Electrical Engineering 2011

Transcrição

Electrical Engineering 2011
Studieren im Ausland
in Long Beach, Kalifornien, USA
Hannes Pitsch
Matrikelnummer: 1937738
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
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2. Die California State University Long Beach, die CSULB
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3. Eine Beschreibung des Departments
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4. Meine Kurswahl für das Semester
4.1. Die Kurswahl . . . . . . . . .
4.2. Das Einschreiben . . . . . . .
4.3. Die Fächer . . . . . . . . . .
4.4. Anrechnung und Benotung . .
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5. Betreuung durch die Universität, Verwaltung und Professoren
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6. Wohnen und Leben in Long Beach, Kalifornien
6.1. Der Anfang - die Wohnungssuche . . . . . . .
6.2. Das Leben in Long Beach . . . . . . . . . . .
6.2.1. Die Vielfalt der Mobiltarife . . . . . . .
6.3. Die Ersten Treffen mit anderen Internationalen
6.4. Außerhalb Long Beach / Weiter entfernte Ziele
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7. Das kostet das Semester
7.1. Miete und Wohnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.2. Lebenshaltungskosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.3. Unikosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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8. Was mir noch wichtig ist
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A. Quellen
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1. Vorwort
Viele Leute, denen ich erzählt habe, dass ich ins Ausland gehen werde, um dort zu studieren,
haben die Idee begrüßt und mir zu verstehen gegeben, dass es in heutiger Zeit von vielen
späteren Arbeitgebern vorausgesetzt oder zumindest gerne gesehen wird. Wenn sie dann aber
erfahren haben, dass ich nach Long Beach ging, kam meist ein spöttisches Lächeln mit dem
Kommentar, was ich denn dort lernen wolle, surfen vielleicht? Hätte ich durchaus machen
können, und einige meiner Kommilitonen haben auch tatsächlich einen Surf-Kurs belegt, was
unheimlich viel Spaß gemacht haben soll.
Ich aber nicht. Selbst Volleyball, eines meiner Hobbies in Hamburg, habe ich nicht gespielt.
Ich wollte etwas lernen, und zwar etwas in meinem Fach. Das habe ich auch getan. Natürlich
habe ich mich auch über das gute Wetter und die selbst im Januar noch schön warmes Temperaturen gefreut. Das war aber nicht mein Hauptgrund nach Long Beach zu gehen. Am Ende
habe ich sogar noch mehr gelernt, als neue Dinge aus der Elektrotechnik.
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2. Die California State University Long
Beach, die CSULB
Die California State University Long Beach, Long Beach State, oder einfach CSULB, hatte
seit Ihrem ersten »Schultag« am 28. September 1949 schon viele Namen gehabt. Damals
hieß sie beispielsweise noch »Los Angeles-Orange County State College«. Die Universität
liegt im Osten Long Beachs im LA County, etwa einen Kilometer weiter Richtung Osten ist
man bereits in Orange-County. An der CSULB waren im Herbstsemester 2010 studierten
laut http://www.collegeportraits.org 33.416 Studenten. Davon waren etwa 82%
»undergraduate students«, also Studenten, die einen Bachelor Abschluss anstreben.
Auf einem Gelände von 1,3km² verbringen insgesamt mehr als 40.000 Menschen Ihren
Berufs- und Studentenalltag. Auf dem Campus befinden sich insgesamt 84 Gebäude, darunter ein eigenes Fitness-Center, die Walter Pyramide, in der die Sport-Events der 49er (der
Name des Sport-Teams), sowie Konferenzen und Großveranstaltungen der Uni stattfinden, sowie 4 Kliniken. Außerdem sind dort unter anderem 63 Deparments und Studienprogramme
untergebracht.
Eine Besonderheit des Campus sind die 3200 Pfirsichbäume, die von der Stadt Long Beach
gespendet wurde. Man findet sie faktisch überall auf dem Campus.
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Abbildung 2.2.: Das Fitnesscenter oder
Rec-Center (steht für Recreation Center)
Abbildung 2.1.: Die Walter Pyramid auf
dem Campus Gelände
Für die knapp 33000 Studenten gibt es vielfach Möglichkeiten zum Essen. Es gibt in der
Student Union unter anderem ein Coffee Beans, ein Subways oder auch einen Carls Junior.
Es gibt auf dem Weg von der Student Union zur Bibliothek auch noch einen Starbucks und
sogar eine Salatbar. Ebenfalls weitere Fastfood Restaurants und den Bookstore. Hier kann
man allerlei Schulutensilien, Fachbücher und Kleidung der Universität kaufen.
Die Bibliothek hat insgesamt 4 Stockwerke, die kurz vor der Prüfungszeit auch mal durchgehend also 24/7 geöffnet hat. Hier wird man am Ende wohl die meiste Zeit verbringen, man
sollte aber früh da sein, da es schnell voll wird.
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3. Eine Beschreibung des Departments
Abbildung 3.1.: Aufnahme des Engineering Gebäude Komplexes
Das Department Electrical-Engineering ist im Engineering Komplex direkt zwischen dem
Politik–Gebäude und dem Rec-Center angesiedelt. Man kann hier Vorlesungen zu ComputerScience (Informatik), Elektrotechnik und Biotechnik hören. In den unteren Stockwerken befinden sich Labore und Vorlesungsräume für Grundlagenfächer und allgemeiner Kurse für die genannten Engineering-Klassen. Im zweiten und dritten Stockwerk befinden sich dann die meisten Seminarräume, die zum größten Teil mit Computern und Internet, Beamer und Whiteboards
versehen sind.
Im gesamten Gebäude ist das WLAN der CSULB zu empfangen, allerdings kann der Empfang in den Stoßzeiten schon mal schlecht werden oder die Geschwindigkeit stark nachlassen.
Um die PCs in den Laboren nutzen zu können, benötigt man noch einen eigenen Benutzernamen, der unabhängig von dem Standardbenutzer ist, mit dem man sich zum Beispiel im
Beachboard oder aber im WLAN anmelden kann. Diesen Zugang bekommt man im Büro des
Netzwerk-Administrators, das sich im VEC-Gebäude befindet.
Alles, was man dafür tun muss, ist ein Stapel mit 500 Blatt Papier mit seinem Namen, seiner
Matrikelnummer und seiner Email-Adresse ab zu geben und es wird einem in kurzer Zeit ein
Account Name per Email zu gesendet. Mit diesem Namen kann man sich dann im Rechner
Netz der Labore einloggen. zusätzlich werden einem die 500 Blatt auf einem Druckerkonto
frei geschaltet. Diese Anzahl kann man durch erneutes abgeben eines Stapels wieder auffüllen, diesmal allerding mit dem Benutzernamen für das Netzwerk versehen. Meiner Erfahrung
nach reicht einem allerdings für ein Semester dieses Kontingent völlig aus, um die wichtigsten
Sachen aus zu drucken.
Im obersten Stockwerk befinden sich das Department-Büro und die Büros der Professoren.
Falls man mal Hausaufgaben oder Berichte außerhalb des Unterrichts abgeben muss, kann
man es im Department Büro in das jeweilige Fach legen lassen, oder manchmal auch einfach
direkt beim Professor unter der Tür durch schieben. Ist etwas unorthodox, die Professoren
machen dies aber meist schon seit Jahren so.
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4. Meine Kurswahl für das Semester
4.1. Die Kurswahl
Um mich für die Universität in Long Beach zu vollständig bewerben zu können, musst eine Vorauswahl der Kurse her, die ich belegen wollte. Also fing ich an zu suchen. Auf der Homepage
fand ich eine Übersicht aller im Department angebotenen Vorlesungen, sortiert nach Fortschritt
im Studium und einem relativ intuitiv verständlichem nummern System. Die Kurse Selbst beginnen mit der Department Abkürzung (EE in diesem Fall), dann folgt die Level-Nummer und
anschließend die Bezeichnung.
Ich hatte mich für etwa 10 Kurse entschieden, die sich allesamt interessant angehört hatten.
Durch Gespräche mit Prof. Missun, der in der E-Technik für die Austausch-Studenten zuständig
ist, wusste ich, dass ich durchaus ein paar Chancen auf Kurs Anrechnung habe, auf jeden Fall
für zwei Wahlpflichtmodule und das Projekt, die im 7. Fachsemester auf der Studienordnung
stehen.
Will man ein paar mehr Fächer angerechnet bekommen, sollte man eventuell die jeweiligen Professoren vorher einmal anschreiben und nach einer Inhaltsbeschreibung, einer sogenannten »Syllabus«, fragen, da die Kurse im Internet mit lediglich zwei bis drei kurzen Sätzen
beschrieben werden. Dies kann lediglich Interesse wecken, gibt jedoch in keiner Weise den
Lehrinhalt oder den zeitlichen Aufwand im Detail wieder.
Als es dann im April losging mit dem Einschreiben in die Kurse, bzw. der Kurswahl für die
endgültigen Kurse, war ich etwas enttäuscht, da von meiner Wunschliste tatsächlich nur 1 Kurs
auch im Herbst-Semester angeboten wurde. Die Restlichen musste ich mir dann neu suchen.
Je nachdem, worauf das Augenmerk liegt, kann es sogar schwierig werden, die richtigen Kurse
zu finden. Ich hatte mir vorgenommen, zur einen Hälfte Fächer zu wählen, die an der HAW
ebenfalls angeboten werden um mir die Anrechnung zu erleichtern, jedoch wollte ich auch
Kurse belegen, die ich eben nicht an der HAW belegen konnte, um andere Erfahrungen zu
sammeln.
Es lief darauf hinaus, dass ich folgende Fächer belegt habe:
• EE482 Communication Systems II
– im Vergleich mit der HAW ist dies eine Art Überblick über die Fachrichtung KT im
6. Semester
• EE434 Mixed Signal IC Design
– Einführung in die IC-Entwicklung mit CAD-Tools in CMOS Technologie
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• EE483 Digital Image Processing
– Grundlagen der Bildbearbeitung mit der MATLAB Image Processing Toolbox
• EE486 Digtial Signal Processing
– digitale Signalverarbeitung mit DSPs
– als Basis wurde ein FPGA Spartan E3 benutzt, das mit der speziellen Xilinx Toolbox
für Matlab programmiert wurde
• PSY100 Psychology
– Grundlagen der Psychologie - ich wollte mal etwas fachfremdes ausprobieren
Man sollte nicht außer Acht lassen, dass jeder Kurs seine eigenen Bücher hat, mit denen
gearbeitet wird. Man kann die Bücher teuer im Bookstore kaufen, auch gebraucht. Amazon
ist sonst eine gute Adresse, wer ganz billig einkaufen will, der sollte mal auf der Homepage
http://www.abebooks.com schauen. Die Bücher gibt es hier oft in der Internationalen
Version aus Indien, Großbritanien oder aus anderen Teilen der Welt, sind aber um ein erhebliches günstiger, als aus dem Bookstore. Einziger Nachteil ist, dass der Bookstore diese Bücher
nicht zurück kauft, was er aber bei den Amerikanischen Originalen immer tut, auch wenn sie
bei Amazon bestellt wurden.
4.2. Das Einschreiben
Ich war bis Vorlesungsbeginn in keinem dieser Fächer eingeschrieben. Meine Kurswahl bestand bis dahin darin, der für die Gaststudierenden zuständigen CSULB-Mitarbeiterin all meine
Wünsche mit zu teilen, die es dann an die Departments weiterleitet. Bei der Menge an Gaststudierenden, die jedes Semester an die CSULB strömen ist es kein Wunder, dass man sich auch
mal selber darum kümmern muss. Gespräche mit Ihr brachten hervor, dass dies aber gerade
im Engineering kaum ein Problem darstellt.
Das Hauptproblem bei der Registrierung sind die jeweiligen Voraussetzungen für die gewünschten Vorlesungen, da diese von den Gaststudierenden genauso wie von regulären Studenten erfüllt werden müssen. Hier schauen einige Departments genauer hin als Andere. Zum
Glück wird im Engineering eher auf die Selbsteinschätzung des Studenten vertraut. Ich konnte
mich einschreiben, indem ich zur Sekretärin des Deparmtents gegangen bin, Ihr meine Wünsche aufgelistet habe. Sie hat mich dann im Kurswahl System fr die Kurse als berechtigt eingetragen. Somit konnte ich mich dann auch offiziell in die Kurse einschreiben.
Der Psychologie-Kurs lief etwas anders, was damit zusammenhing, dass es ein »departmentfremdes« Studienfach war. Eingeschrieben war ich an der CSULB für Ingenieurswissenschaften. Daher habe ich die Einschreibung direkt mit der Professorin geklärt.
Grundsätzlich sollte man immer erst einmal versuchen mit dem jeweiligen Professor sprechen, um von vorne herein Unstimmigkeiten zu vermeiden. Es kann auch mal vorkommen,
dass das Department einen lässt, der Professor aber anderer Meinung ist. So
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4.3. Die Fächer
Im Ganzen unterscheidet sich das Lernen für die Ingenieursfächer nicht sehr großartig vom
Lernen an der HAW. Es gibt dort genauso Labore, die Vor- und Nachbereitet werden müssen.
Ebenso ist der Zeitaufwand pro Fach vergleichbar. Allerdings gibt es ein bis zwei erheblich
Unterschiede, die dann doch recht gewöhnungsbedürftig sein können. Zum einen die regelmäßigen Hausaufgaben, für die meist ganze Kapitel durchgearbeitet und jeweils Aufgaben dazu
gerechnet werden müssen, zum anderen gibt es regelmäßige Test, sogenannte »Quizzes«,
bei denen das Wissen abgefragt wird. Einige Professoren schreiben auch »Midterms«, also
Zwischenklausuren.
Jeder Professor macht es aber ein bisschen anders. So hatte ich Fächer, bei denen es
genau so ablief, wie an der HAW, 4 Labore und am Ende eine Prüfung, Dann gab es Fächer, in
denen ich 6 Labore hatte, 2 »Midterms« und eine Endklausur, die dann das gesamte Semester
abgefragt hat.
Bei Unterhaltungen mit anderen Studenten schien es, als sei es in Anderen Departments
strikter, was die Struktur der Prüfungen betraf. Die Freiheit, wie es letzten Endes aber gehandhabt wird, liegt ausschließlich bei dem jeweiligen Professor.
Einen großen Unterschied zu dem Rest der Veranstaltungen hatte für mich das Fach Psychologie, da es eine komplett andere Lernweise verlangte, als ich bisher gewohnt war. So wurde hier Wert auf Auswendig lernen und Fakten wissen gelegt, wo hingegen ich normalerweise
durch anwenden und rechnen der Aufgaben gelernt habe.
Allgemein kann man aber sagen, sucht man sich entsprechende Kurse, hat man im Grunde
das gleich Lernniveau wie in Deutschland zu erwarten.
4.4. Anrechnung und Benotung
Die CSULB stellt jedem Gaststudenten ein Transcript, also eine Notenübersicht aus, die zumindest eine Auflistung der Fächer mit deren Abschlussnote enthält. Dieses Schreiben gibt
Auskunft über die erreichten Noten in den Fächern, sowie deren Aufwand in Form von CreditPunkten. Außerdem gibt es noch eine Berechnung des GPA, dem sogenannten »Grade Point
Average«, der die Noten von A bis F in Ziffernoten umrechnet und einen Sobald diese Übersicht ausgestellt ist, wird es dann an die Zuständige Betreuerin an der Heimat-Hochschule
geschickt. Dass man sich dann dort abholen kann. Diese Übersicht wird auch für die Anerkennung benötigt.
Für die Anrechnung ist in meinem Fall Prof. Hotop als Prüfungsamtsvorsitzender zuständig.
Die nötigen Formulare fülle ich allerdings zusammen mit Prof. Missun aus, der generell für
Gast-Studierende am Department für Elektrotechnik zuständig ist. Er war schon nach einem
kurzen Gespräch davon überzeugt, das ich mir auf jeden Fall, wie schon erwähnt, sowohl die
beiden Wahlpflichtmodule, wie auch das Projekt aus dem 7. Semester anrechnen lassen kann.
Andere Fächer sollten möglichst inhaltlich, vom Zeitaufwand so wieso übereinstimmen. Wobei
hier auch zusammen gelegt werden kann. Dass heißt, füllen zwei Fächer der Gast-Universität
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zusammen der jeweils teilweise die gleichen Inhalte, wie ein Fach an der HAW, so können
beide zur Anrechnung heran gezogen werden.
Um die volle Anrechnung zu bekommen, ist eine Umrechnung der ETCS Punkte in das
Amerikanische Punkte System, sowie eine Notenumrechnung nötig. Die Punkte sind wie folgt
aufgeschlüsselt:
• 1 US-Credit entspricht 2 ETCS-Punkten
Grundsätzlich wird am Department Elektrotechnik versucht, jede im Ausland erbrachte Leistung auch an zu erkennen.
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5. Betreuung durch die Universität,
Verwaltung und Professoren
Betreuung durch die Universität In der Betreuung durch die Universität hat sich zum Ende
einiges getan, da die bis dato Verantwortliche im International Office zum Wechsel 2011/2012
an der CSULB aufgehört hat. bis zu diesem Zeitpunkt war die Betreuung Ihrerseits sehr gut.
Sie war immer ansprechbar, half unverzüglich bei dringenden Fragen und schickte regelmäßig
Informationen via Email an alle betroffenen Gaststudenten.
Die studentischen Hilfskräfte im International Office waren ebenfalls stets hilfsbereit und
oft hat ein kurzes Gespräch mit ihnen schon zur Lösung kleinerer Probleme geführt. Anfangs
wurden auch noch häufig Veranstaltungen zum Kennenlernen organisiert. Hier meist in Zusammenarbeit mit der ISA, der International Student Association. Diese rein studentische Organisation hält regelmäßige treffen ab, organisiert Trip und kleiner Veranstaltungen, die speziell für
ausländische Studenten sind.
Betreuung durch die Department-Verwaltung Verwaltungstechnisch hatte ich kaum bis gar
keine Probleme. Ich wurde lediglich etwas nervös, da meine Anmeldung in den Kursen, die ich
belegen wollte einfach nicht passierte. Nach einem Gespräch mit dem International Student
Coordinator, habe ich mich selber darum gekümmert.
Im Klartext bin ich zur Department-Sekretärin hingegangen und habe mit Ihr über meine Voraussetzungen für meine Wunschfächer sprechen wollen. erstaunlicherweise wollte sie jedoch
nur die Fächer wissen und hat mich dann einfach für die Registrierung freigeschaltet, ohne
irgendetwas sehen zu wollen. weiter hatte ich in der Hinsicht keine Probleme, hatte somit auch
nicht mehr wirklich etwas in dem Büro zu tun.
Betreuung durch die Professoren Ich muss sagen, bei den Professoren war ich komplett
gut aufgehoben. Alle haben zeitnah auf Email-Anfragen reagiert, waren flexibel und hilfsbereit
hatte man Fragen oder Probleme. Die meisten haben direkt klare Ansagen gemacht, man
konnte, direkt oder später nachfragen.
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6. Wohnen und Leben in Long Beach,
Kalifornien
6.1. Der Anfang - die Wohnungssuche
Um eine Unterkunft zu finden gibt es verschiedene Wege. Man kann zum Einen auf dem Campus in ein Wohnheim ziehen. dort muss man ebenfalls einen sogenannten »meal plan« dazu
nehmen. Dieser berechtigt einen dann in einem der Dining Halls der Universitätswohnheime
kostenlos zu essen. der zweite Weg ist, sich eine WG, ein Zimmer oder eine Wohnung außerhalb des Campus zu suchen. Auch hier gibt es verschiedene Wege. Manche der Gaststudierenden haben bereits vorab ein Zimmer anmieten können. Andere haben sich gemeinsam eine
Wohnung gesucht. Viele aber, so wie ich, haben erstmal ein Hotelzimmer genommen und sind
dann in der ersten Zeit gleich auf Suche gegangen.
Man sollte sich vorab im klaren sein, dass das Angebot zwar recht groß ist, die Mieten aber
ab $450 bis $500 anfangen und dann kaum ein Ende nehmen, je nachdem, wo man sucht und
welche Ansprüche man hat. Außerdem gilt hier: der frühe Vogel fängt den Wurm. Wer also früh
in Long Beach ankommt, hatte gute Chancen, dass was er sucht auch recht schnell zu finden.
Für die Suche bietet sich die Website »craigslist.org« an. Man kann die Website mit
Ebay-Kleinanzeigen vergleichen, sie ist jedoch vielseitiger und umfangreicher. So kann man
auch nach Autos, Fahrrädern, Rideshares (Fahrgemeinschaften) oder auch allerlei Kleinkrams
suchen.
Ich hatte glück und habe innerhalb von 5 Tagen ein Zimmer nicht sehr weit vom Campus
gefunden (nur 4,4km oder 2,8 milen entfernt). Das Zimmer war zum größten Teil möbliert und
sonst war auch alles vorhanden. Mein Vermieter war ein Kolumbianer mit dem ich mir ein
3-Bedroom apartment geteilt habe. Außerdem kam später noch eine weitere Gaststudentin
hinzu. Von Vorteil kann es auch sein schon Kontakte in Long Beach, beispielsweise durch
das Buddy-Program, zu haben. Komilitonen haben bespielsweise bei Ihren Gaststudenten aus
Deutschland Unterkunft gefunden. Viele der Gaststudierenden haben sich vorab schon in der
Facebook Gruppe für das Austausch-Semester zusammen getan und gemeinsam gesucht.
Worauf man grundsätzlich bei der Wohnungssuche achten sollte:
• der Mietpreis beinhaltet meist keine Nebenkosten (utilities)
• die Miete im Wohnheim ist deutlich höher, da hier auch der Mealplan berücksichtigt werden sollte
• man sollte sich vorher im Klaren sein, was man ausgeben will
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• Kontakte nutzen, dazu dienen auch z.B. Gruppen bei Facebook oder das Buddy-Program
der HAW um
6.2. Das Leben in Long Beach
Es gibt zwei Dinge, die meiner Meinung nach unabdingbar sind, um in Long Beach gut klar zu
kommen. Das Erste ist ein Fahrrad. Long Beach ist nicht sehr groß und die wichtigsten Dinge
kann man in der Regel binnen 20 Minuten gut erreichen. von Campus kommt man auch schnell
nach Seal Beach oder evtl. sogar Huntington Beach, wo die Strände eindeutig schöner sind.
Das zweite - fast noch wichtigere - Utensil ist ein Handy. Nicht nur in Deutschland gibt es
schier unendliche Möglichkeiten mobil erreichbar zu sein. Nachfolgend habe ich mal versucht
ein paar Ideen aus eigenen Erfahrungen und Gesprächen mit Kommilitonen zusammen zu
fassen
6.2.1. Die Vielfalt der Mobiltarife
Es lohnt sich immer, sich einen so genannten Mobil-Plan an zu schaffen. Dies sind eine Art
Pre-Paid-Flatrates ohne Verträge und monatlicher Laufzeit, meist müssen sie alle 30 tage erneuert werden. Diese Plans bekommt man mit Handy, ohne Handy (nur die Simcard), mit
Internet- und/oder SMS-Flatrate, Möglichkeiten International SMS zu schreiben. Die Variationen sind sehr vielfältig. Zudem sollte man sich unter Umständen Gedanken machen, welche
Orte oder Staaten man während der Zeit noch sehen möchte, da nicht alle Anbieter überall
volle Netzabdeckung haben.
Ich persönlich habe mein deutsches Smartphone mitgenommen und mir von »Simplemobile« eine Sim-Karte mit einem Plan für $40 im Monat angeschafft. Da ich meist per E-Mail mit
Freunden außerhalb der USA kommuniziert habe, brauchte ich keine Optionen für Internationalen SMS Versand oder ähnliches.
Der Plan hat aber sonst eine Telefon-, eine SMS- und volle Daten-Flatrate beinhaltet, was
mir den Vollen Funktionsumfang ermöglichte und ich auf nichts wirklich verzichten musste. Ich
hatte lediglich mit dem Empfang so meine Probleme, da ich in Montana und Idaho unterwegs
war und dort keine Netzabdeckung für Simple-Mobile vorhanden war. Daher der Einwand.
Will man volle Netzabdeckung haben, bieten sich AT&T oder Verizon an. Die beiden Anbieter
schienen mir aus Gesprächen mit Kommilitonen etwas teurer, das muss dann aber jeder selber
wissen.
6.3. Die Ersten Treffen mit anderen Internationalen
Durch die bei uns gute Organisation und ein paar Veranstaltungen vor Beginn der Vorlesungen lernt man schnell andere Gaststudierende kennen. Man verabredet sich in der FacebookGruppe, tauscht Telefonnummern aus und trifft sich meist zum Essen, Kochen, Feiern oder
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um an den Strand zu gehen. Es kann auch hilfreich sein, sich ggf. mit den ehemaligen HAWGaststudenten zu treffen, so lernt man schnell auch viele Amerikaner kennen. Generell scheint,
obwohl Long Beach selber nicht sehr viele Sehenswürdigkeiten hat, immer und überall etwas
los zu sein. Man hat also immer etwas zu tun und langeweile kommt eher selten aus.
6.4. Außerhalb Long Beach / Weiter entfernte Ziele
Grundsätzlich bietet die Zeit vor und nach dem Semester die beste Möglichkeit, Land un Leute
zu sehen und kennen zu lernen. Die Meisten der HAW-Studenten haben das Glück schon
im Juli mit den Klausuren fertig zu sein. Ich kann nur empfehlen, möglichst den Rahmen des
Visums voll aus zu nutzen. Alleine Kalifornien bietet so viele Ausflugsmöglichkeiten, dass man
das Gesamte Semester den Staat gar nicht verlassen bräuchte. In der näheren Umgebung
gibt es alleine Schon Städte wie Los Angeles, San Diego, San Fransisco, aber auch der Pacific
Coast Highway selbst (PCH - Die Straße entlang der Kalifornischen Küste) sind Pflichtziele
während des Aufenthaltes.
Für Naturfreunde hat Kalifornien ebenfalls viel zu bieten. So ist gibt es von Wald üder Meere,
Seen bis hin zu Wüsten alles in diesem Staat. Ich selbst war im Kings Canyon/Sequoia National
Park und Death Valley (alleine in Kalifornien). Der Yosemite oder der Joshua Tree Nationalpark,
sowie die Mojave Wüste sollen ebenfalls wunderschön sein.
Lohnenswert ist auch mal ein Ausflug über die Staatsgrenzen. Zum Beispiel nach Las Vegas
oder Arizona um sich den Grand Canyon oder den Hoover Staudamm an zu sehen.
Im Allgemeinen gibt es so viel zu sehen, dass man wirklich immer Ziele zum Ansteuern hat.
Um diese Ziele zu erreichen ist ein Auto immer von Vorteil, da man damit am flexibelsten ist. Ob
man sich jedoch ein eigenes Auto anschafft oder eines mietet, sei Jedem selbst überlassen.
Ich habe mir meist mit Freunden Autos gemietet, dafür sollte man aber mindestens einen über
25 dabei haben, da das erheblich Geld spart.
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7. Das kostet das Semester
7.1. Miete und Wohnen
Wohnt man nicht auf dem Campus, oder möchte man dort nicht wohnen, kann man für $500
Kaltmiete durchaus gut gelegene Zimmer finden. Im Grunde kann man sich merken, je weiter
man gen Süden schaut und in Richtung Strand zieht, desto teurer werden die Mieten in der
Regel.
Es gibt Apartment-Komplexe, die voll sind mit Studenten-WGs. Häufig sind diese sogar mit
Pool und eigene Sicherheitsdienst ausgestattet. Manche von Ihnen haben sogar Jacuzzies und
Fitness Möglichkeiten.
Über die schon erwähnte Homepage »craigslist.org« gibt es genügend Wohnraumangeboten, die Studenten im International Office helfen einem auch gerne weiter. Ansonsten kann
man, gibt es wieder eine entsprechende Facebook-Gruppe, sich auch unter einander organisieren und gemeinsam suchen.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit On-Campus, also in einem der Studentenwohnheime,
zu leben. Hier teilt man sich in der Regel die Zimmer mit einem anderen Studenten. Außerdem
ist es meiner Meinung nach zu teuer, gemessen am Quadratmeter-Preis. Man ist in der Regel
auch verpflichtet zum On-Campus-Housing einen Mealplan dazu zu nehmen, der es einem
ermöglicht dann in den an die Wohnheime angrenzenden Dining-Halls zu essen, so viel man
will.
7.2. Lebenshaltungskosten
Essen in Amerika ist so eine Sache. Für Deutsche Verhältnisse ist selber kochen relativ teuer.
Obst und Gemüse kosten auf jeden Fall mehr als zu Hause. Gibt man sich mit den unzähligen
Fast-Food Restaurants zufrieden, ist es im deutschen Vergleich billiger, aber nicht super billig.
In den vielen Restaurants bin ich im Schnitt auf etwa acht Dollar pro Mahlzeit gekommen.
Für einen Wocheneinkauf kann man mit etwa 30-40 Dollar rechnen, je nach Vorlieben. Kauft
man viel Obst, können es auch schon mal 50 Dollar werden. Bei dem Erwerb von alkoholischen
Getränken, was ja mal vorkommen kann, sollte man immer seinen Pass dabei haben. Meist hat
zwar der Personalausweis gereicht, manchmal jedoch nicht. Die Politik dahinter haben selbst
die Kassiererinnen auf Nachfrage oft selbst nicht beantworten können.
Will man telefonieren, habe ich ja schon über die Preise gesprochen. Für eine voll Flatrate
40 Dollar zu verlangen, ist in meinen Augen akzeptabel. In Deutschland habe ich noch keinen
vergleichbar günstigen Tarif gefunden. Ansonsten sind Klamotten günstiger als in Deutschland,
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man kann ruhig mit einem nicht prall gefüllten Koffer anreisen.
Die öffentlichen Verkehrsmittel in Long Beach sind kostenfrei, benutzt man seinen Studentenausweis. Falls man mal ein Taxi benutzen muss, sind diese für Hamburger Verhältnisse
immer noch recht günstig. Es gibt allerdings in Long Beach selber nur ein einziges Taxiunternehmen, das Long Beach Yellow Cab. Die Nummer ist +1-888 529 35 56 (sollte man sich auf
jeden Fall einspeichern).
7.3. Unikosten
Wie schon erwähnt, kommt man, isst man in der Uni, auf etwa acht bis zehn Dollar am Tag
für Essen und Trinken. Weitere Kosten können für Kopieren oder Schulmaterial entstehen.
Nicht zu verachten ist am Anfang der kauf der Bücher. Für die meisten gibt es keine Version
in der Bibliothek, daher sollte man schauen, dass man die Bücher digital oder aber sehr billig
bekommt. Wo man da am Besten nach schaut, habe ich bereits in Kapitel 2 auf Seite 3 geschrieben. Obwohl ich tatsächlich die meisten Bücher auf der sehr günstigen Seite gefunden
habe, bin ich immer noch auf etwa $400 für Bücher gekommen. Allerdings musste ich mir auch
ein Micro Controller Board für die Klasse EE486 kaufen, dass alleine etwa $200 gekostet hat.
Für Austauschstudenten ist die Nutzung für das Rec-Center komplett kostenfrei. Das ist sehr
angenehm, da es ein wirklich modernes, sauberes und unheimlich vielfältiges Fitness Center
ist.
Hat man keine Lust auf das Fastfood Essen, empfiehlt sich auch mal ein Besuch in der
Dining Hall des Studentenwohnheims, als nicht-Bewohner bezahlt man hier sieben oder acht
Dollar und hat ein sehr reichhaltiges Menü mit Getränken, wie Softdrinks, Wasser und selbst
Kaffee. Es gibt dort eine Salatbar, Amerikanische Küche, Eis und je nach Wochentag eine
Themenecke, in der u.a. auch Asiatische Küche angeboten wird.
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8. Was mir noch wichtig ist
Jeder Student, den man während und nach einem Auslandssemester fragt wie es war, wird
erzählen, dass es die beste Erfahrung seines Lebens war. Das kann auch ich nur genauso
wiedergeben. Man lernt nicht nur viele neue Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen,
anderen Sichtweisen und anderen Erfahrungen kennen, sondern trifft viele Leute, mit denen
man - auch dank des Internets - noch ewig in Kontakt bleiben kann und möchte. Man findet
neue Freunde, manchmal sogar welche fürs Leben.
Man wird in Amerika, und speziell in Kalifornien und noch spezieller in Long Beach auf sehr
viele verschiedene ethnische Gruppen und Kulturen treffen. Meine Psychologie Professorin
hat einmal erwähnt, dass Long Beach die Stadt mit dem höchsten Völkerreichtum in den Vereinigten Staaten ist. Da, und das Reisen durch die USA selbst, verändert das Denken und die
Sichtweise auf Dinge. Das macht diese Erfahrung so einzigartig.
Ich im speziellen habe für mich die Nähe zur Natur entdeckt und würde daher nicht noch
ein zweites Mal in Long Beach studieren. Gerade in Hinsicht auf Naturnähe gibt es sicherlich
bessere Alternativen in den Vereinigten Staaten. Das ist aber etwas, das jeder für sich selber
entscheiden muss. Trotz alledem habe ich in Long Beach unheimlich viel gelernt, über Elektrotechnik, Menschen und mich selbst. Die Zeit die ich dort hatte, war auf jeden Fall und in jeder
Hinsicht unvergesslich.
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A. Quellen
Abbildung auf Deckblatt:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3c/Csulb_seal.JPG
Abbildung 2 auf Seite 3:
http://www.csulb.edu/divisions/students/housing/assets/csulb_sign.
jpg
CSULB
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Hannes Pitsch

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