LGS Karte Aussen - Wetterauer Seenplatte

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LGS Karte Aussen - Wetterauer Seenplatte
Geschichte der Wetterauer Seenplatte
Es ist noch gar nicht so lange her, da war die Wetterau durchweg vom Bergbau geprägt.
Im Jahr 1804 wird das erste Braunkohlevorkommen erschlossen. Zunächst wurde nur im Tiefbau abgebaut. Anfangs wurde
die Kohle zu Braunkohleklötzen verarbeitet. 1911 erreichte die
Elektrizität die Wetterau, und so ging 1913 das erste Wölfersheimer Kraftwerk zur Stromerzeugung ans Netz, und der erste
Strom wird aus der Wetterauer Braunkohle erzeugt. Als erste
Gemeinde wurde Södel mit elektrischer Energie beliefert. 1929
wurde die „Klötzherstellung“ eingestellt, und das Wölfersheimer Schwelkraftwerk ging in Betrieb. Zu den vorhandenen
Tiefbaugruben wurden zusätzlich zwei Tagebauen, Wölfersheim und Trais-Horloff, in Betrieb genommen. Die Kohle wurde
Echzell
Seit der Jungsteinzeit (ab etwa 5000 v. Chr.) kann durch archäologische Funde eine nahezu lückenlose Besiedlung des Echzeller
Raumes nachgewiesen werden. Neben Funden aus der Bandkeramischen und Rössener Kultur sind insbesondere Siedlungsspuren
der Michelsberger Kultur mehrfach nachgewiesen. Auch die
zahlreichen im Echzeller, Bingenheimer und Gettenauer Wald
erhaltenen Hügelgräber gehören aufgrund der zumeist schon im
letzten Jahrhundert geborgenen Funde vereinzelt bereits der
spätesten Jungsteinzeit an.
Vom Ende des 1. Jahrhunderts bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts
bildete Echzell einen Grenzort des römischen Reiches. Eines der
größten Limeskastelle (5,2 ha) mit einer Besatzung von I000 Soldaten, davon die Hälfte beritten, unterstreicht die strategische
Bedeutung des Ortes. Nach dem Abzug der Römer besiedelten
zunächst Alemannen, ab dem 6. Jahrhundert Franken die Wetterau.
Die Kerngemeinde Echzell wird 782 erstmals in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen an das Kloster Fulda urkundlich erwähnt.
Noch heute sind die historischen Spuren in Echzell erlebbar. Schaut
man genau hin sieht man auf Luftaufnahmen die Grundmauern
des römischen Kastells. Die Grundmauern des eines römischen
Schwitzbades, dass bei der Sanierung der Kirche entdeckt wurde,
sind auf dem Pflaster rund um die Kirche angedeutet.
Am besten erleben kann man die Geschichte jedoch im Museum
des Heimat- und Geschichtsvereins.
Hungen
Urkundlich wurde die Kernstadt erstmals am 28. Juli 782 als Schenkung Kaiser Karls des Großen an das Stift Hersfeld erwähnt. Die
Klostervogtei gelangte dann unter die Herrschaft der Münzenberger und fiel später an die Falkensteiner. Im Jahr 1320 wurde die
Pfarrkirche in einem Lehensbrief bezeugt. Kaiser Karl IV. verlieh am
20. April 1361 die Stadtrechte. Durch eine Erbschaft kam Hungen
am 24. Mai 1419 an die Grafen von Solms, denen am 24. Mai 1469
durch Kaiser Friedrich III. ein Marktrecht für die Zeit vom 28. Oktober bis zum 11. November verliehen wurde. Hieraus entwickelte
sich der traditionelle "Allerheiligenmarkt". Zwischen den Jahren
1602 - 1693 war Hungen durch Erbteilung eine selbständige
Grafschaft und gelangte im Jahre 1806 unter die Souveränität des
Großherzogtums Hessen.
Heute bietet die Stadt Hungen vielfältige Freizeitmöglichkeiten.
Der Inheidener /- Trais-Horloffer See lädt zum Wassersport und
Baden ein. Am Oberen Knappensee und Barbarasee (Sachsensee)
stehen die Naherholung im Vordergrund während am Unterer
Knappensee der Naturschutz die Oberhand behält und vogelkundliche Beobachtung aus der Ferne erwünscht sind.
Wetterauer Seenplatte
Radfahrkarte
Lieber Radfahrer,
Die Wetterauer Seenplatte liegt zentral in Hessen und ist über
Fernradwege, über die Autobahn 45, aber auch mit öffentlichen
Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Die Gewässer bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Nahrerholung und Schwimmen sind genauso möglich wie der Segelund Angelsport. Naturfreunde werden in den zahlreichen
Naturschutzgebieten auf ihre Kosten kommen.
Diese Radfahrkarte zeigt die wichtigsten Radwege und 2 Rundtouren, über die sie fast die gesamte Seenplatte erkunden
können.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
www.wetterauer-seenplatte.de.
Viel Spaß beim Erkunden der Seenplatte wünschen Ihnen Ihre
Bürgermeister
Dieter Müller
Echzell
Grube Heuchelheim
jetzt zu Produkten wie Benzin, Heizöl, Schwelteer und Strom
verarbeitet. Etwa 1945 wurden die beiden Tagebaubetriebe
geschlossen, und es wurde ausschließlich unter Tage produziert. Da die Verarbeitung im Schwelkraftwerk nicht mehr
rentabel war, wurde dieses 1954 stillgelegt und ein Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen. 1962 wurden alle Tiefbaugruben geschlossen und die Ära Tagebau begann. 1964 wurde das
Blockheizkraftwerk um einen dritten Block erweitert. 1981 wird
die Förderung und Stromproduktion planmäßig auf drei Viertel
zurückgefahren, und Ende der Achtziger legt man 1991 als
letztes Förderjahr fest. Da der Braunkohlevorrat zu Ende ging,
wurde ab 1990 nur noch im Tagebau Dorn-Assenheim gefördert, ehe der Abbau am 30. September 1991 eingestellt wird.
Einen Monat später wird die letzte Kilowattstunde aus den
insgesamt rund 70 Millionen Tonnen geförderter Wetterauer
Braunkohle gewonnen.
Noch heute erinnern zahlreiche Spuren an das ehemalige
Braunkohlerevier. Darunter die zahlreichen Seen, die durch den
Abbau entstanden sind. Wo früher malocht wurde, bieten sich
heute vielfältige Möglichkeiten zur Naherholung.
Klaus Peter Weber Bertin Bischofsberger Rouven Kötter
Hungen
Reichelsheim
Wölfersheim
Herausgegeben von den Kommunen Echzell, Hungen, Reichelsheim
und Wölfersheim. Bilder aus den Archiven der Gemeinde Wölfersheim,
der Stadt Hungen, des Wölfersheimer Energiemuseums, Helmut Rieß,
des Heimat- und Geschichtsvereins Echzell und Alexander Hitz. Kartendaten des Hessischen Landesamtes für Bodenmanagement bearbeitet
von der RegioKonzept GmbH & Co.KG. und der Gemeinde Wölfersheim.
Abbau über Tage in Trais-Horloff
Freizeitoase Inheidener See
Museum Echzell
Reichelsheim
Reichelsheim ist altes Kulturland, inmitten der weiten offenen
Tallandschaft der Wetterau gelegen. Geschichtliche Zeugnisse,
landschaftliche Schönheiten und natrukundliche Besonderheiten gibt es hier reich zu entdecken.
Der heutige Ort entstand unter fränkischer Herrschaft, nachdem die fruchtbare Wetterau bereits vorher von Kelten,
Germanen und Römern besiedelt war. Ein fränkischer Siedler
namens Richolf gilt als Gründer von „Richolfesheim“. Die erste
urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 817.
Mit dem Bau wehrhafter Befestigungsanlagen entwickelte
sich Reichelsheim seit dem 15. Jahrhundert unter nassauischer Herrschaft zu einer kleinen Stadt. Im „Reichelsheimer
Freiheitsbrief“ von 1665 wurden die wohl älteren Stadtrechte
neu erteilt; im Jahr 1668 erhielt die Stadt auch die Marktrechte. Die Flur umgibt den Ort mit fruchtbaren Äckern und in der
Horloff-Talaue mit Wiesen und Weiden.
Wölfersheim
Die Gemeinde Wölfersheim verfügt über eine moderne Infrastruktur mit guten Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen
Bedarf, mit Kindergärten, Schulen und Spielplätzen sowie mit
Bürgerhäusern, Sportanlagen und Naherholungseinrichtungen. Die fünf ehemals selbständigen Ortschaften Wölfersheim,
Södel, Melbach, Wohnbach und Berstadt haben sich Anfang der
siebziger Jahre zu einer Gemeinde mit derzeit rund 10.000
Einwohnern zusammengeschlossen. Wölfersheim war früher
Dreh- und Angelpunk des Wetterauer Braunkohlebergbaus. Die
Wölfersheimer Kraftwerke wurden bereits abgerissen, dennoch
sind die Spuren weiterhin sichtbar. Auf dem Gelände des ehemaligen Schwelwerks erstreckt sich ein Großteil des Gewerbeparks. Einige Gebäude sind jedoch erhalten geblieben und
bieten heute Platz für junge StartUpUnternehmen, Hightechfirmen oder kulturelle Veranstaltungen. Den Wölfersheimer See
kann man vom Gewerbegebiet aus bequem mit dem Fahrrad
oder zu Fuß umrunden, was den See zur Naherholungsperle
vor Ort macht.
Lehrpfade
1, Schloss Hungen
2, Kastell Feldheimer Wald
3, sichtbares Limesrelikt
Sehenswürdigkeiten
3
9, NSG Bingenheimer Ried
10 , Stadttor, Stadtmauer, Wehrtürme,
11, Berkwerksee
12, Jahrhunderteiche
8, NSG Teufelsee und Pfaffensee (Beobachtungspunkt)
7, Grundriss Römerbad, Jupitersäule, Alte Molkerei
Rundweg/ Wanderweg
Parkplatz
Bahnhof
5, Hochseilgarten
6, Weißer Turm
4, Vogelbeobachtung Knappensee
10
9
Radrundtour Süd
Radrundtour Nord
Radweg
12
11
8
7
4
Wetterauer Seenplatte
mit Gemeinden
Legende
6
5
2
1
Segeln
Schwimmen
Naturschutz
Naherholung
Angelsport
Gewässernutzung
Bergbaumuseum Weckesheim
Volkskundemuseum Wasserturm Berstadt
Energiemuseum Wölfersheim
Museum Echzell (Limesinformationszentrum, östliche Wetterau)
Heimatmuseum Obbornhofen
Hof Graß -geplant: Limesinformationszentrum
Museen