Untitled - Emilia Romagna Turismo
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Emilia Romagna Schatzinsel der Aromen Für uns, die wir in einer Region mit einer ausgesprochen hohen Lebensqualität zu Hause sind, ist die Tischkultur mit ihren intensiven Düften und exquisiten Aromen seit jeher Ausdruck von Tradition, Freundschaft und Gastfreundlichkeit. Die Natur hat uns nicht nur ein perfektes Mikroklima für die Reifung unserer Produkte geschenkt, sondern auch besonders fruchtbare Böden. Doch es sind nicht nur die guten Rahmenbedingungen, die unsere Region so unverwechselbar machen. Der Schlüssel zu unserem Erfolg liegt vor allem in der harmonischen Verbindung zwischen den Produkten der Natur und menschlichem Handwerk, zwischen Anbau, Weiterverarbeitung und Vertrieb. Durch dieses feine Zusammenspiel ist es uns über die Jahrhunderte gelungen, im eigenen Land wie auf dem Weltmarkt eine Spitzenstellung im Bereich des Weinbaus und der Gastronomie einzunehmen. Herausgegeben von: APT Servizi Emilia Romagna Unione di prodotto Appennino e Verde Unione di prodotto Città d’arte, cultura, affari Unione di prodotto Costa Grafik: Empresa Creativa Doch unsere Schätze hüten wir nicht eifersüchtig, im Gegenteil. Ein gutes Essen und einen guten Wein teilen wir am liebsten mit Freunden und Bekannten. Mit diesem kleinen Führer möchten wir Sie einladen zu einer Genussreise in die Emilia Romagna. Gehen sie mit uns auf Schatzsuche. Entdecken Sie unsere besten Produkte, und erfahren Sie, wo Sie auf Ihrer Reise übernachten können. Egal, ob Sie in gepflegten Hotels oder lieber in rustikalen Landgasthöfen unterkommen möchten – Sie werden überall herzlich empfangen werden. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie außerdem alles über Wein und Käse, über jahrhundertealte Herstellungsmethoden, Museen, Kunststädte und die reizvollen Hügellandschaften unserer Region. Folgen Sie uns auf unserer Schatzsuche der Aromen, und werden Sie zum Sommelier und Koch. Texte: Maren Preiß Bildnachweis: Archivio APT Servizi Archivi Unioni di prodotto Appennino e Verde - Città d’arte, cultura, affari - Costa Archivi province di Piacenza, Parma, Reggio Emilia, Modena, Bologna, Ferrara, Ravenna, Forlì-Cesena, Rimini Druck: April 2010 - Labanti e Nanni Industrie Grafiche - Crespellano (Bologna) Massimo Gottifredi Präsident APT Servizi Emilia-Romagna Andrea Babbi Geschäftsführer APT Servizi Emilia-Romagna Inhalt 2 Einleitung 6 Genießerkarte 8 Piacenza und Umland 16 Parma und Umland 24 Reggio Emilia und Umland 32 Modena und Umland 40 Bologna und Umland 48 Ferrara und Umland 56 Ravenna und Umland 64 Forlì - Cesena und Umland 72 Rimini und Umland 80 Calendario del Gusto GUTTURNIO-FESTIVAL Carpaneto Piacentino Letztes Wochenende im April „UN PO’ DI GUSTO“ Bassa Piacentina im November Spezialitäten mit geschützter Herkunftsbezeichnung • Coppa piacentina DOP (eine aus dem Schweinehals hergestellte Wurstspezialität) • Grana Padano DOP • Pancetta piacentina DOP (Bauchspeck aus Piacenza) • Provolone Valpadana DOP • Salame Cremona IGP • Salame piacentino DOP • Salamini italiani alla cacciatora DOP (kleine italienische Salami nach Jägerart) Weine DOC DOCG IGT 9 - Piacenza und Umland Piacenza und Umland Veranstaltungen Margarete von Österreich ließ in Piacenza ein märchenhaftes Prunkschloss bauen, das in Italien seinesgleichen sucht: den Palazzo Farnese. Er ist das architektonische Schmuckstück der Stadt. Zu den schönsten Plätzen der Stadt gehört die Piazza Cavalli, die ihren Namen den beiden Reiterstatuen verdankt. Hier steht der im gotisch-lombardischen Stil erbaute Palazzo Gotico mit seinen Zinnen und Arkaden – das Rathaus der Stadt. An der Seite befindet sich die Kirche des heiligen Franziskus, die im Innern mit einer Vielzahl von Kunstwerken beeindruckt. Nur einen Sprung entfernt liegt der Domplatz mit seiner romanischen Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert. Zu den kulinarischen Schätzen Piacenzas gehören zweifellos die drei berühmtesten Wurstsorten: Coppa, Pancetta und Salame, alle geadelt mit der geschützter Herkunftsbezeichnung DOP. Beim Käse heißen die Könige Grana Padano DOP und Provolone Valpadana DOP. Aber auch die Weine von den Hügeln um Piacenza sind von hervorragender Qualität, das gilt vor allem für den roten Gutturnio und den weißen Ortrugo. Von den typischen Gerichten sei „pisarei e fasò“ erwähnt. Es stammt aus der Tradition der bäuerlichen Küche und wurde einst erfunden, um altbackenes Brot einer neuen köstlichen Bestimmung zuzuführen. Zu den klassischen Hauptgerichten zählen die Coppa arrosto, ein Schweinebraten, und „picula ad caval“. Dieses Gericht wird aus Pferdehack, Tomaten, Zwiebeln und Paprika zubereitet. Robiola ist ein Frischkäse, der in dem Gebiet des piacentinischen Apennins hergestellt wird, etwa in Castel San Giovanni und Morfasso. Er wird aus Kuhmilch, Schafsmilch oder Ziegenmilch hergestellt, gelegentlich werden diese auch miteinander vermischt oder Zutaten wie Zucker, Salz, Grappa oder Weißwein zugegeben. In Öl eingelegt, wird er in Glasbehältern aufbewahrt. Mit zunehmender Reife wird sein Geschmack würziger. Ponte dell’Olio und das Brot mit dem Stempel Aus sehr fein gemahlenem Mehl, Wasser, Naturhefe, Bierhefe und Salz wird in Ponte dell’Olio das Brot mit dem Stempel gebacken. Sein Name geht auf das 15. Jahrhundert zurück, als die Pilger auf der Via Francigena in Richtung Rom zogen. Um die für sie vorgesehenen und von der Kirche subventionierten Laibe von den anderen Broten zu unterscheiden, wurden sie mit einem Stempel versehen. Weil das nur in geringen Mengen produzierte Brot bis heute noch auf dieselbe Weise zubereitet wird wie vor 500 Jahren, kommen viele sogar von außerhalb nach Ponte dell’Olio. INFO: IAT Piacenza - Tel +39 0523 329324 www.comune.piacenza.it www.provincia.pc.it/turismo Unbedingt probieren! Merken! PROVOLONE VALPADANA UND GRANA PADANO DOP Die Herstellung des Provolone Valpadana DOP ist im wahrsten Sinne des Wortes Handarbeit. Die geronnene Masse wird erst in Form gezogen, dann mit einem Netz umwickelt und anschließend von Hand modelliert. Der erste Teil dieser Arbeit ist am schwierigsten, denn er verlangt dem Käser höchstes Geschick ab: Er muss den Käse zu einem länglichen Band ziehen, ihn um die eigene Achse drehen und darauf achten, dass dabei keine Luftbläschen in den Käse gelangen. Den Provolone gibt es als süßliche oder würzige Variante, frisch oder ausgereift, in zylindrischer oder in Mandarinenform. Info: Consorzio Tutela Provolone Valpadana www.provolonevalpadana.it Eine andere berühmte Käsespezialität dieser Region ist der Grana Padano DOP. Wie kaum ein anderer italienischer Käse steht er für Tradition. Die Qualität dieses Hartkäses ist entscheidend von der Qualität der Milch abhängig. Um ein geschmacklich optimales Ergebnis zu erzielen, gibt es strenge Vorschriften bezüglich der Ernährung der Kühe. DIE COPPA PIACENTINA UND ANDERE WURSTSORTEN MIT DER GESCHÜTZTEN HERKUNFTSBEZEICHNUNG DOP Schweine wurde im Piacentinischen bereits im ersten Jahrtausend vor Christus gezüchtet. Aber erst im Mittelalter begann man damit, das Schlachten, Pökeln und Reifen zu perfektionieren. Heute findet diese Kunst in Piacenza in drei verschiedenen Wurstsorten ihren Ausdruck: in der Coppa, der Salame und der Pancetta Piacentina DOP. Die Herkunft des Schweinefleisches ist begrenzt auf die Emilia Romagna und die Lombardei, produziert werden allerdings dürfen diese Wurstspezialitäten nur in der Provinz von Piacenza. Denn nur hier herrschen die klimatischen Bedingungen vor, die diesen Produkten ihren unverwechselbaren Geschmack verleihen. Dazu gehört vor allem das fein ausbalancierte Verhältnis zwischen süßlichen und salzigen Geschmacksnoten, das lange gereifte Wurstspezialitäten auszeichnet. Info: Consorzio Salumi Tipici Piacentini www.piacenzafoodvalley.com In der Ebene um Piacenza huldigt man jedes Jahr im November seinen kulinarischen Schätzen im Rahmen des Festes „Un po’ di gusto“. 11 - Piacenza und Umland Castel San Giovanni und der Robiola Monte Lazzarina und der CaciottaKäse Der Appenin und die Produkte des Waldes Monticelli d’Ongina ist ein kleines Dorf auf der rechten Uferseite des Po. Und doch ist es eine Hauptstadt, zumindest was den Anbau von Knoblauch betrifft. Die Sorte, die in Monticelli wächst, heißt „Piacentino Bianco“. Sie trifft hier auf ideale Wachstumsbedingungen. Der Knoblauch von Monticelli zeichnet sich durch seine weiße Schale und einen ausgeprägten Duft aus. Er ist reich an Vitaminen und Mineralsalzen und lässt sich problemlos ein Jahr und länger aufbewahren. Der Caciotta aus Monte Lazzarina ist ein Käse, der aus Kuhmilch und Ziegenmilch hergestellt wird. Der Käse ruht zwei Tage in einer Form, um dann einen Monat lang in Salzlake zu reifen. Der mittelkräftige Laib zeichnet sich durch seine typische hellgelbe Farbe aus. Zu den typischen Produkten der Wälder des piacentinischen Appenin gehören Kastanien, Pilze und Trüffeln. Im Oktober lässt man diese heiligen drei Waldkönige im Rahmen zahlreicher Veranstaltungen und Feste hochleben. In Bobbio findet alljährlich der Pilz- und Zwiebelmarkt statt. Info: IAT Bobbio – Tel +39 0523 962815 [email protected] In Castell’Arquato Kastanienfest. feiert man das Info: IAT Castell’Arquato – Tel +39 0523 803215 [email protected] Pecorara lädt zur Suche von Trüffeln und anderen Kostbarkeiten des Waldes ein. Info: Tel +39 0523 09991110 - 861210 Prosit! Sightseeing! GUTTURNIO UND ORTRUGO DOC DER GOTICO-PALAST Die Gegend um Piacenza ist schon immer ein klassisches Weinanbaugebiet gewesen. Das önologische Aushängeschild der Region trägt den Namen Gutturnio. Der kräftig-würzige Rotwein leuchtet im Glas rubinrot und duftet nach schwarzen Beeren, Holunder und Vanille. Im Jahr 1967 gehörte er zu den ersten zehn italienischen Weinen, die mit der geschützten Herkunftsbezeichnung DOC ausgezeichnet wurden. Ein anderer charakteristischer Wein ist der Ortrugo. Vollmundig, trocken und von heugelber Farbe, wird der Weißwein in drei verschiedenen Varianten produziert: als Perlwein, als Schaumwein und als „stiller“ Wein. Die wichtigsten Kellereien haben sich in der “Associazione Mosaico Piacentino” zusammengeschlossen. Info: Consorzio di Tutela Vini DOC Colli Piacentini www.piacenzafoodvalley.it Der zentrale Platz Piacenzas, die Piazza Cavalli, wird vom prachtvollen Gotico-Palast dominiert. Der Name des Platzes geht auf die beiden Reiterstatuen von Ranuccio und Alessandro Farnese zurück. Der Bau des Palastes wurde 1281 von Alberto Scoto in Auftrag gegeben. Der im gotisch-lombardischen Stil erbaute Palazzo ist ein typisches Beispiel norditalienischer Rathaus-Architektur: Während die Arkaden zu ebener Erde öffentlichen Versammlungen dienten, wurden im lichtdurchfluteten Salon des Obergeschosses Stadtpolitik betrieben. Zu den Gästen, die dort empfangen wurden, gehörte auch der Dichter Francesco Petrarca. Info: IAT Piacenza - Tel +39 0523 329324 [email protected] 13 - Piacenza und Umland Monticelli d’Ongina und der Knoblauch 15 - Piacenza und Umland HISTORISCHE SCHLÖSSER UND GEBÄUDE Auf dem Gebiet des ehemaligen Herzogtums Parma und Piacenza befinden sich zahllose Zeugen aus der tausendjährigen bewegten Geschichte dieses Landstrichs: Burgen, Schlösser, Wohnhäuser, befestigte Dörfer, Abteien. In ihnen lebten Adelsfamilien, namhafte Söldner, und Mäzenaten, denen vor allem die Kunst am Herzen lag. Heute kümmert sich eine Vereinigung um diesen besonderen Kulturschatz: die „Associazione i Castelli del Ducato di Parma e Piacenza“. Wer einen Eindruck vom Glanz vergangener Zeiten bekommen möchte, hat dazu im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Ricordanze dei sapori“ Gelegenheit. In historischen Gemäuern wird an langen Tafeln wie einst gespeist. Info: www.castellidelducato.it PARMASCHINKEN-FESTIVAL veranstaltet von den Gemeinden, die Parmaschinken herstellen: Langhirano, Tizzano, Collecchio, Calestano, Lesignano Bagni, Neviano Arduini, Montechiarugolo, Sala Baganza und Felino von Ende August bis zum 20. September GASTRONOMISCHER HERBST IN VALTARO veranstaltet von den Gemeinden des Taro-Tals: Albareto, Bedonia, Berceto, Borgotaro, Compiano, Tornolo September, Oktober, November „NOVEMBER PORC… SPERIAMO CI SIA LA NEBBIA!“ Sissa, Polesine Parmense, Zibello, Roccabianca an allen Novemberwochenenden Spezialitäten mit geschützter Herkunftsbezeichnung • Culatello di Zibello DOP (Culatello-Schinken aus Zibello) • Fungo di Borgotaro IGP (Pilz aus Borgotaro) • Prosciutto di Parma DOP (Parmaschinken) • Parmigiano-Reggiano DOP • Salamini italiani alla cacciatora DOP (kleine italienische Salami nach Jägerart) Weine DOC DOCG IGT • Colli di Parma DOC • Emilia IGT • Fortana del Taro IGT 17 - Parma und Umland Parma und Umland Veranstaltungen Mit ihrem Reichtum an Kunst und Musik, ihrer hohen Lebensqualität, ihrer atemberaubenden Altstadt zieht das elegante, weltoffene und gastfreundliche Parma seine Besucher seit je in den Bann. Im Jahr 183 vor Christus gegründet, erlebte es im 12. Jahrhundert das goldene Zeitalter der Kommunen. Es folgten verschiedene berühmte Herrscher wie die Farnese, die spanischen Bourbonen und Herzogin Marie-Louise von Österreich. Zu den eindrucksvollsten Bauwerken der Geschichte gehören die im romanischen Stil erbaute Kathedrale, das aus rosa Veroneser Marmor erbaute Baptisterum, der imposante Pilotta-Palast und das neoklassizistische Theater Regio. Neben seinem bedeutenden kunsthistorischen Erbe steht Parma aber auch für kulinarische Traditionen der Spitzenklasse. Es ist die Heimat des Parmigiano-Reggiano, von exquisiten Rohschinken, der Spalla Cotta und der Salame Felino. Die Produktion exzellenter landwirtschaftlicher Erzeugnisse kann sich in Parma und Umgebung einer jahrhundertealten Tradition rühmen. Diesem kulinarischen Erbe haben sich verschiedene Museen gewidmet: Das „Museo del Parmigiano-Reggiano“ in Soragna, das „Museo del Prosciutto“ in Langhirano, das „Museo del Salame Felino“ und das „Museo del Pomodoro“ in Collecchio. In Soragna ist 2003 in den Räumen einer alten Käserei ein Parmesan-Museum entstanden. Dem „König der Käse“ wurde damit endlich das längst überfällige Denkmal gesetzt. An einer ehemaligen „Geburtsstätte“ können sich Besucher über die Geschichte des Parmigiano-Reggiano informieren, der nur in den Provinzen von Parma, Reggio Emilia, Modena und in jenem Teil der Provinz Bologna produziert wird, der links des Flusses Reno liegt. Hinzu kommt der rechts des Flusses Po gelegene Teil der Provinz Mantua. Info: Museo del Parmigiano-Reggiano Tel +39 0524 596129 www.museidelcibo.it Borgotaro und der Steinpilz IGP INFO: IAT Parma - Tel +39 0521 218889 www.turismo.comune.parma.it www.turismo.parma.it Der Steinpilz (fungo porcino) aus Borgotaro IGP wächst in den Nutzwäldern des Taro- und des Magra-Tals. Er wird in vier verschiedene Sorten unterteilt: rosso, moro, magnàn und fungo del freddo. Den Steinpilz dieser Gegend zeichnet ein intensives Aroma und ein milder Duft aus. In der Küche ist er vielseitig einsetzbar. In feine Scheiben geschnitten, schmeckt er sehr gut roh. Aber auch frittiert, Merken! Unbedingt probieren! DIE ANOLINI DER NOCINO Aus der Küche Parmas sind sie nicht mehr wegzudenken: die Anolini. Mit diesen gefüllten Teigwaren wird zu Weihnachten oder Neujahr traditionell das Menü eröffnet. Unter der Bezeichnung Anolini kennt man sie allerdings nur in Parma, außerhalb der Provinzgrenzen heißen sie Cappelletti. Die Füllung besteht aus einer Mischung aus altem geriebenem Parmesan, etwas Semmelbröseln, Eigelb, einer Art Gulasch (Stracotto) und einem Hauch geriebener Muskatnuss. Der Nusslikör ist ein typisches Produkt aus Noceto, einem kleinen Dorf in der Provinz Parma, wo Nüsse seit alters her angebaut werden. Ob die Herstellungsweise von den Römern oder den Kelten überliefert wurde, ist ungewiss. Auf Letztere geht jedenfalls die Praxis der Fermentation von Nüssen zurück. Wann genau man in Noceto begann, eigenen Nusslikör herzustellen, darüber gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, sondern nur Legenden. Auf sie kann man jedes Jahr im September treffen. Dann findet dort der Wettbewerb um den besten Nusslikör und die beste Nusstorte statt. gegrillt und in Öl eingelegt ist er eine Delikatesse. Ebenso gut passt er zu Polenta, Tagliatelle, Risotto, Tortelli, Kartoffeln, Fleischgerichten oder Suppen. Im Taro-Tal, wo die Gemeinden Albareto, Bedonia, Berceto, Borgotaro, Compiano und Tornolo liegen, werden jedes Jahr im Herbst die Pilze zusammen mit anderen saisonalen Spezialitäten der Gegend gefeiert. Info: www.stradadelfungo.it 19 - Parma und Umland Soragna und der ParmigianoReggiano DOP Das im Wildbachtal Baganza gelegene Dorf Felino verdankt seinen Ruhm einer Wurstspezialität. Die Salame Felino wird in Handarbeit aus reinem Schweinefleisch hergestellt. Die verwendeten Teile stammen aus dem Nacken, den Keulen oder der Schulter. Das perfekte Zusammenspiel aus fettem und magerem Fleisch und die feine Würzung aus Salz, grobem Pfeffer, Knoblauch und Weißwein machen sie zu einer einzigartigen Delikatesse. Um das Pfefferkorn in der Wurstscheibe sichtbar zu machen, muss die Salame Felino in einem 60-Grad-Winkel aufgeschnitten werden. In Felino ist der Spezialität ein eigenes Museum gewidmet. Langhirano und der Parmaschinken DOP Info: Museo del Salame Felino Tel +39 0521 335946 www.museidelcibo.it Der Ort Langhirano liegt in der Nähe des Flusses Parma. Man könnte behaupten, er liegt inmitten eines Schlaraffenlandes, denn Langhirano ist umgeben von zahllosen Produktionsstätten des Parmaschinkens, einer Spezialität, die mittlerweile in die ganze Welt exportiert wird. An die zweitausendjährige Erfolgsgeschichte dieses Schinkens erinnern uns die Werke von Cato, Strabo und Polybius. Darin berichten sie sowohl von der Schweinezucht als auch von der Praxis des Pökelns. Und das von ihnen verwendete Wort prosciutto (aus dem Lateinischen perexsuctum, zu Deutsch: getrocknet) verrät ohnehin schon alles: Die langsame Reifung ist antiken Ursprungs. Dass der Schinken ausgerechnet hier produziert wird, ist natürlich kein Zufall: Denn in der Gegend um Langhirano findet der Parmaschinken genau jene klimatischen Bedingungen vor, die für seine Reifung erforderlich sind. Nur hier kann er seinen typischen lieblich-aromatischen Geschmack entwickeln. Info: Consorzio del Prosciutto di Parma www.prosciuttodiparma.com Prosit! DER MALVASIA DOC Auf den Hügeln von Parma und in den Tälern von Baganza und Parma wird die Rebe Malvasia di Candia angebaut. Auf Italienisch trägt der Wein den klingenden Namen „Malvasia dei Colli di Parma“ DOC. Es ist ein Wein für jede Gelegenheit. Es gibt ihn in „stiller“ Form oder als Perlwein, in trockener oder lieblicher Ausführung. In Parma trinkt man ihn gern als Aperitif. Er passt gut zu leichten Vorspeisen, zu Gemüsegerichten, aber auch zu Wurstwaren und Gerichten der lokalen Küche wie den Anolini oder den Kräuter-Tortelli. Info: Consorzio volontario per la tutela dei vini colli di Parma - www.collidiparma.it Langhirano hat seinem berühmten Schinken nicht nur ein Museum, sondern auch ein Festival gewidmet. Es findet jedes Jahr zwischen Ende August und der ersten Septemberhälfte statt. Info: Museo del Prosciutto di Parma e dei salumi parmensi – Tel +39 0521 864324 www.museidelcibo.it Festival del Prosciutto del Parma www.festivaldelprosciuttodiparma.com 21 - Parma und Umland Felino und die Salami Zibello und der Culatello DOP Die Spalla Cotta (gekochte Schweineschulter) ist eine traditionelle Wurstspezialität aus Parma, die in einem kleinen Gebiet der Ebene hergestellt wird. San Secondo ist ihre Hauptstadt. Geschätzt wurde die Spalla Cotta bereits zu römischer Zeit. Zu noch größerer Bekanntheit allerdings gelangte sie, als Giuseppe Verdi sie zu einer seiner Lieblingswurstsorten erklärte. Das Fleisch stammt aus der Vorderschulter. Es wird von Hand zu einer Kugel verschnürt, deren Reifezeit 25 bis 30 Tage beträgt. Anschließend wird sie mehrere Stunden bei niedriger Temperatur in Wasser, Rotwein und Gemüse gekocht. Die Spalla Cotta eignet sich hervorragend als Antipasto – allein oder zusammen mit anderen Wurstspezialitäten, dabei stets begleitet von frischem, noch warmem Brot oder der klassischen „Torta Fritta“. Das Fleisch für den Culatello-Schinken stammt aus der Schweinekeule, genauer: der Nuss. Denn anders als der Parmaschinken ist der Culatello knochenlos. Aus dem äußeren Teil des parierten Fleisches wird die Fiocchetto-Wurst hergestellt. Das verbleibende Stück ist das edelste und wertvollste Teil des Schweines. Von Hand wird es mit grobem Meersalz und Rotwein eingerieben. Nach einer Ruhephase wird der Schinken in eine Schweinsblase geschnürt und in die typische Birnenform gebracht. Die Reifung findet in speziellen Kellern mit einem ausgeklügelten Belüftungssystem statt. Denn um einen Schinken wie den Culatello herstellen zu dürfen, bedarf es besonderen mikroklimatischen Bedingungen, allen voran die Nähe zum Fluss Po. Es ist die Kombination aus heißer Sommerluft und feuchtem Herbstnebel, der für die besonderen Aromen dieses edelsten aller Schinken verantwortlich ist. Info: Informazioni Turistiche San Secondo Parmense – Tel +39 0521 872147 [email protected] Info: Consorzio del Culatello di Zibello www.consorziodelculatellodizibello.it Die exquisiten Wurstsorten lässt man jedes Jahr im November im Rahmen der Veranstaltung „November Porc“ hochleben. Beteiligt sind die Gemeinden Sissa, Polesine Parmense, Zibello und Roccabianca. Sightseeing! DIE KATHEDRALE Die Mariä Himmelfahrt geweihte Kathedrale von Parma gehört zu den beeindruckendsten Kirchen romanischer Baukunst . Vor allem der Innenraum besticht durch eine besondere Kunstfülle. Zu den schönsten Werken gehören die im Querschiff befindliche marmorne Reliefdarstellung der Kreuzabnahme des Benedetto Antelami aus dem Jahre 1178 und die von Correggio zwischen 1523 und 1530 gestaltete Kuppel. Der Freskenzyklus stellt die Aufnahme Mariä in den Himmel dar. Das Besondere ist die Perspektive: Durch die Technik äußerster Verkürzung wird optisch die Illusion eines Soges hinauf in die göttliche Unendlichkeit erzeugt. Info: IAT Parma – Tel +39 0521 218889 [email protected] DAS SCHLOSS REGGIA DI COLORNO Mit seiner polygonalen Form und seinen Laubengängen spiegelt das prachtvolle Schloss Reggia di Colorno die architektonischen Eingriffe seiner wechselvollen Geschichte wider. Zu den berühmtesten Bewohnern gehörte die Adelsfamilie Farnese. Sie nutzte das Schloss im 17. Jahrhundert als Sommerresidenz. Einen Eindruck vom Glanz vergangener Zeiten erhält der Besucher in den aus bourbonischer Epoche stammenden Räumen der Herrschaftsetage: In den reich dekorierten Zimmern mit ihren mächtigen Marmorkaminen, intarsiengeschmückten Fußböden und den zweiflügeligen Türen mit ihren vergoldeten und kunstvoll ziselierten Schlössern atmet der Besucher Geschichte. Die jüngsten Restaurierungsmaßnahmen haben sich mit der Gestaltung des Schlossparks befasst. Er erinnert heute wieder an einen englischen Landschaftsgarten, wie er MarieLouise von Österreich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorschwebte. Nach dem Wiener Kongress im Jahre 1816 war sie in den Besitz des Schlosses gekommen. Info: Ufficio Comprensoriale Colorno Tel +39 0521 313790 [email protected] Das Schloss Reggia di Colorno ist Sitz der internationalen Kochschule ALMA (Info: www.alma.scuolacucina.it) und der aus einer Idee von Slow Food entstandenen Universität der Gastronomischen Wissenschaften (Info: www.unisg.it). 23 - Parma und Umland San Secondo und die Spalla Cotta und Umland SLOW FESTIVAL Felina (Castelnuovo ne’ Monti) Letztes Wochenende im Juli KÜRBISMESSE Reggiolo Letzte Woche im September Spezialitäten • Aceto Balsamico Tradizionale di Reggio Emilia DOP • Parmigiano-Reggiano DOP • Pera dell’Emilia-Romagna IGP (Birne aus der Emilia-Romagna) • Salamini italiani alla cacciatora DOP (kleine italienische Salami nach Jägerart) Weine DOC DOCG IGT • Colli di Scandiano e di Canossa DOC • Emilia IGT • Reggiano DOC 25 - Reggio Emilia und Umland Reggio Emilia Veranstaltungen Reggio Emilia gehört zu den wohlhabensten Städten Italiens. Bei den regelmäßig durchgeführten Erhebungen zum Lebensstandard in Italiens Städten und Gemeinden belegt sie stets einen der vordersten Plätze. Ihr Wohlstand ist einem umfangreichen Produktionssektor und einer hohen Quote im Export und bei der Beschäftigung zu verdanken. Die Spuren der Moderne sind auch im Stadtbild deutlich zu erkennen, in dem Altes und Neues eine glückliche Verbindung eingehen. Der Besucher kann historische Bauten neben zeitgenössischen Kunstwerken bewundern. Zu Letzteren zählen die drei Stahlbrücken von Calatrava und der Ausstellungsraum Spazio Gerra. Aber auch Veranstaltungen wie „Invito a“ und „Fotografia Europea“ INFO: IAT Reggio Emilia – Tel +39 0522 451152 www.municipio.re.it/turismo reggioemiliaturismo.provincia.re.it sind aus dem kulturellen Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken. Und natürlich ist man hier bei aller Modernität noch immer stolz darauf, die Heimat der italienischen „Tricolore“ zu sein. 1797 ist sie hier „erfunden“ worden. Und stolz ist man auch auf die gastronomischen Traditionen dieser Provinz. Nicht ohne Grund. Denn hier sind der Parmigiano-Reggiano DOP und der Aceto Balsamico tradizionale DOP zu Hause. Zu den Königen an der Tafel gehören die mit Kräutern und Kürbis gefüllten Tortelli, die Mangoldpastete, verschiedene Wurstsorten und Gerichte aus Schweinefleisch. Auf Wunsch können kulinarische Ausflüge von Reggio Emilia in Richtung der Hügel oder des Flusses Po veranstaltet werden. Wer es lieber intellektueller mag, begibt sich auf die Spuren von Matilde von Canossa oder die des Boiardo oder des Ariosto. Merken! DER ACETO BALSAMICO TRADIZIONALE AUS REGGIO EMILIA DOP Es ist selten, dass die Geschichte eines Produktes das Produkt selbst ist. Beim Aceto balsamico Tradizionale ist dies der Fall. Der wertvolle Balsamessig ist das Ergebnis menschlichen Genies und menschlicher Leidenschaft. Seit Jahrhunderten gehört er zum festen Bestandteil der gehobenen gastronomischen Kultur. Erstmals erwähnt wird er in einem Dokument aus dem Jahre 1046, als Heinrich III. ihn als besondere Gabe des Grafen Bonifatius erbat. Die Spuren seiner Existenz in Reggio Emilia, Scandiano und den Estense-Höfen verdichten sich im 13., 14. und 15. Jahrhundert, als die Hersteller begannen, sich in Verbänden zusammenzuschließen. Die Mitglieder mussten sich verpflichten, Stillschweigen über das Geheimnis der Zubereitung zu bewahren. Erwähnt wird der Balsamessig auch in den Schenkungslisten adliger Familien des 19. Jahrhunderts. Info: Consorzio fra produttori di Aceto Balsamico Tradizionale di Reggio Emilia www.acetobalsamicotradizionale.it In Albinea, vor den Toren der Stadt Reggio Emilia, wird der Balsamessig jedes Jahr im November zusammen mit den „Ciccioli“, den Schweinegrieben, gefeiert. Bibbiano gilt als die Wiege des ParmigianoReggiano, des berühmtesten und am häufigsten imitierten italienischen Käses. Wer diesen Käse in all seinen verschiedenen Reifestufen mag, sollte sich folgende Veranstaltungen notieren: die Messe in Bibiano zu den Aromen der Matilde von Canossa zu Beginn des Herbstes und die Veranstaltung „Zwei Tage“ in Carpineti. Info: www.parmigiano-reggiano.it 27 - Reggio Emilia und Umland Bibbiano und der ParmigianoReggiano DOP Im Apennin ist die Herstellung und der Genuss von Produkten aus Schafsfleisch weit verbreitet. Um den typisch strengen Geschmack ein wenig abzumildern, wird das Fleisch mit einer bestimmten Würzmischung behandelt. Wer in den Restaurants und Metzgereien um den Monte Valestra „barzigole“, Schafsteaks, bestellt, kann in archaischen Aromen schwelgen. Und in den ehemaligen byzantinischen Gebieten, in Valestra, im Baisano-Gebiet, bis hin nach Viano, produzieren die Familien noch heute ein einzigartiges Produkt: Schafsschinken, auch „violino“ or „cushöt“ genannt. Info: www.appenninoreggiano.it Brescello und die Spongata Die Ebene und die Kürbis-Tortelli Es ist bekannt, dass jedes Festessen mit einem exzellenten Nachtisch beendet werden sollte. Die Spongata aus Brescello passt in diese Kategorie, denn die Geschichte dieses Kuchens geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Von seiner außergewöhnlichen Köstlichkeit zeugt ein Schreiben aus dem Jahre 1951, in dem Giovannino Guareschi, Gino Cervi und Fernandel das Hohe Lied auf ihn anstimmen. Bei den Dreharbeiten zu Don Camillo hatten sie von der aus Mürbeteig zubereiteten Spongata gekostet und waren ganz begeistert von den reichen Aromen der italienischen Renaissance. In großen Teilen der Provinz Reggio Emilia waren Kürbis-Tortelli jahrhundertelang das traditionelle Festtagsgericht der armen Leute, pur mit Butter serviert oder mit einer Fleischsauce. Denn Kürbis gab es überall, und er kostete wenig. Im Gegensatz dazu stehen die mit Fleisch gefüllten „Cappelletti“, die seit je das Symbolgericht an der Festtafel der Betuchten darstellten. Der kulinarische Erfolg der süßlichen Kürbis-Tortelli ist allerdings nicht auf Reggio Emilia beschränkt: Man kennt sie auch im Gebiet um Mantua und Ferrara. Eine andere Tortelli-Spezialität ist jene mit Kräutern gefüllte Variante. Ihr widmet man in Scandiano jedes Jahr im November ein Festival. Restaurants, Trattorien und Hausfrauen treten gegeneinander an, um den goldenen, den silbernen und den bronzenen „Tortello“ zu gewinnen. Info: Informazioni turistiche Brescello Tel +39 0522 482511 29 - Reggio Emilia und Umland Das Tresinaro-Tal und das Fleischschaf Info: www.stradaviniesapori.re.it Unbedingt probieren! Prosit! DIE MANGOLDPASTETE DER LAMBRUSCO REGGIANO DOC Die im lokalen Dialekt „scarpazùn“ genannte Mangoldpastete ist eine typische Spezialität des Landstrichs um Reggio Emilia. Der Boden dieser Gemüsetorte besteht aus einem hefelosen Teig aus sehr fein gemahlenem Mehl, Wasser, Schmalz und etwas Salz. Darauf wird die Mangold-Spinat-Füllung gegeben. Beide Gemüse wurden zuvor zusammen mit Zwiebeln und Speck angebraten und mit Knoblauch und Petersilie gewürzt. Obendrauf werden mindestens 24 Monate alter geriebener Parmesan und Semmelbrösel gegeben. Es folgen eine weitere Teigschicht, Speckwürfel und Schweineschmalz. Die Variante aus den Bergen wird mit Reis zubereitet. Die kulinarische Bedeutung der Mangoldpastete belegt ein eigens zu ihrer Promotion ins Leben gerufenes Konsortium, das sich um die Erteilung der geschützten Herkunftsbezeichnung IGP bemüht. Der Lambrusco Reggiano DOC ist antiken Ursprungs und wurde ursprünglich aus wilden Reben gekeltert. Zeugnisse, die seine Existenz belegen, gibt es bereits im 2. Jahrhundert vor Christus: Cato der Ältere berichtet in seinem Werk De agri cultura von diesem Wein. Als leichter „Rosato“ passt er hervorragend zu Vorspeisen wie Wurst oder Mangoldpastete. Aber er passt auch genauso gut zu gefüllten Teigwaren, zu frittiertem hellen Fleisch, frittiertem Fisch und zur Pizza. Ist seine Farbe kräftiger, ist er der ideale Begleiter zu Cappelletti, Lasagne, Wurst, zu Schweinefleischgerichten jeder Art und fettreicheren Fischen. Die liebliche Variante des Lambrusco (amabile) ist wie gemacht für die Küche der Emilia, die sich durch ihre süßliche Note auszeichnet. Der süße Abkömmling des Lambrusco (dolce) dagegen passt am besten als Dessertwein zu 31 - Reggio Emilia und Umland Sightseeing! Obst und Kuchen. Info: Consorzio Promozione e Tutela Vini Reggiani www.vinireggiani.it In Correggio wird jedes Jahr im Oktober im Rahmen des Messe von San Luca das Fest „Il Raccontavino“ gefeiert. Info: IAT Correggio – Tel +39 0522 631770 [email protected] In Montecchio Emilia, 30 Kilometer von Reggio Emilia entfernt, befindet sich in einem Gebäude des Weinbaubetriebs “Tenuta Rampata” ein Weinmuseum, das ausschließlich dem Lambrusco gewidmet ist. Info: Museo del vino - Tel +39 0522 942135 www.acetaiamedici.it DIE BURG VON CANOSSA Seine strategische Lage hat die Burg von Canossa seit je zu einem natürlichen Bollwerk gegen feindliche Angreifer gemacht. Sie war der ganze Stolz der Attonidi, einer mächtigen Familie langobardischen Ursprungs, deren berühmtester Abkömmling Matilde von Canossa war. Welch große Bedeutung das Schloss in der europäischen Geschichte hatte, kann man gut an einem Gemälde ablesen: an jener berühmten Szene, in der sich Heinrich IV. im Jahre 1077 im Büßergewand und mit gesenktem Haupt dem Thron von Papst Gregorius VII. nähert, um die Aufhebung des über ihn verhängten Banns zu erwirken. Mit dem Tod Matildes 1115 waren die goldenen Zeiten der Burg von Canossa vorbei. 1255 wird sie von der Gemeinde Reggio zerstört. 1557 ist es Ottavio Farnese, der die Burg mit Kanonen angreifen lässt und sie ein zweites Mal zerstört. Über die wechselvolle Geschichte der Anlage können sich Besucher heute in dem in der Burg untergebrachten Nationalmuseum informieren. Zu den wertvollsten Ausstellungsstücken gehört eine Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert. Info: IAT Terre Matildiche Tel +039 0522 872225 [email protected] www.matildedicanossa.it BRESCELLO Die Ebene um Reggio Emilia war Schauplatz der Filme um das ungleiche Paar des Priesters Don Camillo und des Bürgermeisters Peppone. Gedreht wurden sie nach der literarischen Vorlage von Giovannino Guareschi, der damals in dem kleinen Dorf Brescello lebte. Dort gibt es heute ein Museum, das sich den beiden Protagonisten widmet. Das Museo Don Camillo e Peppone ist in einem ehemaligen Benediktinerkloster unweit der Piazza Maggiore untergebracht und wurde 1989 von privaten Liebhabern gegründet. Hier können Originalrequisiten wie das Fahrrad von Fernandel und das Moped von Peppone bestaunt werden. Bei einem anschließenden Spaziergang durch das Dorf können Besucher sich auf die Suche nach den Originalschauplätzen machen wie der Piazza oder der Kirche mit Turm und Kruzifix. Info: Museo “Don Camillo e Peppone” Tel +39 0522 962158 – 482511 [email protected] „DAMA VIVENTE“ Castelvetro zweites Wochenende im September „VETRINE MOTORI E BALSAMICI SAPORI“ Spilamberto Erstes Wochenende im Oktober Spezialitäten mit geschützter Herkunftsbezeichnung • Aceto Balsamico di Modena IGP • Aceto Balsamico Tradizionale di Modena DOP • Amarene brusche di Modena IGP (Sauerkirschen aus Modena) • Cotechino Modena IGP (eine Schweinekochwurst aus Modena) • Parmigiano-Reggiano DOP • Pera dell’Emilia-Romagna IGP (Birne aus der Emilia-Romagna) • Prosciutto di Modena DOP (Schinken aus Modena) • Salamini italiani alla cacciatora DOP (kleine italienische Salami nach Jägerart) • Zampone Modena IGP (Schweinefuß aus Modena) Weine DOC DOCG IGT • Bianco di Castelfranco Emilia IGT • Emilia IGT • Modena oder di Modena DOC • Lambrusco di Sorbara DOC • Lambrusco Grasparossa di Castelvetro DOC • Lambrusco Salamino di Santa Croce DOC • Reno DOC 33 - Modena und Umland Modena und Umland Veranstaltungen Der Name Modena leitet sich ab von der römischen Stadt Mutina. Die sichtbaren Spuren der Vergangenheit reichen indessen noch viel weiter zurück: von der Altsteinzeit bis zum Bronzezeitalter. Zu Letzterem gehören die sogenannten „Terramare“, Siedlungen, die in der Emilia um die Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends entstanden sind. Neben diesen kulturhistorischen Hinterlassenschaften darf sich das Umland von Modena auch eines großen industriellen Erbes rühmen, was in der Bezeichnung „Land der Motoren“ zum Ausdruck kommt. Weltberühmte Marken wie Ferrari, Maserati, Pagani Automobili, B. G. Engineering, De Tomaso und Bugatti sind hier zu Hause. Und natürlich steht Modena darüber hinaus seit Jahrhunderten für feinste Spitzengastronomie. Dem herzöglichen Geschlecht der Este sei Dank, dass in Modena die Kunst des Kochens und die Leidenschaft für beste Produkte buchstäblich hoffähig geworden sind. Ob INFO: IAT Modena – Tel +39 059 2032660 turismo.comune.modena.it www.appenninomodenese.net an den Tafeln der Adligen oder am Hof der Este selbst: In Modena wurde der Grundstein für eine exquisite Küchentradition gelegt. Die ist Stadt berühmt für Delikatessen wie Aceto Balsamico, Zampone (Schweinefuß), Cotechino mit Tigelle (eine Kochwurst mit Fladenbrot), für frittierte Gnocchi und Borlenghi, eine Art knuspriger Crêpe. In Maranello, dem Sitz von Ferrari, findet alljährlich im Oktober der „Große Preis des Geschmacks“ statt, eine Veranstaltung, die zwei von Modenas Talenten auf schönste Weise miteinander verbindet: seine ausgezeichnete Küche und die Ästhetik der roten Bolliden. Die Tortellini sind schon immer Gegenstand des Streits zwischen Modena und Bologna gewesen. Es wird vermutet, dass sie aus Castelfranco Emilia kommen, das früher mal zur Provinz Bologna gehörte. Der Legende zufolge soll sie ein Gastwirt erfunden haben, der sich vom Bauchnabel der Venus inspirieren ließ. Doch in Wahrheit verlieren sich die Spuren dieses Traditionsgerichts in den Wirren der Geschichte. Unbestritten dagegen ist die Tatsache, dass die mit Fleisch und Parmigiano-Reggiano gefüllten Tortellini, die traditionell in einer Brühe vom Kapaun serviert werden, nicht nur ein typisches Gericht in der Emilia sind. Längst haben sie ihren Siegeszug durch ganz Italien angetreten. In Castelfranco Emilia feiert man die Tortellini in der zweiten Septemberwoche mit einem großen Fest. Vignola und die Kirsche Vignola ist in ganz Europa bekannt für seine Kirschen. Die Produktion beginnt im Mai, wenn die ersten „Durone Bigarreau“Kirschen reif sind. Danach folgt die Ernte der „Mora di Vignola“, einer Sorte, die das beste der Kirscharomen in sich vereint. Im Juni werden die Schwarzkirschensorten „Nero“ und „Anella“ gepflückt. Schließlich muss noch die Ernte der späten Sorten „Nero II“ und „Ciliegione“ eingefahren werden, die besonders reich an Nährstoffen sind. Um diese sympathischen Schätze zu schützen, wurde 1964 das „Consorzio della Ciliega, della Susina e della Frutta Tipica di Vignola“ ins Leben gerufen. Info: www.cittacastelliciliegi.it Info: Info point Terra di motori Tel +39 0536 073036 [email protected] www.motorvalley.it Merken! Unbedingt probieren! COTECHINO UND ZAMPONE IGP DER ACETO BALSAMICO TRADIZIONALE DI MODENA DOP Cotechino und Zampone sind zwei typische Schweinskochwürste aus Modena, die aus magerem Fleisch, Fett, Schwarte, Salz, Pfeffer und Gewürzen zubereitet werden. Während beim Cotechino das Fleischbrät in einen Natur- oder Kunstdarm gefüllt wird, befindet sich das des Zampone in der Haut eines Schweinefußes. Daher auch der Name des Gerichts: „zampa“ steht im Italienischen bei Tieren für Fuß. Nachdem der Cotechino und der Zampone im kochenden Wasser gargezogen sind, werden sie mit Linsen oder Kartoffelpüree serviert. Wie kein anderes Lebensmittel spiegelt der Aceto Balsamico Tradizionale di Modena DOP die Kultur und die Geschichte Modenas wider. Seine Existenz verdankt er den außergewöhnlichen mikroklimatischen Bedingungen sowie dem umfangreichen Fachwissen seiner Hersteller. Der Aceto Balsamico Tradizionale wird aus gekochtem Traubenmost hergestellt. Anschließend reift er dank einer natürlichen Fermentation lange Zeit in Holzfässern. Die steigende Konzentration des Essigs wird durch die Lagerung in immer kleiner werdenden Fässern unterschiedlicher Holzart erreicht. Historische Dokumente belegen die Herstellung des Aceto Balsamico schon zu Zeiten der Este im 18. Jahrhundert. Info: Consorzio Aceto Balsamico Tradizionale di Modena – www.balsamico.it Als Hauptstadt des Aceto Balsamico gilt Spilamberto. Dort ist dem edlen Essig ein ganzes Museum gewidmet. Info: Museo del Balsamico Tradizionale Tel +39 059 781614 [email protected] Ebenfalls in Spilamberto finden alljährlich im Oktober verschiedene Veranstaltungen rund um den berühmtesten aller Essige statt. Info: www.cittacastelliciliegi.it Man könnte ihn in der großen Kunst der Modeneser Essigherstellung den B-Star nennen: den Aceto Balsamico di Modena. Er hat vor Kurzem die geschützte Herkunftsbezeichnung IGP erhalten und ist im In- und Ausland bereits zu einiger Berühmtheit 35 - Modena und Umland Castelfranco Emilia und die Tortellini 37 - Modena und Umland Zocca und das Borlengo Das Borlengo ist ein typisches Brot des modenesischen Apennins, sein Ursprungsgebiet ist die Gegend zwischen Zocca, Montombraro, Guiglia und Vignola. Das sehr dünne Brot ähnelt in seiner Konsistenz dem Crêpe. Gefertigt wird es nur aus Wasser, Mehl, Eiern und Salz. Damit es seine Aromen vollständig entfalten kann, muss es heiß serviert werden. Das Borlengo wird nach dem Backen zweimal gefaltet und zusammen mit der “Cunza”, einer Mischung aus Speck, Knoblauch und Rosmarin, serviert. Wer dieses Brot probiert, hat die kräftigen Aromen dieses Landstrichs auf der Zunge. Das Borlengo-Brot wird am liebsten in Gesellschaft gegessen – kein Dorffest, auf dem es nicht angeboten wird. Um die Kultur dieses Brotes zu bewahren und zu verbreiten, wurde eigens eine Schule gegründet: die “Compagnia della Cunza”. Eine weitere Adresse ist das „Laboratorio del Borlengo“ in Lame di Zucca (Info: Tel +39 059 985584). Info: Museo del Castagno e Museo-laboratorio del borlengo - Tel +39 059 987734 Mob. +39 340 0073159 [email protected] Prosit! gelangt. Anders als sein edlerer Bruder mit dem Attribut „Tradizionale“ wird der Aceto Balsamico aus gekochtem Traubenmost, aus Mostkonzentrat und Weinessig hergestellt. Sein Reifeprozess ist wesentlich kürzer als der des Aceto Balsamico Tradizionale. Der für die Herstellung verwendete Most stammt ausschließlich aus Trauben der Emilia Romagna. Nur einige wenige Sorten werden länger als drei Jahre ausgebaut. Info: www.consorziobalsamico.it DER LAMBRUSCO AUS MODENA Seinen Namen erhielt der Lambrusco di Modena DOC von der Rebe „Labrusca“, die schon den Etruskern und Römern bekannt war. Im zweiten Jahrtausend vor Christus erwähnte sie Cato in seinem Werk „De Agri Cultura“. Dort lobt er sie als „singulare rimedium ad refrigerandos in morbis corporum ardores“ – ein fiebersenkendes Mittel. Eine andere historische Quelle belegt einen Lambrusco-Transport in die Keller des herzöglichen Palastes am 29. Oktober 1693. Ein halbes Jahrhundert später ist dieser Wein längst zum unverzichtbaren Wein an der höfischen Tafel geworden. Italo Cosmo, Verfasser des monumentalen Werkes “Principali vitigni di vino coltivati in Italia”, beschreibt drei verschiedene Modeneser LambruscoSorten: Grasparossa, Salamino und Sorbara. Letzteren rühmt er als den edelsten. Info: Consorzio Marchio Storico dei Lambruschi Modenesi - www.lambrusco.net In Castelvetro steht der Lambrusco jedes Jahr im September im Mittelpunkt eines großen Volksfestes. Info: www.cittacastelliciliegi.it Der frittierte Gnocco erinnert an jenes Brot, das traditionell in Schweineschmalz frittiert wird und zusammen mit Wurst, Käse oder Marmelade gegessen wird. Frittierte Gnocchi werden sowohl in der Ebene als auch in den Bergen geschätzt. Ursprünglich als Brotersatz entstanden, war es jahrhundertelang das Frühstücksbrot der Landbevölkerung. Heute hat jedes Dorffest, das etwas auf sich hält, frittierte Gnocchi im Angebot. Ein anderes typisches Gericht aus Modena ist die Tigella, auch Crescentina genannt. Hierbei handelt es sich um ein altes Brot aus den Bergen, das im Kamin zwischen zwei Tontellern ausgebacken wird. Gegessen wird es traditionell mit mit Wurst, Weichkäse oder einer Mischung aus Speck und Rosmarin. Weitere Informationen zur Geschichte der Tigella gibt es im Besucherzentrum des Parks „Sassi di Roccamalatina“ in Samone di Guiglia. 39 - Modena und Umland Frittierte Gnocchi und Tigelle Der Apennin und der ParmigianoReggiano DOP Der modenesische Apennin ist eines der bekanntesten Landstriche für die Herstellung des Parmigiano-Reggiano, des weltweit wohl berühmtesten italienischen Käses. In Lama Mocogno wird dem König der Käse alljährlich im Oktober ein großes Probierfest ausgestattet: Parmigiano-Reggiano da gustare. Info: www.appenninomodenese.net Info: Museo delle Tigelle Tel +39 059 795721 [email protected] Sightseeing! CARPI UND DIE EBENE UM MODENA DER DOM UND DIE GHIRLANDINA In der Ebene der Provinz Modena, durch die die Flüsse Secchia und Panaro fließen, liegt die RenaissanceStadt Carpi. Sie ist die Wiege des Lambruscos, des Sorbara und des Salamino di Santa Croce. Aber auch andere Spezialitäten werden hier hergestellt: der Aceto Balsamico Tradizionale di Modena, der Parmigano-Reggiano, exquisite Wurstsorten sowie Obst und regionaltypische Kuchen. Der Dom von Modena gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Romanik. Die Baukunst des Lanfranco, des Wiligelmo und später der Maestri Campionesi haben den Dom zu einem Gotteshaus par excellence gemacht. Von den romanischen Stilelementen der dreischiffigen Kirche mit marmorverkleideter Backsteinfassade stechen vor allem die Zwerggalerien und die Blendarkaden ins Auge. Die Fensterrose, die beiden Seitenportale und die auf der südlichen Seite befindliche Porta Regia sind das Werk der Maestri Campionesi, die nach Lanfranco, also etwa um das Jahr 1230, in Modena wirkten. Der Bau des „Ghirlandina“ genannten Glockenturms wurde im Jahr 1100 begonnen. Erst gut zweihundert Jahre Info: IAT delle Terre d’Argine Tel +39 059 649255 [email protected] später, im Jahr 1309, wurde Modenas Wahrzeichen unter Enrico da Campione vollendet. Der Giebel kam später hinzu. Seit 1587 sieht der 86 Meter hohe Glockenturm so aus, wie ihn Besucher heute bewundern können. Info: IAT Modena Tel +39 059 206660 [email protected] „WEEKEND DEL GUSTO“ IN BOLOGNA Bologna Wochenenden im Oktober TARTUFESTA/TRÜFFELFEST IM APENNIN BEI BOLOGNA in den Städten und Gemeinden des Apennins um Bologna Wochenenden im Oktober und November „BACCANALE“ Imola Die ersten drei Wochenenden im November Spezialitäten mit geschützter Herkunftsbezeichnung • Asparago verde di Altedo IGP (grüner Spargel aus Altedo) • Marrone di Castel del Rio IGP (Kastanie aus Castel del Rio) • Mortadella Bologna IGP • Parmigiano-Reggiano DOP • Pera dell’Emilia-Romagna IGP (Birne aus der Emilia-Romagna) • Pesca und Nettarina di Romagna IGP (Pfirsich und Nektarine aus der Romagna) • Salamini italiani alla cacciatora DOP (kleine italienische Salami nach Jägerart) • Scalogno di Romagna IGP (Schalotte aus der Romagna) • Vitellone bianco dell’Appennino Centrale IGP (weißes Kalbsfleisch aus dem Zentralapennin) Weine DOC DOCG IGT • Albana di Romagna DOCG und Romagna Albana Spumante DOCG • Bianco del Sillaro IGT • Colli Bolognesi DOC • Colli di Imola DOC • Colli imolesi IGT • Colli di Romagna centrale DOC • Emilia IGT • Reno DOC • Sangiovese di Romagna DOC und Trebbiano di Romagna DOC 41 - Bologna und Umland Bologna und Umland Veranstaltungen Bologna ist die Hauptstadt der Emilia Romagna. Hier kommt der Reisende vorbei, wenn er die italienische Halbinsel von Norden nach Süden durchquert. Ein Besuch lohnt sich, denn in der Stadt haben Etrusker, Gallier und Römer ihre Spuren hinterlassen. Einst römische Kolonie, wurde Bologna während des Mittelalters freie Kommune. Hier entstand im 11. Jahrhundert die erste Universität der westlichen Welt. Noch heute verzaubert die Altstadt ihre Besucher mit alten Palästen, Kirchen und außergewöhnlichen Kunstschätzen. Von der historischen Bedeutung Bolognas kann sich der Besucher auf einem Spaziergang entlang der 40 Kilometer langen Arkadengänge überzeugen. Dabei wird er auch das moderne Gesicht der Stadt kennenlernen: Noble Geschäfte und Bars, kleine Boutiquen und quirlige Märkte. Zu gastronomischer Berühmtheit gelangte die Stadt im Mittelalter, denn ihre kulinarische Tradition ist seit je aufs Engste mit der Universität verbunden. Studenten und Professoren aus allen Teilen Europas haben die Esskultur entscheidend beeinflusst. „Bologna, die Fette“ ist daher nicht zu trennen von „Bologna, der Gelehrten“. Doch trotz der vielen kulinarischen Verlockungen sollten Sie nicht den Besuch der zahlreichen Museen versäumen. Besuchen Sie das Museo Civico Archeologico, das Museo Diocesano, das neue Museum d’Arte Moderna MamBO oder das Museum Giorgio Morandi nebst Atelierhaus, in dem der Künstler gearbeitet hat. Entlang der Via Emilia in Richtung Romagna befindet sich die Stadt Imola, bekannt für ihre reiche gastronomische Tradition. Zu den besonderen Spezialitäten Imolas gehören Fleischgerichte, die traditionell auf dem Grill zubereitet werden. Probieren Sie unbedingt die „braciole di castrato“, Hammelkoteletts. Ihr besonderer Geschmack ist zwei Dingen zu verdanken: Das Tier wurde jung kastriert und das Fleisch vor der Zubereitung in Olivenöl, Rosmarin, Meersalz und Pfeffer mariniert. Info: IAT Imola – Tel +39 0542 602207 [email protected] www.stradaviniesapori.it Im November findet in Imola das große Baccanale-Fest statt, das sich dem Thema Genuss in all seinen Facetten widmet. Merken! Die Mortadella aus Bologna IGP hat eine jahrhundertealte Geschichte. Glaubt man den literarischen und historischen Quellen, beginnt sie im 17. Jahrhundert. Die Mortadella Bologna IGP wird aus reinem Schweinefleisch hergestellt. Diese Bologneser Spezialität zeichnet sich durch ihre gleichmäßige rosa Farbe und einen intensiven Duft aus, den sie der Beigabe von ausgewählten Gewürzen verdankt. Aufgeschnitten hat die Mortadella eine samtene Oberfläche. Unwiderstehlich wie der Duft, den sie verströmt, ist ihr feiner Geschmack. In Zola Predosa, auf den Hügeln um Bologna, findet jedes Jahr im Oktober das Mortadella-Festival „Mortadella, please“ statt. Info: IAT Zola Predosa Tel +039 051 752472 – [email protected] Am Fuße der grünen bolognesischen Hügel, an der Grenze zwischen der Emilia und der Romagna, liegt Castel San Pietro Terme. Die Stadt ist bekannt für seine Weichkäsesorten „Squacquerone“ und „Castel San Pietro“, vor allem aber für seinen nativen Honig. In Castel San Pietro befindet sich Italiens offizielle Kontrollstelle, bei der sämtliche Institutionen und Betriebe des Imkerhandwerks organisiert sind. Einmal monatlich gibt sie Daten über die produzierte Menge und die Preise für den Großmarkt heraus. Info: IAT Castel San Pietro – Tel +39 051 6954137 [email protected] - www.stradaviniesapori.it Im Gebäude des italienischen Imkerverbands, dem „Istituto Nazionale di Apicoltura“, befindet sich das Honigmuseum. In der Via di Saliceto 80 erfahren Sie alles über die Geschichte dieses Handwerks, das in der Emilia Romagna seit Jahrhunderten praktiziert wird. Info: C.R.A. Unità di ricerca di apicoltura e bachicoltura – Tel +39 051 353103 [email protected] INFO: IAT Bologna Tel +39 051 239660 – 251947 – 6472113 www.bolognaturismo.info DIE MORTADELLA AUS BOLOGNA IGP Der Honig von Castel San Pietro Terme TAGLIATELLE UND HAUSGEMACHTE PASTA Bologna ist berühmt für seine Teigwaren, die mit dem Nudelholz von den sogenannten sfogline (sprich: sfolljine) in Handarbeit hergestellt werden. Zu den berühmtesten Nudelsorten der Stadt gehören Tortellini und Tagliatelle. Frische, nur mit Eiern, Wasser und Mehl zubereitete Teigwaren kann man in der Stadt in vielen Geschäften kaufen, in denen die Nudelmacherinnen. Die besten Nudelmacherinnen treffen sich einmal jährlich im Herzen der Altstadt. Im Palazzo Re Enzo wird der Wettbewerb um das „Goldene Nudelholz“ ausgetragen und die beste sfoglina gekürt. Info: IAT Bologna Tel +39 051 239660 – 6472113 [email protected] 43 - Bologna und Umland Imola und “Castrato“ Die Kastanien von Castel del Rio In der kleinen, zwischen Bologna und Ferrara gelegenen Stadt Altedo gibt es einen grünen Prinzen: den Spargel. Seine Geschichte begann im Jahre 1923, als sich ein paar Landwirte aus Altedo ins französische Nantes fuhren, um kurz darauf mit allerlei Wissen über dieses edle Gemüse in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Heute wird der grüne Spargel über Kooperativen vermarktet. Ihm zu Ehren werden jedes Jahr Feste veranstaltet. Mitte Mai findet in Altedo ein großes Spargelfest statt, die „Sagra dell’asparago“. Ein anderer Ort, an dem man diesem beliebten Frühjahrsgemüse huldigt, ist Mesola, in der Provinz Ferrara. Hier wird alljährlich zwischen Ende April und Anfang Mai eine große Spargelmesse veranstaltet. In Castel del Rio verbinden sich die Küchenstile verschiedener gastronomischer Traditionen. Das berühmteste Produkt der Stadt ist die marrone di Castel di Rio, eine Kastanie, die sich durch ihre Größe und einen besonders süßen und kräftigen Geschmack auszeichnet. Die Kastanien von Castel del Rio werden auf vielfache Weise verwendet: Aus gekochtem Kastanienpüree wird “Calpatéz” zubereitet, eine typische lokale Vorspeise. Das aus getrockneten Kastanien gewonnene Mehl wird für die Herstellung von Castagnaccio, einem Kastanienkuchen, und süßer Polenta verwendet. Wer mehr über die Kastanien von Castel del Rio erfahren möchte, besucht den Palazzo Alidosi. Dort befindet sich das Kastanienmuseum (Info: Tel +39 0542 95906). Am besten ist es, Sie besuchen Castel del Rio im Oktober. Dann findet das große Kastanienfest statt. 45 - Bologna und Umland Der grüne Spargel von Altedo IGP Info: URP Comune di Castel del Rio Tel +39 0542 95906 [email protected] www.stradaviniesapori.it Prosit! Unbedingt probieren! BOLOGNA, TRÜFFELN SEINE KARTOFFELN, SEINE In Bologna wurden seit je Qualitätskartoffeln angebaut. Mitte der sechziger Jahre setzte sich die aus den Niederlanden stammende Sorte „Primura“ durch, das Allroundtalent unter den Kartoffeln. Mitte der siebziger Jahre wurde die erste und bis heute einzige Kartoffel-Börse gegründet. Hier werden die Preise für die Knollen auf dem Land und in den Produktionsstätten festgelegt. Die Bestrebungen, eine herkunftsgeschützte Sorte, die „Patata di Bologna DOP“, registrieren zu lassen, stehen kurz vor ihrem Ziel. Die festkochende Sorte zeichnet sich durch eine ovale Form, eine strohgelbe Farbe und eine glatte, helle Schale aus. Die Kartoffel ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Im September steht die Bologneser Knolle im Mittelpunkt verschiedener Feste. Anlässlich der “Patata in Bo” wird sie in ausgewählten Restaurants und Geschäften der Stadt gefeiert. In Tolé, im Appennin, findet alljährlich ein Kartoffelfest statt. den wichtigstes gehören die „Tartufesta“ und das Fest der weißen Trüffeln aus Savigno und den Colli Bolognesi. Ein Kartoffelmuseum befindet sich in Budrio. Dort erfahren Besucher alles über die Verbreitung der Knolle seit ihrer Entdeckung im 16. Jahrhundert bis heute. Info: Tel +39 051 6700807 [email protected] Info: Museo della Patata – Tel +39 051 6053391 [email protected] Aber Bologna ist nicht nur berühmt für die Kartoffel, sondern auch für eine weitere Knolle: den geschmacksintensiven Trüffel. Im Herbst wird er in den Wäldern um Bologna ausgegraben. Der Trüffel ist der unbestrittene König der herbstlichen Regionalküche. Ihm sind zahllose Feste gewidmet. Zu DER PIGNOLETTO DOC Der „Pignoletto“ ist eine autochthone Rebsorte, aus der der gleichnamige exklusive Wein gekeltert wird. Nicht umsonst wird der Pignoletto als der „König der Colli Bolognesi“ bezeichnet. Schon Plinus der Ältere hat in seiner Naturalis Historia von einem Wein namens „Pino Lieto“ gesprochen. Der trockene, feinsäuerliche Weißwein hat ein feines Aroma. Er hat eine strohgelbe Farbe und eine leichte Fruchtnote. Es gibt ihn auch als leicht moussierende Variante. Der Pignoletto ist hervorragend als Aperitif geeignet, passt aber ebenso gut zu hellem Fleisch und frischem Käse. Eine perfekte Verbindung bildet er mit Tortellini in brodo. Alljährlich Ende September findet im Corte Isolani in Bologna eine ProbierAusstellung der Weine aus den Colli Bolognesi statt. Hier können sämtliche Weine dieser Provenienz verkostet werden, darunter auch der berühmte Pignoletto. Info: Consorzio Vini Colli Bolognesi www.collibolognesi.it Auf dem Marktplatz des in der Ebene bei Bologna gelegenen Städtchens Medicina wurden bereits in den sechziger Jahren die Zwiebelpreise für die ganze Provinz von Bologna festgelegt. Kein Wunder, dass sich hier auch eine entsprechende Brüderschaft gegründet hat: die „Confraternita della Magnifica Cipolla di Medicina“. Ihre Mitglieder veranstalten jedes Jahr in der zweiten Juliwoche eine Zwiebelmesse. Info: www.stradaviniesapori.it Sightseeing! DIE ENOTECA REGIONALE DELL’ EMILIA ROMAGNA Die 1978 gegründete Enoteca Regionale dell’ Emilia Romagna befindet sich im mittelalterlichen Dorf Dozza und ist in den Gemäuern einer alten Sforza-Burg untergebracht. Sie ist so etwas wie die önologische Ruhmeshalle der Region. In einer Dauerausstellung werden über 800 verschiedene Weine von rund 200 Produzenten präsentiert. In der angegliederten Weinbar können sich die Besucher in einer Degustation von der önologischen Vielfalt der Region überzeugen. In der letzten Maiwoche wird hier das Wein-Forum veranstaltet. Info: Tel +39 0542 678089 www.enotecaemiliaromagna.it DAS MITTELALTERLICHE BOLOGNA In der Altstadt von Bologna sind bis heute die Spuren des Mittelalters zu bewundern. Die Farben der Stadt wie ihre Architektur erinnern noch heute an diese Epoche. Zu den berühmtesten Symbolen des Mittelalters gehören die weit in den Himmel ragenden Turmhäuser, von denen heute nur noch wenige erhalten sind. Im 12. Jahrhundert haben sie der Stadt die architektonische Anmutung des heutigen Manhattans verliehen. Einen beeindruckenden Blick auf die Dächer der Stadt genießen Besucher vom Asinelli-Turm. Nicht versäumen sollten sie den Besuch des monumentalen Gebäudekomplexes der sieben Kirchen, besser bekannt als „Basilica di Santo Stefano“. Für Feinschmecker und Genießer ein Muss ist ein Ausflug in das mittelalterliche Marktviertel. In den engen Gassen mit ihren bunten Verkaufsständen geht es äußerst genussreich und lebendig zu. Info: IAT Bologna Tel +39 051 239660 – 251947 – 6472113 [email protected] 47 - Bologna und Umland Die Zwiebeln von Medicina REISTAGE Jolanda di Savoia Ende August SAGRA DELL’ANGUILLA/AAL-FEST Comacchio die ersten beiden Wochenenden im Oktober Spezialitäten mit geschützter Herkunftsbezeichnung • Asparago verde di Altedo IGP (grüner Spargel aus Altedo) • Coppia Ferrarese IGP (dünnes Stangenbrot aus Ferrara) • Pera dell’Emilia-Romagna IGP (Birne aus der Emilia) • Pesca und Nettarina di Romagna IGP (Pfirsich und Nektarine aus der Romagna) • Riso del Delta del Po IGP (Reis aus dem Po-Delta) • Salamini italiani alla cacciatora DOP (kleine italienische Salami nach Jägerart) Weine DOC DOCG IGT • Bosco Eliceo DOC • Emilia IGT 49 - Ferrara und Umland Ferrara und Umland Veranstaltungen Jahrhundert. Die Kochwurst aus gehacktem Schweinefleisch, Rotwein, Salz, Pfeffer und Gewürzen wird ein Jahr lang zum Trocknen aufgehängt und muss vor der Zubereitung viele Stunden lang gekocht werden. Das Gericht wird traditionell mit Kartoffelpüree serviert. Eine andere Ikone der estensischen Küchentradition sind die Kürbis-Tortelli, die hier „Cappellacci“ genannt werden. Serviert werden sie entweder pur, nur in Butter geschwenkt, oder mit einer Fleischsauce. Weitere kulinarische Berühmtheiten sind das Dessert „Pampatato“ und die Coppia Ferrarese, ein dünnes Stangenbrot, dem man nur schwer widerstehen kann. INFO: IAT Ferrara – Tel +39 0532 209370 - 299303 www.ferrarainfo.com www.ferraraterraeacqua.it Merken! LA COPPIA FERRARESE IGP Es sind Glücksmomente in der Kulturgeschichte des Essens, wenn an einem Ort eine lange Tradition in der Herstellung von Weizen auf das Bedürfnis trifft, ein Brot zu kreieren, das gut ausgebacken ist, einen betörenden Duft verströmt und auf eine außergewöhnliche Weise geformt ist. Die Coppia Ferrarese ist so ein Glücksfall. Serviert wurde es erstmals an einer adligen Tafel im Herzogspalast des Jahres 1536. Im Laufe der Jahrhunderte ist dieses längliche, in sich gedrehte Brot so beliebt geworden, dass der Schriftsteller Riccardo Bacchelli es später sogar als „das beste Brot der Welt“ bezeichnete. Es ist ein Klassiker geblieben: Die Coppia Ferrarese, die man pur isst, wird heute noch auf dieselbe Weise hergestellt wie vor 500 Jahren. Damit das so bleibt, wurde eine Vereinigung ins Leben gerufen, die „Associazione per la valorizzazione del pane tipico ferrarese“. Mehr zu dieser regionalen Brotspezialität erfahren Besucher im Brot-Museum “Mulino sul Po” in Ro Ferrarese. Herzstück des Museums ist eine wasserbetriebene Mühle. Die Geheimnisse der Zubereitung und Rezepte werden im Oktober auf dem Brot-Fest „PanArea“ in Bondeno verraten. Weitere Informationen gibt es im „Museo della civiltà gastronomica e della tradizione enogastronomica“. Info: www.ferrarainfo.com Voghiera und der Knoblauch Die ersten Dokumente, in denen Reis aus dem Gebiet um Ferrara erwähnt wird, sind zwei Briefe des Grafen Galeazzo Maria Sforza aus dem Jahre 1475. Im Tagebuch von Ludovico Muratori ist zu lesen, „dass im Jahr 1495 der Reis in Ferrara zu einem Preis von vier Quattrini pro Pfund“ verkauft wurde – was nicht nur die große Bedeutung der lokalen Produktion verdeutlicht, sondern auch die Tatsache, dass Reis auf den Ländereien der Este systematisch angebaut wurde. Die Pflanze war wie gemacht, um das Beste aus der feuchten Erde des PoDeltas herauszuholen. In der Ernährung der Bevölkerung spielte Reis damals eine noch größere Rolle als heute. Auch wenn Reispflanzen mittlerweile nicht mehr im selben Umfang angebaut werden wie noch zu Zeiten der Este, konnte der Ertrag dank Mechanisierung und Einführung neuer Sorten im Verhältnis zu damals gesteigert werden. Die Existenz des Knoblauchs in Voghiera ist seit 1928 belegt. Seit dieser Zeit wird in der kleinen Gemeinde ein europaweiter Handel mit Knoblauch und Zwiebeln betrieben. Sechzig Prozent des Ferrareser Knoblauchs stammen von hier. In Zusammenarbeit mit der Universität in Ferrara hat man jüngst seine Charakteristiken ermitteln lassen. In Kürze wird sich der Knoblauch mit der geschützten Herkunftsbezeichnung Aglio di Voghiera DOP schmücken können. Im Sommer steht er dort im Mittelpunkt eines Knoblauch-Festes. Info: Associazione Risicoltori del Delta del Po www.risodeltadelpo.it Info: www.stradaviniesaporiferrara.it 51 - Ferrara und Umland Die Bedeutung Ferraras hängt aufs Engste mit dem Adelsgeschlecht der Este zusammen. Wer heute durch die Straßen der Altstadt mit ihren historischen Gebäudekomplexen, den Kirchen, Klöstern und Grünflächen flaniert, wird den Geist der Renaissance noch immer spüren. 1995 wurde die Altstadt in die Liste des UnescoWelterbes aufgenommen. Doch nicht nur architektonisch haben die Este ihre Spuren hinterlassen. Auch der Küche haben sie ihren Stempel aufgedrückt. Auf die Este geht zum Beispiel die für den ferraresischen Küchenstil typische Verbindung von Salzigem und Süßen zurück. Ein Meisterwerk der Kochkunst ist die Salama da Sugo aus dem 15. Das Po-Delta und der Reis IGP Die Bewohner der Ebene, besonders die aus Comacchio, schätzen den Aal nicht allein als schmackhafte Königin der regionalen Küche. Mehr noch. Sie sind ihm in tiefster Weise verbunden, denn er war es, der ihnen in einem feuchten Klima das Überleben gesichert hat. Der Aal ist eine typische Spezialität aus Comacchio, der auf verschiedene Weise genossen werden kann: z. B. als Risotto mit Aal-Brodetto “bec d’asan” und geröstete Polenta. Unter den 48 verschiedenen Aalgerichten finden sich auch solche, die den Anforderungen der Nouvelle Cuisine gerecht werden, wie beispielsweise Aal-Koteletts. Für Kenner unübertroffen bleibt dagegen der intensive Duft von gegrilltem Aal. 53 - Ferrara und Umland Comacchio und der Aal “Manifattura dei marinati” Tel +39 0533 81742 www.parcodeltapo.it Die ersten beiden Wochen im September widmet Comacchio „der Königin der Täler“, wie die Bewohner ihren Aal liebevoll nennen, ein großes Aal-Fest. Info: IAT Comacchio Tel +39 0533 314154 [email protected] Info: www.stradaviniesaporiferrara.it In dem Gebäude einer ehemaligen Fischfabrik in der Nähe von Comacchio befindet sich ein Aal-Museum, in dem Besucher alles über die Kunst des Marinierens erfahren können. Von der Qualität des Aales von Comacchio überzeugen sie sich am besten bei einer Verkostungsprobe. Wer marinierten Aal oder andere Fischspezialitäten dieser Gegend kaufen möchte, hat dazu in dem angeschlossenen Geschäft Gelegenheit. Info: Museo dell’Anguilla Unbedingt probieren! DIE SALAMA DA SUGO Die Ursprünge dieser Wurst gehen auf die Zeit der Este-Herrschaft zurück. War sie zunächst nur Teil der herrschaftlichen Tafel, verbreitete sie sich später auch unter den Ferrareser Bauernfamilien. Heute ist sie ein typischer Festtagsschmaus. Die Zubereitung der Salama del sugo gleicht einem rituellen Akt. Sie wird in ein Leinentuch gehüllt und so an einem Holzlöffel in einen mit Wasser gefüllten Topf gehängt, dass sie weder dessen Boden noch die Seitenwände berührt. Nach sechs Stunden Kochzeit wird die Salama von ihrer Hülle befreit, aufgeschnitten und auf Kartoffelpüree gebetttet. Info: www.stradaviniesaporiferrara.it Prosit! Zwischen September und November haben Besucher Gelegenheit, sich von dem besonderen Geschmack dieser Delikatesse zu überzeugen: Dann wird der Salama da sugo in Madonna dei Boschi di Poggio Renatico ein eigenes Fest gewidmet. Info: Pro-loco Poggio Renatico – Tel +39 0532 209370 Im Juli wird die berühmte Kochwurst auch in Buonacompra, Ortsteil Cento, gefeiert. Info: IAT Cento – Tel +39 051 6843334 [email protected] DER FORTANA DOC Weine wie der Bosco Eliceo DOC entstehen auf sandigen und mageren Böden. Eine Besonderheit der Weinreben, die in sandigen Böden wachsen, liegt in der Unversehrtheit der Pflanzen. Der Fortana ist ein Rotwein von intensiver rubinroter, das Aroma seiner Trauben wird von der Luft das nahen Meeres beeinflusst. Jung getrunken, hat er ein liebliches Aroma, mit steigendem Alter schmeckt er trockener. Er besitzt eine weiche Tanninnote und eine angenehm leichte Säure. Es gibt den Fortana sowohl als Wein wie auch als Perlwein. Er passt gut zu Fischsuppen und Krustentieren, aber auch zu „Cotechino“, einer anderen berühmten Kochwurstspezialität aus der großen Tradition der Ferrareser Küche. Info: Consorzio Tutela Vini DOC Bosco Eliceo www.vinidellesabbie.com Ostellato und der Kürbis Die ringförmige „Ciambella“ ist in Italien ein traditionelles Festgebäck. In der Gegend um Ferrara nennt man sie Brazadela. Der Name geht auf „braccia“, Italienisch für Arme, zurück: Die Verkäufer trugen das Gebäck wie Reifen an den Armen. Wer eine Brazadela kaufte, steckte seinen rechten Unterarm durch das Loch, um sich mit dem linken den Wein einzuschenken. In der Vergangenheit wurde die Brazadela aufgrund ihres gehaltvollen Charakters und der teuren Zutaten nur an besonderen Festtagen zubereitet. Jedes Jahr im November feiert das vor den Toren des Po-Deltas gelegene Ostellato den Kürbis. Die Ländereien zwischen den Mezzano-Tälern gehören zu den letzten Feuchtgebieten in der Ebene um Ferrara, die nach dem Zweiten Weltkrieg trockengelegt wurden. In dieser Erde findet der Kürbis von Ostellato optimale Wachstumsbedingungen. Dort nennt man ihn liebevoll „violina“. Sein süßlich schmeckendes Fruchtfleisch ist von kräftiger oranger Farbe. Seine Beliebtheit ist ungebrochen: Aus der regionalen Küche ist er nicht mehr wegzudenken. Info: IAT Argenta Tel +39 0532 330276 [email protected] Sightseeing! DIE ABTEI VON POMPOSA DIE ADDITION DES ERCOLE D’ESTE Info: IAT Codigoro - Abbazia di Pomposa Tel +39 0533 719110 – [email protected] Info: IAT Ferrara Tel +39 0532 209370 - 299303 [email protected] Das, was der Besucher heute von der Abtei von Pomposa sieht, ist Teil eines Klosters, das im Mittelalter zu den bedeutendsten Italiens gehörte. Seine goldene Zeit erlebte es in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, als das Kloster von zahlreichen illustren Persönlichkeiten besucht wurde. Berühmt ist die Abtei-Bibliothek, die neben religiösen Werken auch solche der klassischen Literatur beherbergt. Im ehemaligen Schlafsaal der Mönche werden heute Skulpturen und Gemälde aufbewahrt, an denen die Geschichte der Abtei nachvollzogen werden kann. Im Jahre 1492 erhielt der Architekt Biagio Rossetti den Auftrag, jenen Teil Ferraras in das Stadtgebiet einzugliedern, der nördlich der heutigen Straßen Viale Cavour und Corso Giovecca lag. Auftraggeber war kein Geringerer als Ercole d’Este, der Herzog von Ferrara. Als erster Architekt in Europa ließ Rosetti breite und gerade Straßen bauen. Dieser rationalistischen Architektur verdankt Ferrara die Bezeichnung als „erste moderne Stadt in Europa“. Das von Rosetti entworfene Gebiet ist auch als „Addition des Ercole“ bekannt. Info: www.stradaviniesaporiferrara.it 55 - Ferrara und Umland Argenta und die Brazadela und Umland ENOLOGICA UND DER SALON DER TYPISCHEN PRODUKTE DER ROMAGNA Faenza Drittes Wochenende im November VIER FESTE FÜR DREI HÜGEL: DIE KÖSTLICHKEITEN VOM SCHWEIN, DAS FEST DER VOLPINA – BIRNE UND DES KÄSES, DAS TRÜFFEL-FEST, DAS FEST DER OLIVE UND IHRES ÖLS Brisighella an den Sonntagen im November 57 - Ravenna und Umland Ravenna Veranstaltungen Spezialitäten mit geschützter Herkunftsbezeichnung • Grana Padano DOP • Olio extra-vergine di Oliva di Brisighella DOP (Extra-vergine Olivenöl aus Brisighella) • Pera dell’Emilia Romagna IGP (Birne aus der Emilia–Romagna) • Pesca und Nettarina di Romagna IGP (Pfirsiche und Nektarinen aus der Romagna) • Salamini italiani alla cacciatora DOP (kleine italienische Salami nach Jägerart) • Scalogno di Romagna IGP (Schalotte aus der Romagna) • Vitellone bianco dell’Appennino Centrale IGP (weißes Kalbsfleisch aus dem Zentralapennin) Weine DOC DOCG IGT • Albana di Romagna und Romagna Albana Spumante DOCG • Bosco Eliceo DOC • Cagnina di Romagna DOC • Colli di Faenza DOC •Colli di Romagna centrale DOC • Pagadebit di Romagna DOC • Ravenna IGT • Sangiovese di Romagna und Trebbiano di Romagna DOC Ravenna ist wie eine riesengroße Schatzkiste, prall gefüllt mit Kunstschätzen, Geschichte und hochrangiger Kultur. Die Wurzeln ihres Ursprungs liegen in der Antike, und ihre Geschichte ist wahrhaftig glorreich. Dreimal war sie Hauptstadt: des Römischen Reiches, des Gotenreiches unter Theoderich und des Byzantinischen Reiches. Die Basiliken und Taufkapellen der Stadt verfügen mit ihren kostbaren Mosaiken aus dem 5. und 6. Jahrhundert über einen einzigartigen Kulturschatz. Acht Baudenkmäler sind deshalb auf die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen. Und auch leben lässt es sich überaus angenehm in dieser Stadt. Es gibt zahlreiche Fahrradwege, die es Einwohnern wie Besuchern ermöglichen, in kürzester Zeit das gewünschte Ziel zu erreichen: den Theoderich-Park, das Planetarium, den Garten der vergessenen Kräuter oder die berühmte Basilica di Sant’Apollinaire in Classe. Und das gastronomische Angebot lässt ebenso wenig zu wünschen übrig. Es gibt zahllose Restaurants, in denen die landestypische Küche angeboten wird. Zu den bekanntesten Gerichten gehören die mit Käse gefüllten Cappelletti, Passatelli, gegrilltes Fleisch, „blauer Fisch“ sowie INFO: IAT Ravenna – Tel +39 0544 35404 – 35755 www.turismo.ravenna.it ravennaintorno.provincia.ra.it Frösche und Aale. In der Provinz von Ravenna wird Landwirtschaft noch immer groß geschrieben. Zu den Zentren des Getreide- und Obstanbaus gehören Lugo, Russi und Massalombarda. Andere Betriebe befinden sich in der Gegend um Faenza, wo Pfirsiche, Nektarinen und Kiwis angebaut werden. Zum landwirtschaftlichen Portfolio der Provinz gehören außerdem der Weinund Olivenanbau sowie Zuchtbetriebe, in denen vor allem Lämmer und Schweine der „Razza Mora Romagnola“ zur Schlachtreife gebracht werden. Die Badeorte an der adriatischen Küste, zu ihnen gehören Marina di Ravenna, Cervia und Milano Marittima, sind einen Besuch schon wegen der hier angebotenen Fischküche wert. Einen besonderen Platz auf den Speisekarten der Restaurants hat der „blaue Fisch“. Zu dieser Gattung werden Fische wie Sardinen, Sardellen und Makrelen gezählt, Letztere geschätzt für ihren hohen Anteil an Vitaminen, Proteinen und wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Aber auch Naturliebhaber kommen bei einem Besuch des Küstenstreifens auf ihre Kosten. Die Pinienwälder und Feuchtgebiete gehören zum Park des Po-Deltas und bieten jede Menge Freizeitmöglichkeiten. Für Feinschmecker ist das Olivenöl von Brisighella eine wahre Entdeckung. Smaragdgrün in der Farbe, besticht es die Zungen im wahrsten Sinne des Wortes: Das Öl von Brisighella zeichnet sich durch eine besonders pikante, leicht bittere Note aus. Seine geschmacklichen Eigenschaften kommen deshalb am besten zur Geltung, wenn man es pur zu Fisch- und Gemüsegerichten oder zur Herstellung von Saucen verwendet. Die Herkunftsbezeichnung „Brisighella“ steht für besondere Eigenschaften, die es so in keinem anderen Landstrich der Region gibt. So wird für die Herstellung größtenteils die Olivensorte „Nostrana di Brisighella“ verwendet. Das Olio extravergine di Oliva Brisighella DOP etwa muss von dieser Sorte mindestens 90 Prozent enthalten. Info: www.terredifaenza.it Ende November wird den Oliven und ihrem kostbaren Öl ein Fest gewidmet. Dann haben Besucher Gelegenheit, ein Olivenöl-Museum unter freiem Himmel zu besuchen. Info: Museo all’aperto dell’olio d’oliva Tel +39 0546 81103 [email protected] Merken! DIE SALINEN VON CERVIA In der an der Adriaküste gelegenen Stadt Cervia hat die Salzherstellung eine jahrhundertelange Tradition. Welche Bedeutung das Salz für die Geschichte der Stadt hatte, lässt sich gut an der Bezeichnung „weißes Gold“ ablesen. Durch den geringen Gehalt an Bitterstoffen wird es auf der Zunge als angenehm, als „süß“ (dolce) empfunden. Nachdem die Produktion des Salzes nach dem historischen Verfahren wieder aufgenommen wurde, ist man in Cervia um eine Spezialität reicher geworden. Il „Sale dolce di Cervia“ ist eines von 195 Lebensmitteln, die auf die Arche des Geschmacks von Slow Food aufgenommen wurden. Dem Salz ist in Cervia ein Museum gewidmet. Info: Museo del Sale di Cervia Tel: +39 0544 977592-979239 www.turismo.comunecervia.it 59 - Ravenna und Umland Brisighella und das Olivenöl extravergine DOP Bagnacavallo und der Bursòn Der kleine auf den Hügeln um Faenza liegende Ort Casola Valsenio ist so etwas wie die Hauptstadt der Heilkräuter, der Produkte des Waldes und der vergessenen Früchte. Den Heilkräutern hat er einen eigenen Kräutergarten gewidmet. Er ist damit eines jener Geschmacksmuseen, wie es sie in der Emilia Romagna zahlreich gibt. Aber Casola Valsenio ist auch berühmt für die Produkte des Waldes, allen voran die Kastanien. Noch bis vor einigen Jahrzehnten stellten sie das Hauptnahrungsmittel der Bergbevölkerung. Und nicht umsonst nennt man den Kastanienbaum auch „Brotbaum“. Von seinen frischen und getrockneten Früchten ernährte man sich das ganze Jahr. Die Kastanien aus Casola Valsenio und Brisighella zeichnen sich durch einen hohen Nährstoffgehalt aus. Sie sind besonders leicht verdaulich und lassen sich gut in die mediterrane Küche integrieren. Es waren Weinbaubetriebe, die sich der Tradition ihrer Region auf besonders engagierte Weise verschrieben haben, die vor einigen Jahren antike Rebsorten wie den „Bursòn“ oder den „Centesimino“ wiederentdeckten. In Bagnacavallo sind diese autochthonen Rebsorten im Juni die Protagonisten des Festes „Figli di un Bacco minore“ (Söhne des kleinen Bacchus). Die Stadt liegt 17 Kilometer von Faenza entfernt und besitzt ein schönes mittelalterliches Stadtzentrum. Von den umliegenden Ländereien ging die Renaissance der BursònRebe aus. 61 - Ravenna und Umland Casola Valsenio und der Kräutergarten Info: www.romagnadeste.it Info: Ufficio Informazioni Turistiche Casola Valsenio Tel +39 0546 73033 [email protected] Unbedingt probieren! DIE PIADINA UND DIE FISCHSUPPE Die klassische Piadina wird aus Wasser, Mehl, Schweineschmalz und Salz hergestellt. Mit dem Nudelholz wird sie in eine runde Form gebracht, dann auf einer heißen Fläche ausgebacken. Der Poet Giovanni Pascoli hat sie einmal als die Nationalspeise der Bewohner der Romagna bezeichnet. Die Piadina kann als Brot zu einem normalen Menü gereicht werden. Gefüllt mit Käse, Wurst, Kräutern, Gemüse oder süßen Brotaufstrichen wird sie zu einer köstlichen Zwischenmahlzeit. Aussahen und Geschmack hängen davon ab, in welchem Landstrich sie hergestellt wird. In der Gegend von Forlì und Ravenna etwa fällt sie kleiner und dicker aus, in der Gegend um Rimini dagegen ist sie dünner, dafür aber größer im Durchmesser. Wer an die Küste fährt, sollte es nicht versäumen, die Fischsuppe (Brodetto) zu probieren. Sie wird aus tagesfrischem Fisch hergestellt, ihre Basis bilden Tomaten. Den Pfiff geben die in die Suppe gegebenen gerösteten Brotscheiben. Sie werden zuvor mit Knoblauch eingerieben. Riolo Terme und die Schalotte aus der Romagna IGP Brisighella ist ein altes, im Limone-Tal gelegenes Mittelalter- und Thermaldorf. Gelegen zwischen Ravenna und Florenz, atmet das Dorf in vielerlei Hinsicht Geschichte. Sowohl die Architektur als auch das gastronomische Angebot lassen die jahrhundertealte Tradition erkennen. Davon kann man sich am besten im Rahmen von Veranstaltungen überzeugen. Im Juli etwa findet in Brisighella das berühmte Mittelalterfest statt, im Herbst sind viele Veranstaltungen den typischen Produkten der Region gewidmet. Zu ihnen gehören das Schweinefleisch der „Razza Mora Romagnola“ und der „Castrato“ (kastriertes Lamm), die Trüffeln, die Volpina-Birne und die MorettoArtischocke. Bei Letzterer handelt es sich um eine alte Artischocken-Sorte, die nicht genetisch verändert wurde. Weil sie damit zu einer geschätzten Rarität geworden ist, widmet Brisighella ihr ein eigenes Fest. Dieses Gemüse ist ein typisches Produkt der Provinz Ravenna, besonders der Gemeinde Riolo Terme. In der Form ist die Schalotte (Scalogno) dem Knoblauch ähnlich, im Geschmack aber eher mit der Zwiebel verwandt. Die Schalotte aus der Romagna IGP wird ohne Beigabe irgendwelcher chemischen Mittel oder Düngehilfen angebaut. Weil sie sich weder über Kreuz noch mithilfe genetischer Eingriffe vermehren lässt, sondern nur durch ihre originalen Pflanzenzwiebeln, in denen fast dreitausend Jahre alte Gene stecken, ist sie so etwas wie der Dinosaurier unter den Delikatessen dieser Region. In der Küche ist die Schalotte vielseitig einsetzbar. Sie bildet die Basis von Saucen, Suppen, Frittiertem, von Füllungen und Fleischragout. Info: IAT Riolo Terme Tel +39 0546 71044 [email protected] Info: Ufficio Informazioni Turistiche Brisighella Tel +39 0546 81166 [email protected] Prosit! Sightseeing! COLLI DI FAENZA DOC RAVENNA UND DIE VERGESSENEN KRÄUTER Von den Weinen aus den Hügeln um die Stadt Faenza seien besonders drei hervorgehoben: Albana, Sangiovese und Trebbiano. Der Albana DOCG wird aus einer autochthonen romagnolischen Rebsorte gekeltert. Als Süßwein (Passito) eignet er sich hervorragend als Begleitung zum Dessert, zu Kuchen und Keksen. Köstlich ist auch die Kombination mit würzigem Käse. Der Sangiovese ist der unbestrittene König unter den Rotweinen der Region. Er passt gut zu Cappelletti, gegrilltem Fleisch, zu Braten und Wurst. Im November wird der Wein im Rahmen verschiedener Festveranstaltungen gefeiert: Zu den bedeutendsten gehören „Giovinbacco in festa“ in Ravenna und „Enologica“ in Faenza. Info: www.stradadelsangiovese.it Zwischen der Piazza Arcivescovado und der Piazza Kennedy befindet sich, hinter Mauern versteckt, ein Kleinod der besonderen Art: der Garten der vergessenen Kräuter. Einheimische wie Besucher schätzen diesen Ort, an dem die Natur mit der Geschichte eine zauberhafte Verbindung eingegangen ist. Beete mit Gewürzkräutern wechseln sich ab mit solchen, in denen Mittelmeerkräuter wachsen. Der Garten ist der perfekte Ort, um sich, umgeben von ungewöhnlichen botanischen Eindrücken, eine kleine Ruhepause zu gönnen. Info: Giardino Rasponi Piazzetta Ragazzini Severino – Ravenna Tel +39 0544 34764 BASILIKA VON SANT’APOLLINAIRE IN CLASSE Die für ihre einzigartigen Mosaiken berühmte Basilika von Sant’Apollinaire in Classe liegt fünf Kilometer vom Stadtzentrum Ravennas entfernt. Die dem heiligen Apollinaire gewidmete Kirche wurde in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts erbaut. Äußerlich gibt sich die Kirche bescheiden. Die Außenmauern bestehen aus weiß verfugten roten Ziegelsteinen, üppige Zierelemente gibt es kaum. Doch das schlichte Äußere der Kirche kontrastiert aufs Schönste mit dem Reichtum in ihrem Innern. Die drei Schiffe sind optisch durch zwei Reihen von jeweils zwölf Marmorsäulen voneinander getrennt. Die Apsis wird beherrscht von der Darstellung des heiligen Apollinaire, des erstens Bischofs von Ravenna. Die Darstellung zeigt ihn inmitten einer blühenden Wiese in einem Zustand der Verklärung. Die Arme zum Gebet erhoben, ist er umgeben von Lämmern. Die drei Lämmer über ihm stellen Petrus und die Apostelbrüder Jakob und Johannes dar. Die zwölf Lämmer rechts und links an seiner Seite symbolisieren die Gläubigen, die ihrem Hirten zustreben. Die Basilika befindet sich auf jenem Gebiet, das Teil des Po-Delta-Parks ist. Info: IAT Ravenna Tel +39 0544 35404-473661 [email protected] - [email protected] 63 - Ravenna und Umland Brisighella und seine Köstlichkeiten und Umland DIE STRASSE DES WEINES UND DES GENUSSES IN BERTINORO UND LONGIANO Bertinoro - Mitte Juni Longiano - Mitte Juli DER FISCH FEIERT IN CESENATICO Ende Oktober bis Anfang November Spezialitäten mit geschützter Herkunftsbezeichnung • Formaggio di Fossa di Sogliano DOP (Grubenkäse aus Sogliano) • Olio Extravergine d’Oliva Colline di Romagna DOP (Extra-vergine Olivenöl aus den Hügeln der Romagna) • Pesca und Nettarina di Romagna IGP (Pfirsiche und Necktarinen der Romagna) • Salamini italiani alla cacciatora DOP (kleine italienische Salami nach Jägerart) • Scalogno di Romagna IGP (Schalotte der Romagna) • Vitellone bianco dell’Appennino Centrale IGP (weißes Kalbsfleisch aus dem mittleren Apennin) Weine DOC DOCG IGT • Albana di Romagna und Romagna Albana Spumante DOCG • Cagnina di Romagna DOC • Colli di Romagna Centrale DOC • Forlì IGT • Pagadebit di Romagna DOC • Rubicone IGT • Sangiovese di Romagna und Trebbiano di Romagna DOC 65 - Forlì - Cesena und Umland Forlì - Cesena Veranstaltungen Der Name der Stadt Forlì geht auf die Römer zurück, die an dieser Stelle das „Forum Livii“ gründeten. Die strategisch günstige Lage an der Via Emilia hat die Geschichte der Stadt nachhaltig bestimmt. Als blühendes Handelszentrum wurde sie immer wieder zu einem begehrten Eroberungsziel. Das Herz der Altstadt von Forlì ist die Piazza Saffi. Welchen Stellenwert Kultur und Geschichte haben, kann man hier am besten beobachten. Das Umland von Forlì dagegen ist gekennzeichnet durch eine lange landwirtschaftliche Tradition, vor allem durch die Geflügelund Kaninchenzucht. Die Geflügelzucht der Region gehört zu den bedeutendsten in Europa. Die alle zwei Jahre in Forlì stattfindende Messe Fieravicola ist längst zu einem Pflichttermin für italienische wie europäische Geflügelhändler geworden. Die Stadt Cesena mit ihrem prachtvollen Altstadtkern gehört zu den wirtschaftlich bedeutenden Städten der Emilia Romagna. Seine wirtschaftliche Kraft zieht die Stadt aus der Landwirtschaft und damit aus den Menschen, denen es gelingt, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. Die Schönheit der Stadt hört übrigens nicht hinter den Stadtgrenzen auf. Sie ist auch im Umland sichtbar, vor allem im Frühjahr, wenn zahllose Pfirsich- und Kirschbäume in schönster Pracht erblühen. Cesena gilt nicht nur als Hauptstadt des italienschen Obst- und Gemüsehandels. Sie ist auch Sitz der bedeutenden Obst- und Gemüsemesse Macfrut. INFO: IAT Forlì - Tel +39 0543 712435 www.turismoforlivese.it www.turismo.fc.it INFO: IAT Cesena - Tel +39 0547 356327 www.comune.cesena.fc.it/cesena/turismo www.turismo.fc.it Merken! Unbedingt probieren! PIADINA UND CASSONI DER BUSTRENG Nur vier Grundzutaten braucht es, um die Piadina zuzubereiten: Wasser, Mehl, Salz und Schweineschmalz. Das runde, auf einer heißen Platte zubereitete Fladenbrot steht nicht nur im Mittelpunkt zahlreicher Feste, sie ist auch der unbestrittene Liebling, wenn es darum geht, den kleinen Hunger zwischendurch zu stillen. Als Snack wird die Piadina auf Straßen und Plätzen in den charakteristisch gestreiften Verkaufsbuden angeboten. Es gibt unzählige Arten, sie zu genießen: Man kann sie pur essen oder als Cassoni, gefüllt mit SquacqueroneKäse, Kräutern und Schinken. Der Bustreng ist ein gehaltvoller Kuchen aus der bäuerlichen Tradition. Man kennt ihn in der Romagna und in den Marken. Dort wird er in zahllosen Varianten hergestellt. Die Grundzutat ist altbackenes Brot, das in Milch aufgeweicht wird. Hinzugefügt werden je nach Verfügbarkeit und geschmacklichen Vorlieben: Reis, Rosinen, Mandeln, Nüsse, Äpfel, Käse, Kastanienmehl, getrocknete Feigen oder Schweineblut. Und je nach Landstrich, in dem er auf den Tisch kommt, heißt dieser Nachtisch aus der Arme-Leute-Küche Bustreng, Bostreng, Bostrengo oder Bustrengo. Info: www.stradavinisaporifc.it Info: www.stradavinisaporifc.it In der Provinz Forlì-Cesena hat die Landwirtschaft einen besonders hohen Stellenwert. Mit einer auf Obst- und Gemüseanbau spezialisierten Landwirtschaft und einer Vielzahl von Zucht- und Weinbaubetrieben besitzt die Küche ideale Bedingungen, um ihre jahrhundertealten kulinarischen Traditionen pflegen zu können. Und es war wohl kein Zufall, dass genau in dieser Provinz der „Erfinder“ der italienischen Küche zur Welt gekommen ist. Pellegrino Artusi ist der Autor des berühmten italienischen Kochbuches „Von der Wissenschaft der Küche und der Kunst des Genießens“. Ob handgemachte Eiernudeln, Cappelletti in Brodo, Passatelli, Strozzapreti, Tortelli oder Tagliatelle – sie alle haben einen Ehrenplatz im Kochbuch des Artusi und damit auf den Tafeln der Bewohner. Besonders stolz ist man hier auf das Rindfleisch, das von einer eigenen romagnolischen Rasse stammt. Daneben gilt das von der schwarzen Schweinerasse „Mora Romagnola“ stammende Schweinefleisch als Delikatesse, denn diese seltene Rasse ist nur für eine langsame Zucht geeignet. Von den Weiden des RubikonGebietes stammen die Lämmer, die in dieser Gegend traditionell jung kastriert werden, um dann in gegrillter Form als „Castrato“ auf 67 - Forlì - Cesena und Umland Eine Provinz zum Verkosten fragt. Zu den autochthonen Rebsorten dieses Landstrichs gehören Albana, Pagadebit und Cagnina. Der unbestrittene König aber ist der Sangiovese, dessen Duft und Struktur sich mit Höhenlage und Bodenbeschaffung verändern. Info: www.turismo.fc.it www.stradavinisaporifc.it Predappio und der Schwefelgrubenkäse Der Käse aus den Schwefelgruben von Predappio ist einzig in seiner Art. Denn er kann nur exklusiv Ende November, im Rahmen des Winzerfestes in Predappio Alta erworben werden und wird aufgrund des limitierten Platzes in den Schwefelgruben nur in sehr geringen Mengen hergestellt. Das macht ihn zu einer außergewöhnlichen Delikatesse. Der „La Solfara“ genannte Käse wird aus Ziegenmilch der Colli Senesi hergestellt. Der Ziegenkäse aus Pienza dagegen stammt aus der Frühjahrsproduktion, er reift zwei Monate lang in den ehemaligen Schwefelgruben von Predappio Alta. Seine cremige Konsistenz und seine besondere Würze verdankt der Käse der in den Gruben enthaltenen Feuchtigkeit und den Schwefeladern. Info: Informazioni turistiche pro-loco Tel +39 0543 922787 [email protected] Prosit! DER SAVOR Der Savor ist eine gehaltvolle Marmelade, deren Zusammenstellung so reichhaltig ist wie die Küche der Region. Sie enthält getrocknete Melonenschalen, Karotten, Kürbis, Schalen von Zitrusfrüchten, kandierte Zitronen und Orangen, Trockenfrüchte und Nüsse. Manche geben noch Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Aprikosen, Rosinen oder getrocknete Feigen dazu. Am besten genießt man den Savor zur Piadina oder zu den regionalen Käsesorten. In Montegelli findet jedes Jahr im September ein großes Savor-Fest statt. Info: www.stradavinisaporifc.it SANGIOVESE UND CAGNINA DOC Die Hügel zwischen Cesena und Forlì sind bekannt dafür, bedeutende Weine hervorzubringen, allen voran den Sangiovese di Romagna DOC. Ein anderer typischer Rotwein ist der Cagnina di Romagna DOC, ein Süßwein, der gleich nach der Lese gekeltert wird. Im Herbst wird er gern zu gerösteten Kastanien serviert. Genauso gut passt er aber zu Gebäck und Kuchen. Info: www.stradavinisaporifc.it Santa Sofia und der Raviggiolo Der Raviggiolo ist ein Weichkäse, der ganz frisch gegessen werden muss. Es wird zwischen der Romagna und der Toskana hergestellt und ist ein typisches Produkt des Zentral-Apennins. Erstmals erwähnt wurde er in Santa Sofia, einer kleinen Gemeinde an den Hängen des Apennins. Der aus Kuhoder Ziegenvollmilch und Lab hergestellte Raviggiolo wird zwischen Oktober und März in kleinen Mengen produziert. Auf einem Bett aus Farnblättern tropft er über Nacht in einem Weidenkorb ab, um anschließend sofort in den Handel zu kommen. Der Raviggiolo wird stilecht auf Farnblättern serviert. Info: Ufficio Turistico Santa Sofia Tel +39 0543 971297 [email protected] 69 - Forlì - Cesena und Umland den Tisch zu kommen. Durch das angrenzende Meer ist die Provinz Forlì-Cesena aber ebenso berühmt für ihre Fischvielfalt. Den Fisch genießt man am besten in Cesenatico, denn hier kann man gleichzeitig jenen Mann huldigen, der den pittoresken Hafen mit seinen Kanälen entworfen hat: Leonardo da Vinci. Zu den typischen Produkten der Provinz gehören außerdem die Olivenöle aus Longiano, Montiano und Roncofreddo sowie der Grubenkäse aus Sogliano. Jedes Jahr im November wird er aus seinen unterirdischen Reifegruben geholt. Nicht zu vergessen die Pilze aus Predappio und Cusercoli, den weißen Trüffel aus Dovadola und dem Bidente-Tal, die köstlichen Pfirsiche und Nektarinen – Letztere dürfen sich der europäischen Herkunftsbezeichnung IGP rühmen. Und schließlich sei das romagnolische Fladenbrot, die Piadina, erwähnt. Man isst es warm, belegt mit Wurst, Kräutern und Squacquerone, einem typischen Weichkäse der Region. Die reiche Küche wird begleitet von exzellenten Weinen, die zu den bedeutendsten Italiens gehören. Auf den Hügeln zwischen Forlì und Cesena finden die Reben optimale klimatische Bedingungen vor, denn aus dem Zusammenspiel von Adriatischem Meer, Ebene und Apennin entsteht ein ausgesprochen günstiges Mikroklima. Und nicht umsonst heißt es, dass ein Glas Wein zu trinken bekommt, wer in der Romagna nach Wasser Der Grubenkäse ist das gastronomische Aushängeschild von Sogliano al Rubicone geworden. Der Käse ist mittlerweile auch über die Grenzen der Emilia Romagna hinaus bekannt. Seinen besonderen Geschmack verdankt er der Fermentation in Tuffsteingruben, wie sie in den Tälern des Rubikons und der Marecchia zu finden sind. Der Ursprung dieser eigentümlichen Käsereitechnik ist unbekannt, doch gibt es Quellen aus dem 16. Jahrhundert, in denen diese Praxis dokumentiert ist. Einer Legende zufolge sollen die Bauern aus Sogliano den Käse damals in den Tuffsteinhöhlen versteckt haben, um ihn vor dem Zugriff durch aragonesische Truppen zu retten. Als die Gefahr gebannt war und die Bauern den Käse aus den Gruben holten, bemerkten sie, dass die Lagerung dem Geschmack überaus förderlich gewesen war. Vor Kurzem hat der Formaggio di Fossa di Sogliano die geschützte Herkunftsbezeichnung DOP erhalten. Von Ende November bis Anfang Dezember steht der Grubenkäse in Sogliano al Rubicone im Mittelpunkt einer Messe. Sie beginnt zeitgleich mit der Öffnung der Gruben: traditionell am Fest der heiligen Katharina, am 25. November. 71 - Forlì - Cesena und Umland Sogliano al Rubicone und der Grubenkäse DOP Info: Ufficio Turistico Sogliano al Rubicone Tel +39 0541 948875 [email protected] Wer mehr über die Geschichte dieses außergewöhnlichen Käses wissen möchte, kann das Grubenkäse-Museum in der Käserei Fossa Pellegrini besuchen. Info: Museo del formaggio di fossa “Fossa Pellegrini” - Tel +39 0541 948542 - 948409 www.formaggiodifossa.it Sightseeing! CASA ARTUSI Die im Jahr 2007 eingeweihte Casa Artusi in Forlimpopoli ist das erste Kulturzentrum, das sich der Bewahrung der Traditionen der Hausmannskost widmet. Benannt wurde das Haus nach Pellegrino Artusi, der 1820 in der Stadt geboren wurde und Italiens berühmtestes Kochbuch schrieb: „Von der Wissenschaft des Kochens und der Kunst des Genießens“. In den Räumen des ehemaligen Klosters Chiesa dei Servi befinden sich heute eine Bibliothek, ein Restaurant, eine Kochschule, ein Weinkeller und Veranstaltungsräume. Hier wird das Erbe des großen Meisters lebendig gehalten. Info: Casa Artusi - Tel +39 0543 743138 - 749273 www.casartusi.it BERTINORO Auf den Hügeln zwischen Forlì und Cesena erhebt sich die kleine Gemeinde Bertinoro, im Volksmund auch „Balkon der Romagna“ genannt. Vom Aussichtsplateau vor dem Rathaus haben Besucher einen herrlichen Blick auf Landschaft und Weinberge, bei klarer Sicht sind sogar das Meer und Rimini zu erkennen. Die Schönheiten des Dorfes erkundigt der Besucher anschließend am besten zu Fuß: die engen Gassen, die mächtige Burg, Teile der mittelalterlichen Befestigungsmauer, Kirchen, Paläste und natürlich die berühmte Säule der Gastfreundschaft mit ihren zwölf Eisenringen. Der Legende zufolge war einst jeder Ring einer bedeutenden Familie zugeordnet. Kam ein Fremder auf seinem Pferd nach Bertinoro geritten, entschied der Ring, an dem er dieses festband, über die Familie, deren Gastfreundschaft er in Anspruch nehmen durfte. Dieser Tradition wird jedes Jahr am ersten Septembersonntag mit dem Fest der Gastfreundschaft gedacht. Dann herrscht im sonst so beschaulichen Bertinoro der Ausnahmezustand. Statt Pferden sind es heute allerdings Briefumschläge, die an den Ringen festgebunden sind. In ihnen stecken Einladungen für ein gemeinsames Mittagessen bei einer Familie aus dem Dorf. Bei dieser Gelegenheit haben Besucher Gelegenheit, nach dem Ursprung des Namens Bertinoro zu fragen. So viel sei verraten: Er hängt mit dem Wein Albana zusammen. Info: UIT Bertinoro – Tel +39 0543 469213 [email protected] „SQUISITO!“ Coriano erste Woche im Mai NATIONALE TRÜFFELMESSE Sant’Agata Feltria an den Sonntagen im Oktober 73 - Rimini und Umland Rimini und Umland Veranstaltungen Spezialitäten mit geschützter Herkunftsbezeichnung • Olio extravergine d’oliva colline di Romagna DOP (Extra-vergine Olivenöl aus den Hügeln der Romagna) • Salamini italiani alla cacciatora DOP (kleine italienische Salami nach Jägerart) • Vitellone Bianco dell’Appennino Centrale IGP (weißes Kalbsfleisch aus dem Zentralapennin) Weine DOC DOCG IGT • Colli di Rimini DOC • Sangiovese di Romagna DOC und Trebbiano di Romagna DOC INFO: IAT Rimini – Tel +39 0541 5339-56902 www.riminiturismo.it www.turismo.provincia.rimini.it Durch ihre Lage an der adriatischen Küste eignet sich die Stadt besonders gut, um von hier aus die durch das Meer entstandenen Traditionen kennenzulernen. Das gilt besonders für den kulinarischen Bereich. Aber man sollte deshalb nicht den Fehler begehen und das Hinterland von Rimini vernachlässigen. Denn in den zwischen dem Meer und den Hügeln gelegenen kleinen Dörfern kommt man dem Zauber dieses Landstrichs besonders nah. Hier wachsen nicht nur Weinstöcke und Olivenbäume, hier weiß man auch um die jahrhundertealten Geheimnisse der Zubereitung exquisiter Produkte. Sie lässt man jedes Jahr aufs Neue auf Dorffesten hochleben. Die Piadina aus der Gegend um Rimini ist übrigens dünner als in anderen Teilen der Romagna. Sie passt zu den lokalen Wurstsorten genauso gut wie zu den zahllosen Traditionsgerichten. Und wer sie zum Sangiovese genießt, weist sich in jedem Fall als Kenner aus. Merken! DIE PIADINA AUS RIMINI Für kein anderes Lebensmittel sind die Bewohner der Romagna so in Liebe entbrannt wie für die Piadina. Dieses ohne Hefe hergestellte Brot wurde ursprünglich in den Bauernhäusern hergestellt, traditionell auf einem auf der Glut liegenden Stein. Mittlerweile feiert sie ihren Erfolg längst auch außerhalb der Romagna, und die industrielle Fertigung hat selbst vor diesem kulinarischen Heiligtum keinen Halt gemacht. In der Romagna dagegen gehört die Herstellung von Hand noch zum Selbstverständnis der Bewohner. Jede Hausfrau bereitet sie auf ihre ganz persönliche Weise zu, und jede nennt sie anders: pieda, pida, pie oder pijda. Das traditionelle Rezept sieht als Zutaten lediglich Mehl, Schweineschmalz, grobes, im Mörser zerkleinertes Meersalz, Milch, Bikarbonat und etwas lauwarmes Wasser vor. Es ist derselbe Teig, der auch für das dünnere Crescione- oder Cassone-Brot Sant’Agata Feltria und der weiße Trüffel Der aus Rimini stammende Malatesta Fiordiano stimmte bereits im 6. Jahrhundert das Hohe Lied auf „die reichhaltige, wunderbare Prinzessin der Suppen“ an: die Fischsuppe (Brodetto). Unzählige Abhandlungen sind entstanden, in denen man sich mit der Frage beschäftigt, welche Fischsorten in die Suppe gehören und welche unbedingt nicht hineindürfen. Leidenschaftlich wurde darüber diskutiert, ob „blauer Fisch“, Muscheln und Krustentiere Zutritt haben sollen oder ihnen dieser unter allen Umständen verwehrt bleiben muss. Es wurde darüber gestritten, ob die Tomaten aus der Dose kommen dürfen oder frisch sein müssen, ob Wein oder Essig, Pfeffer oder Chili verwendet werden soll. Auch über die Fragen, ob die Zugabe von ein paar Safranfäden dem Gericht abträglich sein könnten und ob die Suppe langsam, bei niedriger Temperatur, oder nur kurz, bei hoher Temperatur, gekocht werden soll, hat man sich ausgiebig ausgelassen. Doch unabhängig von solchen wichtigen Fragen gibt es am Ende doch nur ein wirklich entscheidendes Gebot zu beachten: Der Fisch muss ganz frisch sein. Die wertvolle und äußerst geschmacksintensive Knolle hat in dem mittelalterlichen Dorf Sant’Agata Feltria seine Hauptstadt gefunden. Jedes Jahr im Oktober findet dort die nationale Trüffelmesse statt. Eine gute Gelegenheit, um neben dem weißen Trüffel und seiner Landschaft auch andere gastronomische Schätze der Gegend kennenzulernen: Pilze, Kastanien, Honig, Heilkräuter, Schafskäse und Lammfleisch. Info: Associazione pro-loco Tel +39 0541 848022 [email protected] Info: www.turismo.provincia.rimini.it Unbedingt probieren! verwendet wird. Beide verbinden sich aufs köstlichste mit Wild- oder Gartenkräutern oder mit Wurst und Weichkäse wie dem Squacquerone. Zum Dessert wird das Brot, wenn man es mit Marmelade oder Honig bestreicht. In der Gegend von Rimini ist die Piadina dünner und etwas größer als in der übrigen Romagna. Info: Consorzio produttori piada fresca della Provincia di Rimini - www.consorziopiada.it DAS OLIVENÖL COLLINE DI ROMAGNA Das Olivenöl „Colline di Romagna DOP“ ist ein Öl, das trotz seiner hervorragenden Qualität und seiner geschmacklichen Eigenschaften noch weitgehend unbekannt ist. Während Olivenöl heute in der mediterranen Küche mit der größten Selbstverständlichkeit benutzt wird, galt es in der Vergangenheit ein absoluter Luxus. In einer Zeit, in der in der Romagna Kälte, Hunger und die Mühen das tägliche Brot waren, benutzte man Speck und Schmalz, Produkte also, die dafür sorgten, dass sie bei regelmäßigem Genuss zu einem „zweiten Wintermantel“ wurden. In Coriano, auf den Hügeln um die Stadt Rimini, feiert man jedes Jahr im Herbst das Fest der Oliven und anderer Herbst-Spezialitäten. Info: www.stradadeivinidirimini.it 75 - Rimini und Umland Die historischen Wurzeln Riminis gehen auf das 6. Jahrhundert zurück. Als Portal zum Orient und Kreuzpunkt zahlreicher Kommunikationswege in den Norden Europas und zu den Städten der italienischen Halbinsel ist Rimini schon immer ein Ort der Begegnung zwischen den Völkern gewesen. Hier trafen etruskische, umbrische, italische, griechische und keltische Völker aufeinander. Den Höhepunkt seiner Macht erreichte die Stadt durch den Mäzenaten Sigismondo Pandolfo Malatesta. Unter seiner Herrschaft entstanden in der Stadt zahlreiche neue Gebäude und Kunstwerke. Auch aus diesem Grund gilt Rimini seit Jahrzehnten als Hauptstadt des Tourismus. Mittlerweile hat sie sich aber auch einen Namen als Messeund Kongressstadt gemacht. Die Riviera von Rimini und die Fischsuppe 77 - Rimini und Umland Saludecio und die Porchetta Bei der Porchetta handelt es sich um ein kleines bis mittelgroßes Schwein, dessen Knochen entfernt wurden. Es wird mit einer Masse aus zerkleinerten Innereien, Pfeffer, Knoblauch, Salz und wildem Fenchel gefüllt. Anschließend wird die Karkasse wieder zu einem Schweinchen zusammengenäht, das Ganze auf einem Spieß im Holzofen etwa vier bis fünf Stunden lang gegart. Die Porchetta ist fertig, wenn ihre Haut eine krosse Kruste und das aromatisch duftende Fleisch eine hellrosa Farbe besitzt. Obwohl sie ursprünglich eine Spezialität aus Zentralitalien ist, man liebt sie in den Marken, in Umbrien und in Latium, hat sie den Sprung in die Emilia Romagna mühelos geschafft. Dort ist sie mittlerweile so beliebt, dass man der Porchetta in Saludecio jedes Jahr im Mai ein Fest widmet. Auf den umliegenden Hügeln des mittelalterlichen Dorfes wächst die größte Anzahl von Olivenbäumen der Provinz. Info: Informazioni Turistiche Saludecio Tel +39 0541 869731 [email protected] Da assaggiare DER PECORINO AUS DER GRUBE Die Tatsache, dass auf den Hügeln der Provinz Rimini schon immer Schafsherden gehalten wurden, hat für die Gastronomie dieser Gegend köstliche Folgen gehabt: Hier wird seit Jahrhunderten Schafskäse (Pecorino) hergestellt. Dessen Reifung kann auf verschiedene Weise erfolgen, in der Provinz Rimini erfolgt sie traditionell in unterirdischen Tuffsteinhöhlen. Die Reifezeit beträgt drei Monate, von Ende August bis November. Wenn der „Pecorino di Fossa“, der auch Grubenkäse genannt wird, seine unterirdische Höhle verlässt, besitzt er nicht nur einen sehr intensiven Duft, sondern auch einen ausgesprochen hohen Nährwert. In Mondaino feiert man jedes Jahr im November die “Sfossatura”, die Öffnung der Gruben. Info: www.stradadeivinidirimini.it Prosit! Die Reifung von Käse in unterirdischen Höhlen ist seit dem 5. Jahrhundert bekannt. Eines der Hauptzentren dieser Methode ist der Ort Talamello, wo man den Grubenkäse „Ambra di Talamello“ nennt. In der ersten Novemberhälfte steht er dort im Mittelpunkt einer Messe. Info: Ufficio Turistico Comunale - Tel +39 0541 922893 [email protected] SANGIOVESE UND REBOLA Die Hügel der Provinz Rimini gehören zu den klassischen Weinanbaugebieten der Region. Der unbestrittene Star unter den Rotweinen ist der Sangiovese. Von jenen Anbaugebieten, die in den vergangenen Jahren zu seinen Ehren entstanden sind, ist das von Coriano besonders hervorzuheben. Mittlerweile ist es so bekannt, dass es schon als „romagnolisches Montalcino“ bezeichnet wird. Bei den Weißweinen sticht die autochthone Rebsorte Rebola hervor, im Dialekt „Pignulèt“ genannt. In der Vergangenheit wurde aus dieser Traube auch ein Süßwein hergestellt. Der trockene Weißwein zeichnet sich durch seine hellgelbe Farbe und seinen fruchtigen Geschmack aus. Andere autochthone Rebsorten sind der Trebbiano romagnolo und der Biancame. Info: www.stradadeivinidirimini.it 79 - Rimini und Umland Sightseeing! DIE MALATESTA-BURG DAS HAUS DES CHIRURGEN Info: Ufficio Turismo Montefiore Conca Tel +39 0541 980035 - [email protected] Info: IAT Rimini - Tel +39 0541 53399-56902 [email protected] [email protected] Die Malatesta-Burg von Montefiore im Conca-Tal ist ein eindrucksvolles Symbol der Macht der Familie Malatesta. Bei klarer Luft soll man von hier aus den auf der anderen Uferseite der Adria gelegenen dalmatinischen Berg Velebit erkennen können. Zur Gründung dieser imposanten Festung ist so gut wie nichts überliefert. Als gesichert gilt dagegen, dass Malatesta Guastafamiglia im Jahre 1337 die Anlage bereits in einen mächtigen Militär- und Wohnkomplex verwandelt hatte. 1347 lebte hinter diesen dicken Mauern der Ungarnkönig Ludwig der Große mit seinem Hofstaat. Auf Galeotto Malatesta Ungaro gehen die Fresken mit den Schlachtszenen und die Gemälde antiker Helden zurück. Der Brunnen im Innenhof der Burg stammt aus dem 14. Jahrhundert. Ende der achtziger Jahre wurde inmitten der Altstadt von Rimini ein archäologischer Fund von außergewöhnlicher Bedeutung gemacht. Außergewöhnlich insofern, als dieser aus der Zeit des römischen Imperiums stammt. Bei dem Fund handelt es sich um das Haus des Chirurgen, benannt nach seinem letzten Besitzer, einem griechischen Arzt. Um die Mitte des 3. Jahrhunderts wurde das Haus durch einen Brand zerstört. Neben wertvollen Mosaiken wurden Einrichtungsgegenstände gefunden, die heutigen Zeitgenossen einen Einblick in die Lebensweise des antiken Rimini erlauben. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die chirurgisch-pharmazeutische Ausstattung, die in ihrer Zusammenstellung als größte der Welt gilt. Seit 2007 können Besucher das Haus besuchen. Calendario del Gusto Gutturnio Festival Carpaneto Piacentino Letzte Woche im April Hommage an einen der bekanntesten Weine der Colli Piacentini. Eine Gelegenheit für alle Liebhaber, die Geschichte des Gutturnio und seine genussvollsten Kombinationen mit Gerichten kennen zu lernen und natürlich den Wein zu verkosten. Info: IAT Castell’Arquato Via Dante, 27 - Castell’Arquato Tel +39 0523 803215 Fax +39 0523 803215 [email protected] Squisito! Coriano Erste Woche im Mai Für alle bewussten Liebhaber von gutem Essen und Trinken, für alle, die nie müde werden, neue Genüsse oder alte Traditionen zu entdecken. Sterne-Kochs, Experten und Gourmets, die sich einfinden, um eine moderne Wegekarte des Geschmacks zu zeichnen. Workshops und Verkostungen exzellenter Produkte. Ein wahres Fest der Gaumenfreuden. Info: San Patrignano Via San Patrignano, 53 - Coriano Tel +39 0541 362111 Fax +39 0541 362411 [email protected] www.squisito.org Wein- und Genießerstraßenfest in Bertinoro und Longiano Bertinoro - Mitte Juni Longiano - Mitte Juli In den herrlichen Panoramadörfern der Romagna: Das Fest der Strada dei Vini e dei Sapori dei Colli di Forlì e Cesena mit lokaltypischen Produkten und Produkten vom Bauernhof, Verkostung von regionalen Gerichten, Desserts und Gebäck und von Qualitätsweinen aus der Romagna. Info: Ass.ne Strada dei Vini e dei Sapori dei Colli di Forlì e Cesena Tel +39 0543 469213 - [email protected] IAT Bertinoro Tel +39 0543 469213 Fax +39 0543 444588 [email protected] IAT Longiano Tel +39 0547 665484 Fax +39 0547 665484 [email protected] Slow Festival Felina (Castelnuovo ne’ Monti) Letztes Wochenende im Juli Die Veranstaltung findet am letzten Wochenende im Juli statt: Die Slow-Gemeinden-Meile, die Handwerkerstrasse mit den besten kunsthandwerklichen Erzeugnissen Norditaliens, mit Ausstellungen, Umweltthemen und Musik – insgesamt über 20 Aufführungen. Info: IAT Castelnuovo ne’ Monti Via Roma, 15/B - Castelnuovo ne’ Monti Tel +39 0522 810430 Fax +39 0522 812313 [email protected] Reistage - Le Giornate del Riso Jolanda di Savoia Ende August Die Veranstaltung dreht sich um das Thema Reis aus dem Po-Delta g.g.A. und seine Hauptstadt Jolanda di Savoia. Mit wichtigen Veranstaltungen zu Themen, die von den Reisbauern bis zu den Liebhabern dieses Lebensmittels gehen. Die vier Reissorten des Deltas - der Carnaroli-, der Baldo-, der Volano- und der Arborioreis – enthüllen den Besuchern alle ihre Geheimnisse. Info: IAT Centro Unificato di Ferrara Tel +39 0532 299303 Fax +39 0532 212266 [email protected] Festival del Prosciutto di Parma In den Gemeinden des Erzeugergebiets für Parmaschinken (Langhirano, Tizzano, Collecchio, Calestano, Lesignano Bagni, Neviano Arduini, Montechiarugolo, Sala Baganza e Felino). Ende August bis ca. 20. September. Grosse Veranstaltung, bei der der Parmaschinken und sein Erzeugergebiet einen Monat lang im Mittelpunkt stehen - mit Verkostungen, Geschmacksseminaren, großen Konzerten und als Höhepunkt einem großen Fest in Parma selbst. Begleitend zum Festival auch die Initiative „Finestre Aperte” (Offene Fenster): Eine bewährte Formel mit Führungen durch die Erzeugerbetriebe. Info: IAT Torrechiara Strada Castello, 10 - Torrechiara Tel +39 0521 355009 Fax +39 0521 355821 [email protected] Dama Vivente Castelvetro 2. Wochenende im September Die „Dama Vivente” beschwört die glanzvolle Zeit der Renaissance herauf. Ein Spiel auf dem als „Damespielbrett” gestalteten Hauptplatz, mit geschickten, lebendigen Spielsteinen und „Dämonen” in Renaissancekostümen – in Erinnerung an das Fest, das die Adelsfamilie Rangone 1564 zu Ehren des Dichters Torquato Tasso anlässlich seines Aufenthalts in Castelvetro gegeben hatte. Während der beiden Abende historischer Festzug der Soldaten, Damen, Ritter, Bogenschützen und Fahnenschwenker. Den Abschluss bilden eine Theatervorführung und ein Feuerwerk. Info: U.I.T. Terre di Castelli (Comuni di Vignola, Castelnuovo Rangone, Castelvetro di Modena, Savignano s.P., Spilamberto) Via Selmi, 5 – Vignola Tel +39 059 764365 Fax +39 059 764311 [email protected] Kürbisfest Fiera della Zucca Reggiolo Letztes Wochenende im September Auf dem Fest werden traditionelle Kürbisgerichte aus der Bassa Mantovana und dem Umland von Reggio angeboten, wie zum Beispiel die berühmten „Tortelli“. Das Event-Programm umfasst außer Gastronomie auch verschiedene Veranstaltungen mit Liedern und örtlicher Folklore. Info: UIT Guastalla Via Gonzaga, 37/A - Guastalla Tel +39 0522 219812 Fax 0522 219708 [email protected] Gastronomischer Herbst in Valtaro In den Gemeinden des oberen Val Taro: Albareto, Bedonia, Berceto, Borgotaro, Compiano, Tornolo. September, Oktober und November Ein Herbst mit Events und Dorffesten im oberen Val Taro, alle im Zeichen des „Re Porcino”, des „Königs Steinpilz“. Jedes Wochenende bieten die Restaurants, die Trattorien und die Agriturismi im Tal qualitativ hochwertige Menüs an. Über einen Fragenbogen wird unter den Gäste ermittelt, welchem Restaurant sie den „Goldenen Pilz” verleihen würden. Daneben wird ein Korb mit typischen Köstlichkeiten der Region verlost. Info: IAT Borgo Val di Taro Piazza Manara, 7 - Borgo Val di Taro Tel/Fax +39 0525 96796 [email protected] Schaufenster, Motoren und Balsamische Genüsse Spilamberto 1. Wochenende im Oktober Am Samstag morgen zeigen die Meister des Konsortiums für Balsamessig unter freiem Himmel, wie der Traubenmost verkocht wird. Verkostung typischer Produkte, Vorführungen und Animation. Am Sonntag sind die Museen des Geschmacks, die Erzeugerbetriebe „zum Anfassen” und Erzeugergemeinschaften an der Reihe, parallel dazu großes Oldtimertreffen für Autos und Motorräder. Info: IAT Terre di Castelli c/o Museo dell’Aceto Balsamico Tradizionale Via Roncati, 28 – Spilamberto Tel +39 059 78 12 70 Fax +39 059 78 12 86 [email protected] Weekend del Gusto in Bologna Bologna Jedes Wochenende im Oktober Verkostungen von lokalen Lebensmitteln und Weinen in der historischen Altstadt von Bologna. Veranstaltungen wie: “Lo sfoglino d’oro” Wettbewerb der professionellen Nudelbäcker, die im Laufe des Jahres verschiedene nationale und internationale Wettbewerbe gewonnen haben und “Mortadella please”, das internationale Mortadellafestival, bieten ausserdem Einblick in die kulinarischen Traditionen Bolognas. Info: IAT Bologna Tel +39 051 239660 - 6472113 - 251947 Fax +39 051 6472253 [email protected] Sagra dell’Anguilla Comacchio Erste zwei Wochenenden im Oktober Traditionelle Veranstaltung mit Verkostung köstlicher Gerichte auf der Basis von Aal, Meeresund Deltafisch, die von Seeleuten aus Comacchio auf den Straßen, den Brücken und entlang der Kanäle der Stadt an zubereitet werden. Info: IAT Comacchio Tel +39 0533 314154 Fax +39 0533 319278 [email protected] Tartufesta - Trüffelfest im Bologneses Apennin Gemeinden des Apennin um Bologna Jedes Wochenende im Oktober und November Die 13 Gemeinden des Apennins um Bologna bieten an allen Oktober- und Novemberwochenenden ein reichhaltiges Programm an gastronomischen und kulturellen Ereignissen rund um den edlen weißen Trüffel von den Hügeln und dem Apennin um Bologna an. Den Abschluss bildet die traditionelle „Sagra Nazionale del Tartufo Bianco”, das Nationale Weiße-Trüffel-Fest, mit einem nationalen Trüffelmarkt auf dem Hauptplatz der Gemeinde Savigno. Info: IAT Zola Predosa Villa Garagnani Via Masini, 11 – Zola Predosa Tel +39 051 752472 Fax +39 051 752472 [email protected] Fiera Nazionale del Tartufo Sant’Agata Feltria Jeden Sonntag im Oktober Liebhaber für des köstlichen, duftenden Weißen Edeltrüffels. Außer dem berühmten Pilz auch Kastanien, Honig, lokales Kunsthandwerk. Die Gelegenheit, um Trüffel- und Pilzspezialitäten zu verkosten, die mit zu den raffiniertesten Gerichten der internationalen Küche zählen. Info: Pro loco Sant’Agata Feltria Tel +39 0541 848022 [email protected] Herbst in Cesenatico Fischfest Cesenatico Ende Oktober – Anfang November Ein Wochenende zur Feier des Fisches – mit Verkostungen und Gerichten nach überlieferten Rezepten, Frittiertem und ein bunter Markt. Ein Event mit Meeresduft, der das alte, bezaubernde Fischerviertel an der Adria sanft einhüllt. Info: IAT Cesenatico Tel +39 0547 673287 Fax +39 0547 79404 [email protected] Baccanale Imola Erste drei Wochenenden im November Die berühmte Kultur- und Gastronomieveranstaltung in Imola, die alljährlich das “Essen” in seinen verschiedenen Aspekten thematisiert: Kultur, Geschichte, lokale Tradition, regionaltypische ProduKten. Ein reichhaltiges Programm, das Unterhaltung und gastronomische Kultur geschickt dosiert, mit Treffen, Verkostungen, Kochkursen, Ausstellungen, Führungen, Theater und Musik. Info: IAT Imola Via Emilia, 135 – Imola Tel +39 0542 602207 Fax +39 0542 602141 [email protected] Enologica - Wein und typische Produkte aus der Romagna Faenza, Messezentrum der Provinz 3. Wochenende im November Ausstellung und Verkauf von Qualitätsweinen und Edelbränden der Region und typischer Produkte der Romagna mit vielen Workshops, Verkostungen, Treffen mit Köchen und Sommeliers. Info: IAT Faenza Voltone della Molinella 2 – Faenza Tel/Fax +39 0546 25231 [email protected] November Porc …. und hoffentlich mit Nebel! Genußfeste in Brisighella Sissa, Polesine Parmense, Zibello, Roccabianca Jedes Wochenende im November Gastronomische Wanderveranstaltung, die jedes Wochenende im November in den Gemeinden Sissa, Polesine Parmense, Zibello und Roccabianca stattfindet. Im Rahmen der Veranstaltung Möglichkeit zur Verkostung regionaler Köstlichkeiten, z. B. der 4 typischsten Wurstwaren aus der Bassa Parmense mit Mariola, Strolghino, Prete und Cicciolata. KÖSTLICHES VOM SCHWEIN, “PERA VOLPINA” BIRNEN-UND KÄSEFEST, TRÜFFELFEST, FEST DER OLIVEN UND DES OLIVENÖLS Brisighella, historische Altstadt Jeden Sonntag im November Auf den Hügeln wird gefeiert, jeweils thematisch rund um Produkte aus Schweinefleisch, um die wieder entdeckte Birnensorte Pera volpina in Kombination mit Hartkäse, um Trüffel in Kombination mit traditionellen Gerichten, um Oliven und Olivenöl. Info: Ass. Strada del Culatello di Zibello Tel +39 0524 939081 [email protected], www.novemberporc.com/.it Info: UIT Brisighella P.tta Porta Gabolo - Brisighella Tel./Fax +39 0546 81166 [email protected] Un Po’ di Gusto Bassa Piacentina November Altüberlieferte Tradition und unverfälschter Geschmack – die besten Restaurants und Agriturismi bieten für den ganzen November Sondermenüs an, die nach Bassa Piacentina schmecken. Info: IAT Piacenza Piazza Cavalli - Piacenza Tel +39 0523 329324 Fax +39 0523 306727 [email protected]