Terra Preta - Die Wundererde aus dem Amazonas http://www.planet
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www.umweltzeitung.sozdia.de Terra Preta - Die Wundererde aus dem Amazonas von Tanja Niclas, UmweltKontaktstelle Lichtenberg Vielleicht haben Sie schon einmal von Terra Preta gehört? Diese Form fruchtbarster Erde unter Verwertung organischer Abfälle zu gewinnen, steht gerade stark im Fokus von Wissenschaft und Forschung. Und vielleicht wäre das ja auch eine Möglichkeit für Ihren Garten oder Balkon? Einige versprechen sich von Terra Preta bereits einen Lösungsansatz für globale Probleme, wie die Abnahme der Bodenfruchtbarkeit durch die industrielle Landwirtschaft, den weltweiten Hunger oder den Klimakiller Co². Was aber ist Terra Preta? Terra Preta kommt aus dem Portugiesischen und heißt „schwarze Erde“. Es handelt sich hier um eine uralte Methode der Amazonas-Indianer, Erde zu gewinnen. Sie wussten, wie man aus Küchen- und Gartenabfällen, Fäkalien, Knochenresten, Gesteinsmehl und Holzkohle fruchtbarste Schwarzerde herstellen kann. Das Wissen um diese Indianer-Schwarzerde ging mit der Ausrottung der Ureinwohner verloren und gelangte erst in den 90er Jahren wieder in den Fokus der Wissenschaft. Wie die Indianer Terra Preta wirklich herstellten, ist bis heute eine Vermutung geblieben. Doch inzwischen gibt es in der Welt zahlreiche Versuche, das beste Rezept für die Herstellung von Schwarzerde zu finden. Auch einige Hobbygärtner probieren sich bereits daran. Grundsätzlich kann Terra Preta in jedem Garten und vielleicht sogar auf dem Balkon gewonnen werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei Milchsäurebakterien, wie sie zur Konservierung von Lebensmitteln, zum Beispiel bei Sauerkraut, genutzt werden. Sie vergären unter Luftabschluss organisches Material. Erst nach der Vergärung durch Milchsäurebakterien kommt die Holzkohle ins Spiel. Am wichtigsten ist bei der Herstellung von Terra Preta die richtige Zusammensetzung und Mischung von Garten- und Küchenabfällen wie Pflanzenreste, Grasschnitt, Laub, Obst- und Gemüseschalen sowie die richtige Dosierung der Holzkohle. Und daran wird derzeit gearbeitet. Eine Gebrauchsanleitung zum Selbermachen von Terra Preta gibt es noch nicht, aber viele Leute, die sich bereits damit beschäftigen. Im Botanischen Garten in Berlin- Dahlem läuft seit September 2010 ein dreijähriges Terra Preta Forschungsprojekt „Terra BoGa“. Zum Abschluss dieses Projektes wollen die Wissenschaftler eine Gebrauchsanweisung für Gärtner zur Herstellung von Terra Preta herausgeben. Wer sich für Terra Preta interessiert, kann sich an die Initiative auf dem Tempelhofer Feld am ehemaligen Flughafen Berlin- Tempelhof wenden, Kontakt:: [email protected]. Veranstaltungen zum Thema • Vortrag im Ökowerk Das Projekt Terra BoGa wird sich auf dem Thementag Gärtnern in und mit der Stadtnatur im Ökowerk am Teufelssee mit zwei Vorträgen präsentieren. Vortrag14:30 - 15 Uhr und 16:30 - 17 Uhr, Eintritt zum Ökowerk 5 €, Kiinder3 €). Veranstaltungsort: Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin, Teufelsseechaussee 22-24, 14193 Berlin • Workshop Terra Preta in Leipzig Wer ganz praktisch etwas zu Terrra Preta erfahren möchte, kann auch an einem Workshop „Terra Preta selbermachen“ von der Stiftung Interkultur teilnehmen. Dieser findet am 2. Juni 2012 von 10 bis 18 Uhr in Leipzig statt. Anmeldeschluss ist der 14. Mai 2012. Der Workshop richtet sich an Interkulturelle Gärten und Gemeinschaftsgärten im Osten von Deutschland, Teilnehmerzahl maximal 30 Personen, bitte verbindlich bis 14.05.2012 bei Gudrun Walesch: [email protected] mit Namen des Gartenprojekts, Vor- und Nachnamen, Telefonnummer, E-Mail anmelden. Weiterführende Infos zu Terra Preta: http://www.planet-wissen.de/natur_technik/wald/amazonien/terra_preta.jsp http://www.oya-online.de/article/read/290.html Mai 2012