Entdecke die Möglichkeiten
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Top-Thema: Grüne IT Virtualisierung ist grün Entdecke die Möglichkeiten Virtualisierung ist seit Jahren der Top-Trend im IT-Business. Während sich die Vordenker über »Virtualisierung 2.0« Gedanken machen, etablieren sich die Lösungen langsam vom KMU bis zum Großkonzern. Die treibende Kraft ist meist Kostenersparnis – dabei hat diese Technik soviel mehr zu bieten, von Hochverfügbarkeit bis zum grünen Rechenzentrum. 62 W ie groß der Boom rund um das Thema Virtualisierung ist, belegen einschlägige Studien eindrucksvoll: So setzen einer Untersuchung der Experton Group zufolge 38 Prozent von 232 befragten Unternehmen Virtualisierung in ihrem Unternehmen bereits ein. Mehr als jede zweite Firma plant außerdem auch in Zukunft auf Virtualisierung zu setzen. Die Nase vorn haben dabei Großunternehmen, von denen über 60 Prozent mit Virtualisierung planen, aber auch kleine Firmen und vor allem der Mittelstand versprechen sich viel von dieser Technik. Und auch bei den ITTrends für dieses Jahr ist Virtualisierung wieder vertreten. Laut Gartner taucht dabei sogar schon »Virtualisierung 2.0« als Kernthema für CIOs auf. Experten sind sich aber einig, während die technischen Vordenker die Generation 2.0 voranbringen, etabliert sich Virtualisierung erst als MainstreamTechnik in vielen Praxisprojekten. Doch welche Möglichkeiten bietet die Abstraktion von Hardware und Betriebssystem und was macht diese Techniken so interessant für Unternehmen? manage it 3-4 I 2008 Top-Thema: Grüne IT IT-Kosten senken. Optimierung der Kosten steht bei fast jedem IT-Leiter auf dem Plan.Während Serverhardware durchschnittlich nur zu 15 bis 25 Prozent ausgelastet ist, sind mit dem Einsatz von Virtualisierung bis zu 80 Prozent an der Tagesordnung. Und das ist bisher auch der Hauptgrund für den Einsatz von Virtualisierung, behaupten die befragten Unternehmen, denn ihre Serversysteme sind für Spitzenleistungen ausgelegt und im Normalbetrieb schlicht unterfordert. Kaum eine IT-Abteilung, durch die nicht Schlagworte wie Serverkonsolidierung und Infrastrukturoptimierung geistern. Durch Virtualisierung können vorhandene physische Server für mehrere Aufgaben genutzt werden – im Endeffekt erzielen Firmen dadurch eine bessere Auslastung ihrer Hardware. Anstelle von drei Maschinen, die alle zu 30 Prozent ausgelastet sind, reicht mit Virtualisierungssoftware ein Server aus, der alle drei Aufgaben übernimmt. Die Kosten für die physische Infrastruktur dritteln sich. Eindrucksvoller wird das Beispiel, wenn man es auf größere Installationen anwendet, etwa ein Rechenzentrum. Auch hier gibt es manage it 3-4 I 2008 Studien, die zeigen, dass die Rechner dort 80 Prozent ihrer Zeit mit Nichtstun verbringen und sich selbst im Leerlauf noch 30 Prozent der maximalen Leistung einverleiben. Mit Virtualisierung lässt sich die Anzahl der Server und die zugehörige IT-Hardware im Rechenzentrum gezielt verringern. Platzhirsch Vmware rechnet vor, dass die Kunden in aktuellen Projekten Konsolidierungsraten von bis zu 20:1 erreichen, wo vorher 40 Server standen, stehen nach der Einführung von Vmware nur noch zwei. Dass aber Kosten sparen allein nicht ausreicht, ist den Anbietern von Virtualisierungslösungen klar. Denn trotz guter Umfragewerte sind sie sich 5 Vorteile von Virtualisierung [[ IT-Kosten senken [[ Energiekosten senken [[ Flexibilisierung [[ Hochverfügbarkeit [[ Einfache Verwaltung [[ Security einig, dass ihre Technik noch am Anfang steht. Da trifft es sich gut, dass der Mega-Trend 2008 »Green IT« heißt und wie die Faust aufs Auge der Virtualisierer passt. Lösungen wie Vmware Virtual Infrastructure senken nämlich auch den Energieverbrauch, da die benötigten Applikationen auf weniger physischen Servern laufen. Neben den Einsparungen bei Stromkosten fallen speziell im Rechenzentrum auch geringere Ausgaben für die Kühlung der Systeme an. Laut Vmware können Kosteneinsparungen ganz erheblich sein und zwischen 350 und 400 Euro je Server und Jahr betragen. IDC hat in einer Studie über die jährliche Energieversorgung und Kühlung aller Server in den USA den stattlichen Betrag von 14 Milliarden US-Dollar errechnet. Sollte die aktuelle Entwicklung ohne Konsolidierung anhalten, wird dieser Betrag bis zum Ende 2010 auf über 50 Milliarden Dollar ansteigen, prognostizieren die Marktforscher. Wie brisant das Thema Energieverbrauch in der IT ist, zeigt auch ein Rückblick ins Jahr 2000: Während ein typischer Server damals nur rund 100 Watt Leistung aufwies, verbraucht ein 63 Top-Thema: Grüne IT moderner Server mittlerweile das Vierfache. In Verbindung mit steigenden Energiekosten und höherer Serverdichte könnten die steigenden Energiekosten der Rechenzentren den Anstieg der IT-Budgets bei weitem übertreffen. Noch brisanter klingt die IDC-Prognose, dass die Energiekosten für Server im kommenden Jahr die Kosten der Serverhardware selbst übersteigen werden. »Virtualisierung hat einen massiven Einfluss auf den Energieverbrauch im Rechenzentrum« sagt Thomas Kühlewein, Regional Sales Director Central Europe Vmware. So konnte beispielsweise Covenant Health, eine amerikanische Firma aus dem Bereich Medizintechnik, die Energiekosten für den Betrieb seines Rechenzentrums auf ein Fünfzehntel reduzieren. Ein anderes Projekt bei einer Bank erreichte eine Reduktion auf ein Achtel. Ähnliche Effekte erleben die Projektmanager bei den Energiekosten, die für den Betrieb der Kühlsysteme anfallen. Hier erreichte Covenant Health eine Reduktion auf ein Vierzehntel und die Mechanics Bank auf ein Achtel. Mit der neuen Version von Vmware Infrastructure soll das weiter verbessert werden: So gibt es eine neue Funktion zur automatischen Optimierung der Hardwarenutzung. Bei geringer Last im Rechenzentrum werden Arbeitsum- gebungen automatisch im laufenden Betrieb auf einen kleinen Teil der Hardware im Rechenzentrum transferiert. Nicht genutzte Hardware wird ausgeschaltet und nur bei Bedarf wieder in Betrieb genommen. Somit lässt sich die Menge der Hardware, die Energie verbraucht, automatisch auf das gerade erforderliche Mindestmaß reduzieren. Verstärkt werden die Möglichkeiten von Virtualisierung durch vielfältige Ansatzpunkte. Neben Servervirtualisierung gibt es auch im StorageBereich vielversprechende Projekte. So zertifiziert Vmware etwa Geräte zur Speichervirtualisierung. Hochverfügbarkeit. Die Kritiker der Virtualisierungslösungen verstummen langsam. Viele Praxisbeispiele zeigen, dass Virtualisierung auch für MissionCritical-Anwendungen wie Datenbanken gerüstet ist. So setzt etwa die TSystems Enterprise Services GmbH in Frankfurt auf eine »Virtual First«Strategie. Das Unternehmen betreibt alle Mission-Critical-Applikationen wie SAP, Exchange oder Notes in virtuellen Maschinen (VM). Insgesamt sind 450 VMs (70 % Windows, 30 % Linux) auf 60 Servern (60 % davon Intel-basiert) im Einsatz. »Durch Virtualisierung können wir Applikationen zwischen verschiedenen Data Centern für Abstraktion Quelle: Vmware Application Application Operation System Operation System ESX Server Hardware CPU Memory NIC Die Abstraktion von Hardware ist der Grundgedanke von Virtualisierungslösungen. 64 Disk Desaster Recovery verschieben, ohne Downtime für die Benutzer«, sagt Reiner Münkel SAP-Verantwortlicher von T-Systems. Höhere Flexibilität. Virtuelle Maschinen sind im Alltag flexibler als »feste Installationen«. Die kompletten Systeme sind in Dateien eingekapselte Komponenten, die sich schnell speichern, kopieren und verteilen lassen. Virtuelle Maschinen sind vollständig von der Servermaschine und anderen virtuellen Maschinen isoliert. Stürzt eine virtuelle Maschine ab, sind die anderen davon nicht betroffen. Daten gelangen nicht von einer virtuellen Maschine zur anderen, und Anwendungen können nur über konfigurierte Netzwerkverbindungen miteinander kommunizieren. Komplettsysteme können im laufenden Betrieb von einem physischen Server auf einen anderen verschoben werden. Security First. Ob sich Virtualisierung wirklich auf breiter Front durchsetzt, wird wohl beim Thema Sicherheit entschieden. IT-Profis sind sich einig, dass in puncto Datensicherheit die virtuellen Maschinen Vorteile bieten. Chris Wolf, Analyst bei der Burton Group bestätigt, dass »Applikationen, die selbst nicht für den ausfallsicheren Cluster-Betrieb geeignet sind, dies mit virtuellen Maschinen über Vmware HA nachholen können«. Außerdem können eingebaute Techniken wie Replizierung gezielt für Failover-Strategien genutzt werden. So springt beim Ausfall einer VM ein exakt gleich konfiguriertes System ein. Aber sind virtuelle Maschinen auch über den Schutz von Nutzdaten hinaus sicher? Gross weist darauf hin, dass »robuste Virtualisierungsprodukte« virtuelle Maschinen genauso sicher machen wie physische Rechner. »Tausende Kunden und sogar Security-Firmen setzen Virtualisierung ein. Vmware durchläuft außerdem umfangreiche Security-Audits und Code-Reviews um die Sicherheit unter Beweis zu stellen«. In Zusammenarbeit mit General Dynamics C4 Systems arbeitet Vmware auch gerade an einer besonders sicheren Workstation-Plattform für die National Security Agency in der USA. manage it 3-4 I 2008 Top-Thema: Grüne IT Flexibilität Quelle: Vmware SAP ERP Resource Pool SAP BI Resource Pool Test & Development Resource Pool SAP HR SAP ERP SAP ERP SAP CRM SAP BI Test & Dev. Test & Dev. Application Servers Application Servers Application Servers Application Servers Application Servers Application Servers Application Servers Windows 64 Bit SuSE Linux Red Hat Linux Windows 2003 Server Red Hat Linux 64 Bit Windows 64 Bit Windows 2000 Server Virtual Machine Virtual Machine Virtual Machine Virtual Machine Virtual Machine Virtual Machine Virtual Machine SAP HR System SAP ERP Cluster SAP Business Intelligence SAP Test & Development Systems VMware VMotion Technology VMware ESX Server VMware ESX Server VMware Infrastructure Storage Servers Network Virtualisierung über Storage, Server und Netzwerk hinweg ist die Grundlage für flexible Business-Applikationen. Dazu kommt: Produkte wie Vmware ESX Server isolieren nicht nur die Nutzung der CPU in virtuellen Maschinen, sondern auch Speicher- und Ein-Ausgabe. Außerdem weist Vmware ausdrücklich darauf hin, die Sicherheit bei Gast-Systemen nicht zu vernachlässigen und nur die wirklich benötigten Funktionen freizuschalten. Außerdem profitieren Nutzer von umfangreichen Dokumenten zur Absicherung von Vmware-Installationen. Für Experten ist klar, dass virtuelle Maschinen nur so sicher sein können, wie die darunter liegende Plattform. So könnten etwa Spionage-Programme alle Tastatureingaben mitprotokollieren oder heimlich Bildschirmfotos der virtuellen Maschine machen. Die Lösung dieses Problems sollen die so genannten Hypervisor sein. Das sind kompakte Softwaresysteme, die als abgespeckte Betriebssysteme als Plattform für virtuelle Maschinen arbeiten. ]] manage it 3-4 I 2008 Ausfallsicher Quelle: Vmware App App App App OS OS OS OS ESX Server App App App OS OS OS ESX Server App App OS OS ESX Server Resource Pool Mit Virtualisierung können Administratoren die Rechenpower der eingesetzten Server als Ressourcen flexibel aufteilen – beim Ausfall eines Servers können virtuelle Maschinen automatisch umgezogen werden. 65