Logistik ist Vertrauenssache

Transcrição

Logistik ist Vertrauenssache
Ausgabe 1 | 2013
Das Magazin für Kunden und Entscheider in der Logistikbranche
Retaillogistik:
Gemeinsam
die passende
Lösung finden
Logwin im Gespräch
über den Mehrwert
individueller Logistik,
vermeintlich günstige
Pakete und die
Herausforderungen
im Netzwerk
Von Schiff
zu Schiff
Luxusyachten
nach Miami
Ob und wem Menschen vertrauen,
hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Der wichtigste: Erfahrung
Logistik ist
Vertrauenssache
editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
Über Logwin und seine
Dienstleistungen
Als integrierter Logistikdienst­
leister entwickelt Logwin ganz­
heitliche Logistik- und Service­
lösungen für Industrie und Handel
mit rund 4.800 Mitar­beitern in
rund 40 Ländern. Logwin bietet
Kontraktlogistik, weltweite Luftund Seefracht sowie Transport­
lösungen auf Straße und Schiene.
Mit individuellen Logistikkonzep­
ten bringt Logwin das Geschäft
­seiner Kunden nachhaltig voran.
Wie das für Sie funktioniert?
Das erfahren Sie unter
www.logwin-logistics.com
Simone Schneckenburger
ob wir unser Auto aus der Werkstatt
­holen, uns beim Zahnarzt behandeln las­
sen oder ein Paket versenden – ohne Ver­
trauen geht es nicht. Wo Menschen zusam­
menleben und zusammenarbeiten, müssen
sie sich aufeinander verlassen. Niemand hat
Zeit, sich im Alltag stets persönlich über Quali­
fikation und Eignung seines Gegenübers zu in­
formieren. Ein gewisser Vertrauensvorschuss
begleitet fast jeden Schritt.
Auch die Logistik ist von Menschen gemacht. Hinter allen Warenbewegungen
­stehen Mitarbeiter, die mit Erfahrung und Können dafür sorgen, dass die Produkte
ihrer Auftraggeber unversehrt und sicher das Ziel erreichen. Kunden, mit d
­ enen
wir schon viele Jahre oder Jahrzehnte zusammenarbeiten, w
­ issen, dass
sie sich auf uns verlassen können. Andere kennen uns vielleicht noch nicht.
Sie müssen erst selbst erfahren, dass der persönliche Dialog auf Augenhöhe für
uns selbstverständlich ist. Denn nur wenn Menschen direkt miteinander in Kon­
takt stehen, kann eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Geschäftsbezie­
hung entstehen. Sie ist der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg.
Bei Logwin hat jeder Kunde einen festen Ansprechpartner, an den er sich wenden
und auf den er zählen kann. Logwin verbindet diese Kundennähe mit leistungs­
fähigen, globalen Logistikkonzepten. Um sie umzusetzen und komplexe Supply
Chains zuverlässig zu realisieren, muss Logwin ebenfalls vertrauen: Wir verlassen
uns auf unsere Partner bei den Airlines und den Reedereien ebenso wie auf die Ex­
perten am Flughafen-Tower oder beim Wetterdienst. Indem wir alle um­sichtig
handeln, sorgfältig prüfen und täglich unser Bestes geben, m
­ achen wir
das Leben und unseren Arbeitsalltag so sicher wie möglich – und schaffen
eine solide Vertrauensbasis für die Zukunft.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dem Logwin Magazin!
Herzlichst
Ihr
ist in der Logwin-Niederlassung
Pratteln in der Schweiz im Bereich
Oceanfreight tätig.
Berndt-Michael Winter
CEO Logwin AG
Leserbefragung
Ihre Meinung zum Logwin
Magazin ist uns wichtig:
www.logwin-feedback.com
2
Logwin Magazin 01|1 3
inhalt
s chwerpunk t
Wie wichtig die richtige
Arbeitskleidung für die
Sicherheit der Mitarbeiter ist,
im Schwerpunkt ab Seite 4
8
24
hin tergrund
Alle an einem Tisch
Und nun zum Wetter
4
s chwerpunk t
4 Vertrauen ist kostbar
Gehaltene Versprechen zahlen sich aus.
Wie Vertrauen entsteht.
6 Wie angewurzelt
Sichere Ladung
7 Safety First
Sicherheitsbekleidung bei Logwin 8 Und nun zum Wetter
Interview mit Berthold Lescher vom
Deutschen Wetterdienst
9 Den Wettlauf gewinnen
So sichert Logwin seine IT
10 Den Himmel im Blick
Markus Würger über seine Arbeit
als Fluglotse am Flughafen Frankfurt
11 Unsichtbares sichtbar machen
Transport von sensiblen
Röntgenscannern für Rapiscan
12 An jedem Ort sicher
Umzäunt, überwacht, verschlossen –
Sichere Retaillogistik
13 Was tun, wenn’s brennt?
Die Logwin Betriebsfeuerwehr
in Traiskirchen
14 Die neue Klarheit
Weltweites Tool für Supply Chain
Management
15
newsflash
Neue Logwin Länderseiten online
Hilfe für Flutopfer
Logwin bei Facebook
Dirk Ewers und Oliver Mazat über den
„Wetter ist ein chaotisches System“, erklärt Mehrwert individueller Retaillogistik ab
Berthold Lescher vom Deutschen Wetterdienst Seite 24
im Interview auf Seite 8
L änderrep ort
16
hin tergründe
Küss die Hand, schönes Land!
Österreich – Berge, Seen und die
Geschichte als Vielvölkerstaat
machen Österreich zu einem
besonderen Land
24
28 In Lichtgeschwindigkeit
Erfolgreiche Automatisierung im
Lager für Oriflame und Nespresso
19 Geschützt vor Wind und Wellen
Seemäßige Verpackung aus
Traiskirchen
20
Alle an einem Tisch
Dirk Ewers und Oliver Mazat über den
Mehrwert individueller Retaillogistik,
vermeintlich günstige Pakete und die
Herausforderungen im Netzwerk
newsflash
Neues aus dem weltweiten Logwin Netz:
Australien – Indien – Korea –
Kroatien – Spanien
30 Global Player mit Flügeln
Weltweit pendeln etwa 50 Milliarden Vögel
zwischen Brutgebiet und Winterquartier
projek te
21 Point of Sale im Netz
Relaunch des Webshops für MAN
Auf den Leib geschneidert
Kluges Lagerfachsystem schafft Platz für
BMW-Originalteil 22 Auf in neue Gewässer
Zwei Luxus-Yachten auf
dem Weg nach Miami
32 Koffeinnachschub per Schiff
Logwin transportiert „braunes Gold“
für INSTANTA
33 Immer unter Strom
Eilige Luftfracht für Hitec
34 Sensible Riesen
Graphit auf der Transsibirischen Eisenbahn
35 Gewinnspiel
23 Azubis ausgelagert
Austauschprogramm mit Hugo Boss
16
l änderrep ort
Österreich – Küss die Hand, schönes Land!
Berge, Seen und die Geschichte als Vielvölkerstaat
machen Österreich zu einem besonderen Land – ab Seite 16
www.logwin-logistics.com
3
schwerpunktthema — sicherheit
Die Ba sis von allem
Vertrauen
ist kostbar
Es zu gewinnen, ist schwer, es zu verlieren, tut weh.
Am Anfang einer Beziehung – ob geschäftlich oder privat – muss
­es geschenkt werden. Und wenn alles gut läuft, kann es wachsen.
4
Logwin Magazin 01|1 3
Ob und wem Menschen vertrauen, hängt von
­verschiedenen Faktoren ab. Der wichtigste ­davon
ist die Erfahrung: Gehaltene Versprechen und
ehrliche Antworten zahlen sich aus.
Auf Nummer sicher
In der Geschäftswelt dominieren harte Fakten. Kosten-Nutzen-Rech­
nungen sind hier nicht nur legitim, sondern entscheiden über Gewinn
und Verlust. Doch spätestens, wenn am Ende zwei Angebote nahezu
identisch sind, kommt das Bauchgefühl ins Spiel: Welcher Geschäfts­
partner dann den Zuschlag erhält, ist vielleicht der Sympathie oder
­einem geteilten Hobby geschuldet. Ob die Entscheidung richtig war,
lässt sich am Ergebnis überprüfen.
Hilfreich für einen Vertrauensvorschuss sind Referenzen. Sie bele­
gen, dass andere schon gute Erfahrungen mit dem betreffenden Partner
gemacht haben, ihm vertrauen oder vertraut haben. Ähnlich aussage­
kräftig sind Mitgliedschaften oder objektiv anerkannte Zertifikate – um
Mitglied zu werden oder ein Gütesiegel zu erhalten, sind bestimmte Auf­
lagen zu erfüllen. Viele geschäftliche Beziehungen sind überhaupt nur
möglich, wenn verbindliche Normen eingehalten werden. Qualitätsprü­
fungen sind deshalb schon lange Standard: Das fängt beim garantiert
biologischen Babybrei an und reicht bis zur gültigen TÜV-Plakette des
privat gekauften Gebrauchtwagens.
Keine Ausnahme
von der Regel
Neben den gesetzlichen Vorgaben setzen sich branchen- oder unter­
nehmensinterne Auflagen durch – selbst gesteckte Ziele, die maximale
Qualität und Sicherheit gewährleisten sollen. Oft gehen diese sogar
über das gesetzlich vorgegebene Maß hinaus. Unternehmen, die sich
selbst strenge Kriterien auferlegen und alle verbindlichen Standards
einhalten, haben die besten Voraussetzungen, das Vertrauen ihrer
­Geschäftspartner zu gewinnen. ■
www.logwin-logistics.com
5
Ladungssicherung: Beim
Beladen des LKW muss
ein Fahrer bereits an
mögliche brenzlige
Situationen im Straßenverkehr denken.
L adungssicherung
Wie angewurzelt
Beschleunigung, Fliehkraft, Verzögerung – wer für die Ladungssicherung auf dem Lkw zuständig ist, der hat es mit handfester
Schutzhelm
Er schützt den Kopf vor herabfallenden
­Gegenständen, außerdem bewahrt er vor
Verletzungen in engen Teilen des Lagers.
Physik zu tun. Wo muss der Schwerpunkt des Transportguts
l­iegen? Welche Formen der Ladungssicherung gibt es? Das und
mehr lernen und üben die Fahrer in regelmäßigen Schulungen.
Wer den ganzen Tag auf der Straße unterwegs ist, der erlebt auch brenzlige Situatio­
nen. Dabei muss es nicht immer der Unfall kurz vor dem eigenen Fahrzeug oder das
Stauende in der Kurve sein, das den Lkw-Fahrer zu einer Vollbremsung zwingt –
auch das Fahrverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer kann ein abruptes Abbrem­
sen erfordern. „An solche Momente müssen die Fahrer bereits denken, wenn sie
den Lkw beladen“, sagt James Bailey, Head of Quality, Safety and Environment Solu
tions bei Logwin. „Denn im Ernstfall muss die Fracht diese Bewegungen aushalten.“
Ohrstöpsel
Sie schützen bei lautem Umfeld nicht nur
das Gehör, sondern auch das Trommelfell
und den Gehörgang. Durch ihre elastische
Form passen sie sich dem Ohr gut an.
Formschlüssig und kraftschlüssig
Die zwei wichtigsten Arten, die Ware vom Rutschen abzuhalten, sind die formschlüs­
sige und die kraftschlüssige Ladungssicherung. Bei der formschlüssigen Methode
stützen die Wände des Frachtraums das Transportgut. Holme und Keile füllen die
Zwischenräume. „Man könnte es so formulieren: Die Ladung kann nicht anders!“,
­erklärt James Bailey. Bei der kraftschlüssigen Sicherung kommen Hilfsmittel wie
Spann­ketten oder -gurte zum Einsatz. Sie wirken zum Beispiel in Kurven oder beim
Bremsen der Lageänderung entgegen. Die Hilfsmittel erhöhen dabei die Reibkraft –
also die Kraft, die die Ladung dem Verschieben entgegenstellt. Antirutschmatten
können diese Kraft noch zusätzlich erhöhen. „Beide Methoden können auch kombi­
niert werden“, sagt James Bailey. „So ist die Ladung optimal gesichert.“
In den Schulungen spielen physikalische Gesetze eine große Rolle. Wie hoch sind
Gewichts-, Brems- oder Reibkraft? In welche Richtungen wirken die verschiedenen
Kräfte? Und welchen Einfluss hat die Ladungssicherung darauf? Hier lernen die Fah­
rer, was bei der Verteilung der Last zu beachten ist. „Die Lastenverteilung und die
Ladungssicherung hängen auch immer vom Fahrzeugtyp ab“, erklärt James Bailey.
„Nicht jeder Lkw eignet sich für jede Ladung.“
Für die sichere Beladung ist übrigens nicht der Fahrer allein zuständig – auch Ab­
sender, Frachtführer, Verlader und Halter haben Pflichten zu erfüllen. Der Fahrzeug­
halter etwa ist verantwortlich für den ordnungsgemäßen Zustand und die Ausrüs­
tung des Lkw; der Absender muss seinen Dienstleister auf besondere Anforderun­
gen bestimmter Waren hinweisen. Nur alle gemeinsam tragen zum sicheren
Transport der Waren bei – und damit zur Sicherheit auf der Straße. ■
6
Logwin Magazin 01|1 3
Schutzbrille
Sie verhindert, dass Fremdkörper oder
­Flüssigkeiten ins Auge eindringen und es
verletzen.
Atemschutzmaske
Sie schützt Lunge und Atemwege gegen feste Partikel und flüssige Aerosole. Zum Einsatz kommt sie an staubigen Arbeitsplätzen
oder in Notfällen wie bei Rauchentwicklung
oder Ausströmen von Gas.
schwerpunktthema — sicherheit
weit erbildung is t Pflich t
Den Ernstfall geprobt
In den meisten Ländern ist die Weiterbildung der Berufskraftfahrer
Pflicht. Auch die Lkw-Fahrer, die für Logwin im Einsatz sind, nehmen
jährlich an Fortbildungen und Sicherheitstrainings teil. Der weltweit
zweitgrößte Automobilclub ADAC bietet dazu fünf verschiedene Module
an – bei Logwin steht jedes Jahr ein anderes Modul auf dem Programm.
Beim Eco-Training etwa optimieren die Teilnehmer ihren Fahrstil hin­
sichtlich des Kraftstoffverbrauchs. Die theoretischen Kenntnisse wen­
den sie schon bei der Schulung im Fahrtraining an. Im Bereich Sicher­
heitstechnik lernen die Teilnehmer moderne Bremssysteme, Antriebs­
aggregate oder Getriebebauarten kennen. Die Wirkungsweise der Sys­teme trainieren sie dann in simulierten Extremsituationen. Auch ein
­Modul zur Ladungssicherheit darf nicht fehlen – hier stehen die Sicher­
heitsvorschriften und die physikalischen Gesetze im Mittelpunkt.
selbs t ver s tändlich
Safety First
Von Kopf bis Fuß kleidet Logwin seine Lagermitarbeiter ein.
Die Kleidung schützt nicht nur gegen Kälte, sondern auch vor Unfällen. ­
Die Schutzstufe der einzelnen Kleidungsstücke entspricht europäischen
Sicherheitsnormen.
Warnweste
Sie erhöht die Sichtbarkeit der Lagermitarbeiter: Die neongelbe Farbe fällt von weitem
auf, die reflektierenden Streifen werfen das
Licht verschiedener Quellen hell zurück.
Hand­
reinigungsmittel
Arbeitshandschuhe
Es löst hartnäckige Verschmutzungen
schneller als Seife und schont so die Hände.
Die Haut wird gereinigt und gepflegt und
kann dadurch schneller wieder atmen.
Gegen mechanische Risiken wie Quetsch- oder
Schnittverletzungen schützen die Arbeitshandschuhe. Der Ultra-Feinstrickhandschuh verfügt
außen über eine Poly­urethane-Beschichtung.
Sicherheitsschuhe
Sie bewahren vor Verletzungen und Feuchtigkeit. Die Zehenkappe schützt die Füße
­gegen Stoßeinwirkung, die Schuhe sind
antistatisch und wasserdurchtrittsfest.
www.logwin-logistics.com
7
schwerpunktthema — interview
sicherheit
Wahr scheinlichkeit srechnung
Und nun
zum Wetter
Wird es heute noch gewittern? Für die einen hängt
von der Wettervorhersage nur der Freibadbesuch
ab. Doch Berufsgruppen wie Landwirte, Logistiker
oder auch Mediziner sind auf verlässliche Prognosen
angewiesen. Das Logwin Magazin sprach mit
Berthold Lescher vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Er ist dort stellvertretender Leiter der Luftfahrtzentrale
Mitte in Frankfurt am Main, Abteilung Flugmeteorologie.
Logwin Magazin: Wie lange im Voraus kann
man das Wetter vorhersagen, und wie ver­
lässlich sind die Prognosen?
Berthold Lescher: Die Prognosen für die
nächsten drei Tage sind relativ verlässlich, in
der Flugmeteorologie liegt die Trefferquote bei
über 80 Prozent.
Wetter ist
ein chaotisches
System.
Logwin Magazin: Woran liegt es, dass die Prognosen
nicht genauer sind?
Berthold Lescher: Wetter ist ein chaotisches System, auf das viele
­verschiedene Faktoren einwirken: Strahlung, Luftdruck, Temperatur,
Luftfeuchte, Wind und die Beschaffenheit der Erdoberfläche. Alles ist
abhängig von der Sonne – sie ist der Wettermotor, ohne Sonne gäbe ­es
kein Wetter. Schnell wechselnde Wetterlagen lassen sich nicht genau
bestimmen, zum Beispiel bei Gewitter. Manchmal fehlt dann nur ein
Quäntchen, so dass es nicht zum Ausbruch kommt. Viele Vorher­
sagen sind auch ungenau, weil sie sich auf einen
zu großen geografischen ­Bereich
beziehen. In ei­
ner Großstadt
kann es im Sü­
it 2001
) ist se
8
4
(
ierte
r
den regnen,
sche
absolv
e
r
o
L
v
d
u
l
o
.Z
­
während im
häftigt
Berth
hhoch
D besc
er Fac
d
W
n
D
r wal­
a
e
g
V
im
Norden die
be
che
ildun
li
b
t
s
n
u
e
A
ff
ö
e
geo­
Sonne scheint.
er sein s Bundes für
ienst –
d
r
e
e
t
t
d
r Bun­
„We
schule
nst de
ngang
ie
ie
d
d
s
u
g
t
tung, S cher Beratun n Staat und
,
vo
alis
ntisch
physik . Die Dienste
ezu ide
h
a
n
“
r
d
h
sin
deswe
swehr
wären
.
Bunde
erater
b
r
e
schbar
t
t
austau
die We
r
e
d
n
ina
untere
8
Logwin Magazin 01|1 3
Logwin Magazin: Sie sind beim DWD für Flugwetterberatung zuständig.
Gibt es bei bestimmten Wetterlagen auch Flugverbote?
Berthold Lescher: Es gibt keine Verbote. Wir sprechen nur Empfehlun­
gen und Warnungen aus. Gefährlich für die Luftfahrt sind beispielsweise
Gewitterlinien, also viele Gewitterzellen aneinander gereiht. Kein Pilot
möchte in eine Gewitterwolke fliegen. Diese Wettersysteme sind
mit heftigen Turbulenzen, Hagel und starker Vereisung
verbunden – die absoluten Feinde eines Luftfahrzeu­
ges. Über ihre Radarsysteme können Piloten Ge­
witterwolken sehr genau sehen. Dann entschei­
det der Pilot – Wetterdienst und Fluglotsen
können nur Hilfestellung geben.
Logwin Magazin: Welche Extremsituationen
beeinträchtigen die Luftfahrt noch?
Berthold Lescher: Am bekanntesten ist si­
cher die Aschewolke, die 2011 für Flugausfälle
gesorgt hat. Damals galt die Vorschrift, dass
in einem kontaminierten Luftraum keine Flug­
bewegung mit Passagierbeförderung stattfinden
darf. Inzwischen wurde nachgesteuert, insbeson­
dere auf Betreiben des DWD. Zuvor mussten alle dem
Volcanic Ash Advisory Center folgen, heute sind beispiels­
weise die Daten aus flugzeuggestützten Messungen maßgeblich;
­zudem erstellen wir eigene Ausbreitungsberechnungen.
Ein glücklicherweise eher seltenes Phänomen ist die Radioaktivität,
die im Falle des Falles mit der Luftströmung transportiert und über die
Atmosphäre verteilt wird. Gerade in der Luftfahrt spielt die Radioaktivi­
tät eine große Rolle; die Maschinen sollen ja nicht durch das verstrahlte
Gebiet fliegen und die Strahlung dann mit an die Zielflughäfen bringen.
Logwin Magazin: Welche Experten oder Fachdisziplinen arbeiten beim
Deutschen Wetterdienst?
Berthold Lescher: Beim DWD arbeiten nicht nur Meteorologen, son­
dern auch Softwareentwickler, die Programme für die Wetter- und
Klima­modelle schreiben, Physiker, Mathematiker, Juristen, Verwal­
tungsbeamte und Wetterbeobachter – sie beobachten das Wetter
und ­verschlüsseln es, die Wetterphänomene werden in Zahlenko­
lonnen dargestellt.
Logwin Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!
So sichert Lo gwin seine IT
Den Wettlauf
gewinnen
Wetterschlüssel
Wetterdaten wie Temperatur, Windgeschwindig­
keit oder Sichtweite werden in international ein­
heitlichen Formaten, den sogenannten Wetter­
schlüsseln übermittelt. Diese sind in Abschnitte
und in den Abschnitten in Gruppen unterteilt. Die
Abschnitte werden immer durch eine Dreierzif­
fernfolge eingeleitet. Es folgen Zahlenkolonnen
mit je 5 Ziffern, wobei die erste Ziffer für die Da­
tenart steht.
10162
→ Lufttemperatur 16,2 Grad Celsius
20148
→ Taupunkttemperatur 14,8 Grad Celsius
40172
→ reduzierter Luftdruck auf Meeresniveau
1017,2 Hpa
875//
→ Bewölkung, 7 steht für 7 Achtel Gesamtbedeckung,
die 5 steht für die Art der tiefen Bewölkung (hier
ist es die Stratocumulus-Bewölkung), die 4. Ziffer
steht für das mittelhohe und die fünfte für das
hohe Wolkenstockwerk, dabei steht „/“ für „nicht
erkennbar“
Auf die Frage, wie sicher das IT-System von Logwin ist, kommt die
­Antwort spontan: ausreichend sicher! IT-Director Matthias Heinzel
­erklärte dem Logwin Magazin, warum.
Es lässt sich nicht vermeiden: Ab einer gewis­
sen Größe rücken Unternehmen oder Instituti­
onen in die Schusslinie von Hackern. Diese
entwickeln einen großen Ehrgeiz darin, Lücken
zu finden und so in fremde Systeme einzudrin­
gen. „Externe Angriffe auf unser IT-System
sind geradezu normal“, erklärt Matthias Hein­
zel. Wichtig sei es deshalb, das eigene System
bestmöglich abzusichern. „Das ist uns bisher
auch gelungen.“
Für den Ernstfall gewappnet
Externe IT-Experten bescheinigen Logwin einen
sehr guten Sicherheitsstandard. Um sich opti­
mal zu wappnen, beauftragt Logwin regelmäßig
so genannte Penetrationstests auf die eigenen
IT-Systeme. Stellen die beauftragten Spezia­
listen dabei Schwachstellen fest, treffen die
Logwin-Mitarbeiter sofort alle erforderlichen
Maßnahmen, um diese zu beseitigen. Für das
Mehr an Sicherheit setzt Logwin auch andere
Empfehlungen der Fachleute umgehend um.
Unabhängig von laufenden Tests aktuali­
siert Logwin permanent die Firewalls und Anti­
virensysteme. „Das ist ein ständiger Wettlauf,
denn die Angreifer ändern häufig ihre Metho­
den. Wir versuchen mit unseren Schutzmecha­
nismen immer, die neuesten Viren und sonsti­
gen Angriffe abzuwehren“, sagt Matthias Hein­
zel.
Firmen-IT. Da Logwin nicht jeden Einzelnen
kontinuierlich im sicheren Umgang mit der
EDV schulen kann, setzt das Unternehmen auf
technischen Schutz, zum Beispiel auf mehrstu­
fige Firewallsysteme, Internet-Content-Filter,
Mailfilter, mehrstufige Antivirensysteme und
proaktives Alerting. Ein Monitoring durch ITSpezialisten sorgt für zusätzliche Sicherheit.
In der Verantwortung
Obligatorisch ist die regelmäßige Änderung
der Passwörter in kurzen Intervallen. Äußert
ein Mitarbeiter trotz all dieser Vorkehrungen
den Verdacht, sein Computer könnte infiziert
sein, wird dieser Arbeitsplatz sofort vom Netz
genommen und eingehend untersucht.
„Bei einem großen Unternehmen, das inter­
national mit neuen Standorten wächst, müs­
sen gewisse Standards in punkto Sicherheit
erfüllt sein“, stellt Matthias Heinzel klar. Das
gewährleistet Logwin mit dem so genannten
Trusted-Site-Konzept. Ziel dieses Konzeptes ist
es, dass die Mitarbeiter weltweit barrierefrei
über das Logwin-Rechenzentrum kommunizie­
ren können. Niederlassungen, die zur so ge­
nannten Trusted Zone gehören, verpflichten
sich unter anderem dazu, die übergreifenden
Firewalls sowie Mailfilter und Webgateways zu
nutzen.
Mit Netz und doppeltem Boden
Technik schützt Technik
Lo gwin im Social Web
Treffen Sie Logwin
auch online !
www.logwin-logistics.com/social-media
Gefahren drohen nicht nur von außen. Eine in­
fizierte Mail oder ein privater USB-Stick sind
nur zwei Beispiele für mögliche interne Sicher­
heitsrisiken. Von weltweit insgesamt 4.800
Logwin-Mitarbeitern arbeiten über 3.500 mit
den IT-Systemen des Unternehmens – und es
werden immer mehr. Beim Beginn der Zusam­
menarbeit erhalten sie verbindliche Vorgaben
für die Datensicherheit und die Nutzung der
Das Logwin-eigene Rechenzentrum in Luxem­
burg ist auch physisch gut geschützt. Es hat
­einen Zwilling, der beim Ausfall des Haupt­
rechenzentrums komplett als Backup fungiert
und sofort einspringt. Beide Systeme laufen
parallel und werden permanent gespiegelt.
­Unbefugte haben keine Möglichkeit, physisch
ins Herz der Logwin-IT vorzudringen: Das
Haupt­rechenzentrum ist durch strenge Zu­
trittskontrollen rund um die Uhr gesichert. ■
www.logwin-logistics.com
9
schwerpunktthema — sicherheit
Al s Fluglot se für Fr ankfurt
Den Himmel
im Blick
r
Markus Würge
it
(23) arbeitet se
tse
2012 als Fluglo
e
der DFS Deutsch
Flugsicherung
GmbH für den
Flughafen Frank
furt am Main.
Acht Stunden und 15 Minuten dauert seine Schicht. Maximal zwei Stunden am
Stück arbeitet er am „Board“, dann muss er 30 bis 60 Minuten unterbrechen. Der Fluglotse, mit dem wir
sprechen, ist 23 Jahre jung und hat gerade Pause. Sein Arbeitsplatz ist die Kontrollzentrale in Langen,
die den Flughafen Frankfurt am Main überwacht.
Logwin Magazin: Als Fluglotse tragen Sie viel Verantwortung. Ist
­Ihnen das im Alltag bewusst?
Markus Würger: Der großen Verantwortung sind wir uns selbstver­
ständlich jederzeit bewusst – auch wenn wir uns im Arbeitsalltag
nicht jede Sekunde vor Augen führen, wie viele Passagiere an Bord
sind!
Logwin Magazin: Wie kam es, dass Sie sich für den Beruf des Flug­
lotsen entschieden haben?
Markus Würger: Ich bin in der Nähe des Frankfurter Flughafens groß
geworden. Schon als Kind habe ich mich für Luftfahrt interessiert.
Mein Großvater arbeitete als Techniker bei der Flugsicherung. Nach
dem Abitur habe ich mich über das Berufsbild des Fluglotsen infor­
miert, dann stand mein Ziel schnell fest.
10
Logwin Magazin 01|1 3
Logwin Magazin: Könnten Sie an jedem deutschen Flughafen
­arbeiten?
Markus Würger: Nein, das geht nicht. Der Luftraum über Deutsch­
land ist in Sektoren unterteilt, wie in einzelne Puzzleteile. Jeder Lotse
erwirbt seine Lizenz nur für ein Puzzleteil, darauf ist er spezialisiert.
Er darf auf keinem anderen Sektor arbeiten, ohne dafür eine Lizenz
zu erwerben.
Logwin Magazin: Wie verläuft ein typischer Arbeitstag?
Markus Würger: Den typischen Tag gibt es gar nicht, denn unsere
Arbeitspositionen wechseln. Jeder Luftraumsektor ist nämlich noch
in Positionen aufgeteilt. Im Sektor Frankfurt gibt es neun Positionen,
zum Beispiel Abflug Frankfurt Nord – der Lotse dort koordiniert alle
Flüge, die starten und Richtung Norden drehen. Zu Arbeitsbeginn
Sicher abheben
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH überwacht Flugzeuge im deut­
schen Luftraum bei Start und Landung sowie in der Luft. Die Flugzeuge
müssen in der richtigen Höhe fliegen und fest gelegte Routen und Si­
cherheitsabstände einhalten.
Insgesamt beschäftigt die DFS 6.000 Mitarbeiter. Mehr als 2.200 Cen­
ter- und Towerlotsen koordinieren täglich bis zu 10.000 Flugbewegungen
– Deutschland ist damit das verkehrsreichste Land in Europa. Die Cen­
terlotsen sind in den Kontrollzentralen der DFS tätig. In Bremen, Mün­
chen und Langen überwachen sie den unteren Luftraum bis 24.500 Fuß
(ca. 7.500 Meter). In Karlsruhe und der EUROCONTROL-Zentrale in
Maastricht kontrollieren die Fluglotsen den oberen Luftraum ab 24.500
Fuß.
Direkt an den 16 internationalen deutschen Verkehrsflughäfen befindet
sich der Arbeitsplatz der Towerlotsen. Von den Kontrolltürmen aus ha­
ben sie Sichtkontakt zu den Flugzeugen. Die Towerlotsen erteilen per
Sprechfunk die Start- und Landefreigabe und überwachen den vorge­
schriebenen Sicherheitsabstand zwischen den Flugzeugen.
Alles im Plan …
Zu jedem Flug in Europa erstellt die Airline, bei Privatflügen der Pilot,
­einen Flugplan mit allen wichtigen Daten und reicht diesen bei der Ver­
kehrsflusssteuerungszentrale in Brüssel ein. Die Zentrale prüft, ob Sek­
toren überlastet oder Kapazitäten am Zielflughafen eingeschränkt sind
und weist dem Piloten dann einen „Slot“ zu. In diesem Zeitfenster von ­­
15 Minuten muss das Flugzeug starten, um zu einer bestimmten Zeit am
Zielflughafen zu sein oder einen bestimmten Flugsicherungssektor zu
durchfliegen. Verpasst ein Pilot diesen Slot, muss er einen neuen Slot
beantragen. Eine Stunde vor Abflug sollten die Flugpläne aufgegeben
werden. Bei kürzerem Vorlauf muss der Pilot damit rechnen, dass er
nicht pünktlich starten kann.
gibt es eine kurze Übergabe, welche Landerichtung wir gerade
­haben, wie aktiv der Luftraum zurzeit ist, wie das Verkehrsbild aus­
sieht. Es gibt auch Positionen, die nicht selbst in Kontakt mit dem
Flieger stehen, sondern die umliegenden Sektoren koordinieren. ­
Auf welche Position man kommt, hängt einfach davon ab, wer wann
in die Pause geht – jeder Tag ist individuell geplant.
Logwin Magazin: Wie vermeiden Sie Hektik trotz stressiger Situati­
onen?
Markus Würger: Mit Druck umgehen zu können und Belastbarkeit,
sind wichtige Kriterien beim Auswahlverfahren für die Ausbildung.
Außerdem werden wir gut geschult. Und wir sitzen nicht allein am
Board – so nennen wir unseren Arbeitsplatz. Es sind immer mehrere
Lotsen, die einen Luftraum kontrollieren. Wir passen sozusagen
­gegenseitig aufeinander auf, es herrscht das Vier-Augen-Prinzip. ­
Die Zusammenarbeit verläuft dann sehr ruhig und konzentriert,
egal, wie viel gerade los ist.
Logwin Magazin: Wie sicher fühlen Sie sich als Passagier, wenn Sie
selbst fliegen?
Markus Würger: Total sicher. Ich fliege einfach gern!
Logwin Magazin: Herzlichen Dank für das Gespräch!
Un t er suchen,
me ssen und durchleuch t en
Unsichtbares
sichtbar machen
An Flughäfen kommen täglich tausende Menschen
zusammen, die Sicherheit von Passagieren und
Personal hat oberste Priorität.
Um gefährliche Güter oder Gegenstände schnell und zuverlässig aufzu­
spüren, ist moderne Technologie gefragt. Der amerikanische Hersteller
Rapiscan Systems produziert neben Metall-, Sprengstoff- und Strahlen­
detektoren auch Röntgenscanner. Beim Transport der sensiblen Geräte
setzt das Unternehmen unter anderem auf Logwin.
Die internationalen Flughäfen von Hongkong, Manchester, Helsinki
und Los Angeles haben eines gemeinsam: Röntgenscanner von Rapis­
can. Bevor ein Flieger startet, durchleuchten sie jedes Fracht- und Ge­
päckstück. Die Analyse der Bilder übernimmt geschultes Personal. Nur
wenn sicher ist, dass keine verbotenen Materialien und Substanzen ent­
halten sind, dürfen die Transportgüter an Bord. Je nach Anforderung
gibt es die Scanner in verschiedenen Formaten. Zu den Größten zählt
die Produktlinie Rapiscan Eagle, die entworfen wurde, um Fracht und
Fahrzeuge zu scannen – von Luftfracht ULDs bis zu 40-Fuß-Container
für den Schienentransport. Diese Scanner sind seit über 15 Jahren im
Einsatz, zum Beispiel bei der Einreisekontrolle Lok Ma Chao in Hong­
kong. Die meisten Systeme werden fünf bis zehn Jahre genutzt, regel­
mäßige Upgrades verlängern ihre Lebensdauer. Dafür und für die konti­
nuierliche Verbesserung der Technologie betreibt Rapiscan seine eige­
ne Forschungs- und Entwicklungsabteilung. ■
Sicherheitsspezialist
Rapiscan
Rapiscan Systems, Inc., ist einer der
weltweit führenden Hersteller von
­Sicherheitstechnologie. Nicht nur an
internationalen Flughäfen, sondern
auch bei Großveranstaltungen wie den
Olympischen Spielen in London oder
dem Fußball Confederations Cup in
Brasilien kamen Sicherheitssysteme
von Rapiscan zum Einsatz.
Der Hauptsitz des Unternehmens be­
findet sich in Torrance, Kalifornien.
Weitere Standorte betreibt Rapiscan ­
in Finnland, Großbritannien, Indien,
­Malaysia, den USA und Singapur. Welt­
weit beschäftigt das 1993 gegründete
Unternehmen Rapiscan über 1.000
­Mitarbeiter. Rapiscan ist ein Tochter­
unternehmen der OSI Systems, Inc.
www.rapiscan.com
www.logwin-logistics.com
11
schwerpunktthema – sicherheit
Re taillogistik
An
jedem Ort
sicher
Eine Lkw-Plane ist mit dem Messer schnell aufgeschlitzt. Innerhalb weniger Minuten ist die Ladung
für Diebe zugänglich. Logwin fährt in der Retaillogistik daher ausschließlich mit stabilen, abschließ­baren
Wechselkoffern oder Kofferaufbauten. Auch wenn
die Ware nicht auf der Straße unterwegs ist, ­ist sie
bestens geschützt – dafür sorgen die hohen Sicher­
heitsstandards in den Warehouses.
Schon als Anfang der 1970er Jahre die Wechselkoffer Einzug auf
Deutsch­lands Straßen hielten, war Logwin mit festen Kofferaufbauten
unterwegs. Fahrzeuge mit Plane waren für die Filiallogistik nie eine
­Alternative. „Lkw sind ein sehr beliebtes Ziel für Diebe – ob auf dem
Rastplatz oder unterwegs auf der Autobahn“, erklärt Walter Dahm,
Niederlassungsleiter Logwin Solutions Network GmbH. „Ein abge­
schlossener Koffer mit Vorhängeschloss schreckt deutlich mehr ab ­
als eine Plane.“
Bei besonders wertvollen Gütern lässt sich der Koffer zusätzlich
verplomben, zum Beispiel mit einem Metall- oder Kunststoffstift. Um
an den Inhalt zu kommen, müsste der Dieb die Plombe zerstören – für
den Metallstift beispielsweise bräuchte er einen Bolzenschneider.
Weitere Sicherheitsmaßnahmen wie elektronische Wegfahrsperre
und Diebstahlwarnanlagen sind längst Standard. Der neueste Trend ist
die GPS-Ortung – durch sie kann ein Transportunternehmen genau
nachvollziehen, wo sich welches Fahrzeug befindet. „Wir gehen davon
aus, dass sich spätestens nächstes Jahr alle Lkw orten lassen, die für
Logwin im Einsatz sind“, sagt Walter Dahm.
12
Logwin Magazin 01|1 3
Anlieferung vor der Dämmerung
In der Filiallogistik ist die Sicherheit vor allem zum Zeitpunkt der Anlie­
ferung ein wichtiges Thema – denn viele Filialen erhalten ihre Waren
nachts, bevor die Mitarbeiter anwesend sind. Einige große Logwin-Kun­
den haben ihrem Logistikdienstleister zu diesem Zweck den Schlüssel
oder Zugangscode zu den Geschäfts­räumen anvertraut. „Das Zeitfens­
ter, in dem wir anliefern, ist exakt vorgegeben“, erklärt Walter Dahm.
„Benutzt jemand den Schlüssel früher oder später, wird ein stiller Alarm
ausgelöst.“ Nur im festgelegten Zeitfenster geht die Anlieferung rei­
bungslos über die Bühne. Die Logwin-internen Sicherheitsrichtlinien
sind ebenfalls streng. Zum Beispiel darf der Fahrer nur so viel Ware aus
dem Fahrzeug ausladen, wie er auf einmal bewegen kann. Entfernt er
sich vom Fahrzeug, so schließt er es ab.
Umzäunt, überwacht, verschlossen
Überall, wo Logwin Waren von Kunden verwahrt, gelten spezielle Sicher­
heitsregeln – auch an den Standorten. Gesetzlich vorgegebene Schutz­
maßnahmen wie Brandmeldeanlagen sind ohnehin selbstverständlich.
Safety first
Für die Ware der Logwin-Kunden gelten hohe
Sicherheitsstandards – und selbstverständ­
lich ebenso für alle, die diese Waren transpor­
tieren oder in anderer Form bearbeiten. Si­
cherheitskleidung ist für die Mitarbeiter da­
her vorgeschrieben (siehe auch Seite 6/7). Außerdem verfügen alle Standorte
über Notausgänge, Erste-Hilfe-Beauftragte, Erste-Hilfe-Koffer und Feuerlöscher.
Erst kürzlich ließ Logwin neue Poster zum Thema Unfallvermeidung drucken. Das
ausdrucksstarke Claim: „Stayin‘ alive“. Die Botschaft: „Bitte achten Sie immer auf
sich und Ihre Kollegen.“
rubriktitel
Um die Ware während des
kompletten Transports zu
schützen, herrschen bei
Logwin hohe Sicherheitsstandards.
Wenn es brennt, sind
sie zur Stelle – in ihrem
Berufsalltag arbeiten
die Feuerwehrleute
bei Logwin als
Warehouseleiter,
gewerbliche Mitarbeiter
oder Angestellte.
Walter Horvath, Kommandant
Be triebsfeuerwehr T r aiskirchen
Was ist s.a.f.e.?
s.a.f.e. steht für die Schutz- und
­Ak­tionsgemeinschaft zur Erhöhung
der Sicherheit in der Spedition und
ist eine verbandsgetragene Gemeinschaft von Speditionen und Logistik-­
dienstleistern zur Wahrung gleichgerichteter Interessen sowie ein
Serviceverbund zur Optimierung
der Logistiksicherheit.
„Zusätzlich sind nahezu alle unse­
re Warehouses umzäunt und teil­
weise sogar kameraüberwacht“,
sagt Walter Dahm. Nur zugangs­
berechtigte Mitarbeiter besitzen
einen Schlüssel oder Chip. „Wert­
volle Güter lagern wir in gesonder­
ten, zusätzlich abschließbaren Be­
reichen.“
An den Standorten überprüft
ein Sicherheitsverantwortlicher,
ob alle Maßnahmen eingehalten
werden. Darüber hinaus führt ein
externer Sicherheitsdienst in un­
regelmäßigen Abständen unange­
kündigte Kontrollen durch. Einige
deutsche Standorte verfügen so­
gar über das s.a.f.e.- oder
s.a.f.e.plus Zertifikat – dabei ge­
währleistet ein jährliches Audit,
dass die Sicherheitsmaßnahmen
funktionsfähig bleiben. Auch viele
Kunden besuchen die Standorte,
um sich selbst ein Bild von dem
­Sicherheitsniveau zu machen. ■
Was tun, wenn’s brennt?
Löschen, retten, helfen: Am Logwin-Standort in Traiskirchen, Österreich,
sorgen 30 Feuerwehrmänner für einen effektiven Brandschutz.
Das Logwin Magazin sprach mit Walter Horvath, Kommandant der
Betriebsfeuerwehr Traiskirchen.
Logwin Magazin: Herr Horvath, seit wann
sind Sie Feuerwehrmann?
Walter Horvath: Seit 36 Jahren. Ich war schon
bei der Betriebsfeuerwehr des Standortes,
­bevor Logwin ihn übernommen hat.
LM: Wie wird man Feuerwehrmann?
WH: Bei uns in Traiskirchen erfolgt die Ausbil­
dung nach den Richtlinien des niederösterrei­
chischen Landesfeuerwehrverbandes. Die
Grundausbildung umfasst mindestens 72 Aus­
bildungseinheiten. Wichtige Inhalte sind zum
Beispiel Organisation und Verhaltensregeln,
Unfallverhütung, Fahrzeug- und Gerätekunde
wie auch die Brand- und Löschlehre. Da die
­Betriebsfeuerwehr in erster Linie für den Per­
sonenschutz zuständig ist, sind Ersthelfer- und
Atemschutzausbildung unabdingbar.
LM: Was passiert, wenn es brennt?
WH: Der Alarm der Brandmeldeanlage ist auf
dem ganzen Gelände zu hören. Alle Mitarbeiter
müssen sich dann sofort auf dem Sammelplatz
einfinden – außer die Kameraden der Betriebs­
feuerwehr, die zur Brandmeldezentrale laufen
und den Ort der Alarmmeldung feststellen. ­
In Betriebszeiten müssen immer mindestens
sieben Feuerwehrleute im Betrieb anwesend
sein. Oft handelt es sich zum Glück um Fehl­
alarme. Nach Beendigung des Einsatzes geben
wir Entwarnung – erst dann dürfen die Mitar­
beiter den Sammelplatz wieder verlassen.
LM: Kann man den Ernstfall proben?
WH: Zum Großteil ja. Jeder Feuerwehrmann
nimmt pro Jahr mindestens an sechs Übungen
teil. Wir simulieren dann einen echten Brand –
nur, dass wir das Gebäude nicht fluten. Wichtig
ist die Übung der Abläufe: Wer ist dafür zustän­
dig, das Löschwasser zu bringen, wer geht mit
Atemschutz in das Gebäude? Im Ernstfall muss
die Aufgabenverteilung schnell gehen.
LM: Als Kommandant sind Sie für die Koordi­
nierung eines Einsatzes zuständig. Welche
­Eigenschaften muss man dafür mitbringen?
WH: Zunächst muss man natürlich die Ausbil­
dung und entsprechendes Fachwissen mit­
bringen. Wichtig sind sowohl Feingefühl im
Umgang mit den Kameraden als auch Ruhe
und Besonnenheit – bei einem Brand darf man
die Nerven nicht verlieren und muss den Über­
blick über die Lage behalten.
LM: Was ist der Unterschied zwischen einer
Betriebsfeuerwehr und der Feuerwehr einer
Gemeinde?
WH: Die Arbeitsabläufe sind dieselben. Der
große Vorteil einer Betriebsfeuerwehr ist, dass
sie viel schneller vor Ort ist. Jeder Großbrand
entsteht aus einem kleinen Brand. Da zählt
jede Sekunde.
LM: Vielen Dank für das Gespräch!
www.logwin-logistics.com
13
schwerpunktthema — sicherheit
Der Nutzer profitiert von
individuellen Abfragen
und einer optimierten
Darstellung auf dem
Screen.
Welt weit e s To ol für Supply Chain Managemen t
Die neue
KLARHEIT
Gezielter suchen, übersichtlicher darstellen, Funk­tionen vernetzen: Das und mehr bietet das neue
Supply Chain Management Tool Lots (Logwin Order
Tracking-System).
Stärker als sein Vorgänger verknüpft Lots Funktionen wie Order­verfolgung, Event-Tool und
­Datenmanagement. Der Nutzer profitiert außerdem von individuellen Abfragemöglichkeiten,
optimierter Darstellung auf dem Screen und schnellerer Datenabfrage – egal, auf welchem
Kontinent jemand eine Information ins operative System eingibt, steht diese den Kunden welt­
weit zur Verfügung. Möglich macht das die moderne Softwarearchitektur.
Durchsichtige Supply Chain
Eines der wichtigsten Features innerhalb der Order- und Sendungsverfolgung ist die automati­
sierte Status-Logik (Event-Tool). Sie vergleicht permanent die geplanten Abläufe mit den tat­
sächlich stattfindenden Ereignissen; wenn es Abweichungen gibt, warnt eine gelbe oder rote
Ampel. „Bei dem neuen System war unser Hauptziel, sämtliche relevanten Informationen einer
Order bis hin zu ihrem Empfänger schnell verfügbar zu machen, ohne dass der Nutzer zwischen
mehreren Systemen hin- und herwechseln muss“, erläutert Benjamin Haas, Teamleader IT und
Workflows bei Logwin.
Die Sendungsverfolgung ist aber nur ein Teil von Lots. Darüber hinaus ist ein umfangreiches
Purchase Order Management verfügbar: Über Schnittstellenanbindungen kann Logwin Bestell­
daten von Kunden direkt übernehmen und den aktuellen Bearbeitungsstatus ins Kundensys­
tem zurückmelden. Lieferanten der Kunden haben die Möglichkeit, über die Follow-up-Funktion
die gewünschten Liefertermine und -Mengen zu bestätigen oder über Abweichungen zu infor­
mieren. Um die Qualität bei der Auftragsabwicklung zu dokumentieren, lassen sich für jeden
Auftrag individuelle Messpunkte definieren – bis hinunter auf Artikelebene. Kunden erhalten
damit von der Bestellung bis zur erfolgten Lieferung lückenlose Einsicht in die Performance, ­
sei es die Logistikleistung oder die Leistung der Lieferanten.
Der Datenschutz ist dabei jederzeit gewährleistet: Nur registrierte Benutzer mit einem per­
sönlichen Passwort können auf sämtliche relevanten Daten zugreifen. Die Daten selbst werden
verschlüsselt übertragen. ■
Lauter Vorteile
• Ein System für alle: Sämtliche Teilnehmer der
Supply Chain können in Lots Informationen
hinterlegen und abrufen.
• Art und Anzahl der gezeigten Suchergebnisse
sind variabel. Die Ergebnisse lassen sich als
Excel-Datei zur Weiterbearbeitung downloa­
den.
• Der Nutzer kann zu den einzelnen Status
Kommentare hinterlegen.
• Das Document Management-System ist
­direkt angebunden – hier hinterlegte Sen­
dungsdokumente stehen automatisch auch
im Tracking-System zur Verfügung.
• Mit der ‚Dynamischen Suche‘ kann der Nutzer
seine individuellen Sucheinstellungen spei­
chern.
• Bisher lässt sich das Tracking-System auf
Englisch, Deutsch und Chinesisch bedienen.
Portugiesisch und Spanisch kommen in Kürze
hinzu.
www.facebook.com/Logwin.Logistics
„Über 2.000 Likes auf Facebook!
Wir sagen Danke für die Unterstützung!“
14
Logwin Magazin 01|1 3
newsflash
SAVE THE DATE: 23.–25.10.2013 BVL-Kongress 2013, Berlin, Deutschland
neue L änder seiten online , neues IT-To ol / Tr acking System… ak tuelle infos im:
newsflash
neue l änder seiten online
„Wir sprechen
Ihre Sprache!“
Logwin spricht zahllose Landes- und F
­ achsprachen.
Schließlich sind wir in den Ländern unserer Kunden
genauso zu ­Hause wie in ihren Branchen.
Logwin in Polen
www.logwin-logistics.pl
Neu ! www.logwin-logistics.rs
Logwin in Serbien
Logwin in Rumänien
www.logwin-logistics.ro
Logwin in Spanien
www.logwin-logistics.es
Neu ! www.logwin-logistics.cn
Logwin in China
Logwin in der Schweiz
www.logwin-logistics.ch
Logwin in Österreich
www.logwin-logistics.at
Neu ! www.logwin-logistics.hr
Logwin in Bulgarien
www.logwin-logistics.bg
Neu ! www.logwin-logistics.mk
Logwin in Mazedonien
Logwin in Singapur
www.logwin-logistics.sg
Logwin in Kroatien
Logwin in Südafrika
www.logwin-logistics.co.za
Hilfe für Flutopfer
Im Frühsommer nahm das Hochwasser von Elbe und
Donau vielen Menschen Hab und Gut. In Deutschland
brach der Deich im niederbayerischen Deggendorf, die
Region war durch das Hochwasser besonders stark betroffen. ­Logwin unterstützte eine Hilfsaktion für die Opfer:
­­­­­Das ­Unternehmen übernahm kostenfrei den Transport
von dringend benötigten Haushalts- und Elektrogeräten.
Anwohner und Unternehmen aus Bayern hatten die Geräte
gespendet. ■
www.logwin-logistics.com
15
L and der Berge , L and am Strome
Küss die Hand, schönes Land!
In Österreich spricht man deutsch, und die Nähe zum nordwestlichen
Nachbarn macht sich allenthalben bemerkbar. Eine Verwechslungsgefahr
besteht dennoch nicht – Berge, Seen und die Geschichte als Vielvölkerstaat
machen Österreich zu einem ganz besonderen, faszinierenden Land.
16
Logwin Magazin 01|1 3
länderreport
1804 umfasste das damalige Kaisertum Österreich mehrere Länder, außer­
dem standen viele Gebiete der angrenzenden Staaten unter österreichi­
scher Herrschaft. Man sprach im Kaisertum Italienisch, Kroatisch, Polnisch,
Rumänisch, Serbisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch, Ukrainisch
und Ungarisch – und Deutsch, die heutige nationale Amtssprache. Im Ver­
gleich zu der in Deutschland gesprochenen Sprache klingt das österreichi­
sche Deutsch allerdings viel weicher.
Vielfalt im Vielvölkerstaat
Vom heutigen Standpunkt aus lassen sich viele österreichische Wissen­
schaftler und Künstler aus der damaligen Zeit keinem Land eindeutig zu­
ordnen. Der Dichter Rainer Maria Rilke beispielsweise wurde in Prag ge­
boren, als es noch zum Königreich Österreich-Ungarn gehörte; Sigmund
Freud, Begründer der Psychoanalyse, kam im mährischen Freiberg zur ­
Welt – die Stadt liegt im heutigen Tschechien.
Die verschiedenen Kulturen beeinflussten sich gegenseitig. Das macht
sich noch heute in vielen Lebensbereichen bemerkbar. Beim Tanz geben
tschechische Polka und Wiener Walzer traditionell den Rhythmus vor. Kuli­
narisch mischten sich Impulse aus Ungarn, Böhmen und Norditalien mit
der regionalen Küche, so entstand zum Beispiel das Gulasch. Zu internatio­
naler Beliebtheit brachten es auch Süßspeisen wie Sacher-Torte, Apfelstru­
del und Kaiserschmarrn oder Naschereien wie Mozartkugeln und Manner­
schnitten.
Made in Austria
Nicht nur Produkte der österreichischen Küche oder Qualitätsweine gehö­
ren zu den Exportschlagern. International gefragte Klassiker sind auch Glä­
ser von Riedel, Dirndlkleider und Lodenjacken. Zu den Bestsellern von heu­
te zählen Kristalle von Swarovski oder Strümpfe und Textilien von Wolford.
Am exportstärksten sind Fahrzeuge und Maschinen, zum Beispiel Feuer­
wehrfahrzeuge von Rosenbauer. Eine weltweit hohe Nachfrage haben Pis­
tolen von Glock: 70 Prozent der amerikanischen Polizisten verwenden
­heute eine Glock – darunter das FBI und die CIA. Auch die norwegische ­
und schwedische Armee, die Nato sowie Polizeieinheiten in Deutschland
nutzen sie.
Von Berg und Tal in alle Welt
Die stärksten Handelsbeziehungen unterhält Österreich zu Deutschland,
gefolgt von Italien und der Schweiz. Basis für den internationalen Verkehr
ist die gut ausgebaute Infrastruktur und die Lage Österreichs in der Mitte
Europas. Der größte Flughafen in Wien ist eine wichtige Drehscheibe für
Osteuropa und den Nahen Osten. Das Streckenangebot umfasst mehr als
240 Destinationen. Insgesamt sichert der Flughafen Wien über 70.000 Ar­
beitsplätze, er ist damit der größte Arbeitgeber Ostösterreichs. Und ein
wichtiger Steuerzahler: Der laufende Betrieb des Flughafens trägt pro Jahr
knapp eine Milliarde Euro zum Steueraufkommen bei. Weitere wichtige
Flughäfen befinden sich in Salzburg, Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Linz.
Beim Güterverkehr auf dem Landweg liegt die Straße vorn: Im Jahr 2012
wurden 333,4 Millionen Tonnen auf der Straße transportiert, 100,5 Millionen
Tonnen auf der Schiene. Beide Verkehrsträger stehen in Österreich vor der
gleichen Herausforderung – da rund 60 Prozent des Staatsgebietes gebir­
gig sind, haben Brücken und Tunnel eine große Bedeutung.
Die Donau ist nicht nur der größte Fluss, sondern auch die wichtigste
Binnenwasserstraße für den Güterverkehr. Dank des Rhein-Main-DonauKanals lassen sich viele Waren zwischen Nordsee und Schwarzem Meer
befördern. Güterhäfen Österreichs sind Linz, Enns, Krems und Wien.
www.logwin-logistics.com
17
länderreport
10,7 Millionen Tonnen wurden im vergangenen
Jahr auf Österreichs Wasserstraßen bewegt.
Weltklasse in Sport und Kultur
Das gebirgige Österreich ist eine Skination und
gehört bei Wintersportarten wie Skifahren,
Langlauf, Skispringen und Snowboarden zur
Weltspitze. Bereits drei Mal fanden die olympi­
schen Winterspiele in Innsbruck statt: 1964,
1976 und 2012. Entsprechend beliebt ist das
Land bei Wintersportlern – der Tourismus ist
neben Handel und Banken eine tragende Säule
des Dienstleistungssektors. Außer den Bergen,
die im Sommer zum Wandern und Klettern
einladen, sind die Seen attraktiv, vor allem die
Seen im Salzkammergut. Sie ziehen Wasser­
sportler und Eisläufer gleichermaßen an. Da
wundert es nicht, dass die erste europäische
Eiskunstlauf-Europameisterschaft 1892 in Wien
ausgetragen wurde. Auch im Motorsport über­
zeugt Österreich: Bei der Formel 1 machten die
Ex-Rennfahrer Niki Lauda, Jochen Rindt und
Gerhard Berger positive Schlagzeilen. Heute
steht dafür der Rennstall Red Bull Racing.
Kulturfreunde kommen in Österreich eben­
falls auf ihre Kosten: Sie besuchen ein Konzert
der Wiener Sängerknaben oder der Wiener
Philharmoniker. Weitere Highlights sind die
Bregenzer und die Salzburger Festspiele. Eine
weltberühmte Wiener Institution ist die Spani­
sche Hofreitschule mit den Lipizzanern, der
­ältesten Kulturpferderasse Europas. Die hier
gelebte klassische Reitkunst in der Tradition
der Renaissance zieht viele Zuschauer an.
­Zukunftsweisend ist das Ars Electronica Cen­
ter in Linz: Jedes Jahr im September findet hier
ein internationales Festival für Medienkunst
mit Symposien, Ausstellungen, Performances,
Interventionen und Konzerten statt. ■
1
2
3
4
5
6
7
Kaffeehauskultur
Die Wiener Kaffeehauskultur gehört seit 2011
zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts
­frequentierten viele Schriftsteller die Kaffee­
häuser; sie blieben den ganzen Tag, um sich
auszutauschen und zu arbeiten. Damals wie
heute reicht man außer zahlreichen Kaffee­
spezialitäten Mehlspeisen, kleine Gerichte,
­Kuchen und Torten.
de u tschla n d
T SCHECHIEN
S L O WA K E I
UN G A R N
SLOWENIEN
I TA L I E N
SCHWEIZ
2
Linz
1
3
Sankt
Pölten
Wien
Salzburg
Eisenstadt
Bregenz
Graz
Innsbruck
4
7
Klagenfurt
6
5
Österreich
Offizieller Name:
Republik Österreich
Hauptstadt:Wien
(1,75 Mio. Einwohner/Ballungsraum ­
2,4 Mio. Einwohner)
Einwohner: 8,5 Mio.
Fläche: 83.879 km²
Logwin in Österreich
Anzahl Mitarbeiter:340
Hallstatt: Österreich in China
Double in Fernost: Das Dorf Hallstatt, UNESCO-Weltkulturerbe, wurde im süd­
chinesischen Boluo nahe der Millionenstadt Huizhou nachgebaut – für umge­
rechnet 650 Millionen Euro. Gehobenes Wohnen im neuen Luxusviertel ver­
spricht die Baufirma. In Österreich stand man der Kopie anfangs skeptisch ge­
genüber. Heute freut sich das Original über die Besucherzahlen, die seitdem
noch gestiegen sind. Hallstatt II wurde 2012 fertiggestellt.
18
Logwin Magazin 01|1 3
Standorte:
Bergheim, Enns, Graz, Lauterach, Linz,
Ludesch, Traiskirchen, Wien
Leistungen:Warehousing, Value Added Services,
Retail-/Filiallogistik, Textillogistik, After
Sales/Overnight-Service, eFulfillment,
Onsite-Logistics, Outsourcing, Luft- und
Seefracht, Zollabwicklung
Lagerfläche:
100.000 m²
Standardutensilien wie
Sperrholzplatten oder
Trockenmittel werden
vorrätig in der Halle
gelagert.
Seemä ssige Verpackung aus T r aiskirchen
Geschützt vor
Wind und Wellen
Lagerflächen wurden besichtigt, Holzverarbeitungsmaschinen begutachtet und die Qualifikation der
Mitarbeiter abgefragt – nun ist es geschafft: Logwin ist am Standort Traiskirchen, Österreich, für see­mäßige
Verpackungen zertifiziert.
„Wir übernehmen sämtliche Leistungen für den Seefrachttransport,
vom Einkauf der Packmittel bis zum Stauen der Container“, erklärt Ing.
Franz Bräuer, Niederlassungsleiter in Traiskirchen. „Das Zertifikat ist
eine schöne Bestätigung für uns.“ Ein Beispiel für besonders anspruchs­
volle Verpackungslösungen ist die Zusammenarbeit mit Alstom, einem
weltweit führenden Unternehmen im Energiebereich. Logwin verpackt
für seinen langjährigen Kunden sensible elektronische Anlagen, die an­
schließend per Seefracht zum Beispiel über Hamburg und Mumbai ins
Königreich Bhutan an der indischen Grenze gehen.
Erst einhausen, dann stauen
Standardutensilien wie Sperrholzplatten oder Trockenmittel hält Logwin
stets vorrätig. Anders verhält es sich bei der Umverpackung der zu
transportierenden Komponenten: Logwin ermittelt für alle Einzelteile
zunächst die genauen Maße. Anschließend ordert der Logistikdienst­
leister die Verpackungsmaterialien bei seinen Lieferanten in Österreich.
Bei elektronischen Gütern muss das Material nicht nur vor Nässe,
Schmutz und Extremtemperaturen schützen – für den sicheren Trans­
port sind zudem elektrostatische Spezialfolien erforderlich sowie Füll­
stoffe, die Erschütterungen dämmen. Die verpackten Einzelteile stapeln
die Logwin Mitarbeiter auf Paletten. Der letzte Schritt vor dem Stauen
im Container ist das so genannte Einhausen: Die Palette erhält eine Ver­
kleidung aus zertifiziertem, schädlingsfreien Holz, die sie vollständig
umgibt.
„An der Zusammenarbeit mit Logwin schätzen wir die Rundum-­­
Be­treuung“, sagt Johannes Trobollowitsch, technischer Einkäufer ­
bei der Alstom Austria GmbH. „Vom Abmessen der einzelnen Teile
bis zur ­Containerverladung liegt alles in einer Hand.“ Neben der
Lademittel­beschaffung und dem Spezialverpackungsbau berät Log­
win in Trais­kirchen seine Kunden auch bei der Wahl von Verpackung
und Versicherung, verwiegt die Fracht und erstellt Packlisten, organi­
siert Zwischenlagerungen und übernimmt die Transport- sowie Export­­­
zollabwicklung. ■
www.logwin-logistics.com
19
newsflash
Casa Batlló, Barcelona
SAVE THE DATE: 23.10.2013 Tag der Lehre, Österreich
ak t uelle STAND ort news im:
newsflash
Kroatien
Spanien
Spanien
Neues
Warehouse
Logwin in Spanien baute seinen Kundenstamm
am Standort Barcelona aus, die vorhandenen
Lagerkapazitäten reichten nicht mehr. Deshalb
nahm das Unternehmen Anfang des Jahres ein
doppelt so großes Lagergebäude in Betrieb.
Jetzt stehen bei Barcelona rund 5.000 Quad­
ratmeter Fläche für Warehousing und Kommis­
sionierung zur Verfügung. Platz, der dringend
gebraucht wird, denn das Warehouse Barcelo­
na hat sich zum Haupteingangshub für Logwin
in Spanien entwickelt. Vor allem Kunden aus
den Bereichen Fashion und Lifestyle sowie aus
der Medien-Branche nutzen die Transport- und
Logistikleistungen von Logwin in Spanien. ■
Indien
Netzerweiterung
Netzerweiterung in Indien: In der ostindischen
Stadt Kolkata hat Logwin ein neues Büro eröff­
net. Von hier aus koordiniert und organisiert
Logwin die internationalen Luft- und Seefracht­
transporte für seine Kunden aus den unter­
schiedlichsten Branchen. Im südindischen
Chennai ist Logwin in ein größeres Gebäude
umgezogen und betreibt dort nun auch ein
Transitlager. Der neue Standort liegt in der
Nähe des internationalen Flughafens und ver­
fügt über eine gute Autobahnanbindung zum
Hafen von Chennai, dem zweitgrößten Hafen
Indiens. ■
Korea
Indien
Kroatien
Sieben
Standorte
Australien
Schon seit 20 Jahren ist Logwin in Kroatien
präsent: 1993 gründete das Unternehmen sei­
ne eigene Landesgesellschaft in dem osteuro­
päischen Land. Aus der ersten Niederlassung
in Zagreb sind heute sieben Standorte gewor­
den, die Zahl der Mitarbeiter hat sich von sechs
auf 110 erhöht. Mit einem jährlichen Umsatz­
wachstum von rund 20 Prozent konnte sich
Logwin Kroatien unter den erfolgreichsten
­Logistikunternehmen des Landes platzieren:
Bei einem nationalen Ranking landete das
­Unternehmen vergangenes Jahr im Bereich
Transport und Warehousing auf Platz zwei.
Auch aktuell ist Logwin in dem neuen EU-Land
auf Wachstumskurs – der Logistiker wird hier
sein Niederlassungsnetz weiter ausbauen.
Neue Standorte sind im Osten des Landes
nahe der Grenze zu Serbien und Bosnien-Her­
zegowina geplant. ■
Aus tr alien
Komplette
Supply Chain
In Sydney betreibt Logwin ein neues MultiuserWarehouse. Mehrere Kundenprojekte, die bis­
her auf verschiedene Standorte verteilt waren,
wickelt Logwin jetzt gebündelt in der moder­
nen Anlage ab. Auf drei Stockwerken und einer
Gesamtfläche von 4.000 Quadratmetern befin­
den sich Hochregalläger, Kommissionier-Stati­
onen und ein spezieller Bereich für Fashionund Lifestyle-Produkte. Neben Kunden aus der
Fashion-Branche nutzen Unternehmen aus
den Bereichen Elektronik, Maschinenbau,
­Konsumgüter und Projektlogistik das neue
Warehouse. Sie profitieren von kompletten
Supply Chain-Lösungen: Logwin bietet hier
sämtliche Luft- und Seefracht-Leistungen
­sowie Logistikservices. ■
Kore a
Zehn Jahre Seoul
Anfang 2013 feierte Logwin in Korea zehnjähriges Jubiläum. Mit einem
Mitarbeiter startete das Büro in Seoul bereits Ende 2001, die offizielle
Unternehmensgründung erfolgte dann im Januar 2003. Mitarbeiter der
ersten Stunde sind Younghee Jeon (42) und Shawn Lee (43). Beide sind
seit nunmehr zehn Jahren erfolgreich für Logwin in Korea tätig. ■
20
kundenprojekte
Neue s L agerfachs ys tem
Auf den Leib geschneidert
eFulfillmen t
Point of Sale
im Netz
Mehr Raum auf gleicher Fläche – dieses Kunststück
gelang Logwin am Standort Hermsdorf in der Nähe
von Leipzig. Hier betreibt das Unternehmen für den
Automobilhersteller BMW ein Dealer Metro Distri­
bution Center (DMDC). Um die erforderlichen Lagerkapazitäten bereitzustellen, investierte Logwin in
ein neues Lagerfachsystem.
Schlüsselanhänger, Modell-Lkw oder Jacke:
In seinem Online-Shop verkauft der Nutzfahrzeughersteller MAN die unterschiedlichsten
Merchandising-Produkte. Anfang des Jahres
hat Logwin den Webshop neu aufgesetzt.
Der Relaunch verbesserte die Anzeige und Navigation im Shop.
„Uns war wichtig, dass sich Kunden, Mitarbeiter und Vertriebs­
partner schnell zurechtfinden – und das auch auf kleinen Dis­
plays wie beim Handy oder Tablet“, sagt Karin Fischer, Marketing
Communication, SMC bei MAN. Entscheidend ist allerdings nicht
nur das, was der Nutzer sieht, sondern vor allem die IT-Struktur
dahinter. Vor einiger Zeit führte Logwin eine moderne, leistungs­
starke Shopsoftware ein, auf die der Logistiker nun auch MAN
umgestellt hat. So ist das virtuelle Geschäft optimal an andere
Systeme angebunden: die Logistik zum Beispiel an das Ware­
house Management System, die Rechnungsstellung an SAP.
­Neben dem Webshop ­übernimmt Logwin auch die Logistik der
Merchandising-Artikel und steuert das Call Center für Bestellun­
gen und Rückfragen. ■
https://man.logwin-logistics.com
Die Platzersparnis bei der Lagerung ergibt sich aus der individuelleren
Passform der Fächer: Im traditionellen Warehouse gab es 30 verschie­
dene Fachtypen, jetzt sind es 50 – vom kleinsten Fach mit gut zehn mal
zehn Zentimetern bis zum größten mit zwei Metern Tiefe. Ob kleine
Schraube oder große Stoßfänger, jeder Artikel nimmt nur so viel Raum
ein, wie er tatsächlich benötigt. Im Vergleich zur bisherigen Lagerform
lassen sich dadurch bis zu 50 Prozent mehr Teile lagern. „Die neue
­Lösung ist natürlich deshalb attraktiv, weil weniger Lagerfläche auch
weniger Kosten verursacht“, erläutert Birgit Maxwitat, Projektleiterin
bei Logwin. „Außerdem können wir den zusätzlichen Platz für die Artikel
anderer Kunden nutzen.“
16.000 Lagerplätze
Die optimierte Auslastung gelang in enger Zusammenarbeit mit SSI
Schäfer, einem führenden Anbieter für Lager- und Logistiksysteme.
­Logwin ließ sich verschiedene Lagerfachtypen zeigen, verglich die
Raum­ausnutzung und entschied sich dann für das aktuell genutzte
­System. „Ohne die Anpassung des Lagerfachsystems hätten wir unse­
ren Kunden BMW nicht überzeugen können – zumal wir anfangs nur ­­
75 Prozent der gewünschten Fläche plus Ausbaureserve anbieten konn­
ten“, sagt Birgit Maxwitat. Durch das neue Lagerfachsystem und eine
Erweiterung der Flächen im Januar 2013 stehen nun 16.000 Lagerplätze
für Original-BMW-Teile zur Verfügung.
Das DMDC bei Leipzig gilt heute als das innovativste mit der höchs­
ten Lagerdichte. ■
www.bmw.com
Bestellungen werden zeitgerecht gepickt, gepackt und an die Kunden
verschickt.
www.logwin-logistics.com
21
kundenprojekte
projekte
Luxus yach ten
Auf in
neue
Gewässer
Bei der Verladung
einer Yacht ist höchste
Vorsicht geboten,
denn schon durch
­kleine Kratzer sinkt
ihr Wert dramatisch.
Strahlend blauer Himmel, klares Wasser, Luxusyacht neben Luxusyacht: Wo könnte die weltgrößte Bootsmesse besser hinpassen als nach Miami? Für einen chinesischen Aussteller verschiffte Logwin im Februar
zwei Yachten in die Metropole an der Ostküste der USA. Weitere Yachtentransporte in die USA folgten
­kurze Zeit später.
Yachten gehören zu den VIPs unter den Transportgütern – schon kleins­
te Kratzer im Lack lassen den Wert dramatisch sinken. Zudem ist eine
beschädigte Yacht kaum noch als Ausstellungsstück für eine Bootsmes­
se geeignet. Beim Transport sind daher besondere Schutzmaßnahmen
erforderlich. Ein chinesischer Hersteller vertraute Logwin zwei seiner
Luxusmodelle an – für eine Reise von Xiamen in Südostchina nach Miami.
Beide Yachten wogen über 40 Tonnen und waren etwa 20 Meter lang,
sechs Meter breit und sieben Meter hoch. Zum Umladen und Befestigen
verwendete Logwin ein spezielles Nylonseil. Damit es am Lack keine
Spuren hinterlässt, polsterten die Mitarbeiter die Stellen zwischen Yacht
und Seil mit Schaumstoff. So waren die wertvollen Schwergewichte auf
der Seereise optimal geschützt. „Wichtig war außerdem, beim Anheben
der Yacht die Balance zu halten, damit sie nicht abstürzt“, sagt Rebecca
Chen, Branch Manager Xiamen bei Logwin.
Von Schiff zu Schiff
In Xiamen gingen die Yachten an Bord eines Containerschiffs. Das Auf­
laden erfolgte von Wasser zu Wasser: Zunächst wurden beide Yachten
auf einen Frachtkahn verladen und neben dem Containerschiff platziert.
Der Carrier hob die Yachten dann mit seinem Kran auf das Schiff, wo sie
an den Containern festgezurrt wurden.
22
Logwin Magazin 01|1 3
Aus taus chpro gr amm
Azubis
ausgelagert
Rebecca Chen, Branch Manager
Xiamen bei Logwin
„Es war eine große Herausforderung,
einen Carrier zu finden, der beide
Yachten gleichzeitig mitnimmt“, sagt
Rebecca Chen. „Durch das hohe
Fracht­aufkommen kurz vor Chinese
New Year hatten die meisten nur Ka­
pazitäten für eine Yacht frei.“ Dank
langjähriger, guter Beziehungen zu
­einem Carrier konnte Logwin den­
noch beide Luxusgüter auf demsel­
ben Schiff unterbringen. Sie erreich­
ten Miami pünktlich und sicher einige
Tage vor Beginn der Messe.
Lieferung nach Norfolk
Nur wenige Monate später organisier­
te Logwin in Xiamen die nächsten
zwei Transporte für einen anderen
Kunden. Beide Yachten waren über 14
Meter lang und wogen jeweils 15 Ton­
nen. Sie reisten auf einem Container­
schiff nach New York und nach Nor­
folk an der Ostküste der USA.
Auf einem Containerschiff finden
die Yachten entweder Platz an Deck
oder im Bauch des Schiffes, auf den
Containern. Die Yachten aus Xiamen
nahmen jeweils den Raum von drei
bis fünf 40-Fuß-Containern ein. „Der
Transport einer Yacht ist immer Pro­
jektlogistik – jede einzelne Yacht
­erfordert eine individuelle Lösung“,
sagt Rebecca Chen.
In der zweiten Jahreshälfte rech­
net Logwin mit weiteren Aufträgen.
„Wir freuen uns auf die Zusammenar­
beit mit unseren bisherigen Partnern
und erweitern außerdem unseren
Kundenstamm in diesem Segment“,
sagt Rebecca Chen. „So können
künftig auch andere Yachtbauer von
unserer Expertise profitieren und
beim weltweiten Verkauf ihrer Yach­
ten auf einen erfahrenen Spediteur
bauen.“■
Andrea di Lillo, 18 Jahre, begann seine
Ausbildung bei Logwin im September
2012. Im Februar 2013 arbeitete er für
zwei Wochen bei Hugo Boss in Met­
zingen. „Besonders beeindruckend
war die automatische Fördertechnik
in der großen Halle“, sagt er. Der Aus­
tausch hat ihm viel Spaß gemacht.
„Es war eine tolle Abwechslung – und
das Betriebsklima war super!“ In den
zwei Wochen durchlief Andrea di Lillo
verschiedene Abteilungen wie Waren­
eingang, Abhängelager, Sorter/Value
Added Services, Warenausgang und
­Packerei.
In der Logistik arbeiten Hugo Boss und
Logwin schon seit über 30 Jahren zusammen. Seit einigen Jahren kooperieren
Bekleidungshersteller und Logistikdienstleister auch im Bereich Ausbildung: In Baden-Württemberg, Deutschland, tauschen
Auszubildende beider Unternehmen für
zwei bis drei Wochen ihren Arbeitsplatz.
Andere Läger, andere Sitten: Nur weil es in jedem FashionWarehouse Regale, Gabelstapler und T-Shirts gibt, bedeu­
tet das noch lange nicht, dass der Arbeitsalltag gleich ab­
läuft. Das stellen auch die Fachkräfte für Lagerlogistik wäh­
rend ihrer Ausbildung bei Logwin und Hugo Boss fest.
Seit sieben Jahren besuchen Auszubildende des Hugo
Boss-Hauptstandortes Metzingen für drei Wochen das
­Logwin-Warehouse in Renningen. Beide Städte liegen in
der Nähe von Stuttgart und sind rund 50 Kilometer vonein­
ander entfernt. „Wir wollten die Ausbildung noch breiter
­fächern und unseren Lagermitarbeitern die Chance geben,
in ein weiteres Unternehmen reinzuschnuppern“, sagt Ute
Hohloch, die bei Hugo Boss für die Lagerfachkräfte zustän­
dig ist.
Seit zwei Jahren schickt auch Logwin seine Azubis ins
Lager von Hugo Boss. Die Auszubildenden lernen bei dem
Austausch neue Aufgaben und neue Gesichter kennen.
„Unsere Fachkräfte für Lagerlogistik erweitern so ihren
­Horizont“, sagt Andrea Bartol, Ausbildungsleiterin bei Log­
win. „Sie bekommen Einblicke in die internen Abläufe bei
Hugo Boss und können diese Erkenntnisse später bei ihrer
täglichen Arbeit für diesen Kunden nutzen.“
Intensiver Kontakt
Michele Arcione, 23 Jahre, besuchte
den Logwin-Standort in Renningen im
dritten Lehrjahr. Seine Ausbildung bei
Hugo Boss startete im Sommer 2010,
sein Azubi-Austausch im Oktober 2012.
„Es war interessant zu sehen, wie die­
selben Aufgaben ganz anders ange­
packt werden“, sagt er. „Die Mitarbeiter
waren sehr nett – ich wurde dort herz­
lich aufgenommen und gut integriert.“
Besonders gut gefiel ihm der Tag in der
Disposition für den Nahverkehr.
Bei Hugo Boss findet der Austausch im dritten Lehrjahr
statt, bei Logwin im ersten. Jährlich wechseln etwa zwei
Auszubildende pro Unternehmen wochenweise ihren Ar­
beitsplatz. Bisher haben alle mit dem Austausch wertvolle
Erfahrungen gemacht.
Der Austausch zeigt, wie intensiv der Kontakt zwischen
den beiden Unternehmen ist: Logwin ist ein wichtiger Dienst­
leister für Hugo Boss, Hugo Boss ist für Logwin in der Region
einer der größten Kunden. Durch das Ausbildungsprogramm
profitieren auch die Nachwuchs-Fachkräfte von der lang­
jährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit. ■
www.hugoboss.com
www.logwin-logistics.com
23
interview
Individuelle Re taillo gis tik
Alle an
einem Tisch
Sie verkaufen Produkte, die man weder sehen noch anfassen kann.
Wenn Oliver Mazat und Dirk Ewers mit ihren Kunden zusammensitzen, müssen sie persönlich
überzeugen – durch eine Präsentation ihrer Leistungen, vor allem aber durch ihre Erfahrung und
ihre Beratung. Ihr Fachgebiet ist die Retaillogistik, Logistik für den Handel. Hier ist vieles im
Wandel, nicht zuletzt durch den Einkauf im Internet.
Logwin Magazin: Wie kaufen Sie ein – online
oder im Geschäft?
Oliver Mazat: Unterschiedlich. Also wenn es
um Bekleidung geht: definitiv nur im Geschäft.
Ich bin nicht der Typ, der sich eine Jeans im In­
ternet kauft, weil mir persönlich das Zurück­
schicken zu aufwändig ist. Dazu habe ich keine
Lust.
Logwin Magazin: Und was kaufen Sie online?
OM: Eigentlich nur Technik, bei der ich wirklich
weiß, was ich haben will, was ich schon mal ir­
gendwo gesehen habe.
Dirk Ewers: Das ist bei mir ganz ähnlich. Ich
vergleiche gerne im Internet und bestelle dann
auch nur, wenn ich es im Laden nicht genau so
günstig bekomme. Die Damen schauen mehr
nach Mode, Schuhen und Accessoires. Bei mir
ist es eher der bewährte Sportschuh oder auch
eine Druckerpatrone.
24
Logwin Magazin 01|1 3
LM: Wie schätzen Sie die Zukunft der Läden
ein – werden die Leute bald nur noch online
kaufen? Showroom statt Verkaufsraum?
DE: Endkunden legen Wert auf den Event-Cha­
rakter. Wenn sie shoppen gehen, möchten sie
nicht nur etwas kaufen und wieder nach Hause
fahren. Sondern es muss rundum passen, viel­
leicht noch essen und ins Kino gehen. Beispiele
sind die großen Einkaufszentren mit Kino und
Gastronomie oder eben die beliebten Innen­
stadtlagen.
LM: Die Belieferung von Läden in Innenstadt­
lagen ist eine Kernkompetenz des Retailnet­
zes. Worauf legen Ihre Kunden wert?
OM: Wir haben viele Zustellungen mit Fixter­
minen, die wir entsprechend vereinbaren. ­
Das kriegen Sie mit einem normalen Stückgut­
system oder selbst im Paketversand kaum
hin. Hier sind wir sehr aktiv. Manche Filialen
­machen erst um neun auf, andere wollen ihre
Ware morgens zwischen fünf und sechs haben
– es gibt die unterschiedlichsten Vorgaben.
DE: Hinzu kommt, dass in teuren 1-A-Lagen
und in Einkaufszentren mit Lagerflächen spar­
sam umgegangen wird. Der Handel nutzt jeden
Quadratmeter aus, um die Ware zu präsentie­
ren. Das ist einer unserer wesentlichen Vortei­
le: Wir liefern auf Wunsch vor Ladenöffnung
oder auch in der Nacht, so dass die Ware
schon in die Regale geräumt ist, wenn der ers­
te Kunde den Laden betritt.
OM: Je größer unser Kunde, desto ausgepräg­
ter ist der Wunsch nach Zusatzleistungen, wie
zum Beispiel die Entsorgung von Verpackun­
gen. Wenn ein Kunde eigene Filialen hat, ist
das Interesse größer, denn da ist es sein eige­
ner Personalaufwand, den er entsprechend
mit einrechnen muss.
LM: Wie sieht die aktuelle Retail-Strategie von
Logwin aus?
DE: Genau so – wir stellen uns individuell auf
die unterschiedlichen Bedürfnisse des Kunden
ein. Viele aber längst nicht alle Kunden wollen
jeden Tag beliefert werden. Wichtig ist dagegen
nahezu allen Kunden, dass sie sich darauf ver­
lassen können, dass Ware zu einem bestimm­
ten Zeitpunkt angeliefert wird. Und es gibt
noch mehr Konsolidierungspotenzial: Heute
bekommt der Kunde oftmals die Ware
über verschiedene Paket­
dienstleister oder Spediti­
onen und die Hänge­
ware über uns. Doch
immer mehr Retai­
ler denken in so
genannten Sets.
Zu der Hose gibt
es eine passen­
de Jacke, Bluse,
entsprechende
Accessoires. Kun­
denwunsch ist, die
Ware konsolidiert zu
bekommen, also 50
Teile hängend plus fünf
Kartons oder eine Palette. Das
ist die Strategie, die wir verfolgen. Das
können wir. Das bieten weder Paketdienstleis­
ter noch Stückgut­spediteure.
Wir liefern auf
Wunsch vor Laden­
öffnung oder auch in
der Nacht.
LM: Wie sieht das aus, wenn ein Kunde viele
verschiedene Produkte im Sortiment hat, zum
Beispiel in der Kosmetikbranche?
DE: Für diese Kunden betreiben wir so genann­
te Cross-Docking-Center. Das Spektrum reicht
vom Lippenstift über hochwertige Parfums bis
hin zum großen Teddybären. Gerade bei solchen
Kunden steigt die Nachfrage nach Mehrweg­
transportsystemen. Das sind meistens wieder­
verwendbare Boxen aus Kunststoff. Zusammen
mit einem rollbaren Untergestell können sie in
der Filiale bewegt werden. Wir sortieren die
Ware so vor, dass jede Mehrwegbox nur noch
vor das entsprechende Regal gestellt und die
Ware eingeräumt wird. Und es gibt noch einen
weiteren positiven Nebeneffekt – die Sicher­
heit. Jede einzelne Box ist verschließbar und
verplombbar. Auf dem Rollwagen selbst wird
sie noch mit Strapsen versehen, so ist sie bei
der Anlieferung mehrfach gesichert.
LM: Wie erfahren Sie, ob sich bei den beste­
henden Kunden Ansprüche ändern?
OM: Zum einen schnappen wir im Gespräch
auf, was für einen Kunden wichtig ist. Zum an­
deren bieten wir neue Lösungen aktiv an.
„Wir decken alle wichtigen Logistikbereiche ab. So gibt es keine Brüche
zwischen Dienstleistern," erläutern Ewers und Mazat im Gespräch.
DE: Wir haben festgestellt, dass Logistikleiter
heute zunehmend als Supply Chain Manager
agieren. Bei dieser ganzheitlichen Sicht ste­
hen nicht mehr nur die reinen Logis­
tikkosten im ­Fokus. Vielmehr
geht es darum, möglichst
viele Perspektiven ent­
lang der Wertschöp­
fungskette einzuneh­
men, um gemeinsam
die passende Lösung
zu finden. Besonders
effiziente ­Lösungen
entwickeln wir oft
dann, wenn wir bei­
spielsweise mit dem
Logistikleiter und dem
Vertriebschef gemeinsam
an einem Tisch sitzen.
OM: Dabei ist es wichtig, dass wir
unterschiedliche Ansätze aufzeigen. Denn
schon geringe Abweichungen vom Standard
können sich gravierend auf die Kosten auswir­
ken. Wenn wir beispielsweise um acht Uhr
morgens da sein sollen, benötigen wir viel­
leicht ein zusätzliches Fahrzeug. Doch schon
eine Stunde später könnten wir mit bestehen­
dem Equipment anbieten. Da sind wir auf den
Dialog angewiesen, um das Optimum für den
Kunden rauszuholen.
LM: Sie wünschen sich von Ihren Kunden also
mehr Information. Was wünschen sich die Kun­
den von Ihnen?
DE: Kürzere Laufzeiten. Da haben
wir viele Hausaufgaben zu
machen. Wir werden oft­
mals mit den Paket­
diensten verglichen.
Die liefern standard­
mäßig innerhalb
von 24 Stunden mit
einer Zuverlässig­
keit von über 90
Prozent.
Viele unserer Kunden
benötigen jedoch mehr
als nur eine Lösung für
die letzte Meile.
LM: Das ist doch ein
ganz anderes Seg­
ment.
DE: Schon, aber daran wer­
den wir gemessen. Das Paket ist
unser Hauptwettbewerber geworden,
auch für den Hängeversand. Beim Paketdienst
weiß ich, dass ich die Ware in der Regel am
nächsten Tag habe. Der logistische Aufwand für
Verpackung, Kartonagen und Entsorgung ist
dabei zweitrangig. Hier muss man ganz einfach
unterscheiden. Paketlösungen sind standardi­
siert, automatisiert und verhältnismäßig kos­
tengünstig. Sie bieten jedoch nur begrenzten
www.logwin-logistics.com
25
interview
Oliver Mazat (48) ist
seit 2000 bei Logwin in
leitenden Positionen
tätig, aktuell als
Director Retail Operations. Der gebürtige
Hamburger fährt gern
Rennrad und hat eine
Schwäche für alte Holzboote und Oldtimer.
Oliver Mazat ist ver­
heiratet und hat zwei
erwachsene Töchter.
Raum für Individualisierungen. Viele unserer Kunden benötigen jedoch
mehr als nur eine Lösung für die letzte Meile. Sie erwarten bei der Um­
setzung ihrer anspruchsvollen Multi-Channel-Konzepte von ihrem Lo­
gistikpartner, dass er flexible und individuelle Services bietet. Never
Out of Stock ist dabei natürlich ein wichtiges Stichwort. Nur was im
Laden verfügbar ist, kann schließlich auch verkauft werden.
OM: Insbesondere in der Hauptsaison sind die kurzen Laufzeiten eine
Herausforderung. In der Nebensaison müssen wir darauf achten, dass
wir das Netz mit möglichst wenig Equipment abdecken, um kostenopti­
miert zu arbeiten. Und in der Hochsaison müssen wir das Netz so
schnell anpassen, dass wir die Mengen wegbekommen, ohne
Laufzeitverluste zu produzieren.
LM: Wie stellen Sie diese Flexibilität sicher?
OM: Wir sind von den Informationen der Kunden
abhängig. Deshalb sucht unsere Mannschaft
den Kontakt, um eine möglichst gute Prognose
zu erhalten. Denn wir können nicht von heute
auf morgen wie am Taxistand Autos ordern,
wir müssen rechtzeitig wissen, wann die Sai­
son voraussichtlich starten wird.
Um die Laufzeiten zu verbessern, wollen wir
außerdem neue Standorte aufschalten. Wenn
Sie sich Stückgutnetze angucken, dann haben die
teilweise so 40, 50 Niederlassungen. Bisher haben
wir im Bereich Fashion die Bundesrepublik mit einer
relativ geringen Anzahl von 17 Standorten beliefert.
LM: Sind Laufzeiten denn ein Argument, das immer alles schlägt, die­
ses „ich möchte die Jacke aber noch heute oder spätestens morgen“?
OM: Natürlich ist das ein Thema für den stationären Handel, der ja auch
im Wettbewerb zu Online-Shops steht. Allerdings darf man dabei nicht
außer Acht lassen, dass die Verzahnung dieser Verkaufskanäle durch­
Logwin Magazin 01|1 3
LM: Welche Rolle spielen in dem Zusammenhang Umwelt, Nachhaltig­
keit, CO2-Ausstoß?
DE: Die Spediteure haben aus wirtschaftlichen Gründen immer schon
darauf geachtet, dass der Fuhrpark möglichst ausgelastet ist und somit
der CO2-Verbrauch pro transportierter Einheit sinkt. Durch die Retou­
renquoten im Online-Geschäft von bis zu 70 Prozent zeigt sich aller­
dings insgesamt eine eher negative Öko-Bilanz. Überlegen Sie mal, wie
viele Pakete pro Tag versendet werden.
LM: Wie ist zurzeit das Verhältnis von Hänge- und
Liegeware?
DE: Vor gut 15 Jahren haben wir nahezu 100 Pro­
zent hängende Ware gefahren. Jetzt liegen
wir bei einem Anteil von über 60 Prozent
­Liegeware. Diese Verteilung ergibt sich aus
einem Rückgang der Hängendware von
10 Prozent und einer Zunahme der Liegend­
ware um 50 Prozent in den letzten fünf Jah­
ren mit Tendenz zum weiter steigenden An­
teil Liegeware. Der Hintergrund ist klar: Das
Hängeteil ist beim reinen Transport teurer als
ein Paket.
Pakete verursachen die Kosten eigentlich nur
später: Wenn ich die Ware aus dem Karton nehme
und selber auf einen Bügel hänge und dann auf den Stän­
der. Wenn Sie also die reinen Paketpreise neben unsere Trans­
portpreise legen, können wir kaum gewinnen. Betrachten Sie jedoch die
Gesamtkosten und vor allem das Potenzial für Mehrerlöse, dreht sich
das Bild recht schnell. Moderne Logistikleiter bzw. Supply Chain Mana­
ger blicken deshalb auch über den Tellerrand hinaus und beschäftigen
sich nicht ausschließlich mit den Logistikkosten. Sie wollen ihre Wert­
schöpfungsketten optimieren, Mehrwert schaffen, Aufwand reduzieren.
Wer seine Ware nach dem Transport nicht aufbereiten oder keine Karto­
Pakete
verursachen die
Kosten eigentlich
nur später.
LM: Wie viele sollen es denn werden?
OM: In nächster Zeit werden es vielleicht noch ein, zwei mehr, aber
­sicherlich nicht mehr als insgesamt 20.
26
aus Impulse für den Laden vor Ort haben kann. Als Experte für eFulfill­
ment und Multi-Channel-Logistik können wir hier zum Erfolg beitragen.
Die Heimat von
Dirk Ewers (46) ist
Uedem am Niederrhein.
1994 kam er zu Logwin
und bekleidet seitdem
Führungspositionen.
Zurzeit ist er als
Director Retail Sales
zusammen mit
Oliver Mazat für das
Retail Netzwerk verantwortlich. Als Ausgleich
zum Job spielt er Tennis
oder Badminton und
hält sich mit Joggen fit.
Dirk Ewers ist verhei­
ratet und Vater eines
erwachsenen Sohnes.
nagen entsorgen muss, hat mehr Zeit für den Verkauf und spart Kosten.
Und schon kann sich zum Beispiel der Hängeversand rechnen.
OM: Grundsätzlich gilt allerdings: Je hochpreisiger das Produkt, desto
eher ist der Hersteller bereit, mehr für den Transport auszugeben.
DE: Wobei wir natürlich auch das mittlere Preissegment ansprechen.
Für einige sehr bekannte große Modefilialisten fahren wir viele Textilien
hängend, auch Kinder- oder Skibekleidung. Bis vor wenigen Jahren so­
gar Unterwäsche.
LM: Nun gibt es die Produktions-Kooperation mit DTL. Was genau
steckt hinter dieser Zusammenarbeit?
DE: Hintergrund sind der Rückgang der Textil-Einzelhandelsgeschäfte
und die immer kürzeren Saisonzyklen. Dadurch sind die Sendungsgrö­
ßen im Hängenden Textilversand in den letzten Jahren eingebrochen.
Dazu kommen die Themen Preis- und Termindruck seitens der Auftrag­
geber durch immer kleinere und eiligere Einzelsendungen.
OM: Durch die Bündelung der Volumina können wir unseren Kunden
auch in Zukunft deutschlandweit ein flächendeckendes Netz im Hän­
genden Textilversand anbieten – nicht nur in den Ballungsräumen, son­
dern auch in strukturschwächeren Gebieten.
LM: Haben Kunden eigentlich auch die Möglichkeit, sich den Weg ihrer
Produkte einmal in natura anzuschauen?
DE: Das bieten wir regelmäßig an. Denn wenn wir bei den Kunden im
Büro sitzen, haben wir ja keinen Koffer dabei, wo wir unsere Artikel prä­
sentieren. Mir persönlich ist es immer am liebsten, wenn wir den Kun­
den überzeugen können, in eine Niederlassung zu kommen. Das ist un­
ser Handwerk und wir zeigen gerne vor Ort, wie es funktioniert.
OM: Unsere Kunden nehmen das sehr gern an, insbesondere wenn es
darum geht, die komplette Logistikkette ab Eingang Seecontainer mit
allem Drum und Dran an uns zu vergeben.
LM: Weil Logwin schon aus den Produktionsländern Ware beschafft,
hier umschlägt und feinverteilt?
DE: So sind wir ja aufgestellt. Wir decken alle wichtigen Logistikberei­
che ab: Luft- und Seefracht, Warehousing und ein geschlossenes Trans­
portnetzwerk plus Mehrwertleistungen. So gibt es keine Brüche zwi­
schen Dienstleistern. Wenn unterschiedliche Dienstleister bei einem
Kunden agieren, ist der eine vom anderen abhängig. Läuft das jedoch
innerhalb derselben Organisation, vereinfacht das die Abläufe erheb­
lich. Jeder hat Zugriff auf die entsprechenden Systeme. Bei Logwin ver­
fügt auch Air + Ocean über ein Tracking-System. Wenn es Störfälle gibt,
können wir uns darauf einstellen und den Kunden über die Verzögerung
informieren – und entsprechende Prioritäten setzen. Das schafft Ver­
trauen.
LM: Vielen Dank für das Gespräch.
Das Gespräch führte
Martina Nehls.
Multi Channel Retail: Logwin
unterstützt Sie online und
stationär
LM: Die komplette Supply Chain hat ja nicht jeder im Angebot.
DE: Die gesamte „Supply Chain“ wirklich von der Produktion bis zum
„Point of Sale“ abzubilden – da haben wir aus meiner Sicht kaum Wett­
bewerber.
www.logwin-logistics.com
27
kundenprojekte
Au tomatisierungs technik
In Lichtgeschwindigkeit
Rot leuchtende Zahlen verraten der Lagermitarbeiterin, welche und wie viele Produkte sie aus den Fächern
nehmen muss. Hat sie die Sendung zusammengestellt, prüft eine Waage ihr Gewicht: Schon bei Abweichungen im Zehn-Gramm-Bereich wird nachkontrolliert. Die Automatisierungstechnik, die Logwin in Polen einsetzt, lässt wenig Raum für Fehler.
Es ist 6 Uhr, als die Lagermitarbeiterin im polnischen Piaseczno die ers­
te Sendung des Tages zusammenstellt. In den Fächern vor ihr liegen
Cremes, Shampoos und Bodylotions – Produkte des Kosmetikunterneh­
mens Oriflame. Sie geht von einem Fach zum nächsten und entnimmt
die bestellten Artikel. Lange suchen oder Listen durchgehen muss sie
dabei nicht: Leuchtanzeigen leiten sie durch die Bestellung. Zwei Mal
Zahnpasta, vier Mal Haarschaum, drei Mal Sonnencreme.
Hat sie die angezeigte Anzahl eines Artikels entnommen und in eine
Box gepackt, drückt sie auf den Knopf neben der Anzeige. Das Licht er­
lischt. Das Gleiche wiederholt sie für alle anderen Produkte aus der Be­
stellung. Die Technik, die dahintersteckt, heißt Pick-by-light. In Piaseczno
sind insgesamt vier IT-Systeme im Einsatz, die alle miteinander ver­
knüpft sind: das Kunden-Bestellsystem, das Warehouse-ManagementSystem, das Pick-by-light-System und ein Planungstool.
Reger Datenaustausch
„Die Bestellungen von Oriflame gehen in unserem Warehouse-Manage­
ment-System ein“, erklärt Lukasz Kielczewski, Operations Manager bei
Logwin in Piaseczno, den Prozess. „Das System ordnet jeder Bestellung
die am besten geeignete Verpackung zu, sortiert und gruppiert sie und
sendet sie automatisch an die Pick-by-light-Linie.“ Das System berück­
sichtigt verschiedene Kriterien wie Größe oder Gewicht der Bestellung,
Zielland oder den jeweiligen Paketdienst. Das System löst auch das
­Drucken der Rechnungen aus, die automatisch in die Kartons geworfen
werden. Ein 920 Meter langes Förderband transportiert die Boxen direkt
zu ihrer jeweiligen Kommissionierstation oder zum Prüf- bzw. Versand­
bereich. Dank dieses „Ware zum Mann“-Prinzips können mehr als 800
28
Logwin Magazin 01|1 3
Bestellungen pro Stunde bearbeitet werden und mehr als 20.000 Pro­
dukte komplett papierlos gepickt werden. Außerdem gibt das System
Auskunft über den aktuellen Lagerbestand.
Fehlerquote fast bei null
Bevor die Waren versandt werden, müssen sie auf die Waage. Das Sys­
tem kennt den Inhalt jeder Sendung und damit das genaue Gewicht.
Stimmt der Wert auf der Waage nicht mit dem Soll-Gewicht überein, so
kontrollieren die Mitarbeiter den Inhalt der Sendung – Produkt für Pro­
dukt. „Dank der modernen Technik liegt die Fehlerquote fast bei null“,
sagt Andreas Risberg, Vice President Supply Chain & Operations Euro­
pe, Middle East & Africa bei Oriflame. „Damit sind wir als Kunde mehr
als zufrieden.“ Stimmt
das Gewicht, so verpa­
cken die Mitarbeiter
Automatisierungstechnik –
die Paletten mit den
wann sie sich lohnt
Sendungen und bela­
den die Lkw. Von Piase­
Seit fünf Jahren setzt Logwin in Polen das
czno aus werden die
Pick-by-light-Verfahren ein. Mit Erfolg: Die
Waren in neun Länder
Fehlerquote ist auf 0,05 Prozent gesunken.
Europas gebracht. ­
Ideale Voraussetzungen für die Automatisierungstechnik sind große Mengen, kleine
Per Pick-by-light oder
Produkte und eine Vielzahl verschiedener
Scanner sind alle Pro­
Artikel. Große Produkte müssen oft ohnehin
zessschritte papierlos
einzeln gepickt werden, bei kleinen Mengen
dokumentiert – so ist
rechnen sich die Kosten für die Technik
eine schnelle Chargen­
nicht.
rückverfolgung
Dank der Pick-to-light-Lösung kann
ein Mitarbeiter etwa 95 Bestellungen
pro Stunde picken.
j­ ederzeit gewährleistet. Nachdem die letzten
Sendungen das Lager verlassen haben, berei­
ten die Mitarbeiter die Arbeit für den nächsten
Tag vor. Die Analysten werten am Abend aus,
welche Produkte am nächsten Tag benötigt
werden – nach diesem Bedarf füllen sie die
­Fächer in der Pick-by-light-Linie auf und pas­
sen das Sortiment gemäß der Auftragslage an:
Nicht benötigte Oriflame-Produkte werden aus
der Pick-by-light-Linie entfernt, neue hinzuge­
fügt.
Beliebte Kaffeekapseln
Im Tulipan Park Warschau, etwa fünf Kilometer
außerhalb der polnischen Hauptstadt, setzt
Logwin für seinen Kunden Nespresso ebenfalls
die Automatisierungstechnik ein. Die Kaffee­
kapseln in 16 unterschiedlichen Varietäten sind
in ganz Europa bekannt und beliebt. Zwischen
400 und 1.000 Bestellungen pickt, packt und
versendet Logwin pro Tag. Einige Sendungen
gehen an Endkunden, andere an Geschäfts­
kunden oder direkt in die Nespresso Boutique.
„Unsere Produkte stehen für eine hohe Quali­
tät“, sagt Paweł Orych, Supply Chain Manager
bei Nespresso. „Genau diese Qualität erwar­
ten wir auch bei der Bearbeitung der Bestellun­
gen.“
Auf 350 Quadratmetern Fläche arbeiten die
Lagermitarbeiter parallel an zwei Kommissio­
nierstationen. Im Pick-by-light-Bereich für die
Schnelldreher stehen 36 so genannte Pick
Faces zur Verfügung – hier ist Platz für 36 ver­
schiedene Produkttypen. Diese Vielzahl ergibt
sich dadurch, dass Nespresso die Kaffeekap­
seln in vielen verschiedenen Verpackungsgrö­
ßen verkauft, die entweder eine Geschmacks­
richtung oder eine Kombination von mehreren
enthalten. Im Bereich für Langsamdreher sind
vor allem die größeren Packungen unterge­
bracht. Ganze Kartonbestellungen, etwa für
die Boutique-Belieferungen, entnehmen die
Mitarbeiter direkt aus dem Bulklager.
„Dank der automatisierten Lösung kann ein
Mitarbeiter etwa 95 Bestellungen pro Stunde
picken – das wäre ohne diese Technik nicht
möglich“, sagt Piotr Sprzęczka, Managing Di­
rector bei Logwin in Piaseczno. Alle Bestellun­
gen, die vor 16 Uhr eingehen, versendet Logwin
noch am selben Tag. Ein Paketdienst transpor­
tiert die Kaffeekapseln zu Privatpersonen, Ge­
schäftskunden und in die Nespresso-Boutique
in Warschau. Für besonders große Geschäfts­
kunden chartert Logwin einen eigenen Van –
er bringt die geschmackvolle Ladung auf direk­
tem Weg ins Büro oder in die Bank. ■
Oriflame
Das Kosmetikunternehmen Oriflame, das 1967
gegründet wurde, verkauft in mehr als 60 Länder.
Sein breites Portfolio an schwedischen, natur­
inspirierten, innovativen Schönheitsprodukten
wird durch über drei Millionen unabhängige Ori­
flame Berater vermarktet. Sie generieren einen
jährlichen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro.
Respekt gegenüber Mensch und Natur gehört ­
zu den Arbeitsprinzipien von Oriflame und findet
sich in der Sozial- und Umweltpolitik des Unter­
nehmens wieder. Oriflame unterstützt zahlreiche
Wohltätigkeitsaktionen weltweit und ist Mitbe­
gründer der World Childhood Foundation. Die
Luxemburger Unternehmensgruppe hat ihren
Hauptsitz in Luxemburg und der Schweiz. Ori­
flame Cosmetics ist an der ­Nasdaq OMX Nordic
Exchange gelistet.
www.oriflame.com
Nespresso
Nespresso ist eine Tochtergesellschaft des
Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé. Die
Firma hat ein spezielles Kaffeesystem entwi­
ckelt, das inzwischen weltweit bekannt ist:
Der Kaffee wird in Aluminiumkapseln portio­
niert und in speziellen Maschinen zubereitet.
Nespresso wurde 1986 gegründet und beschäf­
tigt heute über 8.300 Mitarbeiter in fast 60
Ländern.
www.nespresso.com
www.logwin-logistics.com
29
hintergrund
Zugvö gel
Global Player mit Flügeln
Angebot, Nachfrage und günstige (Re-) Produktionsbedingungen bestimmen nicht nur
die Versorgungskette des Menschen, sondern auch das Verhalten im Tierreich: Weltweit
pendeln etwa 50 Milliarden Vögel zwischen Brutgebiet und Winterquartier.
30
Logwin Magazin 01|1 3
Der Weißstorch hat zwei Wohnsitze, ebenso
die Wildgans oder die Rauchschwalbe: Etwa
drei Viertel aller weltweiten Vogelarten sind
Zugvögel. Einige von ihnen fliegen kürzere
Strecken, andere weite – zum Beispiel von
­Europa nach Südafrika oder von Nordsibirien
nach Südasien. Den Rekord hält die Küsten­
seeschwalbe: Jedes Jahr fliegt sie von der
­Arktis in die Antarktis und wieder zurück; pro
­Strecke bewältigt sie rund 15.000 Kilometer.
Die Marktlage entscheidet
Alleine aus Afrika kehren jedes Frühjahr rund
500 Millionen Vögel nach Europa und Asien zu­
rück. Was die Vögel zu diesem kräftezehren­
den Flug bewegt, ist das unterschiedliche Nah­
rungsangebot: Viele Arten, die sich beispiels­
weise von Insekten ernähren, würden in den
kalten Wintermonaten in ihren Brutgebieten
nicht genügend Nahrung finden. In den wärme­
ren Regionen ist das Angebot besser, außer­
dem sind die Tage länger und es bleibt mehr
Zeit für die Futtersuche. Allerdings ist dafür
auch die Konkurrenz mit den heimischen Vo­
gelarten größer. Deshalb bleiben die Zugvögel
trotz besserer klimatischer Bedingungen nicht
dauerhaft in ihrem Winterquartier, sondern
kehren jedes Frühjahr in ihre Brutgebiete zu­
rück. Dabei finden sie oft den Brutplatz im sel­
ben Garten wie im Vorjahr wieder.
Kompass im Kopf
Auf der langen Reise orientieren sich die Vögel
mit Hilfe ihres Magnetsinns hauptsächlich am
Magnetfeld der Erde, aber auch am Stand der
Sonne oder der Sterne. Zum Teil helfen sogar
die Lichter von Großstädten, die richtige Route
zu finden – ein Großteil des Flugs findet näm­
lich bei Nacht statt. Ob ein Vogel zieht und wo­
hin, ist genetisch bedingt. Untersuchungen ha­
ben gezeigt, dass sich bei Zugvögeln im Herbst
die typische Zugunruhe einstellt – selbst wenn
die Tiere nie Kontakt zu freilebenden Artge­
nossen hatten. Sie nehmen wahr, dass die
Tage kürzer werden, und reagieren mit einem
erhöhten Bewegungsdrang.
Bevor die Vögel den Flug antreten, versam­
meln sie sich meist in Scharen. Die weiten
Strecken legen sie dann mit Tausenden Artge­
nossen gemeinsam zurück. Die Beobachtung
per Radar- und Funkpeilung liefert wertvolle
­Informationen zum Flugverhalten – wie weit
die Vögel fliegen, wohin, wie schnell oder wie
hoch. So haben Forscher entdeckt, dass die
Schwarmbildung mehr ist als soziale Gruppen­
bildung: Gänse beispielsweise, die eine V-For­
mation bilden, sparen gemeinsam viel Energie.
Andere Vogelarten fliegen im Schwarm schnel­
ler als alleine.
Nonstop über den Pazifik
Per Radargerät wurde auch die Rekordhalterin
im Nonstopflug ausfindig gemacht: Eine weib­
liche Pfuhlschnepfe legte im Jahr 2007 eine
11.500 Kilometer lange Strecke ohne Pause zu­
rück – von Alaska über den Pazifik nach Neu­
seeland. Den Höhenflugrekord hält der Sper­
bergeier. Er ist zum Teil in Höhen von mehr als
11.000 Metern unterwegs – dort, wo Urlaubs­
reisende in den Passagiermaschinen aus dem
Fenster schauen.
Übrigens pendeln nicht nur Vögel, die flie­
gen können: Die meisten Pinguinarten haben
ebenfalls ein Sommer- und ein Winterquartier.
Sie schwimmen von einem Ort zum anderen
und legen so zum Teil tausende Kilometer im
Jahr zurück. ■
www.logwin-logistics.com
31
kundenprojekte
K affee um die welt
per Schiff
Für ihren Kaffee nehmen sich Genießer am liebsten viel Zeit. Doch im
Alltag muss es oft schnell gehen – dann ist Instantkaffee eine beliebte
Lösung. In Polen ist das Unternehmen INSTANTA einer der führenden
Hersteller von löslichem Kaffee. Logwin bringt das „braune Gold“ von
der Fabrik zum Konsumenten.
Kaffeepulver in die Tasse, heißes Wasser auf­
gießen, fertig – so schnell lässt sich kein ande­
rer Kaffee zubereiten. „Die Qualität soll darun­
ter aber nicht leiden“, sagt Grzegorz Miezwin­
ski, Head of Sales bei INSTANTA. „Deswegen
wählen wir die Rohstoffe für die Produktion
sehr sorgfältig aus.“ Die Arabicabohnen stam­
men aus Äthiopien, Brasilien oder Kolumbien;
die Robustabohnen aus Kamerun, Uganda
oder Vietnam.
Im polnischen Żory, rund 120 Kilometer
westlich von Krakau, produziert und verpackt
INSTANTA monatlich rund 800 Tonnen Instant­
kaffee. Das Unternehmen verkauft die ver­
schiedenen Sorten unter den Marken seiner
Kunden in vielen Ländern der Erde, von den
USA bis Indien.
Transporte voller Geschmack
Seit Dezember 2012 unterstützt Logwin INS­
TANTA beim Export. Jeden Monat transpor­-tiert
der Logistikdienstleister Kaffee-Sendungen
von Polen in die USA, nach Japan und Dubai.
Über den Hafen in Gdansk geht es per Schiff
ins jeweilige Zielland. „INSTANTA befindet sich
zurzeit voll auf Erfolgskurs“, sagt Bartosz Hrus­
zka, Business Development Executive bei Log­
win in Polen. „Wir rechnen damit, dass die
Mengen in Zukunft stark ansteigen werden.“
Das Unternehmen mit Sitz in Żory wurde im
Jahr 2000 gegründet und hat sein Geschäft
seitdem kontinuierlich ausgebaut. Heute be­
schäftigt INSTANTA rund 300 Mitarbeiter und
verkauft seine Produkte in 15 Länder welt­
weit. ■
www.instanta.pl
32
Logwin Magazin 01|1 3
Zehn interessante
Kaffee-Fakten
1. Brasilien hält mit 33,1 Prozent den höchs­
ten Anteil an der weltweiten Rohkaffee­
produktion. Es folgen Vietnam (15,22%),
Indonesien (6,3%), Kolumbien (5,9%) und
Äthiopien (5,0%).
2. Von den mehr als 80 Kaffeepflanzensor­
ten werden nur zwei kommerziell ge­
nutzt: Arabica und Robusta.
3. Weltweit gibt es etwa 25 Millionen Kaf­
feebauern.
4. Länder mit dem höchsten Rohkaffeekon­
sum pro Kopf: Luxemburg (24,9 kg im
Jahr 2011)*, Finnland (12,1), Norwegen
(9,5), Dänemark (8,5), Österreich (8,0)
5. Rohkaffee gilt nach Erdöl als das zweit­
wichtigste weltweite Handelsgut.
6. Pro Sekunde trinkt die Weltbevölkerung
28.935 Tassen Kaffee – das macht
912.500.000.000 Tassen im Jahr.
7. Der teuerste Kaffee der Welt heißt Kopi
Luwak. Die Kaffeebohnen werden von
der Zibetkatze gefressen und beinahe
unverdaut wieder ausgeschieden –
durch die Fermentation entsteht ein be­
sonderer Geschmack. Pro Jahr werden
nur wenige 100 Kilogramm Kopi Luwak
hergestellt.
8. Kaffee als Treibstoff: Im März 2010 fuhr
ein mit Kaffee betriebener Volkswagen
Scirocco 337 Kilometer von London nach
Manchester. Er verbrauchte 35 Espressi
pro Kilometer und erreichte eine Ge­
schwindigkeit von 96 Stundenkilometer.
Das „Car-puccino“ schaffte es mit dieser
Leistung ins Guinness Buch der Rekorde.
9. Kaffee wird hauptsächlich per Schiff
transportiert. Der größte Kaffee-Um­
schlagplatz ist der Hamburger Hafen.
10. Kaffee gilt oft als ungesund. Der franzö­
sische Dichter Voltaire allerdings soll
täglich 50 Tassen getrunken haben – er
wurde 83 Jahre alt in einer Zeit, in der
die Lebenserwartung bei unter 40 Jah­
ren lag.
*V
ermutlich durch private Ausfuhren im
Grenzbereich überhöhte Werte, die nicht
den Pro-Kopf-Konsum widerspiegeln.
Logwin transportierte für Hitec
Power Protection eine 27 Tonnen
schwere USV-Anlage von den
Niederlanden zu einer neuen NokiaFabrik nach Vietnam.
Eilige Luf t fr ach t
Immer unter Strom
Kein Licht, kein Kühlschrank, kein Internet – schon in Privathaushalten läuft bei einem Stromausfall nichts
mehr, wie es soll. Das gilt erst recht für Krankenhäuser oder Produktionsanlagen. Eine unterbrechungsfreie
Stromversorgung (USV) stellen nur spezielle Systeme sicher. Das niederländische Unternehmen Hitec Power
Protection ist der führende Hersteller von rotierenden USV-Systemen mit Dieselaggregat (Englisch: DRUPS),
die mithilfe der kinetischen Energie von Schwungrädern unterbrechungsfreien Strom liefern.
Das Besondere an einem DRUPS-System ist,
dass seine Leistung ununterbrochen verfügbar
ist: Gibt es eine Störung im Stromnetz, so stellt
das Schwungrad sofort Strom für die kriti­
schen Lasten zur Verfügung und überbrückt
die Zeit, bis der Dieselmotor anspringt.
Deshalb sind diese Systeme bei Industrie­
kunden beliebt. Ein Telekommunikationskon­
zern etwa schaffte für seine neueste Produk­
tionsfabrik in der vietnamesischen Hauptstadt
Hanoi mehrere DRUPS-Einheiten von Hitec
­Power Protection an. Die Systeme wurden aus
Almelo in den Niederlanden geliefert, wo der
Hersteller seinen Hauptsitz hat.
det. Die schwere Anlage bestand aus einem
acht Tonnen schweren Dieselmotor, des
Schwungrades und einem Generator mit einem
Gesamtgewicht von 18 Tonnen. Dazu kam ­
ein stabiles Grundgestell, auf dem nach der
Montage alle Einzelteile befestigt sind.
Zunächst ging es per Lkw von Almelo zum
Flughafen in Luxemburg und von dort weiter
nach Hanoi. „Wir freuen uns, dass der kurzfris­
tige Transport all dieser großen Teile in einer
einzigen Sendung geklappt hat“, sagt Martin
Dollekamp, Manager Warehouse and Shipping
bei Hitec Power Protection.
Freilaufkupplung und Schwungrad
Das niederländische Unternehmen Hitec Pow­
er Protection ist globaler Technologieführer für
rotierende USV-Systeme mit Dieselaggregat.
Eines der Systeme benötigte der Kunde drin­
gend – es wurde daher als Luftfracht versen­
Die Mitarbeiter entwerfen, produzieren und
­installieren schlüsselfertige Systeme und
übernehmen auch den anschließenden Kun­
den­support. Hitec Power Protection wurde
1956 gegründet und betreibt inzwischen Nie­
der­lassungen in Australien, China, Malaysia,
­Singapur, Spanien, Taiwan, im Vereinigten
­Königreich und in den USA. Das Unternehmen
beschäftigt über 250 Mitarbeiter. ■
Logwin für HITEC
Globaler Technologieführer
Prê t-à-p orter :
Das Logwin Magazin
als App fürs Tablet
Seit März 2012 übernimmt Logwin terminkritische Luftfrachttransporte für Hitec
­Power Protection. Von den Niederlanden
bringt Logwin Anlagen und Ersatzteile zu
Unternehmen in aller Welt. Im Jahr 2012
­organisierte der Logistikdienstleister den
Transport von rund 50 Tonnen Fracht, verteilt auf elf Sendungen. Für eine neue Fabrik
in Hanoi beispielsweise transportierte
­Logwin ein komplettes DRUPS-System von
den Niederlanden nach Vietnam – über 27
Tonnen per Luftfracht.
www.hitec-ups.com
www.logwin-logistics.com
33
kundenprojekte
Trans-Manchurian
Trans-Sibirian
Baikal-Amur-Mainline
Trans-Mongolian
von Omsk bis Tscheljabinsk
MOSKAU
Tscheljabinsk
RUSSL AND
Kurgan
Petropawlowsk
Omsk
Nowosibirsk
Taischet
Krasnojarsk
Chita
Irkutsk
Ulan-Ude
Gr aphit auf der T r anssibiris chen eisenbahn
Sensible
Riesen
MONGOLEI
Sabaikalsk
ULAN BATOR
Shenyang
Hebei Provinz
CHINA
Einmal quer über den größten Kontinent der Erde: Von Ostchina nach
Westrussland transportierte Logwin Graphitblöcke mit einem Gesamtgewicht von 120 Tonnen. Das schwarze Mineral war über zwei Wochen
unterwegs – große Strecken davon mit der Transsibirischen Eisenbahn.
Der Graphit stammt aus einer Mine in der nordchinesischen Hebei
­Provinz, die Peking umschließt. Ein russisches Unternehmen, das das
Mineral für die Schwerindustrie weiterverarbeitet, hatte die Blöcke bei
einem Unternehmen aus China geordert. Logwin organisierte den
Bahntransport von der chinesischen Hafenstadt Qingdao bis ins russi­
sche Tscheljabinsk nahe der europäischen Grenze. Etwa 5.000 Kilome­
ter Luftlinie liegen zwischen den beiden Städten, eine Zugfahrt dauert
15 bis 20 Tage. Am Güterbahnhof Qingdao nahm Logwin die in Holzkis­
ten verpackte Bahnfracht entgegen – insgesamt 98 Graphitblöcke un­
terschiedlicher Größe. Die zwei benötigten Güterwaggons hatte Logwin
schon lange im Voraus gebucht.
Schwer und fragil
Gabelstapler luden die Kisten in die Waggons. „Die Fahrer mussten da­
bei sehr vorsichtig sein“, sagt Henk Westerhoek, Country Director for
Central and Northern China bei Logwin. „Graphit ist ein sehr fragiles
Material – trotz ihrer Größe und ihres Gewichts waren die Blöcke sehr
zerbrechlich und hätten leicht kaputt gehen können.“ Sowohl die Bela­
dung in Qingdao als auch die Entladung in Tscheljabinsk dauerten da­
her jeweils einen halben Tag. Auch die Befestigung der Kisten im Wag­
gon nahm einige Zeit in Anspruch – schließlich durfte die Fracht beim
Transport nicht wackeln und umfallen. In Sabaikalsk an der chinesischrussischen Grenze wurden die Blöcke noch einmal umgeladen. Nach
fast drei Wochen kam der Graphit pünktlich und unversehrt am Ziel­
bahnhof an. ■
98 zerbrechliche Graphitblöcke mussten für die
5.000 km lange Reise vorsichtig in die Waggons
geladen werden.
34
Logwin Magazin 01|1 3
Changchun
PEKING
Qingdao
Harbin
Rätseln &
Gewinnen
gewinnspiel
Gewinnspiel
Bitte senden Sie Ihre Lösung zusammen mit
­Ihrem Namen und Ihrer Anschrift per Mail an:
[email protected]
Einsendeschluss ist der 31. Januar 2014. Nicht
teilnahmeberechtigt sind Mitarbeiter der
­Logwin-Gruppe sowie deren Angehörige. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner
werden schriftlich benachrichtigt und in der
nächsten Ausgabe veröffentlicht.
Hier zeigen wir Ihnen nur einen kleinen
Ausschnitt von einem Foto aus diesem
Magazin. Wissen Sie, in welcher Stadt das
Foto entstanden ist?
A)
Sydney in Australien
B)
Bangkok in Thailand
C)
Amsterdam in den Niederlanden
Das Rätsel aus der Ausgabe 02/2012 hatte
­folgenden Lösungscode: 5634. Gewonnen
­haben: Peter Strommer aus Lieboch, Deutsch­
land (1. Preis: Micro Samsonite Luggage
­Kickboard), Birgit Auer, Geretsried, Deutsch­
land (2. Preis: Sonnenbrille „Aviator“ von
Ray-Ban), Paul C Haye, Silverwater, Australien,
Marco Klein, Höchberg, Deutschland, Franz
Zweifel, Kirchdorf, Deutschland (3.–5. Preis:
Unterwasserkamera W1024 Splash von
­EasyPix).
Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!
Impressum
Logwin Magazin 01|2013
Herausgeber
Logwin AG
ZIR Potaschberg
5, an de Längten
L-6776 Grevenmacher
Telefon +352 719 690-0
E-Mail [email protected]
Verantwortlich i. s. d. P.
Mara Hancker, Director Corporate
Communication
Redaktion: STROOMER PR|Concept
GmbH
Grafik: xplicit ffm
Bildnachweis
1. Preis:
Tischkicker
im Wert von
ca. 500 Euro
3. – 10. Preis:
jeweils zwei
Logwin-Warnwesten
© soweit nicht anders genannt bei
Logwin; S. 3 © SC-Photo - Fotolia.com, ©
Mondelēz Europe Sevice GmbH; S. 4 ©
courtneyk, istock.com; S. 6/7 © PictureFactory, © rdnzl, © Nik, © BG, © playstuff
– alle Fotolia.com, © sealed air; S. 8 ©
pgiam, istock.com, © Deutscher Wetter­
dienst; © kharlamova_lv – Fotolia.com;
S. 10 © DFS, Markus Würger; S. 11 © Ra­
piscan Systems, © kasza – Shutterstock;
S. 13 © privat; S. 16 © ipq7 – Fotolia.com;
S. 18 © AP picture alliance © unpict; ©
Daniel Loretto – beide Fotolia.com; S. 20
© MasterLu – Fotolia.com, © MAN; S. 22
© Se7enimage – Fotolia.com; S. 28 ©
Nespresso; S. 30 © dpa picture alliance;
Armin Weigel; S. 32 © Instanta, © Xavier –
Fotolia.com; S. 33 © Hitec; S. 35 © play­
stuff – Fotolia.com, © kickersport.de
2. Preis:
Logwin Schreibset
im Wert von 25 Euro
www.logwin-logistics.com
35
Stayin’ alive!
Eine von vielen Initiativen bei Logwin rund um Qualität,
Sicherheit und Umwelt: Eine Posterserie für die LogwinLagerstandorte zum Thema Unfallvermeidung. Die Botschaft
unter dem Claim „Stayin´alive!“ ist: Bitte achten Sie immer
auf sich und Ihre Kolleginnen und Kollegen!
Weitere Initiativen, zum Beispiel zum Thema Ressourcenschonung sind in der Umsetzung.
Mehr Informationen erhalten Sie unter:
[email protected] SaFety 1st

Documentos relacionados