Die Schlacht um Vicksburg - Western

Transcrição

Die Schlacht um Vicksburg - Western
Die Schlacht um Vicksburg
Schluss
Thayers Approach
Brigadegeneral John M. Thayer war
der Kommandeur derjenigen Einheit,
die auf diesem Abschnitt der
Belagerungslinie aufmarschiert war.
Die Brigade nahm am Angriff
Sherman«s vom 19. Mai sowie am
Großangriff vom 22. Mai teil. Dabei
fielen 205 Soldaten dieser Brigade.
Nach diesem Rückschlag begannen
Thayers Männer damit, einen 6 Fuß
tiefen Graben gegen die konföderierte
Bastion auf dem Hügelrücken
voranzutreiben. Sie verbargen sich
dabei vor den Konföderierten durch
ein Dach aus Schilfrohrbündeln, die
als fascines bezeichnet wurden.
Zudem waren diese fascines ein guter
Schutz gegen das Gewehrfeuer. Als
Thayers Soldaten auf diese Weise die
Linien des Gegners erreichten,
begannen sie, das Gelände zu
verminen. Doch bevor sie ihren Befehl
ausgeführt
hatten,
ergab
sich
Vicksburg.
Die Vorbeifahrt von Admiral Porters
Flotte an den Vicksburg-Batterien
Als alle Versuche Grants gescheitert
waren, seine Armee so in Position zu
bringen, daß sich die Verteidiger
Vicksburgs zum Kampf stellen
mußten, griff er auf die Navy zurück.
Sie sollte seine Truppen oberhalb der
Stadt über den Mississippi setzen. Um
die Mitternachtszeit des 16. April
1863 näherten sich Admiral Porters
Schiffe in einer Reihe aus nördlicher
Richtung Vicksburg. Die Flotte
bestand aus sieben Panzerschiffen und
drei
Transportern,
die
durch
Baumwoll- und Heuballen geschützt
wurden.
Wachposten
der
Konföderierten,
die
den
Fluß
beobachteten, schlugen sofort Alarm,
als sie die feindlichen Schiffe
bemerkten.
Augenblicke
später
eröffneten
die
Konföderierten
Batterien das Feuer auf die Flotte, die
durch brennende Teerfässer sowie
durch brennenden Gebäude der Stadt
DeSoto angeleuchtet wurde. DeSoto
wurde nur deshalb in Brand gesetzt,
um zusätzlich Licht für die
Beschießung der Flotte zu erhalten.
Obwohl jedes Schiff Treffer abbekam,
sank nur einer der Transporter. Die
beschädigten Boote wurden wieder
instand gesetzt und erreichten
schließlich Hard Times/Louisiana, den
Treffpunkt mit den Truppen Grants,
noch fahrplanmäßig.
Second Texas Lunette
Das Fort erhielt diesen Namen
deshalb, weil während der gesamten
Zeit der Belagerung die Second Texas
Volunteer Infantery dessen Besatzung
stellte. Die Konföderierten
errichteten diese Festung, um über die
Baldwin Ferry Road wachen zu
können, die - aus südöstlich kommend
- direkt am Fort vorüberführte und
dann nach links nach Vicksburg hinein
abbog. Am 22. Mai nahm die
Unionsartillerie
vom
frühen
Morgengrauen bis um etwa 10 Uhr die
Festung unter heftiges Feuer. Als die
Kanonen schwiegen, folgte ein
massierter
Infanterieangriff.
Die
Konföderierten
hielten
ihr
Abwehrfeuer so lange aufrecht, bis die
Angreifer in die unmittelbare Nähe
des Forts gerückt waren. Dann
eröffneten sie mit Kanonen und
Gewehren
einen
schrecklichen
Feuerhagel.
Hunderte
von
Unionssoldaten fielen, Sie zogen sich
zurück, griffen erneut an und wurden
wieder unter furchtbaren Verlusten
zurückgeschlagen. Auf diese Weise
wogte das Gefecht hin und her und
dauerte bis zum Einbruch der
Dunkelheit, als die Angreifer entgültig
abziehen mußten. Der Angriff war
fehlgeschlagen. Die Verluste der
Union waren furchtbar. Ein Offizier
berichtete: "Die Straße war auf einer
Länge von 200 Yards so hoch mit
Gefallenen bedeckt, daß man die
gesamte Strecke zurücklegen konnte,
ohne den Boden zu berühren".
Schließlich
versuchten
die
Unionssoldaten auch hier, Gräben bis
zur Festung vorzutreiben. Die
Arbeiten wurden jedoch durch die
Kapitulation Vicksburgs unterbrochen.
Railroad Redoubt
Dieses Fort
Konföderierten
wurde von
erbaut, um
Seite: - 1 -
den
die
Eisenbahnstrecke
der
Southern
Railroad of Mississippi überwachen
zu können. Von allen Angriffen die
die Union bei ihrer Großoffensive
vom 22. Mai führte, kam dieser einem
Erfolg am nächsten. Nach einer vorbei
reitenden Beschießung des Railroad
Redoubt folgte ein verhemmter
Angriff. Die wütenden Attacken der
Unionssoldaten wurden zwar von den
Verteidigern unter Kontrolle gehalten,
doch im südlichen Winkel der Festung
drang eine Gruppe von ihnen ins Fort
ein, da hier die Mauer durch den
Beschuß teilweise niedergerissen
worden war. Doch alle Angreifer, die
unter dem Kommando von Sergeant
Joseph E. Griffith vom 22th Iowa in
die Festung eindrangen, fielen. Allein
Sergeant Griffith gelang es, zu
entkommen und dabei 22 Gefangene
mit sich zu führen. Eine größere
Gruppe von Unionssoldaten erreichte
den Graben um das Fort. Die Männer
stießen ihre Flaggen in die Brustwehr,
doch die Konföderierten setzten sofort
eine Abteilung der Texas Legion auf
sie an, die die Gefahr bereinigte.
Die Kapitulation
Mitte Juni war die Lage, mit der sich
General Pemberton konfrontiert sah,
verzweifelt. Alle Hoffnungen auf
Unterstützung
durch
General
Johnstons Armee in Jackson war
dahin. Nach Angaben von Pemberton
waren 10.000 seiner Soldaten durch
Verwundung,
Krankheit
und
Unterernährung kampfunfähig. Zudem
waren die Munitionsvorräte und die
allgemeine
Versorgung
von
Pembertons Armeen auf einen
kritischen
Punkt
zusammengeschrumpft. Zu allen Überfluß erfuhr
er, daß Grant für Anfang Juli einen
weiteren Großangriff plante. Nach
einer dramatischen Beratung mit
seinem Stab beschloß Pemberton die
unvermeidliche Kapitulation. Am 3.
Juli wurden Kommissare zu Grant
geschickt, um eine Zusammenkunft zu
arrangieren. Dabei sollten
die
Kapitulationsbedingungen
ausgehandelt werden. Grant stimmte
zu. Um drei Uhr nachmittags am
gleichen Tage trafen sich Grant und
Pemberton auf halben Wege zwischen
den Fronten. Es kam zwar zu keiner
Übereinkunft, aber nach einem kurzen
Schriftwechsel wurde schließlich doch
noch eine Einigung über die
Kapitulationsbedingungen erzielt. Am
Morgen des nächsten Tages verließen
die Konföderierten ihre Stellungen.
Die Konsequenzen der Eroberung
Vicksburgs waren von enormer und
weitreichender Bedeutung. Zunächst
hatte die Regierung Lincoln ein Ziel
erreicht, auf das man aller größten
Wert gelegt hatte; die Öffnung des
Mississippi für den Handelsverkehr
des Nordens, wodurch die gewaltigen
Ressourcen des Trans - Mississippi
aus den Händen der Konföderation
gerissen wurden. Außerdem wurde für
die Unionstruppen der Weg ins
Herzland der Konföderation frei.
Zusammen mit der Niederlage Lee’s
bei Gettysburg am 3. Juli bedeuteten
dies Rückschläge, von denen sich die
Südstaaten niemals mehr erholen
konnten. Als der Konföderierte
Commander von Port Hudson von der
Niederlage bei Vicksburg erfuhr,
erkannte er die Aussichtslosigkeit
eines weiteren Widerstandes und
ergab sich mit 6.000 Mann am 9. Juli
der Belagerungsarmee unter General
Banks.
Bei Vicksburg ergaben sich 31.600
Mann. 172 Artilleriegeschütze, 60.000
Gewehre
und
riesige
Mengen
Munition fielen in die Hände der
Union. Die Gefangenen wurden auf
der Stelle in die Heimat entlassen,
doch traten später viele wieder der
Konföderierten Armee bei. Auf der
Seite der Konföderierten fielen oder
wurden verwundet bzw. vermißt 9.091
Mann, auf der Seite der Union 10.142
Mann.
Nach seinem Sieg bei Vicksburg
wurde Grant als meisterlicher Stratege
gefeiert. Bald darauf wurde er von
Lincoln mit dem Kommando der
Westarmee beauftragt, um schließlich
im März 1864 im Range eines
Lieutenant - General Oberkommandierender der Unionstruppen zu
werden.
Während Sherman nun seinen Feldzug
begann, der ihn bis Atlanta und noch
darüber hinaus führen sollte, wandte
sich Grant gegen den legendären
Südstaaten General Robert Edward
Lee und dessen Army of Northern
Virginia. Zwischen den beiden
Unionsarmeen geriet der Süden in die
Zange, aus der es kein Entrinnen gab.
Trotz verzweifelten Kampfes mußten
Lee’s Männer am 9. Mai 1865 bei
Appomatox/Virginia
die
Waffen
strecken.
Von John Robert Ringo
© by Western-Club ‘‘The Stunk
Boots’’, 2002
Then call us REBELS,
if you will,
WE glory in the name,
for bending under unjust laws,
an swearing faith to an unjust cause,
WE count a GREATER SHAME.
Richmond Daily Dispatch, May, 12th,
1862
Dann nennt uns REBELLEN,
wenn ihr wollt,
dieser Name ehrt UNS,
denn sich ungerechten Gesetzen zu
beugen,
und auf eine ungerechte Sache zu
schwören,
ist für UNS eine GRöSSERE
SCHANDE.
(Das Volk bestimmt)
Staatsblume: Apple blossom
(Apfelblüte)
Stattsvogel: Mockingbird
(Spottdrossel)
Staatsbaum: Pine (Pine - Fähre)
Staatshymne: ARKANSAS
Herkunft: Indianisches Wort für
"Südwind - Menschen"
Unionsbeitritt: Als 27. Staat am
15.06.1836
Florida
11.01.1861
Alabama
11. 01.1861
Abkürzung: AL
Beiname: HEART OF DIXIE &
COTTON STATE
Einwohner: 4 Millionen (22.) 74%
Weiße, 26% Farbige
Größe: 131.333 qkm (29.)
Hauptstadt: Montgomery
Motto: WE DARE DEFEND OUR
RIGHTSE
(Wir verteidigen tapfer unsere Rechte)
Staatsblume: Camelie
Staatsvogel: Yellowhammer
(Goldhammer)
Staatsbaum: Southern Pine (Kiefer Fähre)
Staatshymne: ALABAMA
Herkunft: Indianisches Wort für Ort
des Stammes
Unionsbeitritt: Als 22. der
Gründerstaaten am 14.12.1819
ARKANSAS
06.05.1861
Abkürzung: AR
Beiname: LAND OF OPPORTUNITY
(Land der günstigen Gelegenheiten)
Einwohner: 2,3 Millionen (33.) 70%
Weiße, 30% Farbige
Größe: 134.537 qkm (27.)
Hauptstadt: Little Rock
Motto: THE PEOPLE RULE
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Abkürzung: FL
Beiname: SUNSHINE STATE
Einwohner: 12 Millionen (7.) 84%
Weiße, 14% Farbige
Größe: 140.092 qkm (22.)
Hauptstadt: Tallahasse
Motto: IN GOD WE TRUST
(Wir vertrauen auf Gott)
Staatsblume: Orange blossom
(Orangenblüte)
Staatsvogel: Mockingbird
(Spottdrossel)
Staatsbaum: Sabal palm (Palmenart)
Staatshymne: SWANEE RIVER
Herkunft: Ponce de Leon nannte das
Land am Ostersonntag 1513 Pascua
Florida (blumiges Osterfest)
Unionsbeitritt: Als 22. Staat am
03.03.1845
Georgia
19.01.1861
Abkürzung: GA
Beiname: EMPIRE STATE OF THE
SOUTH
(Reich des Südens)
Einwohner: 6 Millionen (12.) 72%
Weiße, 28% Farbige
Größe: 150.408 qkm (21.)
Hauptstadt: Atlanta
Motto: WISDOM, JUSTICE AND
MODERATION
(Weisheit, Gerechtigkeit und
Mäßigkeit)
Staatsblume: Cherokee rose
Stattsvogel: Brown thrasher
(Drosselart)
Staatsbaum: Live oak (Eiche)
Staatshymne: GEORGIA ON MY
MIND
Herkunft: Zu Ehren von König Georg
II von England
Unionsbeitritt: Als 4. der 13
Gründerstaaten am 02.02.1788
Von: Black Belt
© by Black Belt, 2002
Die Dienstgradabzeichein der
Konföderierten Staaten von
Amerika (1861 - 1865)
C.S. ARMY RANK INSIGNIA
CORPS OF ENGINEERS
Bild 5: Quartermaster Sergeant
Bild 6: First Sergeant
Bild 7: Sergeant-Major
C.S. ARMY RANK INSIGNIA
OFFICERS
Bild 3: Corporal
Bild 4: Sergeant
MEDICAL CORPS
Artillery
Bild 1: Hospital Sergeant
Bild 3: Corporal
Bild 4: Sergeant
Bild 1: Second Lieutenant, Cavalery
Bild 2: First Lieutenant, Artillery
Bild 3: Captain, Infantery
SIGNAL CORPS
Bild 3: Sergeant
Bild 5: Quartermaster Sergeant
Bild 6: First Sergeant
Bild 7: Sergeant-Major
ORDNANCE CORPS
Bild 4: Major, Medical
Bild 5: Lieutenant-Colonel, Stab
Bild 6: Colonel, Infantery
C.S. ARMY RANK INSIGNIA
CAVALRY
Bild 1: Ordnance Sergeant
Bild 3: Corporal
Bild 4: Sergeant
C.S. ARMY RANK INSIGNIA
INFANTRY
Bild 1: General
C.S. ARMY CAPS/INSIGNIA
Bild 3: Corporal
Bild 4: Sergeant
Bild 5: Quartermaster Sergeant
Bild 6: First Sergeant
Bild 7: Sergeant-Major
Generals
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General
George Washington Custis
Lee
Field Grade Artillery Officer
Cavaleryman
Captain Cavalery
Infanteryman
Insignen
Lieutenant Infantery
Chaplains
Enlistedman of Staff Departs.
Signal Corps
Soldier
Medical Dept. Surgeons
Von: General John. R. Ringo
© by Bodo Gortzitza, 2002
George Washington Custis Lee, der
älteste Sohn von Robert E. Lee wurde
am 16. September 1832 in Fortress
Monroe, Virginia geboren. Als
Klassenbester
verließ
er
die
Militärakademie 1854.
Er diente als Technischer Offizier in
verschiedenen Teilen des Landes, und
gab am 2. Mai 1861 seine Stellung als
1st Lieutenant der US-Army auf.
Als Captain der Technischen Truppe
zeichnete sich der "jüngere Lee"
besonders bei der Befestigung um
Richmond,
Virginia, aus.
Später diente er als Colonel unter
Präsident Jefferson Davis, der, als er
Lee's
militärische
Fähigkeiten
erkannte, ihn
am 25. Juni 1863 zum BrigadierGeneral und am 20. Oktober 1864
zum Major-General beförderte. Dieser
letzte
Dienstgrad wurde dann am 03.
Februar 1865 durch Davis bestätigt.
George W.C. Lee wurde von Präsident
Davis mit vielen wichtigen Missionen
beauftragt, zeitweise wurde er sogar
von seinem Vater besucht, und um Rat
gefragt.
Er nahm bis zum Ende des Krieges an
keinen aktiven Kampf teil, bis er dann
zum Schluß die Verteidigung der
Hauptstadt mit Angestellten und
Technikern zu organisieren versuchte.
Er gehörte zu General Ewell's Corps,
und wurde am 06. April 1865 mit
andren Offizieren und Ewell selbst auf
dem Rückzug von Richmond am
Sayler's Creek gefangen genommen.
Da seine Mutter sehr krank war,
wurde er unverzüglich wieder
freigelassen, und mußte nicht seine
Mitgefangenen nach Fort Warren
begleiten.
Mehr als 30 Jahre lang stand er in
Verbindung mit dem WashingtonCollege, dessen Präsident er nach dem
Tode seines Vaters wurde.
Er trat 1897 in den Ruhestand und
lebte in "Ravenworth", seinem
Elternhaus.
Hier starb er am 18. Februar 1913 und
wurde in Lexington begraben.
Aus: Generals in Gray
Von: John Robert Ringo
© by Bodo Gortzitza, 2002
Artilleryman
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Das Ende der
Dalton - Doolin - Gang
Es war am 05. Oktober 1892, als der
fehlgeschlagene Überfall auf die zwei
Banken in Coffeyville, Kansas, der
Dalton - Bande das Ende bereitete.
Bill Powers, Bob Dalton, Grat Dalton
und Dick Broadwell wurden dabei
getötet, nur Emmett Dalton blieb zwar schwer verwundet - am Leben.
Ganz unbehelligt blieb nur ein
Mitglied der Bande - der schlaue Bill
Doolin.
Der Bandit war gerissen genug, als das
er bei dem Versuch mitmachte, zwei
Banken gleichzeitig auszurauben, und
blieb unter einem Vorwand zurück.
Louis und Adeline Dalton, die Eltern
der gesetzlosen Brüder, erbaten vom
Stadtrat von Coffeyville die Erlaubnis,
ihre Söhne auf dem dortigen Friedhof
beerdigen zu dürfen.
Das
Gesuch
wurde
(verständlicherweise) zurückgewiesen,
und die Dalton`s fanden ihre letzte
Ruhestätte
außerhalb
der
Stadtgrenzen.
Eine weitere Tragödie war, daß Bill
Dalton
sein
politisches
Amt
niederlegen mußte und als verbitterter
und niedergeschlagener Mann nach
Oklahoma
zurückkehrte.
Seine
überstürzten Darlegungen zu den
Vergeltungsmaßnahmen
wurden
einfach verlacht, und er selbst zum
Gespött der Leute gemacht.
Die Presse in Coffeyville schrieb am
26. Oktober 1892:
"Ein Aspekt in der Dalton - Affäre ist
einzigartig. Will Dalton beabsichtigt,
die
Stadt
auf
Schadensersatz
anzuklagen, da, während die Leichen
der Banditen sich in der Obhut der
Stadt
befanden,
unberechtigte
Personen, die nichts mit William oder
seiner Familie zu tun hatten, die
Gewehre, Geld und Wertsachen
einsteckten.
Will wurde zu dem Sachverhalt
befragt und bestätigte, daß mit großer
Wahrscheinlichkeit eine solche Aktion
gestartet würde, weil einer der
fähigsten Rechtsanwälte des Staates
den Prozeß anstrengte - und bezahlt
werden mußte.
Will sagte, daß er einen Bürger der
Stadt kennt, der den Toten 900 Dollar
raubte, auf welche Emmett ein
Anrecht hatte, und daß sie das Geld
schon besaßen, bevor sie nach
Coffeyville kamen. Das ist aller
Wahrscheinlichkeit
nach
purer
Unsinn, denn niemand wußte darüber
bescheid. Die Möglichkeit besteht,
daß es nur ein Trick ist, um die
Rückgabe der Sachen zu erzwingen,
die aus den Taschen der Banditen
entnommen wurden.
Emmett macht gute Fortschritte in der
Genesung und zeigt zweifellos Reue.
Seine Zelle ist übersät von
wunderschönen Blumen, daß durch
den Überfall der Dalton`s drei Frauen
ihre Männer verloren und eine arme,
alte Mutter ihren Sohn betrauerte.
William ist Überzeugt, daß es zu
Emmett s Verurteilung nicht kommt,
und wünscht, daß genug Geld für
seine Verteidigung aufgebracht wird."
Ob Geld vorhanden war oder nicht,
ließ sich nicht feststellen. Emmett
wurde trotzdem verurteilt und saß im
Territorial Gefängnis in Lansing,
Kansas, bis er 1907 von Gouverneur
E.W. Hoch begnadigt wurde.
Bill Dalton, dessen Selbstbewußtsein
völlig zerstört war, verband sich mit
Bill Doolin, der das Banditentum
fortführte. Der Kampf in Ingalls,
Oklahoma, brandmarkte Dalton als
Gesetzlosen und Killer, weil er auf der
Flucht einen US - Deputy - Marshall
erschoß.
Als letzter Dalton glaubte Bill, er
müsse die neue Bande führen, aber
sehr
zu
seiner
Enttäuschung
bevorzugten die neuen Männer Doolin
als Anführer. Das Bündnis Dalton Doolin dauerte ungefähr 15 Monate.
Während
dieser
Zeit
wurden
verschiedene Coups gelandet. Die
Gang beraubte einen Zug in Wharton
sowie zwei weitere Züge in den
Kansasstädten
Spearville
und
Cimarron.
Bei einem Überfall auf einen General
- Store in der Seminolen Reservation, verwundeten Dalton und
Bitter Creek Newcomb den Town Marshall T.H. Carr. Außerdem ließen
sie sich eine Revolverschlacht mit
Jugendlichen ein. Diese Dinge waren
ganz und gar nicht nach Doolin`s Art.
Er hatte schon genügend Ärger mit der
Posse, die seit geraumer Zeit hinter
ihnen her war und von berühmten
Marshals wie Bill Tilgham, Chris
Madsen, Paine Jones und anderen
angeführt wurde. Es wurde Zeit, das
Bündnis zu läsen. Ihr letzter Anschlag,
den sie zusammen begingen, war der
Überfall auf die Eisenbahnstation in
Woodward, im März 1894. In
Edmond, Oklahoma, rief Doolin dann
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seine Gang zusammen und teilte mit
ihnen die Beute von 6.500 Dollar.
Doolin
gebot
Dalton,
sich
freundschaftlich zu trennen, weil
kleinere Gruppen nicht so sehr die
Aufmerksamkeit des Gesetzes auf sich
zogen.
Für Bill Dalton wäre es eine günstige
Gelegenheit gewesen, seine Frau und
seine sechs Kinder an einen sicheren
Ort zu bringen und unter einem
angenommenen Namen neu zu
beginnen. Aber er war der letzte der
berühmt-berüchtigte Dalton`s - und er
wollte es ihnen zeigen. Er gründete
eine eigene Bande, um mit dem
Namen Dalton weiterhin das Land in
Atem zu halten.
Im Vergleich zu Doolin`s Gang, war
die neue Dalton - Bande ein trauriger
Haufen. Dalton war geschickt genug,
sich nur einige Männer anzuheuern.
Unter ihnen befand sich ein Cowboy
namens George Bennett, Jim Wallace,
und verschiedene andere, deren
Identität
unbekannt
blieb.
Wahrscheinlich
ansonsten
recht
schaffende Leute, deren Notlage sie zu
gelegentlichen Räubern machte.
Am 23. Mai 1894 ritt die Dalton Bande in Longview, Texas, ein. Dort
raubten sie aus der First National
Bank einige tausend Dollar. Fazit des
Überfalls waren ein toter Bandit und
Longview betrauerte drei seiner
Bürger. Die flüchtenden Banditen
entwischten dem Aufgebot und
versteckten
sich
im
Reservationsgebiet. Später ging dann
Bill Dalton in den Ardmore Bezirk
zurück, wo seine Familie im Haus
Houston Wallace, dem Bruder seines
Komplizen Jim, lebte.
Seinen Untergang verdankte Dalton
seinem Verlangen nach Whisky. Da es
eine "trockene" Gegend war, mußte
Dalton seine Whisky nach dem 25
Meilen entfernten Ardmore, per
Expreßgut, senden lassen. Houston
Wallace machte seinen Wagen bereit,
um den Whisky abzuholen. Mrs.
Dalton und Mrs. Wallace nutzten die
Gelegenheit mitzufahren, weil sie in
der Stadt einkaufen wollten.
Der Zufall wollte es, daß Deputy
Marshal T.S. Lindsay zur gleichen
Zeit mit den Frauen im Generalstore
war und Verdacht schöpfte, als die
Frauen Waren im Wert von 200 Dollar
einkauften und bar bezahlten.
"Das ist viel Geld für diese armen
Farmer", grübelte Lindsay.
Als dann Houston Wallace ins Expreß
- Büro ging, um die Behälter mit
Whisky abzuholen, verhaftete Deputy
Marshal Lindsay ihn und die beiden
Frauen. Jenny Dalton gab einen
falschen Namen an, aber Lindsay ließ
sich nicht zum Narren machen.
Am nächsten Morgen, dem 08. Juni
1894, ritt Lindsay mit einer Posse auf
die Wallace Farm. Sie umstellten das
Haus. Als Bill Dalton sie sah, sprang
er aus einem Fenster und rannte einer
naheliegenden Schlucht zu. Der
Deputy Marshal Loss Hart streckte ihn
mit einer 44er Kugel, die Dalton in
den Bauch bekam, nieder. Bill Dalton
war sofort tot. So steht es im
offiziellen Protokoll.
Aber es gab Augenzeugen, nach deren
Aussage es sich anders zugetragen
hatte. Bill Dalton war auf der Farm
mit einem jungen Farmhelfer und
einigen seiner Bandenmitgliedern
zurückgeblieben. Nach dem Essen
ging der junge Farmhelfer in die
Scheune, um die Pferde zu versorgen.
Bill Dalton spielte mit seiner
gelähmten Tochter Grace, der jüngsten
der sechs Kinder. Das Gelächter auf
der Veranda lag im Widerspruch mit
der Winchester, die in einiger
Entfernung gegen einen Pfosten
lehnte. Dann zerrissen plötzlich
Schüsse die Stille des Sommertages.
Bei der gerichtlichen Untersuchung
erzählte
der
Farmhelfer
seine
Beobachtungen: "Ich war die Pferde
versorgen gegangen und Über 50
Yards vom Haus entfernt. Bill Dalton
saß auf der Veranda auf einem Stuhl
und spielte mit Grace. Ich rief nach
Bill, daß er kommen solle. In diesem
Augenblick härte ich drei oder vier
Schüsse. Ich sah eine Gruppe Männer
auf das Haus zu rennen und härte ein
komisches, erschrecktes Aufschreien
von Grace. Ich eilte dorthin, wo die
Männer waren. Da sah ich Bill Dalton
vor dem Stuhl liegen. Er war tot. Einer
der Deputies erzählte mir, daß Bill
nach seiner Winchester gegriffen
hatte, als sie ihm zuriefen, er solle die
Hände hochnehmen. Der Deputy sagte
weiter, daß Bill mit seiner Waffe ins
nahe Unterholz flüchten wollte. Aber
ich sah keine Waffe bei Bill. Die
Deputies drohten mir mit einer Menge
Ärger, den ich bekommen würde,
wenn ich Über das Geschehen
aussagte."
Grace sagte aus: "Wir spielten. Ich
hörte einige Schüsse. Papa sprang auf
und fiel nieder. Und dann kamen
einige Männer gerannt."
Von: John Robert Ringo
© by Bodo Gortzitza, 2002
Der grausige Fund in
Katie Benders Garten
Von 1872 an verschwanden aus der
Gegend um Cherryvale, in den
einsamen
Weiten
der
Prärie
dessüdlichen Kansas zwei Jahre lang
immer wieder Reisende.
Die Aufklärung ihres Schicksals
brachte eine Schreckensgeschichte ans
Licht,
die
den
grausamsten
Gruselroman Konkurrenz machte.
Lange Zeit hatte niemand die Benders
in
Verdacht,
eine
deutsche
Einwanderfamilie, die ein Stück Land
gekauft und darauf ein aus einem
einzigen Raum bestehenden Holzhaus
errichtet hatten, wo sie Lebensmittel
verkauften und Reisenden Kost und
Logis anboten. Dennoch wiesen die
Benders
einige
beunruhigende
Charakterzüge auf. Katie - der
Haushaltsvorstand und eine große
Schönheit - bildete sich ein, ein
Medium zu sein, und verschickte
Karten, auf denen sie behauptete,
Taube und Blinde heilen zu können.
Ihr Vater ein Mann von furchteinflößender Kraft, war mürrisch und
brutal - wie seine Frau.
Trotz der Aussagen von Besuchern,
denen Blutflecken in der Hütte
auffielen oder die Papa Bender hinter
einem
Vorhang
mit
einem
Vorschlaghammer hantieren sahen,
befragte niemand die Familie, bis
plötzlich ein ortsansässiger Arzt
verschwand.
Sein
Bruder
ein
bekannter Politiker aus Kansas,
machte sich mit einem Polizeiaufgebot
auf die Suche, und die Spur führte zu
den Benders.
Katie gab zu, daß der Arzt dagewesen
sei, sagte jedoch aus, er sei nach dem
Tränken seines Pferdes wieder
gegangen. Den Polizisten gefiel ihre
Geschichte nicht, und sie versprachen
wiederzukommen.
Als sie das nächste mal kamen, fanden
sie acht Leichen, einschließlich der
des
Arztes,
im
Gemüsegarten
verscharrt.
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Ihre Schädel waren zertrümmert und
ihre Kehlen durchgeschnitten, wie bei
einem rituellen Opfer. Aber Katie
Bender und Ihre Familie waren
inzwischen spurlos verschwunden.
Katie Bender verteilte diese Karte, die
ihre Heilkräfte anbietet, an Bewohner
der Umgebung.
Von: Lonesome
© by The Stunk Boots, 2001
Die Texas Ranger
"Ich werde die Texas Ranger einmal
beschreiben, wie sie wirklich sind:
Zunächst einmal braucht ein Ranger
ein gutes Pferd, einen soliden Sattel,
einen doppelreihigen Patronengurt,
einen zuverlässigen Karabiner, einen
Revolver und einen Haufen Munition.
Er
benötigt
besonders
strapazierfähige Kleidung, am besten
aus
Wildleder
oder
festem,
dauerhaften Stoff, außerdem einen
breitkrempigen Hut im Mexikanischen
Stil, ein festes Oberhemd, hochhackige
Stiefel und Sporen, dazu eine
hüftkurze Jacke, so daß er sie bequem
während des Reitens im Sattel tragen
kann.
Ein richtiger Texas Ranger erträgt
Kälte, Hunger und alle Strapazen
ohne zu murren, er wird seinen
Freunden und Kameraden in der
Stunde der Gefahr jederzeit beistehen,
und er wird mit ihnen alles teilen, die
Decke genauso wie den letzten Krümel
Tabak."
A.J.
Sowell,
RANGRS
AND
PIONEERS OF TEXAS, 1884
Der anerkannte beste amerikanische
Historiker der Besiedlung der Großen
Ebene, Walter Prescott Webb, nannte
Texas in einer grundsätzlichen
Betrachtung
ein
‘‘kulturelles
Triangle’’.
Im Texas der frühen Gründerjahre
trafen die unverfälschten Kulturen der
Mexikaner, der Plains - Indianer und
der weißen Siedler aufeinander und
standen sich lange Zeit feindlich
gegenüber, um dann -fast unmerklichin
vielen
Teilen
ineinander
aufzugehen und sich zu jenem
eigenwilligen und eigentümlichen
Menschentypus zu vereinigen, den der
Texaner noch heute repräsentiert.
Daß dabei das Element der weißen
Siedler dominierend blieb, lag in der
Natur der Sache. Sie erreichten nicht
nur sehr schnell eine höhere Kopfzahl
als
Mexikaner
und
Indianer
zusammen, sondern besaßen auch die
typische
Zähigkeit
und
Durchsetzungsfähigkeit des Pioniers,
der seine Lebensform langfristig
überall im Westen Amerikas zur Basis
der Zivilisierung des Landes machte.
Walter Prescott Webb schrieb über
diese Pioniere:
‘‘Sie kamen aus den Bergen von
Tennessee,
der
turbulenten
Gesellschaft von Missouri und der
Aristokratie von Virginia, die ihren
Abenteuergeist mit in die sich
neuformatierende
Gesellschaft
einbrachte. Diese Frontiersmen waren
in erster Linie Farmer, Waldläufer,
Jäger und Kämpfer. In religiösen
Dingen waren sie protestantisch
eingestellt, im politischen und sozialen
Leben standen sie der Demokratischen
Partei nahe. Sie waren Individualisten
in allen Dingen ...... Diese frühen
Texaner wußten nichts über den
mexikanischen Volkscharakter. Sie
hatten nie zuvor die Großen Ebenen
gesehen, und Kenntnisse über beritten
kämpfende Indianer fehlten ihnen
völlig. Sie hatten ihre Pferde bislang
nur zum Transportieren von Lasten
oder Ziehen von Wagen benutzt und
waren keine guten Reiter. Ihre Waffen
waren ungeeignet für den Kampf zu
Pferde. Aber sie waren intelligent,
kaltblütig, berechnend und besaßen
hohe Fähigkeiten, in der Wildnis zu
überleben....
Die Texas Rangers repräsentierten die
texanische Bevölkerung. In den
Konflikten
mit
Indianern
und
Mexikanern lernten sie viel von ihren
Feinden. Unter dem Zwang, immer
gewinnen
zu
müssen
oder
unterzugehen, kombinierten sie die
Kampftechnik aller drei in Texas
vertretenen
Bevölkerungsgruppen,
was später in dem berühmten Wort
zusammengefaßt wurde: ’’ Ein Texas
Ranger reitet wie ein Mexikaner, liest
Spuren wie ein Indianer, schießt wie
ein Mann aus Tennessee und kämpft
wie der Teufel.’’
Alles begann damit, daß der
ehemalige
Parlamentsabgeordnete,
Landmakler
und
Rechtsanwalt
Stephen F. Austin im Jahre 1820 die
Idee hatte, weiße Siedler in den
unermeßlichen großen und leeren
Präriegebieten von Texas anzusiedeln.
Austin reiste nach Mexico und trug
der Regierung seine Vorstellungen
vor. Mexico hatte sich gerade zu
dieser
Zeit
vom
spanischen
Königshaus losgesagt und hatte nichts
dagegen,
daß
weiße
Kolonistenfamilien in seiner Provinz
nördlich des Rio Grande eine Heimat
suchten.
1821 erreichte Stephen Austin mit den
ersten 300 Familien Texas. Weitere
Siedler folgten rasch. 1823 gelang es
Austin, in Verhandlungen mit der
mexikanischen
Regierung
eine
vertragliche
Absicherung
der
Ansiedlungen zu erreichen.
Gegen eine geringe Gebühr übertrug
Mexico
jedem
erwachsenen
Kolonisten
640
Acre
Land.
Gleichzeitig
gewährte
die
mexikanische Regierung den Siedlern
sechs Jahre Steuerfreiheit. Die
Heimstätter verpflichteten sich dafür,
das Land zu kultivieren, mexikanische
Staatsbürger zu werden und der
mexikanischen Staatsreligion, der
römisch - katholischen Kirche,
beizutreten.
In der Praxis wurden diese
Bedingungen fast nie akzeptiert.
Volkscharakter,
Mentalität
und
Wesensart der Mexikaner blieben den
Siedlern,
die
aus
anderen
amerikanischen Territorien und aus
Europa nach Texas zogen, immer
fremd.
Nur
wenige
Texaner
unterzogen sich der Mühe, die
spanische Sprache zu lernen. Statt
dessen entwickelte sich sehr schnell
ein
ungemein
starkes
Gemeinschaftsgefühl
unter
den
weißen
Kolonisten,
während
anderseits auf seinen Ausdruck unter
anderem auch in Feindseligkeiten
gegenüber den weißen Siedlern in
Texas fand.
Je stärker Austins Kolonisten wurden,
um so größer wurde ihr Wunsch, im
mexikanischen Staatsverband eine
eigene Volksgruppe zu bilden und
eine autonome Verwaltung zu
installieren, da sie ihre Rechte von den
wenigen mexikanischen Behörden nur
unzureichend vertreten sahen. Dies
wurde besonders deutlich bei der
Abwehr von mexikanischen Banditen,
die immer wieder in die Siedlungen
der Kolonisten einfielen, und in
Auseinandersetzungen
mit
kriegerischen Indianerstämmen. Die
Seite: - 7 -
wenigen vorhandenen mexikanischen
Armeeínheiten waren weder gewillt
noch in der Lage, die Siedler zu
schützen.
Stephen Austin gelang es schließlich,
den mexikanischen Gouverneur Jose
Trespalacios dazu zu bringen, den
Kolonisten die Aufstellung einer
eigenen kleinen Schutztruppe zu
genehmigen. Im Mai 1823 nahm ein
Sergeant und 14 Männer als "Miliz"
ihren Dienst auf. Sie wurden nahe der
Mündung des Colorado River
stationiert, waren schlecht ausgerüstet
und erhielten keinen Sold. Noch im
selben Jahr setzte Austin es durch,
weitere zehn Mann anheuern zu
können, die nun regelmäßig Patrouille
auf
den
weiten
"Ranges"
(Weidegebiet) ritten und trotz ihrer
geringen Zahl einen effektiven Schutz
für die frühen Siedlungen boten.
1826, nach Indianerunruhen am
Colorado River, rief Stephen Austin
eine
Kolonistenversammlung
zusammen, teilte das besiedelte Gebiet
in sechs Distrikte ein und entwickelte
einen Verteidigungsplan, der eine
berittene Einsatztruppe von 20 bis 30
Männern vorsah die permanent Dienst
tun sollte. Jeder Landbesitzer sollte
jeweils einen Monat im Jahr dieser
Truppe dienen oder einen Vertreter
stellen.
Dieses "Rotationssystem" ließ ein
festes Organisationsschema zunächst
nicht zu. Uniformen waren nicht
vorgesehen,
eine
einheitliche
Bewaffnung gab es nicht. Offiziere im
herkömmlichen Sinn sollte es
ebenfalls nicht geben. Die Anführer
der kleinen Trupps waren immer nur
‘‘primus inter pares’’ (erster unter
gleichen) mußten ihre Autorität und
ihren Führungsanspruch Tag für Tag
beweisen.
Trotz dieses, allen militärischen und
polizeilichen
Konzepten
Hohn
sprechenden Systems gelang es dieser
Miliz binnen kurzer Zeit, den
Comanchen Respekt einzuflößen und
sie
von
den
Ansiedlungen
fernzuhalten, was der mexikanischen
Armee nie gelungen war. Gleichzeitig
entwickelten diese Reiter sich zu
einem
Symbol
für
den
Souveränitätsanspruch der Texaner,
der
sich
immer
deutlicher
manifestierte.
Die Bezeichnung "Ranger" war dabei
nicht von Anfang an üblich.
Tatsächlich haftete diesem Wort
ursprünglich ein negativer Ruf an.
Zunächst wurde von "Mounted
Volunteers" oder auch "Mounted
Gunmen"
gesprochen.
Die
Bezeichnung "Ranger" setzte sich erst
später durch, als sich ein deutliches
Organisationsschema
herausschälte
und die Texaner in ihrer ersten
eigenen Verfassung den Status ihrer
Schutztruppe festschrieb.
Captain vorstehen. Das Regiment
wurde in Armeeposten an der
Westgrenze zwischen dem Red River
und dem Rio Grande stationiert.
Obwohl auf den ersten Blick die
Aufgaben dieser Truppe militärischer
Natur waren, trug ihre Arbeit doch
auch sehr starke polizeiliche Züge. In
dem riesigen, dünn besiedelten Land
waren kommunale Polizeibeamte
zunächst eine Seltenheit, und der
Kampf gegen Verbrecher nahm somit
ebenfalls einen bedeutenden Rang ein.
Bereits 1833 hatten die Texaner
Mexico aufgefordert, ihnen die
Verwaltungshoheit für Texas zu
überlassen. Im Januar 1834 wurde
Stephen Austin in Mexico wegen
Hochverrats verhaftet. Als er ein Jahr
später aus der Haft entlassen wurde,
war in Texas der Aufstand gegen die
ungeliebte mexikanische Herrschaft
beschlossene Sache. Zu diesem
Zeitpunkt war die Zahl der weißen
Kolonisten
auf
über
30.000
angewachsen.
Die kleine Ranger - Truppe
absolvierte ihre entbehrungsreiche,
harte Arbeit stets unter vollem Einsatz
und mit Souveränität. Grundlage dafür
war ihr Staatsverständnis und ihr
Idealismus; materielle Anreize gab es
nicht.
In dem kurzen aber heftigen Krieg um
die Unabhängigkeit von Texas
spielten die Rangers bereits eine
dominierende Rolle. Sie waren die
erste eigenständige Organisation der
texanischen
Siedler
gewesen,
verkörperten die texanischen Stärken
und das Selbstverständnis der jungen
Republik.
Die Mexikaner hatten ihnen den
respektvollen Beinamen "Los diablos
Tejanos" (Die texanischen Teufel)
verliehen. Es war daher nur
folgerichtig, daß sie in der Verfassung
der Republik Texas institutionalisiert
wurden.
Es heißt dort:
"Es ist ein Korps von Rangers zu
schaffen, unter dem Kommando eines
Majors. Es soll eine stärke von 150
Mann haben und in drei oder mehr
Abteilungen geordnet werden."
Unter
ständigem
Druck
von
mexikanischen Freischärlern und
marodierenden Comanchen gewannen
die Rangers sehr schnell erheblich an
Bedeutung für die Existenz der
Republik
Texas.
Durch
ein
ergänzendes
Gesetz
vom
21.
Dezember 1938 wurde festgelegt, daß
ein Regiment von 840 Mann zu
schaffen sei. Dieses sollte in 15
Kompanien zu je 56 Mann geteilt
werden. Jeder Kompanie sollte ein
Der Journalist Frederick Olmstead
schrieb im Jahre 1857:
"Die Männer reiten ihre eigenen
Pferde, besitzen eigene Sättel,
Revolver und Messer. Sie erhalten
einen Sold von 25 Dollar im Monat.
Ihre tägliche Ration besteht aus
hartem Brot und Rindfleisch, oder manchmal- aus Schweinefleisch,
Mehl, Reis, Zucker und Kaffee....
Mannschaften und Offiziere sind
völlig gleichberechtigt. Sie sprechen
sich gegenseitig nicht mit dem Rang,
sondern mit ihrem Namen oder gar
Spitznamen an ..... Wenn es darum
geht zu kämpfen, lautet die einzige
Order des Kommandanten meist nur:
"Allright, Boys, erledigen wir unseren
Job."
Im Krieg gegen Mexiko 1846/48, der
dem Anschluß von Texas an die USA
folgte, spielten die Texas Rangers
wiederum eine bedeutende Rolle. Sie
gehörten zu den Truppen General
Taylors, der von Sieg zu Sieg
maschierte. Ihr Einmarsch in MexikoCity unter der Führung von John
Coffee "Jack" Hays wurde von
General E.A. Hitchcock in seinem
Buch "Fifty Years in Camp and Field"
folgendermaßen beschrieben:
"Hays Rangers sind angekommen, und
ihren Einsatz wird wohl niemand je
vergessen. Keiner von ihnen trug
irgend eine Uniform, aber alle waren
gut beritten und bis an die Zähne
bewaffnet. Jeder Mann trug ein oder
zwei der neuen Colt Revolver außer
den gewöhnlichen Reiterpistolen,
sowie einen Säbel und ein Gewehr.
Alle möglichen Mäntel, Decken und
Seite: - 8 -
Kopfbedeckungen, die man sich nur
denken kann, waren zu sehen. Aber
die Reiter waren starke, athletische
Burschen, und die Mexikaner hatten
eine höllische Angst vor ihnen."
Nach diesem Krieg stabilisierten sich
die Verhältnisse in Texas. Der Aufbau
eines Verwaltungsnetzes ging zügig
voran, und die Rolle der Rangers
wurde fest umgrenzt. Nach wie vor
wurden sie gegen kriegerische
Indianer eingesetzt, sicherten aber
auch die Staatsgrenze am Rio Grande.
Während
des
amerikanischen
Bürgerkrieg waren die Ranger oft
genug der einzige Schutz der
Siedlungsgebiete, in denen Männer rar
geworden waren. Viele Rangers
dienten auch in der konföderierten
Armee. Als der Bürgerkrieg mit einer
totalen Niederlage der Südstaaten
endete, war zunächst auch die
Existenz der Texas Rangers beendet.
Als
ehemaliger
Staat
der
Konföderation stand Texas jahrelang
unter militärischer Verwaltung. Erst
am 01. Juli 1870 begann mit der
Gründung der "State Police" der
Wiederaufbau der legendären Truppe.
Die "State Police" existierte nur bis
zum April 1873. Sie arbeitete nicht
ineffektiv, war aber Zielscheibe
wachsender öffentlicher Kritik. Ihre
weitreichenden Vollmachten und die
immer
wieder
erfolgenden
Eigenmächtigkeiten und Übergriffe
der Angehörigen dieser Truppe lösten
in Texas die Furcht aus, daß sie zu
einem Instrument der Tyrannei für den
jeweils
amtierenden
Gouverneur
werden könnte. Hierzu kamen eine
Kette
von
Skandalen
und
Korruptionsfällen.
Stephen F. Austin, der "Vater von
Texas". Er rief die Texas Rangers ins
Leben.
James B. Gillett (1856-1937), einer
der berühmtesten Texas Rangers.
John Coffee "Jack" Hays, einer der
legendärsten Texas Rangers. 1817 in
Tennessee geboren, kam er als
Landvermesser 1837 nach Texas und
war 1840 bereits Captain einer
Ranger-Kompanie, schlug erstaunliche
Indianerschlachten und gehörte zu den
ersten, die die neuartigen ColtRevolver einführten. Er starb 1883 in
Kalifornien.
Samuel Houston, der erste Präsident
der Republik Texas und später auch
Gouverneur des Bundesstaates nach
Anschluß an die USA
Fortsetzung folgt !
Von: Lonesome.
© by Western-Club "The Stunk
Boots" 1983 Krümmel e.V., 2002
"Gesetz und Ordnung im
amerikanischen Westen "
In den USA gab und gibt es heute eine
strenge Verteilung der Kompetenzen
unter
den
verschiedenen
Gesetzesbeamten.
- Durchführung gerichtlicher Haftund Vorführungsbefehle
- Vollstreckung rechtskräftiger Urteile
(Überführung in Staatsgefängnisse,
Vollstreckung von Todesurteilen).
- Eintreibung von Steuern ( Der
Sheriff war an den eingenommenen
Steuergeldern meist mit 5% beteiligt).
Als Helfer wählte der Sheriff seine
Stellvertreter aus, die DEPUTY
SHERIFFS. Diese waren, auch nach
der erforderlichen Ernennung durch
das
Bezirksgericht,
kündbare
Angestellte auf Zeit.
Auf der niedrigsten Ebene - der
städtischen Kommune - fungierte der
TOWN oder CITY MARSHAL als
Polizeichef. Er wurde von der Stadtoder Gemeindeverwaltung angestellt
und war jederzeit kündbar. Er war
verantwortlich und zuständig für die
Durchführung der von Ort zu Ort
unterschiedlichen
kommunalen
Ordnungsgesetzgebung
und
die
Verfolgung von Verstößen gegen
diese. Zur Unterstützung stellten
Bürgermeister oder Stadtrat, die
weisungsberechtigt waren, ihm einen
Stellvertreter,
den
sogenannten
DEPUTY MARSHAL, Hilfs- oder
ASSISTANT
MARSHALS
und
einfache Polizisten (Policeman) oder
Konstabler (Constables) zur Seite. Bei
der dringenden Verfolgung Flüchtiger,
oder
ähnlichen Ausnahmefällen, durfte ein
Town Marshal ihm als geeignet
erscheinende Bürger als Assistant
Marshals vereidigen und zu einem
Aufgebot (Posse) zusammenstellen.
Die
Amtsbefugnisse
aller
kommunalen Gesetzesvertreter endete
an der Stadtgrenze.
Der höchste Beamte auf Staatsebene
war
der
UNITED
STATES
MARSHAL.
Er
wurde
vom
Innenminister der USA ernannt und
dem
zuständigen
Bundesrichter
unterstellt.
Seine
Zuständigkeit
erstreckte sich auf alle Verstöße gegen
Bundesrecht in dem ihm zugeteilten
Bundestaat oder -territorium. Da die
Territorien grundsätzlich vollständig
der Bundesgesetzgebung unterworfen
waren, fungierte der US-Marshal hier
als oberste Polizeibehörde (z.B.
Indianerterritorium). Die Aufgaben
eines Federal Marshals, wie er auch
genannt wurde, im organisierten
Bundesstaaten waren im einzelnen:
Der oberste Gesetzesbeamte eines
Regierungsbezirkes (County) war der
von der Bev<\v>lkerung auf vier Jahre
gewählte COUNTY SHERIFF. Er war
der Exekutive-(Vollzugs-)Beamte der
Bezirksverwaltung
und
des
Bezirksgerichts. Die Bezeichnung
"Sheriff" stammt aus dem England des
Mittelalters. Zu dieser Zeit hieß der
Stadthalter des Königs - der
"Grafschaftsvogt" - "Shire Reeve".
Der nach seiner Wahl vom
Bezirksrichter vereidigte und vom
Gouverneur bestätigte Sheriff hatte
folgende Aufgaben:
Ein US-Marshal hatte üblicherweise
mehrere Vertreter - die US-DEPUTY
MARSHALS - die auf Zeit und gegen
Gehalt angestellt waren und meistens
eigene Bezirke innerhalb eines
Bundesstaates
verwalteten
und
beaufsichtigten.
United
States
Marshals konnten innerhalb von
County-Grenzen
nur
mit
Genehmigung des Sheriffs tätig
werden, genauso wie diese innerhalb
von Stadtgrenzen nur mit Erlaubnis
des Town Marshals.
- Verfolgung von Vergehen gegen die
US-Post
(Postkutschenoder
Eisenbahnüberfälle, bei denen die
Postkiste beschädigt oder geraubt
wurde).
- Verfolgung von Verstößen gegen das
Eigentum der US-Armee.
- Verfolgung von Verstößen gegen das
US-Heimstättengesetz, usw.
Schließlich
gab
es
Seite: - 9 -
in
einigen
Bundesstaaten
paramilitärische
Polizeieinheiten
mit
besonderen
Aufgabenbereichen und Befugnissen:
- im Jahre 1853 die CALIFORNIA
RANGERS
- im Jahre 1865 die CONSTABLES
OF THE COMMONWEALTH in
Massachusetts
Die Wohl bekannteste - und seit 1823
existierende - Truppe dieser Art sind
die TEXAS RANGERS.
In den USA trugen Gesetzesbeamte
üblicherweise keine Uniform, sondern
Abzeichen an der Zivilkleidung, die
ihre Funktion kennzeichneten. Im
folgenden
sind
einige
dieser
"BADGES" abgebildet.
Quellennachweis:
Dietmar Kügler, Die Texas Ranger,
Stuttgart 1984
H.J. Stammel, Der Cowboy, Legende
und Wirklichkeit von A-Z, Gütersloh
1972
Paul Trachtmann,
Die Revolverhelden, 1978
John Bates, The Badge in Old West
Antiques & Collectables, Austin,
Texas 1979
Von: Waytt Earp
© by Western-Club "The Stunk
Boots" 1983 Krümmel e.V., 2002
Der Federschmuck der
Indianer
Jeder Stamm hatte seine eigene
Kopfbedeckung, wobei die einzelnen
Federn eine bestimmte Bedeutung
hatten.
Die Irokesen z.B. trugen nur einen
einfachen Stoffturban, und die
Apachen banden sich ein Band um die
Stirn.
Am
bekanntesten
war
der
Kopfschmuck der Dakota, der später
auch von anderen Stämmen getragen
wurde. Jede Feder hatte darin eine
bestimmte
Bedeutung.
Die
Zeichnungen
zeigen
ein
paar
Beispiele.
Von: Appirringday
Zeichnungen: Bodo Gortzitza
© by Bodo Gortzitza, 2001
Die Blockhütte
Beginnen wir mit dem Bau einer
einfachen Blockhütte.
Hat man genügend Baumstämme zur
Verfügung, kann man Seitenwände
und
Hinterwand
aus
aufeinandergelegten
Bäumen
aufbauen, die man mit kräftigen, an
den Seiten eingeschlagenen Pfählen an
ihrem Platz hält ( Abb. 1 - 3 ). Zur
Vergrößerung des Komforts kann man
noch ein nach vorn gerichtetes kleines
Traufdach anbauen, das von zwei
schräg gestellten Stangen getragen
wird ( Abb. 3 ).
Von: Doc Hollyday
© by Western-Club "The Stunk
Boots" 1983 Krümmel e.V., 2002
Die Seligen Jagdgründe der
schwarzfüßigen Indianer
Der schwarzfüßige Indianer glaubt,
daß seine Väter ihm die Wahrheit
nicht verhehlt haben, als sie ihm
sagten, daß seine Stammes Genossen,
sobald sie von der Bürde des Fleisches
befreit wären, zu einem steilen Berg
gelangten,
dessen
gewaltig
hervorspringende
Seiten
sie
hinaufklettern müßten.
Nach einer unermüdeten Anstrengung
von vielen Monden erreichen sie matt
und erschöpft den Gipfel, von
welchem sie das Land der Toten
erblicken. Sie sehen eine ausgedehnte
Ebene sich vor ihnen ausstrecken,
welche mit neuen Zelten besät ist, die
schönen
Strömen
entlang
aufgeschlagen sind, deren Ufer von
dem Summen der Bienen und dem
Gesang der Vögel widerhallen und
von dem immer blühenden Baume mit
weißen
Blüten
gegen
die
Sommersonne geschützt sind.
Einige Zelte sind auf Hügeln, andere
in Tälern aufgeschlagen, einige gegen
die
flüsternden
Lüftchen
des
Knospenmonats, andere gegen die
stärkenden Winde des Herbstmonats.
Während sie in Betrachtung dieses
herrlichen Schauspiels versunken auf
dem Gipfel des Berges verweilen,
entdecken sie die Bewohner des
seligen Landes und kommen singend
und tanzend, in neue Felle gekleidet,
die Tücher der Freundschaft weit vor
den
Winden
entfaltet,
den
Ankommenden entgegen. Diejenigen
Indianer, welche recht und gut gelebt
haben, nähern sich mit jenem
furchtlosen Schritt und festem Auge,
welches die Erinnerung an gute Taten
stets gibt, und werden mit jeder unter
den Indianern üblichen Äußerungen
der Freunde empfangen; diejenigen
aber, welche ihre Hände in das Blut
ihrer Stammes Genossen getaucht
haben und durch ihre blassen Wangen
und zitternden Schritte verraten, daß
sie Strafe erwarten und verdient, und
die, deren Stirn irgendwie von dem
rauchigen Atem des bösen Geistes
geschwärzt worden ist, vernehmen das
Gebot, zurückzukehren, woher sie
gekommen sind, und werden ohne
großes Gerede sie Seiten des Berges
hinabgestürzt.
Weiber,
deren
schwacher
Hände
unnatürliche
Hartherzigkeit vermochte, denen das
Leben zu nehmen, welche sie erst
geboren hatten, und so den kleinen,
dem
halb
verbrannten
Bande
entlockten
Funken
wieder
auszulöschen, erreichen den Berg
nicht einmal, sondern der Herr des
Alls straft sie damit, daß sie, mit
Zweigen von Bergfichte an den
Beinen, die Örter ihrer Verbrechen um
schweben müssen.
Ihre traurigen Töne hört man an stillen
Sommerabenden, und was unwissende
Weiße für das Geschrei des
Ziegenmelkers oder das Krächzen der
Eule halten, ist das Gestöhn jener
gottlosen und unglücklichen Mütter,
welche den unnatürlichen Tod ihrer
Seite: - 10 -
hilflosen Kleinen bejammern. Sie
bemühen sich, diese wieder ins Leben
zurückzurufen,
damit
der
Urteilsspruch zurückgenommen und
es ihnen gestattet werden möge, sich
dem Berge zu nähern.
Von: Appirringday
© by Western-Club "The Stunk
Boots" 1983 Krümmel e.V., 2002
Das Heimstättengesetz !
01. Jeder, der das Haupt einer
Familie, 21Jahre alt und Bürger
der Vereinigten Staaten ist, oder
in gesetzlicher Form seine
Absicht, Bürger derselben zu
werden, erklärt hat, kann unter
Beachtung
der
gesetzlich
vorgeschriebenen Bedingungen
oder Formalitäten 160 acres, oder
weniger, von solchem Land, über
welches noch nicht anderweitig
verfügt ist in Besitz nehmen und
in den Karten und Bücher des
Landamtes, in dessen Distrikt das
Land liegt, auf seinen Namen
eintragen lassen.
02. Das so zu erwerbende Land muß
aus einem Stück bestehen, die
gesetzlich festgestellte Einteilung
in
vierzig,
achtzig
oder
einhundertsechzig acres umfassen
und
innerhalb
solcher
Länderkomplexe gelegen sein,
welche
bereits
regelmäßig
vermessen sind.
Eintragung
des
03. Vor
Grundstückes,
welches
der
Betreffende
unter
den
Bestimmungen des Gesetzes in
Besitz zu nehmen wünscht, muß
er dafür vor dem einschlägigen
Landamt eidlich erhärten, das er
das Haupt einer Familie ist, oder
das 21. Lebensjahr erreicht hat,
oder das er in der Armee oder
Marine der Vereinigten Staaten
gedient hat, daß die nachgesuchte
Einschreibung in seinem eignen
Interesse und zu seinem eigenen
Vorteil geschieht, daß es seine
Absicht ist, auf einem Land zu
wohnen
und
dasselbe
zu
bearbeiten,
und
das
die
Besitzergreifung weder direkt
noch indirekt zugunsten irgend
einer anderen Person erfolgt.
Sobald dieses Protokoll in dem
betreffenden Landamt hinterlegt,
und
der
für
die
Vermessungsgebühren
und
Provisionen vorgeschriebene sehr
geringe Betrag entrichtet ist, wird
das bezeichnete Grundstück in
den Karten und Büchern auf
seinen Namen eingetragen.
04. Nach Ablauf von 5 Jahren vom
Tage der Einregistrierung an, oder
zu irgend einer Zeit innerhalb von
2 Jahren danach, hat der
Betreffende durch die Aussage
von
zwei
unbescholtenen
glaubwürdigen
Zeugen
zu
beweisen,
daß
er
seit
Einregistrierung des Landes fünf
Jahre lang auf demselben
gewohnt und es bearbeitet hat;
auch muß er beschwören, daß er
keinen Teil davon veräußert,
außer etwa zugunsten von
Schulen, Kirchen, Kirchhöfen,
oder im Interesse der Anlegung
von Eisenbahnen, und der
Regierung
der
Vereinigten
Staaten wiederholt Treue und
Ergebenheit
geloben.
Hierauf erhält er seinen Kaufbrief
über das Land, wodurch ihm das
absolute Eigentumsrecht, sowie
die freie und unbeschränkte
Verfügung darüber gesichert
wird.
05. Im Falle des Ablebens vor
Erbringung der oben angegebenen
Beweise und vor Ausstellung des
Kaufbriefes tritt die Witwe des
Verstorbenen in seine Rechte ein.
Sollte jedoch auch diese mit Tod
abgegangen sein, so gehen alle
Rechte und Ansprüche auf seine
gesetzlichen Erben über.
06. Ist derjenige, welcher die
Wohltaten dieses Gesetzes für
sich in Anspruch zu nehmen
wünscht,
durch
Krankheit,
Körperschwäche oder allzu große
Entfernung, oder aus irgend
einem anderen triftigen Grund
verhindert, vor dem betreffenden
Landamt persönlich zu erscheinen
und die oben angeführten
eidlichen Angaben zu machen, so
steht ihm gesetzlich das Recht zu,
den erforderlichen Eid vor dem
Schreiber des Bezirksgerichtes, zu
dessen County er gehört, zu
leisten und das diesbezügliche
Protokoll,
nebst
den
vorgeschriebenen Gebühren, per
Post an das einschlägige Landamt
einzusenden; doch ist es stets
nötig, das seine Familie oder
irgend ein Angehöriger auf dem
betreffenden Land wohnt und
dasselbe bearbeitet.
kann
für
07. Heimstätteland
Schulden, welche vor Ausstellung
des
Kaufbriefes
kontrahiert
wurden, nicht haftbar gemacht
werden!
08. Ein Wohnungswechsel oder ein
tatsächliches
verlassen
des
Landes auf mehr als sechs
Monate zu irgend einer Zeit
während der genannten 5 Jahre,
zieht den Verlust aller Rechte auf
das selbe nach sich.
09. Minderjährige, welche während
des Krieges (Bürgerkrieg) nicht
weniger als vierzehn Tage im
Land- oder
Seedienst der
Vereinigten Staaten gestanden
haben, sind ebenfalls zu den
Wohltaten
des
Heimstättengesetzes berechtigt.
10. Niemand ist zu mehr als 160 acres
unter den Bestimmungen des
Heimstättergesetzes berechtigt.
11. Bewerber von Heimstätter-Land
können zu jeder Zeit innerhalb
der festgesetzten fünf Jahre einen
Kaufbrief erlangen, wenn sie den
erbringen und den Minimalwert
des Landes (1,25 Dollar per
acres), nach Abzug der bereits
entrichteten Gebühren in bar
bezahlen.
12. Rasse oder Hautfarbe bilden keine
Ausnahme vor dem Gesetz.
Mineralländer sind von dem
selben ausgeschlossen.
- Der Artikel Heimstättergesetz wurde
aus dem Buch von Dietmar Kügler
DER SHERIFF, welches im Verlag
für amerikanistik erschienen ist,
entnommen.
Ein Tag auf dem
Oregon-Trail
Einer der besten Originalberichte vom
Emigrantenleben auf dem Zug nach
Westen stammt von Jesse Applegate,
Captain eines Kontingents von
mehreren hundert Pionieren, deren
Seite: - 11 -
große Pferde- und Viehherde den
Treck
zu
einem
besonders
schwerfälligen Unternehmen machte.
Dieser Auszug aus Applegates
Memoiren "A Day with the Cow
Column in 1842" beschreibt einen
Ausschnitt von 18 Stunden, während
der sie 32 Kilometer zurücklegten.
In der morgendlichen Unruhe
Essen, Beladen der Wagen
Anschirren der Gespanne bläst
Trompeter
zum
Sammeln
Kolonne.
von
und
ein
der
Es war vier Uhr morgens; die Wachen
haben ihre Gewehre abgeschossen das Signal, daß die Schlafenszeit
vorüber ist; aus jedem Wagen und Zelt
quellen seine nächtlichen Bewohner,
und langsam beginnen Rauchfahnen
aufzusteigen. 60 Männer verlassen die
Wagenburg, und gegen fünf Uhr
treiben sie bereits die Herde von 5000
Stück Vieh und Pferden auf das Lager
zu.
Von sechs bis sieben Uhr herrscht
große
Geschäftigkeit;
es
wird
gefrühstückt,
Zelte
werden
abgebrochen, Wagen beladen und
Gespanne angeschirrt.
Es gibt 60 Wagen in 15 Abteilungen
oder Zügen zu je vier Wagen.
Die Frauen und Kinder haben ihre
Plätze auf den Wagen eingenommen.
Der
Anführer
steht
bereit,
aufzusteigen und an der Spitze der
Kolonne den Weg zu weisen.
Zehn oder fünfzehn junge Männer
reiten los auf Bisonjagd. Da die
unfreundlichen Sioux die Bison vom
Platte River weggetrieben haben,
müssen die Reiter 25 bis 30 Kilometer
zurücklegen, um sie einzuholen.
Schlag sieben ertönen von vorne die
hellen Trompetenstöße; die führende
Wagenabteilung fährt langsam aus
dem Lagerbezirk, und alle weiteren
nehmen mit der Präzision eines
Uhrwerkes ihre Plätze ein, bis der Ort,
der eben noch voller Leben war,
zurücksinkt in die Einsamkeit, die
diese weite Ebene und ihren
rauschenden Fluß beherrscht.
Die Jäger sind schon zehn Kilometer
von der Marschroute entfernt. Die
Wagenkolonne ist jetzt seit zwei
Stunden unterwegs. Als erstes kommt,
ganz nah am Flußufer eine Gruppe
von Reitern. Einer von ihnen hält eine
Flagge hoch, zweifellos ein Zeichen
für die Wagen, auf ihn zuzuhalten. Die
Reiter der Wagen zieht sich über einen
Kilometer hin. Einige der Fuhrleute
reiten vor ihren Wagen her, manche
marschieren neben ihrem Gespann. In
verstreuten Grüppchen suchen sich
Frauen und Kinder Bewegung, in dem
sie zu Fuß neben der Kolonne
hergehen.
Als nächstes kommt eine Schar
Pferde, gelehrige Tiere brauchen kaum
Aufsicht, denn sie haben gelernt, den
Wagen zu folgen. Ganz anders die
große Herde von Hornvieh, die hinten
folgt: Sie ist faul, selbstsüchtig und
unsozial. Die Tiere bewegen sich nur
aus Angst vor der Peitsche; nie gibt es
für ihre Treiber einen Augenblick der
Entspannung von ihrem mühsamen,
ärgerlichen Geschäft.
Am Ort der Mittagsrast werden die
Gespanne nicht ausgeschirrt, sondern
nur von den Wagen losgebunden.
Heute findet eine außerordentliche
Sitzung des Rates statt, um einen
Streit zwischen einem Emigranten und
einem jungen Mann zu schlichten, der
sich für diese Reise für Unterkunft
und Verpflegung von ihm hat
anheuern lassen.
Der Abend verläuft weit weniger
lebhaft als der Morgenmarsch:
Schläfrigkeit hat sich deutlich sichtbar
auf Mensch und Tier gesenkt;
Fuhrleute
schlafen
auf
ihren
Kutschböcken ein und sogar im gehen
neben ihren Gespannen. Ein kleiner
Vorfall unterbricht die Monotonie des
Marsches.
Die Frau eines Emigranten, deren
Gesundheitszustand Dr. Whitman
veranlaßt, in der Nähe ihres Wagens
zu bleiben, wird jetzt von heftigen
Anfällen geschüttelt. Der Arzt hat den
Wagen ausscheren, ein Zelt aufstellen
und Feuer machen lassen.
Wir müssen sie zurücklassen, denn die
Sonne sinkt schon tief im Westen, und
endlich steht der Kolonenführer bereit,
die Wagen in das 90 Meter tiefe Rund
einzuweisen, das er markiert hat. Das
Maß ist so präzise und die Praxis so
perfekt, daß der letzte Wagen immer
genau die Einfahrt verschließt.
Innerhalb von zehn Minuten, nachdem
der Wagen an der Spitze angehalten
hat, hat sich die Wagenburg
formatiert.
Die ersten Wagen des Trecks setzen
sich langsam in Bewegung; ein Reiter
galoppiert los auf die Jagd, und ein
Fuhrmann läßt die Peitsche knallen.
Jeder ist beschäftigt, Feuer aus
Bisonmist
anzuzünden,
Zelte
aufzustellen
und
andere
Vorbereitungen für die Nacht zu
treffen. Besorgt hält man Ausschau
nach dem zurückgebliebenen Wagen.
Aber mit sinkender Sonne rollt er auf
den Lagerplatz, und das fröhliche
Gesicht des Arztes verrät ohne Worte,
daß Mutter und Kind wohlauf sind.
Es ist noch kaum acht, als schon die
erste Wache aufgestellt werden muß;
das Abendessen ist gerade erst vorbei.
Am Fluß hört man Geigenmusik, und
einige junge Leute improvisieren
einen Tanz. Es war ein erfolgreicher
Tag. Über 30 Kilometer hat man
zurückgelegt.
Alles ruht still und erholt sich von den
Strapazen des Tages, nur die Wache
nicht
und
der
unruhige
Kolonnenführer, der noch Sorgen hat,
die ihn nicht schlafen lassen. Die
Nacht sinkt immer tiefer.
Endlich kommt ein Wachposten zu
ihm gelaufen mit der ersehnten
Nachricht, daß eine Reitergruppe sich
nähert. Er hat recht, daß das unsere
jungen Jäger sein müssen, die
erfolgreich waren.
Ohne noch ihre Ankunft abzuwarten,
sucht auch der Captain jetzt, wo die
letzte Sorge von ihm fällt, die Ruhe,
die ihm die Kraft geben wird, morgen
denselben Tageslauf durchzustehen.
Zusammengestellt:
Doc Hollyday
© by Western-Club "The Stunk
Boots" 1983 Krümmel e.V., 2002
Es bestand aus einem Fellbespannten
Holzreif und hatte ein flaches
Griffbrett ohne Bünde. (Fretless
Banjo).
Dieses viersaitige Akkordinstrument
war die Grundlage für den Minstrel
Show
Man
''Joel
Walker
Sweeny'' der daraus ein fünfsaitiges
(Fivestring) Banjo konstruierte.
Durch
die
herumreisenden
Ministrelshows verbreitete sich das
Fivestring - Banjo bis in die Berge der
Appalachen wo dieses Instrument mit
sehr viel irischen Einfluß gespielt
wurde.
Durch die Abgeschiedenheit der
einzelnen Orte haben sich etwa vierzig
verschiedene
Stimmungen
entwickelt.
Es waren meist offene Stimmungen
d.h. leer angeschlagen erklang ein
Akkord und mit den freien
Fingern konnte gut noch eine einfache
Melodie zugefügt werden.
Auch in der Art des Banjospiels haben
sich verschiedene Stilarten entwickelt.
Man kennt das Frailing, Rapping, Up
Picking,
Clawhammer,
Melodie
Clawhammer usw.
Von: Johnny Gitarre
© by Western-Club "The Stunk
Boots" 1983 Krümmel e.V., 2002
Ereignisse der
amerikanischen Geschichte
Historische Ereignisse aus der
Geschichte der Vereinigten Staaten
von 1540 - 1894
Teil. I
Die Entwicklung der
amerikanischen
Old Time Music
Das Banjo
Das erste Banjoähnliche Instrument
entdeckte man bei den Ägyptern.
Diese
Urbanjos
haben
Fellbespannte Kürpiskörper mit einem
Holzstab von welchem eine Saite über
das
ganze
Instrument
gezogen wird. Ähnliche Instrumente
findet man noch heute in Westafrika.
Das Banjar war eine Weiterentwicklung der Sklaven in Amerika
ca. 1800.
Seite: - 12 -
1540
Francisco Vasquez de coronado führte
im Auftrag des spanischen Vizekönigs
von Mexico eine Expedition von ca.
250 Reitern, 1000 Pferden und 500
andalusischen Longhorns über den
Rio Grande nordwärts in das Herz des
amerikanischen
Westens,
durch
Kansas bis nach Colorado und
Nebraska.
Er sollte die "7 goldenen Städte von
Cibola"
finden,
von
denen
kalifornische Indianer spanischen
Reisenden erzählt haben.
Die meisten der Pferde und Rinder
bleiben bei seiner Rückkehr in
Amerika (Nord), und gedeihen und
vermehren sich prächtig.
1607
Im April landen 105 englische
Kolonisten in der Chesapeak-Bay in
Virginia und Gründen James-Town,
das zur ersten englischen Kolonie auf
amerikanischen Boden wird. Edward
Maria Wingfield ist der Anführer der
Gruppe, wird aber bald durch Captain
John Smith abgelöst.
1610
Die Spanier gründen Santa Fe und
kolonisieren New-Mexico.
1618
Die Powhatan-Indianer erheben sich
gegen die Engländer, werden aber
vernichtend geschlagen.
1626
Für 60 Gulden kaufen die Holländer
unter Peter Minuit von den
Manhatten-Indianern eine Insel, die
dann Manhatten genannt wird.
1636
Englische
Siedler
in
der
Massachusetts Bay zerstören nach
einem Überfall ein Pequod Dorf, und
rotten, in dem anschließenden Krieg
die Pequods, die zum Volk der
Mohawks gehören, aus.
1643
Die Manhatten-Indianer werden von
den Holländern, unter der Führung
von Willem Krieft, vernichtet.
1649
Die 6. Nation der Irokesen Föderation
(Mohawks;
Senecas;
Cayugas; Onondagas, Oneidas und
Tuscaroras)
führen
einen
Vernichtungskrieg gegen die Huronen.
Anschließend
überfallen
sie
verschiedene Stämme, die mit den
Huronen sympathisiert hatten. Nach
ihrem Sieg, halten die Irokesen
verschiedene Angriffen der Franzosen
stand, und verbünden sich ab und zu
mit den Engländern.
1664
Die Insel Manhatten wird kampflos
von den Holländern an die Engländer
übergeben.
1673
Entdeckung des Mississippi.
1675
Der Wampanoag-Häuptling Metacom
(auch Metamore) verbündet die
Indianernation Neu Englands zum
Kampf gegen die weißen Siedler. Zum
Schluß
werden
die
Indianer
vernichtend geschlagen, Metacom
wird am 12.08.1676 mit Hilfe eines
indianischen Verräters getötet.
Von: Black Belt
© by Western-Club "The Stunk
Boots" 1983 Krümmel e.V., 2002
1680
Die Pueblo-Indianer verjagen
Spanier aus New Mexico.
Die Flaggen des Staates Texas
die
1683
William Penn und seine QuäkerKolonie schließen einen Vertrag mit
dem Häuptling Tamanend und der
Delewaren-Konföderation.
Der Vertrag garantiert den Indianern
ihre Landrechte, "solange Gras wächst
und Wasser fließt". (Diese berühmte
Formel wird hier zum erstenmal
benutzt).
1697
Die erste Heldin der amerikanischen
Grenze ist: HANNAH DUSTON.
Sie wurde von Indianern gefangen und
verschleppt. Bevor sie flüchtete, tötete
und skalpierte sie 5 Indianer. In der
Aufregung vergißt sie die Skalps,
kehrt dann aber um (die Skalps sind
pro Sück $ 10 Wert) und trägt die
blutigen Trophäen 150 Meilen durch
die Wildnis nach Haus.
1718
New Orleans wird gegründet.
1720
Aus dem kanadischen Norden und aus
der neuen Siedlung New Orleans im
Süden
kommende
Franzosen
erschließen die Region des Mississippi
und des unteren Missouri, und nennen
sie Louisiana. (Nicht identisch mit
dem späteren Staat Louisiana).
In der Gegend des späteren St. Louis
errichten sie ein Fort. Die Spanier im
Südosten des Landes sind über die
Landnahmen durch die Franzosen
beunruhigt,
und
senden
eine
militärische Expedition von 110 Mann
von Santa Fe aus, gegen die
Franzosen.
Diese kleine Armee kommt bis zum
Platte River und wir dort von den
Shaenees vernichtend geschlagen.
Dies ist der größte indianische,
militärische Sieg über die weißen vor
dem Fetterman-Massaker von 1866.
- dies war der erste Teil über
Ereignisse in der Geschichte
Amerikas.
Im Laufe der Jahre stand Texas unter
der Verwaltung von sechs Nationen:
Frankreich,
Spanien,
Mexiko,
Republik Texas, Confederate States of
America und den United States of
America. Und so fand das Motto "six
flags over Texas" in dem 1961
eingeführten
Wappen
für
die
Rückseite des Staatssiegel seinen
Niederschlag.
Außer den sechs Flaggen dieser
Nationen befinden sich auf dem
Wappen die Mission "The Alamo",
die Kanone bei "Gonzales" und
"Vinces Bridge", alles Symbole des
texanischen Unabhängigkeitskrieges.
In der Geschichte des Staates Texas
gab es aber weit mehr Flaggen als
diese sechs.
Neben den Flaggen zahlreicher
Kaperschiffe, die von texanischen
Häfen
aus
spanischen
Schiffe
angriffen, gab es auch mehrere
Versuche der Gründung einer
texanischen Republik.
Dr. James Long - ein Seeräuber aus
den USA - kreierte in den Jahren
1819/1820 eine von der US-Flagge
abgeleitete texanische Fahne.
Nach der spanischen Herrschaft stand
Texas bis 1835 unter mexikanischer
Regierung. In diesem Jahr spaltete
sich die Bevölkerung in zwei
Gruppen. Die Konservativen standen
zur Verfassung von 1824, die Texas
als
mexikanischen
Bundesstaat
etabliert und schufen daher eine
Flagge mit dieser Jahreszahl auf dem
Grund des mexikanischen Banners.
Die
Gruppe,
die
für
die
Unabhängigkeit plädierte, wählte sich
eine blaue Fahne mit einem weißen
Stern in der Mitte als Zeichen, die
Texas den Namen "The Lone Star
State" gaben.
Am 02. März 1836 wehte eine von
Sarah Dodson entworfene Flagge in
der
damaligen
Hauptstadt
Washington-on-the-Brazos.
Diese
Flagge war die der heutigen am
ähnlichsten.
Die erste Nationalflagge des Staates
Seite: - 13 -
Texas wurde von Lorenzo de Zavala
kreiert, einem hohen mexikanischen
Verwaltungsbeamten. Diese wohl
kaum benutzte Fahne wurde im
Dezember 1836 von Präsident David
G. Burnet durch eine neue ersetzt. Im
selben Jahr wurde eine andere Flagge
für die Marine eingeführt. Deren
Design drückte den Wunsch der
Texaner zu einem Anschluß an die
USA aus. Sie ähnelte sehr stark der
Flagge, die - nach der Beschreibung
Davy Crockett - über "The Alamo"
wehte.
Republik Texas
Confederate States of America
Die politische Situation Amerikas
machte einen Anschluß an die USA
unmöglich, und so entstand am 25.
Januar 1839 die dritte und endgültige
Staatsflagge. Diese Flagge diente auch
als Vorbild für die im gleichen Jahre
eingeführte neue Marinefahne.
United States of America
Die Nationalflagge wurde und wird in
Texas während ihrer Zugehörigkeit zu
den Vereinigten Staaten ( 1845-1861 )
und 1870 bis heute und den Konföderierten Staaten ( 1861 - 1865 ) geführt.
Quellenhinweis:
Whitney Smith, The Flag Book Of
The United States, New York, 1979
Von John Robert Ringo
© by Bodo Gortzitza, 2002
Six flags over Texas
Frankreich
Spanien
Mexiko
Indianer im Bürgerkrieg
Auf beiden Seiten kämpften während
des
Bürgerkrieges
IndianerRegimenter; zuletzt dienten ca. 5.500
Indianer in der CS-Cavalery, ca. 4.000
kämpften als Infanteristen in der USArmy.
Im Gegensatz zum Süden rekrutierte
der Norden Indianer erst viel später.
Als Gegenleistung wurde den
Indianern die Schaffung eines
Indianerstaates im heutigen Oklahoma
versprochen, natürlich nach dem Sieg
des Südens.
Einige Indianerstämme waren ja schon
richtige Südstaatler, sie hatten sogar
Negersklaven. Durch die Deportation
einiger
Stämme
durch
die
"Blaujacken" nach Westen, kämpften
diese Stämme bei Ausbruch des
Krieges auf Seiten der "Grauen".
Die führende Figur in der Führung des
CS-Indianereinheiten war BrigadierGeneral Albert Pike, ein Weisser, der
zum Commander des CS-Dept. des
Indianerterritoriums ernannt wurde. Er
formiert die Indianer in Regimenter
und Bataillone, und zwar nach
Stämmen. Die offizielle Armeeliste
(CSA) verzeichnete folgende
Einheiten:
1st Cherokee Cavalery
2nd Cherokee Mounted Rifles
(Colonel Stand Watie)
Holts Cherokee Battalion
Seite: - 14 -
1st Chickasaw Regiment
1st Choctaw Battalion
1st Choctaw Cavalery War Regiment
(1864: 2nd Choctaw Cavalery
Regiment)
1st Choctaw auch Chickasaw
Mounted Rifles
1st Creek Regiment (Col. D.N.
McIntosh 1/2 Schotte, 1/2 Creek)
Kenards Creek Squadron
Osage Battalion (Major Broke Arm)
1st Cherokee Regiment
1st Cherokee Mounted Rifles (Col.
John Draw; Vollblutindianer)
1st Chickasa Cavalery Battalion
Pickens Chickasaw Battalion
1st Choctow Cavalery Regiment
3rd Choctow Regiment
1st Creek Cavalery Battalion
2nd Creek Regiment (Lt.-Col. C.
McIntosh, Bruder des 1. Commander)
McSmiths Creek Company
1st Seminole Battalion (Lt.-Col. John
Jumper)
Außer Pike und Cooper waren alle
Offiziere Indianer bzw. Halbindianer,
einige Cherokees dienten in den
Carolina Staaten als Scouts für die
Konföderation.
In der offiziellen Meldung vom 30.
September 1864 an die Armee des
Trans-Mississippi-Departments, war
die Indianer- Kavalery-Division unter
Brig.-General Douglas H. Cooper
unterteilt in zwei Brigaden:
1st Indian Brigade; General Stand
Watie
- 1st Cherokee (Col. Robert C. Parks)
- 2nd Cherokee (Col. Wm. P. Adair)
- Cherokee Battalion (Maj. Joseph A.
Scales)
- 1st Creek (Col. D. McIntosh)
- 2nd Creek (Col. Chilly McIntosh)
- Creek Squadron (Capt. R. Kenard)
- 1st Osage Battalion (Maj. Broken
Arm)
- 1st Seminole Battalion (Lt.-Col. John
Jumper)
2nd Indian Brigade, Colonel Tandy
Walker
- 1st Chickasaw Battalion (Lt.-Col.
Lemuel M. Reynolds)
- 1st Choctaw Battalion (Lt.-Col.
Jackson McCurtain)
- 1st Choctaw and Chickasaw
Battalion (Lt.-Col. James Riley)
- 2nd Choctaw (Col. Simpson N.
Folsom)
- Reserve Squadron (Capt. George
Washington)
Zusätzlich zu diesen beiden Brigaden
waren zwei "weiße" Einheiten (1st
Battalion Texas Sharpshooters (Maj.
James Burnet) und die 20th Texas
(Maj. John R. Johnson) eingesetzt.
Die Artillerie unterstützung für die
Indianerdivision bestand aus dem 7th
Mounted Artillery Battalion (Capt. W.
Butler Krumbhaar), bestehend aus:
Dashiells Battery (Capt. Georg R.
Dashiell), Krumbhaars Batery (Lt.
W.M. Stafford) und Howells Batery
(Capt. Sylvanus Howell), alles
Texanische Einheiten.
Es zeigt sich, daß die Indianer, die auf
Seiten der Konföderation kämpften,
als letzte die Waffen niederlegten.
Brigade-General Pike und die anderen
Indianerführer ließen die Indianer auf
ihre eigene Art und Weise kämpfen.
Die CS-Indianer waren im Besitz von
stämmigen Ponys, die des öfteren
hinter der Kampflinie angebunden
wurden, während ihre Reiter als
Infanteristen kämpften.
Sie kämpften natürlich öfter als
Kavallerie, besonders nach dem
Zusammenbruch der Konföderation
westlich des Mississippi, als sich der
Krieg
in
eine
Reihe
von
Stoßtruppunternehmen wandelte.
In der Rolle der irregulären Kavallerie
zeigten die Indianer ihre Tugend.
Nach dem Rücktritt von General Pike,
und dem überlaufen von John Ross
(Chief der gesamten Cherokee-Nation)
zu den Yankees, wurde General Stand
Watie der Anführer der Indianer, die
auf
Seiten
der
Konföderation
kämpften.
Er störte nicht nur den Nachschub der
Yankees, sondern er und seine Männer
eroberten
sogar
bei
einem
Überraschungsangriff
einen
USFrachter auf dem Arkansas (Fluß).
Die Bewaffnung der Indianer bestand
aus den üblichen Waffen, wie z.B.:
Schrotflinten, Pistolen und Messer,
einige hatten sogar noch Pfeil und
Bogen, Tomahawks und Skalpmesser;
selbst Lanzen und Speere wurden
teilweise benutzt.
Die Indianer kämpften in vielen
Schlachten,
allerdings
selten
gegeneinander (CS- gegen USIndianer).
Der erste dieser kämpfe fand am
Locust Grove statt, wo die USIndianer zusammen mit weißen
Truppen eine genauso gemischte CSEinheit schlugen.
In der Nähe von Newtonia, in einem
Kampf um die Granby-Blei-Mine,
schlugen CS-Indianer (Choctaws und
Chickasaws) von Colonel Cooper die
US-Ckerokees unter Colonel W.A.
Phillips, und skalpierten einige.
Bei Pea-Ridge deckten General Stand
Waties 3.500 Männer den Rückzug
der Konföderierten Truppe.
Für die Indianer gab es keine
speziellen
Uniformen.
Die
"konföderierten" Indianer trugen in
etwa die normale Kavallerie Uniform, die nur durch einige
indianische
Bekleidungsstücke
komplettiert wurde.
Stand Waties Cherokee Mounted
Rifles trugen graue Hemden oder
Jacken mit gelben Kragen und
Manschetten. Die Hosen waren auch
fast alle grau, mit dem für
Unteroffiziere gebräuchlichen gelben
Streifen. Wurden Ke'pi oder Hut
getragen, hatten diese natürlich die
traditionelle Feder. Ein dekorativer
Lendenschurz
wurde
genauso
getragen, wie bestickte Büffelleder Leggins oder Moccasins und das
Stirnband. Messer wurden in dekorativ
bestickten und mit Fransen verzierten
Scheiden getragen. Oft zogen sie aber,
bevor sie in die Schlacht gingen, das
Hemd oder die Jacke aus, und
kämpften nur in Hose oder
Lendenschurz und Leggins oder
Moccasins.
Allerdings, als der Krieg immer weiter
fortschritt, konnte man diese Indianer
kaum mehr von "zivilisierten"
Indianern oder anderen konföderierten
Soldaten unterscheiden.
Aus: American War Cavalry
Übersetzung:
Mike Murfin, Tex A. Bean
im Southerner 7/84
Liedertexte aus dem
Bürgerkrieg
Den I wish I was in Dixie, Hoo-ray!
Hoo-ray!
In Dixie land, I'll take my stand to lib
and die in Dixie;
Away, away, away down south in
Dixie,
Away, away, away down south in
Dixie.
Old Missus marry Will-de-weaber,
Willium was a gay deceaber; Look
away! Look away! Look away! Dixie
Land.
But when he put his arms around 'er
He smiled as fierce as a forty-pounder,
Look away! Look away! Look away!
Dixie Land.
His face was sharp as a butcher's
cleaber,
But dat did not seem to greab 'er;
Look away! Look away! Look away!
Dixie Land.
Old Missus acted the foolish part,
And died for a man dat broke her
heart,
Look away! Look away! Look away!
Dixie Land.
Now here's a health to the next old
Missus,
And all the gals dat want to kiss us;
Look away! Look away! Look away!
Dixie Land.
But if you want to drive 'way sorrow,
Come and hear dis song to-morrow,
Look away! Look away! Look away!
Dixie Land.
Dar's buckwheat cakes an' Injun
batter,
Makes you fat or a little fatter;
Look away! Look away! Look away!
Dixie Land.
Den hoe it down and scratch your
grabble,
To Dixie's land I'm bound to trabble,
Look away! Look away! Look away!
Dixie Land.
Flags of the CSA
DIXIE
I wish I was in land ob cotton,
Old times dar am not forgotten,
Look away! Look away! Look away!
Dixie Land.
In Dixie Land whar' I was born in,
Early on one frosty mornin',
Look away! Look away! Look away!
Dixie Land.
CHORUS:
Seite: - 15 -
First National Flag
Second National Flag
ausgetretenen Staaten, und sie wurde
angenommen.
- Christopher Memminger aus SouthCarolina präsentierte eine Resolution
der Konföderierten Staaten, die die
Föderalistische
Union
verlassen
hatten. Gleichzeitig wurde ein
Komitee gegründet, das einen Plan für
eine
provisorische
Regierung
aufstellen sollte.
07. Die gesamte Nation der
CHOCTAW-Indianer schworen den
Treueeid auf die Konföderation.
Dritte National Flag
Naval Jack
Battle Flag
08. Geburtstag von Lt.-Gen. Rich. S.
Ewell (1817). Nach Jacksons Tod
kommandierte er das 2. Corps der
Army of Northern Virginia (A.N.V.);
das seit der ersten Schlacht von
Manasses (Bull Run) bis zu seiner
Kapitulation am 06.04.1865 am
Sayler´s Creek, kämpfte. Ewell starb
1872 in Spring Hill, Tennessee.
09. Es wurde von den 7 aus der Union
ausgetretenen Staaten ein Komitee
gebildet, das den Entwurf für die
Staatsflagge
der
Konföderation
machen sollte.
- Jefferson Davis wurde zum
"provisorischen" Präsidenten der
C.S.A. ernannt.
- Alexander H. Stephens wurde zum
Vizepräsident ernannt.
11. Alexander H. Stephens wurde an
seinem Geburtstag als Vizepräsident
auf die provisorische konföderierte
Regierung eingeschworen.
12. In Montgomery, Alabama, wollte
die
provisorische
konföderierte
Regierung eine Friedenskommission
für die USA zusammenstellen.
Bonnie Blue Flag
Von: John R. Ringo
© by Western-Club "The Stunk
Boots" 1983 Krümmel e.V., 2002
Ereignisse des Jahres 1861
Februar
01. Texas trat als 7. Staat aus der
Union aus. ( 166 : 7 Stimmen).
05. In Montgomery präsentierte
Alexander Stephens aus Georgia die
Regeln für eine Versammlung der
16.
Jefferson
Davis
erreichte
Montgomery, Alabama, um den
Posten als "Provisorischer Präsident"
der neuen Konföderation anzunehmen.
In San Antonio, Texas, wurden das
US-Arsenal und die Kaserne von
Staatstruppen umstellt.
18. In Montgomery, Alabama, wurde
Jefferson Davis feierlich als Präsident
der Konföderation eingesetzt.
- In San Antonio, Texas, ergab sich
der Brevet Maj.-Gen. David E.
Twiggs, und Übergab die USMilitäreinrichtungen des Verwaltungsbezirkes Texas, an die Staatstruppen.
Er begründete die Übergabe mit zu
starken
Feindkräften,
aber
in
Seite: - 16 -
Washington wurden seine Beweggründe nicht akzeptiert, sondern er
wurde des Hochverrates beschuldigt.
(Am 22.05.1861 wurde er als Maj.Gen. in die provisorische CS-Army
übernommen).
19. Jefferson Davis berief in
Montgomery, Alabama, sein neues
Kabinett ein:
Außenminister:
Robert Toombs, Georgia
Finanzminister:
Christopher G. Memminger, South
Carolina
Kriegsminister:
LeRoy Pope Walker, Alabama
Marineminister:
S.R. Mallory, Florida
Staatsminister:
Judah P. Benjamin, Louisiana
Postminister:
J.H. Reagan, Texas
20. In Montgomery, Alabama, wurde
der
konföderierte
Kongreß
bevollmächtigt, eine Anleihe in Höhe
von $ 15.000.000 für den Haushaltsetat aufzunehmen.
Aus: The Civil War:
Day by Day;
The Confederate Calender 1983,
Der amerikanische Bürgerkrieg in
Augenzeugenberichten.
Von: John R. Ringo
© by Western-Club "The Stunk
Boots" 1983 Krümmel e.V., 2002
BUREAU OF
INDIAN AFFAIRS
Die Indianerbehörde
1999 feierte die Behörde ihren 175.
Geburtstag. Sie ist damit um 25 Jahre
älter als das Innenministerium, dem
sie untersteht. Wie jede langlebige
Einrichtung
der
öffentlichen
Verwaltung ist sie in mancher
Hinsicht unabhängig vom politischen
Tagesgeschäft: Präsidenten, Minister
und politische Beamte kommen und
gehen, verkünden neue Visionen und
versprechen Reformen. Die mit der
Praxis vertrauten Mitarbeiter wissen
es besser, und vieles bleibt so, wie es
immer schon gewesen ist. Die Rede ist
hier vom Bureau of Indian Affairs
(BIA), der Indianerbehörde der USA.
Gegründet wurde sie 1825 als
Einrichtung des Kriegsministerium immerhin hatten an der westlichen
Grenze die Soldaten die meisten
Kontakte mit den Indianern. Aber die
Gleichsetzung von "indianischen
Angelegenheiten" und Krieg machte
auf die Betroffenen keinen guten
Eindruck, und als 1849 ein
eigenständiges
Innenministerium
gegründet wurde, unterstellte man ihm
auch die Indianerbehörde. Das neue
Ministerium war auch für die
öffentlichen Ländereien zuständig,
und da schien die Verwaltung der
Reservationen ganz gut dazu zu
passen.
Langfristig
führte
die
Doppelaufgabe
der
Treuhandverwaltung
indigenen
Landes und der Wahrung des
öffentlichen Wohls der Bürger der
USA
immer
wieder
zu
Interessenkonflikten, bei denen die
Indianer zumeist den Kürzeren zogen.
Das Kriegsministerium war übrigens
mit dem Verlust der Zuständigkeit für
Indianerfragen ganz und gar nicht
einverstanden; denn es war immer
noch die Armee, die auf Indianerland
für Ordnung sorgen musste, wo die
von der Regierung eingesetzten
Agenten zwar erhebliche Befugnisse
besaßen, aber ohne Unterstützung der
Streitkräfte nur wenige davon
umsetzen konnten.
Weit weg von Washington standen die
an der "Zivilisierungsfront" aktiven,
aber als Beamte nur schlecht
besoldeten Agenten unter recht
lockerer
Aufsicht
ideale
Voraussetzungen für das Gedeihen
von Misswirtschaft und Korruption.
Güter, die den Stämmen vertraglich
zustanden,
wurden
oft
gegen
minderwertige Waren ausgetauscht
oder gelangten gar nicht in deren
Besitz. Weil man sich in solchen
Positionen trefflich bereichern konnte,
stellten sie beliebte Pfründe dar, die
Politiker gerne an ihre Anhänger
vergaben. Viele der Agenten waren
wohl korrekte und verantwortungsbewusste Staatsdiener, die den
Auftrag zur "Zivilisierung" der
Indianer ernst nahmen, aber schwarze
Schafe prägten das Bild der Behörde
in der Öffentlichkeit.
Besonders arg war es unter Präsident
Ulysses S. Grant (1822-1885,
Amtszeit
1869-1877),
dem
ehemaligen
Bürgerkriegsgeneral,
dessen
"Friedenspolitik"
unter
anderem
darin
bestand,
die
Reservationen
jeweils
einzelnen
christlichen
Konfessionen
als
Missionsfeld zuzuweisen, wobei der
Regierungsagent
derselben
Konfession
angehörte.
Diese
Maßnahme
verringerte
die
Unabhängigkeit der Agenten und
beeinträchtigte damit die Wirksamkeit
der Kontrollen gegenüber Missbrauch
erheblich. Gleichzeitig ernannte Grant
mit seinem ehemaligen Adjutanten,
dem Seneca Ely S. Parker (18281895), den ersten Indianer zum Leiter
der Indianerbehörde. So groß war die
Unzufriedenheit
mit
dessen
Amtseinführung, dass es fast hundert
Jahre dauerte, bis 1965 wieder ein
Indianer in diese Position berufen
Eingeborene
Mitarbeiter
im
Indianerdienst waren zu Grants Zeiten
noch so gut wie undenkbar. Das
änderte
sich
zu
Zeiten
der
Reformpolitik in den dreißiger Jahren,
als nicht nur der Aufbau von
teilautonomen Stammesverwaltungen
für indigene Arbeitsplätze in den
Reservationen sorgte, sondern auch im
BIA Indianer zunehmend Anstellung
fanden. Seit 1972 wurde ihnen sogar
Vorrang bei Besetzungen und
Beförderungen eingeräumt, und heute
stellen sie die große Mehrheit der
Bediensteten. Wenig später wurde als
Reaktion auf die militanten Proteste
gegen Washingtons Indianerpolitik der
Leiter des BIA in den Rang eines
stellvertretenden
Innenministers
erhoben.
Im
Zuge
des
Ausbaus
der
Stammesselbstverwaltung,
der
allerdings
allzu
oft
von
Mittelkürzungen begleitet war, verlor
die Indianerbehörde an Macht und
entwickelte sich in Richtung auf eine
Dienstleistungsbehörde
für
die
Stämme.
An
eine
manchmal
geforderte Abschaffung ist so lange
nicht zu denken, solange es in den
USA indigene Völker mit einer
besonderen Rechtsstellung gibt.
Von: Appirringday
© by Bodo Gortzitza, 2002
Indianisches Lexikon
Anorak
wurde. Seither ist die Stelle allerdings
fest in indianischer Hand.
Besetzung des Bureau of Indian
Affairs, Washington, DC (1972)
Nach dem Vorbild des "Poor People´s
March"
der
schwarzen
Bürgerrechtsbewegung
organisierte
eine Koalition indianischer Verbände
1972 den "Trail of Broken Treaties",
der von der Westküste zu einer
Großveran-staltung in Washington
führte. Da die Quartierbeschaffung
nicht
klappte,
besetzten
die
Demonstranten
kurzerhand
das
ungeliebte
Indianerbüro.
Nach
einwöchigem
Belagerungszustand
zogen die Besetzer unter Mitnahme
zahlreicher Dokumente wieder ab. Das
Indianerbüro überstand auch diese
Krise weitgehend unreformiert.
Seite: - 17 -
Oberbekleidungsstück
der
Inuit
(Eskimo). Bezeichnung stammt aus
ihrem Dialekt. Eine Jacke aus Fell,
meistens Karibu, welche an den Seiten
zusammengenäht war, mit großen
Kapuzen, in denen die kleinen Kinder
getragen wurden. So wie der Name
wurde auch das Kleidungsstück für
Europa übernommen. Es ist heute eine
aus wasser- und windsicherem
Material hergestellte Wintersportjacke, die mit wärme-dämmendem
Material auf der Innenseite gefüttert
ist.
Akicita
Gesellschaftliche "Verbände" bei den
meisten Plains- und Präriestämmen,
die eine Art Polizeifunktion hatten.
Manchmal
waren
es
Kriegergesellschaften, die fortwährend
diese Funktion innehatten, manchmal
wechselten sich die Kriegerbünde ab,
allerdings bestand nicht immer ein
Zusammenhang zwischen Akicitas
und
Kriegerbünden
bzw.
gesellschaften. Die Aufgaben der
Akicitas reichten von der Organisation
der
Büffeljagden
über
den
reibungslosen
Ablauf
bei
der
Wanderung zu neuen Lagern oder
manchmal die Ahndung von Straftaten
bis hin zur Durchsetzung der
Beschlüsse
des
"Stammesrates".
Obwohl die Akicitas über bestimmte
Vollmachten verfügten, waren sie
keine
Institution,
um
die
Machtbefugnisse einiger weniger
durchzusetzen.
Wird fortgesetzt!
Von: Appirringday
© by Bodo Gortzitza, 2002
In der Hölle von Alamo
Dreizehn Tage dauerte der erbitterte
Kampf um die zu einem Fort
umgebaute Mission Alamo in San
Antonio, Texas. Vor über 150 Jahren vom 23. Februar bis zum 06. März
1836 - hatten sich 188 tapfere Männer
in ihr verschanzt und kämpften
verzweifelt gegen eine Übermacht von
6.000 mexikanischen Soldaten. Am
dreizehnten Tag, als ihr Ruf nach
Hilfe ungehört verhallt war, wurde das
Schicksal der 188 Männer besiegelt.
Um vier Uhr früh ließ der
mexikanische General und spätere
Präsident und Diktator Antonio Lopez
de Santa Ana zum Sturmangriff blasen
und ordnete an, daß keine Gefangenen
gemacht werden.
Unter den Belagerten, die sich für ein
freies Texas einsetzten und mit einer
einzigen Kanone den Mexikanern
Widerstand leisteten, befanden sich
auch zwei Deutsche: der 25jährige
Heinrich Thomas aus Dortmund, der
an der Seite des Fort - Kommandanten
Oberst William Barret Travis fiel, und
sein Landsmann Heinricht Kortmann
(28) aus Hagen in Westfalen, der
zusammen mit dem berühmten
Westmann Davy Crockett unter den
Bajonetten der Mexikaner starb. Nur
vierzehn Zivilisten, die in der Mission
Zuflucht gesucht hatten, wurden von
Santa Ana verschont, unter ihnen die
Frau eine texanischen Offiziers:
Susanna Dickinson. Durch sie erfuhr
man
später
Einzelheiten
des
furchtbaren Infernos, das sich
innerhalb der Mauern von Alamo
abgespielt hatte.
Man muß sich schon in jene Zeit
versetzen, wenn man die Männer
verstehen will, die sich in Fort Alamo
zu einer verschworenen Gemeinschaft
zusammengeschlossen hatten. Alle
Siedler in Nordamerika suchten ihre
persönliche und politische Freiheit.
General Santa Ana hatte aber mit
seinen Truppen im eigenen Land alle
freiheitlichen
Bestrebungen
rücksichtslos nieder gestampft und die
Revolte von Zacatecas im Mai 1835
im Keim erstickt. Es bestand kein
Zweifel, daß er auch rücksichtslos
gegen die 20.000 aufgebehrenden
Kolonisten vorgehen würde, die sich
seit 1821 mit Billigung der Mexikaner
in Texas angesiedelt hatten.
Die Männer von Alamo mochten aus
vielerlei
Gründen
nach
Texas
eingewandert sein, sei es, um Grund
und Boden zu erwerben, um ihr Glück
zu machen oder auch, um der
wachsenden Schuldenlast in der alten
Heimat zu entkommen. In einem
waren sie sich jedoch einig: mit
ganzer Kraft würden sie sich gegen
die Tyrannei Santa Anas stellen und,
wenn es sein mußte, ihr Leben der
Freiheit des Landes opfern. "All for
Texas and Texas forever!" (Alles für
Texas und Texas für allezeit) hieß
diese Devise.
Viele von ihnen kamen, wie die
berühmten Trapper und Westmänner
David Crockett und James Bowie (
Erfinder
des
berühmten
Spezialkampfmessers, das "Bowie
Knife" ) sowie der Kommandant des
Forts Alamo, Obersts William Barret
Travis, aus den Vereinigten Staaten.
Aber nicht alle waren Amerikaner. 36
kamen von den britischen Inseln, 14
aus Irland, zwei aus Deutschland und
einer aus Dänemark. Die beiden
Deutschen Heinrich Kortmann (in
Amerika nannte er sich Henry
Courtman) aus Hagen und Heinrich
(Henry) Thomas aus Dortmund waren
zunächst
nach
New
York
eingewandert. Einige Monate später
hatten sie sich in New Orleans den
beiden Kompanien der "New Orleans
Greys" unter Captain H. Breece
angeschlossen. Ein Bruder Kortmanns,
Georg F. Kortmann, fiel bei den
Kämpfen um Goliad.
Seite: - 18 -
Schon Mitte Januar 1836 verdichteten
sich die Gerüchte, daß sich Santa Ana
auf dem Vormarsch nach San Antonio
befand. Westlich des Rio Grande hatte
man
große
Truppenverbände
gesichtet. Oberst J.C. Neill, ein alter
Haudegen und Kommandant von San
Antonio, bat dringend um Nachschub,
da die Stadt von fast allen
kampffähigen
Truppen
entblößt
worden war und sich nur noch achtzig
Männer in der Garnison befanden.
General Houston, der sich gerade in
Goliad aufhielt, beauftragte sofort
Oberst James Bowie, mit dreißig
Freiwilligen nach San Antonio zu
reiten. Am 19. Januar kam er in San
Antonio an.
Oberst Neill konnte die Zahl seiner
Soldaten auf 110 erhöhen, doch war
das nur ein Tropf auf den heißen
Stein. Wenigstens tausend Mä>nner
wären nötig gewesen, um Fort Alamo
zu halten. Neill und Bowie wandten
sich am 02. Februar in einem Bericht
an den provisorischen Gouverneur von
Texas, Henry Smith:
"San Antonio ist die einzige
Befestigung zwischen dem Rio
Grande und Lousiana. Nur von hier
aus kann Santa Ana von seinem
Marsch auf den Sabine River
abgehalten werden. San Antonio darf
nicht in die hände der Mexikaner
fallen!"
Smith
entschloß
sich,
den
wiederholten
Hilferufen
Neills
nachzukommen und ihm Verstärkung
zu senden. Am 27. Januar gab er
William
Barret
Travis,
seines
Zeichens Lieutenant-Colonel in der
regulären Armee von Texas - die
damals praktisch nur auf dem Papier
stand - die Order, die Rekrutierungen
einzustellen
und
mit
allen
vorhandenen
Freiwilligen,
etwa
dreißig an der Zahl, nach San Antonio
zu reiten. Travis war kein Feigling,
das hatte er oft bewiesen. Er hatte
jedoch seine eigenen Ansichten von
Revolutionen und Freiheitskampf.
Außerdem besaß der junge, kaum
27jährige Offizier und Revoluzzer ein
hohes Maß an Ehrgeiz: Er wollte
avancieren. Daher war er wenig
begeistert von dem Auftrag brachte.
Smith war jedoch unerschütterlich,
und so entschloß sich Travis wohl
oder übel am 29. Januar 1836 zum
Aufbruch. Am 03. Februar erreichte er
mit seiner Truppe San Antonio und
meldete sich bei Neill.
Einige Tage später erfuhr Neill von
einem Krankheitsfall in seiner
Familie. Ehe er San Antonio verließ,
wollte er das Kommando übergeben,
an Travis, da dieser ja Offizier der
regulären Armee war. Das entsprach
aber in keiner Weise der Tradition des
Südens. Einmal bestand die Besatzung
der Mission Alamo in der Mehrzahl
als Freiwilligen, zum anderen war er
seit eh und je an der Frontier üblich,
den Kommandanten zu wählen und
nicht von oben her zu bestimmen.
Zwar wollte Neill dies anfänglich
nicht wahrhaben, fügte sich dann aber
in die Gepflogenheiten, und die
Freiwilligen waren sich bald einig,
daß der 40jährige, besonnene,
erfahrene und allen bekannte James
Bowie, der die ihm unterstellten,
texanischen Streitkräfte in allen
bisherigen Kämpfen gegen die weit
überlegenen, gut organisierten und
ausgerüsteten mexikanischen ArmeeEinheiten zum Erfolg geführt hatte,
dem wohl tapferen, aber hitzköpfigen
und unbekannten 27jährigen "Buck"
Travis vorzuziehen sei. Jim Bowie
zeigte aber auch hier seine
menschliche
Größe
und
Überlegenheit: er bot Travis geteiltes
Kommando an, alle Beschlüsse sollten
gemeinsam gefaßt werden. Travis
erwies sich dieser Größe nicht würdig
und wollte San Antonio verlassen,
weil ihm das Kommando verweigert
worden war. Er besann sich jedoch
und schrieb einen Brief an den
Gouverneur, in dem er sich über
Bowie beschwerte.
Kurz bevor Neill San Antonio verließ,
am 11. Februar 1836, traf eine neue
Gruppe Freiwilliger aus Tennessee
ein, an ihrer spitze Davy Crockett.
Vermutlich bewirkte das Eintreffen
des legendären Davy Crockett, daß
Travis klar zu sehen begann und seine
persönlichen Interessen hinten an
stellte. Das geht aus einem Brief
hervor, den Bowie und Travis am 14.
Februar gemeinsam an Henry Smith
schrieben. Das Erscheinen Crocketts
hob auch die Stimmung der gesamten
übrigen Besatzung von Alamo. Bei
einem Fandango in einer "Cantina"
von San Antonio wurde Crocketts
Ankunft ausgiebig gefeiert.
Am 18. Februar brachte ein
befreundeter Mexikaner die Nachricht,
daß Santa Ana bei Laredo mit etwa
6.000 Mann den Rio Grande überquert
habe. Diese Nachricht klang so
unwahrscheinlich, daß man sie als
Gerücht abtat. So nahe konnte doch
Santa Ana noch nicht sein! Am 22.
Februar überbrachte ein Bote Bowie
die Nachricht, daß die Vorhut der
Mexikaner bereits den acht Meilen
von San Antonio liegenden Medina
River erreicht habe. Nur ein
wolkenbruch artiger Regen, der die
Wege in abgrundtiefe Moraste
verwandelte, hatte verhindert, daß San
Antonio von den Mexikanern im
Handstreich genommen wurde.
Jose
Antonio
Menchaca,
Augenzeuge, schilderte später:
ein
"Bowie wandt sich nach Erhalt dieser
Nachricht an Travis, der während der
Feier mit einer hübschen Senorita
schäkerte. Travis war von der Störung
nicht begeistert. Doch bald bestätigte
sich die Wahrheit dieser Botschaft.
Schon am nächsten Tag verließen
gewisse Mexikaner die Stadt. Bowie
hatte sofort sämtliche Soldaten in die
Mission berufen, und bis zum
Morgengrauen des 23. Februar waren
alle seine Leute aus der Stadt
abgezogen."
Soweit der Bericht Menchacas. In
dieser aussichtslosen Situation, in der
viele andere aufgeben und ihr Heil in
der Flucht gesucht hätten, begannen
die Texaner, fieberhaft und mit
unwahrscheinlicher
Energie
die
Verteidigung von Fort Alamo
vorzubereiten. Dabei stürzte Bowie
ab, als er mit half, das einzige
Geschütz auf eine Plattform zu hieven.
Die Verletzungen hatten ein schweres
Fieber zur Folge, das ihn zwang, das
Kommando an Travis zu übergeben.
Am Nachmittag des 23. Februar
erreichten die ersten Truppen San
Antonio. Die von einem Unterhändler
vorgetragene
Aufforderung
zur
Übergabe der Mission ließ Travis
eindeutig mit einem Kanonenschuß
beantworten.
Immer
neue
Truppeneinheiten erreichten die Stadt,
und Santa Ana begann mit einer
systematischen
Beschießung
der
Mission. Die Kugeln der leichten
Geschütze prallten zwar an der
Außenmauer ab, aber allmählich
gelang es den Belagerern doch, an der
Nordoststrecke der Mission eine
Bresche zu schießen.
Travis schrieb am 24. Februar einen
Seite: - 19 -
Brief und ließ ihn mittels eines Boten
der Regierung der Texaner in San
Felipe überbringen. Dieser Brief, der
in die Geschichte einging, lautete:
"An die Leute von Texas und alle
Amerikaner in der Welt!
Mitbürger und Patrioten: Ich werde
von Tausenden oder noch mehr
Mexikanern unter Santa Ana belagert.
Ich habe ein ununterbrochenes
Bombardement und eine Kanonade
von 24 Stunden hinter mir und dabei
keinen Mann verloren. Der Feind
fordert bedingungslose Übergabe,
andernfalls wurde uns bei Einnahme
des Forts die Todesstrafe in Aussicht
gestellt. Ich antwortete darauf mit
einem Kanonenschuß, und unserer
Flagge weht noch immer stolz von den
Mauern.
Ich werde mich niemals ergeben oder
den R<\|>ckzug antreten. Ich fordere
Sie auf im Namen der Freiheit, des
Patriotismus und allem, was dem
amerikanischen Gemüt lieb ist, uns zu
Hilfe zu kommen mit allen zur
Verfügung stehenden Mitteln. Der
Feind erhält täglich Verstärkung.
Seine Zahl wird zweifellos in vier bis
fünf Tagen auf drei- bis viertausend
Mann ansteigen. Wenn dieser Ruf
ungehört bleibt, bin ich entschlossen,
so lange wie möglich auszuhalten und
will wie ein Soldat sterben, der weiß,
was er seiner Ehre und der seines
Landes schuldet. Sieg oder Tod!
William
Comdt.
Barret
Travis,
Lt.-Col.
Während der Kurier das Schreiben
nach San Felipe brachte, gelang es den
inzwischen
auf
6.000
Mann
angewachsenen
mexikanischen
Truppen, die Mission fast hermetisch
abzuschließen. Trotzdem konnten durch einen an der Südseite des
Alamo - Komplexes verborgenen
Hohlweg - mehrere Kuriere aus der
Mission und am 01. März unter
Captain George G. Kimball 32 Mann
aus Gonzales im Schutze der
einbrechenden Dunkelheit in die
Mission gelangen. Als man sich
entschloß, zwei reitende Boten über
diesen verborgenen Weg nach Goliad
zu entsenden, um Hilfe zu holen,
erklärten sich die Deutschen Thomas
und Kortmann bereit und ritten los.
Am über nächsten Tag kehrten sie
aber ohne Ergebnis zurück: in Goliad
hatte man selbst kaum Soldaten, und
es mangelte an Waffen und Munition.
Am Nachmittag des 03. März brachte
auch Captain Jim Bornham die
Nachricht in die Mission, daß Colonel
James W. Fannin in Goliad sich
geweigert habe, den 188 Männern der
Mission Alamo zu Hilfe zu kommen.
Am Abend desselben Tages rief
Travis alle dienstfreien Mannschaften
zusammen und teilte ihnen mit, daß
mit Hilfe nicht zu rechnen sei. Er
stellte seinen Leuten frei, bei ihm zu
bleiben oder die belagerte Mission zu
verlassen. "Als guter Psychologe
nahm er seinen S<\d>bel und zog
damit eine Linie in den Sand",
berichtete John W. Smith, der am
selben Abend als letzter Mann und
Botschafter die Mission lebend
verließ. "Dann schritt Travis über die
Linie hinweg und forderte alle, die bei
ihm bleiben wollten, dazu auf, ihm zu
folgen. Bowie, der auf einer Tragbahre
hergebracht worden war, ließ sich als
einer der letzten über die Linie heben.
Ein einziger Mann schritt nicht über
die Linie, er hieß Louis Rose und war
Franzose. Rose verließ kurz vor mir in
der Nacht die Mission und gelangte
wohlbehalten nach New Orleans. Für
den Rest seiner Tage war er
gebrandmarkt...."
Santa Ana hatte sich zunächst darauf
beschränkt, die Mission mit Sprengund Brandgranaten zu beschießen. Er
richtete damit aber weniger Schaden
an,
während
die
texanischen
Scharfschützen, größtenteils erfahrene
Indianerkämpfer,
mit
ihren
weittragenden
Kentucky
Rifles
erhebliche Lücken in die Reihen ihrer
Feinde schossen.
Am Abend des 05. März ließ Santa
Ana plötzlich die Beschießung
einstellen. Totenstille folgte, eine
Stille, die den Verteidigern klar
machte, was nun folgen würde. Schon
am 23. Februar hatten die Mexikaner
das weithin sichtbare scharlachrote
Banner "Deguello" auf der Kathedrale
von San Antonio gehißt. Im ersten
Morgengrauen des 06. März klang das
dazugehörige schaurige Hornsignal
aus dem Lager der Mexikaner. Diese
aus der Zeit der spanisch - maurischen
Kriege stammende Signal bedeutete,
daß keine Gefangenen gemacht
würden
und
versetzte
die
mexikanischen Truppen in einen
wahren Blutrausch. "Deguello" heißt
sinngemäß "Hals - Abschneiden"!
Fünf Stunden rannten 6.000 Soldaten
gegen die Verteidiger an, aber erst, als
nach drei Sturmangriffen 1544
Mexikaner gefallen und 2.367 mehr
oder weniger schwer verwundet
waren, starb der letzte der 188
Texaner in der Mission. Santa Ana
brauchte mehrere Wochen zur
Reorganisierung
seiner
demoralisierten Armee. Als
Überlebende verließen unter anderem
die Leibneger von Travis und Bowie,
die bis zuletzt treu an der Seite ihrer
Herren ausgeharrt hatten, und die Frau
des gefallenen texanischen Offiziers
Almeron
Dickinson,
Susanne
Dickinson, mit ihrer anderthalb Jahre
alten Tochter Angelina auf dem Arm
die Mission. Durch sie erfuhr man
später
Einzelheiten
über
die
Schicksale der Gefallenen.
Zunächst zog Santa Ana mit seinen
Heerscharen raubend und brennend
durch das Land, triumphierend ob des
Sieges. Doch kaum zwei Monate
später wendete sich das Blatt, und die
Rechnung wurde beglichen. Am
Morgen des 21. April heizte Sam
Houston mit seiner Streitmacht den
Mexikanern gehörig ein. Am San
Jacinto gab er das Zeichen zum
Gegenangriff. Mit dem Ruf: "
Remember the Alamo" (Denkt an
Alamo) feuerte er seine Männer an.
Achtzehn Minuten lang gellte das
Kampfgeschrei der Texaner in den
Ohren der
überraschten Mexikaner - dann war
alles vorbei. Außer der lang ersehnten
Freiheit hatten die Texaner Santa Ana,
730 Gefangene, Waffen und Munition
in großen Mengen erbeutet. Auf dem
Schlachtfeld blieben 630 Tote und
dreißig Verwundete zu beklagen.
In den folgenden zehn Jahren war
Texas unabhängige Republik - die
einzige Republik in dem heutigen
Fünfzig - Staaten - Bund der USA.
Von: John Robert Ringo
© by Bodo Gortzitza, 2001
Die Namen der Verteidiger
von Alamo
Diese 188 Männer haben die zum Fort
umgebaute Mission Pueblo de San
Carlos del ALAMO gegen General
Seite: - 20 -
Santa Ana bis zum 06. März 1836
verteidigt und wurden allesamt von
den Mexikaner niedergemetzelt.
Die Commander
1. William Travis, S. Carol.
2. James (Jim) Bowie, Tenn.
3. David (Davy) Crockett, Tenn.
4. James Bonham, S. Carol.
Die Verteidiger
1. Juan Abamillo, San Antonio
2. R. Allan
3. Mile DeForest Andross
4. Micajah Autry, N.C.
5. Juan A. Badillo, San Antonio
6. Peter J. Bailey, Ky.
7. Isaac G. Baker, Ark.
8. William Ch. M. Baker, Ky.
9. John J. Baugh, Va.
10. Robert W. Ballentine, Scotl.
11. John J. Baugh, Va.
12. Joseph Bayliss, Tenn.
13. John Blair, Tenn.
14. Samuel B. Blair, Tenn.
15. William Blazeby, Engl.
16. Daniel Bourne, Engl.
17. Jesse B. Bowman
18. Gerge Brown, Engl.
19. James Brown, Pa.
20. Robert Brown
21. James Buchanan, Ala.
22. Samuel E. Burns, Irel.
23. George D. Butler, Mo.
24. Robert Cambell, Tenn.
25. John Cane, Pa.
26. William R. Carey, Md.
27. Charles Henry Clark, Mo.
28. M.B. Clark
29. Daniel W. Cloud, Ky.
30. Robert E. Cochran, N.J.
31. George Wash, Cottle, Tenn.
32. HENRY COURTMAN,
GERMANY
33. Lemuel Crawford, S. Carol.
34. Robert Crossman, Mass.
35. David P. Cummings, Pa.
36. Robert Cunningham, N.Y.
37. Jacob C. Darst, Ky.
38. John Davis, Ky.
39. Freeman H.K., Day
40. Jerry C. Day, Mo.
41. Squire Daymon, Tenn.
42. William Dearduff, Tenn.
43. Stephen Dennison, Engl.
44. Charles Despallier, La.
45. Almoron Dickinson, Tenn.
46. John H. Dillard, Tenn.
47. James R. Dimpkins, Tenn.
48. Lewis Duel, N.Y.
49. Andrew Duvalt, Irel.
50. Carlos Espalier, San Antonio
51. Robert Evans, Irel.
52. Gregorio Espalier, San Antonio
53. Samuel B. Evans, Ky.
54. James L. Ewing, Tenn.
55. William Fishbaugh, Ala.
56. John Flanders, Mass.
57. Dolphin Ward Floyd, N.C.
58. John H. Forsyth, N.Y.
59. Antonio Fuentes, San Antonio
60. Galva Fuqua Gonzales, Texas
61. William H. Furtleroy, Ky.
62. William Garnett, Tenn.
63. James G. Garett, Tenn.
64. James W. Garrant, La.
65. John E. Garvin
66. John E. Gaston, Ky.
67. James George
68. John Calv. Goodrich, Tenn.
69. Albert Calv. Grimes, Ga.
70. Jose M. Guerrero, Laredo, Texas
71. James C. Gwynne, England
72. James Hannum
73. John Harris, Ky.
74. Andrew Jackson Harrison
75. William B. Harrison, Ohio
76. Charles M. Haskell, Tenn.
77. Joseph M. Hawklins, Irel.
78. John M. Hays, Tenn.
79. Patrick H. Herndon, Va.
80. William D. Hersee, N.Y.
81. Tapley Holland
82. Samuel Holloway, Pa.
83. William D. Jackson, Irel.
84. William D. Howell, Mass.
85. Thomas Jackson, Ky.
86. Green B. Jameson, Ky.
87. Gordon C. Jennings, Conn.
88. Lewis Johnson, Wales
89. William Johnson, Pa.
90. John Jones, N.Y.
95. George C. Kimball, N.Y.
96. William P. King
97. William Irvins Lewis, Va.
98. William J. Lightfoot, Va.
99. Jonathan L. Lindley, Ill.
100. William Linn, Mass.
101. Torobio D. Losoya, San Antonio
102. George Wash. Main, Va.
103. William T. Malone, Ga.
104. William Marshall, Tenn.
105. Albert Martin, Tenn.
106. Edw. McCafferty
107. Jesse McCoy
108. William McDowell, Pa.
109. James McGee, Ireland
110. John McGregor, Scotland
111. Robert McKinney, Ireland
112. Eliel Melton, Ga.
113. Thomas R. Miller, Va.
114. William Mills, Tenn.
115. Isaac Millsaps, Miss.
116. Edward F. Mitchusson, Va.
117. Edwin T. Mitchell, Ga.
118. Napoleon B. Mitchell,
119. Robert B. Moore, Va.
120. Willis Moore, Miss.
121. Robert Musselman, Ohio
122. Andres Nava, San Antonio
123. George Neggan, S.C.
124. Andrew M. Nelson, Tenn.
125. Edward Nelson, S.C.
126. George Nelson, S.C.
127. James Northcross, Va.
128. James Nowlan, Ireland
129. George Pagan, Miss.
130. Christopher Parker, Miss.
131. William Parks
132. Richardson Perry, Texas
133. Amos Pollard, Mass.
134. John Purdy Reynolds, Pa.
135. Thomas H. Roberts
136. Isaac Robinson, Scotland
137. James Robertson, Tenn.
138. James M. Rose, Va.
139. Jackson J. Rusk, Irel.
140. Joseph Rutherford, Ky.
141. Isaac Ryan, La.
142. Mial Scurlock, N.C.
143. Marcus L. Sewell, England
144. Manson Shied, Ga.
145. Cleveland Kinlock Simmons,
S.C.
146. Andred H. Smith, Tenn.
147. Charles S. Smith, Md.
148. Joshua G. Smith, N.C.
149. Wm. H. Smith
150. Richard Starr, England
151. James E. Stwart, England
152. Richard L. Stockton, Va.
153. A. Spain Summerlin, Tenn.
154. William D. Sutherland, Ala.
155. William E. Summers, Tenn.
156. Edward Taylor
157. George Taylor
158. James Taylor
159. William Taylor, Tenn.
160. B. Archer M. Thomas, Ky.
161. HENRY THOMAS,
GERMANY
162. Jesse G. Thompson, Ark.
163. John W. Thompson, N.C.
164. John M. Thruston, Pa.
165. Burke Trammel, Irel.
166. George W. Tumlinson, Mo.
167. James Tylee, N.Y.
168. Asa Walker, Tenn.
169. Jacob Walker
170. William B. Ward, Irel.
171. Henra Warnell, Ark.
172. Joseph G. Washington, Tenn.
173. Thomas Waters, England
174. William Wells, Ga.
175. Isaak White, Ky.
176. Robert White
177. Hiram J. Williamson, Pa.
178. Wm. Wills
179. David L. Wilson, Scotland
180. John Wilson, Pa.
181. Anthony Wolfe, England
Seite: - 21 -
182. Claiborne Wright, N.C.
183. Charles Zanco, Denmark
184. John, ein Neger
Von: John Robert Ringo
© by Bodo Gortzitza, 2001
Orden und Medaillen
Trotz der Tatsache, daß der
konföderierte
Kongreß
den
Präsidenten befugte Medaillen mit
"geeigneten Wahlsprüchen", und
Orden
mit
"verschiedenen
Merkmalen" als Belohnung für
Tapferkeit und gute Führung zu
verleihen, weiß man nur von einer
Medaille, die tatsächlich verliehen
worden ist.
Es war eine kleine Silbermedaille; auf
der einen Seite beschriftet mit:
"Sabine Pass / Sept 8th / 1863", und
auf der anderen Seite: "DG" und ein
Malteser Kreuz.
42 dieser Medaillen wurden von
Präsident Jefferson Davis an die Davis
Guards verliehen, einer Abteilung des
1st Texas Heavy Artillery Regiments,
für ihre tapfere und energische
Verteidigung der Befestigung am
Sabine Pass, Texas. Während des
Bürgerkrieges
wurden
weitere
Medaillen in Frankreich geprägt, und
zwar für die Soldaten der "Stonewall
Brigade". Diese Medaillen erreichten
die Küste der konföderierten Staaten
aber erst nach der Kapitulation von
Appomatox.
Später, etwa 1895 wurden sie dann zu
Gunsten der CSA - Veteranen
verkauft. Da es aber "nur" Medaillen
und keine Orden waren, wurden sie
nicht
getragen.
Alle
anderen
Konföderierten Orden wurden erst
Generationen nach dem Bürgerkrieg
herausgegeben.
Aus: America Military Equipage
1851-1871
Von: John Robert Ringo
© by Bodo Gortzitza, 2001

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