CREDIT SUISSE FÖRDERPREIS VIDEOKUNST 2012 LAUDATIO
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CREDIT SUISSE FÖRDERPREIS VIDEOKUNST 2012 LAUDATIO
KUNSTMUSEUM BERN CREDIT SUISSE FÖRDERPREIS VIDEOKUNST HODLERSTRASSE 8-12 CH-3000 BERN 7 T +41 31 328 09 44 F +41 31 328 09 55 [email protected] WWW.FOERDERPREISVIDEOKUNST.CH CREDIT SUISSE FÖRDERPREIS VIDEOKUNST 2012 LAUDATIO 2012 Einstimmig beschliesst die Jury des Credit Suisse Förderpreis Videokunst 2012 den ersten Preis an De La Fuente Oscar de Franco „Body of Glass of Ornaments of Gloss (Luciftian)“, 2011 zu verleihen. Dieses Werk entstand aus der gleichnamigen Performance, die am 7. April 2010 im EWZ Selnau in Zürich uraufgeführt wurde. Beide Arbeiten gehören zu einem noch nicht abgeschlossenen Werkzyklus. Das ausgezeichnete Werk ist eine Videoprojektion von 11 Min. 49 Sek. Dauer und überzeugte die Jury aufgrund seiner visionären Bildwelt, formalen Durcharbeitung, der meisterlichen Handhabung der Kamera, der komplexen Szenographie sowie der klaren Montage, welche unterschiedlichste Effekte gekonnt, inhaltlich präzise abgestimmt auf die Performance und ohne Effekthascherei einsetzt. De La Fuente Oscar de Franco inszenierte eine poetisch und zugleich hermetische Performance, in der es um Weltwerdung, Gottgleichheit des Menschen und Vergänglichkeit geht. Darin spielen die Sehnsucht nach Schönheit – verkörpert durch einen realen Schönheitschirurgen, der auf der Bühne Botox spritzt – eine ebenso wichtige Rolle, wie die Verwischung der Geschlechter, die Rolle von Sportstars als heutige Gottheiten sowie das Verhältnis vom Menschen zum Kosmos. Das Bühnenbild besteht auf Grossformatphotographien eines gespiegelten und spiegelnden Gartenbildes von Cornwall, „mit der realen Kulisse des schwarzen Loches und einer Liturgie mit einem halbnackten Basketballspieler (Oliver Brägger), einem ätherischen Schönheitschirurgen (Dr. med. Benedikt Loser) und einem kosmischen Transwesen (De La Fuente Oscar de Franco) mit Fisch.“ In dieser Konstellation führt der Künstler die unterschiedlichen Charaktere durch einen spiegelnden Raum voller Mysterien und lässt das rätselhafte „Transwesen“ am Schluss im Kosmos verschwinden. De La Fuente Oscar de Franco ist Student an der Zürcher Hochschule der Künste und belegt dort zurzeit den Studiengang Master of Fine Arts. Preisverleihung und Medienanlass 15. Februar 2012