Möbel - Galerie Stuker

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Möbel - Galerie Stuker
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Möbel
2001. Sehr feiner und kleiner Barockschrank, Niederrhein, 17. Jh. Eiche massiv, geschnitzt und mit Mooreiche und Ebenholz appliziert. Zweitüriger, hochformatiger Korpus auf erhöhten, gedrückten Kugelfüssen.
Der profilierte und ausstehende Kranz mit zentralem Früchtekorb, aus welchem sich Fruchtzweige über den
ganzen Fries des Möbels ziehen. Zwei Türen mit Bogenkassetten und Früchteschnitzerei. Die Türen gegliedert durch angedeutete Balustersäulen mit eingelegten Kannelüren. Der Sockel durchbrochen geschnitzt
und sehr fein gegliedert. 166:130:49 cm.
2000.—/3000.—
Der hier angebotene Schrank ist mit seinen kleinen Ausmassen ein besonders schönes Beispiel der frühen Schrankmöbel, wie wir sie in
Holland und Norddeutschland im 17. Jahrhundert vorfinden. Schränke dieses Typus, mit den bogenförmig abschliessenden Türkassetten
und den Auflagen und Einlagen in Ebenholz, bzw. Mooreiche, finden sich um die Mitte des 17. Jahrhunderts u.a. auch in Gemälden von
Interieurszenen eines Pieter de Hooch.
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Möbel
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2002. Acht Windsor-Stühle, mit Drop Leaf Table,
England, 18./19. Jh. Ulme und Buche, Rückenbrett jeweils aus Nussbaum. Zwei mit Armlehnen. Tisch aus Eiche mit zwei halbrunden, aufklappbaren Verlängerungen. 73:141:52 cm.
Aufgeklappt 141:160 cm.
2000.—/3000.—
Die Stühle aus den Anfängen des Bugholzes.
2003. Kleiner Tisch, Barock, Anfang 18. Jh. Nussbaum. Achteckiges Blatt, breite Zarge mit einer
Schublade, gedrechselte Beine mit H-Steg verbunden. Reich beschnitzt mit Grotesken und
Akanthusblättern. 79:69,5:45 cm.
600.—/900.—
2004. Gate-leg-table, England, 18. Jh. Eiche. Rechteckiges Blatt mit zwei aufklappbaren halbrunden
Verlängerungen. Gedrechselte Beine, die durch
einen umlaufenden Steg verbunden sind sowie
zwei ausklappbare Beine und eine Schublade.
71:92:38 cm.
1500.—/2000.—
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Paul Vredeman de Vries (1567–1630),Vorlageblatt.
2005. Sehr bedeutendes und seltenes perspektivisches Buffet, wohl Westschweiz oder Burgund und
nach Entwürfen des Paul Vredeman de Vries (1567–1630) entstanden. Nussbaum massiv und überaus
fein geschnitzt und kanneliert. Zweigeschossiger, längsformatiger Korpus mit ausstehendem antikisierendem
Kranzgesims und schlichtem Sockel mit Profilleisten. Der Unterbau architektonisch gegliedert in der Art
einer eleganten Vorhalle mit vier grosszügigen Rundbogen, zwischen kannelierten Pilastersäulen und rückseitig kassettierter Wand. Zweischübiger Zwischenbau mit sehr feiner und durch Akanthus unterbrochener
Godronierung. Der Aufbau mit zwei Türen, die Flächen mit perspektivischen Darstellungen von antikisierenden Hallen mit Rundbögen und Pilastersäulen. Zwischen den einzelnen Reliefkassetten sehr feine Pilastersäulen mit stilisiertem Blattwerk. Die Rückwand mit Entwurfzeichnungen. Modifikationen.
147:128:53,5 cm.
6000.—/8000.—
Provenienz:
Aus altem Berner Patrizierbesitz. Nach Überlieferung der Familie von Steiger kam das Buffet durch Heirat mit der Familie de Mestral
um 1650 in Familienbesitz.
Das hier angebotene, überaus seltene Schaumöbel, dürfte nach perspektivischen Entwürfen des flämischen Malers und Architeken Hans
Vredeman de Vries (1527–1609) welche in den Möbelentwürfen seines Sohnes Paul Vredeman de Vries (1567–1630) Aufnahme fanden,
entstanden sein. Hans Vredeman de Vries studierte die Arbeiten des römischen Architekten Marcus Vitruvius Pollio (1. Jh. v. Chr.) und
des in Bologna geborenen, italienischen Architekten Sebastiano Serlio (1475–1554) in der Übersetzung von Pieter Coecke van Aelst. Er
war fasziniert von der Theorie der Perspektive in diesen Werken. De Vries führte den italienischen Baustil mit den für ihn typischen
Ornamenten nördlich der Alpen ein, wurde Stadtarchitekt in Antwerpen und arbeitete später am Hofe in Prag, wo er die dortige Kunstgalerie entwarf. Sein Sohn Paul folgte den Interessen seines Vaters und veröffentlichte im Jahre 1630 eines der bedeutendsten Werke zur
damaligen Möbelkunst, gedruckt bei C.I. Vischer in Amsterdam, in dem er die perspektivischen Darstellungen in den Werken und
Druckgrafiken seines Vaters in die Entwürfe für Buffets, Schrankmöbel, Stühle,Tische und andere Gebrauchs- und Luxusmöbel einfliessen liess. Unser aus altem Berner Patrizierbesitz erhaltenes Möbel nimmt in seinem Unterbau mit der offenen Säulenhalle direkten
Bezug auf einen 1630 publizierten Entwurf Paul Vredeman de Vries’ für einen Schauschrank. Im Musée des Arts décoratifs in Bordeaux
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haben sich zwei Buffets des späten 16. Jahrhunderts erhalten, welche bereits 1860 aus dem Château de Ruat (Gironde) in die Sammlungen des Museums kamen und in vielen Teilen mit unserem Möbel verwandt sind. Des weitern erwähnenswert wäre ein Armoire à deux
Coprs, Burgund, Ende 16. Jh., welcher sich im Musée des Beaux-Arts in Dijon befindet, Inv. Nr. G201 und auch die perspektivischen
Bogendarstellungen in Flachrelief am bedeutenden Kunstschrank des Franz Pergo, Basel 1619, Basel, Historisches Museum, Inv. Nr.
1905.276, sind mit jenen der Füllungen unseres Möbels verwandt. Mit gleicher Godronierung und perspektivischer Darstellung der Kassettenfüllung, hat sich im Musée d’Art et d’Histoire in Genf, einer der schönsten Renaissance-Stühle erhalten, der im Übrigen auch
schlichte Pilastersäulen aufweist, wie wir sie an unserem Möbel finden. Dieses Prunkmöbel stammt aus dem Château de la Motte in der
Nähe von Chambéry, ist ebenfalls in massivem Nussbaum ausgeführt und unserem Möbel verwandt.
Vergleiche:
Inventaire des collections publiques françaises, Bordeaux, Musée des Arts decoratifs, Paris 1997, S. 24–26.
Frans Defour, Belgische Möbelkunst in Europa, Roeselare, 1993, S. 128–131
Jacques Thirion, Le Mobilier du Moyen Age et de la Renaissance en France, Dijon, 1998, Abb. S. 107, 141
Dieter Pfister, Franz Pergo, Zur Nordwestschweizer Möbelkunst um 1600, Basel 1984, S. 121, Abb. 9
Hans Vredeman de Vries, «Perspective Leyden» 1604/05
Hans Vredeman de Vries, Architectura, Das ist Bauw-kunst..... spätere Ausgabe Amsterdam, 1638, chez Ian Iansson, nach der Erstausgabe
von 1565 in Antwerpen
Paul Vredeman de Vries, «Verscheyden Schrynwerck, als Portalen, Kleerkassen».....
Amsterdam, gedruckt by Claes Ianss Vischer 1630
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2006. Überaus seltener und bedeutender Spiralsäulenschrank, Oberrhein, Basel, eine Meisterarbeit aus
dem dritten Viertel des 17. Jahrhunderts. Nussbaum und Nussbaum-Wurzelmaser massiv, geschnitzt,
gedrechselt und furniert. Hochformatiger Korpus auf erhöhtem Sockelgeschoss mit gedrückten Kugelfüssen. Überaus reich gegliederte Front mit zwei meisterhaft gestalteten Kassettentüren mit Bastionsprofil
und Schartenvertiefung. Hohlkehlenprofil umrandet die vorstehende Längskassette. Die Türen flankiert von
einer mittleren, und vier zu Paaren aufgestellten äusseren Spiralsäulen mit korinthischen Kapitellen und
Engelszierden. Zwischen den Paarsäulen mit weiterem Kassettenfeld, die Säulen selbst, auf vorstehenden
Postamenten mit Bastionsfüllungen. Reiche Früchtegirlanden schmücken den erhöhten und sehr fein
gegliederten Sockel. Die Schmalseiten mit zwei stehenden und einer liegenden Kassettenfüllung. Sehr reich
geschnitzter und profilierter, passig gegliederter und ausgeschnittener Kranz mit Engelsköpfen, Blumen und
Fruchtgebinden. 257:225:75 cm.
8000.—/12 000.—
Unter den Schweizer Barockmöbeln des ausgehenden 17. Jahrhunderts, nimmt der hier angebotene Spiralsäulenschrank eine herausragende Stellung ein. In seinem unverdorbenen Originalzustand erhalten, gehört er zu den bedeutendsten Schrankmöbeln auf dem Gebiet der alten Eidgenossenschaft und zu den bedeutendsten Möbelschöpfungen des oberrheinischen Raumes. In seiner klaren architektonischen Gliederung und seinem Dekor reiht er sich in eine Gruppe bekannter Basler und Strassburger Barockmöbel in der Tradition
und Nachfolge des in Basel geborenen Johann Heinrich Keller (1627–1708) ein, dessen 1680 in Strassburg erschienenes «Seulen undt
Ziratenbuch» massgeblich war für die Kunstschreiner des oberrheinischen und süddeutschen Raumes und der mit seinem prunkvollen
Schaubuffet für die Zunft zur Safran in Basel, 1664, welches sich heute im Kunstgewerbemuseum Berlin befindet, ein Hauptwerk des
Basler Barock schuf. Ein sehr viel einfacher gehaltener, für den Vergleich aber dienlicher Säulenschrank, hat sich im Historischen
Museum in Basel (Inv. Nr. 1937.20. ), erhalten. Besonders erwähnenswert aber ist in diesem Zusammenhang der Spiralsäulenschrank aus
dem Markgräfler Hof, Basel vor 1700, welcher sich heute in Privatbesitz befindet und 1995 aus den Sammlungen der Markgrafen und
Grossherzöge von Baden veräussert wurde.
Vergleiche:
Dieter Pfister, Sabine Häberli und Astrid Kübli, Basler Möbelkunst von 1450–1950, Basel, 2002, S. 25 ff.
François Lévy-Coblentz, L’art du meuble en Alsace, 1985, für die Strassburger Säulenschränke
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2007. Spiegel, London, dat. 1741. Holz profiliert mit Nussbaum furniert und zum Teil vergoldet. Rechteckiger
schmaler Rahmen, die oberen Ecken abgerundet, mit geschnitztem und vergoldetem Lichtprofil. Flacher
aufgesetzter Aufsatz mit durchbrochen geschnitztem und vergoldetem Vogel. Ebenso flacher Untersatz ohne
Schnitzerein. Auf der Rückseite, im Fronton geschnitzte Inschrift. London, 1741 sowie ein Wappen.
99:50 cm.
1500.—/2000.—
2008. Sechs Stühle, norddeutsch, in engl. Stil, Mahagoni mit rotem Lederbezug. Reich beschnitzt mit
Muschel- und Volutenornamenten, Adlerklauenfüsse.
2000.—/3000.—
2009. Deux-corps, Barock, wohl schweizerisch. Eiche. Rechteckiger, oben geschweifter Korpus, auf Vierkant-Füssen. Geschweifte Front mit seitlich abgeschrägten Eckstollen, durch Pilaster unterteilt. Zweigeteilter Aufbau, der untere Teil mit zwei Türen, der obere Teil mit zwei verglasten Türen, die durch horizontale
Sprossen unterteilt sind, die seitlichen Eckstollen ebenfalls im oberen Teil verglast. 245:180:60 cm.
2000.—/3000.—
2010. Schrank, Barock. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und Wurzelmaser furniert. Rechteckiger, zweitüriger Kasten, kassettierte Füllungen, weit ausladender Kranz, auf Kugelfüssen. 197:195:55 cm.
2000.—/3000.—
2011. Schrank, Barock, Westschweiz. Nussbaum. Zweitüriger, rechteckiger Kasten, mit geschweiftem Kranz
auf ebenfalls geschweiften Beinen und Zarge. Geschweifte Füllungen mit Voluten beschnitzt, die oberen mit
einem Vogel eingelegt. 210:160:40 cm.
1500.—/2500.—
2012. Schrank, Barock. Nussbaum, massiv und furniert. Rechteckiger zweitüriger Kasten mit Füllungen.
202:180:50 cm.
1500.—/2500.—
2013. Schrank, Nussbaum, Ende 18. Jh. Nussbaum. Zweitüriger rechteckiger Kasten auf gedrückten Kugelfüssen. Die vorderen Eckstollen abgerundet und kanneliert mit Stäbchenverzierungen. Die oberen Türfüllungen fein eingelegt mit Girlanden und Windrosen. Alle vier Füllungen der Türen mit Filets eingelegt.
204:164:53 cm.
1800.—/2400.—
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2014. «Partner’s desk» England, 1. Hälfte 19. Jh. Mahagoni. Rechteckiges Blatt mit geprägtem braunem Leder
bezogen. Auf gedrechselten Beinen, gerader Zarge, auf gegenüberliegenden Seiten je drei Schubladen.
78:151:92 cm.
2000.—/3000.—
2015. Tisch, Louis-Philippe. Nussbaum. Rechteckiges, profiliertes Blatt mit zwei Auszügen. Gedrechselte Beine
auf Rollen. 76:147:106 cm. Ausgezogen 198 bzw. 249 cm.
1500.—/2000.—
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Möbel
Das alte Schloss Gerzensee «de face».
Régence-Ameublement
aus Schloss Gerzensee
2016. Ameublement, Régence, wohl Schweden.
Bestehend aus zwei verschiedenen Kanapees, sieben Stühlen, zwei Tischen und einer Konsole.
Buche und Weichholz, hellgrau gefasst, florales
Reliefschnitzwerk und Kantenprofile dunkelolivgrün erhöht. Die Beine zum Teil geschwungen
mit Voluten- bzw. Huffüssen, zum Teil in kantiger
Balusterform. Die rechteckigen Tischplatten mit
nach innen verkröpften, gerundeten Ecken und
flach geschwungener ausgesägter Zarge. Die
Konsole mit bewegt ausgesägtem, kantenprofiliertem Segment-Deckblatt. Die hinter der Zarge
ansetzenden, schräg zur Wand geführten Volutenstützen durch grosses Akanthusblatt verbunden.
Die Sitzmöbel mit grünem Veloursbezug.
15 000.—/18 000.—
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Möbel
Altes Schloss Gerzensee, Gartensaal, mit dem Régence Ameublement.
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Möbel
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2017
2017. Kommode, Louis XV, Bern, um 1770, von Mathäus Funk (1697–1783). Nadelholz mit Nussbaum und
Nussbaum-Maser furniert. Die Felder mit Rautengitter aus Kirschbaumfurnier, umrahmt mit einfachem
Fries. Die Schubladen mit Messingschiene und falschen Traversen. Rechteckiger zweischübiger Korpus, die
Front und die Seiten gebaucht und geschweift (Typ G).Vergoldete Bronzebeschläge und Sabots. Platte mit
Schwundriss. 90:105:61 cm.
20 000.—/30 000.—
Provenienz:
Aus altem Solothurner Privatbesitz, seit vor 1900.
2018. Schrank, Barock, Waadtland. Nussbaum. Zweitüriger Kasten auf gedrückten Kugelfüssen. Gerader, profilierter Kranz,Türen mit geschwungenen, profilierten Verzierungen. 215:145:64 cm.
1000.—/1200.—
2019. Kommode, Louis XV, Basel. Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert. Dreischübiger, rechteckiger
Kasten, doppelt geschweifte Front, Felder der Schubladen mit Bandwerk eingelegt, sichtbare Traversen, gerade Zarge mit Konsolenbeinen. 81:121:64 cm.
1500.—/2000.—
2020. Kommode, Stil Louis XV. Nussbaum und Eiche mit verschiedenen Hölzern eingelegt. Rechteckiger
Korpus, von drei Seiten gebaucht und geschweift, auf S-förmigen Beinen, die in geschweifte Zarge übergehen.Vergoldete Bronzebeschläge, rot-weisses Marmorblatt. 83,5:73:38 cm.
800.—/1200.—
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Möbel
2021
2021. Aufsatzkommode, Barock, Luzern, circa
1740. Nadelholz, überaus reich mit verschiedenen einheimischen Harthölzern eingelegt.
Vierschübiger, rechteckiger, frontal doppelt geschweifter Korpus, auf gedrückten Kugelfüssen
und ebonisierten Wulsträndern. Symmetrischer
Aufsatz, mit seitlich je drei Schubladen, ebonisierten Rändern und Kugelfüssen.
172:129:65 cm.
8000.—/12 000.—
2022. Schreibkommode, Barock. Nussbaum und
Nadelholz mit Nussbaum und Nussbaumwurzelmaser gespiegelt furniert. Rechteckiger, dreischübiger Korpus, die Front konvex, konkav
geschweift, halbrunde hervorstehende Traversen,
geschweifte Zarge in Konsolenbeine übergehend.
Geschweifter, schräger Schreibaufsatz, innen
getreppte Schubladeneinteilung mit offenen
Fächern. 107:101:65 cm.
4000.—/5000.—
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2024
2023. Schreibkommode, Louis XV, Bern. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert, Klappe
des Schreibaufsatzes kreuzweise gefügt. Dreischübiger, rechteckiger Korpus, geschweifte Front, die zwei
oberen Schubladen mit falschen Traversen, geschweifte Zarge in Konsolenbeine übergehend. Schräger, gebauchter Aufsatz, darin getreppte Schubladen und offene Fächer. 108:95:60 cm.
4000.—/6000.—
2024. Schrank, Barock, Ostschweiz. Nussbaum, massiv und furniert. Zweitüriger, rechteckiger Korpus auf gedrückten Kugelfüssen. Möbel gekürzt, originales Schloss. 172:185:52 cm.
800.—/1200.—
2025. Trois-corps, Régence, Bern, Werkstatt Mathäus Funk. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und
Wurzelmaser furniert. Dreischübige, rechteckige, frontseitig doppelt geschweifte Kommode, mit Wulsttraversen auf gedrückten Kugelfüssen. Schräger Schreibaufsatz. Innen mit symmetrisch leicht getreppter
Schubladeneinteilung, jeweils mit vier Schubladen. In der Mitte ein grosses offenes Fach mit darüber drei
kleineren Fächern. Zweitüriger, flacher Aufsatz, oben geschweift mit einer Schublade. Darin Schubladeneinteilung, unten mit zwei Schubladen, seitlich darüber je vier Schubladen, in der Mitte eine Türe mit sechs
kleinen Schubladen und ein offenes Fach.Vergoldete Bronzebeschläge. 206:124:69 cm. 7000.—/9000.—
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2026
2026. Lit-de-repos und vier Stühle, Louis XVI,
Bern. Kirschbaum mit beigen Bezügen.
L. Kanapee = 180 cm.
1000.—/1500.—
2027. Hochzeitsschrank,Transition, Bern, der Hopfengärtner-Werkstatt zuzuschreiben. Kirschbaum. Zweitüriger Kasten, Aufsatz mit vier
Schubladen, mit seitlich je einer Türe. Die Felder
mit Ahorn und Zwetschgenfilets umrandet. Blumenmotive in den Ecken. Abschluss reich eingelegt, Sockel unten mit feinem Doppelmäander,
in der Mitte mit eingelegtem Schlaufenband.
205:108:51 cm.
4000.—/5000.—
2028. Schrank, Louis XV, schweizerisch. Kirschbaum und Nadelholz, zum Teil mit Nussbaummaser gespiegelt furniert. Rechteckiger zweitüriger
Kasten, unten mit zwei Schubladen. Geschweifte
Zarge in Konsolenfüsse übergehend.
201:160:54 cm.
3000.—/4000.—
2027
2029. Trois-corps, Louis XV, Westschweiz. Nussbaum, zum Teil mit Lärche, Kirschbaum und
Ahorn furniert. Dreischübige, rechteckige Kommode, wellige Zarge mit kurzen, geschweiften,
hervorstehenden Füssen. Schräger Schreibaufsatz,
einseitig gewellte Schreibklappe, darin symmetrisch, treppenförmig angeordnete Schubladeneinteilung. Hinter der untersten Mittelschublade
zwei Geheimfächer, links und rechts. Zweitüriger
Schreibaufsatz, mit eingelegten Windrosen.
245:133:69 cm.
3000.—/3500.—
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Möbel
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2030
2030. Trois-corps, Bern, um 1790/1800. Kirschbaum, Nussbaum und Nadelholz mit Kirschbaum, Nussbaum
und Buchs furniert. Füllungen mit Ahorn und Zwetschgenfilets umrandet, zum Teil mit brandgeschwärzten
Ornamenten verziert. Rechteckiger zweischübiger Korpus, mit Mittelrisalit und abgeschrägten Eckstollen,
ohne sichtbare Traverse, auf Pyramidenbeinen. Schräger Aufsatz, ebenfalls an den Seiten abgeschrägt, mit
Mittelrisalit. Darin symmetrisch angeordnete Schubladeneinteilung mit sieben Schubladen. Aufsatz mit zwei
verglasten Türen, geschweiftem Kranz und abgeschrägten Eckstollen. Darin drei Ablagen.
225:107:56,5 cm.
8000.—/10 000.—
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2031. Kanapee und ein Fauteuil, Zürich, um 1780. Nussbaum mit blauem Veloursbezug.
1000.—/1200.—
2032. Schreibkommode, Louis XVI,Westschweiz. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und Kirschbaum
furniert und mit einheimischen Hölzern reich eingelegt. Dreischübiger Korpus auf Konsolenbeinen, Zarge
mit Mittelornament. Über den drei Schüben seitlich je eine kleine Schublade mit schrägem Schreibabteil.
Schreibabteil seitlich treppenförmig angeordnet mit drei Schubladen und Brieffach. In der Mitte zwei
Schubladen mit offenem Fach. 115:115:59 cm.
2000.—/2500.—
2033. Ameublement, Louis XV, Bern. Von Mathäus Funk. Bestehend aus einem Kanapee, zwei Armlehnstühlen und zwei Stühlen. Nussbaum mouluriert und beschnitzt. Geschweifte Beine und Zarge, Spinnenfüsse. Rosafarbene Bezüge. L. Kanapee = 180 cm.
3000.—/4000.—
2034. Spiegel, Louis XVI, Bern. Von Johann Friedrich Funk II. Holz geschnitzt, grundiert und vergoldet
«en deux couleurs». Rechteckiger Rahmen, die unteren Ecken abgesetzt mit Rosetten. Im Aufsatz trichterförmige Vase mit Früchten, umrahmt von Lorbeer und Schlaufen. 202:75 cm.
5000.—/6000.—
Aus Berner Patrizierbesitz, ehemals Schloss Gerzensee.
2035. Schrank, Louis XV, Frankreich. Nussbaum. Zweitüriger Schrank, geschweifte Füsse und Zarge, gerader
Kranz. Im Fries eingelegte Windrose aus verschiedenen Hölzern. 220:154:58 cm.
2000.—/3000.—
2036. Schrank, Louis XV, schweizerisch. Nussbaum. Zweitüriger, rechteckiger Kasten, auf Kugelfüssen.
215:160:50 cm.
1500.—/2000.—
2037. Schrank, Louis XV, Savoyen. Nadelholz, Zweitüriger Schrank, geschweifte Beine und Zarge, die Vorderseite mit abgerundeten Ecken, geschweifter Aufsatz. 223:132:50 cm.
600.—/800.—
2038. Kleiner Schrank, Stil Louis XVI, Nussbaum. Eintüriger, rechteckiger Schrank, seitlich abgeschrägt.Türe
mit zwei Füllungen und einer Windrose. Innen mit vier Ablagen. 172:116:45 cm.
1300.—/1800.—
2039. Schrank, Stil Klassizismus. Mahagoni und Eiche mit Mahagoni furniert, die Füllungen mit Messingleisten verziert. Rechteckiger zweitüriger Kasten, seitlich mit je einer Säule, unten mit einer Schublade.
Zwei vespiegelte Türen, auf trichterförmigen Füssen.Abschluss oben mit zwei bronzenen Zapfen und einem
geschweiften Aufsatz, welcher mit Messingornamenten eingelegt ist. 240:140:50 cm.
800.—/1200.—
2040. Kleiner Schrank, 18. Jh. Nadelholz. Rechteckiger eintüriger Korpus, abgeschrägte Eckstollen, geschweifter Kranz. 185:118:51 cm.
500.—/600.—
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Möbel
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2041. Armlehnstuhl, Régence, Frankreich. Nussbaum mouluriert und beschnitzt. Geschweifte
Beine und Zarge mit geschweiftem Kreuzsteg.
Gerader Rücken, oben geschweift. Bezüge mit
Blumen und Vögeln in Petit-Point-Technik.
1500.—/2000.—
2042. Armlehnstuhl, Régence, wohl Bern. Nussbaum reich geschnitzt, Huffüsse. Geblumter Gobelinbezug. 117:72:75 cm.
800.—/1200.—
Aus Berner Patrizierbesitz.
2043. Fauteuil, Régence, französisch. Nussbaum
beschnitzt. Geschweiftes Gestell, Huffüsse, an der
Zarge mit Muschelornament, gerade Rückenlehne, gepolsterte Armlehnen mit zurückgesetzten
Armlehnstützen. Brauner Velours-Pressé-Bezug.
600.—/800.—
2044. Schrank, Freiburg, um 1800. Nussbaum. Zweitüriger, rechteckiger Kasten, geschweifter Aufsatz, Füllungen der Türen mit Blumen eingelegt,
auf gedrückten Kugelfüssen.
195:150:45 cm.
4000.—/6000.—
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Möbel
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2045. Sehr feine und seltene Parketterie Kommode, Rokoko, Bern, circa 1775–1780, von Johannes
Äbersold und seiner Werkstatt. Nussbau, Ahorn und heimische Fruchhölzer furniert und massiv. Dreiseitig mehrfach geschweifter Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge und elegant ausstehenden Beinen.
Das Blatt wenig profiliert und vorstehend. Schauseitig mit sehr feiner Rautenparketterie, dazwischen mit
eingelegten Würfeln. Ovale Messing-Schlüssellochzierden und Zugringe. Das Blatt mit zentralem, gefriest
furniertem Medaillon. 77:108:62 cm.
8000.—/12 000.—
Die hier angebotene überaus feine Rokoko Kommode ist eine besonders ausgefallene Schöpfung des Berner Ebenisten Johannes Äbersold (1737–1812). Noch ganz den Formen des Rokokos verpflichtet, zeigt sie die Frühformen des Zopfstils auf und ist mit ihrer die
ganze schauseitige Fläche überdeckenden Parketterie von Rauten und Würfeln ein Unikat. Diese Art der Dekorations-Form, wie sie
Äbersold, in anderer Anwendung, immer wieder aufnimmt, dürfte möglicherweise durch Strassburger Schreinergesellen nach Bern gekommen sein. Die Marqueterie à la Reine, wie sie Johannes Äbersold aber auch selbst, während seines Aufenthaltes in Paris, 1767, vorgefunden haben wird, war besonders in Strassburg sehr beliebt und wurde bereits um circa 1760 auf Kommoden und Schreibmöbeln häufig
angewendet. Diese, eine grössere Fläche in Netzform überspannende Marketerie von Quadraten oder Rauten mit zwischengeschobenen
Würfeln, nannten die Franzosen eine «Marqueterie d’un réseau de losanges sur la pointe». Anstelle der Würfeleinlagen traten häufig auch
vierblätterige Blümchen, genau in der Art, wie wir sie bei Meister Äbersold häufig verwendet antreffen. Die Gestaltung einer ganzen
Kommoden-Oberfläche mit demselben Muster ist allerdings selten und unterstreicht die Besonderheit der hier angebotenen Kommode.
Literatur:
Hermann von Fischer, Johannes Äbersold 1737–1812, Ein Berner Ebenist zwischen Mathäus Funk und Christoph Hopfengärtner,
Ausstellungskatalog, Stiftung Schloss Jegenstorf, 2000.
Françoise Lévy-Coblentz, L’Art du Meuble en Alsace, Strassburg 1985, S. 465–467.
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Möbel
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Emanuel Handmann, 1746: Bildnis des Johann Friedrich
Funk I (1706–1775).
Detail des Oberhasli-Marmors.
2046. Sehr feiner und bedeutender Rokoko Konsoltisch, Bern, um 1765, von Johann Friedrich Funk I.
(1706–1775). Lindenholz, geschnitzt, druchbrochen und vergoldet. Dreiseitig geschweiftes, frontseitig zusätzlich vorkragendes, profiliertes, sehr fein durchzogenes Oberhasli-Marmordeckblatt, über tief ausgeschnittener, reich ornamentierter Zarge. Die Front mit zentraler Kartusche, darin Rosenblüten, seitlich der
Kartusch mit je vier druchbrochenen Voluten und Rankenwerk. Gleichermassen gestaltete Schmalseiten.
Elegant geschweifte, s-förmige Beine mir gelockten Füssen. Die Stegverbindung wiederum reich gestaltet in
Form einer durchbrochen geschnitzten Kartusche mit stilisierten Rocaillen und Rosenblüten.
82:108:45cm.
10 000.—/15 000.—
Provenienz:
Aus Schweizer Privatbesitz
Die hier angebotene Konsole darf zu den bedeutenden Werken der Berner Funk-Werkstatt gezählt werden. In ihrem reichen und ausgewogenen Dekor ist sie vergleichbar mit den Konsoltischen aus dem Wildtschen Haus in Basel, welche alle zwischen 1766 und 1767
im Auftrage des vermögenden Basler Handelsherren Jeremias Wildt-Socin (1705–1790) entstanden sind. Die Ausstattung des prächtigen
Palais am Petersplatz in Basel ist auch deshalb von grosser Bedeutung, weil die bestellten und gelieferten, grossenteils im Hause noch erhaltenen, Erzeugnisse der Funk-Werkstatt, in einem «Notabuch», welches der Hausherr zwischen 1764 und 1766 führte, genau erfasst
wurden, was eine zuverlässige Zuweisung der noch vorhandenen Ausstattungsstücke erlaubt. An unserer Konsole, mehr noch als anderswo, ist besonders stark der Einfluss des Johann August Nahl spürbar, der aus den Diensten Friedrich des Grossen geflüchtet war und
in Bern, wo er von 1746 bis 1755 wirkte, Zuflucht fand. Schon früh sind Berührungspunkte der Bildhauer Nahl und Funk auszumachen,
so im Jahre 1749, als Nahl die neue Ornamentik am Mittelteil des Orgelprospektes im Berner Münster entwarf und die Arbeiten zusammen mit der Funk-Werkstatt ausführte.
Vergleiche:
Hermann von Fischer, Fonck à Berne, Bern 2001, S. 188–190, für die im Wildtschen Haus in Basel erhaltenen Konsoltische.
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Möbel
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2047. Kommode, Régence, Frankreich, François Garnier zugeschrieben. Eiche mit Rosenholz furniert.
Dreischübiger Korpus, die oberste Schublade zweigeteilt, von drei Seiten gebaucht, die Front zusätzlich
geschweift «en arbalète». Geschweifte Zarge, übergehend in kurze, leicht ausgestellte Füsse. Traversen,
Zarge, und Seitenwände mit Messingkannelüren. Die Kanten, Schlüsselschilder, Griffe und Zargenverzierung aus vergoldeter Bronze. Rot-braun-weiss geädertes Marmorblatt. Unter der Platte eingeschlagenes
Monogram F G. 84:141:66 cm.
30 000.—/40 000.—
Das Monogram F G wurde verschiedenen Ebenisten zugeordnet. J.Nicolay glaubt darin den Ebenisten François Gaudreaux (tätig von
1726–1751) zu erkennen. A. Pradère schreibt das Monogram François Garnier (tätig von 1730–1774) zu. Dem Vater des berühmten Ebenisten Pierre Garnier (1720–1800). Lit. J.Nicolay, L’art et la manière des Maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; S. 623.
A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München 1990, S. 247. Mit Hinweis zum Monogram FG.
2048. Schreibkommode, Louis XV, Bern, von Mathäus Funk und seiner Werkstatt, um 1765. Nussbaum
und Nadelholz mit Nussbaum furniert. Zweischübiger, rechteckiger, frontseitig geschweifter und von drei
Seiten gebauchter Korpus. Schräger Schreibaufsatz mit geschweiftem Blatt. Die beiden Schubladen mit
Blendtraversen und Messingschienen. Die Schubladen, Seiten und Klappen gefriest, Felder der Seiten und
Klappe kreuzweise gefügt, Felder der Schubladen gespiegelt furniert. Im Schreibaufsatz getreppte Schubladen und offene Fächer, mit zwei Geheimfächern. Originales Kleisterpapier, vergoldete Schlüsselschilder
und Beschläge. 111:109:57 cm.
25 000.—/30 000.—
Vgl. Hermann von Fischer, Fonck à Berne, S. 88, Abb. 124.
2049. Schreibkommode, Louis XV, Bern, Umkreis Mathäus Funk. Nussbaum, Zwetschgenholz und Nadelholz mit Nussbaum und Wurzelmaser gespiegelt furniert. Klappe und Seiten der Kommode kreuzgefügt.
Filets der Füllungen aus Zwetschgenholz, Seiten gefriest. Zweischübiger, von drei Seiten geschweifter und
gebauchter Korpus, geschweifte Beine und Zarge, in vergoldeten Bronzesabots endend. Vergoldete Beschläge an Schlössern und Griffen, ziseliertes Schloss und Scharniere an der Schreibklappe, Schubladen mit
Kleisterpapier ausgeschlagen. 111:109:59 cm.
20 000.—/25 000.—
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2050. Hochbedeutende und museale Marketerie Kommode, eine Luzerner Meisterarbeit, aus der Zeit
um 1730–1750. Nussbaum, heimische Fruchthölzer und Ahorn, teils graviert und schattiert,Teile ebenisiert.
Längsformatiger Korpus auf profilierter Zarge und gedrückten Kugelfüssen. Doppelt gebogter, dreischübiger
Korpus mit seitlichen Spangenlisenen.Vorstehendes, passig geschweiftes Blatt mit ebenisierten Rändern. Das
ganze Möbel, schauseitig überaus reich und fein mit gravierten Intarsien geschmückt. Aus Voluten geformtes, von dünnen Filets gerahmtes Bandwerk umrahmt in Kartuschenform die einzelnen, überaus reizvollen,
meist der Jagd gewidmeten Szenen. Sehr feine, vergoldete Schlüssellochzierden und Handhaben in Form
von profilierten Messingknöpfen. 91:140:73,5 cm.
30 000.—/50 000.—
Provenienz:
Aus einer alten Schweizer Privatsammlung stammend
Unter den prunkvollen Möbeln der Gebiete der alten Eidgenossenschaft, nimmt die hier angebotene, in ihrem unverdorbenen Originalzustand erhaltene, Luzerner Kommode eine ausserordentlich hohe Stellung ein und verdient, dass wir hier die einzelnen Marketerien
besonders hervorheben. Die Luzerner Schreiner fertigten um 1730–1750, der Blütezeit des Handwerks in diesem Kanton, mehrere
Grundformen von Kommoden. Der Typus
mit drei doppelt gebogten Schubladen und
den in den Ecken platzierten Spangenlisenen,
zu dem unsere Kommode gehört, ist in der
von Walter R.C. Abegglen und Sibylle E.
Burckhardt verfassten und 2011 erschienen
Monographie Das Luzerner Möbel mit den
Katalognummern 71, 72 und 74 illustriert.
Auch ein weiteres Merkmal dieser Möbel
lässt sich in besonders qualitätsvoller Form an
unserer Kommode beobachten: Figurale und
vegetabile Intarsien in konturierten, mit hellen Fadenlinien gefassten Bandrahmen. Als
Hauptmotivgruppe bevölkern Jäger, ihre
Hunde und Beutetiere, seien es Hirsch, Hase,
Bär oder Wildschwein, ja sogar das sagenhafte
Einhorn alle dekorierten Oberflächen des
Möbels. So nimmt eine vielfigurige, von
einem ornamentalen Band umfasste Weidmannszene in Baum bestandener Umgebung
das ganze Blatt der Kommode ein. Die Seiten
schmücken in über Eck gestellten Rauten
stehende, das Halali blasende Jäger mit je
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zwei Hunden. In den Ecken sitzen verschiedene Vogelarten auf Ästen. Auf der Front gesellen sich auf der obersten Schublade zu den genannten Motiven ein Schwanenpaar und der Thematik der Verkehrten Welt nahe stehende Affen und Flöte spielende Eichhörnchen. Ein
der Groteske entstammendes Vogelmischwesen fasst sich mit dem Schnabel an die Nase des an der Brust befindlichen Gesichtes, in dessen Mund eine Tabakpfeife steckt. Die gravierten Binnengravuren der Intarsien sind an der hier angebotenen Kommode grösstenteils vorzüglich erhalten, was die detaillierte Lesbarkeit des Dekors ermöglicht und damit entscheidend zum Charme dieser eindrücklichen
Kommode beiträgt.
Literatur:
Walter R.C. Abegglen/Sibylle E. Burckhardt, Das Luzerner Möbel, Luzern, 2011, Abb. 71, 72 und 74.
2051. Schreibkommode mit Vitrinenaufsatz, Biedermeier, schweizerisch. Kirschbaum. Dreischübiger
rechteckiger Korpus auf Pyramidenbeinen, schräges, herunterklappbares Schreibfach mit zehn symmetrisch
angeordneten Schubladen. Aufsatz mit zwei verglasten Türen. 204:101:48 cm.
2500.—/3000.—
2052. Aufsatzbuffet, Biedermeier. Kirschbaum. Rechteckiger, zweitüriger Korpus auf Konsolenbeinen, darüber offenes Mittelfach mit vier kleinen Schubladen, Geheimfach und einer Ablage. Aufsatz mit drei Türen,
gerader Sims. 210:135:50 cm.
2000.—/3000.—
2053. Schrank, Biedermeier, datiert 1826. Nadelholz, bemalt. Eintüriger Schrank, mit der Inschrift: «Christen
Hertig u Anna Oppliger. Gott wolle alles zum besten Wenden, und unser Leben Selig enden. Soli Deo gloria
1826». 186:137:50 cm.
1500.—/1800.—
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2054. Kleiner Spiegel, Barock, Deutschland. Holz,
geschnitzt und vergoldet. Rückwand und Spiegel
ersetzt. 88:40 cm.
800.—/1200.—
2055. Grosser Spiegel, Louis-Philippe. Holz profiliert und mit Masse verziert, graviert und vergoldet. Rechteckiger Spiegel oben abgerundet.
Die unteren Ecken mit Akanthusverzierungen,
der Fronton mit Rocaillen und Blumengirlanden
verziert. Die Flächen graviert und mit einem
Perlstab verziert. 200:95 cm. 1200.—/1700.—
2056. Spiegel, Rokoko, Bern oder Basel. Holz profiliert, beschnitzt und vergoldet. Rechteckiger
Rahmen, seitlich mit schmalem Doucine-Profil,
unten mit geschnitzten Ranken, Mittelkartusche,
seitlich mit je einem Muschelornament. Fronton
mit geschnitzten Kartuschen, flankiert von Gitterwerk-Feldern. 190:100 cm. 6000.—/8000.—
2057. Spiegel, Louis XV, Rokoko, Schweiz. Holz,
profiliert, beschnitzt, graviert und vergoldet.
Rechteckiger Rahmen, untere Ecken mit Akanthusblatt. Durchbrochener Rocaillenaufsatz.
75:50 cm.
1800.—/2200.—
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2058. Spiegel, wohl Italien, 17. Jh. Tabernakelrahmen, architektonisch gegliederte Form. Holz beschnitzt und
vergoldet. Rechteckiger Rahmen, seitlich mit Girlanden beschnitzt, oben mit Kartusche und Roceillen,
innen mit Rundbogen, Abschluss oben mit geradem Sims. 99:62 cm.
1400.—/1800.—
2059. Trois-corps, Biedermeier. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert. Dreischübige,
rechteckige Kommode, die oberste Schublade leicht hervorragend, ohne Beschläge, auf Vierkantbeinen.
Schräger Schreibkorpus, innen mit symmetrischer Schubladeneinteilung. Seitlich je drei Schubladen, in der
Mitte zwei übereinander liegende offene Fächer, mit darüber noch einer Schublade. Zweitürig verglaster
Aufsatz mit Bemalung. Ein Glas mit Sprung. 203:103:53 cm.
1000.—/1400.—
2060. Zweitüriger Schrank, 19. Jh., Nussbaum. Zweitüriger rechteckiger Kasten, mit abgeschrägten Seiten.
208:175:55 cm.
1500.—/1800.—
2061. Kleiner Schrank, um 1900. Nadelholz. Eintüriger rechteckiger Schrank, auf Konsolenfüssen.
183:91:37 cm.
600.—/800.—
2062. Truhenbank, Renaissance. Nussbaum beschnitzt. Rechteckige Truhe mit geradem Rücken und Füssen,
sowie leicht geschwungenen Armlehnen. Mit Ergänzungen. 131: 115:48 cm.
1000.—/1500.—
2063. Buffet, 17. Jh. Aus verschiedenen einheimischen Hölzern, wie Nadelholz, Ahorn, Esche, Nussbaum, Buche
und Zwetschge. Sockel auf Kugelfüssen, darauf zwei Balustersäulen, rechteckiger, zweitüriger Korpus, mit
zwei Schubladen. Zum Teil arrangiert. 140:126:50 cm.
2000.—/3000.—
2064. Gestell, englisch, 17./18. Jh. Eiche. Rechteckig mit vier Ablagen. 145:110:27 cm.
600.—/800.—
2065. Vitrine,Transition, Louis XV/XVI, Frankreich. Palisander und Rosenholz gefriest auf Eiche gespiegelt
furniert. Rechteckiger Korpus auf geschweiften Beinen und Zarge. Dreiseitig verglast mit drei Tablaren.
Bronzebeschläge. Rotbraune Marmorabdeckung. Furnierschäden. 150:62:31 cm.
2000.—/3000.—
2066. Halbschrank, 18./19. Jh. Fichte. Rechteckiger, eintüriger Korpus mit abgeschrägten Eckstollen.
84:92:34 cm.
200.—/300.—
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Möbel
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2067. Schreibkommode, Louis XV. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und Zwetschgenholz furniert
(Rautenmuster). Dreischübiger Korpus, frontseitig geschweift mit falscher, gefriester Traverse auf leicht geschweiften Füssen und Zarge. Schräges Schreibabteil mit seitlich je drei geschweiften Schubladen.Vergoldete
Bronzebeschläge. 115:104:65 cm.
2500.—/3000.—
2068. Ameublement, Louis XV, Bern. Bestehend aus einem Kanapee und vier Stühlen. Nussbaum mit grünem
Veloursbezug. Geschweifte Beine und Zarge mit Spinnenfüssen. Kanapee = 150 cm.
2500.—/3500.—
2069. Halbschrank/Semainier, Biedermeier, Bern. Nussbaum, massiv und furniert. Rechteckiger, zweitüriger Korpus auf Pyramidenfüssen. Innen mit sieben Schubladen. 140:113:53 cm.
1500.—/2500.—
2070. Truhe, datiert 1675. Nadelholz. Rechteckiger Kopus, Front dreigeteilt durch vier Halbsäulen, auf Kugelfüssen. Deckel ersetzt. 75:150:55 cm.
600.—/800.—
2071. Truhe, Barock. Nussbaum. Rechteckiger Korpus, Front beschnitzt mit zwei grossen Rosetten, seitlich je
eine Frauenfigur. Sockel erneuert, seitliche Eisengriffe, originales Schloss. 54:118:49 cm. 1000.—/1500.—
2072. Kleine Truhe, Barock. Nussbaum. Rechteckiger Korpus auf gedrückten Kugelfüssen, Front mit zwei
rechteckigen Füllungen. Originales Schloss. 52:87:45 cm.
400.—/500.—
2073. Kommode, Louis XV. Eiche und Kirschbaum, zum Teil auf Nadelholz furniert. Rechteckiger, dreischübiger Korpus, leicht geschweifte Front, abgeschrägte Ecken, gekehlte Traversen, geschweifte Zarge in geschweifte Beine übergehend. Blatt, Seiten und Schubladen gefriest, Füllungen des Blattes und der Seiten
kreuzartig gefügt. Schubladen gespiegelt furniert. 81:128:63 cm.
2000.—/3000.—
2074. Schreibkommode, Louis XV, schweizerisch. Kirschbaum, massiv und furniert. Rechteckiger, frontseitig
geschweifter dreischübiger Korpus mit sichtbaren Traversen. Geschweifte Zarge in Konsolenfüsse übergehend. Horizontal geschweifter, schräger Aufsatz, darin offenes zentrales Fach mit darüber zwei Schubladen,
seitlich je drei Schubladen. Bronzebeschläge. 107:124:68 cm.
1500.—/2000.—
2075. Kommode, Barock, schweizerisch. Nadelholz mit Nussbaum furniert, die Füllungen mit Filets aus
Zwetschgenholz umrandet. Rechteckiger, dreischübiger Korpus, geschweifte Front, halbrunde, hervorstehende Traversen, auf gedrückten Kugelfüssen. 80:126:69 cm.
2000.—/3000.—
2076. Kommode, Barock. Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert. Dreischübiger Korpus, geschweifte
Front mit hervorstehenden, halbrunden Traversen, auf gedrückten Kugelfüssen. 85:122:64 cm.
2000.—/3000.—
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2077. Bureau-plat, Stil Louis XV, Bern, 19. Jh. Eiche und Tanne mit Palisander und Weidenkropf furniert. Geschweifte Beine und Zarge, von allen Seiten gebaucht und geschweift. Schubladen und Felder gerautet, Blatt
mit Federfies umrandet. Bronzebeschläge. 78:151:75 cm.
2000.—/3000.—
2078. Zwei Stühle, Rokoko, Piemont. Holz, vergoldet und grün lackiert. Geschweifte Beine und Zarge, mit
Bretzelrücken. Florale Sitzbezüge mit grünem Grund.
4000.—/5000.—
2079. Kleiner Tisch, Genua, 18. Jh. Holz, hellgrün gefasst. Geschweiftes Blatt, das Feld rötlich marmoriert, in
den Ecken mit Blumen bemalt. Gerade Zarge, floral bemalt, eine Schublade. Gedrechselte Balusterbeine mit
Blumen bemalt. Glasplatte. 64:73:50 cm.
3000.—/4000.—
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2080. Vitrinenschrank, Bern, 18. Jh. Nussbaum. Rechteckiger,
zweitüriger Korpus mit geschweiftem Sims. Die Türen mit
altem Glas. Vier Holz- und drei Glas-Tablare. Spätere Elektrifizierung. 237:135:43 cm.
4000.—/5000.—
Aus von Erlach Besitz stammend, siehe gegenüber liegende hist. Aufnahme.
2081. Trumeauspiegel, Louis XV, Bern, um 1765. Von Johann
Friedrich Funk I. Holz, profiliert, geschnitzt, mit Kreidemasse
grundiert und vergoldet. Kaminspiegel mit grossem Oberbild.
Landschaftsdarstellung mit Wanderern.
212:75 cm.
8000.—/10 000.—
2082. Spiegel, Louis XV, französisch. Holz, profiliert und beschnitzt, vergoldet und zum Teil grün gefasst. 84:54 cm.
2000.—/3000.—
2083. Fauteuil «en cabriolet», Louis XV, Waadtland. Nussbaum,
mouluriert und beschnitzt. Gelber Veloursbezug.
800.—/900.—
2084. Spiegel, Stil Barock. Holz, profiliert, beschnitzt und vergoldet.
Ovaler Spiegel mit Akanthus und Medaillon. 112:70 cm.
400.—/600.—
2081
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Der Vitrinenschrank, Nr. 2080, an der Junkerngasse, um 1900.
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Detail Kleisterpapier.
2085.
2085. Sehr feine und bedeutende Rokoko Schreibkommode mit Rautengitter, Bern, circa 1765/1770,
von Matthäus Funk und seiner Werkstatt. Nussbaum, Kirsche und Weidenkropf, massiv und furniert.
Längsformatiger, mehrfach geschweifter Korpus auf welliger Zarge und elegant ausstehenden Beinen in
Sabots. Zweischübiger Kommodenteil mit angedeuteten Traversen mit Messingschienen. Das Blatt wenig
vorstehend und sehr fein gearbeitet. Wenig zurückversetzter Schreibaufsatz mit geschweifter und abklappbarer Schreiblade vor überaus fein gearbeitetem Innern mit zentralem, offenem Brieffach, je vier seitlich
getreppt angeordneten Schubladen, dazwischen eine grössere zentrale Schublade mit darüberliegenden, herausnehmbaren Kompartimenten vor Geheimfach. Sehr feine Beschläge in Form von Zargenzierde, Handhaben und Schlüssellochzierden. 110:108:61 cm.
25 000.—/35 000.—
Die hier angebotene Schreibkommode ist von sehr schönen Proportionen und entspricht einem bekannten Modell des Berner Meisters,
der Zeit um 1765–1770. Neben dem sehr schön gestalteten Äussern der Schreibkommode, mit ausgesuchtem Weidenkropf-Furnier
zwischen dem Rautengitter in Kirsche, fällt vor allem auch die tadellose Verarbeitung im Innern des Schreibaufsatzes auf, wo die Schubladenfronten ein besonders schönes, wellig geflammtes Nussholz aufweisen, wie es selten anzutreffen ist und die hohen Qualitätsansprüche des Meisters bestens aufzeigt. Dieser Typus der Schreibkommode wurde etwa auch in Palisander, zusammen mit Nussbaum,
ausgeführt und erreicht mit seinem die Schauseiten des Möbels umfassenden Rautengitter, eine besonders noble Ausstrahlung.
Vergleiche:
Hermann von Fischer, Fonck à Berne, Bern, 2000, S. 88, Abb. 125.
2086. Kommode, Barock, Ostschweiz. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert, Filets aus
Zwetschge, Ahorn und Kirsche.Vierschübiger, rechteckiger Korpus, Front doppelt geschweift, sichtbare Traversen, geschweifte Zarge und Beine. 106:123:67 cm.
2000.—/3000.—
2087. Kommode, Barock, deutsch. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und Nussbaumwurzelmaser furniert. Filets aus Lärche und Ahorn. Dreischübiger, rechteckiger Korpus, zweifach geschweifte Front, sichtbare Traverse, hervorstehend profilierte Zarge, spätere Vierkantbeine, Messingbeschläge. Zu restaurieren.
92:127:68 cm.
1500.—/2500.—
2088. Kommode, Barock, schweizerisch. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum furniert. Rechteckiger
dreischübiger Korpus, frontseitig doppelt geschweift, auf gedrückten Kugelfüssen. Eingelegte Filets in
Zwetschgen- und Ahornholz, Beschläge ergänzt. 85:131:64 cm.
1500.—/2000.—
2089. Kleine Kommode, Barock, schweizerisch. Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert. Dreischübiger,
rechteckiger Korpus mit geschweifter Front auf abgerundeten Konsolenfüssen. 73:88:54 cm.
1400.—/1800.—
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2090
2090. Sehr schöner und feiner Konsol- oder Kaminspiegel, Toskana, Florenz, circa 1765, Umkreis des
Giovanni Battista Dolci. Holz, geschnitzt und vergoldet. Hochformatiger Spiegel mit zweiteiligem, altem
Spiegelglas. Der Rahmen profiliert und mit gewundenen Blatt- und Blütenranken. Überaus fein mit einem
Blumenzweig geschmücktes und durchbrochenes Fronton in Form einer offenen Rocaillen-Kartusche, seitlich davon mit rosengeschmückten C-Voluten.
6000.—/8000.—
Der hier angebotenen Spiegel ist ein besonders schönes Beispiel der Florentiner Rahmenmacher- und Bildhauerkunst des dritten
Viertels des 18. Jahrhunderts. Sehr verwandt mit den grandiosen Spiegeln der Genueser Handwerker, sind sie meist etwas leichter und
feingliedriger in der Ausführung. Unser Spiegel zeigt sich in einem schönen, alten Zustand und ist einzuordnen in eine kleine Gruppe
bedeutender Spiegel, welche sich in Florenz, Palazzo Pitti, erhalten haben. Unter dieser Gruppe wiederum befindet sich ein Spiegel, der
aus derselben Hand stammen dürfte wie der hier angebotene. Diese Gruppe von Spiegeln, welche ab 1757 bis 1769 für den Grossherzoglichen Hof entstanden ist, kann wiederum mit grösster Sicherheit dem Kunstschnitzer Giovanni Battista Dolci zugewiesen werden, da
dieser, zusammen mit dem Vergolder Francesco Ristori und Vittorio Frangini, in diesen Jahren für «delle spere e die tremau intagliati all
francese e cioè con vari festoni di fiori, palme e nicchie» durch die Grossherzogliche «Guardaroba» bezahlt wurden.
Vergleiche:
Ministero per i Beni Culturali e Ambientali, I Mobili del Palazzo Pitti, il primo periodo lorenese, 1737–1799, Firenze, 1992, S. 150/151,
für die erwähnten Spiegel.
2091. Rokoko Kommode, Franken, Bamberg (?), circa 1760. Nussbaum und Fruchtholz, massiv geschnitzt
und furniert. Längsformatiger Korpus mit wenig vorstehendem, profiliertem Deckblatt über zweischübigem
Korpus mit Traverse. Wellig ausgeschnittene und mit Voluten verzierte Zarge und volutenartige Beine. Die
Flächen sehr fein mit Maserholz und geschweiften Filets furniert und eingelegt. Sehr schöne, alte Patina,
vergoldete Beschläge mit Handhaben und seitlichen Vögeln. 85:122:62 cm.
2000.—/3000.—
Provenienz:
Sammlung Dr. Manfred von Wilm, Genf
Ehemals Sammlung Hubert von Wilm, München
2092. Schreibkommode, Louis XVI. Kirschbaum und Nadelholz mit verschiedenen einheimischen Hölzern
furniert. Zweischübiger Korpus auf viereckigen Pyramidenbeinen, darauf abgeschrägter Schreibaufsatz.
Schreibabteil mit treppenförmiger Anordnung, seitlich mit je drei Schubladen. Kleinere Furnierschäden.
105:98:55 cm.
1800.—/2400.—
2093. Kommode, deutsch, um 1740. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum furniert. Rechteckiger, dreischübiger Korpus, geschweifte Front, auf geschweiften und beschnitzten Beinen und Zarge. Die Felder der
Schubladen durch geschnitzte Voluten unterteilt. 89:65:129 cm.
2000.—/3000.—
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Möbel
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2094. Aussergewöhnliches und frühes Bureau en pente, Deutschweiz, wohl Solothurn oder Bern,
Régence, circa 1735/1740. Fruchtholz massiv, furniert und ebenisiert. Feine Fileteinlagen in Messing, vergoldete Bronzen. Längsformatiger Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge und s-förmigen Beinen in sehr
feinen Sabots in Paarhuf-Form. Die Front mit zweitürigem Schrankfach, darin Teile des originalen Eingerichtes. Abklappbare Schreiblade mit Buchstütze und abschliessend mit abnehmbarer, umlaufender Balustergalerie in sehr feiner Drechsler-Arbeit. Das Innere mit lederbezogenem Schreibblatt und dreigeteilter
Schubladenfront mit offenem Brieffach und sieben dieses U-förmig umschliessenden Schubladen mit Messingzierknöpfen und feinen Manchetten. Das Möbel zum Freistellen, dreiseitig mit überaus fein profilierten
Kassetten. Schreiblade und die beiden Türchen mit geraden und gerundeten Filets, sowie einer Filet-Kartusche über der Buchstütze. Messing-Zierschienen und -Kannelüren. 109:96:50 cm.
6000.—/8000.—
Bei dem hier angebotenen Ziermöbel, einem sogenannten Bureau en pente, dürfte es sich wohl um eines der frühesten Schreibmöbel
dieses Typus in der Schweiz überhaupt handeln.Wohl zwischen circa 1735 und 1745 entstanden und ununterbrochen in demselben Patrizierbesitz verblieben, stellt es eine grosse Seltenheit dar und dürfte als ein eigentliches Unikat zu betrachten sein. Zu wenig ist bekannt
über die Solothurner Schreinerkunst der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, doch wissen wir, dass durch die sehr vermögenden Solothurner Patrizierfamilien viel wertvolles Mobiliar auch von ausserhalb bezogen wurde und auch bernisches Mobiliar der Funkwerkstatt zur
Möblierung der dortigen Palais diente. Die Vorliebe der Solothurner zu einer eleganten, französisch inspirierten Lebensart – in Solothurn residierte von 1530–1792 die französische Gesandtschaft in der Schweiz, weshalb die Stadt an der Aare auch Ambassadorenstadt genannt wurde – wird nirgends besser dokumentiert als in der Person des Solothurner Patriziers Peter Viktor von Besenval (1721–
1791), dessen Kunstsammlung in seinem Pariser Stadtpalais (heute Schweizer Botschaft) an der Rue de Grenelle, legendär war und der,
wie sein Vater vor ihm schon, in französischen Diensten stand, zuletzt als befehlshabender General der königlichen Armeen im Innern des
Königreichs. Ob es sich bei dem hier angebotenen Schreibmöbel um eine Solothurner Arbeit oder um ein möglicherweise bernisches
Import-Stück handelt, können wir nicht belegen. Interessant ist aber in diesem Zusammenhang, auf ein Régence Troiscorps hinzuweisen, welches Mathäus Funk zugeschrieben und um 1740 datiert wird. Das gänzlich in Schwarz lackierte und mit Messing-Zierschienen
dekorierte Möbel hat sich in Schloss Jegenstorf, Inv. Nr. 2002, erhalten. Ebenfalls hinzuweisen wäre auf eine Berner Schreibkommode
mit Aufsatz, um 1720, aus Privatbesitz ( H.v. Fischer, Fonck à Berne, Abb. Nr. 16) deren Kranzabschluss eine gleichermassen ungewöhnliche Balustrierung aufweist, wie wir sie in abgeänderter Form auch an unserem Möbel finden und sie sonst in der Deutschschweiz vereinzelt noch an Luzerner Prunkmöbeln der Zeit um 1700 zu finden sind, sonst aber unüblich waren. Die auffallend feinen Sabots unseres Möbels sind in Guss und Grösse identisch mit solchen, wie sie auch die Funk-Werkstatt verwendet hat. Obwohl das hier angebotene
Möbel nicht der Funk-Werkstatt zugewiesen werden kann, so ist es doch interessant zu beobachten, dass der hier mögliche, sehr begabte
Solothurner Ebenist, durchaus Kenntnis der Berner Möbelkunst hatte und mit deren Erzeugnissen möglicherweise sehr vertraut war.
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Detail Signatur
2095. Sehr feine Parketterie-Kommode, Louis XV, Frankreich, Paris, 2. Hälfte 18. Jh., signiert F. Rubestuck. Rosenholz und Bois de violette furniert «en papillon» und gefriest. Dreiseitig mehrfach geschweifter
Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge und elegant geschweiften Beinen in frontseitigen Sabots. Profiliertes und passig geschweiftes, originales Rouge de France Marmordeckblatt. Die Front mit zwei Schubladenrängen, wobei der obere Rang mit zwei kleineren Schubladen und der untere Rang mit einer Längsschublade. Sehr feine Rokoko-Beschläge in vergoldeter Bronze, in Form von Zargenzierde, durchbrochenen
Sabots, ebensolchen Chutes und aus Rocaillen und Ranken geformte Handhaben, welche für die oberen
Schubladen gleichzeitig als Schlüssellochzierden dienen. Die mittleren Schlüssellochzierden noch ganz in
Régence Manier gestaltet. In sehr schönem originalem Zustand. 92:114:54 cm.
15 000.—/25 000.—
Provenienz:
Aus einer bedeutenden Privatsammlung in Rom, seit der Mitte des 19. Jh., danach durch Erbfolge bis heute in demselben Familienbesitz
in Thun verblieben.
Die hier angebotene Louis XV Kommode, mit ihren sehr feinen Linien, hat sich über viele Generationen in unberührtem Zustand in
derselben Sammler-Familie, im 19. Jh. in Rom und später am Thunersee, erhalten. François Rübestück, der Meister, welcher unsere
Kommode schuf und signierte, wurde um 1722 in Westphalen geboren und zog, wie so viele der erfolgreichen deutschen Ebenisten,
schon früh nach Paris, wo er vorerst als freier Ebenist in der Rue de la Roquette arbeitete, bevor er sein Atelier vergrösserte und wohl zu
der Zeit, als er seine Meisterwürde erlangte, in die Rue de Charenton umzog. Rübestück arbeitete hauptsächlich im Stile des Louis XV,
doch sind von ihm auch sehr feine Arbeiten der Louis XVI und der Transitions-Zeit erhalten. Berühmt wurde Rübestück durch seine
mit Vernis Martin dekorierten Kommoden und Sekretäre. Alle seine Werke zeichnen sich durch eine besonders schöne Qualität der
Schreinerarbeit aus und sind von sehr guten Proportionen, wofür die hier angebotene Kommode ein besonders schönes Beispiel ist.
2096. Kleine Kommode, Louis XVI, England. Mahagoni. Rechteckiger, einschübiger Korpus, seitlich mit
Schuppen beschnitzt, auf kannelierten Pyramidenfüssen mit Stäbchenverzierung. Originale Beschläge. Zu
restaurieren. 80:100:42 cm.
800.—/1200.—
2097. Kommode, Stil Louis XVI, Waadtland. Nadelholz mit Nussbaum und Kirschbaum furniert. Rechteckiger, zweischübiger Korpus, abgeschrägte Eckstollen, übergehend in leicht geschweifte Beine. Front dreigeteilt mit Mittelrisalit, im Mittelteil ovales Feld, innen mit Rautenmuster. Felder mit Ahorn und Zwetschgenfilets umrandet. Aus alten und neuen Teilen arrangiert. 89:87:46 cm.
4000.—/5000.—
2098. Kommode, Frankreich, um 1800. Mahagoni und Nussbaum. Dreischübiger Korpus, seitlich mit runden
kannelierten Säulen, in gegen unten sich verjüngende Füsse übergehend, verziert mit Perlstab aus Messing,
Blatt aus grauem Marmor. 78:118:49 cm.
3000.—/4000.—
2099. Kommode, Holland, um 1750. Eiche mit Nussbaummaser furniert und mit Blumen aus Ahorn und
Buchs eingelegt. Rechteckiger, dreischübiger Korpus mit sichtbaren Traversen auf Löwenfüssen. Front zweifach gebaucht mit geschweiften vorderen Ecken. Spätere Bronzebeschläge. Zu restaurieren. 84:100:55 cm.
1500.—/2000.—
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2100
2100. Kommode, Louis XV, Bern. Nadelholz und Nussbaum, massiv und furniert sowie mit Esche und Nussbaummaser furniert. Dreischübiger frontseitig geschweifter Korpus (Typ D), mit sichtbaren Traversen. Die
Schubladen dreigeteilt mit einfachem Fries umrandet, wobei die oberste in drei Schubladen aufgeteilt ist.
Konsolenfüsse in Zarge übergehend, abgerundete Eckstollen. Blatt aus «Marbre de Roche». 82:119:68 cm.
4000.—/6000.—
2101. Prunk-Kommode, Stil Louis XV. 19. Jh. Eiche mit Rosenholz furniert und mit verschiedenen, zum Teil
eingefärbten Hölzern reich mit Blumenmotiven eingelegt. Von drei Seiten gebauchter und geschweifter
Korpus. Zwei Schübe ohne sichbare Traverse. Geschweifte Beine, die in die untere geschweifte Schublade
übergehen.Vergoldete Bronzebeschläge. Profilierte rot-graue Marmorplatte. 85:114:56 cm.
8000.—/10 000.—
2102. Fauteuil, Louis XV, schweizerisch. Buche mouluriert und beschnitzt. Geschweifte Beine und Zarge,
flache Rückenlehne. Silbriger, floraler Seidenbezug.
600.—/900.—
2103. Fauteuil, Louis XV, Bern, 18. Jh. Nussbaum. Mit gelbem Velours-pressé-Bezug.
800.—/1000.—
2104. Schreibtisch, Louis XV, Bern, um 1750. Nussbaum. Geschweifte Beine auf Bocksfüssen, Zarge ebenfalls
von vier Seiten geschweift. Mit einer durchgehenden und darunter seitlich je einer Schublade. Unter dem
Tischblatt ausziehbare Ablage. Blatt mit Gold geprägtem, dunkelgrünem Leder eingelegt. Beschläge ergänzt.
77:120:82 cm.
6000.—/7000.—
2105. Kommode, Louis XV. Kirschbaum und Nadelholz mit Kirschbaum furniert. Rechteckiger, zweischübiger
Korpus, von drei Seiten gebaucht, sichtbare Traverse, geschweifte Zarge in geschweifte Füsse übergehend.
Schlüsselschilder, Sabots, Griffe und Spanioletten aus vergoldeter Bronze. 88:120:58 cm. 3000.—/4000.—
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2106
2106
2106. Sehr feines und seltenes Lackbureau, deutsch, oder österreichisch, Berlin, Dresden oder Wien (?),
circa 1750–60. Weich- und Hartholz, schwarzgrundige Lackierung mit sehr feiner, allseitiger Lackmalerei in
teils reliefierter Auflage in «japanischer» Manier. Hochformatiger Korpus mit abklappbarer Schreiblade über
zweischübigem, frontseitig geschweiftem Korpus mit wellig ausgeschnittener Zarge und s-förmig geschweiften Beinen. Das Innere sehr fein gegliedert, mit lederbezogenem Schreibblatt und reichem Eingerichte. Zentrales Türchen mit «Porte-montre», flankiert von je drei übereinander liegenden kleinen Schubladen und je zwei äusseren, wellig geformten Schüben. Das Äussere wie auch das Innere des Möbels überaus
fein mit «japanischem» Lack von sehr hübschen Szenen bemalt, darunter Fluss- und Parkszenen, meditierende Figuren, höfische Figuren, Figuren unter Pagoden, Vögel und Parklandschaften. Die Schubladen,
Beine und Aussenlinien in Goldfarbe gerahmt. Messing-Schlüssellochzierden und seitliche Tiretten mit
Lederbezug. 89:64:43 cm.
20 000.—/30 000.—
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz
Bei dem hier angebotenen Lackmöbel, dürfte es sich um eine relativ frühe Arbeit des deutschen oder österreichischen Rokokos handeln.
Eine regionale Zuweisung fällt nicht leicht, doch weisst das Möbel, trotz seiner relativ bescheidenen, sehr charmanten Formgebung, eine
überaus feine Lackarbeit auf, wie wir sie etwa im sächsischen Raum, gleichermassen aber auch in Berlin und in Wien vorfinden. Der
Einbau eines Taschenuhrhalters, einer sogen. Porte-Montre, wie wir sie an unserem Möbel vorfinden, lässt wiederum an eine deutsche
oder österreichische Provenienz denken und wäre andernorts wohl kaum zu finden. Die Tatsache, dass das Möbel zum Freistellen und
Rundumbetrachten, als Schau- und Luxusmöbel konzipiert ist, lässt vermuten, dass es für einen nicht wenig bedeutenden Auftraggeber
geschaffen wurde. Das Möbel ist ein sehr schönes Beispiel der beliebten Lackkunst mit japanischen und chinoisen Motiven, wie sie an
allen deutschen Fürstenhöfen zu finden war.
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Möbel
Sigmund v.Wagner: Ebenist Hopfengärtner in Bern
Aquarell um 1820 (Bernisches Historisches Museum)
Ein seltenes Ensemble von frühklassizistischem Mobiliar aus der Werkstatt des
Christoph Hopfengärtner 1758–1843
Dass zwei so bedeutende Möbel, wie der hier nachfolgend angebotene Sekretär und die dazugehörende Kommode, seit über 200 Jahren
vereint blieben und alle günstigen und ungünstigen Begebenheiten der Geschichte, alle Dislokationen und Erbgänge, gemeinsam und relativ unbeschadet überstanden haben, das ist ein grosser Glücksfall.Wenn man bedenkt, dass die jeweils aktuellen Besitzer, spätestens zu Ende
des 19. Jahrhunderts kaum mehr gewusst haben werden, dass die sich in ihrem Besitze befindlichen Stücke einst in der vornehmsten
Schreinerwerkstatt des Alten Bern gefertigt wurden, so wird man sich bewusst, dass Gutes und Qualitätvolles, auch ohne Namensbewusstsein, gerne bewahrt und gepflegt wird und dass man diesen Stücken, ihrer Schönheit wegen, bewusst oder unbewusst, stets eine hohe
Wertschätzung entgegenbrachte, so wie es im Falle der beiden hier angebotenen Möbel glücklicherweise zutraf. Die beiden Möbel aus
altem Privatbesitz sind besonders schöne Erzeugnisse der berühmten Berner Werkstatt und haben sich in ihrem unrestaurierten Zustand
erhalten. Beide Möbel weisen die typischen Merkmale der Arbeiten Hopfengärtners auf und sind von allerbester Qualität der Ausführung. Diese wird ganz besonders beim Betrachten des Eingerichtes des Sekretärs augenfällig. Die Schubladen und Geheimfächer sind
derart exakt verarbeitet, dass die einzelnen Schubladen beim Zurückschieben durch den im hinteren Hohlraum entstehenden Luftdruck
sanft gebremst werden. Die Filets, die Abstimmung der Furnierfelder, der Aufbau – farblich und architektonisch – alles ist von einer ausnahmslosen Perfektion. Im Innern der Schubladen hat sich grösstenteils das originale Kleisterpapier aus der Entstehungszeit erhalten.
Wir bilden es hier gleichfalls ab. Aussergewöhnlich und möglicherweise sogar nur an den beiden hier angebotenen Möbeln anzutreffen,
ist der überaus komplizierte Mäander der Zargenführung, dessen Herstellung anderen Ebenisten wohl einiges Kopfzerbrechen verursacht hätte. Der in Stuttgart, am 21. Juli 1758, als Sohn eines Schreiners geborene Christoph Hopfengärtner findet sich, nach Lehr- und
Wanderjahren, ab 1788 in Bern, wo er als Meistergeselle beim Ebenisten Abraham Franz Isenschmid Anstellung fand. Am 24. Mai 1792
erhält Hopfengärtner die Empfehlung zum Meisterstück, welches er im Herbst gleichen Jahres vollendet und das sich heute im Schloss
Jegenstorf befindet. Im Sommer 1793 wird er zum Ebenistenmeister gewählt. Hopfengärtners eigene Werkstatt erfreute sich sehr schnell
einer besonderen Beliebtheit bei einer bedeutenden Kundschaft. So liess sich etwa der 1793 zum Landvogt nach Lausanne bestimmte
Ludwig von Büren von der Hopfengärtner Werkstatt möblieren und erwarb für 16 Dublonen Hopfengärtners Meisterstück. Für die
Grossfürstin Anna Feodorowna von Russland, lieferte Hopfengärtner Mobiliar in die Elfenau. Am 24. November 1843 stirbt Johann
Christoph Hopfengärtner an der Kramgasse 40 in Bern.
Vergleiche:
Hermann von Fischer, Berner Mobiliar des Klassizismus von Christoph Hopfengärtner und Zeitgenossen, Ausstellungskatalog, Schloss
Jegenstorf, 1986.
Hermann von Fischer, Johannes Äbersold, 1737–1812, Ein Berner Ebenist zwischen Mathäus Funk und Christoph Hopfengärtner, Ausstellungskatalog, Schloss Jegenstorf, 2000,
Kreisel/Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, 1983, Band III, S. 63
Bitte beachten Sie, dass die beiden nachfolgend beschriebenen Möbel zuerst einzeln, auf Wunsch danach auch gemeinsam, ausgerufen werden.
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2107. Sehr feiner und seltener Sekretär des Christoph Hopfengärtner, Bern, um 1800. Nussbaum,
Ahorn, Riegelahorn und Nussbaummaser, massiv und furniert. Hochformatiger Korpus mit frontseitig abgeschrägten Eckstollen und wenig vorstehendem Blatt. Die Front mit zweischübigem Kommodenteil, darüber die abklappbare Schreiblade unter abschliessender Friesschublade. Sehr fein gegliedertes und gearbeitetes
Inneres, mit acht kleineren und einer grösseren Schublade, einem dreigeteilten Schubfach vor Geheimlade,
sowie einer grösseren und einer kleineren, offenen Ablage für Schreibwaren. Originales Kleisterpapier der
Zeit. Das Äussere, überaus fein mit flammigen Nussbaumfeldern furniert, gerahmt von Filets und Riegelahorn, das Blatt mit umlaufendem Band in Dunkel und Hell, die Eckstollen und der Zargenmäander und
der ganze Dekor wie bei der Kommode gestaltet. 135:98:50 cm.
10 000.—/15 000.—
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2108
2108. Sehr feine und schöne Kommode des Christoph Hopfengärtner, Bern, um 1800. Nussbaum,
Ahorn, Riegelahorn und Nussbaummaser, massiv und furniert. Rechteckiger Korpus mit frontseitig abgeschrägten Stollen, auf Pyramiden-Füssen.Wenig vorstehendes Blatt mit zentralem, gefriestem Maserfeld, gerahmt von Filets und Riegelahorn. Stirnseitig mit umlaufendem Friesband in Hell und Dunkel. Die Schubladen mit Traversen und jeweils in drei Felder unterteilt. Diese wiederum in sehr schönem, flammigem
Nussholz furniert und mit sehr feinen Filets gerahmt, der äussere Rahmen in Riegelahorn. Nach unten abschliessend mit überaus feinem und kompliziertem Mäander. Gleichermassen die Schmalseiten und die Stollen gearbeitet. Messingbeschläge und Zugringe. 87:99,5:55 cm.
10 000.—/15 000.—
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Hochzeitskassette, Bernisches Hist.
Museum
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2109. Schöne, frühklassizistische Kommode, Bern, letztes Viertel 18. Jh., der Werkstatt des Christoph
Hopfengärtner zuzuschreiben. Nuss- und Fruchtholz, sowie Birkenmaser furniert und überaus reich
eingelegt. Längsrechteckiger Korpus auf erhöhten Pyramidenbeinen. Die Front mit abgeschrägten Eckstollen, leicht vorstehende Zarge und passig ausgeschnittenes, wenig profiliertes Blatt. Messing-Zugringen
und Schlüssellochzierden. Schauseitig überaus fein mit Birkenmaserfeldern furniert, gerahmt von feinen
Filets mit Rautenbändern. Schlaufenband als Zargenzierde und umlaufender Mäander zum Blattrand.
83,5:100:50 cm.
6000.—/8000.—
Aus Schweizer Privatbesitz.
Die hier angebotene Kommode ist eine sehr feine, in ihrer Architektur und Einlegearbeit interessante, sehr eigenwillig-schöne Arbeit,
die wohl der Berner Hopfengärtner-Werkstatt zuzuweisen ist. Ihr Dekor wiederholt sich an einer Hochzeitskassette, Bern, um 1800,
welche ebenfalls der Hofpengärtner-Werkstatt zugeschrieben werden kann und sich im Bernisches Historisches Museum erhalten hat.
Die Kommode scheint eine Werkstattarbeit zu sein und dürfte um 1790/1800 zu datieren sein.
2110. Sekretär, Louis XV, französisch. Eiche mit Amarant und Kingwood, von allen Seiten furniert, Felder mit
Rautengitter. Front mit zwei Schubladen, geschweifte Beine. Schlüsselschilder, die vier Eckverzierungen
und Sabots aus Bronze. Schreibfach mit symmetrischer Schubladeneinteilung, treppenförmig seitlich je drei
Schubladen mit offenem Fach. In der Mitte Geheimfach mit drei offenen Fächern. Klappe mit zwei Eisenschienen. Zu restaurieren 101:84:48 cm.
2500.—/3500.—
2111. Kommode, Louis XV, Bern. Nadelholz mit Nussbaum furniert. Dreischübiger, rechteckiger Korpus,
doppelt geschweifte Front. Sichtbare Traversen, geschweifte Zarge auf Konsolenbeinen. Blatt und seitliche
Felder kreuzweise gefügt und mit Filets umrandet, ebenso die Schubladen. 83:125:63 cm.
2000.—/3000.—
2112. Kommode, Louis XlV, Frankreich, 1. Hälfte 18. Jh. Nadelholz, Palisander gespiegelt furniert, Schubladen parkettiert, die Seitenwände kreuzgefügt. Rechteckige, dreischübige Kommode, wobei die oberste
Schublade zweigeteilt ist. Abgerundete Ecken, sichtbare Traversen, gerade Zarge mit Konsolenfüssen. Blatt
mit Messingschiene umrahmt. 82:130:62 cm.
2000.—/3000.—
2113. Schreibkommode, Louis XV, schweizerisch. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert. Rechteckiger, dreischübiger, doppelt geschweifter Korpus, auf Konsolenbeinen. Schräger Schreibaufsatz, darin in drei Reihen treppenförmig angeordnete Schubladen, je vier pro Reihe. Vergoldete Bronzegriffe und Schlüsselschilder. 113:130:68 cm.
2000.—/3000.—
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2114
2114. Kommode, Louis XVI, Bern, Hopfengärtner Umkreis. Nadelholz mit Nussbaum und
Birkenmaser furniert und mit verschiedenen
zum Teil eingefärbten und brandgeschwärzten
Hölzern mit Filets und Fries eingelegt. Rechteckiger zweischübiger Korpus, ohne Traversen,
mit abgeschrägten Eckstollen, auf sich gegen
unten verjüngenden, eingelegten Füssen. Dreigeteilte Front mit hervorstehendem Mittelrisalit.
Zarge und Stirnseite des Blattes mit Fries eingelegt. 78:112:56 cm.
2000.—/3000.—
2115. Sechs Stühle, Directoire. Nussbaum. Trapezförmige mit rot-grünem Stoff bezogene Sitzfläche, auf sich gegen unten verjüngenden Vierkantbeinen. Leicht gegen hinten gebogene
Rückenlehne. Medaillon mit Urne.
1500.—/2000.—
2115
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Möbel
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Entwurf von Richard de Lalonde, 1780.
2116. Hochbedeutendes und überaus seltenes Paar prunkvolle Eckkonsolen, Italien, Rom, letztes Viertel 18. Jh., wohl nach Entwürfen des Richard de Lalonde (1735–1808) einer römischen Meisterwerkstatt zuzuschreiben. Holz, geschnitzt, kanneliert und mit der originalen Vergoldung. Hochformatige
Konsolen mit sehr schön durchzogenem Verde Antico Marmordeckblatt. Die Konsolenzarge seitlich geschrägt und mit überaus feinem Akanthusblattwerk geschnitzt, darüber mit kannelierter Kehlung. Die drei
Beine in Rundform, geschnitzt mit Plametten-Kapitell und blattgeschnitzter Manchette. Gewundene Kannelüren enden in mit Palmetten gefassten Beinen über Scheibenfüssen. 109:107:65cm. 18 000.—/25 000.—
Provenienz:
Aus Schweizer Privatbesitz
Das hier angebotene Paar Eckkonsolen gehört zu den qualitätvollsten Arbeiten des römischen Frühklassizismus und muss für einen der
bedeutendsten Palazzi der Stadt am Tiber geschaffen worden sein. Die Qualität der Schnitzerei ist ausserordentlich und gleichermassen
zeigt der Meister hier auch seine Begabung in den gewundenen Kannelüren der Stabbeine, was ausserordentliches Können im Drechseln
und Handführen voraussetzt. Als Vorlage für die sehr spezielle Ausführung der Plamettenkapitelle, wie auch der gewundenen Kannelierung der Stabbeine diente dem Meisterschnitzer wohl eine der Vorlagen des damals sehr bekannten Werks von Richard de Lalonde,
Cahiers d’ameublement, aus dem letzten Viertel des 18. Jh. Hier werden die Kapitelle, wie sie de Lalonde zeichnete, frei verwendet und
in umgekehrter Form verwendet.
2117. Kommode, Directoire, Bern, Werkstatt Hopfengärtner. Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert.
Rechteckiger, dreischübiger Korpus, seitlich abgeschrägt, sichtbare Traversen, gerade Zarge, auf Pyramidenbeinen. 84:77,5:47 cm.
2000.—/3000.—
2118. Sekretär, Biedermeier. Nussbaum, massiv und furniert. Rechteckiger, dreischübiger Korpus auf Vierkantbeinen, darauf Schräger Schreibaufsatz. Im Aufsatz ein zentrales offenes Fach mit darüber einer Schublade.
Seitlich je drei treppenförmig angeordnete Schubladen. 108:104:59 cm.
2000.—/3000.—
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212
2119
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14:21 Uhr
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Möbel
2120
2119. Pembroke Table, Stil George III, England,
19. Jh. Satinholz und Kingwood. Rechteckiger
Tisch mit zwei halbovalen, aufklappbaren Verlängerungen. Das Feld bemalt mit einer Genreszene,
die Verlängerungen je mit einem Damenporträt.
Reich verziert mit Blumengirlanden. An der
Zarge eine Schublade.
71:65:37 cm. Aufgeklappt: 92 cm.
4500.—/5500.—
Aus dem Nachlass Madame de Meuron.
2120. Fauteuil, Stil Louis XVI, 19. Jh. Mahagoni,
beschnitzt und zum Teil vergoldet, blauer Veloursbezug.
500.—/600.—
2121. Kleine Kommode, Biedermeier Nussbaum,
massiv und furniert. Rechteckiger vierschübiger
Korpus mit sichtbaren Traversen, die oberste
Schublade leicht hervorstehend, auf kurzen Vierkantfüssen. Blatt spiegel-furniert mit erhöht eingesetzem Rand. 79:49,5:40 cm. 500.—/600.—
2122. Semainière, Louis-Philippe. Nadelholz und
Eiche mit Nussbaummaser furniert. Rechteckiger
siebenschübiger Korpus auf Konsolenfüssen und
Tulpensims. Zu restaurieren. 148:105:52 cm.
600.—/900.—
2119
2123. Schragentisch, Stil Barock. Auszugstisch. Nussbaum mit Schiefereinlage. Rechteckiger Tisch,
zwei Auszüge, gewellte Zarge, gedrechselte Beine,
verbunden mit geschwungenem Kreuzsteg.
78:140:95 cm. Ausgezogen, 250 cm.
2000.—/3000.—
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14:21 Uhr
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Möbel
213
2124
2124
2124. Sekretär, England, 18. Jh. Rubinie. Rechteckiger, vierschübiger Korpus, auf leicht hervorstehender Zarge
mit Konsolenfüssen, schräger Schreibkorpus. Im Innern zentrales Fach mit Türe, seitlich je drei Schubladen,
darüber drei offene Fächer. 105:93,5:53 cm.
2000.—/3000.—
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14:21 Uhr
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Möbel
214
2125
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2125. Kommode «en Tombeau», Louis XV, sign. J.C. ELLAUME. Eiche mit Palisander furniert sowie gefriest.
Von drei Seiten geschweifter Korpus mit vorstehenden Eckstollen. Kurze geschweifte Konsolenbeine in geschweifte Zarge übergehend. Front mit drei Schubladen, die oberste dreigeteilt.Vergoldete Bronzebeschäge.
Profilierter «Brèche d’Alep»-Blatt. 88:130:66 cm.
20 000.—/25 000.—
Jean-Charles Ellaume, Meister 1754.
2126. Spiegel, Louis XV, italienisch. Holz, profiliert, beschnitzt, grundiert und vergoldet. Rechteckiger
Rahmen, an den Ecken mit Kartuschen, in den Leisten mit Mäander beschnitzt. Starke Alterungsspuren.
90:70 cm.
2000.—/2500.—
2127. Kartuschenförmiger Spiegel, Stil Louis XV, 19. Jh. Bronze, vergoldet. Lyraförmiger Spiegel mit Blumen, Voluten und Akanthus. 64:40 cm.
600.—/800.—
2128. Spiegel, Louis XVI. Rechteckiger Rahmen. Holz profiliert, Eckverbindungen mit Rosetten verziert und
vergoldet. Kleinere Fehlstellen. 111:76 cm.
800.—/1000.—
2129. Spiegel, Stil Louis XVI. Holz profiliert, reich beschnitzt und vergoldet. Rechteckiger Rahmen, in den
Ecken mit vorgesetzten Rosetten, die Flächen reich mit Mäander beschnitzt. Aufsatz mit Urne, Lorbeer und
Blüten. 120:70 cm.
600.—/800.—
2130. Spiegel, Stil Louis XVI, 19. Jh. Rechteckiger, profilierter Rahmen, Eckverbindungen mit Rosetten verziert, vergoldet. 70:46 cm.
400.—/600.—
2131. Spiegel, Empire, Bern. Holz profiliert und vergoldet. Rechteckiger Rahmen, quadratische Eckverbindungen mit Rosetten verziert. 166:92 cm.
1500.—/2000.—
2132. Spiegel, Empire. Rechteckiger Rahmen. Holz profiliert, in den Ecken und in der Mitte mit Masse verziert
und vergoldet. 121:76 cm.
700.—/900.—
2133. Spiegel, Louis-Philippe. Ovaler Rahmen, profiliert, mit Masse verziert und vergoldet. Vier sich gegenüberliegende Blumenornamente. 85:72 cm.
600.—/800.—
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Möbel
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2134
2134. Sehr feine und seltene Sänfte, Frankreich, Paris, circa 1760, die Lackfassung wohl den Gebrüder
Martin zuzuschreiben. Holz, geschnitzt und vergoldet, rundum mit sehr feiner Lackmalerei versehen.
Hochformatiger Korpus mit frontseitiger Türe und zwei seitlichen Fenstern. Schmiedeiserne Tragebügel.
Profilierte, sehr fein gearbeitete Holzrahmen, die Flächen alle mit überaus feinem, verschlungenem Rankenwerk auf dunklem Grund gemalt. Die Türe mit zentralem, sehr feinen Medaillon und Besitzer-Initialen.
157:74:82 cm.
4000.—/5000.—
Die hier angebotene Sänfte ist mit ihrer besonders schön erhaltenen und sehr qualitätvollen Fassung ein besonders schönes Beispiel
seiner Art. Die sehr gute Machart, die Qualität der Holzarbeiten, der vergoldeten Metallarbeiten, aber ganz besonders der Fassung in bestem Vernis Martin, lassen die Sänfte einer Pariser Werkstatt und in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zuschreiben. Die Lackarbeiten
sind von solcher Feinheit, dass diese wohl mit grösster Wahrscheinlichkeit den Gebrüdern Martin zuzuschreiben sind. Die vier Brüder
Martin, Guillaume (bis 1749), Simon Etienne (bis 1770), Julien (bis 1752) und Robert (1706–1765), hatten zwar diese Art der Lackmalerei nicht erfunden, sie hatten ihr aber zu solchem Ruhm verholfen und das ganze 18. Jahrhundert hindurch so unendlich viele
Objekte in diesem Vernis gefasst, dass die Bezeichnung Vernis Martin gänzlich für die Bezeichnung dieser Fassmalerei übernommen
wurde. Im Jahre 1730 erhielten die Gebrüder Martin, für den Zeitraum von 20 Jahren, ein Monopol zur Herstellung von toutes sortes
d’ouvrages en relief de la Chine et du Japon. Auf der Höhe ihres Ruhmes leiteten die Martins drei Fabriken, die Fassmalereien in Vernis
Martin herstellten und 1748 als Manufacture Nationale zusammengefasst wurden. Wie bedeutend und bekannt die Gebrüder mit ihren
beliebten Fassmalereien waren, zeigt die Tatsache auf, dass ihr Name auch in die Literatur einging. In Voltairs Komödie «Nadine» wird
eine Berline «bonne et brillante, tous les panneaux par Martin sont vernis» genannt.
Von den vier Brüdern war wohl Robert Martin der begabteste. Sein Sohn Jean Alexandre arbeitete u.a. in Sans Souci und nennt sich
1767 «Vernisseur du Roi de Prusse».
2135. Kleiner Tisch, Stil Barock. Nussbaum. Gedrechselte Beine, durch einen Kreuzsteg verbunden, breite
Zarge mit einer Schublade. Dreieckiges, in den Ecken abgerundetes Blatt, mit aufgesetztem erhöhtem Rand.
76:67:60 cm.
300.—/400.—
2136. Grosser «Drop-Leaf» table, England, 18./19. Jh. Eiche. Rechteckiger Tisch, an zwei Seiten mit aufklappbaren halbrunden Verlängerungen. Gestell mit gedrechselten Beinen und zwei Schubladen.
76:167:60/200 cm.
4000.—/6000.—
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Möbel
218
2137
2137. Sehr feiner und bedeutender, äusserst seltener Konsol- oder Kamin-Spiegel des Johann Friedrich
Funk I, Bern, um 1765. Holz, sehr fein geschnitzt und vergoldet. Hochformatiges Spiegelglas mit schlicht
profiliertem, bogenförmig abschliessendem inneren Rahmen. Zwischen dem äusseren Rahmen weitere
Spiegelgläser mit Sprossen in Rankenform und abschliessender, offenen Kartusche, welche sich unten wiederholt. Der äussere Rahmen sehr reich mit gekehltem Profilstab geschnitzt. In dessen Kehlung mit stilisiertem
Blattwerk. Das Fronton mit zentraler, weiblicher Maske, darüber eine zentrale Kartusche mit offener
Rocaille und seitlichen Blumenranken. 178:90 cm.
8000.—/12 000.—
Der hier angebotene Kamin- oder Konsolspiegel, nimmt unter den bekannten Spiegeln der Funk-Werkstatt eine besondere Stellung ein.
Von grösster Feinheit in der Ausführung, zeigt er unterhalb des Frontons eine weibliche Maske, wie wir diese an den Pariser Spiegeln
der Louis XIV- und Régence-Zeit finden. Diese sogenannten Mascarons, wie wir sie besonders in Frankreich, als Zierelement in der
Architektur und im frühen Möbelbau des 18. Jahrhunderts, etwa bei André Charles Boulle finden, fanden in der Schweiz kaum Aufnahme als Dekorationselement der hiesigen Kunstschreiner. In der Architektur, besonders der Westschweiz, wurde dieses Element,
besonders als Zierde von Schluss-Steinen bei Torbögen und Fenstern, mit wenig Verspätung zu Frankreich, gleichermassen beliebt verwendet. Im überlieferten Œuvre des Johann Friedrich Fruch I, scheint dieses Zierelement bislang nur an diesem einen Spiegel bekannt.
Vergleiche:
Herman von Fischer, Fonck à Berne, Bern, 2001, S. 201–210 für vergleichbare Spiegel mit Doppelrahmen.
2138. Kleiner Tisch, Louis XV, Bern. Kirschbaum. Rechteckiges Tischblatt mit erhöhtem Rand, geschweiften
Beinen und Zarge sowie einer Schublade. Spinnenfüsse. 68:83:59 cm.
1500.—/2000.—
2139. Spieltisch, Louis XV, Bern, Werkstatt Mathäus Funk, um 1760. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum furniert. Geschweifte Beine und Zarge, aufklappbares Blatt, gerautet, innen mit rotem Veloursbezug
ausgeschlagen. 74:90,5:44,5 cm.
1500.—/2000.—
2140. Spieltisch, Louis XV. Nussbaum und Wurzelmaser. Rechteckiges, aufklappbares Blatt, innen mit grünem
Filz ausgeschlagen. Geschweifte Beine und Zarge auf Bocksfüssen. 70:78:38,5⫻78 cm.
800.—/1200.—
2141. Kleiner Tisch, Louis XV, Bern. Kirschbaum, massiv und furniert. Rechteckiges Blatt, kreuzweise gefügt,
erhöhter Rand mit abgerundeten Ecken. Feld mit hell-dunklem Filet umrandet. Geschweifte Beine und
Zarge, eine Schublade. 74:85:60 cm.
600.—/800.—
2142. Tisch, Louis XV. Nussbaum. Rechteckiges Blatt mit abgerundeten Ecken.Geschweifte Beine, auf Huffüssen, in gewellte Zarge übergehend, eine Schublade. 78:147:79 cm.
500.—/800.—
2143. Spieltisch, Louis XVI, Bern, Atelier Christoph Hopfengärtner, 1758–1843. Klapptisch, Kirschbaum.
Blatt kreuzweise gefügt, mit Filets umrandet und einfach gefriest. Kante mit hell-dunklem Filet. Breite
Zarge mit runden kannelierte Beinen. 74:80:40 cm.
4000.—/5000.—
2144. Kleiner Tisch, Louis XVI, Bern, Umkreis Christoph Hopfengärtner zuzuschreiben. Nussbaum,
Blatt mit Buchsmaser, Filets und Ahorn umrandet. Rechteckiger Tisch, gegen unten sich verjüngende, kannelierte Vierkantbeine. Breite Zarge mit einer Schublade. Blatt mit Riss. 76:78:57 cm.
800.—/1200.—
2145. Kleiner Tisch, Directoire. Kirschbaum und Ahorn mit verschiedenen Hölzern eingelegt. Runder Tisch mit
gedrechseltem Schaft auf Dreibein. Blatt in der Mitte mit Blumen eingelegt. 70:65 cm. 1800.—/2000.—
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11.4.2012
14:21 Uhr
Seite 219
Möbel
2137
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219
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14:21 Uhr
Seite 220
Möbel
220
2146
2146
2146. Sekretaire «à abattant», Louis XV, Paris. Signiert B. Lieutaud, Rosenholz und Palisander auf Eiche
furniert. Die Flächen der Türen «en papillon» kreuzweise gefügt, mit Fries umrandet. Rechteckiger Korpus
mit abgeschrägten Frontstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit kurzen, geschweiften Beinen. Abklappbare mit rotem, goldgepresstem Leder bezogene Schreibplatte, über Fach mit Doppeltüre. Im Fach
herausnehmbarer Korpus, darüber drei offene Fächer. Im Schreibabteil zentrales Fach, flankiert von je drei
kleinen Schubladen, unter einem grossen Fach. Über dem Schreibfach eine Schublade.Vergoldete Bronzebeschläge und Sabots. Profilierte «Rance de Belgique» Marmorplatte. Unter der Platte zweimal gestempelt.
134:92:40 cm.
15 000.—/20 000.—
Balthazar Lieutaud (1749–1780) entspringt einer berühmten Ebenistenfamilie und war an der Rue Pelleterie und der Rue d’enfer tätig.
Er gehörte zu den bedeutendsten Ebenisten seiner Zeit. Berühmt war er vor allem für seine Uhrengehäuse.
Arbeiten von ihm findet man im
Musée Arts et Métiers, Paris
Schloss Versailles
Victoria und Albert Museum, London
Frick Collection, New York
Wallace Collection, London
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157_247_Moebel:Layout 1
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14:21 Uhr
Seite 221
Möbel
2146
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222
11.4.2012
14:21 Uhr
Seite 222
Möbel
2147
2147. Kommode, Louis XVI, französisch. Mahagoni und Eiche furniert. Rechteckiger, zweischübiger Korpus
mit abgeschrägten Ecken.Weiss-schwarzes Marmorblatt, Köcherbeine. 85:122:59 cm.
2000.—/3000.—
2148. Kanapee, Louis XVI, Schweden. Holz beschnitzt, hellblau gefasst und zum Teil vergoldet, blaugrüner
Bezug. L. = 181 cm.
5000.—/7000.—
2149. Konsole, Louis XVI. Holz, reich geschnitzt, grundiert und vergoldet. Kannelierte Beine mit Spargelverzierung, Steg mit Mäander und Urne,Verbindungen mit Rosetten.Weisse Marmorplatte. 90:100:48 cm.
4000.—/6000.—
2150. Spieltisch, Schweden, um 1800. Nussbaum, Mahagoni, Rosenholz und Esche.Aufklappbares Blatt, aussen
mit eingelegtem Blumenstrauss in einem Kreis, innen mit grünem Filz ausgeschlagen.Vier Vertiefungen für
Jetons. Zarge mit Rautenmuster und einer kleinen Schublade.Vierkantpyramidenbeine. 74:86:42,5 cm.
2000.—/3000.—
2151. Esstisch, Restauration. Mahagoni. Rundes Blatt mit breiter Zarge auf sich nach unten verjüngendenVierkantbeinen. Bronzesabots mit Rädern. Drei Einlagebätter. 75:128,5 cm. Die Auszüge je 43 cm.
1500.—/2000.—
2152. Tisch, Restauration. Mahagoni, Nadelholz mit Mahagoni furniert. Rechteckiges Blatt, mit feinem Filet
aus Ahorn eingelegt und abgerundete Ecken. Breite Zarge mit auf einer Seite drei Schubladen. Vierkantbeine auf der Aussenseite abgerundet. 75:150:80 cm.
1000.—/1200.—
2153. Aussergewöhnlich grosser Esstisch, Biedermeier, Schweiz um 1820. Nussbaum. Runder Tisch mit
vier Auszügen. 75:130 cm. Ausgezogen 355 cm.
1500.—/2000.—
2154. Runder Auszugstisch, Biedermeier. Nussbaum, mit drei Verlängerungen aus Tanne.
79:106. Mit Auszügen 256 cm.
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800.—/1200.—
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14:21 Uhr
Seite 223
Möbel
2149
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Register Seite 111–112
223
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14:21 Uhr
Seite 224
Möbel
224
2155
2155. Sehr feines und seltenes Bureau à gradin, Louis XVI, Frankreich, Paris, circa 1775, signiert von
Pierre Roussel. Satinholz und Königsholz auf Eichenkorpus furniert. Längsformatiger, eleganter Korpus
auf sich nach unten verjüngenden Stabbeinen in palmettengeschmückten Sabots mit Kugeln. Nach oben
abschliessend mit vergoldeten Bronzemanchetten von umlaufendem Eierstab. Die Zarge mit Goldbronze
gefassten Feldern. Frontseitig mit einer grösseren und zwei kleineren, seitlichen, Schubladen. Die mittlere
Schublade mit Zugringen, die seitlichen Schübe mit hängenden Girlanden-Zügen in überaus fein ziselierter
Bronze. Die Stollen mit durchbrochenen Zierbronzen. Zurückversetzter Aufsatz mit umlaufender Galerie
und weissem Marmordeckblatt. Zwei seitliche Kompartimente mit Jalousieverschluss, dazwischen ein offenes Brieffach. Drei weitere Fächer darunter. 112:130:51cm.
18 000.—/25 000.—
Pierre Roussel, 1723–1782, Meister ab 1745
Das hier angebotene Schreibmöbel ist ein besonders seltenes Beispiel eines sogenannten Bureau à gradin. Die Bronzen dieses Möbels
sind von einer Feinheit, wie man sie in solcher Überarbeitung selten vorfindet und die an Goldschmiedearbeiten des ausgehenden
18. Jahrhundert erinnern. Dieser seltene Typus des Schreibmöbels als Bureau plat, entspricht einer grosszügigeren Form des Bonheur du
jour, wobei hier nun die Verwendung als Schreibmöbel im Vordergrund steht. Es ist die praktische Vereinigung eines Bureau plats mit
dem Cartonnier, welches hier nicht seitlich Aufstellung findet, sondern als eleganter Abschluss das Bureau aufwertet. Einzigartig an unserem Möbel ist die Lösung des Jalousieverschlusses. Die einzelnen Lamellen sind so fein angebracht, dass man sie von blossem Auge gar
nicht ausmachen kann und man meint, eine furnierte Fläche zu sehen. Das Bureau à gradin entspricht einer Möbelform, welche Roussel bereits in den Jahren um 1760 anwendet und weiterentwickelt. Pierre Roussel zählte zu den bedeutendsten Ebenisten der Louis
XV- und Louis XVI-Zeit. Sein Atelier hatte Roussel in der Rue de Charenton in Paris, im Haus zum «L’Image de saint Pierre». Zu
seinen bedeutendsten Kunden zählten namentlich auch der Prince de Condé, für welchen Roussel bedeutendes Mobiliar ins PalaisBourbon und ins Schloss Chantilly lieferte. Roussel starb im Jahre 1782, sein Atelier wurde noch bis zur Revolution von seinem Sohn,
Pierre II, weitergeführt.
2156. Kleiner Tisch, Biedermeier. Kirschbaum. Rechteckiges Tischblatt mit erhöhtem Rand,Traverse mit einer
Schublade. Auf gegen unten sich verjüngenden Vierkantbeinen und nach innen geschweifter Zwischenablage. 69:79:49 cm.
500.—/700.—
2157. Kleines Tischchen, Biedermeier. Nussbaum, massiv und furniert. Rechteckiges kreuzgefügtes Blatt,
darunter eine Schublade, auf sich gegen unten verjüngenden Vierkantbeinen, verbunden durch eine gegen
innen geschweifte Ablage. 69:54:42,5 cm.
300.—/400.—
2158. Runder Tisch, Louis-Philippe. Nussbaum. Rundes Blatt, sechseckiger, balusterförmiger Mittelschaft, auf
geschweiftem Dreibein. 75:120 cm.
400.—/500.—
2159. Banketttisch, Historismus. Eiche. Rechteckiger Tisch auf gedrechselten Beinen. 83:250:49 cm.
600.—/800.—
2160. Schragentisch, 19. Jh. Auszugstisch. Nussbaum mit Schiefereinlage. Rechteckiges Blatt, mit zwei Auszügen, geschweifte Zarge mit einer Schublade, gedrechselte Beine mit geschweiftem X-Steg. 78:131:90 cm.
Ausgezogen 240 cm.
2000.—/2500.—
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14:21 Uhr
Seite 225
Möbel
2155
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14:21 Uhr
Seite 226
Möbel
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2161
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2161
2161. Zwei Sessel «en cabriolet» und Stuhl, Louis
XVI, aus Schloss Wain, Süddeutschland.
Buche, weiss gefasst und zum Teil bronziert. Stoff
mit rosafarbenen Blumen auf crèmefarbenem
Grund.
800.—/1200.—
2162. Konsole, Louis XVI, schweizerisch. Holz
ploychrom gefasst in Weiss und Schwarz und zum
Teil vergoldet. Halbrundes Blatt, aus schwarzem
Marmor, kannelierte Zarge, mit Blumengirlanden, auf zwei runden kannelierten, sich gegen
unten verjüngenden Beinen. Zu restaurieren.
87:98:48 cm.
800.—/1000.—
2163. Kleiner Guéridon, Transition, französisch.
Rosenholz und Mahagoni, Blindholz aus verschiedenen Hölzern, Nadelholz, Eiche und
Buche. Rundes Marmorblatt mit Messingrand,
breite Zarge, eine Schublade. Auf drei langgezogenen geschweiften Beinen. Nierenförmige Zwischenablage, Bronzesabots. Zu restaurieren.
74:33 cm.
600.—/800.—
2163
2164. Kommode, Transition, Frankreich, wohl
Elsass. Nadelholz mit Rosenholz und Bois de
Violet furniert. Die Felder mit verschiedenen
Hölzern, zum Teil grün lasiert, mit Quadern umrandet. Zweischübiger rechteckiger Korpus,
sichtbare Traverse, abgeschrägte Eckstollen, leicht
geschweifte Beine und Zarge. Die Schubladen jeweils in drei Felder eingeteilt. Bronze-Sabots,
Zargenverzierung und Schlüsselschilder. Marmor
aus «Brèche d’Alep». 88:110:53 cm.
7000.—/8000.—
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Möbel
227
2164
2165
2165. Kommode, Directoire, Frankreich, wohl Île-de-France. Mahagoni, Eiche und Nadelholz mit Mahagoni furniert. Dreischübiger rechteckiger Korpus, runde hervorstehende, kannelierte Eckstollen, die in sich
verjüngende Beine übergehen. Felder mit aufgesetzten Messingschienen umrandet. Grau-rötliche Marmorplatte. 93:130:60 cm.
7000.—/8000.—
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2166. Zwei Fauteuils und drei Stühle, «en cabriolet», Louis XVI, Genf. Nussbaum und Kirsche
mit braunem Lederbezug. Medaillonrücken mit
U-förmigem Sitz, sich gegen unten verjüngenden, geraden kannelierten Beinen.
5000.—/6000.—
2167. Kleine Kommode, Louis XVI, Bern. Nussbaum, massiv und furniert. Rechteckiger Korpus
auf Pyramidenfüssen. Zwei Schubladen, darüber
aufklappbares Blatt, innen mit Spiegel, Fach mit
Unterteilungen. Blatt mit Messingzierleiste umrandet. 78:72:40 cm.
600.—/800.—
2168. Auszugstisch mit Schiefereinlage, 19. Jh.
Nussbaum. Rechteckiges Blatt mit zwei Auszügen, Zarge mit einer Schublade, auf gegen unten
sich verjüngenden Vierkantbeinen.
74:124⫻230:85 cm.
1800.—/2200.—
2169. Bistro-/Gartentisch, Gusseisenfüsse mit Buchenblatt. 75:100:75 cm.
200.—/250.—
2167
2170. Scherenstuhl, 16./17. Jh. Ulme, Sitz und
Rücken aus Leder, Resten von Intarsien.
300.—/400.—
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14:21 Uhr
Seite 229
Möbel
229
2171
2171. Ameublement, Louis XVI, Westschweiz,
Genf, ca. 1780/90. Bestehend aus einem Kanapee und acht Fauteuils «en cabriolet» mit runden
Sitzflächen. Buche geschnitzt und grau gefasst.
Sitz und Rückenlehne mit Jonc.
Kanapee L. = 175 cm.
5000.—/7000.—
2172. Ein Paar Fauteuils «en cabriolet», Louis
XVI. Holz, mouluriert und an den Verbindungswürfeln beschnitzt, in «gris de Versailles» gefasst.
Türkisfarbener Seidenbezug mit lachsfarbenen
Punkten.
1500.—/1800.—
2173. Acht Zungenstühle und zwei Fauteuils, Stil
Queen Anne. Mahagoni. Geschweifte Beine,
Sitz mit anthrazitfarbenem Lederbezug.
8000.—/10 000.—
2174. Lit-de-repos, Régence, Bern. Nussbaum
mouluriert und beschnitzt. Geschweifte Beine
und Zarge, geschwungene Lehne aus verleimtem
Schichtholz. Geblumter, neuerer Bezug.
93:185:74 cm.
4000.—/5000.—
2175. Sechs Stühle, Régence. Nussbaum geschnitzt.
Mit Stoffbezug, Blumen auf weissem Grund.
2000.—/2500.—
Aus Berner Patrizierbesitz.
2172
2176. Fauteuil, «à la reine», Régence. Buche, mouluriert und mit floralen Ornamenten beschnitzt,
Sitz und Rücken mit Jonc. Gerader Rücken,
zurückversetzte Armlehnen, leicht trapezförmiger, geschweifter Sitz, geschweifte Zarge und
Beine.
800.—/1200.—
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230
11.4.2012
14:21 Uhr
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Möbel
2177
2177. Ein Paar Spiegelappliquen, Rokoko, italienisch. Holz, geschnitzt und vergoldet. Kartuschenform. Zwei
ergänzte Eisenarme. 91:47 cm.
3000.—/4000.—
2178. Tisch, Louis XV, Bern. Kirschbaum. Rechteckiges, gerautetes Blatt mit erhöhtem Rand und abgerundeten Ecken. Geschweifte Beine mit Spinnenfüssen und geschweifter Zarge, eine Schublade. 68:115:72 cm.
1500.—/2000.—
2179. Ein Paar Fauteuils, Stil Louis XV. Buche mouluriert und beschnitzt. Beiger Bezug.
1500.—/2000.—
2180. Fauteuil, Louis XV, Frankreich, Paris, 2. Hälfte 18. Jh. Buche, mouluriert und beschnitzt. Konkaver
Rücken, zurückgesetzte, geschweifte Armlehnen, geschweifte Zarge in geschweifte Beine übergehend.
Grün-goldener Seidenbezug mit floralem Muster.
1200.—/1500.—
2181. Fauteuil «en cabriolet», Louis XV, Waadtland. Nussbaum mouluriert. Gelber Veloursbezug.
700.—/800.—
2182. Fauteuil, Louis XV, Bern. Kirschbaum mit olivgrünem Bezug. Geschweifte Zarge und Beine mit Spinnenfüssen. Rücken mit Sprossenverstrebung.
600.—/800.—
2183. Stuhl, Louis XV. Nussbaum mit Gobelinbezug.
2184. Zwei Stühle, Louis XV, italienisch. Nussbaum, mit gelblich gerauteten Bezügen.
200.—/300.—
1000.—/1500.—
2185. Bureau-Fauteuil, Stil Louis XV, Nussholz, 20. Jh. Nussbaum, mouluriert und beschnitzt, mit bordeauxrotem Lederbezug.
300.—/400.—
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14:21 Uhr
Seite 231
Möbel
231
2186
2186. Ein Paar sehr feine und seltene Malachit-Tische als Guéridons, Frankreich, wohl Paris, für den
russischen Markt, 19. Jahrhundert. Bronze vergoldet und Malachit furniert. Rundes, bronzegefasstes
Malachitblatt über drei feinen C-förmig geschweiften Beinen ruhend. Die Füsse über Sabots. Mit einem
runden Zwischentablar mit Malachitplatte und einer geschweiften Traverse, auf welcher eine ziselierte Ziervase aufgesetzt ist. Jeder Tisch mit drei hängenden Ringen. D = 52 cm, H = 71 cm.
8000.—/12 000.—
Die hier angebotenen, sehr fein gearbeiteten Guéridon-Tische, dürften in einer Pariser Werkstatt für den russischen Markt entstanden
sein und übernehmen ein Modell des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Die sehr feinen Malachitplatten unserer Tischchen würden darauf
hinweisen, dass diese möglicherweise erst in einer St. Petersburger Werkstatt eingefügt wurden, man die Bronzen aber über einen Pariser
Giesser bezog.
2187. Zwei Seiten einer Kirchenbank, Transition Louis XV/Louis XVI, um 1770. Eiche. Beschnitzt mit
Akanthus und Efeugirlanden. 118:60 cm.
600.—/800.—
2188. Zwei Fauteuils, «en cabriolet», Transition Louis XV/Louis XVI. Nussbaum. Ovale Rücken, gekehlte
Zarge, runde Beine. Geschweifte Armlehnen, beige Bezüge.
2000.—/3000.—
2189. Ein Stuhl, Transition, Bern. Nussbaum. Rücken in Geigenform mit zwei horizontalen Verstrebungen.
Runde kannelierte, sich gegen unten verjüngende Beine.
200.—/300.—
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232
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20:04 Uhr
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Möbel
Bildnis des Ebenisten Mathäus Funk (1697–1783) 2190
Wohl um 1770 von Johann Wäber gemalt.
Mit freundlicher Genehmigung der Bugerbibliothek Bern
2190. Bedeutende Rokoko-Kommode, Louis XV, Bern, um 1770, von Mathäus Funk (1697–1783).
Nadelholz mit Nussbaum-Maser furniert, Die Felder mit Federfries umrahmt. Die Seitenfelder kreuzweise
gefügt. Rechteckiger Korpus, die Front und die Seiten gebaucht und geschweift (Typ G). Geschweifte Beine
und Zarge. Die Schubladen mit Messingschiene und falschen Traversen. Profilierte «Marbre d’Oberhasli»Platte.Vergoldete Bronzebeschläge. 87:105:62 cm.
40 000.—/50 000.—
2191. Vier Fauteuils «en cabriolet», Louis XVI, französisch. Buche, mouluriert und beschnitzt, elfenbeinfarben gefasst. Crèmefarbener, geblumter Bezug.
4000.—/6000.—
2192. Zwei Stühle, Louis XVI, Kirschbaum. Medaillonrücken, trapezförmiger Sitz, kannelierte Zarge, auf
Pyramidenfüssen.
800.—/1200.—
2194. Ein Fauteuil, «en cabriolet», Louis XVI, Bern. Nussbaum mit Gobelinbezug. Rücken «en chapeau de
gendarme».
300.—/500.—
2195. Ameublement, Stil Louis XVI, Bern, nach Christoph Hopfengärtner. Kirschbaum, blau gestreifte
Bezüge. Bestehend aus zwei Fauteuils und einem Kanapee. Das Kanapee aus der Zeit, die zwei Fauteuils von
Heinz Müller gefertigt. L. Kanapee = 205 cm.
2000.—/3000.—
2196. Sechs Stühle, Louis XVI. Nussbaum. Rechteckige Rückenlehne, trapezförmige Sitzfläche, kannelierte
Pyramidenfüsse. Eckverbindungen mit Rosetten verziert. Drei Stühle aus der Epoche, drei später hergestellt.
2000.—/3000.—
2197. Kanapee und zwei Fauteuils, Directoire, Bern, um 1800. Nussbaum mit beige gestreiftem Bezug.
Nach hinten geschweifte Rückenlehnen, mit Messing eingelegten Rauten. Beim Kanapee seitlich geschweifte Armlehnen.Vorderbeine gedrechselt. L. Kanapee = 173 cm.
2000.—/3000.—
2198. Sechs Stühle, Directoire, Osteuropa. Mahagoni mit blauen Sitzbezügen.
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1500.—/1800.—
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14:21 Uhr
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Möbel
2190
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233
157_247_Moebel:Layout 1
234
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14:21 Uhr
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Möbel
Empire-Kommode aus dem Besitz der russischen Grossfürstin Anna 2199
Feodorowna aus ihrem Elfenaugut in Bern um 1815 (Bernisches
Historisches Museum).
2199. Sehr feiner und seltener Empire-Sekretär, Bern, circa 1810–1815, der Werkstatt des Christoph
Hopfengärtner zuzuschreiben. Mahagoni und Kirschholz furniert und massiv, vergoldete Messingbeschläge in Form von Kapitellen, Zugringen mit Löwenköpfen und durchbrochenen Schlüssellochzierden.
Hochformatiger Korpus mit weissem Marmordeckblatt und massiven, erhöhten Klotzfüssen. Die Front mit
zwei grossen unteren Schubladen, darüber die abklappbare Schreiblade und abschliessend eine Friesschublade. Seitlich flankiert von eleganten Pilastersäulen mit vergoldeten Bronze-Kapitellen und -Basen. Das
Innere mit besonders fein und exakt gearbeitetem Eingerichte von 15 in Kirschholz gearbeiteten und Mahagoni furnierten Schubladen unterschiedlicher Grösse und einem offenen Schreibfach. Die Schreibfläche mit
grünem Lederbezug und Goldprägung. 139:101:53,5 cm.
10 000.—/12 000.—
Der hier angebotene Sekretär ist in seiner inneren wie äusseren Verarbeitung und Gliederung verwandt und teils identisch mit einer
dreischübigen Kommode und einem Sekretär, Bern, um 1815, die aus dem Nachlass der Grossfürstin Anna Feodorowna von Russland aus
dem Elfenaugut in Bern stammen und sich im Bernischen Historischen Museum als Werkstattarbeiten des Christoph Hopfengärtner erhalten haben. Auch bei diesen Möbeln, wie an unserem hier, ist die Ausstattung luxuriös in massivem Kirschholz ausgeführt. In diesem
Zusammenhang hat sich als wichtiges Dokument eine Rechnung Christoph Hopfengärtners erhalten, welche dieser an Seine Excellenz
Herrn Hofrath et Kammerherr v. Schiferle v. Bern richtete, für Arbeiten von Februar bis Ende Juli 1814. Rudolf Abraham Schiferli war
Oberhofmeister der Grossfürstin Anna Feodorowna von Russland, die 1813 nach Bern kam. Die Grossfürstin,Tochter des Herzogs Franz
Friedrich von Sachsen-Coburg-Saalfeld, heiratete, noch nicht 15-jährig, am 26. Februar 1796 in St. Petersburg, den damals 16-jährigen
russischen Grossfürsten Konstantin. Da die Ehe sehr unglücklich verlief, floh die Grossfürstin und liess sich in Bern nieder, wo sie 1814
das Brunnaderngut erwarb, das dann von ihr in Elfenau umgetauft getauft wurde. Hopfengärtner reparierte im Auftrage des Kammerherrn vorhandenes Mobiliar und lieferte auch einige neue Möbel in die Elfenau.
Vergleiche:
Hermann von Fischer, Christoph Hopfengärtner und Zeitgenossen, Ausstellungskatalog Schloss Jegenstorf, 1986, Abb. 3
Alex von Wattenwyl, Elfenau. Die Geschichte eines bernischen Landsitzes und seiner Bewohner, Bern 1959
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157_247_Moebel:Layout 1
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14:21 Uhr
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Möbel
2199
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235
157_247_Moebel:Layout 1
236
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14:21 Uhr
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Möbel
2200
2200
2200. Sehr bedeutende und seltene frühklassizistische Marketterie Kommode, Norditalien, Mailand,
um 1800, wohl aus der Werkstatt des Giuseppe Maggiolini (1738–1814) stammend. Rosenholz,
Palisander, Nussholz und teils gefärbte Hölzer, furniert und reich markettiert. Längsformatiger Korpus auf
sich nach unten verjüngenden Pyramidenbeinen. Die Front mit drei Schubladen, ohne Traversen. Zentrales
Kassettenfeld mit sehr feiner Einlegearbeit in teils graviertem und gefärbtem Ahorn. Darstellend eine Amsel
in einer klassizistischen Früchteschale an einem Zweige pickend. Eine Schlaufe hält das schwebende Stillleben zusammen. Der Kassettenrahmen sehr fein mit antikisierenden Motiven und Akanthusstab umrahmt
und vertieft. Die Eckstollen zu beiden Schauseiten hin mit Blumenranken in einer Amphorenvase geschmückt. Die Schmalseiten mit Kirschen- und Beerenzweigen. Die Marmorplatte später. 92:125,5:59 cm.
15 000.—/20 000.—
Die hier angebotene Kommode ist eine besonders schöne Mailänder Arbeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts und dürfte wenig vor oder
wenig nach 1800 entstanden sein. Ihre qualitätvolle Marketterie, die Profilierung mit Akanthusband, die Vertiefung der Kassetten und das
Sujet der frontseitigen Marketterie, lassen diese Kommode in den allernächsten Umkreis der berühmten Werkstatt des Giuseppe Maggiolini (1738–1814) oder möglicherweise auch dem Meister selbst zuschreiben. Die Marketterien der Schmalseiten erinnern in ihrer
Feinheit an eine Marketterie Maggiolinis, welche sich auf einer um 1807 erhaltenen Tischplatte, Mailand, Privatbesitz, erhalten hat,
ebenso die Farbigkeit der Marketterie und deren Gravur, welche an unserer Kommode sehr schön erhalten ist, und gleichermassen an
einem Ziertisch des Meisters zu finden ist, welcher ebenfalls um circa 1800 zu datieren ist. In ihrer schlichten und sehr gekonnten
Gliederung der Front, ist unsere Kommode mit einem Kommodenpaar zu vergleichen, welches sich in Tremezzo, in der Villa Carlotta erhalten hat. Bei jener fehlt allerdings die für den Meister so typische Vertiefung der Kassetten, wie wir sie besonders bei Maggiolini finden
und wie sie an unserer Kommode besonders schön ausgearbeitet ist. Giuseppe Maggiolini wurde 1738 in Parabiago, in der Nähe von
Mailand geboren und absolvierte in frühester Jugend eine Lehre als Schreiner. Sein Talent wurde früh entdeckt, und er arbeitete in der
Folge als Hofebenist der Habsburger, welche die Lombardei beherrschten, und später für die Bonapartes und ganz besonders für den
Prinzen Eugène de Beauharnais.
Literatur:
Giuseppe Beretti, Giuseppe Maggiolini, l’Officina del Neoclassicsimo, Mailand, 1994
2201. Ameublement, Directoire, Bern. Nussbaum, beige Bezüge. Bestehend aus Kanapee (L=120 cm), zwei
Fauteuils, vier Stühlen und einem Hocker.
1000.—/1500.—
2202. Kanapee, Directoire. Mahagoni mit Messingeinlage, rosa gestreifter Bezug. L. = 163 cm. 400.—/600.—
2203. Zwei Stühle, Stil Klassizismus. Mahagoni mit blauen Bezügen.
300.—/400.—
2204. Chaise de conversation, Louis-Philippe. Nussbaum mit rotem Velours- und Gobelin-Bezug.
300.—/400.—
2205. Grosse Bank, englisch, 18./19. Jh. Eiche. Rechteckig mit gedrechselten Rückensprossen.
100:290:46 cm.
1000.—/1500.—
2206. Chaise de conversation, 19. Jh. Nussbaum beschnitzt, mit Gobelinbezug. Rücken mit geschnitztem Seemannskopf, Raucherutensilien und zwei Krügen.
800.—/1200.—
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157_247_Moebel:Layout 1
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14:21 Uhr
Seite 237
Möbel
2200
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237
157_247_Moebel:Layout 1
238
2207
11.4.2012
14:21 Uhr
Seite 238
Möbel
2208
2207. Travailleuse mit Schreibfach, Empire. Mahagoni, massiv und furniert. Rechteckiger Korpus
auf vier Säulenfüssen. Die Vorderbeine rund, die
hinteren vierkant, auf rechteckigem Sockel mit
nach innen gebogener Vertiefung. Kapitell und
Sockel der Säulen aus vergoldeten Messingbeschlägen. Der Korpus mit aufklappbarem Fach,
darunter eine Schublade mit Schreibablage.
Schreibablage mit grünem Leder und gold-geprägtem Ornament, daneben Tintenfass und Sandstreuer. 80:53,5:34 cm.
2500.—/3500.—
2208. Zwei Armlehnstühle, Restauration. Mahagoni mit roten Bezügen. Armlehnen mit Delphinen.
800.—/1200.—
2209. Bett, Stil Klassizismus, 19. Jh. Mahagoni mit
Messingverzierungen. 135:200:145 cm.
500.—/800.—
2210. Bemaltes Bett, Graubünden, datiert 1813.
Nadelholz beschnitzt und polychrom gefasst.
Rechteckiges Bett mit geschweiften Beinen.Vorne
und hinten mit beschnitzten, geschweiften Aufsätzen. Seitlich beschnitzten Füllungen und aufgemalten Girlanden. 186:200:116 cm.
1500.—/2000.—
2207
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157_247_Moebel:Layout 1
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14:21 Uhr
Seite 239
Möbel
239
2211
2211. Ameublement, Empire. Bestehend aus Kanapee und vier Armlehnsesseln. Mahagoni mit purpurrotem
Veloursbezug. Die Armlehnen mit ägyptischen Köpfen und Tatzenfüssen. Zwei Beine des Kanapees defekt.
3000.—/4000.—
2212. Bett, Alpenländisch, 18. Jh. Nadelholz. Gedrechselte Beine und Eckpfosten, Bettrücken mit geschnitztem
Muschelornament und Akanthusverzierungen. 180:200:120 cm.
800.—/1200.—
2213. Bemaltes Himmelbett, Graubünden, 19. Jh. Nadelholz, polychrom gefasst. Rechteckiges Bett, in den
Ecken gedrechselte Säulen, darauf ein Betthimmel. Bettkopf mit aufgesetzter bemalter Verzierung, Kartusche
mit Putto. Bettfuss und Himmel mit gemalter Kassettierung, Rocaillen und Blumen. 180:215:120 cm.
1000.—/1500.—
2214. Tirlitum, Barock. Nussbaum. Runder Fuss auf drei gedrückten Kugelfüssen, darüber gedrechselter Schaft
mit rundem Plateau. 86:29 cm.
150.—/250.—
2215. Holzwiege, Monogrammiert MM und datiert 1734. Nadelholz und Esche.Trapezförmiger Korpus, auf
Kufen. An den Seiten monogrammiert und datiert. 62 :97:70 cm.
400.—/600.—
2216. Kleine Vitrine, Louis XV. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und Maser furniert. Rechteckiger
Kasten, unten geschweifte Schublade, darüber verglaste Türe mit geschweiftem Aufsatz. Original vergoldete
Bronzebeschläge an der Schublade.Vermutlich Aufsatz einer Kommode. 48:42:35 cm.
800.—/1000.—
2217. Panettier, Transition Louis XV/Louis XVI, Arles. Nussbaum und Nadelholz. Rechteckiger Korpus,
gedrechselte Gitterstäbe, Türe beschnitzt mit Musikemblemen. Beschnitzte Zargenverzierungen mit Urne
und Hopfenzweigen, übergehend in geschweifte Füsse mit Schnecke. Geschweifter Aufsatz mit geschnitzten
Blumenbouquets und Blütenzweigen. Oben in den Ecken gedrechselte Abschlüsse. 89:88:42 cm.
4000.—/5000.—
2218. Kleiner Beistelltisch, Stil Transition. Rosenholz und Nussbaum. Nierenförmig, aufklappbares Blatt,
innen mit Unterteilungen, auf kannelierten Beinen mit geschweiften Füssen, eine Ablage. Die Felder gerautet, Bronzeverzierungen. 74:61,5:41 cm.
400.—/500.—
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240
2219
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14:21 Uhr
Seite 240
Möbel
2220
2219. Sekretär, Biedermeier. Nussbaum, auf Nadelholz furniert. Hochrechteckiger Korpus auf
Vierkantfüssen, mit seitlich je einer Halbsäule.
Kapitell und Fuss aus Alabaster. Unten drei
Schubladen, darüber herunterklappbares Schreibblatt, Schreibfach mit Schubladeneinteilung, darüber hervorstehende Schublade.
153:104:50 cm.
1500.—/2000.—
2221
2220. Sekretär, Empire, schweizerisch. Nussbaum
und Nadelholz mit Nussbaum furniert. Rechteckiger Korpus, seitlich mit je einer Säule, in
Füsse übergehend. Aufklappbares Schreibfach,
darüber eine Schublade als Sims, unten drei
Schubladen. Im Schreibfach eine Mittelschublade
mit seitlich je drei kleineren Schubladen. Darüber
ein offenes Fach. Sehr feine Schlüsselschilder,
Griffe und Säulenverzierungen aus Messing.
Grau-weiss geäderter Marmor. 150:102:52 cm.
1500.—/2000.—
2221. Kommode, Empire, französisch. Mahagoni,
Nussbaum und Weichholz mit Mahagoni furniert.
Rechteckiger, vierschübiger Korpus, seitliche
Säulen mit Messingabschlüssen. Weisse Marmorplatte. 88:120:60 cm.
1500.—/2500.—
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14:21 Uhr
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Möbel
2222
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2224
2222. Vier Stühle, Biedermeier, Bern. Nussbaum. Trapezförmige mit Stoff bezogene Sitzflächen, auf sich
gegen unten verjüngenden Vierkantbeinen. Gegen hinten geschweifter Rücken mit Messingeinlage.
400.—/500.—
2223. Konsole, Empire. Nussbaum, massiv und furniert. Sockel frontseitig gegen innen geschweift, hinten eine
durchgehende Rückwand, frontseitig auf zwei Säulen, Kapitell und Fuss aus Messing. Blatt aus rosafarbenem
Marmor auf breiter Zarge mit einer durchgehenden Schublade. 90,5:103:49 cm.
1500.—/2000.—
2224. Sechs Stühle, Biedermeier. Kirschbaum.Trapezförmiger Sitz mit Velours-frappé-Bezügen auf sich gegen
unten verjüngenden Vierkantbeinen. Rücken mit Birkenfurnier.
1200.—/1500.—
2225. Kleine Wandkonsole, Louis XVI. Nussbaum furniert und eingelegt, Felder mit Filets umrandet. Rechteckiger Korpus, eine Schublade. Hervorstehende runde kannelierte Pyramidenbeine. 93:62:33 cm.
1500.—/1800.—
2226. Teigmulde, 18. Jh., Provence. Nussbaum.Trapezförmige Mulde mit Deckel, Fussgestell mit geschweifter
Zarge, in geschweifte Beine übergehend. 77:88:87 cm.
1500.—/2000.—
2227. Notenständer, Biedermeier. Nussbaum. Dreibein mit sechseckigem Schaft mit zwei Notenablagen.
Höhenverstellbar.
300.—/400.—
2228. Jardinière, Louis-Philippe. Nussbaum, Nadelholz mit Nussbaumwurzelmaser furniert. Drei geschweifte
Beine, gedrechselter Zwiebelschaft, sechseckige Schale mit Metalleinsatz. Mit Holzabdeckung. 86:72 cm.
2000.—/3000.—
2229. Holzsäule auf Messingreif, Historismus. Holz schwarz lackiert, mit bronzierten Verzierungen. Achteckige balusterförmige Säule auf breitem Messingsockel. 117 cm.
300.—/400.—
Register Seite 111–112
157_247_Moebel:Layout 1
242
2230
11.4.2012
14:21 Uhr
Seite 242
Möbel
2231
2230. Bibliotheksschrank, Biedermeier,
schweizerisch. Kirschbaum. Rechteckiger
Korpus, vertikal dreigeteilt, horizontal in
zwei Teilen. Im oberen Teil spätere Elektrifizierung für Beleuchtung. Oben links
ein Glas ersetzt. 230:222:42 cm.
4000.—/6000.—
2232
2231. Vitrinenschrank, Louis XVI, schweizerisch. Kirschbaum, eingelegt mit Filets,
die Füllungen mit Lorbeerkränzen und
Porträts eingelegt, zum Teil brandgeschwärzt. Rechteckiger, dreigeteilter Korpus mit hervorstehenden abgeschrägten
Ecken, auf Pyramidenbeinen. Der untere
Teil mit zwei Türen, darin eine Ablage
und zwei nebeneinander liegende Schubladen. Herunterklappbares Mittelfach, darüber zwei Schiebetüren aus Glas.
182,5:112:38,5 cm.
5000.—/6000.—
2232. Kanapee, Louis XVI, Bern. Nussbaum,
mit gelbem Stehvelours.
Kanapee L = 130 cm.
1500.—/1800.—
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157_247_Moebel:Layout 1
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14:21 Uhr
Seite 243
Möbel
2233
2233
2233. Zylinderbureau mit Stehpultaufsatz, Biedermeier, wohl Berlin. Birke und Nadelholz mit
Birke furniert. Rechteckiger Korpus, Schreibpult
mit Rollo, herausziehbarem Schreibfach und
Schubladen. Zurückversetzter aufklappbarer Aufsatz, als Stehpult mit dreigeteilter Schubladeneinteilung. Zu restaurieren. 180:138:72 cm.
1500.—/2000.—
2234. Semainier,Victorian. Mahagoni, massiv und
furniert. Rechteckiger Korpus, seitlich mit ausklappbaren Halbsäulen. Eingeklappt als Arretierung für die Schubladen. Zwischen der 2. und
3. Schublade herausziehbare Schreibablage, mit
Leder bezogen. Schloss bezeichnet CHUBB’s
PATENT. 104:76:43 cm.
2500.—/3000.—
2234
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14:21 Uhr
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Möbel
244
2235
2236
2237
2235. Kleiner Schrank, Louis XVI, schweizerisch. Nussbaum. Rechteckiger zweitüriger Korpus auf runden
kannelierten Füssen. Darin sechs Schubladen mit Löwenkopfgriffen aus vergoldeter Bronze.
80:74:45 cm.
1000.—/1500.—
2236. Kommode, Louis XVI, Bern. Nussbaum massiv und furniert, Felder mit Filets aus Ahorn und Zwetschgenholz umrahmt. Rechteckiger dreischübiger Korpus, dreigeteilt mit hervorstehendem Mittelrisalit, sichtbaren Traversen und abgeschrägten, hervortretenden Eckstollen auf abgesetzten Pyramidenbeinen.
87:122:64 cm.
2000.—/3000.—
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Möbel
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2237 Esstisch, Louis XVI, schweizerisch. Nussbaum. Rechteckiger Tisch mit zwei Auszügen.
Blatt und Auszüge mit Schieferstein eingelegt.
Rechteckige kannelierte Vierkantbeine, breite
kannelierte Zarge mit Mittelrosette. 78:118:80
cm. Mit Auszügen: 210 cm.
2000.—/3000.—
2238. Schrank, Louis XVI, Bern, Umkreis Christoph Hopfengärtner. Kirschbaum. Rechteckiger, zweitüriger Schrank mit abgeschrägten Eckstollen, auf kurzen Vierkantbeinen. Eingelegt mit
Windrosen und Zierfries, zum Teil brandgeschwärzt. 210:163:44 cm.
2000.—/3000.—
Aus altem Berner Patrizierbesitz.
2239. Buffet, Freiburg, 1804. Kirschbaum, mit einheimischen Hölzern eingelegt und beschnitzt.
Zweitüriger Korpus, im Aufsatz drei Türen, die
mittlere verglast und versprosst. Alte Originalscheiben, davon eine mit Sprung. Kranzgesims
datiert 1804. 190:197,5:48 cm. 4000.—/5000.—
2239
2240. Spiegel, Empire. Holz profiliert, mit Masse verziert und vergoldet. Rechteckig, hervorstehende
Eckverbindungen mit Rosetten, verzierter Aufsatz mit Eierstab, Rosette und Lorbeer.
139:54 cm.
1000.—/1400.—
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Möbel
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2241. Vitrine, Stil Transition. Mahagoni mit Bronze und Messingbeschlägen. Rechteckiger Korpus, seitlich
gegen aussen, die Front gegen innen geschweift, auf geschweiften Beinen. 140:69:36 cm. 800.—/1200.—
2242. Halbschrank mit Boulle-Marketerie, Napoléon III. Eiche mit ebonisiertem Holz, Messing und Schildpatt eingelegt. Rechteckiger eintüriger Korpus mit abgeschrägten Eckstollen. Reich mit vergoldeten Bronzebeschlägen verziert.Weisses Marmorblatt. 106:83:38,5 cm.
1500.—/2000.—
2243. Halbschrank mit Boulle-Marketerie, Napoléon III. Eiche mit ebonisiertem Holz, Messing und Schildpatt eingelegt. Rechteckiger eintüriger Korpus, von drei Seiten geschweift. Reich mit vergoldeten Bronzeverzierungen versehen.Weisses Marmorblatt. 105:117:43 cm.
2000.—/3000.—
2244. Travailleuse, Biedermeier, Bern. Nussbaum. Rechteckiges, kreuzgefügtes Blatt mit zwei aufklappbaren,
halbrunden Verlängerungen, darunter eine Schublade. Blütenstempelförmiger Schaft auf Dreibein.
75:55:42 cm. Aufgeklappt 95 cm.
600.—/900.—
2245. Tisch, Wien, 19. Jh. Mahagoni. Rechteckiges Tischblatt, geschweift mit abgerundeten Ecken, geschweifter
Zarge mit Akanthusblättern und einer Schublade. Sechseckiger Balusterschaft mit vier geschweiften Beinen.
76:136:86 cm.
2000.—/2500.—
2246. Ovaler Tisch und vier Stühle, Brienz, Ende 19. Jh. Nussbaum, beschnitzt mit Edelweiss, eingelegt mit
Gemsmotiven, gebeizt und zum Teil nachgezeichnet. Tischgrösse: 77:88:66 cm.
3000.—/4000.—
2247. Kaminschirm (pare-feu), Restauration. Aus verschiedenen Hölzern. Rechteckiges Gestell, seitlich auf
beiden Seiten mit Halbsäulen, auf geschweiften Füssen. Fläche der Front mit einem Gobelin (Jäger mit
Bäuerin), die Rückwand mit einem Blech. 142:93 cm.
300.—/400.—
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Möbel
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2248. Venezianischer Spiegel, 2. Hälfte 19. Jh. Rechteckiger Rahmen, oben geschweift. Facettierter Spiegel,
die Seiten mit geschliffenem und verspiegeltem Glas auf Holz montiert. Aufsatz mit stilisierten Rocaillen.
130:83 cm.
2000.—/3000.—
2249. Spiegel, Louis-Philippe. Holz profiliert, mit Masse verziert (Rocaillen und Blumenornament), graviert
und vergoldet. Am Rand zum Teil bestossen. 117:74cm.
800.—/1200.—
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