Amphetamine (Speed/ Pep)
Transcrição
Amphetamine (Speed/ Pep)
che KIDKIT - Hilfe für Kinder & Jugendli Sucht | Illegale Suchtmittelt Amphetamine (Speed/ Pep) Amphetamine, wie Amphetamin und Methamphetamin, werden in der Drogenszene meist unter den Namen Speed oder Pep verkauft. Es handelt sich um künstlich hergestellte Substanzen, die stimulierend (anregend) auf das Zentralnervensystem wirken. Damit ist auch ihre Beliebtheit in der Partyszene zu erklären. Amphetamin und Methamphetamin unterscheiden sich nicht in ihrem Wirkungsspektrum, sondern lediglich in ihrer Wirkungsstärke und -dauer. Methamphetamine wirken über einen Zeitraum von bis zu 30 Stunden und werden auf dem Schwarzmarkt auch unter den Namen Crystal, Crystal-Speed oder Ice verkauft. Speed ist in der Regel ein Gemisch aus verschiedenen stimulierenden Substanzen, wie Amphetamin, Methamphetamin, Ephedrin und Koffein. Wie genau die Zusammensetzung des auf dem Schwarzmarkt erhältlichen Speeds ist und welche Strecksubstanzen noch enthalten sind, ist für den Konsumenten sehr undurchsichtig. Speed wird meist oral (durch den Mund) in Form eines Pulvers (weiß bis gelblich), seltener auch als Tabletten eingenommen. Um den Wirkungseintritt zu beschleunigen, wird Speed manchmal auch gesnieft (geschnupft). Der Chemiker Edelano synthetisierte 1887 erstmals ein Amphetamin, die Wirksamkeit als 50668 Köln · Victoriastrasse 12 · Tel ( 0221) 91 27 97 0 Arzneimittel wurde jedoch erst 1930 erkannt. Bereits nach dem zweiten Weltkrieg waren sehr unterschiedliche Anwendungsgebiete bekannt: Amphetamine wurden zum Beispiel gegen Erkältungen, aber auch zur Behandlung von Depressionen, Parkinson, Narkolepsie und Impotenz angewandt. Aber auch die stimulierende Wirkung von Amphetaminen blieb nicht lange ein Geheimnis. Bereits in den 60er Jahren gab es die unterschiedlichsten Konsumentengruppen: Die stimulierende Wirkung von Amphetaminen nutzten z.B. Hausfrauen genauso, wie Studenten oder Lkw-Fahrern. Gleichzeitig wurden immer mehr Fälle bekannt, bei denen die Substanz zur Abhängigkeit führte. Außerdem kam es immer häufiger zu körperlichen und seelischen Folgeerscheinungen, wie Unterernährung oder psychotischen Zuständen. Als Psychose wird ein Zustand beschrieben, in dem der Betroffene den Bezug zur Realität zumindest teilweise verliert, wobei er davon Drogenhilfe Köln e.V. che KIDKIT - Hilfe für Kinder & Jugendli Illegale Suchtmittel | Amphetamine (Speed/ Pep) Wirkung: überzeugt ist, dass seine Form der Wahrnehmung richtig ist. Er sieht zum Beispiel Dinge, die nicht da sind (Halluzinationen) oder/und leidet unter Wahnvorstellungen (z.B.: Verfolgungswahn). 1965 wurde der Verkauf von Amphetaminen dann durch neue Gesetze strenger kontrolliert und immer mehr amphetaminhaltige Medikamente wurden verboten. Dadurch gewann jedoch die illegale Produktion von Amphetaminen an Bedeutung. Um dies unter Kontrolle zu bekommen, wurden immer mehr Grundsubstanzen, die eine einfache Herstellung ermöglichten, verboten bzw. deren Verkauf strengstens kontrolliert. Heute fallen Amphetamine in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz. Es gibt nur noch wenige Medikamente auf dem Markt, die geringe Anteile an Amphetaminen enthalten. Der Besitz, Konsum und Verkauf von Amphetaminen, abgesehen von ärztlich verordneten Medikamenten, ist in Deutschland verboten. 50668 Köln · Victoriastrasse 12 · Tel ( 0221) 91 27 97 0 Die Wirkung von oral eingenommenem Speed tritt nach ca. 30 Minuten ein, bei gesnieftem Speed verkürzt sich der Wirkungseintritt auf einige Minuten. Die Wirkungsdauer und -intensität ist stark vom jeweiligen Amphetaminanteil abhängig. Konsumenten können meist zwischen 6 und 18 Stunden nach der Einnahme nicht schlafen. Die Wirkung von Speed geht hauptsächlich von den enthaltenen Amphetaminen und vom Ephedrin aus. Die Wirkung von Ephedrin wird unter dem Abschnitt Aufputschmittel näher erläutert. Amphetamine erhöhen die Ausschüttung und verlängern die Wirkungsdauer der Neurotransmitter bzw. Hormone Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. Dieser Effekt erfolgt, da Amphetamine in die präsynaptische Zelle der Nervenzelle einströmen und dort eine erhöhte Ausschüttung der Neurotransmitter bewirken. Die ausgeschütteten Neurotransmitter können dann an den Rezeptoren der postsynaptischen Membran wirken. Außerdem entfalten Amphetamine ihre Wirkung indem sie verhindern, dass die Neurotransmitter aus dem synaptischen Spalt zurück in die Zelle transportiert werden. Amphetamine bewirken also eine Erhöhung der Transmitterkonzentration im synaptischen Drogenhilfe Köln e.V. che KIDKIT - Hilfe für Kinder & Jugendli Illegale Suchtmittel | Amphetamine (Speed/ Pep) Spalt unabhängig von dem Signalimpuls der Nervenzelle. Eine erhöhte Ausschüttung von Noradrenalin und Adrenalin ist für den Körper eigentlich ein Signal, das in lebensbedrohlichen Situationen gegeben wird. Es ist ein Hinweis für den Körper, dass körperliche Bedürfnisse wie z.B. Hunger, Durst, Müdigkeit und Schmerzen zurückgestellt werden müssen, um alle Ressourcen dafür zu nutzen, sich einer akuten Belastung zu stellen. sehr erschöpft sind, versuchen sie durch mehrmals tägliches „nachwerfen“ (wiederholter Konsum),, die Müdigkeit zu vertreiben bis sie schließlich völlig fertig sind. Andere versuchen durch massiven Alkoholkonsum oder die Einnahme von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln die Wirkung der Amphetamine aufzuheben, was wiederum mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden ist. In diesem Zusammenhang ist zu sehen, dass sich der Konsument durch Amphetamine leistungsfähiger, konzentrierter und wacher fühlt, manchmal sogar euphorisch (ein Hochgefühl erzeugend) gestimmt ist und sein Hungergefühl abnimmt. Er möchte sich meist mehr bewegen und aktiv sein, was gerade auf Partys eine willkommene Wirkung ist. Außerdem kann sich der Konsum in einem gesteigerten sexuellen Bedürfnis widerspiegeln. Da Amphetamine dem Körper keine Energie zuführen, sondern vielmehr die vorhandenen Kraftreserven aufbrauchen, fühlt sich der Konsument nach dem Rausch meist ausgelaugt und kraftlos. Außerdem sind manche Betroffene danach ängstlich oder depressiv. Des Weiteren treten Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen auf. Die Nachwirkungen von Amphetaminen sorgen nicht selten dafür, dass der Konsument wieder zu der Droge greift, um diese Symptome zu lindern. Die erhöhte Ausschüttung von Dopamin bewirkt, dass sich der Konsument selbstbewusster fühlt, gleichzeitig aber auch leichter reizbar ist. Körperlich können sich Amphetamine durch erhöhten Blutdruck, erweiterte Pupillen, Mundtrockenheit und erweiterte Bronchien (dies ermöglicht eine erhöhte Aufnahme von Sauerstoff) auswirken. Da Konsumenten nach der Einnahme von Amphetaminen für 6 bis 18 Stunden nicht schlafen können und dadurch 50668 Köln · Victoriastrasse 12 · Tel ( 0221) 91 27 97 0 Risiken: Wie bereits oben erwähnt, führt der Konsum von Amphetaminen zur körperlichen Erschöpfung, was durch die Unterdrückung des Hunger- und Durstgefühls verstärkt wird. Bei häufigem Konsum kann es daher zu Mangelerscheinungen oder Untergewicht kommen. Drogenhilfe Köln e.V. che KIDKIT - Hilfe für Kinder & Jugendli Illegale Suchtmittel | Amphetamine (Speed/ Pep) Folgeerscheinungen und Risiken werden massiv durch eine höhere Dosierung verstärkt, sind aber auch stark von der Person und deren körperlicher Verfassung abhängig. Desweiteren werden Risikofaktoren durch die unbekannte Zusammensetzung und den Reinheitsgrad des Wirkstoffes verstärkt. Der Konsum von Amphetaminen kann lebensgefährlich sein. Es kann durch die starke Belastung des Herzens unter anderem zum Kreislaufkollaps, Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen. Außerdem treten Nebenwirkungen wie Herzrasen, Zittern, Muskelkrämpfe, Erhöhung der Körpertemperatur oder Schwitzen auf. Die Einnahme von Amphetaminen kann Psychosen auslösen. Abhängigkeitssyndrom: Die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit ist beim Konsum von Amphetaminen groß, das Auftreten einer körperlichen Abhängigkeit ist dagegen umstritten. Es entwickelt sich relativ schnell eine Toleranz gegenüber der Substanz, das heißt, dass der Betroffene immer mehr einnehmen muss, um die erwünschte Wirkung zu erzielen. Typisch sind psychische Entzugssymptome wie Unruhe und Nervosität. Eine Abhängigkeit bringt meist auch eine Veränderung des Lebensstils mit sich: Der Betroffene legt beispielsweise mehr Wert darauf, feiern 50668 Köln · Victoriastrasse 12 · Tel ( 0221) 91 27 97 0 zu gehen und die Nächte durchzumachen. Häufig werden dabei Familie und Freunde vernachlässigt. Durch die starke Erschöpfung nach dem Konsum, kann der Betroffene oft seiner Arbeit oder seiner Ausbildung nicht mehr konzentriert nachgehen. Außerdem wird durch die Unterdrückung des Hungergefühls die Ernährung vernachlässigt, so dass es zu Mangelerscheinungen und Unterernährung kommen kann. Bei dauerhaftem Konsum treten oft Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen auf. Auch wird das Immunsystem geschwächt, wodurch der Betroffene anfälliger für Krankheiten wird. Dauerhafter Konsum erhöht das Risiko von Depressionen, Angstzuständen, Wahnvorstellungen und aggressivem Verhalten, was unter Umständen sehr lange anhalten kann. Die Gefahr unter Amphetaminen eine Psychose zu entwickeln, steigt bei längerem Konsum an. Quellen: • http://www.drugcom.de/?uid=d6e253258cbcc 3d7a084f38467742e9f&id=drogenlex&idx=11 4#eintrag [Stand: 20.11.2010] • http://www.suchtmittel.de/info/amphetamin/000292.php [Stand: 20.11.2010] • http://de.wikipedia.org/wiki/Amphetamin [Stand: 03.03.2009] • Parnefjord R. (2005): Das Drogentaschenbuch. Stuttgart: Georg Thieme Verlag. (4. Auflage) Drogenhilfe Köln e.V.