppe waren Hirsche, Rehe, Pferde, Wildschweine und
kleine Säuger. Im Winter suchten sie vor der
Kälte Zuflucht in Höhlen. Zur Zeit der Neander© NM Basel
taler waren sie in Europa weit verbreitet. Während viele Tiere mit dem Ende der Eiszeit ausgestorben sind, konnte sich der Höhlenlöwe an
die nachfolgenden wärmeren Perioden anpassen. Aber mit dem Rückgang der Graslandschaft
nahm der Löwenbestand in Europa rasch ab. Die letzten europäischen Höhlenlöwen lebten
vermutlich im antiken Griechenland noch etwa 600 Jahre vor unserer Zeit.
Riesenhirsch
Während der letzten Eiszeit waren die Riesenhirsche Bewohner der Steppentundra und
ernährten sich zusammen mit Wollnashörnern und Mammuts von Gras. Sie hatten eine
Schulterhöhe von 2 m und erreichten damit
die Grösse eines Elches. Imposant waren
ihre Geweihe, die eine Spannweite von 4-5 m
hatten und etwa 50 kg schwer wurden. Wie bei
unseren heutigen Hirschen wurden sie jedes
Jahr abgeworfen und wieder neu gebildet. Es
ist das grösste Geweih, das jemals von einem
Tier getragen wurde. Eine Vielzahl von Funden
aus irländischen Torfmooren belegt, dass er
dort besonders zahlreich gewesen sein muss.
In unseren Breiten ist sein Vorkommen erst seit
etwa 780 000 Jahren belegt. Er überlebte das
eiszeitliche Mammut und starb erst nach der
letzten Eiszeit, mit dem Beginn der erneuten
Bewaldung vor 10 000 Jahren, aus.
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Elch
Der Elch ist die grösste Hirschart auf der Erde.
Während des Quartärs hatte er ein wesentlich
grösseres Verbreitungsgebiet als heute. Es
erstreckte sich bis nach Südeuropa. Heute findet
man Elche in Russland, Polen, Skandinavien,
Nordasien und Nordamerika. Als Pflanzenfresser
bevorzugt er Laub, Knospen und Triebe verschiedener Baumarten. Elche können gut und
ausdauernd schwimmen und fressen auch gerne
Wasserpflanzen.
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Rentier
Zuerst lebten eiszeitliche Rentiere in Sibirien und
Alaska. Erst später wurden sie auch in Europa
heimisch. Während der Eiszeit lebten sie zusammen mit Mammut, Wollnashorn und Riesenhirsch
in grossen Herden in den eisfreien Steppen und
Tundren vor den Gletschern.
Das Rentier ist eines der wenigen grossen Eiszeittiere, das bis in unsere Zeit überlebt hat. Sein
Fell hält Temperaturen bis –50°C aus. Die Nahrung besteht aus Pflanzen wie Gräsern, Kräutern, Flechten und Zwergbirken.
Es ist die einzige Hirschart, bei der auch die
Weibchen ein Geweih tragen.
Das Ren wurde bereits von unseren Vorfahren
gejagt und in der Jungsteinzeit begannen die
Menschen, diese Tiere zu zähmen.
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Auerochse oder Ur
Auerochsen waren seit 250‘000 Jahren von
Europa bis Indien zu finden. Im 17. Jahrhundert starben sie aus. Die Tiere lebten in kleinen
Herden in offenen Landschaften. Die Nahrung
bestand aus Gräsern, Kräutern und Laub. 6500
vor Christus begann die Domestikation durch den
Menschen. Alle europäischen Rinder lassen sich
auf den Auerochsen als Stammform zurückzu­
führen.
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Eiszeit
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Wildpferd
Der älteste bekannte Vorfahre unserer heutigen
Pferde sah ihm gar nicht ähnlich. Er war nur etwa
fuchsgross und besass an den Vorderfüssen 4
Zehen und 3 Zehen an den Hinterfüssen. Das
Urpferdchen mit seinem gebogenen Rücken war
ein scheuer Waldbewohner und ernährte sich
von Laub und Kräutern.
Nachdem die Wälder langsam verschwanden
und Gras bewachsene, fast baumlose Steppenlandschaften entstanden, mussten sich die Tiere
an Steppengräser als Futter gewöhnen. Aufgrund
des fehlenden Unterschlupfes in der weiträumigen Steppenlandschaft mussten die Tiere
durch eine schnelle Flucht ihren Feinden entkommen. Die Zehen bildeten sich zurück und es blieb
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nur noch die von einer festen Hornschicht umgebene Mittelzehe an jedem Fuss übrig uind die
Tiere wurden grösser. Während der Eiszeit starben die Einhufer in Amerika aus, in Asien lebte
noch das Przewalski-Pferd. Vom Aussterben bedroht, wurde es in Zoos gezüchtet und konnte
seit den 90er-Jahren wieder ausgewildert werden.
Wisent
Schon in der letzten Eiszeit wurden Wisente von
Menschen gejagt, das ist durch Höhlenzeichnungen überliefert. Wisente weideten in Europa
in grossen Herden auf offenem Land wie auch in
lichten Wäldern. Erst durch menschliche Verfolgung wurde er zu einem Tier dichter Wälder. Der
letzte freilebende Wisent wurde 1921 in Polen
geschossen. Sie überlebten in geringer Zahl in
verschiedenen Zoos und wurden wieder ausgewildert. Heute leben wieder einige Tausend
Wisente frei in Russland, Polen und weiteren
osteuropäischen Ländern.
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Wolf
Während der Eiszeit war der Wolf in Steppen, Gebirgen und Flussniederungen in fast ganz
Europa verbreitet. Durch seine Anpassungsfähigkeit an die veränderten Lebensbedingungen
konnte er sich bis in die heutige Zeit behaupten. Im letzten Jahrhundert jedoch wurde der Wolf
stark bejagt und sein Lebensraum immer weiter eingeschränkt, sodass er heute in vielen Ländern vom Aussterben bedroht ist. Der Wolf wird jedoch zu Unrecht als Gefahr für den Menschen
betrachtet. Er scheut im Gegensatz zum Bär die menschliche Nähe und lebt heute in vielen
seiner Rückzugsgebiete, ohne von uns bemerkt zu werden.
Aus dem Wolf entstand vermutlich Ende der Eiszeit durch Domestikation der Hund mit vielen
verschiedenen Rassen.
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Eiszeit
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Vor und nach dem Ausstellungsbesuch
Ideen vor dem Ausstellungsbesuch
Brainstorming
Welche Tiere sind den Kindern als Eiszeittiere bekannt?
Einerseits klarstellen, dass Dinosaurier zwar auch ausgestorben sind, aber dies vor viel
längerer Zeit (vor 65 Millionen Jahren, als es noch lange keine Menschen gab).
Andererseits herausarbeiten, dass manche Eiszeittiere am Ende der Eiszeit ausgestorben sind, andere aber noch immer leben: Entweder im hohen Norden (z.B. Rentier,
Moschusochse) oder in den Gebirgen (z.B. Schneehase, Murmeltier).
Leben in der Eiszeit für uns
Wenn es draussen kalt ist: Eine Stunde nach draussen gehen und sich zusammen
ausmalen, wie es wäre, ohne feste Häuser, nur mit Fellkleidung und einfachsten Mitteln
draussen bei diesen Temperaturen zu überleben.
Ideen nach dem Ausstellungsbesuch
Mit Pigmenten malen
Im Internet oder der Bibliothek mehr über die Malerei der berühmten Höhlen von Lascaux oder Altamira recherchieren und anschliessend selbst Erdfarben herstellen oder
mit Pigmenten auf Steine malen.
Variante: Selbst Steinkohle herstellen und damit „Höhlenmalereien“ anfertigen.
Ganz viele Basteltipps gibt es bei www.zzzebra.de, dann Suchbegriff Steinzeit eingeben.
Eigene Höhle gestalten
Je nach Alter der Kinder entweder als Gemeinschaftsarbeit machen oder jedes Kind
fertigt seine eigene Höhle an. Als Grundgerüst Drahtgeflecht aus dem Bastelbedarf
verwenden und mit Zeitungspapier und Kleister die Höhlenform gestalten. Mit Wasserfarben bemalen, im Innern evtl. auch Höhlenmalereien anbringen.
Bewohnt werden kann die Höhle z.B. durch Knetfiguren. Als Anschauungsmaterial dient
die Sonderausstellung, allenfalls können die Figuren bereits während des Ausstellungsbesuchs angefertigt werden. Es kann auch eine Bärenhöhle werden.
Das Thema Steinzeit vertiefen
Mit dem ausgezeichneten Steinzeitkoffer der Kantonsarchäologie einzelne Aspekte der
Steinzeitmenschen vertiefen. Dieser Koffer kann kostenlos ausgeliehen werden und
enthält rund 70 Objekte aus Alt-, Mittel- und Jungsteinzeit. Reservation und weitere
Infos bei Kantonsarchäologie, Telefon 032 627 25 76, [email protected]
Ice Age
Zum Themenabschluss und zum Vergnügen aller den Film „Ice Age“ anschauen...
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Vorschlag für einen Ausstellungsbesuch
Kindergarten und Unterstufe
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Einstimmung ins Thema: Das Mammut Melanie (Handpuppe) nimmt die Kinder mit auf eine Reise in die Eiszeit und erzählt, wie es damals ausgesehen hat.
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erster Augenschein in der Ausstellung mit der Aufgabe zu schauen, welche Tiere und Menschen damals gelebt haben.
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zwei bis drei Aspekte in der Ausstellung und mit dem Material aus dem
Museumskoffer vertiefen. Für diese Stufe eher die Eiszeittiere wählen.
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Arbeitsblatt oder Ausmalaufgabe aus dem Heft oder Eiszeitpuzzle.
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Zum Schluss den Film über Mammuts schauen in der Ausstellung.
Mittelstufe
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Einstimmung ins Thema bei der Wandvitrine mit den regionalen Eiszeitfunden. Welche Funde werden hier gezeigt?
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Wie sah die Landschaft in der Eiszeit aus, wo dehnte sich das Eis in Europa aus?
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zwei oder drei Aspekte in der Ausstellung und mit dem Material aus dem
Museumskoffer vertiefen. Schwerpunkt Tiere oder Menschen wählen.
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Arbeitsblatt lösen oder Film schauen (Ausstellung oder Parterre).
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spielerischer Abschluss mit dem Fragespiel „Wahr oder Falsch“.
Naturmuseum Solothurn
Eiszeit
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Museumskoffer
Übersicht der Aufgaben im Eiszeitkoffer
Thema
geeignet für
Kiga – 2. Klasse
Die Eiszeit verstehen
Wie sah die Landschaft in der Eiszeit aus?
Wo dehnte sich das Eis in Europa aus?
teilweise
Eiszeit-Tiere kennen lernen
12 Plastikfiguren
11 Abbildungen und Namen
Anpassungen an das Leben in der Eiszeit
4 Tierfelle
Bergmann‘sche Regel
3. – 6. Klasse
ja
ja
ja
teilweise
ja
Verschiedene Eiszeit-Tiere
Im Sand vergrabenes Skelett
Vergleich Höhlenbär und Braunbär
Vergleich Geweih Hirsch und Riesenhirsch
ja
ja
Menschen in der Eiszeit
teilweise
Welche Menschen gab es?
Welche Probleme hatten sie und wie haben sie sie gelöst?
ja
Feuerstein-Werkzeuge ja
echte Werkzeuge in Gruppen erforschen, wozu dienten sie?
ja
Ein- und Ausstieg
Handpuppe Mammut Melanie
Wahr oder Falsch?
Filme in der Ausstellung bzw. im Parterre
Spielerisches
Eiszeittiere-Domino
Puzzle Eiszeittiere
ja
teilweise
ja
nein
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ausserdem 10 Bücher zu Eiszeit, Steinzeit und Menschheitsgeschichte
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Eiszeit
Naturmuseum Solothurn
Naturmuseum Solothurn
Eiszeit
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Lösungen: 1. Braunbär, Grizzlybär 2. mit Speeren, Pfeil und Bogen und in Fallen 3. Stosszähne der Mammuts;
Schmuck und Waffen 4. Fell: Kleider, Schuhe, Zelte; Fleisch: Nahrung; Sehnen, Nerven, Därme: Schnüre, Nähgarn; Fett: Farben, Brennstoff für Lampen; Knochen: Dolche, Fellschaber, Kämme, Angelhaken, Magen und Darm
(aufgeblasen und getrocknet): Behälter; Mageninhalt: Essen (wenn im Winter nichts anderes da war). 5. Höhlenbär, Mammut, Rentier, Wollnashorn, Riesenhirsch, Moschusochse 6. Rentier, Moschusochse, Murmeltiere,
Schneehase 7. Höhlenbär, Mammut, Wollnashorn, Riesenhirsch 8. Höhlenbären, Höhlenhyänen, Höhlenlöwen
8. Welche Tiere nutzten Höhlen für den Winterschlaf?
7. Welche Tiere der Eiszeit sind ausgestorben?
6. Welche Tiere der Eiszeit gibt es heute noch?
5. Welchen Tieren konnte man in der Eiszeit begegnen?
4. Was konnte man alles von einem Mammut verwenden und wozu?
3. Was ist Elfenbein und was wurde aus Elfenbein hergestellt?
2. Mit welchen Waffen konnten die Eiszeitmenschen ein Rentier erlegen?
1. Welches Tier, das heute noch lebt, sieht ähnlich aus wie der Höhlenbär?
Beantworte folgende Fragen zum Thema Eiszeittiere:
Quiz über Tiere der Eiszeit
Arbeitsblatt 1
Arbeitsblatt 2
Quiz über Menschen der Eiszeit
Beantworte folgende Fragen zum Thema Eiszeitmenschen. Dabei findest du jeweils
Hilfe bei den angegebenen Tafeln (z.B. T 15 = Tafel 15).
1. Wieso bezeichnen wir die ersten Menschen Europas als Höhlenmenschen?
T 12
2. Wie sah der Homo heidelbergensis aus? Beschreibe ihn in Stichworten.
T 13
3. Hat man Knochen dieses Frühmenschen auch in der Schweiz gefunden?
T 14
4. Beschreibe kurz das Aussehen des Neandertalers.
T 15
T 16
5. Warum waren ihre vorderen Zähne des Oberkiefers so stark abgenutzt?
T 16
6. Warum findet man in der Schweiz nicht so viele Funde von Frühmenschen?
T 14
7. Welche Menschenform hat die ältesten Kunstwerke hergestellt?
T 19
8. Nenne einige der ausgestellten Objekte der Kleinkunst.
T 20
Lösungen: 1. Weil die Ablagerungen in Höhlen besser vor Witterung und Gletschern geschützt sind. 2. kräftige
Kiefer, massive Kaumuskeln und robuster Körperbau 3. Nein 4. untersetzt (1.60 m) und sehr muskulös 5. weil sie
auch als Werkzeuge gebraucht wurden, z.B. um Leder zu kauen 6. Weil die Schweiz zu den Eiszeiten fast vollständig mit Eis bedeckt war. Durch die Gletscher wurden fast alle Lagerstätten im Freien dem Boden gleichgemacht.
7. Dem Homo sapiens 8. Venus von Willendorf, Galgenberg, Brassempouy und Lespugue, Mammut von Bruniquel.
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Eiszeit
Naturmuseum Solothurn
Arbeitsblatt 3
Gesucht wird...
Hier findest du Informationen über verschiedene Eiszeitbewohner. Welche sind damit
gemeint? Mache eine Zeichnung von ihnen.
lebte in Europa
Zeichnung:
ist ein Raubtier
bewohnte das Gebirge
konnte sich auf Hinterbeine stellen
Name: .................................
lebte in der Steppe
Zeichnung:
frass Gräser und Flechten
als Eisleichen gefunden
grösstes Tier der Eiszeit
Name: .................................
lebte in Europa
Zeichnung:
grosse Nasenhöhlen
gebrauchte Werkzeuge
abgenutzte Zähne im Oberkiefer
Name: .................................
Lösungen: Höhlenbär, Mammut, Neandertaler
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Eiszeit
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Lied
Das isch der Früehligsbäre-Blues
Mir chöme zu der Höhli us
Aui hei Hunger, frässe schnäll
D’Sunne, die wärmt üs scho üses Fäll.
Das isch der Summerbäre-Blues
Die grosse Bäre gö jetz us
Zäme wei sie de Hochzyt ha
D’Bärefrou und der Bä-ä-rema.
Das isch der Herbschtbäre-Blues
Immer wie dicker gseh mer us
Jetze wird gfrässe, was me cha
Winterspäck müesse mir scho gly haa.
Text und Melodie: Monika Schmid, Solothurn
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Eiszeit
Naturmuseum Solothurn
Geschichte
Warum die Mammuts verschwanden
Eine Geschichte von Madeleine Scott
Vor langer Zeit, zu Beginn der Eiszeit, waren der Rabe und das Mammut Freunde. Sie
bewunderten einander, weil sie so verschieden waren. Der Rabe liebte es, auf dem
Mammutrücken reitend die Welt zu betrachten, während das Mammut durch Wald und
Tundra streifte. Und das Mammut lauschte dabei gern den Geschichten von fernen Ländern, die der Rabe von seinen Flügen durch die Welt erzählte.
Aber als die Menschen ins Land kamen, wurde alles anders. Der Rabe wurde eifersüchtig, weil die Menschen voll Bewunderung von den langen Stosszähnen, dem schönen
Fell und der Grösse der Mammuts redeten. Sie zeichneten sogar Bilder von Mammuts
auf Tierhäute und Höhlenwände. Der Rabe, der Gauner, sann auf Rache. Er erzählte
dem Mammut und seinem Stamm, dass er sie zu den schönsten Grasländern der Erde
führen würde, aber sie müssten die Augen schliessen, so dass sie niemandem den Weg
verraten könnten. Dann klebte der Rabe den Mammuts die Augen mit Baumsaft zusammen. Eine Weile flog er vor ihnen her, rief immer «Hier lang, hier lang», und führte sie
so mitten auf die Eisfläche. Nach einer Weile flog er weg. Die Mammuts liefen immer
weiter, bis sie verstanden, dass der Rabe sie betrogen hatte. Dieses Eisfeld hatte keine
Nahrung für sie. Das Mammut war so empört über diese Täuschung, dass es zu den
andern Mammuts sagte: «Kommt, lasst uns unter die Erdoberfläche gehen und diese
Welt verlassen, wo uns sogar unsere Freunde enttäuschen.» Und es führte alle Mammuts durch einen tiefen Spalt im Gletscher unter das Eis.
Vermutlich leben die Mammuts noch heute irgendwo unter dem Eis.
Und sicher fliegt der Rabe noch immer durch die Lüfte, um seinen alten Freund zu finden und sich zu entschuldigen.
Naturmuseum Solothurn
Eiszeit
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Zum Ausmalen
20
Eiszeit
Naturmuseum Solothurn

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