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Geschäftsbericht 2002
Technologies · Systems · Solutions
Dürr AG
Paint Systems
Final Assembly
Systems
Services
Ecoclean
Measuring
Systems
Paint Systems ist der
Final Assembly Systems
Services unterstützt die
Ecoclean bietet technolo-
Measuring Systems
führende Anbieter von
plant und realisiert als
Automobilindustrie
gisch führende Systeme
bündelt die Messtechnik-
Großserienlackierereien
einer der weltweit füh-
weltweit mit produktions-
zur Teilereinigung, Kühl-
Aktivitäten des Schenck-
für Automobilhersteller
renden Anbieter Pro-
begleitenden Dienst-
schmierstoff-Aufbereitung
Konzerns. Den Schwer-
und ihre Zulieferer.
dukte und komplette
leistungen.
und Automatisierung in
punkt unseres breiten
Systeme für die Fahr-
der spanenden Bearbei-
Kundenspektrums bildet
zeugendmontage.
tung von Werkstücken.
die Automobilindustrie.
Produktlinien
Produktlinien
Produktlinien
Produktlinien
Produktlinien
Paint Systems
Assembly Turnkey
Manufacturing Support
Cleaning Systems
Development Test
Automotive
Schlüsselfertige End-
Services
Automotive
Systems
Komplette Automobil-
montagewerke inklusive
Dienstleistungen, vor
Reinigungstechnik für die
(Schenck Pegasus)
lackierereien inklusive
Planung und Projekt-
allem für Lackierereien,
Produktion von Antriebs-
Motoren-, Antriebs-
Gebäuden, Materialfluss-
abwicklung
zum Beispiel Reinigung,
strangkomponenten in
strang-, Fahrzeug-,
Wartung und Instand-
der Automobilindustrie
Abgas- und Bremsen-
und Prozesstechnik
sowie Steuerungs- und
Final Assembly
haltung von Anlagen
Leittechnik
Products
sowie Materiallogistik
Cleaning Systems
prüftechnik sowie Windkanalwaagen für die
Handling- und Montage-
und Facility Management
Industrial
Automobilentwicklung
Reinigungstechnik für
Paint Systems
geräte, Befüllsysteme
Industrial
und Prüfstände für das
Operating Models
Automobilzulieferer und
Balancing
Komplette Lackierereien
Bandende
Betreibermodelle rund um
andere Industrieunter-
(Schenck RoTec)
die Automobilproduktion
nehmen
Auswucht- und Diagnose-
für Automobilzulieferer
technik für rotierende
und andere Industrie-
Automotion Conveyor
branchen
Techniques
Automation
Fördersysteme für Roh-
Automatisierungstechnik
Application Technology
bau, Lackiererei und
für Werkstücktransport
Weighing/Feeding
Hard- und Software-
Endmontage in der Auto-
und -handling
(Schenck Process)
Technologien für den
mobilindustrie
und oszillierende Bauteile
Systeme und KompoChip and Coolant
nenten für das Wägen,
DSEngineering
Systems
Dosieren, Automati-
Planung von End-
Systeme zur Kühlschmier-
sieren und Schwing-
Environmental
montagewerken und
stoff-Aufbereitung
fördern in industriellen
Systems
Prüfzentren für die
Abluftreinigungsanlagen
Fahrzeug- und Aggre-
für Automobillackiere-
gateentwicklung
automatisierten Lackauftrag
reien und für Produktionsprozesse in anderen
Industrien
Prozessen
Kennzahlen Dürr-Konzern (nach US-GAAP)
2002
2001*
Umsatz und Ergebnis
Umsatzerlöse
in Tsd. €
2.082.137
2.196.169
EBITDA
in Tsd. €
89.136
127.837
(Ergebnis vor Zinsaufwand, Steuern, Abschreibungen
und Firmenwertamortisation)
EBIT (Ergebnis vor Zinsaufwand und Steuern)
in Tsd. €
55.070
83.675
EBT (Ergebnis vor Steuern)
in Tsd. €
22.620
39.790
Jahresüberschuss des Konzerns
in Tsd. €
12.018
20.003
in Tsd. €
611.087
646.093
Umlaufvermögen
in Tsd. €
1.109.158
1.130.823
Eigenkapital
in Tsd. €
262.296
292.982
Bilanz-/Kapitalstruktur
Anlagevermögen
in % der Bilanzsumme
14,65
15,96
in Tsd. €
36.603
36.603
Pensionsrückstellungen
in Tsd. €
53.142
51.692
Übrige Rückstellungen
in Tsd. €
257.782
279.746
Finanzschulden
in Tsd. €
353.774
439.639
Bilanzsumme
in Tsd. €
1.790.301
1.835.684
Sachinvestitionen (ohne Betreibermodelle)
in Tsd. €
27.653
35.897
davon gezeichnetes Kapital
Kapitalflussrechnung
Cashflow aus Geschäftstätigkeit
in Tsd. €
198.659
188.444
Cashflow aus Investitionstätigkeit
in Tsd. €
– 40.417
– 44.799
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
in Tsd. €
– 74.237
– 40.028
Personal
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
12.620
12.561
Mitarbeiter zum Jahresende
12.902
12.675
647.080
647.404
Personalaufwand
in Tsd. €
Kapitalmarktorientierte Kennzahlen
Dividende je Aktie
in €
0,80**
1,10
Ergebnis je Aktie
in €
0,84
1,40
Höchst
in €
26,00
29,00
Tiefst
in €
14,80
17,10
Börsenkurs der Dürr-Aktie
Schluss
Anzahl der Aktien zum Jahresende
Marktkapitalisierung zum Jahresende
** nach Anpassung (siehe S. 74)
** Dividendenvorschlag zur Hauptversammlung
in €
16,00
24,30
in Tsd.
14.298
14.298
in Mio. €
229
347
2002
2001
Paint Systems
Gesamtumsatz
1.054,3
1.094,5
Gesamtauftragseingang
1.286,8
1.036,5
39,2
61,7
Mitarbeiter zum Jahresende
2.837
2.952
Final Assembly
Gesamtumsatz
404,7
425,2
Systems
Gesamtauftragseingang
476,2
351,3
EBITDA
15,6
15,4
Mitarbeiter zum Jahresende
1.609
1.631
Gesamtumsatz
143,9
134,0
Gesamtauftragseingang
143,1
134,3
EBITDA
Services
11,2
10,8
Mitarbeiter zum Jahresende
4.272
3.727
Gesamtumsatz
221,9
277,3
Gesamtauftragseingang
236,7
243,2
EBITDA
Ecoclean
15,0
22,2
Mitarbeiter zum Jahresende
1.079
1.084
Measuring
Gesamtumsatz
385,9
428,9
Systems
Gesamtauftragseingang
381,2
411,3
EBITDA
10,4
17,4
3.046
3.224
EBITDA
Mitarbeiter zum Jahresende
Das Corporate Center (siehe S. 53 / 54) beschäftigte zum 31. Dezember 2002 59 Mitarbeiter (2001: 57); das EBITDA des Corporate Center
betrug € – 2,3 Mio. (2001: € 0,3 Mio.).
Für Informationen zur Konsolidierung siehe S. 49.
Konzernumsatz in Mio. €
2.500
1.014
1.224
2.042
EBITDA* in Mio. €
2.196
2.082
140
55,2
65,4
115,3
127,8
89,1
98
99
00
01
02
120
2.000
100
1.500
80
1.000
60
40
500
20
0
0
98
99
00
01
02
* nach Anpassung (siehe S. 74)
Kennzahlen Dürr-Konzern
Angaben in Mio. €
Technologies · Systems · Solutions
Der Technologiekonzern Dürr ist ein weltweit führender Anbieter von Produkten,
Systemen und Dienstleistungen für die Automobilfertigung. Zu unseren Kunden
zählen alle bedeutenden Automobilhersteller und zahlreiche Modul- und Teilezulieferer. Für sie realisieren wir innovative Technologien, die maßgeblich zu mehr
Effizienz, Qualität und Flexibilität in der Entwicklung und Produktion von
Fahrzeugen beitragen.
Unser Angebotsspektrum deckt den gesamten Lebenszyklus von Produktionssystemen ab: von der Planung und Realisierung über Dienstleistungen im
laufenden Betrieb bis hin zur Modernisierung. Mit richtungsweisenden Lösungen
gelingt es uns, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden zu erhöhen.
Unsere Stärken sind das große Engagement und die konsequente Kundenorientierung unserer Mitarbeiter, globale Präsenz sowie ausgeprägte Innovationskraft.
Auf dieser Basis wollen wir profitabel wachsen und den Wert des Unternehmens
Inhalt
nachhaltig steigern.
2 Brief an die Aktionäre
6 Bericht des Aufsichtsrats
10 Dürr-Aktie
Berichte aus den
Unternehmensbereichen
16 Paint Systems
22 Final Assembly Systems
28 Services
34 Ecoclean
40 Measuring Systems
Lagebericht
46 Konjunkturelles Umfeld
47 Strategie
49 Geschäftsverlauf
55 Finanzwirtschaftliche Situation
58 Entwicklung und Innovation
59 Beschaffungsmanagement
60 Mitarbeiter
62 Umweltschutz
62 Risikomanagement
64 Nachtragsbericht
65 Ausblick
68 Jahresabschluss
116 Dürr weltweit
Inhalt
1
Vorstand
Stephan Rojahn (54), Vorsitzender
· Ecoclean, Measuring Systems
· Public & Investor Relations,
Qualitätsmanagement,
Unternehmensrevision
Hoher Auftragseingang
trotz schwacher Konjunktur
Auftragseingang gesteigert
Nettoverschuldung halbiert
Ergebnis durch Restrukturierung und Margendruck belastet
Ertragssteigerungsprogramm
in 2003 gestartet
nachdem ich zu Beginn dieses Jahres den Vorsitz im Vorstand der Dürr AG übernommen
habe, stelle ich Ihnen erstmals die Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres vor.
Trotz der anhaltend schwachen Welt- und Automobilkonjunktur konnte der Technologiekonzern
Dürr im Geschäftsjahr 2002 den Auftragseingang erneut steigern. Mit zahlreichen Großaufträgen bestätigten wir unsere Führungsposition als Lieferant von Produktionssystemen
und produktionsbegleitenden Dienstleistungen für die Automobilindustrie. Der konsolidierte Auftragseingang wuchs gegenüber dem Vorjahr um knapp 14 % auf € 2.346,7 Mio.
Der Auftragsbestand stieg zum Jahresende um rund 18 % auf € 1.381,4 Mio. bei deutlichen Unterschieden in den einzelnen Unternehmensbereichen. Der konsolidierte Konzernumsatz lag mit € 2.082,1 Mio. vor allem währungsbedingt leicht unter dem Vorjahreswert
von € 2.196,2 Mio.
Unbefriedigend verlief dagegen die Ergebnisentwicklung. Belastend wirkten neben hohem
Margendruck vor allem Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von rund € 20 Mio. Inklusive Restrukturierung betrug das operative Konzernergebnis EBITDA (Ergebnis vor Zinsaufwand, Steuern, Abschreibungen und Firmenwertamortisation) € 89,1 Mio. nach € 127,8 Mio.*
im Vorjahr und das Ergebnis vor Ertragsteuern € 22,6 Mio. (Vorjahr € 39,8 Mio.*).
Bereits Anfang 2002 haben wir verstärkt Maßnahmen zur Ertragssicherung ergriffen. Mit
gezielten Restrukturierungsprogrammen, vor allem im Unternehmensbereich Measuring
Systems und der Produktlinie Environmental Systems, haben wir die Kostenbasis gesenkt.
Neben dem Abbau von Personal und der Zusammenlegung von Standorten wurden auch
Kapazitäten angepasst.
* nach Anpassung, siehe S. 74
2
Dr. Wolfgang Baur (50)
Dr. Reinhold Grau (49)
Dr. Norbert Klapper (40)
·
·
· Forschung & Entwicklung,
· Final Assembly Systems,
Finanzen, Controlling,
Recht, Personal,
Informationstechnologie
Paint Systems
Marketing
Services
· Global Sourcing
Positiv auf das Ergebnis wirkten sich planmäßige Tilgungen von Krediten aus, die wir
in den vergangenen Jahren zur Finanzierung unserer Akquisitionen aufgenommen hatten.
Wesentliche Beiträge zur Erhöhung der flüssigen Mittel leisteten der Ausbau unseres
Zins- und Währungsmanagements, ein verbessertes Working Capital Management sowie
Anzahlungen für Großprojekte. Damit konnten wir die Nettoverschuldung zum Jahresschluss 2002 gegenüber dem Vorjahr halbieren.
Differenzierte Marktlage in den Unternehmensbereichen
Der Unternehmensbereich Paint Systems hat mit Systemaufträgen aus allen wichtigen Absatzregionen seine Spitzenposition in der Lackiertechnik behauptet. Innovative Technologien
wie das weiterentwickelte Tauchlackierverfahren RoDip überzeugten ebenso wie der DürrEcopaint-Lackierroboter, den wir allein im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als 300-mal ausgeliefert haben. Darüber hinaus konnten wir deutliche Marktanteilgewinne in der Zulieferindustrie sowie im Nischenmarkt Flugzeuglackierung erzielen.
Der Unternehmensbereich Final Assembly Systems konnte seine Marktposition als Systemanbieter schlüsselfertiger Endmontagewerke deutlich stärken. Unsere Wettbewerbsfähigkeit verbesserten wir vor allem mit der organisatorischen Bündelung der Kompetenzen von
Schenck- und Dürr-Gesellschaften, durch die Neuentwicklung von Produkten mit geringeren Investitions- und Betriebskosten sowie durch die Erschließung kostengünstigerer
Beschaffungs- und Fertigungsmöglichkeiten.
Mit neuen, mehrjährigen Verträgen erzielte der Unternehmensbereich Services ein erneutes
Umsatzplus. Interne Prozessoptimierungen, eine erweiterte Dienstleistungspalette und der
anhaltende Trend der Automobilhersteller zum Outsourcing bilden auch in Zukunft zentrale
Voraussetzungen für profitables Wachstum.
Im Unternehmensbereich Ecoclean entwickelten sich Umsatz und Ergebnis nach Jahren
starken Wachstums konjunkturbedingt rückläufig. Dennoch konnten wir unsere starke Weltmarktposition bei Systemen zur Teilereinigung und Kühlschmierstoff-Aufbereitung in der
Motoren- und Getriebeproduktion mit innovativen Lösungen ausbauen. Aufgrund der Senkung unserer Herstellkosten sind wir optimistisch, bei anspringender Konjunktur rasch
an frühere Erfolge anknüpfen zu können.
Ein verschlechtertes Investitionsklima in vielen Abnehmerbranchen und Regionen sowie
der stärkere Euro führten im Unternehmensbereich Measuring Systems zu einem leicht
unter dem Vorjahreswert liegenden Auftragseingang. Das Ergebnis war durch Restrukturierungsaufwand im Schenck-Konzern sowie durch hohen Margendruck geprägt. Wegen der
anhaltenden Marktschwäche sind weitere Kostensenkungsmaßnahmen geplant.
Brief an die Aktionäre
3
Schwierige Aktienmärkte
In offenem Dialog haben wir Analysten, Investoren und Ihnen als Aktionärinnen und Aktionären die laufende Geschäftsentwicklung sowie die Stärken und Verbesserungspotenziale
unseres Unternehmens ausführlich erläutert. Der generellen Börsenschwäche konnte sich
die Dürr-Aktie dennoch nicht entziehen. Vor dem Hintergrund der verhaltenen Ertragslage
schlägt der Vorstand der Hauptversammlung vor, im Sinne einer kontinuierlichen Dividendenpolitik eine Dividende in Höhe von € 0,80 je Aktie (Vorjahr € 1,10) auszuschütten. Trotz der
gegenüber dem Vorjahr reduzierten Ausschüttung erzielte die Dürr-Aktie, bezogen auf den
Jahresschlusskurs 2002, eine attraktive Dividendenrendite von 5 %. Nach der Neusegmentierung des deutschen Aktienmarkts gehört Dürr dem SDAX an. Als Mitglied des neuen
Prime-Standard-Segments der Deutschen Börse genügen wir internationalen Transparenzund Publizitätsstandards. Den neuen Deutschen Corporate Governance Kodex mit der
Verpflichtung zu einer wertorientierten Unternehmensführung haben wir weitgehend
umgesetzt.
Strategische Investitionen unserer Kunden
Unsere Hauptkundengruppe, die Automobilindustrie, ist eine der wichtigsten Schlüsselbranchen weltweit. Die Hersteller befinden sich in einem konjunkturbedingt verschärften
Wettbewerb, der geprägt ist durch zunehmende Modellvielfalt, ehrgeizige Kostenziele und
gestiegene Qualitätsanforderungen. Vor diesem Hintergrund besteht ein großer Bedarf
an modernen Dürr-Produktionssystemen, die mehr Effizienz und Flexibilität in der Fertigung
ermöglichen. Dies gilt auch für das Segment der Teile- und Modulzulieferer. Sie erbringen
immer umfassendere Leistungen rund um die Produktion von Fahrzeugen und investieren
daher verstärkt in leistungsfähige Fertigungstechnologien.
Robustes Geschäftsmodell
Dürr ist als Markt- und Technologieführer auf seinen Gebieten hervorragend aufgestellt.
Unser Life-Cycle-Konzept bietet Lösungen für die gesamte Lebensdauer von Produktionssystemen: von der Planung und Realisierung über Dienstleistungen im laufenden Betrieb
bis hin zur technischen Modernisierung. Das durch Akquisitionen erweiterte Produkt- und
Leistungsprogramm umfasst alle wesentlichen Stufen der automobilen Wertschöpfung:
Fahrzeugentwicklung, Aggregatebau, Lackierung und Endmontage. Dieses Angebot stellen
wir unseren Kunden weltweit zur Verfügung. Unser Geschäftsmodell bietet gute Entwicklungsmöglichkeiten und erlaubt darüber hinaus, zyklische Nachfrageschwankungen zwischen
Regionen, Kunden und Produktlinien weitgehend zu glätten.
4
: Ergebnisverbesserung hat höchste Priorität
Nach Jahren der Expansion und angesichts der anhaltend schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen richten wir nun unsere ganze Kraft auf die Verbesserung der Kosten- und
Ertragsposition. Anfang 2003 hat der Vorstand die Intensivierung des Ertragssteigerungsprogramms SPRINT beschlossen.
zeichnet sich durch eine anspruchsvollere Zielsetzung, eine intensivere Durchdringung im Konzern und eine beschleunigte Umsetzung
aus. Schwerpunkte bilden die Senkung der Beschaffungskosten, die Optimierung von Konstruktions-, Projektierungs- und Fertigungsprozessen, die Reduzierung von Risiken in der
Auftragsabwicklung sowie die Bereinigung von Standort- und Portfoliostrukturen.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2003
Im Jahr 2003 erwarten wir keine großen Impulse für die Weltwirtschaft. Das Umfeld ist
weiterhin durch zahlreiche politische Unwägbarkeiten geprägt. Demgemäß wird das Investitionsverhalten unserer Hauptabnehmerbranche – der Automobilindustrie – durch Vorsicht
geprägt sein.
Vor diesem Hintergrund haben wir in unserer Planung für das Geschäftsjahr 2003 keine
Besserung der Rahmenbedingungen unterstellt. Aufgrund des hohen Auftragseingangs im
Geschäftsjahr 2002, des damit guten Auftragsbestands und der im Jahr 2002 umgesetzten
Restrukturierungen gehen wir für das Geschäftsjahr 2003 von einer Stabilisierung unserer
Umsatz- und Ergebnissituation aus. Verlässliche Prognosen sind allerdings angesichts der
wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten derzeit nicht möglich. Mit
schaffen
wir jedoch alle Voraussetzungen, um bei einer Konjunkturbelebung überdurchschnittlich
profitieren zu können.
Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt besonderer Dank: Einsatzbereitschaft,
Kompetenz und Kundenorientierung haben dazu beigetragen, dass unsere Produkte und
Dienstleistungen weltweit hohe Anerkennung finden. Auch im Namen meiner Kollegen
danke ich unseren Kunden und Geschäftspartnern für die gute Zusammenarbeit und Ihnen
als Aktionärinnen und Aktionären für das in uns gesetzte Vertrauen.
Stephan Rojahn
Vorsitzender des Vorstands
Brief an die Aktionäre
5
Dr.-Ing. E. h. Heinz Dürr
Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat die Tätigkeit des Vorstands im Geschäftsjahr 2002 sorgfältig und regelmäßig überwacht und darüber hinaus die Weiterentwicklung des Dürr-Konzerns beratend
begleitet. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat über die wirtschaftliche Lage und die
Entwicklung des Unternehmens, die Unternehmensplanung einschließlich der Finanz-,
Investitions- und Personalplanung sowie über zustimmungspflichtige Geschäfte und wesentliche Geschäftsvorfälle. Alle Beschlüsse hat der Aufsichtsrat auf der Grundlage ausführlicher
schriftlicher und mündlicher Informationen nach eingehender Prüfung gefasst.
Der Aufsichtsrat trat im Berichtszeitraum zu fünf ordentlichen Sitzungen und einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Der Personalausschuss tagte im Berichtszeitraum zweimal,
der Vermittlungsausschuss wurde nicht einberufen. Der Bilanzausschuss trat am 7. April
2003 zur Besprechung des Jahresabschlusses 2002 zusammen. Die Zusammensetzung
des Aufsichtsrats blieb im Geschäftsjahr 2002 unverändert.
Zwischen den Sitzungen stand der Aufsichtsratsvorsitzende in engem Kontakt mit dem Vorstand und ließ sich vor allem vom Vorstandsvorsitzenden über wichtige Ereignisse zeitnah
informieren. Darüber hinaus erörterte er mit dem Vorstandsvorsitzenden die Geschäftspolitik, die strategische Ausrichtung und die finanzielle Situation des Konzerns und seiner
Gesellschaften. Über die Ergebnisse dieser Gespräche informierte der Aufsichtsratsvorsitzende das Gesamtgremium entweder unmittelbar oder in der nächsten Sitzung.
Zu den Schwerpunkten der Beratungen von Vorstand und Aufsichtsrat zählten die Verbesserung der Kostensituation und die Steigerung der operativen Ertragskraft des Dürr-Konzerns.
Mit Blick auf die langfristige Sicherung der führenden Technologieposition des Konzerns ließ
sich der Aufsichtsrat über die Dürr-Innovationsstrategie und ausgewählte Entwicklungsprojekte in den Unternehmensbereichen informieren.
Im Rahmen der Positionierung des neuen Unternehmensbereichs Final Assembly Systems
als Lösungsanbieter für die Fahrzeugendmontage gab der Aufsichtsrat seine Zustimmung
zum Erwerb der zur Carl Schenck AG gehörenden Gesellschaften Schenck Somac GmbH
und DSEngineering GmbH durch die Dürr Automotion GmbH. Zudem genehmigte der Aufsichtsrat die Übernahme der Vermögensgegenstände und Schulden der Schenck Motorama
Inc. durch die zur Dürr Inc. gehörende Dürr Production Systems Inc.
In seiner außerordentlichen Sitzung vom 4. September 2002 bestellte der Aufsichtsrat Herrn
Stephan Rojahn mit Wirkung zum 1. Oktober 2002 zum ordentlichen Vorstandsmitglied der
Dürr AG und mit Wirkung zum 1. Januar 2003 zum Vorsitzenden des Vorstands. Herr Rojahn
folgt Herrn Hans Dieter Pötsch, der das Unternehmen zum 31. Dezember 2002 auf eigenen
6
Wunsch verlassen hat, um sich einer neuen beruflichen Aufgabe zu widmen. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Pötsch für das große persönliche Engagement, mit dem er den Dürr-Konzern
seit 1995 kontinuierlich geführt und ausgebaut hat.
In der Sitzung vom 5. Dezember 2002 hat der Aufsichtsrat dem Wunsch von Herrn Frank
Haun entsprochen, den Vorstand der Dürr AG zum 31. März 2003 zu verlassen. Auch
ihm dankt der Aufsichtsrat für seinen langjährigen Einsatz. Nach dem Ausscheiden von
Herrn Haun hat Herr Rojahn im Vorstand die Verantwortung für die Unternehmensbereiche Ecoclean und Measuring Systems übernommen. Die weitere Aufgabenverteilung
im Vorstand blieb unverändert.
Gemeinsam mit dem Vorstand hat sich der Aufsichtsrat mit Themen der Corporate
Governance befasst. Im Dezember 2002 gaben Aufsichtsrat und Vorstand eine gemeinsame Entsprechenserklärung ab, nach der Dürr den Empfehlungen und Anregungen
der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex weitgehend folgt.
Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat fortlaufend und zeitnah über bestehende Risiken
berichtet. Hinsichtlich der Erweiterung des Risikokontroll- und Überwachungssystems hat
der Aufsichtsrat den Vorstand beraten.
Der vom Vorstand auf den 31. Dezember 2002 aufgestellte Jahresabschluss und Lagebericht
sowie der Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Dürr AG wurden durch den vom
Aufsichtsrat nach Bestellung durch die Hauptversammlung beauftragten Abschlussprüfer
unter Berücksichtigung der vom Aufsichtsrat vorgegebenen Prüfungsschwerpunkte geprüft
und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Jahresabschluss und
Konzernabschluss, Lagebericht/Konzernlagebericht, der Vorschlag für die Verwendung des
Bilanzgewinns und die Berichte der Wirtschaftsprüfer über die Prüfung des Jahres- und
des Konzernabschlusses haben den Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor der Bilanzsitzung vorgelegen. Sie wurden mit dem Vorstand in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats
am 9. April 2003 ausführlich besprochen. An der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats haben zu
den betreffenden Tagesordnungspunkten auch die den Bestätigungsvermerk zu dem Jahresabschluss und dem Konzernabschluss der Dürr AG unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer
teilgenommen und über ihre Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat nahm das Prüfungsergebnis
zustimmend zur Kenntnis.
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den Lagebericht/
Konzernlagebericht geprüft. Aus der Prüfung durch den Aufsichtsrat haben sich keine
Beanstandungen ergeben. Der Aufsichtsrat stimmt der Beurteilung der wirtschaftlichen
Lage und der zukünftigen Entwicklung des Konzerns, wie im Lagebericht dargestellt, zu.
Bericht des Aufsichtsrats
7
Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung
des Bilanzgewinns stimmt der Aufsichtsrat zu. Auch den Konzernabschluss billigt der
Aufsichtsrat.
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Bericht gemäß § 312 Aktiengesetz
über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002 (Abhängigkeitsbericht) geprüft. Der Abhängigkeitsbericht wurde durch den von
der Hauptversammlung bestellten Abschlussprüfer geprüft und mit folgendem uneingeschränktem Bestätigungsvermerk gemäß § 313 Abs. 3 Aktiengesetz versehen:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht
unangemessen hoch war,
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich
andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“
Aus der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Aufsichtsrat haben sich keine Beanstandungen ergeben. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer zu. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung
des Aufsichtsrats sind gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts keine Einwendungen zu erheben.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den
Vertretern der Belegschaft für ihren Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie den
Aktionären für das dem Unternehmen entgegengebrachte Vertrauen.
Stuttgart, den 9. April 2003
Der Vorsitzende
Dr.-Ing. E. h. Heinz Dürr
8
Mitglieder des Aufsichtsrats
Dr.-Ing. E. h. Heinz Dürr1
Unternehmer, Berlin
Vorsitzender
Werner Kramp
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats
der Carl Schenck AG, Darmstadt
Peter Weingart1
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats
der Dürr AG, Stuttgart
Stellvertretender Vorsitzender
Peter Krüger
Leiter kaufmännische Auftragsabwicklung der Dürr Systems GmbH,
Stuttgart
Prof. Dr. Norbert Loos1, 2
Geschäftsführender Gesellschafter der
Loos Beteiligungs-GmbH, Stuttgart
Stellvertretender Vorsitzender
Günter Lorenz1
Erster Bevollmächtigter der IG Metall
Verwaltungsstelle Darmstadt
Dedek-Fried2
Lieselotte
Mitglied des Betriebsrats der
Schenck RoTec GmbH, Darmstadt
Benno Eberl2
Gewerkschaftssekretär der IG Metall
Verwaltungsstelle Stuttgart
Prof. Dipl.-Ing. Jörg Menno Harms
Vorsitzender der Geschäftsführung der Hewlett Packard GmbH
und Holding GmbH, Böblingen
Joachim Schielke
Mitglied des Vorstands der
Landesbank Baden-Württemberg,
Stuttgart
Dr. Heinz Gerd Stein2
Unternehmensberater, Duisburg
Bis 30.09.2002 Mitglied des
Vorstands der ThyssenKrupp AG,
Duisburg und Essen
Dr. Tessen von Heydebreck
Mitglied des Vorstands der
Deutsche Bank AG, Frankfurt/Main
1
2
Mitglied Vermittlungsausschuss und Personalausschuss
Mitglied Bilanzausschuss
Bericht des Aufsichtsrats
9
Dürr-Aktie
Schwieriges Jahr an den Aktienmärkten
Im Jahr 2002 entwickelte sich die Dürr-Aktie im Gleichklang mit dem generellen
Abwärtstrend an den Börsen. Mit 5 % erzielte unser Papier jedoch eine überdurchschnittliche Dividendenrendite.
Im elektronischen Handelssystem XETRA notierte die Dürr-Aktie Anfang 2002 bei € 24,31.
Ende Mai 2002 erreichte sie mit € 26,00 den Jahreshöchststand. Im Zuge der negativen
Entwicklung an den Kapitalmärkten sank der Kurs der Dürr-Aktie zum Jahresende auf
€ 16,00 (– 34 %). Auch die Vergleichsindizes schlossen negativ: Der DAX verlor im Jahresverlauf 44 %, der MDAX 30 % und der CDAX-Machinery 31 %. Hintergründe dieser Verluste
sind vor allem die Verunsicherung an den Aktienmärkten und die allgemeine Konjunkturschwäche, die durch die Angst vor einem Irak-Krieg und die damit einhergehenden Rohölpreiserhöhungen noch weiter verstärkt wurde.
Im Jahr 2002 stellte Dürr die Liquidität in XETRA mit einem Designated Sponsor sicher,
durchschnittlich wurden täglich rund 7.000 Stückaktien gehandelt.
Angepasste Dividende
Im Geschäftsjahr 2002 erzielte Dürr aufgrund des Aufwands für Restrukturierungen ein
Ergebnis pro Aktie von € 0,84 (Vorjahr € 1,40). Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von € 0,80 pro Aktie vorschlagen (Vorjahr € 1,10).
Kennzahlen
Anzahl der Aktien zum Jahresende
2001
in Tsd.
14.298
14.298
in Tsd. €
12.018
20.003*
Ergebnis je Aktie
in €
0,84
1,40*
Cashflow je Aktie
in €
3,32
5,20*
Dividende
in €
0,80**
1,10
Jahresüberschuss
Dividendenrendite zum Schlusskurs
Höchstkurs
in %
5,0
4,5
in €
26,00
29,00
Tiefstkurs
in €
14,80
17,10
Schlusskurs
in €
16,00
24,30
Kurs-Gewinn-Verhältnis zum Jahresende
19,0
Kurs-Cashflow-Verhältnis zum Jahresende
Marktkapitalisierung zum Jahresende
** nach Anpassung (siehe S. 74)
** Dividendenvorschlag zur Hauptversammlung
10
2002
in Mio. €
17,4*
4,8
4,7*
229
347
Kursverlauf der Dürr-Aktie Januar – Dezember 2002
im Vergleich zum indizierten Verlauf von DAX, MDAX und CDAX-Machinery
in €
30
28
WPKN 556 520
26
ISIN DE 0005565204
Reuterssymbol DUEG
24
Bloombergkürzel DUE
22
20
18
16
14
J
F
M
Dürr-Aktie in Frankfurt
A
M
J
DAX
J
A
MDAX
S
O
N
D
CDAX-Machinery
Trotz dieser Anpassung erzielten Dürr-Aktionäre eine überdurchschnittliche Dividendenrendite von 5,0 %. Alle Stückaktien sind voll dividendenberechtigt. Eine Steuergutschrift ist
seit der Umstellung auf das Halbeinkünfteverfahren nicht mehr möglich. Auszahlungstermin für die Dividende ist der 30. Mai 2003.
Aktionärsstruktur
Die Heinz Dürr GmbH hält 49 % am Kapital der Dürr AG, die LBBW Trust GmbH 11 % und
die BWK GmbH Unternehmensbeteiligungsgesellschaft 7 %. Der Freefloat beträgt 33 %
des Grundkapitals: Die Heinz und Heide Dürr-Stiftung GmbH hält 4,5 %; 19,1 % entfallen
auf institutionelle und 9,4 % auf private Anleger. 96 % des Grundkapitals befinden sich
im Besitz inländischer und 4 % im Besitz ausländischer Investoren, vor allem in den USA,
den Niederlanden, Liechtenstein, Großbritannien und der Schweiz.
Im Geschäftsjahr 2002 hatten Dürr-Mitarbeiter erneut die Gelegenheit, Aktien des Unternehmens mit einem Kursabschlag von 30 % zu erwerben.
Neue Aktienmarktsegmentierung: Dürr im Prime Standard
Die Deutsche Börse AG hat im Jahr 2002 eine Neusegmentierung des deutschen Aktienmarkts beschlossen. Danach gibt es seit 1. Januar 2003 zwei neue Segmente, den Prime
Standard und den General Standard. Seit 24. März 2003 gelten zudem die neu zusammengesetzten Indizes MDAX, SDAX und TecDAX. Dürr erfüllt bereits seit Jahren alle Voraussetzungen für die Aufnahme in den Prime Standard, zum Beispiel die Veröffentlichung von
Quartalsberichten oder die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards. Somit
war Dürr auch eine der ersten deutschen Aktiengesellschaften, die von der Deutschen
Börse für den Prime Standard akzeptiert wurden. Bis Ende März dieses Jahres umfasste
der MDAX 70 Werte, danach wurde er auf 50 Titel reduziert. Daher notiert die Dürr-Aktie,
die im MDAX im hinteren Drittel zu finden war, seit 24. März 2003 im SDAX.
Dürr-Aktie
11
Erster Dürr Capital Markets Day
Rund 40 Aktienanalysten, Bankenvertreter und Investoren informierten sich auf dem ersten
Dürr Capital Markets Day am 12. September 2002 in Stuttgart aus erster Hand über die
Dürr-Aktie und den Konzern. Der Vorstand erläuterte Strategie, Märkte und Kennzahlen. Mit
dem Dürr Capital Markets Day als zusätzlichem Instrument der Kommunikation wollen
wir auch künftig umfassend über das Unternehmen informieren und das Vertrauen in die
Aktie stärken.
Intensive Kommunikation mit Investoren
Dürr liefert regelmäßig aktuelle und ausführliche Informationen über die Entwicklung des
Konzerns. Analysten, Presse und Privatanleger unterrichten wir gleichberechtigt und zeitnah über aktuelle Geschehnisse. Im Geschäftsjahr 2002 haben wir auf fünf Analysten- und
Bankenkonferenzen, regelmäßigen Telefonkonferenzen und neun nationalen und internationalen Roadshows – unter anderem in Großbritannien, Frankreich und den USA – sowie
in zahlreichen Einzelgesprächen den direkten Kontakt zu institutionellen und privaten
Anlegern weiter intensiviert.
Im Jahr 2002 verfassten 14 verschiedene Banken und Analystenhäuser insgesamt 35 Analysen über Dürr. Auf den Investor-Relations-Seiten unserer Website bieten wir Zugriff auf
wichtige Informationen wie Kursentwicklung, Unternehmensmeldungen, Analystenstudien
und Gewinnschätzungen. Finanzberichte können angefordert, heruntergeladen oder direkt
bearbeitet werden. Die Dürr-Hauptversammlung am 28. Mai 2003 werden wir wieder live
im Internet übertragen. Im laufenden Jahr ist Dürr erneut mit zahlreichen Roadshows im
In- und Ausland präsent.
Corporate Governance Kodex umgesetzt
Der Begriff Corporate Governance steht für eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung und -kontrolle, die auf die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts ausgerichtet ist. Wesentliche Aspekte sind die Beachtung der Aktionärsinteressen, eine effiziente
Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat sowie Offenheit und Transparenz der
Unternehmenskommunikation. Dürr hat als eine der ersten börsennotierten Aktiengesellschaften in Deutschland das Thema Corporate Governance aufgegriffen und bereits im
Jahr 2001 einen eigenen Code of Best Practice erstellt. Im Jahr 2002 haben wir den
Deutschen Corporate Governance Kodex kurz nach seiner Veröffentlichung übernommen
und die entsprechende Scorecard zu 81 % erfüllt. Dürr versteht Corporate Governance
als kontinuierlichen Prozess und verfolgt zeitnah alle Änderungen des Kodex. Auf den
Investor-Relations-Seiten unserer Website finden Sie weitere Informationen zu diesem
Thema.
Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft sind nach § 161 Aktiengesetz
verpflichtet, einmal jährlich zu erklären, dass den Empfehlungen der Regierungskommission
Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird oder welche
12
Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden. Die Dürr AG erfüllt bereits heute
die weitaus meisten der Soll-Bestimmungen des Kodex, die Umsetzung weiterer
Bestimmungen planen wir. Die Abweichungen sind nachfolgend mit der entsprechenden
Begründung genannt.
Vorstand und Aufsichtsrat der Dürr AG erklären gemäß §161 Aktiengesetz:
„Die Dürr AG entspricht den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher
Corporate Governance Kodex mit folgenden Ausnahmen:
,Der Vorstand soll für die Bestellung eines Vertreters für die weisungsgebundene
Ausübung des Stimmrechts der Aktionäre sorgen.’ (Kodex Ziff. 2.3.3 Satz 3 1. Halbsatz)
Die Banken übernehmen die Aufgabe, den Aktionären eine weisungsgebundene
Ausübung des Stimmrechts durch einen von der Bank bestellten Vertreter anzubieten.
,Schließt die Gesellschaft für Vorstand und Aufsichtsrat eine D&O-Versicherung ab,
so soll ein angemessener Selbstbehalt vereinbart werden.’ (Kodex Ziff. 3.8 Abs. 2)
Für die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats besteht eine D&O-Versicherung
ohne Selbstbehalt. Es handelt sich dabei um eine Gruppenversicherung für Führungskräfte im In- und Ausland, wobei eine Differenzierung zwischen Organmitgliedern und
Mitarbeitern nicht sachgerecht erscheint. Zudem ist ein Selbstbehalt im Ausland nicht
üblich und würde deshalb eine Rekrutierung von Führungskräften aus dem Ausland
erschweren.
,Die Vergütung der Vorstandsmitglieder soll im Anhang des Konzernabschlusses aufgeteilt nach Fixum, erfolgsbezogenen Komponenten und Komponenten mit langfristiger
Anreizwirkung ausgewiesen werden.’ (Kodex Ziff. 4.2.4 Satz 1)
Wir weisen die Summe der Gehälter der Vorstandsmitglieder im Anhang des Konzernabschlusses aus. Eine gesonderte Ausweisung nach Fixum und erfolgsbezogenen
Komponenten bringt unseres Erachtens keinen zusätzlichen Nutzen für die Aktionäre.
,Ferner soll ... eine festzulegende Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder berücksichtigt
werden.’ (Kodex Ziff. 5.4.1 Satz 2 letzter Teil)
Für die Festlegung einer Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder sieht Dürr keine
Notwendigkeit.
,[Bei der] ... Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder ... sollen ... der Vorsitz und die Mitgliedschaft in den Ausschüssen berücksichtigt werden.’ (Kodex Ziff. 5.4.5 Abs. 1 Satz 3
letzter Teil)
Aufgrund der erfolgsabhängigen Aufsichtsratsvergütung erfolgt keine gesonderte
Vergütung für den Vorsitz und die Mitgliedschaft in Ausschüssen.
Dürr-Aktie
13
,Auch die vom Unternehmen an die Mitglieder des Aufsichtsrats gezahlten Vergütungen
oder gewährten Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungsund Vermittlungsleistungen, sollen individualisiert im Anhang zum Konzernabschluss
gesondert angegeben werden.’ (Kodex Ziff. 5.4.5 Abs. 3 Satz 2)
Die Möglichkeit, jederzeit die Expertise einzelner Aufsichtsratsmitglieder zu speziellen
Themen einzuholen, stellt für Dürr einen besonderen Vorteil dar. Die Zusammenarbeit
erfolgt zu den branchenüblichen Bedingungen, die auch bei vergleichbaren Geschäften
mit Dritten eingehalten werden. Wir sehen daher keinen Bedarf für eine individualisierte
Veröffentlichung.
,Im Anhang zum Konzernabschluss sollen entsprechende Angaben [zum Erwerb oder
zur Veräußerung von Aktien der Gesellschaft oder von darauf bezogenen Erwerbs- oder
Veräußerungsrechten (z. B. Optionen) sowie von Rechten, die unmittelbar vom Börsenkurs der Gesellschaft abhängen, durch Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft oder ihres Mutterunternehmens sowie durch bestimmte ihnen nahestehende
Personen] gemacht werden. Der Aktienbesitz einschließlich der Optionen sowie der
sonstigen Derivate des einzelnen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieds ist dann anzugeben, wenn er direkt oder indirekt größer als 1% der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien ist. Übersteigt der Gesamtbesitz aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
1% der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien, soll der Gesamtbesitz getrennt nach
Vorstand und Aufsichtsrat angegeben werden.’ (Kodex Ziff. 6.6 Abs. 2)
Die Anteilsquote der Großaktionäre und die Angaben zu Directors‘ Dealings werden wie
vom Wertpapierhandelsgesetz vorgeschrieben veröffentlicht. Diese gesetzlich geregelten Pflichtangaben halten wir für ausreichend.
,Der Konzernabschluss soll binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende, die Zwischenberichte sollen binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums öffentlich zugänglich
sein.’ (Kodex Ziff. 7.1.2 Satz 2)
Wir können momentan nicht alle empfohlenen Fristen einhalten. Mittelfristig ist die vollständige Befolgung dieser Empfehlung jedoch geplant. Der Konzernabschluss wird
innerhalb von vier Monaten nach Geschäftsjahresende veröffentlicht. Der Halbjahresbericht ist binnen 60 Tagen, die Zwischenberichte über das erste Quartal und über die
ersten neun Monate des Geschäftsjahres sind binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums öffentlich zugänglich.“
Dürr AG
Public & Investor Relations
Otto-Dürr-Straße 8
D-70435 Stuttgart
Tel.: +49-7 11-1 36 17 85
Fax: +49-7 11-1 36 10 34
E-Mail: [email protected]
www.durr.com
14
Finanzkalender 2003
Bilanzpressekonferenz
10. April 2003, Stuttgart
Veröffentlichung des
Geschäftsberichts 2002
DVFA-Analystenkonferenz
Zwischenbericht über das erste
Halbjahr 2003 und Conference Call
20. August 2003
Roadshow Deutschland
August/September 2003
11. April 2003, Frankfurt/Main
Roadshow Deutschland
April 2003
Zwischenbericht über das erste
Quartal 2003 und Conference Call
14. Mai 2003
Roadshow Großbritannien
Mai 2003
Hauptversammlung
28. Mai 2003, Stuttgart
Dividendenzahlung
30. Mai 2003
2. Dürr Capital Markets Day
10. September 2003
Roadshow USA
Oktober 2003
Zwischenbericht über die ersten neun
Monate 2003 und Conference Call
13. November 2003
Roadshow Deutschland
November 2003
German Mid Cap Conference
KW 49, 2003, Frankfurt/Main
Roadshow Deutschland und USA
Juli 2003
Dürr-Aktie
15
Nass oder trocken
Unternehmensbereich
Paint Systems
Die Anforderungen in
der Automobil-Großserienlackierung werden aufgrund
der zunehmenden Modellvielfalt immer differenzierter. Als Technologie- und
Marktführer beherrscht Dürr
die gesamte Bandbreite
der Lackiertechnologien und
wird so den unterschiedlichen Lackierphilosophien
seiner Kunden gerecht. Ob
emissionsfreier Pulverlack
oder Nasslack eingesetzt
wird – wir liefern für jede
Prozessanforderung und
für jedes Fahrzeugmodell
die passende Lösung.
Paint Systems
Lackiersysteme
Starke Technologieposition in
Markterfolge umgesetzt
Mit Großaufträgen über Karossenlackierereien aus Europa, Nordamerika und China
hat sich der Unternehmensbereich Paint Systems im Geschäftsjahr 2002 als Weltmarktführer behauptet. Wichtige Grundlagen für unsere Auftragserfolge bildeten Spitzentechnologien wie der Ecopaint Lackierroboter und das Tauchlackierverfahren RoDip. Im
Segment der Automobilzulieferer erzielten wir mit innovativen und hocheffizienten
Systemlösungen deutliche Marktanteilgewinne.
2002
2001
Gesamtumsatz
1.054,3
1.094,5
Gesamtauftragseingang
1.286,8
1.036,5
Angaben in Mio. €
EBITDA
Mitarbeiter zum Jahresende
39,2
61,7
2.837
2.952
Großprojekte sorgen für Rekord im Auftragseingang
Der Unternehmensbereich Paint Systems konnte im Geschäftsjahr 2002 zahlreiche Großaufträge gewinnen und erzielte trotz
verhaltener Automobilkonjunktur einen neuen Rekord im Auftragseingang. Das Ergebnis hat sich jedoch gegenüber dem hohen
Vorjahresniveau rückläufig entwickelt, vor allem aufgrund von
Restrukturierungsaufwand in der Produktlinie Environmental
Systems.
Getragen wurde die positive Volumenentwicklung von dem wettbewerbsbedingt hohen
Rationalisierungs- und Modernisierungsbedarf bei unseren Kunden aus der Automobil- und
Zulieferindustrie. Moderne Prozesstechnologien ermöglichen es ihnen, neue Fahrzeugmodelle nicht nur kostengünstiger und umweltgerechter zu lackieren, sondern auch flexibler,
variantenreicher und schneller. Zudem profitierten wir im Neugeschäft von unserer Kompetenz, komplexe Turnkey-Projekte in allen Automobilregionen der Welt zu realisieren.
In China konnten wir an die sehr gute Entwicklung des Vorjahres anknüpfen. Unter anderem
übertrug uns der einheimische Autohersteller SAIC Chery Automobile im ostchinesischen
Wuhu den Bau einer schlüsselfertigen Lackiererei mit einer Jahreskapazität von 150.000 Fahrzeugen. Von Shanghai Volkswagen erhielten wir den Supplier Award 2002 für die Realisierung einer neuen Lackiererei am Standort Schanghai. Aufgrund ihrer ausgezeichneten Werte
hinsichtlich Energiebedarf, Automatisierungsgrad und Ergonomie setzt diese Anlage Standards für den gesamten chinesischen Markt. Mit direkter Präsenz von Vertrieb, Engineering,
Fertigung und Service verfügt Dürr als Marktführer über hervorragende Voraussetzungen,
18
Mehr Qualität bei niedrigeren
Kosten: das innovative Tauchlackierverfahren RoDip.
um auch weiterhin an der dynamischen Entwicklung der Automobilindustrie in China zu
partizipieren. Interesse an Dürr-Lackiertechnologien spüren wir auch in Japan, dem größten
Automobilmarkt Asiens. Dort ist Dürr seit dem Jahr 2001 mit einer eigenen Gesellschaft
vertreten.
In Nordamerika erhielten wir von einem US-amerikanischen Automobilhersteller einen Großauftrag über ein schlüsselfertiges System für Karossenvorbehandlung und Tauchlackierung.
Der koreanische Hersteller Hyundai bestellte für sein US-Werk Montgomery eine komplette
Lackiererei mit einer Jahreskapazität von 300.000 Karossen. In Deutschland orderte die
BMW Group in einem umfangreichen Paket mehrere vollautomatische Linien für den Füllerund Decklackauftrag. Bei dem technologisch anspruchsvollen Großprojekt setzen wir auch
unsere neu entwickelte Dürr-Produktgeneration für die Pulverlackierung ein, mit der wir ein
gleichwertiges Pendant zu unserem Angebotsspektrum in der Nasslackierung bieten.
Innovationen und Systemaufträge mit Referenzcharakter
Unsere führende Markt- und Technologieposition konnten wir im Geschäftsjahr 2002 auch
mit dem Abschluss verschiedener Referenzaufträge ausbauen. Für DaimlerChrysler nahmen
wir in Sindelfingen ein neues Grundlackwerk in Betrieb, in dem auch das Premiummodell
Maybach lackiert wird. Bei Volkswagen in Wolfsburg modernisierten wir eine komplette
Lackiererei für die Fertigung des neuen Minivans Touran. Am BMW-Standort Dingolfing
realisierte Dürr als Generalunternehmer drei Roboter-Füllerlinien. Darin kommt auch das
innovative Dürr-Ecopurge-Reflow-System zum Einsatz, das Lackverluste beim Farbwechsel
minimiert und damit zu mehr Effizienz beiträgt. Unsere Kompetenz für Highend-Prozesslösungen in der Pulverlackierung konnten wir im Rahmen eines Großauftrags von Ferrari in
Maranello unterstreichen.
Neben der Pulverlackierung bildete die Weiterentwicklung des Tauchlackierverfahrens RoDip
einen Innovationsschwerpunkt in der Lackieranlagentechnik. Die neue, insbesondere für
kleinere Stückzahlen ausgelegte Version RoDip 3 Plus verfügt über einzeln angetriebene
Karossen-Förderelemente, bei denen Vorwärts- und Drehbewegungen individuell programmierbar sind. Dies ermöglicht maximale Flexibilität bei der Behandlung unterschiedlicher
Karossentypen in einer Linie. Aufgrund seiner Vorteile in puncto Qualität und Kosten etablierte sich RoDip in kürzester Zeit als führendes Verfahren: Seit Anfang 2001 wurden
weltweit schon zehn Anlagen bestellt.
Unternehmensbereich Paint Systems
19
Qualitätssicherung: Mit einem Lasersensor
misst der Dürr-Ecopaint-Checker vollautomatisch die Lackschichtdicke.
Zulieferindustrie: Marktanteile gewonnen
Im Marktsegment der Automobilzulieferindustrie konnte Dürr seine Position weiter ausbauen.
Rund drei Jahre nach Bildung der Produktlinie Paint Systems Industrial zählen praktisch
alle großen Lieferanten von Modulen und Anbauteilen zu unseren Kunden. Im Geschäftsjahr
2002 bestellte beispielsweise Decoma zwei schlüsselfertige Systeme zur Lackierung von
Kunststoff-Stoßfängern für Werke in Belgien und Nordamerika. An Peguform in Deutschland
liefern wir eine Lackieranlage für Kunststoffverkleidungen. Aus der französischen Zulieferindustrie kamen zahlreiche Aufträge, zum Beispiel über Lackiersysteme für Fahrwerkkomponenten und Scheinwerfer.
Die Automobilzulieferer werden künftig vermehrt leistungsfähige Lackiersysteme benötigen.
Denn im Zuge des anhaltenden Outsourcing-Trends übertragen Automobilhersteller nicht
nur die Fertigung, sondern verstärkt auch die Lackierung von Fahrzeuganbauteilen an ihre
Lieferanten. Speziell für dieses Marktsegment optimierte Dürr-Produkte gewährleisten,
dass die Lackierergebnisse auch bei unterschiedlichen Basismaterialien und Lacksystemen
den hohen Qualitätsanforderungen der Hersteller genügen.
Positiv entwickelte sich im Geschäftsjahr 2002 der Nischenmarkt Flugzeuglackierung, der
schwerpunktmäßig von unserem britischen Kompetenzzentrum bearbeitet wird. Für den Bau
des neuen Großraumflugzeugs Airbus A 380 liefert Dürr Anlagen zur Oberflächenbehandlung von Flügelteilen und zur Lackierung fertig montierter Flügel.
Applikationstechnik: Lackierroboter auf dem Weg zum Industriestandard
Die Produktlinie Application Technology liefert Technologien für den automatischen Lackauftrag, zum Beispiel Lackierroboter und -maschinen, Farbversorgungssysteme, Qualitätsmesssysteme und Software-Lösungen. Im Geschäftsjahr 2002 konnten wir den Wachstumskurs der volumenstarken Vorjahre fortsetzen und unseren Marktanteil weiter erhöhen.
Zum Erfolg beigetragen hat vor allem der technologisch führende Dürr-Ecopaint-Lackierroboter. Er bietet überzeugende Vorteile hinsichtlich Effizienz, Flexibilität und Qualität und
ersetzt immer mehr die herkömmlichen Lackiermaschinen. Seit der Einführung des DürrRoboters in der Großserienlackierung im Jahr 1999 wurden circa 900 Exemplare bestellt
(Stand Jahresende 2002). Damit ist der Ecopaint-Roboter als weltweit gefragtestes Modell
seiner Art auf dem Weg, sich kundenübergreifend als Industriestandard zu etablieren.
Wachsendes Interesse verzeichneten wir auch für den Dürr-Ecopaint-Checker. Dieses vollautomatische Lasersensorik-Instrument misst nach dem Lackauftrag die Schichtdicke im
Nassfilm. Bei Abweichungen vom Optimalwert können mit Hilfe des angeschlossenen
Datenbanksystems Ecopaint Expert sofort neue Parameter für die Programmierung von
Lackiermaschinen und Robotern definiert werden.
20
Wachstumsmarkt: Für Automobilzulieferer
Umwelttechnik: In der Abluftreinigung
realisiert Dürr optimierte Lösungen für das
verfügt Dürr über ein breites Spektrum
Lackieren von Anbauteilen.
effizienter Verfahren.
Um die Leistungsfähigkeit der Roboterapplikation noch weiter zu steigern, hat Dürr die
neue Nasslack-Zerstäubergeneration Ecobell 2 entwickelt. Durch höhere Lackausflussmengen ermöglicht Ecobell 2 optimierte Roboter-Bahnkonzepte und damit eine schnellere
Lackierung.
Umwelttechnik: Erfolgreiche Restrukturierung
Das in der Produktlinie Environmental Systems betriebene Geschäft mit Abluftreinigungsanlagen entwickelte sich insgesamt verhalten. Neben internen Zulieferungen für DürrLackierereien standen Aufträge aus den Fokusbranchen Chemie, Pharma und Halbleiter
im Vordergrund. In den USA waren die Investitionen in Abluftreinigungsanlagen rückläufig,
da nach dem 11. September 2001 Umweltschutzbestimmungen gelockert wurden, um
die US-Wirtschaft zu entlasten. Auf diese Nachfrageschwäche haben wir mit einer raschen
Kapazitätsanpassung reagiert. Durch die zusätzliche Harmonisierung unseres Produktspektrums sind wir für eine zukünftige profitable Geschäftsentwicklung gerüstet, sowohl
im Geschäft mit Automobilherstellern und -zulieferern als auch mit unseren weiteren
Fokusbranchen.
Unternehmensbereich Paint Systems
21
Unternehmensbereich
Final Assembly Systems
In der Fahrzeugendmontage entsteht innerhalb
weniger Stunden aus einer
lackierten Karosse und einer
Vielzahl von Komponenten
und Baugruppen ein fertiges
Auto. Um immer mehr und
immer variantenreichere
Modelle wirtschaftlich zu produzieren, sind perfekt aufeinander abgestimmte Logistik-,
Montage- und Prüfprozesse
notwendig. Als Komplettanbieter plant und realisiert
Dürr schlüsselfertige Endmontagewerke, die unseren
Kunden niedrigere Kosten,
höhere Flexibilität und mehr
Qualität bieten.
Effizienter produzieren
Final Assembly Systems
Endmontagesysteme
Gute Nachfrage für EndmontageKomplettangebot
Im Geschäftsjahr 2002 hat Dürr seine Marktposition als Komplettausrüster für die
Fahrzeugendmontage gestärkt. Einen wichtigen Beitrag leisteten neben dem erfolgreichen Produktgeschäft auch mehrere Systemaufträge. Den Automatisierungsgrad
vieler Produkte haben wir weiter erhöht. Damit ermöglichen wir unseren Kunden noch
mehr Produktivität und Flexibilität in der Endmontage.
2002
2001
Angaben in Mio. €
Gesamtumsatz
404,7
425,2
Gesamtauftragseingang
476,2
351,3
15,6
15,4
1.609
1.631
EBITDA
Mitarbeiter zum Jahresende
Der Anfang 2002 gegründete Unternehmensbereich Final
Assembly Systems ist aus dem ehemaligen Unternehmensbereich Automotion hervorgegangen.1 Final Assembly Systems
verfolgt das Ziel, das neu erschlossene Geschäft mit Produkten
und Systemen für die Fahrzeugendmontage zu einem weiteren
starken Standbein des Dürr-Konzerns auszubauen und mittelfristig die Weltmarktführerschaft zu erlangen.
Die Voraussetzungen dafür sind gut: Nach dem Mehrheitserwerb der Carl Schenck AG im
Jahr 2000 haben wir unsere Aktivitäten in den Bereichen Montage-, Prüf-, Befüll- und
Fördertechnik organisatorisch gebündelt und uns in kürzester Zeit als Komplettanbieter mit
dem umfassendsten Angebotsspektrum im Wettbewerb etabliert. Rund 70 % der für
eine Endmontage notwendigen Maschinen und Software-Lösungen liefert Final Assembly
Systems aus dem eigenen Haus. Zudem übernehmen wir auf Wunsch die Prozessplanung für den Kunden. Beides zusammen verschafft uns auch eine sehr gute Position
bei der Auftragsvergabe für komplette Endmontagewerke.
Aufgrund des anhaltenden Automatisierungs- und Flexibilisierungsbedarfs in der Fahrzeugendmontage erwarten wir mittelfristig ein deutliches Marktwachstum. Davon wollen wir
im Rahmen unserer Doppelstrategie sowohl im Geschäft mit Einzelgewerken als auch als
Generalunternehmer für schlüsselfertige Großsysteme profitieren. Der deutlich gestiegene Auftragseingang im Geschäftsjahr 2002 belegt die hohe Marktakzeptanz unseres
Angebotsspektrums.
1
24
siehe S. 49
Schnell und präzise: An Dürr-„Hochzeitsstationen” werden Karosse und Antriebsstrang zusammengefügt.
Systemgeschäft: Großaufträge für Neubau und Modernisierung
Im Systemgeschäft mit kompletten Endmontagewerken verfügt Dürr bereits heute über
einen Marktanteil von rund 10 %. Nach Referenzprojekten wie dem neu errichteten OpelEndmontagewerk in Rüsselsheim, das in puncto Produktivität für den gesamten GeneralMotors-Konzern Modellcharakter hat, und dem Umbau einer Endmontagelinie bei Magna
Steyr Fahrzeugtechnik in Graz (Österreich) konnten wir im Geschäftsjahr 2002 mit verschiedenen Neuaufträgen weiter von der wachsenden Nachfrage nach schlüsselfertigen
Systemen profitieren.
Volkswagen beauftragte uns, als Generalunternehmer eine bestehende Linie am deutschen Standort Mosel für die Montage des neuen Golf A5 umzurüsten. Im britischen
Landrover-Werk Solihull realisiert Dürr neue Montage-Fördersysteme und eine automatische
„Hochzeitsstation“ für die Zusammenführung von Antriebsstrang und Karosse des neuen
Modells T5. Ein strategisch wichtiger Systemauftrag von DaimlerChrysler markiert unseren
Eintritt als Endmontage-Generalunternehmer in den volumenstarken nordamerikanischen
Markt: Im Mercedes-Werk Tuscaloosa (USA) übernahmen wir die Umrüstung einer Montagelinie für die Produktion der neuen M-Klasse-Modellgeneration.
Endmontageprodukte: Vollautomatische Lösungen gefragt
Eine wichtige Basis für die Expansion von Dürr in der Fahrzeugendmontage ist unser
breites Spektrum an eigenen Produkten, zum Beispiel Montage- und Handlinggeräte, Prüfstände für die Qualitätskontrolle fertig montierter Fahrzeuge und Befüllstationen für die
Zuführung betriebsnotwendiger Medien wie Bremsflüssigkeit oder Getriebeöl. In diesem
technologisch anspruchsvollen Segment mit hohen Eintrittsbarrieren für neue Anbieter
ist die Produktlinie Final Assembly Products in Europa Marktführer. Durch verstärkten Knowhow- und Technologietransfer aus Europa wollen wir zukünftig verstärkt in Nordamerika
expandieren.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Produktivitätsdrucks in der Fertigung fragten
Automobilhersteller im Geschäftsjahr 2002 vor allem Anlagen mit maximalem Automatisierungsgrad nach. Markterfolge erzielten wir beispielsweise mit vollautomatischen
Hochzeitsstationen. Gemeinsam mit einem deutschen Automobilhersteller entwickelten
wir eine innovative Lösung für die Spureinstellung auf Fahrwerkgeometrie-Prüfständen.
Herzstück ist ein „sehender Roboter“ mit zwei Kameras und einem Bildverarbeitungssystem, der für die exakte Positionierung des Einstellgeräts an der Spurstange sorgt.
Für das innovative Verfahren bestehen gute Vermarktungsperspektiven, da es nicht nur
eine Alternative zur ergonomisch ungünstigen manuellen Spureinstellung bietet, sondern
auch höhere Qualität bei kürzerer Durchlaufzeit. Gute Absatzchancen sehen wir auch für
weitere Neuentwicklungen, etwa ein Robotersystem zur vollautomatischen Montage von
Unternehmensbereich Final Assembly Systems
25
Rationelle Montageprozesse: Dürr plant
und realisiert intelligente Lösungen für
den Einbau kompletter Module.
Front- und Heckscheiben oder ein Verfahren zur Dichtigkeitsprüfung von Bremssystemen.
Mit einem erweiterten Produktprogramm für die Elektronikprüfung in der Montage sind wir
richtig aufgestellt, um vom wachsenden Elektronikanteil in Fahrzeugen zu profitieren.
In der Befülltechnik erhielten wir wichtige Referenzaufträge von den Premiumherstellern
Bentley und Porsche. Auch das Volkswagen-Spitzenmodell Phaeton wird in der Gläsernen
Manufaktur in Dresden mit Dürr-Equipment befüllt. Im Rahmen eines Großauftrags lieferten
wir zudem zwei komplette Linienausstattungen für die automatische Befüllung des neuen
Fiesta an die Ford-Standorte Köln und Valencia (Spanien). Im Markt der Automobilzulieferer
hat das Befülltechnik-Kompetenzzentrum Dürr Somac in Chemnitz seine Expansion erfolgreich vorangetrieben. Gefragt waren hier vor allem kombinierte Lösungen für Befüllung,
Prüfung und Montage, zum Beispiel von Kupplungskomponenten und Stoßdämpfern.
Fördertechnik: Zahlreiche Großprojekte
Durch Fördertechnik-Großaufträge, vor allem aus der nordamerikanischen Automobilindustrie, trug die Produktlinie Automotion Conveyor Techniques wesentlich zum hohen Gesamtauftragseingang des Unternehmensbereichs bei. Neue Rohbau-Fördertechniksysteme
bestellten beispielsweise Ford für die US-Werke Dearborn und Norfolk sowie Volkswagen
in Wolfsburg. Hinzu kamen umfangreiche interne Zulieferungen für Endmontage-Systemprojekte sowie für neue Turnkey-Lackierereien des Unternehmensbereichs Paint Systems.
In Frankreich entwickelte sich insbesondere das After-Sales-Geschäft positiv. Dabei bewährten sich unsere Service-Zentren, die wir bei vielen Kunden vor Ort unterhalten. Im
Nischenmarkt Flugzeugbau erhielten wir von Airbus technologisch anspruchsvolle Aufträge
über Präzisions-Montage- und Transporttechnik für Rumpf- und Flügelteile des neuen
Großraumflugzeugs Airbus A 380.
Analog zu unserer guten Marktposition in der Lackiererei-Fördertechnik wollen wir uns auch
in der Endmontage als führender Fördertechnikanbieter etablieren. Unser Produktspektrum
haben wir daher weiter ausgebaut. Schwerpunkt war die Entwicklung von ElektrohängebahnSystemen, auf denen Karossen und Karossenteile mit variablen Geschwindigkeiten und
ergonomisch flexibel transportiert werden können. Am Markt weiter durchgesetzt hat sich
unser innovatives MOVITRANS-System für die kontaktlose Energie- und Informationsübertragung. Zum Einsatz kommt es beispielsweise in der Fördertechnik einer neuen Hochzeitsstation im Volkswagen-Werk Mosel und in Schubplattformsystemen im Werk Graz
der Magna Steyr Fahrzeugtechnik.
26
Qualitätscheck: Am Bandende
werden alle Fahrzeugfunktionen
geprüft und eingestellt.
Um Kosten zu senken, haben wir die Verlagerung des Detailed Engineering, der Elektrovormontage und der Vorinbetriebnahme von Deutschland an den polnischen Standort
Radom eingeleitet. Weitere Einsparungen erzielen wir durch die Standardisierung unseres
Produktspektrums und vermehrten Einkauf in Osteuropa.
Fabrikplanung: Gute Auftragslage
Die neu gegründete Produktlinie DSEngineering, die als Dienstleister Endmontagelinien
und Prüfzentren für die Fahrzeug- und Aggregateentwicklung plant, verzeichnete im
Geschäftsjahr 2002 einen insgesamt guten Auftragseingang. DaimlerChrysler beauftragte
uns zum Beispiel mit der Konzeptplanung für die Montage der Mercedes-Modelle
Sprinter und Vito an einem neuen US-Standort. Für die Adam Opel AG plant DSEngineering
die Anpassung von Montageanlagen für die neue Astra-Baureihe und koordiniert die
Umbauaktivitäten in mehreren Werken.
Unsere innovativen Planungskonzepte ermöglichen flexiblere und wirtschaftlichere Fertigungs- und Prüfprozesse bei unseren Kunden. Vor diesem Hintergrund rechnen wir auch
bei insgesamt schwächeren Kfz-Absatzzahlen mit einem weiteren Marktwachstum in der
Fabrikplanung von circa 10 % pro Jahr. Beim Ausbau unserer Aktivitäten konzentrieren
wir uns sowohl auf Großprojekte in der Montage- und Prüftechnik als auch auf das Standalone-Geschäft außerhalb des Dürr-Systemverbunds. Eine wichtige Wachstumsbasis
ist unsere überdurchschnittliche Prozess- und Produktkompetenz, die wir durch den regelmäßigen Austausch mit Anlagenspezialisten anderer Dürr-Einheiten sicherstellen.
Unternehmensbereich Final Assembly Systems
27
Tendenz steigend
Unternehmensbereich
Services
Dienstleistungen rund
um die Automobilproduktion
sind ein Wachstumsmarkt –
Tendenz steigend. Denn die
Hersteller vergeben mehr
und mehr Aufgaben an
externe Spezialisten – zum
Beispiel Anlagenreinigung,
Instandhaltung und Facility
Management. Der Unternehmensbereich Services
profitiert von diesem Outsourcing-Trend, auch weil
wir mit unseren Kunden in
neue Märkte expandieren.
Schon heute tragen mehr
als 4.000 Mitarbeiter in
über 80 Automobilwerken
weltweit zu höherer
Kosteneffizienz und mehr
Qualität bei.
Services
Produktionsbegleitende Dienstleistungen
Neue Märkte und Dienstleistungen
Trotz insgesamt verhaltener Automobilkonjunktur konnte der Unternehmensbereich
Services im Geschäftsjahr 2002 den Umsatz weiter steigern. Einen wesentlichen Beitrag
dazu lieferten neue, mehrjährige Verträge über Reinigungs- und Instandhaltungsaufgaben, vor allem in Nord- und Südamerika und Europa. Um weiter zu wachsen, haben
wir unsere Kompetenz als technischer Spezialdienstleister ausgebaut, die regionale
Expansion vorangetrieben und interne Prozesse optimiert.
2002
2001
Angaben in Mio. €
Gesamtumsatz
143,9
134,0
Gesamtauftragseingang
143,1
134,3
EBITDA
Mitarbeiter zum Jahresende
11,2
10,8
4.272
3.727
Der Unternehmensbereich Services – vertreten durch die 1999
erworbene US-amerikanische Premier-Gruppe – unterscheidet
sich von lokal tätigen oder herstellergebundenen Wettbewerbern
durch die ausschließliche Konzentration auf die Automobilindustrie und ihre Zulieferer, überdurchschnittliches technisches
Know-how, globale Reichweite und weltweit einheitliche
Service-Standards.
Seit der Einbindung in den Dürr-Konzern konnte Premier seinen
Umsatz um über 30 % steigern, nicht zuletzt durch die enge
Zusammenarbeit mit dem Unternehmensbereich Paint Systems.
In Nordamerika, dem mit über 30 % Umsatzanteil wichtigsten
Markt im Dienstleistungsgeschäft, nimmt Premier die führende
Position ein. In Europa, Mittel- und Südamerika und Asien
konnten wir unsere Stellung bei weiterhin hohem Potenzial
deutlich verbessern.
Ausbau des Dienstleistungsspektrums
Der Unternehmensbereich Services verfolgt die Strategie, das Kerngeschäft kontinuierlich um
neue, technisch anspruchsvolle Dienstleistungsangebote zu erweitern. So differenzieren
wir uns weiter im Wettbewerb und schaffen die Voraussetzung für fortgesetztes profitables
Wachstum, auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Wettbewerbsintensität im
klassischen Reinigungsgeschäft.
30
Gute Ausgangsposition: Mit der Premier-
Outsourcing: Im Auftrag des Kunden über-
Gruppe verfügt Dürr über ein starkes
nehmen wir umfangreiche Dienstleistungen
Standbein im wachsenden Service-Markt.
rund um die Automobilproduktion.
Im Geschäftsjahr 2002 wurde zum Beispiel das Consulting-Programm Premier Tech in Nordamerika gestartet. Dabei beraten erfahrene Premier-Expertenteams Kunden in operativen
und strategischen Fragen der Anlageninstandhaltung. Im Rahmen eines Modellprojekts
haben wir in Schweden erstmals eine eigene Entlackungsanlage in Betrieb genommen, die
auf Basis eines innovativen Verfahrens Lackierereiausrüstungen reinigt. Für den gleichermaßen wirtschaftlichen wie umweltfreundlichen Entlackungsprozess bestehen weltweit
gute Marktchancen. Auch bei der Gestaltung unserer Kundenbeziehungen gingen wir im
Geschäftsjahr 2002 neue Wege, zum Beispiel mit einem Betreibermodell bei einem Automobilhersteller in Großbritannien, für den wir im Rahmen eines Pay-on-Production-Vertrags
die komplette Rädermontage übernommen haben.
Die Verbreiterung des Angebotsspektrums von der technischen Reinigung über das Gebäudemanagement bis hin zu Instandhaltung und Beratung ermöglicht es uns, verstärkt umfangreiche Dienstleistungspakete zu vermarkten. Mit diesem Full-Service-Konzept nutzen
wir den Trend unter den Automobilherstellern, insbesondere in neu errichteten Werken
größtmögliche Leistungsumfänge rund um die Produktion an externe Schlüsselpartner zu
vergeben, um Outsourcing-Vorteile wie Kostenreduktion, geringere Kapitalbindung und
höhere Qualität zu realisieren. Zudem verbessert die Full-Service-Kompetenz unsere Ausgangsposition bei der Akquisition von Neuprojekten. Dies ist eine wichtige Grundlage,
um unser Volumen weiter zu steigern und damit den Anteil des zyklenresistenten ServiceGeschäfts am Umsatz des Dürr-Konzerns zu erhöhen.
Weitere Wachstumsimpulse erwarten wir aus der Intensivierung des Neukundengeschäfts
und der verstärkten Bearbeitung des Zuliefermarkts, in dem wir bereits im Geschäftsjahr
2002 erfreuliche Zuwächse verzeichneten.
Expansionskurs fortgesetzt
Ein Schwerpunkt der Marktbearbeitung im Geschäftsjahr 2002 lag auf neuen Automobilwerken, die unsere Kunden im Rahmen globaler Fertigungs- und Absatzstrategien an kostengünstigen Standorten errichten. Im Wachstumsmarkt Osteuropa setzten wir unsere
Expansion fort: Am polnischen Volkswagen-Standort Poznań sind wir neben der technischen
Reinigung der Lackiererei nun auch für die Komplettinstandhaltung der externen Fertigungsstätten zuständig. In Tschechien erteilte uns Škoda einen Auftrag über die Reinigung
der Produktionsbereiche im Werk Mladá Boleslav.
Unternehmensbereich Services
31
Spezial-Know-how: Premier erweitert
sein Angebotsspektrum gezielt um technisch
anspruchsvolle Dienstleistungen.
Ähnlich positiv verlief die Geschäftsentwicklung in lateinamerikanischen Fertigungsländern.
Nach erfolgreicher Restrukturierung unserer Aktivitäten gewannen wir vor allem im wachsenden mexikanischen Markt Anteile hinzu; in Brasilien profitierten wir insbesondere im
Neukundengeschäft von unserer Instandhaltungskompetenz.
In Asien ist nach wie vor China der Services-Markt mit dem größten Wachstumspotenzial.
Darüber hinaus planen wir, uns auch in Thailand mit einer Joint-Venture-Gesellschaft zu
positionieren. Dort wird das Marktvolumen für produktionsbegleitende Dienstleistungen
im Zuge der Ansiedlung westlicher Automobilhersteller in den kommenden Jahren deutlich zunehmen.
Die gute Position im nordamerikanischen Stammmarkt konnten wir durch Folgeaufträge bei
Bestandskunden, aber auch durch Verträge mit Neukunden ausbauen. Von Ford etwa
erhielten wir Aufträge für zwei US-Werke. Eine Schlüsselrolle für diese Ordererfolge spielte
unsere überzeugende Performance im brasilianischen Werk Camaçarí, wo Ford uns im
Jahr 2001 erstmals einen Auftrag erteilt hatte. Auch die starke Stellung in den US-Fabriken
japanischer Automobilhersteller konnten wir weiter ausbauen, zum Beispiel mit einem
mehrjährigen Full-Service-Paket über Reinigung und Instandhaltung im Honda-Werk in
Alabama.
In Westeuropa war Großbritannien auch im Geschäftsjahr 2002 der wichtigste ServicesMarkt. Dort untermauerten wir unsere Führungsposition mit dem genannten Betreibermodell, aber auch mit neuen Aufträgen im Bereich des Ersatzteilmanagements. In den
Niederlanden hat Premier mit der Gründung einer eigenen Gesellschaft den Eintritt in den
Benelux-Markt vorangetrieben. Am Ende des Geschäftsjahrs 2002 erhielten wir von der
niederländischen Mitsubishi-Tochter Nedcar ein erstes Auftragspaket über Reinigungs- und
Instandhaltungsdienstleistungen am Standort Born, wo Volvo- und Mitsubishi-Modelle
gefertigt werden. Im Rahmen seiner Expansionsstrategie für den Euroraum plant Premier,
seine Marktposition zukünftig vor allem in Frankreich, aber auch im wettbewerbsintensiven
deutschen Markt auszubauen.
32
Qualifizierte Mitarbeiter:
Premier setzt auf kontinuierliche
Aus- und Weiterbildung.
Interne Abläufe optimiert
Mit verschiedenen Programmen und Prozessanpassungen hat Premier im Geschäftsjahr
2002 seine Ertragskraft verbessert und wichtige Voraussetzungen für weiteres Wachstum geschaffen. Ein Schwerpunkt lag auf den US-Aktivitäten. Dort haben wir OverheadKosten reduziert und das Kostenmanagement an den operativen Standorten gestrafft.
Zudem haben wir im Rahmen der Initiative „Voice of the Customer“ den Dialog mit unseren
Kunden intensiviert, um unser Angebot noch besser auf die jeweiligen Bedürfnisse abstimmen zu können. Um global agierenden Automobilherstellern weltweit einheitliche
Service-Qualität zu gewährleisten, hat Premier ein System zur Standardisierung seiner
Dienstleistungen entwickelt.
Unternehmensbereich Services
33
Absolut sauber
Unternehmensbereich
Ecoclean
Rückstände aus der
Fertigung, etwa Metallspäne,
können bei Motoren und
Getrieben zu Ausfällen im
Betrieb führen. Daher ist
die sorgfältige Reinigung
aller Bauteile unverzichtbarer Bestandteil der Qualitätssicherung in der Automobilindustrie. Dürr Ecoclean realisiert innovative
Reinigungssysteme, die
Schmutz auch aus engsten
Bohrlöchern sicher entfernen. Durch die Kombination
verschiedener Technologien
setzen wir weltweit Maßstäbe – sowohl in puncto
Qualität als auch bei den
Reinigungskosten pro Stück.
Ecoclean
Industrielle Reinigungstechnik
Mit innovativer Technik in schwierigem
Marktumfeld behauptet
Der Unternehmensbereich Ecoclean hat im Geschäftsjahr 2002 trotz eines leicht rückläufigen Auftragseingangs seine Marktanteile erhöht. Wir nutzen die Konjunkturschwäche zur Stärkung unserer Ertragskraft und erwarten nach der Erholung unserer
Märkte die Rückkehr auf den Wachstumspfad der vergangenen Jahre. Grundlagen
dafür sind unsere Kundennähe, Qualitätsorientierung und Innovationskompetenz
als Partner für Reinigungs- und Automatisierungskonzepte im Motoren- und
Getriebebau.
2002
2001
Gesamtumsatz
221,9
277,3
Gesamtauftragseingang
236,7
243,2
Angaben in Mio. €
EBITDA
Mitarbeiter zum Jahresende
15,0
22,2
1.079
1.084
Aufgrund von Investitionsstopps und Projektverschiebungen
in den USA sank das Vergabevolumen in der Reinigungs- und
Filtrationstechnik im Geschäftsjahr 2002 um etwa ein Drittel.
Um die operative Ertragskraft vor diesem Hintergrund zu stärken,
verbessern wir unsere Kostenposition mit verschiedenen
Maßnahmen. Dazu zählen die weitere Standardisierung unserer
Produktpalette und optimiertes Supply Chain Management.
Einsparpotenziale in der Produktion erschließen wir durch die
Nutzung von Standortvorteilen unseres tschechischen Werks
und durch ein neues Zentrum für die mechanische Fertigung am
französischen Standort Loué.
Mehrwert durch technologische Cross-over-Konzepte
Trotz des rückläufigen Investitionsvolumens und des konjunkturbedingt verstärkten Wettbewerbs- und Preisdrucks konnten wir im Geschäftsjahr 2002 unsere Marktanteile weiter
erhöhen. Grund dafür war zum einen der fortschreitende Konsolidierungsprozess in der
Branche, der die Zahl der Wettbewerber in den Regionalmärkten verringerte. Zum anderen
konnte sich der Unternehmensbereich Ecoclean gegenüber kleineren, lokal agierenden
Anbietern vor allem durch die überlegene Technik und Leistungsfähigkeit seiner Produkte
differenzieren, aber auch durch ausgeprägte Kundennähe sowie hohe Beratungs- und
Planungskompetenz.
36
Maximale Sauberkeit: Kurbelwellen werden während und
nach der Fertigung entgratet
und gereinigt.
Um unseren Kunden zusätzlichen Mehrwert in Form maximaler Reinigungsqualität, Umweltverträglichkeit und Fertigungseffizienz zu ermöglichen, arbeiten wir systematisch an der
Entwicklung anspruchsvoller technologischer Cross-over-Konzepte. Dazu zählt unsere innovative Systemlösung XINC, die Reinigungstechnik und Kühlschmierstoff-Aufbereitung
verbindet. Die bereits von zahlreichen Kunden eingesetzte Kombination verbessert die
Zwischenreinigung von Werkstücken um den Faktor zehn und senkt die Investitionsund Betriebskosten. Zudem sind XINC-Systeme aufgrund ihrer fundamentlosen ÜberflurKonstruktion flexibel in Werkhallen platzierbar.
Im Rahmen unseres Innovationsmanagements haben wir die Leistungsfähigkeit der
Ecoclean-Reinigungssysteme weiter erhöht. Wir verfolgen das Ziel, auch Schmutzpartikel
im Milligrammbereich, die bei der spanenden Bearbeitung von Motoren- und Getriebekomponenten entstehen, verlässlich zu entfernen. Zudem arbeiteten wir an Lösungen zur
Verringerung der in der Werkstückbearbeitung benötigten Kühlschmierstoff-Mengen um
30 bis 40 %.
Großaufträge aus der Automobilindustrie
Die Produktlinie Cleaning Systems Automotive konnte den schwächeren Geschäftsverlauf in den USA durch einen anhaltend guten Auftragseingang in Europa teilweise
kompensieren. Großaufträge erhielten wir hier vor allem von den Kunden Audi und
DaimlerChrysler.
Im Rahmen eines der umfangreichsten Aufträge der Ecoclean-Geschichte lieferten wir
Reinigungs- und Filtrationssysteme für die Produktion von Zylinderköpfen, Kurbelgehäusen
und Kurbelwellen an das ungarische Audi-Werk Györ. DaimlerChrysler bestellte für die
Standorte Stuttgart, Kölleda und Berlin insgesamt 28 Systeme zur Reinigung von Zylinderköpfen und -blöcken sowie von Nocken- und Kurbelwellen. Der Ford-Konzern hat den
Einsatz weltweit einheitlicher Fertigungs- und Reinigungstechnologien im vergangenen
Geschäftsjahr weiter vorangetrieben und uns mit der Lieferung von 25 Reinigungsmaschinen für verschiedene Werke beauftragt.
Unternehmensbereich Ecoclean
37
Schmutzanalyse: Die Untersuchung der Bohrungen
und Hohlräume gesäuberter Werkstücke verschafft
uns neue Erkenntnisse für die Optimierung unserer
Reinigungssysteme.
Flexible Reinigungssysteme für Industriekunden
In der Produktlinie Cleaning Systems Industrial konnte Dürr Ecoclean trotz eines insgesamt
rückläufigen Projektvolumens das Umsatzniveau des Vorjahres halten. Im Industrial-Geschäft
sind Teilezulieferer für die Automobilindustrie die wichtigste Kundengruppe, gefolgt vom
Maschinenbau. Die differenzierten Ansprüche des heterogenen Non-Automotive-Sektors
erfüllen wir mit modular konstruierten Produkten, die flexibel an unterschiedliche Werkstücktypen angepasst werden können.
Markterfolge erzielte im Geschäftsjahr 2002 insbesondere die neu eingeführte, vollstandardisierte Anlage „Minio“, bei der nicht-halogenierte Kohlenwasserstoffe als Lösemittel für
die Reinigung korrosionsgefährdeter Bauteile eingesetzt werden. Das System ist komplett
geschlossen und arbeitet daher absolut emissionsfrei.
Automatisierungstechnik: Mehr Flexibilität in der Fertigung
Die Produktlinie Automation verzeichnete im Hauptmarkt USA eine stabile Geschäftsentwicklung. Im Mittelpunkt stand die Abwicklung eines Großauftrags für General Motors
im Motorenwerk Tonawanda (USA), wo Dürr Ecoclean als Lieferant und Systemintegrator
neben der Reinigungs- und Filtrationstechnik auch die gesamte Automatisierungstechnik
realisierte.
In Europa konnten wir unsere Marktposition wie geplant weiter ausbauen. Beispielsweise
erhielt Dürr Ecoclean erstmals einen Auftrag über Automatisierungssysteme von Peugeot.
In der Zylinderkopffertigung im französischen Werk Trémery realisierten wir die komplette
Flurfördertechnik und vollautomatisierte Portale für das Be- und Entladen von Reinigungsund Bearbeitungsmaschinen.
Unser Lösungsspektrum in der Automatisierungstechnik haben wir im Geschäftsjahr 2002
gezielt erweitert. Neu entwickelt wurde zum Beispiel das mit automatischen Greifern
versehene Portalrobotersystem RoboLoop. Es ermöglicht maximale Flexibilität beim Beund Entladen von Bearbeitungsmaschinen, etwa durch das gleichzeitige Handling unterschiedlicher Werkstücke. Zudem bietet RoboLoop zusätzliche Möglichkeiten der variablen
Verkettung von Bearbeitungsmaschinen, da das innovative System Werkstücke um
Kurven transportieren kann und damit nicht nur für konventionelle gerade Prozesslinien
geeignet ist.
38
Intelligente Automatisierung: Materialflusssysteme von Dürr Ecoclean für den
Motoren- und Getriebebau.
Kühlschmierstoff-Aufbereitung: Positive Entwicklung in Deutschland
In der Kühlschmierstoff-Aufbereitung entwickelte sich die Nachfrage im Stammmarkt
USA rückläufig. Dagegen setzten wir unser Wachstum im neu erschlossenen deutschen
Markt weiter fort. Hier konnten wir den Umsatz gegenüber dem Vorjahr – wenngleich
von noch niedrigem Niveau aus – deutlich steigern. Hauptgrund dafür waren Bestellungen
für Filtrationssysteme im Rahmen von Ecoclean-Großaufträgen aus der Automobilindustrie, bei denen wir eng mit anderen Produktlinien des Unternehmensbereichs
kooperierten.
Unternehmensbereich Ecoclean
39
Unternehmensbereich
Measuring Systems
Der Motor ist das Herzstück eines Autos. Permanent
arbeiten die Entwicklungsabteilungen von Automobilherstellern und -zulieferern
an zukünftigen Aggregategenerationen. Das Ziel: mehr
Leistung und Komfort bei
niedrigeren Verbrauchs- und
Emissionswerten. Dürr ist
ein wichtiger Partner in
diesem Innovationsprozess:
Neue Motoren werden auf
unseren vollautomatisierten
Testständen mit maximaler
Präzision geprüft und
erreichen damit schneller
die Serienreife.
Hochpräzise
Measuring Systems
Messtechnik
Voraussetzungen für
Ertragsverbesserung geschaffen
Ein deutlich verschlechtertes Investitionsklima in vielen Branchen und Regionen
sowie ein insbesondere zum Jahresende sehr starker Euro führten im Unternehmensbereich Measuring Systems zu einem leicht unter dem Vorjahreswert liegenden
Auftragseingang. Mit einem umfassenden Restrukturierungsprogramm haben wir
unsere Kosten gesenkt und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt.
2002
2001
Angaben in Mio. €
Gesamtumsatz
385,9
428,9
Gesamtauftragseingang
381,2
411,3
10,4
17,4
3.046
3.224
EBITDA
Mitarbeiter zum Jahresende
Seit Jahresbeginn 2002 sind im Unternehmensbereich Measuring
Systems alle Messtechnik-Aktivitäten des Schenck-Konzerns gebündelt: Development Test Systems (Schenck Pegasus), Balancing
(Schenck RoTec) und Weighing/Feeding (Schenck Process).
Wettbewerbsfähigkeit durch umfassende
Restrukturierung gestärkt
Das Geschäftsjahr 2002 brachte, nicht zuletzt ausgelöst durch
die Ereignisse des 11. September 2001, ein deutlich verschlechtertes Investitionsklima in vielen unserer Abnehmerbranchen
und -regionen. Erst in der zweiten Jahreshälfte verzeichneten
wir eine leichte Verbesserung. Positiv war die Entwicklung in
Asien, vor allem in China. Insgesamt lag der Auftragseingang,
auch währungsbedingt, leicht unter dem Vorjahreswert.
Wegen des hohen Wettbewerbs- und Margendrucks verlief die Ertragsentwicklung insgesamt weiterhin unbefriedigend. Daher stand das abgelaufene Geschäftsjahr im Zeichen
einer breit angelegten Restrukturierung der Schenck-Aktivitäten in der Messtechnik. Das
Turnaround-Programm FoCus umfasste zum Beispiel Kapazitätsanpassungen, die Straffung
des Produktportfolios, die Zusammenlegung kleinerer Standorte sowie Verbesserungen
im Asset Management. Wir haben über 300 Arbeitsplätze abgebaut, vor allem in Deutschland, Großbritannien und den USA. Insgesamt hat Measuring Systems seine Kostenstruktur deutlich verbessert, den Break-even-Point gesenkt und ist damit robuster gegenüber
konjunkturellen Schwankungen geworden. Das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres
ist jedoch im Wesentlichen vom Einmalaufwand für die Restrukturierung geprägt.
42
Fahrzeugentwicklung:
Höhere Produktivität:
Der cw -Wert neuer
Vollautomatische Maschinen
Automodelle wird mit
verkürzen die Taktzeiten
präziser Schenck-Wäge-
beim Auswuchten von
technik ermittelt.
Elektroankern.
Unsere Kapazitäten im Zukunftsmarkt Asien haben wir gezielt erweitert. Insbesondere in
China wächst das uns zugängliche Marktvolumen stark an, da Messtechnik-Applikationen
von Schenck beim Aufbau neuer Produktionskapazitäten stark nachgefragt werden. Neben
Vertrieb und Marketing haben wir die Fertigung in Asien weiter ausgebaut, um marktnah
und kostengünstig zu produzieren. Im Rahmen unserer globalen Fertigungsstrategie nutzen
wir Standortvorteile in Asien auch, um unsere Wettbewerbsfähigkeit in Nordamerika und
Europa zu stärken.
Development Test Systems: Neues Automatisierungssystem für die Motorenprüfung
Die Produktlinie Development Test Systems (Schenck Pegasus) zählt zu den führenden
Anbietern von Prüf- und Messtechnik für die Fahrzeugentwicklung. Ein Schwerpunkt
unserer regionalen Expansion lag im vergangenen Geschäftsjahr auf Japan, dem größten
Automobilmarkt Asiens. Dort gründeten wir zum Jahreswechsel 2002/2003 über die
Schenck Pegasus GmbH ein neues Joint Venture mit dem Prüftechnikunternehmen Tokyo
Koki Seizosho Ltd. und Horiba Ltd., dem Marktführer in der Abgasmesstechnik. Über das
Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Schenck-TKS Test Systems Ltd. verfolgen wir
zunächst das Ziel, unser Vertriebs- und Service-Netz in Japan zu stärken und unsere Prüftechnologien effizienter an die spezifischen Anforderungen des japanischen Marktes anzupassen, um in einer zweiten Phase den globalen Expansionsstrategien unserer japanischen
Kunden besser folgen zu können.
Auf dem SAE World Congress 2002 in Detroit präsentierten wir unsere neue Softwareplattform STARS für Dauerlaufprüfungen, Abgastests und dynamische Tests in der Motorenentwicklung. STARS ist die erste Eigenentwicklung des Joint Ventures SRH Systems, das
Schenck Pegasus im Geschäftsjahr 2001 mit Horiba Ltd. und dem britischen Motoren- und
Getriebeentwickler Ricardo plc. gegründet hatte. Durch die internationale Zusammenarbeit
von Anwendungsspezialisten und Softwareentwicklern haben wir gewährleistet, dass STARS
alle Anforderungen der Automobilindustrie abdeckt und global verwendbar ist. Darüber
hinaus bietet das Automatisierungssystem, das unmittelbar nach Markteinführung bei
namhaften Kunden und Partnern zum Einsatz kam, weitere überzeugende Vorteile: kürzere
Entwicklungszeiten durch die simultane Prüfung von Motor und Fahrzeugkomponenten,
standortübergreifende Datenauswertung und niedrigere Kosten durch einfache Konfiguration und Wartung.
Auch in der Windkanaltechnik begründeten wir einen neuen technologischen Trend: Für
einen französischen Automobilhersteller entwickelten wir als weltweit erster Anbieter
eine Windkanalwaage mit rollendem Boden und Radantriebseinheiten. Damit werden die
Strömungsverhältnisse einer Straßenfahrt einschließlich Seitenwind deutlich realistischer
simuliert, insbesondere im Unterboden- und Reifenbereich. Dies ist eine zentrale Voraussetzung, um die Aerodynamik neuer Fahrzeuge zu optimieren und den Kraftstoffverbrauch
zu senken.
Unternehmensbereich Measuring Systems
43
Qualitätsprüfung: Für die Kontrolle von
Kompletträdern haben wir ein innovatives
Lasermessverfahren entwickelt.
Balancing: Highend-Anlagen stärken Marktposition in der Auswuchttechnik
Die Produktlinie Balancing (Schenck RoTec) konnte ihre Position als Technologie- und Marktführer in einem von Konsolidierung geprägten Wettbewerbsumfeld weiter ausbauen.
Wichtige Grundlagen für die insgesamt positive Geschäftsentwicklung waren unsere globale
Präsenz und die ausgeprägte Kompetenz für hochwertige Auswuchtsysteme. Mit seinen
innovativen Highend-Lösungen leistet Schenck RoTec einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung und Produktivitätssteigerung, nicht nur bei Automobilherstellern und -zulieferern,
der mit 60 % Umsatzanteil wichtigsten Kundengruppe, sondern auch in anderen Schlüsselbranchen wie dem Maschinenbau, der Luft- und Raumfahrt, der Elektroindustrie und der
Turbomaschinenindustrie.
Unser umfassendes Angebot in der Auswucht- und Diagnosetechnik haben wir im Geschäftsjahr 2002 weiter ausgebaut und verbessert. Für das Auswuchten von Elektroankern in
der Massenfertigung haben wir zum Beispiel eine neue Generation vollautomatischer
Rundtransfer-Auswuchtmaschinen auf den Markt gebracht, die mit deutlich verkürzten
Taktzeiten arbeitet. Dadurch sinken die Auswuchtkosten pro Stück um bis zu 25 %. Herzstück der neuen Produktgeneration ist das digitale Messgerät CAB 850. Neben messtechnischen Aufgaben übernimmt es auch die Steuerung aller internen Prozesse. Zusätzliche Kosten für eine herkömmliche SPS-Steuerung entfallen damit.
Für Automobilhersteller und Just-in-time- und Supply-in-line-sequence-Lieferanten entwickelten wir eine Anlage zum vollautomatischen Montieren, Befüllen und Wuchten von
Kompletträdern. Erstmals integrierten wir darin eine Lasermessstation, mit der bis zu
250 Kompletträder pro Stunde mit maximaler Präzision geprüft werden können. Das System
arbeitet mit zwei Laserstrahlen, die Lauffläche und Seitenwand eines Rades nach Schlägen
oder Deformationen abtasten und gleichzeitig den Reifensitz kontrollieren. Im Vergleich
zu herkömmlichen Verfahren ermöglicht der Lasercheck eine zehnmal höhere Messgenauigkeit – ein wichtiger Beitrag für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.
Weighing/Feeding: Konzentration auf Baukastenprinzip
Die Produktlinie Weighing/Feeding (Schenck Process) ist der einzige global operierende
Anbieter von Hightech-Systemen und -Komponenten für das Wägen, Dosieren, Sieben und
Automatisieren in industriellen Prozessen. In einem fragmentierten Markt zählen wir weltweit zu den drei führenden Anbietern. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Konjunkturschwäche verzeichneten wir im Geschäftsjahr 2002 einen zunehmenden Wettbewerbs- und
Margendruck in unseren Hauptabnehmerbranchen Zement, Stahl, Minen, Chemie, Kunststoff und Logistik.
44
Optimierte Prozesse: Intelligente Schenck-Wägeund Dosiertechnik trägt in zahlreichen Branchen
zu einer wirtschaftlicheren Fertigung bei.
Um uns im Wettbewerb zu differenzieren, bieten wir neben Einzelkomponenten verstärkt
komplette Systemlösungen für verfahrenstechnische Prozesse. Dabei setzen wir konsequent
auf mechatronische Lösungen nach dem Baukastenprinzip. Dies reduziert den jeweiligen
projektspezifischen Engineering-Aufwand, erleichtert die Einbindung in den Gesamtprozess
bei unseren Kunden und erhöht so die Wirtschaftlichkeit.
Für die Zementproduktion beispielsweise realisierten wir gemeinsam mit einem Kunden
in Österreich ein Anlagenkonzept, das eine optimale Dosierung und Mischung unterschiedlicher Ausgangsmaterialien gewährleistet. Damit lassen sich wechselnde Zementsorten
nach vorgeschriebener Rezeptur in exakt definierter Qualität produzieren. Zum Einsatz kommt
dabei unsere neu entwickelte Dosierbandwaage MULTIDOS-H, die speziell für sehr hohe
Belastungen und große Abzugsquerschnitte ausgelegt ist.
An die spanische Staatsbahn RENFE lieferten wir vier MULTIRAIL WheelScan Diagnoseanlagen für das Instandhaltungs- und Sicherheitsmanagement von Gleistrassen. Jedes System
verfügt über sieben Wägeschwellen aus Beton, die mit hochpräzisen Kraftaufnehmern ausgestattet sind. Damit werden täglich die Achs- und Radlasten von circa 150 Zügen während
der Fahrt exakt bestimmt – bei Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h. Eine Software wertet
die erfassten Daten aus und liefert damit die Informationsbasis für eine zustandsorientierte
Wartung des Streckennetzes. Wichtig für die Vorbeugung gegen Unfälle: Bei jeder Messung
erfolgt für alle Räder der Gleisfahrzeuge auch eine Analyse auf mögliche Radunrundheiten.
Akute Sicherheitsprobleme, etwa Flachstellen an den Rädern, meldet das Diagnosesystem
innerhalb von nur 120 Sekunden.
Unternehmensbereich Measuring Systems
45
Lagebericht
Konjunkturelles Umfeld
Verhaltene weltwirtschaftliche Entwicklung
Im Verlauf des Jahres 2002 setzte sich die globale Wachstumsverlangsamung fort, die insbesondere im Zeichen weltwirtschaftlicher und geopolitischer Risiken stand. Besonderen
Einfluss hatten beispielsweise der massive Kursverfall an den Weltbörsen, der drohende
Irak-Krieg sowie die hohe Abhängigkeit der Weltwirtschaft von der US-Konjunktur und dem
US-Leistungsbilanzdefizit. Der Internationale Währungsfonds (IWF) führt darüber hinaus
Risiken aus der Zinspolitik der führenden Notenbanken an.
Im Jahr 2002 wuchs das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,8 %. Die USA, bisher
die Konjunkturlokomotive der Weltwirtschaft, erreichten ein Wachstum von gut 2 %. Während Europa mit rund 1% wuchs, belegte Deutschland mit nur 0,2 % den letzten Platz in
der Europäischen Union. Lediglich in Teilen Asiens – vor allem in Südkorea und China – lag
das Wachstum erheblich über dem der Weltwirtschaft. Die japanische Wirtschaft, die
sich seit dem Jahresanfang 2002 zunächst spürbar erholte, verlor zum Jahresende wieder
an Schwung.
Stagnierende Automobilkonjunktur und strukturelle Schwächen
Vor dem Hintergrund der schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung konnte die Automobilindustrie mit rund 57 Mio. verkauften Kraftfahrzeugen nur stagnierende Absatzzahlen
vermelden. Die Branche leidet insbesondere unter hohen Überkapazitäten in der Fahrzeugproduktion, exzessiver Absatzfinanzierung und empfindlichem Margendruck. Dennoch
investieren Automobilhersteller anhaltend in moderne Produktionssysteme, um im Zeichen
des weltweit verschärften Wettbewerbs flexibler und effizienter produzieren zu können.
Auch der Trend zu Nischenfahrzeugen und die zunehmende Modellvielfalt sorgen für Bedarf
an leistungsfähigen Fertigungstechnologien. Zudem werden immer umfangreichere Produktionsaufgaben von den Großserienherstellern auf Teile- und Modulzulieferer verlagert.
Dadurch wird die Nachfrage für Produktionssysteme in diesem Kundensegment zukünftig
weiter steigen.
In Nordamerika, dem volumenstärksten Markt, schwankte der Fahrzeugabsatz im Verlauf des
Jahres 2002 stark, insgesamt hat er sich aber auf einem Niveau von rund 16,7 Mio. Fahrzeugen eingependelt. Diese Absatzhöhe wurde nur erreicht durch massive Rabatt-, Prämienund Finanzierungsaktionen sowie das Auffüllen der Lagerbestände der Händler. In Südamerika stockt der Automobilabsatz seit Jahren. Allein in Brasilien haben Hersteller in den
letzten sechs Jahren 22 neue Werke errichtet, doch kann die Produktionskapazität von
3,2 Mio. Fahrzeugen nur zu rund 50 % in Absatz umgewandelt werden.
In Westeuropa gingen die Neuzulassungen im Jahr 2002 um über 3 % zurück, so dass
sich die Zahl der abgesetzten Fahrzeuge zum Jahresende 2002 auf etwa 14,6 Mio. belief.
Die verhalten positive Entwicklung in Mittel- und Osteuropa konnte diesen Rückgang
46
Breites Angebot: Dürr bietet Lösungen für
Produktion und Prüfung in zahlreichen
Wertschöpfungsschritten der Automobilindustrie – von der Fahrzeugentwicklung
bis zur Endmontage.
nicht kompensieren. Deutschland verzeichnete mit rund 3,2 Mio. abgesetzten Pkw das
vierte schwache Jahr in Folge.
In Asien stellen China und Südkorea die größten Wachstumsmärkte dar. Nahezu sämtliche
Automobilhersteller investieren vor Ort, auch wenn sich der Absatz absolut betrachtet
auf noch niedrigem Niveau befindet. In Japan geriet der Verkauf dagegen bei annähernd
4,5 Mio. Fahrzeugen ins Stocken. Die japanischen Hersteller profitierten allerdings vom
schwachen Yen und der damit verbundenen Verteuerung von Importen der Konkurrenz sowie
von den Markterfolgen japanischer Autos im Ausland.
Strategie
Schlüssellieferant mit Synergiepotenzial
Dürr hat seine Position als Schlüssellieferant der Automobilindustrie in den vergangenen
Jahren wesentlich gestärkt. Durch kontinuierliche Innovation und strategische Akquisitionen,
wie zum Beispiel der Carl Schenck AG in Darmstadt und der Premier Manufacturing
Support Services L.P. in Cincinnati (USA), konnten wir sowohl unsere Systemkompetenz
als auch unsere globale Präsenz deutlich ausbauen. Unser Angebotsspektrum erstreckt
sich von der Planung, Realisierung und Finanzierung bis zum Service und laufenden Betrieb
von Anlagen. Wir liefern heute in weltweit einheitlich hoher Qualität Lösungen rund um
flexible Produktionssysteme – insbesondere für Automobilhersteller und -zulieferer, unsere
Hauptkundengruppe.
Dürr konzentriert sich darauf, das Synergiepotenzial innerhalb des erweiterten Konzerns noch
stärker zum Vorteil der Kunden zu nutzen – beispielsweise durch weltweite Produktstandards. Dadurch kann Dürr Lösungen bieten, die sowohl wettbewerbsfähig sind als auch die
steigenden Anforderungen an Qualität, Produktivität und Flexibilität erfüllen. Unsere modernen Produktionssysteme erlauben bei wachsender Modellvielfalt und kürzeren Produktlebenszyklen erhebliche Produktivitätssteigerungen in der Fahrzeugfertigung.
Unsere klare Ausrichtung auf die Automobilindustrie und die herausragende Positionierung
in weiteren wichtigen Branchen eröffnen uns nachhaltige Wachstumsperspektiven bei
Umsatz und Ertrag.
Lackiersysteme
Als weltweit führender und global aufgestellter Anbieter von Großserien-Lackierereien für
Automobilhersteller profitiert Dürr vom international anhaltenden Trend zur Vergabe von
großen Systemaufträgen. Gleichzeitig verfügen wir als Technologieführer in der Applikationstechnik auch in den Wachstumsbereichen Zulieferer, Nutzfahrzeuge und allgemeine
Industrie, zum Beispiel Luftfahrt, über eine starke Marktstellung.
Lagebericht
47
Endmontagesysteme
In der Fahrzeugendmontage konnte sich Dürr bereits nach kurzer Zeit unter den führenden
Systemanbietern etablieren. Die starke Marktstellung basiert auf unserem Erfolg im
strategisch wichtigen Produktgeschäft. Wir werden uns auch künftig auf den Bereich der
Fahrzeugendmontage konzentrieren und unsere Marktposition weiter ausbauen. Rund
70 % der Produkte und Lösungen für Systemaufträge in der Endmontage liefert Dürr aus
dem eigenen Haus. Dies ermöglicht unseren Kunden beachtliche Zeit-, Kosten- und
Koordinationsvorteile.
Produktionsbegleitende Dienstleistungen
In der Automobilindustrie hält der Trend an, Projekte und Prozesse, die nicht zum Kerngeschäft gehören, an externe Partner zu vergeben (Outsourcing). Deshalb haben wir unser
Serviceangebot rund um die Automobilproduktion weiter ausgebaut. Es umfasst heute
neben der Reinigung von Lackieranlagen weitere technische Dienstleistungen, zum Beispiel
Beratung, Instandhaltung und Gebäudemanagement. Verstärkt bieten wir komplette
Dienstleistungspakete an.
Reinigungstechnik für den Motoren- und Getriebebau
Die dynamische Weiterentwicklung in der Motoren- und Getriebetechnologie stärkt unsere
Position für ertragsorientiertes Wachstum. Dürr-Systeme für Werkstückreinigung, Kühlschmierstoff-Aufbereitung und Automatisierung tragen erheblich dazu bei, neue Motorenund Getriebemodelle mit maximaler Qualität, Flexibilität und Umweltverträglichkeit zu
fertigen. Im Wettbewerb differenzieren wir uns durch internationale Präsenz, ausgeprägte
Qualitätsorientierung und Innovationsstärke. Mit neuen Maschinenkonzepten ermöglichen
wir unseren Kunden reduzierte Investitions- und Betriebskosten. Neben dem Produktgeschäft bauen wir auch die Position als Systemintegrator für komplette Bearbeitungslinien
im Motoren- und Getriebebau aus. Eine wichtige Basis dafür ist unsere Prozess- und
Planungskompetenz.
Messtechnik
In der Messtechnik konzentriert sich Dürr auf Schlüsselapplikationen in der Auswucht- und
Diagnosetechnik, in der Wäge- und Dosiertechnik sowie in der Prüftechnik für die Entwicklung neuer Fahrzeuge und Fahrzeugkomponenten. Präzision, Innovation und Standardisierung
sind die Differenzierungsmerkmale unserer Lösungen, die uns Chancen in Wachstumsmärkten eröffnen. Durch das Joint Venture SRH Systems Ltd. verfügen wir über ausgezeichnetes Know-how im Bereich der Prüfstandstechnik für die Fahrzeugentwicklung. Auf dieser
Basis entwickeln wir standardisierte, weltweit einsetzbare Lösungen.
48
Geschäftsverlauf
Dürr erstellt den Konzernabschluss nach den in den USA allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen (United States Generally Accepted Accounting Principles oder
US-GAAP). Die Begriffe „Vorjahr“ und „Vorjahreswert“ beziehen sich stets auf das Jahr 2001.
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich folgende wesentliche Änderungen ergeben:
Im Rahmen der Übertragung einer Gesellschaft innerhalb des Konsolidierungskreises
waren Anpassungen auftragsbezogener Forderungen und projektbezogener Rückstellungen vorzunehmen. Die Anpassungen wirken sich wie folgt auf das Geschäftsjahr
2001 aus:
Ergebnis vor Steuern
Jahresüberschuss
Geschäftsjahr 2001, Angaben in Mio. €
vor Anpassungen
47,3
24,7
Anpassungen
– 7,5
– 4,7
nach Anpassungen
39,8
20,0
Sämtliche Ergebniszahlen für das Geschäftsjahr 2001 sind nach Anpassung und damit
vergleichbar dargestellt.
In dem zum Jahresbeginn 2002 neu geschaffenen Unternehmensbereich Final Assembly
Systems – bisher Automotion – hat Dürr seine Aktivitäten im Bereich der Fahrzeugendmontage gebündelt. Die Produktlinie Development Test Systems (Schenck Pegasus)
haben wir organisatorisch dem Unternehmensbereich Measuring Systems zugeordnet
(zuvor Automotion). Die Vorjahreswerte für Final Assembly Systems und Measuring
Systems sind vergleichbar dargestellt.
Nach dem Statement of Financial Accounting Standards (SFAS) Nr. 142 werden Firmenwerte seit dem Geschäftsjahr 2002 nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Vielmehr muss
eine Werthaltigkeitsprüfung (Impairment Test) durchgeführt werden, die den eventuellen
Wertverlust aktivierter Firmenwerte und damit notwendige außerplanmäßige Abschreibungen aufzeigen soll. Für das Geschäftsjahr 2002 ergab sich kein Abschreibungsbedarf.
Die Dürr Automotion GmbH hat zum 3. Juli 2002 die DSEngineering GmbH und die
Schenck Somac GmbH (jetzt Dürr Somac GmbH) von der Carl Schenck AG beziehungsweise einer ihrer Beteiligungsgesellschaften erworben.
Die Schenck Motorama Inc. veräußerte ihre Vermögensgegenstände und Schulden im
Rahmen eines Asset Deals an die Dürr Production Systems Inc.
Lagebericht
49
Auftragseingang gesteigert
Der konsolidierte Auftragseingang des Dürr-Konzerns lag im Geschäftsjahr 2002 mit
€ 2.346,7 Mio. deutlich über dem Wert des Vorjahres (€ 2.063,2 Mio.). Dabei profitierten
wir mit mehreren Großaufträgen von langfristigen Investitionsstrategien der Automobilindustrie.
Der Gesamtauftragseingang des Unternehmensbereichs Paint Systems übertraf mit
€ 1.286,8 Mio. erneut den Vorjahreswert (€ 1.036,5 Mio.). Hierzu trugen vor allem Lackiererei-Großaufträge von Automobilherstellern aus Deutschland, Frankreich, China und den
USA bei. Maßgeblich für Investitionen der Automobilindustrie in neue Lackiersysteme sind
neben der wachsenden Modellvielfalt vor allem steigende Anforderungen an Produktivität,
Qualität und Umweltverträglichkeit in der Fahrzeuglackierung. Erfreulich entwickelten sich
auch der Nischenmarkt Flugzeuglackierung und das Geschäft mit Zulieferern für die Automobilindustrie. Mit € 476,2 Mio. lag der Gesamtauftragseingang des Unternehmensbereichs
Final Assembly Systems deutlich über dem Vorjahreswert (€ 351,3 Mio.). Einen Schwerpunkt bildeten Großaufträge über komplette Endmontagelinien aus Nordamerika und Europa.
Mit Aufträgen über Fördersysteme für Lackierereien partizipierte der Unternehmensbereich
zudem am hohen Auftragseingang von Paint Systems. Der Unternehmensbereich Services
setzte seinen stetigen Wachstumskurs fort und erreichte einen Gesamtauftragseingang
von € 143,1 Mio. (Vorjahr € 134,3 Mio.). Neue Aufträge wurden insbesondere in den USA,
Brasilien, Großbritannien, den Niederlanden und Osteuropa gewonnen. Der Unternehmensbereich Ecoclean verbuchte mit € 236,7 Mio. einen geringfügig niedrigeren Auftragseingang
als im Geschäftsjahr 2001 (€ 243,2 Mio.). Dies ist im Wesentlichen auf die konjunkturbedingt
Gesamtauftragseingang nach
Konsolidierter Auftragseingang nach
Unternehmensbereichen 2002
Absatzgebieten 2002
Gesamt: € 2.524,0 Mio.
Gesamt: € 2.346,7 Mio.
Paint Systems € 1.286,8 Mio. (51,0 %)
Final Assembly Systems € 476,2 Mio. (18,8 %)
Services € 143,1 Mio. (5,7 %)
Ecoclean € 236,7 Mio. (9,4 %)
Measuring Systems € 381,2 Mio. (15,1%)
Deutschland € 582,5 Mio. (24,8 %)
Rest-EU € 528,5 Mio. (22,5 %)
Rest-Europa € 93,0 Mio. (4,0 %)
Nord-/ Zentralamerika € 848,4 Mio. (36,2 %)
Südamerika € 33,4 Mio. (1,4 %)
Asien/Afrika/Australien € 260,9 Mio. (11,1%)
Gesamtauftragseingang: Auftragseingang eines Unternehmensbereichs einschließlich konzerninterner Aufträge aus anderen
Unternehmensbereichen.
50
schwächere Nachfrage nach industrieller Reinigungstechnik in den USA zurückzuführen.
Eine sehr gute Marktresonanz erzielten wir mit technologischen Cross-over-Konzepten wie
der Systemlösung XINC. Sie kombiniert Reinigungstechnik und Kühlschmierstoff-Aufbereitung und senkt sowohl Betriebs- als auch Investitionskosten. Im Unternehmensbereich
Measuring Systems lag der Gesamtauftragseingang mit € 381,2 Mio. leicht unter dem
Vorjahreswert (€ 411,3 Mio.). Ausschlaggebend hierfür war ein deutlich verschlechtertes
Investitionsklima in vielen Abnehmerbranchen und Regionen und der insbesondere zum
Jahresende sehr starke Euro. Erfreulich verlief die Entwicklung in Asien, vor allem in China.
Regional betrachtet verteilt sich der konsolidierte Konzernauftragseingang wie folgt: In Europa
erhöhte sich der Auftragseingang auf € 1.204,0 Mio. (Vorjahr € 1.142,3 Mio.), in Nordund Zentralamerika stieg er aufgrund der oben genannten Großaufträge aus den USA von
€ 619,6 Mio. im Vorjahr auf € 848,4 Mio. In Südamerika blieb der Auftragseingang mit
€ 33,4 Mio. unter dem Niveau des Vorjahres von € 58,5 Mio. In Asien konnte der hohe Wert
des Vorjahres (€ 242,8 Mio.) vor allem aufgrund von Aufträgen aus China auf € 260,9 Mio.
gesteigert werden.
Umsatz weiterhin auf hohem Niveau
Dürr verzeichnete im Geschäftsjahr 2002 einen konsolidierten Umsatz von € 2.082,1 Mio.
Wir haben damit den hohen Wert des Vorjahres (€ 2.196,2 Mio.) trotz des schwierigen
gesamtwirtschaftlichen Umfelds nur um 5,2 % unterschritten. Bereinigt um Wechselkurseffekte in der Größenordnung von rund € 60 Mio. betrug der Umsatzrückgang 2,5 %.
Gesamtumsatz nach
Konsolidierter Umsatz nach
Unternehmensbereichen 2002
Absatzgebieten 2002
Gesamt: € 2.210,7 Mio.
Gesamt: € 2.082,1 Mio.
Paint Systems € 1.054,3 Mio. (47,7 %)
Final Assembly Systems € 404,7 Mio. (18,3 %)
Services € 143,9 Mio. (6,5 %)
Ecoclean € 221,9 Mio. (10,0 %)
Measuring Systems € 385,9 Mio. (17,5%)
Deutschland € 517,4 Mio. (24,9 %)
Rest-EU € 592,5 Mio. (28,5 %)
Rest-Europa € 75,7 Mio. (3,6 %)
Nord-/ Zentralamerika € 567,0 Mio. (27,2 %)
Südamerika € 70,6 Mio. (3,4 %)
Asien/Afrika/Australien € 258,9 Mio. (12,4%)
Lagebericht
51
Der Gesamtumsatz des Unternehmensbereichs Paint Systems (einschließlich Umsätzen
mit anderen Konzern-Unternehmensbereichen) lag mit € 1.054,3 Mio. auf dem sehr hohen
Vorjahresniveau (€ 1.094,5 Mio.). Der Unternehmensbereich Final Assembly Systems
verzeichnete einen Rückgang des Gesamtumsatzes von € 425,2 Mio. im Geschäftsjahr 2001
auf € 404,7 Mio. Dies ist überwiegend auf die zum Teil verzögerte Auftragsvergabe von
Kunden zurückzuführen, die eine entsprechend verschobene Bearbeitung beziehungsweise
Umsatzrealisierung bewirkte. Der Unternehmensbereich Services steigerte seinen Gesamtumsatz aufgrund neuer Projekte auf € 143,9 Mio. (Vorjahr € 134,0 Mio.). Der Unternehmensbereich Ecoclean erreichte mit € 221,9 Mio. nicht mehr den hohen Wert des
Vorjahres (€ 277,3 Mio.). Die Ursachen liegen vor allem in einem Rückgang der Nachfrage
nach industrieller Reinigungstechnik in den USA. Der Unternehmensbereich Measuring
Systems fakturierte mit € 385,9 Mio. weniger als im Vorjahr (€ 428,9 Mio.), vor allem aufgrund von Einbußen in Nordamerika.
Regionaler Absatzschwerpunkt mit einem Anteil von rund 57 % am konsolidierten Konzernumsatz (Vorjahr 53 %) blieb weiterhin Europa mit € 1.185,6 Mio. (Vorjahr € 1.154,9 Mio.),
gefolgt von Nord- und Zentralamerika mit € 567,0 Mio. (Vorjahr € 723,2 Mio.). In Südamerika
sank der Umsatz von € 159,9 Mio. im Vorjahr auf € 70,6 Mio. Hier verspürten wir im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang bei mittelgroßen Aufträgen. In Asien stieg der Umsatz
von € 158,2 Mio. im Vorjahr auf € 258,9 Mio. im Geschäftsjahr 2002, was auf Großaufträge
aus China zurückzuführen ist.
Hoher Auftragsbestand sichert Auslastung
Trotz der unsicheren Märkte verfügte Dürr zum 31. Dezember 2002 über einen sehr hohen
konsolidierten Auftragsbestand von € 1.381,4 Mio. (Vorjahr € 1.171,6 Mio.). Dieser Auftragsbestand sichert eine ausreichende Auslastung bis weit in das laufende Geschäftsjahr hinein.
Gesamtauftragsbestand nach
Unternehmensbereichen 31.12. 2002
Gesamt: € 1.502,5 Mio.
Paint Systems € 875,0 Mio. (58,2 %)
Final Assembly Systems € 302,6 Mio. (20,1%)
Services € 59,6 Mio. (4,0 %)
Ecoclean € 142,9 Mio. (9,5 %)
Measuring Systems € 122,4 Mio. (8,2%)
52
Ergebnis durch Restrukturierungen und Margendruck geprägt
Im abgelaufenen Geschäftsjahr war das Ergebnis sehr stark durch Einmalaufwendungen
belastet. Diese Aufwendungen, die hauptsächlich in deutschen und amerikanischen Konzerngesellschaften anfielen, beliefen sich auf rund € 20 Mio. Sie dienten im Wesentlichen der
Bereinigung von Strukturen wie zum Beispiel Standortzusammenlegungen und Anpassungen
an geringere Volumina. Zudem wirkten sich gegenüber dem Jahr 2001 veränderte Wechselkursrelationen bei der Umrechnung von Ergebnissen unserer Beteiligungsgesellschaften
negativ auf das Konzernergebnis aus. Insbesondere die Stärke des Euros gegenüber dem
US-Dollar trug zu einem Rückgang des Konzernergebnisses vor Steuern um rund € 3 Mio.
im Vergleich zum Vorjahr bei. Darüber hinaus wirkten konjunkturelle Gründe und unsichere
Märkte besonders im margenstarken Produktgeschäft ergebnismindernd. Das EBITDA
(Ergebnis vor Zinsaufwand, Steuern, Abschreibungen und Firmenwertamortisation) ging
daher von € 127,8 Mio. auf € 89,1 Mio. im Geschäftsjahr 2002 zurück. Die Umsatzrendite
verringerte sich von 5,8 % auf 4,3 %. Vor Restrukturierungen betrug das EBITDA rund
€ 110 Mio. Bezogen auf diesen EBITDA-Wert erwirtschaftete Dürr eine Umsatzrendite
von 5,3 %.
Das Konzernergebnis vor Ertragsteuern und Anteilen anderer Gesellschafter erreichte im
abgelaufenen Geschäftsjahr € 22,6 Mio. (Vorjahr € 39,8 Mio.). Dadurch erzielte Dürr eine
Vorsteuerrendite, gemessen am Umsatz, von 1,1% gegenüber 1,8 % im Vorjahr. Nach
Abzug der Ertragsteuern und der Anteile anderer Gesellschafter ergibt sich ein KonzernJahresüberschuss von € 12,0 Mio. (Vorjahr € 20,0 Mio.) und ein Ergebnis je Aktie von
€ 0,84 (Vorjahr € 1,40).
Die Abschreibungen erreichten € 34,1 Mio. (Vorjahr € 44,2 Mio.). Die Zinsaufwendungen,
vor allem verursacht durch die Fremdfinanzierung von Akquisitionen, konnten auf € 32,5 Mio.
(Vorjahr € 43,9 Mio.) gesenkt werden.
Der Unternehmensbereich Paint Systems erzielte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von
€ 23,3 Mio. (Vorjahr € 34,6 Mio.). Hier wirkten sich insbesondere Restrukturierungsaufwendungen in der Produktlinie Environmental Systems aus, die hohe Nachfrageausfälle in
den USA verkraften musste. Das Ergebnis vor Steuern des Unternehmensbereichs Final
Assembly Systems stieg trotz kundenseitiger Auftragsverschiebungen und Restrukturierungsaufwands in Nordamerika auf € 10,0 Mio. (Vorjahr € 6,3 Mio.). Der Unternehmensbereich
Services trug € 7,5 Mio. (Vorjahr € 7,7 Mio.) zum Konzernergebnis vor Steuern bei. Bereinigt
um Wechselkurseffekte und Konzernumlagen hat sich die operative Ertragskraft gegenüber dem Vorjahr verbessert. Der Unternehmensbereich Ecoclean konnte mit € 10,4 Mio.
das gute Ergebnis vor Steuern des Vorjahres (€ 14,7 Mio.) wegen eines stark rückläufigen
US-Markts und zunehmender Wettbewerbsintensität nicht mehr erreichen. Vor allem infolge
von Restrukturierungsmaßnahmen wies der Unternehmensbereich Measuring Systems
einen Verlust von € 4,5 Mio. aus (Vorjahr Gewinn € 1,5 Mio.). Das Ergebnis des Corporate
Lagebericht
53
Ergebnis vor Steuern und EBITDA nach Unternehmensbereichen 2002
Angaben in Mio. €
50
39,2
40
30
23,3
20
15,6
10,0
10
7,5
11,2
15,0
10,4
10,4
0
– 2,3
– 4,5
– 10
– 20
– 24,1
– 30
– 40
Paint Systems
Final Assembly
Systems
Ergebnis vor Steuern: € 22,6 Mio.
Services
Ecoclean
Measuring
Systems
Corporate Center
EBITDA: € 89,1 Mio.
Center betrug € – 24,1 Mio. (Vorjahr € – 25,0 Mio.) und beinhaltet neben den Kosten der
Zentrale vor allem Sonderprojekte sowie Finanzierungskosten, die im Zusammenhang mit
dem Erwerb von Unternehmen stehen.
Das Ergebnis vor Steuern schwächte sich vornehmlich in Deutschland und im restlichen
Europa ab, dagegen verbesserte es sich in Nordamerika. In Asien lag das Ergebnis vor
Steuern zwar leicht unter dem Vorjahreswert, jedoch noch immer auf einem befriedigenden
Niveau.
Ertragsverbesserung als zentrales Ziel
Nach Jahren der Expansion und angesichts der anhaltend schwierigen konjunkturellen
Rahmenbedingungen richten wir nun unsere ganze Kraft auf die Verbesserung der Kostenund Ertragsposition. Bereits Anfang 2002 haben wir verstärkt Maßnahmen zur Ertragssicherung ergriffen. Mit gezielten Restrukturierungsprogrammen, vor allem im Unternehmensbereich Measuring Systems und der Produktlinie Environmental Systems, haben
wir die Kostenbasis wie geplant gesenkt. Neben dem Abbau von Personal und der Zusammenlegung von Standorten wurden auch Kapazitäten angepasst.
Anfang 2003 hat der Vorstand die Forcierung des Ertragssteigerungsprogramms SPRINT beschlossen.
zeichnet sich durch eine anspruchsvollere Zielsetzung, eine intensivere
Durchdringung im Konzern und eine beschleunigte Umsetzung aus. Schwerpunkte bilden die
Senkung von Beschaffungskosten, die Optimierung von Konstruktions-, Projektierungsund Fertigungsprozessen, die Reduzierung von Risiken in der Auftragsabwicklung sowie die
54
Bereinigung von Standort- und Portfoliostrukturen. Darüber hinaus streben wir zusätzliche
Ergebniseffekte über eine verringerte Kapitalbindung, ein konzernweites Liquiditätsmanagement und die Rückführung der Verschuldung an.
Gewinn- und Verlustrechnung
Aufgrund der schwachen Konjunktur sanken die konsolidierten Umsatzerlöse im Vergleich
zum Vorjahr um € 114,1 Mio. auf € 2.082,1 Mio.
Das Bruttoergebnis ging im Geschäftsjahr 2002 um € 46,0 Mio. auf € 381,2 Mio. zurück.
Es verringerte sich damit von 19,5 % vom Umsatz auf 18,3 % vom Umsatz. Hauptursache
für diesen Rückgang sind die im Wesentlichen in den Umsatzkosten enthaltenen Einmalaufwendungen.
Die Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
verringerten sich trotz erhöhter Restrukturierungsaufwendungen um € 14,5 Mio. auf
€ 326,0 Mio. Neben dem Wegfall der Firmenwertabschreibung (Vorjahr € 9,9 Mio.) wirkten
sich hier die im Geschäftsjahr 2002 vorgenommenen Kosteneinsparungen positiv aus.
Das Finanzergebnis verbesserte sich im Geschäftsjahr 2002 um € 10,5 Mio. auf € – 25,2 Mio.
Dies beruht auf einer erheblichen Rückführung der Verschuldung durch ein erfolgreiches
konzernweites Working Capital- und Anzahlungs-Management.
Der Personalaufwand blieb auf Vorjahresniveau.
Finanzwirtschaftliche Situation
Bilanzsumme reduziert
Die Bilanzsumme sank im Geschäftsjahr 2002 auf € 1.790,3 Mio. (Vorjahr € 1.835,7 Mio.).
Sowohl das Anlage- als auch das Umlaufvermögen wurden gegenüber dem Vorjahr zurückgeführt.
Das Anlagevermögen betrug € 611,1 Mio.; dies entspricht 34,1% der Bilanzsumme
(Vorjahr: 35,2 %). Der Rückgang des Sachanlagevermögens ist auf eine restriktive Investitionspolitik und Währungseffekte im Geschäftsjahr 2002 zurückzuführen. Den größten
Anteil am Anlagevermögen stellen unverändert die immateriellen Vermögensgegenstände
mit € 390,4 Mio. oder 21,8 % der Bilanzsumme dar. Hierin sind Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von € 355,5 Mio. enthalten. Die im Rahmen des Jahresabschlusses erfolgte
Überprüfung der Werthaltigkeit dieser Firmenwerte hat keinen Wertberichtigungsbedarf
ergeben.
Lagebericht
55
Vermögenslage
Anlagevermögen
34 %
15 % Eigenkapital
Umlaufvermögen
62 %
17 % Rückstellungen
Latente Steuern und
Rechnungsabgrenzung
4%
65 % Verbindlichkeiten
3%
Aktiva
Latente Steuern und
Rechnungsabgrenzung
Passiva
31. Dezember 2002
Anlagevermögen
35 %
16 % Eigenkapital
Umlaufvermögen
62 %
18 % Rückstellungen
Latente Steuern und
Rechnungsabgrenzung
3%
64 % Verbindlichkeiten
2%
Aktiva
Passiva
Latente Steuern und
Rechnungsabgrenzung
31. Dezember 2001
Das Umlaufvermögen umfasst € 1.109,2 Mio.; das entspricht 62,0 % der Bilanzsumme
(Vorjahr 61,6 %). Nach der vorgenommenen Umgliederung der Position „Noch nicht fakturierte unfertige Erzeugnisse einschließlich Teilgewinnen“ aus dem Vorratsvermögen in
die Forderungen ergeben sich nachstehende Veränderungen: Das Vorratsvermögen konnte
um 0,5 % auf € 107,3 Mio. und die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände
um 11,7 % auf € 771,1 Mio. zurückgeführt werden. Damit zeigt unser mit Nachdruck verfolgtes Vorrats- und Forderungsmanagement erste Resultate. Dieser Effekt wurde teilweise
kompensiert durch die stichtagsbezogene Erhöhung der flüssigen Mittel um € 80,8 Mio. auf
€ 230,7 Mio. aufgrund unmittelbar vor Jahresende eingegangener Zahlungen, die kurzfristig nicht mehr zur Rückzahlung von Verbindlichkeiten genutzt werden konnten.
Das Eigenkapital in Höhe von € 262,3 Mio. verringerte sich unter anderem aufgrund ungünstigerer Wechselkursrelationen um € 30,7 Mio. gegenüber dem Vorjahr. Damit ergibt
sich eine Eigenkapitalquote von 14,7 % (Vorjahr 16,0 %). Bereinigt um den Stichtagseffekt
bei den flüssigen Mitteln ergibt sich eine Eigenkapitalquote auf Vorjahresniveau.
Die Rückstellungen in Höhe von € 310,9 Mio. betreffen mit € 243,8 Mio. vor allem auftragsbezogene Rückstellungen für nachlaufende Kosten, Garantien und Drohverluste aus
schwebenden Geschäften; € 14,0 Mio. betreffen Steuerrückstellungen, € 53,1 Mio. Pensionsrückstellungen.
56
Nettoverschuldung mehr als halbiert
Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2002 mit € 198,7 Mio. leicht
über dem Vorjahreswert (€ 188,4 Mio.). Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit verringerte sich gegenüber dem Vorjahr (€ – 44,8 Mio.) plangemäß auf € – 40,4 Mio. Der
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von € – 74,2 Mio. setzte sich überwiegend
aus dem Abbau von kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von € 11,1 Mio. und planmäßigen Tilgungen von langfristigen Bankkrediten in Höhe von € 52,1 Mio. zusammen. Die
flüssigen Mittel des Konzerns haben sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte durch hohe
Anzahlungsquoten sowie durch verbessertes Zins-, Währungs- und Working Capital Management nach dem guten Vorjahreswert von € 149,9 Mio. zum Bilanzstichtag auf € 230,7 Mio.
erhöht. Dadurch konnte die Nettoverschuldung zum Ende des Geschäftsjahres 2002 von
€ 289,8 Mio. auf € 123,1 Mio. zurückgeführt werden.
Akquisitionen
Im Geschäftsjahr 2002 wurden keine Akquisitionen durchgeführt. Die im Rahmen der
Kreditfinanzierung für Akquisitionen der Vorjahre fälligen Tilgungen in Höhe von € 40,0 Mio.
und US$ 10,0 Mio. haben wir im Dezember 2002 plangemäß vorgenommen.
Sachinvestitionen
Die Sachinvestitionen des Dürr-Konzerns ohne Investitionen in Betreibermodelle beliefen
sich im Geschäftsjahr 2002 auf € 27,7 Mio. (Vorjahr € 35,9 Mio.). Der Unternehmensbereich
Paint Systems investierte € 10,3 Mio. (Vorjahr € 8,7 Mio.), insbesondere in die Erweiterung der Lackierroboterfertigung in Deutschland. Die Sachinvestitionen des Unternehmensbereichs Final Assembly Systems betrugen € 2,8 Mio. nach € 11,4 Mio. im Vorjahr. Hierbei
Sachinvestitionen nach
Unternehmensbereichen 2002
Gesamt: € 27,7 Mio.
Paint Systems € 10,3 Mio. (37,2 %)
Final Assembly Systems € 2,8 Mio. (10,1%)
Services € 4,3 Mio. (15,5 %)
Ecoclean € 6,1 Mio. (22,0%)
Measuring Systems € 4,2 Mio. (15,2%)
Ohne Investitionen in Betreibermodelle
Lagebericht
57
Innovationsmanagement: Anwenderorientierte Entwicklungsarbeit ist die Basis
für den Markterfolg neuer Produkte.
ist zu berücksichtigen, dass im Geschäftsjahr 2001 eine Standorterweiterung in den USA
vorgenommen wurde. Der Unternehmensbereich Services wendete € 4,3 Mio. (Vorjahr
€ 3,2 Mio.) zum Aufbau neuer, margenstarker Geschäftsfelder im Bereich technischer Dienstleistungen auf. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um unseren Wachstumskurs im
Service-Geschäft fortzusetzen. Der Unternehmensbereich Ecoclean investierte € 6,1 Mio.
(Vorjahr € 2,8 Mio.) mit dem Ziel, die Produktivität der Fertigungsstandorte in Deutschland
und Frankreich zu steigern und damit mittelfristig die operative Ertragskraft zu sichern. Der
Unternehmensbereich Measuring Systems wies Sachinvestitionen in Höhe von € 4,2 Mio.
(Vorjahr € 9,2 Mio.) aus. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen.
Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge
Im Geschäftsjahr 2002 schloss die Dürr AG zusätzlich zu schon bestehenden Ergebnisabführungsverträgen Beherrschungsverträge mit folgenden Gesellschaften: Dürr Automotion
GmbH, Dürr Ecoclean GmbH, Dürr Ecoservice GmbH, Dürr Environmental GmbH und
INTX AG. Außerdem unterzeichnete die Dürr AG Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge mit der Dürr Ecoclean International GmbH, der Dürr Beteiligung Alpha GmbH
und der Dürr International GmbH.
Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Der Vorstand der Dürr AG hat gemäß § 312 Aktiengesetz einen Bericht über die Beziehungen
zu verbundenen Unternehmen erstellt und darin folgende Schlusserklärung abgegeben:
„Wir erklären, dass unsere Gesellschaft nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt
bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen oder die Maßnahme getroffen
oder unterlassen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung
erhielt und dadurch, dass die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde.“
Entwicklung und Innovation
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2002 ausgewiesenen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) betragen € 35,3 Mio. (Vorjahr € 36,5 Mio.).
Dies entspricht 1,7% des Konzernumsatzes. Bei Einbeziehung zusätzlicher projektbezogener
F&E-Aufwendungen, die im Rahmen von Kundenaufträgen erfasst werden, ergibt sich
erneut eine F&E-Quote von knapp über 6 %.
Ziel unserer F&E-Aktivitäten ist es, unsere Markt- und Wettbewerbsposition durch die ständige Verbesserung des Produkt- und Leistungsangebots auszubauen. Dabei konzentrierten
wir uns im Geschäftsjahr 2002 vor allem darauf, den Anteil modular strukturierter Produktfamilien am Gesamtportfolio zu erhöhen.
58
In der Produktentwicklung streben wir an, State-of-the-Art-Technologien schnell in neue
Lösungen umzusetzen. Die neu eingeführte Version unserer Bedien- und Beobachtungssoftware EMOS (Electronic Monitoring and Operating System) nutzt beispielsweise
Webbrowser-Techniken zur Anlagenvisualisierung. Bei der Prozessplanung setzt Dürr
zunehmend Virtual-Reality-Programme ein.
Die enge Zusammenarbeit der Unternehmensbereiche und die Verwendung gleicher Teile,
Module und Verfahren gewährleisten, dass unsere einzelnen Lösungen perfekt aufeinander
abgestimmt sind und sich leichter zu kompletten Systemen zusammenfügen lassen. Ein
Ziel unseres Innovationsmanagements ist es, neue Entwicklungen zügig im Markt zu etablieren.
Der Dürr-Konzern pflegt systematisch den Kontakt zu Hochschulen und Forschungsinstituten,
um gemeinsam mit externen Spezialisten innovative und anwenderorientierte Lösungsansätze zu entwickeln. Ein Beispiel ist die Kooperation der Carl Schenck AG (Unternehmensbereich Measuring Systems) mit der Technischen Universität Darmstadt auf dem Gebiet der
Mechatronik.
Beschaffungsmanagement
Kostensenkung durch internationale Zusammenarbeit
Als Engineering-orientiertes Unternehmen mit insgesamt geringer Fertigungstiefe verfügt
Dürr über ein hohes Einkaufsvolumen. Daher kommt dem Beschaffungsmanagement
eine Schlüsselrolle bei der konzernweiten Kostensenkung zu. Ziel der Beschaffung ist es,
über Mengeneffekte maximale Einsparungen zu realisieren und alle Möglichkeiten zur
Senkung der Gesamtkosten des Einkaufs zu nutzen. Daher haben wir im Geschäftsjahr 2002
weitere, zum Teil weltweite Rahmenverträge mit Vorzugslieferanten abgeschlossen und
die länderübergreifende Bündelung von Einkaufsvolumina vorangetrieben – sowohl in den
Unternehmensbereichen als auch, wo möglich, auf Konzernebene. Eine wichtige Basis
dafür war die globale Ausrichtung unserer Beschaffungsorganisation: Innerhalb der Unternehmensbereiche finden regelmäßig internationale Abstimmungen über anstehende
Vergaben und Rahmenverträge statt. Ergänzend haben wir den Dialog zwischen den Facheinkäufern verschiedener Unternehmensbereiche intensiviert, um weitere Synergien zu
ermöglichen, zum Beispiel beim Bezug von Standardartikeln. Für Transparenz sorgt auch
unsere konzernweite „Purchasing Information Base“ im Intranet mit Informationen über
Rahmenverträge und Bedarfe in verschiedenen Warengruppen.
Lagebericht
59
Den Einkauf in Ländern mit niedrigem Lohnniveau haben wir verstärkt. Als Mitglied des
Einkaufsverbunds AEV (Allgemeiner Einkaufsverbund) profitieren wir von den gemeinsamen
Rahmenverträgen der beteiligten Unternehmen. Im Rahmen unseres Lieferantenmanagements streben wir die langfristige Zusammenarbeit mit leistungsfähigen und qualitätsorientierten Partnern an.
Rationelle Prozesse
Um unsere Einkaufsprozesse zu rationalisieren, setzen wir verstärkt auf elektronische Beschaffungsinstrumente. Dürr nutzt das Internet, um Ausschreibungen zu platzieren und
neue Lieferanten zu identifizieren. An allen Großstandorten führen wir regelmäßig Reverse
Auctions im Web durch – auch für länderübergreifende Bedarfe. Wir senken damit Kosten
und beschleunigen den Beschaffungsprozess. Für den Bezug von Stücklistenartikeln verwenden wir elektronische Datenübertragungssysteme, über die Bestellanforderungen
automatisch ausgelöst werden.
Mitarbeiter
Attraktivität als Arbeitgeber erleichtert Personalsuche
Ausgezeichnete Entwicklungsmöglichkeiten und eigenverantwortliches Handeln in einem
internationalen und teamorientierten Arbeitsumfeld unterstreichen die Attraktivität von Dürr
als Arbeitgeber. Dadurch ist es uns gelungen, in einer weiterhin angespannten Angebotssituation qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, insbesondere Ingenieure. Speziell jungen
Nachwuchskräften bieten wir durch entsprechende Förderprogramme mittel- und langfristig
gute Entwicklungsperspektiven.
Die Gesamtzahl der Mitarbeiter im Dürr-Konzern betrug am 31. Dezember 2002 12.902
(Vorjahr 12.675). Restrukturierungsmaßnahmen, vor allem im Schenck-Konzern, führten
zu einem starken Personalabbau. Dagegen wurden im Unternehmensbereich Services
aufgrund neuer Projekte 545 Mitarbeiter eingestellt. Bereinigt um diesen Unternehmensbereich verringerte sich die Zahl der Beschäftigten im Dürr-Konzern zum 31. Dezember
2002 um 318 Mitarbeiter (– 3,6 %).
Gezielte Ansprache von Hochschulabsolventen
Das Internet, Jobbörsen und der direkte Kontakt zu Universitäten und Fachhochschulen sind
für Dürr wichtige Instrumente des Personal- und Hochschulmarketings. Mit dem Zentralbereich Corporate Management Development und Vertretern aus den Unternehmensbereichen sind wir auf Hochschulmessen und an technischen und betriebswirtschaftlichen
Lehrstühlen präsent. Potenzielle Nachwuchskräfte fördern wir durch Stipendien. Schülern
60
Teamwork und innovatives Denken:
Qualifizierte Mitarbeiter begründen unsere
technologische Spitzenstellung.
und Studenten bieten wir über Praktika die Möglichkeit, Erfahrungen im betrieblichen Alltag
zu sammeln. Im Geschäftsjahr 2002 konnten wir dank guter Kontakte zu Hochschulen freie
Stellen mit viel versprechenden Nachwuchskräften besetzen.
Spezielles Programm für die Führungskräfteentwicklung
Mit dem „Management Education Network“ haben wir zum Jahresende 2002 ein internationales Führungskräfte-Entwicklungsprogramm beschlossen. Mit diesem ManagementTraining, das unter anderem sechs Themenblöcke und praxisorientierte Fallstudien
umfasst, bieten wir unseren Führungskräften eine attraktive Weiterbildungsmöglichkeit.
Internationalität in der Aus- und Weiterbildung
Der Bedeutung der vorausschauenden Personalarbeit sowie unserer sozialen Verantwortung
entsprechend haben wir die Zahl unserer Auszubildenden um 14 auf 282 erhöht. Im
Rahmen ihrer systematischen Ausbildung lernen unsere jungen Mitarbeiter frühzeitig die
Anforderungen der Globalisierung kennen, beispielsweise über Praktika an Auslandsstandorten.
Das Dürr-Weiterbildungsprogramm haben wir im Geschäftsjahr 2002 noch enger an den
Bedürfnissen der Unternehmensbereiche ausgerichtet. Die Akzeptanz als Qualifizierungsinstrument zeigt sich in einer konstant hohen Teilnehmerzahl der Fachseminare. Die
Fremdsprachenkompetenz unserer Mitarbeiter zu erhöhen, bildet einen Schwerpunkt in
unserer Weiterbildung. Dadurch werden wir der zunehmenden Internationalität unseres
Geschäfts gerecht.
Mitarbeiter nach Unternehmensbereichen
Mitarbeiter nach Regionen
31.12. 2002
31.12. 2002
Gesamt: 12.902
Gesamt: 12.902
Paint Systems 2.837 (22,0 %)
Final Assembly Systems 1.609 (12,5 %)
Services 4.272 (33,1%)
Ecoclean 1.079 (8,4 %)
Measuring Systems 3.046 (23,6 %)
Corporate Center 59 (0,4 %)
Deutschland 4.859 (37,7 %)
Rest-EU 2.353 (18,2 %)
Rest-Europa 720 (5,6 %)
Nord-/Zentralamerika 3.319 (25,7 %)
Südamerika 1.003 (7,8 %)
Asien /Afrika /Australien 648 (5,0 %)
Lagebericht
61
Maximale Umweltverträglichkeit:
Gemeinsam mit der Automobilindustrie entwickelt Dürr emissionsfreie Lackierprozesse.
Umweltschutz
Maximale Umweltverträglichkeit ist einer der wichtigsten Ansprüche, die Kunden an DürrProduktionssysteme stellen. Daher gehörten Ressourcenschonung und Emissionsreduzierung auch im Geschäftsjahr 2002 zu den Hauptkriterien für die Produktentwicklung. In
der Lackiertechnik baute Dürr zum Beispiel seine Produktpalette für die lösemittelfreie
Pulverlackierung aus. Mit verbrauchsmindernden Farbwechselsystemen und neuen Lösungen
für die Minimierung des Oversprays im Applikationsprozess leisteten wir zudem einen
Beitrag zur weiteren Reduzierung des Lackbedarfs. Der Unternehmensbereich Ecoclean
unterstützte seine Kunden in Umweltfragen mit Seminaren über Neuregelungen zum
Immissionsschutz.
Die Umweltrelevanz unserer Eigenfertigung ist insgesamt gering; an unseren Produktionsstandorten liegt der Schwerpunkt auf Montageprozessen mit vergleichsweise geringem
Energieverbrauch und Abfallaufkommen. Um vorhandene Risiken zu beherrschen und den
Umweltschutz weiter zu verbessern, setzen wir Umweltmanagementsysteme ein. Die
Zertifizierung unserer Systeme haben wir im Geschäftsjahr 2002 mit Erfolg vorangetrieben:
Heute verfügen beinahe alle Standorte in den USA und Deutschland über das Umweltzertifikat nach ISO 14001.
Risikomanagement
Risikomanagement wird im Dürr-Konzern verstanden als Chancen- und Risikomanagement
und als zentrale Managementaufgabe des Vorstands und der Geschäftsführungen. Zur
Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Risiken haben wir eigene
Instrumente entwickelt, wie zum Beispiel ein Risikomanagementhandbuch, ein Dürrspezifisches Risikoprofil und für jedes Risiko ein Risikostrukturblatt. Kontinuierliches und
konzernweit einheitliches Risikomanagement gewährleisten wir zudem durch ein entsprechend ausgebautes Controlling und interne Kontrollsysteme. Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, sind nicht erkennbar.
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Die Geschäftsentwicklung von Dürr wird von der gesamtwirtschaftlichen Situation und
insbesondere von der Lage in der Automobilindustrie beeinflusst. Daher verfolgen Vorstand,
Aufsichtsrat und unsere Geschäftsführer die wirtschaftliche Entwicklung dieser Branche
mit besonderer Aufmerksamkeit. Unser Berichtswesen ist darauf ausgerichtet, Veränderungen im Investitionsverhalten unserer Hauptkundengruppe frühzeitig zu erkennen,
um dann rechtzeitig entsprechend reagieren zu können.
62
Wettbewerber
Den Risiken, die sich aus dem intensiven Wettbewerb in unseren Märkten ergeben, begegnen wir als Technologiekonzern mit innovativen Produkten und Verfahren. Im Rahmen des
Risikomanagements vergleichen wir unsere Lösungen sowohl hinsichtlich der Kostenposition als auch bezüglich des Leistungsumfangs mit den jeweils besten Wettbewerbern
(Benchmarking). In diesem Kontext arbeiten wir kontinuierlich an der Verbesserung der
Preis-Leistungs-Relation unserer Produkte und Dienstleistungen.
Kunde/Markt
Dürr ist für viele seiner Kunden ein Schlüssellieferant. Durch die enge Partnerschaft können
wir Risiken, die sich aus veränderten Anforderungen ergeben, weitgehend antizipieren
und in unserem Angebot berücksichtigen. Die Kunden- und Marktentwicklung steht zudem
im Fokus der Leitungsgremien des Konzerns und unserer Gesellschaften. Die enge Partnerschaft mit unseren Kunden und das Engagement der Unternehmensführung bilden
zuverlässige Sicherungsinstrumente.
Auftragsabwicklung und -überwachung
Die ertragsorientierte Auftragsabwicklung ist von zentraler Bedeutung für den Unternehmenserfolg von Dürr. Unsere Aufträge sind zu einem großen Teil Projekte in Millionenhöhe. Sie
sind technisch komplex und werden meist über mehrere Monate abgewickelt. Um die damit
verbundenen Risiken zu minimieren, setzen wir praxisbewährte Instrumente ein, zum
Beispiel Projektmanagementhandbücher und Risiken-Chancen-Checklisten; größere Projekte
werden regelmäßig im Vorstand und in den Geschäftsführungen analysiert.
Lieferantenbeziehungen
Der anhaltende Trend zu Großprojekten führt zu umfangreicheren und komplexeren Aufträgen für Dürr als Generalunternehmer. Damit verbunden ist ein höheres Beschaffungsvolumen. Den Risiken, die sich daraus ergeben, begegnen wir mit systematischem Vertragsmanagement und Lieferantenbewertungen. Dürr-Experten kontrollieren regelmäßig die
Qualitätsstandards der Zulieferer und die Zuverlässigkeit in der Projektzusammenarbeit.
Insbesondere mit den Vorzugslieferanten von technisch anspruchsvollen Komponenten
oder Gewerken pflegen wir langfristige Geschäftsbeziehungen, um Beschaffungsrisiken
zu reduzieren.
Währungsschwankungen
Als weltweit tätiges Unternehmen ist Dürr Währungsrisiken ausgesetzt. Da wir wesentliche
Teile unserer Wertschöpfung in den USA und Deutschland erwirtschaften, richten wir
unser Augenmerk in diesem Zusammenhang insbesondere auf den Wechselkurs zwischen
US-Dollar und Euro. Risiken aus veränderten Währungsrelationen senken wir durch lokale
Konstruktion, Fertigung und Einkauf sowie Finanzderivate und zentrales Devisenmanagement. Größere Lieferungen und Leistungen sichern wir durch Devisentermingeschäfte,
kleinere Aufträge durch Macro-Hedging.
Lagebericht
63
Informationstechnologie
In der geschäftswichtigen Informationstechnologie schützen wir unsere Infrastruktur und
Daten durch modernste Security-Lösungen vor Angriffen von außen. Die Verfügbarkeit
und Ausfallsicherheit unserer Server- und Speichersysteme für unternehmenskritische
Anwendungen haben wir weiter erhöht.
Rechtsstreit mit Alstom
Bestandteil des Erwerbs der Air-Industries-Gruppe von Alstom im Geschäftsjahr 2000 war
eine Eigenkapitalgarantie für die konsolidierte Gruppe und eine Margengarantie für ausgewählte Aufträge. Über die tatsächliche Höhe dieser Garantien besteht Uneinigkeit zwischen
den Vertragsparteien Alstom S.A. einerseits und Dürr AG und Dürr Systems GmbH andererseits. Seit Mai 2001 ist deshalb ein Schiedsgerichtsverfahren bei der International Chamber
of Commerce (ICC), Paris, anhängig. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus. Ein
ungünstiger Ausgang des Verfahrens könnte sich negativ auf künftige Ergebnisse des DürrKonzerns auswirken.
Finanzierung
Die Akquisitionen der Vorjahre wurden durch langfristige Darlehen finanziert. Die Konditionen dieser Darlehen sind an bestimmte Bilanz- und Ergebnisrelationen gebunden. Bei
Änderung dieser Relationen können die Kreditinstitute die entsprechenden Konditionen
anpassen.
Nachtragsbericht
Nach Ablauf des Geschäftsjahres 2002 sind keine Ereignisse eingetreten, die für den
Dürr-Konzern von wesentlicher Bedeutung sind und zu einer veränderten Beurteilung der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen könnten.
64
Ausblick
2003 keine konjunkturelle Besserung erwartet
Obwohl wichtige Frühindikatoren eine Trendwende des Wirtschaftswachstums im Jahr
2003 möglich erscheinen lassen, besteht vor dem Hintergrund der geopolitischen und wirtschaftlichen Risiken nur geringe Aussicht auf Besserung – insbesondere im Euroraum
und in Deutschland. Eine Stärkung der Konjunktur durch den privaten Konsum ist derzeit
nicht zu erwarten.
Für die Weltwirtschaft wird gegenüber dem Jahr 2002 ein Wachstum von 3,1% prognostiziert, wobei dieser Prognose ein durchschnittlicher Ölpreis von rund 25 US$ je Barrel zugrunde liegt. Die USA sollen mit 2,6 % ein leicht höheres Wachstum als im Vorjahr erreichen,
ebenso wie Europa mit rund 1,6 %. Deutschland wird voraussichtlich mit 0,4 % BIP-Wachstum wieder einen der letzten Plätze in der Europäischen Union einnehmen. Lediglich in
Asien, insbesondere in China und Südkorea, wird ein Wachstum von deutlich über 5 %
erwartet.
Die Entwicklung der internationalen Automobilkonjunktur ist für Dürr eine wesentliche Rahmenbedingung, da die Automobilhersteller und deren Zulieferer mit einem Umsatzanteil
von mehr als 80 % die mit Abstand größte Kundengruppe des Konzerns darstellen. Für das
Jahr 2003 werden weiterhin weltweit stagnierende Kfz-Absatzzahlen erwartet. Insbesondere
auf das Jahr 2002 vorgezogene Käufe, die auf eine intensive Absatzfinanzierung zurückzuführen sind, belasten die laufende Nachfrage. Steuererhöhungen dürften – insbesondere
in Deutschland – einen weiteren Beitrag zu dieser Entwicklung leisten.
Die für Dürr relevanten Investitionen der Automobilindustrie sind allerdings nicht nur von
der kurz- oder mittelfristigen Konjunkturentwicklung abhängig. So genannte strategische
Investitionen, die zum Beispiel bei Modellwechseln anstehen, werden eher unabhängig von
der momentanen Marktlage getätigt. Eine steigende Variantenanzahl von Fahrzeugen,
immer kürzere Produktlebenszyklen und eine vermehrte Wertschöpfungsverlagerung auf
die Automobilzulieferer erzeugen weiteren Investitionsbedarf und damit Wachstumspotenziale für Dürr.
Paint Systems: Ausbau der Ertragskraft
Die Strategie des Unternehmensbereichs Paint Systems ist auf Ertrags- und Wertsteigerung
ausgerichtet. Die Standardisierung unserer Produkte spielt hierbei eine wesentliche Rolle.
Zum Ende des Geschäftsjahres 2002 profitierten wir von der Vergabe zahlreicher Großprojekte. Dadurch hat sich das potenzielle Auftragsvolumen für 2003 verringert. Infolgedessen
rechnen wir für das Geschäftsjahr 2003 mit einem geringeren Auftragseingang als im
Vorjahr.
Lagebericht
65
Simulation: Neue Verfahren
werden schnell und effizient
am Computer modelliert.
Final Assembly Systems: Wachstum in den USA
Der Unternehmensbereich Final Assembly Systems rechnet für das Geschäftsjahr 2003 mit
einer Abschwächung bei Umsatz und Auftragseingang, da wir von einer Investitionszurückhaltung bei unseren Kunden ausgehen. Von besonderer Bedeutung ist der weitere Ausbau
der Position in den USA. Die Projektlage ist hier viel versprechend. In Europa werden wir
ein Kostensenkungsprogramm umsetzen, mit dessen Hilfe wir unsere Wettbewerbsposition
weiter verbessern werden. Daneben wird der Unternehmensbereich seine internationale
Präsenz ausweiten und gleichzeitig seine globalen Prozesse effizienter gestalten.
Services: Umsatzsteigerung geplant
Der Unternehmensbereich Services plant für das Geschäftsjahr 2003 eine Umsatzsteigerung.
Voraussetzungen hierfür sind zusätzliche strukturelle Maßnahmen in Nordamerika, weiteres
Wachstum in neuen Dienstleistungssegmenten sowie die Fortsetzung unserer globalen
Expansion. Die Nachfrage nach Betreibermodellen ist zwar zurückgegangen, dennoch
sehen wir durchaus Chancen in diesem Bereich. Ein Risiko besteht in einer weiteren Abschwächung des US-Dollars gegenüber dem Euro, da ein hoher Anteil an Umsatz und
Ergebnis im Dollarraum erzielt wird.
Ecoclean: Produktstandardisierung als Wettbewerbsvorteil
Die technische Weiterentwicklung von Motoren und Getrieben bleibt dynamisch. Ecoclean
beabsichtigt daher, die Marktführerschaft bei Reinigungssystemen für die Fertigung von
Antriebsstrangkomponenten auszubauen und seine Marktanteile zu erhöhen. Wir rechnen
im laufenden Geschäftsjahr mit einer weiteren Konsolidierung des Wettbewerbsumfelds.
Durch die Standardisierung unserer Produkte erwarten wir zusätzliche Wettbewerbsvorteile
und Kostensenkungspotenziale.
Measuring Systems: Ausbau des Asien-Geschäfts
Aufbauend auf dem im Geschäftsjahr 2002 umgesetzten Restrukturierungsprogramm FoCus
haben wir zum Jahresbeginn 2003 das Anschlussprogramm
gestartet. Wir werden insbesondere das Geschäft in Asien ausbauen, um die dortigen Wachstumspotenziale
zu nutzen.
66
Konzernausblick
Im Jahr 2003 erwarten wir keine großen Impulse für die Weltwirtschaft. Das Umfeld ist
weiterhin durch zahlreiche politische Unwägbarkeiten geprägt. Demgemäß wird das
Investitionsverhalten unserer Hauptabnehmerbranche – der Automobilindustrie – durch
Vorsicht geprägt sein.
Vor diesem Hintergrund haben wir in unserer Planung für das Geschäftsjahr 2003 keine
Besserung der Rahmenbedingungen unterstellt. Aufgrund des hohen Auftragseingangs im
Geschäftsjahr 2002, des damit guten Auftragsbestands und der im Jahr 2002 umgesetzten Restrukturierungen gehen wir für das Geschäftsjahr 2003 von einer Stabilisierung unserer
Umsatz- und Ergebnissituation aus. Verlässliche Prognosen sind allerdings angesichts
der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten derzeit nicht möglich. Um unsere erfolgreichen Maßnahmen zur Kostensenkung fortzusetzen und zu beschleunigen, haben wir
das Programm
gestartet. Im Rahmen von
werden wir vor allem unsere
Produktivität steigern sowie Prozesse und Qualität verbessern. Damit schaffen wir alle
Voraussetzungen, um bei einer Konjunkturbelebung überdurchschnittlich profitieren zu
können.
Risiken des Ausblicks
Dieser Ausblick und andere Kapitel des Geschäftsberichts enthalten Aussagen über zukünftige Entwicklungen. Diese Aussagen sind – ebenso wie jedes unternehmerische Handeln
in einem globalen Umfeld – stets mit Unsicherheit verbunden. Unseren Angaben liegen Überzeugungen und Annahmen des Vorstands der Dürr AG zugrunde, die auf gegenwärtig verfügbaren Informationen beruhen. Folgende Faktoren können aber den Erfolg unserer strategischen und operativen Maßnahmen beeinflussen: geopolitische Risiken, Veränderungen
der allgemeinen Wirtschaftsbedingungen, insbesondere eine anhaltende wirtschaftliche
Rezession in Europa oder Nordamerika, Veränderungen der Wechselkurse und Zinssätze,
Produkteinführungen von Wettbewerbern, mangelnde Kundenakzeptanz neuer Dürr-Produkte
oder -Dienstleistungen einschließlich eines wachsenden Wettbewerbsdrucks. Sollten diese
Faktoren oder andere Unwägbarkeiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde
liegenden Annahmen als unrichtig herausstellen, können die tatsächlichen Ergebnisse von
den prognostizierten abweichen. Die Dürr AG beabsichtigt nicht, vorausschauende Aussagen und Informationen laufend zu aktualisieren. Sie beruhen auf den Umständen am Tag
ihrer Veröffentlichung.
Stuttgart, im April 2003
Dürr Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Lagebericht
67
Jahresabschluss
69 Bestätigungsvermerk
70 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
71 Konzernbilanz
72 Konzern-Eigenkapitalentwicklung
73 Konzern-Kapitalflussrechnung
74 Konzernanhang
Bestätigungsvermerk
Wir haben den von der Dürr Aktiengesellschaft, Stuttgart, aufgestellten Konzernabschluss, bestehend
aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalentwicklung und Anhang,
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2002 bis zum 31. Dezember 2002 geprüft. Der Konzernabschluss
des Vorjahres wurde von der Gesellschaft korrigiert, wir verweisen auf die Erläuterungen unter
„1. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze“ im Konzernanhang. Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es,
auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung zu beurteilen, ob der Konzernabschluss den
United States Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP) entspricht.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,
dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die
Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise für die
Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung
beinhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für
unsere Beurteilung bildet.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den US-GAAP
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.
Unsere Prüfung, die sich auch auf den vom Vorstand für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2002 bis
zum 31. Dezember 2002 aufgestellten Konzernlagebericht erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen
geführt. Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.
Außerdem bestätigen wir, dass der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2002 bis zum 31. Dezember 2002 die Voraussetzungen für eine Befreiung der
Gesellschaft von der Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts nach deutschem
Recht erfüllen. Die Prüfung des für die Befreiung von der handelsrechtlichen Konzernrechnungslegungspflicht erforderlichen Einklangs mit der 7. EU-Richtlinie haben wir auf der Grundlage der Auslegung
der Richtlinie entsprechend dem Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 1/1a vorgenommen.
Stuttgart, 7. April 2003
Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Prof. Dr. Langenbucher
Wirtschaftsprüfer
Hochrein
Wirtschaftsprüferin
Bestätigungsvermerk
69
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
der Dürr Aktiengesellschaft, Stuttgart, vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2002
Anhang
2002
2001
Angaben in Tsd. €
Umsatzerlöse
2.082.137
2.196.169
Umsatzkosten
– 1.700.957
– 1.768.970
381.180
427.199
– 326.039
– 340.505
– 35.335
– 36.524
27.984
25.310
47.790
75.480
(7)
– 25.170
– 35.690
22.620
39.790
(8)
– 9.352
– 19.697
Ergebnis vor Anteile anderer Gesellschafter
13.268
20.093
Anteile anderer Gesellschafter
– 1.250
– 90
Jahresüberschuss des Konzerns
12.018
20.003
0,84
1,40
Bruttoergebnis vom Umsatz
Vertriebskosten, Verwaltungskosten,
sonstige betriebliche Aufwendungen
(5)
Forschung und Entwicklung
Sonstige betriebliche Erträge
(6)
Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern
und Anteile anderer Gesellschafter
Finanzergebnis
Ergebnis vor Ertragsteuern
und Anteile anderer Gesellschafter
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Ergebnis je Aktie in € (ursprünglich und verwässert)
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
70
Konzernbilanz
der Dürr Aktiengesellschaft, Stuttgart, zum 31. Dezember 2002
Anhang
2002
2001
Geschäfts- oder Firmenwert
(9)
355.538
375.547
Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände
(9)
34.910
32.161
(9)
198.172
214.912
(10)
22.467
23.473
611.087
646.093
Angaben in Tsd. €
Aktiva
Anlagevermögen
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
(11)
107.345
107.847
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
(12)
771.103
873.092
Wertpapiere
Flüssige Mittel
Latente Steuern
(8)
Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Aktiva
3
3
230.707
149.881
1.109.158
1.130.823
64.744
53.273
5.312
5.495
1.790.301
1.835.684
(davon kurzfristig 2002: Tsd. € 1.146.932; 2001: Tsd. € 1.180.727)
Passiva
Gezeichnetes Kapital
(13)
36.603
36.603
Kapitalrücklage
(13)
159.000
159.048
Gewinnrücklagen
(13)
55.586
59.296
–
– 44
Ausstehender, bisher nicht realisierter Aufwand
aus Mitarbeiterbeteiligungen
Kumuliertes Übriges Comprehensive Income
(13)
Anteile im Fremdbesitz
11.107
38.079
262.296
292.982
8.199
8.440
Rückstellungen
(15)
310.924
331.438
Verbindlichkeiten
(17)
1.152.425
1.157.528
(8)
49.874
40.152
6.583
5.144
1.790.301
1.835.684
Latente Steuern
Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva
(davon kurzfristig 2002: Tsd. € 1.129.326; 2001: Tsd. € 1.079.309)
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
Konzernabschluss der Dürr AG
71
Konzern-Eigenkapitalentwicklung
der Dürr Aktiengesellschaft, Stuttgart, vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2002
Kumuliertes
Übriges Comprehensive Income
Ausstehender,
Unrealisierte
bisher nicht
Gezeichnetes
Kapital-
Kapital
rücklage
Gewinne/
realisierter
Zusätzliche
Verluste
Aufwand aus
Pensions-
aus Cash
Mitarbeiter-
verpflich-
Flow
Währungs-
rücklagen beteiligungen
tungen
Hedges
umrechnung
Gesamt
Gewinn-
Comprehensive
Income
Angaben in Tsd. €
Stand am 1. Januar 2001
36.603
159.000
55.021
–
– 159
–
40.534
290.999
Jahresüberschuss des
Konzerns 2001
–
–
20.003
–
–
–
–
20.003
20.003
Übriges Comprehensive
Income
–
–
–
–
40
– 6.784
4.448
– 2.296
– 2.296
Comprehensive Income
–
–
–
–
–
–
–
–
17.707
Ausgabe von
Aktienoptionen
–
48
–
– 48
–
–
–
–
Realisierter Aufwand aus
Mitarbeiterbeteiligungen
–
–
–
4
–
–
–
4
Dividenden
–
–
– 15.728
–
–
–
–
– 15.728
36.603
159.048
59.296
– 44
– 119
– 6.784
44.982
292.982
Jahresüberschuss des
Konzerns 2002
–
–
12.018
–
–
–
–
12.018
12.018
Übriges Comprehensive
Income
–
–
–
–
– 74
– 4.668
– 22.230
– 26.972
– 26.972
Comprehensive Income
–
–
–
–
–
–
–
–
– 14.954
Anpassung von
Aktienoptionen
–
– 48
–
48
–
–
–
–
Realisierter Ertrag aus
Mitarbeiterbeteiligungen
–
–
–
–4
–
–
–
–4
Dividenden
–
–
– 15.728
–
–
–
–
– 15.728
36.603
159.000
55.586
–
– 193
– 11.452
22.752
262.296
Stand am
31. Dezember 2001
Stand am
31. Dezember 2002
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
72
Konzern-Kapitalflussrechnung
der Dürr Aktiengesellschaft, Stuttgart, vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2002
2002
2001
12.018
20.003
Angaben in Tsd. €
Jahresüberschuss des Konzerns
Auf Minderheiten entfallendes Ergebnis
Gezahlte Dividenden an Minderheitengesellschafter
Abschreibungen auf das Anlagevermögen
Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen
Latente Steuern
Ergebnis von assoziierten Unternehmen
Zahlungsunwirksame Aufwendungen aus Aktienoptionsplan
1.250
90
– 54
– 375
34.066
44.162
– 180
– 1.716
131
205
– 782
– 177
–4
4
Veränderungen der betrieblichen Aktiva und Passiva
Vorräte
Forderungen
Wertpapiere (Handelspapiere)
Rückstellungen
Verbindlichkeiten (nicht gegenüber Kreditinstituten)
Sonstige Aktiva und Passiva
– 12.134
73.807
54.433
105.509
–
1.770
– 192
– 61.896
108.843
5.996
1.264
1.062
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit
198.659
188.444
Zugang Sonstiger immaterieller Vermögensgegenstände
– 12.693
– 25.006
Erwerb von Sachanlagen
– 29.402
– 40.424
Erwerb von Finanzanlagevermögen
– 230
– 1.731
Firmenerwerbe abzüglich erhaltener Flüssiger Mittel
– 924
14.432
Erlöse aus dem Verkauf von Anlagevermögen
2.832
7.930
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
– 40.417
– 44.799
Veränderung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten
– 11.129
11.366
4.752
316.586
Rückzahlung langfristiger Finanzverbindlichkeiten
– 52.132
– 352.252
Gezahlte Dividenden
– 15.728
– 15.728
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
– 74.237
– 40.028
Aufnahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten
Einfluss von Wechselkursveränderungen auf die Flüssigen Mittel
– 3.179
– 2.493
Veränderung der Flüssigen Mittel
80.826
101.124
Zum Jahresanfang
149.881
48.757
Zum Jahresende
230.707
149.881
Zinsen
34.475
37.169
Steuern
12.932
29.936
Flüssige Mittel
Im Cashflow enthaltene Auszahlungen für:
Im Rahmen von Capital-Lease-Vereinbarungen wurden im Geschäftsjahr 2001 Tsd. € 8.576 als Gebäude aktiviert und entsprechende
sonstige Verbindlichkeiten gegenüber den Leasinggebern angesetzt.
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
Konzernabschluss der Dürr AG
73
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2002
1. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Das Unternehmen
Die Rechtsvorgängerin der Dürr Aktiengesellschaft („Dürr AG” oder die „Gesellschaft“), die Dürr
Beteiligungs-GmbH mit Sitz in Stuttgart, wurde am 4. November 1989 in die Dürr AG mit Sitz in Stuttgart
umgewandelt. Die Dürr AG und ihre Tochterunternehmen („Dürr“ oder der „Konzern“) entwickeln
und fertigen Lackiersysteme, Fördersysteme, Umwelttechnik sowie industrielle Reinigungsanlagen und
bieten produktionsunterstützende Dienstleistungen an. Ferner umfasst das Leistungsspektrum von
Dürr die Herstellung von Systemen und Anlagen zur Verfahrens- und Prozesskontrolle, zur Automatisierung von Fertigungsprozessen und zum Auswuchten von rotierenden Teilen und Aggregaten. Die
Hauptkunden von Dürr sind die großen Automobilhersteller weltweit.
Änderung der Bilanzierungs-
Mit Wirkung vom 1. Januar 1999 hat Dürr die in den Vereinigten Staaten von Amerika geltenden
und Bewertungsgrundsätze
Grundsätze ordnungsmäßiger Rechnungslegung (US-GAAP) als Grundlage für die Konzernrechnungslegung übernommen. Der nach US-GAAP aufgestellte Konzernabschluss der Dürr AG entspricht der
Richtlinie 83/349/EG.
Seit 1. Januar 2002 wendet die Gesellschaft die Regelungen von SFAS (Statement of Financial Accounting
Standards) Nr. 142 „Goodwill and Other Intangible Assets“ (Geschäfts- oder Firmenwert sowie sonstige
immaterielle Vermögensgegenstände) an. Aufgrund dessen werden keine planmäßigen Geschäfts- oder
Firmenwertabschreibungen mehr vorgenommen.
Der Konzernabschluss der Dürr AG wurde mit Ausnahme des Ergebnisses je Aktie in Tsd. € aufgestellt.
Einzelne Vorjahresangaben wurden entsprechend der neuen Darstellung der Unternehmensbereiche
des Konzerns umgegliedert.
Anpassungen der
Im Rahmen der Übertragung einer Gesellschaft innerhalb des Konsolidierungskreises wurde im laufen-
Vorjahresabschlüsse
den Geschäftsjahr festgestellt, dass im Geschäftsjahr 2001 insbesondere auftragsbezogene Forderungen
überbewertet und Rückstellungen unterbewertet waren und dadurch das Ergebnis vor Ertragsteuern
der betreffenden Gesellschaft unrichtig dargestellt war.
Zur Korrektur dieses Fehlers mit einer Gesamtauswirkung im Geschäftsjahr 2001 auf das Ergebnis vor
Ertragsteuern in Höhe von Tsd. € – 7.506 und auf den Jahresüberschuss des Konzerns in Höhe von
Tsd. € – 4.734 wurden die entsprechenden Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz für
das Geschäftsjahr 2001 berichtigt.
Nachfolgend sind die Auswirkungen der Korrekturen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern und Anteile
anderer Gesellschafter sowie auf den Jahresüberschuss des Konzerns und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Ergebnis je Aktie für das Geschäftsjahr 2001 dargestellt.
Ergebnis vor
Ertragsteuern
und Anteile
Jahresüber-
Ergebnis-
anderer
schuss des
auswirkungen
Gesellschafter
Konzerns
je Aktie
in Tsd. €
in Tsd. €
in €
Ergebnis vor Anpassungen
47.296
24.737
1,73
Anpassung Vorjahr bei einer
Beteiligungsgesellschaft
– 7.506
– 4.734
– 0,33
Ergebnis nach Anpassungen
39.790
20.003
1,40
Beschreibung der Anpassungen für das Geschäftsjahr 2001
74
Konsolidierungsgrundsätze
Der Konzernabschluss umfasst die Abschlüsse der Dürr AG und aller Gesellschaften, an denen die
Dürr AG eine Mehrheitsbeteiligung hält. Beteiligungen, bei denen die Gesellschaft einen wesentlichen
Einfluss ausübt, die sie jedoch nicht beherrscht, das heißt bei Vorliegen einer Beteiligungsquote
zwischen 20 und 50 %, werden als assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode bilanziert. Alle
wesentlichen konzerninternen Transaktionen wurden eliminiert.
Alle übrigen Beteiligungen werden nach der Anschaffungskostenmethode bilanziert. Der Posten
„Anteile im Fremdbesitz“ stellt die Beteiligungen an sieben (2001: acht) Beteiligungsgesellschaften
dar, die unter Punkt 24 „Aufstellung des Anteilsbesitzes zum Konzernabschluss“ aufgeführt sind.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt im Einklang mit SFAS Nr. 141 „Business Combinations“ (Unternehmenszusammenschlüsse) nach der Erwerbsmethode. Dementsprechend werden alle erworbenen Vermögensgegenstände und übernommenen Verbindlichkeiten mit ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen. Der den Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte übersteigende Teil des Kaufpreises
wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.
Verwendung von
Die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit US-GAAP macht es erforderlich,
Schätzungen
dass Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen werden, die die bilanzierten Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag
und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die
tatsächlichen Beträge können von den Schätzungen abweichen.
Bereiche, die wesentliche Einschätzungen erforderlich machen, sind insbesondere die Bilanzierung
und Bewertung von unfertigen Erzeugnissen nach der Percentage-of-Completion-Methode, Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen, Eventualverbindlichkeiten und sonstige Rückstellungen.
Ferner sind wesentliche Schätzungen und Annahmen zur Bestimmung des beizulegenden Werts
der langlebigen Sachanlagen und der immateriellen Vermögenswerte des Konzerns sowie bei der
Überprüfung der Werthaltigkeit (Impairment Test) der Geschäfts- oder Firmenwerte für die einzelnen
Unternehmensbereiche (Reporting Units) erforderlich.
Währungsumrechnung und
Die funktionale Währung der Beteiligungsgesellschaften der Dürr AG ist die jeweilige Landeswährung
Fremdwährungsgeschäfte
am Standort der Beteiligungsgesellschaft. Auf Fremdwährungen lautende Vermögensgegenstände und
Schulden von Beteiligungsgesellschaften, die in einer anderen funktionalen Währung als dem Euro bilanzieren, werden zum Mittelkurs am jeweiligen Bilanzstichtag umgerechnet. Erträge und Aufwendungen
werden zum Jahresdurchschnittskurs der jeweiligen Periode umgerechnet. Unterschiede, die sich aus
der Umrechnung von Vermögensgegenständen und Schulden im Vergleich zur Umrechnung in früheren
Perioden und der Umrechnung der Erträge und Aufwendungen zum Durchschnittskurs ergeben, sind
als gesonderte Posten im „Kumulierten Übrigen Comprehensive Income“ enthalten.
Umrechnungsdifferenzen aus anderen Währungsumrechnungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den „Sonstigen betrieblichen Erträgen“ beziehungsweise den „Sonstigen betrieblichen
Aufwendungen“ erfasst. Der in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Verlust (2001: Verlust)
aus Währungsumrechnung für das Geschäftsjahr 2002 betrug netto Tsd. € 311 (2001: Tsd. € 142).
Dürr besitzt Nettoreinvermögen in Höhe von Tsd. € 93.698, das bei US-Beteiligungsgesellschaften
bilanziert wird. Dieses Nettoreinvermögen wurde zum 31. Dezember 2002 mit einem US-Dollar-Umrechnungskurs zum Euro von 1,0416 in den Dürr-Konzernabschluss einbezogen.
Konzernabschluss der Dürr AG
75
Immaterielle Ver-
Immaterielle Vermögensgegenstände sind Geschäfts- oder Firmenwerte beziehungsweise Konzessionen,
mögensgegenstände
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte.
und Sachanlagen
Im Juni 2001 verabschiedete das Financial Accounting Standards Board SFAS Nr. 141 „Business
Combinations“ (Unternehmenszusammenschlüsse) und SFAS Nr. 142 „Goodwill and Other Intangible
Assets“ (Geschäfts- oder Firmenwert sowie sonstige immaterielle Vermögensgegenstände). Seit
dem 1. Januar 2002 schreibt Dürr in Übereinstimmung mit diesen Regelungen Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte mit bestimmter Nutzungsdauer (zwischen drei und zwanzig
Jahren) linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer auf den geschätzten Restbuchwert ab. Geschäftsoder Firmenwerte und andere immaterielle Vermögensgegenstände mit unbestimmter Nutzungsdauer
werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich auf eine Wertminderung
überprüft. Die Gesellschaft hat im Zusammenhang mit der erstmaligen Anwendung von SFAS Nr. 142
die Nutzungsdauer der sonstigen immateriellen Vermögensgegenstände überprüft und dabei festgestellt, dass keiner der sonstigen immateriellen Vermögensgegenstände eine unbestimmte Nutzungsdauer besitzt.
Dürr prüft die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte anhand eines zweistufigen Tests auf
Ebene der Unternehmensbereiche. Im ersten Schritt werden der Markt- und der Buchwert eines Unternehmensbereichs einschließlich des bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerts verglichen. Falls der
Marktwert geringer als der Buchwert ist, wird im zweiten Schritt der Marktwert des Unternehmensbereichs-Geschäfts- oder -Firmenwerts mit dem Buchwert dieses Geschäfts- oder Firmenwerts
verglichen. Der Marktwert des Geschäfts- oder Firmenwerts wird als Unterschied zwischen dem Marktwert des Unternehmensbereichs und den Marktwerten sämtlicher Vermögensgegenstände und
Schulden des Unternehmensbereichs bestimmt. Ist der Marktwert des Geschäfts- oder Firmenwerts
geringer als sein Buchwert, wird eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe des Unterschiedsbetrags vorgenommen. Zum 31. Dezember 2002 waren Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von
Tsd. € 355.538 (2001: Tsd. € 375.547) aktiviert worden.
Die folgende Übersicht zeigt die Auswirkungen der Geschäfts- oder Firmenwertabschreibungen auf
den Jahresüberschuss des Konzerns in Tsd. € und auf das Ergebnis je Aktie (ursprünglich und verwässert) in €.
2002
2001
12.018
20.003
Jahresüberschuss des Konzerns
Ausgewiesener Wert
Geschäfts- oder Firmenwertabschreibungen
–
9.864
Steuern auf Geschäfts- oder Firmenwertabschreibungen
–
– 1.358
12.018
28.509
0,84
1,40
–
0,69
–
– 0,09
0,84
2,00
Bereinigter Wert
Ergebnis je Aktie (ursprünglich und verwässert)
Ausgewiesener Wert
Geschäfts- oder Firmenwertabschreibungen
Steuern auf Geschäfts- oder Firmenwertabschreibungen
Bereinigter Wert
76
Geschäfts- oder Firmenwerte aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden,
werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Die Beteiligungen werden jedoch weiterhin in Übereinstimmung mit APB Opinion Nr. 18 „The Equity Method of Accounting for Investments in Common
Stock“ auf Wertminderung überprüft.
Vor dem 1. Januar 2002 wurden immaterielle Vermögensgegenstände einschließlich der Geschäftsoder Firmenwerte linear über die vertragliche oder kürzere geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben.
Mit Wirkung vom 1. Januar 2001 hatte die Gesellschaft den Abschreibungszeitraum für Firmenwerte
von 20 auf 40 Jahre ausgedehnt. Dürr ist davon ausgegangen, dass aufgrund der Geschäftstätigkeit
des Konzerns die Verlängerung des Abschreibungszeitraums die wirtschaftlichen Verhältnisse besser
abbildet. Die Auswirkungen der Bewertungsänderung im Geschäftsjahr 2001 auf das Ergebnis vor
Ertragsteuern und Anteile anderer Gesellschafter betrugen Tsd. € 10.236, auf den Jahresüberschuss
des Konzerns Tsd. € 9.009 und auf das Ergebnis je Aktie € 0,63.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich aufgelaufener Abschreibungen
angesetzt. Die lineare Abschreibung erfolgt über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der Anlagen.
Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer liegt für EDV-Hardware zwischen drei und fünf Jahren, für
Betriebsausstattung zwischen fünf und zehn Jahren, für Maschinen und Ausrüstungen zwischen fünf
und 15 Jahren und für Gebäude und Um- und Einbauten zwischen 15 und 50 Jahren. Geringwertige
Wirtschaftsgüter werden im Jahr der Anschaffung als Aufwand erfasst. Hierdurch ergeben sich keine
wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Die Anschaffungs- und Herstellungskosten für Sachanlagen enthalten größere Aufwendungen und
Ersatzbeschaffungen, welche die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer verlängern oder die Kapazität
erhöhen, sowie Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit wesentlichen Anlagenzugängen. Bei verkauften oder verschrotteten Anlagegütern werden deren historische Kosten sowie deren kumulierte
Abschreibungen eliminiert. Alle Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von Anlagegütern werden
als sonstige betriebliche Erträge oder Aufwendungen erfasst. Instandhaltungen und kleinere Reparaturen werden bei Anfall ergebniswirksam erfasst.
Der Konzern nimmt gemäß SFAS Nr. 144 „Accounting for the Impairment or Disposal of Long-Lived
Assets“ (Bilanzierung bei Wertminderungen oder bei Abgang langlebiger Vermögensgegenstände)
gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen auf den Buchwert langfristiger Vermögensgegenstände vor, wenn infolge veränderter Umstände eine voraussichtlich dauernde Wertminderung gegeben ist. Die Werthaltigkeit wird durch Vergleich des Buchwerts der jeweiligen Vermögensgegenstände
mit den aus diesen künftig zu erwartenden nicht abgezinsten Zahlungen bestimmt. Wird für solche
Vermögensgegenstände eine außerplanmäßige Abschreibung als notwendig erachtet, entspricht diese
dem Differenzbetrag zwischen Buch- und niedrigerem Marktwert. Als Marktwert wird in der Regel
ein Schätzwert oder der sich durch Abzinsung geschätzter zukünftiger Zahlungsströme ergebende Betrag
zugrunde gelegt. Dürr hat im Geschäftsjahr 2002 keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf langfristige Vermögensgegenstände vorgenommen.
Ferner legt SFAS Nr. 144 in Übereinstimmung mit den grundlegenden Vorschriften von SFAS Nr. 121
„Accounting for the Impairment of Long-Lived Assets and for Long-Lived Assets to be Disposed Of“
(Bilanzierung bei Wertminderungen langlebiger Vermögensgegenstände und zum Verkauf stehender
langlebiger Vermögensgegenstände) ein Bilanzierungsmodell für zum Verkauf bestimmte langlebige
Vermögensgegenstände fest.
Konzernabschluss der Dürr AG
77
Finanzanlagen
In den Finanzanlagen werden Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und an anderen nicht börsennotierten Unternehmen erfasst, bei denen Dürr keinen wesentlichen Einfluss ausüben kann. Die
Anteile an den assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode, die anderen Unternehmen
zu Anschaffungskosten bewertet. Bei dauerhafter Wertminderung werden Abschreibungen auf den
niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.
Die im Finanzanlagevermögen ausgewiesenen marktgängigen Wertpapiere werden als Available-forSale-Securities eingestuft und daher zum Marktwert am Bilanzstichtag bewertet. Unrealisierte
Gewinne und Verluste aus diesen Wertpapieren werden, unter Berücksichtigung latenter Steuern,
im „Kumulierten Übrigen Comprehensive Income“ ausgewiesen. Für die Geschäftsjahre 2002 und
2001 wurde im „Kumulierten Übrigen Comprehensive Income“ keine Anpassung vorgenommen,
da die nicht realisierten Veränderungen des Marktwerts unwesentlich waren.
Leasingvereinbarungen
Die Gesellschaften des Dürr-Konzerns sind Leasingnehmer von Grundstücken, Bauten und Betriebsund Geschäftsausstattung. Die Mehrheit der Leasingverträge wird als Mietleasing eingestuft. Soweit
die Verträge die Voraussetzungen von Finanzierungsleasingverträgen erfüllen, wird der Leasinggegenstand mit den Anschaffungskosten (Barwert der zukünftigen Mindestleasingraten abzüglich der darin
enthaltenen Kosten für Versicherung, Instandhaltung und Steuern und jeglichen darauf entfallenden
Gewinns) aktiviert. Gleichzeitig wird eine Verbindlichkeit in gleicher Höhe gebildet. Obergrenze für die
Aktivierung des Anlagegegenstands sowie der Verbindlichkeit ist der Marktwert des Leasinggegenstands. Der Leasinggegenstand wird über den kürzeren der beiden Zeiträume – geschätzte Nutzungsdauer oder Laufzeit des Leasingverhältnisses – abgeschrieben. Zinsen werden der Verpflichtung anhand der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zugeschrieben.
Sale-and-lease-back-
Im Geschäftsjahr 2002 wurden keine Objekte im Rahmen eines Sale-and-lease-back-Geschäfts veräußert.
Geschäfte
Im Geschäftsjahr 2001 wurden zwei Objekte im Rahmen eines Sale-and-lease-back-Geschäfts veräußert.
Bei diesen Transaktionen wurden die Grundstücke und Gebäude im ersten Schritt veräußert und im
zweiten Schritt im Rahmen eines mehrjährigen Leasingvertrags weiter genutzt. Der erzielte Gewinn aus
der ersten Transaktion in Höhe von Tsd. € 1.453 wurde als passiver Rechnungsabgrenzungsposten
bilanziert; dieser wird über die Leasingdauer von 15 Jahren ertragswirksam aufgelöst. Aus dem zweiten
Verkauf wurde kein wesentlicher Gewinn erzielt. Die Sale-and-lease-back-Geschäfte wurden als Finanzierungsleasing behandelt (vergleiche hierzu Punkt 9 „Immaterielle Vermögensgegenstände und
Sachanlagen“).
Forderungen aus Lieferungen
Die Forderungen sind mit dem Nominalwert beziehungsweise mit dem niedrigeren beizulegenden
und Leistungen
Wert angesetzt.
Dürr führt regelmäßige Debitorenbeurteilungen durch, um das Kreditrisiko zu reduzieren. Die Einschätzung einzelner debitorischer Konten als überfällig beziehungsweise in Verzug erfolgt durch das
Management.
Der Konzern bewertet die Einbringlichkeit von Forderungen auf Grundlage einer Kombination von
mehreren Faktoren. Für den Fall, dass Dürr Sachverhalte bekannt sind, die die Fähigkeit eines bestimmten Kunden, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, mindern könnten, bildet Dürr eine
Einzelwertberichtigung und setzt die erfassten Nettoforderungen auf den Betrag herab, den der
Konzern angemessenerweise als einbringbar erachtet. Für sämtliche anderen Kunden bildet der
Konzern auf Grundlage der Überfälligkeit, des aktuellen Geschäftsumfelds und von Vergangenheits-
78
werten des Konzerns Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen. Die Absicherung der wirtschaftlichen und politischen Risiken des Forderungsbestands ist durch Richtlinien geregelt und erfolgt
unter anderem durch die Einschaltung von in- und ausländischen Kreditversicherungen sowie der
Geschäftsbanken.
Flüssige Mittel
Alle kurzfristigen liquiden Kapitalanlagen mit einer ursprünglichen Fälligkeit von bis zu drei Monaten
werden als „Flüssige Mittel“ ausgewiesen.
Aktienorientierte Vergütung
Nach SFAS Nr. 123 beziehungsweise SFAS Nr. 148 werden Bilanzierungs- und Offenlegungsvorschriften
unter Zugrundelegung einer auf dem Marktwert basierenden Bilanzierungsmethode für aktienorientierte Mitarbeiterentlohnungspläne festgelegt.
Dürr hat sich gemäß den Bestimmungen von SFAS Nr. 123 entschieden, die in APB Opinion Nr. 25
vorgeschriebene „Intrinsic Value Method“ für die Bilanzierung der aktienorientierten Mitarbeiterentlohnung anzuwenden. Dementsprechend werden die „Compensation Costs“ bei aktienorientierten
Entgeltzahlungen als Überschuss des Marktwerts der Unternehmensaktien am Bewertungsstichtag
(„Measurement Date“) über den Betrag bewertet, den der Mitarbeiter beim Kauf der Aktien zahlen
muss.
Bei der aktienorientierten Mitarbeiterentlohnung, bei der alle Bedingungen zum Zuteilungszeitpunkt
(„Grant Date“) feststehen, wird der innere Wert der Option auf der Grundlage des geschätzten
Marktwerts der Unternehmensstammaktien zu diesem Zeitpunkt bewertet. Der innere Wert von
Vergütungen, bei denen einige Vergütungsbedingungen von zukünftigen Ereignissen abhängen
(„variable Entlohnung”), wird im jeweiligen Bilanzierungszeitraum auf der Grundlage des geschätzten
Marktwerts der Unternehmensstammaktien am Ende dieses Bilanzierungszeitraums bewertet, bis
alle Bewertungsparameter endgültig bekannt sind. Die „Compensation Costs“ für beide Arten von
Vergütungen werden über die Leistungsperiode („Service Period“) verteilt, die im Allgemeinen der
Sperrfrist („Vesting Period“) für die Optionsausübung entspricht.
Der Dürr-Aktienoptionsplan DISOP (Dürr International Stock Option Plan) wurde als variabler Plan
bilanziert, in dessen Rahmen ein Betrag von Tsd. € – 4 als „Compensation Costs“ für das Geschäftsjahr
2002 (2001: Tsd. € 4) erfasst wurde.
Da der Bewertungsstichtag für DISOP noch nicht erreicht wurde, werden künftige Änderungen des
Marktpreises der Unternehmensstammaktien zu künftigen Anpassungen der im Rahmen dieses
Programms zu erfassenden „Compensation Costs“ führen.
Der gewogene Mittelwert des Marktpreises der Optionen, die im Geschäftsjahr 2001 zugeteilt wurden,
kann aufgrund der Abhängigkeit des Ausübungspreises von den künftigen Dividendenzahlungen nicht
mit Sicherheit vorhergesagt werden. Weitere relevante Annahmen zur Schätzung des Marktwerts mit
Hilfe des Black-Scholes-Optionspreismodells sind wie folgt:
Erwartete Laufzeit
Jahre
4,5
Volatilität
in %
29,00
Risikoloser Zinssatz
in %
4,70
Erwartete Dividendenrendite
in %
4,50
Konzernabschluss der Dürr AG
79
Wären die „Compensation Costs“ für diese Zuteilungen in Übereinstimmung mit SFAS Nr. 123
„Bilanzierung aktienorientierter Entlohnungsinstrumente“ ermittelt worden, so würden sich beim
Jahresüberschuss des Konzerns und beim Ergebnis je Aktie keine Veränderung ergeben, da die
beste Schätzung des Marktwerts dem inneren Wert zum 31. Dezember 2002 beziehungsweise
31. Dezember 2001 entspricht.
In Bezug auf Detailinformationen zu dem von Dürr aufgelegten Aktienoptionsplan wird auf Punkt 14
„Aktienorientierte Vergütung“ verwiesen.
Rückstellungen/
Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected-Unit-Credit-
Verbindlichkeiten
Methode“) ermittelt.
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten und kurzfristigen Rückstellungen sind mit dem Betrag ihrer voraussichtlichen Inanspruchnahme bewertet. Rückstellungen werden angesetzt, wenn deren Inanspruchnahme wahrscheinlich ist und die voraussichtliche Höhe des Rückstellungsbetrags zuverlässig geschätzt
werden kann.
Ertragsteuern
Die Bilanzierung der Ertragsteuern erfolgt in Einklang mit SFAS Nr. 109 „Accounting for Income Taxes“
(Bilanzierung von Ertragsteuern) nach der Liability-Methode. Nach dieser Methode bestimmen sich die
latenten Steuern nach dem Unterschiedsbetrag zwischen dem handelsrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz von Vermögensgegenständen und Schulden unter Zugrundelegung der gesetzlichen Steuersätze für diejenigen Jahre, in denen sich die Unterschiedsbeträge erwartungsgemäß
wieder ausgleichen. Wertberichtigungen auf aktivische latente Steuern werden dann gebildet, wenn
ein Verfall des steuerlichen Vorteils wahrscheinlicher ist als dessen Nutzung.
Ergebnis je Aktie
Bei Vorliegen von Verwässerungseffekten sind zwei Kenngrößen für das Ergebnis je Aktie anzugeben.
Bei der Kenngröße „Ergebnis je Aktie“ wird der Verwässerungseffekt nicht berücksichtigt; der
Jahresüberschuss des Konzerns wird durch den gewogenen Durchschnitt der Zahl der ausgegebenen
Aktien dividiert. Die Kenngröße „Ergebnis je Aktie (verwässert)“ berücksichtigt nicht nur tatsächlich
ausgegebene, sondern auch aufgrund von Optionsrechten erhältliche Aktien. Die Berechnung ist
in nachfolgender Übersicht dargestellt (Werte in Tsd. € beziehungsweise Tsd. Aktien mit Ausnahme
der in Euro angegebenen Ergebnisse je Aktie). Im Geschäftsjahr 2002 sind keine Verwässerungseffekte entstanden.
2002
Jahresüberschuss des Konzerns
Gewogener Durchschnitt der ausgegebenen Aktien
Aktien aus unterstellter Ausübung von Optionsrechten
Gewogener Durchschnitt der ausgegebenen Aktien
(verwässert)
80
2001
12.018
20.003
14.298,2
14.298,2
0,0
0,9
14.298,2
14.299,1
Ergebnis je Aktie
0,84
1,40
Ergebnis je Aktie (verwässert)
0,84
1,40
Umsatzrealisierung
Dürr erwirtschaftet seine Umsätze überwiegend aus langfristigen Fertigungsaufträgen. Umsätze aus
langfristigen Fertigungsaufträgen werden nach der Percentage-of-Completion-Methode (POC-Methode)
auf der Basis der entstandenen Kosten im Verhältnis zu den insgesamt erwarteten Kosten ausgewiesen. Bei kleineren Aufträgen wird die Completed-Contract-Methode (CC-Methode) angewandt, soweit
sichergestellt ist, dass dadurch die sachgerechte Darstellung der Finanz- und Ertragslage nicht beeinträchtigt wird. Daneben wird die CC-Methode bei solchen Aufträgen angewandt, bei denen die bis zur
Fertigstellung eines Auftrags anfallenden Kosten nicht verlässlich geschätzt werden können.
An Kunden gestellte Anzahlungsrechnungen und von Kunden erhaltene Zahlungen werden nicht als
Umsätze erfasst, sondern erfolgsneutral mit den nicht fakturierten unfertigen Erzeugnissen verrechnet
oder unter den Anzahlungsanforderungen für noch nicht erbrachte Leistungen erfasst.
Soweit aufgelaufene Auftragskosten entsprechend den vertraglichen Regelungen noch nicht an den
Kunden fakturiert werden können, werden sie zusammen mit den geschätzten Teilgewinnen als „Noch
nicht fakturierte unfertige Erzeugnisse, einschließlich Teilgewinne“ ausgewiesen. Die Fakturierung dieser Beträge ist von dem Erreichen vertraglich festgelegter Größen (Meilensteine) abhängig. Die noch
nicht fakturierten unfertigen Erzeugnisse, einschließlich Teilgewinne, enthalten unmittelbar zurechenbare Einzelkosten (Material-, Personalkosten und Fremdleistungen) sowie in angemessenem Umfang
produktionsbezogene Gemeinkosten und den anteiligen Gewinn.
In den nicht fakturierten unfertigen Erzeugnissen sind auch Beträge enthalten, die auf von Kunden zu
vertretenden Änderungen oder Fehlern hinsichtlich des Projektumfangs, auf nachträglichen, hinsichtlich Preis und Umfang noch nicht endgültig vereinbarten Änderungswünschen oder auf sonstigen von
Kunden verursachten, nicht vorhersehbaren Zusatzaufwendungen und Anpassungen beruhen und
die Dürr Kunden oder sonstigen Dritten zu berechnen beabsichtigt. Diese Beträge werden mit den zu
erwartenden Werten angesetzt, sofern ihre Realisierung wahrscheinlich ist und sie hinreichend zuverlässig geschätzt werden können. Zusätzlich zu diesen aufgelaufenen Kosten werden keine Gewinne
ausgewiesen. Noch nicht endgültig vereinbarte Auftragsänderungen erfordern die Verwendung von
Schätzwerten. Dabei kann eine spätere Anpassung der geschätzten Erträge aus den oben genannten
Sachverhalten erforderlich werden. In diesem Zusammenhang gegebenenfalls anfallende Rechtskosten werden ergebniswirksam erfasst.
Die POC-Methode basiert auf Schätzungen. Aufgrund der hierbei gegebenen Unsicherheiten ist es
möglich, dass die Schätzungen der bis zur Fertigstellung erforderlichen Aufwendungen, einschließlich
der Aufwendungen für Vertragsstrafen und Gewährleistungen, nachträglich berichtigt werden müssen.
Derartige Berichtigungen von Aufwendungen und Erträgen werden in der Periode ausgewiesen, in der
der Anpassungsbedarf festgestellt wird. Rückstellungen für drohende Verluste werden in der Periode
berücksichtigt, in der die Verluste erkennbar werden.
Projektumsätze aufgrund kundenseitiger Verzögerungen, Spezifikations- oder Entwurfsfehlern, Vertragskündigungen, umfangs- und preismäßig schwebender Auftragsänderungen sowie sonstiger unvorhergesehener Kosten werden dann realisiert, wenn wahrscheinlich ist, dass diese Forderungen zu zusätzlichen Projektumsätzen führen und der Betrag zuverlässig geschätzt werden kann. Solche zusätzlichen
Projektumsätze werden nur in der Höhe ausgewiesen, in der zusätzlich abrechenbare Projektkosten
aufgelaufen sind.
Die Versandkosten sind in den Umsatzkosten enthalten.
Konzernabschluss der Dürr AG
81
Forschungs- und
Alle Forschungs- und Entwicklungskosten, die nicht in Verbindung mit laufenden Projekten im Rahmen
Entwicklungskosten
der Langfristfertigung angefallen sind, werden zum Zeitpunkt ihrer Entstehung erfolgswirksam erfasst.
Werbeaufwendungen
Im Geschäftsjahr 2002 wurden Werbeaufwendungen in Höhe von Tsd. € 5.101 (2001: Tsd. € 5.238)
zum Zeitpunkt ihrer Entstehung erfolgswirksam erfasst.
Konzentration des Geschäfts
Die Entwicklung von Dürr als Automobilzulieferer hängt teilweise von der Konjunktur und in hohem
auf wenige Kunden
Maße von der Investitionsbereitschaft in der Automobilbranche ab. Ein erheblicher Teil der Umsätze
wird mit einer geringen Zahl von Kunden erwirtschaftet, da der Automobilmarkt weltweit von wenigen
Unternehmen dominiert wird.
Neue Rechnungs-
Im Juni 2001 verabschiedete das Financial Accounting Standards Board (FASB) SFAS Nr. 143 „Accounting
legungsvorschriften
for Asset Retirement Obligations“ (Bilanzierung von Verpflichtungen bei Anlagenabgängen). SFAS
Nr. 143 legt für Verpflichtungen in Verbindung mit dem Abgang von langlebigen Sachanlagen Rechnungslegungsvorschriften fest, insbesondere (1) den zeitlichen Ablauf der Erfassung von Verpflichtungen,
(2) die Erstbewertung der Verpflichtung, (3) die Zuordnung der Anlagenabgangskosten zum Aufwand,
(4) die Folgebewertung der Verpflichtung und (5) die Angaben im Jahresabschluss.
SFAS Nr. 143 tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die nach dem 15. Juni 2002 beginnen, wobei eine frühere
Einführung empfohlen wird. Dürr wird SFAS Nr. 143 am 1. Januar 2003 einführen, erwartet jedoch
aus der Anwendung von SFAS Nr. 143 keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanzoder Ertragslage.
Im April 2002 hat das FASB SFAS Nr. 145 „Rescision of FASB Statements 4, 44 and 64, Amendment of
FASB Statement 13 and Technical Corrections” veröffentlicht. SFAS Nr. 145 verlangt, dass Gewinne und
Verluste aus der Tilgung von Schulden als Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und nicht wie
bisher nach SFAS Nr. 4 als außerordentliches Ergebnis ausgewiesen werden, es sei denn, die Gewinne
und Verluste erfüllen die Voraussetzung für eine Klassifizierung als außerordentliches Ergebnis gemäß
APB Opinion Nr. 30. Darüber hinaus ergänzt SFAS Nr. 145 SFAS Nr. 13 „Accounting for Leases“ dahin-
gehend, dass Inkonsistenzen im Ausweis und der Bewertung von Sale-and-lease-back-Geschäften und
solchen Vertragsänderungen, deren wirtschaftliche Auswirkungen Sale-and-lease-back-Geschäften
ähnlich sind, gleich zu behandeln sind. Die Vorschriften des SFAS Nr. 145 in Bezug auf die Aufhebung
von SFAS Nr. 4 müssen in Jahresabschlüssen, die nach dem 15. Mai 2002 beginnen, angewendet
werden. Die Vorschriften von SFAS Nr. 145, die sich auf SFAS Nr. 13 beziehen, sind auf Transaktionen,
die nach dem 15. Mai 2002 stattgefunden haben, anzuwenden. Die Anwendung dieses Statements
hatte keine Auswirkung auf den Konzernabschluss von Dürr.
Das FASB hat ferner im Juni 2002 SFAS Nr. 146 „Accounting for Costs Associated with Exit or Disposal
Activities“ (Bilanzierung von Aufwendungen in Zusammenhang mit dem Abgang oder der Aufgabe von
Aktivitäten) veröffentlicht, das den Emerging Issues Task Force (EITF) Issue 94-3, „Liability Recognition
for Certain Employee Termination Benefits and Other Costs to Exit an Activity (including certain Costs
Incurred in a Restructering)“ aufhebt. SFAS Nr. 146 schreibt vor, dass Aufwendungen, die aus der Stilllegung oder Veräußerung von Aktivitäten resultieren, erst bei Vorliegen einer Verpflichtung gegenüber
Dritten erfolgswirksam erfasst werden und nicht bereits bei Verständigung der Unternehmensleitung
auf einen konkreten Stilllegungs- oder Veräußerungsplan. Zu den hierunter fallenden Aufwendungen
zählen bestimmte Abfindungszahlungen an Mitarbeiter, Kosten der vorzeitigen Beendigung von Verträgen und Kosten im Zusammenhang mit der Zusammenlegung oder Schließung von Betriebsanlagen
82
oder dem Standortwechsel von Mitarbeitern. SFAS Nr. 146 legt ferner fest, dass die Verpflichtung mit
dem Marktwert zu bewerten und bei Änderungen der geschätzten Zahlungsströme entsprechend
anzupassen ist. Die Vorschriften dieses neuen Standards sind zukunftsorientiert auf Stilllegungs- oder
Veräußerungsaktivitäten anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2002 initiiert werden. Dürr hat SFAS
Nr. 146 am 1. Januar 2003 eingeführt.
Im Januar 2003 veröffentlichte das FASB Interpretation (FIN) Nr. 46 „Consolidation of Variable Interest
Entities – an interpretation of ARB No. 51“ (Konsolidierung von Unternehmen mit variablen Anteilen –
eine Interpretation der ARB Nr. 51), die die Anwendung der Konsolidierungsvorschrift auf so genannte
„Variable Interest Entities“ klarstellt. Nach einer vorläufigen Prüfung hat Dürr festgestellt, dass FIN Nr. 46
keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss hat. Allerdings ist aufgrund der Komplexität der neuen Vorschriften von FIN Nr. 46 eine abschließende Beurteilung derzeit nicht möglich.
2. Konsolidierungskreis
Der Konzern besteht aus der Dürr Aktiengesellschaft und 104 deutschen und ausländischen Beteiligungsgesellschaften (2001: 104). Der Konzernabschluss enthält sieben Gesellschaften, an denen Minderheitsgesellschafter beteiligt sind (2001: acht). Acht Gesellschaften (2001: acht) werden im Konzernabschluss
nach der Equity-Methode bilanziert. Fünf Gesellschaften (2001: fünf) werden nach der Anschaffungskostenmethode bilanziert. Im Geschäftsjahr sind vier Gesellschaften erstmalig in den Konzernabschluss
einbezogen worden. Zwei Gesellschaften sind aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Zwei
Gesellschaften wurden nicht mehr eingerechnet, da sie mit anderen Beteiligungsgesellschaften verschmolzen wurden.
Zum 1. Januar 2002 wurde die Schenck Pegasus GmbH, Darmstadt, in zwei eigenständige Gesellschaften aufgespalten, die den Unternehmensbereichen Measuring Systems beziehungsweise Final
Assembly Systems zugerechnet werden. Da alle Gesellschaften unter einheitlicher Leitung der
Dürr AG standen, wurden diese Aufspaltungen als Reorganisationen unter einheitlicher Leitung abgebildet. Aufgrund dessen wurde die historische Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in einer Weise
abgebildet, wie sie sich bei der Anwendung der Interessenzusammenführungsmethode ergeben würde.
Der Unternehmensbereich Final Assembly Systems hat im Geschäftsjahr die Dürr Production Systems
Inc., Farmington, Michigan (USA), gegründet, die in den Geschäftsfeldern Montagetechnik, Getriebeprüftechnik und Einspritzpumpenprüftechnik sowie in der Herstellung von Rädermontageanlagen tätig ist.
Der Unternehmensbereich Services hat im Geschäftsjahr die Premier Manufacturing Support Services
B.V. in Born (Niederlande) gegründet, die produktionsbegleitende Dienstleistungen wie zum Beispiel
Anlageninstandhaltung und -wartung anbietet.
Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften sind grundsätzlich auf den 31. Dezember 2002
aufgestellt. Bei drei assoziierten Gesellschaften liegt ein abweichender Bilanzstichtag vor. Hier wurde
der letzte verfügbare Jahresabschluss zum 31. Dezember 2001, 31. März 2002 und 30. September 2002
berücksichtigt; die Abweichung zu dem von Dürr verwendeten Bilanzstichtag bleibt unverändert.
Dürr erwartet durch die Einbeziehung aktuellerer Abschlüsse keine wesentliche Auswirkung auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Konzernabschluss der Dürr AG
83
3. Fusionen und
Übernahmen
Die folgenden Übernahmen wurden im Geschäftsjahr 2001 gemäß APB Opinion Nr. 16 beziehungsweise gemäß SFAS Nr. 141 nach der Erwerbsmethode bilanziert. Vermögensgegenstände und
Schulden wurden zum Zeitwert übernommen. Der Betrag, um den der Kaufpreis den Zeitwert der
erworbenen Nettovermögenswerte übersteigt, wurde als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.
Seit dem Geschäftsjahr 2002 wird gemäß SFAS Nr. 142 keine planmäßige Geschäfts- oder Firmenwertabschreibung mehr vorgenommen (bis zum 31. Dezember 2001 wurde der Geschäfts- oder
Firmenwert über einen Zeitraum von 40 Jahren linear abgeschrieben). Die Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns enthält die Ergebnisse der akquirierten Gesellschaften ab dem Zeitpunkt
der Übernahme.
Dürr AIS S.A.S.
Am 17. Februar 2000 hat Dürr für einen Kaufpreis von Tsd. € 7.000 eine 50-prozentige Beteiligung an
der Alstom Automation S.A., Courbevoie (Frankreich) (seit Zugehörigkeit zur Dürr AG zunächst in Dürr
AIS S.A. umbenannt, im Geschäftsjahr 2002 in Dürr AIS S.A.S. umfirmiert), von Alstom S.A. erworben.
Der Geschäftszweck der Gesellschaft ist die Planung und Errichtung von kompletten Lackierereien für
Automobilhersteller und -zulieferer.
Die Dürr Systems GmbH, eine 100-prozentige Beteiligungsgesellschaft der Dürr AG, hat mit Wirkung
zum 30. April 2001 die im Kaufvertrag vereinbarte Option wahrgenommen und die weiteren 50 %
der Geschäftsanteile an der Dürr AIS S.A.S. zu einem Kaufpreis von Tsd. € 7.000 erworben und damit
die Beteiligung auf 100 % aufgestockt. Der Gesamtkaufpreis inklusive Anschaffungsnebenkosten
betrug Tsd. € 14.279.
In der dieser Transaktion zugrunde liegenden Vereinbarung haben sich beide Vertragsparteien sowohl
auf eine Eigenkapital-Garantie für die erworbene Dürr AIS S.A.S. inklusive deren Beteiligungsgesellschaften als auch auf eine Gross-Margin-Garantie für ausgewählte Aufträge geeinigt. Über die tatsächliche Höhe dieser Garantien besteht Uneinigkeit zwischen den Vertragsparteien Alstom S.A. einerseits
und Dürr AG beziehungsweise Dürr Systems GmbH andererseits. Seit Mai 2001 ist deshalb ein Schiedsgerichtsverfahren bei der International Chamber of Commerce (ICC), Paris, anhängig. Eine endgültige
Entscheidung steht derzeit noch aus. Aufgrund der oben genannten Garantien hat Dürr sowohl zum
31. Dezember 2002 als auch zum 31. Dezember 2001 eine Forderung gegenüber Alstom S.A. aktiviert.
Je nach Ausgang des Schiedsgerichtsverfahrens kann die bilanzierte Forderung in nachfolgenden
Geschäftsjahren zu ergebniswirksamen Effekten führen.
Die Bewertung der von der Alstom S.A. erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden zum
30. April 2001 ist noch nicht endgültig abgeschlossen. Die Allokation des Kaufpreises auf die
erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden basierte auf vorläufigen Annahmen, die noch
abschließend festgelegt werden müssen.
84
Die nachfolgende Tabelle zeigt den Gesamtbetrag aus den am 17. Februar 2000 erworbenen Vermögensgegenständen und Schulden, die bis zum 30. April 2001 nach der Equity-Methode bilanziert wurden,
und die Zeitwerte der erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden für die restlichen erworbenen 50 % der Anteile zum 30. April 2001.
Angaben in Tsd. €
Firmenwert
Übriges Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Übernommene Schulden
Latente Steuern
94.003
5.030
216.244
– 294.497
– 7.859
12.921
Dürr AIS GmbH
Mit Wirkung zum 1. Januar 2001 hat Dürr über die Beteiligungsgesellschaft Dürr Systems GmbH,
Stuttgart, im Rahmen eines Asset Deals von ABB Ltd. das Entwicklungszentrum für das Tauchlackierverfahren RoDip in Butzbach übernommen; bei diesem Kauf ist ein Firmenwert in Höhe von
Tsd. € 6.483 entstanden. In diesem Zusammenhang hat Dürr ferner die Lizenz für das Tauchlackierverfahren RoDip von ABB Ltd. zu einem Preis von Tsd. US$ 18.000 erworben.
Schenck Test Automation Ltd.
Am 20. Februar 2001 wurde die Ricardo Test Automation Ltd., Worcester (Großbritannien), durch
die Schenck Pegasus GmbH, Darmstadt, zu einem Kaufpreis von Tsd. € 5.497 erworben und anschließend in Schenck Test Automation Ltd. umfirmiert; bei diesem Kauf ist ein Firmenwert in Höhe von
Tsd. € 4.222 entstanden. Das Unternehmen konzipiert Prüfsysteme für die Antriebsstrangentwicklung.
Carl Schenck AG
Die Dürr AG hat im Geschäftsjahr 2002 weitere 6.488 (circa 0,42 %) nennwertlose Stammaktien der
Carl Schenck AG für einen Kaufpreis von Tsd. € 924 erworben. Zum 31. Dezember 2002 befanden sich
somit 95,95 % der Aktien der Carl Schenck AG im Besitz der Dürr AG. Im Geschäftsjahr 2001 hatte die
Dürr AG bereits weitere 31.501 (circa 2,03 %) nennwertlose Stammaktien der Carl Schenck AG für
einen Kaufpreis von Tsd. € 5.347 erworben.
Die Carl Schenck AG und ihre Beteiligungsgesellschaften sind ein führender Hersteller von Systemen
und Anlagen zur Automatisierung von Fertigungsprozessen, zur Verfahrens- und Prozesskontrolle und
zum Auswuchten rotierender Teile und Aggregate.
Dürr Korea Inc.
Mit Wirkung zum 12. Juli 2001 erfolgte die Übernahme weiterer Geschäftsanteile an der Shinhang
Dürr Inc., Seoul (Südkorea), zu einem Kaufpreis von Mrd. KRW 1,6 sowie die Umfirmierung der Gesellschaft in Dürr Korea Inc. Zum 31. Dezember 2001 befanden sich somit 90 % der Geschäftsanteile im
Besitz von Dürr. Die Gesellschaft produziert und vertreibt industrielle Lackieranlagen.
Konzernabschluss der Dürr AG
85
Pro-forma-Darstellung
Die nachfolgende ungeprüfte Pro-forma-Zusammenfassung für das Geschäftsjahr 2001 stellt den
Konzern so dar, als ob die Dürr AIS S.A.S. bereits zu Beginn des Geschäftsjahres 2001 durch die
Gesellschaften des Dürr-Konzerns erworben worden wäre. Auf die Darstellung der Effekte aus den
weiteren Akquisitionen wurde unter dem Gesichtspunkt der Wesentlichkeit verzichtet. Die Proforma-Beträge für das Geschäftsjahr 2001 enthalten Abschreibungen auf die aus den Akquisitionen
resultierenden Geschäfts- oder Firmenwerte sowie den durch die Finanzierung der Akquisitionen
entstandenen Zinsaufwand. In der Pro-forma-Rechnung sind keine eventuell erzielbaren Synergien aus
den Unternehmenszusammenschlüssen enthalten. Die Pro-forma-Informationen werden lediglich
zu Vergleichszwecken dargestellt, wobei die Vergleichbarkeit eingeschränkt ist, da sich die Strukturen
der übernommenen Gesellschaften seit ihrer Akquisition verändert haben. Die Pro-forma-Informationen geben weder die tatsächlich erzielten Ergebnisse wieder, noch lassen sie auf die zukünftige
Ertragslage des Konzerns schließen.
2001
Angaben in Tsd. € (ungeprüft)
Pro-forma-Nettoumsatzerlöse
4. Personalaufwendungen
2.275.527
Pro-forma-Ergebnis vor Ertragsteuern und Anteile anderer Gesellschafter
35.505
Pro-forma-Jahresüberschuss des Konzerns
15.015
Pro-forma-Ergebnis je Aktie in €
1,05
Pro-forma-Ergebnis je Aktie in € (verwässert)
1,05
In den Aufwandspositionen der Gewinn- und Verlustrechnung sind die folgenden Personalaufwendungen verrechnet:
2002
2001
Löhne und Gehälter
523.182
527.591
Sozialaufwendungen
123.898
119.813
647.080
647.404
8.574
7.750
Angaben in Tsd. €
davon Altersversorgung
5. Vertriebskosten,
Verwaltungskosten
Die Vertriebskosten, allgemeinen Verwaltungskosten und sonstigen betrieblichen Aufwendungen
stellen sich wie folgt dar:
und sonstige betriebliche
Aufwendungen
2002
2001
Angaben in Tsd. €
Vertriebskosten
152.122
156.599
Allgemeine Verwaltungskosten
136.274
152.722
–
9.864
Abschreibungen von Firmenwerten
Sonstige betriebliche Aufwendungen
86
37.643
21.320
326.039
340.505
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Wertminderungen von
Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens in Höhe von Tsd. € 3.064 (2001: Tsd. € 2.307),
Währungsverluste in Höhe von Tsd. € 6.435 (2001: Tsd. € 3.263) sowie Zuführungen zu sonstigen
Rückstellungen in Höhe von Tsd. € 686 (2001: Tsd. € 528).
6. Sonstige betriebliche
Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Gewinne aus dem Abgang von Sachanlagevermögen
in Höhe von Tsd. € 395 (2001: Tsd. € 1.966), Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung in Höhe von
Tsd. € 343 (2001: Tsd. € 1.211), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von Tsd. € 6.326
(2001: Tsd. € 5.804), Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen in Höhe von Tsd. € 775
(2001: Tsd. € 546) sowie Währungsgewinne in Höhe von Tsd. € 6.124 (2001: Tsd. € 3.121).
7. Finanzergebnis
2002
2001
782
177
Angaben in Tsd. €
Beteiligungsergebnis
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
8. Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag
6.498
8.018
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
– 32.450
– 43.885
Zinsergebnis
– 25.952
– 35.867
Finanzergebnis
– 25.170
– 35.690
Das Ergebnis vor Ertragsteuern und vor Verrechnung des auf Anteile in Fremdbesitz entfallenden
Ergebnisses beträgt Tsd. € 22.620 (2001: Tsd. € 39.790).
Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:
2002
2001
Deutschland
2.544
3.458
Ausland
6.677
16.034
– 4.216
– 61
Angaben in Tsd. €
Laufende Steuern
Latente Steuern
Deutschland
Ausland
4.347
266
9.352
19.697
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag umfassen die inländische Körperschaftsteuer inklusive
Solidaritätszuschlag sowie die Gewerbeertragsteuer. Vergleichbare Steuern der ausländischen Beteiligungsgesellschaften sind ebenfalls unter dieser Position ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr 2002 betrug der deutsche Körperschaftsteuersatz aufgrund des Steuersenkungsgesetzes vom Oktober 2000 25 % zuzüglich des Solidaritätszuschlags in Höhe von 5,5 % der Körperschaftsteuer. Daraus resultiert ein nomineller Körperschaftsteuersatz von 26,4 %. Die Gesamtsteuerbelastung belief sich unter Beachtung der deutschen Gewerbesteuer auf 39 % (2001: 39 %).
Konzernabschluss der Dürr AG
87
Für deutsche Gesellschaften des Dürr-Konzerns sind zum 31. Dezember 2001 latente Steuern mit dem
Gesamtsteuersatz von 39 % berechnet worden.
Im September 2002 wurde das Flutopfersolidaritätsgesetz verabschiedet, das eine einmalige Erhöhung
des Körperschaftsteuersatzes für das Geschäftsjahr 2003 von 25 % auf 26,5 % vorsieht. Daher ist zum
31. Dezember 2002 auf Sachverhalte, die eine steuerliche Auswirkung im Geschäftsjahr 2003 haben, ein
Gesamtsteuersatz von 40,2 % und auf Sachverhalte mit späterer steuerlicher Wirkung ein Steuersatz
von 39 % angewendet worden.
Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung der erwarteten Ertragsteuern auf den tatsächlich
ausgewiesenen Steueraufwand, basierend auf dem Gesamtsteuersatz von 39 %.
2002
2001
8.822
15.518
Angaben in Tsd. €
Erwarteter Steueraufwand
Besteuerungsunterschied Ausland
– 4.809
1.618
–
3.646
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen
2.356
3.063
Veränderungen der Wertberichtigung
auf aktive latente Steuern
3.467
– 7.096
–
2.489
Laufende Steuern aus Vorjahren
Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibung
von Firmenwerten
Sonstiges
– 484
459
Ausgewiesener Steueraufwand
9.352
19.697
Die aktiven und passiven latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:
2002
2001
Immaterielle Anlagewerte
1.180
2.041
Sachanlagen und Finanzanlagen
2.832
1.645
Vorräte und Forderungen
20.598
20.094
Steuerliche Verlustvorträge
31.719
22.179
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
Rückstellungen
9.550
5.534
Verbindlichkeiten
15.721
19.239
81.600
70.732
Wertberichtigungen
– 7.803
– 7.078
Aktive latente Steuern
73.797
63.654
Immaterielle Anlagewerte
8.896
4.867
Sachanlagen und Finanzanlagen
25.642
23.650
Vorräte und Forderungen
17.729
18.550
5.870
3.029
Rückstellungen
Sonstiges
88
790
437
Passive latente Steuern
58.927
50.533
Aktive latente Steuern, saldiert
14.870
13.121
Die aktiven und passiven latenten Steuern werden in der Konzernbilanz wie folgt ausgewiesen:
2002
Angaben in Tsd. €
2001
Summe
Aktive latente Steuern
Passive latente Steuern
Nettobetrag aktive/
passive (–) latente Steuern
> 1 Jahr
Summe
> 1 Jahr
64.744
25.997
53.273
6.236
– 49.874
– 25.136
– 40.152
– 22.670
14.870
861
13.121
– 16.434
Die steuerlichen Verlustvorträge betrugen zum 31. Dezember 2002 Tsd. € 81.561 (2001: Tsd. € 54.663),
davon sind Tsd. € 66.776 (2001: Tsd. € 43.263) unbegrenzt vortragsfähig. Verlustvorträge in Höhe
von Tsd. € 8.776 (2001: Tsd. € 3.513) sind bis spätestens 2007 zu realisieren, Verlustvorträge in Höhe
von Tsd. € 6.009 (2001: Tsd. € 7.887) bis spätestens 2012. Zusätzlich bestehen deutsche gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von Tsd. € 65.028 (2001: Tsd. € 42.793), die unverfallbar sind.
Zum 31. Dezember 2002 wurden im Rahmen von Konsolidierungsmaßnahmen aktive latente Steuern
in Höhe von Tsd. € 12.514 (2001: Tsd. € 9.579) und passive latente Steuern in Höhe von Tsd. € 15.858
(2001: Tsd. € 18.305) gebildet.
9. Immaterielle
Einzelheiten in Bezug auf Veränderungen der immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Vermögensgegenstände
des Konzerns sind aus dem Anlagespiegel unter Punkt 23 „Entwicklung des Konzernanlagevermögens“
und Sachanlagen
ersichtlich. Die Abschreibungen auf Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
betrugen Tsd. € 6.666 (2001: Tsd. € 5.851), die Abschreibungen auf Sachanlagen Tsd. € 27.347
(2001: Tsd. € 28.391). Für die Zugänge zu den Konzessionen, gewerblichen Schutzrechten und ähnlichen Rechten im Geschäftsjahr wurden keine Restwerte bei der Ermittlung der Abschreibungen
angenommen. Die gewichtete durchschnittliche Nutzungsdauer für die im Geschäftsjahr erworbenen
Konzessionen, gewerblichen Schutzrechte und ähnliche Rechte beträgt 5,7 Jahre. Die geschätzten
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände für die nächsten fünf Jahre betragen
Tsd. € 6.877, Tsd. € 5.551, Tsd. € 4.517, Tsd. € 4.428 und Tsd. € 3.259.
Die nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der Geschäfts- oder Firmenwerte nach Unternehmensbereichen des Dürr-Konzerns zum 31. Dezember 2000, 31. Dezember 2001 und 31. Dezember 2002 dar.
Final
Paint
Assembly
Systems
Systems
Ecoclean
Services
Measuring
Systems
Dürr-Konzern
36.313
64.718
22.480
68.618
78.703
270.832
2.174
1.152
347
1.068
1.087
5.828
100.347
4.694
–
–
3.710
108.751
– 3.258
– 721
– 771
– 1.885
– 3.229
– 9.864
Angaben in Tsd. €
Buchwert zum 31.12. 2000
Währungsdifferenz
Zugänge im Geschäftsjahr 2001
Abschreibungen
im Geschäftsjahr 2001
Buchwert zum 31.12. 2001
Währungsdifferenz
135.576
69.843
22.056
67.801
80.271
375.547
– 2.986
– 3.145
– 3.223
– 10.020
– 1.798
– 21.172
Erstanwendung von SFAS Nr. 142
–
–
–
–
724
724
Zugänge im Geschäftsjahr 2002
–
198
–
–
241
439
132.590
66.896
18.833
57.781
79.438
355.538
Buchwert zum 31.12. 2002
Konzernabschluss der Dürr AG
89
Vier (2001: vier) Gebäude wurden als Finanzierungsleasing aktiviert; Dürr ist nicht rechtlicher Eigentümer dieser Gebäude. Die Abschreibungen auf diese Gebäude sind in den Abschreibungen auf das
Sachanlagevermögen enthalten. Die nachfolgende Tabelle zeigt die in den Sachanlagen enthaltenen
Anschaffungskosten und kumulierten Abschreibungen für diese Gebäude.
2002
2001
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
10. Finanzanlagen
Historische Anschaffungskosten
20.078
20.518
Kumulierte Abschreibungen
– 6.512
– 5.362
Restbuchwert
13.566
15.156
Die assoziierten Unternehmen sind einschließlich des Beteiligungsprozentsatzes und des Eigenkapitals
unter Punkt 24 „Aufstellung des Anteilsbesitzes zum Konzernabschluss“ aufgeführt. In den Finanzanlagen sind Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von Tsd. € 5.760 (2001: Tsd. € 5.760) aus
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen enthalten. Im Geschäftsjahr 2002 wurden keine
(2001: Tsd. € 145) Abschreibungen auf diese Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen.
11. Vorräte
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
2002
2001
51.090
62.647
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Fertigerzeugnisse
Geleistete Anzahlungen
Wertberichtigungen
6.124
5.635
58.932
49.060
– 8.801
– 9.495
107.345
107.847
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beziehungsweise Fertigerzeugnisse werden zu Anschaffungs- oder
Herstellungskosten oder dem am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Roh-,
Hilfs- und Betriebsstoffe wurden in Höhe von Tsd. € 33.748 (2001: Tsd. € 38.969) zu den durchschnittlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten und in Höhe von Tsd. € 8.449 (2001: Tsd. € 13.118) nach
der FIFO-Methode („first in, first out“) bewertet.
12. Forderungen und
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich wie folgt zusammen:
sonstige Vermögensgegenstände
2002
2001
450.773
521.221
5.618
6.140
231.290
261.833
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (L&L)
Forderungen aus L&L gegen assoziierte Unternehmen
Noch nicht fakturierte unfertige Erzeugnisse,
einschließlich Teilgewinne
Sonstige Vermögensgegenstände
90
83.422
83.898
771.103
873.092
Ein Großteil der Forderungen des Konzerns besteht gegenüber Automobilherstellern weltweit. Diese
Forderungen sind in der Regel nicht durch Bankbürgschaften oder sonstige Sicherheiten besichert.
In den ausgewiesenen Forderungen sind im Geschäftsjahr 2002 Wertberichtigungen für risikobehaftete
Forderungen in Höhe von Tsd. € 13.712 (2001: Tsd. € 11.030) berücksichtigt worden. Zum 31. Dezember 2002 entfielen 49,4 % (2001: 45,9 %) der Forderungen aus L&L auf sechs (2001: vier) Kunden.
Aufgelaufene Kosten und
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die insgesamt aufgelaufenen Kosten für noch nicht
Ergebnisse für noch nicht
fakturierte unfertige Erzeugnisse, einschließlich Teilgewinne, und die insgesamt für noch nicht fertig
fertig gestellte Aufträge
gestellte Aufträge fakturierten Beträge.
2002
2001
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
Aufgelaufene Kosten einschließlich Teilgewinne
Abzüglich fakturierter Beträge
378.583
427.176
– 573.437
– 463.648
– 194.854
– 36.472
Diese Beträge sind je Auftrag saldiert entweder in den Forderungen oder in den Verbindlichkeiten enthalten; wir verweisen auch auf Punkt 17 „Verbindlichkeiten“.
2002
2001
231.290
261.833
– 426.144
– 298.305
– 194.854
– 36.472
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
Noch nicht fakturierte unfertige Erzeugnisse,
einschließlich Teilgewinne
Anzahlungsanforderungen für noch nicht
erbrachte Leistungen
In den sonstigen Vermögensgegenständen sind insbesondere Steuererstattungsansprüche, Guthaben
bei Lieferanten, Forderungen an Mitarbeiter sowie Schadenersatzforderungen enthalten.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind in Höhe von Tsd. € 764.818
(2001: Tsd. € 870.464) innerhalb eines Jahres fällig.
13. Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Das Grundkapital der Gesellschaft betrug per 31. Dezember 2002 Tsd. € 36.603, eingeteilt in
14.298.200 Stückaktien, die auf den Inhaber lauten.
Jede Aktie repräsentiert einen Anteil am gezeichneten Kapital in Höhe von € 2,56.
Genehmigtes Kapital
Durch den Beschluss der Hauptversammlung vom 30. Mai 2001 ist der Vorstand ermächtigt, das Grund-
(Dürr AG)
kapital bis zum 30. Mai 2006 um bis zu € 16.219.904, eingeteilt in bis zu 6.335.900 auf den Inhaber
lautende Stückaktien in der Form von Stamm- und/oder stimmrechtslosen Vorzugsaktien mit einem
auf diese Aktien entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von je € 2,56 gegen Bareinlage
zu erhöhen.
Konzernabschluss der Dürr AG
91
Bedingtes Kapital
Die Hauptversammlung vom 30. Mai 2001 hat den Vorstand weiterhin ermächtigt, mit Zustimmung
(Dürr AG)
des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu Tsd. € 10.240 durch Ausgabe von bis zu 4 Mio. neuen auf
den Inhaber lautenden Stückaktien in Form von Stamm- und/oder Vorzugsaktien mit einem auf diese
Aktien entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von je € 2,56 (bedingtes Kapital I) zu erhöhen.
Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Ausgabe von Wandel- und Optionsschuldverschreibungen im
Gesamtnennbetrag von bis zu Tsd. € 102.400, die eine Laufzeit von bis zu 15 Jahren haben können. Die
Ermächtigung ist bis zum 30. Mai 2006 erteilt.
Der von der Hauptversammlung beschlossene Dürr International Stock Option Plan lässt eine weitere
bedingte Kapitalerhöhung um bis zu Tsd. € 2.560 durch Ausgabe von bis zu 1 Mio. Stückaktien in Form
von Stammaktien mit einem auf diese Aktien entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von je
€ 2,56 (bedingtes Kapital II) zu.
Dividenden
Nach dem Aktiengesetz bemessen sich die an die Aktionäre ausschüttbaren Dividenden nach dem im
Jahresabschluss gemäß HGB der Dürr AG ausgewiesenen Bilanzgewinn. Der Hauptversammlung wird
vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2002 der Dürr AG eine Dividende von
Tsd. € 11.439 (€ 0,80 je Aktie) an die Aktionäre auszuschütten und Tsd. € 5.608 auf neue Rechnung
vorzutragen.
Kumuliertes Übriges
Die nachfolgende Übersicht gibt Auskunft über die Veränderungen der Bestandteile des „Kumulierten
Comprehensive Income
Übrigen Comprehensive Income“ im Geschäftsjahr 2002 und die damit verbundenen Steuereffekte.
2002
Angaben in Tsd. €
vor Steuern
2001
Steuereffekt
Netto
vor Steuern
Steuereffekt
Netto
– 14.448
5.729
– 8.719
– 12.743
4.970
– 7.773
6.662
– 2.611
4.051
1.621
– 632
989
– 7.786
3.118
– 4.668
– 11.122
4.338
– 6.784
Unterschiedsbetrag aus der
Währungsumrechnung
– 22.230
–
– 22.230
4.448
–
4.448
Unterschiedsbetrag aus der
Pensionsbewertung
– 121
47
– 74
66
– 26
40
Veränderung des Übrigen
Comprehensive Income
– 30.137
3.165
– 26.972
– 6.608
4.312
– 2.296
Nettoverluste aus Derivaten zur
Absicherung von Zahlungsströmen
Veränderung der
unrealisierten Verluste
Realisierte Verluste
Nettoverluste aus
Derivaten, gesamt
92
14. Aktienorientierte Vergütung
Dürr International Stock
Am 30. Mai 2001 fasste die Hauptversammlung der Dürr AG den Beschluss, den Vorstand der Dürr AG
Option Plan (DISOP)
mit der Erstellung und Einführung eines Aktienoptionsplans zu beauftragen. Gemäß diesem Plan ist
das Unternehmen berechtigt, 1 Mio. Aktien zu emittieren.
Aufgrund dieses Beschlusses wurden den Führungskräften (Teilnehmern) der Dürr AG sowie einiger
Beteiligungsgesellschaften Aktienoptionen zur Verfügung gestellt. Durch die Option erhielten die Teilnehmer das Recht, Stammaktien des Unternehmens zu einem festgelegten Ausübungskurs zu zeichnen.
Der Ausübungskurs wurde anhand des durchschnittlichen Schlusskurses (€ 23,75) der Unternehmensaktien im XETRA-System der Frankfurter Börse an den zehn unmittelbar dem Zuteilungszeitpunkt vorangehenden Handelstagen ermittelt, und zwar abzüglich des Werts der seit dem Zuteilungszeitpunkt
bis zur Optionsausübung für eine Stammaktie zahlbaren Dividende.
Um an diesem Plan teilzunehmen, investierten die Führungskräfte in den Erwerb von Unternehmensaktien der Dürr AG. Die Teilnehmer erhielten für zwei erworbene Aktien jeweils das Optionsrecht auf
fünf weitere Aktien.
Die Option verfällt frühestens fünf Jahre nach dem Zuteilungszeitpunkt oder bei Ausscheiden des
Teilnehmers aus der Gesellschaft beziehungsweise aus einer der Beteiligungsgesellschaften.
Die Option kann lediglich nach Ablauf einer zweijährigen Haltefrist sowie bei Erreichen eines der festgelegten Leistungsziele ausgeübt werden. Die Leistungsziele werden wie folgt definiert:
1. Outperformance im Hinblick auf den CDAX Machinery (Börsenindex) im Zeitraum zwischen dem
Zuteilungszeitpunkt und dem Ende der Haltefrist. Eine Outperformance ist dann gegeben, wenn
der Kursanstieg der Dürr-Aktie vom Beginn bis zum Ende des festgelegten Zeitraums höher ist als
der Kursanstieg des Vergleichsindex.
2. Durchschnittlicher Anstieg des Gewinns je Aktie in Höhe von 10 % im Zeitraum, der am Ende des
letzten Finanzjahres vor dem Zuteilungszeitpunkt beginnt und mit dem Ende des letzten Finanzjahres vor Ablauf der Haltefrist endet.
Die Möglichkeit zur Optionsausübung besteht jeweils in den Zeiträumen von 15 deutschen Banktagen
nach Veröffentlichung der Quartalsberichte beziehungsweise des Jahresabschlusses durch den
Vorstand der Dürr AG.
Im Rahmen dieses Aktienoptionsprogramms hat Dürr im Geschäftsjahr 2002 keine weiteren
(2001: 106.195; Zuteilungszeitpunkt 1. November 2001) Optionsrechte an die zuteilungsberechtigten
Teilnehmer ausgegeben. Im Geschäftsjahr 2002 sind 11.400 Aktienoptionen verfallen.
Konzernabschluss der Dürr AG
93
In der folgenden Tabelle ist der Stand der Dürr-Aktienoptionen zum 31. Dezember 2002 und
2001 aufgeführt.
2002
2001
94.795
106.195
Geschäftsjahr zum 31. Dezember
Ausstehende Optionen
Anzahl
Restlaufzeit als gewogener Mittelwert
Jahre
3,83
4,83
in €
22,65
23,75
–
–
–
–
2002
2001
Pensionen
53.142
51.692
Steuerrückstellungen
13.990
20.063
Sonstige Rückstellungen
243.792
259.683
310.924
331.438
davon kurzfristig fälliger Anteil
241.759
264.153
Ausübungskurs als gewogener Mittelwert
Ausübbare Optionen
Anzahl
Ausübungskurs als gewogener Mittelwert
15. Rückstellungen
in €
Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen nachlaufende Kosten, Drohverluste aus
schwebenden Geschäften, Garantien, Prozesskosten sowie Personalkosten.
16. Pensionen und sonstige
Den Vorständen der Dürr AG sowie den Vorständen und Geschäftsführern der deutschen Beteiligungs-
Leistungen nach
gesellschaften sind Pensionszusagen erteilt, die sich nach den Bezügen und der Dauer der Betriebs-
Beendigung des
zugehörigkeit richten.
Arbeitsverhältnisses
Bei den deutschen Dürr-Beteiligungsgesellschaften haben die zum Zeitpunkt der Übernahme beschäftigten Mitarbeiter der Standorte Wyhlen, Filderstadt und bei den Schenck-Gesellschaften Pensionszusagen. Grundlage der Pensionszusagen sind die geleisteten Dienstjahre. Die nach den Pensionsplänen
vorgesehenen Zahlungen beruhen auf fixen Beträgen, zuzüglich einer Komponente, die von den geleisteten Dienstjahren abhängt. Des Weiteren steht den Mitarbeitern der deutschen Dürr-Beteiligungsgesellschaften ein der Tarifgruppe entsprechendes Lebensversicherungsprogramm in Höhe von
Tsd. € 593 (BZV) im Rahmen der Altersversorgung zur Verfügung.
Bei der Bewertung der deutschen Pensionsverpflichtungen werden die Heubeck-Richttafeln 1998
angewendet.
Bei den US-amerikanischen Dürr-Beteiligungsgesellschaften bestehen für die nicht gewerkschaftlich
organisierten Mitarbeiter Pensionspläne. Grundlage der zukünftigen Pensionszahlungen sind die durchschnittlich verdienten Gehälter.
94
Die US-Beteiligungsgesellschaften entrichten für die einer Gewerkschaft angehörenden Arbeitnehmer
Beiträge in externe Pensionsfonds. Die Pensionsaufwendungen für diese Arbeitnehmer betrugen im
Geschäftsjahr 2002 circa Tsd. € 923 (2001: Tsd. € 715).
Dürr hat für seine US-Beteiligungsgesellschaften darüber hinaus einen Gewinnbeteiligungsplan nach
dem Regelwerk „401(k)“ für bestimmte Beschäftigte eingerichtet. Grundlage der Gewinnbeteiligung
sind die geleisteten Dienstjahre und die Höhe der Vergütung der Angestellten. Die Gesellschaft leistet
hierzu Beiträge nach ihrem Ermessen, die durch die Geschäftsleitung jährlich festgelegt werden. Die
Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2002 circa Tsd. € 2.165 (2001: Tsd. € 1.080).
Die folgende Tabelle zeigt Informationen zu diesen Plänen.
2002
2001
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
Veränderungen des Anwartschaftsbarwerts
Anwartschaftsbarwert zu Beginn des Geschäftsjahres
Auswirkung der Währungsumrechnung
Konsolidierungskreisänderungen
73.578
62.074
– 3.431
192
–
6.277
Dienstzeitaufwand
3.609
4.192
Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtungen
4.220
4.109
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
– 5.507
– 948
Pensionszahlungen für unmittelbare und mittelbare
Versorgungsverpflichtungen
– 4.214
– 2.793
Sonstige
Anwartschaftsbarwert am Ende des Geschäftsjahres
75
475
68.330
73.578
2002
2001
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
Veränderung des Fondsvermögens
Fondsvermögen zum Zeitwert zu Beginn
des Geschäftsjahres
Auswirkung der Währungsumrechnung
Konsolidierungskreisänderungen
20.908
19.124
– 2.633
34
–
451
Tatsächliche Erträge des Fondsvermögens
– 233
869
Zuwendungen durch den Arbeitgeber
1.270
1.101
– 1.139
– 671
18.173
20.908
Pensionszahlungen für unmittelbare und mittelbare
Versorgungsverpflichtungen
Fondsvermögen zum Zeitwert am Ende
des Geschäftsjahres
Konzernabschluss der Dürr AG
95
2002
2001
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
Finanzierungsstatus*
50.157
52.670
Noch nicht berücksichtigte versicherungsmathematische Nettogewinne (-verluste)
2.148
– 1.444
Noch nicht berücksichtigte Dienstzeitaufwendungen
aus rückwirkenden Planänderungen
– 934
– 1.144
Sonstiges
– 351
–
Bilanzbetrag
51.020
50.082
* Differenz zwischen dem Anwartschaftsbarwert und dem Fondsvermögen
Für die Pläne, bei denen der Anwartschaftsbarwert ohne Berücksichtigung künftiger Lohn- und Gehaltssteigerungen am Ende des Geschäftsjahres den Zeitwert des Fondsvermögens übersteigt, beträgt der
Anwartschaftsbarwert ohne Berücksichtigung künftiger Lohn- und Gehaltssteigerungen Tsd. € 48.156.
Der Zeitwert des Fondsvermögens beträgt Tsd. € 461.
Der Bilanzbetrag ist in folgenden Bilanzpositionen enthalten:
2002
2001
– 1.699
– 661
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten
– 108
– 755
Übriges Comprehensive Income
– 315
– 194
Pensionsrückstellungen
53.142
51.692
Bilanzbetrag
51.020
50.082
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Die Nettopensionsaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
2002
2001
3.609
4.192
Angaben in Tsd. €
Dienstzeitaufwand
Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtungen
Erwartete Erträge des Fondsvermögens
Tilgung von nicht realisierten Aufwendungen
4.220
4.109
– 1.575
– 1.547
55
271
Übrige Pensionsaufwendungen
235
27
Nettopensionsaufwendungen
6.544
7.052
Für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen wurden die folgenden durchschnittlichen
Faktoren verwendet:
2002
2001
Angaben in %
Durchschnittliche Bewertungsfaktoren
96
Abzinsungsfaktor
5,76
6,07
Erwartete langfristige Verzinsung des Fondsvermögens
7,25
8,00
Langfristige Gehaltssteigerungen
2,98
3,48
17. Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
Gesamt
Angaben in Tsd. €
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
(2001)
Anzahlungsanforderungen für noch
nicht erbrachte Leistungen
(2001)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
(2001)
Verbindlichkeiten gegenüber
assoziierten Unternehmen
Davon mit einer Restlaufzeit
< 1 Jahr
1 < x < 5 Jahre
> 5 Jahre
353.774
114.798
233.548
5.428
(439.639)
(151.949)
(133.071)
(154.619)
426.144
411.880
14.264
–
(298.305)
(242.885)
(55.420)
(–)
222.908
222.831
77
–
(267.809)
(267.755)
(54)
(–)
6.086
6.086
–
–
(3.051)
(3.051)
(–)
(–)
143.513
100.651
37.398
5.464
(2001)
(148.724)
(126.890)
(14.607)
(7.227)
31. Dezember 2002
1.152.425
856.246
285.287
10.892
(1.157.528)
(792.530)
(203.152)
(161.846)
(2001)
Sonstige Verbindlichkeiten
(31. Dezember 2001)
Verbindlichkeiten gegenüber
Dürr hat im Geschäftsjahr 2001 mit der Deutsche Bank AG, der Landesbank Baden-Württemberg,
Kreditinstituten
der Deutsche Bank Luxembourg S.A. und anderen Banken ein befristetes Darlehen („syndizierter
Kredit“) über Tsd. € 200.000 und Tsd. US$ 50.000 abgeschlossen. Am 31. Dezember 2002 waren von
dem befristeten Darlehen Tsd. € 100.000 (2001: Tsd. € 140.000) beziehungsweise Tsd. US$ 40.000
(2001: Tsd. US$ 50.000) in Anspruch genommen. Der auf EURIBOR beziehungsweise LIBOR basierende
variable Zins ist entweder quartalsweise oder auf Verlangen der Banken zahlbar.
Ferner hat Dürr im Geschäftsjahr 2001 eine revolvierende Kreditlinie mit der Deutsche Bank AG,
der Landesbank Baden-Württemberg, der Deutsche Bank Luxembourg S.A. und anderen Banken
in Höhe von Tsd. US$ 50.000 abgeschlossen. Die revolvierende Kreditlinie ist spätestens im Jahr
2006 fällig. Am 31. Dezember 2002 waren von der revolvierenden Kreditlinie Tsd. US$ 50.000
(2001: Tsd. US$ 35.000) in Anspruch genommen. Der auf EURIBOR beziehungsweise LIBOR basierende variable Zins ist entweder quartalsweise oder auf Verlangen der Banken zahlbar.
Als Sicherheit für die im Geschäftsjahr 2001 abgeschlossenen Darlehen hat der Konzern Anteile an
Beteiligungsgesellschaften mit einem Nettoreinvermögen im Gesamtbetrag von Tsd. € 144.404
(2001: Tsd. € 125.687) hinterlegt.
Mit der Vereinbarung über den syndizierten Kredit hat Dürr sich verpflichtet, Finanzkennzahlen zum
Ende eines jeden Kalenderquartals einzuhalten. Im Fall der Verletzung dieser Kennzahlen wären die
Kreditinstitute mit Zweidrittel-Mehrheit berechtigt, den Kredit fällig zu stellen. Zum 31. Dezember 2002
wurden alle Finanzkennzahlen eingehalten.
Am 31. Dezember 2002 verfügte Dürr über von verschiedenen Banken eingeräumte Kreditlinien in Höhe
von insgesamt Tsd. € 999.590 (2001: Tsd. € 1.107.057). Die zugrunde liegenden Kreditvereinbarungen
Konzernabschluss der Dürr AG
97
ermöglichen der Gesellschaft die Aufnahme von Krediten zu verschiedenen Zinssätzen. Der Verwendungszweck der Kredite ist mit Ausnahme eines Betrags von Tsd. € 50.000 (2001: Tsd. € 50.000), der
für Übernahmen zu verwenden ist, nicht beschränkt.
Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die im Verlauf der nächsten fünf
Jahre und danach fällig werden, gliedert sich wie folgt:
2003
2004
2005
2006
2007
Danach
114.798
22.582
27.225
133.197
50.544
5.428
Angaben in Tsd. €
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Die gesamte Kreditlinie setzt sich wie folgt zusammen:
2002
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
Gesamtbetrag der zur Verfügung stehenden Kreditlinien
Gesamtbetrag der in Anspruch genommenen Kredite
999.590
353.774
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
114.798
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
238.976
Tsd. € 120.746 (2001: Tsd. € 199.534) der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in US-Dollar
und Tsd. € 5.582 (2001: Tsd. € 14.954) in Pfund Sterling zahlbar. Der verbleibende Anteil ist im
Wesentlichen in Euro zahlbar. Kredite in Höhe von Tsd. € 17.838 (2001: Tsd. € 19.048) sind durch
Grundpfandrechte gesichert.
Die gesamten Zinsaufwendungen betrugen für die Periode Tsd. € 32.450 (2001: Tsd. € 44.029), davon
wurden keine Zinsaufwendungen aktiviert (2001: Tsd. € 144). Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz
für kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betrug zum 31. Dezember 2002 4,19 %
(2001: 5,10 %).
Neben dem syndizierten Kredit hat Dürr bei verschiedenen Kreditinstituten weitere Darlehen aufgenommen. Diese Darlehen haben eine Laufzeit zwischen einem und 18 Jahren, werden halb- beziehungsweise vierteljährlich verzinst (zwischen 3,75 % und 6,72 % p.a. beziehungsweise auf Drei /
Sechs-Monats-EURIBOR plus 0,60 % / 0,50 %) und sind teilweise durch Grundpfandrechte gesichert.
Sonstige Verbindlichkeiten
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen
Sicherheit in Höhe von Tsd. € 16.165 (2001: Tsd. € 15.153), Steuerverbindlichkeiten in Höhe von
Tsd. € 37.954 (2001: Tsd. € 37.205), Verpflichtungen aus dem Finanzierungsleasing in Höhe von
Tsd. € 12.861 (2001: Tsd. € 13.161) und derivative Finanzinstrumente in Höhe von Tsd. € 27.750
(2001: Tsd. € 19.508) enthalten.
98
18. Informationen nach
Segmenten
Der Dürr-Konzern besteht aus einer strategischen Management-Holding und fünf (2001: fünf) nach
Produkt- und Leistungsspektrum differenzierten Unternehmensbereichen. Aus dem im Geschäftsjahr
2001 dargestellten Unternehmensbereich Automotion ist der neue Unternehmensbereich Final
Assembly Systems hervorgegangen.
Die Unternehmensbereiche tragen weltweit die Verantwortung für ihre Produkte und ihr Ergebnis.
Dabei gliedert sich der Dürr-Konzern in folgende Unternehmensbereiche:
Unternehmensbereich
Der Unternehmensbereich Paint Systems plant und realisiert Produkte und Systeme für die Groß-
Paint Systems
serienlackierung bei Automobilherstellern und -zulieferern.
Unternehmensbereich
Der zum Jahresbeginn 2002 gegründete Unternehmensbereich Final Assembly Systems – ehemals
Final Assembly Systems
Automotion – bündelt organisatorisch die Aktivitäten des Dürr-Konzerns als Anbieter von Produkten
und Systemen für die Fahrzeugendmontage. Die bis zum Jahresende 2001 dem ehemaligen Unternehmensbereich Automotion zugeordneten Aktivitäten der Produktlinie Development Test Systems
werden seit 1. Januar 2002 im Unternehmensbereich Measuring Systems geführt.
Einzelne Vorjahresangaben wurden entsprechend der neuen Organisationsstruktur umgegliedert.
Unternehmensbereich
Der Unternehmensbereich Services bietet produktionsbegleitende Dienstleistungen wie zum Beispiel
Services
Anlageninstandhaltung und -wartung für die Automobilindustrie weltweit an.
Unternehmensbereich
Der Unternehmensbereich Ecoclean ist Spezialist für integrierte Systeme zur Teilereinigung und
Ecoclean
Kühlschmierstoff-Aufbereitung sowie für verbindende Automatisierungstechnik.
Unternehmensbereich
Der Unternehmensbereich Measuring Systems fasst die Messtechnik-Aktivitäten des Schenck-Konzerns
Measuring Systems
organisatorisch zusammen. Zu Measuring Systems gehören die Produktlinien Balancing (Auswuchtund Diagnosetechnik), Weighing/Feeding (Mess- und Verfahrenstechnik) und – seit Jahresbeginn 2002 –
Development Test Systems (Prüfsysteme für die Fahrzeugentwicklung). Development Test Systems
war bis zum Ende des Geschäftsjahres 2001 dem ehemaligen Unternehmensbereich Automotion organisatorisch zugeordnet. Die Schenck Fertigungs & Service GmbH ist Hauptlieferant von Komponenten
und Dienstleistungen für alle anderen Unternehmensbereiche des Schenck-Konzerns.
Einzelne Vorjahresangaben wurden entsprechend der neuen Organisationsstruktur umgegliedert.
Das Corporate Center umfasst sonstige vollkonsolidierte Gesellschaften.
Die für das Management-Reporting und -Controlling angewandten Grundsätze der Gesellschaft entsprechen denen des US-GAAP-Konzernabschlusses. Die Gesellschaft misst die Leistung ihrer Unternehmensbereiche anhand des Ergebnisses vor Ertragsteuern, das sich aus der Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung ergibt.
Umsätze aus Transaktionen zwischen den Unternehmensbereichen werden im Allgemeinen zu Werten
erfasst, die den Preisen mit unabhängigen Dritten entsprechen. In der regionalen Betrachtung werden
die Umsätze im Wesentlichen auf der Grundlage des Standorts des Kunden zugewiesen. Die Unternehmensbereichs-Aktiva und die langfristigen Vermögensgegenstände werden auf der Grundlage des
Standorts der jeweiligen Beteiligungsgesellschaft zugeordnet, die diese Aktiva ausweist.
Konzernabschluss der Dürr AG
99
Nachfolgend werden einzelne Angaben zu den Unternehmensbereichen für die Geschäftsjahre 2002 und 2001 gemacht.
Final
Paint
Assembly
Measuring
Corporate
Systems
Systems
Services
Ecoclean
Systems
Center
Dürr-Konzern
1.044.292
305.960
143.603
210.170
378.112
–
2.082.137
10.057
98.777
306
11.685
7.777
–
1.054.349
404.737
143.909
221.855
385.889
–
23.305
10.001
7.488
10.384
– 4.527
– 24.031
22.620
675.755
314.103
106.000
156.453
407.157
130.833
1.790.301
29.402
Angaben in Tsd. €
2002
Umsatzerlöse mit
konzernfremden Dritten
Umsatzerlöse mit anderen
Unternehmensbereichen
Summe Umsatzerlöse
Ergebnis vor Ertragsteuern
Unternehmensbereichs-Aktiva
128.602*
2.210.739
Sachinvestitionen
12.014
2.761
4.340
6.085
4.180
22
Abschreibungen
12.763
4.483
3.287
3.154
9.542
837
34.066
2.837
1.609
4.272
1.079
3.046
59
12.902
1.068.629
325.743
133.218
253.955
414.624
–
2.196.169
25.901
99.463
775
23.353
14.308
–
1.094.530
425.206
133.993
277.308
428.932
–
34.607
6.343
7.686
14.665
1.452
– 24.963
39.790
760.932
336.569
113.436
192.038
388.876
43.833
1.835.684
Sachinvestitionen
10.539
11.462
5.848
2.823
9.201
551
40.424
Abschreibungen
16.362
5.142
3.071
4.237
10.680
4.670
44.162
2.952
1.631
3.727
1.084
3.224
57
12.675
Beschäftigte (zum 31.12. 2002)
2001
Umsatzerlöse mit
konzernfremden Dritten
Umsatzerlöse mit anderen
Unternehmensbereichen
Summe Umsatzerlöse
Ergebnis vor Ertragsteuern
Unternehmensbereichs-Aktiva
Beschäftigte (zum 31.12. 2001)
163.800*
2.359.969
* Im Konzern wurden diese Umsatzerlöse vollständig eliminiert.
Die Umsatzerlöse mit konzernfremden Dritten beziehungsweise die langfristigen Vermögensgegenstände stellen sich
nach Regionen wie folgt dar:
Sonstige
Nord-/
Andere
europäische
Zentral-
Süd-
Afrika/
Asien/
Deutschland
EU-Länder
Länder
amerika
amerika
Australien
Dürr-Konzern
2002
517.411
592.457
75.701
567.014
70.609
258.945
2.082.137
2001
445.969
523.452
185.418
723.207
159.891
158.232
2.196.169
Angaben in Tsd. €
Umsatzerlöse mit konzernfremden Dritten
Langfristige Vermögensgegenstände
100
2002
188.093
141.939
5.725
243.210
7.603
8.335
594.905
2001
186.816
138.378
6.340
271.352
13.024
9.338
625.248
Die Umsatzerlöse mit einem Kunden betrugen im Geschäftsjahr 2002 12,6 % und im Geschäftsjahr 2001
20,2 % der konsolidierten Nettoumsatzerlöse. Diese Umsatzerlöse wurden in den Unternehmensbereichen Services, Final Assembly Systems, Paint Systems, Ecoclean und Measuring Systems erzielt.
Auf einen weiteren Kunden entfielen im Geschäftsjahr 2002 ebenfalls 12,6% und im Geschäftsjahr 2001
12,9 % der konsolidierten Nettoumsatzerlöse, aufgeteilt auf die Unternehmensbereiche Paint Systems,
Final Assembly Systems, Ecoclean, Measuring Systems und Services.
Unternehmen, von denen bekannt ist, dass sie unter gemeinschaftlicher Kontrolle stehen, werden als
ein Kunde betrachtet.
19. Transaktionen mit
nahe stehenden Parteien
Herr Dr.-Ing. E. h. Heinz Dürr ist Hauptaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender der Dürr AG. Darüber
hinaus ist Herr Dr.-Ing. E. h. Heinz Dürr auch Mitglied des Verwaltungsrats der Landesbank BadenWürttemberg. Herr Joachim Schielke ist Aufsichtsratsmitglied der Dürr AG und Mitglied des Vorstands
der Landesbank Baden-Württemberg. Der Konzern verfügt bei der Landesbank Baden-Württemberg
über verschiedene Darlehen und Kreditlinien im Gesamtbetrag von Tsd. € 97.891 (2001: Tsd. € 102.884),
die in Höhe von Tsd. € 10.734 (2001: Tsd. € 25.095) valutiert sind.
Herr Dr. Tessen von Heydebreck ist Aufsichtsratsmitglied der Dürr AG und Mitglied des Vorstands der
Deutsche Bank AG. Die Dürr AG verfügt bei der Deutsche Bank AG über mehrere Darlehen und
Kreditlinien im Gesamtbetrag von Tsd. € 118.641 (2001: Tsd. € 123.634), die in Höhe von Tsd. € 17.718
(2001: Tsd. € 35.601) valutiert sind.
Für weitere Informationen bezüglich der verschiedenen Darlehen mit der Landesbank Baden-Württemberg und der Deutsche Bank AG verweisen wir auf Punkt 17 „Verbindlichkeiten“.
Die Devisentermingeschäfte und Zinssicherungsgeschäfte des Konzerns werden im Wesentlichen
über die Deutsche Bank AG und die Landesbank Baden-Württemberg abgewickelt. Bezüglich der
Devisentermingeschäfte und Zinssicherungsgeschäfte verweisen wir auf Punkt 21 „Finanzinstrumente“.
Der Vorstand bestätigt, dass alle oben beschriebenen Transaktionen mit nahestehenden Parteien zu
Bedingungen ausgeführt wurden, wie sie der Gesellschaft auch von fremden Dritten gewährt worden
wären.
20. Sonstige finanzielle
Verpflichtungen
Miet- und Leasingverträge
Der Konzern hat an seinen verschiedenen Standorten Miet- und Leasingverträge für Gebäude, Einrichtungen, Büroräume und Fahrzeuge abgeschlossen. Die Verträge laufen zu verschiedenen Zeitpunkten
zwischen den Jahren 2003 und 2018 aus. Die künftigen Mindestzahlungen bis zum ersten vertraglich
vereinbarten Kündigungstermin gestalten sich wie folgt:
2003
2004
2005
2006
2007
Danach
Gesamt
Unkündbare
Leasingverhältnisse
16.050
17.328
16.036
12.410
9.358
43.085
114.267
Finanzierungsleasing
2.162
2.094
2.050
1.917
1.839
8.391
18.453
Angaben in Tsd. €
Konzernabschluss der Dürr AG
101
Die Gesamtmietaufwendungen hieraus belaufen sich für das Geschäftsjahr 2002 auf Tsd. € 34.116
(2001: Tsd. € 27.590). Der Zinsanteil für die gesamten Mindestzahlungen für Finanzierungsleasing
beträgt Tsd. € 5.592 (2001: Tsd. € 7.144); der Tilgungsanteil beträgt Tsd. € 12.861 (2001: Tsd. € 13.161),
davon sind Tsd. € 1.561 (2001: Tsd. € 1.632) kurzfristig.
Andere finanzielle
Nachfolgend sind die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aufgeführt, die nicht aus Miet-, Pacht- oder
Verpflichtungen
Leasingverträgen resultieren.
2003
2004
2005
2006
2007
Danach
Gesamt
36.093
19.960
10.458
10.635
10.788
28.447
116.381
Angaben in Tsd. €
Verpflichtungen aus
sonstigen Dauerschuldverhältnissen
Risiken
Der Konzern betreibt Geschäfte in Ländern, in denen politische und wirtschaftliche Risiken bestehen.
Auswirkungen solcher Risiken auf den Konzern sind aus heutiger Sicht nicht bekannt und im vorliegenden Konzernabschluss daher nicht enthalten.
Dürr kann im Zuge seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Rechtsstreitigkeiten, einschließlich Fragen
der Produkthaftung, verwickelt werden. Gegenwärtig bestehen nach Einschätzung des Vorstands
im Hinblick auf das Geschäft des Konzerns und seine Finanzlage keine wesentlichen Risiken dieser Art.
Prozesskosten werden ergebniswirksam erfasst.
Bei einem Finanzgericht ist ein Verfahren aufgrund einer steuerlichen Außenprüfung im Geschäftsjahr
2000 anhängig, in dem Nachforderungen in Höhe von Tsd. € 900 zuzüglich eventueller Zinsen verhandelt werden. Der Vorstand hält es für hinreichend wahrscheinlich, dass die Gesellschaft diesen
Rechtsstreit gewinnen wird. Die damit verbundenen Rechts- und Beratungskosten wurden erfolgswirksam erfasst.
Dürr befindet sich in einem Schiedsgerichtsverfahren in Bezug auf die Akquisition der Dürr AIS S.A.S.
Dürr hält es für hinreichend wahrscheinlich, dass die wesentlichen Ansprüche von Dürr durchgesetzt
werden können.
Das Schiedsgericht hat am 3. März 2003 im Rahmen einer Anhörung die Einsetzung eines unabhängigen Experten beschlossen.
21. Finanzinstrumente
Einsatz von Finanz-
Der Konzern verwendet Finanzderivate zur Minimierung der Auswirkungen von Wechselkurs- und
instrumenten
Zinssatzänderungen auf Zahlungsströme sowie von Änderungen des Zeitwerts der Forderungen und
Verbindlichkeiten. Zusätzlich werden Zinsswaps zur Optimierung der Zinszahlungen verwendet.
Dürr trägt für den Fall, dass die Geschäftspartner (Kreditinstitute) der nachfolgend beschriebenen
Finanzinstrumente ihre Verpflichtungen nicht erfüllen, das Risiko des Forderungsverlusts.
Alle Finanzderivate sowie die zugrunde liegenden Grundgeschäfte unterliegen einer täglichen internen
Kontrolle und Bewertung im Rahmen einer Vorstandsrichtlinie. Derivatkontrakte werden nur mit Banken
guter Bonität getätigt. Zinsswaps wurden nur mit deutschen Kreditinstituten abgeschlossen.
102
Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente ist auf die wirtschaftliche Absicherung des operativen
Geschäfts begrenzt.
Zeitwerte
Die Buch- und Zeitwerte der wesentlichen Finanzinstrumente zum 31. Dezember 2002 beziehungsweise 31. Dezember 2001 stellen sich wie folgt dar:
2002
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Angaben in Tsd. €
Bankverbindlichkeiten
Zinsswaps
Devisenterminkontrakte
2001
Buchwert
Zeitwert
Buchwert
Zeitwert
– 353.774
– 356.185
– 439.639
– 441.640
– 27.363
– 27.363
– 18.747
– 18.747
3.093
3.093
– 1.891
– 1.891
Der Zeitwert der Finanzinstrumente wurde auf Basis der folgenden Methoden und Annahmen
geschätzt:
Bei Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen, Wertpapieren und Verbindlichkeiten
entsprechen die Buchwerte aufgrund der kurzen Laufzeit dieser Instrumente annähernd den Zeitwerten. Bei langfristigen Verbindlichkeiten werden die Zeitwerte auf Basis der der Gesellschaft angebotenen aktuellen Zinssätze für Verbindlichkeiten mit ähnlichen oder gleichen Restlaufzeiten und
Laufzeiten geschätzt. Bei Devisenterminkontrakten wurden die Zeitwerte auf Basis der Differenz
zwischen dem vertraglich vereinbarten Wechselkurs und dem Terminkurs am Bilanzstichtag geschätzt.
Die Zeitwerte der Zinsgeschäfte ergeben sich aus den erwarteten abgezinsten zukünftigen Zahlungsströmen.
Bilanzierung und Ausweis
Dürr hat SFAS Nr. 133 zum 1. Januar 2001 erstmals angewandt. Zum Zeitpunkt der Einführung hat sich
von derivativen Finanz-
aus der Erstanwendung ein im „Kumulierten Übrigen Comprehensive Income“ zu berücksichtigender
instrumenten und Hedge
Verlust in Höhe von Tsd. € 1.021 (nach Abzug des Steueraufwands in Höhe von Tsd. € 652) ergeben.
Accounting (SFAS Nr. 133)
Wesentliche Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung auf die Gewinn- und Verlustrechnung
ergaben sich nicht.
Währungssicherungskontrakte und Zinsswaps werden in der Konzernbilanz zum Marktwert angesetzt.
Die Veränderungen des Marktwerts werden nach den Vorschriften des nachfolgend erläuterten
Cash Flow Hedge Accounting bilanziert, soweit sie dessen Anforderungen erfüllen. Alle übrigen
Veränderungen werden zum Bilanzstichtag erfolgswirksam gebucht.
Cash Flow Hedges
Zur Absicherung des Zinsrisikos in Bezug auf Veränderungen des Marktzinsniveaus bei Zinszahlungen
bestehender und erwarteter Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden Zinsswaps abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2002 wurden zudem zur Absicherung der Währungsrisiken aus dem
Zahlungszufluss und -abfluss erwarteter Einkaufs- und Verkaufstransaktionen Devisentermingeschäfte
abgeschlossen. Die hedgeeffektiven Veränderungen des Marktwerts von als Cash Flow Hedge
klassifizierten Zinsswaps und Devisentermingeschäften werden als gesonderter Eigenkapitalbestandteil im „Kumulierten Übrigen Comprehensive Income“ ausgewiesen. Mit der Realisierung der zukünftigen Transaktionen werden die im Eigenkapital erfassten Berechnungen der Zinsswaps und Devisentermingeschäfte in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht und als Zinsergebnis (Zinsswaps)
beziehungsweise Umsatzkosten (Devisentermingeschäfte) ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2002 wurde
Konzernabschluss der Dürr AG
103
ein Nettoverlust von Tsd. € 369 (2001: Nettoverlust in Höhe von Tsd. € 54) aus Zinsswaps aufgrund
von Ineffektivität im Zinsergebnis erfasst. Voraussichtlich werden in den nächsten zwölf Monaten
Tsd. € 3.813 (2001: Tsd. € 3.087) der im „Kumulierten Übrigen Comprehensive Income“ ausgewiesenen
Nettoverluste mit Eintreten der abgesicherten Zinszahlungen sowie Einkaufs- und Verkaufstransaktionen in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Zum 31. Dezember 2002 hatte Dürr derivative
Finanzinstrumente mit einer maximalen Laufzeit von 48 (2001: 50) Monaten im Bestand, um Zinsrisiken sowie Währungsrisiken geplanter Transaktionen abzusichern.
22. Zusätzliche lokale
Offenlegungserfordernisse
Befreiungsbedingungen
nach § 292a HGB
Als börsennotiertes Unternehmen macht die Dürr AG von der Möglichkeit Gebrauch, in Übereinstimmung mit § 292a HGB statt eines Konzernabschlusses nach deutschem Recht einen befreienden
Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen zu erstellen.
Befreiung nach § 264b HGB
Die Premier Manufacturing Support Services GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main, hat die Möglichkeit
der Befreiung von der Aufstellung eines Jahresabschlusses nach § 264b HGB wahrgenommen.
Befreiung von der
Die Gesellschaft Ingenieria Agullo S.A., Barcelona (Spanien), hat die Möglichkeit der Befreiung von
Erstellung eines spanischen
der Erstellung eines Konzernabschlusses nach spanischem Handelsrecht wahrgenommen.
Teilkonzernabschlusses
Wesentliche Unterschiede
Die wesentlichen Unterschiede zwischen US-GAAP und HGB Rechnungslegung in Bezug auf den
zwischen US-amerikanischer
Konzernabschluss der Dürr AG sind nachfolgend aufgeführt.
(US-GAAP) und deutscher
(HGB) Rechnungslegung
Hinter der deutschen und der US-amerikanischen Rechnungslegung stehen grundsätzlich unterschiedliche Betrachtungsweisen. Während die Rechnungslegung nach HGB das Vorsichtsprinzip und den
Gläubigerschutz in den Vordergrund stellt, ist die Bereitstellung entscheidungsrelevanter Informationen
für den Kapitalgeber das vorrangige Ziel der US-amerikanischen Rechnungslegung.
Der Vergleichbarkeit der Jahresabschlüsse – sowohl über verschiedene Geschäftsjahre hinweg als
auch von unterschiedlichen Unternehmen – sowie der periodengerechten Erfolgsermittlung werden
nach US-GAAP ein höherer Stellenwert eingeräumt als nach HGB.
Rückstellungen (SFAS Nr. 5, SFAS Nr. 87 und SFAS Nr. 88)
Rückstellungen werden in der US-amerikanischen Bilanzierungspraxis grundsätzlich nicht separat,
sondern unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen. Um die Vorschriften der entsprechenden EU-Richtlinie zu erfüllen, weist Dürr abweichend von der amerikanischen Bilanzierungspraxis Rückstellungen
weiterhin in der Bilanz gesondert aus.
104
Die Möglichkeiten zur Bildung von Rückstellungen sind in der US-amerikanischen Rechnungslegung
deutlich restriktiver geregelt als nach HGB. Rückstellungen sind zu bilden, wenn eine Verpflichtung
gegenüber einem Dritten besteht, die Inanspruchnahme wahrscheinlich und die voraussichtliche Höhe
des notwendigen Rückstellungsbetrags zuverlässig schätzbar ist.
Aufwandsrückstellungen sind nach US-amerikanischen Vorschriften nicht zulässig.
Pensionsrückstellungen werden nach US-amerikanischer Rechnungslegung, anders als nach deutschen
Bilanzierungsgrundsätzen, unter Berücksichtigung erwarteter Lohn- und Gehaltssteigerungen ermittelt.
Zur Berechnung wird nicht der im deutschen Steuerrecht geltende Abzinsungssatz von 6 % zugrunde
gelegt; vielmehr fließen in den US-GAAP-Wert die jeweiligen Realzinsen einzelner Länder ein.
Geschäfts- oder Firmenwert (SFAS Nr. 142)
Ein Geschäfts- oder Firmenwert muss nach US-amerikanischer Rechnungslegung aktiviert und jährlich,
beziehungsweise immer dann, wenn Anzeichen für eine Wertminderung gegeben sind, auf Wertminderung überprüft werden (Impairment Test). Die nach HGB mögliche planmäßige Abschreibung des
Geschäfts- oder Firmenwerts beziehungsweise eine mögliche Verrechnung mit dem Eigenkapital ist
nach US-GAAP nicht zulässig.
Unrealisierte Gewinne (SFAS Nr. 52 und SFAS Nr. 133)
Nach HGB sind dem Imparitätsprinzip zufolge nur unrealisierte Verluste zu bilanzieren, während nach
US-amerikanischer Rechnungslegung auch bestimmte unrealisierte Gewinne ausgewiesen werden
müssen. Dieser Unterschied zeigt sich insbesondere bei der Erfassung unrealisierter Gewinne aus der
Stichtagsbewertung von Fremdwährungsbeträgen und bei derivativen Finanzinstrumenten.
Langfristfertigung (SOP 81-1 und ARB Opinion Nr. 45)
Bei langfristigen Fertigungsaufträgen werden Erlöse und Aufwendungen nach deutschem Recht
entsprechend dem Realisationsprinzip gebucht, während nach US-amerikanischer Rechnungslegung –
entsprechend dem Grad der Fertigstellung – eine anteilige Gewinnrealisierung vorzunehmen ist
(Percentage-of-Completion-Methode).
Leasing (SFAS Nr. 13 und SFAS Nr. 98)
Die Aktivierung von Leasinggegenständen erfolgt nach US-amerikanischer Rechnungslegung nicht
beim rechtlichen, sondern beim wirtschaftlichen Eigentümer. Beim sogenannten Capital-Lease
(Absatzfinanzierung) liegen die Chancen und Risiken aus dem Eigentum am Leasinggegenstand überwiegend beim Leasingnehmer, ohne dass zugleich das rechtliche Eigentum auf diesen übergeht.
Nach US-amerikanischer Rechnungslegung wird ein solcher Capital-Lease wie ein Kauf behandelt.
Das heißt, der Leasingnehmer aktiviert den Leasinggegenstand und weist in gleicher Höhe eine
Verbindlichkeit aus, während der Leasinggeber eine Forderung aus Absatzfinanzierung und Umsatzerlöse aus dem Verkauf des Leasinggegenstands bucht.
Konzernabschluss der Dürr AG
105
Latente Steuern (SFAS Nr. 109)
Nach US-amerikanischer Rechnungslegung besteht Ansatzpflicht für aktive und passive latente
Steuern, die aus temporären Differenzen zwischen steuerlichen Wertansätzen und den Wertansätzen
in der Konzernbilanz entstehen. Steuerliche Verlustvorträge stellen wegen der künftig verminderten
Steuerzahlungen einen wirtschaftlichen Nutzen dar. Zum Zeitpunkt der Verlustentstehung ist daher der
künftige (latente) Steuervorteil in Abhängigkeit von seiner Realisierbarkeit zu aktivieren.
Derivative Finanzinstrumente (SFAS Nr. 133, SFAS Nr. 137 und SFAS Nr. 138)
Generell sind nach US-amerikanischer Rechnungslegung alle derivativen Finanzinstrumente mit
dem Marktwert anzusetzen. Unter bestimmten restriktiven Bedingungen kann nach US-amerikanischer
Rechnungslegung ein bilanziell zu berücksichtigender Sicherungszusammenhang vorliegen, der dazu
führt, dass Marktwertschwankungen von zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten nicht
unmittelbar als Aufwand beziehungsweise Ertrag ausgewiesen werden, sondern vorübergehend im
„Kumulierten Übrigen Comprehensive Income“ abgegrenzt werden. Die Kriterien für einen bilanziellen
Sicherungszusammenhang hängen von der Art der gesicherten Position und dem zur Sicherung
verwendeten Finanzinstrument ab. Sofern die Voraussetzungen für einen bilanziellen Sicherungszusammenhang nicht erfüllt sind, werden Wertschwankungen von derivativen Finanzinstrumenten in
der Periode ihres Anfalls als Aufwand beziehungsweise Ertrag berücksichtigt. Gemäß US-amerikanischer
Rechnungslegung gelten globale Sicherungen nicht als bilanzieller Sicherungszusammenhang.
Anteile im Fremdbesitz
Nach HGB werden entsprechend der Einheitstheorie die Anteile im Fremdbesitz als Bestandteil des
Eigenkapitals und des Jahresergebnisses gezeigt. Nach US-amerikanischer Rechnungslegung
werden entsprechend der Interessentheorie die Anteile im Fremdbesitz nicht als Bestandteil des
Eigenkapitals, sondern als separate Bilanzposition nach dem Eigenkapital ausgewiesen und der
auf die Minderheiten entfallende Anteil am Ergebnis als Aufwand beziehungsweise bei Verlusten
als Ertrag innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung gezeigt.
Deutscher Corporate
Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung wurde vom Vorstand und vom
Governance Kodex/Erklärung
Aufsichtsrat für die Dürr AG und die Carl Schenck AG abgegeben und den Aktionären zugänglich
nach § 161 AktG
gemacht.
Weitere Angaben
Die Beschäftigtenzahl betrug im Jahresdurchschnitt:
2002
Gewerbliche Mitarbeiter
5.720
5.658
Angestellte
6.572
6.630
Praktikanten/Auszubildende
328
273
12.620
12.561
Dürr beschäftigte zum 31. Dezember 2002 12.902 Mitarbeiter (2001: 12.675).
106
2001
Mitglieder des Vorstands
Stephan Rojahn
Frank Haun
Vorsitzender (seit 01. 01. 2003,
(bis 31. 03. 2003)
ordentliches Mitglied seit 01.10. 2002)
Carl Mahr Holding GmbH
Carl Schenck AG* (seit 12.12. 2002,
Carl Schenck Machines en Installaties B.V.*
Vorsitzender seit 01. 02. 2003)
(bis 16.12. 2002)
Dürr Systems GmbH* (seit 01.01. 2003,
Dürr Ecoclean Inc.* (bis 04. 03. 2003,
Vorsitzender seit 20. 01. 2003)
Vorsitzender)
Dürr Ecoclean Inc.* (seit 05. 03. 2003,
Ingenieria Agullo S.A.*
Vorsitzender)
Interautomation Inc., USA* (bis 31.10. 2002)
Dürr Inc.* (seit 22.10. 2002, Vorsitzender)
Interautomation Inc., CAN* (Vorsitzender)
Olpidürr S.p.A.* (seit 01. 01. 2003)
Nagahama Seisakusho Ltd.*
Verind S.p.A.* (seit 01. 01. 2003)
Schenck Avery Ltd.* (bis 11. 09. 2002)
Schenck Canada Inc.*
(bis 31.10. 2002, Vorsitzender)
Hans Dieter Pötsch
Schenck Corporation* (Vorsitzender)
Vorsitzender (bis 31.12. 2002)
Schenck Ltd.* (Vorsitzender)
Schenck Motorama Inc.*
Bizerba GmbH & Co. KG
(bis 08. 03. 2002, Vorsitzender)
Carl Schenck AG*
Schenck Pegasus Corporation* (bis
(bis 05.12. 2002, Vorsitzender bis 28. 06. 2002)
20.08.2002, Vorsitzender)
Dürr Systems GmbH*
Schenck Polska Sp. z o.o* (bis 30. 09. 2002)
(bis 31.12. 2002, Vorsitzender)
Schenck Slovakia spol. s r.o.* (bis 27.11. 2002)
Gottlieb Gühring OHG (Vorsitzender)
Schenck spol. s r.o.* (bis 18.11. 2002)
Schuler AG
Schenck Test Automation Ltd.*
Dürr AIS S.A.S.* (bis 28. 06. 2002)
(bis 19. 08. 2002)
Dürr Inc.* (bis 22.10. 2002, Vorsitzender)
SRH Systems Ltd.* (bis 21.10. 2002)
Olpidürr S.p.A.* (bis 31.12. 2002)
STIC-HAFROY S.A.*
Verind S.p.A.* (bis 31.12. 2002)
Dr. Norbert Klapper
Dr. Wolfgang Baur
Goodex AG (bis 11. 03. 2002)
Carl Schenck AG*
Premier Manufacturing Support Services L.P.*
INTX AG* (Vorsitzender)
Competence Call Center AG
Dürr Systems Spain S.A.*
Dürr Inc.*
Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder be-
Premier Manufacturing Support Services L.P.*
trugen im Geschäftsjahr 2002 Tsd. € 2.187. An
frühere Mitglieder der Geschäftsführung wurden
Bezüge in Höhe von Tsd. € 203 bezahlt. Die
Dr. Reinhold Grau
Pensionsrückstellungen für diesen Personenkreis
betragen zum 31. Dezember 2002 Tsd. € 2.183.
Dürr AIS S.A.S.* (bis 28. 06. 2002)
Dürr Ltd.*
Dürr Systems Spain S.A.*
Olpidürr S.p.A.*
Verind S.p.A.*
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien
* Konzernmandat
Konzernabschluss der Dürr AG
107
Mitglieder des Aufsichtsrats
Dr.-Ing. E. h. Heinz Dürr1
Benno Eberl2
Unternehmer, Berlin
Gewerkschaftssekretär der IG Metall
Vorsitzender
Verwaltungsstelle Stuttgart
Benteler AG
ThyssenKrupp Aufzüge GmbH
Dussmann AG & Co. KGaA
(Stv. Vorsitzender)
Krone GmbH (Vorsitzender)
ThyssenKrupp Elevator AG (Stv. Vorsitzender)
Stinnes AG
Carl-Zeiss-Stiftung (Stiftungskommissar)
Landesbank Baden-Württemberg
Prof. Dipl.-Ing. Jörg Menno Harms
(Mitglied im Verwaltungsrat)
Vorsitzender der Geschäftsführung der Hewlett
Packard GmbH und Holding GmbH, Böblingen
Peter Weingart1
Heraeus Holding GmbH
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats
Jenoptik AG
der Dürr AG, Stuttgart
Württembergische Hypothekenversicherung AG
Stv. Vorsitzender
CA Leuze GmbH & Co. KG
(Mitglied im Verwaltungsrat)
Dürr Systems GmbH* (Stv. Vorsitzender)
Groz Beckert KG (Stv. Vorsitzender)
Prof. Dr. Norbert Loos1, 2
Dr. Tessen von Heydebreck
Geschäftsführender Gesellschafter
Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank AG,
der Loos Beteiligungs-GmbH, Stuttgart
Frankfurt/Main
Stv. Vorsitzender
BASF AG
Behr GmbH & Co. (Stv. Vorsitzender)
BVV Versicherungsverein des
BWK GmbH
Bankgewerbes a.G.
Unternehmensbeteiligungsgesellschaft
Deutsche Bank Privat- und
Carl Schenck AG*
Geschäftskunden AG*
(Vorsitzender 29. 06. 2002 – 31. 01. 2003)
Dt. Euroshop AG*
Dr. Haas GmbH (Vorsitzender)
DWS Investment GmbH*
Hans R. Schmid Holding AG (Vorsitzender)
Gruner + Jahr AG
LTS Lohmann Therapie-Systeme AG
Deutsche Bank Polska S.A.* (Vorsitzender)
(Vorsitzender)
Deutsche Bank OOO, Moskau* (Vorsitzender)
TDS Informationstechnologie AG
Deutsche Bank Rt., Budapest* (Vorsitzender)
Trumpf GmbH + Co. KG
Deutsche Bank Luxembourg S.A.*
LTS AG, USA (Vorsitzender)
(Vorsitzender)
EFG Eurobank Ergasias S.A.
Lieselotte Dedek-Fried 2
Mitglied des Betriebsrats der Schenck
RoTec GmbH, Darmstadt
108
Werner Kramp
Dr. Heinz Gerd Stein2
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der
Unternehmensberater, Duisburg
Carl Schenck AG, Darmstadt
Bis 30. 09. 2002 Mitglied des Vorstands der
ThyssenKrupp AG, Duisburg und Essen
Peter Krüger
AXA Versicherung AG
Leiter kaufmännische Auftragsabwicklung
Bankgesellschaft Berlin AG
der Dürr Systems GmbH, Stuttgart
Howaldtswerke-Deutsche Werft AG
Landesbank Berlin – Girozentrale –
WILO AG
Günter Lorenz1
Evangelisches und Johanniter Klinikum
Erster Bevollmächtigter der IG Metall
Duisburg/Dinslaken/Oberhausen gem. GmbH
Verwaltungsstelle Darmstadt
Hülskens Holding GmbH & Co.
Institut für Management und Technologie IMT
Siemens VDO Automotive AG
Berlin GmbH
INTAC International, Inc.
Kunststoffwerk Philippine GmbH & Co. KG
Joachim Schielke
(Vorsitzender)
Mitglied des Vorstands der Landesbank
Saarpor Klaus Eckhardt GmbH Neunkirchen
Baden-Württemberg, Stuttgart
Kunststoffe KG (Vorsitzender)
Thumann & Heitkamp Verwaltungs-GmbH
ICS Informatik Consulting Systems AG
ThyssenKrupp Budd Company
Internationales Bankhaus Bodensee AG
ThyssenKrupp Elevator Holding Corp.
(Vorsitzender)
Süd Private Equity Management
GmbH & Co. KGaA (Vorsitzender)
MKB Mittelrheinische Bank GmbH
(Stv. Vorsitzender)
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen
MMV Leasing GmbH (Stv. Vorsitzender
im Geschäftsjahr 2002 Tsd. € 392.
des Beirats)
Rehabilitationsklinik Bad Wurzach GmbH
1
Mitglied Vermittlungsausschuss und Personalausschuss
Mitglied Bilanzausschuss
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien
* Konzernmandat
2
Konzernabschluss der Dürr AG
109
23. Entwicklung des Konzernanlagevermögens
Geleistete
Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen,
Anzahlungen auf
Geschäfts-
gewerbliche
immaterielle
oder
Schutzrechte und
Vermögens-
Firmenwerte
ähnliche Rechte
gegenstände
Gesamt
354.375
55.724
240
410.339
439
11
–
450
–
12.693
–
12.693
Angaben in Tsd. €
Kumulierte Anschaffungswerte
zum 01. 01. 2002
Änderung Konsolidierungskreis
Zugänge
Abgänge
–
3.033
–
3.033
724
– 545
–
179
355.538
64.850
240
420.628
Kumulierte Abschreibungen
zum 01. 01. 2002
–
25.689
43
25.732
Änderung Konsolidierungskreis
–
3
–
3
Zugänge
–
6.666
53
6.719
Abgänge
–
2.450
–
2.450
Umbuchungen
–
176
–
176
Kumulierte Abschreibungen
zum 31.12. 2002
–
30.084
96
30.180
Umbuchungen
Kumulierte Anschaffungswerte
zum 31.12. 2002
Restbuchwerte zum 31.12. 2002
355.538
34.766
144
390.448
Restbuchwerte zum 31.12. 2001
375.547
31.935
226
407.708
Sachanlagen
Grundstücke,
grundstücksgleiche
Rechte und Bauten
Andere Anlagen,
einschließlich der
Technische
Betriebs-
Geleistete
Bauten auf fremden
Anlagen und
und Geschäfts-
Anzahlungen und
Grundstücken
Maschinen
ausstattung
Anlagen im Bau
Gesamt
198.798
76.028
137.521
1.579
413.926
–
–
75
–
75
Zugänge
4.713
6.098
14.988
3.603
29.402
Abgänge
876
3.151
9.842
1.104
14.973
Umbuchungen
159
830
– 606
– 562
– 179
202.794
79.805
142.136
3.516
428.251
58.905
54.850
102.284
–
216.039
Angaben in Tsd. €
Kumulierte Anschaffungswerte
zum 01. 01. 2002
Änderung Konsolidierungskreis
Kumulierte Anschaffungswerte
zum 31.12. 2002
Kumulierte Abschreibungen
zum 01. 01. 2002
Änderung Konsolidierungskreis
–
–
11
–
11
Zugänge
6.680
6.153
14.514
–
27.347
Abgänge
1.525
2.779
8.838
–
13.142
79
78
– 333
–
– 176
64.139
58.302
107.638
–
230.079
Umbuchungen
Kumulierte Abschreibungen
zum 31.12. 2002
110
Restbuchwerte zum 31.12. 2002
138.655
21.503
34.498
3.516
198.172
Restbuchwerte zum 31.12. 2001
150.967
23.494
38.695
1.756
214.912
Finanzanlagen
Beteiligungen
Wertpapiere
an assoziierten
Sonstige
des
Sonstige
Unternehmen
Beteiligungen
Anlagevermögens
Ausleihungen
Gesamt
23.688
Angaben in Tsd. €
Kumulierte Anschaffungswerte
zum 01. 01. 2002
19.001
2.129
553
2.005
Zugänge
596
–
27
203
826
Abgänge
146
25
22
45
238
–
–
21
– 21
–
19.451
2.104
579
2.142
24.276
Umbuchungen
Kumulierte Anschaffungswerte
zum 31.12. 2002
Kumulierte Abschreibungen
zum 01. 01. 2002
1.609
200
–
–
1.809
Zugänge
–
–
–
–
–
Abgänge
–
–
–
–
–
Kumulierte Abschreibungen
zum 31.12. 2002
1.609
200
–
–
1.809
Restbuchwerte zum 31.12. 2002
17.842
1.904
579
2.142
22.467
Restbuchwerte zum 31.12. 2001
18.404
1.929
559
2.581
23.473
Konzernabschluss der Dürr AG
111
24. Aufstellung des Anteilsbesitzes zum Konzernabschluss
In der Aufstellung des Anteilsbesitzes zum Konzernabschluss der Dürr AG sind nach § 313 Abs. 2 Nr. 4 HGB ausgewählte Gesellschaften
aufgeführt.
Mitarbeiter
Anteil am
Name und Sitz
(Stichtag, ohne
Kapital
Eigenkapital
Umsatzerlöse
in %
in Tsd. €
in Tsd. €
Auszubildende)
100
163.816
354.151
1.165
Deutschland
Dürr Systems GmbH, Stuttgart
Dürr Automotion GmbH,
100
30.100
173.645
354
Dürr Environmental GmbH, Stuttgart1
100
5.100
24.442
45
INTX AG, Stuttgart1
100
4.994
–
4
Dürr Ecoclean GmbH, Filderstadt1
100
57.700
114.710
348
Dürr Ecoclean International GmbH, Stuttgart1
100
313.802
–
–
Dürr Holding GmbH, Stuttgart1
100
52
–
–
100
100
–
–
161
Dürr Ecoservice GmbH,
112
Stuttgart1
Stuttgart1
Premier Manufacturing Support Services
GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main
100
– 883
4.774
Dürr AIS GmbH, Butzbach1
100
2.498
40.056
95
Dürr Somac GmbH, Chemnitz1
100
500
31.743
144
DSEngineering GmbH, Darmstadt1
100
938
6.713
53
Carl Schenck AG, Darmstadt
96
96.681
–
56
Schenck Pegasus GmbH, Darmstadt1
96
6.430
69.962
341
Schenck RoTec GmbH, Darmstadt1
96
9.225
80.294
481
Schenck Process GmbH, Darmstadt1
96
11.249
70.853
425
Schenck Fertigungs & Service GmbH, Darmstadt1
96
6.136
44.332
449
Waagen und Maschinen Ed. Schmitt & Cie. GmbH, Darmstadt1
96
5.076
–
–
Schenck Atis GmbH, Darmstadt1
96
512
–
–
Schenck Immobilien & Service GmbH, Darmstadt1
96
12.540
18.746
37
Schenck Final Assembly Products GmbH, Püttlingen1
96
5.981
79.870
338
Mitarbeiter
Anteil am
Name und Sitz
(Stichtag, ohne
Kapital
Eigenkapital
Umsatzerlöse
in %
in Tsd. €
in Tsd. €
100
1.327
6.951
Auszubildende)
Andere EU-Länder
Dürr Anlagenbau GmbH, Zistersdorf/Österreich
Schenck Ges.m.b.H., Braunau/Österreich
79
96
523
4.567
36
Dürr Ltd., Warwick/Großbritannien
100
4.898
45.758
107
Henry Filters (Europe) Ltd., Warwick/Großbritannien
100
1.003
3.062
10
Premier Manufacturing Support Services (UK) Ltd.,
Warwick/Großbritannien
100
1.389
21.190
664
96
4.016
19.935
56
Schenck Automation Systems Ltd., Banbury/Großbritannien
96
1.225
12.620
38
Schenck Test Automation Ltd., Worcester/Großbritannien
96
589
7.321
42
SRH Systems Ltd., Worcester/Großbritannien
54
– 188
245
1
STIC-HAFROY S.A., Loué/Frankreich
100
21.418
49.808
316
Dürr Automotion S.A., Massy/Frankreich
100
5.858
28.964
123
Dürr AIS S.A.S., Courbevoie/Frankreich
100
2.292
188.841
262
96
2.852
24.573
50
Dürr Systems Spain S.A., San Sebastian/Spanien
100
7.047
55.249
157
Ingenieria Agullo S.A., Barcelona/Spanien
100
6.674
14.335
114
Industrias Schenck S.A., Madrid/Spanien
96
2.166
10.113
41
Olpidürr S.p.A., Novegro di Segrate/Italien
65
2.595
20.793
77
Verind S.p.A., Rodano/Italien
50
4.650
13.795
69
Polisistem S.r.l., Turin/Italien
29
1.364
1.763
14
CPM S.p.A., Beinasco/Italien
50
931
6.332
54
Schenck Ltd., Banbury/Großbritannien
Schenck S.A., Le Pecq/Frankreich
IMPIND S.p.A., Mailand/Italien
100
339
–
–
Schenck Italia S.r.l., Paderno Dugnano/Italien
96
197
4.848
24
Premier Manufacturing Support Services L.P.,
Trollhättan/Schweden
95
100
1.864
3.736
Schenck Vaegt- og Maskinfabrik A.p.s., Kopenhagen/Dänemark
96
106
911
3
Carl Schenck Machines en Installaties B.V., Rotterdam/Niederlande
96
480
2.461
16
100
– 44
53
14
Premier Manufacturing Support Services B.V., Born/Niederlande
1
Ergebnisabführungsvertrag mit der jeweiligen Obergesellschaft
Erstkonsolidierung zum 1. Januar 2002
3 Schutzklausel nach § 286 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 HGB beziehungsweise § 313 Abs. 3 HGB
2
Unter Bezugnahme auf § 286 Abs. 3 Nr. 2 HGB beziehungsweise § 313 Abs. 3 HGB werden zu den Beteiligungen der Dürr Inc., Plymouth, Michigan/ USA, keine Angaben gemacht.
In der Aufstellung des Anteilsbesitzes sind nach § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB beziehungsweise § 313 Abs. 2 Nr. 4 HGB ausgewählte Gesellschaften aufgeführt.
Eine vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes ist beim Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart hinterlegt.
Konzernabschluss der Dürr AG
113
Mitarbeiter
Anteil am
Name und Sitz
(Stichtag, ohne
Kapital
Eigenkapital
Umsatzerlöse
in %
in Tsd. €
in Tsd. €
Auszubildende)
Sonstige europäische Länder
Schenck Industrie-Beteiligungen AG, Glarus/Schweiz
96
16.331
–
–
Dürrpol Sp. z o.o., Warschau/Polen
100
2.386
19.052
147
Premier Manufacturing Support Services Poland Sp. z o.o.,
Gliwice/Polen
100
1.317
5.119
308
96
485
3.350
23
Agullo Chekia, spol. s r.o., Oslavany/Tschechische Republik
100
1.101
1.973
36
Premier Manufacturing Support Services s r.o.,
Mladá Boleslav/Tschechische Republik
100
258
1.561
161
18
Schenck Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen
Schenck spol. s r.o., Prag/Tschechische Republik
96
689
3.674
Schenck Slovakia spol. s r.o., Bratislava/Slowakei
96
193
939
8
Schenck Ukraina TOW, Kiew/Ukraine2
96
70
1.608
16
Nordamerika/Zentralamerika
Dürr Inc., Plymouth, Michigan/ USA3
100
81.576
433.024
3.471
Dürr Automation Inc., Wixom, Michigan/ USA
100
19.118
55.676
121
Henry Filters Inc., Bowling Green, Ohio/ USA
100
17.486
22.921
82
H. R. Black Co. Inc., Warren, Michigan/ USA
100
3.561
5.616
19
Dürr Ecoclean Inc., Plymouth, Michigan/ USA
100
12.749
–
–
100
–
–
–
100
–
–
–
Schenck Corporation, Deer Park, New York/ USA
96
28.562
–
3
Schenck RoTec Inc., Deer Park, New York/ USA
96
17.028
–
–
Schenck Turner Inc., Orion, Michigan/ USA
96
4.092
10.529
77
Schenck Trebel Corporation, Deer Park, New York/USA
96
15.185
16.384
69
Schenck Pegasus Corporation, Troy, Michigan/ USA
96
11.117
12.255
83
Schenck AccuRate Inc., Whitewater, Wisconsin/ USA
96
19.834
22.446
117
Schenck Motorama Inc., Farmington, Michigan/ USA
96
174
–
–
100
2.222
2.931
82
Behr Robotics Inc., Auburn Hills,
Michigan/ USA3
Dürr Sigma Systems Inc., Wixom, Michigan/ USA3
Premier Manufacturing Support Services of Canada, Ltd.,
Alliston/Kanada
114
Schenck Canada Inc., Toronto, Ontario/Kanada
96
7.076
–
–
Interautomation Inc., Oakville, Ontario/Kanada
96
1.468
8.079
47
Dürr de México, S.A. de C.V., Naucalpan de Juarez/Mexiko
100
– 140
15.002
69
Productos Industriales, S.A. de C.V., Naucalpan de Juarez/Mexiko
100
576
–
–
Mitarbeiter
Anteil am
(Stichtag, ohne
Kapital
Eigenkapital
Umsatzerlöse
in %
in Tsd. €
in Tsd. €
100
3.732
24.557
116
96
2.537
8.959
108
100
134
2.719
13
96
257
2.894
24
Dürr India Private Ltd., Chennai/Indien
100
752
5.601
27
Schenck Avery Ltd., Noida (U.P.)/Indien
71
510
3.756
135
Schenck Jenson & Nicholson Ltd., Ranchi/Indien
48
3.197
3.575
206
Carl Schenck Singapore Pte., Ltd., Singapur/Singapur
96
74
408
3
Dürr Korea Inc., Seoul/Südkorea
90
5.632
15.017
53
Schenck Korea Ltd., Seoul/Südkorea
64
– 709
652
5
100
3.068
13.038
70
Schenck Shanghai Testing Machinery Corporation Ltd.,
Schanghai/V. R. China
48
3.535
6.556
402
Schenck Shanghai Machinery Corporation Ltd.,
Schanghai/V. R. China
95
764
2.921
79
Name und Sitz
Auszubildende)
Südamerika
Dürr Brasil Ltda., São Paulo/Brasilien
Schenck do Brasil Indùstria e Comercio Ltda., São Paulo/Brasilien
Afrika/Asien/Australien
Dürr South Africa (Pty.) Ltd., Port Elizabeth/Südafrika
Schenck Africa (Pty.) Ltd., Johannesburg/Südafrika
Dürr Paintshop Equipment and Engineering (Shanghai) Co. Ltd.,
Schanghai/V. R. China
Dürr Japan K.K., Yokohama/Japan
100
97
113
5
Nagahama Seisakusho Ltd., Osaka/Japan
48
11.802
23.217
91
Schenck Australia (Pty.) Ltd., Gladesville/Australien
71
4.762
30.756
45
1
Ergebnisabführungsvertrag mit der jeweiligen Obergesellschaft
Erstkonsolidierung zum 1. Januar 2002
3 Schutzklausel nach § 286 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 HGB beziehungsweise § 313 Abs. 3 HGB
2
Unter Bezugnahme auf § 286 Abs. 3 Nr. 2 HGB beziehungsweise § 313 Abs. 3 HGB werden zu den Beteiligungen der Dürr Inc., Plymouth, Michigan/ USA, keine Angaben gemacht.
In der Aufstellung des Anteilsbesitzes sind nach § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB beziehungsweise § 313 Abs. 2 Nr. 4 HGB ausgewählte Gesellschaften aufgeführt.
Eine vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes ist beim Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart hinterlegt.
Konzernabschluss der Dürr AG
115
Dürr weltweit
Deutschland
Premier Manufacturing Support
Services GmbH & Co. KG
Stuttgart, Tel.: +49 -711-13 60
E-Mail: [email protected]
Dürr AG
Stuttgart, Tel.: +49 -711-13 60
E-Mail: [email protected]
Dürr Ecoclean GmbH
Filderstadt, Tel.: +49 -711-7 00 60
E-Mail: [email protected]
Carl Schenck AG
Darmstadt, Tel.: +49 - 61 51- 3 20
E-Mail: [email protected]
Monschau, Tel.: +49 -24 72- 8 30
E-Mail: [email protected]
Fludicon GmbH
Darmstadt, Tel.: +49 - 61 51-2 79 86
E-Mail: [email protected]
Schenck Fertigungs &
Service GmbH
Darmstadt, Tel.: +49 - 61 51- 32 20 61
E-Mail: [email protected]
INTX AG
Stuttgart, Tel.: +49 -711-13 60
E-Mail: [email protected]
Schenck Immobilien &
Service GmbH
Darmstadt, Tel.: +49 - 61 51- 32 27 84
E-Mail: [email protected]
Dürr Systems GmbH
Stuttgart, Tel.: +49 -711-13 60
E-Mail: [email protected]
Bietigheim-Bissingen, Tel.: +49 -71 42-7 80
E-Mail: [email protected]
Ochtrup, Tel.: +49 -25 53 - 92 70
E-Mail: [email protected]
Schenck Pegasus GmbH
Darmstadt, Tel.: +49 - 61 51-32 30 98
E-Mail: [email protected]
Schenck Process GmbH
Darmstadt, Tel.: +49 - 61 51- 3210 28
E-Mail: [email protected]
Dürr AIS GmbH
Butzbach, Tel.: +49 - 60 33 - 8 05 00
E-Mail: [email protected]
Dürr Environmental GmbH
Stuttgart, Tel.: +49 -711-13 60
E-Mail: [email protected]
Dürr Automotion GmbH
Stuttgart, Tel.: +49 -711-13 60
E-Mail: [email protected]
Braunschweig, Tel.: +49 - 5 31-215 90
E-Mail: [email protected]
Schenck RoTec GmbH
Darmstadt, Tel.: +49 - 61 51- 32 2311
E-Mail: [email protected]
DSEngineering GmbH
Darmstadt, Tel.: +49 - 61 51- 32 39 43
E-Mail: [email protected]
116
Schenck do Brasil Industria e
Comercio Ltda.
São Paulo, Tel.: +55 -11- 56 33 35 00
E-Mail: [email protected]
China
Dürr Paintshop Equipment and
Engineering Co. Ltd.
Schanghai, Tel.: +86 -21- 6219 3719
E-Mail: [email protected]
Premier Automobile
Manufacturing Support Services
(Shanghai) Co. Ltd.
Schanghai, Tel.: +86 -21- 50 64 32 04
E-Mail: [email protected]
Carl Schenck AG
Peking, Tel.: +86 -10 - 6512 35 95
E-Mail: [email protected]
Premier Servicios de Soporte para
Manufacturas Argentina S.A.
Cap. Fed. Buenos Aires, Tel.: +55 -11- 56 33 36 84
E-Mail: [email protected]
Schenck (Tianjin) Mineral
Systems Ltd.
Tianjin, Tel.: +86 -22- 88 35 0218
E-Mail: [email protected]
Australien
Schenck Shanghai Machinery
Corporation Ltd.
Schanghai, Tel.: +86 -21- 62 65 96 63
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
Schenck Australia (Pty.) Ltd.
Baulkham Hills, Tel.: +61-2- 98 9410 01
E-Mail: [email protected]
Gladesville, Tel.: +61-2- 98 79 44 40
E-Mail: [email protected]
Final Assembly Systems
Schenck Shanghai Testing
Machinery Corporation Ltd.
Schanghai, Tel.: +86 -21- 3 06 45 99
Dänemark
Schenck Vægt- og
Maskinfabrik ApS
Bagsvaerd, Tel.: +45 - 44- 98 22 55
E-Mail: [email protected]
Schenck Final Assembly
Products GmbH
Püttlingen, Tel.: +49 - 68 98- 69 20
E-Mail: [email protected]
Paint Systems
Premier Brasil Servicos de Suporte
para Industria Ltda.
São Paulo, Tel.: +55 -11- 56 33 36 84
E-Mail: [email protected]
Schanghai, Tel.: +86 -21- 0 64 7216 56
E-Mail: [email protected]
Belgrave, Tel.: +61-3- 97 54 66 33
E-Mail: [email protected]
Dürr Somac GmbH
Chemnitz, Tel.: +49 -3718 -12 20
E-Mail: [email protected]
Dürr Brasil Ltda.
São Paulo, Tel.: +55 -11- 56 33 35 00
E-Mail: [email protected]
Argentinien
Darmstadt, Tel.: +49 - 6151- 32 42 01
E-Mail: [email protected]
Grenzach-Wyhlen, Tel.: +49 -76 24 -3 10
E-Mail: [email protected]
Brasilien
Services
Ecoclean
Measuring Systems
Frankreich
Schenck Jenson & Nicholson Ltd.
Ranchi, Tel.: +91- 6 51-29 07 34
E-Mail: [email protected]
Dürr AIS S.A.S.
Courbevoie, Tel.: +33-1- 43 34 74 00
E-Mail: [email protected]
Dürr Automotion S.A.
Massy, Tel.: +33-1- 69 93 29 00
E-Mail: [email protected]
STIC-HAFROY S.A.
Loué, Tel.: +33-2- 43 39 78 00
E-Mail: [email protected]
Großbritannien
Dürr Ltd.
Warwick, Tel.: +44 -19 26 - 4188 00
E-Mail: [email protected]
Premier Manufacturing Support
Services (UK) Ltd.
Warwick, Tel.: +44 -19 26 - 47 40 50
E-Mail: [email protected]
Olpidürr S.p.A.
Novegro di Segrate, Tel.: +39 - 02-70 2121
E-Mail: [email protected]
CPM S.p.A.
Beinasco, Tel.: +39 - 011- 3 98 8411
E-Mail: [email protected]
Niederlande
Schenck Italia S.r.l.
Genua, Tel.: +39 - 010 - 4199 55
E-Mail: [email protected]
Paderno Dugnano, Tel.: +39 - 02- 9100 24 52
E-Mail: [email protected]
Schenck Automation Systems Ltd.
Banbury, Tel.: +44 -12 95 -251122
E-Mail: [email protected]
Dürr Japan K.K.
Yokohama, Tel.: +81- 45 - 4 75 36 71
E-Mail: [email protected]
Schenck Ltd.
Banbury, Tel.: +44 -12 95 -251122
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
Nagahama Seisakusho Ltd.
Osaka, Tel.: +81-7 26 - 96 33 01
E-Mail: [email protected]
Schenck-TKS Test Systems Ltd.
Kanagawa, Tel.: +81- 4 27- 80 53 81
E-Mail: [email protected]
Premier Manufacturing Support
Services B.V.
Born, Tel.: +31- 46 - 4 89 42 87
E-Mail: [email protected]
Carl Schenck Machines en
Installaties B.V.
Rotterdam, Tel.: +31-10 - 411 75 40
E-Mail: [email protected]
Österreich
Dürr Anlagenbau Ges.m.b.H.
Zistersdorf, Tel.: +43 -25 32-25 46
E-Mail: [email protected]
Schenck Ges.m.b.H.
Braunau, Tel.: +43 -77 22- 62 38 70
E-Mail: [email protected]
Polen
Kanada
Indien
Premier Manufacturing Support
Services of Canada Ltd.
Alliston, Tel.: +1-7 05- 4 35 50 77
E-Mail: [email protected]
Dürr India Pvt. Ltd.
Chennai, Tel.: +91- 44 - 4 32 36 20
E-Mail: [email protected]
Interautomation Inc.
Oakville, Tel.: +1-9 05 - 8 27 77 55
E-Mail: [email protected]
Schenck Avery Ltd.
Noida, Tel.: +91-12 02- 56 3174 79
E-Mail: [email protected]
Paint Systems
Dürr de Mexico S.A. de C.V.
Naucalpan de Juarez, Tel.: +52- 5- 5 53 291188
E-Mail : [email protected]
Verind S.p.A.
Rodano, Tel.: +39 - 02- 95 32 09 74
E-Mail: [email protected]
Japan
SRH Systems Ltd.
Worcester, Tel.: +44 -19 05 - 6133 61
E-Mail: [email protected]
Mexiko
Premier Manufacturing
Support Services de Mexico,
S. de R.L. de C.V.
Saltillo, Tel.: +52- 8 - 4 4416 86 87
E-Mail : [email protected]
Henry Filters (Europe) Ltd.
Warwick, Tel.: +44 -19 26 - 47 40 30
E-Mail: [email protected]
Schenck Test Automation Ltd.
Worcester, Tel.: +44 -19 05 - 6133 61
E-Mail: [email protected]
Schenck Americas S.A.
Bogota, Tel.: +57-13- 60 33 70
E-Mail: [email protected]
Italien
Polisistem S.r.l.
Turin, Tel.: +39 - 011- 6126 26
E-Mail: [email protected]
Schenck S.A.
Le Pecq, Tel.: +33-1-30 0913 00
E-Mail: [email protected]
Kolumbien
Dürrpol Sp. z o.o.
Radom, Tel.: +48- 48 - 3 610100
E-Mail: [email protected]
Warschau, Tel.: +48 - 22- 6 25 7106
E-Mail: [email protected]
Premier Manufacturing Support
Services Poland Sp. z o.o
Gliwice, Tel.: +48 - 32-2 70 98 34
E-Mail: [email protected]
Schenck Polska Sp. z o.o.
Warschau, Tel.: +48 -22- 6 65 4011
E-Mail: [email protected]
Final Assembly Systems
Services
Ecoclean
Measuring Systems
Dürr weltweit
117
Russland
Südafrika
Dürr Systems GmbH, Büro Moskau
Moskau, Tel.: +7- 0 95 - 9 26 06 26
E-Mail: [email protected]
Dürr South Africa Ltd.
Port Elizabeth, Tel.: +27- 41- 3 63 58 88
E-Mail: [email protected]
Schweden
Schenck Africa (Pty.) Ltd.
Johannesburg, Tel.: +27-11- 4 93 53 40
E-Mail: [email protected]
Premier Manufacturing Support
Services A.B.
Trollhättan, Tel.: +46 - 5 20 -7 93 61
E-Mail: [email protected]
Singapur
Schenck Korea Ltd.
Seoul, Tel.: +82-2- 5 62 72 96
E-Mail: [email protected]
Slowakische Republik
Premier Manufacturing Support
Services (Thailand) Co., Ltd.
Bangkok, Tel.: +86 -21- 50 64 32 04
Tschechische Republik
Spanien
Premier Manufacturing Support
Services s r.o.
Mladá Boleslav, Tel.: +42- 03 -2 62 0215
E-Mail: [email protected]
Dürr Systems Spain S.A.
Madrid, Tel.: +34 - 91- 5 5176 63
E-Mail: [email protected]
San Sebastian, Tel.: +34 - 9 43 - 3170 00
E-Mail: [email protected]
Schenck spol. s r.o.
Prag, Tel.: +42- 02- 33 09 4111
E-Mail: [email protected]
Valladolid, Tel.: +34 - 9 83 - 39 70 02
E-Mail: [email protected]
Viladecans, Tel.: +34 - 93 - 6 47 25 25
E-Mail: [email protected]
Ingenieria Agullo S.A.
Barcelona, Tel.: +34 - 93 -2 921100
E-Mail: [email protected]
Industrias Schenck S.A.
Madrid, Tel.: +34 - 91-7 4619 80
E-Mail: [email protected]
Paint Systems
118
Somerville, Tel.: +1- 9 08 - 6 85 46 00
E-Mail: [email protected]
Dürr Industries Inc.
Plymouth, Tel.: +1-7 34- 4 59 68 00
E-Mail: [email protected]
ACCO Systems Inc.
Warren, Tel.: +1- 5 86 -7 55 75 00
E-Mail: [email protected]
Dürr Production Systems Inc.
Farmington, Tel.: +1-2 48 - 4 78 35 00
E-Mail: [email protected]
Thailand
Schenck Slovakia spol. s r.o.
Bratislava, Tel.: +42-12- 55 56 34 70
E-Mail: [email protected]
Dürr Environmental Inc.
Plymouth, Tel.: +1-7 34- 4 59 68 00
E-Mail: [email protected]
Dürr Inc.
Plymouth, Tel.: +1-7 34- 4 59 68 00
E-Mail: [email protected]
Südkorea
Dürr Korea Inc.
Seoul, Tel.: +82-2- 5 69 22 44
E-Mail: [email protected]
Carl Schenck Singapore Pte., Ltd.
Singapur, Tel.: +65 -7 75 80 98
E-Mail: [email protected]
Dürr AIS Inc.
Wixom, Tel.: +1-2 48 - 6 68 2100
E-Mail: [email protected]
Premier Manufacturing Support
Services L.P.
Cincinnati, Tel.: +1- 513 -7 3135 90
E-Mail: [email protected]
Dürr Automation Inc.
Wixom, Tel.: +1-2 48 - 9 60 46 30
E-Mail: [email protected]
Henry Filters Inc.
Bowling Green, Tel.: +1- 419 - 3 52 75 01
E-Mail: [email protected]
H.R. Black Co. Inc.
Sterling Heights, Tel.: +1- 5 86 -2 64 20 20
E-Mail: [email protected]
Schenck AccuRate Inc.
Deer Park, Tel.: +1- 6 31-2 42 4010
E-Mail: [email protected]
Ukraine
Schenck Ukraina TOW
Kiew, Tel.: +38 - 0 44 - 4 90 26 96
E-Mail: [email protected]
Whitewater, Tel.: +1-2 62- 4 73 24 41
E-Mail: [email protected]
USA
Schenck Pegasus Corporation
Troy, Tel.: +1-2 48 - 6 89 90 00
E-Mail: [email protected]
Behr Systems Inc.
Auburn Hills, Tel.: +1-2 48 -745 85 00
E-Mail: [email protected]
Schenck Turner Inc.
Orion, Tel.: +1-2 48 - 3 77 21 00
E-Mail: [email protected]
Final Assembly Systems
Services
Ecoclean
Measuring Systems
Herausgeber:
Dürr Aktiengesellschaft
Otto-Dürr-Straße 8
D -70435 Stuttgart
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