Leichtathletik INFORMationen

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Leichtathletik INFORMationen
Leichtathletik
INFORMationen
Heft 4/2011
Freunde der Leichtathletik und Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten
Die DLV-Trainerschule + Veranstaltungstermine 2012 + VEL-Treffen in Oberhof +
Wahl der Jugend-Leichtathleten des Jahres 2011 + Nachlese zu Kassel und Daegu
Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen
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Liebe Freunde der Leichtathletik,
liebe Leichtathletikfreunde,
wer den Leichtathletik-Terminkalender durchforstet, wundert sich manchmal:
Warum muss es im Jahr der Olympischen Spiele zusätzlich Europameisterschaften geben? Muss das Mehrkampfmeeting in Ratingen einen Tag vor den Deutschen Meisterschaften stattfinden?
Aus unserem FREUNDE-Kalender 2012: Robin
Erewa (TV Wattenscheid 01) wurde 2010 in Ulm
Deutscher Jugendmeister über 100 und 200 m.
Impressum
Herausgeber:
Förderverein „Freunde der Leichtathletik“ e.V.
Geschäftsstelle:
Auf der Leiten 8, 82377 Penzberg
Telefon und Fax: (08856) 910815
E-mail: Freunde.der.Leichtathletik@
t-online.de
Internet: www.fdlsport.de
Spenden und Anzeigen sind willkommen.
Die aktuelle Anzeigenpreisliste kann bei
der Redaktion angefordert werden.
Bankverbindungen:
Raiffeisenbank, Kto-Nr. 52 000
(BLZ 701 693 31)
Commerzbank Nürnberg, Kto.-Nr. 5 222 955
(BLZ 760 400 61)
Erscheint viermal jährlich, jeweils zum Ende
des Quartals.
Für Verband oder Veranstalter ist richtige Terminwahl Kriterium für Attraktivität.
Aber Recht machen kann er es keinem. Manchmal wird der Eindruck erweckt,
dass sich bestimmte Gruppen durchsetzen, andere nicht. Doch es ist nicht gerecht, Veranstalter ignoranter Terminplanung zu schelten. Denn so „Schwarz/
Weiß“ fallen Entscheidungen nicht. Zu komplex ist das Thema. Wichtig ist, dass
sich Verband oder Veranstalter bewusst werden, dass sie mehreren Herren dienen, dabei teilweise diametral entgegenstehenden Interessen gegenüberstehen. An der Ware „Leichtathletik“ nagen zu viele Hunde. Aber: Verlangt werden
kann, dass sich Veranstalter dieser schwierigen Aufgabe, vieler Interessen dienen zu müssen, bewusst sind, Prioritäten richtig setzen und vor allem transparent machen, welche Prioritäten den Ausschlag gegeben haben.
Auf zwei Tage verkürzte „Deutsche“ mit einer Bündelung attraktiver Wettbewerbe dient dem Fernsehen und dem Fernsehzuschauer. Das tut der Sportart
gut, das erfreut die Sponsoren und kommt damit dem gesamten Verband zugute. Anderen schadet es: weniger „attraktiven“ Wettbewerben. Oder Einzelsportlern, die nationale Meisterschaften als willkommenen, vielleicht einzigen
Test sehen, um für die internationalen zu trainieren: mehrere Runden, Qualifikation schon morgens um 9. Schließlich wird international bei den Frauen auch
verlangt, um diese Uhrzeit 1,95 m hoch zu springen.
Gesamtherstellung:
jva druck+medien
Möhlendyck 50, 47608 Geldern
Telefon: 02831 88797-10
E-mail: [email protected]
Internet: www.jva-geldern.nrw.de
Für wen sind „Deutsche“ da, wessen Interessen stehen im Vordergrund? Topathleten oder diejenigen, für die Meisterschaftsteilnahme der Höhepunkt ihrer Karriere ist? Sind es Zuschauer im Stadion, alte Freaks oder solche, die gewonnen werden sollen? Sind es Fernsehzuschauer, mit denen Sendeanstalten,
letztlich aber Sponsoren überzeugt werden sollen, um mehr Geld in die Kassen zu bringen, damit den Aufgaben besser nachgekommen werden kann? Die
Kunst des Veranstalters ist es, diese verantwortungsvoll abzuwägen, Prioritäten
zu setzen. Kritiker – und Verlierer – wird es bei jeder Entscheidung geben. Dass
sich ein Veranstalter hiermit schwer tut, ist verständlich, aber: Warum fällt es
ihm so schwer mit der Transparenz? Wenn sich Fernsehanstalten mit ihrem Anspruch auf attraktive Sende- und Kernzeiten durchsetzen, ist das legitim. Auch
wenn das andere Beteiligte vor den Kopf stößt. Nur: Warum spricht man das
nicht deutlich und offensiv an?
Titelseite:
Unser Januar-Kalenderblatt stammt von den
Hallen-Jugendmeisterschaften 2011 in
Leverkusen.
Beißen beim Zieleinlauf über die 400 Meter:
Lukas Schmitz (LAV Bayer Uerdingen/
Dormagen) führte, bis Johannes Weigelt (LAC
Erdgas Chemnitz) und der neue Titelträger
Jannik Rehbein (FSV Sarstedt) ihn auf den
letzten Metern überspurteten.
Es ist nicht verwerflich, mit einer attraktiven Veranstaltung auch Geld einzuspielen. Sich des Verdachts auszusetzen „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“, ist
nicht zu vermeiden. Aber das kann man, soll man sagen, die Entscheidungsprozesse offenlegen. Damit werden die Kritiker nicht weniger, ihnen wird aber der
Respekt entgegengebracht, den sie verdienen, als Athlet, Zuschauer oder einfach nur „Freund der Leichtathletik“. Auf sie sind wir angewiesen, denen haben
wir unsere Attraktivität zu verdanken.
Einige Kalender im Format DIN A3 sind noch
bei unserer Geschäftsstelle zum Einzelpreis
von 14,90 € erhältlich.
Also: Mut zur Offenheit. Schließlich sind wir keine kleinen Kinder, auch wenn wir
uns manchmal wie kleine Kinder über attraktive Leichtathletik freuen.
Fotos:
Dirk Gantenberg
Rüdiger Nickel
Redaktion (V.i.S.d.P.):
Peter Busse, Dr.-Gemmert-Straße 24,
40882 Ratingen
Telefon: (02102) 83985
E-mail: [email protected]
Für Beiträge, die mit Namen oder
Initialen gekennzeichnet sind, ist der
Verfasser verantwortlich.
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Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011
Willkommen als neue Mitglieder!
Christa Drust (Wolfsburg), Gaby Knepper
(Rheda-Wiedenbrück), Gisela Müller (Langenfeld), Annelie Wilden (Bergisch-Gladbach),
Liane Winter (Wolfsburg), Christian Collisy
(Braubach), Stefan Henne (Buxtehude),
Heinrich Hubbeling (Vrede), Gert Miersch
(Laatzen), Harald Schmaus (Fürth), Markus
Schnorrenberg (Landsberg/Lech), Joachim
Tremmel (Haßloch), LA-Verband SachsenAnhalt (Halle/Saale)
Wir über uns …
Geburtstage
Für Spenden danken wir herzlich!
Januar
1. Hermann Rottler
60
Winterstr. 8, 90522 Oberasbach
2. Günter Liebscher
70
Grillparzerstr. 16, 42699 Solingen
3. Johannes Chmielewski
70
Bohlkampsweg 2, 31234 Edemissen
3. Reinhard Janik
84
15 impasse Huddon R.P.A.,
F-91170 Viry-Chatillon
7. Erwin Appel
83
Rohrbacher Str. 45, 69181 Leimen
7. Ernst Irrgang
76
Feldstr. 45, 64546 Mörfelden-Walldorf
8. Ulrich-Rainer Frieland
79
Baden-Badener Str. 3, 69126 Heidelberg
10. Claus Bartels
76
Berlepschstraße 11, 36124 Eichenzell
11. Wolfgang Beck
65
Blaubeurer Straße 88, 89077 Ulm
20. Wolfgang Troitzsch
82
Tarostraße 8 / Fach 148, 04103 Leipzig
20. Horst Scheckenbach
81
Albert-Berner-Haus 408,
Amrichshäuser Str. 10, 74653 Künzelsau
20. Ilse Funke
78
Burgstr. 46, 37073 Göttingen
20. Udo Brinkmann
75
Oststr. 19, 59065 Hamm
21. Karl Fehr
76
Redtenbacherstr. 166, 75177 Pforzheim
23. Willy Sommer
86
Mittelstr. 3, 24103 Kiel
23. Dr. Horst Leutenecker
79
Wagrainstraße 69, 70378 Stuttgart
23. Alfred Reinhart
77
Lindenstr. 1, 55257 Budenheim
25. Ludwig Müller
89
Sollingweg 20, 34277 Fuldabrück
30. Hans Joachim Tombrink
88
Heergartweg 4, 22559 Hamburg
30. Werner Niersmann
77
Sonnenaue 31, 47804 Krefeld
31. Klaus Ermert
70
Friedrichstraße 65, 57518 Betzdorf
Februar
2. Friedrich Römer
Hauptstraße 49a, 33647 Bielefeld
3. Axel Offel
Wildpfad 5, 32694 Dörentrup
4. Dieter Rometsch
Brunnenstraße 5, 75387 Neubulach
4. Herbert Vogel
Schimmelweg 18, 42329 Wuppertal
81
50
70
65
5. Leo Monz-Dietz
Gustav-Mahler-Weg 8, 46282 Dorsten
6. Christian Collisy
Rheinblick 11, 56338 Braubach
9. Hans-Joachim Beer
Heinestraße 59,
16341 Panketal-Zepernik
12. Heinz Heupel
Zöllnersweg 132, 21502 Geesthacht
12. Dr. Dieter Greschuchna
Grüne Harfe 28, 45239 Essen
12. Hermann Predöhl
Imkersweg 17, 31311 Ketze
14. Heide Ecker-Rosendahl
Burscheider Str. 426, 51381 Leverkusen
16. Fritz Schuldt
Meynstr. 28, 24768 Rendsburg
16. Klaus-Günther Krause
Breslauer Straße 269, 38440 Wolfsburg
17. Prof. Dr. Winfried Joch
Grimbergstr. 24, 57074 Siegen
20. Willi Nause
Lünzheide 11, 29693 Hodenhagen
27. Norbert Laurens
Eichenstr. 28, 73563 Mögglingen
60
Gert Miersch , Stephan Henne, Peter Busse
60
83
78
75
65
65
87
76
77
82
83
März
3. Hans-Joachim Lobinger
70
Heerstraße 90, 53340 Meckenheim
5. Horst-Günter Siepelt
82
Erlanger Straße 1, 51103 Köln
7. Eva Weber
91
Hohensteinerstraße 6, 14197 Berlin
9. Klaus Peter Grunwald
65
Cranger Heider 36, 44649 Herne
10. Walter Beienburg
88
Golzheimer Weg 44, 50171 Kerpen
10. Heinz Böcker
78
An Gross St. Martin 2, 50667 Köln
10. Manfred Germar
77
An der Wallburg 33,
51427 Bergisch Gladbach
10. Helmut Dieckmann
65
Brodhagen 46, 59302 Oelde
11. Wolfgang Kucklick
78
Eckweg 17A, 22159 Hamburg
11. Herta Wiese
65
Zwischen den Gärten 24,
32457 Porta Westfalica
13. Günter Gittrich
75
Kehlweg 6, 55124 Mainz
14. Karl Heinz Thimm
87
Markusstr. 21, 44265 Dortmund
16. Günter Malcher
78
Klingenthaler Straße 64b, 08265 Eilbach
17. Gert Miersch
Höfestraße 4, 30880 Laatzen
17. Dr. Jürgen Remmerbach
Bozener Str. 4,
44229 Dortmund-Kirchhörde
18. Ursula Möller
Heymesstr. 8, 30539 Hannover
18. Otto Beilharz
Stollenau 16,
72336 Balingen-Weilstetten
18. Karin Scheper
Ernst-Platz-Str. 5, 80992 München
18. Wolfgang Mohr
Holtingstraße 6B, 44795 Bochum
19. Ernst Eising
Ortelsburger Str. 4,
24568 Kaltenkirchen
21. Josef Vahle
Holzstr. 32, 55116 Mainz
21. Hartmut Wolfrum
Jahnring 7, 38444 Wolfsburg
22. Eberhard Helm
Marktstr. 47, 97645 Ostheim/Rhön
24. Tosca Oberst-Demand
Mannheimer Landstraße 25,
68782 Brühl
28. Friedrich Ruckdeschel
Ludwigstraße 78, 95632 Wunsiedel
29. Inge Bödding
Feldhoopstücken 42, 22529 Hamburg
30. Axel Müller
Dassenser Str. 6, 37574 Einbeck
31. Günter Vollmar
Scheiderbergstraße 42, 66482
Zweibrücken
31. Paul Heinz Wellmann
Heidgen 5, 51467 Bergisch Gladbach
Wir trauern um
unsere Mitglieder
Heinrich Reitz
Eva Gentsch
75
75
80
75
65
60
70
80
70
60
92
65
65
50
80
60
Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen
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In der Schule und im Sport ein As
Nele Hollmann vom TSV Hagen 1860 ist in der Schule und im Sport die Nummer eins und zeigt damit, dass Höchstleistungen in beiden Bereichen durchaus kombinierbar sind.
Die 18-jährige Hochspringerin baute in diesem Jahr ihr Abitur
am Gymnasium Hohenlimburg mit dem Traum-Durchschnitt
von 1,0, und im Sport gelangen ihr gleich mehrere atemberaubende Höhenflüge.
Ihren letzten goldenen Moment erlebte sie bei den deutschen
Jugendmeisterschaften in Jena, als sie sich bei der weiblichen
Jugend A dank der geringeren Anzahl an Fehlversuchen den
Hochsprung-Titel mit 1,84 m vor der höhengleichen U 20-EMDritten, Nadja Kampfschulte (TG Harkort Wetter) sicherte.
„Nachdem ich bereits über 1,73 m und 1,79 m drei Versuche
benötigte, hatte ich nicht mehr mit meinem Erfolg gerechnet,“ berichtet die Hagenerin, die zwei Wochen vor der DM in
Jena bei den U 20-Europameisterschaften im estländischen
Tallinn im Hochsprung mit 1,85 m den 8. Rang belegte.
„Mit meinem Abschneiden in Tallinn war ich unzufrieden,“ so
Nele Hollmann, „daher bin ich in Jena noch hoch motiviert an
den Start gegangen, denn ich wollte wissen, was tatsächlich
in mir steckt.“
Dass die sympathische Hagenerin inzwischen im Nachwuchsbereich zu den Branchenführerinnen im Hochsprung gehört,
unterstrich sie im Februar 2011 bereits bei den deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Leverkusen, als sie sich bei der
weiblichen Jugend A in ihrer Spezialdisziplin um drei Zentimeter auf ausgezeichnete 1,85 m verbesserte und damit „Gold“
gewann. Schon 2010 hatte sie sich mit ihrem Erfolg bei den
deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm in den Blickpunkt
geschoben (1,79 m). Und sie hat ihr Leistungspotential noch
längst nicht ausgeschöpft. Seit dem Sommer 2010 zeigt ihre
Formkurve nämlich kontinuierlich nach oben. Nach 1,74, 1,75,
1,77 und 1,79 beendete sie das vergangene Jahr mit ausgezeichneten 1,80 m, die sie beim U 20-Länderkampf in Sarajewo
meisterte.
Die inzwischen 3fache deutsche Jugendmeisterin ist im Vergleich zu ihren Hochsprung-Kolleginnen eine Spätzünderin,
denn sie begann erst vor 4 Jahren beim Elsayer TV mit der
Leichtathletik. Am Gymnasium Hohenlimburg machte sie im
Sportunterricht auf einer Weichmatte ihre ersten Flugerfahrungen. Ihren ersten offiziellen Hochsprung-Wettkampf beendete sie mit respektablen 1,51 m.
Nele Hollmann trainiert fünfmal in der Woche – zweimal bei
Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen und dreimal bei ihrer
Heimtrainerin Claudia Brenscheidt. Dabei profitiert sie auch
von der Zusammenarbeit mit Hochspringerin Nadja Kampschulte (TG Harkort Wetter, 2011: 1,88 m), die für sie Freundin
und Gegnerin zugleich ist.
Den Umfang will die Hoffnungsträgerin des DLV mit dem Beginn ihres Wintertrainings um eine Einheit erhöhen. Zuversichtlich ist die Einser-Abiturientin, dass sie in Zukunft Studium und
Sport gut unter einen Hut bringen kann. Ab Wintersemester
2011/2012 möchte sie in Essen medizinische Biologie studieren.
Da 2012 keine internationalen Meisterschaften im U 20- bzw.
U 23-Bereich anstehen, möchte die Hagener Überfliegerin erst
einmal im DLV in der Junioren- und Frauenklasse Fuß fassen.
Olympische Spiele kommen für sie, so ihre eigene Einschätzung, frühestens 2016 in Frage.
Langfristig möchte die aufgeweckte junge Dame zudem ihre
Körperlänge von 1,90 m überspringen. Größer wird sie nicht
mehr werden, denn sie hat bereits vor zwei Jahren ihr Wachstum abgeschlossen.
Platz 1 und 3 in Jena: Nelle Hollmann (links) und Nadja Kampschulte (rechts)
Foto: Peter Middel
Peter Middel
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Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011
Termine 2012
Datum
von
bis
FREUNDE-Reisen 2012
Veranstaltung
Ort
20.01.
German Meeting Kugelstoß
Nordhausen
25.01.
Lausitz Springer Meeting
Cottbus
27.01.
Hallenmeeting
Chemnitz
DM Hallen Mehrkampf
Dortmund
04.02.
German Meeting Hochsprung
Arnstadt
10.02.
EA Hallenmeeting
Düsseldorf
12.02.
IAAF Hallenmeeting
Karlsruhe
17.02.
German Meeting Stabhochsprung
Potsdam
Sindelfingen
28.01.
Liebe Leichtathletikfreunde,
mit dieser Vorschau möchte ich „Appetit“ auf die Leichtathletiksaison 2012 machen und zu gemeinschaftlichen „FREUNDE-Reisen“ anregen. Vorfreude ist doch die schönste Freude. So stehen im Kalenderjahr 2012 neben den Olympischen Spielen in
London (leider etwas hochpreisig) u. a. folgende weitere Höhepunkte an:
– Hallen-WM in Istanbul (9.–11. März)
– DM in Bochum Wattenscheid (16. /17. Juni)
– EM in Helsinki (27. Juni–1. Juli)
– Junioren-WM in Barcelona (10./15. Juli)
– ISTAF in Berlin (2. September).
18.02.
19.02.
DM Jugend-Halle + Winterwurf
25.02.
26.02.
DM Halle
Karlsruhe
03.03.
04.03.
DM Senioren Halle + Winterwurf
Erfurt
09.03.
11.03.
WM Halle
Istanbul
10.03.
DM Cross
Ohrdruf
Senioren Hallen WM
Jyväskylä FIN
15.04.
DM Halbmarathon
Griesheim
29.04.
DM Marathon
Hamburg
03.04.
Wer gerne organisiert reist, für den sind die Fa. VIETENTOURS
mit ihrem bewährten Sportexpertenteam (es wird nach wie vor
ein Preisnachlass von 5% für alle FREUNDE-Mitglieder gewährt!)
und DER-Tour die ersten Adressen. Hier vermeidet man auf jeden Fall den lästigen Stress um die Eintrittskarten, wie z. B. bei
der diesjährigen Team-EM in Stockholm oder der EM in Helsinki, wie schon jetzt festgestellt werden musste. Ansonsten
ist z. B. die gesellige Experten-Gruppe um Reisemarschall Henning Wedderkop zu empfehlen, die ihre Reisen häufig privat organisiert. So traf sich zuletzt im September in Zürich vor und
nach dem leichtathletischen Großereignis „Weltklasse Zürich“
eine muntere Runde von Freunden der Leichtathletik. Die nachträgliche „Aufarbeitung“ der Ergebnisse bei Speis‘ und Trank‘ in
einem urigen Lokal in Stadionnähe dauerte bis weit nach Mitternacht, so dass einige Teilnehmer die letzte Straßenbahn zu
den Innenstadthotels versäumt haben! Aber schön war es doch!
Also, liebe Freunde, keine (Reise)-Müdigkeit aufkommen lassen.
„Auf geht’s“ zu sehr interessanten Leichtathletik-Reisen im kommenden Jahr. Auf ein Wiedersehen freut sich
Ihr/Euer „Südpreuße“
Kurt Bachmann
08.04.
05.05.
DM 10.000 m M, F, J, Senioren
Marburg
19.05.
DMM Bundesliga Endkampf
Hannover
19.05.
Hallesche Werfertage
Halle
25.05.
German Meeting
Dessau
26.05.
Daneben sollten wir natürlich an die DM in der Halle in Karlsruhe denken sowie die attraktiven Mehrkampfmeetings in Götzis und Ratingen (diesmal unglücklich unmittelbar vor der DM
in Bochum; allerdings liegen die Stadien nur 30 min. auseinander und Essen mit dem Welterbe Zeche Zollverein liegt genau in
der Mitte ..). Nicht zu vergessen die Jugendhallenmeisterschaften in Sindelfingen und die „Deutschen“ der Jugend in Mönchengladbach-Rheydt. Bei den Meisterschaften in der Halle und
im Freien sowie beim Meeting in Ratingen werden die FREUNDE
wieder mit ihrem Informationsstand vertreten sein. Dort besteht stets auch Gelegenheit zum Informationsaustausch.
29.01.
IAAF Mehrkampf-Meeting
Götzis AUT
27.05.
27.05.
IAAF Meeting Diamond League
Hengelo NED
28.05.
Pfingstsportfest
Rehlingen
31.05.
IAAF Meeting Diamond League
Rom
03.06.
DM Gehen
Naumburg
04.06.
Int. Meeting
Regensburg
05.06.
Lausitzer Leichtathletik-Meeting
Cottbus
07.06.
Internationales Meeting
Rhede
08.06.
01.07.
Fußball EM
Ukraine/Polen
14.06.
15.06.
IAAF Mehrkampf-Meeting
Ratingen
FREUNDE-Treff
Bo-Wattenscheid
16.06.
16.06.
17.06.
DM
Bo-Wattenscheid
23.06.
24.06.
DLV-Junioren Gala
Mannheim
27.06.
01.07.
EM
Helsinki
06.07.
IAAF Meeting
Paris
07.07.
Gala
Bottrop
Barcelona
10.07.
15.07.
WM Junioren
13.07.
15.07.
DM Senioren I+II
Erfurt
13.07.
14.07.
IAAF League
London
Int. Meeting
Bottrop
15.07.
20.07.
22.07.
DM Jugend U 18+U 20
MG-Rheydt
27.07.
12.08.
03. – 12.
Olympische Spiele
Leichtathletik-Wettbewerbe
London
28.07.
29.07.
DM U 23
Kandel
17.08.
24.08.
26.08.
IAAF Meeting
Stockholm
DM Mehrkampf M/F/Jgd.
Hannover
30.08.
IAAF Meeting
Zürich
31.08.
Stadionfest
Königs-Wusterhausen
02.09.
ISTAF
Berlin
07.09.
IAAF Meeting
Brüssel
07.09.
Hochsprung Meeting
Eberstadt
08.09.
DAMM Endkampf
Essen
Lage
15.09.
16.09.
DJMM
15.09.
16.09.
IAAF Mehrkampf-Meeting
Talence FRA
15.09.
17.09.
Int. Hochsprungmeeting
Eberstadt
16.09.
DM Strasse 10 km
Nagold
09.12.
EM Cross
Budapest
Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen
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Einer von uns:
Silvio Zein
Ratingen, im Speckgürtel um Düsseldorf gelegen, hat 90.000 Einwohner. Der TV Ratingen, seit 15
Jahren Ausrichter des Mehrkampfmeetings, hat stolze 5.700 Mitglieder. Und sonst? Ein durchaus
reges Leben in den Stadtteilen, die teilweise erst 1975 (natürlich gegen erheblichen Widerstand)
eingemeindet wurden. Zum Beispiel Lintorf mit 15.000 Einwohnern und dem TUS mit bemerkenswerten 3.100 Mitgliedern.
Ein Talent aus Lichtentanne
Abteilungsleiter bei den Leichtathleten des TUS 08 Lintorf ist
Silvio Zein, Einkaufsleiter eines Elektronik-Unternehmens und
Vater von 5 Kindern, der mit 42 Jahren auf ein bewegtes gesamt-deutsches (Sportler-) Leben zurückblickt: Dem quirligen
Schwimmer aus dem sächsischen Lichtentanne, der mit 8 Jah-
ren 40 m beim Ballwurf erzielte, wurde umgehend 5-mal wöchentlich Training beim 10 km entfernten BAC Cainsdorf verordnet. Das fand Silvio toll. Er übte sich in vielen Bereichen;
Hürdenlauf und Hochsprung wurden seine Lieblingsdisziplinen. Mit 12 Jahren wechselte er auf die Sportschule ins 60 km
entfernte Karl-Marx-Stadt (dem heutigen Chemnitz), trainierte 10-mal wöchentlich und startete für den dortigen SC. Er
sprang hoch und weit und mit 14 Jahren begann er mit dem
Dreisprung. Er sprang damals 1,90 m hoch, mit 15 schaff te er
6,95 m im Weitsprung und mit 16 Jahren 15,99 m (!) im Dreisprung – noch heute bestehender Sachsen-Rekord. Silvio gewann 1985 und 1987 die prestigeträchtige Spartakiade im
Dreisprung, im Weitsprung belegte er jeweils den 2. Platz. Er
war häufig bei internationalen Jugendvergleichskämpfen für
die damalige DDR im Einsatz.
Zeitgleich baute er ein Top-Abitur und begann 1988 das Studium an der DHfK in Leipzig. Ein staatlich verordnetes DopingProgramm brach er nach kurzer Zeit auf Anraten eines guten
Freundes (ebenfalls Leistungssportler) ab, seine Leistungen
stagnierten. Beim Fall der Mauer ein Jahr später war dem angehenden Sportlehrer aber sofort klar, dass nicht nur seine Berufsperspektive sich radikal verändern würde.
Der Anruf beim Bundestrainer
Der 19jährige Silvio traf umgehend weitreichende Entscheidungen. Er zog Richtung Westen zu seiner Großmutter in Hannover und rief den Dreisprung-Bundestrainer Eckhard Hutt in
dessen Heimatstadt Ratingen an. Dieser ist ein Mann der Tat
(und langjähriges Mitglied bei den FREUNDEN). Familie Hutt
beherbergte das Talent aus Sachsen einige Monate, besorgte
ihm sowohl eine Wohnung als auch eine Lehrstelle zum Industriekaufmann bei einem sportaffinen Unternehmer.
Die Zeins: eine bewegte Laufbahn
Die Laufbahn als Aktiver wird 1994 durch einen Muskelriss beendet. Silvio bleibt der Leichtathletik erhalten – er besucht
Lehrgänge an der DSHS Köln und macht den Schein zum B-
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Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011
Im alten Trainingsheft von Silvio Zein finden sich neben Fotos auch zahlreiche Zeitungsausschnitte aus seiner Aktiven-Laufbahn beim SC Karl-Marx-Stadt.
Trainer. Er nimmt seine Kinder mit auf den Sportplatz und engagiert sich beim TUS Lintorf, wo sich Klaus Wolter freut, nach
30jähriger Trainertätigkeit einen Nachfolger zu finden. Heute
arbeiten die beiden immer noch durchaus erfolgreich zusammen.
Ein Talent aus Danzig
Vorzeigeathletin des TUS ist Monika Zapalska (Jg. 94), die
2009 bei den Deutschen Meisterschaften im Blockwettkampf
Sprint/Sprung Zweite hinter Franziska Hofmann wird. Einen
Platz vor ihrer Konkurrentin Jennifer Tuffour, die auch 2010 besiegt wurde, als sie bei den B-Jugendlichen den Titel über die
100 m Hürden holt. 2011 verpasste Monika den Titel im Freien
über die 100 m Hürden um 4/100 sec. und wird über die 100 m
ansprechende Fünfte in 12,4 sec. Ihr bisher größter Erfolg ist
die Silbermedaille beim Europäischen Jugendolympiafestival
2011 im türkischen Trabzon in 13,52 sec. über die Hürden.
Monika trainiert nach den Plänen von Silvio Zein 5-mal wöchentlich 2 Stunden. Für den Mann mit Leichtathletik-Vergangenheit und die inzwischen 17-Jährige überhaupt kein Problem. Der ausgeprägte Wille der Athletin und die Unterstützung
auf breiter Front sind gegeben. Die Eltern stehen ebenso hinter ihr wie der Verein, dessen solide Grundlage auf seiner großen Mitgliederzahl beruht. So steht auch ein Physiotherapeut
zur Verfügung, und bei sehr ordentlichen schulischen Leistungen wird das Abitur von Monika Zapalska fest ins Visier genommen. Da sie erst 2005 aus Danzig nach Ratingen kam, ist
dies keine Selbstverständlichkeit. Inzwischen hat sie längst
die deutsche Staatsangehörigkeit erlangt und ihre sportlichen
Ziele für die kommende Saison hoch gesteckt.
Hochgesteckte Ziele
Im Olympia-Jahr 2012 soll der Schwerpunkt auf den 100 und
200 m liegen, um die Kondition zu verbessern. Ein Ziel ist es,
die hohen Hürden (83 statt bisher 76 cm) unter 14 sec. und die
100 m in ehrgeizigen 11,5 sec. zu absolvieren. Mit dieser Zeit
könnte ein Staffelplatz bei den Ende Juli in Barcelona stattfindenden Juniorenweltmeisterschaften in greifbare Nähe rücken. Trotz alledem wollen Trainer und Athletin nicht überdrehen und deshalb ist – wie jedes Jahr – ein Mehrkampf fest
eingeplant. „Gute Leichtathleten aber werden im Winter gemacht“ betont FREUNDE-Mitglied Silvio Zein und hat schon
längst mit den entsprechenden Vorbereitungen begonnen.
Und hat er keine Angst vor den Großvereinen, wie etwa dem
benachbarten Bayer Leverkusen, die normalerweise den Ratingern die Talente wegfischen? Silvio Zein winkt ab, die kommenden Jahre sind – soweit das überhaupt möglich ist – abgestimmt. Das gemeinsame Ziel sind die Olympischen Spiele
2016 in Brasilien …
Der Mann, der nichts von allzu früher Spezialisierung hält,
setzt sein Konzept auch in der Familie durch. Alle 5 Kinder
treiben Sport; Grundlage ist auch für die beiden Handballer
die Leichtathletik. Für Philip, Paulina, Niklas. Yannik und Antonia steht dabei der Mehrkampf ganz oben. Und der Mannschafts-Bus der Familie Zein ist erfreulicherweise groß genug,
um sämtliche Kinder und Gerätschaften sowie das eine oder
andere Nachwuchstalent aus der Nachbarschaft ins Stadion
oder auch mal zum gemeinsamen Training mit Daley Thompson nach London zu transportieren. Aber das ist wieder eine
andere Geschichte …
2011 in Jena fehlten Monika Zapalska (Mitte) 4/100 sec. zum Titelgewinn.
PB
Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen
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Infos zur DLV-Trainerschule
Teil 2: Facetten der Arbeit
In unserer letzten Ausgabe hat Dr. Wolfgang Killing, Leiter der DLV-Trainerschule, Grundsätzliches
über das Verhältnis von Sport und Bildung ausgeführt. Diesmal geht es um die konkreten Schwerpunkte der Arbeit an der Trainerschule in Mainz.
Aus- und Fortbildungen sind wichtige Glieder in der Reproduktionskette des Verbandes, mit denen das trainerische und
organisatorische Know-How, Trainingsprinzipien, -methoden
und Arbeitsweisen zur Ausprägung sportlicher Leistungen,
aber auch die Ziele und Werte des Verbandes an die Folgegenerationen weitergegeben werden. Es geht nicht allein um
die Vermittlung von Fachwissen, zugleich wird in einer Art
Selbstvergewisserung der Zweck des eigenen Tuns thematisiert: Leichtathletik ist nach wie vor höchst attraktiv, wir verfolgen gemeinsame Ziele (sauberer Sport bis hin zu internationalen Erfolgen), unsere Wege zum Erfolg sind weiterhin
zutreffend, Änderungen bzw. Verbesserungen nehmen wir
gerne auf, soweit sie in unser Gesamtkonzept passen. Um dies
zu vermitteln, verfügen die Lehrverantwortlichen über zwei
Haupt-Instrumentarien: Lehrveranstaltungen und Materialien.
hat eben viele Väter bzw. Ursachen. Nicht selten wird der aktuell erfolgreiche Sportler mit früheren Größen seiner Disziplin verglichen, so dass gleich auch noch ein Stück gemeinsamer Sportgeschichte auflebt und zelebriert wird.
Meisterlehren
Wenn ein erfolgreicher Trainer im Rahmen einer Fortbildung
von der Vorbereitung seines Athleten auf einen sportlichen
Höhepunkt berichtet, seine „Meisterlehre“ preisgibt, lebt der
Moment seines Erfolges neu auf. Die Leistung des Athleten
wird aus verschiedenen Perspektiven durchleuchtet, Zeitlupen, biomechanische Kenndaten (z. B. die Anlaufgeschwindigkeit oder Kraftwerte), die lang- und kurzfristige Trainingsvorbereitung, aber auch die Steuerung des sportlichen und
sozialen Umfelds der Sportler werden zur Analyse, zur Erklärung des sportlichen Ergebnisses herangezogen. Der Erfolg
Beispiel, Abstraktion, Anwendung
Durch die Abstraktion vom konkreten Einzelfall wird eine Vorlage für die Zuhörer (oder Leser) geschaffen, die diese wiederum auf ihre Athleten übertragen können. In dieser Mittlerrolle haben Lehre und Bildung ihren originären Wert. Über
attraktive Referenten und Veranstaltungen kann man ambitionierte junge Trainer für den Leistungssport gewinnen und
auf gemeinsame Ziele und Wege dahin verpflichten.
Zentrale Ausbildung zum B-Trainer – hier in Kienbaum.
Die differenzierte Aufbereitung von Vorbildern der Gegenwart (oder Vergangenheit) schaff t gleichermaßen Anleitungen wie Motivation für sportliche Erfolge der Zukunft. Nicht
nur die Teilnehmer solcher Veranstaltungen werden inspiriert,
auch der erfolgreiche Referent wird geehrt und seinerseits
motiviert. So hatten im Herbst 2010 die Sprintfortbildungen
mit Valerij Bauer, dem Trainer von Sprint-Europameisterin Verena Sailer, eine große Resonanz, nach den Vorträgen und Demonstrationen seines azyklischen Sprinttrainings gab es viele
Diskussionen und Nachfragen.
Aus- und Fortbildungen
Die originäre Aufgabe der DLV-Trainerschule ist die Aus- und
Fortbildung der im Leistungssport tätigen Trainer. Während
die Landesverbände die C- und B-Trainer-Aus- und Fortbildung durchführen, ist die DLV-Trainerschule für die darauf aufbauende A-Trainer- und Diplom-Trainer-Aus-/Fortbildung verantwortlich. Vereinzelt ist die Trainerschule auch in die C- und
B-Trainerausbildung eingebunden, so wurden 2007 gemeinsame Ausbildungsmaterialien für C-Trainer erstellt und 2010
eine bundesweite B-Trainerausbildung abgehalten, jeweils
um zeitgemäße Standards der Ausbildungen zu setzen.
Die A-Trainerausbildung wird in den fünf Disziplinblöcken
Sprint, Lauf, Sprung, Wurf und Mehrkampf separat durchgeführt, um die erforderliche Spezialisierung zu gewährleisten.
Nach 90-stündiger Ausbildung müssen die Teilnehmer, um
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Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011
Die Trainerschule im Benno-Wischmann-Haus des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Mainz besteht seit 1995.
die Lizenz zu erhalten, eine mündliche Prüfung absolvieren,
Hospitationen bei bewährten Trainern ableisten und eine umfangreiche Hausarbeit verfassen, mit der sie nachweisen, dass
sie gemäß der erworbenen Trainingsmethoden zu arbeiten in
der Lage sind. Auch danach sind sie nicht auf Lebenszeit ATrainer, vielmehr müssen sie alle zwei Jahre an einer Fortbildung teilnehmen, um ihr Wissen aufzufrischen und die Lizenz
zu erhalten.
An der Trainerakademie Köln leistet die DLV-Trainerschule die
sportartspezifische Ausbildung für die angehenden Leichtathletik-Diplomtrainer. Mittlerweile hat sich der Charakter
der Ausbildung von einer Vollzeit- zu einer berufsbegleitenden Ausbildung gewandelt, was den Ausbildungszeitraum
von eineinhalb auf drei Jahre ausgedehnt hat. Es ist nicht immer einfach, neben der normalen Trainertätigkeit der Trainerstudenten, aber auch der ausbildenden Verbandstrainer, immerhin 240 Stunden sportartspezifischer Ausbildung und 100
Stunden Hospitationen unterzubringen.
Ausbildungsmaterialien
Eine wichtige Aufgabe der DLV-Trainerschule ist die Erstellung, zum Teil Neuauflage von Ausbildungsmaterialien für die
Trainerschaft. Bei der Erstellung dieser Materialien spielt eine
große Rolle, dass Trainer wie alle Sportbegeisterten optische
Ästheten, „Augenmenschen“ sind, für die Dynamik, Bewegungen und Bilder eine hohe Bedeutung haben. Dieser bevorzugten Wahrnehmungsweise der Trainer (im Unterschied zu Wissenschaftlern, die eher über Texte, Tabellen und Graphiken
begreifen) muss bei Veranstaltungen, mehr aber noch bei der
Erstellung und Verwendung von Lehrmaterialien, Rechnung
getragen werden.
Das wohl bekannteste Schriftwerk des DLV sind die Rahmentrainingspläne (RTPs), die der Verband seit Mitte der 80er
Jahre für seine Trainerausbildung einsetzt. Mittlerweile verlegt der DLV die RTPs beim Philippka-Sportverlag, der auch
die Trainer-Fachzeitschrift „Leichtathletiktraining“ betreibt, an
der die Lehrkräfte der Trainerschule in erheblichem Umfang
mitwirken. Nicht zuletzt finden sich dort die Lehrbildreihen,
mit denen die Technik der Weltbesten, aber auch vorbildlicher
Nachwuchsathleten präsentiert und von den Verbandstrainern erläutert werden.
Aufgrund der technischen Entwicklung ist es mittlerweile
möglich, Bewegungsabläufe, Wettkampfsequenzen oder Trai-
ningsübungen, auch als Video auf der DLV-Internet-Seite
(leichtathletik.de) zu sehen, wie derzeit generell eine Verlagerung der Lehrmedien von der gedruckten zur elektronisch
speicher- und übermittelbaren Form zu beobachten ist.
Wissen aktualisieren
Da sich Wissen ständig vermehrt und weiterentwickelt, ist es
die Aufgabe der Lehrverantwortlichen, für die Aktualisierung
des Trainerwissens zu sorgen. Dafür müssen sie in der Praxis, Lehre und Wissenschaft zu Hause sein, Neuerungen frühzeitig wahrnehmen, auf ihre Praxistauglichkeit prüfen, darüber in angemessener Form berichten und sie letztlich in die
disziplinspezifische Trainingslehre aufnehmen. Neben dem
Studium von Lehrbüchern und Fachzeitschriften sowie dem
Besuch internationaler Informationsveranstaltungen dienen
insbesondere die Arbeit und Ergebnisse der Leistungsdiagnostiker und Biomechaniker, die die Techniken und das Training unserer Athleten auswerten, zur vertieften Erkenntnis
von Technik und Training der Disziplinen. Hier werden große
Anstrengungen unternommen, dieses Knowhow systematisch aufzubereiten und zu nutzen. Last not least helfen eigene Veranstaltungen, den aktuellen Wissensstand im Spitzensport voranzutreiben. So wurden in den letzten Jahren
bei sogenannten DLV-Konferenzen die Vorstellungen über
das Aufwärmen im Allgemeinen und das Dehnen im Speziellen, das HIT- (hochintensive) Training, die Bedeutung von
Kälteanwendungen und Höhentraining für die Leistungsfähigkeit weiterentwickelt.
Bildungsmomente
Auch wenn die Trainer insbesondere auf konkrete Hinweise
aus dem Training der Besten und aus aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen erpicht sind, bieten Aus- und Fortbildungsveranstaltungen darüber hinaus die Chance, Abstand
vom eigenen Trainingsalltag zu bekommen. Die Trainer können sich mit Kollegen, die ansonsten eher Konkurrenten sind,
austauschen, sie haben Gelegenheit, über das eigene Training zu reflektieren, eventuell andere Wege im Training einzuschlagen, vielleicht auch die eigene Rolle im System zu erkennen, gegebenenfalls zu ändern und so neue Zugänge zu
ihren Athleten zu finden. Insofern bietet die Pflicht zur Fortbildung den Trainern die Chance für Muße, Erkenntnis und
Veränderung.
Wolfgang Killing
Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen
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Die „Alten“ im Vorstand der FREUNDE
Hanne Ziemek (64) ist beruflich, wie man im Ruhrgebiet sagt „auf Rente“, privat seit 50 Jahren nacheinander in den Leichtathletikvereinen TuS Querenburg, VfL Bochum und USC Bochum. Die erfolgreiche Teilnahme an Wettkämpfen in den Sprungwettbewerben und im
Mehrkampf ergaben die Ausbildung als Sportlehrer in Köln und die sofortige Anstellung an
einer Realschule. Diese berufliche Sicherheit ermöglichte die weitere Ausbildung zum A-Trainer Sprint und die frühe Einbindung in die Verbandsarbeit im Ausbildungs- und Jugendbereich. Es begann der Weg bis zur Vorsitzenden der deutschen Leichtathletikjugend, der 2001
endete. Eine spannende Zeit, die in den 90er Jahren vielfältige Erfahrungen beim Aufbau der
Jugendleichtathletik im vereinten Deutschland brachte. Das zweite Unterrichtsfach Kunst ergab das Hobby der Fotografie, das Sehen und Festhalten von Bildern und Stimmungen an
Wettkampforten. Neugier auf unbekannte Situationen, auf Gespräche und Begegnungen
sind ihr in der FREUNDE-Mitarbeit wichtig und Motivation für die Betreuung unseres Informationsstandes, wo weiterhin Verstärkung gesucht wird.
Sepp Anthofer (71) kam über den Fußball zur Leichtathletik, die ihn seit den Olympischen
Spielen in Helsinki 1952 fasziniert. In jenen Jahren im Bereich des westfälischen Fußball- und
Leichtathletikverbandes groß geworden (Gelsenkirchen-Horst bzw. Essen-Karnap), sprudelt
Sepp noch heute Namen von Athleten und Spielern aus den 50iger und 60iger Jahren mit
Zeiten und Weiten bzw. Mannschaftsaufstellungen und Torfolgen. Und zwar gesamtdeutsch.
Dieses Jahr in Kassel erlebte er die 50igsten Deutschen Meisterschaften im Freien, darunter
auch 3 DDR-Meisterschaften. Trotz aller schönen Erinnerungen an große Sportereignisse ist
Sepp am liebsten bei den „Freunden der Leichtathletik“. Unser Förderverein hält bei ihm die
„Pole-Position“. Seit über 30 Jahren Mitglied, ist unserem Schatzmeister die Sichtung, Förderung und Unterstützung junger Athleten eine Herzensangelegenheit. Sein im Beruf erworbenes Wissen als selbstständiger Steuerberater in Essen und Hainichen/Sachsen kommt seit
Jahrzehnten der Förderkasse der FREUNDE zugute.
Peter Busse ist vor 65 Jahren Mitglied eines Sportvereins geworden, als sein Vater (Handballer, Turner, Schwimmer) ihn mit 3 Jahren zum Turnen anmeldete. Vielseitigkeit war auch
bei ihm Trumpf, nur das Turnen fand er blöd. Während seines späteren Studiums in England
vertrat er z. B. sein College im Basketball, Tennis, Badminton, Tischtennis, in der Leichtathletik und als Kapitän des Volleyball-Teams. Als Aktiver hat er es lediglich zum Kreismeister über
5.000 m gebracht, als Zuschauer kam er mehr rum: Die erste Fan-Reise erfolgte mit 14 Jahren nach Kassel, wo sein Idol Hans Hüneke bei einer Ausscheidung für die EM 1958 (H. H. gewann dort Bronze) einen deutschen Rekord über 3.000 m Hindernis aufstellte. Mit dabei eine
Agfa Clack und 3 Filme für jeweils 8 Fotos. So infiziert besuchte er später (immer mit Kamera)
u. a. 12 Leichtathletik-Weltmeisterschaften (nur Degue ließ er jetzt aus). Beruflich war der verheiratete Vater zweier Söhne ebenfalls vielseitig: Starkstromelektriker, Sozialwissenschaftler,
Dozent und bis 2008 schließlich Ministerialrat; seit dem ist er Redakteur unserer Zeitschrift.
Jörg Lawrenz (70) ist seit 2003 im Vorstand der „Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten“
(VEL) und seit 2005 deren Vorsitzender. In dieser Funktion folgte er namhaften Vorgängern
wie Herbert Schade, Wolfgang Troßbach, Olaf Lawrenz und Jürgen Wedeking.
In einer fast 2 Jahrzehnte dauernden engen Zusammenarbeit mit den „Freunden“ der FdL –
nicht nur auf sportlichem, sondern auch auf wirtschaftlichem Sektor – entwickelte sich ein
harmonisches Miteinander, sodass ein Vertreter der VEL ständiges kooptiertes Mitglied im
Vorstand der FdL ist. Auch wenn FdL und VEL unterschiedliche Zielsetzungen haben, haben
die Mitglieder beider Vereine (diverse Doppelmitgliedschaften) eine Gemeinsamkeit – nämlich die Liebe zur Leichtathletik.
Seine sportliche Laufbahn war eine kurze mit nur zwei Deutschen Hallenmeisterschaften
1962/1963, wobei er die DM in der 3 x 1000 m Staffel zusammen mit seinem Bruder Olaf zu
seinen schönsten sportlichen Erlebnissen zählt. Familie und Beruf ließen letztendlich keinen
Raum, sodass er erst als Senior noch einmal bei DAMM M50 einen Mannschaftstitel gewann.
11
Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011
Wahl der Athleten des Jahres 2011
Gemeinsam mit den Lesern der Fachzeitschrift „leichtathletik“ und den Usern des Internetportals www.leichtathletik.de
wählen wir erneut die Athletin und den Athleten des Jahres. Gleichzeitig werden auch die Jugendleichtathletin und
der Jugendleichtathlet des Jahres gekürt. Die Mitglieder der
FREUNDE und die Leser der „Leichtathletik INFORMationen“
sind herzlich eingeladen, sich an dieser Wahl zu beteiligen.
stand der „Freunde der Leichtathletik“ vornominiert. Schreiben Sie eine Postkarte, eine E-Mail oder ein Fax mit den Namen
eines Athleten und einer Athletin sowie eines U 20-Athleten
und einer U 20-Athletin an die Redaktion von „leichtathletik“.
Oder stimmen Sie einfach im Internet unter
www.leichathletik.de ab.
Unter allen Einsendern werden Preise verlost.
Im vergangenen Jahr beteiligten sich mehr als 3.600 Leichtathletikfreunde an der Wahl von Sara Gambetta, Verena Sailer,
Till Wöschler und Christian Reif. Die 4 Ehrenpreise stellt wieder
unser Förderverein zur Verfügung. Die Preisverleihung erfolgt
im Rahmen der Deutschen Hallenmeisterschaften am 25. und
26. Februar 2012 in der Europahalle Karlsruhe.
So machen Sie mit
Wählen Sie Ihre „Leichtathleten des Jahres“ aus den Athleten
der nachfolgenden Seiten. Diese wurden von den Redaktionen der Fachzeitschrift „leichtathletik“ und sowie dem Vor-
Einsendeschluss ist der 15. Januar 2011.
Anschrift:
CNG sports & media
Redaktion leichtathletik
Machabäerstr. 3
50668 Köln
E-Mail: [email protected]
Telefax: (0221) 99227979
Internet: www.leichtathletik.de
Der Vorstand der „Freunde der Leichtathletik“ (FdL)
Vorsitzender
Hans G. Schulz
Nesselrodestr. 58
45699 Herten
Tel. 02366/937748
Fax 02366/937745
[email protected]
Stellvertretende Vorsitzende
Hanne Ziemek
Gabelsberger Str. 59
44789 Bochum
Tel. 0234/311230
Fax 0234/300607
Schatzmeister
Sepp Anthofer
Möllneys Nocken 9
45257 Essen
Tel. 0201/8482213 d.
Tel. 0201/8486861 p.
[email protected]
Esther Fittko
Holzgasse 10
53773 Hennef
Tel. 02242/909303
Tel. 0163/5292377
dlv-jugend@fittko.de
Dr. Josef Hesse
Nottulner Landweg 107
48161 Münster
Tel.0172/5305845 p.
Fax 02534/621720 d
[email protected]
Rüdiger Nickel
Engelhardstr. 37
63450 Hanau
Tel. 06181/399423
Tel. 0177/2450714
[email protected]
Hartmut Weber
Edisonstr, 1
59174 Kamen
Tel. 02307/280553 p
Tel. 0231/91191-40 d
[email protected]
Vertreter des DLV
Jan Kern
Am Hegelsberg 13
64347 Griesheim
Tel. 06155/76118
[email protected]
Kooptiert (Veranstaltungen)
Roland Frey
Dahlienweg 4
76669 Bad Schönborn
Tel. 07253/32145
Fax 07253/32145
[email protected]
Kooptiert (Presse)
Peter Middel
Bunzlaustr. 80
44263 Dortmund
Tel. 0231/416237
[email protected]
Kooptiert (Vors. der VEL)
Jörg Lawrenz
Steenkoppel 17
24598 Boostedt
Tel. 04393/972673
Fax 04393/972673
[email protected]
Beisitzer
Peter Busse
Dr. Gemmert-Str. 24
40882 Ratingen
Tel.: 02102/83985
[email protected]
Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen
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Kandidaten zur Wahl der Nachwuchsathleten des Jahres 2011
Shanice Craft
MTG Mannheim
1. U 20-EM Diskus
2. DM Diskus
Sara Gambetta
LG Eintracht Frankfurt
2. U 20-EM Siebenkampf
4. DM Speer
Christin Hussong
TV Thaleischweiler
1. U 18-WM Speer
1. U 18-DM, 7. DM
Lisa Jäsert
SC Magdeburg
3. U 20-EM 3.000 m
1. DM 1.500 m + 3.000 m
Gesa F. Krause
LG Eintracht Frankfurt
1. U 20-EM 3.000 m H
9. WM in Daegu
Lena Malkus
LG Ratio Münster
1. U 20-EM Weitsprung
1. DM + DM J + DM Junioren
Tatjana Pinto
LG Ratio Münster
3. U 20-EM, 1. DM 100 m
1. U 20-EM 4 x 100 m
Anna Rüh
SC Neubrandenburg
2. U 20-EM Diskus
3. U 20-EM Kugel
Desiree Singh
LG Lippe-Süd
1. U 18-WM Stabhoch
1. DM, DR 4,32 m
Lena Urbaniak
LG Filstal
1. U 20-EM Kugel
1. DM in der Halle
Matthias Brugger
SSV Ulm 1846
2. U 20-EM Zehnkampf
1. DM Zehnkampf
Marcel Fehr
LG Limes-Rems
1. DM 3.000 m
1. DM 5.000 m
Martin Grau
TSV Höchstadt/Aisch
3. U 20-EM 3.000 m H
1. DM 2.000 m H
Johannes Hock
TV Marktheidenfeld
3. U 20-EM Zehnkampf
2. DM Hallenmehrkampf
Christian Jagusch
SC Neubrandenburg
3. U 20-EM Kugel
1. DM Kugel
Varg Königsmark
LG Nike Berlin
1. U 20-EM 400 m H
2. DM 400 m
Hagen Pohle
SC Potsdam
1. U 20-EM 10.000 m G
1. DM 10.000 m Gehen
Alexander Schwab
VfL Sindelfingen
3. U 20-EM 1.500 m
2. DM 800 m
Benedikt Stienen
LAV Veltins Hochauerland
3. U 20-EM Diskus
1. DM Diskus, 4. Kugel
Gregor Traber
LAV asics Tübingen
1. DM 110 m H
1. DM 60 m H in der Halle
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Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011
Kandidaten zur Wahl der Leichtathleten des Jahres 2011
Katja Demuth
TUS Jena
1. DM Dreisprung
DR 14, 57 m
Kristina Gadschiew
LAZ Zweibrücken
3. Hallen-EM Stabhoch
10. WM
Betty Heidler
LG Eintracht Frankfurt
2. WM Hammer
1. DM, WR 79,42 m
Irina Mikitenko
SC Gelnhausen
8. Welt-Jahresbeste Marathon
2. Europa-Jahresbestenliste
Nadine Müller
Hallesche LAF
2. WM Diskus
1. DM
Carolin Nytra
Bremer LT
1. Hallen-EM 60 m H
1. DM Halle
Christina Obergföll
LG Offenburg
4. WM Speer
1. DM
Jennifer Oeser
TSV Bayer 04 Leverkusen
3. WM Siebenkampf
1. MM Ratingen
Silke Spiegelburg
TSV Bayer 04 Leverkusen
2. Hallen-EM Stabhoch
9. WM
Martina Strutz
Hagenower SV
2. WM Stabhoch
1. DM, DR 4,80 m
Ralf Bartels
SC Neubrandenburg
1. Hallen-EM Kugel
2. DM Halle
Sebastian Bayer
Hamburger SV
1. Hallen-EM Weitsprung
8. WM
Markus Esser
TSV Bayer 04 Leverkusen
4. WM Hammer
1. Team-EM
Robert Harting
SCC Berlin
1. WM Diskus
1. DM
Felix Knobel
LG Eintracht Frankfurt
8. WM Zehnkampf
5. MM Götzis
Malte Mohr
LG Stadtwerke München
5. WM Stabhoch
3. Hallen-EM
Thomas Schneider
SC Potsdam
2. Hallen-EM 400 m
1. DM Halle
David Storl
LAC Erdgas Chemnitz
1. WM Kugel
1. U 23-EM
Till Wöschler
SG TSV Kronshagen/Kieler TB
1. U 23-EM Speer
1. U 23-DM
Matthias de Zordo
SV Saar 05
1. WM Speer
1. DM
Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen
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Mit meiner Brille –
Impressionen eines Zuschauers bei der DM
Die FREUNDE haben in Kassel an ihrem Informationsstand, auf der Tribüne und im Hotel viele Gespräche geführt. Mit alten Bekannten oder netten Nachbarn, mit denen man über neue Vorstandsmitglieder, das Wetter, Athleten und Leistungen plauderte. Einer von ihnen war Friedhelm Marciniak, dem wir schließlich auch den Mitgliedsantrag (siehe rechts) in die Hand gedrückt haben …
Nein, ich halte mich nicht für einen ausgesprochenen Leichtathletikfan und noch weniger für einen Experten. Auch wenn
ich bei den Europameisterschaften in München und den Weltmeisterschaften in Paris und Berlin als Zuschauer dabei war.
Kassel, in dem ich seit einigen Jahren wohne, ist nicht München, Paris oder Berlin. Alles ist kleiner, näher und vor allem
anders.
Deutsche Meisterschaften der Leichtathleten sind hier nicht
ein Ereignis, sondern das Ereignis – zwei Jahre davor und noch
lange danach. Die mehr als klamme Stadt hat sich den Stadionumbau aus den fleischlosen Rippen geschnitten und lange
und vergeblich nach Schuldigen gesucht, als die Austragung
der Meisterschaften um ein Jahr verschoben werden musste,
weil der Stadionumbau nicht rechtzeitig fertig wurde. Der Einbau der Videoanlage noch rechtzeitig vor den Meisterschaften war ein zeitlicher Kraftakt, über dessen Fortschritt täglich in der Zeitung berichtet wurde. Kassel, das seine Schätze
(den Bergpark, die Brüder Grimm, die documenta und seine
Museen) seit Jahren mehr schlecht als recht präsentiert, hat
sich bei den Leichtathleten von seiner besten Seite gezeigt:
Mit weniger Straßenbaustellen als sonst und vielen reservierten Parkplätzen vor dem Stadion, die meist nur zur Hälfte belegt waren. Die Stadt hat in den Wochen vor den Meisterschaften die steigenden Vorverkaufszahlen bejubelt und nach dem
etwa gleich großen Braunschweig geschielt, wo die Meister-
Seit einigen Jahren sind Sternläufe fester Bestandteil Deutscher Meisterschaften.
schaften 2010 stattfanden. Kassel hat den einzigen Rekord bei
dieser Meisterschaften aufgestellt: Nie zuvor wurden bei einer
Leichtathletik-Meisterschaft so viele Karten im Vorverkauf abgesetzt.
Kassel lebte sein Gefühl: Wir sind auch mal wieder wer! Nicht
nur die Sportkegler haben 2011 ihre Meister in Kassel gefunden, auch die Kanuten ihre Marathon-Meister gekürt. Die
deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Blitzschach fanden ebenfalls dort statt. Und dann kamen noch die schnellsten deutschen Sprinterinnen und Sprinter, die Hartings, Heidlers, Beyers und Strutz etc.
Kassel hat sich auf die Meisterschaften gefreut. Im Stadion
habe ich trotzdem niemanden aus Kassel getroffen, den ich
kannte, dafür Bekannte aus Köln, Ratingen, Wuppertal und
Braunschweig. Zufall? Neben, vor und hinter mir auf der Osttribüne saßen Menschen aus allen Teilen Deutschlands. Gut zu
erkennen an ihren T-Shirts oder am Dialekt. Meist an beidem.
Diese Fans brauchten kein Programmheft wie ich. Sie kannten
jeden Sportler, seine derzeitigen und zukünftigen Bestzeiten.
Manche hatten offensichtlich auch mit dem einen oder anderen Athleten gefrühstückt. Wie sonst könnten sie wissen, dass
X nicht gut drauf ist, weil ihm sein Müsli nicht geschmeckt hat
oder Y schlecht geschlafen hat und darum für eine persönliche Bestleistung bei den Meisterschaften nicht mehr in Frage
kam. Sie bekamen trotzdem oder gerade deswegen ihren Beifall. Meine Fragen, warum mal wieder ein Raunen durch das
Stadionrund gegangen sei, wurden sachlich und ohne Spott
über den Nicht-Experten beantwortet. Spottgesänge oberoder unterhalb der Gürtellinie wie für die Gastmannschaften des KSV Hessen Kassel üblich, blieben aus. Und während
die Fans der heimischen Fußballmannschaft wütend und mit
hochrotem Kopf registrieren, dass ihr Stürmerstar das Tor mal
wieder aus acht Meter verfehlt hat und keine Erklärung dafür
haben, können die Menschen um mich herum gelassen und
mit einem ruhigen (76er-)Puls erläutern, warum X im Finale
nicht Erster sondern nur Dritter wurde und Y zwanzig Zentimeter weniger sprang als in Götzis.
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Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011
An den
Förderverein
Freunde der Leichtathletik
Auf der Leiten 8
D - 82377 Penzberg
Besucherzahlen und Stimmung bei den Meisterschaften im Kasseler Aue-Stadion waren hervorragend.
Ich möchte den Förderverein
Freunde der Leichtathletik e.V.
unterstützen und werde
 Mitglied (Jahresbeitrag 50 Euro)
Meinen elfjährigen Sohn habe ich nur selten gesehen. Er sammelte Autogramme
und trug die Startnummern von Läufern und Weitspringern wie Trophäen nach
Hause. Besonders dann, wenn noch eine persönliche Widmung darauf stand. Die
Geduld der Sportler am Aufwärmplatz und nach dem Wettkampf habe ich bewundert. Jeder bekam sein Autogramm und auch das gemeinsame Foto. Lächelnd, ohne
Rücksicht auf Hunger oder Durst.
 Mitglied als Ehepartner/Partner
(Jahresbeitrag + 25 Euro)
Bei Leichtathletikveranstaltungen gibt es Minuten, in denen im Stadion nicht viel
passiert. Ein Laie wie ich bekommt das dadurch mit, dass sich die Plätze um einen
herum wie auf ein geheimes Kommando leeren, um sich Minuten später wieder mit
ihren Bratwurst kauenden Besitzern zu füllen. Gewundert habe ich mich über die
Kampfrichter, die immer noch zu ihrem Arbeitplatz marschieren und dort ihre Arbeit
mit grimmigem Gesicht verrichten, als sei ihnen selbst ein zartes angedeutetes Lächeln per Statut verboten.
Einzugsermächtigung:
Was bleibt in Erinnerung? Im Gegensatz zu Fußballspielen stimmt bei den Leichtathleten das Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch gefällt mir die Stimmung im Stadion
besser, weil sie friedlicher und fairer ist. Ein volles Stadion und so wenig Polizisten!
Keine Männer in orangefarbenen Westen, die mit dem Rücken zum Geschehen die
Zuschauer im Blick behalten wie die Dompteure ihre Tiger in der Manege.
 Neumitglieder bis zum
vollendeten 26. Lebensjahr
(Jahresbeitrag 24 Euro)
Ich ermächtige Sie widerruflich, die
Beiträge zu Lasten des Kontos
Nr.:
BLZ:
Bank:
einzuziehen.
Name:
Mein persönlicher emotionaler Höhepunkt, die Sportler mögen es mir verzeihen,
war der Sternlauf zusammen mit tausend anderen Läuferinnen und Läuferinnen ins
vollbesetzte, applaudierende Stadion.
Selbst aktiv zu sein liegt mir eher, aber ich ahne, warum die Hauptpersonen sich Tag
für Tag und Woche für Woche im Training schinden. Für mich kommt diese Ahnung
zu spät, aber eine andere könnte Gewissheit werden: Es werden nicht die letzten
Leichtathletikmeisterschaften in Kassel gewesen sein, und ich kenne zwei, die sich
dann wieder eine Dauerkarte kaufen werden, nicht nur wegen der Sportler, sondern
auch wegen der Sitznachbarn. Ein Wunsch, auch das wurde mir klar, wird in diesem
Leben nicht mehr in Erfüllung gehen: Einmal in einem Wettkampf mit einem breiten Lächeln im Gesicht das ferngesteuerte Auto dirigieren, um Speere oder Hämmer
nach getaner Arbeit sicher und schnell zurück zu transportieren.
Friedhelm Marciniak
Anschrift:
Geburtsdatum:
(Angabe freiwillig)
Datum:
Unterschrift:
Übrigens:
Spenden auf unser FdL-Konto sind
willkommen und steuerlich absetzbar!
Raiffeisenbank
Kto.-Nr. 52 000 (BLZ 701 693 31)
Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen
16
Die Weltmeisterschaft 2011
Eine Nachlese
Wer von uns FREUNDEN schon mal zu einer WM oder EM, zu Olympischen Spielen oder gelegentlich zu Meetings nach Birmingham, Ratingen oder Zürich reist, kennt Stefan Hirschter. Häufig über
einen Statistik-Band gebeugt, stets mit freundlichem Gesicht und immer willig, dem Unwissenden
Auskunft zu erteilen. Seit nahezu 30 Jahren reist Finanzbeamter Stefan in seiner Freizeit als unser
Datenexperte in Sachen Leichtathletik um den Erdball.
Rekorde und Bilanzen
Trotz einiger Probleme bei den Anzeigentafeln zu Beginn und
schlechter Ergebnisübermittlungen für die Zuschauer auf der
Gegengerade kann man diese 13. WM als einen Erfolg bezeichnen. Der Standard der Leistungen war zwar gegenüber 2009
in Berlin leicht rückläufig, dafür wurden aber viele Entscheidungen durch dramatische und spannende Abläufe aufgewertet. Usain Bolt sorgte am Schlusstag zusammen mit seinen
Staffelkollegen über 4 x 100 m mit 37,04 sec. für den einzigen
Weltrekord. Neben der Staffel ragten folgende Leistungen, die
jeweils von Frauen erbracht wurden, im Hinblick auf die ewige
Weltrangliste heraus:
 Mariya Abakumova/RUS, Speerwerfen (Platz 2) mit 71,99 m.
 Yuliya Zaripova/RUS, 3000 m Hindernis (3. Platz) in
9:07,03 min.
 Lashinda Demus/USA, 400 m Hürden (3. Platz) in 52,47 sec.
 Sally Pearson/AUS, 100 m Hürden (4. Platz) in 12,28 sec.
In der Nationenwertung (8 Pkt. für Platz 1 bis 1 Pkt. für Platz
8) hat sich gegenüber Berlin 2009 wenig verändert. Die
USA und Russland bauten ihre Gesamtpunktzahl aus. Kenia
tauschte mit Jamaika Platz 3 und erzielte mit 174 Pkt. sein
bestes Ergebnis. Mit 7 Goldmedaillen übertraf Kenia auch die
5 Goldmedaillen von Osaka 2007. Überraschenderweise trugen hierzu die 5.000 m und 10.000 m-Läufer keine Medaille
bei. Das hat es seit der WM 1983 und den OS 1972 nicht mehr
gegeben.
Die deutsche Mannschaft konnte mit 83 Pkt. ihren 5. Platz verteidigen. Die Werfer erzielten 5 der 7 Medaillen und trugen allein 56 Pkt. bei. Kritisch zu hinterfragen ist die Läuferbilanz. Lediglich die 4 x 400 m-Staffel der Männer (Platz 8; im Vorlauf mit
3:00,68 min., der schnellsten deutschen Zeit seit der WM 1995
in Göteborg) und die 19-jährige Gesa-Felicitas Krause mit Platz
9 und Junioren-Europarekord (9:32,74 min.) über 3.000 m Hindernis schaff ten eine Endkampfteilnahme.
Frankreich konnte mit 45 Pkt. seine Bilanzen bei Europameisterschaften (Platz 1 bei der EM 2010) nicht bestätigen. Polen,
Spanien und Bahamas erlitten ebenfalls erhebliche Verluste.
16 Nationen gewannen Goldmedaillen, 41 Medaillen und 66
holten Top 8-Plätze (Werte 2009: 19/37/62). Die Nationenwertung der ersten 6 im Vergleich:
1. USA
2. RUS
3. KEN
4. JAM
5. GER
6. GBR
WM
2011
WM
2009
OS
2008
WM
2007
251
200,5
174
101
83
70
230
153,5
120
136
102
80
207
200
135
120
43,5
71
249
176
124
98
84
61
Zur Abrundung der Rekordbilanz: Allyson Felix/USA schraubte
durch die 2 Staffelsiege ihre Gesamtanzahl an Goldmedaillen
auf 8 und stellte damit den Rekord des legendären Carl Lewis/
USA ein. Mit ihren weiteren 2 Medaillen (Silber über 400 m mit
PB 49,59 sec. und Bronze über 200 m) erzielte sie jetzt insgesamt 10 Medaillen bei Weltmeisterschaften und steht damit
zusammen mit Carl Lewis auf Platz 2 der ewigen Bestenliste.
Unangetastet mit 14 Medaillen bleibt Merlene Ottey (JAM/
SLO) an der Spitze. In Bezug auf die Gesamtteilnahmen wurden neue Bestmarken aufgestellt.
 M: 10 Teilnahmen von Jesus-Angel Garcia/ESP/
50 km Gehen
 F: 11 Teilnahmen von Susana Feitor/POR/
20 km Gehen (6. in Daegu, 1. Teilnahme 1991 mit 16 Jahren,
beste Platzierung Platz 3 in 2005).
Raritäten
Yohan Blake/JAM stand vor Beginn der WM an 14. Stelle der
Weltrangliste über 100 m mit 9,95 sec. Assefa Powell/JAM (9,78)
und Tyson Gay/USA (9,79) waren verletzt. Steve Mullings/JAM
17
Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011
(9,80) und Michael Rodgers/USA (9,85) gesperrt. Darvis Pat- 2004 in einer Superserie von vier 80 m-Würfen mit 81,24 m und
ton/USA (9,94) konnte sich bei den US-Trials nicht qualifizieren. 6 cm Vorsprung auf Kristian Pars/HUN seinen ersten WM-Titel.
Usain Bolt fiel infolge Fehlstarts im Finale aus. Sein Landsmann
nutzte die Chance und wurde in 9,92 mit 21 Jahren und 244 Amantle Montsho stieg zur ersten WeltmeisteTagen jüngster 100 m-Weltmeister. Bronzemedaillengewin- rin in der Geschichte Botswanas auf. Angesichts der
Tatsache, dass ihr Land keine Tartanner Kim Collins/SKN, Weltmeister von
laufbahn besitzt, muss man den Sieg
2003, wurde mit 35 Jahren bei seiner
über Allyson Felix/USA (49,59) und
9. WM-Teilnahme ältester Medaillender Weltjahresbesten Anastasiya Kagewinner über 100 m. Usain Bolt hinpachinskaya/RUS (49,35; in Degue
gegen tilgte seine Schmach mit einem
50,24) in 49,56 als eine phänomenale
überragenden 200 m-Sieg in 19,40, der
Leistung einstufen.
viertbesten jemals erzielten Zeit.
Über 400 m krönte sich Kirani James
von der 104.000 Einwohner zählenden
Karibikinsel Grenada 2 Tage vor seinem 19. Geburtstag zum drittjüngsten
Weltmeister aller Zeiten. Der nach seiner 18-monatigen Dopingsperre gerade erst zurückgekehrte Titelverteidiger LaShawn Merritt/USA erzielte
mit 44,35 im Vorlauf die schnellste jemals erzielte Vorlaufzeit bei einer WM.
Doch James wuchs im Finale über sich
hinaus und gewann mit 44,60 vor Merritt (44,63). Altersweltrekorde mit 14
(46,96), 15 (45,70), 17 (45,01) und 18 (44,61) kennzeichneten
seine Ausnahmestellung.
Über 10.000 m der Frauen holte Kenia einen historischen Vierfachsieg. Das hat es bisher in der Geschichte erst zweimal gegeben (M 200 m, USA in 2005 und F 5.000 m, ETH in 2005). Vivian Cheruiyot gewann in ihrem dritten Rennen über 10.000 m
mit einer PB von 30:48,98 vor der Weltjahresbesten (30:38,35)
Sally Kipyego und Titelverteidigerin Linet Masai. Im Marathon
der Frauen gab es einen Dreifacherfolg Kenias. Edna Kiplagat
gewann trotz eines Sturzes bei 38 km vor Priscah Jeptoo und
Sharon Cherop.
Mo Farah/GBR gewann die 5.000 m im Spurt über Bernard
Lagat/USA als erster Europäer seit Eamonn Coghlan/IRL 1983
in Helsinki. Der Weltjahresbeste 2011 wurde damit trotz der
großen Lauftradition in England erster britischer Langstreckler
mit einem Sieg bei einer WM oder OS. Über 10.000 m musste
er sich dem Äthiopier Ibrahim Jeylan geschlagen geben, auf
den er vorher noch nie in einem Rennen getroffen war. Jeylan,
22, siedelte Anfang 2010 nach Saitama (nahe Tokio) um und
startet dort für das Firmenteam von Honda.
Pawel Wojciechowski setzte die große Tradition polnischer
Stabhochspringer fort. Mit 5,90 m (mit 5,60 m ging er in die
Saison) siegte er in einem dramatischen Finale gegen den höhengleichen Lazaro Borges/CUB (PB vor 2011: 5,70, LR mit 5,75
kurz vor der WM, dann im Finale 5,75, 5,85 und 5,90/LR – alles
mit geliehenen Stäben). Titelverteidiger und Olympiasieger
Steve Hooker/AUS scheiterte ohne gültigen Versuch.
Obwohl nur an 11. Stelle der Meldeliste stehend, plante der
36-jährige Koji Murofushi (17mal in Folge Landesmeister) seine
Saison optimal auf den Höhepunkt zur WM hin. Ein Jahrzehnt
nach seiner Silbermedaille und Bronze 2003 erzielte der OS
Eine der großen Sensationen bei dieser WM war der Sieg von Jenny Simpson, geb. Barringer/USA über 1.500 m.
Die erste amerikanische Weltmeisterin seit Mary Decker 1983 stieg erst
Ende 2009 von der 3.000 m-Hindernisstrecke auf die 1.500/3.000 m um.
Mit 4:03,54 stand sie an 20. Stelle der
Weltrangliste 2011 vor der WM.
In einem hochklassigen Stabhochsprung-Finale der Frauen (mit den besten Leistungen jemals für die Plätze 5
bis 9, 23 über 4,40 m) wurde Fabiana Murer/BRA nach ihrem
Sieg bei der Hallen-WM 2010 auch Freiluft-WM mit 4,85 m vor
der Schwerinerin Martina Strutz, die mit 4,80 m ihren Deutschen Rekord (4,78 m) verbesserte. Damit steigerte sie sich in
der WM-Saison 2011 um 28 cm. Svetlana Feofanova/RUS holte
sich als Dritte ihre vierte WM-Medaille nach 2001 (2.), 2003 (1.)
und 2007 (3.) und zwar jedes Mal mit derselben Höhe (4,75 m).
Christina Obergföll ging als große Mitfavoritin in das Speerwurffinale. Als 2. der Weltjahresbestenliste (68,86) und mit
Saisonbilanz von 5:1 gegen Mariya Abakumova/RUS und 3:1
gegen Weltrekordlerin Barbora Spotakova/CZE angereist, untermauerte sie mit 68,76 in der Qualifikation ihre Position.
Doch im größten Finale der Speerwurfgeschichte kam alles
ganz anders. Spotakova begann im 1. Versuch mit 68,80, Abakumova kam im 2. Versuch auf 71,25/LR. Spotakova erzielte
mit 71,58 m im 5. Versuch den drittweitesten Wurf aller Zeiten, doch unmittelbar danach konterte Abakumova mit 71,99
(2. Platz der ewigen WRG). Zu allem Überfluss verlor Obergföll
(65,24) auch noch die Bronzemedaille an Sunette Viljeon/RSA
(68,38).
David Storl aus Rochlitz wurde mit 21 Jahren jüngster und erster deutscher Kugelstoßweltmeister. Am 11.6. in Göteborg
übertraf er erstmalig mit 21,03 die 21 m-Marke. Geringfügig
steigerte er sich auf 21,05 am 9.8. in Cuxhaven. Damit war er
jedoch nur 10. der Weltjahresbestenliste, die identisch mit der
Meldeliste war. Bereits in der Qualifikation explodierte er mit
21,50 m. Im Finale steigerte er sich im 2. Versuch auf 21,60 m.
Im letzten Versuch übertraf er den Weltjahresbesten (22,21)
Dylan Armstrong/CAN mit 21,78 m.
Stefan Hirschter
(Der vollständige Bericht unter www.fdlsport.de)
Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen
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Leichtathletikinformationen
Hotel und Tickets für die Hallen-DM in Karlsruhe am 25./26. Februar 2012
Am letzten Februarwochenende finden die Hallenmeisterschaften in Karlsruhe statt. Hier
qualifizieren sich unsere Besten für die Hallen-EM in Istanbul vom 9. bis 11. März. Wir haben
für Sie ein Kontingent an Eintrittskarten der besten Kategorie in der Europahalle reserviert.
Der Preis für die Dauerkarte beträgt 31 € plus Porto. Bestellungen sind wie gewohnt telefonisch oder per E-mail bei unserer Geschäftsstelle möglich. Spätester Termin ist der 31. Januar.
Als Hotelunterkunft bieten wir unseren Mitgliedern das Hotel Residenz an (4-Sterne). Das Hotel befindet sich 100 m vom Hauptbahnhof, bis zur Halle sind es 1.500m. In Zusammenarbeit
mit dem DLV können wir bis zum 31. Januar attraktive Preise anbieten. Sie betragen 75 Euro
für das Einzelzimmer und 86 Euro für das Doppelzimmer pro Nacht inkl. Frühstück. Buchung
unter dem Stichwort „Freunde der Leichtathletik“ per Telefon (0721/ 37 15-0) oder [email protected] . Die Zahlung erfolgt vor Ort.
Autobahn Ausfahrt
Karlsruhe-Mitte
KA-Rheinhafen
Achtung: die Anzahl der für uns reservierten Zimmer ist begrenzt, eine frühe Buchung
empfiehlt sich.
Deutsche Jugendmeisterschaften 2012
Wichtige Termine für alle FREUNDE und Freunde der Jugendleichtathletik sind die Deutschen
Meisterschaften im Freien sowie in der Halle. Die Hallen-DM vom 19. und 20. Februar 2012 findet im Glaspalast Sindelfingen statt. Die FREUNDE vergeben Preise für die schnellsten Staffeln; in diesem Jahr Jahr gewannen die Quartette der Sporthochschule Köln die Titel bei der
weiblichen und männlichen Jugend.
Die Freiluft-DM findet vom 20 bis 22. August 2012 im Grenzlandstadion in Mönchengladbach-Rheydt statt. Bei diesen Meisterschaften zeichnet unser Förderverein die besten A- und
B-Jugendlichen der 3 Veranstaltungstage aus. Zur Erinnerung: im diesem Jahr wurden Stabhochspringerin Desiree Singh von der LG Lippe-Süd, Weitspringerin Lena Malkus von der LG
Ratio Münster sowie die Speerwerfer Hendrik Nungeß (LG Neu Isenburg/Heusenstamm) und
Bernhard Seifert (TUS Jena) geehrt.
Hotel und Tickets für die DM in Bochum-Wattenscheid am 16./17. Juni 2012
Die Freiluftmeisterschaften finden im Wattenscheider Lohrheidestadion statt und dienen als
Qualifikation für die Europa-Meisterschaften in Helsinki vom 27 Juni bis 1. Juli und die Olympischen Spiele Anfang August in London. Auch für diesen Saisonhöhepunkt haben wir wieder in Zusammenarbeit mit dem Veranstaltungsmanagement des DLV ein Paket an Eintrittskarten im Zielbereich reserviert: Die Dauerkarte kostet 45,00 € (Rentner 37,50 €) plus Porto.
Bestellungen sind ab sofort bei unserer Geschäftsstelle möglich.
Unser Hotelangebot in Stadionnähe: Das Einzelzimmer im modernen TRYP-Hotel kostet
55,50 € pro Nacht inkl. Frühstück (DZ 73,50 €). Buchung unter dem Stichwort „Freunde der
Leichtathletik“ per Telefon (02327/ 990-0) oder [email protected]. Die Zahlung erfolgt auch hier vor Ort. Malte Mohr (jetzt wieder TV Wattenscheid) stammt aus Bochum und
braucht kein Hotelzimmer. Für alle anderen gilt: die Anzahl der für uns reservierten Zimmer
ist begrenzt, eine frühe Buchung empfiehlt sich.
Nachklapp zum Beitrag über Speerwurf-Olympiasieger Gerhard Stöck
Die Resonanz zu dem in Heft 2/2011 veröffentlichten Beitrag über G. Stöck war (wie erhoff t)
hoch: Mehr als 100 Schreiben, Telefonanrufe und Zeitungsauschnitte erreichten die Autoren.
Zahlreiche Leichtathletik-Experten wiesen zu Recht darauf hin, dass Stöck die Siegesweite
nicht mit dem letzten, sondern dem vorletzten Wurf erzielte. Historisch Interessierte bemerkten zutreffend, dass die pflichtschlagende und farbentragende Studentenverbindung
VC Turnerschaft nicht mit der Deutschen Turnerschaft zu verwechseln ist.
Unserem Mitglied und ehemaligen Redakteur Siegmund Lipiak schließlich gelang es, Kopien der betreffenden Seiten aus dem Kirchenbuch von 1840 bis 1915 der evangelischen Gemeinde Grabau (Kreis Wirsitz) zu erlangen, aus denen eindeutig hervorgeht, dass Gerhard
Stöck nach 1945 sein Geburtsdatum gefälscht hat, um Nachteile zu vermeiden, die ihm als
hochrangigem SA-Mann drohten. Nachdem in Hamburg inzwischen nochmals alle Unterlagen geprüft worden sind, hat der für den Sport zuständige Staatsrat Karl Schwinke die baldige amtliche Stellungnahme zur Vergabe des Gerhard-Stöck-Preises angekündigt.
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Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011
Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten e.V.
gegründet 1946
1. Vorsitzender: Jörg Lawrenz, Steenkoppel 17, 24598 Boostedt, Telefon und Fax: (04393) 972673
2. Vorsitzender: Peter Laufer, Ziegeleistr. 2, 15345 Altlandsberg-Gielsdorf, Telefon: (03341) 25136
Redaktion:
Frank Scheff ka, Brandenburger Str. 24 a, 27755 Delmenhorst,
Telefon: (04221) 5877925 bzw. (0179) 7413879
VEL-Jahrestreffen 2012
Liebe VELer/innen,
es wird mit der Zeit nicht einfacher, stets mit Neuigkeiten aufzuwarten. Wie gewohnt, möchte ich euch in dieser Ausgabe nähere Informationen zu unserem baldigen Wiedersehen bekannt geben.
Wir werden uns in der Zeit vom
26. - 29.April 2012
nach einem Jahr Abstinenz (zumindest für die meisten) im
Sporthotel Oberhof
Am Harzwald 1
98559 Oberhof
wiedersehen, um wie immer heitere und erlebnisreiche Tage zu erleben.
Die Organisation steht, sodass ich euch herzlich für die obige (oder auch mehr) Zeit einlade. Bitte füllt das untenstehende Anmeldeformular
aus und schickt es bis spätestens 15. Februar 2012 an die vorgenannte Adresse.
Geplant ist folgendes Programm:
Donnerstag,
26.4.
Anreise, Begrüßung mit fröhlichem Jubeln, gemeinsamem Abendessen und gemütlichem Zusammensein
Freitag,
27.4.
Busfahrt nach Weimar, Stadtführung, Mittagessen und einem freien Nachmittag nach eigenem Gusto
Samstag,
28.4.
einen Tag in Oberhof mit interessantem Programm und unserem Festabend mit großem Buffet und Musik.
Die Qual der Tombolapräsente entfällt, da die Mitgliederversammlung 2011 sich – zumindest vorübergehend – für den Wegfall entschied.
Sonntag,
29.4
auch dieses Treffen geht zu Ende und es heißt, traurig Abschied zu nehmen. Was bleibt, ist die Vorfreude
auf 2013.
Bitte das Anmeldeformular im Briefumschlag bis zum 15.Februar 2012 an das Sporthotel Oberhof senden.

Zum VEL-Treffen vom 26. – 29. April 2012 melde(n) ich/wir uns hiermit verbindlich an und bitte(n) um Reservierung von
(bitte Zutreffendes ankreuzen):
einem Doppelzimmer
einem Einzelzimmer
Die Kosten pro Person/Tag für Übernachtung mit Halbpension betragen: EZ54,50 EURO
DZ42,50 EURO
zuzüglich Büffet am Festabend (Samstag) 9,50 EURO und Kurtaxe in Höhe von 2,– EURO pro Person und Tag
Ich/Wir komme(n) vom

Donnerstag bis Sonntag (26. – 29. April 2012)

Freitag bis Sonntag
(27. – 29. April 2012)

vom
Ich/Wir komme(n) mit
bis

dem PKW 

der Bahn
Gastname:
Telefon:
Straße:
PLZ, Ort:
Ort, Datum
Unterschrift
Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen
20
Oh alte Staffelherrlichkeit –
wohin bist du entschwunden?
Nun gehören die wunderschönen Tage der Leichtathletik-Weltmeisterschaft von Daegu schon
wieder der Vergangenheit an, dabei lag Freud und Leid oftmals dicht beieinander. Krönender
und immer sehr mitreißender Abschluss einer Meisterschaft sind die Endläufe der Staffeln.
Sehr gut in Erinnerung ist mir immer noch das unrühmliche
Ausscheiden unserer 4 x 100 m-Staffel der Männer vor 2 Jahren bei der WM in Berlin. Schon damals war es mir unbegreiflich, dass eine Nationalmannschaft im Endlauf ausscheidet,
weil sie nicht in der Lage ist, den Staffelstab richtig weiter
zu reichen. Nun könnte man ja aus Fehlern lernen. Immerhin hatte man jetzt 2 Jahre Zeit zu einem intensiven Staffeltraining, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Leider musste ich nun feststellen, dass man nichts dazu gelernt
hatte. Die Staffel hatte nicht einmal den Endlauf erreicht,
weil das Staffelholz wieder nicht die Hand des Schlussläufers
fand. Dabei sind unsere Sprinter alle so schnell, dass sie mit
guten Wechseln den Endlauf bestimmt erreicht hätten.
Wie sehr erinnere ich mich voller Freude an frühere Sprintstaffeln, sowohl bei den Männern als auch bei der Frauen,
die uns immer spannende Rennen lieferten und sehr erfolgreich waren. Auf diese Erfolge kann der DLV auch heute noch
zu Recht sehr stolz sein. Die deutschen Staffeln gehörten immer zur Spitze.
Die Staffelläufe liegen mir besonders am Herzen, weil ich
in meiner längst vergangenen aktiven Zeit eine begeisterte
und auch recht erfolgreiche Staffelläuferin war, die für die
Frankfurter Eintracht startete. Bei deutschen Meisterschaften waren die Staffeln der Eintracht – sowohl bei der Männern als auch bei den Frauen – viele Jahre sehr erfolgreich.
Und das führe ich auch auf die Anwendung des „Frankfurter Wechsels“ zurück. Wem dieser nicht geläufig ist, hier die
Erklärung dazu: der Startläufer, wie auch der dritte Läufer,
laufen mit dem Staffelholz in der rechten Hand (das ist für
die Kurvenlage wichtig) und wechseln jeweils zu dem Läufer, der auf der Geraden läuft, in die linke Hand. Dadurch
entfällt z. B. während des Laufens das Wechseln des Holzes in die andere Hand. Natürlich ist dabei auch wichtig, im
Training den optimalen Wechselraum zusammen mit der
richtigen Ablaufmarkierung zu finden. Das haben wir so
lange und so gut eingeübt, dass das immer abrufbar war.
Diese Methode des Staffelwechsels ist seit sehr langer Zeit
bekannt, vielleicht erscheint es einigen zu antiquiert, aber
wir haben in meiner aktiven Zeit nie das Holz verloren, nie
bei der Übergabe mit dem Holz hoch oben in der Luft herumgestochert, wie in Berlin zu sehen war, oder haben den
Wechselraum überschritten. Dies ist bestimmt immer noch
eine sehr sichere und auch schnelle Methode, denn man
hat ausgerechnet, dass man bei einem optimalen Wechsel
ca. 2,5 Sek. besser ist, als die Summe der Einzelzeiten der
beteiligten Läufer.
Mein großer Wunsch wäre, dass in 2 Jahren bei der nächsten
WM unsere Sprintstaffeln so gut wechseln können und dabei
so schnell sind, dass sie in die Medaillenränge laufen. Es wäre
wirklich wieder einmal an der Zeit, dass deutsche Sprintstaffeln im Konzert der Großen wieder die erste Geige spielen!
Anbei ein Bild bei einem – wie ich finde – optimalen Staffelwechsel, aufgenommen bei der deutschen Hallenmeisterschaften in Kiel 1955, wir wurden damals Deutscher Hallenmeister und dieses Foto war Titelbild der „Leichtathletik“.
Gisela Pohl-Schickedanz
21
Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011
An dieser Stelle mal wieder ein kleiner Nachtrag unserer Serie über Namensgebungen für Straßen, Plätze, Stadien u.ä. zu Ehren berühmter Leichtathleten.
Auestadion-Vorplatz soll nach Leni Junker benannt werden
Das haben die Mitglieder des Ortsbeirats der Südstadt Kassel beschlossen. Sie haben das Vorschlagsrecht für einen neuen Namen. In den zwanziger Jahren schrieb Helene „Leni“ Junker, verheiratete Thymm (1905–1997), Leichtathletik-Geschichte. Sie gewann bei den Deutschen Meisterschaften 1923 mit 1,43 m die Silbermedaille im Hochsprung. Am 13. September 1925 lief sie in
Wiesbaden mit 12,2 sec. Weltrekord über 100 m. Haus- und Hof-Trainingsort für Leni Junker wurde ab 1926 die in diesem Jahr
eröffnete Hessenkampfbahn – zu jener Zeit eines der modernsten und schönsten Leichtathletikstadien in Deutschland. Der Reporter, der im August 1926 für das „Casseler Tagesblatt“ von den Meisterschaftskämpfen der Deutschen Turnerschaft im Düsseldorfer Rheinstadion berichtete, überschlug sich vor Begeisterung. Die junge Kasselerin von der Casseler Turngemeinde lief auf
100 Meter die Weltbestzeit von 12,3 Sekunden.
1928 startete Leni Junker bei den Olympischen Spielen in Amsterdam; es war das erste Mal, dass Frauen starten durften. Bei diesen Spielen gewann Junker als Schlussläuferin die Bronzemedaille in der 4 x 100 m-Staffel zusammen mit ihren Teamkolleginnen
Rosa Kellner, Leni Schmidt und Anni Holdmann in in 49,0 sec., hinter dem Team aus Kanada (48,4) und dem Team aus den Vereinigten Staaten (48,6). 1931 verbesserte Leni Junker in Magdeburg den 100 m-Weltrekord auf 12,0; 1932 stellte sie mit 12,2 sec. einen Deutschen Rekord über 80 m Hürden auf. Sie war auch im 4-Kampf erfolgreich und hatte im Weitsprung eine Bestleistung
von 5,53 m. Leni Junker war 168 cm groß und wog 68 kg.
Eine Kasseler Persönlichkeit
„Leni Junker ist eine Kasseler Persönlichkeit“ sagt Ortsvorsteher Harald Doenst, „vor allem war sie eine herausragende Leichtathletin.“ Sie passe hervorragend zum Auestadion, das auf Leichathletik spezialisiert sei.
Das Kasseler Archiv der Deutschen Frauenbewegung hatte dem Ortsbeirat der Südstadt den Namen Leni Junker ans Herz gelegt. „Es gibt nicht sehr viele Daten über sie“, sagt Dr. Gilla Dölle vom Frauenarchiv. Die Lebensläufe von Sportlerinnen seien im
Allgemeinen historisch zu wenig erforscht.
Unsere Geburtstagskinder
Den Geburtstagskindern des ersten Quartals 2012 sei vom VEL-Vorstand auf diesem Wege ganz herzlich gratuliert. Beste
Wünsche für Gesundheit und alltägliches Glück im Kreise der Familien oder guter Freunde seien damit verbunden.
Januar
2. Martin Lauer
Hardtstr. 41, 91207 Lauf
2. Thomas Zacharias
Las Laderas de Famara 1,
E–35558 Lanzarote
8. Rosemarie Lawrenz
Grassoweg 2a, 14109 Berlin
10. Claus Bartels
Berlepschstr.11, 36124 Eichenzell
14. Walter Mahlendorf
Winzerstr. 10, 44879 Bochum
21. Heinrich Schlicksupp
Göhrenstr.20, 76199 Karlsruhe
22. Charly Blümmel
Mehlemer Str. 18, 53179 Bonn
23. Hilke Windh
Bodelschwinghweg 8,
26384 Wilhelmshafen
24. Hermann Schlechter
Heinrich-Heine-Str.1 5,
69221 Dossenheim
25. Ludwig Müller
Sollingweg 20, 34277 Fuldabrück
26. Inge Utecht
Friedhofstr. 10, 13053 Berlin
Februar
75
65
79
76
77
86
79
79
60
80
86
5. Norgard Zimmer
Schlesierstr. 13, 85567 Grafing
7. Karl-Heinz Schmalz
Brunnenstr. 14, 56075 Koblenz
8. Renate Bähr
Max-Planck-Str. 30, 38440 Wolfsburg
9. Willi Sander
Niederwahn 37, 53804 Much
18. Karl-Heinz Paetow
Theodor-Fahr-Str. 39,
22419 Hamburg
19. Edith Schiller
Ägidienstr. 2, 36100 Petersberg
70
78
78
84
77
78
März
3. Irmgard Bonah
Auf dem Forst 31, 56077 Koblenz
4. Dr. Hannelore Katz
Weingartenvbergstr.6,
88400 Biberach/Riß
10. Walter Beienburg
Golzheimer Weg 44, 50171 Kerpen
10. Bruno Peugler
Wilhelm-Albrecht-Str. 5,
91781 Weissenburg
77
85
88
85
14. Bärbel Reinnagel
Bernkasteler Str. 3a, 13088 Berlin
14. Karl-Heinz Thimm
Markusstr. 21, 44265 Dortmund
16. Gerda Ida
Niederstr. 10, 46509 Xanten
17. Olaf Lawrenz
Grassoweg 2a, 14109Berlin
20. Friedel Schirmer
Adolf-Schweer-Str. 22,
31655 Stadthagen
24. Gisela Pohl
Völklinger Weg 34, 60529 Frankfurt
24. Tosca Oberst
Rabaliattistr. 6, 68723 Schwetzingen
27. Edeltraut Keller
v.-Stauffenberg-Str. 9, 78554 Aldingen
27. Willi Grünsfelder
Brückenstr. 62, 53842 Troisdorf
29. Lilo Paggen-Püll
Buschstr. 158, 47800 Krefeld
31. Dr. Hans-Joachim Hennig
Haidgraben 21, 85521 Ottobrunn
77
87
77
81
86
77
92
76
82
85
83
Heft 4/2011 Leichtathletik INFORMationen
22
Die Olympischen Spiele von
Stockholm 1912
Vor 100 Jahren waren es 2547 Athleten aus 28 Ländern, die mit ihren Leistungen dafür sorgten,
dass man sich auch noch heute an die Spiele von Stockholm erinnern kann. Ziel und Motivation
von Autogrammsammlern ist es, persönliche Spuren, die diese seinerzeit besten Sportler ihrer jeweiligen Disziplin hinterlassen haben, zusammenzutragen und der Nachwelt zu erhalten.
Münzen wurden geprägt, Briefmarken, Bücher und Zeitungen
gedruckt, Photographien angefertigt – alles von Menschen,
die nur mittelbar Zeugen der eigentlichen Wettkämpfe wurden. Eine Unterschrift jedoch ist die Dokumentation eines
winzigen Augenblicks des Lebens, in der sich die berühmte
Persönlichkeit Zeit genommen hatte, sich ganz unmittelbar mit diesem kleinen Stück Papier zu beschäftigen. Meine
Sammlung umfasst ca. 20.000 Signaturen, wobei natürlich die
Erinnerungen an die Athleten der frühen Olympischen Spiele
der Neuzeit einen besonderen Wert haben. Erstmals in dieser Zusammenstellung werden im Rahmen des IMOS-Treffens
im März 2012 in Cottbus der Öffentlichkeit einige wenige davon gezeigt, die konkret von Protagonisten der Stockholmer
Spiele geleistet wurden. Für Sie, liebe Leser der Leichtathletik
INFORMationen, ist hier der leichtathletische Teil dieser Exposition bereits im voraus abgedruckt.
Zunächst sei die Aufmerksamkeit auf Ralph Craig gerichtet,
der als Vorgänger solch späterer berühmter Sprinter wie Jesse
Owens, Carl Lewis oder Usain Bolt zählen kann, da er sowohl
über 100 m wie auch über 200 m siegreich war. Auch an das
Schicksal des 1945 ums Leben gekommenen Richard Rau kann
erinnert werden. Ein noch früheres Todesdatum steht beim
Vorder- und Rückseite der offiziellen Teilnehmermedaille von Stockholm 1912
französischen Nationalhelden Jean Bouin, der zwei Jahre nach
seiner Olympischen Silbermedaille im 5.000 m-Lauf im 1. Weltkrieg an der deutsch-französischen Front fiel. Auf sein Autogramm bin ich besonders stolz. Gewonnen hat dieses Rennen
übrigens der Finne Hannes Kolhemainen, der noch 3 weitere Medaillen erkämpfen konnte. So siegte er z. B. auch über
10.000 m vor dem Indianer Lewis Tewanima. Ihre Unterschriften werden ebenfalls gezeigt. Als besonderer „Jagderfolg“
gilt bei Autographensammlern, wenn man ein komplettes Podium präsentieren kann. Dieses für die Spiele vor 100 Jahren
schon recht seltene Kunststück gelingt mir mit allen drei Medaillengewinnern im 110 m-Hürdenlauf. Nach der unberechtigten Disqualifikation der siegreichen deutschen Sprintstaffel gibt es mit Hanns Braun (wo kann ich bloß eine Unterschrift
des 400 m-Läufers finden?) und dem Hochspringer Hans Liesche, dessen persönliche Zeilen hier zu sehen sind, nur zwei
Medaillengewinner aus Deutschland. Schließlich runden die
Autogramme zweier Mehrkämpfer den leichtathletischen Teil
ab, die nach der Rehabilitation von Jim Thorpe als Silbermedaillengewinner im Zehnkampf (Hugo Wieslander) bzw. Bronzemedaillengewinner im Fünfkampf (James Donahue) geführt
werden.
Besucherabzeichen 1912
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Leichtathletik INFORMationen Heft 4/2011
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