CREDIT SUISSE FÖRDERPREIS VIDEOKUNST 2012 LAUDATIO

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CREDIT SUISSE FÖRDERPREIS VIDEOKUNST 2012 LAUDATIO
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CREDIT SUISSE FÖRDERPREIS VIDEOKUNST
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CREDIT SUISSE FÖRDERPREIS VIDEOKUNST 2012
LAUDATIO 2012
Einstimmig beschliesst die Jury des Credit Suisse Förderpreis Videokunst 2012 den ersten
Preis an
De La Fuente Oscar de Franco „Body of Glass of Ornaments of Gloss (Luciftian)“, 2011
zu verleihen.
Dieses Werk entstand aus der gleichnamigen Performance, die am 7. April 2010 im EWZ
Selnau in Zürich uraufgeführt wurde. Beide Arbeiten gehören zu einem noch nicht
abgeschlossenen Werkzyklus. Das ausgezeichnete Werk ist eine Videoprojektion von 11
Min. 49 Sek. Dauer und überzeugte die Jury aufgrund seiner visionären Bildwelt, formalen
Durcharbeitung, der meisterlichen Handhabung der Kamera, der komplexen Szenographie
sowie der klaren Montage, welche unterschiedlichste Effekte gekonnt, inhaltlich präzise
abgestimmt auf die Performance und ohne Effekthascherei einsetzt.
De La Fuente Oscar de Franco inszenierte eine poetisch und zugleich hermetische
Performance, in der es um Weltwerdung, Gottgleichheit des Menschen und Vergänglichkeit
geht. Darin spielen die Sehnsucht nach Schönheit – verkörpert durch einen realen
Schönheitschirurgen, der auf der Bühne Botox spritzt – eine ebenso wichtige Rolle, wie die
Verwischung der Geschlechter, die Rolle von Sportstars als heutige Gottheiten sowie das
Verhältnis vom Menschen zum Kosmos.
Das Bühnenbild besteht auf Grossformatphotographien eines gespiegelten und spiegelnden
Gartenbildes von Cornwall, „mit der realen Kulisse des schwarzen Loches und einer Liturgie
mit einem halbnackten Basketballspieler (Oliver Brägger), einem ätherischen
Schönheitschirurgen (Dr. med. Benedikt Loser) und einem kosmischen Transwesen (De La
Fuente Oscar de Franco) mit Fisch.“ In dieser Konstellation führt der Künstler die
unterschiedlichen Charaktere durch einen spiegelnden Raum voller Mysterien und lässt das
rätselhafte „Transwesen“ am Schluss im Kosmos verschwinden.
De La Fuente Oscar de Franco ist Student an der Zürcher Hochschule der Künste und
belegt dort zurzeit den Studiengang Master of Fine Arts.
Preisverleihung und Medienanlass 15. Februar 2012