2011_10_14_Doris Doerrie zu Gast im Deutschen Filmmuseum
Transcrição
2011_10_14_Doris Doerrie zu Gast im Deutschen Filmmuseum
Pressemitteilung Frankfurt am Main 11.10.2011 Doris Dörrie präsentiert K IRSCHBLÜTEN – HANAMI (DE 2008) im Deut Deutschen Film m museum Fil OktooIm Rahmen ihrer Carte Blanche ist die Regisseurin am Freitag, 14. Okt ber, um 20 Uhr zu Gast am Schaumainkai Als eine der 100 porträtierten Filmschaffenden der Fotoausstellung „Jim Rakete – Stand der Dinge“, die noch bis zum 5. Februar im Deutschen Filmmuseum zu sehen ist, zeigt Doris Dörrie in einer „Carte blanche“ noch bis Sonntag, 30. Oktober, von ihr geschätzte Filme. Persönlich stellt die Regisseurin am Freitag, 14. Oktober, ihren mehrfach ausgezeichneten Spielfilm KIRSCHBLÜTEN – HANAMI (DE 2008) vor. Beginn ist um 20 Uhr. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Leitung: Frauke Haß Tel. 069 961 220-222 Fax 069 961 220-579 [email protected] Doris Dörrie wählte für die „Carte blanche“ Terrence Malicks BADLANDS (US 1973), Michael Ciminos THE DEER HUNTER (Die durch die Hölle gehen, US 1978) und Vittorio De Sicas LADRI DI BICICLETTE (Fahrraddiebe, IT 1948) aus. Zu den Wunschfilmen Dörries zählen außerdem Teshigahara Hiroshis absurdexistenzialistischer Film SUNA NO ONNA (Die Frau in den Dünen, JP 1964), Robert Enricos Drama LES AVENTURIERS (Die Abenteurer, FR/IT 1967) und ihre eigene Tragikomödie KEINER LIEBT MICH (DE 1994). Filme und Daten im Überblick Do 13.10. 20:30 Uhr | Di 18.10. 18:00 Uhr S UNA NO ONNA Die Frau in den Dü D ünen JP 1964. R: Teshigahara Hiroshi, D: Okada Eiji, Kishida Kyoko. 123 Min. 35 mm. OmU Das Werk des japanischen Filmkünstlers Teshigahara Hiroshi gilt als ein atmosphärisch dichter Film und machte den Regisseur international bekannt. Wie auch bei drei weiteren Spielfilmen lieferte der Schriftsteller Kobo Abe die absurd-existenzialistische Vorlage: Der Insektenforscher Niki Jumpei begibt sich zur Erforschung einiger seltener Arten in eine entlegene Küstengegend. Er verpasst den letzten Bus zurück und übernachtet auf Empfehlung der Dorfbewohner bei einer allein lebenden Frau, die unterhalb einer Klippe wohnt. Am nächsten Morgen erkennt er, dass das Haus von unentrinnbaren Dünen umgeben ist. Fr 14.10. 20 Uhr | zu Gast: Doris Dörrie Sa 16.10. 18 Uhr K IRSCHBLÜTEN IRSCHBLÜTEN – H ANAMI DE 2008. R: Doris Dörrie. D: Elmar Wepper, Hannelore Elsner, Aya Irizuki. 121 Min. 35 mm Doris Dörries bislang vorletzte Spielfilmproduktion war im Jahre 2008 mit mehr als einer Million Zuschauern einer der meistbesuchtesten deutschen Kinofilme und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Deutlich wie nie zuvor kommt hier ihre stets angedeutete große Zuneigung zur japanischen Kultur zum Ausdruck: Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau Trudi reist der todkranke Rudi nach Japan. Damit verwirklicht er den unerfüllten Lebenstraum Trudis, deren heimliche Leidenschaft dem traditionellen Butoh- Tanz galt. In Japan begegnet er Yu, die ihm die Geheimnisse und Schönheiten ihres Heimatlandes zeigt und ihn auf seiner letzten Reise begleitet. Doris Dörrie stellt ihren Deutsches Filminstitut Deutsches Filmmuseum Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main [email protected] www.deutsches-filminstitut.de Film in der Reihe Carte Blanche persönlich vor, und zwar am Freitag, 14. Oktober, um 20 Uhr. Do 20.10. 18 Uhr LES AVENTURIERS Die Abenteurer FR/IT 1967. R: Robert Enrico. D: Alain Delon, Lino Ventura, Joanna Shimkus. 113 Min. 35 mm. DF Regisseur Robert Enrico porträtiert in seinem Werk moderne und doch geradezu anachronistische Abenteurer: Der Sportpilot Manu macht spektakuläre Kunstflüge und sein Freund Roland, ein Mechaniker, arbeitet an einem Dragster, mit dem er Geschwindigkeitsrekorde einstellen will. Eines Tages erscheint die Künstlerin Laetitia in Rolands Werkstatt, um ihm Schrottteile für ihre Kunstwerke abzukaufen. Zwischen den drei unterschiedlichen und diffizilen Persönlichkeiten entwickelt sich eine enge Freundschaft, die sie auf der Suche nach einem Schatz an die Küste Afrikas führt. Fr 21.10. 20:30 Uhr | So 23.10. 18 Uh B ADLANDS US 1973. R: Terrence Malick. D: Martin Sheen, Sissy Spacek, Warren Oates. 90 Min. 35 mm. OF Der 25-jährige Kit begegnet der zehn Jahre jüngeren Holly, die aus dem Off dem Zuschauer ihre Liebes- und Lebensgeschichte erzählt: Weil ihr Vater ihre Beziehung zu Kit nicht gutheißt, erschießt der junge Mann ihn während einer Auseinandersetzung. Daraufhin flieht das Paar quer durch die USA vor der Polizei. Auf ihrem Weg töten die beiden mehrere Menschen und erlangen einen Ruf, der sich im gesamten Land verbreitet. Ähnlich wie Arthur Penn in BONNIE AND CLYDE oder Jean-Luc Godard in AUßER ATEM betont Terrence Malick in seinem Debütfilm von Beginn an die Ausweglosigkeit des Ausbruchsversuchs, den er mit traumhaften und berühmt gewordenen Bildern der unendlichen Landschaften des Mittleren Westens unterlegt. Di 25.10. 20 Uhr THE DEER HUNTER Die durch die Hölle gehen US 1978. R: Michael Cimino. D: Robert De Niro, Christopher Walken, Meryl Streep. 183 Min. 35 mm. OF Michael Cimino drehte nur drei Jahre nach dem Ende des Vietnamkriegs und fünf Jahre nach dem Abzug der US-Truppen eine der bittersten Analysen über die Auswirkungen des Krieges auf die Beteiligten. Der Film stellt anhand des Schicksals dreier russischstämmiger US-Soldaten mit epischer Kraft die Sinnlosigkeit und zerstörerische Wirkung jeder kriegerischen Auseinandersetzung dar. Nach einer traumatischen Gefangenschaft bei den Vietcong gibt es für die drei keine Rückkehr in das frühere bürgerliche und behütete Leben. Do 27.10. 18 Uhr LADRI DI BICICLETTE Fahrraddiebe IT 1948. R: Vittorio De Sica. D: Lamberto Maggiorani, Enzo Staiola, Lianella Carell. 89 Min. 16 mm. OmeU Ausschließlich von Laiendarstellern verkörpert, an Originalschauplätzen und unter einfachsten Bedingungen in klaren Schwarzweiß-Bildern gedreht, sozialkritisch und aufrichtig wirkte LADRI DI BICICLETTE stilbildend für ganze Generationen von Filmemachern. Vittorio De Sicas Klassiker des Neorealismus erzählt von dem Tagelöhner Antonio Ricci, der nach langer beschäftigungsloser Zeit eine Arbeit als Plakatankleber erhält. Da er dafür ein Fahrrad benötigt, löst seine Frau sein altes bei einem Pfandleiher ein. Schon kurz darauf wird das Rad gestohlen, und Antonio macht sich mit seinem Sohn quer durch Rom auf die Suche nach dem Dieb. Fr 28.10. 20:30 Uhr | So 30.10. 18 Uhr K EINER LIEBT MICH DE 1994. R: Doris Dörrie. D: Maria Schrader, Pierre Sanoussi-Bliss, Elisabeth Trissenaar. 104 Min. 35 mm Dieser tragikomische Film war Doris Dörries letzte Zusammenarbeit mit ihrem 1996 verstorbenen Lebensgefährten und Stammkameramann Helge Weindler. Maria Schrader bekam für ihre Verkörperung der Hauptfigur Fanny Fink den Bundesfilmpreis sowie den Bayerischen Filmpreis. Fanny gehört in die Reihe der typischen Dörrie-Figuren: Single, einsam, verzweifelt auf der Suche nach einem Partner sowie dem Sinn in ihrem Leben, entmutigt und sich morbiden Stimmungen hingebend. Eines Tages lernt sie in ihrem heruntergekommenen Hochhaus den exzentrischen Orfeo kennen, der zu ihrem besten Freund wird. Seine positive und spirituell angehauchte Lebenseinstellung öffnet ihren Blick für die schönen Seiten des Daseins. Die Neugestaltung des Kinos im Deutschen Filmmuseum wurde gefördert von der Filmförderungsanstalt (FFA), dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Land Hessen, der Gunter Oehme Filmton und Kinotechnik, den freunden des deutschen filminstituts / deutschen filmmuseums, dem Pianohaus Atzert und zahlreichen Sesselpaten.