Gestern und Heute - Wilhelmshavener Zeitung

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Gestern und Heute - Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
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Folge 1
Heute
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Wilhelmsh
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Historischer Streifzug in Bildern mit der
Georg Schmidt GmbH · Ebkeriege 34 · 26389 Wilhelmshaven · [email protected] · 75 55-55 Service · 75 55-63 Autovermietung
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50
2011
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Heute
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Gester n
und
Heute
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 3
Schubkarren-Rennen in den 20er-Jahren am Rüstersieler Hafen. Diesen Spaß hat man sich auch in jüngerer Vergangenheit
wieder gemacht. Was war los damals in Wilhelmshaven. Kramen Sie in Ihren alten Erinnerungen und schreiben Sie an die WZRedaktion. Mehr dazu auf Seite 5
FOTO: WZ-BILDDIENST
Inhalt
Schubkarren wie zu Vorväters Zeiten. Nur die Bilder davon
sind heute bunter. Ein Rüstersieler Renn-Paar aus dem Jahr
2010..
FOTO: WZ-BILDDIENST/GABRIEL-JÜRGENS
Dem Eisernen Kanzler zu Ehren
4
Erinnern Sie Sich
5
Gewinnspiel mit der WZ
5
Ruf von Neu-Heppens besserte sich
6
Ein Leben in Schiet-Heppens
7
Kaufhaus in Heppens
10
Viel Theater im Seemannshaus
12
Abschied vom Provisorium
14
Vergnügen an der Grenze
16
Justitia und Christuskirche
18
Der Weg der tausend Arbeiter
20
Villen bewahrten Jugendstil
22
Schnell von Nord nach Süd
23
Arbeiter-Vorstand im Groden
25
Über Knüppeldämme
26
Fabrikant und Wohngenossen
28
Altengroden: Schwieriger Beginn
30
Einst vor den Toren der Stadt
33
Landgemeinde wuchs zum Stadtteil
34
Seite 4 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
Heute
Der Bismarckplatz mit dem 1905 errichteten Bismarckdenkmal, das im Zweiten Weltkrieg ebenso wie die Häuser ringsherum
zerstört wurde. Die Blickrichtung des Betrachters ist Nordwest.
FOTO: WZ-BILDDIENST
Dem eisernen Kanzler zu Ehren
HEPPENS/SI – Der Bismarck-
Firma Stettin steht, ein Haus, in
platz hat vor dem Zweiten Welt- dem sich in den hoch liegenden
krieg repräsentativen Charakter Kellerräumen eine Gendarmeentfaltet. Heute ist er eine groß riestation mit Zellen für Häftlingeratene Bushaltestelle. Die ge befand, in den Räumen darüKaufmannschaft wünscht sich ber eine Schule und Wohnuneine städtebauliche Aufwer- gen für einen Lehrer und Schultung.
hausmeister. Die Schule wurde
In der Entstehungszeit Wil- nach dem Bau des Schulgebäuhelmshavens war der
Platz eine große Viehweide. Der preußische Fiskus
kaufte sie dem Landwirt
Popken ab und verpachtete sie an den Fuhr- und
Kaufmann Peter Heikes in
Neu-Heppens (so nannte
man die Ansiedlung östlich dieser Weide beidseits der Sander Chaussee, der heutigen Bismarckstraße). So blieb
sie noch lange als Heikesche Kuhweide im Gedächtnis.
Im Zuge des Ausbaus
der kaiserlichen Werft
wurde die Weide aufgehöht. Nach und nach errichtete man hier Geschäfts- und Wohnhäuser. Der Bismarckplatz aus gleicher PersAls Erstes entstand an pektive heute. Viele Heppenser wünder Stelle, an der heute schen, dass er wieder einen reprädas Geschäftshaus der sentativeren Charakter erhält. Auch
des auf dem Katharinenfeld
aufgehoben (auch diese Schule
ist seit der jüngsten „Flurbereinigung“ bei den Grundschulen
Geschichte; sie dient heute privaten Zwecken).
1893 erwarb die Stadt Wilhelmshaven das Eigentum an
dem Platz. Sie stellte hier drei
Jahre später einen großen Gaskandelaber auf, der den ganzen
Platz nächtens erhellte. Als am
1. April 1905 in der Mitte des
Platzes das Bismarckdenkmal
eingeweiht wurde, erhielt der
Platz den Namen Bismarckplatz.
Die Bismarckstraße, die
ehemalige Sander Chaussee, trägt bereits seit
1871, dem Jahr der
Reichseinigung und des
Siegs über Frankreich, den
Namen des damals in
höchsten Ehren gestandenen Reichskanzlers.
Denkmal und Bebauung rings um den Platz
wurden im Kriege vollständig zerstört. Wie schon in
den Vorkriegsjahren wurde
1954 ein Wochenmarkt
auf dem Bismarckplatz
eingerichtet. Auf dem
westlichen Teil des Platzes
entstand ein Busbahnhof
mit Umsteigemöglichkeit
zwischen mehreren Linien.
Von 1913 bis in die 30ergibt es einen Verein zur Wieder- Jahre rumpelte die Linie 3
errichtung eines Bismarck-Denk- der Straßenbahn zwischen
mals, für das Drehorgelspieler Au- Göker- und Jachmannstragust Desenz sammelt. WZ-FOTO: KNOTHE ße.
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und
und
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 5
Heute
Erinnern Sie sich?
Manches aus alter Zeit steht
WILHELMSHAVEN/SI – „Weißt du
noch?“ – Wie oft wird diese Fra- noch, anderes ist gerade noch
ge gestellt, wenn sich zwei alte wiederzuerkennen, vieles verBekannte treffen. Auch die Ta- schwunden und durch Neues
geszeitung ist so eine alte Be- ersetzt. Vielleicht, liebe Lesekannte, in der einem täglich rinnen und Leser, erinnern Sie
Neues
begegnet, die
aber oft auch
Erinnerungen an Vergangenes
wachruft –
bei Geburtsund
tagen, Jubiläen, in der
Wilhelmshaven in alten und neuen Bildern
Heimat-Beilage oder in
präsentiert von:
der täglichen
Chronik.
„Weißt du
noch?“ – diese
Frage
stellte sich
die Redaktion der „Wilhelmshavener Zeitung“
auch für diese Beilage,
die von der
Sparkasse Wilhelmshaven und sich ja und haben Freude an
der Öffentlichen Landesbrand- den alten Aufnahmen des WZkasse Versicherungen Olden- Bilddienstes.
Erzählungen davon, wie es
burg mit präsentiert wird.
„Gestern und heute – Wil- einmal war, sind ein wertvoller
helmshaven in alten und neuen Schatz für die Nachgeborenen,
Bildern“ soll am Ende Septem- sie sind zeitgeschichtliche
ber und Ende Oktober weitere Zeugnisse, die festgehalten
werden sollten. Wie war es in
Male erscheinen.
Wilhelmshaven ist zwar eine ihrer Jugend in Wilhelmshaven
vergleichsweise junge Stadt, – ob in den 30er-, den 40er-, 50doch sie hat sich mit den Jahr- er- oder 60er-Jahren? Was ist
zehnten erheblich gewandelt. heute anders?
Gester n
Heute
Gewinnspiel
mit der WZ
Vielleicht regen Sie ja die Bilder und Artikel in dieser Beilage
an, in Ihren Erinnerungen zu
kramen, vielleicht wissen Sie
Interessantes über das Leben
in der Stadt zu erzählen, und
vielleicht haben Sie auch noch
Fotos dazu.
Die „Wilhelmshavener Zeitung“ lädt Sie herzlich ein, ein
paar Zeilen zu Papier zu bringen
oder Ihren Computer damit zu
„füttern“. Bitte leiten Sie uns
ihre Notizen per Post oder per EMail zu. Per Post bitte schicken
an die
Wilhelmshavener Zeitung
Redaktion
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WILHELMSHAVEN/SI – Als Leser der „Wilhelmshavener Zeitung“ können Sie an einem Gewinnspiel teilnehmen. Am kommenden Dienstag, 30. August,
wird ein Gewinncoupon für die
erste Spielrunde mit zehn leeren Kästchen veröffentlicht. In
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und heute“ einkleben, die
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heute“).
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Eine Auswahl der Zuschriften
veröffentlicht die „Wilhelmshavener Zeitung“ in den folgenden
Ausgaben von „Gestern und
heute“.
Einsendeschluss für die
erste Spielrunde ist der 21.
September, danach erfolgt die
Auslosung. In gleicher Weise
werden zwei weitere Spielrunden mit Bildern aus der zweiten und dritten Beilage veranstaltet, für die die gleichen Gewinne wie in der ersten Runde
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Seite 6 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
Heute
Blick in die Bismarckstraße, links die Einbiegung in die Müllerstraße. Die Straßenbahnlinie 3 pendelte auf der Bismarckstraße
zwischen Gökerstraße und und den großen Kasernen an der Jachmannstraße.
FOTO: WZ-BILDDIENST
Der Ruf von Neu-Heppens besserte sich
HEPPENS/SI – Verweilen wir noch
ein wenig in Neu-Heppens der
Gründerjahre, also beidseits der
Bismarckstraße östlich des Bismarckplatzes. Im Staatsvertrag
zwischen Oldenburg und Preußen, der die Landabtretung für
den Hafenbau regelte, war festgelegt worden, dass nur solche
Zivilpersonen sich im preußischen Jadegebiet ansiedeln
durften, die direkt mit dem Hafenbau oder mit der Versorgung
der Schiffe zu tun hatten.
Alle anderen suchten sich vor
der Grenze des preußischen Marineetablissements ein Plätzchen, wozu vor allem auch
Schankwirte zählten. Man baute
so, wie man das Gelände vorfand und ohne regelnde Vorgaben irgendeiner Baubehörde.
Denn die gab es hier nicht. Im
Gegensatz dazu ging es auf der
anderen Seite der Hafenbaustelle, der heutigen Südstadt, von
vornherein streng geplant zu.
So entstand in Neu-Heppens
von der Sander Chaussee abzweigend die Neue Straße und
die heute nicht mehr existente
Alte Straße mit vielen Gastwirtschaften für die immer durstigen Hafenarbeiter sowie die
Krumme Ellenbogenstraße, die
heutige Krumme Straße.
Mit dem 2. Jade-Vertrag von
1864 wurde die Grenze Wilhelmshavens mit Wirkung des
Jahres 1873 nördlich und westlich verschoben und die einengenden
Ansiedlungsbestimmungen aufgehoben. Nun
dehnte sich Neu-Heppens weiter aus, und nachdem das raue
Volk der Hafenbauarbeiter, als
Hafen- und Werftbassin ausgeschachtet waren, sich wieder in
andere Lande zerstreut hatte,
zog mehr gesittete Bürgerlich-
keit ein und der Ruf von NeuHeppens besserte sich.
Ein Stückchen östlich, auf
dem Kathrinenfeld, hatte der
Domäneninspektor Meinardus
als oberste Zivilgewalt im preußischen Jadegebiet seinen Sitz.
Er war gleichzeitig Kirchspielvogt, Polizeichef, Steuereinnehmer, Gemeindevorsteher, Armenvater, Wehrbezirksvorsteher und anderes mehr.
Die Bismarckstraße gewordene Sander Chaussee führte
schließlich über die Jachmann-
straße hinaus. Wo sich heute
das Nordhafengelände befindet, standen ab 1873 und
1877 die Werftkaserne, die Hafenkaserne und die Große Kaserne (Tausendmannkaserne).
Auf halbem Ende dorthin war
1901 die katholische Garnisonkirche, die Petruskirche, erbaut
worden. Sie stand lange einsam im Gelände und wurde von
Bomben zerstört. Ihr gegenüber
war in den 30er-Jahren die erste Häuserreihe des Inselviertels entstanden.
Der Blick heute in die Bismarckstraße. Hafenerweiterung und Krieg haben vom
ursprünglichen Neu-Heppens
k einen Stein auf dem anderen gelassen.
WZ-FOTO: KNOTHE
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und
und
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 7
Heute
Ein Leben in Schiet-Heppens
VON HARTMUT SIEFKEN
WILHELMSHAVEN – Was für ein
bewegtes Leben, und doch war
es für diese Generation vollkommen normal: Grete Pinckert, am 11. Juni 1917 in der
Friederikenstraße 21 geboren,
verkörpert ein Stück Wilhelmshaven-Geschichte – ein ganz privates, unscheinbares Leben –
und doch geprägt von den
Wechselfällen der Geschichte
und einem enormen Wandel der
Zeiten in dieser Hafen- und Marinestadt.
Gern erinnert sich die rüstige
Seniorin an ihre Kindheit. „Im
Haus Friederikenstraße Nr. 36
im Dachgeschoss bin ich groß
geworden“, erzählt sie. Es war
das Eckhaus an der Zedeliusstraße, das dem Schlachter
Schwarz gehörte. Grete besuchte die Lilienburgschule an der
Friederikenstraße „Da ist heute
der Spielplatz“. In der Klasse 8
wechselte sie zur Heppenser
Schule bei der heutigen Löwenburg. Fortsetzung auf Seite 8
Grete Pinckert, Jahrgang 1917, blättert in alten Alben. Sie hält ein Foto des ehemaligen Heppenser Rathauses, das gegenüber vom heutigen Fischgeschäft Kalter an der Zedeliusstraße
stand. Dort ist heute ein Parkplatz.
FOTO: SIEFKEN
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Seite 8 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
Heute
Blick in die
Zedeliusstraße Richtung
Westen vom
Standpunkt
Müllerstraße.
Rechts das
ehemalige
Heppenser
Rathaus.
Grete Pinckert wohnte
gegenüber
im Eckhaus
Friederikenstraße.
FOTO: WZ-BILDDIENST
In der
Strumpffabrik
gearbeitet
Fortsetzung von Seite 7
„Das ging von zu Hause aus
quer über ein Ackergelände“ –
von dem heutigen Stadtviertel
war noch nicht viel zu sehen.
Heppens war ein Arme-Leute-Viertel, sagt Grete Pinckert.
„Man nannte es Schiet-Heppens“. Auch ihre Familie war
nicht mit Reichtum gesegnet.
Ihr Vater, der Schuhmacher
Neumann, war aus Pommern
zugewandert und blieb der Liebe zu einer Ostfriesin wegen
nach seiner Soldatenzeit hier
hängen. Er hatte sie in der „Herberge zur Heimat“ kennen gelernt.
Dieses Seemannsheim wurde von der Familie Probst geführt, mit der die Neumanns
freundschaftlichen
Kontakt
pflegten. Die Kinder spielten
auf der Straße. „Autoverkehr
kannten wir nicht.’“
kamen dann schnell mit großen
Schüsseln herunter.“
Aufgeregt sahen die Kinder
zu, wenn die Heppenser Feuerwehr zum Einsatz eilte. Das
Spritzenhaus stand gleich hinter dem Rathaus an der Zedeliusstraße zwischen Müller- und
Friederikenstraße. Von der Müllerstraße aus fuhren die Feuerwehrwagen in die Wagenhalle
hinein, bei der Friederikenstraße kamen sie wieder heraus.
Gern gespielt wurde Schlagball oder „Pott auf“, ein Knickerspiel. Sport trieben die Kinder
damals im Turnverein Brüderschaft. „Wir turnten auf dem
Sportplatz oder in der Turnhalle
Kirchreihe. Einmal gab es einen
großen Staffellauf gegen die
Vereine Einigkeit und Vorwärts.“
Alle vier Wochen war Waschtag. Im Keller wurde Feuer unter
dem großen Kessel entfacht,
und die hausfrauen stampften
die Wäsche in der kochenddampfenden Kernseifenlauge.
Später, ab den 30er-Jahren,
gab es Waschtrommeln, die von
Hand bewegt wurden.
„Wichtig für ein gutes
Waschergebnis waren das Einweichen mit Soda und das Kochen“, erinnert sich Grete Pinckert.
Einmal in der Woche war Badetag. Grete und ihre beiden
Geschwister – das war ein Aufwasch. Außerdem sparte der
Vater allsonnabendlich nicht
mit Schuhputzzeug.
Nach der Volksschule ging
Grete für ein halbes Jahr bei
einem Großbauern in der Nähe
von Hohenkirchen „in Stellung“, wie man damals sagte.
Dann fing sie eine Lehre beim
Glas- und Porzellangeschäft
Müller am Bismarckplatz/Ecke
Knorrstraße an. Dorthin war es
aus der Roonstraße (Rheinstraße) übergesiedelt.
Müller belieferte auch die
Marine mit Porzellan. „Das Geschirr für die Mannschaft war
reinweiß, dass für die Unteroffiziere hatte einen braunen Rand,
das für die Offiziere einen grünen und das für die Admiralität
einen schwarz-goldenen“, erinnert sie sich.
Im Frühjahr und Herbst fuhr
sie mit dem Chef zur Fachmesse nach Leipzig.
Fortsetzung auf Seite 9
Alle vier Wochen
großer Waschtag
Ab und zu kam ein Pferdefuhrwerk vorbei. Der Milchmann
und der Kohlenhändler belieferten ihre Kunden. „Der Milchhändler ging von Haus zu Haus.
Vor den Wohnungstüren lag der
Zettel mit den Bestellungen und
dem Geld. Alle Türen standen
offen. Mutter Backer schob
ihren Handkarren voller Granat
durch die Straße, und wir Kinder
Wo früher das Rathaus der Stadt Heppens an der Zedeliusstraße, Ecke Müller- und Friederikenstraße stand, befindet sich heute ein Parkplatz (rechts im Bild).
WZ-FOTO: KNOTHE
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Heute
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 9
Bombe zerstörte 1943 das Elternhaus
Fortsetzung von Seite 8
Grete lernte ihren ersten
Ehemann Franz Nix kennen,
einen Uboot-Fahrer. Bei einem
Bombenalarm 1941 kam ihr
Sohn zur Welt. Zwei Jahre später fiel ihr Mann vor Lorient. Im
gleichen Jahr wurde ihr Zuhause an der Friederikenstraße
durch einen Bombentreffer zerstört. Die Familie wurde nach
Quakenbrück ausgelagert. „Von
dort zog ich mit meiner Mutter
und meinem Kind zu meinem
Onkel ins Bahnwärterhäuschen
Bippen. Mein
Vater war damals in einer
Lungenheilanstalt,
später
kam er zurück
zur Werft.“
Nicht weit
vom Dorf Bippen gab es den
Fliegerhorst
Vechtel,
auf
dem Bruno Pinckert als Mechaniker arbei- Die ehemalige
tete. Die beiden derikenstraße.
jungen Leute verliebten
sich,
und
kurz nach
Kriegsende,
am ersten
Weihnachtsfeiertag
1945, heirateten
sie.
Neun Jahre
später konnte die Familie im Zuge
der Rückfüh-
Lilienburgschule an der FrieFOTO: WZ-BILDDIENST
schinenfabrik
Heinen in Varel und sie
selbst eine
Anstellung in
der Strumpffabrik Pirola
am
Südstrand unterhalb der KWBrücke. Später wechselte
sie in die Qualitätskontrolle
des Bekleidungswerks
Seriös an der
Ebertstraße.
Die FamiWo früher die Lilienburgschule stand, ist
heute ein Spielplatz.
WZ-FOTO: LÜBBE lie zog 1966
in die Bisrung der Evakuierten nach Wil- marckstraße 194, ein weiterer
Umzug erfolgte 1995 nach
helmshaven zurückkehren.
„Wir zogen bei meinen Eltern Heppens gegenüber der Kirin der Saarbrücker Straße ein. che. 2001 verstarb Bruno PinMein Mann arbeitete als Klemp- ckert, und für Grete Pinckert
ner erst in Papenburg, später schloss sich der Kreis, sie zog
als Baggerführer eines Torfbag- zurück in die Friederikenstraße,
gers im Emsland, 1954 fing er jetzt in das Haus Nr. 47, wo webei Krupp-Ardelt an. Der Sohn nige Eingänge weiter auch ihr
fand eine Lehrstelle in der Ma- Sohn mit seiner Familie lebt.
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Seite 10 | Wilhelmshavener Zeitung
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und
Heute
Kaufhaus in Heppens
HEPPENS/SI – Als die Wilhelms-
havener Zeitung im Juli 2010
ihre Leser dazu aufrief, in ihren
Erinnerungen an das Kaufhaus
E. P. Hart zu kramen, gab es
sehr viele Zuschriften. Das
Kaufhaus an der Kortekreuzung war ein markanter Anziehungspunkt für viele Wilhelmshavener.
Der Kundenmagnet bot ein
breites Sortiment: vom Anzug
bis zum Apfel war in dem großen Gemischtwarengeschäft
vieles zu haben. Lieselotte
March erinnert sich. Beinah jeden Monat wurden in dem Kaufhaus Modenschauen von ihrem
Mann, Walter March, moderiert.
„Er war damals nicht nur der Ansager, er war auch der Weihnachtsmann. E.P. Hart war bis
zuletzt sein Lieblingsthema“,
berichtete die Witwe.
Sie selbst war auch oft bei
den Schauen dabei. Allerdings
als Zuschauer. „Man konnte die
Mode, die bei der Schau präsentiert wurde, direkt bei E.P.
Hart kaufen“, erinnert sie sich.
Bis Ende der 1960er Jahre
arbeitete er im Betrieb seiner
Mutter und stellte dort so manches auf die Beine. Eine Zeit
lang ließ er Weihnachten immer
einen Weihnachtsmann einfliegen. „Und in jedem Jahr war
mindestens ein Schaufenster
kaputt, weil die vielen Menschen dagegen gedrückt haben.“
Eine andere Aktion: Jedes
Jahr zum Kinderfest wurde ein
exotisches Tier aus dem Zoo in
Logabirum nach Wilhelmshaven
geholt. „Meistens war es ein Affe“, so Dieter Hart. Abgeholt
hat er es meist mit einem Lehrling. Daran erinnerte sich Dieter
Altenhövel. Er ist oft genug mit-
gefahren. Auch seine Frau Hildegard Altenhövel erinnert sich
noch gut an E.P. Hart. „Meine
Mutter hat die Lebensmittelabteilung mit eröffnet“, sagt
sie. Martha Tiarks war 1930
nämlich Lehrling in dem Kaufhaus.
1967 organisierte sie dann
ein Ehemaligentreffen der Mitarbeiter des Kaufhauses. Es
wurde Tradition.
Das Kaufhaus E. P. Hart an
der Kortekreuzung war nach
dem Kriege einer der großen
Kundenmagnete an der
Gökerstraße.
FOTO: WZ-BILDDIENST
Aus den oberen
Geschäftsetagen wurden
Wohnungen. Im Erdgeschoss befinden sich heute
eine Spielhalle und ein
Restaurant.
WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS
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Heute
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 11
Der Bismarckplatz Anfang der 50er-Jahre. Rundherum war im Krieg viel zerstört worden. Man sieht den Textilhof im Hintergrund. Als Firmen überlebt hatten Lenzner Herrenmoden und Elektro Kuhlmann.
FOTO: WZ-BILDDIENST
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Seite 12 | Wilhelmshavener Zeitung
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Heute
Das Seemannshaus stand an der Bismarckstraße (rechter Bildrand) an der Kreuzung mit der Heppenser Straße (linker Bildrand).
In ihm war seit 1925 das Neue Schauspielhaus untergebracht.
FOTO: WZ-BILDDIENST
Viel Theater im Seemannshaus
HEPPENS/SI – Das Theater in
Wilhelmshaven hat eine bewegte Geschichte, und ein Teil dieser Geschichte ist das ehemalige Seemannshaus. Es stand an
der Kreuzung Bismarckstraße/
Heppenser Straße und wurde
1903 von der Gesellschaft Seemannshaus für Unteroffiziere
und Mannschaften der Marine
im Stil eines niedersächsischen Bauernhauses errichtet.
Admiral Prinz Heinrich von Preußen weihte es ein.
Nach einem ersten Umbau
1911 wurde der Saal 1925 zu
einem Theater umgerüstet. Das
Seemannshaus hieß fortan
auch Neues Schauspielhaus.
Im Jahre 1936 ging das Seemannshaus in den Besitz der
Stadt Wilhelmshaven über, die
Gesellschaft Seemannshaus
löste sich auf.
Die Stadt baute das Theater
erneut um und ließ eine Drehbühne installieren. Seit 1938
bezeichnete man das Seemannshaus als Stadttheater.
Bombentreffer zerstörten das
Gebäude 1943 fast völlig. Nur
das Foyer blieb erhalten. Darin
richtete ein Kaufmann einen
Notladen ein. Nach dem Krieg
wurde die Ruine abgebrochen,
An der Stelle des einstigen Seemannshauses bzw. Neuen
Schauspielhauses befinden sich heute diese Wohnhäuser.
WZ-FOTO: KNOTHE
ein im Garten errichteter Luftschutzturm 1946 gesprengt. In
den 50er-Jahren errichtete die
Wilhelmshavener Spar- und
Baugesellschaft
auf
dem
Grundstück Wohnhäuser.
Die Stadt hatte nach dem
verlorenen Kriege zunächst andere Sorgen als die Schauspielerei. Nichtsdestoweniger wurde weiter Theater gespielt. Der
Theater und Musikverein Wilhelmshaven richtete in einer
Unterkunftsbaracke der Wehr-
macht ein Behelfstheater mit
550 Sitzplätzen ein, weitere
Spielstätten waren der Schützenhof und die Schauburg.
1949 wurde die Geldnot so
groß, dass das Theater wieder
geschlossen werden musste.
Eine weitere Bühne erweckte
der Theatermacher Kurt Martin
Leibecke zum Leben. Er begann
in einem auch als Kino benutzten Saal des Lagers Sudetenstraße, bevor er mit Unterstützung der Stadt in der Jachmann-
kaserne einen Theatersaal mit
500 Sitzplätzen einrichtete.
Hier eröffnete er ein Volkstheater mit einem 20köpfigen Ensemble. Doch auch ihn zwang
Geldnot 1949 zum Aufgeben.
Ein in der Brücke betriebenes „Theater im Zimmer“ hatte
nur kurzen Bestand. Stattdessen gaben die Ostfriesische
Landesbühne und das Oldenburgische Staatstheater in der
Folgezeit vermehrt Gastspiele
an der Jade.
Seit 1947 verfolgte der
Theaterbauverein das Ziel, die
ehemalige Marine-Intendantur
zu einem Theater umzubauen.
Die vom Verein gesammelten
Gelder gingen allerdings durch
die Währungsreform 1948 weitgehend verloren. Die öffentliche
Hand, vornehmlich die Stadt,
stemmte das Vorhaben dennoch. Am 20. Oktober 1952
wurde das heutige Stadttheater
eröffnet, und die Landesbühne
Niedersachsen Nord verlegte
ihren Sitz von Leer nach Wilhelmshaven.
*
Haben Sie noch Erinnerungen an das Theater nach dem
Kriege? – Schreiben Sie uns an
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Blick ins Foyer des Neuen Schauspielhauses, das sich 1925
im Seemannshaus an der Bismarckstraße/Ecke Heppenser
Straße einrichtete. Das Seemannshaus war ursprünglich das
Gesellschaftshaus für Unteroffiziere und Mannschaften. Später
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ging es als Theatergebäude von der Gesellschaft Seemannshaus in den Besitz der Stadt über. 1938 erhielt es die Bezeichnung Stadttheater. 1943 wurde das Gebäude durch Bomben
zerstört.
FOTO: WZ-BILDDIENST
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Seite 14 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
Heute
Abschied vom Provisorium
WILHELMSHAVEN/SI – Die Nordseepassage prägt heute die Innenstadt. Bis 1995 stand hier
der 1872 errichtete Bahnhof.
Der neue Bahnhof wurde in das
Einkaufszentrum, das 1997
eingeweiht worden ist, integriert. Die Passage wechselte
mehrfach den Besitzer und gehört heute zum Treveria-Fonds,
wie auch das benachbarte „Karstadt“-Gebäude. In dieses zieht
nach zweijährigem Leerstand
gegen Ende des Jahres ein großer Elektronikmarkt ein.
Stadtväter und damalige Investoren versprachen sich vom
Bau der Nordseepassage, Wilhelmshaven als Einkaufsstadt
und Oberzentrum der Region zu
stärken. Doch die Entwicklung
nahm nicht die erhoffte Richtung. Die City kämpft gegen zunehmenden Konkurrenzdruck –
mit sichtbaren Folgen; so mancher Leerstand ist zu beklagen.
Nichtsdestoweniger ist die
Nordseepassage der große
Kundenmagnet in der City. Bauherr war die Kusto Immobilienprojektentwicklung GmbH & Co.
KG mit Sitz in Straubing, den
architektonischen Entwurf lieferte das Hamburger Büro
„gmp“ Meinhard von Gerkans. Umgerechnet rund 75
Millionen Euro wurden damals
verbaut. Die Passage bietet
28 000 Quadratmeter
Einzelhandelsfläche,
dazu 2500 Quadratmeter Bürofläche und 22
Wohneinheiten. Ein großes Parkhaus nimmt
700
Blechkarossen
auf.
Der 1872 in Betrieb genommene Bahnhof wurde 123 Jahre später für den Bau der Nordseepassage wieder abgerissen. Außerhalb des rechten Bildrandes, am Rand des ZOB an der Virchowstraße, befand sich der Pavillon des Café Köhler.
FOTO: WZ-BILDDIENST
Die Nordseepassage ist das
Entree in die Stadt für alle, die
mit dem Zug anreisen. In sie integriert ist der neue Kopfbahnhof, der von der Nordwestbahn
stündlich von Osnabrück und
Esens aus angefahren wird.
Vor zwölf Jahren,
1999, übernahm
die
Nordwestbahn, eine gemeinsame
Gesellschaft der Veolia GmbH, der Verkehr und Wasser
GmbH Oldenburg
sowie der Stadtwerke Osnabrück,
nach europaweiter Ausschreibung die Personenbeförderung
auf diesen Strecken.
Für den Bau der Nordseepassage wurden der alte Bahnhof,
ein Teil der Gleisanlagen und
die Lagerhallen an der Bahnhofstraße abgerissen. Während
Kritiker dem Verlust eines ursprünglichen Stücks Wilhelmshaven nachtrauerten, hatten
andere in dem alten Bahnhof
immer nur ein ungenügendes
Provisorium gesehen. Durch Anund Umbauten wurde das historische Gebäude den wachsenden Bedürfnissen angepasst.
Mehrmals kam es zu ernst-
haften Planungen, den Bahnhof
nach Westen zu verlegen. 1919
vereitelte der Ausbruch des Ersten Weltkrieges den Neubau
eines Bahnhofs am Metzer
Weg. Mitte der 30er-Jahre des
vorigen Jahrhunderts überlegte
man, einen neuen Bahnhof für
das auf enormen Zuwachs geplante Wilhelmshaven (Stadt
der 500 000) in Schaar zu bauen. Doch der Zweite Weltkrieg
und danach andere Umstände
machten auch diese Pläne zunichte.
Durch den Bau der Nordseepassage erfuhr auch der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB)
eine
völlige
Umgestaltung. Er ist
hier 1956 eingerichtet worden, nachdem
die Gleise der
ehemaligen
Marine- und
späteren Vorortbahn, die
durch
den
Park des Friedrich-WilhelmPlatzes
und
durch den Rosengarten,
den heutigen
Valoisplatz,
führten, aufgehoben worden
waren.
Die Nordseepassage wurde 1997 eingeweiht. Wo sie steht, war früher der Busbahnhof und etwas weiter ver- Fortsetzung
setzt der alte Bahnhof.
WZ-FOTO: KNOTHE auf Seite 13
Präsentiert
von
Gester n
und
und
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 15
Heute
Die „Bremer
Cacao-Stube“
Fortsetzung von Seite 12
Hatten in den 50er-Jahren
noch die Züge der Vorortbahn
die nördlichen und westlichen
Stadtteile sowie Sande mit der
Innenstadt und den Industriebetrieben im Süden verbunden,
wurde der öffentliche Personennahverkehr zunehmend auf Omnibusse umgestellt. Ende 1964
beendete die Vorortbahn, die
auch Güter transportiert und für
den
Wiederaufbau
der Vierten Einfahrt
große Baustoffmengen herangeschafft
hatte, endgültig ihren
Betrieb. In einem Pavillongebäude
auf
dem ZOB richtete
sich 1948 das Café Köhler ein,
das im Jahr 1970 an seine heutige Stelle am Rande des Parks
wechselte. Albert Köhler hatte
das Konditoreiunternehmen als
„Bremer Cacao-Stube“ 1933 in
der Roonstraße (heute Rheinstraße) eröffnet.
Das alte Park-Café Köhler
befand sich direkt am
Omnibusbahnhof auf der
anderen Seite der Virchowstraße. Seit 1972 ist es am
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Seite 16 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
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Heute
Vergnügen an der Grenze
WILHELMSHAVEN/SI – Die undatierte Aufnahme von der Börsenstraße dürfte spätestens in
den 20er-Jahren entstanden
sein. Zu sehen ist die südliche
Häuserzeile zwischen Börsenplatz und Gerichtsstraße, die
bei der Kurve im Hintergrund
kreuzt.
Vorne links sieht man das
Lokal „Restaurant zur Oldenburger Grenze“. In der Tür
steht offensichtlich die Wirtsfrau, und der Mann am Karren
hält einen Korb mit Flaschen –
möglicherweise der Besitzer
des Lokals.
Das Haus daneben, an der
Ecke zur damals noch sehr
schmalen Grenzstraße, war die
Gaststätte
„Heidelberger
Fass“, es folgte gegenüberliegend das zweigeschossige
Gasthaus
„Jeverländischer
Hof“. Auf der Nordwestlichen
Ecke der Kreuzung Börsenstraße/Grenzstraße befand sich zu
jener Zeit der „Treffpunkt“; das
Lokal hieß später „Stadtcafé“,
dann „Atlantik“ und nach dem
Krieg „Große Gondel“.
Auf der Nordost-Seite, vom
Blickwinkel des Betrachters
nicht zu sehen, war die „Bunte
Bühne“, ein Varieté-Lokal.
Die Gaststätte „Zur Oldenburger Grenze“ war das erste
am Platze und die Keimzelle
des späteren Vergnügungsviertels rund um den Börsenplatz.
Sie hieß später „Fledermaus“,
„Laubfrosch“, dann „Zur Müh-
Die Börsenstraße mit Blick auf die Gaststätte „Zur Oldenburger Grenze“ und, zwei Häuser
weiter, den großen Jeverländischen Hof.
FOTO: WZ-BILDDIENST
le“. Die Wirtsleute waren Buchholz, Robert Arndt, Julius Fleischer und später Wilhelm Köster. In der „Mühle“ fanden unter
anderem auch Modenschauen
statt, garniert mit artistischen
Einlagen und den Klängen einer
Hauskapelle, wie Freuke Adrian
ihrem Buch „Kneipenklatsch
und Ballgeflüster“ berichtet.
Wirt Hinrich Rath und später
sein Sohn Wilhelm Rath führte
in den 20er- und 30er-Jahren
des vorigen Jahrhunderts den
Jeverländischen Hof; hier kam
die ländliche Bevölkerung an
den Markttagen mit Pferd und
Wagen an, stellten die Tiere auf
dem Hof unter, wo sie vom
Dienstmann Adolf Bahr versorgt
wurden. Am Jeverländischen
Hof befand sich vor dem Zweiten Weltkrieg aber auch der
„Gummibahnhof“, von wo aus
die Busse der Busunternehmer
Pekol, Mewes, Albers und
Schulze ins Umland fuhren. Die
Grenze zwischen dem oldenburgischen Bant und dem preußischen Wilhelmshaven verlief
parallel zur Grenzstraße hinter
den Grundstücken der Häuser
an der Ostseite.
Ein Teil der alten Gebäude
auf der Südseite der Börsenstraße hat den Krieg, wenngleich stark beschädigt, überstanden. Im Haus des einstigen
Jeverländischen Hofes, das um
ein Stockwerk geköpft wurde,
befindet sich heute ein Antiquitäten-Geschäft.
Auch das Haus an der Ecke
zur Gerichtsstraße steht heute
noch; bis vor kurzem befand
sich darin eine Gaststätte.
Doch im übrigen wurde hier, im
ehemals Elsass bezeichneten
Stadtteil, im Kriege fast alles
zerstört. Durch diese Trümmerwüste hindurch wurde in den
50er- und 60er-Jahren die
Grenzstraße als neue Magistrale neu gebaut, nun sehr viel
breiter als die ehemals eher
dörfliche Straße.
WIE WAR’S FRÜHER?
Der Abschnitt der Börsenstraße heute.
Erinnern Sie sich? Wie
war es früher am Börsenplatz? Was spielte sich
hier ab? Schreiben Sie
uns Ihre Erinnerungen an
[email protected],
Betreff: Gestern & heute.
FOTO: SIEFKEN
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Gummibahnhof nannten die Leute die Haltestelle beim Jeverländischen Hof an der Ecke Börsenstraße/Gerichtsstraße.
Hier fuhren vor dem Kriege die Busse ins Jeverland ab, die
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Apothe
Heute
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 17
Marktbeschicker stellten beim Jeverländischen Hof ihre Pferde
unter, und so mancher goss sich, bevor er sich auf den Heimweg machte, erst einmal einen „hinter die Binde“.FOTO: WZ-BILDDIENST
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Seite 18 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
Heute
Das Amtsgerichtsgebäude an der Marktstraße wurde 1878 eingeweiht und 1984 erheblich erweitert.
WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS
Justitia und Christuskirche
WILHELMSHAVEN – Das Amtsge-
richtsgebäude an der Marktstraße wurde im Jahr 1878
eingeweiht. Der Oldenburger
Architekt Klingenberg hat das
schöne
Backsteingebäude
entworfen. Es wurde in den
Jahren 1982 bis 1984 um
einen modernen Neubau erweitert.
Lange Zeit war es nicht das
einzige
Gerichtsgebäude.
Nicht einmal einen Kilometer
entfernt befand sich das Rüstringer Amtsgericht, das an der
Peterstraße/Ecke
Gerichtsstraße zusammen mit der Verwaltung des Amtes Rüstringen
1902 ein Gebäude bezogen
hatte. Dieses war für die oldenburgischen Gemeinden bzw.
ab 1911 für die Stadt Rüstringen zuständig und diente auch
nach dem Krieg bis zur Erweiterung des Gerichtsgebäudes an
der Marktstraße Justitia. Seitdem ist es der Wilhelmshavener Sitz des Katasteramtes.
An der Peterstraße wurden alle
Zivilsachen verhandelt, an der
Marktstraße die Strafprozesse.
Auf dem nebenstehenden
historischen Foto erkennt man
Das Amtsgerichtsgebäude, im Hintergrund die Christuskirche.
im Hintergrund die ehemalige
Christuskirche an der Peterstraße/Ecke Adalbertstraße;
auf dem Grundstück befindet
sich heute der evangelische
Kindergarten.
Die Christuskirche, wurde
aus Backsteinen im gotischen
Stil errichtet und im März
1901 eingeweiht. Ihre Glocken
waren aus erbeuteten und eingeschmolzenen Geschützen
aus dem Deutsch-französischen Krieg 1870/71 gegossen worden. Doch zusammen
mit dem Kupferdach und den
FOTO: WZ-BILDDIENST
Orgelpfeifen mussten sie im
Ersten Weltkrieg wieder in die
Gechützgießereien zurückkehren. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben
so stark beschädigt, dass die
Ruinen abgerissen werden
mussten.
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Der Friedrich-Wilhelm-Platz zwischen Markt- und Ebertstraße war ursprünglich als Marktplatz geplant, weshalb die
Marktstraße nach ihm benannt ist. König Friedrich Wilhelm IV.
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Heute
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 19
von Preußen steht seit 1870 Pate. Bis in die 50er-Jahre durchzogen die Gleise der Werftbahn den Platz. Die Aufnahme
stammt aus den 20er-Jahren.
FOTO: WZ-BILDDIENST
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Seite 20 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
Heute
Das zentrale Bildmotiv des
historischen Bildes ist das
heute verklinkerte Gebäude
des Fahrradgeschäftes. Als
Hauptverbindungsstraße
zwischen Werft und Arbeitersiedlung Bant entwickelte
sich die Marktstraße bzw.
Wilhelmshavener Straße
zum bevorzugten Geschäftsstandort.
WZ-FOTO: LÜBBE
Der Weg der tausend Arbeiter
BANT/SI – Zum Ende des 19.
nungen in Bant zur Werft und zu- ganz wenigen staatlichen So- an die Mieter weiter. Das alte
Jahrhunderts entwickelte sich rück. Viele Geschäfte, Gaststät- zialwohnungsbauprojekte jener Foto zeigt die ehemalige Cafédie heutige Marktstraße zu ten Saalbetriebe, ein Theater Zeit erhalten geblieben. In den Konditorei Johann Schipper,
einer der belebtesten Straßen und Lichtspiele wollten an die- 60er-Jahren des vorigen Jahr- den Konditormeister selbst
in Wilhelmshaven. Sie war die sem steten Strom der Men- hundert arbeitete man in Rat mit seiner Familie und eine gankürzeste Verbindung zwischen schen verdienen. So mancher und Verwaltung der Stadt an ze reihe von Kindern. Der Ander Werft und den Wohnungen Wochenlohn versackte so auf Plänen, die „unzeitgemäße“ lass der Aufnahme ist nicht
der Arbeiter in Bant, wo zwi- dem Weg nach Hause.
Siedlung zu schleifen und durch mehr bekannt. Heute befindet
schen 1872 und 1877 die
In Höhe der Banter Werft- moderne Bauten zu ersetzen. sich in dem Haus ein FahrradgeWerftarbeitersiedlung errichtet arbeitersiedlung hat sich der ur- Protest erhob sich, ein Umden- schäft, und es hat eine Klinkerworden war. Hier gab es parallel sprüngliche Charakter der Stra- ken setzte ein. 1975 entschied fassade. Die östlich davon stezur Eisenbahn die Alte Wil- ße sehr gut erhalten. Die Sied- der Rat, das Wohngebiet zu er- henden Häuser sind wiederum
helmshavener Straße. Der Fuß- lung steht heute unter Denk- halten, kaufte dem Bund die fast im Ursprungszustand erweg zwischen heutiger Werft- malschutz, sie ist als eines der Häuser ab und veräußerte sie halten.
und Grenzstraße wurde
ab den 1880er-Jahren
ausgebaut. Es entstand
die Neue Wilhelmshavener Straße, die von
repräsentativen Wohnund Geschäftshäusern
gesäumt war. Nur noch
wenige dieser alten Geschäftshäuser sind erhalten geblieben; die
Zerstörungen des Bombenkrieges waren notdürftig ausgebessert,
als ab den 70er-Jahren
der allmähliche wirtschaftlich bedingte Verfall vieler gründerzeitlicher Häuser einsetzte.
Aus den Vorzugslagen
der Vorkriegszeit entwickelten wieder großflächig Brachflächen.
Tausende von Arbeitern marschierten zu
Kaisers Zeiten morgens
und abends über die gut
zwei Kilometer lange Das Haus des Konditormeisters Schipper in der Wilhelmshavener Straße. Heute heißt die Straße
FOTO: WZ-BILDDIENST
Straße von ihren Woh- Marktstraße und in dem Laden ist ein Fahrradgeschäft.
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Die Schmiedestraße führt von der Ebertstraße zur Weserstraße. Sie wurden in den Jahren 1872 bis 1877 gebaut. Das
Foto entstand in den 1950er-Jahren. Errichtet wurden sie vom
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Wilhelmshavener Zeitung | Seite 21
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der kaiserlichen Werft. Das neue Viertel nannte man damals
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Seite 22 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
Heute
Villen bewahrten Jugendstil
VILLENVIERTEL/SI – Das Villen-
viertel zählt zu Wilhelmshavens
schönsten und beliebtesten
Wohnvierteln. Nach den ersten
Aufbaujahrzehnten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
entstand Bedarf für die wachsende Klientel begüterter Kaufleute und Beamter. Deshalb
plante die Stadt Heppens eine
Landhauskolonie am Rande
Tonndeichs, dem geschäftigen
Arbeiter- und Handwerkerviertel
und in Nachbarschaft zu den
großen Kasernen des 2. Seebataillons, die an der Gökerstraße/Schellingstraße zur gleichen Zeit in Planung und Bau
begriffen waren.
Unser altes und neues Foto
zeigt den Blick in die Rosenstraße von der Kirchreihe zur Kantstraße. Einige der ursprünglichen Häuser stehen heute noch
fast unverändert, die Häuser an
der Kirchreihe allerdings sind
neueren Datums.
Die Stadt Rüstringen, zu der
Heppens, Neuende und Bant
1911 zusammengeschlossen
worden waren, konkretisierte
die Pläne. Sie tragen die Handschrift des ersten Leiters des
Rüstringer Bauamtes Dr.- Ing.
Martin Wagner (1911 - 1914)
und seines Nachfolger Dr.-Ing.
Willy Hahn (1914 - 1921). Ihnen
war an einer künstlerischen Gestaltung der Siedlung gelegen.
Das sieht man dem Viertel noch
heute an. Villen, großzügige Einfamilienhäuser und schmucke
Reihenhäuser, schmucke Giebel, Erker, Gauben, Sprossen-
fenster und schöne Hauseingängen, hohe Bäume an Straßen und in den Gärten zieren
noch heute die parkähnliche
„Kolonie“. Viele Jugendstil- und
andere architektonische Details sind bis heute von den Besitzern der Häuser mit Sorgfalt
erhalten. Mit rigiden Bauvorschriften setzte die Stadt Rüstringen damals ihre Vorstellungen durch. Die Grundstückskäufer waren verpflichtet, binnen
zwei Jahren zu bauen, sonst
mussten sie ihr Grundstück wieder an die Stadt abgeben. Der
Vorgarten musste mindestens
fünf Meter breit sein.Die Häuser durften höchstens zwei
Stockwerke haben, und auch
die
Fassadengestaltung
brauchte den „Segen“ der Bauverwaltung.
Der Gartenarchitekt Leberecht Migge entwarf die Gestaltung des Kantplatzes, den
Hecken, Blumenbeete und halbhoch geschnittene Platanen
schmückten. Auf ihm wurde ein
Jugendstil-Pavillon errichtet, der
im Krieg zerstört worden ist.
Der westliche Teil des Villenviertels ist in den 30er-Jahren entstanden.
Blick in die Rosenstraße
von der Kirchreihe. Am Ende
steht das Haus Kantstraße 9,
der ehemalige Sitz der
evangelischen Elternschule.
Davor, am Ende der Rosenstraße rechts, befindet sich
der Kantplatz, der als der
zentrale Erlebnisraum vom
Städteplaner Wagner
gedacht und vom
Gartenarchitekten Migge
entworfen worden war.
WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS
Der Kantplatz im Villenviertel
bis in die 40er-Jahre.
FOTO: WZ-BILDDIENST
Zeitreise zurück in die 20erJahre: Die Rosenstraße aus
gleichem Blickwinkel.
Bomben des Zweiten
Weltkriegs haben die Häuser
später in Mitleidenschaft
gezogen, teils komplett
zerstört.
FOTO: WZ-BILDDIENST
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Wilhelmshavener Zeitung | Seite 23
Heute
Schnell von Nord nach Süd
NEUENGRODEN/SI – Die Freilig-
rathstraße ist eine der Hauptverkehrsachsen in Wilhelmshaven. Sie verbindet den Norden
mit dem Süden. Das historische Foto zeigt die Arbeiten für
den vierspurigen Ausbau der
Straße 1953, wohl im Bereich
zwischen Rilkestraße und Neuengrodener Weg (vielleicht erkennen ältere Leser, welcher
Straßenabschnitt genau zu sehen ist).
Die Straße ist benannt nach
dem Dichter Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876). Auch viele
ihrer Nebenstraßen vom Ölhafendamm bis Neuengroden
sind nach Dichtern benannt. In
vorstädtischer Zeit verlief auf
ihrer Strecke auf einem im 15.
Jahrhundert
aufgeworfenen
Deich der Neuer Groden Weg,
der Alt-Heppens mit Rüstersiel
verband.
Zum Schutz des preußischen Kriegshafens an der Jade, wurden die Forts Heppens
(heute Lüneburgkai) und
Fortsetzung auf Seite 24
Die Freiligrathstraße wurde im 1953 für den zunehmenden Autoverkehr vierspurig ausgebaut.
Offensichtlich wurde das alte Klinkerpflaster damals aufgenommen.
FOTO: WZ-BILDDIENST
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Seite 24 | Wilhelmshavener Zeitung
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Ausbau der wichtigen Verkehrsachse
Fortsetzung von Seite 23
Rüstersiel (heute Institut für Vogelforschung), errichtet. Wohl in
den 1870er-Jahren wurde der
Weg ausgebaut und bekam den
Namen
Fortifikationsstraße.
Zum Befestigungsring zählten
im Übrigen das Fort Schaar und
Mariensiel, wohin die Fortifikationsstraße von Rüstersiel aus
abzweigte. Neben ihr verlief
eine Schmalspurgleis zum Gütertransport. Es wurde später
von der Vorortbahn genutzt.
Nahe der Freiligrathstraße lagen mehrere Bauernhöfe nach
Art der großen friesischen Gulfhäuser: von der Kreierei im Norden bis zum „Buskohlhof“ nahe
der Kreuzung Mühlenweg; der
Buskohlhof hatte seinen Spitznamen wegen der Marinegärten, die dort im Ersten Weltkrieg
zur Versorgung der Soldaten angelegt worden waren.
Eines dieser alten Gulfhäuser steht noch heute an der
Ecke Neuengrodener Weg. Es
ist zum Geschäftshaus umgebaut. Die einstige Hofstelle
Cölln an der Raabestraße wurde bis in die 70er-Jahre als letzter bäuerlicher Betrieb in Neuengroden bewirtschaftet.
Im Jahr 1900 wurde die
Grundschule Neuengroden errichtet. Sie wird derzeit zu
einem Senioren- und Pflegeheim umgebaut. Damals entstanden auch viele der alten
Einfamilienhäuser und kleinen
Villen entlang der Freiligrathstraße nördlich der „Nordseestation“; das Saallokal, noch heu-
Die Freiligrathstraße heute.
te eine Speisegaststätte, eröffnete im Jahr 1908.
Die Mietwohnungssiedlung
Neuengroden westlich der Freiligrathstraße wurde Anfang der
40er-Jahre errichtet. Ihre Straßen waren zunächst nach Einsätzen der Marine benannt, z.
B. Coronel- und Dardanellenstraße. Sie wurden später nach
Dichtern umbenannt. Nach dem
Krieg entstanden weitere große
Wohngebiete beidseits der
Hauptverkehrsstraße.
Zwischenzeitlich gab es
nach dem Kriege in Nachbar-
WZ-FOTO: KNOTHE
schaft der Grundschule eine
Maschinenfabrik. 1968 von der
Firma Schlafhorst übernommen, wechselte sie an die Flutstraße. Zwölf Jahre später
schloss sie den Betrieb.
Damit die Freiligrathstraße
ihre Funktion als wichtigste
Nord-Süd-Verbindung erfüllen
konnte, wurden zwei wichtige
Teilstücke neu gebaut. In den
40er-Jahren wurde die Freiligrathstraße westlich an Rüstersiel vorbei verlängert. Beim
Kreuzelwerk teilt sie sich seitdem in die Preußenstraße und
in die Möwenstraße. Der ganze
Baustellenverkehr zur Siedlung
Voslapp, die ab 1938 gebaut
wurde, war zuvor durch Rüstersiel gerumpelt.
Ein weiteres Teilstück wurde
zur Entlastung der schmalen
Fritz-Reuter-Straße gebaut.
1906 war die Gökerstraße auf
dem ehemaligen Feldweg „Breiter Weg“ von der Stadt kommend bis dorthin verlängert
worden. Nun baute man die
künftige Hauptverkehrsachse
hinter den Gärten bis zur „Nordseestation“ durch.
Entlang der Freiligrathstraße
lief noch bis in die 50er-Jahre das Gleis der Vorortbahn
zwischen Flensburger Straße
und Voslapp. Zwei weitere
Strecken verbanden Sande
und Voslapp sowie den
Bahnhof mit dem Industriegebiet West und Sande. 1961
wurde der Personenverkehr
eingestellt..
FOTO: WZ-BILDDIENST
Präsentiert
von
Gester n
und
und
Heute
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 25
Arbeiter-Vorstadt im Groden
–
Das Foto aus den 50er-Jahren
des vorigen Jahrhunderts zeigt
die Preußenstraße und die
Kreuzung mit der Posener Straße mit Blickrichtung Nordwest.
Im Vordergrund fährt ein Linienbus. Wenn man ganz genau hinschaut, erkennt man, dass er
elektrischen Antrieb hatte; man
sieht den Stromabnehmer auf
dem Dach, und die Straße ist
gesäumt von den hohen Betonmasten, die den Fahrdraht trugen.
Hinter sich zieht der Bus
einen Personenanhänger. Der
Verein für Wilhelmshavener Verkehrsgeschichte hat vor einiger
FEDDERWARDERGRODEN/SI
Die Preußenstraße/Ecke Posener Straße ist noch heute das
Zentrum von Fedderwardergroden.
FOTO: WZ-BILDDIENST
Wo während des Krieges und danach Behelfsbauten standen,
steht heute dieses moderne schmucke Geschäftshaus an der
Kreuzung Posener-/Preußenstraße.
WZ-FOTO: KNOTHE
„
„
Hotel-Restaurant
Hollmann
ten Arbeiter mit einer neuen
Wohnstadt bebaut. Weil das
Naziregime den bevorstehenden Krieg bereits fest im Auge
hatte, wurden die Wohnblocks
so weitläufig in die Landschaft
gestellt, dass der Schaden
durch Bombenabwürfe gering
bleiben würde. Die Marineintendantur beauftragte mit der Errichtung der Siedlung die Wohnungsbaugesellschaft
Fortsetzung auf Seite 26
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Zeit einen dieser Anhänger, die
über Wilhelmshavens Straßen
gezogen wurden, von einem Besitzer in Oldenburg erworben
und hofft, ihn jetzt mit Hilfe von
Sponsorengeldern wieder restaurieren zu können.
Das Gebiet des Fedderwardergrodens wurde 1938 in die
Stadt Wilhelmshaven eingemeindet und in den Jahren
1939 bis 1945 für die nach Wilhelmshaven dienstverpflichte-
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Seite 26 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
Heute
Schmelztiegel
im Norden
Fortsetzung von Seite 25
Jade, die von der Stadt Wilhelmshaven und dem Land Oldenburg gegründet worden war.
Ursprünglich wollte man 4000
Wohnungen in „einem Rutsch“
bauen. Die zeitweise fast 4000
Bauarbeiter waren zum einem
großen Teil in einem eigens eingerichteten Barackenlager am
heutigen Allensteinweg untergebracht. Der Krieg durchkreuzte die Pläne. Bis Kriegsende waren 2300 Wohnungen fertig geworden, 200 Wohnungen in
halbfertigen Rohbauten wurden
erst 1948 bezugsfertig.
An das Eckhaus zur Posener
Straße schließt sich noch heute
die Ladenzeile an. Die Gebäude
gegenüber wurden erst in den
50er- und 60er-Jahren errichtet.
Von Beginn an war Fedderwardergroden ein Schmelztiegel
von Menschen unterschiedlicher geografischer Herkunft –
und ist es heute noch.
*
Wie lebte es sich vor 50 Jahren in Fedderwardergroden?
Schildern Sie uns Ihre Erinnerungen
Das alte Foto zeigt den Blick
von der Warthestraße übers
Plauentief hinauf zur Posener Straße, links die Häuser
der Kulmer Straße, rechts die
der Elbinger Straße.
FOTO: WZ-BILDDIENST
Die Elbinger Straße heute. Die Anwohner blicken ins Grüne.
WZ-FOTO: KNOTHE
Über Knüppeldämme
FEDDERWARDERGRODEN/SI – Un-
gemütlich war der Anfang in Fedderwardergroden -- Ort und Zeit
waren unwirtlich. Im Schlamm
der Marschen wurde dieser
Stadtteil für 16 000 Menschen
in den Kriegsjahren zwischen
1939 und 1945 errichtet. 1945
waren knapp 3000 Wohnungen
bezogen, 38 Gewerbebauten
fertiggestellt.
Doch vieles stand nur provisorisch oder halbfertig da. Es
gab Knüppeldämme statt Straßen, und um die Häuser pfiff
übers kahle Gelände der Wind.
Das historische Foto unten
zeigt den Blick von der Warthestraße das Plauentief hinauf zur
Posener Straße, links die Häuser der Kulmer Straße, rechts
die der Elbinger Straße.
Doch die Planer hatten bereits damals das Schöne dieser
Siedlung vor Augen. Heute erstreckt sich hier ein Grüngürtel
um den Stadtteil, wie überhaupt
Fedderwardergroden mit viel
Grün gesegnet ist. Auf etwas
über 800 Hektar leben hier heute rund 8400 Personen, 59 Prozent davon laut städtischer Statistik in Einpersonenhaushalten. In den Kriegs- und Nach-
kriegsjahren „stapelten“ sich
die kinderreichen Familien in
den Behausungen.
Wilhelmshaven sollte nach
Planen des nationalsozialistischen Regimes zu einer Hafenstadt mit bis zu 500 000 Einwohnern ausgebaut werden.
Fedderwardergroden war, wie
der Wilhelmshavener Architekturhistoriker Dr. Ingo Sommer in
der Festschrift zum 50-jährigen
Bestehen
Fedderwardergrodens 1990 ausführte, als einer
von 30 neuen Stadtteilen gedacht.
Fortsetzung auf Seite 27
Präsentiert
von
Gester n
und
und
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 27
Heute
Wohnraum für die Rüstungsarbeiter
Fortsetzung von Seite 26
Diese Trabantensiedlungen
sollten wie ein Ring die Seefestung Wilhelmshaven einfassen“. Die „Gemeinschaftssiedlung“, wie sie von den Planern
bezeichnet wurde, war laut
Sommer das wohl größte zusammenhängende Wohnbauprojekt im Deutschen Reich zwischen 1933 und 1945.
Zwei Jahre vor Baubeginn
war der Fedderwardergroden,
der zur Gemeinde Fedderwarden und dem Amt Jever gehörte, im Zuge des „Groß-Hamburg-Gesetzes“ Wilhelmshaven
zugeschlagen worden.
Vom 15. bis 18. Jahrhundert
hatte man ihn mühselig der weit
nach Westen ausgreifenden
Maadebucht abgerungen. Posener Straße, Möwenstraße und
Kreuzweg waren einmal alte
Deichzüge.
Zum Bau der Siedlung bediente man sich der eigens dafür 1937 gegründeten Wohnungsbaugesellschaft Jade,
die vom Land Oldenburg, den
Städten Wilhelmshaven und
Rüstringen und dem Amtsverband Friesland aus der Taufe
gehoben worden war. Das Haus
Weichselstraße 43 war als erstes fertig und wurde im Juni
1940 bezogen.
Viele Häuser jedoch konnten
im Verlauf der Kriegsjahre nur
provisorisch hergestellt werden
und wurden gerade rechtzeitig
genug fertig, um als Notunterkunft für die Ausgebombten in
der Innenstadt zu dienen. Beim
Bau mussten Heerscharen aus-
Das Plauentief in Höhe der Kulmer Straße heute – ein Schilfmeer.
ländischer
Zwangsarbeiter
helfen, die in Barackenlagern
eingepfercht waren.
Baracken als Notunterkünfte
und Behelfsbauten prägten
auch nach dem Kriege noch das
Bild in Fedderwardergroden. In
ihnen lebten hier wohnungslos
Gewordene und Flüchtlinge. Mit
Fertigstellung des Wohngebietes Allensteinweg Mitte der
60er-Jahre konnte ein Teil der
Baracken geräumt werden.
WZ-FOTO: KNOTHE
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Welcher alte Fedderwardergrodener kann sich an dieses nicht
mehr fertig gestellte Gemäuer erinnern? Wo war es und was
sollte daraus werden? Was steht dort heute? – Wissen Sie es?
Dann schreiben Sie der WZ-Redaktion.
FOTO: WZ-BILDDIENST
Vorher
Nachher
Seite 28 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
Heute
Blick vom Turm des Rüstringer Rathauses über Siebethsburg (rechts), Sedan mit der großen Wasserturmschule und Neuende mit
seiner Kirche im Hintergrund (links). Vorn die Gasometer der Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven-Rüstringen und der
feinmechanische Betrieb Kuhlmann.
FOTO: WZ-BILDDIENST
Fabrikant und Wohngenossen
SIEBETHSBURG/SEDAN/SI – Die
beiden historischen Fotos zeigen den Blick vom Rathausturm
auf Siebethsburg über das Betriebsgelände der Gas- und
Elektrizitätswerke Wilhelmshaven-Rüstringen und der Firma
Franz Kuhlmann hinweg. Der
erste Aufnahme (oben) ent-
stand vermutlich in den 20erJahren, als der Großteil der von
den Architekten Paul Hakenholz
und Brandes seit 1904 errichteten
Genossenschaftswohnungsbauten des Bauvereins
Rüstringen errichtet waren.
Wo man im Hintergrund zwischen Siebethsburg und Sedan
Der gleiche Blick heute: Die Spitze des Neuender Kirchturms verschwindet im Hintergrund
fast im Grün, Siebethsburg ist um die HögerBauten größer, ein Supermarkt und andere
noch die Hütten von Kleingärten erkennen kann, entstanden
erst ab 1936 die Höger-Klinkerbauten des Bauvereins.
Die beiden Gasometer an
der Mitscherlichstraße rechts
im Vordergrund dienten der Bevorratung mit Stadtgas. Das
Gas wurde im Gaswerk an Ort
Geschäfte nehmen den Platz von den Kuhlmann-Werkstätten und dem Gasometer ein..
Park- und Möbelhaus an dieser Stelle waren nur eine Episode.
WZ-FOTO: KNOTHE
und Stelle aus Koks erzeugt
und diente in erster Linie zur
Versorgung der Haushalte und
für die öffentliche Straßenbeleuchtung. Das Gaswerk war
1896 errichtet worden und nur
bis 1917 in Betrieb.
Die Firma Franz Kuhlmann
stellte Präzisionszeichenmaschinen von Weltruf her. Franz
Kuhlmann hatte 1899 die Mechanikerwerkstatt seines Vaters Bernhard Friedrich Kuhlmann übernommen, in der Navigations-, Peil-, und Zielinstrumente im Auftrag der Kaiserlichen Werft hergestellt wurden.
Später verschaffte sich die Manufaktur auch auf dem zivilen
Markt Anerkennung.
Nach dem Ersten Weltkrieg
war es die in Serie produzierte
Zeichenmaschine, mit der das
Unternehmen sich Weltgeltung
verschaffte.
Kuhlmann galt als fortschrittlicher
Unternehmer.
1908 führte er bezahlten
Urlaub ein, er richtete eine Lehrwerkstatt ein und gründete eine
Stiftung zur Förderung eines
Lehrstuhls für internationales
Privatrecht. Er erhielt das Bundesverdienstkreuz und wurde
anlässlich seines 80. Geburtstages zum Ehrenbürger ernannt.
Fortsetzung auf Seite 29
Präsentiert
von
Gester n
und
und
Heute
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 29
Siebethsburg: Aufbau und Zerstörungen
Fortsetzung von Seite 28
Auf dem zweiten Foto, das
gegen Ende des Zweiten Weltkrieges oder kurz danach aufgenommen sein dürfte, sieht
man das später auf der nördlichen Seite der Bismarckstraße
errichtete
Betriebsgebäude
der Firma Kuhlmann. Das alte
Betriebsgebäude liegt nach
Bombentreffern in Trümmern,
ebenso wie das Gaswerk und
etliche Wohn- und Geschäftshäuser.
Im Hintergrund sieht man
den neuen Teil der Gartenstadt
Siebethsburg.und dahinter die
Stadtparkkolonie. Die Klinkerhäuser-Siedlung wurde von dem
Hamburger Architekten Prof.
Fritz Höger konzipiert, einem
der damals Führenden in seiner
Zunft. Zwischen 1936 und
Siebethsburg nach den Zerstörungen des Bombenkrieges – und heute
1940 entstanden 1600
Wohnungen. Im Krieg wurden vor allem im alten Teil
Siebethsburgs etliche Häuser
zerstört und durch neue ersetzt.
Ganz Siebethsburg steht unter
FOTO: WZ-BILDDIENST
Denkmalschutz und ist noch
heute eine der bevorzugten
Wohnlagen Wilhelmshavens.
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Seite 30 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
Heute
Altengroden:
Schwieriger Beginn
Der Goedenser Weg in Altengroden wohl Ende der 40er-Jahre. Viele der zunächst geplanten Wohnblocks wurden während der
Kriegsjahre nicht fertig. Noch nach dem Kriege war die Siedlung lange ein Provisorium.
FOTO: WZ-BILDDIENST
ALTENGRODEN/SI – Der Stadtteil
Denn der Straßenbau hatte auf
Altengroden wurde im Zuge der sich warten lassen, viele HäuAufrüstung Deutschlands und ser waren kaum mit dem Notdamit auch des Kriegshafens dürftigsten ausgestattet.
Wilhelmshaven geplant und
Der Bund veräußerte seine
während der Kriegsjahre mehr Häuser in Altengroden Nord vor
notdürftig in Teilen verwirklicht. einigen Jahren an private InvesHier sollten Marineangehörige toren. Äußerlich macht die Siedund Werftarbeiter unterkom- lung mit ihrer Weite und dem
men. Insgesamt waren 2500 vielen Grün einen wohnlichen
Wohnungen geplant, von denen Eindruck, doch klagten viele
bis Kriegsende allerdings erst 500 gebaut waren.
Der erste Spatenstich erfolgte am 31.
Mai 1939 an der Klinkeburg, die Häuser
am Goedenser Weg,
der als Geschäftsmeile geplanten Straße,
wurden 1942 errichtet. Bauherr war die
gemeinnützige
Gesellschaft zur Schaffung von Wohngelegenheiten für Reichsangehörige mit Sitz in
Berlin.
Schon kurz nach
dem Kriege war es die
vornehmste Aufgabe
des bald gegründeten
Bürgervereins, bessere Wohnverhältnisse
einzufordern. Der Goedenser Weg heute.
ßen Wilhelmshavener Wohnungsbaugesellschaften errichtet. Hier entstanden Geschosswohnungen, Reihenhäuser und
zum Stadtpark hin komfortable
Einfamilienhäuser.
Am Beispiel Altengrodens
soll an dieser Stelle skizziert
werden, wie es zu unseren heutigen Stadtteilnamen gekommen ist. Die meisten sind alte
Flurnamen und lassen
erkennen, wie sehr
die Menschen in alter
Zeit mit dem Meer gerungen haben.
Der Alte Groden,
der Neue Groden und
der Fedderwarder Groden wurden der Maadebucht abgerungen
der Maadebucht, die
bis ins 14. Jahrhundert einen großen Teil
des heutigen Wilhelmshavener Stadtgebietes überspülte.
Sie trennte das nördliche Östringen vom
südlichen Rüstringen.
Dadurch
machten
sich die Menschen riesige Ländereien wieder nutzbar.
Fortsetzung auf
WZ-FOTO: KNOTHE
Seite 31
Mieter in den vergangenen Jahren und nicht zuletzt der Bürgerverein, dass zu wenig in Erhalt
und Modernisierung der Häuser
investiert werde.
Anders liegt die Sache im
Südteil Altengrodens, wo privatund
genossenschaftliches
Wohneigentum
vorherrscht.
Dieser Stadtteil wurde von
1959 bis 1962 von den drei gro-
Präsentiert
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Gester n
und
und
Heute
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 31
Maadebucht
auf heutigem
Stadtgebiet
Fortsetzung von Seite 30
Der Mündungstrichter der
Maadebucht dehnte sich im 11.
Jahrhundert auf gut acht Kilometer Breite, und die Maade erstreckte sich bis über Accum hinaus nach Westen.
Der Autor Hermann Ahner
schildert in seinem Buch „Hafenbauer gründeten Wilhelmshaven“ den mittelalterlichen
Küstenverlauf: Die Maade war
aus den Gewässern entstanden, die aus der Friedeburger
Gegend sickerten.
Das Friedeburger Tief war ihr
Oberlauf. Von Schaar ab war die
Maade schiffbar. Im Wort
Schaar (englisch shore) steckt
das Wort Küste. Die Bucht galt
den Seefahrern (und Seeräubern) als sicherer Zufluchtshafen.
Die Sturmfluten von 1362
und 1510 haben viele Deiche
der Maade zerstört. Aus der
Maademündung wurde eine gewaltige Seebalge.
Maadebucht
Schwarzes
Brack
Nach verheerenden Sturmfluten bildete sich im 14. Jahrhundert der Jadebusen mit dem
Schwarzen Brack heraus. Die Maadebucht verlandete in der Folge allmählich, man gewann
neue Grodenländereien und konnte 1511 den Deich von Voslapp bis Heppens schließen.
Fortsetzung auf Seite 32
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Seite 32 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
Heute
Altengroden der Maadebucht abgerungen
Der Altengrodener Weg
heute in Höhe des ReinhardNieter-Krankenhauses. Die
schmale Straße schlängelt
sich mit Unterbrechungen
von Aldenburg im Westen bis
Rüstersiel im Nordosten.
WZ-FOTO: LÜBBE
Der Altengrodener Weg
führt südlich der
Werdumer Straße durch
schöne Grünanlagen.
WZ-FOTO: LÜBBE
Nichts als Marschenwiesen prägten in den 20er-Jahren das Bild links und rechts vom Altengrodener Weg, der dem Verlauf eines alten Deiches folgt.
FOTO: WZ-BILDDIENST
Fortsetzung von Seite 31
Die Antoniflut 1511 schuf
eine Verbindung vom Schwarzen Brack bei Gödens im Süden eine direkte Verbindung der
Maade mit der Jade. so dass
man mit einem Kahn von Ellens, Gödens und Horsten nach
Schaar zur Jade hinaus fahren
konnte.
Der tiefe Einbruch südlich
der Maade und das Abfließen
der Wasser in das Brack hatte
zur Folge, dass das Viertel Bant
bis Sande zur Insel wurde und
der Oberlauf der Maade verlandete.“ Die Menschen nutzten
dies und schlossen das Bett
der Maade durch den Bau neuer
Deiche immer enger ein.
Der nördliche Maadedeich
erstreckte sich von Horsten
über Neustadtgödens, Schloss
Gödens, Dykhausen, Roffhausen, Langewerth, Kniphausen,
Hohewerth, Schilldeich, Stein-
damm, Altendeich nach Voslapp. Der jüngste Deich auf der
südlichen Maadeseite ist noch
heute gut nachzuvollziehen: Auf
ihm entstand der Altengrodener
Weg, der sich quer durch das
Stadtgebiet schlängelt.
Die Verlandung der Maadebucht machte es 1520 möglich,
die Maade durch einen Deich
vom Gebiet des heutigen Voslapp bis zum Deichstrich von
Alt-Heppens zuzuschlagen und
auch bei Sande zu schließen.
Nebenbei bemerkt: Drei Fähren überquerten im Mittelalter
die Maade und Jade: Eine setzte vom Fährhuck bei Dauens
nach Butjadingen über, die mittlere Fähre (daher Middelsfähr)
querte die Maade im Schutz der
Burg Roffhausen, und bei Altgödens setzte man über auf die
andere Seite des Schwarzen
Bracks zur oldenburgischen
Geest.
Präsentiert
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Gester n
und
und
Heute
Wilhelmshavener Zeitung | Seite 33
Einst vor den Toren der Stadt
–
Das Europaviertel ist ein ruhiges Wohngebiet mit Geschossund Reihenhäusern, das Ende
der 60er-, Anfang der 70er-Jahre von Wilhelmshavener Wohnungsbaugesellschaften
für
Soldatenfamilien und zivile Beschäftigte des Bundes errichtet
wurde. Es das letzte große GeEUROPAVIERTEL/NEUENDE/SI
schosswohnungsbauprojekt,
das in Wilhelmshaven durchgeführt worden ist. Danach sind
zwar noch etliche Mehrfamilienhäuser im Stadtgebiet gebaut
worden, doch keine ganzen
Stadtteile davon. In den 60erJahren allerdings war der Wohnungsbedarf noch groß. Seitdem konkurriert Wilhelmshaven
Anfang der 70er-Jahre: Das Europa-Viertel wurde für den
Bedarf der Bundeswehr Beschäftigten gebaut. FOTO: WZ-BILDDIENST
Blick vom Europa-Hochhaus heute. Europaring, Straßburger
Allee und Brüsseler Straße heißen die Straßen.
WZ-FOTO: KNOTHE
NEU
Jeden Mittwoch ab 18 Uhr
– Grillen für jedermann
mit den friesländischen Gemeinden um die Ansiedlung der
Einfamilien-Häuslebauern; von
Voslapp bis zur Peterstraße,
aber auch in Neuengroden und
Heppens kamen sie großflächig
zum Zuge. Obwohl seit Ende der
70er-Jahre die Zahl der Einwohner Wilhelmshavens abnimmt,
wuchs die Zahl der Wohneinheiten. Der einzelne Wilhelmshavener lebt heute auf wesentlich
größerem Wohnraum.
Fortsetzung auf Seite 34
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Seite 34 | Wilhelmshavener Zeitung
Gester n
und
Heute
Das alte Bauernhaus an der Kirchreihe/Ecke Friedrich-Paffrath-Straße wird restauriert. Im Hintergrund die Neuender Kirche.
.
WZ-FOTO: LÜBBE
Landgemeinde wuchs zum Stadtteil
Fortsetzung von Seite 33
kal für viele Heppenser, Banter schützte, über die Kirchreihe
Im Europaviertel zählt der und Wilhelmshavener. Es wurde (ebenfalls ein alter Deichzug)
Durchschnittshaushalt nach An- 1967 abgerissen.
bis nach Altengroden und Neugaben des Statistikamtes 1,9
Das Europaviertel liegt in di- engroden. Auch Bant gehörte
Personen,
der
städtische rekter Nachbarschaft des alten ursprünglich dazu. Im Zuge des
Durchschnitt beträgt nur 1,7 Dorfes Neuende rings um die Hafenbaus siedelten sich hier
Personen pro Haushalt. 1986 Neuender Kirche, die um das Tausende Arbeiter an, sodass
zählte man im Europaviertel Jahr 1400 herum erbaut wor- Bant 1879 als selbstständige
noch 2100 Einwohner, heute den ist. Das Kirchspiel erstreck- Gemeinde von Neuende abgesind es 1635.
te sich von der Ebkeriege, trennt wurde. Die landwirtGroße
Bäume
schaftlich geprägte
spenden heute in den
Neuender Gemeingroßzügigen Grünande hatte Sorge, von
lagen Schatten. Vor
den
Armenlasten
40 Jahren wirkte alles
der Arbeitersiedlunnoch recht kahl, und
gen erdrückt zu werder von Westen über
den.
die Wiesen aus erster
NichtsdestoweniHand wehende Wind
ger wuchs Neuende.
pfiff um die Ecken.
Der Bau der Sander
Heute ist das EuropaChaussee von der
Ebkeriege zur Hafenviertel eingehaust in
die neuen, vorgelagerbaustelle
(heute
ten Stadtviertel entBismarckstraße) in
lang dem Maadetal.
den 1860er-Jahren
Markantestes Ge- Das alte Bauernhaus zu Beginn des Jahrhunderts. sorgte für weiteren
bäude ist das Euro- Man erkennt noch den alten Deich, der allerdings Zuzug (Sedan). Am
pahochhaus an der auf der südlichen Seite des Bauernhauses vorbei- Altengrodener Weg,
Kreuzung Bismarck- führte, während die Straße heute nördlich davon an der Kirchreihe, in
straße/Ecke Schaar- verläuft.
AltenFOTO: WZ-BILDDIENST Aldenburg,
reihe. Es steht auf
und Neuengroden
historischem Boden. Früher be- einem alten Deichzug, der die siedelten sich immer mehr
fand sich hier das Café Hilmers, südlich davon gelegenen Lände- Menschen an. 1900 wurde die
ein schönes Gartencafé vor der reien vor den Wassern der mit- zweiklassige Schule Neuende
Stadt und beliebtes Ausflugslo- telalterlichen
Maadebucht gebaut, es folgte der Bau der
Schule Neuengroden und 1904
der Siebethsburger Schule im
neuen Neuender Ortsteil, der
Arbeitersiedlung Siebethsburg.
Der kleine Kirchhof reichte
für die Gräber längst nicht mehr
aus. 1872 legte man „Heilig
Land“ an, 1909 den Friedhof Aldenburg. Die Stadtparkkolonie
kam hinzu. Je mehr Neuende
wuchs, desto mehr verstädterte es. 1910 lebten auf dem Gebiet der Gemeinde Neuende
7454 Personen. Im Gemeinderat wurde aus der bäuerlichen
Mehrheit eine Minderheit, die
es nicht mehr verhindern konnte, dass sich Neuende mit der
Gemeinde Bant und dem mittlerweile Stadt gewordenen Heppens 1911 zur Stadt Rüstringen
zusammenschloss.
Die nationalsozialistischen
Städteplaner hatten mit Neuende noch weitaus Größeres vor.
Neue Wohntrabanten-Siedlungen sollten sich bis weit über
Langewerth hinaus erstrecken,
an der Schaarreihe der neue
Kopfbahnhof und hier auch das
neue prachtvolle Zentrum entstehen. In den vergangenen 40
Jahren ist um Neuende herum
zwar viel gebaut worden, doch
im Zentrum blieb es ein Dorf.
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