NEUES LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 1 | 2014

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NEUES LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 1 | 2014
NEUES LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK
1 | 2014
Licht und Produktion
Moderne Industriearchitektur
Licht und Qualität
Einheitlicher Standard für LEDs
Licht und Wirkung
Produktivität und Konzentration
02 | 03
EDITORIAL
3lux:letters 1 | 2014
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06
07
Titelseite: Der Automobilhersteller
Volkswagen Slovakia hat an seinem
Standort Bratislava eine neue
Karosseriehalle gebaut. Leuchten
von TRILUX gewährleisten hier das
optimale Licht bei der Fertigung
des VW Touareg und Audi Q7.
Foto: Boris Golz
Liebe Leserinnen und Leser,
die Planung und Errichtung von Industriegebäuden ist stark von unterschiedlichen
Funktionsabläufen, deren ständiger Weiterentwicklung und nicht zuletzt vom technischen
Fortschritt geprägt. Das Spektrum reicht dabei von Produktions- und Montagehallen über
Reinraumfabriken zur Herstellung von Medizinprodukten bis hin zu Kraftwerken. Unabhängig
von der Nutzung des Bauwerks gewinnen die Kosten der Bewirtschaftung über dessen
gesamten Lebenszyklus immer mehr an Bedeutung. Dazu leistet gute Lichtplanung mit
LEDs einen wesentlichen Beitrag. Welche Entwicklungen und Tendenzen es generell in der
modernen Industriearchitektur gibt und welchen Einfluss sie auf die Beleuchtung haben,
schildert der Architekturjournalist Dirk Meyhöfer in seinem Leitartikel „Rundling, Rampe und
Recycling: Gewerbebau 3 x richtig belichtet“ (Seite 10).
Über ihre eigene Arbeit und die Beleuchtung alter und neuer Industriearchitektur berichten der Innenarchitekt und Lichtgestalter und Designer Felice Dittli (dittlidesign), der
Lichtkünstler und Kulturmanager Rolf Zavelberg (Aktivraum – Agentur für angewandte
Lichtkunst) sowie die Architekten Jürgen Reichardt und Björn Maas (RMA | Reichardt Maas
Assoziierte) in unserem Interview (Seite 18). Die Bushalle der Gatra AG im schweizerischen
Effretikon (Seite 22), das Volkswagenwerk im amerikanischen Chattanooga (Seite 28) sowie
das neue Umschlaglager der Dachser GmbH & Co. KG in Berlin-Schönefeld (Seite 32) zeigen
die zunehmende Bedeutung energieeffizienter und ressourcenschonender Lichtlösungen
in Industriegebäuden. Speziell auf die Anwendung von LEDs im Industriebereich und der
damit verbundenen Wartungsnotwendigkeit konzentriert sich unsere Planerfrage (Seite 36),
ergänzt durch die Vorstellung eines neuen Leitfadens, der einheitliche Qualitätsstandards
für LED-Leuchten definiert (Seite 38). Außerdem setzt sich der Organisationspsychologe und
diplomierte Ingenieur Daniel Stabenau mit biologisch wirksamem Licht auseinander, das auch
in Industriegebäuden den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen unterstützen kann (Seite 40).
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen der aktuellen Ausgabe der 3lux:letters!
Ihr Thomas Kretzer, Geschäftsführer TRILUX Vertrieb GmbH
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LICHT UND INDUSTRIE
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BLICKE
Sport- und Veranstaltungshalle, Hellerup/DK; Ausstellung
„Scheinwerfer“, Kunstmuseum Celle; MegaFon Pavillon, Sotschi/RU;
Nuvola Di Luce; Lucid Stead, Joshua Tree/USA; Licht.Kunst.Kinetik.,
Museum Ritter, Waldenbuch; Kiosk, London/GB; Colour Injector Lamp
04
GESCHICHTE
Von der X- zur E-Line – eine verlässliche Industrieleuchte
07
STATEMENT
Licht und Industrie, wie passt das zusammen? Von Stefan Fehse
09
LESEN
Drei Buchempfehlungen der Redaktion
10
PUNKT
Rundling, Rampe und Recycling: Gewerbebau 3 x richtig belichtet.
Von Dirk Meyhöfer
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IMPRESSION
Stillstand oder Fortschritt
18
REFLEXION
Felice Dittli (dittlidesign), Rolf Zavelberg (Aktivraum – Agentur
für angewandte Lichtkunst), Jürgen Reichardt und Björn Maas
(RMA | Reichardt Maas Assoziierte)
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ARCHITEKTUR
Bushalle in Effretikon/CH | HLP Architekten, Effretikon/CH;
Volkswagenwerk in Chattanooga/USA | SSOE Group, Toledo/USA;
Umschlaglager in Berlin | Löser + Körner, Architekten + Generalplaner GmbH, Nürnberg
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SERVICE
Planer fragen, Hersteller antworten: Bedeutung des LEDWartungsfaktors im Industriebau; Qualität von LED-Leuchten
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TRILUX
KUNST
Lichtwirkung auf den Menschen
Forever Bicycles, Ai Weiwei; Optische Täuschung, Orproject;
Kreativität (mit)teilen, Daan Roosegaarde; Fluidic, WHITEvoid
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KURIOSUM
Kleiner grüner Avatar
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QUELLE
Rotlichtviertel
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Impressum
BLICKE
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3lux:letters 1 | 2014
Die Sporthalle wird nicht nur durch
künstliches Licht erhellt. Zusätzlich
gelangt Tageslicht in die Räume
unter der Erde.
Fotos: Jens Lindhe
Sport- und Veranstaltungshalle
des Gammel Hellerup Gymnasiums
Hellerup, DK
BIG-Bjarke Ingels Group
www.big.dk
Tagsüber nutzen Schüler die Tische
und Stühle auf dem Dach zum
gemeinsamen Arbeiten oder in ihren
Pausen. Bei Dunkelheit beginnen die
Sitzgelegenheiten zu leuchten.
Die neue Sport- und Veranstaltungshalle des Gammel Hellerup
Gymnasiums in der Nähe von
Kopenhagen dient nicht allein als
Erweiterung des bisherigen Schulkomplexes aus den 1960er-Jahren.
Indem die Architekten von BIG die
Halle 5 Meter unter die Oberfläche
legten, konnte auf dem Dach ein
neuer Pausenhof gestaltet werden.
Die geschwungene Form des Holzbaus setzt sich im Inneren der Halle
in der Deckenkonstruktion fort.
Aussparungen in dem umlaufenden Dach versorgen die Sportstätte
zudem mit Tageslicht. Einen besonderen Effekt bietet das Dach jedoch
bei Dunkelheit: dann werden aus
den tagsüber genutzten Stühlen,
Tischen und Bänken beeindruckende Leuchtobjekte. Gespeist werden
die darin integrierten LEDs durch die
schuleigene Fotovoltaikanlage.
GESCHICHTE
Von der X- zur E-Line –
eine verlässliche Industrieleuchte
Durch die Integration der charakteristischen
Eigenschaften
runder
Reflektoren in ein Industrie-Lichtband, spielte Design in der Geschichte
der Industriebeleuchtung zum
ersten Mal eine entscheidende Rolle.
Bereits zu dieser Zeit verfügte die
Leuchte über einfach zu betätigende
Federverschlüsse zur Befestigung
der Geräteträger und war damit das
erste werkzeuglos zu montierende
Industrie-Lichtband. 1999 wurde die
X-Line in E-Line umbenannt, zeitgleich
wurden Tragprofil, Lichtbandkupplung
und Verdrahtung aus ökonomischen
Gesichtspunkten an die aktuellen
Bedürfnisse angepasst. Fast zehn
Jahre später, 2008, wurde die E-Line
in Hinblick auf die weiterentwickelte
T5-Technik verbessert und mit speziell optimierten Reflektoren, Rastern
und Diffusoren ausgerüstet. Nach
einer kompletten Überarbeitung in
2012 ist die E-Line seither mit LED-
Geräteträgern ausgestattet, was im
Zusammenspiel mit den integrierten
Optiken keine Reflektoren, Raster und
Wannen mehr erfordert. Außerdem
können bestehende Altanlagen nun
schnell und werkzeuglos modernisiert
werden und sind so auch energetisch
auf dem neuesten Stand der Technik.
Das Leuchtensystem ist in verschiedenen Lichtfarben, Lichtverteilungen
und Lichtstrompaketen zwischen
4 000 und 20 000 Lumen erhältlich.
Fotos: TRILUX
In industriellen Fertigungs- und
Montagehallen herrscht häufig rund
um die Uhr Schichtbetrieb. Um hohe
Räume optimal auszuleuchten, ist
eine effiziente, leicht zu wartende
und kostengünstige Beleuchtung
unumgänglich. Ein Leuchtensystem,
das diesen Anforderungen gerecht
wird, ist die im Laufe der Jahre stets
weiterentwickelte E-Line von TRILUX:
1993 kam die Leuchte unter der
Bezeichnung X-Line auf den Markt.
Herkömmliches System mit einer
T8-Leuchtstoffröhre (links).
Die modernisierte LED-Variante
nach schneller und einfacher
Umrüstung (rechts).
Rosmarie Weinlich möchte mit ihrem
Werk, bei dem die in einer Glasform
eingeschlossene fleischfressende
Pflanze nur mit Licht und Nährlösung
versorgt wird, die Entstehung von
Leben verdeutlichen.
Eines der neuesten Exponate ist
die 2013 entstandene Installation
„lichtaufwärts lightupwards“ der
Künstlerin Susanne Rottenbacher.
Scheinwerfer – Lichtkunst in
Deutschland im 21. Jahrhundert
Kunstmuseum Celle
Teil 1: bis 30. März 2014
Teil 2: 20. Juni – 5. Oktober 2014
www.kunst.celle.de
Fotos: Kunstmuseum Celle
Die Kunstform der Lichtinstallation entstand bereits vor mehr als 100 Jahren.
Ob Glühbirne, Leuchtdiode, Neonlicht, Leuchtstoffröhre, Projektor, Scheinwerfer
oder Laserlicht – jede technische Weiterentwicklung gibt Künstlern noch heute
kreative Impulse und vielfältige Möglichkeiten. Vor allem in Deutschland nahm
die Lichtkunst in den letzten Jahren einen immer wichtigeren Stellenwert
ein. Grund genug für das Kunstmuseum Celle diesem Thema eine zweiteilige
Ausstellung zu widmen. Die Schau „Scheinwerfer – Lichtkunst in Deutschland
im 21. Jahrhundert“ zeigt Werke aus der Sammlung von Robert Simon, die
seit 2000 entstanden sind. Alle Exponate stammen von Künstlern, die durch
Herkunft, Wohnsitz, Ausbildung oder Lehre in Bezug zu Deutschland stehen. Der
zweite Teil der Ausstellung ist ab Ende Juni in Celle zu sehen.
Durch die Hinterleuchtung der
gespannten Membran mit LEDs
erschienen die Abbilder in einem
natürlichen Farbton.
Wie ein gigantisches Nagelbrett zeichnete der Pavillon die
Gesichter der Besucher ab.
Während der diesjährigen Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi hatten die Besucher die Gelegenheit, ihr Abbild an einer acht Meter hohen Fassade
zu bestaunen. Dem Londoner Designer Asif Khan gelang es, die Gesichter der
Sportinteressierten am Pavillon eines russischen Mobilanbieters abzubilden:
Fünf Fotos einer Person wurden hierfür in ein 3D-Modell umgerechnet. Ein
spezielles Computerprogramm übermittelte diese Informationen wiederum an
10 000 überdimensional große Nadeln, die sich entsprechend der abzubildenden Gesichtsform unterschiedlich weit herausdrückten und eine transluzente
Membran spannten. Für etwa 20 Sekunden konnte jedes Konterfei bestaunt
werden, dessen beeindruckende Wirkung durch LEDs, die an den Spitzen der bis
zu zwei Meter langen Nadeln angebracht waren, noch verstärkt wurde.
Renderings: Asif Khan
MegaFon Pavillon
Olympische Winterspiele
Sotschi, RU
Asif Khan
www.asif-khan.com
BLICKE
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Nuvola Di Luce
Natevo von Flou Spa
www.natevo.com
Wie eine Fata Morgana in der Wüste muss dem Betrachter das Kunstwerk
Lucid Stead im kalifornischen Joshua Tree erschienen sein. Der Künstler
Phillip K. Smith III verkleidete die raue Holzfassade der 70 Jahre alten ehemaligen Bergbauhütte mit horizontal verlaufenden Spiegelbändern, ohne dabei
in die ursprüngliche Struktur des Bauwerks einzugreifen. Dabei entstand ein
surreales, fast unsichtbares Objekt, das sich je nach Stimmung der Umgebung
verändert. Bei Dämmerung wurde die abstrakte Wirkung der Holzhütte durch
computergesteuerte Farbwechsel der mit LEDs hinterleuchteten Flächen an
der Tür und vier Fensteröffnungen noch verstärkt. Je nach Betrachtungswinkel
erschienen diese Flächen zudem in einem anderen Farbton. Eine ungewohnt
farbenfrohe Stimmung in der ansonsten kargen Wüstengegend.
Fotos: Natevo
Eine Wohnung ganz ohne Leuchten
an Wand oder Decke, weil die Möbel
selbst als Leuchte dienen ... Diese
Vorstellung hatten vermutlich auch
die Designer der italienischen Marke
Natevo, als sie ihren Sessel Nuvola
entwarfen. Durch seine bequeme Sitzfläche aus elastischem
Netzgewebe strahlt das von LEDs
erzeugte Licht indirekt in den Raum
und lässt das Möbelstück wie eine
Wolke aus Licht erscheinen. In den
Lichtfarben Kaltweiß und Warmweiß
erhältlich, kann mittels einer
Fernbedienung für jeden Anlass die
passende Lichtstimmung erzeugt
werden. Der Sessel selbst sowie
andere Möbelstücke wie Tische,
Hocker oder Stühle sind in den
Farben Weiß, Schwarz und in einem
Naturton erhältlich. Verschiedene
Wanddekorationen ergänzen die
leuchtende Kollektion.
Lucid Stead
Joshua Tree, USA
Phillip K. Smith III
www.pks3.com
Foto: Steven King
Das leicht wirkende Möbelstück
ist mit kaltweiß oder warmweiß
leuchtenden LEDs erhältlich.
Foto: Lance Gerber
Die Spiegelungen ließen die alte
Berghütte tagsüber zu einem surrealen Gebilde werden, dessen einzelne Ebenen zu schweben scheinen.
In der Nacht dominieren die farbig
hinterleuchteten Tür- und Fensterflächen vor dem verspiegelten
Hintergrund.
Licht.Kunst.Kinetik.
Museum Ritter
Waldenbuch
bis 27. April 2014
www.museum-ritter.de
Die Quadratprogression von
Hellmut Bruch ist nach einer
im 13. Jahrhundert entdeckten
Zahlenreihe des Mathematikers
Leonardo Fibonacci aufgebaut.
Bei Récréation No. 6 arrangierte
François Morellet gebogene Neonröhren horizontal und vertikal auf
einem neutralen Hintergrund.
Fotos: Museum Ritter
Die aktuelle Ausstellung „Licht.Kunst.Kinetik.“ im Museum Ritter in Waldenbuch
zeigt rund 60 ausgewählte Werke der Sammlung von Marli Hoppe-Ritter,
die das reale Licht sowie dessen tatsächliche Bewegung darstellen. Gezeigt
werden eine umfangreiche Auswahl an Klassikern der Lichtkinetik aus der
Nachkriegszeit sowie neuzeitliche, mit moderner Technik ausgestattete
Exponate. Ausgelöst durch die Arbeiten verschiedener Künstlergruppen wie
ZERO, GRAV sowie T und N erlebte die Lichtkinetik in Europa ihre erste Blütezeit
in den 1960er-Jahren. Damals noch mit Leuchtstoffröhren und einfachen
Motoren ausgestattet, haben bei den heutigen Werken längst moderne LEDTechnik und Computersteuerung Einzug gehalten. Eine Entwicklung, von der
sich die Besucher noch bis zum 27. April 2014 selbst ein Bild machen können.
STATEMENT
Dipl.-Ing. Stefan Fehse
DIA179
german industry architecture
Berlin
Moderne Unternehmer wünschen
sich helle, transparente Arbeitsbereiche, die von Qualität zeugen. Gleichzeitig sollen sich die Arbeitnehmer zu
jeder Zeit wohlfühlen, egal ob in der
Produktion oder der Entwicklungsabteilung. Hier spielt nicht zuletzt das
Licht eine wesentliche Rolle, denn
durch seine klaren Funktionen kann
es geschickt integriert werden und so
gutes Design unterstützen: Zunächst
sollte das Tageslicht genutzt werden,
wozu es eine Reihe architektonischer
Mittel gibt. Außerdem ermöglicht es,
die Gebäudeautomatisierung, Kunstund Tageslicht ressourcensparend zu
steuern. Die Industrie bietet viele Produkte mit funktionalem Design und
modernen Beleuchtungslösungen.
So können für verschiedene Arbeitsbereiche Leuchtkörper und Leuchtmittel aus der gleichen Produktfamilie verwendet werden, die dennoch
individuell akzentuieren. Die richtige
Anwendung von Licht im Industriebau
muss den Arbeitsplatz so beleuchten, dass die Mitarbeiter ihre Aufgaben optimal erfüllen können. Hinzu
kommen Blickkontakte ins Freie, die
den Wohlfühlfaktor steigern, wie etwa
über die Fassaden oder das Dach
großflächiger Industriehallen. Ergänzend muss ein Beleuchtungskonzept
Arbeitsplatzbedingungen optimieren
und über allem sollte es bedienerfreundlich bleiben. In Verbindung mit
zeitgemäßer (Innen-)Architektur kann
das richtige Lichtkonzept die Motivation der Mitarbeiter steigern, die dieses
positive Gefühl auch nach außen tragen. Letztlich ist bei der Beleuchtung
auch Transparenz ein wichtiger Faktor, denn tagsüber fällt natürliches
Licht ins Gebäude und in der Dunkelheit offenbart das Kunstlicht, was im
Innern passiert.
Die Fassade des Fertigungsgebäudes des Automobilzulieferers
Eberspächer in Wilsdruff bei Dresden
ist mit Profilbauglas gestaltet.
Foto: DIA179
Licht und Industrie,
wie passt das zusammen?
BLICKE
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Fotos: Make Architects
Öffnet sich die schwarze Außenhaut
bei Dunkelheit, werden die Kioske
zu einem besonderen Blickfang.
Ähnlich elegant wie ein Papierfächer
entfalten sich die formschönen Boxen.
Kiosk
Make Architects
Ice Sculpturing Festival
Canary Wharf, London, GB
www.makearchitects.com
Die einzelnen Origami-Falten werden im Innern durch farbige LEDBeleuchtung zusätzlich betont.
Die beiden markanten Kioske von Make Architects wurden im Januar diesen
Jahres beim Ice Sculpturing Festival der Canary Wharf in London eingeweiht.
In geschlossenem Zustand wirken die schwarzen Boxen nicht zuletzt durch
ihr auffällig gefaltetes Äußeres geheimnisvoll und machen neugierig auf das,
was sich im Innern verbirgt. Öffnen sich die Kisten schließlich, wird die spezielle Origami-Falttechnik, die beim Bau der Kioske verwendet wurde, noch
verstärkt: Eine farbige, in die einzelnen Falten integrierte LED-Beleuchtung
erzeugt einen ganz besonderen Lichteffekt und weckt so die Aufmerksamkeit
der Passanten. Ein Stahlrahmen bildet das Gerüst des 2 x 3 Meter großen, transportablen Stands, der mit widerstandsfähigen pulverbeschichteten
Aluminiumplatten belegt ist und dadurch selbst Vandalismus standhält.
Das Herzstück des Prototyps mit
den Spritzen, den Schiebehebeln
und dem Mikroprozessor, der die
LEDs reguliert.
Colour Injector Lamp
Taras Sgibnev
www.behance.net/taras_sgibnev
Die Farbveränderung wird durch
das analoge Beimischen und
Entziehen von farbiger Flüssigkeit
digital umgesetzt.
Eine ausgefallene Idee hatte der russische Designer Taras Sgibnev mit seiner
Colour Injector Lamp, deren Lichtfarbe durch Injektionen reguliert wird: Am
unteren Ende der zylindrischen Leuchte hängen drei Spritzen, von denen
je eine mit roter, grüner und blauer Tinte gefüllt ist. Um nun die Lichtfarbe
zu verändern, wird die gewünschte Menge der entsprechenden farbigen
Flüssigkeit mithilfe der Spritzen über Schläuche in drei weitere Spritzen im
Innern des Gehäuses gedrückt oder wieder herausgezogen. Auf diese Weise
werden Schiebeschalter betätigt, die an einen Mikroprozessor gekoppelt sind,
der wiederum die gewünschte Farbigkeit berechnet und die integrierten LEDs
reguliert. Der Benutzer kann so interaktiv, über den jeweiligen Anteil der drei
Primärfarben, jede beliebige Farbnuance einstellen.
Fotos: Anton Demidov
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LESEN
Lightopia erzählt die Kulturgeschichte des Lichtdesigns von den Anfängen
der Industriegesellschaft bis hin zu
verschiedenen Zukunftsvisionen. Ein
dreiteiliger Sammelband liefert umfangreiches Hintergrundwissen zur
gleichnamigen Ausstellung, die bis
zum 9. März 2014 im Vitra Design
Museum in Weil zu sehen war.
Band 1 beleuchtet historische, naturwissenschaftliche und psychologische Aspekte des Lichts in Form von
Essays. Band 2 präsentiert eine
Auswahl der 100 bedeutendsten
Leuchten von 1900 bis heute, inklusive einer Einleitung zu deren Design
und Entwerfern. Band 3 rundet das
Gesamtbild des gestalterischen
Umgangs mit Licht durch Interviews
mit bedeutenden Leuchtendesignern
sowie Lichtkünstlern ab.
LIGHTOPIA
Mateo Kries, Jolanthe Kugler (Hrsg.)
Erschienen 2013 im Rahmen
einer Ausstellung im
Vitra Design Museum
3 Bände im Schuber
396 Seiten, 422 Abbildungen
Deutsch, Englisch
28,6 × 21,6 cm, broschiert
ISBN: 978-3-931936-04-4
www.shop.design-museum.de
Hamburgs alte Fabriken –
einst und jetzt
Eckhard Freiwald,
Gabriele Freiwald-Korth
Erschienen 2013
im Sutton Verlag
168 Seiten, 280 Abbildungen
24,5 x 22,5 cm, gebunden
Deutsch
€ 24,95
ISBN 978-3-95400-129-3
www.suttonverlag.de
Lighting Design & Process
Office for Visual Interaction
Erschienen 2013
im Jovis Verlag
260 Seiten, 280 Abbildungen
22 x 27 cm, Hardcover
Englisch
€ 48,00
ISBN 978-3-86859-256-6
www.jovis.de
In Hamburgs Geschichte gibt es
eine Vielzahl bedeutender Fabriken.
Heute allerdings sind die meisten
entweder gar nicht mehr vorhanden oder dienen als Gewerbehöfe,
werden als Bürobauten oder
Wohngebäude genutzt. Wesentlicher
Anreiz für dieses reich illustrierte Buch war es, die Spuren zu suchen, die die Fabriken bis heute hinterlassen haben. Eckhard Freiwald
stellt den Wandel des industriellen Lebens in der Hansestadt dar:
Anhand von mehr als 250 historischen Fotografien aus öffentlichen und privaten Archiven, ergänzt
durch aktuelle Aufnahmen, dokumentiert er die Veränderungen der
Industriegebäude. Er beschreibt die
Hintergründe ihrer Entstehung und
Entwicklung und zeigt ihre neue
Nutzung auf, etwa als Wohnanlagen
oder Kulturzentren.
Das Office for Visual Interaction (OVI)
in New York, das gemeinsam von
Jean Sundin und Enrique Peiniger
ebendort gegründet wurde, versteht
Licht als ein wesentliches Architekturelement. Die Designer des
OVI lassen sich von der Interaktion
des Lichts mit Oberflächen und
Materialien inspirieren. Seit fast zwei
Jahrzehnten entwerfen sie innovative
Beleuchtungskonzepte für bedeutende Architekturprojekte, wie für das
Verlagsgebäude der New York Times,
das Kanadische Parlament oder das
United States Air Force Memorial.
Nun erschien eine Sammlung ihrer eindrucksvollsten Projekte. Mit
mehr als 400 faszinierenden Fotos,
Zeichnungen, Skizzen und Grafiken
gewährt diese Monografie einen
tiefen Einblick in die Kunst und
Wissenschaft des Lichts.
PUNKT
3lux:letters 1 | 2014
RUNDLING, RAMPE UND RECYCLING:
GEWERBEBAU 3 X RICHTIG BELICHTET
Auch zu Zeiten digitaler Industrialisierung und des Klimawandels sind Bauten
für die Industrie oder Energieversorgung, für Logistik und Kleingewerbe ein
architektonisches, also ein gestalterisches Thema. Inwiefern Licht dabei eine
Schlüsselrolle spielt, zeigen wir an einer Produktionshalle in Weil am Rhein,
einem Autohaus in Hamburg und einer Müllverbrennungsanlage in Köln.
Von Dirk Meyhöfer
Architekturgeschichtlich ist alles klar – beim Industrie- und
Gewerbebau hat die Form der Funktion zu folgen. So haben wir
es seit der Moderne geregelt. Ikonen der Industriebaukultur
vom Kaliber einer Berliner Turbinenhalle für die AEG (Peter
Behrens) oder dem Battersea-Kult-Kraftwerk in London, das
es auf ein Cover von Pink Floyd gebracht hat, waren vorgestern.
Heute dampft und faucht nicht mehr viel und die dramaturgische
Inszenierung von Arbeit ist in Zeiten obsolet, in denen uns die
Industriearbeit ausgeht und wir mit dem Laptop ubiquitär, also
ohne festen Ort wirken.
Produktionshalle von SANAA in Weil am Rhein
Stimmt nicht ganz. Einer der wichtigsten Protagonisten für zeitgemäßen Industriebau ist der Schweizer Büromöbelhersteller
Vitra, der an seinem deutschen Standort in Weil am Rhein seit
20 Jahren eine fantastische Freiluftausstellung zum Thema
zusammengestellt hat. Von Álvaro Siza bis Zaha Hadid sind fast
alle dabei, die Avantgarde präsentieren. Hier sehen seit 1993 die
Hallen nie grob oder funktionalistisch aus, sondern sind detailverliebte Statements und doch immer sehr effizient – im Sinne
von Vitruv immer im Dreiklang von Schönheit, Festigkeit und
Gebrauchsfähigkeit. Jüngstes Beispiel ist die Produktionshalle der
japanischen Pritzkerpreisträger SANAA. Das sind Kazuyo Sejima
und Ryue Nishizawa, deren Markenzeichen Leichtigkeit und
Präzision sind, und die, wo Kollegen auf der krampfhaften Suche
nach eigener Signatur tollkühne Aufgeregtheiten bauen, immer
„einfach“ bleiben. Es gelingt ihnen, ob am Rolex Learning Center
in Lausanne oder für die Folkwang-Universität auf dem Essener
Zollvereinsgelände, eine überraschende Formel des „Weniger
ist mehr“ umzusetzen. Das heißt, komplexe Raumprogramme
und Produktionsabläufe räumlich klar und trotzdem attraktiv
zu organisieren. Auf dem Vitra-Campus schaffen sie das für
ein komplexes Produktionsgebäude. Die Kreisform war für
Fabrikationshallen bislang ungewöhnlich, hier wurde sie – leicht
variiert – aus dem Bestand und dem Grundstück heraus entwickelt. SANAA entwarfen eine prächtige geometrische Großform
SANAA Factory Building, Architecture: SANAA, Foto: Julien Lanoo ©Vitra (www.vitra.com)
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Das von Vitrashop genutzte Gebäude
im Süden des Campus ist die erste
Produktionsstätte, die das Büro
SANAA jemals verwirklicht hat.
mit einem Durchmesser von mehr als 160 Metern und 11,4 Meter
Höhe. Wer dieses Architektenpaar allerdings kennt, weiß, dass
es klassische Symmetrien und starre Formen gern auflöst oder
unterläuft. So auch hier: „My impression is that the circle, the
perfect circle is a bit too rigid“ („Mein Eindruck ist, dass der Kreis,
der perfekte Kreis, etwas zu starr ist“), sagt Ryue Nishizawa.
Vielleicht steckt auch die Haltung dahinter, spielerisch und
händisch das Diktum von CAD-Programmen herauszufordern.
In unserem Zusammenhang ist vielleicht die Aussage die wichtigste, dass die anspruchsvolle, alles umhüllende Vorhangfassade
wie ein großer Lichtkörper wirkt. 1,8 Meter breite und 11 Meter
hohe Elemente aus gewelltem Acrylglas sind außen farblos, innen
weiß und ohne sichtbaren Rapport gehängt. So entstand hier
keine Wand, sondern eben eine homogene Hülle, die bisweilen
fast surreal glänzt und sich vom Erdboden zu lösen scheint.
Streng parallel gesetzte Lichtbänder in der Decke und Fenster
in der oberen Fassadenhälfte sorgen auch innen für angenehme
Tageslichtatmosphäre in der Halle.
BMW-Niederlassung in Barsbüttel
Knapp 1 000 Kilometer weiter nördlich, in Hamburg, fragt
sich der Architekturprofessor Carsten Roth, der den
Braunschweiger Lehrstuhl für Industriebau und Entwerfen
vertritt, ob Vitra und SANAA vielleicht nur eine Ausnahme
sind? Denn in Wirklichkeit seien die CI-Vorschriften solcher
Unternehmen, denen hohe Architekturqualität wichtig ist,
sehr rigide. Carsten Roth fügt hinzu: „Welche Chance habe
ich, wenn die Vorgabe ganz klassisch heißt: Rechter Winkel
soll dominieren und das Gebäude wie eine große weiße
Scheibe wirken?“ Seine Aufgabenstellungen für eine BMWNiederlassung in Barsbüttel bei Hamburg lauteten: „Wie lässt
sich die Dynamik einer Fahrzeug-Flotte in einem Gebäude
ablesen, wie die Eleganz unserer Fahrzeuge in Architektur
übertragen, wie die Markenwerte eines Autokonzerns mit
einem Autohaus darstellen?“ Seine Lösung ist ein Bauwerk
mit einer an Fahrzeuge erinnernden Silhouette und der außen
ablesbaren Gebäudenutzung. Mit einer befahrbaren Rampe
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PUNKT
3lux:letters 1 | 2014
Viel Glas lässt das lichtdurchflutete
Gebäude der BMW-Niederlassung in
Barsbüttel optisch fast über dem
Boden schweben.
(trotz der Vorgabe des rechten Winkels!), die draußen anfängt
und sich innen bis in das zweite Obergeschoss schiebt und für
die Dynamik des Unternehmens steht. Das Gebäude enthält
außerdem eine große Werkstatt auf einer Grundfläche von
65 x 30 Metern (BGF ca. 2 000m2).
Gut gesetztes Licht inszeniert die Fahrzeuge auf der Rampe
als ephemere Exponate. Carsten Roth hat hier mit Prof. Peter
Andres, einem renommierten Hamburger Lichtplaner, zusammengearbeitet, der unter anderem durch seine Forschung
in seinem eigenen Tageslichtlabor und Lichtplanungen für
Airbus Industries bekannt geworden ist. Deren Montagehallen
in Hamburg-Finkenwerder, direkt an der Elbe, werden nicht
wie früher üblich durch Scheinwerfer angestrahlt, sondern
glühen und glimmen abends von innen und lassen die Flieger
leuchten. Ähnlich ist das Prinzip im Autohaus. Peter Andres
unterstützt die Transparenz der gläsernen Architektur damit,
dass er das Licht aus dem Gebäude herauslaufen lässt und das
Autohaus wie eine leuchtende Garage mit Inhalt füllt, was ja der
Sinn des Gebäudes ist. Die Betonung liegt auf dem Inhalt, nicht
auf der Verpackung. Diese Inszenierung von hinten wird auch
nicht durch die Parkplatzbeleuchtung gestört. „Scheinwerfer
waren gestern“, sagt Andres. Heute setzt er draußen auf den
Parkplatz große Mastleuchten als allgemeines Licht für die
Vorplatzflächen, die nicht die Fassade tot leuchten.
Müllverbrennungsanlage in Köln-Niehl
In Köln-Niehl allerdings macht die bunte Farblichtinszenierung
Sinn, weil eine funktionale und nüchterne Müllverbrennungsanlage zumindest abends zum Eyecatcher wird. Diese Anlage,
die früher eher durch Bestechungsskandale als durch ihre
Architektur bekannt geworden war, hat vor wenigen Jahren
eine umfangreiche technische und ästhetische Auffrischung
mit neuer Lichtinszenierung erfahren. Und wenn heute diese
Art einer Recyclingfabrik zusammen mit seiner benachbarten Freiluft-Arena für Rock und Pop zum Kultort geworden ist, dann eben wegen der nächtlichen szenografischen
Foto: © dd - Fotolia.com
Fotos: Klaus Frahm
Die Außenbeleuchtung der
Müllverbrennungsanlage in KölnNiehl wurde erst vor einigen Jahren
nachträglich installiert..
Intervention auf der Grenze von Realität und Virtualität. Ganz
nebenbei kann dann selbst eine Müllverbrennungsanlage zum
Plattencovermotiv werden.
Möglich sind solche Inszenierungen durch neue Beleuchtungstechnik geworden. Allen voran ist LED heute eine nachhaltige und finanzierbare Lösung. Wie der Hamburger
Lichtplaner und Architekt Carsten Zieseniß glaubt, beginnt
gerade eine neue Epoche für die Rolle des Lichts beim
Industrie- und Gewerbebau - und damit meint er weniger
Superlative bei den Lux-Stärken. Die nachhaltige Technik
der LED-Lichtgenerationen werde in Zukunft immer häufiger
dazu benutzt, die manchmal recht großen Baukörper in
der Nacht durch Licht zu „entmaterialisieren“ oder optisch
für die Orientierung der vorbeikommenden Autofahrer oder
Lieferanten zu sorgen. Denn LED lässt sich in die Fassaden
integrieren. Und so wächst die Bedeutung der Lichtplanung
an Gewerbebauten als Schnittmenge aus neuer Technik,
Nachhaltigkeit und Marketing.
Dipl.-Ing. (Arch.) Dirk Meyhöfer
geboren 1950 in Herne. Er studierte Architektur und war zehn Jahre
lang Redakteur bei Architektur & Wohnen. Seit 1987 arbeitet er
selbstständig als freier Journalist (DJV), Architekturkritiker,
Publizist und Kurator in Hamburg. Seine Themenschwerpunkte
sind Architektur, Städtebau, Design, Wohnen und Denkmalpflege.
Er ist Architekturvermittler und für Publikums- und Architekturfachzeitschriften sowie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Autor
tätig. Unter seinen Arbeiten sind auch zahlreiche Buchpublikationen.
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3lux:letters 1 | 2014
STILLSTAND
Die ehemals blühende Industrie-Metropole Detroit meldete Mitte Juli 2013 offiziell Insolvenz an. Mit fast
18,5 Milliarden Dollar Verbindlichkeiten ist die „Motor City“ damit die erste US-Großstadt, die nicht mehr zahlungsfähig ist. Bis vor Kurzem waren hier noch die drei großen Automobilhersteller Chrysler, Ford und General
Motors ansässig, die zu Zeiten des Automobilbooms in den Nachkriegsjahren hier ihre Fabriken errichteten.
Doch mit dem Einbruch der Fahrzeugindustrie wurden die meisten Produktionsstätten geschlossen oder in
andere Städte verlegt. Ganze Wirtschaftszweige wanderten ab und damit auch deren Steuergelder. Tausende
Arbeiter verloren ihren Arbeitsplatz, was sich inzwischen in einer hohen Kriminalitätsrate und Armut abzeichnet.
78 000 Gebäude stehen leer, darunter auch viele einst florierende Fabriken, die nach und nach zerfallen.
Foto: The Rouge/Dearborn Michigan/Andrew Moore
„Ruinen können schöner sein, als mancher Bau aus Glas und Stein.“
Erich Limpach, 1899–1965, deutscher Dichter, Schriftsteller und Aphoristiker
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IMPRESSION
3lux:letters 1 | 2014
FORTSCHRITT
1951 wurde ein ferngesteuerter Roboterarm entwickelt, mit dessen Hilfe das Arbeiten an radioaktivem Material
aus einem Sicherheitsabstand durchgeführt werden kann. Als Weiterentwicklung entstand 1954 nach Plänen des
Amerikaners George Devol der erste offizielle Industrieroboter, für den er in den USA ein Patent anmeldete. Fünf
Jahre später stellte er gemeinsam mit seinem Firmenpartner Joseph F. Engelberger den ersten Roboter vor,
der bereits eine einfache Form des Widerstandspunktschweißens beherrschte. Damit war der Einstieg in die
Produktionsabläufe der Automobilindustrie geebnet. Der erste Industrieroboter, der mit einem hydraulischen
Antrieb ausgestattet war, wurde ab 1967 in Japan und ab 1970 von Mercedes-Benz in Deutschland genutzt. Heute
sind die oft orangefarben lackierten Roboterarme kaum noch aus der Automobilproduktion wegzudenken.
Foto: ©iStockphoto.com/josemoraes
„Eines Tages werden Maschinen vielleicht nicht nur rechnen, sondern
auch denken. Mit Sicherheit aber werden sie niemals Phantasie haben.“
Theodor Heuss, 1884–1963, deutscher Politiker und Schriftsteller
REFLEXION
3lux:letters 1 | 2014
NACHGEFRAGT
3lux:letters stellt drei renommierten
Lichtexperten drei Fragen zum Thema
„Licht und Industrie“.
Felice Dittli
Innenarchitekt/Lichtgestalter
dittlidesign, Luzern, CH
Licht gestaltet und setzt Akzente, es unterstützt die
Architektur und kann Emotionen wecken. Wie wichtig
ist Licht für Ihre Arbeit und wie wenden Sie es an?
Felice Dittli: Wir betätigen uns seit Jahren in den Bereichen
Innenarchitektur, Produktgestaltung und Licht – hier sowohl im
Leuchten- als auch im Lichtdesign. Diese umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema Gestaltung heißt für uns „über den
Tellerrand hinaus zu blicken“. Wir sind der festen Überzeugung,
dass die große gegenseitige Abhängigkeit und Beeinflussung der
einzelnen Disziplinen eine Bereicherung darstellt. Nicht nur für
uns als Gestalter, die sich innerhalb eines Projekts immer wieder auf verschiedenen Positionen finden, sondern vor allem auch
für unsere Auftraggeber, denen wir ein „gut geschnürtes
Gesamtpaket“ bieten.
Licht ist alles. Licht ist überall. Innen-/Architektur ohne Licht
existiert nicht. Innen-/Architektur ist Licht! Selbst ein Produkt
lebt mitunter extrem stark vom Licht, denken wir zum Beispiel
an Oberfläche, Struktur, Farbe etc. Unsere Liebe zum Licht
und Leuchtendesign hat schon häufig zu einer Erweiterung des
Auftrags geführt – schöner könnte es nicht sein.
Foto: dd_werk3_brodbeck
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Les garçons de la rue in Mailand, IT
Rolf Zavelberg
Lichtkünstler
Aktivraum – Agentur für angewandte Lichtkunst, Köln
Jürgen Reichardt und Björn Maas
Architekten
RMA | Reichardt Maas Assoziierte Architekten, Essen
Rolf Zavelberg: Ich nenne meine Arbeit „Poesie des Lichts“, da
Jürgen Reichardt und Björn Maas: Menschen verbringen einen
ich mit meinem Sinn für Räume und Stimmungen auf die unter-
Großteil ihrer Lebenszeit am Arbeitsplatz. Die Budgets für
schiedlichen Orte und Bauwerke in ihrer jeweiligen Eigenart
Arbeitsplatzbeleuchtung sind in Unternehmen allerdings eng,
eingehe. Mein Ziel ist es, deren (eventuell verborgene) Schönheit
folglich entsteht ein Spagat zwischen funktioneller/technischer
zu betonen und dem Betrachter Assoziationsräume zu eröffnen,
Anforderung und dem Wunsch nach emotionaler Anmut. Unter
die ihm Raum für Muße und Inspiration lassen.
den Geboten der Nachhaltigkeit sollte eine intelligente Nutzung
Gerne nutze ich auch Sensoren und Steuerungstechnik, um eine
der kostenlosen Ressource des variantenreichen Tageslichts
Inszenierung interessant und erzählbar zu machen. Das narrati-
selbstverständlich sein. Ergänzend kommt funktionellem wie
ve Element lässt sich leicht verbreiten, sowohl vom Auftraggeber
sinnlich gestaltetem Kunstlicht eine überragende Bedeutung zu.
als auch vom Besucher in Form eines persönlichen Erlebnisses,
Gütemerkmale wie z. B. Beleuchtungsniveau, Gleichmäßigkeit
eines Stadtgesprächs oder in den Medien. Dies ist ein Aspekt, der
der Beleuchtungsstärke, Begrenzung der Blendung sowie
insbesondere beim Corporate Lighting von Bedeutung ist.
Lichtrichtung sind im 3D-BIM-Modell simulierbar, identitätsbildende und emotionale Qualitäten leider nicht. In Ergänzung
funktioneller Aspekte sollte das individuelle architektonische
„Wesen“ aus Standort, Raum und Konstruktion mit Licht identi-
Situation Kunst im Park Weitmar, Bochum
Foto: Klaus Ravenstein, Essen
Foto: Gordon Axmann, Aktivraum
tätsstiftend konturiert und verstärkt werden.
KHD in Köln
REFLEXION
3lux:letters 1 | 2014
Viele ehemalige Industrieanlagen sind heute zu
Kulturstätten erhoben und mit einem auffälligen
Lichtkonzept in Szene gesetzt worden. Was halten
Sie von diesem Umgang mit verwaisten Industriedenkmälern?
Felice Dittli: Bisher haben wir noch keine Industriebrache bearbeitet. In der Schweiz verlief die Industrialisierung anders als in
Deutschland, weshalb es nicht allzu viele alte Industrieanlagen
gibt. Bei den mir bekannten ehemaligen Industriedenkmälern
scheint mir der Landmark-Gedanke oft überstrapaziert. Meist wird
farbiges Licht zu explizit, vielleicht auch zu expressiv verwendet.
Als Lichtgestalter beschäftigen wir uns im Moment mit der
Umnutzung einer Orangerie aus dem 19./20. Jahrhundert. Gemeinsam mit Architekt und Bauherr versuchen wir, diese Aufgabe so
umsichtig wie möglich zu lösen. Sowohl die Gewichtung der
Leuchten als auch die Lichtmenge soll nicht überstrapaziert werden. Unser Ansatz bedeutet weniger Landmark, Kultur und
Vermarktung, sondern ein bedachterer Umgang mit Architektur,
Umwelt, Raum, Oberfläche. Diese Herangehensweise ließe sich
auch auf die Umnutzung alter Industrieanlagen übertragen.
Foto: dd_mani thür_zeller
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Büro-/Produktionsgebäude Conception in Kägiswil, CH
Die Ansprüche an moderne Industrie- und Gewerbearchitektur sind in der jüngeren Vergangenheit stetig
gestiegen – nicht zuletzt, was die Beleuchtung angeht.
Welches Projekt zeichnet sich Ihrer Meinung nach
durch ein besonders gelungenes Beleuchtungskonzept aus und weshalb?
Felice Dittli: Leider habe ich weder selbst ein entsprechendes
Projekt gestaltet, noch kenne ich eines, das mich überaus beeindruckt hat. Ich sehe zwar durchaus die Schwierigkeiten, die bei
einer solchen Aufgabe entstehen, aber müssen darum gleich
sämtliche Projekte dermaßen langweilig und unmotiviert aussehen? Es ist durchaus verständlich, dass alle Beleuchtungsaufgaben einerseits nach einer spezifischen und nicht selten einer
pragmatischen Lichtlösung verlangen, was schon alleine der
Sehaufgabe geschuldet ist, andererseits jedoch auch nach einer
Erweiterung dieser Ansätze. Warum fühlen sich die Benutzer an
bestimmten Orten wohl, was drücke ich mit meiner Gestaltung
aus, wie stelle ich die Unternehmung dar etc.? Hier sollte durchaus gestalterischer Spielraum vorhanden sein.
Felice Dittli,
geboren 1961 in Uri, CH. Nach seiner Lehre als Hochbauzeichner
studierte er bis 1986 Innenarchitektur, Produkt- und Baugestaltung
an der Höheren Fachschule für Gestaltung in Basel. Für seine Arbeit
erhielt er diverse Stipendien und Auszeichnungen im In- und
Ausland. Seit 2009 unterrichtet er an der Schule für Gestaltung in
Basel. Zudem ist er Mitbegründer verschiedener Studios wie Atelier
Triptychon, Werk3 und dittlidesign.
www.dittlidesign.ch
Rolf Zavelberg: Es kommt auf die Art der Umsetzung an: Mir ist
Jürgen Reichardt und Björn Maas: Gerade im Ruhrgebiet gibt es
es ein Anliegen, die Ästhetik der Industriearchitektur mit ihrer
viele Beispiele der Lichtinszenierung von aufgelassenen Indus-
jeweiligen Geschichte aufzugreifen. Ein Beispiel ist die histori-
triedenkmälern, am bekanntesten vielleicht die Farbinstallationen
sche Eisenbahnbrücke in Wipperfürth, für die wir 2012 eine
der Hochöfen von Duisburg Meiderich. Leider betrübt uns eine
Dauerinstallation entwickelt haben. Die Lichtgestaltung fügt sich
gewisse Inflationierung dieser scheinbar so einfachen Rezeptur
harmonisch in die Landschaft ein, Scheinwerfer betonen mit
auch für weniger prägnante Fälle. Wir sehen gewichtige Unter-
ihrem Licht die Stahlkonstruktion und unterstreichen deren
schiede in den gestalterischen Kategorien von Bühnenbild,
natürliche Schönheit. Damit die Inszenierung interessant, aber
Design und Architektur: Bühnenbild und Design können mit den
nicht zu bunt ist, führen Besucher (Bewegungen) und Messdaten
Sensationen kurzlebiger (Licht-)Effekte arbeiten, Architektur
(Sonnenstand, Temperatur) die Farben der Leuchten durch ein
nicht. Hier wünschen wir uns eine ruhigere, besonnene Hand, die
vorbestimmtes Farbspektrum. Diese spielerischen Elemente
dem bereits angesprochenen „Wesen“ gut entspricht. Gerade in
laden zum Erzählen ein und machen die Bewegung sichtbar.
den Ballungsräumen tötet ein Zuviel an Licht die Ruhe der Nacht,
werden natürliche Tag/Nacht-Kontraste, wie zum Beispiel das
Faszinosum Sternenhimmel, außer Kraft gesetzt, wie jede in
Foto: Volker Barthel
Foto: Jens Willebrand, Köln
Wüste oder Dschungel verbrachte Nacht eindrücklich beweist.
Historische Eisenbahnbrücke in Wipperfürth
Treppenaufgang der Backmanufaktur Peter in Essen
Rolf Zavelberg: Neue technische Möglichkeiten werden viel zu
Jürgen Reichardt und Björn Maas: Bereits in der Kon-
selten ausgereizt. Bei Schichtarbeit könnte die natürliche
zeptionsfindung wurden bei „Peter Backwaren“ Synergien einer
Tageslichtkurve nachgebildet werden. Arbeitsphysiologisch
Gesamtperformance von Baustruktur, Technik, Energieaufwand
sinnvoll wäre beispielsweise, bei einem Arbeitsende in den spä-
und Nachhaltigkeit nach DGNB Gold optimiert. Eine dynamische,
ten Abendstunden schon eine Weile vor Schichtende den
thermische und lichttechnische Gebäude- und Anlagesimulation
Blauanteil des Lichts zu reduzieren. Die Melatoninproduktion
erlaubte, umfassende Nutzungsprofile mit erstmals durchgängi-
könnte so früher beginnen und die negativen Folgen der
ger Anwendung von LED-Leuchten in einer Backhalle im
Schichtarbeit für den Hormonhaushalt abgemildert werden.
Stundentakt darzustellen. Die energetisch hocheffiziente, inno-
Zudem ist es möglich, das Licht mehr an den Arbeitsprozess zu
vative LED-Beleuchtung ist durch spezifische Ausbildung der
koppeln. Das spart Energie, erhöht Aufmerksamkeit und hilft
Prismenplatten und Kühlkörper für die mehlbelastete
Unfälle zu vermeiden. Lichtdecken und Anpassung des Lichts an
Atmosphäre von Bäckereien geeignet. Als besonderer Akzent im
das Tageslicht steigern das Wohlbefinden und die Produktivität.
Stadtbild greift ein Treppenkörper gleichsam einer Glaskanzel in
den Straßenraum aus.
Rolf Zavelberg,
Jürgen Reichardt, geboren 1956 in Idar-Oberstein, studierte
geboren 1959 in Bonn, seither zieht sich das Thema „Licht“ wie ein
Architektur in Karlsruhe und Braunschweig. Er war Assistent am
roter Faden durch sein Leben. Heute schafft er ungewöhnliche Licht-
Lehrstuhl für Industriebau an der TU Braunschweig, Planungsleiter bei
inszenierungen, die seinen eigenen Stil vermitteln, seine „Poesie aus
agiplan in Mülheim/Ruhr und ist seit 1996 Professor an der msa
Licht“. In seinem Erfahrungsschatz finden sich u. a. Industrie-
Münster. 1992 gründete er das Büro Prof. Reichardt Architekten, das
denkmäler (Industriekathedrale Alte Schmelz), Konzerthäuser
heute als RMA | Architekten firmiert. Björn Maas, geboren 1975 in
(Tonhalle Düsseldorf), Kirchen (Münster in Konstanz), Museen
Oberhausen, studierte Architektur in Münster und Groningen. Seit 2008
(Bundeskunsthalle in Bonn) und Parks.
ist er Partner bei RMA | Architekten.
www.rolfzavelberg.de
www.r-m-a-architekten.de
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ARCHITEKTUR
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BEWEGT
Für die Firmenzentrale der Gebrüder Andres Transport AG (Gatra AG) im gut
11 000 Einwohner zählenden Effretikon in der Schweiz entwarfen die ortsansässigen HLP Architekten eine neue Bushalle, die Ende 2012 in Betrieb genommen
wurde. Dabei legten die Betreiber in erster Linie Wert auf die hohe Funktionalität
und Alltagstauglichkeit des Gebäudes.
Von Nathalie Martin
In der neuen Bushalle finden
30 Fahrzeuge Platz. Sie sind im
Auftrag der Verkehrsbetriebe
Glatttal (VBG) und der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) für den
Zürcher Verkehrsverbund
unterwegs (unten und rechts).
Standort:
Effretikon, CH
Bauherr:
Gatra AG, Effretikon, CH
Architekten:
HLP Architekten AG, Effretikon,CH
Lichtplaner:
TRILUX
Leuchten:
Belviso
InperlaL
Mirona
Nextrema
Oleveon
Pareda
Fotos:
Boris Golz, Arnsberg
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ARCHITEKTUR
Für ausreichend Helligkeit in der
firmeneigenen Waschhalle sorgt die
Feuchtraumleuchten Nextrema
(oben).
Das Blau der Fassade und der
Stahlkonstruktione ntsprichtd er
Firmenfarbe der Gatra AG. Nachts
illuminieren die LED-Leuchten
Mirona den Neubau (unten).
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ARCHITEKTUR
3lux:letters 1 | 2014
Unter der Bushalle befindet sich
eine Tiefgarage für die Privatautos
der Busfahrer (unten).
Das Büro und die Sozialräume leben
von einem strengen Schwarz-WeißKontrast des Interieurs (rechts).
Schon vor mehr als 100 Jahren legte Arthur Andres im
schweizerischen Egg/Forch mit der zum Restaurant Rössli
gehörigen „Fuhrhalterei“ den Grundstein für das Traditionsunternehmen. Heute beschäftigt es mehr als 200 Mitarbeiter und hat seinen Hauptsitz im knapp 20 Kilometer
nördlich gelegenen Illnau-Effretikon. Die „Stadt auf dem Lande“
liegt zentral zwischen Zürich und Winterthur im Kanton Zürich
und ist bestens an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen.
Einen Teil des Personentransports in diesem Raum, so auch die
Anbindung an den Flughafen Kloten, übernimmt die ATE Bus
AG, Teil der Gatra AG. Ihr Neubau, mit einer Gesamtnutzfläche
von mehr als 2 800 Quadratmetern, umfasst eine große Abstellhalle für 30 Busse, ein Büro, Sozial- und Aufenthaltsräume
sowie eine Tiefgarage. Dort parken die Chauffeure ihre Privatwagen, da dem Unternehmen aufgrund der unregelmäßigen
Arbeitszeiten die Anreisemobilität ihrer Mitarbeiter sehr wichtig
ist. Zum gleichen Gebäudekomplex gehören die ebenfalls neu
gebaute Waschhalle sowie die bestehende Werkstatt zur Pflege
und Wartung der Fahrzeuge. Die hiesigen Planer konzipierten
die rund 1 400 Quadratmeter große Bushalle als Stahlskelettkonstruktion und konnten so den Wunsch des Bauherrn
nach einem Raum mit möglichst wenig Stützen erfüllen: Nur
eine Reihe mit 6 Rechteckrohren in der Hallenmitte trägt das
Schmetterlingsdach mit einer Spannweite von 36 Metern. Der
nahezu stützenfreie Grundriss trägt ebenso wie die gut
konzipierten Zu- und „Wegfahrten“ wesentlich zur Funktionalität
im Tagesgeschäft bei. Fünf Tore werden als Einfahrt genutzt, die
gegenüberliegenden fünf als Ausfahrt, dazwischen befinden
sich zwei nebeneinanderliegende, auf dem Fußboden gelb
markierte Parkgassen, die jeweils Platz für drei Busse bieten.
Als komplementärer Gegenspieler zur gelben Hinweisfarbe
dient das Blau des Firmenlogos der Gatra AG für die
Tragkonstruktion der Halle sowie für die Außenhaut. Dagegen
setzt sich der Gebäudetrakt über der Tiefgaragenzufahrt, in
dem die Sozialräume und das Büro untergebracht sind, mit
seiner Sichtbetonfassade deutlich ab.
TECHNIK
Mirona QL LED
Alle Bauteile der anthrazitfarbenen Mirona QL LED – Gehäuse, Elektronik und
Optik – wurden für spezielle Anforderungen und hohe Hallen konzipiert.
Ausgelegt für Umgebungstemperaturen von -30 bis +45 Grad Celsius eignet sich
die Hallenspiegelleuchte ebenso für den Einbau in Kühllagern als auch in
aufgeheizten Hallendecken. Für blendfreies, homogenes Licht sowie hohe
Lichtstärken sorgen 9 LED-Segmente, die in der Ausführung QL LED 24 000
jeweils mit 66 Mid-Power-LEDs bestückt sind (in der QL LED 12 000 mit 33 MidPower-LEDs). Falls die Lebensdauer von bis zu 50 000 Betriebsstunden
überschritten ist oder sie durch eine neue LED-Generation ersetzt werden
sollen, lassen sich die verbauten Module einfach und schnell austauschen. Auch
die zugehörigen Industrievorschaltgeräte sind separat auswechselbar.
Lichtstärkeverteilung
Die widerstandsfähige Mirona QL
LED im Alu-Druckguss-Gehäuse
garantiert eine optimale Lichtausbeute und hohe Lichtqualität.
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ARCHITEKTUR
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CHATTANOOGA THINKS BLUE
Nicht nur die Fahrzeuge, die hier vom Band laufen, sind sparsam im Verbrauch, auch das
Volkswagenwerk im amerikanischen Chattanooga zeigt deutlich, wie ressourcenschonend und umweltfreundlich die Automobilproduktion heute sein kann. Die verwendeten
TRILUX-Produkte haben maßgeblich dazu beigetragen, dass der 2011 in Betrieb genommene Standort mit der Platin-Zertifizierung des LEED-Gütesiegels ausgezeichnet wurde.
Von Patricia Sahm
Die Büro- und Aufenthaltsräume wurden komplett mit LED-Leuchten ausgestattet, während in den Produktionsbereichen ein Tragschienensystem von
TRILUX verwendet wurde (rechts).
Ansicht des neuen VW-Werks in
Chattanooga, USA (unten)
Standort:
Chattanooga, Tennessee, USA
Bauherr:
Volkswagen Group of America
Architekten/Lichtplaner:
SSOE Group, Toledo, Ohio, USA
Leuchten:
E-Line
Fotos:
Dan Reynolds/Volkswagen Chattanooga
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ARCHITEKTUR
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Auf einer meterlangen Produktionsstrecke wird der Passat für den
amerikanischen Markt hergestellt.
Innerhalb von nur zwei Jahren entstand auf einem knapp
6 Quadratkilometer großen Gelände in Chattanooga, USA, eine
komplette Automobilfabrik. Das in Stahlrahmenkonstruktion mit
innen liegenden Betonstützen und einer widerstandsfähigen
Metallfassade geplante VW-Werk war von Anfang an auf die hohen
Anforderungen des nachhaltigen und umweltschonenden Bauens
nach Maßstäben der US-Norm LEED (Leadership in Energy
and Environmental Design) ausgelegt. Neben den 33 000 Solarpaneelen und der ressourcenschonenden Lackieranlage, die
ohne Wasser auskommt, wurde bei der Beleuchtung auf die
Volkswagen-Initiative „Think Blue“ eingegangen und auch die
Außenbeleuchtung komplett mit ökonomischen LEDs ausgeführt.
Bei der Ausstattung der Produktionshallen und Büros wurde
ebenfalls ausschließlich auf energiesparende Leuchtmittel
gesetzt. Die Verantwortlichen von Volkswagen waren daher auch
schnell von den energieeffizienten TRILUX-Produkten überzeugt
und entschieden sich für ein Tragschienensystem, das bis dahin
in den USA völlig unbekannt war und deshalb noch nie verwendet
worden ist. Beim Einbau mussten die deutschen Ingenieure
die gewohnten europäischen Standards auf US-Normen und
Maße übertragen und die abweichende Spannung von 110 Volt
bzw. 277 Volt in einem zusätzlichen Stromkreis berücksichtigen,
was in amerikanischen Industriegebäuden durchaus üblich ist.
Bis zur Eröffnung im Mai 2011 verlegten die Installateure in
den Fabrikhallen von Chattanooga insgesamt 34 Kilometer des
E-Line-Leuchtensystems. Zudem wurden mehrere Tausend
Leuchten in Büro- und Flurflächen verbaut. TRILUX hat damit
circa 90 Prozent der Innenbeleuchtung des Volkswagenwerks
geliefert, wodurch der Stromverbrauch von etwa sechs auf vier
Watt pro Quadratmeter gesenkt werden konnte. Für dieses Werk
bedeutet das eine Einsparung von rund einem Drittel der sonst
für die Größe einer solchen Anlage angesetzten Energiekosten.
Heute fertigen über 2 500 Mitarbeiter jährlich 150 000 Fahrzeuge
des amerikanischen Passats, der als einziger seiner Klasse
mit der neuartigen spritsparenden Clean-Diesel-Technologie
angetrieben wird.
Die E-Line hält der Dauerbelastung eines
Schichtbetriebs problemlos stand.
TECHNIK
E-Line LED
Mit einer Lichtausbeute von bis zu 134 lm/W ist die E-Line LED für hohe
Industriehallen bestens geeignet. Niedrige Anschaffungskosten und ein geringer
Energieverbrauch verkürzen die Amortisationszeit der Leuchte wesentlich.
Eine Wartung ist nur selten nötig, da die Leuchte über eine Lebensdauer von
bis zu 50 000 Betriebsstunden verfügt, was einer permanenten Belastung im
Schichtbetrieb zugutekommt. Durch ihre plan geschlossene Oberfläche bleibt
sie auch in einer stark verschmutzten Umgebung leistungsfähig. Die flexible
Leuchte ermöglicht kontrastarmes Licht in einer breit strahlenden sowie einer
tief strahlenden Variante und ist in verschiedenen Optiken, Lichtfarben und einem
Lichtstrom zwischen 4 000 und 6 500 Lumen erhältlich. Zudem hält sie extremen
Temperaturunterschieden von -15 °C bis +35 °C stand.
Lichtstärkeverteilung
Eine schmale, schlichte und
gleichzeitig robuste Leuchte, die
den hohen Anforderungen in
Industriehallen gerecht wird.
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ARCHITEKTUR
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GUT GEKÜHLT
Ökologische Aspekte gewinnen in der Logistikbranche immer mehr an Bedeutung,
sowohl für den Transport der Güter als auch für die Planung und Errichtung von
Gebäuden. Deshalb setzte die Dachser GmbH & Co. KG beim Bau ihrer neuen
Umschlaghalle für Lebensmittel in Berlin-Schönefeld auf ein energieeffizientes
Beleuchtungskonzept mittels LED.
Von S. H. Kubitzki und Nathalie Martin
Das Familienunternehmen wählte für die
Beleuchtung der neuen Umschlaghalle
in Berlin-Schönefeld das Lichtbandsystem Coriflex (rechts).
Standort:
Thomas-Dachser-Allee 2, Berlin-Schönefeld
Bauherr:
Dachser GmbH & Co. KG, Kempten
Architekten:
Löser + Körner, Architekten + Generalplaner,
Nürnberg
Lichtplaner:
TRILUX
Leuchten:
Coriflex
Fotos:
Boris Golz, Arnsberg
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ARCHITEKTUR
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Dachser Food Logistics konzentriert
sich auf den Transport von plusgradig temperaturgeführten Lebensmitteln und bedient täglich weltweit
etwa 480 Millionen Konsumenten in
21 Ländern (links).
Im Schönefelder Logistikzentrum
wird in zweieinhalb Schichten
gearbeitet, lediglich für ein paar
Stunden in der Nacht ruht der
Betrieb (rechte Seite).
Die Dachser GmbH & Co. KG ist einer der führenden Logistikdienstleister weltweit, zu den Geschäftsfeldern gehören Luftund Seefracht ebenso wie der Transport von Lebensmitteln.
Auf dem Gelände ihrer Niederlassung nahe der Hauptstadt
entstand für die „Dachser Food-Logistics“, seit 1982 Teil des
Leistungsportfolios, eine neues Umschlaglager. Generell
werden in Umschlaghallen Waren angeliefert, kurz gelagert,
„intelligent gebündelt“ und wieder ausgeliefert, das bedeutet,
die Güter verschiedener Hersteller werden zu einer Fracht
für den Empfänger (beispielsweise ein Handelslager)
zusammengefasst. Deswegen ist zum einen der Standort
wichtig, zum anderen die Erschließung und die Wegeführung
innerhalb des Lagers. Der im Sommer 2013 fertiggestellte
Neubau liegt direkt am Flughafen Schönefeld (den der geplante
Flughafen Berlin Brandenburg eines Tages ersetzen soll) und
in nächster Nähe zur Stadtautobahn A113. So gelangen die
temperaturempfindlichen Lebensmittel wie Fleisch, Wurst und
Molkereiprodukte, aber auch Kaffee, Süßwaren, Konserven und
Convenience-Produkte schnell zum Kunden. Im und um das
Gebäude sind möglichst kurze Wege das Entscheidende, weshalb
sie eine begrenzte Bautiefe und möglichst viele Tore haben. Im
neuen, 7 200 Quadratmeter großen Umschlaglager können bis
zu 76 Lkw gleichzeitig be- und entladen werden. Darin integriert
sind auch Abhangbüros, deren Lage an der saphirblauen Fassade
klar abzulesen ist und den Mitarbeitern eine Sichtverbindung
auf die Lagerzonen und Fahrgassen für Gabelstapler erlaubt.
Die Gestaltung der 165 Meter langen, 51 Meter breiten und
mehr als 7 Meter hohen Halle ist rein funktional und auf einen
effizienten Ablauf konzentriert. Sie bietet zusätzlich eine gute
Ökobilanz, da das Familienunternehmen den Umschlagbereich
mit stromsparender LED-Lichttechnik ausgestattet hat. Bei
mehr als 1 000 Metern verbauter Leuchtmittel rechnet sich
die Verwendung schnell: Die Niederlassung verbraucht rund
48 Tonnen CO2 weniger im Jahr. Zudem entsteht bei den
verbauten LED-Lichtbändern kein Lichtverlust, trotz einer
Umgebungstemperatur von nur +4 Grad Celsius.
TECHNIK
Coriflex LED
Die Coriflex LED unterscheidet sich von konventionellen Lichtbandsystemen
durch ihr „plug and play“-Prinzip: Aufgrund des bereits integrierten
Zubehörs wie Tragschienen, Geräte-träger und Reflektoren ermöglicht
sie eine Montage in der Hälfte der üblichen Zeit. Zudem ist sie mit bis zu
95 lm/W und einer Lebensdauer von 50 000 Stunden im laufenden Betrieb
ausgesprochen wirtschaftlich. Die Anfangs-, Mittel- und Endmodule aus
stranggepresstem Aluminium haben eine einheitliche Länge von 1,13 Metern
und können beliebig miteinander kombiniert werden. In den Farben Weiß,
Silber und Anthrazit eignen sie sich als Anbau- oder Pendelversion sowohl
zur Beleuchtung von Industriehallen als auch von Büroräumen oder
Klassen- und Seminarräumen.
Lichtstärkeverteilung
Die Schnellmontage-Leuchte kann
per Seil-/Kettenaufhängung oder
direkt an der Decke befestigt werden.
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SERVICE
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PLANER FRAGEN,
HERSTELLER ANTWORTEN
Im Arbeitsalltag eines Planers stellt sich so manche Frage, die oftmals in keinem
Handbuch zu finden ist. Antwort geben an dieser Stelle die Experten von TRILUX,
die gerne auch noch den ein oder anderen Trick verraten.
Was hat es eigentlich mit dem Wartungsfaktor
bei LEDs in Industriebauten auf sich?
Thomas Kretzer
Geschäftsführer
TRILUX Vertrieb GmbH
Schon während der Planung von Beleuchtungsanlagen spielt
das Thema „Wartung“ eine maßgebliche Rolle. Vor allem in
industriellen Betrieben sind Ausfälle und ein daraus resultierender Austausch von Beleuchtungseinheiten im laufenden
Produktionsbetrieb oft mit Schwierigkeiten und hohen Kosten verbunden. Aus diesem Grund sollte der Lichtplaner oder Architekt
dem Wartungsfaktor (Maintenance Factor), der einen entscheidenden Einfluss auf eine energieeffiziente Beleuchtungsanlage
hat, erhöhte Aufmerksamkeit widmen.
Für die Ermittlung dieses Wertes werden gemäß dem „Leitfaden
zur Wartung von elektrischen Betriebsanlagen“ im Innenraum
(CIE 97) und im Außenraum (CIE 154) die Werte des Lampenlichtstromwartungsfaktors (LLMF), des Lampenüberblendungsfaktors (LSF) und des Leuchtenwartungsfaktors (LMF)
zur Berechnung herangezogen. Zusätzlich muss bei der
Innenbeleuchtung der Raumwartungsfaktor (RMF) und bei
der Außenbeleuchtung der Oberflächenwartungsfaktor (SMF)
berücksichtigt werden. Die einzelnen Werte sollten von den
Die Leuchte Mirona eignet sich
sowohl zur Decken- als auch zur
abgehängten Montage in hohen
Räumen wie Hallen, Lagern und
Fertigungsstätten (linke Seite).
Fotos: TRILUX
Für die extremere Beanspruchung
im Außenbereich oder in Feuchträumen kann die Nextrema in
Industrieanlagen,K ühlräumenu nd
sogar Waschstraßen verwendet werden (unten).
Herstellern direkt angegeben werden oder errechnet werden
können. Sie beziehen sich immer auf eine Umgebungstemperatur
von 25 °C, sofern keine abweichenden Angaben aufgeführt sind.
Die einzelnen Teilwartungsfaktoren können naturgemäß nicht
größer als 1,0 werden, folglich auch nicht der daraus resultierende Gesamtwartungsfaktor. Üblicherweise sollte das Ergebnis
bei 0,8 im Innen- und 0,6 im Außenbereich liegen. Dabei gilt
immer: Je höher der Wert, desto geringer ist der erforderliche
Wartungsaufwand, wobei das Ergebnis immer in Bezug auf den
besten Wert 1 interpretiert werden muss. Ein Wartungsfaktor von
0,8 beispielsweise hat zur Folge, dass die Beleuchtungsanlage
um 25 Prozent überdimensioniert werden muss, damit der
geforderte Leuchten-Lichtstrom innerhalb eines bestimmten
Zeitraums gewährleistet werden kann.
Bei industriellen Bauten müssen weitere spezifische Kriterien
berücksichtigt und eingerechnet werden: Zum Beispiel ist der
Raumwartungsfaktor (RMF) kleiner als bei herkömmlichen
Innenräumen, da Verschmutzungen in Produktionshallen oft er-
heblich höher sind als in normalen Büroräumen. Eine Reinigung
der Leuchtmittel und Gehäuse muss hier also früher stattfinden. Vor allem im Sommer können in Industriebauten – gerade
unter der Decke, an der die Leuchten angebracht sind – sehr
hohe Temperaturen herrschen. Hier müssen die vom Hersteller
gesondert angegebenen Werte für erhöhte Temperaturen für
die Rechnung berücksichtigt werden. Desweiteren sind die
Leuchten in Produktionshallen extremer Beanspruchung ausgesetzt, da sie im Schichtbetrieb oft permanent in Betrieb sind.
Für die starke und langfristige Nutzung im Industriebereich
werden von TRILUX spezielle Leuchten angeboten, die eine
längere Bemessungslebensdauer von 90 000 oder sogar
100 000 Stunden haben, wie beispielsweise Mirona oder
Nextrema, die darüber hinaus auch in Feuchträumen verwendet werden können.
Weitere Hinweise für die Ermittlung des Wartungsfaktors können dem „Leitfaden zur Planungssicherheit in der LEDBeleuchtung“ der ZVEI entnommen werden.
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SERVICE
3lux:letters 1 | 2014
KENNGRÖSSEN VON LED-LEUCHTEN
LEDs wurden nicht zuletzt aufgrund ihrer geringen Größe, ihrer minimalen Wärmeabstrahlung und ihrem breiten Farbspektrum in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Leuchtmittel. Doch unterscheidet sich die Qualität bei der Vielzahl der Produkte
am Markt zum Teil gravierend. Seit November 2013 gibt es deshalb einen Leitfaden, der
einheitliche Standards für LED-Leuchten definiert.
Um die Qualität von LED-Leuchten objektiv vergleichen zu können,
legte der Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI) mit seinem „Leitfaden zur Planungssicherheit
in der LED-Beleuchtung“ standardisierte Kriterien fest, die einen
fairen Wettbewerb ermöglichen sollen. Bei der Erstellung des
Leitfadens spielten Parameter wie Leistung, Lichtstrom, LeuchtenLichtausbeute, Lichtstärkeverteilung, Farbqualität, Umgebungstemperatur sowie Lebensdauer eine große Rolle. Für Planer ist
neben der Beleuchtungsstärke, der Lichtfarbe und der Systemleistung vor allem die Lebensdauer und der damit verbundene
Wartungsfaktor der Leuchten von zentraler Bedeutung.
Dazu werden LED-Leuchten bezüglich ihres Lichtstromverhaltens
eingestuft und die Faktoren Lebensdauer, Degradation und Totalausfall betrachtet. Gekennzeichnet werden diese Größen mit der
Buchstabenfolge LxByCz. Dabei bezieht sich Lx auf die Lebensdauer
(z. B. 50 000 h), zu der ein prozentualer Wert x des ursprünglichen
Lichtstroms im Neuzustand erreicht wird. By beschreibt den prozentualen Anteil der LED-Leuchten, die am definierten Lebensdauerende den angestrebten Lichtstrom von x Prozent (Lx) unter-
schreiten. Cz wiederum beschreibt den prozentualen Anteil total
ausgefallener Leuchten.
Eine Kennzeichnung mit den Angaben L80 B10 C0 - 50 000 h beispielsweise bedeutet, dass nur 10 Prozent der bis dahin intakten
Leuchten am Ende ihrer Lebensdauer von 50 000 Stunden unter
einem Lichtstrom von weniger als 80 Prozent gegenüber ihrer
Anfangshelligkeit liefern. Ist kein B-Wert angegeben, gilt die
Einstufung B50, was bedeutet, dass bei der Hälfte der Leuchten
der angegebene Lichtstrom unter 80 Prozent der Leistung sinkt.
C0 würde im oben aufgeführten Fall bedeuten, dass es bis zum
Ende der Lebensdauer keine Totalausfälle gegeben hätte.
Hersteller sind dazu aufgerufen, die Kennzeichnung für LEDLeuchten entsprechend der Vorgaben des Leitfadens der ZVEI
vorzunehmen, damit Architekten und Planer den Ausfall der
Beleuchtung zukünftig bereits im Vorfeld berücksichtigen können. Dies kann bei einem schlechteren Wert als L80 B10 bedeuten, dass bei der Planung von Neuanlagen15 Prozent mehr
Leuchten einkalkuliert werden müssen, um den Lichtstromrückgang zu kompensieren.
Darstellung desL ichtstromverlaufs:
Die Punkte zeigen den Prozentsatz
der Leuchtkraft nach den jeweiligen
Betriebsstunden.
Nicht die einzelnen LED, sondern die
gesamte Leuchte, wie die Industrieleuchte Mirona, wird zur Ermittlung
der Kenngrößen herangezogen.
Fotos: TRILUX
Detailansicht der LEDs, wie sie beispielsweise in der Mirona eingebaut werden.
TRILUX
3lux:letters 1 | 2014
LICHTWIRKUNG AUF DEN MENSCHEN
Licht beeinflusst den Menschen über das Sehen hinaus. Es begünstigt das Wohlbefinden, die Gesundheit, die Konzentrationsfähigkeit und somit auch das individuelle Leistungspotenzial eines jeden. Gerade dort, wo Menschen schwere Maschinen
oder Präzisionswerkzeuge bedienen, wie in der Industrie, ist es wichtig, die
Mitarbeiter mit einer optimalen Beleuchtung zu unterstützen.
Fotos:TRILUX
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Die Beeinflussung des Menschen durch Licht lässt sich in
visuelle und nicht-visuelle Lichtwirkung einteilen. Zum einen
beeinflusst Licht die Psyche. Es erzeugt Emotionen, schafft
Atmosphäre, es inszeniert oder akzentuiert. Außerdem sorgt es
für Begeisterung, Wohlbefinden und für bessere Wahrnehmung
bei spezifischen Arbeitsaufgaben. Zum anderen hat Licht ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Physis. Es bringt den
Biorhythmus in Gang, denn die innere Uhr des Menschen ist
vom Tageslicht geprägt. Tageslicht steigert das menschliche
Aktivitätsniveau, bei Dunkelheit nimmt es ab und danach geht
der Körper in eine entspannende Schlafphase über.
Produktivität und Konzentration steigern
Mit erhöhtem Blauanteil in der Beleuchtung lässt sich die
Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit optimieren. Der damit
erzielbare höhere circadiane Wirkungsfaktor aktiviert und steigert die Aufmerksamkeitsleistung. Blaues Licht am Tag fördert die Produktivität und Gesundheit am Arbeitsplatz. In den
Abendstunden schüttet der Körper das Hormon Melatonin aus,
was Müdigkeit zur Folge hat. Durch einen hohen Blauanteil im
Licht wird das Melatonin unterdrückt. Eine solche Beleuchtung
kann in Einzelfällen sinnvoll sein, wenn zum Beispiel sicherheitsrelevante Arbeitsaufgaben in zeitlich größeren Abständen
unregelmäßig auftreten. Der Mitarbeiter wird dann wacher
sein und weniger Fehler machen. Ist die Belegschaft dieser
Beleuchtung jedoch über einen längeren Zeitraum ausgesetzt,
wird der Biorhythmus mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit gestört,
sodass bei regelmäßiger Anwendung über mehrere Nächte die
Gesamtleistung eher wieder zurückgeht. Zu beachten ist also,
dass das richtige Licht zur richtigen Zeit verwendet wird.
Circadiane Lichtsysteme
Variieren Beleuchtung, Farbtemperatur und Beleuchtungsstärke nach dem Vorbild des Tageslichts automatisch in einem
24-Stunden-Rhythmus, wird von circadianen Beleuchtungssystemen gesprochen. Dabei ist die Beleuchtung darauf ausgerichtet, den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen
zu unterstützen.
Aktivierendes Licht
Lässt sich bei der Beleuchtung die Farbtemperatur und
Beleuchtungsstärke manuell steuern, kann die Motivation, die
Verschiedene Lichtfarben beeinflussen
den circadianen Rhythmus maßgeblich:
Rotes Licht fördert die Produktion von
Melatonin und damit die Müdigkeit,
blaues hingegen sorgt für einen geringeren Hormonpegel und macht munter.
Konzentrationsfähigkeit und somit auch die Produktivität nach
individuellen Erfordernissen gesteigert werden. Eine gezielte
Weiß/weiß-Steuerung bietet die ideale Unterstützung bei der
Bewältigung geistiger Aufgaben.
Das richtige Licht zur richtigen Zeit
Biologisch wirksames Licht eignet sich zum Beispiel nicht nur
in medizinisch-therapeutischen Bereichen, sondern auch in
Büros, Industrieanlagen oder Schulen. Doch erst die kompetente Lichtplanung ermöglicht die optimale Nutzung dieser
intelligenten Lichtlösungen. TRILUX bietet diesen Service an
und berücksichtigt neben räumlichen Gegebenheiten auch die
Art und Weise der Anwendung. Danach wird entschieden, welche Beleuchtung tatsächlich benötigt wird und was das Licht
leisten muss. Das garantiert individuelle Lichtlösungen, die
sich den menschlichen Bedürfnissen anpassen und zuverlässig das richtige Licht zur richtigen Zeit liefern.
Daniel Stabenau, M.A., M.O.P., Dipl.-Ing. (FH)
geboren 1976 in Iserlohn. Nach seiner Ausbildung zum Kommunikationselektroniker studierte er Elektrotechnik an der Fachhochschule
Magdeburg. Zusätzlich absolvierte er einen Studiengang zum Master
of Organizational Psychology an der Fernuniversität Hagen sowie
Wenn Sie mehr zum Thema erfahren möchten, bietet die
TRILUX-Akademie in Seminaren und Thementagen weitere
Informationen zur Wirkung von Licht auf den Menschen.
einen Master of Industrial and Organizational Psychology an der
Bergischen Universität Wuppertal. Seit 2011 ist er als Referent bzw.
Trainer an der TRILUX-Akademie tätig.
KUNST
3lux:letters 1 | 2014
Die über 3000 Räder des chinesischen
Herstellers Yong Jiu – was im englischen „forever“ bedeutet – wurden in
Containern über den Pazifischen
Ozean verschifft.
Besucher waren eingeladen,
die dreidimensionale Skulptur
auch von innen zu erleben.
Fotos: City of Toronto
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FOREVER
BICYCLES
Der chinesische Künstler und Regimekritiker Ai Weiwei hat sein eigenes Werk
aus dem Jahr 2011 in Dimension, Stückzahl und Präsenz im letzten Herbst bei
einem kanadischen Festival übertroffen.
Von Patricia Sahm
Auch wenn Ai Weiwei seit seiner Verhaftung im Jahr 2011 nicht
mehr ins Ausland reisen darf, ist seine Kunst dennoch weltweit präsent. Die Skulptur Forever Bicycles war Ende 2013 im kanadischen
Toronto im Rahmen des jährlich stattfindenden Kulturfestivals
Scotiabank Nuit Blanche zu betrachten. Für diese abendliche
Veranstaltung arrangierte er insgesamt 3 144 Fahrräder zu einem
circa 10 x 30 Meter großen Kunstwerk und setzte diese mittels
Beleuchtung in Szene. Wie alle seine Werke trägt auch diese
Skulptur aus einem Alltagsgegenstand eine Botschaft, die zum
Nachdenken anregen soll: Aus unterschiedlichen Blickwinkeln
betrachtet, ergeben die zusammengefassten Räder immer neue
Formen und sollen so die gesellschaftliche Veränderung in China
und der Welt symbolisieren. Unterstützt wurde der beeindruckende visuelle Effekt durch eine unterhalb der Skulptur angebrachte Beleuchtung in den Farben Blau und Pink. Die chromfarbenen Rahmen wirkten für den Betrachter wie ein Labyrinth, das
auch betreten werden konnte. Aus der Ferne schien die Skulptur
sogar fast wie eine Dunstwolke über dem Nathan Phillips Square
zu schweben.
www.scotiabanknuitblanche.ca
Fotos: Sumedh Prasad/Orproject
Die Architekten von Orproject lassen
in ihren Entwürfen Natur und Design
miteinander verschmelzen.
OPTISCHE
TÄUSCHUNG
Wie Bäume, die in den Himmel wachsen,
wirkt die Installation Vana des in London
ansässigen Architektur- und Designbüros
Orproject. Tatsächlich hängen die vier
Lichtsäulen jedoch von der Decke.
Von Nathalie Martin
Für ihre Entwürfe lassen sich die Mitarbeiter des 2006 gegründeten Büros immer wieder von Flora und Fauna inspirieren, beziehen natürliche Gesetzmäßigkeiten und Phänomene in ihre experimentell anmutenden Konstruktionen ein. Verästelungsmuster,
wie sie beispielsweise in der Entwicklung von Pflanzen auftreten,
gaben den Impuls zu Vana: Das Prinzip basiert auf Startpunkten,
von denen sich ein Netz zu den Zielpunkten ausbreitet, um so
für jedes Blatt das Licht maximal auszunutzen. Kehrt man das
auf Druck und Biegung aufbauende Tragsystem von Pflanzen
um, können auf Zug belastete Geometrien erzeugt werden. Die
Architekten Rajat Sodhi und Christoph Klemmt entwickelten daraus eine von der Decke hängende, mosaikartige Fläche, aus der
baumähnlich Äste und Stämme in den Raum hinabwachsen. Das
Mosaik besteht aus dreieckigen Segmenten und ist im Bereich
der „Bäume“ mit innen liegenden LEDs illuminiert. Licht fällt
durch die gehefteten Verbindungen der Dreiecke und erfüllt den
Raum mit einem surrealen Schein. Die Installation wurde für das
India Design Forum (IDF) gebaut und im Brick House, Project
Jan-Path, in Neu-Delhi gezeigt.
www.orproject.com
KUNST
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Die LED-Kristalle leuchten bei
Berührung und können, entsprechend
arrangiert, Botschaften übermitteln.
Fotos: Daan Roosegaarde
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KREATIVITÄT
(MIT)TEILEN
Zur Eröffnung der Dutch Design Week im
vergangenen Oktober in Eindhoven konnten experimentierfreudige Besucher die
interaktive Lichtarbeit Crystal von Daan
Roosegaarde sprechen lassen.
Von Nathalie Martin
Der Künstler Daan Roosegaarde erforscht mit seinen Studios
in Rotterdam und Schanghai die Beziehung zwischen Mensch,
Technik und Raum. Mit Crystal schuf er eine Installation aus
Hunderten von LED-Steinen, die auf einer Ladematte liegen
und so mittels eines Magnetfelds drahtlos aufgeladen werden.
Sobald neugierige Besucher beginnen, Teile zu verschieben, hinzuzufügen oder neu zu gruppieren, leuchten diese auf. Nicht nur
aufgrund des futuristischen Designs, sondern wegen des unendlichen Potenzials seiner Kreativität spielerisch freien Lauf zu
lassen, bezeichnet der Niederländer selbst die Steine als „Lego
from Mars“. Durch die interaktiven Elemente ist Crystal ein sich
permanent veränderndes und dadurch einzigartiges Kunstwerk,
das den Menschen aktiv einbezieht. So nutzte ein potenzieller Ehemann die LED-Steine bereits für einen Heiratsantrag:
„Marry me“ stand plötzlich auf dem schwarzen Fußboden in
Eindhoven zu lesen – natürlich nur temporär. Zukünftig möchte
Studio Roosegaarde weitere Projekte entwickeln, mit dem Ziel,
durch Licht die Beziehungen zwischen Menschen und ihrer
Umwelt zu verbessern.
www.studioroosegaarde.net
Fotos: WHITEvoid
Interaktiv können die Besucher die
Geschwindigkeit der Lichtpunktwolke
beeinflussen und ganz individuell
grafische Figuren formen.
FLUIDICSCULPTURE
IN MOTION
Das Berliner Designstudio WHITEvoid entwarf im Auftrag des Hyundais Advanced
Design Center eine wolkenähnliche Installation, die sich selbst nicht verändert,
aber dennoch ständig in Bewegung ist.
Von Monja Horrer
Eine scheinbar frei schwebende, wolkenähnliche Skulptur aus
12 000 kleinen, transluzenten Kugeln über einem Wasserbecken soll die Design-Philosophie des Automobilherstellers
Hyundai für jeden Besucher erlebbar machen. Die Kugeln
der interaktiven Kunstinstallation wirken willkürlich angeordnet, dabei wurden die Positionen mithilfe eines komplexen
Computer-Algorithmuses genau berechnet, der zusätzlich den
Projektionswinkel von acht Hochleistungs-Laserprojektoren
miteinbezieht. Gebündelte Lichtstrahlen beleuchten punktgenau die einzelnen Elemente. So entstehen unterschiedliche
dynamische, dreidimensionale Grafiken, die von verschiedenen Standpunkten mit gleichbleibender Intensität erlebbar
sind. Zusätzlich zu den Laserprojektoren analysieren spezielle
3D-Kamera-Systeme die Positionen der Besucher. Dadurch
können die Kunstinteressierten mit ihren Bewegungen die
Geschwindigkeit der Figuren beeinflussen und auf diese Weise
individuelle Gebilde innerhalb der Lichtpunktwolke formen.
Diese Interaktion konnte im April 2013 im Temporary Museum of
New Design in Mailand getestet werden. www.whitevoid.com
KURIOSUM
3lux:letters 1 | 2014
Foto: Dan Saunders
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KLEINER GRÜNER
AVATAR
Von Patricia Sahm
Amerikanischen Forschern ist es gelungen, Pflanzen mittels
Biolumineszenz zum Leuchten zu bringen. James Cameron hätte
beim Dreh seines Filmes „Avatar“ sicherlich seine wahre Freude
gehabt, denn die Szenen der leuchtenden Pflanzenwelt hätten nicht extra mit aufwendiger Computeranimation bearbeitet
werden müssen. Anders als im Film, in dem eine einfache
Berührung das Leuchten auslöst, haben die Wissenschaftler von
Bioglow LLC mühevoll den Teil der DNA, der für die Lumineszenz
bei Meeresbakterien verantwortlich ist, isoliert und dem Chloroplast der Nicotiana alata – einem Ziertabak – zugefügt. Die kleinen
Pflänzchen mit dem Namen Starlight Avatar leuchten bisher nur
grün, doch wird an der Erzeugung weiterer Farben wie Blau, Gelb
und Rot geforscht. In Zukunft soll diese illuminierte Flora so weit
entwickelt werden, dass sie für die Kennzeichnung von Straßen
und Bahnstrecken genutzt werden kann. www.bioglowtech.com
QUELLE
kaum jemand
den konnten, wenn der Zug abfahrtbereit war. Erstmals in gedruckter
Form soll „red light district“ 1894 im
„Sandusky Register“, einer Zeitung
aus Ohio, aufgetaucht sein. Der Autor soll ihn auf einen für Prostitution
bekannten Bezirk des 19. Jahrhunderts in Dodge City, Kansas, zurückgeführt haben, in dem sich unter anderem der „Red Light House“Saloon befand. Wann und wo genau
tatsächlich das erste rote Gaslicht
über dem Eingang eines Freudenhauses brannte, ist nicht überliefert. Auch wenn die roten Laternen
längst verloschen sind und höchstens im Namen entsprechender
Etablissements auftauchen, ist das
Rotlichtviertel bis heute ein gängiger Begriff. Das gilt übrigens nicht
nur für den deutschen oder englischen Sprachraum: Auf Italienisch
bezeichnet man diese Zonen als
„quartiere a luci rosse“.
Die historischen roten Laternen der
Eisenbahner standen vermutlich
Pate bei der Namensgebung der
einschlägigen Quartiere (links).
Leuchtendes Rot dominiert noch
heute die Sündenmeilen (unten).
Foto: ©istockphoto.com/sborisov
Jeder kennt den Ausdruck Rotlichtviertel, doch kaum jemand dessen
Herkunft. Die „einleuchtendste“ Erklärung für den „red light district“
kommt aus den USA. Dort soll die
Bezeichnung ihren Ursprung haben, als in den Anfangstagen der
Eisenbahn rote Laternen zur erforderlichen Ausrüstung der Arbeiter
gehörten. Mit Schwenken, Winken
oder Pfiffen verständigten sich die
Eisenbahner entlang der Strecken,
auf denen oft nur ein oder zwei Züge
verkehrten. Zusätzlich dienten ihnen die Kerosinlaternen dazu, auch
nachts den Weg zu finden. Oft hatten die dampfbetriebenen Bahnen
einen längeren Aufenthalt, um Wasser oder Holz aufzunehmen. Besuchte ein Arbeiter derweil ein einschlägiges Haus, hing er seine rote
Laterne außen an einen Haken neben der Tür. Dies tat er mutmaßlich, damit ihn seine Kollegen fin-
Foto: ©istockphoto.com/designsimply
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