Gegengeschlechtliche Hormontherapie
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Gegengeschlechtliche Hormontherapie
Praxis der gegengeschlechtlichen Hormontherapie bei Transsexuellen Reinhold Gellner Medizinische Klinik und Poliklinik B - Endokrinologie - Übersicht: Gegengeschlechtliche Hormontherapie – Allgemeines • Historisches / Epidemiologie • Ätiologie – Diagnostik und Therapie • Dreistufiges Therapiekonzept • Hormontherapie in der Praxis • Wirkungen / Nebenwirkungen Transsexualität Historisches • Erste genitaltransformierende Operationen: – Hirschfeld 1918, – Mühsam 1921, – Abraham 1932 • • • • 1923 Hirschfeld: „Seelischer Transsexualismus“ 1949 Cauldwell „Psychopathia transsexualis“ 1952 George Jörgensen wird Christine 1953 Benjamin „Transsexualismus“ als klinische Entität • • • • 1970 staatsanwaltschaftliche Genehmigung einer Umwandlung in D. 1980 Transsexuellengesetz 1987 Bundessozialgericht: Krankheit ! 1981-1990 Deutschland: – 1047 befürwortete Fälle einer Vornamens- / Personenstandsänderung • USA seit den 50er Jahren – 10.000 Geschlechtsumwandlungen • 1993: 3000-6000 Transsexuelle in Deutschland Transsexualität - Transsexuellengesetz 1980 Bundesgesetzblatt Jahrgang 1980, Teil 1, 1654-1658 • Nach den Transsexuellengesetz können Transsexuelle beim zuständigen Amtsgericht eine Namens- und/oder Personenstandsänderung beantragen. In 2 unabhängig voneinander erstellten ärztlichen Gutachten muß festgestellt sein, • daß der Antragsteller sich nicht mehr dem in seinem Geburtseintrag angegebenen, sondern dem anderen Geschlecht als zugehörig empfindet; • daß er seit mindestens 3 Jahren unter dem Zwang steht, seinen Vorstellungen entsprechend zu leben; • daß nach den derzeitigen Erkenntnissen der Wissenschaft sich das Zugehörigkeitsempfinden zur neuen Geschlechtsrolle mit hoher Wahrscheinlichtkeit nicht mehr ändern wird. • Für eine Personenstandsänderung ist zusätzlich erforderlich, • daß der Patient nicht verheiratet ist; • daß der Antragsteller dauerhaft fortpflanzungsunfähig ist und sich einem seine äußeren Geschlechtsmerkmale verändernden operativen Eingriff unterzogen hat, durch den eine deutliche Annäherung an das Erscheinungsbild des anderen Geschlechts erreicht worden ist. Transsexualität Definition und Abgrenzung • Mögliche Beschreibung: – Ein Transsexueller hat die dauernde Überzeugung, daß er zum anderen Geschlecht gehört, was zu einem tiefsitzenden Identitätskonflikt führt, da der Betreffende in völliger Disharmonie zu seiner körperlichen Realität lebt. • Transsexualität: – ICD-10: F 640 – DSM-IV: 302.80 (GeschlechtsidentitätsStörungen) • Abgrenzung und Differentialdiagnostik: • • • • • • Psychosen / Schizophrenie Transvestitismus Homosexualität Depression Masochismus Lösung für Lebenskrisen Transsexualität Einteilung • Mann-zu-Frau Transsexuelle (MF-TS) • Frau-zu-Mann Transsexuelle (FM-TS) • jünger zum OP-Zeitpunkt • treten häufiger schon mit dem gegengeschlechtlichen Verhalten auf • haben durchschnittlich höhere Bildung • haben meist eine feste berufliche Anstellung • sind häufiger Single zum Diagnostik-Zeitpunkt • sind psychopathologisch weniger auffällig • sind weniger suizidgefährdet • zeigen häufiger homosexuelle Orientierung • Alternative Einteilungen • • • • Alter Sexuelle Orientierung Laufzeit (seit Kindheit oder nicht?) ... Etc. Michel A. et al, European Journal of Endocrinology 145(2001)365-376 Transsexualität Prävalenz 1 : 50000 Michel A. et al, European Journal of Endocrinology 145(2001)365-376 Transsexualität Verhältnis MF- / FM-TS Michel A. et al, European Journal of Endocrinology 145(2001)365-376 Transsexualität MF- / FM - Ratio in Deutschland Sex ratio of transsexuals in Germany: the development over three decades Garrels L et al, Acta Psychiatr Scand 102(2000)445-448 Deutsche Übersicht mit 1785 Transsexuellen mit Erstdiagnose zwischen 1964 und 1998 an vier großen Behandlungszentren. 1970 - 1994: MF-TS / FM-TS => 2 : 1 1994 - 1998: MF-TS / FM-TS => 1.2 : 1 Ursache unbekannt. Transsexualität Hypothesen zur Ätiologie • Biologische Ursachen: – Perinatale Hormonstörungen – Störungen der Gonadotropinsekretion – Morphologische Differenzierung des Gehirns • Psychosoziale Ursachen: – Konflikt-Hypothesen – Konfliktfreie Fehlanpassung Transsexualität Allgemeines zur Therapie • Alleinige Psychotherapie erfolglos! • Interdisziplinärer Ansatz nach sorgfältiger Diagnostik mit den besten Erfolgschancen • Von der Unsicherheit zu Standards: – Drei-Phasen-Konzept • Phase 1: Diagnostik - Alltagstest • Phase 2: Hormonbehandlung • Phase 3: Operation und Nachbetreuung Transsexualität Drei-Phasen-Konzept Phase 1 • Diagnosesicherung • Allgemeine Klinische Untersuchung mit Frage Kontraindikationen, Vorsichtsmaßnahmen? • • • • • • Anamnese Befund Röntgen Thorax EKG Labor Basales endokrinologisches Labor • Karyotyp-Bestimmung • Ziele des Alltagstests, der oft nicht gewünscht wird: • Umgang mit einem neuen Vornamen • Abschätzung der tatsächlichen Transsexualität • Bewußtes Aufreißen des sozialen Umfelds • Umgang mit ablehnenden Reaktionen der Umwelt Transsexualität Drei-Phasen-Konzept Phase 1 - Kontraindikationen • Absolute Kontraindikationen MF-TS: • • • • • Relative Kontraindikationen MF-TS: • • • • Schwere diastolische Hypertonie Thrombembolische Erkrankungen Zerebrovaskuläre Erkrankungen Schwere Leberfunktionsstörungen • Starker Zigarettenkonsum Familienanamnestisch Mamma-Ca Hyperprolaktinämie Stärkergradige Adipositas Relative Kontraindikationen FM-TS: • Manifester Diabetes mellitus • Deutliche Hyperlipidämie • Stärkergradige Adipositas Transsexualität Drei-Phasen-Konzept Phase 2 • Gegengeschlechtliche Hormontherapie – Suppression der Hormonproduktion – Veränderung zum anderen Geschlecht • Dauer etwa 1 Jahr • Reevaluation der OP-Indikation Transsexualität Gegengeschlechtliche Hormontherapie - Aufklärung • Aufklärungspunkte Mann-zu-Frau-Transsexualismus : Brustentwicklung erfolgt innerhalb von Monaten, wenigen Jahren oder gar nicht. Manchmal ist eine Brustaufbauplastik erforderlich Körperbehaarung wird weniger, jedoch nicht unbedingt typisch weiblich Es wird mit Östrogenen behandelt (Tabletten, Pflaster oder Injektionen), eventuell wird ein Antiandrogen (Cyproteronacetat) dazugegeben Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind erforderlich, anfangs häufiger Eine wesentliche Änderung der Stimmlage ist wenig wahrscheinlich. Hier kann eine Logopädische Behandlung oder Operationen mehr leisten Bei Erkrankungen, die nicht auf die Hormontherapie zurückzuführen sind, wird die Hormontherapie weitergeführt Die Hormontherapie ist als lebenslange Dauertherapie zu verstehen, nicht notwendigerweise in immer derselben Applikationsform. Gefahren des Lebens ohne Sexualhormone werden erläutert Es können Hautveränderungen auftreten, insbesondere Blässe, aber auch Pigmentverschiebungen Es können Gewichtsveränderungen eintreten Gleichzeitiges Rauchen erhöht das Risiko thrombembolischer Komplikationen erheblich und sollte unterbleiben Psychische Veränderungen (Euphorie, Depression) können auftreten Alkohol ist nicht verboten, sollte jedoch wegen der Leberbelastung sehr zurückhaltend genossen werden, bei Leberwerterhöhung ganz meiden Nebenwirkung Hepatopathie: Fettleber, Leberwerterhöhung, Cholestase, FNH Thrombosen und Lungenembolien: wie bei der oralen Kontrazeption auch kann es zu einem erhöhten Risiko für tiefe Beinvenenthrombosen kommen. Neben einem postthrombotischen Syndrom drohen auch Lungenembolien. Herzinfarkte - auch mit tödlichem Ausgang - wurden bei Mann-zu-FrauTranssexuellen unter Therapie mit weiblichen Hormonen ebenfalls vermehrt beobachtet. Blutdruckerhöhung - in manchen Fällen muß die Therapie dann anders dosiert oder modifiziert werden. Eventuell wird eine medikamentöse Hochdrucktherapie zusätzlich erforderlich. Muskelschwäche - die meisten Patienten berichten über ein Nachlassen der Muskelkraft, was zum Teil beeinträchtigend empfunden wird. Dies erklärt sich aus der Tatsache, daß ein Mangel an Testosteron, der im Rahmen dieser Therapie angestrebt wird, die Muskelmasse vermindert. Ist eine spezielle Ernährung erforderlich? - Nein. Hormontherapie-Schemata (1) Amsterdam-Schema • MF-TS: – 100 µg Ethinylestradiol per os – 2x50 mg Cyproteronacetat per os • FM-TS: – 250 mg Testosteronester (Sustanon, Organon) alle 14 Tage i.m. • Alternativ-Schemata • Alternativ-Schemata Van Kesteren et al. 1996 Hormontherapie-Schemata (2) Münchner-Schema • MF-TS: – Progynon 100 depot i.m. alle 14 Tage – Cyproteronacetat 100 mg/Tag per os, schrittweise Reduktion mit Abfallen des Testosterons • FM-TS: – Testoviron depot 250 mg alle 14 Tage – falls nach 2-3 Monaten Periodenblutung persistiert: Clinovir 500 mg i.m. 2x mit Abst. Von 3-4 Tagen zw. den Testoviron-Gaben Schlatterer, K. 1996 Hormontherapie-Schemata (3) Singapur-Schema • FM-TS: – 250 mg Sustanon (Testosteronester) alle 4 Wochen intramuskulär Hormontherapie-Schemata (4) Münster-Schema • MF-TS – 2x1 Estrifam forte p.o. – ggf. später Cyproteronacetat 10-50 mg • FM-TS – Testoviron depot 250 mg alle 3-4 Wochen i.m. – ggf. später Gestagen Hormontherapie-Schemata Zusammenfassung • MF-TS: • Östrogenalternativen: – 100µg Ethinylestradiol pro Tag – 8 mg Estradiol pro Tag – 100 mg Estraderm TTS (2x/Wo) – 100 mg Estradiol i.m. alle 24 Wochen • ggf. Antiandrogen: – 100 mg Androcur pro Tag – 100 mg Spironolacton p.T. • FM-TS: • Testosteron: – 250 mg Testosteronester (Sustanon) alle 2-4 Wo. – 250 mg Testoviron depot alle 2-4 Wochen • ggf. Gestagen – 500 mg Clinovir (gg. Monatsblutung) Testosteronpräparate 1 Präparat Hersteller Wirkstoff Empfohlen Verweile Dosis dauer Kosten pro Monat DM Andriol Organon Darreichungsform, Dosis Testosteron 40 mg Kps undecanoat 3-4 Kps/d 194 Testostero n Depot Jenapharm Testostero n Depot Rotex medica Testostero npropionat “Eifelfango” Jenapharm Testosteron Amp., 250 -Enanthat mg 250 mg/2-3 8,5 Tage Wochen 48 Rotexmedic Testosteron Amp.,250 a -Enanthat mg 250 mg/2-3 8,5 Tage Wochen 33 Eifelfango 23x/Woche 49 Testosteron Amp., 10, -Propionat 25, 50 mg 3,7 h 1,5 Tage Testosteronpräparate 2 Präparat Hersteller Testoviron Depot Schering Androderm SmithKlineBeecham Testoderm Ferring Testostero n implant Organon Wirkstoff Darreichungsform, Dosis 50+100 mg Amp., Testosteron 50,100,250 mg Propionat+ Testosteron -Enanthat 250 mg Testosteron -Enanthat Testosteron 2.5 mg pro Pflaster Empfohlen Verweile Dosis dauer Kosten pro Monat DM 1 Amp. Alle 8.5 Tage 2-3 Wochen 55 2Pflaster/d abends 24 Std. 160 Testosteron 15 mg pro Pflaster 1 Pflaster scrotal 24 Std. 222 Testosteron Pellets 6x200 mg 100/200 mg 3-6 Monate 50 Testosteron-Gel • Testosteron-Gel auf alkoholischer Grundlage • stabile Tagesspiegel • subnormale Werte 5 Tage nach Absetzen • Hersteller (Solvay) • cave: Übertragung durch Hautkontakt möglich Testosteron und Testosteronabkömmlinge • Testosteron: – orale Gabe oder Injektion wirkungslos, da sofortiger Abbau – gilt auch für Dihydrotestosteron • Testosteron-Ester: – Fettlöslichkeit – Ölige Depot-Präparate möglich mit langsamer Freisetzung – Veränderung der Ringstruktur (17alpha) führt zu Lebertoxizität (obsolet) Gegengeschlechtliche Hormonbehandlung - Wirkungen - • • • • • • Gewicht und Körperzusammensetzung Haut und Haar Sexualorgane Sexualität Stimme Labor Transsexualität - Hormontherapie - • High Dose ? • Low Dose ! • Self Dose ??? Brustentwicklung nach Tanner • Brustwarzen, -Vorhöfe, Drüsenkörper • Druckschmerz • selten Sekretion • Maximaler Effekt wird nach 2 Jahren erreicht • Nicht selten: Aufbauplastik nötig Einfluß der Testosterongabe auf die Körperzusammensetzung Body Cell Mass (BCM) unter Testosteron • Körpergewicht nimmt zu: 3.5 kg (BMI 20.7->22.2 kg/m²) • Fettmasse bleibt gleich • Körperzellmasse nimmt signifikant zu 3.2 kg 33 31 29 P at 1 P at 2 kg 27 P at 3 P at 4 25 Mittelwert 23 21 0 1 2 3 Quartal 4 5 Wirkungen der Sexualhormone auf das Skelettsystem • Osteoporose – „Witwenbuckel“ Wirkung der Sexualhormone auf das Skelett-System • FM-TS: – Knochendichte bleibt gleich • MF-TS: – Knochendichte wird größer • Knochenbau/-statur wird nicht beeinflußt Gegengeschlechtliche Hormontherapie - Nebenwirkungen - • • • • • Hepar Gerinnungssystem Herz-Kreislauf-System Psychische Auswirkungen Interaktionen Gegengeschlechtliche Hormontherapie Mögliche Nebenwirkungen • MF-TS – – – – – – Prolaktinerhöhung Galaktorrhoe Prolaktinom Thrombembolien u.a. (Prostata-Ca) • Mortalität nicht erhöht (van Kesteren P et al, Clinical Endocrinology 47(1997)347-354) • FM-TS – Corpus-Ca – Ovarial-Ca – Stirnglatze Psychische Effekte gegengeschlechtlicher Hormontherapie • MF-TS unter E2 – – – – – – ruhiger geduldiger „lieber“ weniger Aggressionen Traurigkeit introvertiert • FM-TS unter Testost. – – – – – – dynamischer lockerer Libidosteigerung pubertäre Ausstrahlung ungeduldiger extrovertiert Transsexualität Drei-Phasen-Konzept Phase 3 Krege S et al, BJU International 88(2001)396 Transsexualität Drei-Phasen-Konzept Phase 3 Krege S et al, BJU International 88(2001)396 Jarolim L, BJU International 85(2000)851 Gegengeschlechtliche Hormontherapie - Nachsorge • Häufigkeit der Nachsorgeuntersuchungen: – erste 2 Jahre: alle 3 Mo. oder nach Bedarf – 3. u. 4. Jahr: alle 6 Mo. – dann jährlich – lebenslang • Was wird untersucht: – – – – Anamnese allgem. körperlicher Befund Körperzusammen-setzung allgem. Labor (Blutbild, Leberwerte, Lipide, etc.) – Sexualhormone – Sonographie Abdomen – ggf. gezielte weitere Untersuchungen Transsexualität Drei-Phasen-Konzept Phase 3 Jarolim L, BJU International 85(2000)851 Transsexualität Katamnestische Studien Results of long-term follow-up of transsexual patients Rauchfleisch U et al, Nervenarzt 69/9(1998)799-805 Basel: 1970-1990 48 MF-TS, 21 MF-TS davon: 13 MF-TS, 4 FM-TS Nachuntersuchung 5-20 J nach geschlechtsangleichender OP. MF-TS: 1. Lebensqualität signifikant verschlechtert: 9 von 13 abhängig von Sozialhilfe/Erwerbsunfähigkeitsrente 2. Sehr isoliertes Leben 3. Kein sexuelles Erleben mehr: 8/13 4. Ängste, Depression, Abhängigkeit: 10/13 5. Bedauern der Operation: 5/13 davon: 6. Rückumwandlung: 2/13 FM-TS: 1. Vollzeitig berufstätig und in stabiler Partnerschaft: 2/4 2. Depression, Abhängigkeit, affektive Labilität: 2/4 FAZIT: Psychotherapeutische Begleitung wichtig. Sehr genaue Indikationsstellung vor Operation. Sorgen für soziale Integration vor und nach Operation von zentraler Bedeutung. Transsexualität Katamnestische Studien Treatment follow-up of transsexual patients. A catamnestic study. Hepp U et al, Nervenarzt 73(2002)283-288 Zürich: 33 TS, Nachuntersuchung 4 bis 10 Jahre nach Erstvorstellung: 22 MF-TS, 11 FM-TS: davon 29 unter gegengeschlechtlicher Hormontherapie und 25 nach geschlechtsangleichender Operation 1. Soziale Integration befriedigend und relativ stabil 2. FM-TS homogenere Gruppe als MF-TS 3. Körperliches und psychosoziales Wohlbefinden zufriedenstellend 4. Selbsteinschätzung und Untersuchereinschätzung gleich positiv Transsexualität Katamnestische Studien Male-to-Female transsexualism: a technique, results and long-term follow-up in 66 patients Krege S et al. BJU International 88(2001)396 OP-Technik: Erhaltung des neurovaskulären Bündels. Glans-Transformierung zur Klitoris. Umwandlung des phallischen Zylinders in die Vagina. Aufbau der Labien aus den Skrotalfalten. Fragebogen: 1. Sind Sie zufrieden mit dem Aussehen Ihrer äußeren Genitalien? Ja/Nein 2. Sind Sie zufrieden mit der Tiefe Ihrer Vagina? Ja/Nein 3. Können Sie problemlos Sexualverkehr haben? Ja/Nein 4. Haben Sie klitorale Empfindungen/Orgasmus? Ja/Nein 5. Hatten sie andere Probleme seit der Operation, die mit der Operation zusammenhingen? 6. Bereuen Sie Ihre Entscheidung, sich der geschlechtsangleichenden OP unterzogen zu haben? Ja/Nein Prospektiv ausgewertet: 31 Patienten 1. 90% zufrieden mit dem kosmetischen Ergebnis 2. 90% Orgasmusfähigkeit 3. 58% hatten Sexualverkehr 4. Keiner der Patienten bedauerte die OP trotz nicht seltener OP-Komplikationen. Transsexualität Katamnestische Studien • Unzufriedenheit mit dem postoperativen Ergebnis: MF 8.1-13.0% FM 3.0-9.7% • Bedauern der OP und Wunsch nach Umkehr: MF 1.5% FM <1% • Suizidrate: MF ~1% FM < 1% Michel A. et al, European Journal of Endocrinology 145(2001)365-376 Zusammenfassung • • • • • • • • • Anamneseerhebung Körperliche Untersuchung Begutachtung Alltagstest Hormonelle Vorbehandlung Transformationsoperation(en) Nachsorge Hormonelle Dauersubstitution Personenstandsänderung Folien? Email: [email protected] Subject: Transsexualität