Leichtathletik INFORMationen
Transcrição
Leichtathletik INFORMationen
Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011 Freunde der Leichtathletik und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten Die DLV-Trainerschule + Veranstaltungstermine 2012 + VEL-Treffen in Oberhof + Wahl der Jugend-Leichtathleten des Jahres 2011 + Nachlese zu Kassel und Daegu Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen 2 Liebe Freunde der Leichtathletik, liebe Leichtathletikfreunde, wer den Leichtathletik-Terminkalender durchforstet, wundert sich manchmal: Warum muss es im Jahr der Olympischen Spiele zusätzlich Europameisterschaften geben? Muss das Mehrkampfmeeting in Ratingen einen Tag vor den Deutschen Meisterschaften stattfinden? Aus unserem FREUNDE-Kalender 2012: Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) wurde 2010 in Ulm Deutscher Jugendmeister über 100 und 200 m. Impressum Herausgeber: Förderverein „Freunde der Leichtathletik“ e.V. Geschäftsstelle: Auf der Leiten 8, 82377 Penzberg Telefon und Fax: (08856) 910815 E-mail: Freunde.der.Leichtathletik@ t-online.de Internet: www.fdlsport.de Spenden und Anzeigen sind willkommen. Die aktuelle Anzeigenpreisliste kann bei der Redaktion angefordert werden. Bankverbindungen: Raiffeisenbank, Kto-Nr. 52 000 (BLZ 701 693 31) Commerzbank Nürnberg, Kto.-Nr. 5 222 955 (BLZ 760 400 61) Erscheint viermal jährlich, jeweils zum Ende des Quartals. Für Verband oder Veranstalter ist richtige Terminwahl Kriterium für Attraktivität. Aber Recht machen kann er es keinem. Manchmal wird der Eindruck erweckt, dass sich bestimmte Gruppen durchsetzen, andere nicht. Doch es ist nicht gerecht, Veranstalter ignoranter Terminplanung zu schelten. Denn so „Schwarz/ Weiß“ fallen Entscheidungen nicht. Zu komplex ist das Thema. Wichtig ist, dass sich Verband oder Veranstalter bewusst werden, dass sie mehreren Herren dienen, dabei teilweise diametral entgegenstehenden Interessen gegenüberstehen. An der Ware „Leichtathletik“ nagen zu viele Hunde. Aber: Verlangt werden kann, dass sich Veranstalter dieser schwierigen Aufgabe, vieler Interessen dienen zu müssen, bewusst sind, Prioritäten richtig setzen und vor allem transparent machen, welche Prioritäten den Ausschlag gegeben haben. Auf zwei Tage verkürzte „Deutsche“ mit einer Bündelung attraktiver Wettbewerbe dient dem Fernsehen und dem Fernsehzuschauer. Das tut der Sportart gut, das erfreut die Sponsoren und kommt damit dem gesamten Verband zugute. Anderen schadet es: weniger „attraktiven“ Wettbewerben. Oder Einzelsportlern, die nationale Meisterschaften als willkommenen, vielleicht einzigen Test sehen, um für die internationalen zu trainieren: mehrere Runden, Qualifikation schon morgens um 9. Schließlich wird international bei den Frauen auch verlangt, um diese Uhrzeit 1,95 m hoch zu springen. Gesamtherstellung: jva druck+medien Möhlendyck 50, 47608 Geldern Telefon: 02831 88797-10 E-mail: [email protected] Internet: www.jva-geldern.nrw.de Für wen sind „Deutsche“ da, wessen Interessen stehen im Vordergrund? Topathleten oder diejenigen, für die Meisterschaftsteilnahme der Höhepunkt ihrer Karriere ist? Sind es Zuschauer im Stadion, alte Freaks oder solche, die gewonnen werden sollen? Sind es Fernsehzuschauer, mit denen Sendeanstalten, letztlich aber Sponsoren überzeugt werden sollen, um mehr Geld in die Kassen zu bringen, damit den Aufgaben besser nachgekommen werden kann? Die Kunst des Veranstalters ist es, diese verantwortungsvoll abzuwägen, Prioritäten zu setzen. Kritiker – und Verlierer – wird es bei jeder Entscheidung geben. Dass sich ein Veranstalter hiermit schwer tut, ist verständlich, aber: Warum fällt es ihm so schwer mit der Transparenz? Wenn sich Fernsehanstalten mit ihrem Anspruch auf attraktive Sende- und Kernzeiten durchsetzen, ist das legitim. Auch wenn das andere Beteiligte vor den Kopf stößt. Nur: Warum spricht man das nicht deutlich und offensiv an? Titelseite: Unser Januar-Kalenderblatt stammt von den Hallen-Jugendmeisterschaften 2011 in Leverkusen. Beißen beim Zieleinlauf über die 400 Meter: Lukas Schmitz (LAV Bayer Uerdingen/ Dormagen) führte, bis Johannes Weigelt (LAC Erdgas Chemnitz) und der neue Titelträger Jannik Rehbein (FSV Sarstedt) ihn auf den letzten Metern überspurteten. Es ist nicht verwerflich, mit einer attraktiven Veranstaltung auch Geld einzuspielen. Sich des Verdachts auszusetzen „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“, ist nicht zu vermeiden. Aber das kann man, soll man sagen, die Entscheidungsprozesse offenlegen. Damit werden die Kritiker nicht weniger, ihnen wird aber der Respekt entgegengebracht, den sie verdienen, als Athlet, Zuschauer oder einfach nur „Freund der Leichtathletik“. Auf sie sind wir angewiesen, denen haben wir unsere Attraktivität zu verdanken. Einige Kalender im Format DIN A3 sind noch bei unserer Geschäftsstelle zum Einzelpreis von 14,90 € erhältlich. Also: Mut zur Offenheit. Schließlich sind wir keine kleinen Kinder, auch wenn wir uns manchmal wie kleine Kinder über attraktive Leichtathletik freuen. Fotos: Dirk Gantenberg Rüdiger Nickel Redaktion (V.i.S.d.P.): Peter Busse, Dr.-Gemmert-Straße 24, 40882 Ratingen Telefon: (02102) 83985 E-mail: [email protected] Für Beiträge, die mit Namen oder Initialen gekennzeichnet sind, ist der Verfasser verantwortlich. 3 Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011 Willkommen als neue Mitglieder! Christa Drust (Wolfsburg), Gaby Knepper (Rheda-Wiedenbrück), Gisela Müller (Langenfeld), Annelie Wilden (Bergisch-Gladbach), Liane Winter (Wolfsburg), Christian Collisy (Braubach), Stefan Henne (Buxtehude), Heinrich Hubbeling (Vrede), Gert Miersch (Laatzen), Harald Schmaus (Fürth), Markus Schnorrenberg (Landsberg/Lech), Joachim Tremmel (Haßloch), LA-Verband SachsenAnhalt (Halle/Saale) Wir über uns … Geburtstage Für Spenden danken wir herzlich! Januar 1. Hermann Rottler 60 Winterstr. 8, 90522 Oberasbach 2. Günter Liebscher 70 Grillparzerstr. 16, 42699 Solingen 3. Johannes Chmielewski 70 Bohlkampsweg 2, 31234 Edemissen 3. Reinhard Janik 84 15 impasse Huddon R.P.A., F-91170 Viry-Chatillon 7. Erwin Appel 83 Rohrbacher Str. 45, 69181 Leimen 7. Ernst Irrgang 76 Feldstr. 45, 64546 Mörfelden-Walldorf 8. Ulrich-Rainer Frieland 79 Baden-Badener Str. 3, 69126 Heidelberg 10. Claus Bartels 76 Berlepschstraße 11, 36124 Eichenzell 11. Wolfgang Beck 65 Blaubeurer Straße 88, 89077 Ulm 20. Wolfgang Troitzsch 82 Tarostraße 8 / Fach 148, 04103 Leipzig 20. Horst Scheckenbach 81 Albert-Berner-Haus 408, Amrichshäuser Str. 10, 74653 Künzelsau 20. Ilse Funke 78 Burgstr. 46, 37073 Göttingen 20. Udo Brinkmann 75 Oststr. 19, 59065 Hamm 21. Karl Fehr 76 Redtenbacherstr. 166, 75177 Pforzheim 23. Willy Sommer 86 Mittelstr. 3, 24103 Kiel 23. Dr. Horst Leutenecker 79 Wagrainstraße 69, 70378 Stuttgart 23. Alfred Reinhart 77 Lindenstr. 1, 55257 Budenheim 25. Ludwig Müller 89 Sollingweg 20, 34277 Fuldabrück 30. Hans Joachim Tombrink 88 Heergartweg 4, 22559 Hamburg 30. Werner Niersmann 77 Sonnenaue 31, 47804 Krefeld 31. Klaus Ermert 70 Friedrichstraße 65, 57518 Betzdorf Februar 2. Friedrich Römer Hauptstraße 49a, 33647 Bielefeld 3. Axel Offel Wildpfad 5, 32694 Dörentrup 4. Dieter Rometsch Brunnenstraße 5, 75387 Neubulach 4. Herbert Vogel Schimmelweg 18, 42329 Wuppertal 81 50 70 65 5. Leo Monz-Dietz Gustav-Mahler-Weg 8, 46282 Dorsten 6. Christian Collisy Rheinblick 11, 56338 Braubach 9. Hans-Joachim Beer Heinestraße 59, 16341 Panketal-Zepernik 12. Heinz Heupel Zöllnersweg 132, 21502 Geesthacht 12. Dr. Dieter Greschuchna Grüne Harfe 28, 45239 Essen 12. Hermann Predöhl Imkersweg 17, 31311 Ketze 14. Heide Ecker-Rosendahl Burscheider Str. 426, 51381 Leverkusen 16. Fritz Schuldt Meynstr. 28, 24768 Rendsburg 16. Klaus-Günther Krause Breslauer Straße 269, 38440 Wolfsburg 17. Prof. Dr. Winfried Joch Grimbergstr. 24, 57074 Siegen 20. Willi Nause Lünzheide 11, 29693 Hodenhagen 27. Norbert Laurens Eichenstr. 28, 73563 Mögglingen 60 Gert Miersch , Stephan Henne, Peter Busse 60 83 78 75 65 65 87 76 77 82 83 März 3. Hans-Joachim Lobinger 70 Heerstraße 90, 53340 Meckenheim 5. Horst-Günter Siepelt 82 Erlanger Straße 1, 51103 Köln 7. Eva Weber 91 Hohensteinerstraße 6, 14197 Berlin 9. Klaus Peter Grunwald 65 Cranger Heider 36, 44649 Herne 10. Walter Beienburg 88 Golzheimer Weg 44, 50171 Kerpen 10. Heinz Böcker 78 An Gross St. Martin 2, 50667 Köln 10. Manfred Germar 77 An der Wallburg 33, 51427 Bergisch Gladbach 10. Helmut Dieckmann 65 Brodhagen 46, 59302 Oelde 11. Wolfgang Kucklick 78 Eckweg 17A, 22159 Hamburg 11. Herta Wiese 65 Zwischen den Gärten 24, 32457 Porta Westfalica 13. Günter Gittrich 75 Kehlweg 6, 55124 Mainz 14. Karl Heinz Thimm 87 Markusstr. 21, 44265 Dortmund 16. Günter Malcher 78 Klingenthaler Straße 64b, 08265 Eilbach 17. Gert Miersch Höfestraße 4, 30880 Laatzen 17. Dr. Jürgen Remmerbach Bozener Str. 4, 44229 Dortmund-Kirchhörde 18. Ursula Möller Heymesstr. 8, 30539 Hannover 18. Otto Beilharz Stollenau 16, 72336 Balingen-Weilstetten 18. Karin Scheper Ernst-Platz-Str. 5, 80992 München 18. Wolfgang Mohr Holtingstraße 6B, 44795 Bochum 19. Ernst Eising Ortelsburger Str. 4, 24568 Kaltenkirchen 21. Josef Vahle Holzstr. 32, 55116 Mainz 21. Hartmut Wolfrum Jahnring 7, 38444 Wolfsburg 22. Eberhard Helm Marktstr. 47, 97645 Ostheim/Rhön 24. Tosca Oberst-Demand Mannheimer Landstraße 25, 68782 Brühl 28. Friedrich Ruckdeschel Ludwigstraße 78, 95632 Wunsiedel 29. Inge Bödding Feldhoopstücken 42, 22529 Hamburg 30. Axel Müller Dassenser Str. 6, 37574 Einbeck 31. Günter Vollmar Scheiderbergstraße 42, 66482 Zweibrücken 31. Paul Heinz Wellmann Heidgen 5, 51467 Bergisch Gladbach Wir trauern um unsere Mitglieder Heinrich Reitz Eva Gentsch 75 75 80 75 65 60 70 80 70 60 92 65 65 50 80 60 Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen 4 In der Schule und im Sport ein As Nele Hollmann vom TSV Hagen 1860 ist in der Schule und im Sport die Nummer eins und zeigt damit, dass Höchstleistungen in beiden Bereichen durchaus kombinierbar sind. Die 18-jährige Hochspringerin baute in diesem Jahr ihr Abitur am Gymnasium Hohenlimburg mit dem Traum-Durchschnitt von 1,0, und im Sport gelangen ihr gleich mehrere atemberaubende Höhenflüge. Ihren letzten goldenen Moment erlebte sie bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Jena, als sie sich bei der weiblichen Jugend A dank der geringeren Anzahl an Fehlversuchen den Hochsprung-Titel mit 1,84 m vor der höhengleichen U 20-EMDritten, Nadja Kampfschulte (TG Harkort Wetter) sicherte. „Nachdem ich bereits über 1,73 m und 1,79 m drei Versuche benötigte, hatte ich nicht mehr mit meinem Erfolg gerechnet,“ berichtet die Hagenerin, die zwei Wochen vor der DM in Jena bei den U 20-Europameisterschaften im estländischen Tallinn im Hochsprung mit 1,85 m den 8. Rang belegte. „Mit meinem Abschneiden in Tallinn war ich unzufrieden,“ so Nele Hollmann, „daher bin ich in Jena noch hoch motiviert an den Start gegangen, denn ich wollte wissen, was tatsächlich in mir steckt.“ Dass die sympathische Hagenerin inzwischen im Nachwuchsbereich zu den Branchenführerinnen im Hochsprung gehört, unterstrich sie im Februar 2011 bereits bei den deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Leverkusen, als sie sich bei der weiblichen Jugend A in ihrer Spezialdisziplin um drei Zentimeter auf ausgezeichnete 1,85 m verbesserte und damit „Gold“ gewann. Schon 2010 hatte sie sich mit ihrem Erfolg bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm in den Blickpunkt geschoben (1,79 m). Und sie hat ihr Leistungspotential noch längst nicht ausgeschöpft. Seit dem Sommer 2010 zeigt ihre Formkurve nämlich kontinuierlich nach oben. Nach 1,74, 1,75, 1,77 und 1,79 beendete sie das vergangene Jahr mit ausgezeichneten 1,80 m, die sie beim U 20-Länderkampf in Sarajewo meisterte. Die inzwischen 3fache deutsche Jugendmeisterin ist im Vergleich zu ihren Hochsprung-Kolleginnen eine Spätzünderin, denn sie begann erst vor 4 Jahren beim Elsayer TV mit der Leichtathletik. Am Gymnasium Hohenlimburg machte sie im Sportunterricht auf einer Weichmatte ihre ersten Flugerfahrungen. Ihren ersten offiziellen Hochsprung-Wettkampf beendete sie mit respektablen 1,51 m. Nele Hollmann trainiert fünfmal in der Woche – zweimal bei Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen und dreimal bei ihrer Heimtrainerin Claudia Brenscheidt. Dabei profitiert sie auch von der Zusammenarbeit mit Hochspringerin Nadja Kampschulte (TG Harkort Wetter, 2011: 1,88 m), die für sie Freundin und Gegnerin zugleich ist. Den Umfang will die Hoffnungsträgerin des DLV mit dem Beginn ihres Wintertrainings um eine Einheit erhöhen. Zuversichtlich ist die Einser-Abiturientin, dass sie in Zukunft Studium und Sport gut unter einen Hut bringen kann. Ab Wintersemester 2011/2012 möchte sie in Essen medizinische Biologie studieren. Da 2012 keine internationalen Meisterschaften im U 20- bzw. U 23-Bereich anstehen, möchte die Hagener Überfliegerin erst einmal im DLV in der Junioren- und Frauenklasse Fuß fassen. Olympische Spiele kommen für sie, so ihre eigene Einschätzung, frühestens 2016 in Frage. Langfristig möchte die aufgeweckte junge Dame zudem ihre Körperlänge von 1,90 m überspringen. Größer wird sie nicht mehr werden, denn sie hat bereits vor zwei Jahren ihr Wachstum abgeschlossen. Platz 1 und 3 in Jena: Nelle Hollmann (links) und Nadja Kampschulte (rechts) Foto: Peter Middel Peter Middel 5 Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011 Termine 2012 Datum von bis FREUNDE-Reisen 2012 Veranstaltung Ort 20.01. German Meeting Kugelstoß Nordhausen 25.01. Lausitz Springer Meeting Cottbus 27.01. Hallenmeeting Chemnitz DM Hallen Mehrkampf Dortmund 04.02. German Meeting Hochsprung Arnstadt 10.02. EA Hallenmeeting Düsseldorf 12.02. IAAF Hallenmeeting Karlsruhe 17.02. German Meeting Stabhochsprung Potsdam Sindelfingen 28.01. Liebe Leichtathletikfreunde, mit dieser Vorschau möchte ich „Appetit“ auf die Leichtathletiksaison 2012 machen und zu gemeinschaftlichen „FREUNDE-Reisen“ anregen. Vorfreude ist doch die schönste Freude. So stehen im Kalenderjahr 2012 neben den Olympischen Spielen in London (leider etwas hochpreisig) u. a. folgende weitere Höhepunkte an: – Hallen-WM in Istanbul (9.–11. März) – DM in Bochum Wattenscheid (16. /17. Juni) – EM in Helsinki (27. Juni–1. Juli) – Junioren-WM in Barcelona (10./15. Juli) – ISTAF in Berlin (2. September). 18.02. 19.02. DM Jugend-Halle + Winterwurf 25.02. 26.02. DM Halle Karlsruhe 03.03. 04.03. DM Senioren Halle + Winterwurf Erfurt 09.03. 11.03. WM Halle Istanbul 10.03. DM Cross Ohrdruf Senioren Hallen WM Jyväskylä FIN 15.04. DM Halbmarathon Griesheim 29.04. DM Marathon Hamburg 03.04. Wer gerne organisiert reist, für den sind die Fa. VIETENTOURS mit ihrem bewährten Sportexpertenteam (es wird nach wie vor ein Preisnachlass von 5% für alle FREUNDE-Mitglieder gewährt!) und DER-Tour die ersten Adressen. Hier vermeidet man auf jeden Fall den lästigen Stress um die Eintrittskarten, wie z. B. bei der diesjährigen Team-EM in Stockholm oder der EM in Helsinki, wie schon jetzt festgestellt werden musste. Ansonsten ist z. B. die gesellige Experten-Gruppe um Reisemarschall Henning Wedderkop zu empfehlen, die ihre Reisen häufig privat organisiert. So traf sich zuletzt im September in Zürich vor und nach dem leichtathletischen Großereignis „Weltklasse Zürich“ eine muntere Runde von Freunden der Leichtathletik. Die nachträgliche „Aufarbeitung“ der Ergebnisse bei Speis‘ und Trank‘ in einem urigen Lokal in Stadionnähe dauerte bis weit nach Mitternacht, so dass einige Teilnehmer die letzte Straßenbahn zu den Innenstadthotels versäumt haben! Aber schön war es doch! Also, liebe Freunde, keine (Reise)-Müdigkeit aufkommen lassen. „Auf geht’s“ zu sehr interessanten Leichtathletik-Reisen im kommenden Jahr. Auf ein Wiedersehen freut sich Ihr/Euer „Südpreuße“ Kurt Bachmann 08.04. 05.05. DM 10.000 m M, F, J, Senioren Marburg 19.05. DMM Bundesliga Endkampf Hannover 19.05. Hallesche Werfertage Halle 25.05. German Meeting Dessau 26.05. Daneben sollten wir natürlich an die DM in der Halle in Karlsruhe denken sowie die attraktiven Mehrkampfmeetings in Götzis und Ratingen (diesmal unglücklich unmittelbar vor der DM in Bochum; allerdings liegen die Stadien nur 30 min. auseinander und Essen mit dem Welterbe Zeche Zollverein liegt genau in der Mitte ..). Nicht zu vergessen die Jugendhallenmeisterschaften in Sindelfingen und die „Deutschen“ der Jugend in Mönchengladbach-Rheydt. Bei den Meisterschaften in der Halle und im Freien sowie beim Meeting in Ratingen werden die FREUNDE wieder mit ihrem Informationsstand vertreten sein. Dort besteht stets auch Gelegenheit zum Informationsaustausch. 29.01. IAAF Mehrkampf-Meeting Götzis AUT 27.05. 27.05. IAAF Meeting Diamond League Hengelo NED 28.05. Pfingstsportfest Rehlingen 31.05. IAAF Meeting Diamond League Rom 03.06. DM Gehen Naumburg 04.06. Int. Meeting Regensburg 05.06. Lausitzer Leichtathletik-Meeting Cottbus 07.06. Internationales Meeting Rhede 08.06. 01.07. Fußball EM Ukraine/Polen 14.06. 15.06. IAAF Mehrkampf-Meeting Ratingen FREUNDE-Treff Bo-Wattenscheid 16.06. 16.06. 17.06. DM Bo-Wattenscheid 23.06. 24.06. DLV-Junioren Gala Mannheim 27.06. 01.07. EM Helsinki 06.07. IAAF Meeting Paris 07.07. Gala Bottrop Barcelona 10.07. 15.07. WM Junioren 13.07. 15.07. DM Senioren I+II Erfurt 13.07. 14.07. IAAF League London Int. Meeting Bottrop 15.07. 20.07. 22.07. DM Jugend U 18+U 20 MG-Rheydt 27.07. 12.08. 03. – 12. Olympische Spiele Leichtathletik-Wettbewerbe London 28.07. 29.07. DM U 23 Kandel 17.08. 24.08. 26.08. IAAF Meeting Stockholm DM Mehrkampf M/F/Jgd. Hannover 30.08. IAAF Meeting Zürich 31.08. Stadionfest Königs-Wusterhausen 02.09. ISTAF Berlin 07.09. IAAF Meeting Brüssel 07.09. Hochsprung Meeting Eberstadt 08.09. DAMM Endkampf Essen Lage 15.09. 16.09. DJMM 15.09. 16.09. IAAF Mehrkampf-Meeting Talence FRA 15.09. 17.09. Int. Hochsprungmeeting Eberstadt 16.09. DM Strasse 10 km Nagold 09.12. EM Cross Budapest Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen 6 Einer von uns: Silvio Zein Ratingen, im Speckgürtel um Düsseldorf gelegen, hat 90.000 Einwohner. Der TV Ratingen, seit 15 Jahren Ausrichter des Mehrkampfmeetings, hat stolze 5.700 Mitglieder. Und sonst? Ein durchaus reges Leben in den Stadtteilen, die teilweise erst 1975 (natürlich gegen erheblichen Widerstand) eingemeindet wurden. Zum Beispiel Lintorf mit 15.000 Einwohnern und dem TUS mit bemerkenswerten 3.100 Mitgliedern. Ein Talent aus Lichtentanne Abteilungsleiter bei den Leichtathleten des TUS 08 Lintorf ist Silvio Zein, Einkaufsleiter eines Elektronik-Unternehmens und Vater von 5 Kindern, der mit 42 Jahren auf ein bewegtes gesamt-deutsches (Sportler-) Leben zurückblickt: Dem quirligen Schwimmer aus dem sächsischen Lichtentanne, der mit 8 Jah- ren 40 m beim Ballwurf erzielte, wurde umgehend 5-mal wöchentlich Training beim 10 km entfernten BAC Cainsdorf verordnet. Das fand Silvio toll. Er übte sich in vielen Bereichen; Hürdenlauf und Hochsprung wurden seine Lieblingsdisziplinen. Mit 12 Jahren wechselte er auf die Sportschule ins 60 km entfernte Karl-Marx-Stadt (dem heutigen Chemnitz), trainierte 10-mal wöchentlich und startete für den dortigen SC. Er sprang hoch und weit und mit 14 Jahren begann er mit dem Dreisprung. Er sprang damals 1,90 m hoch, mit 15 schaff te er 6,95 m im Weitsprung und mit 16 Jahren 15,99 m (!) im Dreisprung – noch heute bestehender Sachsen-Rekord. Silvio gewann 1985 und 1987 die prestigeträchtige Spartakiade im Dreisprung, im Weitsprung belegte er jeweils den 2. Platz. Er war häufig bei internationalen Jugendvergleichskämpfen für die damalige DDR im Einsatz. Zeitgleich baute er ein Top-Abitur und begann 1988 das Studium an der DHfK in Leipzig. Ein staatlich verordnetes DopingProgramm brach er nach kurzer Zeit auf Anraten eines guten Freundes (ebenfalls Leistungssportler) ab, seine Leistungen stagnierten. Beim Fall der Mauer ein Jahr später war dem angehenden Sportlehrer aber sofort klar, dass nicht nur seine Berufsperspektive sich radikal verändern würde. Der Anruf beim Bundestrainer Der 19jährige Silvio traf umgehend weitreichende Entscheidungen. Er zog Richtung Westen zu seiner Großmutter in Hannover und rief den Dreisprung-Bundestrainer Eckhard Hutt in dessen Heimatstadt Ratingen an. Dieser ist ein Mann der Tat (und langjähriges Mitglied bei den FREUNDEN). Familie Hutt beherbergte das Talent aus Sachsen einige Monate, besorgte ihm sowohl eine Wohnung als auch eine Lehrstelle zum Industriekaufmann bei einem sportaffinen Unternehmer. Die Zeins: eine bewegte Laufbahn Die Laufbahn als Aktiver wird 1994 durch einen Muskelriss beendet. Silvio bleibt der Leichtathletik erhalten – er besucht Lehrgänge an der DSHS Köln und macht den Schein zum B- 7 Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011 Im alten Trainingsheft von Silvio Zein finden sich neben Fotos auch zahlreiche Zeitungsausschnitte aus seiner Aktiven-Laufbahn beim SC Karl-Marx-Stadt. Trainer. Er nimmt seine Kinder mit auf den Sportplatz und engagiert sich beim TUS Lintorf, wo sich Klaus Wolter freut, nach 30jähriger Trainertätigkeit einen Nachfolger zu finden. Heute arbeiten die beiden immer noch durchaus erfolgreich zusammen. Ein Talent aus Danzig Vorzeigeathletin des TUS ist Monika Zapalska (Jg. 94), die 2009 bei den Deutschen Meisterschaften im Blockwettkampf Sprint/Sprung Zweite hinter Franziska Hofmann wird. Einen Platz vor ihrer Konkurrentin Jennifer Tuffour, die auch 2010 besiegt wurde, als sie bei den B-Jugendlichen den Titel über die 100 m Hürden holt. 2011 verpasste Monika den Titel im Freien über die 100 m Hürden um 4/100 sec. und wird über die 100 m ansprechende Fünfte in 12,4 sec. Ihr bisher größter Erfolg ist die Silbermedaille beim Europäischen Jugendolympiafestival 2011 im türkischen Trabzon in 13,52 sec. über die Hürden. Monika trainiert nach den Plänen von Silvio Zein 5-mal wöchentlich 2 Stunden. Für den Mann mit Leichtathletik-Vergangenheit und die inzwischen 17-Jährige überhaupt kein Problem. Der ausgeprägte Wille der Athletin und die Unterstützung auf breiter Front sind gegeben. Die Eltern stehen ebenso hinter ihr wie der Verein, dessen solide Grundlage auf seiner großen Mitgliederzahl beruht. So steht auch ein Physiotherapeut zur Verfügung, und bei sehr ordentlichen schulischen Leistungen wird das Abitur von Monika Zapalska fest ins Visier genommen. Da sie erst 2005 aus Danzig nach Ratingen kam, ist dies keine Selbstverständlichkeit. Inzwischen hat sie längst die deutsche Staatsangehörigkeit erlangt und ihre sportlichen Ziele für die kommende Saison hoch gesteckt. Hochgesteckte Ziele Im Olympia-Jahr 2012 soll der Schwerpunkt auf den 100 und 200 m liegen, um die Kondition zu verbessern. Ein Ziel ist es, die hohen Hürden (83 statt bisher 76 cm) unter 14 sec. und die 100 m in ehrgeizigen 11,5 sec. zu absolvieren. Mit dieser Zeit könnte ein Staffelplatz bei den Ende Juli in Barcelona stattfindenden Juniorenweltmeisterschaften in greifbare Nähe rücken. Trotz alledem wollen Trainer und Athletin nicht überdrehen und deshalb ist – wie jedes Jahr – ein Mehrkampf fest eingeplant. „Gute Leichtathleten aber werden im Winter gemacht“ betont FREUNDE-Mitglied Silvio Zein und hat schon längst mit den entsprechenden Vorbereitungen begonnen. Und hat er keine Angst vor den Großvereinen, wie etwa dem benachbarten Bayer Leverkusen, die normalerweise den Ratingern die Talente wegfischen? Silvio Zein winkt ab, die kommenden Jahre sind – soweit das überhaupt möglich ist – abgestimmt. Das gemeinsame Ziel sind die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien … Der Mann, der nichts von allzu früher Spezialisierung hält, setzt sein Konzept auch in der Familie durch. Alle 5 Kinder treiben Sport; Grundlage ist auch für die beiden Handballer die Leichtathletik. Für Philip, Paulina, Niklas. Yannik und Antonia steht dabei der Mehrkampf ganz oben. Und der Mannschafts-Bus der Familie Zein ist erfreulicherweise groß genug, um sämtliche Kinder und Gerätschaften sowie das eine oder andere Nachwuchstalent aus der Nachbarschaft ins Stadion oder auch mal zum gemeinsamen Training mit Daley Thompson nach London zu transportieren. Aber das ist wieder eine andere Geschichte … 2011 in Jena fehlten Monika Zapalska (Mitte) 4/100 sec. zum Titelgewinn. PB Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen 8 Infos zur DLV-Trainerschule Teil 2: Facetten der Arbeit In unserer letzten Ausgabe hat Dr. Wolfgang Killing, Leiter der DLV-Trainerschule, Grundsätzliches über das Verhältnis von Sport und Bildung ausgeführt. Diesmal geht es um die konkreten Schwerpunkte der Arbeit an der Trainerschule in Mainz. Aus- und Fortbildungen sind wichtige Glieder in der Reproduktionskette des Verbandes, mit denen das trainerische und organisatorische Know-How, Trainingsprinzipien, -methoden und Arbeitsweisen zur Ausprägung sportlicher Leistungen, aber auch die Ziele und Werte des Verbandes an die Folgegenerationen weitergegeben werden. Es geht nicht allein um die Vermittlung von Fachwissen, zugleich wird in einer Art Selbstvergewisserung der Zweck des eigenen Tuns thematisiert: Leichtathletik ist nach wie vor höchst attraktiv, wir verfolgen gemeinsame Ziele (sauberer Sport bis hin zu internationalen Erfolgen), unsere Wege zum Erfolg sind weiterhin zutreffend, Änderungen bzw. Verbesserungen nehmen wir gerne auf, soweit sie in unser Gesamtkonzept passen. Um dies zu vermitteln, verfügen die Lehrverantwortlichen über zwei Haupt-Instrumentarien: Lehrveranstaltungen und Materialien. hat eben viele Väter bzw. Ursachen. Nicht selten wird der aktuell erfolgreiche Sportler mit früheren Größen seiner Disziplin verglichen, so dass gleich auch noch ein Stück gemeinsamer Sportgeschichte auflebt und zelebriert wird. Meisterlehren Wenn ein erfolgreicher Trainer im Rahmen einer Fortbildung von der Vorbereitung seines Athleten auf einen sportlichen Höhepunkt berichtet, seine „Meisterlehre“ preisgibt, lebt der Moment seines Erfolges neu auf. Die Leistung des Athleten wird aus verschiedenen Perspektiven durchleuchtet, Zeitlupen, biomechanische Kenndaten (z. B. die Anlaufgeschwindigkeit oder Kraftwerte), die lang- und kurzfristige Trainingsvorbereitung, aber auch die Steuerung des sportlichen und sozialen Umfelds der Sportler werden zur Analyse, zur Erklärung des sportlichen Ergebnisses herangezogen. Der Erfolg Beispiel, Abstraktion, Anwendung Durch die Abstraktion vom konkreten Einzelfall wird eine Vorlage für die Zuhörer (oder Leser) geschaffen, die diese wiederum auf ihre Athleten übertragen können. In dieser Mittlerrolle haben Lehre und Bildung ihren originären Wert. Über attraktive Referenten und Veranstaltungen kann man ambitionierte junge Trainer für den Leistungssport gewinnen und auf gemeinsame Ziele und Wege dahin verpflichten. Zentrale Ausbildung zum B-Trainer – hier in Kienbaum. Die differenzierte Aufbereitung von Vorbildern der Gegenwart (oder Vergangenheit) schaff t gleichermaßen Anleitungen wie Motivation für sportliche Erfolge der Zukunft. Nicht nur die Teilnehmer solcher Veranstaltungen werden inspiriert, auch der erfolgreiche Referent wird geehrt und seinerseits motiviert. So hatten im Herbst 2010 die Sprintfortbildungen mit Valerij Bauer, dem Trainer von Sprint-Europameisterin Verena Sailer, eine große Resonanz, nach den Vorträgen und Demonstrationen seines azyklischen Sprinttrainings gab es viele Diskussionen und Nachfragen. Aus- und Fortbildungen Die originäre Aufgabe der DLV-Trainerschule ist die Aus- und Fortbildung der im Leistungssport tätigen Trainer. Während die Landesverbände die C- und B-Trainer-Aus- und Fortbildung durchführen, ist die DLV-Trainerschule für die darauf aufbauende A-Trainer- und Diplom-Trainer-Aus-/Fortbildung verantwortlich. Vereinzelt ist die Trainerschule auch in die C- und B-Trainerausbildung eingebunden, so wurden 2007 gemeinsame Ausbildungsmaterialien für C-Trainer erstellt und 2010 eine bundesweite B-Trainerausbildung abgehalten, jeweils um zeitgemäße Standards der Ausbildungen zu setzen. Die A-Trainerausbildung wird in den fünf Disziplinblöcken Sprint, Lauf, Sprung, Wurf und Mehrkampf separat durchgeführt, um die erforderliche Spezialisierung zu gewährleisten. Nach 90-stündiger Ausbildung müssen die Teilnehmer, um 9 Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011 Die Trainerschule im Benno-Wischmann-Haus des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Mainz besteht seit 1995. die Lizenz zu erhalten, eine mündliche Prüfung absolvieren, Hospitationen bei bewährten Trainern ableisten und eine umfangreiche Hausarbeit verfassen, mit der sie nachweisen, dass sie gemäß der erworbenen Trainingsmethoden zu arbeiten in der Lage sind. Auch danach sind sie nicht auf Lebenszeit ATrainer, vielmehr müssen sie alle zwei Jahre an einer Fortbildung teilnehmen, um ihr Wissen aufzufrischen und die Lizenz zu erhalten. An der Trainerakademie Köln leistet die DLV-Trainerschule die sportartspezifische Ausbildung für die angehenden Leichtathletik-Diplomtrainer. Mittlerweile hat sich der Charakter der Ausbildung von einer Vollzeit- zu einer berufsbegleitenden Ausbildung gewandelt, was den Ausbildungszeitraum von eineinhalb auf drei Jahre ausgedehnt hat. Es ist nicht immer einfach, neben der normalen Trainertätigkeit der Trainerstudenten, aber auch der ausbildenden Verbandstrainer, immerhin 240 Stunden sportartspezifischer Ausbildung und 100 Stunden Hospitationen unterzubringen. Ausbildungsmaterialien Eine wichtige Aufgabe der DLV-Trainerschule ist die Erstellung, zum Teil Neuauflage von Ausbildungsmaterialien für die Trainerschaft. Bei der Erstellung dieser Materialien spielt eine große Rolle, dass Trainer wie alle Sportbegeisterten optische Ästheten, „Augenmenschen“ sind, für die Dynamik, Bewegungen und Bilder eine hohe Bedeutung haben. Dieser bevorzugten Wahrnehmungsweise der Trainer (im Unterschied zu Wissenschaftlern, die eher über Texte, Tabellen und Graphiken begreifen) muss bei Veranstaltungen, mehr aber noch bei der Erstellung und Verwendung von Lehrmaterialien, Rechnung getragen werden. Das wohl bekannteste Schriftwerk des DLV sind die Rahmentrainingspläne (RTPs), die der Verband seit Mitte der 80er Jahre für seine Trainerausbildung einsetzt. Mittlerweile verlegt der DLV die RTPs beim Philippka-Sportverlag, der auch die Trainer-Fachzeitschrift „Leichtathletiktraining“ betreibt, an der die Lehrkräfte der Trainerschule in erheblichem Umfang mitwirken. Nicht zuletzt finden sich dort die Lehrbildreihen, mit denen die Technik der Weltbesten, aber auch vorbildlicher Nachwuchsathleten präsentiert und von den Verbandstrainern erläutert werden. Aufgrund der technischen Entwicklung ist es mittlerweile möglich, Bewegungsabläufe, Wettkampfsequenzen oder Trai- ningsübungen, auch als Video auf der DLV-Internet-Seite (leichtathletik.de) zu sehen, wie derzeit generell eine Verlagerung der Lehrmedien von der gedruckten zur elektronisch speicher- und übermittelbaren Form zu beobachten ist. Wissen aktualisieren Da sich Wissen ständig vermehrt und weiterentwickelt, ist es die Aufgabe der Lehrverantwortlichen, für die Aktualisierung des Trainerwissens zu sorgen. Dafür müssen sie in der Praxis, Lehre und Wissenschaft zu Hause sein, Neuerungen frühzeitig wahrnehmen, auf ihre Praxistauglichkeit prüfen, darüber in angemessener Form berichten und sie letztlich in die disziplinspezifische Trainingslehre aufnehmen. Neben dem Studium von Lehrbüchern und Fachzeitschriften sowie dem Besuch internationaler Informationsveranstaltungen dienen insbesondere die Arbeit und Ergebnisse der Leistungsdiagnostiker und Biomechaniker, die die Techniken und das Training unserer Athleten auswerten, zur vertieften Erkenntnis von Technik und Training der Disziplinen. Hier werden große Anstrengungen unternommen, dieses Knowhow systematisch aufzubereiten und zu nutzen. Last not least helfen eigene Veranstaltungen, den aktuellen Wissensstand im Spitzensport voranzutreiben. So wurden in den letzten Jahren bei sogenannten DLV-Konferenzen die Vorstellungen über das Aufwärmen im Allgemeinen und das Dehnen im Speziellen, das HIT- (hochintensive) Training, die Bedeutung von Kälteanwendungen und Höhentraining für die Leistungsfähigkeit weiterentwickelt. Bildungsmomente Auch wenn die Trainer insbesondere auf konkrete Hinweise aus dem Training der Besten und aus aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen erpicht sind, bieten Aus- und Fortbildungsveranstaltungen darüber hinaus die Chance, Abstand vom eigenen Trainingsalltag zu bekommen. Die Trainer können sich mit Kollegen, die ansonsten eher Konkurrenten sind, austauschen, sie haben Gelegenheit, über das eigene Training zu reflektieren, eventuell andere Wege im Training einzuschlagen, vielleicht auch die eigene Rolle im System zu erkennen, gegebenenfalls zu ändern und so neue Zugänge zu ihren Athleten zu finden. Insofern bietet die Pflicht zur Fortbildung den Trainern die Chance für Muße, Erkenntnis und Veränderung. Wolfgang Killing Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen 10 Die „Alten“ im Vorstand der FREUNDE Hanne Ziemek (64) ist beruflich, wie man im Ruhrgebiet sagt „auf Rente“, privat seit 50 Jahren nacheinander in den Leichtathletikvereinen TuS Querenburg, VfL Bochum und USC Bochum. Die erfolgreiche Teilnahme an Wettkämpfen in den Sprungwettbewerben und im Mehrkampf ergaben die Ausbildung als Sportlehrer in Köln und die sofortige Anstellung an einer Realschule. Diese berufliche Sicherheit ermöglichte die weitere Ausbildung zum A-Trainer Sprint und die frühe Einbindung in die Verbandsarbeit im Ausbildungs- und Jugendbereich. Es begann der Weg bis zur Vorsitzenden der deutschen Leichtathletikjugend, der 2001 endete. Eine spannende Zeit, die in den 90er Jahren vielfältige Erfahrungen beim Aufbau der Jugendleichtathletik im vereinten Deutschland brachte. Das zweite Unterrichtsfach Kunst ergab das Hobby der Fotografie, das Sehen und Festhalten von Bildern und Stimmungen an Wettkampforten. Neugier auf unbekannte Situationen, auf Gespräche und Begegnungen sind ihr in der FREUNDE-Mitarbeit wichtig und Motivation für die Betreuung unseres Informationsstandes, wo weiterhin Verstärkung gesucht wird. Sepp Anthofer (71) kam über den Fußball zur Leichtathletik, die ihn seit den Olympischen Spielen in Helsinki 1952 fasziniert. In jenen Jahren im Bereich des westfälischen Fußball- und Leichtathletikverbandes groß geworden (Gelsenkirchen-Horst bzw. Essen-Karnap), sprudelt Sepp noch heute Namen von Athleten und Spielern aus den 50iger und 60iger Jahren mit Zeiten und Weiten bzw. Mannschaftsaufstellungen und Torfolgen. Und zwar gesamtdeutsch. Dieses Jahr in Kassel erlebte er die 50igsten Deutschen Meisterschaften im Freien, darunter auch 3 DDR-Meisterschaften. Trotz aller schönen Erinnerungen an große Sportereignisse ist Sepp am liebsten bei den „Freunden der Leichtathletik“. Unser Förderverein hält bei ihm die „Pole-Position“. Seit über 30 Jahren Mitglied, ist unserem Schatzmeister die Sichtung, Förderung und Unterstützung junger Athleten eine Herzensangelegenheit. Sein im Beruf erworbenes Wissen als selbstständiger Steuerberater in Essen und Hainichen/Sachsen kommt seit Jahrzehnten der Förderkasse der FREUNDE zugute. Peter Busse ist vor 65 Jahren Mitglied eines Sportvereins geworden, als sein Vater (Handballer, Turner, Schwimmer) ihn mit 3 Jahren zum Turnen anmeldete. Vielseitigkeit war auch bei ihm Trumpf, nur das Turnen fand er blöd. Während seines späteren Studiums in England vertrat er z. B. sein College im Basketball, Tennis, Badminton, Tischtennis, in der Leichtathletik und als Kapitän des Volleyball-Teams. Als Aktiver hat er es lediglich zum Kreismeister über 5.000 m gebracht, als Zuschauer kam er mehr rum: Die erste Fan-Reise erfolgte mit 14 Jahren nach Kassel, wo sein Idol Hans Hüneke bei einer Ausscheidung für die EM 1958 (H. H. gewann dort Bronze) einen deutschen Rekord über 3.000 m Hindernis aufstellte. Mit dabei eine Agfa Clack und 3 Filme für jeweils 8 Fotos. So infiziert besuchte er später (immer mit Kamera) u. a. 12 Leichtathletik-Weltmeisterschaften (nur Degue ließ er jetzt aus). Beruflich war der verheiratete Vater zweier Söhne ebenfalls vielseitig: Starkstromelektriker, Sozialwissenschaftler, Dozent und bis 2008 schließlich Ministerialrat; seit dem ist er Redakteur unserer Zeitschrift. Jörg Lawrenz (70) ist seit 2003 im Vorstand der „Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten“ (VEL) und seit 2005 deren Vorsitzender. In dieser Funktion folgte er namhaften Vorgängern wie Herbert Schade, Wolfgang Troßbach, Olaf Lawrenz und Jürgen Wedeking. In einer fast 2 Jahrzehnte dauernden engen Zusammenarbeit mit den „Freunden“ der FdL – nicht nur auf sportlichem, sondern auch auf wirtschaftlichem Sektor – entwickelte sich ein harmonisches Miteinander, sodass ein Vertreter der VEL ständiges kooptiertes Mitglied im Vorstand der FdL ist. Auch wenn FdL und VEL unterschiedliche Zielsetzungen haben, haben die Mitglieder beider Vereine (diverse Doppelmitgliedschaften) eine Gemeinsamkeit – nämlich die Liebe zur Leichtathletik. Seine sportliche Laufbahn war eine kurze mit nur zwei Deutschen Hallenmeisterschaften 1962/1963, wobei er die DM in der 3 x 1000 m Staffel zusammen mit seinem Bruder Olaf zu seinen schönsten sportlichen Erlebnissen zählt. Familie und Beruf ließen letztendlich keinen Raum, sodass er erst als Senior noch einmal bei DAMM M50 einen Mannschaftstitel gewann. 11 Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011 Wahl der Athleten des Jahres 2011 Gemeinsam mit den Lesern der Fachzeitschrift „leichtathletik“ und den Usern des Internetportals www.leichtathletik.de wählen wir erneut die Athletin und den Athleten des Jahres. Gleichzeitig werden auch die Jugendleichtathletin und der Jugendleichtathlet des Jahres gekürt. Die Mitglieder der FREUNDE und die Leser der „Leichtathletik INFORMationen“ sind herzlich eingeladen, sich an dieser Wahl zu beteiligen. stand der „Freunde der Leichtathletik“ vornominiert. Schreiben Sie eine Postkarte, eine E-Mail oder ein Fax mit den Namen eines Athleten und einer Athletin sowie eines U 20-Athleten und einer U 20-Athletin an die Redaktion von „leichtathletik“. Oder stimmen Sie einfach im Internet unter www.leichathletik.de ab. Unter allen Einsendern werden Preise verlost. Im vergangenen Jahr beteiligten sich mehr als 3.600 Leichtathletikfreunde an der Wahl von Sara Gambetta, Verena Sailer, Till Wöschler und Christian Reif. Die 4 Ehrenpreise stellt wieder unser Förderverein zur Verfügung. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Deutschen Hallenmeisterschaften am 25. und 26. Februar 2012 in der Europahalle Karlsruhe. So machen Sie mit Wählen Sie Ihre „Leichtathleten des Jahres“ aus den Athleten der nachfolgenden Seiten. Diese wurden von den Redaktionen der Fachzeitschrift „leichtathletik“ und sowie dem Vor- Einsendeschluss ist der 15. Januar 2011. Anschrift: CNG sports & media Redaktion leichtathletik Machabäerstr. 3 50668 Köln E-Mail: [email protected] Telefax: (0221) 99227979 Internet: www.leichtathletik.de Der Vorstand der „Freunde der Leichtathletik“ (FdL) Vorsitzender Hans G. Schulz Nesselrodestr. 58 45699 Herten Tel. 02366/937748 Fax 02366/937745 [email protected] Stellvertretende Vorsitzende Hanne Ziemek Gabelsberger Str. 59 44789 Bochum Tel. 0234/311230 Fax 0234/300607 Schatzmeister Sepp Anthofer Möllneys Nocken 9 45257 Essen Tel. 0201/8482213 d. Tel. 0201/8486861 p. [email protected] Esther Fittko Holzgasse 10 53773 Hennef Tel. 02242/909303 Tel. 0163/5292377 dlv-jugend@fittko.de Dr. Josef Hesse Nottulner Landweg 107 48161 Münster Tel.0172/5305845 p. Fax 02534/621720 d [email protected] Rüdiger Nickel Engelhardstr. 37 63450 Hanau Tel. 06181/399423 Tel. 0177/2450714 [email protected] Hartmut Weber Edisonstr, 1 59174 Kamen Tel. 02307/280553 p Tel. 0231/91191-40 d [email protected] Vertreter des DLV Jan Kern Am Hegelsberg 13 64347 Griesheim Tel. 06155/76118 [email protected] Kooptiert (Veranstaltungen) Roland Frey Dahlienweg 4 76669 Bad Schönborn Tel. 07253/32145 Fax 07253/32145 [email protected] Kooptiert (Presse) Peter Middel Bunzlaustr. 80 44263 Dortmund Tel. 0231/416237 [email protected] Kooptiert (Vors. der VEL) Jörg Lawrenz Steenkoppel 17 24598 Boostedt Tel. 04393/972673 Fax 04393/972673 [email protected] Beisitzer Peter Busse Dr. Gemmert-Str. 24 40882 Ratingen Tel.: 02102/83985 [email protected] Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen 12 Kandidaten zur Wahl der Nachwuchsathleten des Jahres 2011 Shanice Craft MTG Mannheim 1. U 20-EM Diskus 2. DM Diskus Sara Gambetta LG Eintracht Frankfurt 2. U 20-EM Siebenkampf 4. DM Speer Christin Hussong TV Thaleischweiler 1. U 18-WM Speer 1. U 18-DM, 7. DM Lisa Jäsert SC Magdeburg 3. U 20-EM 3.000 m 1. DM 1.500 m + 3.000 m Gesa F. Krause LG Eintracht Frankfurt 1. U 20-EM 3.000 m H 9. WM in Daegu Lena Malkus LG Ratio Münster 1. U 20-EM Weitsprung 1. DM + DM J + DM Junioren Tatjana Pinto LG Ratio Münster 3. U 20-EM, 1. DM 100 m 1. U 20-EM 4 x 100 m Anna Rüh SC Neubrandenburg 2. U 20-EM Diskus 3. U 20-EM Kugel Desiree Singh LG Lippe-Süd 1. U 18-WM Stabhoch 1. DM, DR 4,32 m Lena Urbaniak LG Filstal 1. U 20-EM Kugel 1. DM in der Halle Matthias Brugger SSV Ulm 1846 2. U 20-EM Zehnkampf 1. DM Zehnkampf Marcel Fehr LG Limes-Rems 1. DM 3.000 m 1. DM 5.000 m Martin Grau TSV Höchstadt/Aisch 3. U 20-EM 3.000 m H 1. DM 2.000 m H Johannes Hock TV Marktheidenfeld 3. U 20-EM Zehnkampf 2. DM Hallenmehrkampf Christian Jagusch SC Neubrandenburg 3. U 20-EM Kugel 1. DM Kugel Varg Königsmark LG Nike Berlin 1. U 20-EM 400 m H 2. DM 400 m Hagen Pohle SC Potsdam 1. U 20-EM 10.000 m G 1. DM 10.000 m Gehen Alexander Schwab VfL Sindelfingen 3. U 20-EM 1.500 m 2. DM 800 m Benedikt Stienen LAV Veltins Hochauerland 3. U 20-EM Diskus 1. DM Diskus, 4. Kugel Gregor Traber LAV asics Tübingen 1. DM 110 m H 1. DM 60 m H in der Halle 13 Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011 Kandidaten zur Wahl der Leichtathleten des Jahres 2011 Katja Demuth TUS Jena 1. DM Dreisprung DR 14, 57 m Kristina Gadschiew LAZ Zweibrücken 3. Hallen-EM Stabhoch 10. WM Betty Heidler LG Eintracht Frankfurt 2. WM Hammer 1. DM, WR 79,42 m Irina Mikitenko SC Gelnhausen 8. Welt-Jahresbeste Marathon 2. Europa-Jahresbestenliste Nadine Müller Hallesche LAF 2. WM Diskus 1. DM Carolin Nytra Bremer LT 1. Hallen-EM 60 m H 1. DM Halle Christina Obergföll LG Offenburg 4. WM Speer 1. DM Jennifer Oeser TSV Bayer 04 Leverkusen 3. WM Siebenkampf 1. MM Ratingen Silke Spiegelburg TSV Bayer 04 Leverkusen 2. Hallen-EM Stabhoch 9. WM Martina Strutz Hagenower SV 2. WM Stabhoch 1. DM, DR 4,80 m Ralf Bartels SC Neubrandenburg 1. Hallen-EM Kugel 2. DM Halle Sebastian Bayer Hamburger SV 1. Hallen-EM Weitsprung 8. WM Markus Esser TSV Bayer 04 Leverkusen 4. WM Hammer 1. Team-EM Robert Harting SCC Berlin 1. WM Diskus 1. DM Felix Knobel LG Eintracht Frankfurt 8. WM Zehnkampf 5. MM Götzis Malte Mohr LG Stadtwerke München 5. WM Stabhoch 3. Hallen-EM Thomas Schneider SC Potsdam 2. Hallen-EM 400 m 1. DM Halle David Storl LAC Erdgas Chemnitz 1. WM Kugel 1. U 23-EM Till Wöschler SG TSV Kronshagen/Kieler TB 1. U 23-EM Speer 1. U 23-DM Matthias de Zordo SV Saar 05 1. WM Speer 1. DM Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen 14 Mit meiner Brille – Impressionen eines Zuschauers bei der DM Die FREUNDE haben in Kassel an ihrem Informationsstand, auf der Tribüne und im Hotel viele Gespräche geführt. Mit alten Bekannten oder netten Nachbarn, mit denen man über neue Vorstandsmitglieder, das Wetter, Athleten und Leistungen plauderte. Einer von ihnen war Friedhelm Marciniak, dem wir schließlich auch den Mitgliedsantrag (siehe rechts) in die Hand gedrückt haben … Nein, ich halte mich nicht für einen ausgesprochenen Leichtathletikfan und noch weniger für einen Experten. Auch wenn ich bei den Europameisterschaften in München und den Weltmeisterschaften in Paris und Berlin als Zuschauer dabei war. Kassel, in dem ich seit einigen Jahren wohne, ist nicht München, Paris oder Berlin. Alles ist kleiner, näher und vor allem anders. Deutsche Meisterschaften der Leichtathleten sind hier nicht ein Ereignis, sondern das Ereignis – zwei Jahre davor und noch lange danach. Die mehr als klamme Stadt hat sich den Stadionumbau aus den fleischlosen Rippen geschnitten und lange und vergeblich nach Schuldigen gesucht, als die Austragung der Meisterschaften um ein Jahr verschoben werden musste, weil der Stadionumbau nicht rechtzeitig fertig wurde. Der Einbau der Videoanlage noch rechtzeitig vor den Meisterschaften war ein zeitlicher Kraftakt, über dessen Fortschritt täglich in der Zeitung berichtet wurde. Kassel, das seine Schätze (den Bergpark, die Brüder Grimm, die documenta und seine Museen) seit Jahren mehr schlecht als recht präsentiert, hat sich bei den Leichtathleten von seiner besten Seite gezeigt: Mit weniger Straßenbaustellen als sonst und vielen reservierten Parkplätzen vor dem Stadion, die meist nur zur Hälfte belegt waren. Die Stadt hat in den Wochen vor den Meisterschaften die steigenden Vorverkaufszahlen bejubelt und nach dem etwa gleich großen Braunschweig geschielt, wo die Meister- Seit einigen Jahren sind Sternläufe fester Bestandteil Deutscher Meisterschaften. schaften 2010 stattfanden. Kassel hat den einzigen Rekord bei dieser Meisterschaften aufgestellt: Nie zuvor wurden bei einer Leichtathletik-Meisterschaft so viele Karten im Vorverkauf abgesetzt. Kassel lebte sein Gefühl: Wir sind auch mal wieder wer! Nicht nur die Sportkegler haben 2011 ihre Meister in Kassel gefunden, auch die Kanuten ihre Marathon-Meister gekürt. Die deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Blitzschach fanden ebenfalls dort statt. Und dann kamen noch die schnellsten deutschen Sprinterinnen und Sprinter, die Hartings, Heidlers, Beyers und Strutz etc. Kassel hat sich auf die Meisterschaften gefreut. Im Stadion habe ich trotzdem niemanden aus Kassel getroffen, den ich kannte, dafür Bekannte aus Köln, Ratingen, Wuppertal und Braunschweig. Zufall? Neben, vor und hinter mir auf der Osttribüne saßen Menschen aus allen Teilen Deutschlands. Gut zu erkennen an ihren T-Shirts oder am Dialekt. Meist an beidem. Diese Fans brauchten kein Programmheft wie ich. Sie kannten jeden Sportler, seine derzeitigen und zukünftigen Bestzeiten. Manche hatten offensichtlich auch mit dem einen oder anderen Athleten gefrühstückt. Wie sonst könnten sie wissen, dass X nicht gut drauf ist, weil ihm sein Müsli nicht geschmeckt hat oder Y schlecht geschlafen hat und darum für eine persönliche Bestleistung bei den Meisterschaften nicht mehr in Frage kam. Sie bekamen trotzdem oder gerade deswegen ihren Beifall. Meine Fragen, warum mal wieder ein Raunen durch das Stadionrund gegangen sei, wurden sachlich und ohne Spott über den Nicht-Experten beantwortet. Spottgesänge oberoder unterhalb der Gürtellinie wie für die Gastmannschaften des KSV Hessen Kassel üblich, blieben aus. Und während die Fans der heimischen Fußballmannschaft wütend und mit hochrotem Kopf registrieren, dass ihr Stürmerstar das Tor mal wieder aus acht Meter verfehlt hat und keine Erklärung dafür haben, können die Menschen um mich herum gelassen und mit einem ruhigen (76er-)Puls erläutern, warum X im Finale nicht Erster sondern nur Dritter wurde und Y zwanzig Zentimeter weniger sprang als in Götzis. 15 Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011 An den Förderverein Freunde der Leichtathletik Auf der Leiten 8 D - 82377 Penzberg Besucherzahlen und Stimmung bei den Meisterschaften im Kasseler Aue-Stadion waren hervorragend. Ich möchte den Förderverein Freunde der Leichtathletik e.V. unterstützen und werde Mitglied (Jahresbeitrag 50 Euro) Meinen elfjährigen Sohn habe ich nur selten gesehen. Er sammelte Autogramme und trug die Startnummern von Läufern und Weitspringern wie Trophäen nach Hause. Besonders dann, wenn noch eine persönliche Widmung darauf stand. Die Geduld der Sportler am Aufwärmplatz und nach dem Wettkampf habe ich bewundert. Jeder bekam sein Autogramm und auch das gemeinsame Foto. Lächelnd, ohne Rücksicht auf Hunger oder Durst. Mitglied als Ehepartner/Partner (Jahresbeitrag + 25 Euro) Bei Leichtathletikveranstaltungen gibt es Minuten, in denen im Stadion nicht viel passiert. Ein Laie wie ich bekommt das dadurch mit, dass sich die Plätze um einen herum wie auf ein geheimes Kommando leeren, um sich Minuten später wieder mit ihren Bratwurst kauenden Besitzern zu füllen. Gewundert habe ich mich über die Kampfrichter, die immer noch zu ihrem Arbeitplatz marschieren und dort ihre Arbeit mit grimmigem Gesicht verrichten, als sei ihnen selbst ein zartes angedeutetes Lächeln per Statut verboten. Einzugsermächtigung: Was bleibt in Erinnerung? Im Gegensatz zu Fußballspielen stimmt bei den Leichtathleten das Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch gefällt mir die Stimmung im Stadion besser, weil sie friedlicher und fairer ist. Ein volles Stadion und so wenig Polizisten! Keine Männer in orangefarbenen Westen, die mit dem Rücken zum Geschehen die Zuschauer im Blick behalten wie die Dompteure ihre Tiger in der Manege. Neumitglieder bis zum vollendeten 26. Lebensjahr (Jahresbeitrag 24 Euro) Ich ermächtige Sie widerruflich, die Beiträge zu Lasten des Kontos Nr.: BLZ: Bank: einzuziehen. Name: Mein persönlicher emotionaler Höhepunkt, die Sportler mögen es mir verzeihen, war der Sternlauf zusammen mit tausend anderen Läuferinnen und Läuferinnen ins vollbesetzte, applaudierende Stadion. Selbst aktiv zu sein liegt mir eher, aber ich ahne, warum die Hauptpersonen sich Tag für Tag und Woche für Woche im Training schinden. Für mich kommt diese Ahnung zu spät, aber eine andere könnte Gewissheit werden: Es werden nicht die letzten Leichtathletikmeisterschaften in Kassel gewesen sein, und ich kenne zwei, die sich dann wieder eine Dauerkarte kaufen werden, nicht nur wegen der Sportler, sondern auch wegen der Sitznachbarn. Ein Wunsch, auch das wurde mir klar, wird in diesem Leben nicht mehr in Erfüllung gehen: Einmal in einem Wettkampf mit einem breiten Lächeln im Gesicht das ferngesteuerte Auto dirigieren, um Speere oder Hämmer nach getaner Arbeit sicher und schnell zurück zu transportieren. Friedhelm Marciniak Anschrift: Geburtsdatum: (Angabe freiwillig) Datum: Unterschrift: Übrigens: Spenden auf unser FdL-Konto sind willkommen und steuerlich absetzbar! Raiffeisenbank Kto.-Nr. 52 000 (BLZ 701 693 31) Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen 16 Die Weltmeisterschaft 2011 Eine Nachlese Wer von uns FREUNDEN schon mal zu einer WM oder EM, zu Olympischen Spielen oder gelegentlich zu Meetings nach Birmingham, Ratingen oder Zürich reist, kennt Stefan Hirschter. Häufig über einen Statistik-Band gebeugt, stets mit freundlichem Gesicht und immer willig, dem Unwissenden Auskunft zu erteilen. Seit nahezu 30 Jahren reist Finanzbeamter Stefan in seiner Freizeit als unser Datenexperte in Sachen Leichtathletik um den Erdball. Rekorde und Bilanzen Trotz einiger Probleme bei den Anzeigentafeln zu Beginn und schlechter Ergebnisübermittlungen für die Zuschauer auf der Gegengerade kann man diese 13. WM als einen Erfolg bezeichnen. Der Standard der Leistungen war zwar gegenüber 2009 in Berlin leicht rückläufig, dafür wurden aber viele Entscheidungen durch dramatische und spannende Abläufe aufgewertet. Usain Bolt sorgte am Schlusstag zusammen mit seinen Staffelkollegen über 4 x 100 m mit 37,04 sec. für den einzigen Weltrekord. Neben der Staffel ragten folgende Leistungen, die jeweils von Frauen erbracht wurden, im Hinblick auf die ewige Weltrangliste heraus: Mariya Abakumova/RUS, Speerwerfen (Platz 2) mit 71,99 m. Yuliya Zaripova/RUS, 3000 m Hindernis (3. Platz) in 9:07,03 min. Lashinda Demus/USA, 400 m Hürden (3. Platz) in 52,47 sec. Sally Pearson/AUS, 100 m Hürden (4. Platz) in 12,28 sec. In der Nationenwertung (8 Pkt. für Platz 1 bis 1 Pkt. für Platz 8) hat sich gegenüber Berlin 2009 wenig verändert. Die USA und Russland bauten ihre Gesamtpunktzahl aus. Kenia tauschte mit Jamaika Platz 3 und erzielte mit 174 Pkt. sein bestes Ergebnis. Mit 7 Goldmedaillen übertraf Kenia auch die 5 Goldmedaillen von Osaka 2007. Überraschenderweise trugen hierzu die 5.000 m und 10.000 m-Läufer keine Medaille bei. Das hat es seit der WM 1983 und den OS 1972 nicht mehr gegeben. Die deutsche Mannschaft konnte mit 83 Pkt. ihren 5. Platz verteidigen. Die Werfer erzielten 5 der 7 Medaillen und trugen allein 56 Pkt. bei. Kritisch zu hinterfragen ist die Läuferbilanz. Lediglich die 4 x 400 m-Staffel der Männer (Platz 8; im Vorlauf mit 3:00,68 min., der schnellsten deutschen Zeit seit der WM 1995 in Göteborg) und die 19-jährige Gesa-Felicitas Krause mit Platz 9 und Junioren-Europarekord (9:32,74 min.) über 3.000 m Hindernis schaff ten eine Endkampfteilnahme. Frankreich konnte mit 45 Pkt. seine Bilanzen bei Europameisterschaften (Platz 1 bei der EM 2010) nicht bestätigen. Polen, Spanien und Bahamas erlitten ebenfalls erhebliche Verluste. 16 Nationen gewannen Goldmedaillen, 41 Medaillen und 66 holten Top 8-Plätze (Werte 2009: 19/37/62). Die Nationenwertung der ersten 6 im Vergleich: 1. USA 2. RUS 3. KEN 4. JAM 5. GER 6. GBR WM 2011 WM 2009 OS 2008 WM 2007 251 200,5 174 101 83 70 230 153,5 120 136 102 80 207 200 135 120 43,5 71 249 176 124 98 84 61 Zur Abrundung der Rekordbilanz: Allyson Felix/USA schraubte durch die 2 Staffelsiege ihre Gesamtanzahl an Goldmedaillen auf 8 und stellte damit den Rekord des legendären Carl Lewis/ USA ein. Mit ihren weiteren 2 Medaillen (Silber über 400 m mit PB 49,59 sec. und Bronze über 200 m) erzielte sie jetzt insgesamt 10 Medaillen bei Weltmeisterschaften und steht damit zusammen mit Carl Lewis auf Platz 2 der ewigen Bestenliste. Unangetastet mit 14 Medaillen bleibt Merlene Ottey (JAM/ SLO) an der Spitze. In Bezug auf die Gesamtteilnahmen wurden neue Bestmarken aufgestellt. M: 10 Teilnahmen von Jesus-Angel Garcia/ESP/ 50 km Gehen F: 11 Teilnahmen von Susana Feitor/POR/ 20 km Gehen (6. in Daegu, 1. Teilnahme 1991 mit 16 Jahren, beste Platzierung Platz 3 in 2005). Raritäten Yohan Blake/JAM stand vor Beginn der WM an 14. Stelle der Weltrangliste über 100 m mit 9,95 sec. Assefa Powell/JAM (9,78) und Tyson Gay/USA (9,79) waren verletzt. Steve Mullings/JAM 17 Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011 (9,80) und Michael Rodgers/USA (9,85) gesperrt. Darvis Pat- 2004 in einer Superserie von vier 80 m-Würfen mit 81,24 m und ton/USA (9,94) konnte sich bei den US-Trials nicht qualifizieren. 6 cm Vorsprung auf Kristian Pars/HUN seinen ersten WM-Titel. Usain Bolt fiel infolge Fehlstarts im Finale aus. Sein Landsmann nutzte die Chance und wurde in 9,92 mit 21 Jahren und 244 Amantle Montsho stieg zur ersten WeltmeisteTagen jüngster 100 m-Weltmeister. Bronzemedaillengewin- rin in der Geschichte Botswanas auf. Angesichts der Tatsache, dass ihr Land keine Tartanner Kim Collins/SKN, Weltmeister von laufbahn besitzt, muss man den Sieg 2003, wurde mit 35 Jahren bei seiner über Allyson Felix/USA (49,59) und 9. WM-Teilnahme ältester Medaillender Weltjahresbesten Anastasiya Kagewinner über 100 m. Usain Bolt hinpachinskaya/RUS (49,35; in Degue gegen tilgte seine Schmach mit einem 50,24) in 49,56 als eine phänomenale überragenden 200 m-Sieg in 19,40, der Leistung einstufen. viertbesten jemals erzielten Zeit. Über 400 m krönte sich Kirani James von der 104.000 Einwohner zählenden Karibikinsel Grenada 2 Tage vor seinem 19. Geburtstag zum drittjüngsten Weltmeister aller Zeiten. Der nach seiner 18-monatigen Dopingsperre gerade erst zurückgekehrte Titelverteidiger LaShawn Merritt/USA erzielte mit 44,35 im Vorlauf die schnellste jemals erzielte Vorlaufzeit bei einer WM. Doch James wuchs im Finale über sich hinaus und gewann mit 44,60 vor Merritt (44,63). Altersweltrekorde mit 14 (46,96), 15 (45,70), 17 (45,01) und 18 (44,61) kennzeichneten seine Ausnahmestellung. Über 10.000 m der Frauen holte Kenia einen historischen Vierfachsieg. Das hat es bisher in der Geschichte erst zweimal gegeben (M 200 m, USA in 2005 und F 5.000 m, ETH in 2005). Vivian Cheruiyot gewann in ihrem dritten Rennen über 10.000 m mit einer PB von 30:48,98 vor der Weltjahresbesten (30:38,35) Sally Kipyego und Titelverteidigerin Linet Masai. Im Marathon der Frauen gab es einen Dreifacherfolg Kenias. Edna Kiplagat gewann trotz eines Sturzes bei 38 km vor Priscah Jeptoo und Sharon Cherop. Mo Farah/GBR gewann die 5.000 m im Spurt über Bernard Lagat/USA als erster Europäer seit Eamonn Coghlan/IRL 1983 in Helsinki. Der Weltjahresbeste 2011 wurde damit trotz der großen Lauftradition in England erster britischer Langstreckler mit einem Sieg bei einer WM oder OS. Über 10.000 m musste er sich dem Äthiopier Ibrahim Jeylan geschlagen geben, auf den er vorher noch nie in einem Rennen getroffen war. Jeylan, 22, siedelte Anfang 2010 nach Saitama (nahe Tokio) um und startet dort für das Firmenteam von Honda. Pawel Wojciechowski setzte die große Tradition polnischer Stabhochspringer fort. Mit 5,90 m (mit 5,60 m ging er in die Saison) siegte er in einem dramatischen Finale gegen den höhengleichen Lazaro Borges/CUB (PB vor 2011: 5,70, LR mit 5,75 kurz vor der WM, dann im Finale 5,75, 5,85 und 5,90/LR – alles mit geliehenen Stäben). Titelverteidiger und Olympiasieger Steve Hooker/AUS scheiterte ohne gültigen Versuch. Obwohl nur an 11. Stelle der Meldeliste stehend, plante der 36-jährige Koji Murofushi (17mal in Folge Landesmeister) seine Saison optimal auf den Höhepunkt zur WM hin. Ein Jahrzehnt nach seiner Silbermedaille und Bronze 2003 erzielte der OS Eine der großen Sensationen bei dieser WM war der Sieg von Jenny Simpson, geb. Barringer/USA über 1.500 m. Die erste amerikanische Weltmeisterin seit Mary Decker 1983 stieg erst Ende 2009 von der 3.000 m-Hindernisstrecke auf die 1.500/3.000 m um. Mit 4:03,54 stand sie an 20. Stelle der Weltrangliste 2011 vor der WM. In einem hochklassigen Stabhochsprung-Finale der Frauen (mit den besten Leistungen jemals für die Plätze 5 bis 9, 23 über 4,40 m) wurde Fabiana Murer/BRA nach ihrem Sieg bei der Hallen-WM 2010 auch Freiluft-WM mit 4,85 m vor der Schwerinerin Martina Strutz, die mit 4,80 m ihren Deutschen Rekord (4,78 m) verbesserte. Damit steigerte sie sich in der WM-Saison 2011 um 28 cm. Svetlana Feofanova/RUS holte sich als Dritte ihre vierte WM-Medaille nach 2001 (2.), 2003 (1.) und 2007 (3.) und zwar jedes Mal mit derselben Höhe (4,75 m). Christina Obergföll ging als große Mitfavoritin in das Speerwurffinale. Als 2. der Weltjahresbestenliste (68,86) und mit Saisonbilanz von 5:1 gegen Mariya Abakumova/RUS und 3:1 gegen Weltrekordlerin Barbora Spotakova/CZE angereist, untermauerte sie mit 68,76 in der Qualifikation ihre Position. Doch im größten Finale der Speerwurfgeschichte kam alles ganz anders. Spotakova begann im 1. Versuch mit 68,80, Abakumova kam im 2. Versuch auf 71,25/LR. Spotakova erzielte mit 71,58 m im 5. Versuch den drittweitesten Wurf aller Zeiten, doch unmittelbar danach konterte Abakumova mit 71,99 (2. Platz der ewigen WRG). Zu allem Überfluss verlor Obergföll (65,24) auch noch die Bronzemedaille an Sunette Viljeon/RSA (68,38). David Storl aus Rochlitz wurde mit 21 Jahren jüngster und erster deutscher Kugelstoßweltmeister. Am 11.6. in Göteborg übertraf er erstmalig mit 21,03 die 21 m-Marke. Geringfügig steigerte er sich auf 21,05 am 9.8. in Cuxhaven. Damit war er jedoch nur 10. der Weltjahresbestenliste, die identisch mit der Meldeliste war. Bereits in der Qualifikation explodierte er mit 21,50 m. Im Finale steigerte er sich im 2. Versuch auf 21,60 m. Im letzten Versuch übertraf er den Weltjahresbesten (22,21) Dylan Armstrong/CAN mit 21,78 m. Stefan Hirschter (Der vollständige Bericht unter www.fdlsport.de) Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen 18 Leichtathletikinformationen Hotel und Tickets für die Hallen-DM in Karlsruhe am 25./26. Februar 2012 Am letzten Februarwochenende finden die Hallenmeisterschaften in Karlsruhe statt. Hier qualifizieren sich unsere Besten für die Hallen-EM in Istanbul vom 9. bis 11. März. Wir haben für Sie ein Kontingent an Eintrittskarten der besten Kategorie in der Europahalle reserviert. Der Preis für die Dauerkarte beträgt 31 € plus Porto. Bestellungen sind wie gewohnt telefonisch oder per E-mail bei unserer Geschäftsstelle möglich. Spätester Termin ist der 31. Januar. Als Hotelunterkunft bieten wir unseren Mitgliedern das Hotel Residenz an (4-Sterne). Das Hotel befindet sich 100 m vom Hauptbahnhof, bis zur Halle sind es 1.500m. In Zusammenarbeit mit dem DLV können wir bis zum 31. Januar attraktive Preise anbieten. Sie betragen 75 Euro für das Einzelzimmer und 86 Euro für das Doppelzimmer pro Nacht inkl. Frühstück. Buchung unter dem Stichwort „Freunde der Leichtathletik“ per Telefon (0721/ 37 15-0) oder [email protected] . Die Zahlung erfolgt vor Ort. Autobahn Ausfahrt Karlsruhe-Mitte KA-Rheinhafen Achtung: die Anzahl der für uns reservierten Zimmer ist begrenzt, eine frühe Buchung empfiehlt sich. Deutsche Jugendmeisterschaften 2012 Wichtige Termine für alle FREUNDE und Freunde der Jugendleichtathletik sind die Deutschen Meisterschaften im Freien sowie in der Halle. Die Hallen-DM vom 19. und 20. Februar 2012 findet im Glaspalast Sindelfingen statt. Die FREUNDE vergeben Preise für die schnellsten Staffeln; in diesem Jahr Jahr gewannen die Quartette der Sporthochschule Köln die Titel bei der weiblichen und männlichen Jugend. Die Freiluft-DM findet vom 20 bis 22. August 2012 im Grenzlandstadion in Mönchengladbach-Rheydt statt. Bei diesen Meisterschaften zeichnet unser Förderverein die besten A- und B-Jugendlichen der 3 Veranstaltungstage aus. Zur Erinnerung: im diesem Jahr wurden Stabhochspringerin Desiree Singh von der LG Lippe-Süd, Weitspringerin Lena Malkus von der LG Ratio Münster sowie die Speerwerfer Hendrik Nungeß (LG Neu Isenburg/Heusenstamm) und Bernhard Seifert (TUS Jena) geehrt. Hotel und Tickets für die DM in Bochum-Wattenscheid am 16./17. Juni 2012 Die Freiluftmeisterschaften finden im Wattenscheider Lohrheidestadion statt und dienen als Qualifikation für die Europa-Meisterschaften in Helsinki vom 27 Juni bis 1. Juli und die Olympischen Spiele Anfang August in London. Auch für diesen Saisonhöhepunkt haben wir wieder in Zusammenarbeit mit dem Veranstaltungsmanagement des DLV ein Paket an Eintrittskarten im Zielbereich reserviert: Die Dauerkarte kostet 45,00 € (Rentner 37,50 €) plus Porto. Bestellungen sind ab sofort bei unserer Geschäftsstelle möglich. Unser Hotelangebot in Stadionnähe: Das Einzelzimmer im modernen TRYP-Hotel kostet 55,50 € pro Nacht inkl. Frühstück (DZ 73,50 €). Buchung unter dem Stichwort „Freunde der Leichtathletik“ per Telefon (02327/ 990-0) oder [email protected]. Die Zahlung erfolgt auch hier vor Ort. Malte Mohr (jetzt wieder TV Wattenscheid) stammt aus Bochum und braucht kein Hotelzimmer. Für alle anderen gilt: die Anzahl der für uns reservierten Zimmer ist begrenzt, eine frühe Buchung empfiehlt sich. Nachklapp zum Beitrag über Speerwurf-Olympiasieger Gerhard Stöck Die Resonanz zu dem in Heft 2/2011 veröffentlichten Beitrag über G. Stöck war (wie erhoff t) hoch: Mehr als 100 Schreiben, Telefonanrufe und Zeitungsauschnitte erreichten die Autoren. Zahlreiche Leichtathletik-Experten wiesen zu Recht darauf hin, dass Stöck die Siegesweite nicht mit dem letzten, sondern dem vorletzten Wurf erzielte. Historisch Interessierte bemerkten zutreffend, dass die pflichtschlagende und farbentragende Studentenverbindung VC Turnerschaft nicht mit der Deutschen Turnerschaft zu verwechseln ist. Unserem Mitglied und ehemaligen Redakteur Siegmund Lipiak schließlich gelang es, Kopien der betreffenden Seiten aus dem Kirchenbuch von 1840 bis 1915 der evangelischen Gemeinde Grabau (Kreis Wirsitz) zu erlangen, aus denen eindeutig hervorgeht, dass Gerhard Stöck nach 1945 sein Geburtsdatum gefälscht hat, um Nachteile zu vermeiden, die ihm als hochrangigem SA-Mann drohten. Nachdem in Hamburg inzwischen nochmals alle Unterlagen geprüft worden sind, hat der für den Sport zuständige Staatsrat Karl Schwinke die baldige amtliche Stellungnahme zur Vergabe des Gerhard-Stöck-Preises angekündigt. 19 Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011 Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten e.V. gegründet 1946 1. Vorsitzender: Jörg Lawrenz, Steenkoppel 17, 24598 Boostedt, Telefon und Fax: (04393) 972673 2. Vorsitzender: Peter Laufer, Ziegeleistr. 2, 15345 Altlandsberg-Gielsdorf, Telefon: (03341) 25136 Redaktion: Frank Scheff ka, Brandenburger Str. 24 a, 27755 Delmenhorst, Telefon: (04221) 5877925 bzw. (0179) 7413879 VEL-Jahrestreffen 2012 Liebe VELer/innen, es wird mit der Zeit nicht einfacher, stets mit Neuigkeiten aufzuwarten. Wie gewohnt, möchte ich euch in dieser Ausgabe nähere Informationen zu unserem baldigen Wiedersehen bekannt geben. Wir werden uns in der Zeit vom 26. - 29.April 2012 nach einem Jahr Abstinenz (zumindest für die meisten) im Sporthotel Oberhof Am Harzwald 1 98559 Oberhof wiedersehen, um wie immer heitere und erlebnisreiche Tage zu erleben. Die Organisation steht, sodass ich euch herzlich für die obige (oder auch mehr) Zeit einlade. Bitte füllt das untenstehende Anmeldeformular aus und schickt es bis spätestens 15. Februar 2012 an die vorgenannte Adresse. Geplant ist folgendes Programm: Donnerstag, 26.4. Anreise, Begrüßung mit fröhlichem Jubeln, gemeinsamem Abendessen und gemütlichem Zusammensein Freitag, 27.4. Busfahrt nach Weimar, Stadtführung, Mittagessen und einem freien Nachmittag nach eigenem Gusto Samstag, 28.4. einen Tag in Oberhof mit interessantem Programm und unserem Festabend mit großem Buffet und Musik. Die Qual der Tombolapräsente entfällt, da die Mitgliederversammlung 2011 sich – zumindest vorübergehend – für den Wegfall entschied. Sonntag, 29.4 auch dieses Treffen geht zu Ende und es heißt, traurig Abschied zu nehmen. Was bleibt, ist die Vorfreude auf 2013. Bitte das Anmeldeformular im Briefumschlag bis zum 15.Februar 2012 an das Sporthotel Oberhof senden. Zum VEL-Treffen vom 26. – 29. April 2012 melde(n) ich/wir uns hiermit verbindlich an und bitte(n) um Reservierung von (bitte Zutreffendes ankreuzen): einem Doppelzimmer einem Einzelzimmer Die Kosten pro Person/Tag für Übernachtung mit Halbpension betragen: EZ54,50 EURO DZ42,50 EURO zuzüglich Büffet am Festabend (Samstag) 9,50 EURO und Kurtaxe in Höhe von 2,– EURO pro Person und Tag Ich/Wir komme(n) vom Donnerstag bis Sonntag (26. – 29. April 2012) Freitag bis Sonntag (27. – 29. April 2012) vom Ich/Wir komme(n) mit bis dem PKW der Bahn Gastname: Telefon: Straße: PLZ, Ort: Ort, Datum Unterschrift Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen 20 Oh alte Staffelherrlichkeit – wohin bist du entschwunden? Nun gehören die wunderschönen Tage der Leichtathletik-Weltmeisterschaft von Daegu schon wieder der Vergangenheit an, dabei lag Freud und Leid oftmals dicht beieinander. Krönender und immer sehr mitreißender Abschluss einer Meisterschaft sind die Endläufe der Staffeln. Sehr gut in Erinnerung ist mir immer noch das unrühmliche Ausscheiden unserer 4 x 100 m-Staffel der Männer vor 2 Jahren bei der WM in Berlin. Schon damals war es mir unbegreiflich, dass eine Nationalmannschaft im Endlauf ausscheidet, weil sie nicht in der Lage ist, den Staffelstab richtig weiter zu reichen. Nun könnte man ja aus Fehlern lernen. Immerhin hatte man jetzt 2 Jahre Zeit zu einem intensiven Staffeltraining, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Leider musste ich nun feststellen, dass man nichts dazu gelernt hatte. Die Staffel hatte nicht einmal den Endlauf erreicht, weil das Staffelholz wieder nicht die Hand des Schlussläufers fand. Dabei sind unsere Sprinter alle so schnell, dass sie mit guten Wechseln den Endlauf bestimmt erreicht hätten. Wie sehr erinnere ich mich voller Freude an frühere Sprintstaffeln, sowohl bei den Männern als auch bei der Frauen, die uns immer spannende Rennen lieferten und sehr erfolgreich waren. Auf diese Erfolge kann der DLV auch heute noch zu Recht sehr stolz sein. Die deutschen Staffeln gehörten immer zur Spitze. Die Staffelläufe liegen mir besonders am Herzen, weil ich in meiner längst vergangenen aktiven Zeit eine begeisterte und auch recht erfolgreiche Staffelläuferin war, die für die Frankfurter Eintracht startete. Bei deutschen Meisterschaften waren die Staffeln der Eintracht – sowohl bei der Männern als auch bei den Frauen – viele Jahre sehr erfolgreich. Und das führe ich auch auf die Anwendung des „Frankfurter Wechsels“ zurück. Wem dieser nicht geläufig ist, hier die Erklärung dazu: der Startläufer, wie auch der dritte Läufer, laufen mit dem Staffelholz in der rechten Hand (das ist für die Kurvenlage wichtig) und wechseln jeweils zu dem Läufer, der auf der Geraden läuft, in die linke Hand. Dadurch entfällt z. B. während des Laufens das Wechseln des Holzes in die andere Hand. Natürlich ist dabei auch wichtig, im Training den optimalen Wechselraum zusammen mit der richtigen Ablaufmarkierung zu finden. Das haben wir so lange und so gut eingeübt, dass das immer abrufbar war. Diese Methode des Staffelwechsels ist seit sehr langer Zeit bekannt, vielleicht erscheint es einigen zu antiquiert, aber wir haben in meiner aktiven Zeit nie das Holz verloren, nie bei der Übergabe mit dem Holz hoch oben in der Luft herumgestochert, wie in Berlin zu sehen war, oder haben den Wechselraum überschritten. Dies ist bestimmt immer noch eine sehr sichere und auch schnelle Methode, denn man hat ausgerechnet, dass man bei einem optimalen Wechsel ca. 2,5 Sek. besser ist, als die Summe der Einzelzeiten der beteiligten Läufer. Mein großer Wunsch wäre, dass in 2 Jahren bei der nächsten WM unsere Sprintstaffeln so gut wechseln können und dabei so schnell sind, dass sie in die Medaillenränge laufen. Es wäre wirklich wieder einmal an der Zeit, dass deutsche Sprintstaffeln im Konzert der Großen wieder die erste Geige spielen! Anbei ein Bild bei einem – wie ich finde – optimalen Staffelwechsel, aufgenommen bei der deutschen Hallenmeisterschaften in Kiel 1955, wir wurden damals Deutscher Hallenmeister und dieses Foto war Titelbild der „Leichtathletik“. Gisela Pohl-Schickedanz 21 Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011 An dieser Stelle mal wieder ein kleiner Nachtrag unserer Serie über Namensgebungen für Straßen, Plätze, Stadien u.ä. zu Ehren berühmter Leichtathleten. Auestadion-Vorplatz soll nach Leni Junker benannt werden Das haben die Mitglieder des Ortsbeirats der Südstadt Kassel beschlossen. Sie haben das Vorschlagsrecht für einen neuen Namen. In den zwanziger Jahren schrieb Helene „Leni“ Junker, verheiratete Thymm (1905–1997), Leichtathletik-Geschichte. Sie gewann bei den Deutschen Meisterschaften 1923 mit 1,43 m die Silbermedaille im Hochsprung. Am 13. September 1925 lief sie in Wiesbaden mit 12,2 sec. Weltrekord über 100 m. Haus- und Hof-Trainingsort für Leni Junker wurde ab 1926 die in diesem Jahr eröffnete Hessenkampfbahn – zu jener Zeit eines der modernsten und schönsten Leichtathletikstadien in Deutschland. Der Reporter, der im August 1926 für das „Casseler Tagesblatt“ von den Meisterschaftskämpfen der Deutschen Turnerschaft im Düsseldorfer Rheinstadion berichtete, überschlug sich vor Begeisterung. Die junge Kasselerin von der Casseler Turngemeinde lief auf 100 Meter die Weltbestzeit von 12,3 Sekunden. 1928 startete Leni Junker bei den Olympischen Spielen in Amsterdam; es war das erste Mal, dass Frauen starten durften. Bei diesen Spielen gewann Junker als Schlussläuferin die Bronzemedaille in der 4 x 100 m-Staffel zusammen mit ihren Teamkolleginnen Rosa Kellner, Leni Schmidt und Anni Holdmann in in 49,0 sec., hinter dem Team aus Kanada (48,4) und dem Team aus den Vereinigten Staaten (48,6). 1931 verbesserte Leni Junker in Magdeburg den 100 m-Weltrekord auf 12,0; 1932 stellte sie mit 12,2 sec. einen Deutschen Rekord über 80 m Hürden auf. Sie war auch im 4-Kampf erfolgreich und hatte im Weitsprung eine Bestleistung von 5,53 m. Leni Junker war 168 cm groß und wog 68 kg. Eine Kasseler Persönlichkeit „Leni Junker ist eine Kasseler Persönlichkeit“ sagt Ortsvorsteher Harald Doenst, „vor allem war sie eine herausragende Leichtathletin.“ Sie passe hervorragend zum Auestadion, das auf Leichathletik spezialisiert sei. Das Kasseler Archiv der Deutschen Frauenbewegung hatte dem Ortsbeirat der Südstadt den Namen Leni Junker ans Herz gelegt. „Es gibt nicht sehr viele Daten über sie“, sagt Dr. Gilla Dölle vom Frauenarchiv. Die Lebensläufe von Sportlerinnen seien im Allgemeinen historisch zu wenig erforscht. Unsere Geburtstagskinder Den Geburtstagskindern des ersten Quartals 2012 sei vom VEL-Vorstand auf diesem Wege ganz herzlich gratuliert. Beste Wünsche für Gesundheit und alltägliches Glück im Kreise der Familien oder guter Freunde seien damit verbunden. Januar 2. Martin Lauer Hardtstr. 41, 91207 Lauf 2. Thomas Zacharias Las Laderas de Famara 1, E–35558 Lanzarote 8. Rosemarie Lawrenz Grassoweg 2a, 14109 Berlin 10. Claus Bartels Berlepschstr.11, 36124 Eichenzell 14. Walter Mahlendorf Winzerstr. 10, 44879 Bochum 21. Heinrich Schlicksupp Göhrenstr.20, 76199 Karlsruhe 22. Charly Blümmel Mehlemer Str. 18, 53179 Bonn 23. Hilke Windh Bodelschwinghweg 8, 26384 Wilhelmshafen 24. Hermann Schlechter Heinrich-Heine-Str.1 5, 69221 Dossenheim 25. Ludwig Müller Sollingweg 20, 34277 Fuldabrück 26. Inge Utecht Friedhofstr. 10, 13053 Berlin Februar 75 65 79 76 77 86 79 79 60 80 86 5. Norgard Zimmer Schlesierstr. 13, 85567 Grafing 7. Karl-Heinz Schmalz Brunnenstr. 14, 56075 Koblenz 8. Renate Bähr Max-Planck-Str. 30, 38440 Wolfsburg 9. Willi Sander Niederwahn 37, 53804 Much 18. Karl-Heinz Paetow Theodor-Fahr-Str. 39, 22419 Hamburg 19. Edith Schiller Ägidienstr. 2, 36100 Petersberg 70 78 78 84 77 78 März 3. Irmgard Bonah Auf dem Forst 31, 56077 Koblenz 4. Dr. Hannelore Katz Weingartenvbergstr.6, 88400 Biberach/Riß 10. Walter Beienburg Golzheimer Weg 44, 50171 Kerpen 10. Bruno Peugler Wilhelm-Albrecht-Str. 5, 91781 Weissenburg 77 85 88 85 14. Bärbel Reinnagel Bernkasteler Str. 3a, 13088 Berlin 14. Karl-Heinz Thimm Markusstr. 21, 44265 Dortmund 16. Gerda Ida Niederstr. 10, 46509 Xanten 17. Olaf Lawrenz Grassoweg 2a, 14109Berlin 20. Friedel Schirmer Adolf-Schweer-Str. 22, 31655 Stadthagen 24. Gisela Pohl Völklinger Weg 34, 60529 Frankfurt 24. Tosca Oberst Rabaliattistr. 6, 68723 Schwetzingen 27. Edeltraut Keller v.-Stauffenberg-Str. 9, 78554 Aldingen 27. Willi Grünsfelder Brückenstr. 62, 53842 Troisdorf 29. Lilo Paggen-Püll Buschstr. 158, 47800 Krefeld 31. Dr. Hans-Joachim Hennig Haidgraben 21, 85521 Ottobrunn 77 87 77 81 86 77 92 76 82 85 83 Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen 22 Die Olympischen Spiele von Stockholm 1912 Vor 100 Jahren waren es 2547 Athleten aus 28 Ländern, die mit ihren Leistungen dafür sorgten, dass man sich auch noch heute an die Spiele von Stockholm erinnern kann. Ziel und Motivation von Autogrammsammlern ist es, persönliche Spuren, die diese seinerzeit besten Sportler ihrer jeweiligen Disziplin hinterlassen haben, zusammenzutragen und der Nachwelt zu erhalten. Münzen wurden geprägt, Briefmarken, Bücher und Zeitungen gedruckt, Photographien angefertigt – alles von Menschen, die nur mittelbar Zeugen der eigentlichen Wettkämpfe wurden. Eine Unterschrift jedoch ist die Dokumentation eines winzigen Augenblicks des Lebens, in der sich die berühmte Persönlichkeit Zeit genommen hatte, sich ganz unmittelbar mit diesem kleinen Stück Papier zu beschäftigen. Meine Sammlung umfasst ca. 20.000 Signaturen, wobei natürlich die Erinnerungen an die Athleten der frühen Olympischen Spiele der Neuzeit einen besonderen Wert haben. Erstmals in dieser Zusammenstellung werden im Rahmen des IMOS-Treffens im März 2012 in Cottbus der Öffentlichkeit einige wenige davon gezeigt, die konkret von Protagonisten der Stockholmer Spiele geleistet wurden. Für Sie, liebe Leser der Leichtathletik INFORMationen, ist hier der leichtathletische Teil dieser Exposition bereits im voraus abgedruckt. Zunächst sei die Aufmerksamkeit auf Ralph Craig gerichtet, der als Vorgänger solch späterer berühmter Sprinter wie Jesse Owens, Carl Lewis oder Usain Bolt zählen kann, da er sowohl über 100 m wie auch über 200 m siegreich war. Auch an das Schicksal des 1945 ums Leben gekommenen Richard Rau kann erinnert werden. Ein noch früheres Todesdatum steht beim Vorder- und Rückseite der offiziellen Teilnehmermedaille von Stockholm 1912 französischen Nationalhelden Jean Bouin, der zwei Jahre nach seiner Olympischen Silbermedaille im 5.000 m-Lauf im 1. Weltkrieg an der deutsch-französischen Front fiel. Auf sein Autogramm bin ich besonders stolz. Gewonnen hat dieses Rennen übrigens der Finne Hannes Kolhemainen, der noch 3 weitere Medaillen erkämpfen konnte. So siegte er z. B. auch über 10.000 m vor dem Indianer Lewis Tewanima. Ihre Unterschriften werden ebenfalls gezeigt. Als besonderer „Jagderfolg“ gilt bei Autographensammlern, wenn man ein komplettes Podium präsentieren kann. Dieses für die Spiele vor 100 Jahren schon recht seltene Kunststück gelingt mir mit allen drei Medaillengewinnern im 110 m-Hürdenlauf. Nach der unberechtigten Disqualifikation der siegreichen deutschen Sprintstaffel gibt es mit Hanns Braun (wo kann ich bloß eine Unterschrift des 400 m-Läufers finden?) und dem Hochspringer Hans Liesche, dessen persönliche Zeilen hier zu sehen sind, nur zwei Medaillengewinner aus Deutschland. Schließlich runden die Autogramme zweier Mehrkämpfer den leichtathletischen Teil ab, die nach der Rehabilitation von Jim Thorpe als Silbermedaillengewinner im Zehnkampf (Hugo Wieslander) bzw. Bronzemedaillengewinner im Fünfkampf (James Donahue) geführt werden. Besucherabzeichen 1912 23 VEL-Museum Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011 Mit Vietentours schaffen die Freunde die 5% - Hürde! Auch 2012 erhalten die FDLer bei Vietentours die Reisen zu den Leichtathletik Events ermässigt. Basierend auf den tollen Erlebnissen in Turin, Barcelona und Paris haben wir unsere Programme für die Türkei und Finnland zusammengestellt. Viel Spass auf unseren Touren 2012 und vergessen Sie nicht den Katalog zu den Sommerspielen 2012 in London anzufordern. 59. DT. HALLEN-MEISTERSCHAFTEN 14. HALLEN-WELTMEISTERSCHAFTEN ■ KARLSRUHE ■ ISTANBUL 25. UND 26. FEBRUAR 2012 > RENAISSANCE HOTEL KARLSRUHE **** 154 € pro Person im Doppelzimmer, EZ-Zuschlag 53 € 7. BIS 12. MÄRZ 2012 112. DEUTSCHE MEISTERSCHAFTEN ■ BOCHUM 16. UND 17. JUNI 2012 > TRYP HOTEL WATTENSCHEID *** 199 € pro Person im Doppelzimmer, EZ-Zuschlag 84 € Der Bundesadler wird zum Ende der Hallen-Saison auf breiter Brust nach Istanbul fliegen. Die pulsierende Metropole stellt die Brücke von Europa nach Asien dar und die bewegte Vergangenheit hat ein umfangreiches Kulturgut hinterlassen. Moscheen, Museen und prächtige Paläste, das farbige Leben am Ufer des Bosporus und die überdachten Basare geben der Stadt ein einzigartiges Flair. 21. EUROPAMEISTERSCHAFTEN ■ HELSINKI 27. JUNI BIS 1. JULI 2012 Die Wettkämpfe haben einen sehr hohen Stellenwert, denn die Athleten können in Helsinki ein Last-Minute-Ticket nach London lösen. ■ EINGESCHLOSSENE LEISTUNGEN + + + + Zwei Übernachtungen (Fr.-So.) Frühstücksbüfett DM-Dauerkarte, Kategorie 1 Infopaket, Stadtplan und Souvenirpin ■ EINGESCHLOSSENE LEISTUNGEN ■ EINGESCHLOSSENE LEISTUNGEN Sommerspiele 2012 in London 27. Juli bis 12. August Inkusivpakete ab 980 € EURO 2012 Polen/Ukraine Bitte bestellen Sie unseren neuen Katalog „Sportreisen 12" mit noch mehr interessanten Sportreisen. Erscheinungsdatum: Dezember 2011. Dohlenweg 9 40668 Meerbusch ☎ 0211 - 17 7000 Fax 0211 - 17 700 17 www.vietentours.com · [email protected] + + + + + + + Flug ab/bis Frankfurt oder Düsseldorf Fünf Übernachtungen + Frühstück Airport- und Hallentransfers Tagesstadtführung Istanbul Bosporus-Schifffahrt WM-Abschiedsdinner WM-Dauerkarte, Block 114 > HOTEL NIPPON **** Es liegt im Stadtteil Taksim und ist ein idealer Ausgangspunkt, um Istanbul zu erkunden. 1.498 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag 369 € > GOLDEN AGE HOTEL ***+ Das Hotel liegt nur unweit vom Hotel Nippon in Taksim. 1.269 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag 238 € + + + + + + + + + Flug ab/bis Frankfurt oder Düsseldorf Zubringerflug gegen Aufpreis 100 € Sieben oder drei Hotelübernachtungen Frühstücksbüfett Airport-Transfers Get-together Stadtführung Helsinki u. Ausflug Porvoo Schifffahrt und EM-Abschlussdinner Eintrittskarte (5 oder 3 Tage), Block E56 unten + Vietentours-eigene Reiseleitung > HOTEL SEURAHUONE **** Das Haus liegt im Stadtzentrum. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und der Hafen sind zu Fuß erreichbar. 1.965 € p.P. im DZ., EZ-Zuschlag 688€ (25.6. - 2.7.) · 1.239 € p.P. im DZ., EZ-Zuschlag 296 € (29.6. – 2.7.) > CUMULUS OLYMPIA *** Das Hotel liegt 1,5km vom Olympiastadion entfernt und die City ist ebenso zu Fuß erreichbar. 1.818 € pro Person im DZ, EZ-Zuschlag 392 € (25.6. - 2.7.) · 1.165 € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag 168 € (29.6. – 2.7.) Aufpreis Tickets Gegengerade, Block D27 unten: 379 € (Mi.-So.) / 189 € (Fr.-So.)