Jubiläumsmagazin - Polonia Colonia eV
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Jubiläumsmagazin - Polonia Colonia eV
5 Jahre #1 Inhaltsverzeichnis Titelblatt 1 •Titel Inhaltsverzeichnis 2 •Überblick über unsere Aktionen Grußwort 3 • Hubert Balczerowski Wie alles begann / Disco Polonia, Köln 4 • Hubert Balczerowski / Marcin Fuhrmann Lesung / Chansonabend, Köln 5 • Katarzyna Celinska Matieneen, Polnisches Konsulat, Köln 6 • Martin Rohmoser Solidarnosc-Ausstellung, Polnisches Konsulat, Köln 7 • Patryk Burski Konzert, Oberhausen 8 • Karo Kaltschnee Weihnachtsabende, Köln 9 • Marcin Fuhrmann Lesung „Viva Polonia“ mit Steffen Möller, Bonn 10 • Martin Rohrmoser Filmabend im „Filmhaus“, Köln 11 • Patryk Burski MultiKultiKochen, Unimensa, Köln 12 • Marcin Fuhrmann Jazzmatinee, V8 Galerie, Köln 13 • Patryk Burski Aktivenfahrt nach Berlin / 1 14 • Martin Rohrmoser Aktivenfahrt nach Berlin / 2 15 • Martin Rohrmoser "Köln trifft Kattowice", Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln 16 • Martin Rohmoser Fussball, Europameisterschaft 2012 in Polen 17 • Martin Rohrmoser / Patryk Burski Stammtische im Kajtek, Köln 18 • Martin Rohrmoser Impressum 19 • Polonia Colonia e.V. Danksagung • Hubert Balczerowski 20 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 3 POLONIA COLONIA E.V. – KÖLSCHE POLEN IN AKTION! Mehr als 5 Jahre Polonia Colonia e.V. Liebe Vereinsmitglieder/innen, sehr geehrte Interessenten/innen der deutsch-polnischen Kultur, Ich freue mich auf weitere Jahre der interessanten Kulturarbeit mit Gleichgesinnten. 5 Jahre sind im Handumdrehen vergangen. Mir kommt es vor wie gestern, dass wir in der Vodkabar Kajtek saßen und über die Idee diskutierten, einen Kulturverein zu gründen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Stöbern in diesem Heft. Es gibt viele spannende Projekte zu entdecken, in denen sich der eine oder andere wiederfindet. Und sollte jemand nach der Lektüre eine interessante Idee für ein zukünftiges Projekt haben, oder sein Interesse dafür entdecken, so freue ich mich im Namen des Vereins auf Ihre Kontaktaufnahme und eine künftige Zusammenarbeit. Aus sieben Einzelpersonen, den Vereinsgründern, ist ein Team und später durch weitere Mitglieder und Unterstützer eine Familie geworden, die Höhen und Tiefen gemeistert hat. ÜBER UNS Was wir machen Als gemeinnütziger Kulturverein haben wir uns zur Aufgabe gemacht die deutsche und polnische Kultur näher zusammenzubringen. Wir sind junge Kölner mit polnischen Wurzeln und engagieren uns für zeitgemäße Kulturprojekte. Im Herbst 2007 setzten wir die ersten Ideen in die Tat um und der Polonia Colonia e.V. war geboren. Seitdem bilden wir regionale Kooperationen und führen spannende Projekte durch. Zusammen möchten wir Horizonte erweitern, Informationen teilen und mit einer Heimat beschäftigen, die uns verbindet. UNSERE HOMEPAGE Serdecznie pozdrawiam Durch Projekte und Veranstaltungen unterschiedlicher Art wie zum Beispiel diverse Weihnachtsfeiern, Musikveranstaltungen, Kunstmatinee, Kinoabende, Kulturausflüge etc. haben wir viele Freunde und Gleichgesinnte gefunden, die Spaß und Freude an der deutsch-polnischen Kultur haben. Hubert Balczerowski Aktuelle Termine, Neuigkeiten, nützliche Links sowie Kontaktadressen findet Ihr unter: www.polonia-colonia.eu Präsident Polonia Colonia e.V. Folge uns auf Facebook, Google+, XING 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 Wie alles begann.. 4 nach der Vereinsgründung im Sommer 2007, in dem die DPG ihr Sommerfest auf Schloss Eichholz in Wesseling feierte. von Hubert Balczerowski Bestehen des Universitätsclubs in Bonn. Hier gab es die Möglichkeit Revue zu passieren und für uns als jungen Verein zu schauen, welche Möglichkeiten Vereinsarbeit bietet. 2012 feierte die DPG ihr Sommerfest in Bonn. Nach einer interessanten und informativen Führung durch das Haus der Geschichte mit dem Fokus auf Deutschland und Polen, gab es im Anschluss beim Buffet genug Zeit für Austausch und anregende Gespräche unter den Mitgliedern. Polonia Colonia und die DPG Köln/Bonn Schon vor der Vereinsgründung bestand der Kontakt zur Deutsch Polnischen Gesellschaft Köln/Bonn durch die Mitbegründerin des Vereins Polonia Colonia e.V. Karolina Kaltschnee. Sie hat Artikel für die DPG geschrieben und den ersten Kontakt aufgebaut. Der erste Kontakt als eingetragener Verein und mit offiziell gewählten Mitgliedern war Disco Polonia von Marcin Fuhrmann Als ein junger deutsch-polnischer Verein haben wir uns auch zur Aufgabe gemacht, die Freizeitaktivitäten beider Kulturen zusammen zu bringen. Wo geht das besser, als auf einer ausgelassenen Feier? Also begannen wir 2008 mit der Planung unserer ersten „DiscoPolonia“. Seit 2009 ist der Vorsitzende von Polonia Colonia e.V., Hubert Balczerowski, Mitglied der DPG Köln/Bonn. Mit den Jahren intensivierte sich der Kontakt und die Zusammenarbeit durch gegenseitige Besuche von Veranstaltungen oder durch gemeinsam organisierte Veranstaltungen wie dem Kinoabend im Filmhaus in Köln mit den Filmen „Polska Love Serenade“ und “Easterhazy“. 2010 feierte die DPG ihr 20jähriges Als geeignete und kostengünstige Lokalität kam das Nachbarschaftsheim in der Kreutzerstraße in Frage, also vereinbarten wir einen Termin im Mai und mieteten den Partyraum. Die Vorbereitungen verliefen etwas chaotisch, es war auch unsere erste gemeinsame Party, aber letztendlich haben wir den Raum geschmückt und die Getränke kalt gestellt. Es gab landestypische Getränke (Wodka und Bier) und Snacks, polnische und deutsche, später aber auch internationale Musik. Beim gemeinsamen tanzen und trinken lernten wir auch neue Leute kennen und konnten mit polnischen „Schlagern“ das ganze Publikum begeistern. Wir feierten ausgelassen und der Abend war ein voller Erfolg. Unsere zweite „Disko Polonia“ feierten wir am 01. Mai 2009. Wir hatten mit dem Nachbarschaftsheim in der Kreutzerstraße erneut dieselbe Location angemietet. Das war aber auch schon das Einzige, was gleich geblieben ist. Der Erfolg der ersten Disko Polonia Party hatte uns angespornt, dieses Event zu wiederholen. In 2008 noch als blutige Vereins-Anfänger an die Organisation herangewagt, starteten wir dieses Mal schon viel gelassener und eine Spur professioneller in die Auch wenn die gefühlte Entfernung zwischen Köln und Bonn manchmal größer ist als die reale, so wird sich die Zusammenarbeit beider Vereine auch in Zukunft weiterhin ausbauen, um auch zukünftig interessante Projekte rund um das Thema deutsch/polnische Kultur zu organisieren. Partyvorbereitungen und den Abend. Unsere Prinzipien waren ähnlich: Polnisches und deutsches Bier, Wodka, Polnische und deutsche Knabbereien und auch die Musik sollte sich auf diese beiden Nationalitäten beschränken. Jeder von uns wusste genau, was zu tun war und so feierten auch die Vereinsmitglieder ausgelassen. Irgendwann saßen Deutsche und Polen zusammen an der Theke und empfohlen sich gegenseitig die besten Wodkasorten. Hinter der Theke war "Szarlotka" am Beliebtesten, vielleicht auch, weil unsere deutschen Thekenmädels mit der Aussprache der anderen Wodkasorten manchmal überfordert waren. Wir öffneten Kicker und Terrasse, spielten "Deutschland-Polen" und keiner weiß mehr, wer eigentlich gewonnen hat. Wir tranken Tyskie bei mildem Wetter und deutschem Dancehall im Hintergrund. Gegen 4 Uhr lief auf der Tanzfläche der letzte polnische Hit, die Mädels kreisten noch einmal mir ihren Hüften und sangen euphorisch die bekannten Texte mit. Ein sehr schöner Abend! 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 5 Lesung „Alphabet der polnischen Wunder“ Von Katarzyna Celinksa Am 21.02.2008 haben wir an der Lesung ,,Alphabet der polnischen Wunder- Ein Wörterbuch“ in Stollwerck teilgenommen. Die Veranstaltung wurde vom Polnischen Institut in Düsseldorf organisiert. Bei der Lesung konnte man von interessanten Begriffen erfahren, die den polnischen Alltag gestalten. Vom Lustigen wie helmuty oder moherowe berety bis zum Berühmten wie der polnische Handkuss. Vielen von uns wurde erstmalig klar, was manche Ereignisse in Polen bedeuten und warum sie entstanden sind. Das Wörterbuch klärt manches Gerücht, das über Polen kursiert. Alles wurde mit Witz und Humor verfasst, so dass man mit Freude und einer Dosis Neugierde zu nächsten Begriffen übergeht. Die Sammlung von 130 Mini-Essays deutscher und polnischer Autoren kann als Beitrag deutschpolnischer Verständigung betrachtet werden. FÜR WEITERE INFORMATIONEN http://www.suhrkamp.de/buecher/alphabet_der_polnischen_wunder_41933.html Chanson-Festival Von Katarzyna Celinksa Im Februar 2008 waren wir zu Gast im Funkhaus Europa am Chanson Festival ,,Köln-Breslau-Paris“. Das Festival findet jedes Jahr statt und hat als Aufgabe singende Talente aus Deutschland, Frankreich und Polen zu fördern. Den Wettbewerb hat Mateusz Rychlewski aus Polen gewonnen und der Publikumspreis ging an Katarzyna Dabrowska, die dem breiteren Publikum in Polen als Schauspielerin bekannt ist. Highlight des Abends war der Auftritt von Kasia Kowalska, die ihre größten Hits gesungen hat. Anschließend fand ein feierliches Abendessen statt. Bei polnischem Speis und Trank konnte man sich in netter Atmosphäre gut mit den einzelnen Künstlern unterhalten. 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 6 Generalkonsulat der Republik Polen in Köln Marienburg - Termine & Besuche von Martin Rohmoser Die erste Kontaktaufnahme mit dem Generalkonsulat der Republik Polen erfolgte zu Beginn der Vereinsgründung von Polonia Colonia. Im Rahmen einer Veranstaltung im Generalkonsulat Köln wurden wir als junge Vertreter des deutsch-polnischen Kulturaustausches eingeladen, um über künftige Projekte und Visionen zu sprechen. Seitdem konnte ein gutes beidseitiges Verhältnis aufgebaut werden - wir dürfen uns bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt über den Zuspruch erfreuen, den wir von politischer Seite bekommen. Bei unserem Kinoprojekt „Guide To The Poles“ im Sommer 2013 wurde uns die Ehre zuteil, dass der Herr Vizekonsul, Jakub Wawrzyniak, eine Eröffnungsrede gehalten und die Dokumentationsreihe gebührend eingeleitet hatte. Hier ein kurzer Auszug von Veranstaltungen, die wir besucht haben: - Marienburger Matinees - Ausstellung „Kriegsrecht“ (s. nächste Seite) Nachwuchskünstlern bis hin zu einem Genius der Klassischen Musik wie Chopin. Auch einige aktive Mitglieder von Polonia Colonia e.V. haben sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen und sind den Einladungen zum Matinee mehrmals gefolgt. Bei herrlichen Klängen klassischer Musik und schmackhaften Leckereien wurden angenehme Gespräche geführt, die den Sonntag kulturell aufgewertet haben. Regelmäßig zur sonntaglichen Brunchzeit lädt das Generalkonsulat zu einem „Marienburger Matinee“ ein, bei dem Freunde und Interessierte der Polnischen Kultur zusammenkommen und von polnischen oder osteuropäischen Musikern begleitet werden. Das Repertoire dieser musikalischen Begegnungen reicht von aufstrebenden AKTUELLE VERANSTALTUNGEN DES KONSULATS Das Generalkonsulat ist stets ein hilfreicher Ansprechpartner, der zu interessanten Events einlädt. https://de-de.facebook.com/Generalkonsulat.Polen.Koeln 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 ZAUN AM POLNISCHEN KOSULAT 7 Polnisches Generalkonsulat in Köln ruft mit Fotoschau zur Erinnerung von Patryk Burski ÜBER CHRIS NIEDENTHAL Als Sohn polnischer Emigranten in London geboren, ließ er sich 1973 in Polen nieder. In seiner Funktion als Journalist für die amerikanische Zeitung „Newsweek“ bekam er Zugang zur Danziger Werft, der Keimzelle der Gewerkschaft Solidarność, bei dessen Gründung er dabei war. Nach Ausrufung des Kriegszustandes fotografierte er eines seiner berühmtesten Bilder: den Panzer vor dem Kino “Moskau” in Warschau, welches für den Film“Apocalypse now” wirbt. Er arbeitete u.a. für “Time”, “Stern” und “Spiegel” als Fotoreporter. 1986 erhielt er den World Press Foto Award für sein Foto des ungarischen Generalsekretärs Janos Kadar.“ GESCHICHTLICHE FAKTEN 13. Dezember 1981 Ausrufung des Kriegsrechts durch General Jaruzelski im polnischen Fernsehen 8. Oktober 1982 Die Solidarność selbst wurde verboten bis 1989 POLNISCHES KONSULAT KÖLN Lindenallee 7 50968 Köln Tel: (+49 221) 937300 Fax: (+49 221) 385074 27. November 2009. Zum 28. Mal jährte sich am 13. Dezember die Ausrufung des Kriegszustands 1981 in Polen durch General Wojciech Jaruzelski, durch den führende Köpfe der regime-kritischen Gewerkschaft Solidarność interniert wurden. Die polnische Bevölkerung erlitt in dieser Zeit den Verlust von Freiheit und Menschenrechten, das gesamte öffentliche Leben unterlag einem Ausnahmezustand und mehr als 100 Menschen verloren ihr Leben. Anlässlich dieses denkwürdigen Ereignisses veranstaltete das polnische Generalkonsulat im Kölner Stadtteil Marienburg unter der Leitung von Generalkonsulin Jolanta Roza Kozlowska, eine Ausstellung mit Fotografien von Chris Niedenthal. Ihm gelang es, die Ereignisse dieser Zeit in Polen so eindrucksvoll und lebendig festzuhalten, dass die Bilder die Sprache von Realismus und Authentizität sprechen und den Betrachter in heutiger Zeit in die Geschehnisse mit hineinziehen. Generalkonsulin Kozlowska betonte in ihrer Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung die besondere, historische Bedeutung des 13. Dezembers noch heute für alle Polen und schilderte in einem kurzen Aufriss ihre eigenen Erlebnisse rund um diesen Tag der Ausrufung des Kriegszustands 1981. Jolanta Kozlowska war selbst durch das Engagement ihrer Familie und ihr eigenes Schaffen für die Gewerkschaft Solidarność aktiv in die Ereignisse dieser Tage involviert. Die Ausstellung mit mehr als 30 Bildern war zu sehen am Außenbereich des Generalkonsulats, in Köln und die Bilder waren am Zaun so angebracht, dass sie Betrachter außerhalb des Konsulats betrachten können. Diese Art der Präsentation außerhalb der Botschaft hat unter anderem symbolische Funktion, das Generalkonsulat war zur Zeit der Ausrufung des Kriegszustands die Botschaft der Republik Polen in Deutschland und damit die Vertretung des kommunistischen Regimes, Solidarność war hier „außen vor“ am Zaun des Geländes. 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 8 ARENA Oberhausen von Karo Kaltschnee 17.11.2007 Budka Suflera? Kannte ich von Platten meiner Mutter, aus Erzählungen, aus dem polnischen Fernsehen und spätestens, als mir eine Bekannte einige CDs aus Polen schickte, mit Musik, wie sie sagte, die in Polen zu der besten und bekanntesten gehört. Eine Band, mit der sich die Polen seit Jahrzehnten scheinbar am meisten identifizieren. Von Köln aus war es für mich und Hubert ein Leichtes, nach Oberhausen zu kommen. Unterwegs begegneten wir vielen Polen, wie zu Zeiten der Völkerwanderung kam ich mir vor. Die Karten waren ausverkauft, vor der Arena konnte man noch Restkarten erhalten, wenn man Glück hatte. Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich sehen, wie viele Menschen tatsächlich aus Polen in Deutschland, beziehungsweise im Ruhrgebiet, wohnen. Tausende füllten die Arena. Die Stimmung war schon vor Konzertbeginn ausgelassen, wir holten uns ein Bierchen und stießen auf den Abend an. Flyer von polnischen Busunternehmen, Plakate von polnischen Veranstaltern...überall sprach man polnisch. Es kam mir ungewohnt vor, denn schließlich waren wir in Oberhausen, gleichzeitig fühlte man sich sehr wohl und so verfielen wir auch untereinander oft ins Polnische. Den Beginn machte die mir völlig unbekannte Band: Perfect. Wie seltsam, dass sich all diese Menschen, meist zwischen 30 und 50 zu harter Rockmusik tanzend trafen und Polen-Flaggen schwenkten! So etwas hatte ich auf "deutschen" Konzerten noch nicht erlebt. Seriöse "Erwachsene" sangen zu Rockmusik, die in meinen Ohren schon sehr mit deutschem Punk vergleichbar ist und die erste halbe Stunde war ich verwirrt. Die Band war grandios. Obwohl ich nicht mitsingen konnte, tanzten wir mit und die Stimmung in der Arena hob sich im Laufe des Auftritts. Wie können solch unglaubliche Rock-Charaktere in Deutschland nur so unbekannt sein? Aber die 40.000 Menschen im Publikum hielten ja dagegen und sangen die Texte mit, schrien und der Beifall zog sich oft bis ins nächste Lied. Zwischen Perfect und Budka Suflera holten wir noch mal Luft, aßen Krakauer und wurden immer wieder in Gespräche mit anderen Besuchern verwickelt. Wie selbstverständlich wurden wir ausschließlich auf polnisch angesprochen. Und dann kam der Hauptteil des Abends: Budka Suflera! Und tatsächlich kannte ich einige ihrer Lieder. "Bal Wszystkich Swietych" ist mir in den Ohren tönen geblieben und auch das Publikum sang mit. Überall tanzten Paare zu den leisen, langsamen oder rockigen Klängen der Gruppe. Wir standen ziemlich weit vorne und konnten Krzysztof Cugowski genau sehen, und ich habe ihn als sehr emotionalen und charismatischen Sänger in Erinnerung. Nach einigen Zugaben, die vom Publikum lauthals und klatschend verlangt wurden, verließen wir die Halle, drehten uns noch einmal um, überblickten das ganze Spektakel, das mal in grün oder rot getaucht wurde und schossen die letzten Erinnerungsbilder. Die Bahnen und Busse zurück nach Köln waren voll mit lachendem, polnischem Publikum, das sich in großen Gruppen fortbewegte, und wir kamen am späten Abend freudestrahlend, die Stimmung noch spürend, in Köln an. Als kleines Abschlussplädoyer kann ich sagen, dass ich ohne konkrete Vorstellungen auf ein Konzert gefahren bin, von dem es hieß, es sei ein ganz Besonderes, da auch die Bands ganz besonders für die Polen seien. Vielleicht habe ich etwas davon mitbekommen, was den Flair dieser Musik ausmacht. Ich habe nun eine kleine Ahnung von dem, was diese Menschen beim Hören der alten Lieder empfinden. Und ich war sehr überrascht, wie gemischt das Publikum war, wie einig man sich war und wie begeistert alle feierten. Für mich war es wichtig, dieses Konzert miterlebt zu haben. Und ich freue mich schon jetzt darauf, vielleicht einmal auf ein Konzert in Polen zu gehen und Lieder zu hören, die ich bereits kenne. IMPRESSIONEN VOM KONZERT http://www.youtube.com/watch?v=Ftgef kD3geI 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 9 Unsere polnischen Weihnachtsfeste von Marcin Fuhrmann Ein wichtiger Teil der polnischen Kultur sind traditionelle oder auch religiöse Feste. Das vielleicht aufwendigste ist das Weihnachtsfest. Die ganze Familie versammelt sich an jenen Tagen um den 24. Dezember, um miteinander das Fest vor zu bereiten und gemeinsam zu feiern. Mit traditionellen, von uns zubereiteten Speisen, einer musikalischen Untermalung am Flügel und polnischen als auch deutschen Weihnachtsliedern verwöhnten wir unsere Gäste. Es sind vor allem die weihnachtlichen typischen Speisen, aber auch die „Kolendy“, Weihnachtslieder, die gemeinsam gesungen werden. Auch das Teilen der Hostie, ein eher katholischer Brauch, fehlte an diesem Abend nicht. Um die Gemeinsamkeiten der deutschen und polnischen Weihnachtsbräuche zu unterstreichen und die kleinen Unterschiede hervor zu heben, haben wir im Dezember 2008 den ersten Deutsch-Polnischen Weihnachtsabend im Info-CaféInternational (ICI) der Uni Mensa Köln veranstaltet. Im darauf folgenden Jahr 2009 veranstalteten wir den Abend im Quäker-Nachbarschaftsheim in Köln und wieder konnten wir unsere Gäste mit Speis, Trank und weihnachtlichen Liedern begeistern. 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 10 „Viva Polonia!“: Steffen Möller erzählt von Martin Rohrmoser Als Steffen Möller die Bühne betritt und die ersten Sätze lang erst mal auf Polnisch loslegt, können die meisten folgen. Das Kuriose an dieser Lesung: Möller liest gar nicht. Er erzählt einfach. Und das tut er mit Leidenschaft und Begeisterung für die polnische Sprache und Mentalität. „Viva Polonia! – Als deutscher Gastarbeiter in Polen“ heißt das Buch, das Steffen Möller in einer Lesung im Bonner Haus der Geschichte vorgestellt hat: bei solch einer ausgesprochen vergnüglichen Lektion über unser Heimatland durften auch Mitglieder von Polonia Colonia e.V. nicht fehlen! Berlin 1993. Ein Zettel am schwarzen Brett der Universität: „Polnischkurs in Krakau, 2 Wochen, 600 DM“. Diese Notiz wurde für Steffen Möller aus Deutschland der Grundstein zu einer unvergleichlichen Fernseh- und Kabarettkarriere in Polen. Das hätte er sich damals wohl nie träumen lassen. Dienstagabend im Haus der Geschichte, Bonn: der Saal ist bis auf den letzten Platz gefüllt und schon vor Beginn ist klar: Der Großteil des Publikums versteht und spricht polnisch. Ohne jede Vorkenntnis machte sich Möller aus Abenteuerlust auf, Polen für sich zu entdecken. Was er dort fand, war eine unfassbar komplizierte Sprache. „Ich fuhr mit zwei Namen nach Polen und kam mit 14 zurück“, kommentiert er seine Verwirrung über die sieben Fälle und elf Verbklassen im Polnischen. Aber er ließ sich nicht abschrecken. Es gefiel ihm so gut, dass er dort blieb und nach einem Intermezzo als Deutschlehrer nun Kabarettist und Schauspieler wurde. Auch als Schauspieler brillierte er in der beliebten polnischen Fernsehserie „M jak Milosc“ („L wie Liebe“), wo er den romantischen deutschen Stefan spielte, der immer wieder Pech in Herzensangelegenheiten hat. Steffen Möller zählt neben dem ehemaligen deutschen Papst zu den bekanntesten Deutschen in Polen! Als Moderator zahlreicher Fernsehshows ist er daher sehr gefragt und seit 2004 sogar Träger des Preises der polnischen Fernsehakademie. Wir durften uns an diesem Abend über eine humorvolle Darstellung über die Auseinandersetzung eines Deutschen mit der polnischen Kultur freuen. Es war spannend, Polen aus der Perspektive des Gastlandes zu sehen und Erfahrungen aus erster Hand über das Leben als Auswanderer mitgeteilt zu bekommen. Von der Verwirrung durch Spitznamen, bei denen niemand weiß, woher sie kommen. Von Zungenbrechern, vom polnischen Trotz und einem Aberglauben, den niemand anzweifelt. Von überwältigender Gastfreundschaft und von dem Umgang mit Komplimenten. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und wir erinnern uns gerne an die vielen Momente zurück, bei denen wir beinahe lachend unter unseren Stühlen lagen! 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 11 Deutsch Polnischer Filmabend im Filmhaus von Patryk Burski Der erste Knetanimations-Kurzfilm „Esterhazy“ handelte von einem kleinen Wiener Hasen aus der Esterhazy-Dynastie, welcher vom Familienpatriarchen in das Berlin des Jahres 1989 geschickt wird , um dort eine möglichst große Hasenfrau zu finden. Nach einigen Monaten findet er an der großen Mauer die Liebe seines Lebens, doch dann fällt die Berliner Mauer. Nach vielen kleinen privaten Filmaufführungen polnischer Filme war es endlich an der Zeit, ein größeres Filmprojekt für interessierte Gäste zu starten. In Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) aus Bonn fand am 24.11.2009 unser DeutschPolnischer Filmabend im Kölner Filmhaus statt. An diesem Novemberabend wurden nach kurzer Begrüßung und Einleitung des Vorstandsvorsitzenden Hubert Balczerowski den ca. 40 Gästen 2 Filme gezeigt. Diese ungewohnte Perspektive vom Fall der Berliner Mauer ist eine Adaption des bekannten gleichnamigen Bilderbuchs von Irene Dische und Hans Magnus Enzensberger. Regisseurin Izabela Plucinska studierte an der Kunsthochschule in Lódz und an der HFF "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg. 2005 wurde sie für ihren Animationsfilm "Jam Session" auf der Berlinale mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Nach einer kurzen Erfrischungspause folgte der zweite Beitrag – der Spielfilm „POLSKA LOVE SERENADE“ mit Claudia Eisinger und Ryszard Wojtyllo. Dieser spielte mitten in der Weihnachtszeit, in der sich in der polnischen Provinz die lebhafte Berliner Studentin Anna und der spießige Junganwalt Max über den Weg liefen. Trotz ihrer grundverschiedenen Art reisten sie mehr oder weniger freiwillig zusammen weiter. Auf ihrer Tour durch das Nachbarland Polen traf das ungleiche Paar auf Weihnachtsmänner, Priester und die Schutzgeldmafia, vor allem aber auf polnische Gastfreundschaft. Zwischen Missverständnis und Autopanne kamen sie der Kultur des Landes näher und begannen sich miteinander anzufreunden. Ein rundum gelungener Filmabend mit interessanten Beiträgen und einer tollen Location. 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 12 Multikultikochen in der Kölner Unimensa von Marcin Fuhrmann Die polnische Küche ist bunt und abwechslungsreich. Dies ist leider nicht jedem bekannt. Damit dies jedoch nicht so bleibt, hat Polonia Colona e.V. im Rahmen des „MultiKulti-Kochens“ an der Uni-Mensa Köln, die Töpfe angeheizt und die Kelle geschwungen. Da wir nur mit einem kleinen Team vertreten waren, hatten wir zwei Rezepte für typisch polnischen Nachtisch im Gepäck. Die schon bekannten Liebesschleifen und Apfelpfannkuchen. Wieder fanden die Speisen reißenden Absatz und der Abend endete mit leeren Blechen. Beim ersten Kochen in der Mensa war alles noch Neuland. Die von zu Hause und Mama bekannten Töpfe und Pfannen wichen riesigen Brätern und Holzlöffeln, so groß wie Ruder. Es war etwas Neues. Klar, das Menü stand fest (Hirschgulasch und Faworki) und wir haben es im kleinen Maßstab schon mal gekocht, aber diese Menge? Diese große Küche? Und dazu noch so viele andere Teams aus den unterschiedlichsten Ländern. Es war großartig. Nach einer Einweisung durch das Küchenpersonal und der Zuteilung der Arbeitsbereiche, legten wir los. Es wurde gekocht und probiert, vor allem bei den Süßspeisen und als um 17 Uhr für die ca. 500 hungrigen Gäste aufgetischt wurde, war das Hirschgulasch mit Graupen aber vor allem „Faworki“, die polnischen Liebesschleifen, schnell vergriffen. Der Abend war für alle ein voller Erfolg. Im nächsten Jahr hatten wir den großen Vorteil, wir kannten uns aus und das Team hatte Verstärkung. Das Terrain war uns vertraut und das Menü stand, wie letztes Jahr, fest. Dieses Jahr zeigten wir, dass auch vegetarische Gerichte zur polnischen Küche dazu gehören. Es gab „Sałatka“, ein Gemüsesalat in traditioneller Variante und das vegetarische „schlesische Königreich“ mit Klösen. Einfach lecker! Vom letztjährigem Kochen angespornt und immer noch der Meinung, dass die polnische Küche auch mit anderen Gerichten den Gaumen schmeichelt, traten wir im November wieder in der Kölner Uni-Mensa zum „Multi-KultiKochen“ an. Durch das Multi-Kulti-Kochen in der Kölner Uni-Mensa hatten wir als Verein die Chance, traditionelle Gerichte der polnischen Küche einem breiten Publikum zu präsentieren und auch selbst die kulinarischen Spezialitäten anderer Nationen zu probieren. Es war ein großer Spaß für alle. 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 13 V8 Galerie - Fotoausstellung „Black Sea of Concrete“ von Patryk Burski Am 10. Juli 2011 um 11 Uhr ludt die V8 Galerie in der Mohrenstraße 2, namentlich die Kuratorin und Projektleiterin Inga Schneider mit Ihrem Spezialgebiet für zeitgenössische Fotografie aus Mittel- und Osteuropa, zusammen mit Polonia Colonia e.V. zu einem Jazzmatinee ein. Dabei konnten - mit Fingerfood und mit polnischem InstrumentalJazz untermalt - die Werke des anwesenden Künstlers Rafal Milach, einem polnischem Fotografen aus Warschau, in der kleinen Kölner Kellergallerie bestaunt werden. Seine Fotoausstellung „Black Sea of Concrete“ war eine Zusammenstellung von Motiven, die an der ukrainischen Küste entstanden sind. Dabei wurde man schnell in die Zeit der kommunistischen Sowjetunion versetzt: diverse Küstenmotive, verlassene Plattenbauten und heruntergekommene Möbelstücke sowie vom Leben gekennzeichnete Alt-Ukrainer oder spielende Kinder prägten die Motive des Künstlers. Und es dominierte die Farbe Blau, die auf den meisten Fotos im Zusammenspiel mit dem Meer einen angenehmen und melancholischen Eindruck hinterließ. INFO ZUR V8 GALERIE Im Dezember 2007 eröffnete die V8 Galerie für zeitgenössische Fotografie. Seither in den Galerieräumen (Mohrenstraße 2, 50670 Köln) zahlreiche Ausstellungen von renommierten Fotografen aus dem In- und Ausland, darunter Vladimír Birgus (Tschechien), Przemysław Pokrycki (Polen) und Wolfgang Zurborn (Köln). Die V8 Galerie versteht sich auch als Begegnungsort für Fotografen. Die Arbeit der Galerie wird unterstützt vom „Freundeskreis V8 Galerie e.V.“ V8 organisiert zudem Wanderausstellungen mit Bildern aus dem Bestand der Galerie. So war die V8-Ausstellung „Wer viel reist hat mehr Unglück, aber auch bei weitem mehr Chancen als andere“ im Marriott Hotel, Köln, und im Foyer des Rathauses Düsseldorf zu sehen. V8 Verlag GmbH, Mohrenstraße 2, D–50670 Köln, Tel.: +49(0)2 21.9 98 48 36 /-37, E-Mail: info [at] v8-verlag.de Fotoalbum „Black Sea of Concrete“ Milach‘s viel beachtetes und 300 Bilder starkes Fotoalbum „Black Sea of Concrete“ wurde mit dem 25.000 Dollar Preis „Boow Now 2009“ gekürt. 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 14 Aktiven-Fahrt nach BERLIN von Martin Rohrmoser Samstag: November 2011. Ziel dieser Unternehmung war es, mit unseren aktiven Mitgliedern an eine historisch bedeutsame Wirkungsstätte zu reisen. Welcher Ort würde sich dafür passender anbieten als das bis 1989 in Ost und West geteilte Berlin! Der Samstag startete zunächst mit einem ausgiebigen russischen "Kaviar-Frühstück", zu dem auch eine junge polnische Journalistin ihren Weg fand. Im Anschluss an den Gaumenschmaus fand ein kurzes Interview mit unserem 1. Vereinsvorsitzenden statt über XY. Freitag: Mit zwei Mietwagen ging es am Freitag für die insgesamt 10 aktiven Mitglieder (Aktive) also Richtung Hauptstadt. Während der Fahrt wurden lustige Geschichten über die Erfahrungen mit Berlin, dem damaligen Grenzübergang nach Polen und die vergangenen Tage bei der Familie in Polen ausgetauscht. Unser erster Halt war ein preisgekröntes Hostel inmitten Berlins Szene-Viertel Prenzlauer Berg, von dem aus die meisten Ziele fußläufig oder ganz einfach mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen waren. Der Nachmittag wurde für die Erkundung der näheren Umgebung genutzt und mit einem langen Fußmarsch verknüpft. Als der kleine Hunger aufkam, haben wir diesen in einem asiatischen Restaurant gestillt. Einige aus der Gruppe sind den frühen Weg ins Hostel angetreten und andere haben sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, Berlins Bar-Kultur etwas genauer zu erkunden. Hauptattraktion unseres Kultur-Trips war wohl die Ausstellung "Tür an Tür: 1000 Jahre deutsch-polnische Geschichte" im Martin-Gropius-Bau, für die wir viel Zeit und eine Führung in polnischer Sprache eingeplant hatten. Rund 800 Exponate, darunter nie zuvor in Deutschland gezeigte Stücke, illustrieren ein Jahrtausend Nachbarschaft in Kunstwerken. Die chronologische Reihung der Exponate wie auch die immer wieder begegnende Konfrontation mit zeitgenössischer Kunst gehört zum Leitprinzip der Kuratorin Anda Rottenberg, der langjährigen Leiterin der Nationalgalerie Zacheta in Warschau. 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 Freunde kann man sich aussuchen, oft sogar Feinde, doch Nachbarn niemals. Wer Tür an Tür lebt, muss miteinander auskommen – oder macht sich selbst wie den Mitmenschen das Leben zur Hölle. Das zeigen gerade die reichlich hundert Jahre der extrem schwierigen deutsch-polnischen Beziehungen zwischen den beiden Vereinigungen Deutschlands 1871 und 1990. Die ganze Gruppe hat gespannt den historischen Zusammenhängen gelauscht und sich im Anschluss an die interessante Führung noch einmal selbst auf die Reise durch 1000 Jahre deutsch-polnische Geschichte gemacht. Nach so viel Input zu Geschichts-Geschehnissen ging es weiter an die frische Luft Richtung Berliner Mauer Areal, Checkpoint Charlie und Denkmälern, welche die Spaltung der Stadt in Ost und West erahnen lassen. Unser nächster Programmpunkt führte uns nach Berlin-Kreuzberg in ein kleines Kino, in dem wir uns einige animierte Kurzfilme von Osteuropäischen Filmemachern angeschaut haben. Eine gute Möglichkeit, gemütlich Platz zu nehmen und sich etwas von dem stolzen Fußmarsch zu erholen. Die Animations-Filmreihe behandelte insbesondere die gesellschaftliche und politische Entwicklung der 50er Jahre bis zur Gegenwart und zeigte an diesem Samstag lediglich Kurzfilme aus den vergangenen Jahrzehnten bis 1980. Mal ein anderes Kinoerlebnis. 15 Wie es sich für eine Gruppe junger Menschen gehört, wurde nach einem schmackhaften Abendessen dann noch das Berliner Nachtleben unsicher gemacht, bis es die letzten wieder zurück ins Hostel geführt hatte. Sonntag: Der Sonntag erforderte zeitiges Erwachen und erlaubte es nicht, einen möglichen Rausch vom Vorabend vollständig wegzuschlafen. Man hatte sich zum Frühstücksbüffet versammelt in einer coolen, alternativ wirkenden Location, in der es Frühstück „wie bei Mutti“ gab. Hier wurden die Erlebnisse des Vorabends ausgetauscht und man zog weiter zum Brandenburger Tor und zum Reichstagsgebäude. Nach einigen Schnappschüssen an den bekannten TouristenAttraktionen besuchten wir die Ausstellung „Fragment“ von Miroslaw Balka in der Akademie der Künste. Weiter ging es zu einem Antiquitätenmarkt, bevor unsere vielseitige Reise in einem thailändischen Restaurant endete, in dem wir noch einmal die multikulturelle Ader Berlins kulinarisch zu spüren bekommen hatten. „Berlin, Du warst so gut zu uns – wir kommen wieder!“ BERLIN INFOS East Seven Hostel: http://www.eastseven.de/de/ Martin Gropius Muesum: http://www.berlin.de/orte/museum/martingropius-bau/ Passage Kino Neukölln: http://www.yorck.de/kinos/detail/100014/Passage 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 16 20 Jahre Städtepartnerschaft –„Köln trifft Katowice“ von Patryk BILDER VON DER VERANSTALTUNG Burski Am 26.11.2011 fand u.a. im Rautenstrauch-Joest-Museum am Kölner Neumarkt eine Veranstaltung im Rahmen des 20-jährigen Bestehens der freundschaftlichen Zusammenarbeit der Städte Köln und Kattowitz statt. In Kooperation mit dem Osteuropäischen Kulturzentrum IGNIS e.V. mifhilfe anderer Kulturvereine sowie dem polnischem Konsulat Köln konnten die Besucher an diesem Tage diverse kulturelle Angebote nutzen. Nach einer kurzen Begrüßung durch Dr. Angelica Schwall-Düren, Ministerin für Bundesangelegenheiten Europa und Medien des Landes NRW, kam es zu einer Podiumsdiskussion. Durch die kurzen Ansprachen des Oberbürgermeisters Jürgen Roters und seinem kattowitzer stellvertretenden Stadtpräsidenten Marcin Krupa konnten die Besucher Einblicke in die Geschichte und vorrangigen Ziele der Städtepartnerschaft gewinnen – sei es kultureller oder ökonomischwirtschaftlicher Natur. Danach konnte das Programm beginnen. Neben dem Auftritt des Ensembles „Karlik“ mit traditioneller Folklore boten auch eine kölner Band namens „Kattowitz Club“ eine rockige Geschmacksprobe ihrer deutschpolnischen Musik. Dazwischen führte Moderatorin Joanna Bartel, Kabarettistin aus Kattowitz, mit ihrer sehr direkten und lustigen Art durchs Bühnenprogramm, was auch in der Podiumsdiskussion mit dem Ex-Fc Köln Kicker und früherem ponlischen Nationalspieler Andrzej Rudy augenscheinlich zur Geltung kam. Für das kleinere Publikum an diesem Veranstaltungstag fand ein kleines Puppentheater namens DIM aus Kattowitz unter der Leitung von Marek Wit statt. Die Aufführung "Mein Theater" wurde zusätzlich von der Schauspielerin Ewa Reymann sowie vielen Statisten aus dem Publikum begleitet. Es bot sich ein farbenprächtiges Puppenspiel mit witzigen Passagen und 2 Akten - Teil I: "Unter dem grünen Ahorn" von Ewa Szelburg-Zarembina sowie Teil II: "Der tapferste Ritter" von Jerzy Zaborowski. Neben den musischen Veranstaltungsprogrammen gab es aber auch eine große Auswahl an Informationsständen zu verschiedenen kulturellen Themen. So präsentierten das Oberschlesische Landesmuseum (OSLM) Ratingen, die DeutschPolnische Gesellschaft (DPG) Köln-Bonn e. V. sowie Polonia Colonia e. V. jeweils Infostände an. Erstmalig konnten wir sogar unseren neuen Polonia-Colonia Werbebanner präsentieren, um somit mehr Aufmerksamkeit für unseren Verein und unsere Vorhaben zu gewinnen. Vor dem Bühnenraum, wo unteranderem das Polnische Konsulat zum Gespräch zur Verfügung stand, gab es zudem - über das Museum verteilt - eine Fotoausstellung "Unser modernes Kattowitz" mit einer Auswahl von Fotos von Mitgliedern des ZAPF, dem Verband Polnischer Kunstfotografen, Region Schlesien. Musikalisches Programm Folklore Konzert von Upper Silesian mit dem Folk Ensamble "Karlik" aus Kattowitz sowie einem Post Punk Konzert vom Kölner Duo "Kattowitz Club Puppentheater Puppentheater DIM aus Kattowitz mit der Aufführung "Mein Theater“ Gruppenfoto Polonia-Colonia e.V. Moderatorin Joanna Bartel und Andrzej Rudy aus Köln zusammen mit PoloniaColonia e.V. INFO Weitere Informationen hinsichtlich des genaueren Programmablaufs unter: http://www.ignis.org/Kattowitz/home 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 17 Fußball-Auslosung zur EM 2012 in Polen/Ukraine Von Martin Rohrmoser Am 02. Dezember 2011 war es endlich soweit! Gespannt haben alle Fussball-Interessierten auf diesen Augenblick gewartet. Insbesondere für alle polnisch-stämmigen Fussballfans dürfte dieser Moment im Vorfeld der EM 2012 in Polen und der Ukraine ein besonders emotionaler gewesen sein. Auch wir von Polonia Colonia haben der Auslosung zur EM 2012 im „Heimatland“ entgegengefiebert. Zu diesem sportlichen Anlass haben wir uns sehr über die Einladung des Generalkonsulats der Republik Polen gefreut, mit Gästen aus Politik und Wirtschaft live bei der Auslosung dabei zu sein. Bei unserer Ankunft wurden wir persönlich von der damaligen Frau Konsulin Malgorzata Wejtko empfangen ehe es schon mit einer musikalischen Darbietung begann. Im Anschluss haben wir uns einigen Leuten vorgestellt, was in sympathischen Gesprächen mündete. Daraufhin ging es auch schon los – technisch auf dem neuesten Stand wurde die Auslosung auf einer Leinwand übertragen. Es hielt keinen mehr auf seinem Sitz und alle standen gespannt davor und beobachteten die kleinen Kugeln, wie sie in den Schalen hin- und herrollten. Ein interessanteres Ergebnis hätte die Auslosung wohl nicht hervorbringen können. Deutschland bekam es in der „Todesgruppe“ mit Portugal, Dänemark und der Niederlande zu tun und für Polen ging es gegen historisch nicht unbedeutende Gegner wie Russland und Tschechien. Welch eine spannende Spiele-Konstellation! Da war es nicht verwunderlich, dass der Geräuschpegel immer lauter wurde und die Begegnungen heftig diskutiert wurden. Wer Europameister wird, bleibt abzuwarten! Polen wird als Gastgeber sicherlich von den eigenen Fans getragen, aber wenn wir auf polnische Weise skeptisch und realistisch bleiben, dann wird das Rennen um die EM-Krone wohl doch wieder eine andere Nation machen. Reicht es 2012 für Polen nicht zum Titel, gibt es 2016 einen erneuten Anlauf! Tschechien gegen Polen – Das Entscheidungsspiel EURO 2012 von Patryk Burski EURO 2012 IN POLEN & UKRAINE Gruppe A Polen – Griechenland 1:1 Russland – Polen 1:1 Tschechien Polen 1:0 Finalsieger: Spanien Neben vielen kulturellen Veranstaltungen darf natürlich auch nicht der Sport fehlen. So war es ein leichtes, nach dem zweiten Vorrundenspiel der Polnischen Fussballmannschaft viele Freunde und Gäste unseres Stammlokals Kajtek am Chlodwigplatz direkt nach Abpfiff spontan zu dem alles entscheidenden Spiel gegen die Tschechische Republik in die Bachemer Str. einzuladen. Ca. 20 Gäste in biało-czerwony fanden sich im Partykeller von Patryk Burski wieder und warteten voller Anspannung und mit Proviant gewappnet auf das letzte Vorrundenspiel. In gemütlicher Atmosphäre war die Spannung greifbar, findet doch nicht alle Tage ein wichtiges Spiel der Polnischen Mannschaft bei großen Turnieren statt – und das auch noch im Heimatland. Auch wenn die Chancen unseres Teams da waren, konnte man wie so oft die Nervosität und fehlende technische Beschlagenheit der Mannschaft erkennen. Trotz des großen Kampfes reichte es leider nicht mehr zum Weiterkommen – Polen verlor mit 0:1 nach einem Tor vom Wolfsburger Petr Jiracek. Schock und Enttäuschung lagen nah beieinander, aber die Gäste ließen es sich trotzdem nicht nehmen, rückblickend mit ein wenig Stolz auf das Gelingen der Veranstaltung in Polen anzustoßen und am späten Abend noch das Tanzbein zu schwingen. Das nächste Mal wird garantiert besser… 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 18 Polonia Colonia Stammtische im „Kajtek“ von Martin Rohmoser INFO ZUM KAJTEK Beschreibung Über 30 Verschiedene Polnische Vodka Sorten, Tyskie & Zywiec vom Fass. Seit kurzem wieder kulinarische Köstlichkeiten: Pierogi, Bigos, Barszcz und mehr! Reservierung für Geburtstage oder andere Feste nehmen wir gerne an. Jeden 1 Fr. im Monat Treff von Polonia Colonia e.V. Öffnungszeiten: Di - Do: 20:00 - 01:00 Fr - Sa: 20:00 - 04:00 So: 20:00 - 23:00 Facebook-Seite: https://www.facebook.com/pages/KajtekCologne/162996500396792 Vodkabar Kajtek…wo alles begann. Im Sommer 2007 trafen wir, Karolina Kaltschnee, Nicoletta Czechowska, Martin Rohrmoser und Hubert Balczerowski uns zu einem ersten Treffen in dieser Bar. Hier wurden die Grundsteine für die spätere Gründung des Vereins Polonia Colonia e.V. gelegt. Was mit einem kleinen Stammtisch anfing, etablierte sich über die Jahre zu einer festen Veranstaltung. 2012 wurde der Stammtischtermin auf den ersten Freitag im Monat ab 20:30 gelegt und hat sich seitdem nicht verändert. Über die Jahre kamen und gingen viele Besucher, mal saßen wir zu viert da, mal sprengten die Gäste den Laden und es fehlten Sitzplätze. Der Verein gewann Freunde, Mitglieder und Unterstützer. Nach 5 Jahren und über 60 Treffen ist der Polonia Colonia Stammtisch zu einer festen Größe im deutschpolnischen Kulturgeschehen in Köln und Umgebung geworden. Hier bietet sich die Möglichkeit den Verein näher kennenzulernen, die polnische Sprache zu sprechen, sich über das deutsch-polnische Kulturgeschehen zu informieren, eigene Ideen und Vorschläge einzubringen und Kritik zu äußern. Hier könnt Ihr bei Interesse ein Vereinsmitglied werden und Euch sofort einzubringen oder einfach nur bei einem polnischen Bier mit uns plaudern. Wir freuen uns auch zukünftig auf interessante Besucher, nette Gespräche, kreative Projektideen und einen lebendigen Austausch. 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 19 Impressum Autoren: Herausgeber: Karo Kaltschnee (Gründungsmitglied) Polonia Colonia e.V. Katarzyna Celinska (geschäftsführendes Vorstandsmitglied) Hubert Balczeroswki (Präsident) Marcin Fuhrmann (stellv. Vorstandsvorsitzender) Martin Rohrmoser (stellv. Vorstandsvorsitzender) Patryk Burski (1. Vorstandsvorsitzender) Layout & Konzeption: E-Mail: [email protected] Internet: www.polonia-colonia.eu Vereinsregisternummer: Aktenzeichen VR 15559 Umsatzsteueridentifikationsnr.: 217/5960/0851 Bankdaten / Spendenkonto: Polonia Colonia e.V. Patryk Burski Konto-Nr: 3092054 BLZ: 83094495 Druck & Sponsoring: Ethik Bank Copyright © 2013 5 JAHRE POLONIA COLONIA E.V. | Ausgabe #1 Danksagung von Hubert Balczerowski Ohne das Engagement der Vereinsmitglieder und die Hilfe vieler Freunde hätten wir das alles nicht erreicht und somit gäbe es auch dieses Heft nicht. Wir möchten allen Menschen danken, die durch ihre Ideen und Taten dazu beigetragen haben, die deutschpolnische Kulturlandschaft zusammen mit uns mit Leben zu füllen und dem Verein ein Gesicht zu geben. Auf viele weitere Jahre deutschpolnischer Kultur. Polonia Colonia e.V.