Respektiere 03 / 2009

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Respektiere 03 / 2009
3/2009
Retter in der Not
ETN-Tierärzte im Einsatz
Fohlenauktion 2009
Pferdekinder
Pferdekinder vor
vor dem
dem Schlachthaus
Schlachthaus gerettet
gerettet
Botschafterin für die Tiere
Prinzessin
Prinzessin Maja
Maja von
von Hohenzollern
Hohenzollern erhält
erhält ETN-Tierschutzpreis
ETN-Tierschutzpreis
Impressum
Inhalt
Magazin
Seite 4
ETN-Tierschutzpreis 2009 für
Prinzessin Maja von Hohenzollern
Seite 7 Projekt: „HundeDoc “
Seite 8 Fohlen vor Schlachthaus gerettet
Seite 11 Kampagne 2010:
„Wühltischwelpen – nein Danke!”
Seite 12 Unser Tierheim: Hof Wiesenfeld
Seite 14 ETN-Tierärztepool:
Grenzenloser Einsatz für Tiere
Seite 17 Trauer um Tierschützer Robert Enke
Seite 18 Ägypten: Operationen in der Wüste
Seite 4
Seite 20 Rettung für Samson: Besitzer ließ
ETN-Tierschutzbotschafterin:
Prinzessin Maja von Hohenzollern
seinen Hund fast verhungern
Seite 21 Kormoranabschuss verhindert!
Seite 22 Mondbären: ETN sponsert Bärenhaus in Vietnam
Seite 24 Unser Tierschutzhof: „Huppenhardt“
Seite 25 Kinderseiten: Mondbären
Seite 29 Einladung ETN-Mitgliederversammlung 2010
Seite 30 Erfolgreiches Tauben-Management:
„Tiere suchen ein Zuhause“ berichtet
Seite 8
Fohlenauktion 2009: ETN kann neun Pferdekinder
vor dem Schlachthaus retten
Wichtig: ETN-Mitgliedsausweis 2010
In der hinteren Heftumschlagklappe dieser Ausgabe finden
Sie Ihren persönlichen Mitgliedsausweis zum Heraustrennen!
Unsere Partner
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Partnerübersicht
ITVGrenzenlos: Hilfsprojekt in Südportugal
APAN: Rettung für Löwenbaby Simba
Neuer Partner:
Seehundstation Friedrichskoog e.V.
APAP-Tossa:
Schülerinnen im Einsatz für die Tiere
Tierhilfe Rödental: Kalender 2010
Project Blue Sea: Einsatz in Norwegen
Moskau: Swetlana, der Engel der Straßentiere
Tiere suchen ein Zuhause
Service
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Seite 22
Neues Bärenhaus für
Mondbären.
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Tiere & Recht
Tiergesundheit
Vorsicht beim Kauf von Kleintierzubehör
News
Damit Tiere eine Zukunft haben
Impressum
Herausgeber
Europäischer Tier- u. Naturschutz e.V.
Hof Huppenhardt, D-53804 Much
Tel.: 0 22 45/61 90-0, Fax: 0 22 45/61 90-11
e-Mail: [email protected]
VR 2454, Amtsgericht Siegburg
Der ETN e.V. ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.
Mitgliederverwaltung ETN e.V.:
Hof Huppenhardt, D-53804 Much
Tel.: 0 22 45/61 90-16, Fax: 0 22 45/61 90-11
e-Mail: [email protected]
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Respektiere
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Redaktion
ETN e.V. , Elli Heß
Heidestr. 79
D-52146 Würselen
Tel.: 0 24 05/89 60 82
Fax: 0 24 05/89 65 43
e-Mail: [email protected]
Vorstand
Heinz Wiescher (Präsident),
Dieter Ernst,
Dr. Diane Reiser und
Rainer Schöne
Fotos
Stefan Grothus, Martin Hochrein/
Fotolia, Anna Jedamczyk,
Victoria Rak/Fotolia und
ETN-Partnerorganisationen.
Titelbild: ETN e.V.
Druck
Hofmann Druck GmbH & Co. KG
90412 Nürnberg
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urheberrechtlich geschützt.
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übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Gewähr. Wir behalten
uns vor, Beiträge zu kürzen und/
oder zu überarbeiten. Bezugspreis
ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
„Respektiere“ ist auf chlorfrei
gebleichtem Papier gedruckt.
ETN im Internet
www.etn-ev.de
Editorial
Liebe ETN-Freunde,
wieder geht ein ereignisreiches Jahr zu
Dieter Ernst
Ende. Ein Jahr, im dem wir mit Nachdruck
dafür eingetreten sind, die Situation von
Tieren zu verbessern. In Deutschland, in Europa, welt- Hohenzollern den Massenmord an Hunden beenden
weit. Und so dürfen wir an dieser Stelle, nicht ohne konnten, darf als unglaublicher Erfolg gewertet werden!
Stolz, auch einige Erfolgsmeldungen verkünden: Erst- Denn Korruption und Bereicherung sind dort an der
mals schickte der ETN einen „Engel“ auf Reisen. Kon- Tagesordnung. Für jeden getöteten Hund kassieren Bekret heißt das: Die Ausbildung einer Kontrolleurin, die hördenvertreter Beträge von mindestens 25 Euro, je
fortan Schlachttiertransporte begleiten und bei Verstö- nach krimineller Energie auch deutlich mehr. Und in
ßen einschreiten wird, ist vom ETN finanziert worden. keinem anderen Land habe ich so viele Straßenhunde
Darüber hinaus konnten Tausende von Streunerhunden gesehen – behindert, verletzt oder überfahren! Gemeinim rumänischen Brasov vor dem Tod bewahrt werden, sam mit unseren mutigen Tierschutzpartnern vor Ort
ebenso wie neun Haflingerfohlen, die ohne unsere Hilfe und dank Unterstützung der rumänischen Medien werin die Schlachthäuser gewandert wären. Die Einrichtung den wir auch in den kommenden Jahren massive Aufeines Wolfsgeheges in Rumänien und einer Station für klärungsarbeit leisten. Damit kommende Generationen
gequälte Mondbären in Vietnam gehören ebenfalls zu einen anderen Umgang mit Tieren erlernen und leben.
den wichtigsten Tierschutzerfolgen 2009. Doch dies
sind nur einige Beispiele unseres Engagements, das Doch auch in Deutschland werden immer wieder Tiere
grausam gequält. Einige dieser Tierschicksale möchten
durch Ihre Hilfe erst möglich wird!
wir Ihnen in dieser Ausgabe vorstellen und Ihnen in dieBesonders sinnvoll sind natürlich Projekte, die Tierleid sem Zusammenhang einen ganz besonderen Wunsch
bereits im Vorfeld verhindern. Unser mobiles und in- ans Herz legen. Falls Sie noch eine Geschenkidee zu
ternational tätiges ETN-Tierärzteteam ist ein Parade- Weihnachten suchen: Verschenken Sie doch eine Patenbeispiel für Präventiveinsätze. Der ETN-Tierärztepool schaft für eines oder mehrere Tiere unserer Gnadenhöfe,
besteht aus einem Tierarzt und zwei Tierärztinnen, die die für eine Vermittlung zu krank, zu alt oder aus andehervorragend zusammenarbeiten, sich gegenseitig er- ren Gründen unvermittelbar sind. Mit einer solchen Pagänzen und beeindruckende Ergebnisse für die Tiere tenschaft helfen Sie den Tieren und geben dem Fest der
erzielen (siehe Bericht S. 14). Dabei arbeiten die Veteri- Liebe wieder seinen eigentlichen Sinn zurück.
näre stellenweise unter schwierigsten Bedingungen und
in den unterschiedlichsten Einsatzorten: auf Teneriffa, Nur durch Ihre Unterstützung konnten wir im letzten
Kos, Menorca, in Deutschland, Rumänien und Serbien. Jahr viele Tierleben retten und werden dies mit Ihrer
Ein geregeltes Leben ist für sie kaum möglich. Es gehört Hilfe auch im nächsten Jahr tun. Wir wünschen Ihnen,
sehr viel Tierliebe dazu, sich ständig auf neue Heraus- Ihrer Familie sowie natürlich Ihren Tieren ein wunderforderungen einzustellen, ohne über auftretende Män- schönes Weihnachtsfest, danken Ihnen noch einmal
gel zu klagen: über das schlechte Essen in serbischen von ganzem Herzen für Ihre Unterstützung und wünHotels, über kalte OP-Räume und vieles mehr. Wenn schen Ihnen alles erdenklich Gute für das Jahr 2010!
Sie den Einsatz unserer Tierärzte unterstützen möchten, so können Sie dies z.B. durch gezielte Kastrationspatenschaften oder die Übernahme von OP-Kosten.
Dass wir im rumänischen Brasov mit Unterstützung
unserer Tierschutzbotschafterin Prinzessin Maja von
Ihr Dieter Ernst,
ETN-Vorstandsmitglied
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ETN-Tierschutzpreis 2009
für Maja von Hohenzollern
In den Armen von Prinzessin Maja von Hohenzollern
entkommt er der Tötung.
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Magazin
Die Prinzessin ist ETN-Botschafterin für die Tiere
Am 2. November 2009 hat der ETN e.V. zum zweiten Mal
den ETN-Tierschutzpreis verliehen. Während im letzten Jahr
ein Fernfahrer für sein besonderes Engagement zur Rettung
kleiner Katzenwelpen ausgezeichnet wurde, erhielt in diesem Jahr Prinzessin Maja von Hohenzollern den Preis für ihren weltweiten Einsatz in Sachen Tierschutz.
„Prinzessin Maja von Hohenzollern
nutzt seit vielen Jahren ihre Prominenz, um die Lebensbedingungen der
Tiere zu verbessern“, würdigte Wolfgang Stephanow, der designierte Präsident des ETN e.V., in seiner Laudatio
die Verdienste der Preisträgerin. „Dank
ihrer Unterstützung ist es dem ETN
gelungen, die grausame Tötung von
Straßenhunden im rumänischen Brasov zu beenden.“
Wolfgang Stephanow (links) zeichnete Prinzessin Maja
von Hohenzollern für ihren grenzenlosen Einsatz für Tiere
in Not mit dem ETN-Tierschutzpreis 2009 aus. Diese
spendete das Preisgeld umgehend an Tierärztin Jeanette
Klemmt (rechts) und deren Projekt „HundeDoc“.
Gegen das Hundemassaker
in Rumänien
Im August reiste Maja von Hohenzollern als Botschafterin für die Tiere mit
dem ETN nach Rumänien, um gemeinsam das brutale Hundemassaker zu beenden. Zur Erinnerung: Angeordnet
vom neuen Bürgermeister der Stadt
Brasov, dem „Hunde-Ceauşescu“, starben im Sommer Abertausende rumänischer Straßenhunde in Brasov einen
qualvollen Tod – zu Tode gespritzt mit
dem Nervengift T61! Ob auf offener
Straße oder in großen ehemaligen
Schweinemastanlagen: Die eigens dafür
eingesetzte Tötungseinheit ging brutal
gegen die Tiere vor. Ein Schlachten, gegen das nicht nur rumänische Bürger
und Tierschützer Sturm liefen!
Verstoß gegen geltendes Recht
Zuvor hatte es zahlreiche Proteste und
Verhandlungen gegeben: initiiert vom
ETN e.V., gemeinsam mit dem Bund
gegen Missbrauch der Tiere, TASSO
und unserem rumänischen Partner
„Milioane de Prieteni“. Versprechungen wurden gemacht und wieder gebrochen! Das deutsche Auswärtige Amt
„Stoppt dieses Hundemassaker! So etwas darf es im zivilisierten Europa nicht geben!“, forderte Maja von Hohenzollern gemeinsam mit dem ETN und den rumänischen Tierschützern auf der Pressekonferenz.
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Die Tötung in Brasov: In dunklen, ehemaligen Schweinemastanlagen warten sie auf den Tod. Dieser Anblick erschütterte nicht nur die Prinzessin.
und der französische Konsul protestierten gegen diese Tierquälerei, die gegen geltendes EU-Recht verstößt, in
Bukarest. Alles ohne Erfolg!
Nach neuesten Angaben rumänischer
Tierschützer wurden in Brasov alleine
2008 über 9.000 Hunde eingefangen
und grausam getötet. Das Tierheim
unseres Partnervereins „Milioane de
Prieteni“ nimmt zwar immer wieder
Hunde aus der Tötung auf, doch die
Kapazitäten sind begrenzt. Daher starteten zugleich vier Rettungstransporte
für die Hunde aus Brasov.
Prinzessin Maja undercover
Mit Prinzessin Maja von Hohenzollern
aus Marbella erfuhren die Tiere in dieser Situation prominente Unterstützung. Der tierlieben ETN-Botschafterin gelang es, begleitet von einem
deutschen Kamerateam, in die streng
gesicherte Tötungsanlage vorzudringen. Zu ertragen waren die Bilder
kaum: Hunderte von Tieren, die nur
auf den Tod warteten, zusammengepfercht, ohne Wasser und Futter, Welpen, die einen langsamen, qualvollen
Tod starben ...
Das Töten wird eingestellt
Im Anschluss an die Besichtigung des
Todeslagers konfrontierte die Prinzessin
die verantwortlichen Stellen mit dem erschütternden Bildmaterial und forderte:
„Rumänien ist seit 2007 Mitglied in der
EU und muss sich jetzt auch gemäß EURecht und allgemein gültigen EU-Tierschutzprinzipien verhalten“. Und dann
geschah das, woran keiner mehr zu glauben gewagt hatte: Die Verantwortlichen
stimmten unter dem öffentlichen Druck
zu, das Töten einzustellen.
Zur Pressekonferenz am folgenden Tag
fanden sich alle rumänischen Medien
ein, um über das Engagement der deutschen Prinzessin zu berichten. Vor riesigen Plakaten mit erschütternden Bildern
aus der Tötungsanlage sagte die Prinzes6
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sin mit Tränen in den Augen: „Stoppt
dieses Hundemassaker! So etwas darf es
im zivilisierten Europa nicht geben!“
Zwei Welpen im Gepäck
Nicht zuletzt die Presseresonanz zwang
die Verantwortlichen zur Aufgabe!
Maja und der ETN e.V. erreichten den
vorläufigen Stopp der Tötungsmaschinerie! Was für ein Erfolg! Übrigens:
Prinzessin Maja von Hohenzollern trat
die Heimreise nicht alleine an: Mit dabei waren zwei kleine Vierbeiner aus
der Tötungsanlage, die zwischenzeitlich bereits ein neues Zuhause in
Deutschland gefunden haben. Weitere
warten sehnsüchtig auf Sie! Zum Beispiel in unserem ETN-Tierheim in Bad
Karlshafen.
„Ich will die Augen nicht
verschließen“
Die Auszeichnung, die Prinzessin Maja
erhielt, ist auch ein Ausdruck des Dankes für dieses Engagement und zugleich
der Wunsch, dass sie als Vorbild fungiert und zahlreiche Nachahmer findet.
„Wir freuen uns sehr, mit Prinzessin
Maja eine so prominente und engagierte Tierschützerin an unserer Seite
zu wissen“, so Wolfgang Stephanow,
und fügt lächelnd hinzu: „Maja ist jemand, der für Tiere auch über Zäune
klettert, wenn sie in Not sind“.
Prinzessin Maja von Hohenzollern, die
das Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro
dem Berliner Tierärzte-Projekt „HundeDoc“ (s. S. 7) stiftete, in ihrer Dankesrede: „Ich kann und will vor dem
Leid der Tiere nicht die Augen verschließen. Für einen respektvollen Umgang mit Tieren gehe ich auf die Barrikaden. Wir brauchen dringend ein Gesetz, das die grausame Tötung von Tieren verbietet, wie sie überall in Europa
leider immer noch tägliche Praxis sind.
Dafür und für die Einhaltung eines solchen Gesetzes kämpfe ich.“
Ihr ETN-Team
ETN-Botschafterin Maja von Hohenzollern
Seit rund sieben Jahren lebt Prinzessin
Maja von Hohenzollern in Andalusien/Spanien und betreibt seitdem aktiven Tierschutz. Sie rettet vor Ort in
Spanien Hunde und Katzen, aber auch
Kaninchen, Pferde und andere Tiere,
die ausgesetzt, misshandelt oder verletzt auf der Straße herumirren. Im
August 2009 konnte der ETN die Prinzessin als Tierschutz-Botschafterin
gewinnen. Der erste gemeinsame Einsatz galt den Tieren in Rumänien.
Vorbildliches Projekt: „HundeDoc“
Fotos © ETN/Horstmann
Bei der Sorge um ihre
Tiere hilft Jeanette
Klemmt als „HundeDoc“.
Auch die Tiere Obdachloser brauchen medizinische Betreuung
Für viele obdachlose Kinder und Jugendliche ist der Hund der einzige Sozialpartner, auf dessen Treue und Liebe Verlass ist. Die paar Euro für das Futter schnorren sie sich noch zusammen, wenn es aber um die Impfung oder medizinische Behandlung geht, wird es eng.
In Berlin leben etwa 1.800 Kinder und Jugendliche überwiegend auf der Straße. Sie sind dort gelandet, weil sie Probleme zu Hause hatten und es
dort einfach nicht mehr aushielten. Viele haben
einen Hund, seltener eine Katze, manchmal eine
Ratte, ein Meerschweinchen oder ein Kaninchen.
Der „HundeDoc“ hilft
Jeanette Klemmt hilft den Kindern und Jugendlichen dabei, Verantwortung für sich selbst und
für ihr Tier zu übernehmen. Seit rund zehn Jahren behandelt die Tierärztin als „HundeDoc“
kostenlos die Tiere obdachloser Kinder und Jugendlicher in Berlin.
Die Trägerin der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
untersucht, impft, versorgt Wunden und heilt
Krankheiten. Nicht zuletzt aber leiht sie den jungen Haltern auch ein Ohr für deren Probleme.
„Die Tiere sind für viele das Einzige, was ihnen
geblieben ist“, berichtet Klemmt. „Sie würden al-
Eine „Tierarzt-Praxis“ der besonderen Art: In
dem engen Fahrzeug führt Jeanette Klemmt
mit Unterstützung einer Praktikantin auch
Kastrationen und kleinere OPs durch.
les für ihre Tiere tun, haben aber meist noch
nicht einmal die finanziellen Mittel, um zum
Tierarzt zu fahren. Daher fahre ich zu den Patienten und behandle sie vor Ort.“
Helfen auch Sie!
Der bisherige Tierrettungswagen darf wegen der
verwehrten grünen Umweltplakette nicht mehr
in Berlins City fahren – das Aus für „HundeDoc“!
Wir unterstützen dieses vorbildliche und einmalige Projekt, welches sich ausschließlich über
Spenden finanziert, seit Jahren, doch die Finanzierung eines neuen Tierrettungswagens würde
unsere finanziellen Möglichkeiten übersteigen.
Umso erfreulicher, dass Prinzessin Maja von Hohenzollern sofort den mit 2.500 Euro dotierten
ETN-Tierschutzpreis 2009 an das Projekt „HundeDoc“ spendete. Bitte helfen auch Sie mit einer
zweckgebundenen Spende – und retten damit
das Projekt „HundeDoc“.
Jeanette Klemmt: Tierärztin mit Herz und
Verstand.
Ihr ETN-Team
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Fohlen vor dem
Schlachthaus gerettet
„Wieder dramatische Szenen bei der Pferdeauktion“
Wenn es Herbst wird, beginnt für kleine Haflinger- und Noriker-Fohlen Jahr
für Jahr ein Martyrium: Kaum sechs Monate alt, werden sie auf Pferdeauktionen versteigert. Doch nicht etwa an Tierfreunde oder Reiter, sondern an
Viehhändler und Schlachter, die an der „Ausschussware“ bestens verdienen.
„Es ist unbeschreiblich, was sich hier
abspielt. Auf diesen Auktionen herrscht
regelrechte Volksfeststimmung. Dass
der größte Teil der Tiere aber anschließend in die Schlachthäuser Italiens,
Frankreichs und Belgiens gebracht
wird, scheint niemanden zu interessieren“, so Wolfgang Stephanow, designierter Präsident des ETN e.V.
Glückliche Ankunft auf Hof
Huppenhardt am 28.10.2009.
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Pferdehändler haben starke Lobby
Im letzten Jahr konnten wir elf Fohlen
auf der Auktion in Maishofen/Salzburg
ersteigern und so dem Tod entreißen
(s. Respektiere 3/2008). ARD und ORF
berichteten über das Leid der Haflinger
und unseren Einsatz. Doch die Lobby
der Pferdezüchter und -händler bleibt
trotz massiver Proteste stark. Also hieß
es auch am 27. Oktober 2009 wieder,
gegen die brutalen Tierhändler auf der
Versteigerung anzutreten. Anzutreten,
um Leben zu retten. „Neun Fohlen
konnten wir in diesem Herbst ihr Leben
zurückgeben. Leider nur neun Fohlen!
Tatenlos mussten wir zusehen, die Faust
in der Tasche geballt, wie die Schlachthelfer mit einem süffisanten Lächeln
ihre ‚Ware’, die restlichen Fohlenkinder, auf die LKWs verluden. Amtsveterinäre konnte ich, genau wie im letzten
Jahr, nirgends dabei sehen“, berichtet
Stephanow, der auch in diesem Jahr die
Rettungsaktion durchführte.
Glückliche Ankunft der
geretteten Fohlen in Much
Es ist kurz vor Mitternacht, als die sechs
Hengst- und drei Stutfohlen die Pferdetransporter verlassen können. Über
zehn Stunden hat die Fahrt gedauert –
von der Auktionshalle mit den brüllenden Viehhändlern und Metzgern bis zu
den ruhigen Wiesen auf Hof Huppenhardt in Much. Der Hof ist in helles
Scheinwerferlicht getaucht, als die Fohlen unsicher den Transporter verlassen.
Auch die ersten Schritte auf der Weide
sind noch zaghaft und vorsichtig. Doch
schon nach wenigen Minuten drehen
sie in leichtem Trab ihre Runden über
die Wiesen. „Wir sind unendlich glücklich, dass die Fohlen sich von den Strapazen der Reise und dem Schock, von
Geschafft: Abends sind alle neun Fohlen im ETN-Transporter in Sicherheit.
der Mutter getrennt zu werden, doch
recht schnell erholt haben“, erklärt
Wolfgang Stephanow. Und auch Prinzessin Maja von Hohenzollern zeigt
sich bei ihrem Besuch auf Hof Huppenhardt am 2. November überglücklich über die Rettung der neun Fohlen.
„Die Schreie der Tiere noch
in den Ohren“
„Bei der Versteigerung haben sich wieder dramatische Szenen abgespielt“,
berichtet Stephanow. „Wir haben auch
in diesem Jahr einige verletzte Tiere
gesehen. Fohlen mit gebrochenen Vorderläufen, die verzweifelt aufzustehen
versuchten und immer wieder zusammenbrachen.“ Ohne Rücksicht auf die
Verletzungen und die Ängste der jungen Tiere trieben die vielfach alkoholisierten Händler die Fohlen mit ihren
Müttern in die Auktionshalle. „Nach
dem Verkauf wurden die Fohlen von
ihren Müttern getrennt“, beschreibt
Stephanow die Situation. „Die Schreie
der jungen Tiere waren überall zu hören und hallen mir jetzt noch in den
Ohren.“
Die abgründige Lebensverachtung, mit
der auf diesen Auktionen die Kreatur
Tier nach Kilo angeboten und für die
Schlachthäuser taxiert wird, erschüttert
Stephanow stets aufs Neue. „Hier zählt
nur noch das Geld.“ Die Verzweiflung
und tiefe Traurigkeit, die der Tierschützer beim Anblick der festgebundenen
und schreienden Fohlen, die in den
nächsten Minuten auf ihre letzte Fahrt
gehen sollten, empfand, hat ihn bis
heute nicht verlassen.
Und es macht sich bisweilen Pessimismus breit: „Ich glaube nicht, dass wir
Tierschützer gegen diese Macht des
Kommerzes ankommen. Selbst die Verantwortlichen der Zuchtverbände preisen jetzt schon die Auktion für das
nächste Jahr an und hoffen auf rege
Teilnahme.“
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Spenden retten
Leben – DANKE!
Wir möchten uns bei Ihnen, liebe
Tierfreunde, für Ihre Spenden zur
Rettung der Fohlen bedanken! Sie
haben dazu beigetragen, dass Gloria, Gunda, Berta-Bianca, die auch
schon ein tolles Zuhause bei Pferdefreunden gefunden haben, sowie
Nino, Barcardi, Hansi, Moser, Wirbelwind und Wickerl leben dürfen!
Alle Spender namentlich aufzuführen ist hier nicht möglich, aber zwei
Namen möchten wir dennoch nennen: Unser Dank gilt insbesondere
Martin und Tamara Stenger für
ihre großzügige Hilfe
Auktionsplatz Maishofen am 27.10.2009:
Nino – verletzt und traurig erwartet er
sein Schicksal. Nino wurde gerettet!
Gerettete Fohlen suchen Zuhause bei Tierfreunden
Dennoch – oder gerade deswegen:
Der ETN will mit der Ersteigerung
der Fohlen auf die Missstände aufmerksam machen. „Wir fordern ein
Ende der Zucht von Haflingern für
das kurze Touristenvergnügen und
den Schlachthof“, erklärt Stephanow.
„Außerdem fordern wir von der EU
ein Ende der Subventionen für die
Zucht von Norikern, die dann ebenfalls als Fohlen nach Italien und
Frankreich transportiert werden, um
dort geschlachtet zu werden.“
Dass wir neun Pferdekinder retten konnten,
verdanken wir Ihnen, liebe Mitglieder, und
auch zahlreichen Spendern. In diesem Jahr
haben sich Tierfreunde mit einer zweckgebundenen Spende gezielt für den Freikauf
der Fohlen eingesetzt. Ein Zeichen, dass
auch für die ETN-Freunde jedes einzelne
Leben zählt! Danke im Namen der Tiere!
Die Fohlen werden nun auf Hof Huppenhardt aufgepäppelt und medizinisch versorgt. Wer den geretteten Fohlen ein glückliches Pferdeleben bieten möchte, sollte sich
bitte in der ETN-Geschäftsstelle melden!
Bilder, die Tierschützer traurig machen: Auch
Kälber, Ponys und viele andere Tiere wurden
gewaltsam in die Viehtransporter verladen.
Ihr ETN-Team
Zuhause für gerettete Fohlen gesucht!
Nino
Moser
Bacardi
Wirbelwind
Hansi
Wickerl
Wir wünschen allen Mitgliedern, Gönnern, Partnern, ehrenamtlichen Helfern und natürlich den Tieren
ein liebevolles Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute für das Jahr 2010! Ihr ETN-Team
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Magazin
„Wühltischwelpen
– nein Danke!“
ETN, TASSO und bmt starten Kampagne gegen den Welpenhandel
Der Tatort: ein Wochenmarkt irgendwo in Ungarn oder Polen, ein
Parkplatz in Deutschland oder ein großer Zooladen in Belgien. Das
Opfer: nur wenige Wochen alt und oftmals krank. Ein Häufchen
Elend, mit herzerweichendem Blick, aber meist ohne gültige Papiere
und nötige Impfung. Die Täter: skrupellose Hundevermehrer, denen
es nur um das schnelle Geschäft geht.
Wir waren vor Ort: bei den Händlern in
Ungarn, den Vermehrern in Deutschland und auch in den großen Zooläden,
wie z.B. in Brüssel, wo mit Welpen fast
jeder Rasse geworben wird. Es sind nicht
nur die unseriösen Internet- und Zeitungsangebote, die Parkplatzverkäufe –
auch in vielen Zooläden wird mit dem
Zwischenhandel von Welpen aus dem
Osten und von deutschen Hundevermehrern ein gutes Geschäft gemacht.
Das Geschäft der Hundemafia blüht
Bereits 2007 erregte unsere Film-Dokumentation „Der Hund als Ware“ in
den Medien Aufsehen. Verschiedene
Sender strahlten Beiträge aus. Jetzt
starten wir gemeinsam mit TASSO und
dem bmt die Kampagne „Wühltischwelpen – nein Danke!“.
„Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit, denn uns allen liegt das
Schicksal der Tiere sehr am Herzen.
Gemeinsam können wir hoffentlich
viele Menschen vom Kauf eines solchen
Welpen aus tierquälerischer Zucht abhalten“, erklärt Dieter Ernst, ETN-Geschäftsführer.
Oft sind es Mitleidskäufe angesichts eines armselig dreinblickenden Hundewelpen, die jedoch das skrupellose Ge-
schäft mit den Welpen erst anheizen. Für
manche sind es leider die Preise, die zum
Kauf eines „Billig-Welpen“ verleiten. Bei
unseren Recherchen trafen wir in Ungarn (Respektiere 2/2009) auf mafiöse
Strukturen; vor heruntergekommenen
Welpenläden in Lüttich trafen wir aber
auch auf Menschen, denen die Herkunft
der Tiere bewusst, angesichts des „günstigen“ Preises jedoch gleichgültig war.
Aufklärung tut not
„Die Erfahrung zeigt, dass die meisten
Tierfreunde aus Unwissenheit solche
Welpen kaufen; das Drama um den europaweiten Handel mit Billigwelpen ist
immer noch zu wenig bekannt“, weiß
Dieter Ernst. Der ETN, TASSO und
bmt haben das Jahr 2010 daher zum
„Jahr gegen den unseriösen Welpenhandel” erklärt und gemeinsam die
Kampagne „Wühltischwelpen – nein
Danke!” gestartet. Gemeinsam wollen
wir durch Aufklärung die Nachfrage
stoppen und somit den Markt in
Deutschland austrocknen. Dazu ist die
Unterstützung aller Tierfreunde nötig!
Was Sie tun können!
Bitte bestellen Sie in der ETN-Geschäftsstelle oder unter www.etn-ev.de
unsere Informationsbroschüre zum
Verteilen. Auf unserer Website finden
Sie auch den informativen Film „Der
Hund als Ware“. Verzichten Sie auf Welpen von Züchtern! Jeder Welpe, den ein
Züchter verkauft, füllt einen Platz, den
auch ein Hund aus einem Tierheim
hätte besetzen können. Besonders tragisch: In den süd- und osteuropäischen
Ländern werden täglich unzählige Tiere
jeden Alters (auch viele Welpen!) und
jeder Rasse getötet, weil es für sie keinen
Platz auf dieser Welt gibt. Wenn Sie also
einen Welpen adoptieren möchten und
in Deutschland nicht fündig werden, ist
Ihnen der ETN mit seinen Partnern behilflich, einen Welpen aus dem Ausland
zu adoptieren. Wir erinnern nur an den
Massenmord in Brasov …
Ihr ETN-Team
„Wühltischwelpen – nein Danke!” ist
eine gemeinsame Aktion von:
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Magazin
Unser Tierheim:
Hof Wiesenfeld
Buddy – nicht schuldig im Sinne der Anklage
Verhasst, verkannt, verloren – „Kampfhunde“ haben in Deutschland einen
schweren Stand. Dabei sind sie oft selbst nur Opfer von brutalen Erziehungsmethoden, Vorurteilen und falschem Hundeverstand. Der Fall Buddy zeigt, wie aus einer
„Kampfmaschine“ ein treuer Begleiter werden kann, wenn man es richtig anpackt.
Als wir den Anruf erhielten, dass ein großer, weißer, wilder Hund abzugeben sei,
fuhren wir schon mit flauem Gefühl in
der Magengegend los. Bei seinem Anblick wurde klar, warum dieser Hund
weg sollte. Vor uns stand ein AmericanBulldog-Rüde mit wirklich schlechter
Laune. Der Bulldog steht in Hessen auf
der sogenannten „Kampfhundeliste”. Das
heißt, im Alter von 15 Monaten müssen
die Tiere einen Wesenstest absolvieren
und ihre Besitzer eine Sachkundeprüfung ablegen. Je nach Gemeinde wird
eine erhöhte Hundesteuer fällig.
Höchste Sicherheitsvorkehrungen
Während wir uns mit dem Besitzer
unterhielten, schlug dieser dem armen
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Hund immer wieder auf den Kopf, um
seine „Härte” zu demonstrieren. Auch
wenn ich nicht wusste, wie es mit 50 kg
schlechter Laune weitergehen sollte, so
viel war klar: Der Hund musste so
rasch wie möglich zu uns ins Tierheim.
Zwei Tage später zog „Buddy” bei uns
unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen ein. Sobald er uns sah, sprang er
zähnefletschend am Gitter hoch,
bellte, knurrte und stellte die Nackenhaare auf. Stundenlang saß ich vor seinem Zwinger, sprach mit ihm, schmiss
ihm Leckerlis durchs Gitter, zeigte ihm
meine kleine Hündin und holte einen
Kollegen nach dem anderen dazu, damit er die Stimmen, die Gerüche und
die Personen kennenlernte. Sein Ver-
halten besserte sich, wurde aber bei
Weitem nicht gut.
Üben, üben und nochmals üben
Dann kam der Tag X! Ich saß mal wieder vor seinem Zwinger, redete auf ihn
ein – und plötzlich guckte er mich an,
in seinem Kopf machte es klick, Buddy
hatte beschlossen, mich zu seinem
Freund zu erklären. Von da an durfte
ich in sein „Zimmer“, konnte ihn knuddeln, wir spielten im Auslauf. Ich war
sein Freund! Problem war nur: der Rest
der Welt nicht! Dabei hatte ich nach
seiner Kastration beschlossen, dass
Buddy auf unsere Homepage kommt!
Also übten und trainierten wir: erst im
Tierheim mit bekannten und fremden
Magazin
Unsere Sorgenf„e“lle
Pintu (geb. 2007, SchnauzerMix-Rüde, SH 60 cm) stammt
aus Tossa de Mar und ist ein
neugieriger Wildfang, der endlich in die „Grundschule“ gehen sollte. Pintu sucht hundeerfahrene Menschen, Kinder
sollten mindestens 14 Jahre
sein. Gut würde Pintu auch zu
einer souveränen Zweithündin passen.
Gismo (geb. 2007, Mischlings-Rüde, 59 cm SH) wurde
von seinem Besitzer abgegeben, weil dieser zu wenig Zeit
für den Hund hatte. Bis dahin hatte Gismo alleine im
Garten gelebt, was seine „Macken” erklärt. Sich bürsten
lassen oder respektvollen Abstand zum Menschen zu
halten – all das
kennt er nicht und
reagiert bisweilen
darauf etwas rüpelhaft. Gismo sucht
hu n d e e r f a h re n e
Menschen
ohne
Kinder, die mit ihm
arbeiten. Ideal wäre
eine Einzelhaltung.
Menschen, dann fuhren wir mit Buddy
in die Stadt und übten unter Realbedingungen. Unser gesamtes Personal
wurde eingespannt. Hund füttern,
messen, Chip ablesen, Fahrrad fahren
auf dem Hof, Lärm machen, Luftballons platzen lassen, Hundekontakte …
Buddy ist „nicht gefährlich“
In der Zwischenzeit nahm ich Kontakt
zu Gerold Günther, dem Sachverständigen für die Beurteilung von Listenhunden an der Polizeihundeschule in Mühlheim am Main, auf. Wir vereinbarten
den „magischen” Termin: 12. Oktober.
Während viele Kollegen nervös wurden,
ob all unser Üben mit Buddy wohl ausgereicht hat, war ich die Ruhe selbst.
Klar würde unser „Dicker” diesen Test
bestehen. Buddy, unsere Tierärztin und
ich fuhren zur Polizeihundeschule. Dort
meisterte Buddy alle Aufgaben souverän
und erhielt am Ende das „schwer erarbeitete“ Gutachten, das ihn als „nicht
gefährlichen“ Hund zertifiziert.
Unsere Katze Stimpi, geb. 1997, ist anfangs sehr schüchtern und versteckt sich
gerne in ihrer Katzenhöhle. Sie wurde
von ihrer Besitzerin abgegeben, da sie
nicht mit in die neue Wohnung umziehen durfte! Da Stimpi Probleme mit Blasensteinen hat, bekommt sie spezielles Futter. Wir wünschen
uns für Stimpi ein ruhiges Zuhause (ohne Kinder). Wer ihr
etwas Zeit gibt, wird eine richtige Schmusekatze bekommen.
Der Kater Miko, geb. 2000, ist ebenfalls
ein Abgabetier. Seine Besitzer haben sich
getrennt und konnten ihn leider nicht
behalten. Miko möchte gerne als Einzelkatze gehalten werden, wobei er mit
Hunden keine Probleme hätte. Miko genießt es, ausgiebig gekrault zu werden.
Wie aber fast alle Katzen zeigt er es,
wenn er genug hat. Eine Familie, gerne
auch mit Kindern ab zehn Jahren, und
Freigang fände er sicherlich richtig toll.
Rufen Sie uns an?
Kontakt: Hof Wiesenfeld, Wiesenfeld 4,
34385 Bad Karlshafen, Tel.: 0 56 72/92 16 39,
Fax: 0 56 72/92 19 55, e-Mail: [email protected],
www.tierheim-bad-karlshafen.de
Als Kampfmaschine missbraucht
Warum die Geschichte von Buddy? Buddy
steht stellvertretend für all die „Kampfis” in
deutschen Tierheimen, die „schuldig” gemacht wurden, nur weil sie einer gewissen
Rasse angehören. Dabei können sie nichts
dafür, dass sie als „Listi” auf die Welt kamen,
dass es immer noch Menschen gibt, die sie
als Statussymbol oder Kampfmaschine
missbrauchen, dass man sie gar nicht mehr
als Lebewesen, sondern als „schmerzunempfindliche Maschinen“ deklariert.
Buddy hat uns viel Arbeit bereitet, aber sie
hat sich gelohnt. Buddy ist ein toller Hund,
der konsequent gelernt hat, wie man sich
anständig benimmt. Jetzt suchen wir für
Buddy Menschen, die sich der Verantwortung bewusst sind, einen so großen und
starken Hund zu führen. Am liebsten wären
uns natürlich Menschen, die schon Erfahrung mit einem American Bulldog haben.
Wir vom Tierheim „Hof Wiesenfeld” sind
der Meinung, dass jeder Hund seine
Chance verdient hat und dass man mit der
Durch Sina Russak hat Buddy gelernt,
dass der Mensch ein Freund sein kann.
richtigen Erziehung und vor allem der
nötigen Zeit sehr, sehr viel erreichen
und bewegen kann. Und deshalb plädieren wir auf: nicht schuldig im Sinne
der Anklage!
Sina Russak,
Tierheimleitung „Hof Wiesenfeld”
3/2009
Respektiere
13
ETN-Tierärztepool:
Grenzenloser
Einsatz für Tiere
14
Respektiere
3/2009
Magazin
Wenn wir sagen, dass Tierleid keine Grenzen kennt,
sprechen wir nicht nur von Schmerz-, sondern auch
von Landesgrenzen. Ob in Süd- oder Osteuropa, Asien
oder Afrika – viele Länder zählen zu den Krisenregionen
in Sachen Tierschutz. Vor genau fünf Jahren stellten
wir deshalb ein mobiles Tierärzte-Team zusammen –
unseren ETN-Tierärztepool!
Hauptaufgabe der Ärzte ist die Kastration von streunenden Hunden und
Katzen. Einige Tausend OPs führt unser Tierärzte-Team im In- und Ausland
durch – Jahr für Jahr. „Die unkontrollierte Vermehrung von frei lebenden
Hunden und Katzen ist in vielen Ländern die Hauptursache für das große
Tier-Elend“, weiß ETN-Vorstandsmitglied Dieter Ernst. Viele Menschen unterschätzen die Geschwindigkeit, mit
der sich z.B. eine Katzenpopulation
vermehren kann. Bei optimalen Bedingungen können aus einem Katzenpaar
innerhalb von nur zehn Jahren über 80
Millionen Katzen hervorgehen. Und je
mehr herrenlose Hunde und Katzen
durch die Städte streunen, desto größer ist das Tierleid. „Die Kastrationen
sind daher ein ganz konkreter und
wichtiger Beitrag zum Tierschutz“, betont Dieter Ernst.
Natürlich werden die Tiere zeitgleich
mit der Kastration auch medizinisch
versorgt. Tiere, die draußen keine
große Überlebenschance besitzen, werden an tierliebe Menschen vermittelt.
die Tiere waren rasch wieder wohlauf“,
freut sich die engagierte Tierschützerin,
die seit vielen Jahren mit Unterstützung des ETN auf Teneriffa gegen das
Tierleid kämpft.
Für manche Tiere kamen die Tierärzte
gerade noch zur rechten Zeit. So z.B.
für eine alte, ausgesetzte PodencoHündin, die kurz zuvor in den Wäldern aufgefunden worden war. Ihre
Körpertemperatur war schon auf 35 °C
gesunken, d.h. sie hätte nicht mehr
lange überlebt. Die Hündin war voller
Wunden, in denen sich bereits Maden
eingenistet hatten. Bei der Untersuchung stellten die Ärzte eine Hernia
(Austritt von Eingeweiden aus der
Bauchhöhle) fest. Jetzt war schnelles
Handeln gefordert, um die Hündin zu
retten. Die OP verlief erfolgreich! Die
alte Hündin hat sich zwischenzeitlich
erholt und wird bei unserem Partner
auf Teneriffa ihre letzten Jahre verbringen dürfen, wo man ihr mit Fürsorge und ganz viel Liebe begegnet.
Vielleicht das erste Mal in ihrem bislang traurigen Leben …
Großaktion auf der Insel Teneriffa
Die bislang größte Kastrationsaktion
auf Teneriffa startete am 16. September
2009. Insgesamt zwei Wochen waren
die ETN-Tierärzte dort im Einsatz. Damit das Projekt Wirklichkeit wurde, arbeiteten unsere Partner vor Ort sehr
eng zusammen. Elke Roßmann, Vorsitzende unseres Partners Pro Animal de
Tenerife: „Es war eine überaus erfolgreiche Kampagne, die bestens vorbereitet war – mit Dieter Ernst vom ETN an
der Spitze! Das dreiköpfige exzellente
Ärzte-Team behandelte und kastrierte
insgesamt 330 Tiere. Die Sterilisierungen wurden vorbildlich durchgeführt,
Katzenelend in Deutschland
An einem September-Wochenende
gingen zwei ETN-Tierärztinnen in
Goldenstedt in den Einsatz. Denn
auch hier in Deutschland führt die
unkontrollierte Vermehrung von frei
lebenden Katzen mancherorts zu großem Tierelend. Die wild lebenden
Katzen waren in Goldenstedt bis dahin von Privatpersonen versorgt worden. Die Tiere hatten sich auf dem
Grundstück eines abseits gelegenen
Privathauses in kurzer Zeit stark vermehrt, da sie hier Futter und eine medizinische Grundbetreuung erhalten
hatten, parallel dazu aber keine Ge-
Für diese alte Podenco-Hündin kam die Rettung
durch die Tierärzte in letzter Sekunde.
Füttern alleine hilft nicht: 33 Katzen wurden
in Goldenstedt kastriert.
Welpe auf Müllhalde: Es wird alles getan, um solchem
Elend vorzubeugen!
3/2009
Respektiere
15
Hoffnung für die Tiere Belgrads: Das neue Kastrationszentrum.
burtenkontrolle erfolgt war. Nachdem
im Spätsommer neun Katzenwelpen
geboren worden waren, baten die Bewohner um Hilfe, um einer weiteren
Vermehrung Einhalt zu gebieten. Wir
schickten unsere Tierärzte in den Einsatz: Insgesamt 33 wild lebende Katzen wurden medizinisch behandelt
und kastriert.
Siebter Einsatz auf Kos
Im Oktober reiste unsere ETN-Tierärztin Dr. Susan Kohlhause zur Unterstützung eines internationalen Tierärzte-Teams auf die griechische Insel
Kos. Dies war das siebte Kooperationsprojekt des ETN e.V. mit der Tierhilfe-
Kos e.V. Alle Beteiligten zeigten sich
stolz auf das internationale Team.
Griechen, Engländer, Deutsche, Schweden und Holländer arbeiteten Hand in
Hand – für die Tiere. Das Ergebnis
kann sich sehen lassen: Rund 400 Tiere
konnten medizinisch versorgt und kastriert werden. Sie wurden entwurmt,
gegen Parasiten behandelt und geimpft. Außerdem wurden Zähne saniert und Verletzungen versorgt.
Neue Tierschutzära in Belgrad
Am 21. Oktober 2009 weihte die Stadt
Belgrad ein neu errichtetes Kastrationszentrum ein. Die Tierärzte des
ETN e.V. wurden als erstes Team gebe-
Einer von 330 Hunden, die Dr. Susan Kohlhause und Dr. Konstantin Antov auf Teneriffa
behandelt und kastriert haben.
16
Respektiere
3/2009
ten, vor Ort Tiere zu behandeln und
zu kastrieren. Mit der offiziellen Unterstützung von Kastrationsaktionen
seitens der Stadt Belgrad beginnt in
der serbischen Hauptstadt, in der rund
15.000 Streuner leben, eine neue Ära
in puncto Tierschutz.
Nach fast dreiwöchigem Einsatz in
Belgrad zog unser Tierärzte-Team ein
positives Fazit: 485 Tiere konnten die
drei Tierärzte im neu errichteten Kastrationszentrum in Belgrad medizinisch behandeln und kastrieren. „Das
Besondere an dieser Aktion ist die Zusammenarbeit mit der Stadt Belgrad“,
erklärt Dieter Ernst (ETN-Vorstandsmitglied), der auch zur Einweihung
des Kastrationszentrums und zu einer
großen Pressekonferenz geladen war.
Der gesamte Einsatz war dank der guten Vorbereitung und Koordination
vieler beteiligter Vereine möglich:
Dank gebührt unserem ETN-Partner
„Kastrationszentrum Belgrad“, der
serbischen
Tierschutzorganisation
ARC und dem Verein Euro-P.A.S. „Für
unser Tierärzte-Team war es eine Auszeichnung, dass man uns um den ersten Einsatz im neuen Kastrationszentrum gebeten hatte. Die Professionalität und das Engagement, mit dem unsere Tierärzte arbeiten, fand Anerkennung“, freut sich Ernst. Solche Kooperationen zwischen Tierschutz und
Kommune sind vorbildlich und die
Erfolge zeigen, dass wir gemeinsam
auf dem richtigen Weg sind.
Nach zahlreichen Gesprächen kehrte
Dieter Ernst mit weiteren guten Nachrichten aus Belgrad zurück: Neben dem
Erfolg des neuen Kastrationszentrums
soll die bisherige Tötungsstation in
eine Quarantänestation umgewandelt
werden, zudem ist der Bau von drei bis
vier weiteren Kastrationszentren sowie
einer Auffangstation für Streuner geplant. Auch die Tiermedizinische Universität Belgrad hat ihre Hilfe zugesagt
und wird zusätzlich zu unserem ETNProjekt Streuner kastrieren.
Ob in Deutschland, Spanien, Griechenland, Rumänien, Serbien oder Ägypten:
Tierleid ist grenzenlos. Und ebenso
grenzenlos muss deshalb unsere Hilfe
ausgerichtet sein. Wir konnten in den
vergangenen fünf Jahren Tausenden
Tieren helfen. Bitte helfen Sie uns,
diese wichtige Arbeit fortzusetzen!
Über einen Einsatz der besonderen Art
berichten wir auf Seite 18. Die oben
genannten Einsätze waren natürlich
nur Beispiele. Unsere Ärzte waren im
August auch in Brasov aktiv und nach
ihrer Rückkehr aus Belgrad ging es
gleich weiter nach Menorca, wo besonders viele wild lebende Katzen auf unsere Hilfe warten …
Dieter Ernst (ETN e.V.) und Dr. Terzin (r.), oberster Veterinärrat der Stadt Belgrad, auf der Pressekonferenz in Belgrad.
Unsere Tierärzte mildern und verhindern Leid und sie retten Leben. Jedes Jahr. Tausendfach.
Bitte helfen Sie uns helfen:
• Mit Ihrer Spende von 40 Euro* können wir eine Katze kastrieren!
• Mit Ihrer Spende von 60 Euro* können wir einen Hund kastrieren!
• Mit Ihrer Spende von 100 Euro* können wir eine lebensrettende
Operation durchführen!
Eine Investition, die Tierleid verhindert!
*Diese Kosten sind Durchschnittswerte: Abhängig vom Einsatzort (Land) unserer Tierärzte
und vom Geschlecht des zu kastrierenden Tieres fallen die Kosten unterschiedlich aus.
Ihr ETN-Team
„Wir trauern um Tierschützer Robert Enke“
Mit Bestürzung und Trauer hat der
ETN auf den Tod des Nationaltorwarts
Robert Enke reagiert. Robert Enke war
seit vielen Jahren aktiver Tierschützer
und zuletzt als ETN-Botschafter unterwegs. Mit ihm hat der Tierschutz einen
seiner wichtigsten Mitstreiter verloren.
Der Einsatz des Torhüters beschränkte
sich jedoch keineswegs darauf, den
Tierschutzgedanken in die Welt zu tragen, Robert Enke leistete auch konkrete Tierschutzarbeit vor Ort. So
führte er Vorkontrollen durch, betreute Flugpatenschaften und half,
Hunde aus Spanien in tierliebe Hände
zu vermitteln. Während seiner aktiven
Fußballerzeit in Portugal und Spanien
besuchte Robert Enke regelmäßig das
Tierheim in Manresa, eine PartnerOrganisation des ETN. Und nicht zuletzt lebten im Hause Enke ständig bis
zu neun Tierschutzhunde. Unzählige
Tiere verdanken Robert Enke und seiner Frau ihr Leben.
In einem Interview, das Enke dem ETN
noch im Oktober gab, wurde deutlich,
wie sehr ihn das Schicksal gerade der
Tiere in Südeuropa erschütterte. Dass
er vor diesen Missständen nicht die Augen verschlossen, sondern darin sein
Engagement begründet hat, macht ihn
zu einem großen Vorbild für uns alle.
„Sein Tod schmerzt uns sehr. Mit Robert Enke hat der Tierschutz einen seiner wichtigsten Botschafter verloren“,
erklärte Heinz Wiescher, Präsident des
ETN. „Enkes Wunsch war es, dass sich
mehr Menschen im Tierschutz engagieren. Wir hoffen, dass dieser Wunsch
nicht ungehört verhallt.“
Dem ETN wird Robert Enke als großes
Vorbild immer in Erinnerung bleiben.
„Wenn man in Portugal und Spanien lebt, wird man sensibler für die Lebenssituation der Tiere.
Da fallen einem viele Missstände auf.“
„Meine Frau und ich sind in Portugal in eine Tiertötungsstation geraten. Wenn man einmal die Bedingungen sieht,
unter denen die Tiere dort teilweise dahinvegetieren – das ist schrecklich. Mir hat das die Augen geöffnet.“
Robert Enke, 2009
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Respektiere
17
Magazin
Einmalige Tierrettungs-Aktion in Ägypten:
Operationen bei
40 Grad °C im Schatten
In einer bislang einmaligen Tierrettungs-Aktion versorgte
der Europäische Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) gemeinsam mit Tierärzten und Studenten der Universität Gießen
Straßen- und Nutztiere in Ägypten. Der Reiseveranstalter
TUI hatte den ETN e.V. um Hilfe gebeten.
Seit dem Start des Hotelkatzen-Projektes auf der Ferieninsel Lanzarote arbeiten der Reiseveranstalter und der ETN
eng zusammen. Und so informierte
TUI über die brutalen Tötungen von
Straßenhunden in einer Ferienanlage 80 km südlich von Hurghada und
im MagicLife-Ferienzentrum.
Auch Nutztiere wie Dromedare, Esel
und Pferde seien in einem teilweise katastrophalen Zustand. Hilfe war dringend geboten!
Vorbildliche Kooperation
Gemeinsam mit einem zwölfköpfigen
Team aus Tierärzten und Studenten der
Justus-Liebig-Universität Gießen, Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und
18
Respektiere
3/2009
Andrologie der Groß- und Kleintiere,
wurde ein Aktionsplan erarbeitet. Am
21. Juli 2009 hieß es dann für die Tierschützer, Veterinäre und Studenten:
auf nach Ägypten. Vor Ort wurde der
Einsatz von zwei in Ägypten ansässigen
Tierschützerinnen sehnsüchtig erwartet und begleitet – der Schweizerin Monique Carrera vom „Bluemoon Animal
Center“ und der Britin Janet Johnson.
Improvisation war gefordert
Das zwölfköpfige Team aus Tierärzten
und Studenten teilte sich auf zwei Einsatzgebiete auf. Eine Gruppe reiste in
den Sinai, während die andere Gruppe
dem Hilferuf in die Hotelanlagen bei
Hurghada folgte. Im Sinai waren die
Operationsbedingungen extrem hart.
Man musste in einer „Bretterbude“ inmitten des ausgetrockneten Wadis in
der Wüste einen provisorischen Operationssaal einrichten und bei bis zu
40 Grad °C Tiere kastrieren und medizinisch versorgen. In dieser unwirklichen Gegend bei Dahab lebt ein Hunderudel von rund 450 Tieren, das von
Janet Johnson versorgt wird.
Ein zweites Team arbeitete im Tierheim
„Bluemoon Animal Center“ und in zwei
Hotelanlagen in Hurghada am Roten
Meer. Hier konnten die Studenten immerhin ein klimatisiertes Hotelzimmer
als Operationssaal nutzen. Nach erfolgreicher Tierschutzarbeit startete man
zum „Bluemoon Animal Center“.
Ausbildung eines ägyptischen
Tierarztes
Hier freute sich Monique Carrera über
die Hilfe aus Deutschland. Einige Hündinnen und vor allem zahlreiche Katzen
sollten behandelt und kastriert werden.
Not leiden in Ägypten aber allzu oft
auch die „Nutz“tiere, wie Esel, Pferde,
Dromedare und Ziegen. Während einer
Fahrt nach Hurghada konnten die Tier-
Ankunft im Sinai: eine
unwirkliche Gegend
für Mensch und Tier.
Großtierentsorgung auf Ägyptisch.
Auch in Ägypten sind Säuberungsaktionen
(oft mit Strychnin) an der Tagesordnung.
Der provisorische OP-Raum inmitten der Wüste Sinai.
Eselchen Toulouse konnte trotz der schlimmen
Hufverletzung erfolgreich behandelt werden.
Das Tier litt unter unvorstellbaren Schmerzen …
schützer zwei Eselchen retten. Verletzt
und sich selbst überlassen lagen sie mitten im Wüstensand. Die Haltung der
Großtiere ist in Ägypten leider häufig
als tierschutzrelevant zu bezeichnen.
Um auch hier medizinische Hilfe leisten
zu können, war ein Großtierexperte der
Uni Gießen im Team dabei.
Erfreulich war die Zusammenarbeit
mit einem ägyptischen Tierarzt, der
durch die Tierärzte der Justus-LiebigUniversität den westlichen Standard
bei Kastrationen erlernen konnte. Bislang hatte er kaum praktische Erfahrungen mit dem Kastrieren von Tieren.
Positive Bilanz
Nach zwei Wochen in Ägypten zogen
die Tierärzte und Tierschützer Bilanz:
42 „Nutz“tiere wie Dromedare, Esel
und Pferde sowie 167 Straßenhunde
und -katzen konnten medizinisch versorgt bzw. kastriert werden. In Zukunft
sollen solche Tierrettungs-Aktionen in
unterschiedlichen Ländern wiederholt
werden. Denn die Universität Gießen
und der ETN e.V. sind sich einig: Ausbildung und angewandter Tierschutz
sind eine gute Kombination – vor allem
auch für die Not leidenden Tiere. „Wir
haben alle sehr viel gelernt und in dieser Zeit unseren Beitrag dazu geleistet,
das Leid von Katzen und Hunden in
Ägypten zu minimieren. Ich würde es
immer wieder machen!“, so die Studentin Insa Dammann.
Im Namen der Tiere bedanken wir
uns ganz besonders bei der Klinik für
Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere, Justus-Liebig-Universität Gießen (Herrn
Professor Axel Wehrend und den Tierärzten Dr. Irene Noll, Dr. Stephan
Groeger und Sascha Knauf sowie den
Tiermedizin-Studentinnen und -Studenten Maj-Britt Medenwaldt, Ramona Merkel, Mareile Reiners, Jasmin
Newson, Miriam Stach, Insa Dammann, Nadine Wittmann, Joanna Miliewicz und Patrick Linck), den Sponsoren der Klinik für die Sachspenden,
der TUI für die Unterstützung in Sachen Unterbringung und Transport
sowie den Tierschützern vor Ort für
die Organisation!
Welpenelend in der Wüste bei Dahab/Sinai.
Alle Infos unter: www.etn-ev.de
Liebe Tierfreunde, wir freuen uns sehr, Ihnen unsere neu konzipierte ETN-Website vorstellen zu
können. Sehr übersichtlich gestaltet, gelangen Sie
nun noch schneller zu unseren Projekten und
Themen. So finden Sie mühelos alle Infos, die Sie
suchen. Schauen Sie doch einfach mal rein!
Ihr ETN-Team
3/2009
Respektiere
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Magazin
Samson
– weniger Hund
geht nicht!
Besitzer ließ seinen Hund fast verhungern
Wie lange hält es ein Hund ohne Nahrung aus? Samsons ehemaliger Besitzer hatte es ausprobiert. Mehrere Wochen – und
das mitten in Deutschland! Dass Samson in letzter Sekunde
noch gerettet werden konnte, hatte er aufmerksamen Mitmenschen zu verdanken. Bei Tierquälerei, das verdeutlicht dieser traurige Fall aufs Neue, sollte man immer einschreiten.
Als uns das Veterinäramt am 26. Oktober 2009 telefonisch bat, einen Labrador-Retriever-Mischling aus einer Wohnung in der Nähe von Kassel abzuholen,
hatten wir keine Vorstellung davon, was
uns dort erwartete. Weder die gehobene
Wohngegend noch die geschmackvoll
eingerichtete Wohnung ließen erahnen,
welch trauriger Anblick sich uns hinter
einer der Zimmertüren bieten sollte.
Der Zustand von Samson ist für die ETN-Tierärztin Monika Leitner erschütternd.
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Respektiere
3/2009
Zum Sterben bereit
Dort saß Samson, ein ausgewachsener
Rüde, fast bis auf das Skelett abgemagert, angebunden an eine Heizung. Sein
Blick glich dem eines Hundes, dessen
Lebenslicht fast erloschen und der zum
Sterben bereit war. Wer könnte sich je
an einen solchen Anblick gewöhnen?
An die Augen eines verzweifelten Hundes, in denen sich Angst und Resignation spiegelten … Doch in solchen Situationen gilt es einen klaren Kopf zu
behalten und zu handeln. Und so hatte
bereits ein Polizeibeamter dem Tier
eine Schale mit Futter gebracht.
Auf zittrigen Beinen
Wir banden Samson los, der unzählige
Stunden und Tage in diesem Raum verbracht haben muss, nahmen seine
Leine und gingen wortlos zu unserem
Fahrzeug. Samson folgte uns auf zittrigen Beinen. Beine, die nur noch ein
Gewicht von etwas über 13 kg zu tragen
hatten. Zum Vergleich: So viel wiegt
normalerweise ein 17 Wochen alter
Labrador-Welpe!
Während der Autofahrt verhielt Samson sich ganz still und schaute uns an.
Es ist fast schon beschämend, dass dieser Hund einem offen und klar in die
Augen blickt, frei von jedem Vorurteil,
so als habe nicht er eine zweite Chance
verdient, sondern wir Menschen.
Im Tierheim angekommen, brachten
wir Samson nach einer kleinen, behutsamen Eingangsuntersuchung, welche
er brav über sich ergehen ließ, in ein
schönes, warmes Zimmer. Das kuschelige Körbchen nahm er dankbar an.
Der Napf mit leckerem Futter war in
wenigen Minuten geleert. Wir blieben
noch einige Zeit bei ihm, bis Samson
müde wurde. Satt, ohne lästige Leine
und in einer gemütlichen Umgebung
zu schlafen: Wann hatte Samson das
zum letzten Mal erlebt?
Eine traurige Hundeseele,
die Zeit braucht
Am nächsten Morgen schien sein Kampfgeist zurückgekehrt zu sein. Jedenfalls
wurden wir freudig begrüßt, und er genoss sichtlich die ungeteilte Aufmerksamkeit. Samson wird seitdem von unserer Tierärztin medizinisch betreut. Er erhält ausgewogenes Futter und ganz viel
Zuneigung! Schon nach kurzer Zeit hat
er an Gewicht zugelegt, wobei die Fütterung langsam erfolgen muss, um seinen
Körper nicht zusätzlich zu belasten.
Mittlerweile macht Samson einen fröhlichen, aufmerksamen Eindruck. Aus
dem einsamen Hund ist „unser Samson“ geworden, und wir glauben, dass
er das auch spürt. Es wird noch einige
Zeit dauern, bis aus diesem fast verhungerten, lieben Hund wieder ein stattlicher Rüde wird, es wird Zeit brauchen,
bis seine traurige Hundeseele geheilt ist.
Doch wir sind zuversichtlich, dass er es
schafft. Wir jedenfalls werden ihm den
Weg in ein schönes, liebevolles Zuhause
ebnen und Menschen suchen, die ihm
einen Teil seiner verlorenen Jahre zurückgeben werden.
Ihr ETN-Team
aus Bad Karlshafen
Magazin
Ein guter Start
ins Jahr des Kormorans:
Kormorane vor dem Abschuss gerettet!
Der geplante Abschuss vom Aussterben bedrohter Kormorane an
der Sieg ist bis auf Weiteres untersagt. Dies hat das Verwaltungsgericht Köln am 1. Oktober beschlossen.
Damit dürfen die Vögel im Jahr 2009
nicht mehr getötet werden, die tief
greifende Störung auch anderer Vogelarten wurde abgewendet. Der Europäische Tier- und Naturschutz e.V.
(ETN) hatte gemeinsam mit dem Komitee gegen den Vogelmord e.V. sowie
dem klagenden Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) in
NRW den Kampf gegen den geplanten
Abschuss der Tiere aufgenommen. Mit
Erfolg!
Begründung im Sinne
des Tierschutzes
Die Freude über den Beschluss des Gerichts ist groß. „Zunächst war die Klage
nur aufgrund eines ‘Formfehlers’ möglich, aber die Begründung des Gerichts
geht weit über die formellen Aspekte
hinaus. Damit steht der Abschuss des
Kormorans – zumindest in Naturschutzgebieten – in absehbarer Zukunft
generell auf dem Prüfstand“, freut sich
Dieter Ernst, ETN-Vorstandsmitglied.
Die Klage beim Verwaltungsgericht
Köln konnte nur durch den BUND
oder den NABU eingereicht werden, da
in Deutschland den Tierschutzverbänden immer noch kein Klagerecht eingeräumt wird. Diesbezügliche Forderungen des ETN und anderer Tierschutzorganisationen auf ein Verbandsklagerecht im Tierschutz scheiterten bislang
am politischen Willen. Aber es geht
auch in Zusammenarbeit – wie der aktuelle Fall zeigt.
Kormoran als Sündenbock
Jahrzehntelang gab es kaum noch Kormorane in Deutschland – das Ergebnis
intensiver Verfolgung durch Fischer
und Angler. Es ist unhaltbar, wenn der
Kormoran zum Prügelknaben für jahrzehntelange Verfehlungen beim Gewässer- und Fischschutz gemacht wird!
Erst nach konsequenten Schutzmaßnahmen hat sich der Bestand wieder
auf rund 24.000 Brutpaare erholt. Gemeinsam mit dem ETN-Partner „Project Blue Sea“ hat der ETN bereits
mehrfach gegen den Abschuss des Kormorans – auch in anderen Gebieten –
Beschwerde eingelegt. Hoffen wir, dass
dem Kormoran – dem „Vogel des Jahres 2010“ – nun endlich der notwendige Schutz zuteilwird.
Ihr ETN-Team
Der Kormoran wurde zum „Vogel des Jahres 2010“ ernannt.
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Respektiere
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Magazin
Martyrium der
Mondbären
beenden
ETN sponsert neues Bärenhaus in Vietnam
Am 14. Mai 2009 wurde im Mondbären-Rettungszentrum im vietnamesischen Tam-Dao-Park ein neues Bärendoppelhaus samt
Freigehege eingeweiht – ermöglicht durch den ETN. „Wir sind
über jeden Bären, der aus seinem Käfig auf den Gallefarmen befreit werden kann, überglücklich. Denn es ist ein unvorstellbares
Martyrium, das die Tiere erleiden müssen“, begründet ETN-Präsident Heinz Wiescher die Hilfe. Nach dem Sponsoring eines Bärendoppelhauses in Chengdu (China) im Jahr 2006 für insgesamt 48
Bären hatte sich der ETN im Frühjahr 2009 entschlossen, auch in
dem vietnamesischen Rettungszentrum von Animals Asia ein sogenanntes Double-Den, eine „doppelte Bärenunterkunft“, für
weitere 48 Mondbären zur Verfügung zu stellen.
Für die Mitarbeiter von Animals Asia,
die sich unermüdlich um die Befreiung
der Mondbären von den Gallefarmen
bemühen, ist es stets ein ganz besonderes Erlebnis, wenn gerettete Bären ihre
neuen Unterkünfte beziehen. Denn auf
den Gallefarmen hatten die Tiere keine
Möglichkeit, sich frei zu bewegen, sich
22
Respektiere
3/2009
zu strecken, zu laufen, mit anderen Bären zusammen zu sein, im Freien zu
schlafen, Gras unter ihren Tatzen zu
spüren oder einfach nur in der Sonne
zu dösen. Auf ihrem Weg zurück in die
„Freiheit“ wird der erste Gang auf Gras
im Freigehege das schönste Erlebnis –
für Bären und Zuschauer!
In den Freigehegen finden die Bären
u.a. Klettergerüste, Schaukeln und
Tunnel vor. Kurz: alles, was Bären zur
Beschäftigung anregt. Darüber hinaus
gibt es auch Wasserbecken, in denen
die Tiere schwimmen und spielen können, um wieder gesund zu werden –
Wassertherapie für Bären!
30 Bären haben ein neues Zuhause
Selbst der sintflutartige Regen, der sich
am Morgen der 14. Mai ergoss, konnte
die frohe Stimmung nicht dämpfen,
die sich zur offiziellen Eröffnung verbreitet hatte. Die Repräsentanten der
vietnamesischen Forstschutzbehörde
FDP und von Environmental Nature
Vietnam (ENV) sowie der Direktor der
Umweltpolizei waren bei der Eröffnung anwesend. Auch Vertreter des
Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten, MARD, Finanzen und Öffentliche Sicherheit waren gekommen,
ebenso wie Abgeordnete der Vinh Phuc
Provinzregierung und der Vorsitzende
des Tam-Dao-Distrikts.
Neugierig, glücklich und vorsichtig zugleich nahmen unter den Augen der
Politiker und Tierschützer die Bären
ihr neues Umfeld in Augenschein. Die
Bären brauchen stets etwas Zeit, um
sich an die neu gewonnene Freiheit zu
gewöhnen. Und so zogen sie es vor, sich
in ihre sicheren Unterkünfte zurückzuziehen. Doch die Erfahrung zeigt, dass
es nicht lange dauert, bis die Tiere herumtollen, spielen, auf Futtersuche und
schwimmen gehen. Insgesamt 30 Bären
haben bislang auf dem Gelände dieses
Rettungszentrums eine neue Heimat
gefunden – 200 sollen es am Ende sein.
Beschämend: Gallefarmen
Maggie Q, die international bekannte
Schauspielerin und Botschafterin der
Mondbärenrettung von Animals Asia
in Vietnam, sprach mit Leidenschaft
von ihrem Wunsch, mit der Regierung
zusammenzuarbeiten, um so die Rettung der noch immer in Gefangenschaft lebenden Bären voranzubringen.
In einem Videoclip, der sehr erfolgreich über eine TV-Station in ganz
Asien ausgestrahlt wurde, spricht sie
sich offen gegen die Praxis des Galleabzapfens aus und fordert ihre Landsleute auf, diese für ihre Heimat beschämende und völlig überflüssige Praxis
endlich zu beenden.
Liebe ETN-Freunde, mit Ihrer Unterstützung helfen Sie, dass Animals Asia
die vom Aussterben bedrohten Mondbären aus brutalen Farmen in China
und Vietnam retten und rehabilitieren
kann. Unser Ziel: die Haltung in Bärenfarmen in Asien endgültig zu beenden.
Bis dahin aber muss den gequälten Bären geholfen werden. Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!
Ihr AAF-Team
Maggie Q (l.) und Jill Robinson, Begründerin
von AAF, mit einem geretteten Welpen. Ihm
blieb das Leben in einer Gallefarm erspart!
Das großflächige Außengehege der Rettungsstation
in Tam Dao.
Das Bärenhaus in Tam Dao ist für Besucher
noch nicht geöffnet.
So sieht es aus – das Doppelbärenhaus
Nach Jahren des Leidens auf den Bärenfarmen leben die geretteten Mondbären von Animals Asia in Einrichtungen, die den natürlichen Bedürfnissen der Tiere entsprechen. Hier
befinden sie sich für den Rest ihres Lebens – Bären können bis zu 30 Jahre alt werden – sicher und geborgen in der Gesellschaft von Artgenossen.
Ein Doppelbärenhaus besitzt zwölf Bärenunterkünfte, in denen jeweils bis zu vier Bären
untergebracht sein können – was von ihrer Größe, aber auch von ihrem Charakter abhängt.
Die einzelnen Unterkünfte sind mit Schiebern verbunden, d.h. mehrere Unterkünfte können miteinander verbunden oder aber, je nach Bedarf, abgetrennt werden. Zwischen Unterkunft und dem angrenzenden, naturnahen Freigehege befindet sich ein sogenannter Integrationsbereich, in dem mehrere Bären zusammengebracht werden können, was besonders für neue Bären sehr wichtig ist.
Die Bärenunterkünfte müssen vielen Ansprüchen genügen – nicht nur was die Sicherheit
der Tiere (und natürlich auch der Pfleger) betrifft, sondern auch was das Bedürfnis der
Bären nach Geborgenheit und Bequemlichkeit angeht. So befinden sich in allen Bärenunterkünften Hängekörbe, in denen die Tiere kuscheln, dösen und schlafen können. Dazu
gibt es Stroh, mit dem die Bären spielen und ihr Ruhelager gemütlich herrichten können.
Rettung der Mondbären in Vietnam
Bärenfarmen sind in Vietnam verboten, trotzdem werden dort mehr als 4.000 Bären in
Gefangenschaft gehalten und wegen ihrer Galle gemolken. Bärengalle wird wegen ihrer
heilenden Eigenschaften noch immer in der traditionellen Medizin verwendet. Das Abzapfen der Galle ist eine grausame und unnötige Praxis, zumal es längst mehr als 50 pflanzliche und viele synthetische und kostengünstigere Alternativen gibt.
Bislang wurden 260 Bären in China und 30 in Vietnam gerettet. Das Rettungszentrum befindet sich in der Nähe von Hanoi, im Tam-Dao-Tal, in der Nähe des Nationalparks. Das
Zentrum rettet und rehabilitiert ehemalige Farmbären. Darüber hinaus dient es der Aufklärungsarbeit, leistet Forschungsarbeit über Bären und untersucht die negativen Auswirkungen der Herstellung und des Konsums von Gallenflüssigkeit.
Ziel ist es, das vietnamesische Rettungszentrum so auszubauen, dass künftig 200 aus illegalen Farmen konfiszierte Bären dort untergebracht werden können. Zugleich setzt Animals
Asia auf die Zusammenarbeit mit der Regierung, um die Farmen zu schließen.
Weitere Infos unter www.animalsasia.de oder über [email protected].
Beschämend: In solchen Käfigen fristen die Mondbären auf den Gallefarmen ihr Dasein.
3/2009
Respektiere
23
Hof Huppenhardt:
Zufluchtsort für
misshandelte Tiere
Sie alle haben ein grausames Schicksal erlitten, die Tiere von Hof
Huppenhardt. Und Woche für Woche finden weitere Tiere Aufnahme in der Zufluchtsstätte für kranke, alte, abgeschobene oder
misshandelte Tiere und solche – wie unsere bezaubernden Fohlen –,
die vor dem Schlachthaus gerettet wurden. Zwei Fälle haben uns in
den letzten Monaten ganz besonders beschäftigt.
Der Fall Wallimero: Am 7. Juli 2009 erreichte uns ein Anruf des Kreisveterinäramtes Rhein-Sieg-Kreis. Die Beschlagnahmung eines Wallachs stand
an, da sich die junge Eigentümerin
nicht mehr in der Lage sah, das Pferd zu
ernähren. Der ca. 24 Jahre alte Wallach
war in einem sehr schlechten Zustand:
völlig ausgezehrt, abgemagert und von
Magen-Darm-Würmern befallen. In der
ersten Zeit auf Huppenhardt bangten
wir alle um das Leben von Wallimero.
Sein Blick war leer, ging durch den Betrachter hindurch. Er nahm kaum noch
Anteil, selbst am besten Futter nicht.
Doch dann das Wunder: Wallimero
hatte sich entschieden: für das Leben!
Wallimero hat sich schon gut erholt!
Unser Lausbub gehört zu den geretteten Fohlen aus 2008. Er ist zwei
Jahre jung und wartet auf ein neues
Zuhause bei Pferdefreunden!
Auf Hof Huppenhardt wird der Wallach
nun sein Gnadenbrot bekommen.
Fall von grausamer Tierquälerei: Zwei
Kamerunschafe waren im Juni 2009
Opfer von jugendlichen Tierquälern
geworden. Die Jugendlichen hatten die
wehrlosen Tiere mit Baseballschlägern
traktiert, bis ihre Knochen zertrümmert waren. Eines der Schafe war durch
die Schläge auf den Kopf sogar erblindet. Doch die Tiere hatten überlebten –
schwer verletzt! Ihr Martyrium indes
sollte noch kein Ende nehmen: Ohne
medizinische Versorgung wurden sie
an einen Schäfer weitergereicht, der sie
zwar aufpäppelte, aber die Verletzun-
Unfassbar, dass Menschen sich an wehrlosen
Tieren vergehen!
Lausbub wartet immer noch!
gen nicht von einem Tierarzt behandeln ließ. Er tackerte die Wunden einfach zu! Warum er dies tat, hat er selbst
erzählt: Die Schafe waren trächtig! Er
wollte nur die Lämmer!
Drei Monate später, im August 2009:
Wir bekommen Zugriff und können
die Schafe zu uns holen und tierärztlich
behandeln lassen. Dass sie überlebt haben, gleicht einem Wunder. Ihre
Schmerzen müssen unvorstellbar gewesen sein. Erstaunlich auch, dass die
Tiere trotz des Leidensweges wieder
Kraft finden – und so folgt das blinde
Tier einfach seinem Artgenossen zur
Futterraufe und der Wassertränke.
Noch lange werden die Schafe medizinisch versorgt werden müssen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns mit einer
Patenschaft dabei unterstützen würden!
Ihr ETN-Team
24
Respektiere
3/2009
KINDERSEITE
Hallo liebe Kinder,
heute möchte ich euch etwas über Bären – speziell Mondbären
erzählen. Bären sind ganz tolle Tiere, aber das wisst ihr
bestimmt schon. Deshalb haben auch viele Kinder,
ja sogar Erwachsene, einen Teddybären. Echte Bären
sind natürlich keine Schmusetiere, sondern Wildtiere!
In der Bärenfamilie unterscheidet man acht
verschiedene Gattungen. Es gibt den Eisbär, Braunbär,
Schwarzbär, Pandabär, Asiatischen Schwarzbär (auch
Kragen- oder Mondbär genannt), Malaienbär, Brillenbär
und Lippenbär. Alle acht Bärenarten sehen anders aus
und sind unterschiedlich groß und schwer. Der größte und
stärkste Bär ist der Eisbär. Er ist 3,5 m groß und wiegt unglaubliche
650 kg, so viel wie zehn Menschen! Der Eisbär lebt in der Arktis.
Der Mondbär, von dem ich euch heute erzählen möchte, ist mittelgroß, ca. 1,60 m,
und wiegt zwischen 140 und 200 kg. Die Mondbären haben am Hals einen sichelförmigen weißen Kranz, der aussieht wie der Mond, wenn er ganz dünn ist.
Die Menschen nennen ihn deshalb liebevoll Mondbär. Er hat aber auch andere
Namen, wie Asiatischer Schwarzbär oder Kragenbär. Die Mondbären leben in Südund Ostasien. Die Menschen jagen und fangen die Mondbären. In China, Vietnam
und Korea werden die Bären dann auf Farmen in engen Käfigen eingesperrt.
Die sind so eng, dass sich die Bären nicht bewegen,
ja nicht einmal drehen können. Es gibt dort
richtige Bärenfarmen, in denen Bären so
wie bei uns Kühe zum Melken gehalten
werden. Statt Milch aus einem Euter
wollen die Menschen von den Bären
die Flüssigkeit aus ihrer Gallenblase
– einem Organ im Bauch. Um diese
Flüssigkeit – den Gallensaft – zu
zapfen, stecken die Menschen den
Bären ein Metallrohr in den Bauch.
Das tut sehr weh und ist grausam.
Ihr fragt euch nun sicherlich,
warum sie das tun …
3/2009
Respektiere
25
KINDERSEITE
Also, wenn ihr krank seid, geben eure Eltern
euch eine Medizin; vielleicht eine Tablette oder
ein Zäpfchen, damit ihr wieder gesund werdet.
Leider denken manche Menschen in Asien, dass
diese „normale“ Medizin nicht gut genug ist und
glauben, dass der Gallensaft von Mondbären
besser hilft. Sie machen zusätzlich aber auch
Wein aus dem Gallensaft, um ihn zu trinken.
Deshalb wurden die Mondbären eingefangen.
Vorher lebten sie glücklich in Wäldern, schliefen
auf Bäumen oder in Höhlen, gingen täglich auf die
Suche nach Insekten, Früchten und Honig. Dort
fühlten sie sich wohl. In den Käfigen sterben
viele: an Verletzungen, Krankheiten und Kummer.
Seit einigen Jahren helfen
Tierschützer den Bären
und befreien sie. Sie geben
den Bauern auf den Farmen
Geld, damit sie und ihre
Familien leben können.
Dafür unterschreiben die
Bauern einen Vertrag,
dass sie nie wieder Bären
einsperren und quälen. Die
befreiten Bären werden
danach von Tierärzten versorgt und wenn sie wieder gesund sind, was leider nicht alle
werden, dürfen sie in einer tollen Bärenrettungsstation leben. Dort können sie klettern,
laufen, spielen und baden. Noch sind nicht alle Bären befreit, aber ihr und eure Eltern
leisten eine wichtige Hilfe! Wie? Ihr unterstützt den ETN, der dadurch wieder den
Bären helfen kann. Der ETN macht das gemeinsam mit der Organisation „Animals Asia
Foundation“. Dafür danke ich euch und wünsche euch eine bärenstarke schöne Zeit!
Euer Willi
26
Respektiere
3/2009
KINDERSEITE
ACHTUNG:
Gewin
nnspie
el!!
Wer malt den schönsten
Bären?
An die Stifte, fertig, los!
Wir freuen uns auf eure
bärenstarken Bilder. Die
schönsten Bärenbilder
werden prämiert. Die
Gewinner erhalten ein
spannendes Lexikon als CD.
Ihr findet dort nicht nur
alles Wissenswerte rund
um die Tierwelt … Wenn
ihr ein bestimmtes Tier
anklickt, hört ihr z.B. auch
die jeweiligen Tierstimmen.
Also, schickt eure Bilder
bitte bis zum 21. Dezember
an folgende Adresse:
ETN-Redaktion
Elli Heß
Heidestr. 79
D-52146 Würselen
Bitte nicht vergessen:
Gebt die ETN-Mitgliedsnummer eures Papas oder
eurer Mama an.
Viell Spaß!
Euerr Willi
3/2009
Respektiere
27
Sea
Denmark
Strait
Murmansk
Tromsø
Unsere Einsatzgebiete in Europa
Kiruna
a
Norwegian Se
Sea
Reykjavík
ICELAND
AND
White Sea
Arctic
Arkhan
Arkhangel'sk
Circle
Luleå
ya
Der ETN e.V. setzt zahlreiche Projekte im Tier- und Naturschutzbereich um. Er ist zudem
Ouluein zuverlässiger und starker
NORWAY
A
Partner für nahezu 100 Vereine im In- und Ausland.
In Zusammenarbeit
mit dem ETN e.V. leisten unsere Partner europaweit anerkennenswerte Tierschutzarbeit. Sie setzen sich unter den schwierigsten Bedingungen für die Tiere vorLake
Ort
Umeå
å
Onega
ein. Ohne diese Tierschutzarbeit an der Basis würden viele Tierheime schlichtweg nicht
existieren,
blieben
AbertauFINLAND
sende Tórshavn
von Straßentieren unversorgt und unkastriert. Unzählige Tiere wären dem Tod geweiht.
Islands
Unsere Partner imFaroe
Inund
Ausland sind genauso wie wir als ETN
e.V. immer
für die Belange der Tiere da. Sollten Sie, liebe
SWEDEN
N
(DENMARK)
Tampere
ETN-Freunde, uns oder unsere Partner brauchen, scheuen Sie sich bitte nicht! Nehmen Sie
Kontakt auf! Wir helfen!
Tel.: 0 22 45/61 90-0SHETLAND
oder e-Mail: [email protected]. Die Kontaktdaten unserer Partner finden Sie auch unter www.etn-ev.de.
Bergen
ORKNEY
ISLANDS
Rockall
(U.K.)
Oslo
ALAND
ISLANDS
Stockholm
Stavanger
IRELAND
Leeds
Manchester
Liverpool
NETH.
Kaliningrad
Essen
Cologne
Leipzig
GERMANY
Frankfurt
am Main
Luxembourg
LUX.
Hrodna
Strasbourg
Lódz´
Wroclaw
TUNISIA
ALGERIA
Alegranza
Graciosa
Canar y Islands
(Spain)
Tenerife
Puerto de la Cruz
La Gomera
San Sebastian
de la Gomera
Valverde
Lanzarote
Arrecife
Santa Cruz
de Tenerife
Fuer tevetura
Las Palmas
▲ Pico del Teide
de Gran Canaria
12.198 ft.
(3.718 m)
Gran
Canaria
Puerto del Rosario
Peninsula de Jandia
Telde
73
El Hierro
0
0
28
Athens
Respektiere
3/2009
Rhodes
Scale 1: 19,500,000
Valletta
MALTA
Lambert Conformal Conic Projection,
standard parallels 40˚N and 56˚N
0
0
0
50 Miles
50 Kilometers
·Izmir
Ionian
Sea
Tunis
AT L A N T I C O C E A N
Santa Cruz
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S
Melilla Oran
Rabat
La Palma
Bursa 40
Thessaloníki
ALB.
Sicily
(SPAIN)
Los Lianos
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BULGARIA
Sofia
·Istanbul
Skopje
Aegean
GREECE Sea
Palermo
Algiers
Canary Islands
MOROCCO
Montenegro
Black
Sea
Varna
F.Y.R.O.M.
Cagliari
Mediterranean Sea
Casablanca
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Tirana
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Sea
Serbia
S
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(SPAIN)
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Podgorica
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Bucharest
Tyrrhenian
Sea
Sardinia
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VATICAN
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(U.K.)
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Adriatic
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ISLANDS
Gibraltar Málaga
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ROMANIA
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SPAIN
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Guernsey (U.K.)
Jersey (U.K.)
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60
300 Kilometers
20
300 Miles
Crete
Einladung zur
Mitgliederversammlung 2010
Tagungsort:
Lindner Sport & Aktiv Hotel Kranichhöhe, Bövingen 129, D-53804 Much
Tel.: 0 22 45 / 60 80
Samstag, den 13. März 2010, Beginn: 11.15 Uhr
Zeitpunkt:
Hinweis: Stimmberechtigt
sind nur die Mitglieder, die
den laufenden Beitrag entrichtet haben und sich mit
Mitglieds- und Personalausweis ausweisen können.
Vor Beginn, ab 10.30 Uhr, werden Kaffee und Gebäck angeboten.
In der Pause, von ca. 13.00–13.45 Uhr, wird im Foyer ein kleiner Imbiss gereicht.
Nach Beendigung der Versammlung (ca. 16 Uhr) laden wir zu Kaffee und
Kuchen auf unseren Tierschutzhof Huppenhardt in Much. Aus Gründen der kostengenauen Planung (Raumgröße und Imbissbestellung) wird um Anmeldung in der
ETN-Geschäftsstelle gebeten. Gern telefonisch, per e-Mail oder Fax.
Tagesordnung:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung zur Mitgliederversammlung
Bericht des Vorstandes über die Tätigkeit des Vereins
Rechenschaftsbericht des Vereins
Wahl der Delegierten: Vorschläge zur Wahl zum Delegierten müssen zusammen
mit der Erklärung, die Wahl anzunehmen, bis spätestens 13. Februar 2010
schriftlich beim Vorstand in Much vorliegen
Wahl eines Aufsichtsrates: Vorschläge zur Wahl zum Aufsichtsratsmitglied
müssen zusammen mit der Erklärung, die Wahl anzunehmen, bis spätestens
13. Februar 2010 schriftlich beim Vorstand in Much vorliegen
Verschiedenes
Der Vorstand ETN e.V.
So finden Sie uns ...
... über die A3, Abfahrt Lohmar, ca. 800 m in
Richtung Siegburg, dann auf der B56 nach
Much, weiter Richtung Overath, ca. 1 km
nach Ortsausfahrt Much rechts zum „Aktiv
Hotel Kranichhöhe“.
... über die A4, Abfahrt Overath/Much, auf der
B55 Richtung Much, 500 m nach Ortsschild
Bövingen links zum „Aktiv Hotel Kranichhöhe“.
... über die A4, Abfahrt Bielstein/Much,
über Drabenderhöhe auf der B56 nach Much,
weiter Richtung Overath, ca. 1 km nach
Ortsausfahrt Much rechts zum „Aktiv Hotel
Kranichhöhe“.
3/2009
Respektiere
29
Erfolgreiches
Stadttauben-Management
„Tiere suchen ein Zuhause“ berichtet über Aachener Projekt
Am Sonntag, 8. November 2009, stellte der WDR im Rahmen der
Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ das erfolgreiche Tauben-Management der Stadt Aachen vor. Der Europäische Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) und die Stadt setzen seit 1995 gemeinsam das mit
dem Tierschutzpreis des Landes NRW ausgezeichnete Modell zur
Bestandskontrolle der Stadttauben um.
Letzte Absprachen vor der Räumung.
Mit dem Hubwagen geht es hoch unter die Stahlträger.
Nach der Räumung kann die Vernetzung
angebracht werden.
30
Respektiere
3/2009
Bhf. Rothe Erde/Aachen: Eine Bahnbrücke; darunter eine stark befahrene vierspurige Straße. Passanten schlüpfen eilig
auf dem Bürgersteig unter der Brücke
durch. Sie weichen den Hinterlassenschaften der zahlreichen Tauben aus. Seit Generationen haben die Tauben – aus der
Not geboren – auf den Stahlträgern der
Brücke ihren Lebensraum. Fast täglich
fallen meist kleine Babytauben auf die
Straße und werden von Autos überrollt.
Szenen, die es nicht nur in Aachen, sondern in vielen Städten gibt. Wären es
junge Kätzchen oder Hundewelpen, die so
auf der Straße enden, wäre das Entsetzen
groß. Bei Tauben jedoch überwiegt meist
der Ärger über die Verschmutzung, die
Not der Tiere wird nicht gesehen.
Vermehrung verhindern
Solche Problemherde sind Stadt und
Tierschutz gleichermaßen ein Dorn im
Auge. „Die Vermehrung der Tauben muss
unbedingt verhindert, wilde Brutplätze
müssen tierschutzgerecht verschlossen
werden. Das Verschließen bzw. die Vergrämung als alleinige Maßnahme löst das
Problem jedoch nur punktuell. Deshalb
sollte man den Tieren zugleich einen alternativen – kontrollierten – Brutplatz in
Form eines Taubenschlages anbieten. Gelingt dies zeitgleich, ist der Erfolg vorpro-
grammiert“, weiß Elli Heß, ETN-Projektleiterin in Aachen.
Räumungsaktion vor
laufender Kamera
3. August 2009: Ein Hubwagen der STAWAG positioniert sich. Mit dabei die
Tierschützerin des ETN e.V. Rund 100
Taubeneier entnimmt Elli Heß den
Nestern – ein erster vorbereitender
Schritt, der die Taubenvermehrung verhindert. Dann der Tag der Räumung:
Früh um 4 Uhr wird die Straße gesperrt.
Ein Kamera-Team der WDR-Sendung
„Tiere suchen ein Zuhause“ bringt sich
in Position. Mit zwei Hubwagen und
einer Gruppe von Tierschützern des
ETN e.V. geht es los. Die Tauben – vor
allem die noch verbliebenen flugunfähigen Jungtiere – werden eingefangen
und in Obhut genommen. Im Vorfeld
der Maßnahme wurde in unmittelbarer
Nähe ein Taubenschlag errichtet, den
die Tiere dank des Futterangebots
schnell akzeptiert haben. Am Tag der
Räumung ist es dadurch ein Leichtes,
die Tiere vorübergehend – während der
Vernetzungsarbeiten – festzusetzen. So
lässt sich gewährleisten, dass kein Tier
zu Tode kommt und die Arbeiten zügig
erledigt werden können. Über das Fazit
der Aktion freuen sich alle Beteiligten:
Taubenelend unter
der Brücke.
Unsere Partner
„Kastrationsgutscheine“
wurden eingelöst
Erfolgreiches Projekt des ITV Grenzenlos in Südportugal
Die Vermehrung und Verschmutzung
haben ein Ende – und die Tiere im Taubenschlag ein neues geburtenkontrollierbares Zuhause.
Bundesweit erste hauptamtliche
Taubenwartin
Ein solches Konzept, das im Sinne der
Bürger, Kommunen und des Tierschutzes ist, kann auf Dauer nicht über ehrenamtliche Tierschützer gewährleistet
werden. Seit November 2008 beschäftigt die Stadt Aachen daher die bundesweit erste städtische Taubenwartin. Zu
ihren Aufgaben gehört die Betreuung
der Schläge, die Bearbeitung von Problemfällen in der Stadt, aber sie rückt
auch immer wieder zu Notfällen aus.
Bei ihrer Arbeit wird Gloria Bürgerhausen natürlich weiterhin durch die
seit Jahren ehrenamtlich tätigen Tierschützer unterstützt. Übrigens stammt
sie genau aus diesen Reihen.
Weitere Informationen zum Thema
Stadttauben finden Sie auf unserer
neuen Homepage unter www-etn-ev.de
Ihr ETN-Team
Es war eine ungewöhnliche Idee, und es hat funktioniert. Alle ausgegebenen Tierarzt-Gutscheine wurden eingelöst, 110 Hunde im Süden Portugals kastriert. Dazu unser Glückwunsch!
Das Kastrationsprojekt wurde im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung
im Rathaus von Aljezur bekannt gemacht und der Presse vorgestellt. Dabei
wurde symbolisch ein Scheck des ITV
Grenzenlos an den Verein AEZA (Associação Ecologista e Zoófila de Aljezur)
überreicht. Ziel der Aktion war es, die
Menschen vor Ort zur Kastration ihrer
Hunde zu bewegen. Hierzu konnten
Gutscheine bei Tierärzten eingelöst
werden. In Kooperation mit dem ETN
e.V. ist es uns gelungen, 110 Hunde im
Rahmen dieser dreimonatigen Kampagne
in Südportugal zu kastrieren. Respekt
und Anerkennung an die stolzen Portugiesen, die diese Hilfe angenommen
haben: 99 % Portugiesen und 1 % Holländer haben ihre Coupons (Kastrationsgutscheine) eingelöst.
Ein vielversprechender Erfolg für Südportugals
Hunde und auch für alle Tierschützer, die daran
mitgewirkt haben! Wir sagen Danke für die finanzielle Hilfe und Danke an alle Personen, die
aktiv beteiligt waren. Nicht vergessen werden wir
die gute Vorbereitung, Unterstützung und Begleitung von vielen Menschen des Partnervereins
AEZA. Fünf junge Tierärzte haben hervorragende
Arbeit geleistet und werden sie auch nach Einlösung des letzten offenen Gutscheins noch leisten,
vielen Dank dafür. Alle Amtstierärzte der beteiligten Städte haben zudem das Projekt unterstützt. Damit wird auch offiziell anerkannt, wie
wichtig die Kastration als Steuerungselement für
die Population von Haustieren ist.
In Sachen Tierschutz hat sich einiges in Südportugal bewegt, und wir als Projektleiterinnen werden dranbleiben, beobachten und berichten.
Ina Krause und Gerlinde Hartlmaier
Internationaler Tierschutzverein Grenzenlos e.V.
(www.itvgrenzenlos.de)
Überreichung
des Schecks an
Dr. Vasco Reis und
Armando Fraude
durch Ina Krause.
Der Innenbereich der Taubenschläge ist stets
gleich und funktional aufgebaut.
3/2009
Respektiere
31
Rettung für Löwenbaby Simba
APAN kämpft auch für die Freiheit exotischer Tiere
Simba darf sich glücklich schätzen. Als der kleine Löwe im Juni aus einem Zirkus in Girona befreit wurde, war er gerade einmal sechs Monate alt und körperlich wie seelisch in schlechter
Verfassung. Dem ETN-Partner APAN, bei dem Simba vorübergehend Aufnahme fand und der
sich vor allem auch um das Schicksal von Hunden und Katzen kümmert, ist es zu verdanken,
dass der Löwe nun in einem Wildreservat in Südafrika ein artgerechtes Leben führen darf. Exoten, da sind sich Tierschützer einig, gehören weder in private Haushalte noch in Zirkusbetriebe
oder in Zoos. Für diese Tiere bedeutet ein Leben in Gefangenschaft immer Quälerei.
Als Simba zu uns kam, war er für sein
Alter viel zu dünn und abgemagert. Also
haben wir ihn versucht aufzupäppeln,
was sich als nicht ganz einfach gestaltete.
Denn der Umgang mit Löwen gehört
nicht zu unserem Alltag. Während
Simba am Anfang nur zögerlich das Futter annahm, entwickelte er im Lauf der
Wochen einen derartigen Heißhunger,
dass er drohte, unseren kleinen Verein
finanziell zu ruinieren. Rund 450,– Euro
mussten wir pro Monat alleine für sein
Futter ausgeben: für Rindfleisch, Kaninchen und andere Löwen-Leckerbissen.
Auf ein Leben in Freiheit vorbereitet
Für uns war der Umgang eine echte
Herausforderung. Denn Simba versuchte mit uns zu spielen und übte sich
zudem in Brüllen, was sein gutes Lö32
Respektiere
3/2009
wen-Recht war, uns jedoch zunehmend Respekt einflößte. An Katzen,
Hunde, Affen und andere Kleintiere
sind unsere Mitarbeiter gewöhnt, doch
als „Löweneltern“ hatten wir bislang
kaum Erfahrung. Zumal Simba von
Tag zu Tag stärker wurde und einem
mit seinen Krallen – ohne es zu wollen
– richtig wehtun konnte. Heute sind
wir stolz darauf, ihm mit viel Liebe,
gutem Willen und Sachkenntnis den
Sprung in ein neues Leben ermöglicht
zu haben. Dazu gehörte auch, den
Kontakt zum Menschen auf das Notwendigste zu reduzieren, um ihn so auf
ein Leben in Freiheit vorzubereiten
und seine natürlichen Instinkte zum
Überleben zu sensibilisieren.
Nicht viele Artgenossen haben so viel
Glück wie Simba. Die Zahl der Rück-
Auswilderungen in Afrika ist leider
sehr klein. Die meisten Tiere sterben
vorher oder werden von ihren „Besitzern“ schlicht und einfach entsorgt.
Manche enden im Zirkus, wo sie das
Publikum unterhalten sollen – dabei
sind ihre andressierten Verhaltensweisen unter Qualen „erlernt“ worden und
haben mit dem natürlichen Verhalten
der Tiere rein gar nichts zu tun.
Schäden an Körper und Seele
Simba war nicht der erste Exot, der bei
APAN Hilfe und Unterstützung fand.
Denn beim Bau unseres Tierheimes in
Òdena wurde vorsorglich ein Bereich
für „exotische Tiere“ eingeplant. Manche unserer Schützlinge wurden einfach
abgegeben, ausgesetzt oder konfisziert,
nachdem sie illegal importiert worden
Unsere Partner
waren. Andere wurden aus schlechter
Haltung bzw. aus den Händen von Tierquälern befreit. Darunter waren Affen,
Papageien, Frettchen und Pelztiere. Da
die Naturschutzbehörde über den Umgang mit Exoten befindet, bleiben die
Tiere nicht auf Dauer bei uns. Gemeinsam mit niederländischen Exotenstationen werden geeignete Lebensräume
für unsere Schützlinge gesucht. Das
Ziel: die Tiere nach Möglichkeit in ihre
Heimatländer zurückzubringen, sei es
in Europa, Afrika, Amerika oder anderswo. Alternativ bemühen wir uns,
sie in Naturreservaten oder spezialisierten Tierheimen unterzubringen.
Verantwortungslos und brutal …
Der Markt für exotische Tiere ist sehr
groß. Solange damit viel Geld verdient
werden kann, ist eine Besserung kaum
in Sicht. Verantwortungslosigkeit und
Brutalität kennzeichnet dabei nur zu
oft den Umgang mit exotischen Tieren,
wie der Fall eines kleinen Äffchens beweist, das seit Längerem bei uns lebt.
Das Tier wurde von seinem Besitzer 23
Jahre in einem Vogelkäfig gehalten, in
dem es sich nicht einmal aufrichten
konnte. Als das Äffchen zu uns kam,
war es kaum möglich, es in eine aufrechte Haltung zu bekommen. Mit viel
Geduld haben wir das Tier körperlich
sowie psychisch therapiert und resozialisiert, d.h. vorsichtig an seine Artgenossen gewöhnt. Heute führt Coco
endlich ein glückliches Leben.
Boykottieren Sie Zoos und
Zirkusse mit Wildtieren!
APAN lehnt es prinzipiell ab, dass exotische Tiere in Zoos oder Zirkusbetrieben gehalten werden. Diese Tiere gehören nicht in Gefangenschaft, sondern
in die ursprüngliche freie Wildbahn.
Deshalb hier eine Bitte: Besuchen Sie
keinen Zirkus, in dem wilde Tiere gezeigt werden. Boykottieren Sie Zoos, in
denen Tiere, nur um die Schaulust zu
befriedigen, in qualvoller Enge leben
müssen. Dies ist der einzige Weg das
Elend der Tiere zu beenden. Ein Elend,
das auch Simba drohte. Ihm jedenfalls
wünschen wir alles Gute für sein neues
Leben in Südafrika, dem Ort, aus dem
seine Familie hätte nie gestohlen werden dürfen.
Das Tierheim von APAN und seine Bewohner
Unser Tierheim, 10 km von Igualada
und 60 km von Barcelona entfernt,
wurde auf einem 4,5 ha großen
Grundstück auf einer Anhöhe errichtet und ist komplett umzäunt. Die Anlage, in der sich die Tiere sichtlich
wohlfühlen, befindet sich inmitten einer schönen, ländlichen Umgebung
mit Oliven- und Mandelbäumen sowie
Kiefernbestand. Zurzeit beherbergen
wir: 96 Hunde, 65 Katzen, 1 Lamm,
2 Vietnamesische Schweine, 2 Kaninchen, 2 Gänse, 1 Löwen, 1 Nasenbär
(Coati), 1 Myhna, 3 Papageien, 2 Titi
(Affen), 1 Eichhörnchen, 11 Affen
(Macaca Silvana) und 1 Cercopitecus
(Affe).
Es wurden fünf Freilaufzwinger gebaut,
die zwischen 250 und 450 m² groß sind
und in denen die Hunde im Schatten
der Mandelbäume spielen können. Das
Katzengehege befindet sich in einem
umzäunten, ca. 750 m² großen Gelände
mit Sträuchern, Pinien und einem isolierten Holzhaus. In unserer „Tierarztpraxis“ leisten wir Erste Hilfe und
bringen die Tiere unter, die sich nach
einer OP erholen müssen.
Viele unserer Schützlinge sind zu vermitteln. Bitte rufen Sie uns an!
Kontakt: Carretera C-37.KM 71,5
Cal Mestre Vilavell
E-08711 Òdena – Barcelona
Tel.: 00 34/6 99 41 00 47
(werktags 10–13.30 Uhr)
e-Mail: [email protected]
www.protectora-apan.com
Ihre Núria Ferrer, APAN
3/2009
Respektiere
33
Unsere Partner
Seehunde brauchen Schutz
Der ETN unterstützt die Seehundstation Friedrichskoog e.V.
Plötzlich taucht ein runder Kopf mit großen Augen und langen Barthaaren auf, mustert
die Spaziergänger am Strand interessiert, holt noch ein paar Mal Luft und taucht rasch
wieder in den Priel ab. Meist bemerken die Menschen die Tiere gar nicht, dabei sind sie
längst wieder heimisch an der deutschen Nordseeküste. Denn ihr Bestand hat sich nach
dem letzten Seehundsterben 2002 erfreulicherweise erholen können.
Im Jahr 2009 konnten so viele Tiere wie
nie zuvor gezählt werden: Über 20.000
Seehunde tummeln sich im Wattenmeer zwischen den Niederlanden und
Dänemark. Noch in den 1970er-Jahren
waren Seehunde mit einer Populati-
onsgröße von ca. 2.000 Tieren (1975)
vom Aussterben bedroht. Doch längst
sind sie die Sympathieträger des Nationalparks
Schleswig-Holsteinisches
Wattenmeer, der seit Juni 2009 zum
UNESCO Weltnaturerbe gehört.
Hilfe für verlassene und
kranke Seehundkinder
Der neue ETN-Partner, die Seehundstation Friedrichskoog e.V., widmet
sich dem Schutz dieser faszinierenden
Tiere und ihres Lebensraumes. Dazu
Mareike und Nemirseta
fühlen sich in der Station wohl.
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zählen Aufzucht der Tiere, Informationsarbeit und die Forschung rund um
die heimischen Meeressäuger. Die Seehundstation Friedrichskoog e.V. ist zudem gemäß internationalem Seehundabkommen die einzig autorisierte Aufnahmestelle für verlassen oder erkrankt aufgefundene Robben in
Schleswig-Holstein.
Jungtiere, die während der Säugezeit
dauerhaft den Kontakt zur Mutter verlieren, werden Heuler genannt. Natürliche Ursachen wie Sommerstürme,
Krankheit oder Tod der Mutter und
menschliche Einflüsse wie Störungen
an den Wurfplätzen können eine solche
Trennung bewirken.
Verlassene, überlebensfähige Jungtiere
werden von den zuständigen, vom
Land Schleswig-Holstein beauftragten
Seehundjägern geborgen und in der
Station mit wenig Kontakt zu Menschen aufgezogen. Der Aufzuchtbereich
ist für Besucher aus diesem Grund
nicht zugänglich. Videokameras, die
Fenster des Informationszentrums und
der Aussichtsturm ermöglichen jedoch
eine störungsfreie Beobachtung der
Heuler. Nach zwei bis drei Monaten
können die Jungtiere im Spätsommer,
wenn sie ein Gewicht von mindestens
25 kg erreicht haben, wieder in die
Freiheit des Wattenmeeres entlassen
werden. Da die Heuler bis dahin jedoch
enorm viel Fisch verspeist haben müssen, ist die Seehundstation Friedrichskoog sehr dankbar für die monatliche
Futterspende des ETN e.V.
Wenn die Auswilderung
nicht möglich ist
Doch längst nicht alle Tiere können
wieder ausgewildert werden. Deshalb
lebt eine gemischte Gruppe von sechs
Seehunden und zwei Kegelrobben dauerhaft in der Seehundstation Friedrichskoog e.V. In einem naturnah gestalteten Beckensystem stehen den Tieren insgesamt 800 m³ Nordseewasser
zur Verfügung. An zwei Unterwasserbereichen können die Robben beim
Schwimmen, Tauchen oder Schlafen
beobachtet werden.
Deern ist mit 24 Jahren die älteste Seehunddame und konnte nach der Aufzucht aus gesundheitlichen Gründen,
ebenso wie Lümmel (22), nicht ausgewildert werden. Auch Mareike (7) und
Kirsa (5), die Jüngste, wurden als Heuler
in die Station gebracht und hätten ohne
dauerhafte medizinische Versorgung
keine Überlebenschance. Lilli (6) und
Hein (12) wurden in Gefangenschaft geboren und dürfen daher nicht in den
Wildbestand entlassen werden. Die beiden Kegelrobben stammen aus dem litauischen Meeresmuseum in Klaipeda.
Juris (4) wurde dort geboren und Nemirseta (4) als wenige Wochen altes Jungtier
geschwächt an der Küste gefunden. Da
sie nicht selbstständig fraß, konnte sie
nicht wieder ausgewildert werden.
Tierschutz und Forschung
In unserer Seehundstation gelingt es
mit Hilfe von Lümmel, Lilli & Co.
leicht, etwas über Körperform, Fortbewegung oder die besonderen Leistungen der Tiere zu erfahren und Verständnis für die Bedürfnisse der Robben und
entsprechende Schutzkonzepte zu entwickeln. Das Informationszentrum
„Seehund“ bietet neben den Infos auch
Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden.
Im Jahr 2010 wird die derzeit im Bau
befindliche Erlebnisausstellung „Robben der Welt“ eröffnet und das Umweltbildungsprogramm ergänzen.
Seehunde sind im Wattenmeer trotz
aller Schutzmaßnahmen Gefahren
ausgesetzt, für die wir Menschen verantwortlich sind: immer noch werden
die Seehunde durch Wattwanderer,
Schiffs- und Flugverkehr an ihren Ruheplätzen gestört. Auch Müll und
Treibnetze, die in die Nordsee gelangen, können für den Seehund lebensgefährlich werden. Nur ein umfassender Schutz des gesamten Lebensraums
kann dauerhaft den Bestand und das
Überleben des Seehundes sichern –
hierfür arbeitet der ETN-Partner Seehundstation Friedrichskoog e.V.!
Die Seehundstation ist ganzjährig geöffnet.
Weitere Informationen, Öffnungsund Fütterungszeiten finden Sie unter:
www.Seehundstation-Friedrichskoog.de
Kontakt:
Seehundstation Friedrichskoog e.V.
An der Seeschleuse 4
25718 Friedrichskoog
Tel.: 0 48 54/13 72
Fax: 0 48 54/92 31
Dipl. Biol. Tanja Rosenberger
H ELFEN S IE
UNS , DAMIT WIR DEN
T IEREN
HELFEN KÖNNEN !
Wenn jeder Tierfreund mit seiner Überzeugungskraft und seiner Liebe zu den Tieren nur einen weiteren Menschen für den Tierschutz gewinnen könnte, würde dies unzählige Leben
retten können. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit! Anträge für neue Mitglieder oder auch
Überweisungsträger für Spenden finden Sie im hinteren Heftteil oder unter www.etn-ev.de.
„Das Wenige, was du tun kannst, ist viel –
wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst
von einem Wesen nimmst.“ (Albert Schweitzer)
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„Man kann nicht
alle Hunde auf
der Welt glücklich
machen, aber drei
oder vier pro Tag“
Zeit zum Kuscheln:
Svenja und „Junior“.
Arbeitseinsatz in Spanien bei APAP-Tossa
Es gibt sie zum Glück: junge Menschen, denen das traurige Schicksal vieler Tiere nicht egal ist.
Mitleid alleine reicht jedoch nicht. Wer etwas verändern möchte, der muss aktiv werden. So
wie die 17-jährige Svenja Quecke und ihre Freundin Anika, die sich auf den Weg nach Spanien
gemacht haben, um im Tierheim von APAP-Tossa mit anzupacken. Eine Reise, die die beiden
jungen Mädchen geprägt hat – und die zur Nachahmung dringend empfohlen wird.
Natürlich liebe ich meinen Hund und
meine beiden Katzen. Und es tut mir
im Herzen weh, dass ich von anderen
Tieren weiß, denen es um einiges
schlechter geht als meinen eigenen
Fellnasen. Um zu helfen, habe ich deshalb viel versucht: Tierheimbesuche,
Homepagearbeit, Mithilfe bei Tierschutzorganisationen. Aber ständig
blieb da dieser Gedanke: Das soll alles
sein? Mehr kann ich nicht tun? Also
suchte ich nach neuen Hilfsoptionen.
Vor allem das Schicksal der Straßenhunde am Mittelmeer ließ mich nicht
mehr los. Hier wollte ich selbst etwas
in Gang setzen. Arbeit im Dreck?
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Gerne, wenn es nötig ist! Traurige Bilder? Natürlich, ich kenne die Wahrheit! Kräftezehrende Aufgaben? Ich
tue, was ich kann!
Zwei Tage später im Bus
nach Spanien
Und so stieß ich bei meiner Internetrecherche auf die Organisation APAPTossa (www.APAP-Tossa.de), die Hilfskräfte für ihr Tierheim suchte. „Das ist
es!“, habe ich mir gedacht und Daniela,
der deutschen Ansprechpartnerin der
Organisation, eine Mail geschickt. Sie
antwortete nur Minuten später sehr
freundlich und erfreut über mein Inte-
resse. Ich merkte sofort, dass das Wohl
der Tiere hier eindeutig im Mittelpunkt
steht und dass man wirklich dankbar
ist für jede helfende Hand. Nachdem
mir das Tierheim so sympathisch begegnet war, fragte ich spontan meine
tierliebe Freundin Anika, ob sie Lust
hätte, mit mir einen Arbeitseinsatz in
Spanien anzutreten. Sie war sofort begeistert.
Wir buchten schon zwei Tage nach unserem Entschluss eine Busreise und los
ging es. Meine Güte, war ich aufgeregt!
Als wir am 28. Juni 2009 in Tossa ankamen, konnten wir es kaum erwarten,
ins Tierheim zu gelangen.
Welpen brauchen Geborgenheit.
Nette Menschen und eine
große Hundeschar
Kaum hatten wir die riesige Residenz
von APAP betreten, stürmte eine Schar
Hunde auf uns zu, aus den Zwingern
schallte Gebell – alle wollten gestreichelt und geknuddelt werden. Diesen
Gefallen erfüllten wir unseren felligen
Freunden gern. Danach begannen wir
auch schon mit der Arbeit. Nachdem
wir uns mit Isabel und Michel, den
Tierheimleitern, und Kim, der Mitarbeiterin, bekannt gemacht hatten –
durchweg sympathische und tierliebe
engagierte Menschen –, zeigte man uns
unsere Aufgabenbereiche: Katzennäpfe
sauber wischen, Futtermischungen zubereiten, Näpfe füllen … Die wichtigste
Ansprechpartnerin für uns war Kim, da
wir mit ihr Englisch sprechen konnten,
was uns leichter fiel als Spanisch. Ich
rechne es ihr hoch an, dass sie uns nicht
aufgrund unseres Alters mit Samthandschuhen anfasste, sondern uns auch
verantwortungsvolle, harte Arbeit übertrug: Hundekot beseitigen, Hunde baden, bürsten und Halsbänder anlegen,
Zäune reparieren, Zecken entfernen,
Flohmittel ins Fell reiben, Wasserbottiche schrubben und neu auffüllen ...
„Ich tue mein Möglichstes
und helfe“
Es war schweißtreibend, anstrengend,
schmerzhaft und traurig – aber auch
supertoll! Die Erfahrungen, die ich
während des Arbeitseinsatzes gesammelt habe, sind unglaublich wichtig für
mich. Ich habe viel über Hunde und
Liebe für Langzeitinsassin Luzy.
Katzen, ihre Lebensumstände in der
Mittelmeerregion, über die dort arbeitenden Menschen und vor allem über
mich selbst gelernt. Besonders der Besuch in der Perrera Tossa hat Spuren
hinterlassen. So viele Schicksale, so
viele Bilder, die mich berührten: ein
Galgo, übersät mit Narben, ein Jagdhundmischling, dem die Ohren abgeschnitten worden waren, ein Dackel
mit einer Bissverletzung am Rücken,
aus der das Wundwasser suppte, ein
Basset mit faustgroßen Geschwüren …
Und trotzdem hat es nie Tränen gegeben, weil ich wusste: Ich tue etwas, ich
tue mein Möglichstes und helfe. Dieses
Gefühl, etwas bewegt zu haben, und
zahlreiche wertvolle Erfahrungen
nehme ich aus meinem Arbeitseinsatz
in Tossa mit nach Hause.
Ich empfehle jedem, der Hunde liebt
und ihr Leid vermindern will, die Mitarbeit im Tierheim bei APAP. Auch
junge Menschen – Schüler wie Anika
und ich – sind dort willkommen und
können etwas bewegen. Man kann
nicht alle Hunde auf der Welt glücklich
machen, das habe ich gelernt, aber zumindest drei oder vier pro Tag.
Eure
Svenja Quecke
Svenja und Anika.
Vereinskalender der Tierhilfe Rödental
Auch in diesem Jahr gibt es wieder schöne handgefertigte Kalender mit unseren Tieren. Sie haben dieses Jahr drei Themen
zur Auswahl: Unsere „HUNDE“, unsere „KATZEN“ und unsere „GLÜCKSPILZE“ standen Modell für den Kalender
2010. Unterstützen Sie uns mit dem Kauf eines Kalenders.
Der Erlös kommt ausschließlich unseren Tieren zugute.
Die Kalender enthalten zwölf Monatsblätter und können für
nur 10,– Euro zzgl. 1,– Euro Versand bei uns bestellt werden.
Bestellung:
Telefonisch: 01 51/54 41 29 92
Per Internet: www.tierhilfe-roedental.de
Per Email: [email protected]
Per Post: Tierhilfe Rödental e.V.,
Einberger Str. 30, 96472 Rödental
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Norwegen
und die Folgen der Ölpest
Dritter Einsatz des Rettungsteams von „Project Blue Sea“
Am 31. Juli lief der unter panamaischer Flagge registrierte Frachter „MV Full City“ während eines Sturms ca. 3 km vor dem Ort Langesund auf harten Felsboden auf. Dabei ergossen sich mehr als 700.000 l Schweröl ins Meer und verschmutzten die malerische
südnorwegische Skagerrak-Küste auf über 40 km Länge. Neben der fragilen Natur wurden auch unzählige Seevögel Opfer des klebrigen und zähflüssigen Öls.
Ein Expertenteam des ETN-Partners
„Project Blue Sea“ war seit dem 2. August vor Ort und rettete während der
sechs Wochen andauernden Kampagne
vielen Vögeln das Leben. Teamleiterin
Tanja Regmann: „Dies war bereits unser dritter Katastropheneinsatz in Norwegen. 2006 gab es in Fredrikstad bei
einer Pipeline ein Leck und Öl lief in
den Fluss Glomma. Ein Jahr später
brach vor der Insel Fedje in der Nähe
von Bergen der Frachter „MS Server“
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auseinander und sein Betriebsöl kontaminierte zahlreiche Tiere.“
Viele Vögel sterben unbemerkt
Die norwegische Regierung sicherte
nun bei der jüngsten Havarie schnelle,
unbürokratische Hilfe zu und stellte
umfangreiches Equipment zum Aufbau
eines temporären Rehabilitationszentrums zur Verfügung. Umweltminister
Erik Solheim besuchte die Station persönlich und machte sich ein Bild von
der Arbeit zur Rettung der Vögel. Da
die Küste in der Region Telemark fast
ausschließlich aus scharfkantigem und
rutschigem Fels besteht, war eine Bergung der Ölopfer alles andere als einfach. Zahlreiche Anwohner aus Langesund und Umgebung meldeten sich
ebenfalls freiwillig, um tatkräftig bei
der Säuberung der Küste, aber auch in
der Tierrettungsstation zu helfen.
„Leider kann im Rahmen einer Ölpest
nur ein Bruchteil der betroffenen Vögel
Foto © Kystverket
Unsere Partner
Der havarierte Frachter „MV Full City“: Norwegens Südküste ist auf über
40 km Länge mit Schweröl kontaminiert, Tausende Seevögel fanden den Tod.
lebend geborgen und gerettet werden“,
so Tanja Regmann. „Ein Großteil stirbt
unbemerkt auf See. Daher ist es auch
schwierig, eine genaue Zahl der verölten Tiere zu nennen.“ Mitarbeiter der
Norsk Ornitologisk Forening zählten
2.173 verölte Vögel von insgesamt 40
verschiedenen Arten.
Jede Minute zählt
Am häufigsten betroffen waren Eiderenten. Diese scheuen Seeenten flüchten
direkt ins Wasser, wenn man sich ihnen
nähert. Und dies ist gerade das Fatale.
Wenn das Gefieder mit Öl verklebt ist,
wird es wasserdurchlässig und der Vogel kühlt aus. Folglich gelangen viele
Tiere mit einer starken Unterkühlung
in die Station. Tanja Regmann: „Je
schneller ein verölter Vogel einer professionellen Rehabilitation zugeführt
werden kann, umso größer ist seine
Überlebenschance. Man beginnt damit,
durch die Zugabe von Elektrolyten, Vitamin- und Eisenpräparaten das Tier
zu stabilisieren und für die weitere Rehabilitationsphase fit zu bekommen.
Denn nur ein Tier mit optimalen Blutwerten und einem angemessenen Gewicht wird von uns gewaschen.“
Lob für die Tierschützer kam u.a. von
der bekannten Fernsehjournalistin und
Tierliebhaberin Diana Eichhorn, die
sich angesichts des Unglücks sehr betroffen zeigte: „Es stimmt mich mehr
als traurig, Fotos der ölverschmierten
Tiere und der geschundenen Natur anzusehen. Deprimierend und unbegreiflich finde ich zudem, dass auch der
Einsatz altersschwacher Tank- und
Frachtschiffe, die jederzeit verunglücken können, noch immer billigend in
Kauf genommen wird. Wir können den
ehrenamtlichen Rettern von Project
Blue Sea gar nicht genug danken! Ohne
sie wären solche Katastrophen noch
katastrophaler.“
Die zerklüftete Küste erschwert die Suche nach verölten Vögeln.
Durch die Schuld der Menschen
in Not geraten
Während der Betrieb in der Rettungsstation auf vollen Touren lief, waren
Bergungsspezialisten damit beschäftigt, den auf Grund liegenden Havaristen zu sichern und ihn dann in einen
sicheren Hafen zu schleppen. Dies ist
bei einem Schiff von 170 m Länge und
einem Gewicht von etwa 30 000 t nicht
ganz einfach.
Schätzungen zufolge belaufen sich die
Kosten für den gesamten Reinigungseinsatz der Küste auf rund 60 Mio.
Euro. Tierschützern wird oftmals vorgehalten, dass sich die Rettung der ölverklebten Tiere nicht lohne, da dies
viel zu teuer sei. „In der Tat liegen die
Kosten in der Regel bei einigen Hundert Euro pro Vogel. Wir sehen es jedoch als unsere Pflicht an, den Tieren
zu helfen, da sie schließlich durch das
Verschulden der Menschen in diese Situation geraten sind“, so Tanja Regmann. Und fügt hinzu: „In vielen Ländern ist die Ölvogelrehabilitation nicht
nur selbstverständlich, sondern unter
Berücksichtigung des Tierschutzrechts
sogar Pflicht. Bei dieser Kampagne in
Langesund konnten wir annährend 100
Seevögeln ein zweites Leben schenken
…“ Über ihren Einsatz in Norwegen
berichtete Tanja Regmann auch im
Rahmen einer Fachkonferenz im estländischen Tallinn.
Im Namen des Teams von „Project Blue
Sea“ möchte ich mich an dieser Stelle
nochmals herzlich bei Ihnen und dem
ETN bedanken. Durch den ETN konnten wir in den vergangenen Jahren unser Equipment aufstocken, um damit
den verölten Tieren noch professioneller helfen zu können.
Sascha Regmann,
„Project Blue Sea“
Weitere Infos bei
Project Blue Sea e.V.
Postfach 150115
44613 Herne
Tel.: 0 23 23/96 40 96 0
Email: [email protected]
www.projectbluesea.de
Schnelle Hilfe ist entscheidend für das Überleben der Tiere.
Vom Öl gereinigt, geht es nach einer Erholungsphase
wieder in die Freiheit.
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Ausgesetzt in den Straßen Moskaus
Swetlana, der Engel der Straßentiere
Die wirtschaftliche Krise in Russland trifft nicht nur die Menschen,
sondern auch die Haustiere hart. Die Zahl der Arbeitslosen steigt,
zugleich haben die Preise für Lebensmittel, Medikamente, Haushaltswaren und Mieten stark angezogen. Die traurige Folge: Immer mehr ausgesetzte Tiere irren durch die Straßen Moskaus.
Nach offiziellen Schätzungen sind es mehr als 25.000 Tiere, und
ihre Zahl wächst täglich.
Für ihn kam die Rettung
durch Swetlana in
letzter Minute.
Von hungrigen
h
i
Hunden ist die Rede, die
alten Menschen Einkaufstüten aus den
Händen reißen, von Tieren, die geschlagen worden sind und nun aggressiv reagieren. Inzwischen ist die Regierung
gezwungen, das Problem anzugehen.
Sie plant zurzeit den Bau von 17 Tierheimen. Doch in der Öffentlichkeit gibt
es scharfe Kritik an diesem Vorhaben.
Tierheim oder Tötungsstation?
Nicht wenige Tierliebhaber erinnern
sich daran, dass vor noch nicht allzu
langer Zeit Straßentiere gefangen und
dann brutal getötet wurden. Die geplanten Tierheime, so ihre Vermutung,
würden de facto Tötungsstationen werden. Andere geben zu bedenken, dass
die Lebensbedingungen der Tiere in
diesen Heimen schlechter sein werden
als auf der Straße. Die Tiere würden
dort wie in einer Sardinendose zusammengepfercht, schlecht gefüttert und
schlecht behandelt werden.
Diese Kritik wird von offizieller Stelle
zurückgewiesen. So hieß es aus dem
Büro des Moskauer Bürgermeisters, dass
in jedem zukünftigen Obdach für Tiere
ein Mitarbeiter die Verantwortung für
zehn Schützlinge tragen und sich um die
Geschöpfe kümmern werde. Tiere, die
nach sechs Monaten kein neues Herrchen oder Frauchen gefunden hätten,
würden jedoch eingeschläfert.
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Swetlana, die Retterin
der Straßentiere
Swetlana Bodundva, eine Tierliebhaberin und Tierschützerin, wendet sich aus
einem anderen Grund gegen den Plan
der Regierung. Denn, so ihr Argument,
in den Tierheimen hätten die Tiere
kaum Chancen, adoptiert zu werden.
Nach ihrer Erfahrung finden Straßentiere leichter ein Zuhause als Tiere, die
in einem Tierheim leben. Während der
letzten Jahre hat Swetlana viele obdachlose Tiere zu sich nach Hause geholt
und durch Mund-zu-Mund-Propaganda in neue Familien vermittelt. Stets
blieb sie in Kontakt mit den neuen Besitzern, um sicherzugehen, dass es den
Tieren gut geht. Bei Schwierigkeiten
haben die „Adoptiveltern“ das Recht,
das Tier zurückzubringen.
Erfolg durch private Vermittlung
Mittlerweile hat Swetlana ein Team von
Freiwilligen gebildet, das per Internet,
durch Inserate in Zeitungen und mit
Flugblättern Familien für ausgesetzte
Tiere sucht. Bis eine Familie gefunden
ist, bekommen die Tiere bei ihnen eine
vorübergehende Bleibe. Sofern eine Familie nicht genug Geld für Futter und
Tierarztrechnungen aufbringen kann,
wird eine Spende des ETN verwendet.
Und Swetlana hat durchaus Erfolg mit
ihrem Konzept: Vor Kurzem wurde eine
Hündin mit ihren acht Welpen in einem Keller gefunden. Jedes Tier wurde
vermittelt! Ein anderer Fall: Swetlana
wurde zu einem Hund gerufen, der auf
der Straße in einer Blutlache lag, nachdem ein ängstlicher Mann versucht
hatte, ihn mit Steinen zu erschlagen.
Nachdem sie ihn zwei Wochen lang gesund gepflegt hatte, schenkte sie das
Tier einer Familie, deren Hund gerade
gestorben war.
Swetlana und ihr Team bedanken sich
ganz herzlich für die Hilfe durch den
ETN. Eine Hilfe, die in Moskau viele
Leben rettet!
Olga Kowalenko und Julia Nikitina,
„Tür zu Tür e.V.“, Moskau
Swetlana Bodundva – der Engel der
Straßentiere.
Tiere suchen
Die Tiere im Süden und Osten Europas haben in den
eigenen Ländern kaum eine Chance auf ein neues
Zuhause, obwohl sich gerade diese Tiere durch ihren absolut liebenswerten und sozialen Charakter
auszeichnen. Für viele ist der einzige Ausweg aus dem Elend die Reise nach Deutschland, wo ihnen
tierliebe Menschen eine neue Zukunft bieten. Es gibt aber auch immer wieder Tiere, die sehr schwer
vermittelbar sind und daher bei unseren Partnern auf Dauer eine neue Heimat gefunden haben.
ein Zuhause
Mit einer Patenschaft können SIE schon für wenige
Euro im Monat einem Tier ein sicheres Leben ermöglichen. Sie können „Ihr“ Patentier natürlich auch besuchen. Jedes Tierheim freut sich über einen Besuch.
Falls Sie eines Tages Ihr Patentier vielleicht nach Hause holen möchten, wenden Sie sich an die angegebenen Kontaktadressen oder an das ETN-Büro in Much. Gerne werden wir Ihnen weiterhelfen.
einen Paten
Für Ihre Mitarbeit und Hilfe im Namen der Tiere ein herzliches Dankeschön!
Kaiser ist ein 2-jähriger, aktiver
und robuster Rüde, der bereits
als Welpe zu uns kam. Er ist verträglich und gehorsam, verspielt
bis zum Umfallen. Kaiser will
beschäftigt werden, da er sonst
seinen Zwinger-Hof umgestaltet, die automatischen Trinknäpfe in Springbrunnen verwandelt und Plastik zerkleinert.
Bis sich jemand findet, der sich
für Kaiser eine 24-stündige Beschäftigungstherapie ausdenkt,
würden wir uns über einen Paten sehr freuen.
Saho, der 1-jährige Setter-CockerMix aus der Auffangstation, lahmt
auf der linken Vorderhand. Er leidet an einer Arthrose am Ellenbogen und einem Haarbruch am Radius (Speiche). Saho sollte möglichst bald ein Zuhause finden, da
er einen warmen Platz und täglich
seine Cosequin-Tabletten benötigt. Bis sich jemand für ihn findet,
bitten wir um eine Patenschaft.
Vermella (geb. im Januar 2006)
ist eine liebe und verträgliche
Katze, die ihren Namen nach einem roten Halsband bekam, das
sie trug, als sie von den Tierfängern aufgegriffen wurde. Da sie
bei all unseren vielen kleinen
Katzen etwas untergeht, wäre sie
sicher von einer liebevollen Patin begeistert.
Diese und unsere anderen Schützlinge wünschen
sich ein Zuhause oder zumindest einen Paten,
der ihre Versorgung mit unterstützt!
Sociedad protectora d´Animales Tierschutzverein Manresa, c/o Monica, 6 Urb. Pineda de Bages
E-98272 Sant Fruitos de Bages/Barcelona, Tel.: 00 34/9 38/74 69 34 (privat), Tel.: 00 34/9 38/72 70 74 (Tierheim)
Fax: 00 34/9 38/74 34 11, www.tierheim-manresa.de
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Paten gesucht
Nepal und Espalda sind zwei Bartäffchen (Macaca
sylvanus), die aus einer Gruppe von insgesamt vier
Tieren stammen, die in einem privaten Zoo in Andalusien beschlagnahmt wurden. Den beiden steht
bei uns ein großes Freigehege zur Verfügung. Hier
haben sie sich wundervoll eingelebt. Ihr ruhiger,
ausgeglichener Charakter macht die Betreuung
unkompliziert. Da es schwierig ist, einen besseren
Platz für die beiden zu finden, würden wir uns
über Paten für unsere Affen sehr freuen!
Der Mischlingsrüde Tom wurde
mit seiner Familie (Hündin
und drei Welpen) im Wald gefunden, alle Tiere befanden sich
in
einem
ausgesprochen
schlechten Zustand. Die Hündin, die sich kaum noch bewegte und zweifellos am nächsten Tag gestorben wäre, ist an
Ehrlichiose erkrankt, Tom an
Leishmaniose. Der Rüde hatte
gerade eine Tüte mit Essensres-
ten für die Welpen im Maul, als die Hundefamilie entdeckt wurde. Den drei Wel-
pen geht es jetzt erfreulich gut.
Auch die Mutter ist auf dem
Wege der Erholung, nur Tom
wird noch etwas Zeit benötigen.
Während die Welpen toben und
spielen, liegt Tom in seinem
Korb und schläft und schläft ...
Wir haben ihm versprochen,
dass er in Ruhe genesen kann,
denn jetzt kümmern wir uns um
ihn und seine Familie. Möchten
Sie als Pate dabei helfen?
APAN, Carretera C-37.KM 71,5, Cal Mestre Vilavell, E-08711 Òdena – Barcelona
Tel.: 00 34/6 99 41 00 47 (werktags 10–13.30 Uhr), e-Mail: [email protected], www.protectora-apan.com
Hugo ist ein erst ca. 3
Jahre alter DeutscherSchäferhund-Rüde.
Er kann seine Hinterläufe nicht bewegen
und benötigt daher
eine kostenintensive
Operation. Denn die
Un tersuchungen
beim Tierarzt haben
ergeben, dass noch
„Leben in seinen Beinen“ ist. Gefunden
wurde er von einer
Frau, die ihn zunächst behalten wollte. Als sie vom Tierarzt erfuhr, welche Behandlungskosten auf sie zukämen,
gab sie Hugo kurzerhand im Tierheim ab! Wir suchen
wirklich dringend Paten für Hugo!
Pufta ist ein Mini-Retriever, der an Epilepsie
leidet. Er braucht dringend ein ruhiges Zuhause
oder zumindest Paten für einen Pflegeplatz vor
Ort, der ebenfalls kostenpflichtig ist. Denn im
Tierheim ist es nur eine Frage der Zeit, bis er
sich selbst aufgibt. Pufta ist ein Abgabehund,
der zuvor mit Katzen zusammengelebt hat. Der
hübsche Hundemann ist erst 1 Jahr alt, sehr lieb
und zurückhaltend.
Euro-P.A.S. e.V. (i.G.) – Tierschutzverein für Tiere in Serbien, Protection of Animals in Serbia, Steinbach 33
D-82272 Moorenweis, Tel.: 0 81 46/73 42 , e-Mail: [email protected], www.euro-pas.de
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Respektiere
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Zuhause gesucht
Srna (ca. 1 Jahr alt, SH 40
cm, kastriert, geimpft und
gechipt) ist ausgesprochen
lieb, mag Hunde, Katzen
und freut sich, wenn Kinder
mit ihr Ball spielen. Srna ist
die beste Freundin der Katze
Mila (s. www.euro-pas.de).
Vielleicht finden die beiden
ja gemeinsam ein schönes
Plätzchen? Sie hätten es sich
so sehr verdient.
Gary (geb. am
7.2.2007) ist ein
bildhübscher,
reinrassiger
SchnauzerRüde, der im
April in Belgrad
ausgesetzt wurde. Gary ist ein Traumhund, der seine
Artgenossen sehr mag, Katzen dagegen ignoriert. In
seinem neuen Zuhause sollten keine kleinen Kinder
sein, da ihn laute Geräusche sehr verunsichern. Er ist
kastriert, gechippt und geimpft.
Moses (ca. 7 Jahre alt, SH 40–45 cm) lebte lange in einem Park in Belgrad.
Inzwischen wurde er kastriert und entpuppte sich als Menschenfreund. Mit
Hündinnen ist er sehr verträglich, mit Rüden fast immer. Moses läuft auf
drei Beinen, schuld ist vermutlich ein Unfall. Der behandelnde Tierarzt hält
eine Amputation nicht für notwendig. Man sollte jedoch eine weitere fachliche Meinung einholen. Wer möchte dem absolut liebenswerten Moses ein
Zuhause schenken?
Euro-P.A.S. e.V. (i.G.) – Tierschutzverein für Tiere in Serbien, Protection of Animals in Serbia, Steinbach 33
D-82272 Moorenweis, Tel.: 0 81 46/73 42 , e-Mail: [email protected], www.euro-pas.de
Capitan (geb. ca. 1999, SH 65 cm)
hat sein bisheriges Leben an der
Kette verbracht. Doch Capitain hat
sich irgendwann selbst davon befreit
und ist weggelaufen, ein Stück seiner
Kette hing noch am Halsband. Aus
dem Kettenhund von einst ist mittlerweile ein wirklich stattlicher Schäferhund geworden. Seine absolute
Leidenschaft ist sein Bällchen. Bevor
man allerdings mit ihm Bällchen
spielt, will Capitan erst mal kuscheln.
Wer gibt diesem sympathischen Senior seine verdiente Chance?
Ajek (geb. im Juli 2003, SH 53 cm) ist eine
ganz besonders lustige Mischung. Wir wissen
auf jeden Fall, dass ein Gos d´Atura (katalanischer Schäferhund) mitgemischt hat, von
dem die Hündin auch eindeutig das leicht
lockige und raue Fell geerbt hat. Mit anderen
Hunden versteht sie sich gut, möchte aber
mit niemandem das Futter teilen.
Diese zierliche, bezaubernde Podenco-Hündin
(geb. August 2006, SH ca. 45 cm) heißt Granini.
Sie liebt andere Hunde, spielt und tobt sehr gerne
mit ihren Artgenossen. Granini ist eine absolut
nette, liebe, verspielte und süße Hündin. Sie würde
bestimmt gut mit Kindern auskommen und wäre
auch die ideale Zweithündin. Nur Kleintiere und
Katzen zählt sie nicht zu ihrem Freundeskreis. Leider ist Granini Leishmaniose-positiv, was eine
Vermittlung erschwert. Dabei kann Granini ein langes und glückliches Leben führen, sofern sie regelmäßig ihre Tabletten bekommt.
Die Kosten sind recht überschaubar. Wer sie adoptiert, bekommt eine
ganz besonders liebe Hündin, die viel Freude bereiten wird.
APAN, Carretera C-37.KM 71,5, Cal Mestre Vilavell, E-08711 Òdena – Barcelona
Tel.: 00 34/6 99 41 00 47 (werktags 10–13.30 Uhr), e-Mail: [email protected], www.protectora-apan.com
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Zuhause gesucht
Euro ist ein knapp
2-jähriger Rüde, der von
unseren Pflegern die
Note EINS in Betragen
bekommt. Er ist verträglich, ausgeglichen und
absolut
liebenswert,
aber bis jetzt haben ihm
all diese Qualitäten noch
kein Zuhause gebracht.
Hallo, mein Name ist Glück, was mir hoffentlich
dabei hilft, bald das Tierheim verlassen zu können.
Ich bin gerade mal 4 Monate alt, wurde vor dem
Tierheim ausgesetzt und folgte den Pflegern wie ein
abgerichtetes
Hündchen – bis
man mich ins
Katzenhaus ließ.
Ich möchte aber
ein Zuhause, keinen Daueraufenthalt im Tierheim!!!
Terra heißt diese
wundervolle Perserkatze, die aus
der Auffangstation
stammt. Sie ist 8
Jahre alt, verträglich mit ihren Artgenossen, sehr lieb
und richtig was
zum Knuddeln.
Lev (geb. im Januar 2005) kam aus der Auffangstation zu uns. Sie ist verspielt, verträglich mit Artgenossen, die oft von ihr sogar abgeschleckt werden, und liebt
alles, was mit Wasser zu tun
hat. Zu beachten wäre bei ihr,
dass sie futterneidisch und
außerdem ein ausgezeichneter Kletterer ist, obwohl sie
ihre sportlichen Tätigkeiten
nur darauf beschränkt, den
Zwinger zu verlassen, nie
aber das Tierheim.
Sociedad protectora d´Animales Tierschutzverein Manresa, c/o Monica, 6 Urb. Pineda de Bages
E-98272 Sant Fruitos de Bages/Barcelona, Tel.: 00 34/9 38/74 69 34 (privat), Tel.: 00 34/9 38/72 70 74 (Tierheim)
Fax: 00 34/9 38/74 34 11, www.tierheim-manresa.de
Sonrisas (ca. 2000 geb., SH 55–60 cm) ist ein
liebenswerter älterer Hundeherr, der leider
schon seit Jahren bei uns im Tierheim lebt und
inzwischen ein Langzeitinsasse geworden ist.
Unser Senior ist lieb und verschmust, mit Hündinnen verträglich und inzwischen auch mit
ruhigen Rüden. Sonrisas sehnt sich so sehr nach
einer Familie, die ihn liebt und umsorgt und
schöne Spaziergänge mit ihm unternimmt.
Moe, der „verschmitzt Lächelnde“, ist ein kastrierter
Malamut-Rüde (ca. 2001
geb., SH 55 cm). Mit seinen
Artgenossen ist Moe verträglich, aber ein wenig
dominant. Moe wurde im
März 2009 aus der Perrera
gerettet und ist ein anhänglicher Kerl.
Reina, eine alte Lady (geb. ca. 1997, SH 55–60 cm),
haben wir im Juni 2009 aus der Perrera gerettet, da
sie extrem abgemagert und in einem schlechten Zustand war. Wir hoffen, auf diesem Wege vielleicht
noch einen tollen Gnadenplatz für sie zu finden! Sie
ist mit allem und jedem verträglich, ob Katzen oder
Artgenossen. Reina ist sehr verschmust, liebenswert
und manchmal sogar noch verspielt!
Assocacio Protectora de Animals I Plantes Finca Sureda (APAP), Apdo. 367, E-17320 Tossa de Mar
Daniela Oenning, Tel.: 0151/23 77 82 30 (Deutsch), e-Mail: [email protected], www.apap-tossa.de
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Respektiere
3/2009
RECHT / Service
Hunde und Jogger – ein täglicher Konflikt
Häufig Fehlverhalten auf beiden Seiten
nicht von jedem Jogger oder Radfahrer
geteilt werden, dass es Menschen gibt,
die Angst vor Hunden haben. Läuft
der Hund dem Jogger auch noch mit
dem typischen Begrüßungsbellen entgegen, fühlen sich viele Menschen bereits angegriffen. Deshalb gilt für den
Hundehalter: Sieht man einen Jogger,
Foto © Digitalstock
Hunde und Jogger – ein schwieriges
Thema. Dass es immer wieder zu unerfreulichen Zusammenstößen kommt,
basiert in der Regel auf dem Fehlverhalten beider „Parteien“ und auf Missverständnissen. So ist dem Hundehalter oft nicht klar, dass seine Zuneigung
und sein Verständnis für den Hund
Vorsicht! Bissige Hunde …
Wenn Tiere in der Wohnung Schaden anrichten
Wann zahlt die Versicherung?
Zerkratzt der Hund die Türe oder die
Katze die Tapete, müssen Mieter den
Schaden selbst bezahlen. Weder die
Tierhalterhaftpflicht noch die Privathaftpflicht des Tierhalters springen
ein. Eine Haftpflichtversicherung zahlt
Buchtipp: Sitz,
nur Schäden, die einem plötzlichen
Ereignis zuzuordnen sind. Verursacht
der Hund einen Unfall, weil er unvermittelt auf die Straße läuft, oder wirft
die Katze bei Fremden eine Vase um,
dann springt die Versicherung ein.
Schäden hingegen, die langfristig entstehen, sind von der privaten Haft-
wird der Hund bei Fuß oder an die
Leine genommen. Reduziert der Jogger dann sein Tempo, hält etwas Abstand und achtet auf die Reaktionen
des Hundes, kommen beide Parteien
problemlos aneinander vorbei.
Dieses Verhalten erachtet auch das
Oberlandesgericht Koblenz in seinem
Urteil Az 5U 27/03 für Jogger als zumutbar. Das Gericht gab einem Jogger, der
mit unverminderter Geschwindigkeit
weiterlief, obwohl er den Hund schon
von Weitem sah, eine Teilschuld an seinen Verletzungen, die er sich beim
Sturz über den Hund zugezogen hatte.
Es gilt zu bedenken, dass Naturräume
für alle da sind, nicht nur für den freizeitbegeisterten Menschen, sondern
auch für Tiere. Man sollte sich gegenseitig respektieren und verstehen. Dazu
gehört, dass sich ein Jogger oder Radfahrer zumindest grob über das Verhalten von Hunden informiert. Dazu
gehört auch, dass der Hundehalter sich
bewusst macht, dass nicht alle Menschen seinen Hund lieben müssen.
pflicht des Halters oder dessen Tierhalterhaftpflicht nicht gedeckt. So
entschied auch das Amtsgericht Köln
(Az 139 C580/07) und lehnte die Klage
einer Mieterin ab, deren Hund Schäden in Höhe von 600,– Euro an Tapeten und Türzargen verursacht hatte.
Götz Bukenberger,
ETN-Rechtsanwalt
platz, Plätzchen – Backen für den Hund
Hunde sind Naschkatzen – das weiß
jeder, der sein Heim mit einem vierbeinigen Freund teilt. Was liegt also
näher, als dem Hausgenossen gelegentlich zuckerfreie Kekse, knackige
Biskuits und gesunde Leckerli zu backen? Dieses Buch enthält Rezepte für
fast alle Gelegenheiten – vom klassischen Hundekeks
über Cracker bis zum Geburtstagskuchen. Übersichtlich und leicht umzusetzen, zudem liebevoll gestaltet
mit schönen Fotos und Zeichnungen.
Ingeborg Pils: „Sitz, platz, Plätzchen – Backen für den
Hund“, 80 Seiten, erschienen bei Parragon GmbH/
Köln, ISBN 978-1-4075-2806-9, Preis: 3,99 Euro
3/2009
Respektiere
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Service / GESUNDHEIT
Zahnpflege beim Pferd
Regelmäßige Kontrolle beugt Krankheiten vor
Wenn ein Pferd einen schlechten Allgemeinzustand aufweist,
kann das eine ganze Reihe von
Ursachen haben. Eine Möglichkeit sind Zahnprobleme.
Werfen wir einen Blick in die Evolutionsgeschichte, so stellen wir fest, dass
unsere Pferde Steppentiere waren, die
ca. zwei Drittel eines Lebenstages mit
Fressen beschäftigt waren: also 16 Stunden ständiges Abrupfen von hartem
Steppengras. In der heutigen Pferdehaltung wird das Steppen- durch weiches
grünes Wiesengras ersetzt.
Ursachen von Zahnproblemen
Doch die Zähne unserer Pferde sind
noch den Steppenbedingungen angepasst. So werden die ständig nachschiebenden Schneidezähne (1–3 mm pro
Jahr) nur unzureichend abgenutzt. Das
verhindert auf Dauer ein normales
Kauen. Die Pferde mahlen nicht mehr.
Symptome bei Zahnproblemen
Die im Folgenden aufgeführten Symptome können u. a. auftreten, wenn Ihr
Pferd Zahnprobleme hat. Das Pferd
versucht Heu zu fressen, kaut auf dem
Raufutter herum, kann es aber nicht
zerkleinern. Dann spuckt das Pferd den
eingespeichelten Heuklumpen wieder
aus. Dieses „Heurollen“ führt über einen längeren Zeitraum zum Abmagern
der Tiere, das Fell wird stumpf und die
Vitalität lässt nach. Oder die Tiere verlieren größere Mengen Futter während
des Kauvorgangs. Auch das Schlingen
(Abschlucken) von unzerkautem Futter
ist zu beobachten, Ihr Pferd kann zu-
dem Schwierigkeiten beim Abbeißen
von Karotten oder Äpfeln haben.
Verschlechterter Allgemeinzustand
Auffälligkeiten wie Aufsperren des
Mauls, den Kopf ins Genick werfen,
sich gegen das Gebiss wehren, die
Zunge heraushängen lassen, Steigen
und Durchgehen, Schwierigkeiten beim
Auftrensen, Probleme in der Hals- oder
Lendenwirbelsäule, Verhärtung der
Muskulatur im Nacken- und Kreuzdarmbeinbereich sowie Zähneknirschen und Kopfschlagen können Anzeichen von Zahnproblemen sein.
Aufmerksame Tierhalter reagieren alarmiert, wenn das Fell des Pferdes stumpf
und struppig wird, sich Lustlosigkeit
und Müdigkeit zeigen oder das Pferd
Stimmungsschwankungen unterliegt.
Sogar Rossunregelmäßigkeiten oder
Deckunlust können Anzeichen für
Zahnprobleme sein. Deutliche Anzeichen: Ihr Pferd riecht nach Fäulnis aus
Maul und Nüstern, es treten Empfindlichkeit und Schmerzhaftigkeit im Kiefergelenksbereich auf oder es lassen
sich Verletzungen an Zunge und/oder
Backenschleimhaut feststellen. Auch
Schlundverstopfung, Durchfall oder
Koliken sind womöglich ein Hinweis
auf Zahnbeschwerden.
Damit Pferde lächeln
Das Gebiss Ihres Pferdes ist nicht nur
sein Kauwerkzeug, sondern mitverantwortlich für das Wohlbefinden und
Funktionieren des Gesamtorganismus
und die Lebensqualität des Pferdes.
Deshalb ist die richtige Zahnpflege ein
wichtiger Beitrag zur Gesunderhaltung
Ihres Pferdes. Ich kann jedenfalls bestätigen, dass alle Pferde, die mit einer
leichten Sedierung schonend und
stressfrei behandelt worden sind, genüsslich kauen und sogar ein Grinsen
im Gesicht haben.
Foto © Martin Hochrein - Fotolia.com
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Schmerzhafte Veränderungen im Kiefergelenk sind die Folge.
Füttern wir vornehmlich ganze Körner
wie Hafer, Mais etc., kann es zu einer
ungleichmäßigen Abnutzung der Backenzähne und scharfen Kanten kommen. Diese Kanten werden im Laufe
der Zeit immer schärfer und höher. Backenschleimhaut und Zunge können
empfindlich verletzt werden.
Dr. Martina Czolgoszewski,
D.U.O. Ibiza-Horses, ETN-Partner
Respektiere
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GESUNDHEIT / Service
Silvester: Vorsorge tut not
Für viele Haustiere sind die Silvesterfeierlichkeiten jedes Jahr aufs Neue purer
Stress. Bei ängstlichen Tieren ist besondere Vorsicht geboten. Die Vermisstenmeldungen rund um die Silvestertage werden leider nicht weniger …
Da mancherorts schon Tage vor Silvester
mit Knallern experimentiert wird, sollten Sie Ihren ängstlichen Hund lieber
nur noch angeleint spazieren führen. Es
passiert leider häufig, dass Hunde sich
erschrecken und in Panik davonlaufen.
Falls Sie eine geräuschempfindliche
Katze besitzen, die ansonsten das Leben
eines Freigängers genießt, ist es in der
Silvesterzeit trotzdem sinnvoll, diese
nicht aus dem Haus zu lassen.
Geben Sie Ihrem Tier Sicherheit!
Sucht Ihr Hund bei Ihnen Schutz, helfen
Sie ihm durch ruhiges Zureden, Streicheln oder eine beruhigende Massage.
Sie können z.B. die Ohrmuscheln des
Hundes so kraulen, dass er Geräusche
von außen weniger wahrnimmt. Vergessen Sie Ratschläge, die das Ignorieren
ängstlichen Verhaltens empfehlen. Sie
brauchen nicht zu befürchten, die Ängste
Ihres Hundes durch Aufmerksamkeit zu
verstärken, solange Sie dabei selbst ruhig
und gelassen wirken. Im Gegenteil – die
größte Gefahr bei Angstproblemen besteht darin, dass das Tier sich hilflos fühlt
und keine Lösung für seine Situation hat.
Wenn es dagegen weiß, dass es auf Ihrem
Schoß, in Ihrem Bett oder sogar unter
der Bettdecke in Sicherheit ist, lässt sich
die Situation ertragen.
Vorsicht bei Medikamenten!
Ist die Angst Ihres Hundes bereits so
stark, dass Sie ihm überhaupt nicht helfen können, sollten Sie mit Ihrem Tierarzt über den Einsatz von Medikamenten sprechen. Erfahrungsberichten zufolge sprechen Hunde auch auf den beruhigenden Effekt von Pheromonen
(DAP, Dog Appeasing Pheromone) an.
Abzuraten ist vom in anderen Bereichen
sehr nützlichen Wirkstoff Acepromazin
(z.B. Vetranquil®, Sedalin®). Er wird
leider immer noch häufig von Tierärzten zu Silvester verordnet, obwohl er
den Hund nur körperlich ruhigstellt.
Gleichzeitig wird jedoch die Geräuschempfindlichkeit noch gesteigert und der
Hund leidet weiter unter seiner Angst,
kann sich aber kaum rühren. Fragen Sie
Ihren Tierarzt bei schlimmer Silvesterangst lieber nach Diazepam (Valium),
welches in England seit Jahren sehr erfolgreich bei Feuerwerksangst eingesetzt
wird. Über eine solche medikamentöse
Behandlung und die richtige Dosierung
muss jedoch ein Tierarzt entscheiden!
Und bitte: Auch Kleintiere wie Vögel
oder Kaninchen leiden unter den Geräuschen und Lichtblitzen. Abdunklung und
ein möglichst ruhiger Platz sind leider
das Einzige, was Sie hier tun können.
Monika Leitner, ETN-Tierärztin
Service
Sie fragen – unsere ETN-Tierexperten antworten
Kleintiere (Nager)
Sandra Gaß (Nagetierexpertin)
Tel.: 0 44 44/9 11 48
e-Mail: [email protected]
Igel
Familie Kessel
Tel.: 0 24 63/99 62 75
Bienen
Thomas Radetzki (Mellifera e.V.)
Tel.: 0 74 28/9 45 24 90
e-Mail: [email protected]
Pferde
Sabine Schneider-Lessner
(S.O.S. Pferdehilfe e.V.)
Tel.: 0 33 47/83 87 50
Mobil: 0173/6 24 45 52
e-Mail: [email protected]
Meeresvögel
Tanja & Sascha Regmann
(Project Blue Sea e.V.)
Tel.: 0 23 23/9 64 09 60
Mobil: 0163/4 42 82 48
e-Mail: [email protected]
Katzenschutzprojekt in Hotelanlagen
Dieter Ernst
(ETN-Vorstandsmitglied)
Tel.: 0 22 45/61 90 -0
e-Mail: [email protected]
Stadttauben & Brieftauben
Elli Heß
(Menschen für Tierrechte e.V.)
Tel.: 0 24 05/89 60 82
e-Mail: [email protected]
Störche
Udo Hilfers (Storchenpflegestation
Wesermarsch e.V.)
Tel.: 0 44 06/18 88
e-Mail: [email protected]
Tiergesundheit
Monika Leitner (ETN-Tierärztin)
Tel.: 0 56 72/92 15 75
e-Mail: [email protected]
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Respektiere
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Service
Nein zu Laufkugeln
und Hamsterautos für Tiere
Vorsicht beim Kauf von Kleintierzubehör
Weihnachten füllen sich die Gabentische, und auch unsere
Haustiere werden natürlich nicht vergessen. Doch so manches
Zubehör, das unseren Schützlingen Freude machen soll, birgt
Gefahren für die Tiere.
Foto © Victoria Rak - Fotolia.com
Wer ein Tier hält, muss es laut § 2 des
Tierschutzgesetzes seiner Art entsprechend ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Leider kön-
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Respektiere
3/2009
nen viele Kleintiere davon nur träumen. Fakt ist, dass tierschutzwidrige
Produkte, die diesen Anforderungen
nicht entsprechen, zuhauf auf dem
Markt sind. Daher ist es für Tierfreunde
umso wichtiger, sich in Tierschutzkreisen zu informieren und nicht ausschließlich auf das Wort eines Verkäufers zu vertrauen. Sachkundige Internetportale wie www.nager-info.de bieten zahlreiche Informationen und
Warnhinweise. Hier haben wir die
wichtigsten für Sie zusammengestellt.
Kein Zubehör aus Plastik
Zubehör aus Plastik ist für Kleintiere
ungeeignet und gefährlich. Dennoch
wird im Handel immer noch ein „naturgetreuer“ Lebensraum für Hamster
und Mäuse in Form von durchsichtigen Plastikröhren und Plastikhäusern
angeboten. Dabei lauern in Plastikteilen zahlreiche Gefahren: Häufig nagen
die Tiere daran und verschlucken Splitter, was im Darm zu schweren Verletzungen und auch zum Tod führen
kann. Hinzu kommt, dass in Plastikröhren keine ausreichende Luftzirkulation gegeben ist und Feuchtigkeit nicht
entweichen kann. Vor allem im Sommer staut sich die Hitze in diesen Röhren, da durch die Plastikwände kein
guter Wärmeaustausch stattfindet.
Plastikröhren sind zudem meist
schlecht zu reinigen. Dadurch siedeln
sich in ihnen Pilze, Schimmel und Bakterien an, was zu Lungenbeschwerden
und anderen Krankheiten führen kann.
Die meisten im Handel erhältlichen
Plastikröhren und Häuser sind außerdem für die jeweilige Tierart zu klein.
Ganz problematisch sind durchsichtige
Röhren. Sie bieten dem Tier keine natürliche Rückzugsmöglichkeit, denn es
kann ja überall gesehen werden – eine
Ähnlichkeit mit einem natürlichen,
dunklen Kleintierbau besteht nicht.
Verwenden Sie deshalb statt Plastikröhren lieber Papp-, Bambus-, Korkoder Tonröhren. Das Gleiche gilt für
die Behausung unserer Nager: Auch
hier bitte auf Naturmaterialien wie
Holz achten.
Nein zu Laufrädern mit
offenen Sprossen
Die meisten im Handel erhältlichen
Metalllaufräder sind nicht tiergerecht.
In den offenen Sprossen und Aufhängungen können sich die Füße und
Schwänzchen der Tiere verfangen.
Folge: Die Tiere verrenken oder brechen sich die Gliedmaßen, die
Schwänze von Mäusen und Ratten reißen ab oder brechen. Selbst die Haut
kann reißen. Jutebänder bieten nur
eine scheinbare Sicherheit. Werden sie
angenagt, kann es passieren, dass sich
Fäden um die Beinchen wickeln oder
dass die Tiere in den entstehenden
Löchern hängen bleiben. Beim Aussteigen aus einem handelsüblichen
Metalllaufrad können die Tiere sich
zwischen den Haltestreben einquetschen. Es besteht die Gefahr, dass
Kopf, Fuß oder Schwanz eingeklemmt
werden. Auch Metalllaufräder mit Seitenbefestigung haben noch eine Haltestrebe am Rad, welche durch Schläge
zu Verletzungen führen kann (z.B. zu
Hämatomen oder Rippenbrüchen).
Die meisten Metalllaufräder sind zu
klein, wodurch es zu einer starken
Verkrümmung
der
Wirbelsäule
kommt. Zudem wird sie falsch abgenutzt, was dem Tier auf Dauer
Schmerzen bereitet und im schlimmsten Fall zu Bandscheibenvorfällen
führt. Es gilt: für Farbmäuse eine Laufradgröße von 20 cm Durchmesser,
Rennmäuse und Zwerghamster 25 cm,
Goldhamster 30 cm Durchmesser.
Fachleute empfehlen tiergerechte
Laufräder z.B. der Firma Rodipet.
Foto © Anna Jedamczyk
Problematisch: Gitteretagen
Kein Tier empfindet das Laufen über
Gitterstäbe als angenehm. In Gitteretagen können die Tiere mit ihren
Füßchen stecken bleiben, sie können
sich die Gliedmaßen einklemmen,
brechen oder verstauchen. Vorhandene Gitteretagen sollten deshalb mit
einer Holz- oder Hartfaserplatte abgedeckt werden. Es können auch Etagen
aus Holz und Kork angebracht werden. Beim Basteln von Etagen und
dem Erlebnisraum sind der Fantasie
von Kleintierfreunden kaum Grenzen
gesetzt. Seien Sie kreativ und schaffen
Sie mit Naturmaterialien viele spannende Kletter- und Laufmöglichkeiten. Aber bitte ohne Gitter!
So macht Bewegung Spaß und ist absolut ungefährlich!
Auf keinen Fall Laufkugeln
und Hamsterautos
Ein absolutes Nein
gilt für die teilweise
oder ganz durchsichtigen Laufkugeln oder Racingballs aus Plastik.
Hier werden die
Tiere eingesperrt, um damit durch die
Wohnung zu rollen. Eine Spielzeugvariante sind auch Autos mit Kugeln, die sogenannten Hamsterautos. Spielzeuge, die
wohl eher Kindern und Menschen
Freude machen, für die Tiere hingegen
puren Stress bedeuten. Es sind Produkte,
die als Spielzeuge konzipiert sind und
leider dazu verführen, die natürlichen
Bedürfnisse der Tiere zu missachten, z.B.
die Tagesruhe bei Hamstern. Die Tiere
können sich in solchen Geräten sehr
schwer verletzen, etwa wenn sie an
Wände und Möbel anstoßen oder Treppen herunterfallen. Die Tiere bekommen
Atemnot durch schlechte Belüftung und
stehen in der Kugel unter starkem Stress.
Die Kugeln sind meist zu klein und sorgen für eine Rückgratverkrümmung. Da
die Tiere sich aus diesen Geräten nicht
selbstständig befreien können, entsteht
Panik. Auch eine Orientierung ist nicht
möglich. Die Tiere können nicht sehen,
wohin sie laufen. Der Sinn, auf den sich
viele Nager am meisten verlassen, ist ihr
Geruchssinn. In einer Plastikkugel eingesperrt, kann ein Tier jedoch seine
Umgebung nicht erschnuppern. Auf ihr
feines Gehör verlassen sich die Tiere
ebenfalls beim Laufen, aber in dieser
Kugel dringen Geräusche nur einge-
schränkt und verändert zum Tier durch.
Auch wenn es so aussehen mag, als ob
das Tier fröhlich läuft – in Wahrheit hat
es nur schreckliche Angst und läuft panisch, um zu entkommen.
Brustgeschirre und Leinen
für Exoten sind tabu
Im Zoofachhandel werden Brustgeschirre
und Leinen für Kleintiere und Exoten wie
z.B. Leguane und Papageien angeboten.
Aber weder Exoten noch Kleintiere wie
Hamster, Meerschweinchen, Ratten und
Kaninchen dürfen an der Leine spazieren geführt werden. Denn für die Tiere
ist es eine Qual, an der Leine zu hängen
und sich nicht verstecken zu können.
Gerade Kleintiere sind sehr revierbezogen. Werden sie an eine Leine genommen und damit auf einem unbekannten
Terrain spazieren geführt, setzt sie das
unter enormen Stress. Geben Sie Ihren
Kleintieren lieber auf einem eingezäunten Gelände oder in der Wohnung in einem abgetrennten Bereich Auslauf.
Liebe Tierfreunde, zum Abschluss unser
Tipp: Kein Tier lebt gern in einer bunten
Plastikwelt. Gönnen Sie Ihren Heimtieren ein großes Gehege, viel Auslauf und
vor allem eine naturnahe Einrichtung.
Mit Korkröhren, Holzhäusern, Zweigen
und weiteren Naturmaterialien ist so ein
Naturgehege ein echter Blickfang in jeder Wohnung und eine Bereicherung
für das Tierleben. Kleine Käfige ohne
Bewegungsmöglichkeiten sind für Tierfreunde längst out!
Ihr ETN-Team
3/2009
Respektiere
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F RAGEN ZUR
M ITGLIEDSCHAFT
News
Wenn Sie Fragen zu Ihrer Mitgliedschaft haben, wenden Sie sich bitte
an unsere Mitgliederverwaltung.
Kino-Tipp: DIE BUCHT
Dokumentarfilm über die Delfinjagd in Japan
Am 22. Oktober ist der sehenswerte Dokumentarfilm „DIE BUCHT“ in deutschen Kinos angelaufen. Gegenstand des
Films ist der Kampf des ehemaligen
„Flipper“-Trainers Ric O‘Barry gegen die
barbarische Delfintreibjagd im japanischen Fischerdorf Taiji. Dass die Begeisterung für die TV-Serie „Flipper“ in den
1960er- und 1970er-Jahren zum Auslöser
für einen weltweiten Boom von Delfinarien wurde, ist eine traurige Begleiterscheinung. Heute hat Ric O‘Barry der
Haltung von Delfinen in Gefangenschaft
und dem Fang von Delfinen für Vergnügungsparks den Kampf angesagt.
Da der Film schon beim Start für breite
Empörung sorgte, darf man hoffen,
dass nun endlich der Druck auf Japan
wächst, das Abschlachten der Delfine zu
beenden. Nach Angaben des WDCS
und von Pro Wildlife werden in Japan
pro Jahr zwischen 13.000 und 20.000
Delfine und Schweinswale getötet. Immer Anfang September beginnt in Taiji
die Treibjagd auf etwa 2.000 Delfine.
Dabei werden Delfinherden mit Booten
in eine Bucht getrieben, Fischer versperren ihnen dann den Fluchtweg. Aus
dem Fang werden die kräftigsten Weibchen und Jungtiere an Delfinarien verkauft. Und so werden pro Jahr rund 100
lebende Delfine aus Taiji in Delfinarien
Kontakt:
ETN-Mitgliederbetreuung
ETN e.V. Hof Huppenhardt
D-53804 Much
Tel.: 0 22 45/61 90-16
Fax: 0 22 45/61 90-11
e-Mail:
[email protected]
verschickt. Die Tiere, die nicht für
Shows geeignet sind, werden getötet.
Wer etwas gegen die brutale Delfinjagd
tun möchte, kann sich auf der Website
von Pro Wildlife, WDCS und OceanCare unter www.delfine.org über Aktionsmöglichkeiten informieren.
In eigener Sache:
Idyllischer Wohnsitz für Ruheständler
auf „Hof Huppenhardt“
Der ETN sucht ab sofort für eine modern ausgestattete Wohnung auf Hof Huppenhardt (moderner Anbau an ein historisches Fachwerkhaus, 127 m², 3 Zimmer, EBK, Bad und
Gäste-WC, Wintergarten mit Kaminofen, Terrasse) im landschaftlich reizvollen Rhein-Sieg-Kreis ein rüstiges Rentnerehepaar als Mieter, das Freude an einer engagierten Mitarbeit auf unserem Hof und in der Geschäftsstelle hätte. Nähere Informationen erhalten Sie in unserer Geschäftsstelle,
Ansprechpartner: Götz Bukenberger, Tel.: 0 22 45/61 90-13.
Wir freuen uns auf Ihren Anruf!
Bundesamt für Naturschutz veröffentlicht neue Rote Liste
Am 6. Oktober 2009 wurde in Berlin die
„Rote Liste der gefährdeten Wirbeltiere
Deutschlands“ vorgestellt. Sie wird alle
zehn Jahre unter Federführung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zusam-
L IEBE T IERFREUNDE ,
bitte fordern Sie kostenlos unser Tierschutzmagazin an und reichen Sie es weiter
an Gleichgesinnte …
Herzlichen Dank!
ETN e.V., Hof Huppenhardt, D- 53804 Much
Tel.: 0 22 45/61 90-0, Fax: 0 22 45/61 90-11
e-Mail: [email protected], www.etn-ev.de
50
Respektiere
3/2009
men mit ehrenamtlichen Experten erarbeitet. Die Roten Listen beschreiben die
Gefährdungssituation der Tier-, Pflanzen- und Pilzarten in unserem Land. „Bei
vielen Arten zeigt der Vergleich ihrer Bestandsentwicklung während der letzten
Jahre mit dem vorausgegangenen langfristigen Trend eine erfreuliche Verbesserung ihrer Situation. Durch konsequenten Naturschutz konnten beispielsweise
die Vorkommen des Fischotters stabilisiert werden“, sagte BfN-Präsidentin
Prof. Beate Jessel. „Bei vielen anderen
Arten beobachten wir aber fortschreitende Rückgänge, die weiteren Handlungsbedarf zeigen“, so Jessel. Derzeit ist
davon auszugehen, dass Deutschland das
2010-Ziel der EU, den Rückgang der biologischen Vielfalt zu stoppen, für den
Bereich des Artenschutzes deutlich verfehlen wird.
Die Bilanz der Naturschützer umfasst
die 478 heimischen Arten der Säugetiere,
Brutvögel, Kriechtiere, Lurche, Süßwasserfische und Neunaugen. Von ihnen
werden aktuell nun 207 Arten (43 %) in
die Gefährdungskategorien der Roten
Liste eingestuft. Fast 28 % (132 Arten)
sind aktuell bestandsgefährdet. Zusammen mit den bereits verschwundenen
32 Arten droht Deutschland damit der
Verlust von einem Drittel seiner terrestrischen Wirbeltierfauna.
Quelle: www.bfn.de
냇
Mitgliedsausweis
Europäischer Tierund Naturschutz e.V.
Hof Huppenhardt
D-53804 Much
Tel.: 0 22 45/61 90 0
Fax: 0 22 45/61 90 11
e-Mail: [email protected] · www.etn-ev.de
Wichtig: Bitte heraustrennen!
Ihr persönlicher ETN-Mitgliedsausweis in Scheckkartenformat
Damit Tiere eine Zukunft haben!
Ich bin Mitglied beim ETN, weil
der ETN Tier- und Naturschutz verbindet!
Der ETN schützt Tiere und ihren Lebensraum.
der ETN nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland aktiv ist!
Denn Tierelend kennt keine Grenzen.
der ETN sich für alle Tiere gleichermaßen einsetzt: Haus-, Wild- und „Nutz“tiere!
So fördert der ETN u.a. Tierheime, Bärenreservate und Projekte
zur artgerechten „Nutz“tierhaltung.
der ETN nicht nur redet, sondern auch handelt!
Der ETN tritt bspw. auf politischer Ebene für ein Verbandsklagerecht ein
und hilft u.a. auch mit über 100.000 kg Futter-Spenden pro Jahr den Tieren.
der ETN ein Garant ist für vorbildliche Tierschutzarbeit!
Der ETN und seine Partner sorgen für die optimale Unterbringung
und Vermittlung geretteter Tiere u.a. in den ETN-eigenen Einrichtungen,
wie dem Tierheim „Hof Wiesenfeld“ und „Hof Huppenhardt“.
der ETN mit Herz und Verstand handelt!
Um Tierleid zu verhindern und den Tierschutzgedanken zu verbreiten,
führt der ETN vor Ort Kastrations- und Aufklärungsprogramme durch.
Gleichzeitig rettet er bedrohte Tiere aus den Tötungsstationen.
Wann werden Sie Mitglied beim ETN und helfen uns,
den vielen wehrlosen Tieren in Europa eine Zukunft zu geben?
Machen Sie mit! Helfen Sie, Tierleid zu mindern und Leben zu retten!
Europäischer Tier- und Naturschutz e. V.
als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt
Mitgliederservice: D-53804 Much, Hof Huppenhardt, Tel.: 0 22 45/61 90-16,
Fax: 0 22 45/61 90-11, e-Mail: [email protected]
Bitte helfen Sie
Ja, ich möchte den ETN e.V. mit meiner Mitgliedschaft unterstützen. Ich erhalte automatisch
das Mitgliedsmagazin „Respektiere“. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
das Tierelend zu
lindern durch Ihre
Mitgliedschaft oder
eine Spende! Mit der
beiliegenden Postkarte
können Sie unkompliziert Mitglied werden.
Einfach heraustrennen,
ausfüllen und an den
ETN schicken!
Mein Jahresbeitrag beträgt
Euro.
Zahlungsweise:
jährl.
1/2-jährl.
Den Mitgliedsbeitrag überweise ich
auf das ETN-Konto:
Dresdner Bank, BLZ 370 800 40,
Kto. 0 214 243 011
Die Mitgliedschaft ist jederzeit kündbar.
Vorname/Name:
1/4-jährl.
Straße:
ziehen Sie bitte von meinem Konto ein:
PLZ & Ort:
Kto.-Nr.
e-Mail:
BLZ
Telefon:
Bank, Ort
Unterschrift
냇
Datum
냇
Herzlichen Dank
für Ihre Unterstützung!
Ihre Spende können Sie mit dem vorliegenden Überweisungsträger bei
allen Banken, Sparkassen und Postfilialen tätigen.
Bei Überweisungen aus dem Ausland bitte folgende Nummern angeben:
SWIFT-BIC: DRESDEFF370, IBAN: DE47370800400214243001
Wichtig: Bitte tragen Sie auf dem Quittungsbeleg des Überweisungsträgers Ihre vollständige Adresse ein und senden Sie den
Abschnitt an unser Büro in Much. Ohne Ihre Anschrift ist es uns
sonst nicht möglich, Ihnen eine Spendenbescheinigung und
unseren Dank zukommen zu lassen!
Foto: Thomas Busch
(Bankleitzahl)
Benutzen Sie bitte diesen Vordruck
für die Überweisung des Betrages von
Ihrem Konto oder zur Bareinzahlung.
Den Vordruck bitte nicht beschädigen,
knicken, bestempeln oder beschmutzen.
Beleg / Quittung für den Auftraggeber
Konto-Nr. des Auftraggebers
Empfänger: Name, Vorname/Firma
Empfänger
Europäischer Tier- und Naturschutz e.V.,
Hof Huppenhardt, D-53804 Much
Europäischer Tier- u. Naturschutz e.V.
Konto-Nr. des Empfängers
Bankleitzahl
0214243001
37080040
Verwendungszweck
Spende / Betrag
bei (Kreditinstitut)
Dresdner Bank AG in Köln
EUR
Betrag
Bitte immer ausfüllen!
Kontoinhaber / Einzahler/in
Kunden-Referenznummer – noch Verwendungszweck, ggf. Name und Anschrift des Auftraggebers – (nur für Empfänger)
Spende
noch Verwendungszweck
Kontoinhaber/Einzahler: Name, Vorname/Firma, Ort (keine Straßen- oder Postfachangaben)
Konto-Nr. des Kontoinhabers
18
Ka025 (1-2) 02.2000
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Wenn Sie kein Konto haben, können sie den Vordruck zur Bareinzahlung benutzen.
Bei Überweisung: Bitte Ihre Konto-Nr. einsetzen und Auftrag unterschreiben.
(Name und Sitz des beauftragten Kreditinstituts
냇
Überweisungsauftrag/Zahlschein-Kassenbeleg
Bestätigung Kreditinstitut / Datum
Datum
Unterschrift
Bitte
freimachen!
Absender:
Straße und Hausnummer
Europäischer Tier- und
Naturschutz e.V.
Hof Huppenhardt
PLZ, Ort
D-53804 Much
Vor- und Zuname
e-Mail
냇
Helfen Sie
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und Spende!
냇
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Der Zahlungsbeleg gilt
bis € 200,– als Spendenbescheinigung zur Vorlage
beim Finanzamt.
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