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S 01 Titel.korr 2 27.07.2000 11:09 Uhr Seite 1 JUMA DAS JUGENDMAGAZIN Turbo dreht bei JUMA Video Mit 50 in der Halfpipe Sport Spaß am Zug Bahnreisen www.juma.de 4/2000 DM 1,50 S 02-03 Editorial.korr 2 27.07.2000 11:12 Uhr Seite 2 Inhalt Moment mal! Bus-Rabauken ohne Chance Schüler führen Aufsicht Love Parade Jugendliche trainieren Stunts 4–7 8–12 13 Mit 50 in die Halfpipe Sporthalle mit neuem Konzept 14–15 Talent ist nicht alles Besondere Begabungen 16–17 Vom Rhein an die Spree Umzug von Bonn nach Berlin 18–20 Mick 22–25 Kontrast von Alt und Neu 26–27 Spaß am Zug Das Wochenendticket der Bahn 28–30 31 Gutes Benehmen 32–33 Szene 34–35 Brieffreunde 36–38 Leserbriefe Simone tritt Tobias in den Bauch. Der fällt vor ein Auto. Markus stürzt von einer hohen Mauer und blutet. Niemand greift ein, niemand hilft. Im Gegenteil. Applaus bricht aus. Simone, Tobias und Markus freuen sich. Die drei 14Jährigen springen freiwillig aus Fenstern, fallen Treppen hinunter oder prügeln sich. Doch verletzen will sich keiner. „Reine Übungssache“, meint Tobias. Er besucht Deutschlands einzige Kinder- und Jugendstuntschule. Der 21 TURBO Videomagazin für Deutschlerner YOU Messe für junge Konsumenten Reine Übungssache 39 Impressum Redaktion JUMA: Frankfurter Str. 40, 51065 Köln, Telefon: +221/96 25 13-0; Telefax: +221/96 25 13 – 4 oder – 14 JUMA im Internet: http://www.juma.de E-mail: [email protected] Redaktion: Christian Vogeler (verantwortlicher Redakteur), Dr. Jörg-Manfred Unger, Kerstin Harnisch Pädagogische Beratung: Diethelm Kaminski, Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen – Köln Layout: Helmut Hagen Wissenschaftlicher Beirat: Dr. Rüdiger van den Boom, Inter Nationes; Prof. Dr. Peter Conrady, Universität Dortmund; Dietrich Becker, Auswärtiges Amt; Prof. Dr. Inge Schwerdtfeger, Universität Bochum; korrespond. Mitglied: Kristina Pavlovic, Goethe-Institut München Litho: R&S/Düsseldorf; Druck und Verlag: TSB Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH & Co KG, Mönchengladbach; Copyright by TSB 2000. ISSN 0940-4961. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder keine Gewähr. Der Verlag behält sich vor, Leserbriefe gekürzt abzudrucken.Texte für Unterrichts- und Lehrzwecke zur Veröffentlichung frei. 2 JUMA 4/2000 Sorgfältige Vorbereitung und volle Konzentration sind das Wichtigste beim Feuerstunt. Schauspieler Manfred Kaufmann hatte vor zwei Jahren die Idee dazu. Der Bedarf an Jugendlichen für Filme und Fernsehserien wird immer größer. „Doch viele Kinder und Jugendliche haben überhaupt kein Körpergefühl“, erzählt Kaufmann, „bei Filmaufnahmen wird es darum oft schwierig. Wie sieht ein Treppensturz für den Zuschauer echt aus – ohne gebrochene Knochen des Schauspielers?“ Die Antwort bekommen Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren zweimal in der Woche. Professionelle Stuntlehrer leiten das Training. „Ich habe selbst lange als Stuntfrau gearbeitet“, erzählt S 02-03 Editorial.korr 2 27.07.2000 11:12 Uhr Seite 3 Text: Susanne Besser; Fotos: Hacky Hagemeyer Der Sprung vom 5 Meter hohen Übungsturm erfordert Mut (links). den Magen und das schmerzverzerrte Gesicht müssen genau gleichzeitig kommen. Erst dann wirkt die Szene echt. Nicht alle Kinder und Jugendliche der Stuntschule wollen ins Fernsehen. Ihnen macht das Training einfach so Spaß. Mitmachen kann jeder. „Es ist spannend, die Tricks des Fernsehens kennen zu lernen“, meint Tobias. Er nimmt einen Schluck Filmblut, den er später bei der Prügelei ausspucken soll. Eins hat er auf jeden Fall gelernt: Man darf nicht alles glauben, was im Fernsehen gezeigt wird! Vanessa, 24 Jahre. „Jetzt bringe ich den Kindern bei, was ich gelernt habe.“ Das Wichtigste sind Konzentration, Mut, Selbstbewusstsein und Vertrauen in das Team. Markus springt von einer 3 Meter hohen Wand. Unten liegen Matten, die den Sturz abfedern. Nach dem Sprung sagt Vanessa Markus, was er falsch gemacht hat. „Das nächste Mal Po rein und Rücken gerade!“, rät die Lehrerin. Wichtig bei allen Stunts ist die richtige Zeiteinteilung. Das wissen auch Simone, 20 Jahre, und Tobias. Sie üben eine „unechte“ Prügelei. Der Tritt in Immer wieder üben die Stuntschüler den Sturz vom fahrenden Auto (oben und links). JUMA 4/2000 3 S 04-07 magazin.korr 2 27.07.2000 11:30 Uhr Seite 4 Foto: Dieter Klein Moment mal ! Liebe im Regen Hanna, 18 Jahre, büffelt für das Abitur. Björn, 20 Jahre alt und Hannas Feund, hat gerade eine Kneipe eröffnet. Darum interessiert er sich kaum für den Abiturstress seiner Freundin. Kein Wunder, dass es zwischen den beiden zum Streit kommt. Hanna und Björn spielen in der realen Seifenoper „Liebe im Regen“ mit. Dabei filmen sich die Hauptdarsteller selbst. Später zeigen sie das Ergebnis in einer Wuppertaler Kneipe. Für Björn und Hanna hat der Voyeurismus aber auch Grenzen. Peinliche Szenen schneiden sie einfach heraus. 4 JUMA 4/2000 S 04-07 magazin.korr 2 27.07.2000 11:31 Uhr Seite 5 Foto: Berliner Zeitung / Wächter Gewaltfreie Zone Felix, 17 Jahre, suchte einen Ausbildungsplatz. Doch er hatte keinen Erfolg mit seinen Bewerbungen. Darum versuchte er es mit einem Plakat. Zeitungen und Fernsehen berichteten darüber. Leider klappte es nicht. Jetzt macht Felix erst einmal das Fachabitur nach. So will er seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. er Fingerring hat Konkurrenz bekommen. Zehenringe mit Ornamenten und farbigen Glassteinen zieren jetzt die Füße. Darwina, 13 Jahre, findet den Schmuck besonders geeignet für den Sommer. „Mit Sandalen sehen die Füße immer so langweilig aus. Mit Zehenringen wirken sie lustiger“, findet sie. Sie trägt gleich mehrere Ringe an ihren Füßen. Und wenn ihr das nicht mehr gefällt, streift sie die Ringe einfach über die Finger. Der Schmuck lässt sich nämlich verstellen. Lehrer lernen Rollschuh laufen Ganz schön gefährlich: Viele Inline-Skater beherrschen einfache Fahrregeln nicht, bremsen falsch und fallen dabei „unglücklich“. Die Folgen sind komplizierte Knochenbrüche und lange Krankenhausaufenthalte. Das soll sich jetzt ändern. Bundesweit läuft eine Initiative in den Schulen an, bei der Jugendliche den sicheren Umgang mit Inlinern lernen sollen. Jede Schule erhält dafür 20 Paar Inline-Skates mit passender Schutzausrüstung. Zugleich wird ein Lehrer der Schule in Lauf-, Brems- und Sturztechniken unterrichtet. Sein Wissen gibt er später an die Schüler weiter. „Safer Skating“ heißt diese Aktion einer Versicherung. Foto: AOK Rheinland D Kleidung kann Ausdruck von Gewalt sein. Das jedenfalls fanden Lehrer und Schüler der Hermann-Tempel-Schule in Ihlow (Ostfriesland). Zusammen setzten sie eine Regelung durch, die Schülern das Tragen von Springerstiefeln und Tarnkleidung auf dem Schulgelände verbietet. Damit wollen sie ein Zeichen gegen Gewalt und Rechtsradikalismus setzen. Bisher gab es keine Probleme mit „rechten“ Chaoten und gewaltsamen Ausschreitungen an der Schule. „Doch viele jüngere Mitschüler fühlen sie durch das machohafte Auftreten von älteren Schülern in Kampfkleidung eingeschüchtert“, erklärt Nicole, 16 Jahre, von der Schülermitverwaltung. Sie engagierte sich besonders stark für die Kleiderregelung, die jetzt in der Schulordnung steht. JUMA 4/2000 5 S 04-07 magazin.korr 2 27.07.2000 11:31 Uhr Seite 6 Foto: Andreas Pohl Moment mal ! Fußballspieler mit Köpfchen Sven, 15 Jahre, hat einen Notendurchschnitt von 1,6. Mathematik ist sein Lieblingsfach. Doch er kann nicht nur mit Zahlen gut umgehen. In der Mannschaft seines Fußballvereins trainiert er viermal in der Woche. Sven träumt von einer Karriere in der Bundesliga. „Wenn das nicht klappt, werde ich Anwalt“, erzählt der Schüler selbstbewusst. 6 JUMA 4/2000 S 04-07 magazin.korr 2 27.07.2000 11:31 Uhr Seite 7 Nervenkitzel mit Tradition Foto: Monster Verlag Verführerisch glitzert das Wasser des Mittellandkanals bei Hannover. Oben auf der Brücke stehen Annika, Christina, Matthias und Jens und halten sich am Gelände fest. Gleich werden sie springen. 15 Meter tief! Ganz schön mutig. Wie sie machen es auch andere Jugendliche im Sommer. Der Sprung von der Kanalbrücke gilt als Mutprobe. Das war schon früher so. In den 40-er Jahren fanden Schwimmfeste am Mittellandkanal statt. Damals sprangen tapfere Männer in Gehrock und Zylinder von der Brücke. Heute ist die waghalsige Aktion besonders an Sonntagen beliebt. Dann fahren kaum Schiffe durch den Kanal und der Sprung ist nicht ganz so gefährlich. Foto: dpa Lust auf Tüdelitüü „Tüdelitüü“ - schon wieder klingelt irgendwo ein Mobiltelefon. Wer als Jugendlicher ein Handy besitzt, gilt als cool. Inzwischen sind 20 Prozent aller deutschen Handybesitzer minderjährig. Man hält ständig Kontakt zu seinen Freunden. Viele verschicken Kurznachrichten, SMS genannt, weil das billiger ist als ein langes Telefonat. Das Handy-Fieber hat auch die Schulen erreicht. Viele Lehrer sind vom „Tüdelitüü“ während des Unterrichts genervt. Die ersten Schulen haben die Notbremse gezogen. In Berlin verbot ein Rektor Handys auf dem gesamten Schulgelände. Handyfreie Zonen gibt es auch in Restaurants, Kinos und Theatern. Doch selbst dort hört man es immer öfter: „Tüdelitüü!“ Für die Klasse 8R3 der Sekundarschule „Bertholt Brecht“ in Zöschen sind Glimmstängel tabu. Die 25 Schülerinnen und Schüler verpflichteten sich keine Zigaretten anzurühren. Das Versprechen gilt bis zum Schulabschluss in drei Jahren. Vor Schulleiter Jörg Ullmann und Klassenlehrer Roland Hülsner unterschrieben die Schüler feierlich einen Vertrag. Am Ende winkt ein Geldpreis, den Sponsoren gestiftet haben. „Davon machen wir unsere Abschlussfahrt“, verrät Klassensprecher Thomas Trautmann, 14 Jahre. Foto: privat Rauchen - nein danke! JUMA 4/2000 7 S 08-12 Busbegl.korr 2 27.07.2000 11:36 Uhr Seite 8 Bus- 8 JUMA 4/2000 S 08-12 Busbegl.korr 2 27.07.2000 11:36 Uhr Seite 9 - Rabauken ohne Chance Schüler sichern Schulbusse mit Freundlichkeit und Zivilcourage Text: Jutta Schütz; Fotos: Frank Schulze Rauchen im Schulbus – das ist eine Situation für die Busbegleiterin. Freundlich, aber bestimmt spricht sie den Schüler an. Schon wieder einer, der seine Füße lieber auf dem Sitz „parkt“ als auf dem Boden. Doch der Rüpel (1) hat die Busbegleiterin übersehen. Plötzlich steht sie neben ihm. „Nimm bitte deine Füße vom Sitz“, mahnt Katja, 15 Jahre, freundlich, aber bestimmt. „Und dein Nachbar muss auch nicht unbedingt die Fenster bekritzeln.“ Ziemlich verblüfft stellt Rüpel Nummer Eins die Füße auf den Boden. Rüpel Nummer Zwei lässt den Stift in der Tasche verschwinden. Beschämt schauen sich die beiden um. Damit haben sie nicht gerechnet: Jemand hat den Mut, sie freundlich auf ihr schlechtes Benehmen hinzuweisen. Und der „Jemand“ ist auch noch – wie oberpeinlich (2) – ein Mädchen. Eine Schülerin, die nicht kuscht (3) und schweigend wegsieht. Das haben die beiden nicht erwartet. Die Schülerin trägt ein kleines Schild an der Jacke: „Fahrzeugbegleiterin“ steht darauf. Und sie ist nicht allein – ein anderer „Fahrzeugbegleiter“ taucht auf. Beide sorgen für ein bisschen mehr Ordnung im Bus. Katja ist eine von rund 40 Bus- oder Fahrzeugbegleitern der Gelsenkirchener Gesamtschule Berger-Feld. Sozialpädagogen der Gesamtschule haben Schüler in Zusammenarbeit mit der Polizei und den örtlichen Verkehrsbetrieben ausgebildet. JUMA 4/2000 9 S 08-12 Busbegl.korr 2 27.07.2000 11:36 Uhr Seite 10 Viele Schüler interessieren sich für die Ausbildung zum Busbegleiter. Höhepunkt für die meisten ist eine Fahrt am Steuer des Busses. Ein flaues Gefühl im Magen Am Anfang stand die Idee zur Selbsthilfe. Eltern und Schüler hatten sich beschwert: Kleinere Schüler wurden bedroht und belästigt, andere durch den Bus geschubst. Sitze waren verschmutzt, Fenster mit Graffiti verschmiert. Kurzum, viele Betroffene hatten das schlechte Benehmen einzelner Rabauken gründlich satt. Schüler der Klassen 7 bis 10 hatten die Idee zur Selbsthilfe: „Wir können selbst für Ordnung sorgen, wenn wir mit Zivilcourage die Rüpel (1) freundlich zur Ordnung rufen.“ Lehrer, Eltern und Busfahrer fanden die Idee ausgezeichnet. Doch da dieser freiwillige Job nicht ungefährlich ist, schult man die zukünftigen Busbegleiter für ihre neue Rolle. Von Ostern bis zu den Sommerferien gibt es Unterricht zum Thema „Erziehung zur Friedfertigkeit“. Dazu gehört auch ein Nachmittag bei der Polizei. Hier können die Schüler fragen: „Was mache ich, wenn kleine Schüler nicht aus dem Bus gelassen werden? Wie reagiere ich, wenn mich jemand beleidigt? Was kann ich tun, wenn jemand bedroht wird?“ In Rollenspielen üben sie diese Situationen. Katja weiß heute: „Wichtig ist es, die Ruhe zu bewahren. Freundlich und bestimmt soll man sein. Und keine Scheu haben, direkt andere Fahrgäste um Hilfe zu bitten, 10 JUMA 4/2000 wenn jemand Ärger macht. Erstaunlich, wie weit man damit kommt!“ Was nicht heißt, dass nicht doch mal ein Fahrzeugbegleiter von einem Raudi (1) dumm angesprochen wird. Patrick, 14 Jahre, meint: „Natürlich haben wir manchmal ein flaues Gefühl in der Magengrube, wenn wir solch einen Typen ansprechen. Aber es ist toll, wenn wir den dann zur Vernunft bringen.“ Mist, der viel Geld kostet Ein „Hit“ für die Schüler ist der Nachmittag bei den Verkehrsbetrieben. Dabei lernen die Busbegleiter, Gefahren aus der Sicht eines Busfahrers zu erkennen. Fahrlehrer Alfred Theis erklärt den Schülern ziemlich drastisch die Folgen von Beschädigungen in Bussen und Straßenbahnen. „Jedes Jahr zahlt die BOGESTRA (4) 250 000 Mark für Sitze. Nur weil ein paar Deppen (5) sich darauf mit Graffiti verewigen oder ihre Taschenmesser ausprobieren. Von den Nothämmern, die man bei Unfällen braucht, verschwinden jedes Jahr 3 000.“ Die Schüler, die im Bus sitzen und sich den Vortrag anhören, schauen sich erstaunt an. „Ihr fragt euch jetzt sicherlich, was man mit einem Nothammer alles machen kann.“ Alfred Theis wird deutlich: „Man steckt ihn als Souvenir ein und macht sich einen schönen Tag. Schlimmer, man ritzt damit die Schei- S 08-12 Busbegl.korr 2 27.07.2000 11:36 Uhr Seite 11 Wie verhält man sich in kritischen Situationen? Das lernen die Schüler in der Ausbildung. Die Schüler bekommen mutwillig zerstörte Teile aus Bussen und Bahnen gezeigt (oben). Ungefährlich: wenn die Bustür den Arm einklemmt (links). JUMA 4/2000 11 S 08-12 Busbegl.korr 2 27.07.2000 11:36 Uhr ben an. Die müssen wir dann auswechseln und das kostet viel Geld. Darum sind wir froh, dass ihr euch ein bisschen um die Typen kümmert, die solchen Mist veranstalten.“ Einmal selbst am Steuer Alfred Theis weist die Schüler an, sich hinzusetzen und festzuhalten. Dann Seite 12 demonstriert er mit dem rund 17 Meter langen Bus eine Vollbremsung. Großes Gekreische im Bus. „Da seht ihr mal, wo ihr landet, wenn ihr euch nicht festhaltet und Unsinn macht“, sagt Herr Theis. „Ihr fliegt gegen Stangen und Sitze. Bremsen könnte ich jederzeit. Zum Beispiel, wenn ein kleiner Schüler plötzlich vor dem Bus herläuft. Darum achtet besonders auf die Klei- nen. Im Bus und draußen.“ Die Schüler nicken. Der Fahrlehrer zeigt auch, dass man sich Arme oder Beine nicht in den Türen einklemmen kann. Die Türen öffnen sich automatisch, wenn etwas dazwischen gerät. Gülay, 15 Jahre, soll sich anschließend dicht an den Bordstein stellen. Dabei merkt sie zum ersten Mal, wie gefährlich das sein kann. Alfred Theis zeigt den Schülern, dass der Fahrer nicht alles sieht. Der Bus kann Schüler am Bordstein mit Rad oder Spiegel „erwischen“. „Passt auf, dass die Schüler nicht so dicht an der Straße stehen“, erklärt Herr Theis. Jetzt kommt der spannendste Teil des Tages. Wer will zuerst Bus fahren? „Ich helf’ euch beim Lenken, und merkt euch – auf die Bremse trete ich“, stellt der Fahrlehrer klar. Jeder darf eine große Runde fahren. Alle sind ausnahmslos begeistert. Manche Jungs wollen zwei Runden drehen, aber Alfred Theis passt auf, dass jeder drankommt: „Jungs, ihr könnt mich nicht veräppeln (6)“, meint er gutmütig. Am Ende der Schulung erhalten alle zukünftigen Busbegleiter ein Zertifikat. Dies bestätigt, dass man die Ausbildung zum Fahrzeugbegleiter erfolgreich abgeschlossen hat. „Mittlerweile haben immer mehr Schulkameraden Interesse an unserem Job“, sagt Gülay. „Wir werden immer mehr akzeptiert. Wir bemühen uns, auch sonst mehr Zivilcourage zu zeigen – nicht nur in Schulbussen.“ 1. Rabauke, Rüpel, Raudi: Ausdruck für Menschen, die sich schlecht benehmen 2. oberpeinlich: Umgangssprache für „sehr peinlich“ 3. kuschen: umgangssprachlich für sich nicht trauen, etwas zu verhindern 4. BOGESTRA: Abkürzung von: BochumGelsenkirchener Straßenbahnen 5. Depp: Idiot 6. veräppeln: jemanden nicht ernst nehmen Leider eine Unsitte: das Bekritzeln von Sitzen und Wänden. Die Szene wurde für den Fotografen gestellt. 12 JUMA 4/2000 S 13 L-Parade.korr 2 27.07.2000 11:42 Uhr Seite 13 Eierkuchen für Europa Love Parade Tänzer, so weit das Auge reicht: Love Parade im Berliner Tiergarten. D Fotos: © LOVE PARADE / Ingo Kniest ie erste Love Parade gab es im Jahr 1989 in Berlin. 150 Teilnehmer tanzten unter dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“ über den Berliner Ku’-Damm. Eine Demonstration für Toleranz, Respekt und Völkerverständigung sollte die Parade sein. Heute ist sie mit fast 2 Millionen Teilnehmern das größte Technomusikund Tanzspektakel der Welt. „Musik ist frei und befreit. Musik ist in den Herzen aller Menschen, in allen Ländern, allen Völkern. Sie spricht in tausend Sprachen und wird von allen verstanden“, meint DJ Doktor Motte, der Erfinder der Love Parade. Damit das auch jeder hört, waren im Jahr 2000 fast 250 Diskjockeys auf 50 Lastwagen im Einsatz. Die Besucher kommen von überall her. Jetzt kommt die Love Parade auch zu ihnen. In Wien (Österreich), Leeds (Großbritannien) und Tel Aviv (Israel) gibt es Paraden unter dem Motto „One world – one Love Parade“. Weitere Städte will man demnächst erfreuen. JUMA 4/2000 13 S 14-15 BMX.korr 2 S 27.07.2000 11:48 Uhr BMX- Fahrer finden in der Halle ideale Trainingsvoraussetzungen. ie wollen es rasanter und risikoreicher, flitzen über Bürgersteige und Treppen oder springen über Blumenkübel und andere Hindernisse – zum Schrecken der Fußgänger. Die Alternative: Plätze und Hallen, wo man noch bessere Trainingsbedingungen hat. JUMA hat so einen Ort besucht. Eine helle, über 1500 Quadratmeter große Fabrikhalle liegt vor uns. Zehn Mark kostet der Eintritt in das ehemalige Stahlwerk. Aus vielen Lautsprechern dröhnt ohrenbetäubender Punk oder Metal. In Half-Pipes (1), auf Rampen und in einer Steilkurve drehen Fahrerinnen und Fahrer ihre Runden. In der Mitte liegt die höchste Half-Pipe der Halle: etwa drei Meter fünfzig. Wer von dort oben herunter fährt, braucht Mut und ein gutes Körpergefühl. Doch vor allen Dingen dürfen die Fahrer keine Höhenangst haben. „Drop in“ nennt man das Einfahren in diesen Halbkreis. Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h sind dabei möglich. So wie Claudia, 13 Jahre, kommen täglich viele Jugendliche hierher. Oft fahren sie stundenlang die Rampen rauf und wieder runter oder üben Figuren. Diese tragen Namen wie „Flip“ oder „Mac Twist“ und erinnern an Saltos oder Tanzfiguren. In der Halle kommen alle auf ihre Kos- 14 JUMA 4/2000 Seite 14 ten, Inline-, Skateboard- und BMXFahrer. „Die Halle ist so groß, dass 100 Fahrer gleichzeitig fahren könnten, ohne zusammenzustoßen“, sagt Frank Schnütgen, ehemaliger BMXWeltmeister und Mitbetreiber dieses Skaterparadieses. Natürlich tragen die Jugendlichen Helm, Knie- und Ellbogenschützer, das ist hier Pflicht. Trotzdem gab es schon die eine oder andere Verletzung. „Ich habe mir schon zweimal den Arm gebrochen“, erzählt Oliver, 13 Jahre. Das hindert ihn aber nicht daran weiterzumachen. Ihn reizt besonders die Geschwindigkeit, die man erreichen kann. „Ich möchte auch bald so gut fahren können wie die anderen hier“, meint Mike,16 Jahre, begeistert. Er und sein n i 0 5 Mit Freund Patrick, 15 Jahre, sind zum ersten Mal da. Die beiden trauen sich noch nicht und schauen lieber den anderen zu. Aller Anfang ist eben schwer. 1. Half-Pipes: halbierte Röhren, die unterschiedlich hoch sein können 27.07.2000 11:48 Uhr Seite 15 Text: Susanne Besser; Fotos Hacky Hagemeyer: S 14-15 BMX.korr 2 n. alle ef f ster i t nn zpol t l, ka wil Schu s u d a n hin elm u er. ch tl r ho sind H Spor e W um e i d r Dar cht fü Pfli len vie e i d : d l i en B t n h o w e zum g sie n e r ö h eaus e d g a r n e g e r ß u a Str mer n n m i e h h c c o s D t hrer. a F X Auf deu M B und d r a o b eilig. e w t g a n k la S u z , n e e h Inlin gendlic u J n le ie v t is fahren? Das e p i p f l a H r n de „Cool aussehen“ gehört beim Skaten dazu. Im Moment sind übergroße Hosen und T-Shirts angesagt. JUMA 4/2000 15 S 16-17 talente.korr 2 27.07.2000 11:53 Uhr Seite 16 Talent ist nicht alles Vom Computer-Hacker zum Firmenchef Schlangenmensch Josina , 14 Jahre, kennt anscheinend keinen Schmerz. Sie ist einer der jüngsten „Kautschukmenschen“ in Deutschland. Täglich trainiert sie in einer privaten Artistenschule die Kunst des Verbiegens. Ihre Kunststücke zeigte sie bereits auf vielen großen Varietébühnen. Höhepunkt ihrer artistischen Darbietungen: Lächelnd verbiegt sie ihren Körper rückwärts aus dem Stand und pflückt dabei mit ihrem Mund eine Blume. Die meiste Zeit verbringt Aron am Computer. Der 17-Jährige ist Eigentümer einer Computerfirma und schreibt Programme. Aron brachte sich das Programmieren selbst bei. Mit 16 Jahren gelang es ihm, das Sicherheitssystem eines Internet-Providers mit einem selbst gebastelten Programm zu knacken. Er zeigte das Ergebnis den Profis. So wurde er über Nacht berühmt. Heute sind Arons Programme bei vielen Kunden begehrt. Außerdem gibt der Schüler Tipps im Radio und erteilt an seiner Schule Computerunterricht. „Es ist mir unverständlich, wie Leute in meinem Alter viele Nächte mit sinnlosen Computerspielen verbringen können“, verrät er, „ich nutze lieber die Zeit zum Geldverdienen.“ Foto: dpa Foto: privat 16 JUMA 4/2000 S 16-17 talente.korr 2 27.07.2000 11:53 Uhr Seite 17 JUMA stellt Jugendliche vor, die auf ihrem Gebiet echte Könner sind. Doch nicht nur Talent, sondern Fleiß, Ausdauer und manchmal auch Glück gehören zum Erfolg dazu. Sprachtalent Der Junge mit der Mundharmonika Friedjof, 18 Jahre, spricht sieben Sprachen. Fragt man den Hamburger, wie es dazu kam, antwortet er bescheiden: „Das hat sich im Laufe der Zeit so ergeben.“ Die erste Sprache, die Friedjof lernte, war Norwegisch. Seine Mutter stammt aus Norwegen. Als er auf das Gymnasium wechselte, kamen Englisch in der 5. Klasse und Französisch in der 7. Klasse hinzu. Doch das reichte Fridtjof noch nicht. Er lernte außerdem Latein, später Japanisch und Arabisch. Beide Sprachen werden als Arbeitsgemeinschaften an seiner Schule, dem Helene-LangeGymnasium, angeboten. Friedjofs Hobbies? Außer Fremdsprachen gehört das Programmieren am Computer dazu. „Für andere Sachen habe ich kaum Zeit.“ Foto: privat Seine Freunde hören am liebsten Hip-Hop oder Rock. Uwe, 17 Jahre, liebt dagegen den Blues. Er spielt ihn so gekonnt auf der Mundharmonika, dass er damit mehrfach Weltmeister wurde. Die Hauptstadt des Blues, Memphis in Tennessee, verlieh ihm sogar die Ehrenbürgerschaft. Alles begann vor Jahren im Wohnzimmer seiner Eltern. Damals hörte er den Vater Mundharmonika üben. Uwe machte es ihm nach und konnte es bald viel besser als er. „Er spielt wie ein Hurrikan“, lobte ihn der Blues-Star Don Baker. Seitdem nennt sich Uwe Harry Caine. Foto: Stephan Wallocha Ihre Hobbys sind Rollschuh laufen, Abenteuerbücher lesen und ihr Hund „Flecki“. Außerdem isst sie gern Süßigkeiten. Aber das ist schon fast alles, was Maria-Elisabeth Lott, 13 Jahre, mit den Mädchen ihres Alters gemeinsam hat. Die blonde Schülerin aus dem Schwarzwald spielt seit ihrem vierten Lebensjahr Geige und hat damit sensationelle Erfolge. Bereits mit acht Jahren bestand sie die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule in Karlsruhe und ist damit die jüngste Musikstudentin in Deutschland. Der berühmte Geiger Yehudi Menuhin, dem sie einmal vorspielen durfte, lobte sie: „Sie spielt genauso gut, wie ich es in ihrem Alter tat.“ Inzwischen gibt Maria-Elisabeth 10 bis 15 Konzerte im Jahr und hat eine CD veröffentlicht. Darauf zu hören sind Violinsonaten von Wolfgang Amadeus Mozart. Dabei wurde ihr eine besondere Ehre zuteil. Sie durfte auf der Kindergeige des Komponisten spielen. Seit 103 Jahren wurde das Instrument ungespielt in Salzburg aufbewahrt. JUMA 4/2000 17 Foto: privat Genial wie Menuhin S 18-20 Umzug.korr 2 18 JUMA 4/2000 07.08.2000 10:39 Uhr Seite 18 S 18-20 Umzug.korr 2 07.08.2000 10:39 Uhr Seite 19 Vom Rhein ... Das deutsche Parlament und die deutsche Regierung sind voriges Jahr von Bonn in die neue Bundeshauptstadt Berlin umgezogen. Beamte, Diplomaten und viele andere packten die Umzugskartons und zogen vom Rhein an die Spree. Felix, 15 Jahre, ist darüber – wie manch anderer – wenig glücklich. Er ist der Sohn der Pressereferentin eines Wirtschaftsverbandes und des deutschen Pressesprechers der australischen Botschaft. Stille Tage in Bonn Juni 1999. Es gefällt Felix im Bonner Stadtteil Bad Godesberg. Das Diplomatenviertel der ehemaligen Bundeshauptstadt ist ein ruhiger Ort mit viel Grün. Auf den verkehrsarmen Straßen kann der 15-Jährige mit seinem Freund Guiseppe, 12 Jahre, inlineskaten. Gemeinsam mit seinen Eltern und Bruder Frido, 11 Jahre, wohnt Felix in einem kleinen Haus. Seine Schule liegt in Königswinter. Der 40-minütige Schulweg macht ihm nichts aus: „In der Straßenbahn kann man mit Schulfreunden und Klassenkameraden reden. Schwierige Hausaufgaben erledigen wir in letzter Sekunde gemeinsam.“ In seiner Klasse gehört er zu den Jüngsten, seitdem er in der Grundschule eine Klasse übersprang. Felix geht auf eine christliche Privatschule, für die die Eltern Schulgeld bezahlen. Dort bemühen sich die Lehrer, auf jede Persönlichkeit einzugehen. Begeistert erzählt Felix vom schulischen Angebot außerhalb des Unterrichts: „Klassenfahrten, musische Festtage, eine Theatergruppe, Arbeitsgemeinschaften, ja sogar eine Übungsfirma ist im Angebot.“ Das Lieblingsfach von Felix: Geschichte. „Von Mathe und Physik“, gesteht er, „habe ich dagegen keine Ahnung. Da bemühe ich mich auch nicht so.“ In seiner Freizeit spielt Felix E-Gitarre, hört er Musik („Hip-Hop, House, Rock – alles“) oder er sitzt am Felix sitzt auf den Umzugkartons in der neuen Berliner Wohnung (großes Bild). Auf den Fotos unten: auch das Fahrrad von Felix kommt in den Möbelwagen; Abschied von Guiseppe JUMA 4/2000 19 S 18-20 Umzug.korr 2 07.08.2000 10:39 Uhr Seite 20 ... an die Spree Felix (2. von rechts) verlässt die GeorgHerwegh-Oberschule nach Unterrichtsschluss. In seiner Klasse hat er mit einigen Klassenkameraden Probleme. Auf dem Weg zur BMX-Bahn auf einsamem Gelände begegnet Felix einem Pferd, das frei herumläuft. Innerer Widerstand Doch seine Tage in Bonn sind gezählt. Seit Anfang der 90-er Jahre weiß man: die australische Botschaft zieht in die neue Hauptstadt. Der Vater von Felix wird versetzt. Mitte April 1999 ist auch für die Mutter von Felix klar: ihr Arbeitsplatz wird nach Berlin verlegt. Gemeinsam reist die Familie mehrmals dorthin, um sich die Stadt anzusehen. Felix spaziert über den Einkaufsboulevard „Ku’damm“, fährt den Fernsehturm auf dem Alexanderplatz 20 JUMA 4/2000 Neue Pläne hoch und macht eine Schiffstour auf dem Wannsee. Das gefällt ihm gut. Nach Berlin umziehen will er aber nicht. Er kann sich nicht vorstellen, die Schule zu wechseln und seine vertraute Umgebung zu verlassen – nicht der Umzug nach Berlin ist das Problem, sondern das Verlassen von Bonn. Trotz der schönen neuen Wohnung, trotz des großen eigenen Zimmers im ruhigen Berliner Stadtteil Hermsdorf freut sich Felix nicht auf Berlin … Kein schöner Empfang „Keine Eliteschule für Bonner Muttersöhnchen!“ Das steht an einem Schultor der Georg-Herwegh-Oberschule, als Felix sich dort anmeldet. Kein schöner Empfang. Die Schrift wird „Felix“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „glücklich“. Doch alles in allem ist Felix unglücklich in Berlin. Er beginnt die Schule zu schwänzen. Zunächst bleibt das unbemerkt, weil seine Mutter vormittags arbeiten geht. Er langweilt sich in seinem Zimmer, spielt am Computer, geht im Wald spazieren oder fährt in das nächste Einkaufs- oder Kinocenter. Eines Tages kommt seine Mutter unerwartet früher nach Hause. Es folgen Aussprachen mit Lehrern und Mitschülern. Sie ändern nur wenig. Juni 2000. Felix geht wieder regelmäßig in die 10. Klasse seiner Schule. Er hat neue Pläne: weg aus Berlin. Felix will ein Jahr lang eine Schule in den USA besuchen. Das ist in der 11. Klasse möglich. Doch seine Leistungen in Mathematik und Physik sind mangelhaft. Die Versetzung ist gefährdet. Felix muss etwas tun. Für Sitzenbleiber gilt das Angebot nicht. Glück allein reicht in diesem Fall nicht – auch nicht, wenn man Felix heißt. Text: Jörg-Manfred Unger; Fotos: Michael Kämpf (3), Dieter Klein (2) Computer, an dem er eigene Websites schreibt. In den Herbstferien fährt er mit einem Verein zum Segeln nach Holland. In den Sommerferien reist er mit seinen Eltern nach Nordamerika. schnell weggeputzt. Dafür ändert sich das Verhalten einiger neuer Mitschüler nicht. „Manche lassen mich spüren, dass sie mich nicht mögen,“ sagt Felix. Meistens trägt er das blaue TShirt, das ihm seine Bonner Klasse zum Abschied geschenkt hat. Einmal in der Woche geht er nachmittags in die Arbeitsgemeinschaft „Darstellendes Spiel“, „eine kleine Gruppe mit einem tollen Lehrer und netten Mitschülerinnen.“ Mit Mädchen kommt Felix besser als mit Jungen zurecht. Sie sind nicht so aggressiv und akzeptieren ihn so, wie er ist. In seiner Freizeit fährt Felix häufig mit dem BMXRad auf einsamen Strecken. Mit seinem Schulfreund Sebastian, 16 Jahre, macht er hin und wieder Hausaufgaben. Gemeinsam träumen die beiden von einer Freundin, die sie gerne hätten. S. 21 Mick.korr 2 27.07.2000 12:02 Uhr Seite 21 JUMA 4/2000 21 S 22-25 Turbo.korr 2 27.07.2000 12:06 Uhr Seite 22 TURBO dreht Kameramann Gregor hat das Zeichen gegeben. Das bedeutet volle Konzentration. Nicht für geschulte Schauspieler, sondern für die Mitarbeiter der JUMA-Redaktion. Denn heute ist Drehtag. TURBO, das Video-Magazin von Inter Nationes, ist zu Besuch. Autorin Petra Kroll dreht einen Film über uns. Moderatorin Friederike auf dem Bildschirm (oben), Erich PfeifferOske (rechts, vorne im Bild) und Editor Guido Mark im Regieraum. 22 JUMA 4/2000 Die Autorin im Gespräch mit Chefredakteur Christian Vogeler. Aushilfskraft Tom bringt die Leserpost und das Kamerateam beobachtet das Geschehen. S 22-25 Turbo.korr 2 27.07.2000 12:06 Uhr Seite 23 bei JUMA „ K A M E R A L Ä U F T – U N D B I T T E ! “ JUMA 4/2000 23 S 22-25 Turbo.korr 2 27.07.2000 12:06 Uhr ie arbeitet die Redaktion? Wer sind die Mitarbeiter? Wie entsteht JUMA überhaupt? Das kann man demnächst auf Video sehen. Die Kamera ist überall dabei: bei der Redaktionskonferenz und im Fotostudio, bei der Außenreportage und in der Druckerei. Warum TURBO über JUMA berichtet? Ganz einfach: Das Video-Magazin wird für Schüler gemacht, die Deutsch lernen – genau wie JUMA. Freie Mitarbeiter aus ganz Deutschland produzieren Beiträge für TURBO. Auch das ist ganz ähnlich wie bei JUMA. Eine klare und jugendgerechte Sprache findet man ebenfalls bei TURBO. TURBO sieht aus wie ein normales Fernsehmagazin für Jugendliche. Vier Beiträge gibt es normalerweise: landeskundliche Themen, Berichte über Sport, Reportagen über Berufsausbildung und natürlich immer ein Musikvideo. Bei TURBO Nr. 28 geht es beispielsweise um Hamburg, Motocross und die Ausbildung in einem Hotel. Die Musik kommt von Kami und Purple Schultz, deutschen Rockmusikern. Um die Fertigstellung des Video-Magazins kümmert sich Erich PfeifferOske von Inter Nationes. Zusammen mit Guido Mark, dem Editor (1), sitzt er im Regieraum des kleinen Studios in der Nähe von Bonn. Eine Etage höher steht Friederike, 21-jährige TURBOModeratorin, vor einer blauen Wand. Die Redaktion arbeitet mit dem sogenannten „blue-box“-Verfahren. Statt blau sieht der Zuschauer später ein Foto, vor dem Friederike steht. Mit einigen technischen Tricks kann sie sogar aus einem Aufzug kommen oder hinter einer Tür verschwinden. Friederike, die bereits den „Disney Club“ im deutschen Fernsehen moderierte, ist keine gelernte Sprecherin. Sie hat gerade ihr Abitur gemacht. Nebenher hatte sie sich bei der Künstlervermittlung des Arbeitsamtes vorgestellt. So sammelte sie erste Erfahrungen vor der Kamera. Die sympathische Kölnerin macht ihren Job sehr professionell. Sie spricht alle Tex- Seite 24 24 JUMA 4/2000 Text: Christian Vogeler; Fotos: Hacky Hagemeyer W Von der Reportage bis zur Versendung – das Video dokumentiert den gesamten Arbeitsablauf bei JUMA. te auswendig. Änderungswünsche aus dem Regieraum sind kein Problem. Vier TURBO-Produktionen entstehen so pro Jahr. Ein Heft für die Lehrer mit den Texten und Vorschlägen für den Unterricht gibt es dazu. Schulen können das Magazin gegen einen geringen Kostenbeitrag bei Inter Nationes bestellen. Neugierig geworden? Dann fragt einfach euren Lehrer! 1. Editor: Techniker, der die komplizierte Studiotechnik, z.B. den elektronischen Bildschnitt, bedient S 22-25 Turbo.korr 2 27.07.2000 12:06 Uhr Seite 25 Redaktionskonferenz: Jörg-Manfred Unger, Christian Vogeler und Helmut Hagen begutachten Schülerarbeiten (oben). Friederike vor der blauen Wand: Auf dem Bildschirm erscheint später etwas ganz anderes (ganz links). JUMA im Druck: rasend schnell geht es dabei zu. JUMA 4/2000 25 S 26-27Klassenfahrt.korr 1 27.07.2000 12:18 Uhr Seite 26 Riesen-Baustelle Parlaments- und Regierungsviertel in Berlin Kontrast von Vom Dach des Bundeskanzleramtes sieht man auf das Reichtagsgebäude (großes Bild). Auf den Fotos links: Die Klasse aus Altötting folgt Stadtführer Paul Gronert auf dem Weg durch das neue Regierungs- und Parlamentsviertel; der Plan zeigt die künftige Lage von Abgeordnetenbüros; bereits gut erkennbar: die moderne Architektur des Bundeskanzleramtes; die Vereinigung der Hauptstadt-Journalisten „Bundes-pressekonferenz“ sitzt in einem weißen Neubau. 26 JUMA 4/2000 27.07.2000 12:18 Uhr Seite 27 m Berliner Spreebogen entsteht zur Zeit das neue Regierungs- und Parlamentsviertel. Hunderte in- und ausländische Schulklassen besuchen Europas größte Baustelle. Die Klasse 10 b des König-Karlmann-Gymnasiums kommt aus dem 16 000Einwohner-Ort Altötting in Oberbayern. Die 16– bis 17Jährigen übernachten mit Lehrerin Barbara Madeker und Lehrer Alfred Knebl in einem Jugendgästehaus in Charlottenburg. Sie nutzen die 5-tägige Klassenfahrt A Alt und Neu zur ausgiebigen Besichtigung der Stadt. Das neue „Parlaments- und Regierungsviertel der kurzen Wege“ sehen sie innerhalb von zwei Stunden. Für alle beeindruckend: Der Bundestag im ehemaligen Reichstagsgebäude. Der englische Architekt Sir Norman Foster krönte es mit einer begehbaren Glaskuppel. In unmittelbarer Nähe entstehen unter anderem das Bundeskanzleramt, Abgeordnetenbüros und die Gebäude der Ländervertretungen. Stadtführer Paul Gronert erklärt während der Führung: „Sieben Bundesländer werden sich fünf Gebäude teilen. Die bayerische Vertretung liegt etwas außerhalb.“ Martin und Alexander, beide 16, haben Schwierigkeiten, den Erklärungen zu folgen: „Gestern Nacht wurde in unserem Zimmer noch gefeiert. Wir kamen erst nach 3 ins Bett …“ Franziska, 16 Jahre, ist ausgeschlafen. Sie findet den architektonischen Kontrast von Alt und Neu „sehr gelungen“. Katja, 15 Jahre, und Magdalena, 17 Jahre, stellen fest: „Vor Ort sieht das ganz anders als im Fernsehen oder in Zeitungen aus!“ Tim, 16 Jahre, spricht für viele, wenn er sagt: „Ich will auf jeden Fall nochmal hierhin, wenn alles fertig ist.“ JUMA 4/2000 27 Text: Jörg Unger; Fotos: Monika Fielitz (1), Michael Kämpf (4) S 26-27Klassenfahrt.korr 1 S 28-30 Zug.korr 2 27.07.2000 12:25 Uhr Seite 28 Spaß am Zug Wochenendreisen mit der Bahn sind zur Zeit beliebt. Mit verschiedenen Sondertarifen kommt man preiswert quer durch die Republik. Der wohl bekannteste Tarif ist das „Schönes-Wochenende-Ticket“. Auf dem Düsseldorfer Hauptbahnhof traf JUMA Reisende, die mit dieser Fahrkarte unterwegs waren. Wer mit dem Spar-Ticket reist, braucht Zeit: Es gilt nicht für schnelle Züge wie den ICE. Simon und Katharina sind darum früh aufgestanden. 28 JUMA 4/2000 27.07.2000 12:26 Uhr Seite 29 Unterwegs zur Party nach Dortmund: Christian (hinten links) und seine Freunde. E Text: Petra Kroll; Fotos: Hacky Hagemeyer S 28-30 Zug.korr 2 s ist Wochenende, endlich Wochenende! Viel Zeit zum „Partymachen“, Ausspannen oder Verreisen. Erik, 20 Jahre, steht am Zeitungsstand in der Bahnhofshalle. Er blättert verschlafen in einigen Zeitschriften. Samstag morgen, acht Uhr. Gerade eben ist er mit vier Freunden im Düsseldorfer Hauptbahnhof angekommen. Eine Stunde haben sie mit dem Zug aus Iserlohn gebraucht. Jetzt wollen sie einen Tag in der Stadt verbringen, um sich Museen und Ausstellungen anzuschauen. Dafür musste er um sechs Uhr aufstehen. Doch das bereut Erik nicht. Der Ausflug ist eine Abwechslung und obendrein noch preiswert. Die Hin- und Rückfahrt kostet jeden sieben Mark. „Fünf Leute. Ein Tag. 35 Mark. Preiswert reisen am Wochenende? E JUMA 4/2000 29 S 28-30 Zug.korr 2 27.07.2000 12:26 Uhr Seite 30 Erich ist aus Iserlohn nach Düsseldorf gekommen. Er will sich einen Tag lang die Stadt ansehen. Doch zuerst kauft er eine Tageszeitung. Natur oder Kultur? Allein, mit der Familie oder mit Freunden? Egal welche Freizeitaktivitäten Sie am Wochenende planen, das Schönes-Wochenende-Ticket für 35 Mark eignet sich ideal für Ihre Wochenendausflüge“, wirbt die Deutsche Bahn für diesen Sondertarif. Er gilt samstags oder sonntags bundesweit für beliebig viele Fahrten. Der Nachteil: Man darf nur die langsamen Nahverkehrszüge benutzen. Christian, 19 Jahre, aus Ratingen sagt, was das für die Reisenden bedeutet: „Man muss mehrmals umsteigen und hat dafür oft nur wenige Minuten Zeit. Außerdem ist man lange unterwegs.“ Mit Freunden fährt er zur „Scream Jam“ nach Dortmund. Das Konzert müssen sie rechtzeitig vor Mitternacht wieder verlassen. Christian grinst. „Damit uns nicht dasselbe wie in Oberursel passiert.“ Was dort geschah? „Zug verpasst. Die Nacht auf der Straße verbracht. Und für die Rückfahrt am nächsten Tag mussten wir ein neues Wochenendticket kaufen!“ Normalerweise gilt das Ticket bis drei Uhr nachts des Folgetages. Doch um diese Zeit fahren nur wenige Züge! Verschlafen auf der Bahnhofstreppe Katharina, 16 Jahre, und ihre Kusine Nelly, 16 Jahre, sind unterwegs nach 30 JUMA 4/2000 Meppen. Mit dem Blumenstrauß im Gepäck geht es zur Geburtstagsparty der Freundin. Glück gehabt! Heute ist der Zug nicht besonders voll. Die beiden machen es sich auf ihren Fensterplätzen bequem. Wie das Reisen im „Bummelzug“ zum Albtraum werden kann, weiß Nelly: „Es war heiß, der Zug war überfüllt und ich musste die ganze Zeit über stehen. Das war einfach schrecklich“, erzählt sie von einer früheren Reise. Das Schönes-Woch- enende-Ticket soll die Nahverkehrszüge besser auslasten. Das Angebot schlug ein wie der Blitz und löste einen Ansturm auf die Regionalzüge aus. Die fahren zwischen den Städten und verbinden eine Region mit dem Fernnetz. Die Reisenden nutzten die Fahrkarte auch für längere Strecken. Die Regionalzüge waren plötzlich überfüllt. Ein Erfolg, mit dem die Verantwortlichen wohl kaum gerechnet hatten. „Acht Stunden hin, zwölf Stunden zurück. Irgendwie hatten wir die falsche Information“, beschreibt Jan Simon , 17 Jahre, aus Damme in Niedersachsen seine längste Tour. Es ging zum Fußballspiel nach Berlin. Heute wollen er und seine Freundin Katharina, 17 Jahre, ihre Schwester in Düsseldorf besuchen. Morgens um halb sechs sind sie aufgestanden und losgefahren. Jetzt sitzen sie recht verschlafen auf der Bahnhofstreppe und warten auf die Schwester, die sie abholen will. „Heute abend müssen wir auf ein Konzert“, erklärt diese den beiden, nachdem sie eingetroffen ist. „Mal sehen“, antworten Jan Simon und Katharina müde. Wie heißt es doch gleich in einem Werbeslogan der Bahn? „Batterie aufladen – SchönesWochenende-Ticket!“ Sie freuen sich über das leere Abteil: Katharina und ihre Freundin Nelly. Oft sind die Züge überfüllt und man muss im Gang stehen. S 31 YOU.korr 1 27.07.2000 12:31 Uhr Seite 31 YOU Internationale Jugendmesse Auf den Bühnen kann man viele bekannte Stars sehen – vorausgesetzt, man bekommt einen Platz. weimal im Jahr gibt es YOU – die Messe für Schokoriegel und Pickelcreme, Skifreizeit und Ausbildungsplatz. Wer jungen Konsumenten etwas anzubieten hat, zeigt sich in Dortmund oder Berlin. Doch wer Produkte oder Dienstleistungen einfach nur anbietet, hat keine Chance. „Kommunizieren ohne Kaufdruck“ heißt die Devise, „Event Marketing“ die Lösung. Das heißt auf gut Deutsch: Es muss was passieren, damit die Jugendlichen Spaß haben – und später kaufen. Auf Miniskiern die Kunstskipiste hinunter oder in der Stahlkugel 45 Meter hinauf in die Luft – da spürt man jede Menge Adrenalin, und das ist lustig. Vorausgesetzt, man kommt an die Reihe. Denn die attraktiven Angebote kosten kein Geld – außer dem Messeeintritt. Also drängen sich dichte Schlangen von Angebot zu Angebot. Wartelisten an besonders attraktiven Stationen wie Mountainbike-Parcours oder Flugmaschine führen zu Frust statt Lust. „Nichts geht mehr“, hieß es 2000 immer wieder in Dortmund. Die Besucher standen im Stau statt zu staunen. Im nächsten Jahr will man darum auf ein größeres Gelände in Essen umziehen. Außerdem ist ein dritter Standort geplant. Schließlich ist Kunde Kind der König. Z Sport und Abenteuer locken. Wer will, kann mitmachen. Über 200 000 wollten im letzten Jahr. JUMA 4/2000 31 S 32-33 Benimm.korr 1 27.07.2000 12:33 Uhr Seite 32 Muss das sein? Es gibt viele Regeln für gutes Benehmen. Doch sind sie wirklich nötig? JUMA hat nachgefragt. ... ich zu bestimmten Anlässen elegante Kleidung tragen soll. Jeans sind viel bequemer! Stephan, 15 Jahre Mich stört, dass ... ... man sich nicht die Haare rot, grün oder blau färben soll. Das sieht doch gut aus! Jona, 15 Jahre ... ich immer den Teller leer essen soll. Was ist, wenn es einem nicht schmeckt? Christoph, 13 Jahre ... dass man „Danke!“ sagen muss, wenn man Komplimente bekommt. Die will ich doch gar nicht hören! Hannah, 16 Jahre ... dass man zu Einladungen eine Kleinigkeit mitbringen soll. Die sollen sich auf mich freuen, nicht auf meine Geschenke! Dominik, 15 Jahre ... Männer einen festen Händedruck haben sollen. Das tut doch weh! Melanie, 17 Jahre ... dass ich an langweiligen Familientreffen teilnehmen soll. Es gibt viel interessantere Veranstaltungen. Martin, 15 Jahre 32 JUMA 4/2000 27.07.2000 12:34 Uhr ... ich Weingläser am Stiel anfassen soll. Es ist viel einfacher den Kelch anzufassen. Maggie, 18 Jahre Seite 33 ... man in feinen Restaurants so viel Besteck benutzen soll. Man weiß nie, was man eigentlich nehmen soll. Leander, 16 Jahre ... ich nicht stundenlang mit Freunden telefonieren soll. Es gibt doch oft so viele unendlich wichtige Dinge zu erzählen. Grete, 16 Jahre Mach mit! Welche Regeln gibt es in deinem Land? Was stört dich daran? Oder findest du bestimmte Regeln richtig und wichtig? Warum? Schreib uns! Die interessantesten Meinungen veröffentlichen wir in JUMA. Unter allen Einsendern verlosen wir 10 Pocketspiele „Nie mehr blamieren - coole Manieren“. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss: 1. Juli 2001 Illustration: ofczarek! S 32-33 Benimm.korr 1 ... dass ich den Tisch erst verlassen darf, wenn alle mit dem Essen fertig sind. Ich habe doch noch wichtigere Termine. Holger, 15 Jahre JUMA 4/2000 33 S 34-35 Szene.korr2 27.07.2000 12:38 Uhr Seite 34 szene Mit Musik experimentieren Ein außergewöhnliches Experiment: Der Berliner Musiker FM Einheit und die dänische Sängerin Gry Bagøien haben für vier Wochen das Aufnahmestudio in ein Münchener Theater verlegt. Das Publikum durfte zuschauen und mit den Musikern plaudern. Getragen von starkem Rhythmus ist so ein Stück zeitgemäßer Musik entstanden. Wer genau hinhört, entdeckt aber auch musikalische Einflüsse aus den 20-er Jahren, als Musik und Theater bei Bertolt Brecht und Kurt Weill miteinander verwoben waren. Selbst Swing der 40-er Jahre klingt an. Insgesamt ein beeindruckender Happen Kultur, bei dem zahlreiche Gäste wie Schauspielerin Meret Becker mitgewirkt haben. Erwachsen werden Foto: © Constantin Film AG Der Kinofilm „Crazy“ schildert die Irrungen und Wirrungen Jugendlicher auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Der sechzehnjährige Benjamin, gespielt von Robert Stadlober, landet im Internat. Doch anstatt die Schwächen in Mathematik auszubügeln, hängt Benjamin auf Partys herum, verbringt seine Zeit mit der Jungen-Clique und verliebt sich hoffnungslos. Der Film beruht auf dem autobiografischen Roman von Benjamin Lebert, der das Buch als 16jähriger schrieb und die Schule abgebrochen hat. Genau wie Schauspieler Robert Stadlober. So hat „Crazy“ eine heftige Diskussion über das Bildungssystem ausgelöst. 34 JUMA 4/2000 S 34-35 Szene.korr2 27.07.2000 12:38 Uhr Seite 35 Über Löwenzahn singen Die Kindersendung „Löwenzahn“ im Zweiten Deutschen Fernsehen feiert das 20-jährige Jubiläum. Moderator Peter Lustig erklärt in der Serie Wissenswertes für Kinder. Das hat den Rapper Lars Dietrich aus Potsdam scheinbar beeindruckt. Grund genug, einen spaßigen Song „Löwenzahn“ zu veröffentlichen. Nicht nur für den Kindergeburtstag geeignet. Auf dem Boden bleiben Foto: Olaf Heine Foto: © BMG - Hansa „Such a Surge“ sind seit acht Jahren im Rennen. Wenn sie zu den Instrumenten greifen, ertönt ein Crossover aus Punk, Hip-Hop und Rock. Sie komponieren Filmmusik, sorgen aber ebenso für laute und wilde Konzerte. Dabei bleiben sie immer auf dem Boden der Realität, bleiben nahe an ihrem Publikum – Stars ohne Starallüren. Hip-Hop mischen Liedtext „Silver Surger“ von Such a Surge Fotos: Christian Roth / Spoon „Koma Mobb“ stammen aus dem Ruhrpott. Sie mischen in ihrer Musik Hip-Hop mit Reggae und Pop. „Das ist der Sound, der in die Waden schlägt, hier kommt der Sound, der dein Hirn anregt“, singen sie in einem ihrer Songs. Zuhören lohnt sich, zumal „Koma Mobb“ einige Zeit selbst ohne festen Wohnsitz waren und auf der Straße lebten. Im Song „Traute Berber“ stellen sie das Schicksal eines Obdachlosen völlig ohne Klischees dar. Hoch auf der Erfolgsleiter, immer weiter, Freunde von gestern lästern, Arroganz wird dein Begleiter, Rockstar, Außenseiter, Spitzenreiter, Glamour, Gloria, du bist ein Star, du bist im Studio mies drauf weil dir stinkt, dass dein Shit nicht nach dir klingt aber der Plattenboss mitsingt, der Produzent den Hit bringt der gefehlt hat, und weil ein anderer das Geld gezählt hat gehst du leer aus, Fragen stellst du nicht, du lachst ins Rampenlicht, tanzt auf dem Drahtseil, verlierst dein Gleichgewicht. JUMA 4/2000 35 S 36-39 Briefe.korr 2 27.07.2000 12:42 Uhr Seite 36 K l a s s e n - B r i e f f r e u n d s c h a f t e n JUMA vermittelt Brieffreundschaften zwischen ausländischen Klassen ab dem 3. Lernjahr Deutsch. Ihr solltet 13–18 Jahre alt sein und euch auf Deutsch schreiben wollen. Notiert die Zahl der Schüler, euer Alter, Deutschkenntnisse und den Namen eures Lehrers. Leider können wir nur eine Auswahl veröffentlichen. Wir sind vierzehn Schüler im Alter von 16 bis 20 Jahren und möchten Brieffreunde aus der ganzen Welt finden! Wir lernen Deutsch und Englisch. Im Aosta-Tal spricht man Italienisch und Französisch. Wir sind mit diesen beiden Sprachen aufgewachsen. Wir haben viele Interessen: Volleyball, Tennis, Schwimmen, Ski, Musik, Reisen. Wir schreiben und sprechen gerne Deutsch. Also worauf wartet ihr? Klasse 4 G c/o Scuola Coordinata Viale Chabod 6 11100 Aosta / Italien Wir sind 16 Mädchen und 5 Jungen im Alter von 14 Jahren und möchten viele Brieffreunde haben. Wir sprechen sehr gut Deutsch. Wir sind kontaktfreudig, Wir sind 5 Mädchen aus Thessaloniki im Alter zwischen 15 und 16 Jahren und suchen Brieffreunde aus aller Welt. Unsere Hobbys sind Tennis, Musik, Computer und Basketball. Wir antworten auf alle Briefe. Sofia Aliosi, Hilis 7, 55132 Kalamaria, Thessaloniki / Griechenland Wir sind 3 Jungen und 1 Mädchen aus Kasachstan. Wir lernen seit 4 Jahren Deutsch und besuchen die 7. Klasse. Wir sind nett und humorvoll. Besonders interessieren wir uns für Deutsch. Wenn ihr uns kennen lernen möchtet, dann schreibt uns. Sascha Tschebotarev, Erganov Straße 42 W25 Karaganda / Kasachstan lustig und fleißig. Unsere Hobbys sind: Computer, Partys, Reisen, Lesen und Malen. Wir möchten Freunde aus der ganzen Welt haben und antworten bestimmt auf jeden Brief. Vera Zenova (n.k.) 72 3400 Montana / Bulgarien Hallo Leute! Wir sind 19 temperamentvolle, verrückte Schüler zwischen 13 und 15 Jahren. Wir leben im Chaco, genannt die „grüne Hölle“ von Paraguay. Unsere Hobbys sind: Sport, Reiten, Musik, Fußball und noch viel mehr. Unser Briefkasten verhungert. Wer wagt es uns zu schreiben? Colegio Secundario Colonia Neuland,Klasse 7a C.d.c. 1153 Asuncion Paraguay / Südamerika Hallo! Wir sind 11 liebe Mädchen und ein frecher Bub der Klasse 12M. Wir lernen seit 3 Jahren Deutsch. Unsere Hobbys sind Musik, Sport, Feten, Reisen, und Spaß haben. Wenn ihr eine verrückte Klasse kennenlernen wollt, dann schreibt uns. Wir freuen uns auf jeden Brief. Dr. Élia Oliveira, Apartado 140 4634-909 Marco de Canaveses / Portugal Schöne Grüße aus Polen! Wir sind 35 humorvolle Schüler im Alter von 16 Jahren. Wir lernen Deutsch und möchten Kontakte zu Schülern aus der ganzen Welt bekommen. Wir interessieren uns für Sport, Musik und Reisen. Vor allem aber für Computer. Falls ihr andere Interessen habt, könnt ihr trotzdem schreiben. Lidia Jarosz, Klasse I id,ul. Wolnosci 22b 81-327 Gdynia/Polen Hallo, wir sind eine lustige Gruppe von 5 Mädchen und 6 Jungen im Alter von 15–16 Jahren. Wir gehen auf die Handelsschule in Targoviste und lernen seit 7 Jahren Deutsch. Unsere Hobbys sind Deutsch, Musik, Disko, Lesen, Sport. Wir werden auf alle Briefe antworten und freuen uns auf lange Brieffreundschaften. Liceul Economic Klasse 4 D Strada Calea Domneasca Nr. 261 0200-Targoviste / Rumänien Hallo, wir sind 5 Schülerinnen aus Lettland. Wir sind 16–19 Jahre alt und lernen seit 8 Jahren Deutsch. Wir suchen Brieffreunde aus der ganzen Welt. Wir freuen uns über viele Briefe. Inita Mataseva Jekabpils Raj., P/N Selpils „Senoti“, LV- 5233 / Lettland Wir sind 5 Mädchen im Alter von 13–14 Jahren. Wir sind Ungarinnen und leben in der Wojwodina. Wir haben viele Hobbys: Sport, Computer, Tanz, Musik, und Kunst. Wir sind gesellig, freundlich, lustig und lachen gern. Andrea Farago, Dura Jalcsic 2H 21226 Backo Petrovo Selo / Jugoslawien 36 JUMA 4/2000 Wir sind 26 sympathische und sprachbegabte Schüler im Alter von 14 Jahren. Wir besuchen die erste Klasse des Gymnasiums und lernen seit 3 Jahren Deutsch. Wir suchen Brieffreundschaften auf der ganzen Welt, um neue Freunde zu finden und unser Deutsch zu verbessern. Unsere Hobbys sind Sport, Musik, Kino, Freunde treffen und in die Disko gehen. Klasse 1 D, Gimnazium Budzów 34-211 Budzów / Polen Hallo! Wir sind 10 Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren. Wir kommen aus Großbritannien und wohnen in Newport. Wir lernen seit 3 Jahren Deutsch. Wir haben viele Hobbys: Musik, Computer, Sport, Schwimmen, Theater und Fernsehen. Wer möchte mehr über Großbritannien und über uns erfahren? Klasse 10, Bassaleg Gesamtschule,Forge Lane,Newport NP10 OAZ / Großbritannien Wir sind 24 große, kleine, dicke, dünne, witzige, ernste, laute, ruhige, launische und lustige Schüler aus Polen. Wir sind 13 Jahre alt und lernen seit 3 Jahren Deutsch. Wir interessieren uns für Musik, Sport, Literatur und Computer. Wenn ihr mehr erfahren wollt, dann schreibt uns. Wir antworten ganz bestimmt auf alle Briefe. Lidia Mytkos,Szkola Podstawowa Nr. 11,Ul. Szkotnia 14 39- 200 Debica /Polen Wir sind Schülerinnen und Schüler auf einem Griechischen Privat-Gymnasium und zwischen 14 und 15 Jahre alt. Unsere Hobbys sind Sport, Musik, und Kino. Schickt uns bitte viele Briefe, denn wir sind ganz hungrige Briefschreiber. School I. Tsiamoulis Karpenisiou 9, 12131 Peristeri, Athen / Griechenland Wir sind eine 7. Klasse mit 4 Jungen und 22 Mädchen. Wir sind zwischen 12 und 14 Jahre alt. Wir lernen seit 3 Jahren Deutsch. Wir würden gern mehr über europäische Länder erfah- S 36-39 Briefe.korr 2 27.07.2000 12:42 Uhr ren und unsere Deutschkenntnisse verbessern. Klasse 7 H, Convent of the Holy Cross, P.O. Box 203 Windhoek / Namibia Wir sind 4 Mädchen und 1 Junge aus Opava. Wir sind 13 Jahre alt und lernen seit 3 Jahren Deutsch. Unsere Hobbys sind: Musik, Sport, Malen und Filme. Wir suchen Brieffreunde aus der ganzen Welt. Alexander Vladar, Ant. Sovy 21 Opava 5, 747 05 / Tschechische Republik Wir sind eine kleine Gruppe von Schülern aus Lima, der Hauptstadt von Peru. Wir sind 15 Jahre alt und wir lernen seit dem Kindergartenalter Deutsch. Wir suchen Brieffreunde aus der ganzen Welt, um unser Deutsch zu verbessern. Unsere Hobbys sind Musik, Lesen und Sport. Wer schreibt uns? Renato Oliva Calmet Pedro de Candia 154 Salamanca, Lima 03 / Peru Seite 37 18 Jahre alt und möchten Brieffreunde aus der ganzen Welt kennen lernen. Schreibt uns bald! Klasse 13, C/o A. Lancaster Brocks retreat, Bindown Looe Cornwall , PL 13 IQN / England Wir sind 13 Schülerinnen und 2 Schüler im Alter zwischen 14 und 16 Jahren. Wir besuchen die 9. Klasse eine Wirtschaftsgymnasiums. Wir sprechen Deutsch, Englisch und Französisch. Unsere Hobbys sind: Wandern, Reisen, Volleyball, Internet, Computertechnik und Musik hören. Wir sind begeisterte Naturliebhaber. Tiere und Pflanzen sind unsere Freunde. Wir suchen Brieffreunde aus der ganzen Welt. Klasse 1 B, I.T.C.T.“A. Bordoni“ Via S. Borromeo 2 27100 Pavia / Italien Wir sind eine nette, freundliche Gruppe von 15-16-jährigen Schülern aus Istanbul. Unsere Hobbys sind: Reisen, Sport, Natur, Fotografieren, Lesen und Wir sind 40 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Wir lernen seit 6 Jahren Deutsch. Deutsch ist unser Lieblingsfach in der Schule. Unsere Hobbys sind Singen, Musik hören, Sport, Disko, Kino, Theater und Lesen. Marija Tuntschik, Mittelschule 134, Scholochow-Str. 17 49080 Dnipropetrowsk / Ukraine wo auf der Welt so lustige, interessante und aktive Schüler wie uns ? Dann schreibt schnell. Wir warten auf eure Post. Eve Amväli, Realgymnasium Noo Hariduse 3 Noo, Landkreis Tartu 61601 / Estland Wir sind 13 Jungen und 10 Mädchen im Alter von 13 bis 15 Jahren. Wir besuchen die 8. Klasse der Mittelschule und haben 4 Stunden Deutsch pro Woche. Unsere Hobbys sind Musik hören, Lesen, Volleyball, Briefmarken sammeln und Briefe schreiben. Wir freuen uns sehr über eure Briefe. Güllerpinari mah., Kaptaner sok. Rasim Cevik apt. , B Blok 07400 Alanya / Türkei Wir sind 3 Jungen und 5 Mädchen im Alter zwischen 15 Wir sind 10 Schülerinnen und 1 Schüler und sind zwischen 16 und 17 Jahre alt. Wir lernen seit 10 Jahren Deutsch. Wir besuchen ein Gymnasium mit erweitertem Deutschunterricht. Wir interessieren uns für Deutsch, Musik, Sport, Kino und Diskos. Humanistisches Gymnasium N 23, Dschibek-Dscholu Str. 281, 720045 Bischkek / Kyrgystan Wir sind 4 Mädchen und 7 Jungen im Alter zwischen 13 und 14 Jahren. Wir lernen seit 3 Jahren Deutsch . Wir wohnen in Frankreich bei Paris. Unsere Hobbys sind: Musik, Computer und Kino. Wir suchen Brieffreunde aus der ganzen Welt. Klasse 4°2 Mme Kowalk CES Hautes Rayes Place Pierre Beregovoy 78700 ConflansSainte Honorine / Frankreich Wir sind 6 Schüler und 4 Schülerinnen aus England. Wir lernen seit 7 Jahren Deutsch. Wir sind und 16 Jahren. Wir lernen seit 5 Jahren Deutsch, das Lernen macht uns viel Spaß und wir sind sehr fleißig. In unserer Freizeit treiben wir Sport und hören Musik. Wir möchten gerne mit Schülern aus anderen Ländern in Briefwechsel treten. Bitte schreibt uns Sekundar Schkola N 20 z. H. Nekrasowa Tatjana Ul. Olonetzkasa, 75 185007 Petrosawodsk / Russland Wir lernen in einer Mittelschule in Turakurgan Deutsch. Wir sind 16 Schüler im Alter von 13 und 14 Jahren. Wir suchen Brieffreunde aus der ganzen Welt, die ebenfalls Deutsch lernen. Wir interessieren uns für Sport, Musik, reisen, lesen und schreiben. Wir wollen wissen, wie ihr Deutsch Wir sind 7 Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse im Alter zwischen 16 und 17 Jahren. Wir lernen seit 6 Jahren Deutsch. Unsere Hobbys sind Musik hören, Baseball spielen und mit Freunden etwas unternehmen. Wir suchen Brieffreunde aus aller Welt. Dalia Drangelyte, Pazagieniu 12-4, Panevezio Raj. / Litauen Briefe schreiben. Wir suchen Brieffreunde aus der ganzen Welt. Wer möchte mehr über die Türkei und über uns erfahren? Wir werden alle Briefe beantworten. Cigdem Uzunoglu, Kumkapi Nisanca mah. Hemsehri sok. No: 20, 34480 Eminönü, Istanbul /Türkei Liebe Jugendliche überall in der Welt! Wir sind eine 15-köpfige Deutschgruppe aus dem Realgymnasium Noo in Estland. Wir sind 17 Jahre alt und lernen seit 8 Jahren Deutsch. Gibt es irgend- JUMA 4/2000 37 S 36-39 Briefe.korr 2 27.07.2000 12:42 Uhr Seite 38 und seit diesem Jahr Englisch. Wir suchen Brieffreunde aus der ganzen Welt, wir haben viel zu erzählen und freuen uns auf eure Briefe. Schreibt uns schnell. Gymnasium n 37, Klasse 8 a La- Roschelstr. 11 185030, Petrosawodsk Karelien / Russland 12 temperamentvolle, erfinderische und verrückte 16-jährige Schüler aus Vilnius suchen Brieffreunde aus der ganzen Welt. Wir lernen seit 5 Jahren Deutsch. Wir machen viel Musik, denn das ist unser Hauptfach in der Schule. Viele von uns spielen Klavier. Die Jungs sind leidenschaftliche Basketballfans. Karolis Stasys, Kosciuskos 11, Ciurlionis-Kunstgymnasium Vilnius / Litauen lernt und welche Hobbys ihr habt. Schreibt uns! E. Mirmachmudow Schule NI3, Nawrus, Turakurgan / Usbekistan Wer liebt Deutsch und die Eisenbahn? Der soll uns schreiben! Wir sind 2 Mädchen und 7 Jungen im Alter von 15 Jahren. Wir lernen seit 5 Jahren Deutsch. Unsere Stadt heißt Orenburg. Hier studierte der erste Kosmonaut der Welt. Gruppe 72, Kab. 306 Technikum Shelesnodoroshni Pr. Br. Korosteljewich 28 460004 g. Orenburg / Russland Wir sind 2 Jungen und 5 Mädchen im Alter zwischen 17 und 18 Jahren. Unsere Gruppe lernt schon seit 3 Jahren Deutsch. Unsere Hobbys sind: Musik hören, schwimmen, Sport treiben und ins Kino oder in Bars gehen. Wir möchten viele Brieffreunde kennen lernen, bitte schreibt uns: Klasse 3 Liceum Ekonomiczne Zespol Szkol Nr. 1 Im. J. St. Cezaka, Ul. Deuga 89/ 91 95- 100 Zgierz / Polen Wir sind 16–17 Jahre alte Schüler aus Stettin in Polen. Wir lernen seit 2 Jahren Deutsch. Wir interessieren uns für Musik, Sport, Kino und Computer. Wir fahren sehr gut Rollschuh, manche von uns trainieren Nahkampf. Wir beantworten jeden Brief. Klasse II c,ZSO Nr.8, ul. Rydla 49, 70-783 Szczecin / Polen Wir sind 17 lustige Schüler aus Paraguay, 13 Jahre alt. Wir lieben die deutsche Sprache, haben aber Schwierigkeiten in Ausdruck und Grammatik. Mit unseren Briefen möchten wir Hallo, wir sind 7 Schülerinnen und Schüler aus Usbekistan. Wir sind 16–17 Jahre alt. Wir lernen seit 4 Jahren Deutsch. Unsere Hobbys sind Musik, Sport, Computer und Kunst. Wir sind lustig und fleißig. Wir suchen viele Brieffreunde aus der ganzen Welt und warten auf eure Post. Toschpulatowa Mujasser Ochunbobojewstr. 93 703051 Samarkand / Usbekistan Wir sind 11 Schüler aus Karelien, einer schönen Stadt im Nordwesten Russlands. Wir sind 14-15 Jahre alt. In unserem Gymnasium lernen wir 2 Fremdsprachen: seit 3 Jahren Deutsch Wir sind 11 Schüler im Alter von 16-18 Jahren aus der 10.- 12. Klasse einer allgemeinbildenden Schule in Litauen. Wir lernen seit der 5. Klasse Deutsch und suchen Brieffreunde im Ausland um unser Deutsch zu verbessern. In diesem Jahr haben wir einen Club „Freunde der deutschen Sprache“ gegründet. Vielleicht gibt es auch an eurer Schule solche Clubs. Bitte schreibt uns: Irena Uzkurnyte, 4111 Bagaslaviskio p- tas, Sirvintu raj. / Litauen Wir sind 10 Jungen und 13 Mädchen aus Malaysia. Wir lernen in einem Gymnasium und sind 15 Jahre alt. Wir mögen Deutsch sehr. Unsere Hobbys sind: lesen, Radio hören und Briefmarken sammeln. Wir suchen Brieffreunde aus aller Welt. Wir warten auf eure Briefe. Form 3 A, Sek. Men. Sains Pokok Sena, 06400 Pokok Sena, Kedah / Malaysia Hallo, Jugendliche, wir sind 15–16-jährige Schüler (9 Mädchen, 2 Jungen) aus Ungarn. Wir lernen seit 3 Jahren Deutsch und möchten durch diese Sprache Brieffreunde auf der ganzen Welt finden. Wir sind witzig, nett und machen gerne Quatsch. Unsere Hobbys sind: Musik, Sport, Tiere und Reisen. Schreibt uns schnell, wir warten auf eure Briefe. Körosi Csana Gymnasium Klasse 9 K, Hajdunands Bocskai Str. 29 / Ungarn Wir sind 14 Jungen und Mädchen aus Moskau. Wir sind 13 Jahre alt und gehen in die 7. Klasse. Wir sind lustig und wissbegierig. Unsere Hobbys sind: Computer spielen, Musik, Sport und tanzen. Wir lernen Englisch und Deutsch 38 JUMA 4/2000 und würden gerne Brieffreunde aus der ganzen Welt finden. Federatiwny Prospekt 27 Gebäude 1, Schule 1082 Kabinett 321 111558 Moskau / Russland unser Land vorstellen: Wir haben Heilpflanzen, Indianer, Cowboys, exotische Bäume und Tiere. 7. Klasse, Projekt „Briefe“ Goethe-Schule Teniente Rocholl Asuncion / Paraguay Wir sind eine Gruppe von Deutschschülern aus Trontheim, der drittgrößten Stadt Norwegens. Wir sind 6 Mädchen und 17 Jungen. Unser Hobby ist Sport, u.a. Volleyball, Fußball und Leichtathletik, aber auch tanzen und Musik hören. Wir suchen Brieffreundschaften zu anderen Schülern, bitte schreibt uns! Gruppe 2 TYC- 2, Strinda videregaende skole, harald Bothners vei 21, 7052 Trontheim / Norwegen S 36-39 Briefe.korr 2 B R I E F E Liebe Leserin, lieber Leser! Viele Jugendliche berichten uns von ihren Fahrten in die Bundesrepublik. Eine Klasse aus Litauen hat ein Museum besucht, über das wir in JUMA berichtet haben. Eine französische Klasse machte eine Flussfahrt auf der Donau. In JUMA erzählten wir von einer historischen Flussfahrt auf der Donau. Bist du schon einmal in Deutschland gewesen? Dann schreib uns doch, welche Erfahrungen du gemacht hast! Gibt es etwas, was du durch JUMA schon kanntest oder etwas, was ganz anders war als in JUMA beschrieben? Vergiss bitte nicht deinen Namen, die genaue Adresse und dein Alter anzugeben! Unter allen Einsendern verlosen wir attraktive Preise. Redaktion JUMA Christian Vogeler Frankfurter Str. 40 D-51065 Köln 27.07.2000 12:43 Uhr Seite 39 Nicht ohne mein Maskottchen (JUMA 2/00) Bei uns in Ungarn gibt es auch viel Aberglauben, besonders an Neujahr. Wenn man Linsen isst, wird man reich. Wenn man sich in den Finger schneidet und Blut tropft auf den Boden, hat man Glück. Wenn man den Paprikastreuer umwirft, gibt es Streit in der Familie. Timea aus Ungarn Blinden auch den Weg nicht zeigen. Olja Warten auf den Erfolg (JUMA 1/00) Ich möchte einmal Modedesignerin werden. Ich bin 18 Jahre alt und lerne seit acht Jahren Deutsch im Deutschen Moment mal (JUMA 4/99) Wir sind zu einem Schüleraustausch nach Nordfriesland gefahren. Die Wochen in Deutschland waren wirklich wunderschön und lustig. Wir haben Städte wir Flensburg, Kiel, Schleswig, Husum und Hamburg besucht. In Flensburg haben wir auch die Phänomenta besucht, das Museum mit verschiedenen physikalischen Experimenten. Es war sehr interessant. Vita aus Bristonas / Litauen Unsere Medizin ist so weit entwickelt, dass wir so eine Brille nicht brauchen. Die Blindenhunde sind Meister ihres Fachs und gute Freunde. Außerdem ist eine solche Brille bestimmt viel zu teuer! Wiktoria Musikgymnasium Weimar (JUMA 2/00) Schüler aus Tscheljabinsk / Russland haben über klassische und leichte Musik diskutiert. Leichte Musik ist schöne Musik. Mir gefällt leichte Musik gut. Ich glaube, dass klassische Musik in die Vergangenheit gehört. Julja Klassische Musik ist die Musik des Schönen, und Schönes rettet unsere Welt. Olga Die Klassik ist eine Tür in die Vergangenheit und klassische Musik ist ein Schlüssel für diese Tür. Vera Ich meine, dass im 21. Jahrhundert Jazz, Pop und auch ernste Musik einen Platz haben werden. Nadja Wasserwelten (JUMA 4/98) Von einer deutsch-französischen Donaufahrt berichten uns Schüler aus Cluny / Frankreich und Bad Urach / Deutschland. Hier ein Auszug aus ihrem Bordbuch: Lyzeum in Arad. Nebenher studiere ich Design. Gefällt euch mein Entwurf? Adela aus Rumänien Klassik, Comics und Computer (JUMA 3/99) Wir hatten viel Spaß mit den Texten von Stephan und Serkan. Wir haben sie gelesen und uns dann gegenseitig erzählt. Das war toll! Wir haben uns alles gemerkt. Schülerinnen und Schüler aus Pula / Kroatien Wir fühlten uns wie ein Expeditionsteam auf dem Amazonas. Beim Ablegen paddelten alle voll konzentriert. Eine Leistung, wenn man bedenkt, dass weder Deutsche noch Franzosen vorher gepaddelt hatten. Später ließ die Spannung nach und machte dem Vergnügen Platz. Welch ein tolles Gefühl, auf dem Fluss zu treiben und die unberührte Natur zu betrachten! Beim Anlegen am Nachmittag sah das Ganze allerdings etwas anders aus. Die Donau war gestiegen und hatte eine sehr starke Strömung, gegen die wir ankämpfen mussten. Das erste Boot landete problemlos, aber das zweite legte sich stark auf die Seite, bevor es in den Büschen landete. Alle wurden nass. Die Welt stellt aus (JUMA 2/00) Zwei Meinungen zum Plakat mit der Brille für Blinde schickten uns Schülerinnen aus Busajewa / Turkmenistan: Meiner Meinung ist es sehr nützlich eine Brille zu erfinden, die Blinden den Weg zeigt. Ein Blindenhund kann nicht so sicher Wege finden. Er kann dem JUMA 4/2000 39 S 40 Rücks.korr 1 27.07.2000 12:50 Uhr Seite 40 V or 600 Jahren wurde der Erfinder des Buchdrucks geboren: Johannes Gensfleisch zum Gutenberg. Die Stadt Mainz feiert den Geburtstag ihres berühmten Bürgers ein Jahr lang mit einer Vielzahl von Veranstaltungen. Kinder und Jugendliche befragte man zum Thema „Meine Botschaft für die Stadt“. Am Computer gestalteten die Teilnehmer ihre Texte und hängten sie als Plakat in der Stadt auf. Unsere Abbildung zeigt den Entwurf von Stefan Guigas, 13 Jahre.