deutz inside 01/2012

Transcrição

deutz inside 01/2012
DEUTZINSIDE
RUBRIK
Das Magazin der DEUTZ AG
Ausgabe 1 I 2012
DEUTZ setzt Wachstumsstrategie im asiatischen
Markt fort
Innovation & TECHNIK
Winterfester Antrieb im
ewigen Eis
FASZINATION & VISION
Höchstleistungen
vor dem Anpfiff
INHALT
EDITORIAL
Aktuelles
S. 6
Meldungen und Infos
rund um DEUTZ...........................S.4
TitelTHEMA
Wachstum in Asien
DEUTZ unterschreibt Vertrag
für neues Joint Venture..................S.6
Ökologische Lösung
Wie DEUTZ mit dem Thema
Abfall umgeht................................S.22
Safety first bei jeder Luftfracht
DEUTZ ist bereit für die
Zertifizierung..................................S.23
Menschen & Märkte
Potenzial in China
Interview mit DEUTZ Vorstand
Dr. Helmut Leube...........................S.8
Etikette à la française
Der Business Knigge
für Frankreich................................S.24
Messen
Team & Chancen
DEUTZ – a great show
in Las Vegas
DEUTZ auf der
„World of Concrete“.......................S.9
Wir krönen Ihre guten Ideen
Positive Resonanzen beim
DEUTZ Ideenmanagement............S.26
KURZ NOTIERT
TitelTHEMA
Wachstum in Asien
DEUTZ unterschreibt Vertrag für neues Joint Venture
S. 10
Bienvenue auf der Intermat
Die Welt der Baumaschinen
trifft sich in Paris............................S.10
Arbeiten, wenn andere schlafen
Hilfreiche Tipps bei Schichtarbeit....S.28
Wenn Sie schon mal da sind…
Tipps für den Aufenthalt in Paris....S.11
3 Minuten mit…
…Georgiadis Theoshari..................S.29
Innovation & Technik
DEUTZ Spurensuche…
…im Geburtshaus von
Nicolaus August Otto.....................S.29
Winterfester Antrieb
im ewigen Eis
DEUTZ Aggregat zeigt
Stärke am Südpol..........................S.12
Wie ein Fels in der Brandung
Walzenzüge mit DEUTZ Motoren
beim Staudammbau in China........S.14
Wussten Sie, dass…
…der Kölner Dom bei seiner
Einweihung im Jahr 1880 mit
Hilfe von DEUTZ Motoren
angestrahlt wurde?........................S.29
DEUTZ Jubilare
Faszination & Vision
Bienvenue auf der Intermat
Die Welt der Baumaschinen trifft sich in Paris
S. 16
Höchstleistungen
vor dem Anpfiff
Fußball-EM 2012:
DEUTZ Motoren in
Polen und der Ukraine
im Dauereinsatz.............................S.16
Gute Reise
Fußball-EM 2012: Busse mit
DEUTZ Antrieb befördern
sowohl Spieler als auch Fans.........S.18
Sicherheit & Qualität
Der Goliath für die
Herkulesaufgaben
Den Schlackentransporter
von HERBST SMAG
treibt ein 302 kW-Aggregat
von DEUTZ an...............................S.19
Höchstleistungen vor dem Anpfiff
Fußball-EM 2012: DEUTZ Motoren im Dauereinsatz
Nicht nur sauber, sondern rein
Optimierung der Mess- und
Prüftechnik bei DEUTZ..................S.20
Jubilare
DEUTZ Mitarbeiter
feiern Jubiläum..............................S.30
Extra: Spielplan zur
FuSSball-Europameisterschaft
IMPRESSUM
DEUTZ INSIDE Ausgabe 1/2012
Herausgeber: DEUTZ AG, Ottostraße 1,
51149 Köln (Porz-Eil)
Verantwortlich: Janina Decker,
Unternehmenskommunikation
Objektleitung: Janina Decker,
Telefon: +49 (0)221 822 24 93,
Telefax: +49 (0)221 822 15 24 93,
E-Mail: [email protected]
Redaktion: Janina Decker (DEUTZ AG),
Ulrich Kläsener/Thomas Krokowski
(Diamond media GmbH)
Gestaltung: Diamond media GmbH,
Miria de Vogt
Druck: Druckpartner, Essen
Bildnachweis: Alpine Bau, AWI, BOMAG,
Janina Decker, dreamstime, fotolia, HERBST
SMAG, iStockphoto, LAZ, SENNEBOGEN,
voestalpine Stahl GmbH
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das Geschäftsjahr 2011 liegt hinter uns und wir können mit
Stolz auf das Geleistete zurückblicken. Mit einer Umsatzerhöhung um 28,6 Prozent auf 1.529,0 Millionen Euro konnten
wir einen neuen Umsatzrekord in der heutigen Unternehmensstruktur erzielen. Besonders erfreulich ist dabei, dass
alle Anwendungsbereiche und Regionen ihren Umsatz deutlich steigern konnten und sich so im Jahr 2011 die erfreuliche
Entwicklung des Vorjahres fortsetzen konnte. Stark profitiert
hat das Unternehmen auch von einer deutlichen Absatzsteigerung um 37,5 Prozent auf 230.598 verkaufte Motoren. Unser operatives Ergebnis (EBIT
vor Einmaleffekten) konnten wir mit einem Anstieg auf 91,2 Millionen Euro gegenüber dem
Vorjahreswert von 42,2 Millionen Euro mehr als verdoppeln.
Entscheidend für die positive Entwicklung waren neben dem starken Umsatzwachstum
unsere Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität und Effizienz, »MOVE« und »MOVE
Fast«. Deutlich wird dies auch bei Betrachtung der EBIT-Rendite: den 3,5 Prozent des
Vorjahres stehen satte 6,0 Prozent in 2011 gegenüber. Eine Leistung, auf die wir mehr als
stolz sein können! Auch unser Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten hat sich ausgehend von dem sehr guten operativen Ergebnis um 84,6 Millionen Euro auf 68,7 Millionen
Euro stark verbessert und liegt damit nach einem Verlust von 15,9 Millionen Euro im Vorjahr
wieder fest im positiven Bereich. Das Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten
beträgt 6,8 Millionen Euro und resultiert aus einer Ertragsteuererstattung im Zusammenhang mit dem Verkauf der DEUTZ Power Systems im Jahr 2007. Insgesamt beläuft sich
das Konzernergebnis so auf 75,5 Millionen Euro – eines der besten Konzernergebnisse
in der Unternehmensgeschichte. Wir konnten im Berichtsjahr Aufträge in einem Gesamtwert von 1.479,3 Millionen Euro verzeichnen und damit gegenüber dem Vorjahr um 12,5
Prozent zulegen. Besonders erfreulich ist, dass die positive Entwicklung auch unterjährig
fortgeführt werden konnte. Im vierten Quartal 2011 erhöhten sich die Umsatzerlöse im
Vergleich zum starken dritten Quartal noch einmal um 1,5 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresquartal konnten wir den Umsatz sogar um 10,0 Prozent ausweiten. Zwar sind die
Prognosen für das kommende Jahr noch mit Unsicherheiten behaftet, wir können aber
guten Gewissens behaupten, für die Zukunft sehr gut gerüstet zu sein.
Die Titelstory der aktuellen Ausgabe widmet sich unserem im Januar 2012 gegründeten
Joint Venture mit dem chinesischen Bau- und Landmaschinenhersteller Shandong Changlin Machinery Group. Als weiterer Meilenstein unserer Asienstrategie nimmt das neue Gemeinschaftsunternehmen DEUTZ Engine (Shandong) Co., Ltd. ab 2013 die Produktion der
millionenfach bewährten Baureihe 2011 auf (S. 6-8). Sei es als Aussteller auf der Intermat in
Paris (S. 10/11) oder als Motor im Teleskopkran von Sennebogen, den weder antarktische
Kälte noch Wüstenhitze in seiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt (S. 12/13) – DEUTZ ist
überall präsent. So verrichten auch drei Bomag-Walzenzüge mit DEUTZ Antrieb eine beeindruckende Arbeit beim Bau des Staudamms Shuibuya in China, dessen Bauvolumen
immerhin sechs Mal größer ist als das der Cheops-Pyramide in Ägypten (S. 14/15). Mittendrin statt nur dabei ist DEUTZ im Übrigen auch bei den emsigen Vorbereitungen auf
die Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine (S. 16-18). Mit unserem
beigelegten Spielplan sind auch Sie immer live dabei. Das europäische Heimspiel bestreiten nicht zuletzt Beiträge wie der Business-Knigge Frankreich und der Blick in die Kölner
DEUTZ Werke, der sich unter den Stichworten Reinraum-Technik und Recycling mit dem
verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen befasst.
Ich wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.
Mit besten Grüßen
Ihre
Dr. Margarete Haase
2
DEUTZINSIDE 1 I 2012
3
AKTUELLES
AKTUELLES
Köln
Köln
Populärer Publikumsmagnet
Vorweihnachtliche Konzerte
Mehr als 50 Motorenexponate auf mehr als 600 Quadratmetern locken die Besucher in
Scharen: Mit 4.600 Besucherinnen und Besuchern und insgesamt 177 Führungen konnte die DEUTZ AG im Jahr 2011 einen neuen Besucherrekord in ihrem Motorenmuseum
Technikum verzeichnen. Damit hat sich die Zahl der Technik-Interessierten im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr 2010, in dem 115 Besichtigungen mit knapp 3.600
Besuchern angemeldet wurden, weiter deutlich erhöht.
Unter dem Motto „Kommet ihr Hirten“ standen die drei vorweihnachtlichen Konzerte, die der DEUTZ Chor im Dezember 2011 im
Kölner Gürzenich gegeben hat.
Das Technikum der DEUTZ AG, in dem unter anderem die ersten, noch heute lauffähigen
Motoren Nicolaus August Ottos aus den Jahren 1867 und 1876 zu sehen sind, gibt einen
faszinierenden Einblick in die über 145-jährige Geschichte des Unternehmens und damit
auch in die Geschichte des Verbrennungsmotorenbaus.
Technik-Interessierte, die das Technikum der DEUTZ AG besichtigen möchten, erhalten
weitere Informationen unter www.deutz.com und können sich unter der Telefonnummer
+49 (0)221 822-5736 zu einer Führung anmelden.
Köln
Köln
Ausbildungsbörse bei der IGP
101 Erfinder
Im Januar 2012 fand
zum dritten Mal die Ausbildungsbörse an der Integrierten Gesamtschule
Paffrath (IGP) statt. Im
Rahmen der Veranstaltung
hatten die Schülerinnen
und Schüler die Möglichkeit, Praktikums- oder
Ausbildungsplätze kennen
zu lernen. Sie konnten
sich bei Interesse auch
direkt bewerben. Am
DEUTZ Stand informierten
Ausbilder und Auszubildende über die verschiedenen Lehrberufe bei
DEUTZ und gaben den
Jugendlichen einen ersten
persönlichen Eindruck von
ihrem möglichen zukünftigen Arbeitgeber.
4
DEUTZINSIDE 1 I 2012
Gemeinsam mit der DEUTZ
AG hat die Stadt Köln in diesem Jahr bereits zum zweiten
Mal den „Nicolaus August Otto
Preis der Stadt Köln für Innovation“ ausgelobt. Im Dezember 2011 wurden im Rahmen
einer Feierstunde im Historischen Rathaus zu Köln die Gewinner bekannt gegeben.
Den ersten Platz unter 101 Bewerbern errangen Prof. Dr. Dr.
Peter Tass, ANM GmbH, und
seine Arbeitsgruppe am Forschungszentrum Jülich mit dem
Beitrag „Entwicklung einer Plattformtechnologie im Bereich der Neurostimulation zur Therapie von Volkskrankheiten wie Parkinson, Tinnitus, ADHS oder chronischem Schmerz“.
Mit dem zweiten Platz ausgezeichnet wurden Helmut Geihsler und seine Mit-Erfinder
Manfred Renner sowie Prof. Dr. Eckhard Weidner für den Beitrag „Abwasserfreie und
chemikalienreduzierte Gerbung von Leder durch die Verwendung von Kohlendioxid als
Prozessadditiv“. Den dritten Platz erreichte Dr. Michael Gude von der Cologne Chip AG
mit seinem Beitrag „Verbesserte ISDN-Schnittstellen ICs mit SO- und Up-Interface und
für IAD mit DSL-Schnittstelle“.
101
DEUTZ Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Leube, der ebenfalls Mitglied der zwölfköpfigen
Jury war, begrüßte den Erfindungsreichtum der Kölner Bürgerinnen und Bürger und rief
dazu auf, sich ideenreich zu zeigen: „Wir als DEUTZ AG stehen selbst in einer Tradition der
Erfinder. Mit unserem Firmengründer Nicolaus August Otto hat der Preis einen berühmten
Namensgeber, der wie kaum ein anderer für Erfindungsreichtum und Fortschrittsdenken
steht. Wir möchten mit dem Startkapital, das hinter diesem Preis steht, jungen Erfinderinnen und Erfindern die Möglichkeit geben, Dinge in Gang zu setzen und Innovationen
zu erschaffen.“
Begleitet von den Domstadt Philharmonikern und dem Solisten Helmut
Wurth, brachte der Chor unter Leitung von Heinz Walter Florin traditionelle volkstümliche Weihnachtslieder dar und sorgte für festliche Weihnachtsstimmung. Der bekannte Rundfunkjournalist und Entertainer, auch
genannt „Die Stimme“, Elmar Gunsch, unterhielt zwischen den Stücken
mit weihnachtlichen Texten zur Bedeutung des Weihnachtsfestes.
Im Mittelpunkt der zweiten Konzerthälfte stand das tschechische „Weihnachtsoratorium“ von Jakub Jan Rybas, die „Böhmische Hirtenmesse“, die von Oswald Gilles
für Männerchöre bearbeitet wurde. Chor und Orchester sowie die Solisten Benita
Borbonus (Sopran), Beate Borchert (Alt), Raphael Pauß (Tenor) und Alexander Schmidt
(Bariton) boten – souverän von Heinz Walter Florin geführt – eine hervorragende Ensembleleistung. Das Publikum, unter ihnen auch die Bürgermeister der Stadt Köln Elfi
Scho-Antwerpes und Hans Werner Bartsch, war begeistert. Besonders begrüßt wurde
auch Ehrenchorleiter Oswald Gilles, der im vergangenen Jahr seinen 85. Geburtstag
feiern konnte und dem der musikalische Schwerpunkt der diesjährigen Konzerte als
nachträgliches Geburtstagsgeschenk gewidmet worden war.
Und wie immer öffnete die
Musik auch Herz und Hände –
diesmal für das soziale Engagement der CASA ALIANZA –
Kinderhilfe Guatemala e.V., die
für ihr Anliegen den schönen
Betrag von über 3.600 Euro
sammelte.
Finanzkalender
April bis Juni 2012
26. April 2012
Ordentliche Hauptversammlung, Köln
10. Mai 2012
Zwischenbericht 1. Quartal 2012
Telefonkonferenz mit Analysten und
Investoren
Finanz-Experten tagen
Im Januar 2012 fand das 4. Regionaltreffen
SÜDWEST der FEA, dem Berufsverband für Finanzexperten, bei der EnBW in Stuttgart statt.
An der Veranstaltung der Organisation, die die
Förderung der Qualifikation und Unabhängigkeit
der Aufsichtsräte und Beiräte von Unternehmen
vorsieht, nahm auch DEUTZ Finanzvorstand Dr.
Margarete Haase teil, die Mitglied des Aufsichtsrates bei Fraport und bei ElringKlinger ist.
Messen April bis Juni 2012
DatumVeranstaltung
SegmentOrtLand
16.04.12 bis 21.04.12
30.04.12 bis 03.05.12
07.05.12 bis 09.05.12
30.05.12 bis 01.06.12
02.06.12 bis 08.06.12
12.06.12 bis 14.06.12
16.06.12 bis 20.06.12
Mobile Arbeitsmaschinen
Sonstige/Energie
All
All
Mobile Arbeitsmaschinen
Gen sets /Fire pumps
Mobile Arbeitsmaschinen
INTERMAT
Offshore Technology Conference
Regional Meeting USA
Coal and Seam Gas conference
Intern. Messe Algier (FIA)
NFPA WSC&E
CTT
Paris Houston Atlanta
Brisbane
Algier
Las Vegas Moskau
Frankreich
USA
USA
Australien
Algerien
USA
Russland
5
TITELTHEMA
TITELTHEMA
Machinery Group Co., Ltd. mit einem Anteil von 30 Prozent beteiligt.
DEUTZ setzt Wachstumsstrategie
im asiatischen Markt fort
Das Jahr 2012 steht in China ganz im Tierkreiszeichen des Drachen, einem populären Glücksbringer, der innovative und visionäre Unternehmungen voraussieht. Beste Voraussetzungen für die DEUTZ AG, die im Januar dieses
Jahres den Vertrag zur Gründung ihres dritten Joint Ventures im chinesischen Markt unterzeichnete und damit ihre
Wachstumsstrategie im asiatischen Markt erfolgreich weiter fortsetzt.
„Der chinesische Markt birgt für
uns das größte Wachstumspotenzial
im
asiatischen Raum.
Der Aufbau einer
Produktion
von
Motoren im Bereich unter 4 Litern
Hubraum in China ist
daher eine logische und sinnvolle Ergänzung unserer bisherigen Präsenz in der Region, wo
wir uns bereits seit vielen Jahren
im Bereich größerer Motoren engagieren.“ Mit diesen Worten unterstrich
DEUTZ Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Leube die feierliche
Unterzeichnung der Verträge zum neuen Joint
6
DEUTZINSIDE 1 I 2012
Venture DEUTZ Engine (Shandong) Co.,
Ltd., das die DEUTZ AG im Januar 2012
gemeinsam mit dem chinesischen Bauund Landmaschinenhersteller Shandong
Changlin Machinery Group gegründet
hat.
Das Joint Venture, das in Linyi in der
Provinz Shandong ansässig sein wird,
nimmt Anfang des Jahres 2013 unter
der industriellen Führung von DEUTZ die
Produktion von Motoren der Baureihe
2011 auf, die für den Einsatz in Industrie-, Baumaschinen- und Landtechnikanwendungen ausgelegt sind. An der
DEUTZ Engine (Shandong) Co., Ltd., die
für eine Kapazität von rund 65.000 Motoren ausgelegt ist, ist die DEUTZ AG mit
70 Prozent und die Shandong Changlin
Mit der Produktion der Motoren unter 4
Litern Hubraum erweitert DEUTZ seine
Präsenz in China, wo im Rahmen des
Joint Ventures DEUTZ (Dalian) Engine
Co., Ltd. gemeinsam mit der First Automotive Works (FAW) Gruppe, einem der
führenden Automobilhersteller Chinas,
bereits seit dem Jahr 2007 Motoren im
Bereich 4-8 Liter Hubraum in DEUTZ
Lizenz produziert werden. Die Motoren
der millionenfach verkauften Baureihe
2011, die im neuen Werk in Linyi hergestellt werden, werden in Land- und
Baumaschinen sowie industriellen Geräten des Joint Venture Partners ShanVertragsunterzeichnung zum neuen Joint Venture DEUTZ Engine (Shandong) Co., Ltd.
dong eingesetzt. Gleichzeitig werden
die Motoren, die bislang ausschließlich
8 Prozent. In seinem Zugang hin zu einer
gelegt. Heute verfügt DDE über ein umim DEUTZ Werk in Köln-Porz gefertigt
sozialistischen Marktwirtschaft hat China
fassendes Produktprogramm für das
wurden, auch in den chinesischen Markt
den nationalen Markt auch in größerem
Segment der Nutzfahrzeug- und Indusverkauft und kommen dort in der breiten
Umfang nach außen geöffnet. Das Investrieanwendungen und erfüllt damit bePalette der Baumaschinen zum Einsatz.
titionsumfeld wurde stetig verbessert und
reits heute die Marktanforderungen für
Der weltweite Vertrieb der Motoren ereine Reform des Finanzsystems vorangedas nächste Jahrfolgt über die DEUTZ
trieben – Maßnahmen, die den chinesizehnt.
Vertriebsgesellschaft
„Der Aufbau einer Produktion von
schen Markt für ausländische Investoren
in Peking.
Motoren im Bereich unter 4 Litern
besonders attraktiv gestalten.
Auch in einem weiHubraum in China ist eine
teren Joint VenDie Entwicklung der
logische und sinnvolle
ture in China kann
letzten Jahre bestäErgänzung unserer bisherigen
DEUTZ eine positive
tigt die DEUTZ ErPräsenz in der Region.“
Der Begriff „Joint Venture“ bezeichErfolgsbilanz vorlefolgsstrategie, starDr. Helmut Leube
net ein Gemeinschaftsunternehmen,
gen. In Weifang, wo
kes Augenmerk auf
bei dem mindestens zwei wirtschaftDEUTZ zusammen
den
chinesischen
lich und rechtlich voneinander unabmit dem chinesischen Motorenhersteller
Markt zu legen. Im Jahr 2011 konnte die
hängige Unternehmen eine vertragWeichai Power das Joint Venture WeiDEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd. (DDE),
liche Zusammenarbeit beschließen.
fang Weichai-Deutz Diesel Engine Co.,
rund 100.000 Motoren verkaufen. Auch
Joint Ventures werden insbesondere
Ltd. betreibt, wurden im Geschäftsjahr
ein erzielter Umsatz von umgerechnet
zur Erschließung neuer Märkte ein2011 über 44.000 Motoren der Baurei274 Millionen Euro spricht für sich. Diese
gesetzt. Es sollte daher mindestens
he 226B für die Segmente Landtechnik,
Tendenz dürfte sich nachhaltig fortseteines der Partnerunternehmen einen
Aggregate, Baumaschinen, Automotive
zen, denn DEUTZ hat in den vergangeSitz im Gründerland des Joint Venund Marine produziert. Hier belief sich
nen Jahren die richtige Weichenstellung
tures haben. Ein rechtlich selbstständer Umsatz auf 103 Millionen Euro.
für die Zukunft im chinesischen Markt
diges Gemeinschaftsunternehmen,
das so genannte Equity Joint Venture,
Die beiden Erfolgsist dabei eine der am häufigsten gegeschichten belegen:
nutzten Möglichkeiten für den MarktChina ist die richtige
eintritt ausländischer Unternehmen in
Wahl. Das gerne auch
China. Ein Equity Joint Venture wird
als „Motor für die
von einem chinesischen und einem
Weltkonjunktur“ beausländischen Partner gemeinsam
zeichnete Land beflügegründet, wobei die ausländische
gelte den weltweiten
Partei mindestens einen Anteil von
Aufschwung in den
25 Prozent besitzen muss. Das Joint
vergangenen Jahren
Venture haftet mit dem Gesellschaftsmit deutlichen Wachsvermögen und ist nach chinesischer
tumsraten und entRechtsprechung eine „chinesische juwickelt sich weiterhin
ristische Person“. Seine Gewinne und
mit einem jährlichen
Verluste werden entsprechend der
durchschnittlichen
Kapitalanteile verteilt.
Wachstumstempo in
einer Größe von rund
7
TITELTHEMA
MESSEN
DEUTZ – a great show in
Interview mit Dr. Helmut Leube,
Vorstandsvorsitzender der DEUTZ AG
„Der chinesische Markt hat für
uns das größte Wachstumspotenzial im asiatischen Raum“
DEUTZ INSIDE: Herr Dr. Leube, mit
der DEUTZ Engine (Shandong) Co.,
Ltd. hat DEUTZ nun bereits das dritte
Joint Venture in China gegründet. Wo
positioniert sich das neue Gemeinschaftsunternehmen im Hinblick auf
die bereits bestehenden Joint Ventures in Dalian und Weifang?
Dr. Helmut Leube: Der Aufbau einer
Produktion von Motoren im Bereich unter 4 Litern Hubraum in China ist eine logische und sinnvolle Ergänzung unserer
bisherigen Präsenz in der Region, wo wir
uns bereits seit vielen Jahren im Bereich
größerer Motoren engagieren. In Dalian
produzieren wir gemeinsam mit der chinesischen First Automotive Works (FAW)
Gruppe 4-8 Liter Dieselmotoren vor allem für den asiatischen Markt, in Weifang
werden zusammen mit dem chinesischen Motorenhersteller Weichai Power
Motoren für die Segmente Landtechnik,
Aggregate, Baumaschinen, Automotive
und Marine produziert. Mit der Produktion unserer Baureihe 2011 in Linyi ab
dem Jahr 2013 erweitern wir unser Motorenportfolio konsequent.
DEUTZ INSIDE: Welche Chancen
bietet der chinesische Markt für die
DEUTZ AG?
Es ist die Stadt der Superlative:
Las Vegas. Einmal im Jahr lädt die
Stadt am Südrand Nevadas zur
WOC, einer der in den USA wichtigsten Messen für Baubedarf,
Baufahrzeuge, Baumaschinen, Beton und Nutzfahrzeuge. Selbstverständlich war auch DEUTZ vor Ort
und präsentierte im Januar 2012
eine Auswahl seines umfassenden
Motorenangebotes für den Einsatz
in Baumaschinen.
Dr. Helmut Leube: Der chinesische
Markt hat für uns das größte Wachstums­
potenzial im asiatischen Raum. Daher
sind wir zuversichtlich, mit diesem Joint
Venture in Zukunft noch stärker an der
positiven Marktentwicklung in Asien partizipieren zu können.
DEUTZ INSIDE: Warum haben Sie
sich für den chinesischen Bau- und
Landmaschinenhersteller Shandong
Changlin Machinery Group als Partner
entschieden?
Dr. Helmut Leube: Mit der Shandong
Changlin Machinery Group haben wir einen verlässlichen und erfahrenen Partner
gefunden. Das börsennotierte Unternehmen ist bereits seit mehr als 30 Jahren
im Bereich Bau- und Landmaschinenherstellung aktiv und zählt zu den Unternehmen, die bereits in der Vergangenheit
besonders von der Wachstumsdynamik
der Region profitiert haben.
China
DEUTZ
(Dalian) Engine
Co., Ltd. (DDE)
2.400 Mitarbeiter
DEUTZ
Vertriebsgesellschaft Peking
DEUTZ Engine
(Shandong)
Co., Ltd.
Produktionsstart:
Anfang 2013
DEUTZ INSIDE: Für welche Kapazität
ist das Werk in Linyi ausgelegt?
Dr. Helmut Leube: Nach Produktionsstart im Jahr 2013 wollen wir dort mittelfristig auf ein Volumen von rund 65.000
Motoren kommen.
8
DEUTZINSIDE 1 I 2012
Weifang
Linyi
Weifang
Weichai-Deutz
Diesel Engine
Co., Ltd.
650 Mitarbeiter
Für den unteren Leistungsbereich hatte
DEUTZ den TCD 2.9 L4 im Gepäck, der
einen Leistungsbereich von 28 bis 55,4
kW abdeckt. Der kompakte 4-ZylinderReihenmotor, der speziell für sehr kurze
und enge Installationen entwickelt wurde,
erreicht ein um 50 Prozent höheres Drehmoment als vergleichbare Wettbewerbsmotoren und ist dank eines wartungsfreien
und kostengünstigen Abgasnachbehandlungssystems optimal für die Abgasstufe
EU Stufe IIIB/US EPA Tier 4 vorbereitet.
Leistungsstark und ebenfalls neu konzipiert wurde der Industriemotor TCD 3.6
L4, der den Bereich von 50 bis 90 kW
abdeckt. Durch konsequentes Downsizing des Motors steht dem Kunden im
verfügbaren Einbauraum mehr Platz für
die zur Abgasnachbehandlung benötigten Tier 4 Komponenten zur Verfügung.
Mit seiner äußerst kompakten Bauweise
ist der TCD 3.6 L4 damit im Wettbewerbsvergleich einer der kompaktesten
Motoren seiner Leistungsklasse.
Stellvertretend für den Leistungsbereich
von 70 bis 115 kW zeigte DEUTZ den
wassergekühlten Motor TCD 4.1 L4. Lange Ölwechselintervalle sowie der einfache
Wechsel der Motorflüssigkeiten senken
bei diesem Motor die Betriebskosten
und steigern die Geräteverfügbarkeit. Der
TCD 4.1 verfügt über ein Abgasnachbehandlungssystem mit geschlossenem
Dieselpartikelfilter mit Klappen- oder
Brennerregeneration und ist damit für die
Abgasstufe Tier 4 i ausgerüstet.
Die DEUTZ AG ist seit 1955 in den USA
mit einer Tochtergesellschaft, der DEUTZ
Corporation Atlanta, vertreten. Seit 2008
betreibt DEUTZ auch in Pendergrass,
Georgia, ein modernes XChange Werk,
wo die Motoren als Austauschmotoren
wieder aufbereitet werden. Auch einen
Motor dieses Typs, der für die US-amerikanische Bauindustrie einen wichtigen
Antrieb darstellt, hatte DEUTZ mit dem
XChange Motor D 2011 L4 i mit dabei.
Die XChange Motoren der Baureihe
2011, die in Pendergrass aufgearbeitet
werden, sind sowohl mit dem DEUTZ
typischen, integrierten wie auch einem
standardisierten, externen Kühlsystem
verfügbar und erfüllen die Abgaswerte
der Stufe Tier 3 / EU Stage III A.
9
MESSEN
Paris
MESSEN
tem (DCR®) Hochdruckeinspritzung überzeugt durch ausgeprägte Wirtschaftlichkeit, hohe Motorlebensdauer und lange
Serviceintervalle.
Bienvenue
Mit einer Leistung von 160 bis 250 kW
ist der wassergekühlte 6-Zylinder-Motor TCD 7.8 L6 der stärkste Motor der
auf der Intermat
Sie ist eine der wichtigsten Fachmessen in der Baumaschinenbranche – die Intermat Paris. Im Rhythmus von drei
Jahren treffen sich in Frankreichs Hauptstadt die wichtigsten Akteure der Bauindustrie, um neueste Innovationen
und modernste Technologien im Baumaschinensektor zu präsentieren. Auch die DEUTZ AG darf hier selbstverständlich nicht fehlen.
Für die interessierten Besucherinnen und
Besucher hat das Unternehmen vom 16.
bis 21. April 2012 im Parc des Expositions de Paris Nord Villepinte ein echtes Highlight im Gepäck. Erstmals stellt
DEUTZ das komplette Portfolio der
DEUTZ Motoren und DVERT® Komponenten für die Abgasstufe EU Stufe IV B/
US EPA Tier 4 vor.
Für den unteren Leistungsbereich hat
DEUTZ den TCD 2.9 L4 im Angebot.
Sauger- oder turboaufgeladen, mit oder
ohne Ladeluftkühlung, ausgestattet mit
gekühlter externer Abgasrückführung
und Common-Rail Hochdruckeinspritzung: Der ultrakompakte, neu entwickelte TCD 2.9 L4 deckt einen Leistungsbereich von 25 bis 55,4 kW ab. Der kompakte 4-Zylinder-Reihenmotor, der speziell für sehr kurze und enge Installationen entwickelt wurde, bietet hohe spezifische Leistungs- und Drehmomentwerte
bei gleichzeitig sehr kultiviertem Lauf und
erreicht ein um 50 Prozent höheres Drehmoment als vergleichbare Wettbewerbsmotoren.
10 DEUTZINSIDE 1 I 2012
Leistungsstark und völlig neu konzipiert: Den Leistungsbereich von 50 bis
90 kW deckt DEUTZ mit dem Industriemotor TCD 3.6 L4 ab. Mit einem herausragenden Drehmoment von 480 Nm
und einer Spitzenleistung von 90 kW
dringt der äußerst kompakte 4-ZylinderMotor in eine Leistungsklasse vor, die
bislang nur von deutlich hubraumstärkeren Motoren bedient werden konnte und erbringt bei einer Drehzahl von
1.400 bis 1.600
U/min-1 eine
Leistung
vergleichbar mit der
eines
Tier
3-Motors mit
4,5 Liter Hubraum und Turboaufladung. Durch konsequentes Downsizing
des Motors steht
dem Kunden mehr
Einbauraum für die
Tier 4 Komponenten zur Verfügung.
Für den Leistungsbereich von 70 bis 115
kW bietet DEUTZ seinen Kunden den
wassergekühlten Motor TCD 4.1 L4, der
bei einer Drehzahl von 1.400 bis 1.600
U/min-1 ein maximales Drehmoment von
610 Nm erbringt. Der Motor verfügt über
ein Abgasnachbehandlungssystem mit geschlossenem Dieselpartikelfilter und SCR.
Eine bis zu 25-prozentige Leistungssteigerung gegenüber dem Vorgängermodell verspricht der wassergekühlte TCD
6.1 L6, der bei einem maximalen Drehmoment
von 1.000 Nm im
Leistungsbereich von 100
bis 180 kW
agiert. Der robuste 6-Zylind e r- R e i h e n motor mit Turboaufladung
und Ladeluftkühler und elektronisch
geregelter DEUTZ
Common-Rail-Sys-
mittleren Leistungsklasse. Ausgestattet
mit Turbolader mit Ladeluftkühlung, gekühlter externer Abgasrückführung sowie DEUTZ Common-Rail (DCR®) Hochdruckeinspritzung mit 2.000 bar ist der
Motor für hohe Belastungen ausgelegt. Gegenüber früheren Modellen beeindruckt der TCD 7.8 zusätzlich durch
eine Kraftstoffersparnis von bis zu 5
Prozent.
12.0 V6 ab. Ausgelegt für hohe Belastungen überzeugt der TCD 12.0 durch herausragende Robustheit und lange Wartungsintervalle und stellt damit eine Optimierung
der Betriebskosten sicher. Ein elektronisch
geregelter Wastegate Turbolader gewährleistet eine optimale Geräteperformance.
Den Leistungsbereich von 240 bis 390 kW
deckt der wassergekühlte V-Motor TCD
Sie finden uns hier: Halle 5B, Stand
K042.
Überzeugen Sie sich selbst und besuchen Sie uns auf der Intermat 2012!
Wenn Sie schon mal da sind...
Von Kunstschätzen über unterirdische Friedhöfe bis hin zu Kuriositäten mit Sammlerwert – Paris
hat für jeden Geschmack etwas
zu bieten. Wenn Sie im Rahmen
der Intermat 2012 zu Besuch in
der Stadt an der Seine sind und
noch ein wenig Zeit im Gepäck
haben, sollten Sie sich diese Geheimtipps hier auf keinen Fall entgehen lassen...
Les Catacombes
Gruselig aber interessant: Die Katakomben von Paris befinden sich im 14. Arrondissement unweit des Friedhofs von Montparnasse am Platz Denfert-Rochereau.
25 Meter unterhalb der Stadt, in den
ehemaligen Steinbrüchen von Paris,
liegen mehrere Millionen von Knochen und
menschlichen
Gebeinen in einem labyrinth­
artigen Gewirr
enger Gänge.
Übrigens: Auch
die
Nationalbank lagert ei-
nen Teil ihrer Goldreserven unterhalb
der Stadt in den Katakomben von Paris.
Marché aux Puces St-Ouen de
Clignancourt
Für Paris-Insider der Klassiker unter den
Flohmärkten: der Marché aux Puces StOuen de Clignancourt.
Auf
15
getrennten
Märkten finden
Sie hier alle Arten wunderbarer, unglaublicher
und manchmal
auch kurioser Dinge. Mehr als 2.000 Anbieter laden Sie zum Staunen und Stöbern ein – es lohnt sich.
Butte aux Cailles
Die Butte aux Cailles ist ein Hügel in Paris, der sich im 13. Arrondissement, auf
dem linken Ufer der Seine befindet und
bis auf eine Höhe von 63 Metern ansteigt. Das unweit der „Place d‘Italie“
gelegene frühere Arbeiterviertel steht in
starkem Kontrast zu den dort entstan-
denen Hochhäusern. Hier ist das Bild
geprägt von kleinen, malerischen, oft
noch mit Kopfsteinpflaster versehenen
Straßen, vorwiegend niedrigen Häusern
und zahlreichen Restaurants und Cafés.
Place du Tetre
Mitten auf dem Künstlerhügel Montmartre liegt die kleine Place du Tetre. Zum
Nachmittag hin
füllt sich der
Platz mit den
Staffeleien der
Porträtisten, und
Reisende aus aller Welt haben
bis in die Abendstunden Gelegenheit, sich von den heimischen Künstlern malen zu lassen.
Übrigens: Aufgrund des großen touristischen Gedränges empfiehlt sich ein
Besuch der Place
du Tetre bei einem
morgendlichen Sparziergang
durch Montmartre.
11
INNOVATION & TECHNIK
INNOVATION & TECHNIK
Eis
Da staunt selbst der Pinguin, gefiederter König der Antarktis, nicht
schlecht: Dort, wo es Jahr für Jahr Berge schneit, die Temperaturen
niedriger als in der Tiefkühltruhe sind und Stürme in Orkanstärke übers
blanke Eis fegen, verrichtet ein bärenstarker DEUTZ TCD 2012 L06 2V in
Tier 3-Technologie Schwerstarbeit – unbeeindruckt von bis zu -40 Grad
Celsius, Türmen aus Schnee oder Windgeschwindigkeiten von 25 Metern pro Sekunde. In letzter Konsequenz sorgt der 6-Zylinder-Antrieb
(128 kW) im SENNEBOGEN 643 Raupen-Teleskopkran dafür, dass an
der deutschen Antarktis-Station „Neumayer III“ Güter aller Art sicher und
effizient von A nach B bewegt werden können.
Das Kraftpaket 643 R aus Straubing ist
ein echter Offroad-Allrounder. Durch das
Raupenfahrwerk ist der Teleskopkran
auch im schwierigen Gelände der Antarktis zuverlässig einsatzfähig. Geländegängigkeit ist das eine – Manövrierfähigkeit auf engstem Raum und die schnelle Positionsänderung durch das starke Raupenfahrwerk das andere. Beides
bringt entscheidende Vorteile im Praxis­
einsatz. Denn „Neumayer III“ ist eine der
ungewöhnlichsten Dauerbaustellen der
Welt. Hier galt es unter anderem, die in
Einzelteile zerlegte, neue deutsche Antarktisstation von der Anlegestelle des
Frachtschiffes zum 24 Kilometer entfernten Bauplatz zu transportieren und vor
Ort zu montieren.
12 DEUTZINSIDE 1 I 2012
Im Februar 2009 wurde die 2.300 Tonnen
schwere Forschungsstation „Neumayer III“ (Investitionsvolumen: 39 Mio. Euro)
feierlich eingeweiht und nahm ihren wissenschaftlichen Betrieb nach einer Bauzeit von nur sieben Monaten – in zwei antarktischen Sommersaisons – auf. Bis zu
40 Meteorologen, Klima- und Meeresforscher, Astrophysiker oder Geologen leben
und arbeiten seitdem in der zweigeschossigen, 30 Meter hohen und 4.473 Quadratmeter großen Plattform.
„Neumayer III“ ist die dritte deutsche Forschungsstation in der Antarktis. Als Kombination aus Forschung, Betrieb und Wohnen
auf einer Plattform oberhalb der Schneeoberfläche ist „Neumayer III“ eine vom Al-
fred-Wegener-Institut patentierte Entwicklung. Mit einer Betriebsdauer von bis zu 30
Jahren ist sie, anders als ihre beiden Vorgänger, für den langfristigen Einsatz konzipiert. Während die ersten beiden Stationen
nach und nach in Eis und Schnee versanken, wird die neue Station mit Hilfe 16 hydraulischer Stützen über den wachsenden
Eis- und Schneeschichten gehalten.
Es ist ein ingenieurtechnisches Meisterstück: Von Zeit zu Zeit werden reihum einzeln die Beine der Hydraulikstützen angehoben, darunter wird Schnee gepresst. Die
Station rückt also insgesamt auf ein höheres Niveau. Die Spannungen im eisigen Untergrund (Schelfeis) sind ausgeglichen, das
Schneeproblem mit gut einem Meter Neuschnee pro Jahr ist gelöst. Zumal die Wissenschaftler jetzt auf Dauer freie Sicht und
einen ebenerdigen Zugang haben. Die Situation stellt sich damit heute weit praktikabler dar, als in der zuvor 17 Jahre lang betriebenen, inzwischen aufgegebenen Station „Neumayer II“: Sie liegt heute in unmittelbarer Nachbarschaft zu „Neumayer III“
schon zwölf Meter unter der Oberfläche.
In der Garage unterhalb der neuen Station gesellt sich zu Pistenbullys, Motor-
De facto rückt der 643 R erst in den Mittelpunkt, wenn im Außenbereich pure Power gefragt ist und die ausgezeichneten Kaltstartfähigkeiten des DEUTZ TCD
2012 L06 die Kranfahrer bei Schichtbeginn aufatmen lassen. Auch unter den extremen Bedingungen am Südpol garantiert das DEUTZ Aggregat also Produktivität vom Start weg. Stichwort Geräteverfügbarkeit. Sehr zur Freude der kältegeplagten Maschinenbediener weist der
DEUTZ TCD 2012 lange Ölwechselintervalle auf – auch geht der Wechsel der Motorflüssigkeiten schnell von der Hand. Bequem und schnell erreichbar sind alle Servicepunkte ohnehin, da der Motor längs
eingebaut ist, was seinem kompakten
Design geschuldet ist. Großzügig ausgelegt, vereint die 3-Kreis-Kühlbox des
643 R Ladeluft-, Wasser- und Ölkühlung.
Der Antrieb des 643 R, der wassergekühlte 6-Zylinder-Reihenmotor TCD
2012, verfügt über das DEUTZ CommonRail (DCR®) Einspritzsystem und eine
Copyright by Alfred-Wegener-Institut
Winterfester
Antrieb
im ewigen
Produktives Arbeiten unter härtesten
Bedingungen: DEUTZ TCD 2012 L06 2V
im SENNEBOGEN Raupen-Teleskopkran
am Südpol im Einsatz
schlitten und den 16 Hydraulikstützen
auch der Raupen-Teleskopkran 643.
Klar ist: Wände und Boden der über
2.000 Quadratmeter großen „Garage“
sind aus purem Eis. Da kommt das funktionale Design des SENNEBOGEN-Teleskopkrans mit seinen klaren Linien und
Formen im Karosserie- und Ballastbereich besonders gut zur Geltung. In einer speziell für diese Anforderungen konfigurierten Variante mit kurzem 23,4-Meter-Ausleger und 20-Tonnen-Haken wird
der Kran mit Raupenfahrwerk und Teleskopausleger für viele anfallende Hebearbeiten eingesetzt.
arktis bringt der DEUTZ Motor dagegen
elektronische Motorregelung (EMR 3) mit
täglich ins Rollen. Zum Beispiel dann, wenn
intelligenter Anbindung an das Antriebsder Raupen-Teleskopkran beim Aufbau eimanagement des 643 R. Das sichert
ner 30 kW-Windkraftanlage Schwerlasten
beste Motorperformance bei geringem
am Haken hat, die zur umweltverträglichen
Kraftstoffverbrauch. Die verbrauchsopEnergieversorgung der Station beitragen.
timierte Konzeption gewinnt insofern an
Oder wenn der 643 R durch sein RaupenBedeutung, als jede Ressource in der
fahrwerk und die
Forschungsstation „Neumayer III“ Auch unter den extremen Bedingun- große Standfläche
knapp bemessen ist gen am Südpol garantiert das DEUTZ das Heben und VerAggregat, ein wassergekühlter
setzten von 20-Fußund über Tausende
von Kilometern he6-Zylinder-Reihenmotor TCD 2012, Containern von den
Schwerlastschlitrangeschafft
werProduktivität vom Start weg.
ten auf die Schneeden muss. In Komoberfläche möglich macht. Selbst gröbination mit der Tier 3-Technologie ein
ßere Gegenstände wie Antennenanlagen
Rundum-Sauber-Paket, das im Umfeld
oder Messeinrichtungen werden mit dem
von „Neumayer III“ unabdingbar ist. Da
SENNEBOGEN 643 R bis auf den Dachweder Industrie noch größere Verkehrsbereich der Neumayer-Station gehoben.
aufkommen in der Antarktis auftreten, ist
die Luft dort extrem rein und soll es auch
11.609 Kilometer Luftlinie oder bis zu
bleiben, um bei den Luftmessungen kei85 Grad Celsius Temperaturunterschied
ne unmittelbar vor Ort erzeugten Staubtrennen den agilen 643 R und seinen
partikel oder Spurengase nachzuweisen.
„großen Bruder“ aus dem Hause SENDie grüne Welle im ewigen Weiß der AntNEBOGEN, den Raupen-Teleskopkran
683. Auch hier macht er einen Topjob unter Arbeitsbedingungen der Rubrik „extrem“. Was am Südpol Kälte, Schnee
und Eis, sind in der Stadt Alain in den
Vereinigten Arabischen Emiraten Hitze,
Sandstürme und Wüstenstaub. Unter
härtesten Bedingungen wird hier mit der
SENNEBOGEN 683 Raupe eine Trinkwasserpipeline mit einer Gesamtlänge
von 45 Kilometern verlegt. Die gigantischen Rohre haben eine Länge von 18
Metern, einen Durchmesser von 1,6 Metern und ein Eigengewicht von 10 bis 13
Tonnen. Diese werden mit dem SENNEBOGEN 683 von Spezial-LKWs entladen
und für den späteren Einbau in die Rohrleitungsgräben vorgerichtet. Pulsierendes
Herzstück des 683: ein wassergekühlter
DEUTZ TCD 2013 L06 2V mit Direkteinspritzung und überzeugenden 186 kW.
13
INNOVATION & TECHNIK
INNOVATION & TECHNIK
Wie ein Fels in der Brandung
Dichte von 2,15 Tonnen pro Kubikmeter
zu verdichten. Denn aufgrund der enormen Belastungen, die das gespeicherte
Wasser auf den Damm ausübt, muss
der Steinschüttdamm hohe Spezifikationen in Bezug auf Dichte, Zugfestigkeit,
Druckfestigkeit und Formstabilität erfüllen. In sechs bis acht Arbeitsgängen
erfolgte die Verdichtung des Felsmaterials in Schichtdicken von 800 Millimetern
nach Verdichtung. Dabei werden die
Steinschüttlagen mit Wasser besprüht,
um den Verdichtungsprozess zu unterstützen.
teilen von Sekunden wird die Steifigkeit
des Bodens unter der Bandage gemessen. Aus diesem Messwert wird errechnet, welche Energie für eine optimale Verdichtung in den Boden eingeleitet werden
muss. Das bedeutete im Endeffekt nicht
nur maximalen Verdichtungsfortschritt
und optimierte Verdichtungsqualitäten,
sondern auch Planungssicherheit angesichts enger Zeitfenster.
Die stolze Einbauleistung der BW
225-Walzenzüge im Shuibuya-Projekt
unterstützte der wassergekühlte DEUTZ
Motor 2012 des Typs BF 6 M 2012 C
Schon bei den Verdichtungs-Testläufen
mit schnellem, kraftvollem Arbeitsspiel
auf einer 14 x 35 Meter großen Verund dynamischer Leistungsentfaltung. Im
suchsfläche erwies sich „BOMAG VARIORahmen der mehrjährigen Bauzeit machCONTROL“ (BVC)
te sich neben der
Beeindruckende 233 Meter hoch
als Effizienz-Turbo.
steten ZuverlässigDas
BVC-Prinzip und 610 Meter lang, ist der Shuibuya keit bei diesem exbeschreibt die autotremen Einsatz auch
CFRD zweithöchster Staudamm
matische, stufenlose
die außerordentlich
seiner Bauart weltweit.
Anpassung der Verhohe Wirtschaftlichdichtungsenergie, die über die Bandage
keit des DEUTZ Aggregats 2012 bezahlt.
übertragen wird, an den jeweiligen VerAls besonders positiv erwiesen sich der
dichtungszustand des Bodens. In Bruchniedrige Kraftstoffverbrauch und die ge-
BOMAG-Walzenzüge
mit DEUTZ Aggregat
ebneten den Weg zum
233-Meter-Felsschüttdamm im chinesischen
Shuibuya
ringen Wartungskosten mit entsprechend
geringem Arbeitsaufwand. Schließlich galt
es täglich, ein Maximum an Flächenleistung unter Berücksichtigung der geforderten Dichte und Schichtdicke zu erzielen.
Niedrige Geräuschemissionen erhöhten
dabei den Komfort in der Fahrerkabine –
beste Voraussetzungen für eine erhöhte
Umschlagleistung.
Auch das BOMAG-Nachfolgemodell
des BW 225 baut auf DEUTZ Motorentechnik: Den hydrostatischen Antrieb
des 26-Tonnen-Walzenzuges BW 226
DH-4 BVC, der bis zu 2120 Kubikmeter
Felsgestein pro Stunde verdichten kann,
treibt ein DEUTZ TCD 2012 L06 (150
kW bei 2.200 U/min-1) an. Mit dem wassergekühlten
6-Zylinder-Reihenmotor
mit Turboaufladung und Ladeluftkühlung
ist eine zusätzliche Effizienzsteigerung
vorprogrammiert. Spitzenleistung und
geringer Kraftstoffverbrauch sind unter
anderem auf das DEUTZ Common-Rail
(DCR®) Einspritzsystem und die elektronische Motorregelung (EMR 3) zurückzuführen.
Wie lassen sich 458 Millionen Kubikmeter Wasser bändigen? Mit dieser Frage sah sich die Quingjiang River Hydropower Development Co. Ltd. vor dem Bau des Shuibuya Staudamms in der chinesischen Provinz Hubei konfrontiert. Eine erste befriedigende Antwort auf dem langen Weg zur nachhaltigen Stromgewinnung und mehr Hochwasserschutz fanden die Projektentwickler im Konstruktionsprinzip CFRD. „Concrete Faced Rockfill Dam“ heißen
Talsperren, deren massiger Damm-Stützkörper aus einem Felsschüttdamm (Rockfill Dam) besteht. Dafür mussten
bei der Shuibuya Talsperre, die den Yangtse-Nebenfluss Quingjiang staut, 15,6 Millionen Kubikmeter SteinschüttMaterial aufgebracht und verdichtet werden. Genau das richtige Anforderungsprofil für drei BOMAG-Walzenzüge
BW 225 D-3 BVC mit 6-Zylinder DEUTZ Aggregat des Typs BF 6 M 2012 C (147 kW bei 2.300 U/min-1).
Ein CRFD-Damm ist ein Steinschüttdamm mit Betonoberflächenabdichtung
auf der Wasserseite, die gegenüber der
Luftseite flussaufwärts liegt. Der Ursprung des CFRD-Prinzips findet sich
im kalifornischen Goldrausch, als Goldsucher Schüttdämme mit Holzbohlen als
Dichtung für Wasserumleitungszwecke
bauten. Das Holz wurde später durch
Beton ersetzt, als das Konzept bei Bewässerungs- und Wasserkraftanlagen
zum Einsatz kam. Das CFRD-Prinzip findet inzwischen immer öfter Anwendung,
weil es einerseits günstiger zu erstellen ist
als Erdschüttdämme, andererseits konstruktionsbedingte Vorteile aufweist: Die
Steinschüttung bedeutet hohen Scherwiderstand. Auch Auftrieb, Porendruck
und selbst Undichtigkeiten spielen praktisch keine Rolle und führen nicht sofort
14 DEUTZINSIDE 1 I 2012
zur Beeinträchtigung der Dammstabilität,
was vor allem auf die Stabilität der gegliederten Steinschüttung zurückzuführen ist.
Beeindruckende 233 Meter hoch und
610 Meter lang, ist der Shuibuya CFRD
zweithöchster Staudamm seiner Bauart
weltweit. Seit der endgültigen Fertigstellung vor drei Jahren ist auch das dazugehörige 4-Turbinen-Wasserwerk mit einer
Kraftwerksleistung von 1.600 Megawatt
in Betrieb. Effiziente Ressourcennutzung
war bereits in der über sechsjährigen
Bauzeit gefragt. So wie sie primär die gute
Qualität der Felsschüttung generierte: Dadurch konnte eine steile Dammböschung
mit einer Böschungsneigung von 1:1,4
realisiert werden. Je steiler die Böschung,
desto geringer ist logischerweise das erforderliche Bauvolumen aus weichen und
harten Kalkstein-Formationen, die in der
Nähe der Shuibuya-Baustelle gesprengt,
ausgehoben, per LKW auf den Damm
gebracht und von Bulldozern eingeebnet wurden. Dann schlug die Stunde der
drei 25-Tonnen-BOMAG-Walzenzüge BW
225 D-3 BVC.
Bis zu 15.000 Kubikmeter Felsgestein
galt es täglich bei einer geforderten
15
FASZINATION & VISION
FASZINATION & VISION
Höchstleistungen
vor dem
Anpfiff
Bauboom in Polen und der
Ukraine: DEUTZ Motoren
treiben die Infrastrukturprojekte
zur Fußball-Europameisterschaft
unermüdlich voran
´ (Danzig) fasst
Die neue PGE Arena Gdansk
44.000 Zuschauer.
Heiße Bauphase im Januar 2011:
das Nationalstadion Warschau.
Für 55.000 Zuschauer ausgelegt ist das
Nationalstadion Warschau.
Wachstumslokomotive Fußball-Europameisterschaft 2012. Für das Großevent werden in Polen und der Ukraine Straßen und Autobahnen gebaut, Stadien errichtet und Sportstätten saniert. Dafür werden Flughäfen neu gebaut und
modernisiert, der Personennahverkehr optimiert und das Eisenbahnnetz samt Bahnhöfen ausgebaut. Allein in Polen,
das aktuell die größte Investitionswelle seiner jüngeren Geschichte erlebt, wird mit einem Volumen von ca. 25,6 Mrd.
Euro für EM-Infrastrukturprojekte gerechnet. Mittendrin statt nur dabei: DEUTZ Aggregate, die von der Weichsel bis
zum Dnjepr mithelfen, die engen Zeitfenster bis zum EM-Beginn im Juni 2012 einzuhalten. Die Farben Rot und Weiß
sind tatsächlich Symbol der Aufbruchsstimmung in Osteuropa: Rot-Weiß gehalten ist nämlich das neue Nationalstadion in Polens Hauptstadt Warschau.
16 DEUTZINSIDE 1 I 2012
Die Nadel – das hört sich an wie ein Thriller. In Polen ist es Sinnbild einer baulichen
Meisterleistung: Im neu erbauten Nationalstadion von Warschau wird die zentrale
Haltevorrichtung der Dachkonstruktion so
genannt. Beim „Big Lift“ der Nadel – das
Anheben der Dachseilkonstruktion war
die zweifellos schwierigste Bauoperation
beim Errichten der ultramodernen Sportund Veranstaltungsstätte – überzeugte
sich selbst Polens Regierungschef Donald Tusk vom Baufortschritt. Schließlich
ist Warschaus neues Stadion-Schmuckstück primäres Aushängeschild der polnischen EM-Gastgeber 2012.
Frei schwebend über der Mitte des Stadions, ist die Nadel das zentrale Stützelement der gigantischen Dachseilkonstruktion. Die Nadel selbst ist 70 Meter lang,
ragt 112 Meter in die Höhe und wiegt
allein 90 Tonnen. 72 Stahlseile sind an
ihr befestigt, die die gesamte Dachkonstruktion auf Spannung halten. Alle Seile
dieser einzigartigen Konstruktion haben
zusammengerechnet eine Länge von 70
Kilometern und ein Gesamtgewicht von
nicht weniger als 2.100 Tonnen.
72 radial angeordnete Seilbinder zwischen zentraler Nabe, der Nadel, und dem umlaufenden
Druckring spannen die Dachkonstruktion des Nationalstadions Warschau.
Abmessungen kennzeichnen auch das
DEUTZ Aggregat im Panoramic UltraLift von MERLO. Die äußerst vielseitige
Teleskop-Maschine wurde beim Stadionbau mal zum Coil-Handling, mal zur
Stahlseil-Bereitstellung im Vorfeld des
„Big Lift“ eingesetzt. Agilität und ständige
Einsatzbereitschaft – das sind Features,
die vor und nach dem Anpfiff zur Europameisterschaft 2012 gefragt sind.
Punktum 18 Monate vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft (Polen – Griechenland, 8. Juni 2012, 18 Uhr)
wurde die Nadel endgültig im Januar
2011 mit der gesamten Dachkonstruktion mit höchster Präzision in ihre jetzige
Position gebracht. Dabei wurde das Stadiondach durch das gleichzeitige Ziehen
Beispiel MERLO-Modell P 39.10: Der
von bis zu 144 Hubgeräten über Tribüwassergekühlte DEUTZ TCD 2012 L04
nen-Niveau gehoben. Das Speichenrad2 V (74,9 kW bei 2400 min-1) mit Turboprinzip greift: Die 72 radial angeordneten
Seilbinder zwischen zentraler Nabe, der
aufladung und Ladeluftkühlung unterNadel, und dem umlaufenden Druckring
stützt punktgerecht den hydrostatischen
spannen das große
Fahrantrieb der ArGanze. Praxisvorteil:
Agilität und ständige Einsatzbereit- beitsmaschine mit
Bei Bedarf kann das
schaft – das sind Features, die vor 2-Gang-Getriebe,
Innendach komplett
die mit Tragfähigkeiund nach dem Anpfiff zur Europaeingefahren werden.
ten von 3.900 Kimeisterschaft 2012 gefragt sind.
Dieses schließbare,
logramm und einer
für
Schneelasten
maximalen Hubhöhe
ausgelegte PVC-Membran-Dach ermögvon 10,5 Metern ein weites Arbeitsfeld
licht eine ganzjährige Bespielbarkeit der
erschließt. Hydrostatik bedeutet schnelle,
55.000-Zuschauer-Arena und verfügt
sensible Arbeitsspiele mit erhöhter Umüber eine Gesamtfläche von rund 11.000
schlagleistung, da der Fahrer allein mit
Quadratmetern.
dem Gaspedal die Fahrgeschwindigkeit
der Maschine im gesamten Regelbereich
Für architektonische Finessen braucht
von Null bis Maximal an die jeweiligen Eines unterdessen bodenständige, erprobte
satzbedingungen anpassen kann. Beste
Mitarbeiter. Dafür engagierte das BauMotorperfomance samt geringem Kraftkonsortium um Alpine Bau nicht nur Seilstoffverbrauch sichert vor diesem Hinterbahn-Experten aus der Schweiz, die das
grund das leistungsstarke DEUTZ ComHandling der Seile ausführten. Herausramon-Rail (DCR®) Einspritzsystem und die
gende Leistungsfähigkeit bei kompakten
elektronische Motorregelung (EMR 3).
Millionen Fußballfans live dabei
Bei den 31 EM-Spielen werden rund
1,4 Millionen Zuschauer in den Stadien
erwartet. Die Spiele werden live in 200
Länder weltweit übertragen. In Polen und
der Ukraine bereitet man sich auf den
Besuch von jeweils mehr als einer Million
Fußball-Fans vor.
Die Fußballstadien im Einzelnen
Für die EM 2012 wurden alle Fußballarenen entweder komplett neu gebaut oder
aufwändig umgebaut.
Ukraine: Das neue Olympiastadion in
Kiew fasst 70.000 Zuschauer und ist
das größte Stadion der EM 2012. Dort
wird das Endspiel ausgetragen. Das neu
erbaute Stadion in Donezk fasst 51.504
Zuschauer. Die Stadien von Lemberg
und Charkiw bieten Platz für 33.400 bzw.
41.300 Besucher. In diesen beiden Stadien bestreitet die deutsche Mannschaft
ihre Gruppenspiele.
Polen: Im Nationalstadion von Warschau
(55.000 Zuschauer) findet u. a. das Eröffnungsspiel und ein Halbfinalspiel statt. In
´
der neuen PGE Arena Gdansk
(Danzig)
werden drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale ausgetragen. Kapazität: 44.000
Zuschauer. In Posen wurde das Stadion
komplett überdacht und auf 43.090 Sitzplätze erweitert. Ebenfalls neu: das Stadion Miejski in Breslau. Es verfügt über eine
Kapazität von 43.000 Sitzplätzen.
17
FASZINATION & VISION
SICHERHEIT & QUALITÄT
„Liebe Spieler, liebe Fans:
Gute Reise!“
Sie gilt als Fußball-Europameisterschaft der
langen Wege. Die Entfernung zwischen
den acht Spielstätten der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine beträgt bis zu 1.600 Kilometer. Da gilt es nicht
nur für die 16 Teilnehmer-Teams optimale
Verkehrsbedingungen zu schaffen, sondern auch für den erwarteten Besucher­
andrang. Zu allen 31 EM-Spielen werden
rund 1,4 Millionen Zuschauer in den Stadien erwartet. Für DEUTZ bedeutet das:
Vor dem Spiel ist nach dem Spiel. Denn
was die DEUTZ Aggregate für mobile Arbeitsmaschinen bei Bau und Sanierung der
Stadien, Flughäfen, Eisenbahnnetze und
Autobahnen im EM-Vorfeld leisten, müssen
auch DEUTZ Motoren aus dem Segment
Automotive während und nach der Europameisterschaft unter Beweis stellen.
Blickpunkt Kiew. Der Personennahverkehr
ist entsprechend gefordert und vertraut auf
heimische Qualitätsarbeit: Die Fanmassen
werden größtenteils mit Bussen der Marke
LAZ – ein in Lwiw (Lemberg) ansässiger Automotive-Konzern (L‘vivs‘kyi Avtomobil‘nyi
18 DEUTZINSIDE 1 I 2012
Zavod) – von A
nach B gebracht.
Maschinenbedingte Verzögerungen sind so gut
wie ausgeschlossen:
Den 13,5-Meter-Überlandbus InterLAZ 13.5LE
treibt ein DEUTZ 1013 mit
210 kW bei 2.300 U/min-1 an. Das 6-Zylinder-Aggregat (EURO III) in der Ausführung BF 6 M 1013 FC mit schadstoffarmer
Verbrennung durch mechanisch geregeltes Einspritzsystem (DEUTZ MV-System®)
weist ein maximales Drehmoment von
1.050 Nm bei einer Drehzahl von 1.400
U/min-1 auf. Der auch im 18,6-Meter-Niederflur-Stadtbus LAZ 292 eingesetzte, flüssigkeitsgekühlte 6-Zylinder-Reihenmotor
sorgt mit seinem kraftvollen Drehmoment
und der hohen spezifischen Leistung für ein
leichtes Anfahren auch bei voller Besetzung
mit Fußballfans. Geringe Geräuschemissionen und die saubere Verbrennung schonen
Fahrer und Fahrgäste vor und nach dem
anstrengenden Spiel; darüber hinaus entsprechen lange Serviceintervalle und der
geringe Kraftstoffverbrauch der Wirtschaftlichkeitsperspektive.
Seine Fußball-Weihe bereits hinter sich hat
der zur EM eingesetzte NeoLAZ 5208. Im
12-Meter-Reisebus, der die Profis des ukrainischen Erstligisten FK Karpaty Lwiw im
Liga-Alltag befördert, sorgt ein DEUTZ TCD
2013 L06 4V für entspanntes Reisen. Der
wassergekühlte 6-Zylinder-Reihenmotor
mit Turboaufladung und Ladeluftkühlung
(235 kW) verfügt über das DEUTZ Common-Rail (DCR®) Einspritzsystem. Starke
Performance und geringer Kraftstoffverbrauch sind hier indes nur das eine. In Kombination mit den nassen Zylinderlaufbuchsen, langen Ölwechselintervallen sowie
dem einfachen Wechsel der Motorflüssigkeiten werden außerdem die Betriebs- und
Servicekosten nachhaltig gesenkt und die
Maschinenverfügbarkeit gesteigert.
Keinerlei Stolpersteine erwarten Fans und
Spieler auch im Nachbarland Polen. Das
polnische Autobahnnetz wird aktuell auf
gut 1.600 Kilometer ausgebaut und damit
nahezu verdoppelt. DEUTZ gibt auch
hier Vollgas: Mit tausendfach
bewährten Motoren in
Hamm-Walzen,
die
als Gummirad- oder
Tandemwalze Boden und Asphalt
bis hin zur perfekten obersten
Straßenschicht
verdichten. Den
entscheidenden
Antrieb beim Verdichten von Boden und Asphalt gibt
DEUTZ auch als Aggregat der Walzen von BOMAG
und Dynapac, die für einwandfreien Grip und eine ebene Asphaltdecke
auf Polens neuen Autobahnen sorgen.
Stichwort Perfektion: Filigrane Arbeit leisten nicht zuletzt die Fendt Traktoren mit
DEUTZ Motor, die den millimetergenau
gestutzten Rollrasen der EM-Fußballfelder
mal versetzen, mal vom Schnee befreien.
Der Goliath für die
Herkules­aufgaben
Stolze 89.000 Kilogramm Betriebsgewicht bringt er auf die Waage.
70.000 Kilogramm glühend heiße
Schlacke kann er schultern. Dienst
tut er seit Februar 2012 in einem
der modernsten Hüttenwerke Europas. Schon der Name lässt keine
Zweifel aufkommen: Majoris I aus
dem Hause HERBST SMAG ist ein
Schlackentransporter der besonderen Art. Für 24-Stunden-Schichten konzipiert, schlägt das unermüdliche Herz des innovativen
Slag Pot Carriers gleich unter der
Fahrerkabine: ein wassergekühlter
DEUTZ BF 6 M 1015 C, der 302 kW
bei 1.900 U/min-1 leistet.
te DEUTZ BF 6 M 1015 C treibt insgesamt
fünf Verstellpumpen an, zwei für den Fahr-­
antrieb und drei für die Arbeits- und Lenkhydraulik. Beim DEUTZ Aggregat fängt
alles an: Seine Drehbewegung wird über
die beiden angebauten Hydraulikpumpen
in eine Linearbewegung umgewandelt, die
über den geschlossenen Ölkreislauf auf
die Hydromotoren an den Summierungsgetrieben der beiden Antriebsachsen
übertragen wird. Die durch den hydrostatischen Antrieb generierten Vorteile liegen
auf der Hand: Ein hohes Drehmoment bei
niedriger Drehzahl bedeutet „Kraft auf den
Punkt“ und starken Antrieb auch bei geringer Geschwindigkeit, die von ursprünglich
30 km/h auf knapp 20 km/h gedrosselt
wurde. Die Umschlagleistung erhöht sich
zusätzlich durch schnelleres Reagieren,
größere Beweglichkeit und den bis nahe
Null reduzierten Schaltaufwand. Hinzu
kommt die zusätzliche Bremswirkung
durch den hydrostatischen Antrieb, die
Hersteller HERBST SMAG beim Majoris I
auf mindestens 30 Prozent beziffert.
Klar ist, dass der optimale Betriebszustand des gesamten hydrostatischen
An­
triebsstrangs vom DEUTZ 6-ZylinderV-Mo­
tor abhängt. Der DEUTZ BF 6 M
1015 C ist mit seiner elektronisch geregelten Einspritzung und enormen Robustheit
bei äußerst kompakten Abmessungen
prädestiniert für den effektiven Einsatz in
rauen Umgebungsbedingungen. Das hohe
Drehmoment des Motor-Typs 1015 sorgt
für die erforderliche Fahrdynamik beim zulässigen Gesamtgewicht des Majoris I von
immerhin 159 Tonnen. Das exzellente Gesamtbild des industrieerprobten Aggregats,
das auch in der Achtzylinder-Ausführung
mit 440 kW niedrige Geräuschemissionen
aufweist, komplettieren niedrige Betriebskosten durch geringen Kraftstoffverbrauch,
lange Ölwechselintervalle und geringe Wartungskosten. Vorteile, die HERBST SMAG
auch bei den Planspielen für die Zukunft in
Anspruch nehmen würde. Sollte einmal der
100-Tonnen-Schlackentransporter auf den
Markt kommen, „dann“, so Herfurth, „mit
DEUTZ Motor.“
Ein Bolide für die Extreme: DEUTZ BF 6 M 1015 C
treibt den neuen Schlackentransporter Majoris I an
Gigantonomie ist die Herausforderung,
technische Raffinesse das Konzept. Die
Entwickler bei HERBST SMAG Mining
Technologies aus Braunschweig sahen
sich mit der Aufgabe konfrontiert, für den
Standort Linz der voestalpine Stahl GmbH
einen Schlackentransporter bereitzustellen,
der zwölf Kubikmeter oder 70 Tonnen bis
zu 1400 Grad Celsius heißer Schlacke im
Slag Pot heben, kippen und transportieren
kann. Und das ohne Unterlass, da die Produktion an den Hochöfen ansonsten stocken würde.
Der DEUTZ Antrieb BF 6 M 1015 C als integraler Bestandteil des Gesamtkonzeptes
ist bewusst gewählt: „Wir kennen diesen
Motor und sind überzeugt von ihm“, so
HERBST SMAG-Geschäftsführer Volker
Herfurth, „Zuverlässigkeit und Langlebigkeit sind hier entscheidende Kriterien.
Schon seit zwei Jahrzehnten setzen wir
als Hersteller von Untertage-Fahrzeugen
auf DEUTZ Aggregate.“ Mit geringst möglichem Wartungsaufwand kommt der Majoris I als bis dato größtes Fahrzeug der
Niedersachsen der Forderung nach höchst
möglicher Geräteverfügbarkeit nach. Der
hydrostatische Antrieb darf hierbei neben
der verschleißarmen Ausführung mit Achsschenkellenkung (Lenkeinschlag 75 Grad
ohne Knicklenkung) als konzeptioneller
Kern des Schlackentransporters interpretiert werden. Auch wenn die komplexe Applikation in Linz wie selbstverständlich nach
rundum robuster Verarbeitung hochwertiger Materialien verlangt.
Das hydrostatische Antriebsprinzip mit
ausgeklügeltem Kühlsystem ist so einfach wie wirkungsvoll: Der quer eingebau-
19
SICHERHEIT & QUALITÄT
SICHERHEIT & QUALITÄT
Die Gesetzgebung hat Grenzwerte für
die Erzeugung von Partikeln bei Verbrennungsmotoren eingeführt. Für einen Autofahrer macht sich dies beispielsweise bei
der Beschränkung von Zufahrten in Umweltzonen bemerkbar, wenn man keine
grüne Umweltplakette besitzt. Auch Motoren von Arbeitsmaschinen betrachtet
die Gesetzgebung und gibt hier Grenzwerte vor. Lag die Regulierungs-Grenze für die Partikelmasse in Europa bei
0,618 g/kWh bis zum Jahr 1994, so ist
der heute zulässige Grenzwert mit 0,02
g/kWh um mehr als 30-mal kleiner.
Dies stellt nicht nur besondere Herausforderungen an die modernen Motoren, die
DEUTZ mit innovativen und umweltgerechten Lösungen meistert, sondern auch
an die Mess- und Prüftechnik bei der Entwicklung dieser zukunftsweisenden Technologien. Um den Anforderungen gerecht
zu werden, ist im November 2011 ein
neuer Reinraum in F&E Prüffeld in Betrieb
genommen worden.
Nicht nur sauber, sondern
Reinraum „Fit für die Zertifizierung“
Unsere Umwelt ist voll von Partikeln und
Feinstäuben. Jeder kennt im Frühjahr feine gelbe Staubschichten aus Blütenpollen
auf parkenden Autos oder, bei geeigneten
Wetterlagen, sogar feinste Sandeinträge von nordafrikanischen Wüstenregionen. Neben natürlichen Quellen sorgt der
Mensch auch durch Verbrennungsprozesse für Partikel in der Luft. Diese Partikel können Öfen entstammen oder aus
Verbrennungs-Motoren kommen und sind
gesundheitsschädlich. War früher besonders beim Start eines Dieselmotors eine
schwarze Wolke sichtbar am Auspuff zu
erkennen, produzieren moderne Motoren
heute deutlich weniger Partikelmasse.
Dies liegt zum einen daran, dass die motorischen Verbrennungs-Prozesse stetig
optimiert werden und zum anderen am
gelungenen Einsatz geeigneter Partikelfiltersysteme zur Abgasnachbehandlung.
Mit der Schaffung eines Reinraums wurde nun eine weitere Voraussetzung zur
Entwicklung noch umweltschonenderer
Motoren erfüllt.
20 DEUTZINSIDE 1 I 2012
Bei der Entwicklung der Motoren werden
die Vorgaben der Gesetzgebung mit Hilfe
von komplexen Partikelmessanlagen überwacht. Diese Anlagen entnehmen einen
Teil des Abgases. Dieses wird über Filterplättchen geleitet, die die darin enthaltenen
Partikel herausfiltern. Eine Messung der
Gewichtszunahme des Filters führt dann
zu der Kenntnis der Gesamtpartikelmasse
bezogen auf den Motor und den Test.
Die Gewichtsbestimmung der extrem
geringen Rußpartikelmengen moderner
Dieselmotoren setzt voraus, dass Einflüsse aus der Umgebungsluft ausgeschlossen werden können. Die Filter werden
deshalb vor dem Einsatz in der Partikelmessanlage in einem Reinraum über einen längeren Zeitraum konditioniert. Der
Reinraum übersteigt dabei sogar die
Anforderungen, die man an einen Operationssaal stellen würde. Die Luft in dem
Raum wird mehrstufig gefiltert, so dass
die Luft staubfrei ist. Um ein Eindringen
von Schmutzpartikeln über Türritzen oder
Ähnliches zu verhindern, herrscht innerhalb des Reinraums ein leicht erhöhter
Druck. Somit ist sichergestellt, dass die
gereinigte Luft stets in geringem Maß aus
rein
dem Raum herausströmt und ein Eintritt
von Partikeln in den Raum nicht erfolgen
kann. Auch der Zutritt zu diesem Reinraum ist nur mit Schutzkleidung erlaubt,
so dass möglichst wenig Schmutz von
außen eindringen kann. Weiterhin werden
die Temperatur und die Feuchtigkeit in
dem Raum genau geregelt.
Nach der Konditionierungsphase werden
die Filter gewogen. Hierzu kommen die
Ultrapräzisions-Waagen zum Einsatz, die
noch Gewichtsunterschiede von 0,1µg
messen können. Dies ist ungefähr das
tausendstel Gewicht einer Briefmarke. Die
Bedienung dieser empfindlichen Messgeräte verlangt besondere Sorgfalt und erfolgt nur durch geschulte Personen. Jeder
Luftzug kann eine Messung verfälschen,
daher findet die eigentliche Wägung in
einer so genannten „Clean Workbench“
unter einer Lufthaube statt.
Die so konditionierten und ausgewogenen Filter werden dann mittels Filterhaltern in die Messanlagen eingebracht.
Nach der Beladung der Filter werden
diese erneut in dem Reinraum konditioniert. Ist diese Phase abgeschlossen, er-
folgt eine weitere Wiegung. Die aus dem
Abgas gefilterten Partikel führen zu einer
Gewichtsdifferenz der Filterplättchen zwischen der ersten Wägung vor dem Test
am Prüfstand und der zweiten Wägung
nach dem Test. Das Ergebnis fließt einerseits in die Entwicklungsarbeit am Motor
ein und liefert andererseits Angaben für
die Zertifizierungen, die im Hause DEUTZ
durchgeführt werden.
Weitere chemische Analysen können
in dem benachbarten Extraktionsraum
durchgeführt werden. Hierbei ist es möglich, die Bestandteile der Partikel auf den
Filtern auszuwerten. Diese Untersuchungen sind eine wichtige Informationsquelle
für die Ingenieure, die die innermotorischen Verbrennungsprozesse optimieren.
Durchschnittlich werden in einer Woche
ca. 700 Partikelfilter gewogen, und ca.
80 Prozent davon werden der Extraktion,
der chemischen Analyse, zugeführt. Da
es das Ziel der DEUTZ Entwicklung ist,
die Motoren stetig zu verbessern, werden
auch in Zukunft Partikelmessungen eine
immer wichtigere Rolle in der Optimierung
einnehmen und die Anzahl der Messungen weiter zunehmen.
21
SICHERHEIT & QUALITÄT
SICHERHEIT & QUALITÄT
Rohstoffe im Kreislauf: Wie DEUTZ mit dem brisanten Thema Abfall umgeht
Ökologische
Lösung
Schon gewusst? 1972 trat das erste Abfall-Beseitigungsgesetz in Deutschland in Kraft – 98 Prozent der Bundesbürger wurden dadurch an eine geordnete Müllabfuhr angeschlossen. 40 Jahre später greifen speziell im gewerblich-industriellen Bereich exzellent durchorganisierte Vermeidungsstrategien, Sammel-, Sortier- und RecyclingProzesse, wie sie die DEUTZ AG praktiziert.
schwere Heizöle, Flux- oder Bitumen3.450 Tonnen Abfall registrierten die Kölöle, leichte Heizöle zum Anfeuern von
ner DEUTZ Werke allein im Jahr 2010.
Kraftwerken oder Basisöle, die sich mit
Zum Vergleich: Ein vierköpfiger deutBeigabe von Adscher Privathaushalt produziert per Klare, einheitliche Anweisungen an den ditiven als Motor-,
Abfallbehälterstandorten in und vor
Getriebe oder Hyanno 1,8 Tonnen
drauliköle vermarkHausmüll. Mit dem
den Werkshallen sensibilisieren zu
Unterschied, dass
gewissenhaftem Umgang mit Abfall. ten lassen. Frank
Vonnahme (DEUTZ
hier in erster Linie
Facility Fertigungstechnik) erklärt: „Hierso genannte Siedlungsabfälle anfallen,
durch werden ca. 300 Tonnen pro Jahr
DEUTZ jedoch auch mit Sonderabfällen
Ölschlamm nicht mehr der Verbrennung,
in Übereinstimmung mit dem Kreislaufsondern einer stofflichen Verwertung zuwirtschaftsgesetz umgehen muss. Rund
geführt. Neben den ökologischen Vor1.000 Tonnen dieser Abfälle fielen 2010
teilen erzielt die DEUTZ AG ökonomisch
an: Als größte Posten benennt die Abzusätzlich Einsparungen in Höhe von
fallstatistik wässrige Waschflüssigkeiten
60.000 Euro jährlich.“
(430 Tonnen), Schlämme aus Öl- und
Wasserabscheidern (206 Tonnen) sowie
Die Wiederverwertung gilt als Stufe
nichtchlorierte Maschinen-, Getriebe- und
2 der Abfallhierarchie – der AbfallSchmieröle auf Mineralölbasis (132 TonVermeidung als Stufe 1 räumt Alenen). Wohin damit?
xander Rieckesmann, DEUTZ Betriebsbeauftragter für Abfall, höchste
Nach Sammlung in speziellen, vorsortierPriorität ein. Für eine präventive Resten Gebinden treten zum Beispiel mehresourcenschonung werden in jedem
re Hundert Tonnen Ölschlamm aus Köln
Werk Prozesse auf den Prüfstand
jährlich in Spezial-Fahrzeugen die Reise
gestellt, Optimierungsstrategien bei
nach Sonsbeck zur KS-Recycling GmbH
der Produkther& Co. KG an. Der in mehrfachen Audits
stellung
ervor Ort geprüfte Entsorgungsfachbetrieb
arbeitet
und
ist seit 2006 DEUTZ Partner und sepaumgesetzt soriert die eingehenden Ölschlämme nach
wie Mitarbeiter
Qualitäten. Getrennt nach Wasseranteil,
geschult. Was
werden sie dann in der Destillationsanlaim
Besondege tatsächlich zu neuen Produkten aufren auch auf die
bereitet: Aus dem Ölschlamm-Abfall bei
sortenreine KlasDEUTZ werden so wieder verwertbare
22 DEUTZINSIDE 1 I 2012
sifizierung der Abfälle zutrifft, „denn sie“,
so Rieckesmann, „erleichtert das Recyclingverfahren und unterstützt uns dabei,
eine Ressourcenschonung zu erreichen.“
Klare, einheitliche Anweisungen an den
Abfallbehälterstandorten in und vor den
Werkshallen sensibilisieren zu gewissenhaftem Umgang mit Abfall. Auch befassen sich Schulungsinitiativen mit dem
richtigen Verhalten bei werksinternem
Abfalltransport bis hin zum Sammelplatz.
Angesichts steigender Rohstoffpreise,
der gesetzlichen Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und der bei DEUTZ
gelebten Verpflichtung, Ressourcen zu
schonen, konzentrierte sich das DEUTZ
Spezialisten-Team um Alexander Rieckesmann zuletzt auf die gezielte Vermeidung von Einwegverpackungen aus
Papier und Pappe für Kolben und Umlaufverpackungen aus Kunststoff. Immerhin
machen Papier- und Pappe-Verpackungen mit 636 Tonnen und Kunststoffabfälle
mit 230 Tonnen neben Holzverpackungen das Gros der unbedenklichen Abfälle
bei DEUTZ aus. Immerhin sind die jetzt
noch anfallenden Abfälle aus Papier, Pappe und Kunststoff zu nahezu 100 Prozent
recyclebar.
Wieder verwertet wurde im Übrigen auch
das Gemisch aus rund 112 Tonnen Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik, das
2010 in den Kölner DEUTZ Werken
anfiel: bei Straßenbauarbeiten oder als
Trennlage zwischen den einzelnen Abfallschichten auf Deponien. „Endstation
Deponie“ heißt es für Abfälle erst, wenn
selbst die thermische Wiederverwendung als Sekundärbrennstoff – wie Altreifen in Zementwerken – nicht mehr in
Frage kommt. Hier stellt sich die Situation signifikant besser dar als noch vor
40 Jahren, als es noch 50.000, meist
unkontrollierte Mülldeponien gab. Denn
seit 1972 sind so genannte offene Deponien ohne Schutz des Bodens vor
Schadstoff­einträgen in Deutschland verboten. Seitdem muss die Unterlage von
Mülldeponien mit Folien oder verdichtetem Lehm ausgekleidet werden. Der
Wasserabfluss oberhalb der Abdichtung wird aufgefangen und entsorgt.
Bekannter Versender –
sichere Lieferkette:
DEUTZ beantragt
Zulassung beim
Luftfahrtbundesamt
Safety first bei
jeder Luftfracht
Wenn sich beim Flugzeug die Ladeluke
schließt und der Flieger an den Start rollt,
hat die Fracht den heikelsten Teil der Reise
bereits hinter sich: Sie muss allen Sicherheitsvorschriften entsprochen haben. Um
die Zuladung mit gefährlichem Fracht-Inhalt zu verhindern, muss aktuell am Flughafen vom Brief übers Paket bis hin zum
Container alles durchleuchtet werden: per
Röntgen-Kontrolle, per manueller Kontrolle, auch mit Spürhundeinsatz. Folge: hohe
Kosten, gegebenenfalls Terminengpässe
sowie Qualitätsverluste durch das Aus-,
Ein- oder Umpacken der Luftfracht.
Das neue Sicherheitskonzept der EU
dagegen greift nicht erst am Flughafen,
sondern setzt früher an, um erstens ein
transparentes Bild vom Versender und
den Versandunternehmen zu erhalten und
zweitens Luftfrachtsendungen gegen unbefugte Zugriffe Dritter zu schützen. Die so
genannte „Sichere Lieferkette“ soll beides
gewährleisten. Um Mitglied der „Sicheren
Lieferkette“ zu werden, muss der Versender der Luftfracht Mitarbeiter schulen,
sichere Lagerräume einrichten und Verpackungen manipulationssicher entwerfen.
Diese Maßnahmen hat die DEUTZ AG ergriffen, um die Zulassung als „Bekannter
Versender“ zu erhalten.
Wer „Bekannter Versender“ werden will,
muss sich vom unabhängigen Luftfahrtbundesamt in Braunschweig auditieren
und in einer EU-weiten Datenbank registrieren lassen. Die geprüfte und versiegelte
Fracht des „Bekannten Versenders“ geht
zu einem „Reglementierten Beauftragten“,
typischerweise ein ebenfalls zertifiziertes
Speditions-, Kurier- oder Expressunternehmen. Dieses wiederum leitet die Güter weiter an das Luftfahrtunternehmen, das die
Fracht am Flughafen abschließend noch
einmal kontrolliert und an Bord nimmt.
Schon im Juli 2010 erkannte das Team um
den DEUTZ Leiter Global Logistics Claus
Rausch die Notwendigkeit, sich als „Bekannter Versender“ zertifizieren zu lassen.
In der Folgezeit wurde ein Projektteam installiert und ein Beauftragter für Luftsicherheit benannt. Dieser und bis heute mehr
als 150 DEUTZ Mitarbeiter wurden luftsicherheitstechnisch geschult und mussten
sich entsprechenden Prüfungen unterziehen. Darüber hinaus wurden u. a. neue Sicherheitsverfahren eingeführt und speziell
gesicherte Werksbereiche eingerichtet.
Noch vor dem Jahreswechsel 2011/2012
sendete DEUTZ den Antrag auf Zulassung als „Bekannter Versender“ an das
Luftfahrtbundesamt (LBA). Der nächste
Schritt, die Auditierung, wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2012 stattfinden.
23
MENSCHEN & MÄRKTE
MENSCHEN & MÄRKTE
Business-Kulturen
Etikette à la française
Teil 4
Fran
kreic
h
Es umfasst eine Fläche von rund 547.000 Quadratkilometern und nennt
mehr als 65 Millionen Einwohner sein Eigen: Frankreich – die Heimat der
Lebensart. Das Land, das das „Savoir vivre“, die Kunst des Lebens, verkörpert wie kaum ein anderes.
grüßungskuss auf die Wange ist ein Trugschluss und kann leicht missverstanden
werden. Der Wangenkuss wird nur unter
vertrauten Personen ausgetauscht und
ist daher beim Geschäftstermin ebenso
fehl am Platz wie ein plump vertrauliches
Duzen. Die Begrüßung beim Geschäftsessen erfolgt per Handschlag mit der
korrekten Anrede des Geschäftspartners, bestehend aus der Nennung des
Geschlechts, also Monsieur/Madame,
gefolgt – bei der ersten Begegnung – von
Titel oder Position und dem Namen.
Frankreich steht für Sterneküche, Mode,
Stil und Eleganz. Schlagwörter wie „Essen und Leben wie Gott in Frankreich“
und die Werke weltbekannter Künstler im
populären Louvre sind nur einige Belege
für die Vielschichtigkeit der französischen
Kultur. Wie aber verhält man sich als Gast
richtig in diesem Land, das so vielseitig
ist wie die Charaktere seiner Weine?
Zuerst einmal sollten Sie bei Ihrem Besuch Zeit einplanen und Geduld mitbringen, denn die in Deutschland kor24 DEUTZINSIDE 1 I 2012
rekt geplante Agenda wird oftmals nicht
eingehalten. Termine beginnen zumeist
später als vorgesehen und dauern länger
als geplant. Berücksichtigen Sie dies in
Ihrer Planung und verzichten Sie auf ein
striktes Zeitmanagement. Dies entspannt
auch die Atmosphäre des Geschäftsessens – etwas, das dem französischen
Geschäftspartner besonders am Herzen
liegt. Allerdings sollten Sie speziell zu Beginn des Treffens diese Lockerheit nicht
überstrapazieren, denn der für Frankreich oftmals als typisch vermutete Be-
Wenn Sie nun mit Ihrem französischen
Geschäftspartner den Smalltalk beginnen, achten Sie darauf, dass Sie nicht
über politische Geschehnisse diskutieren. Die Franzosen besitzen einen ausgeprägten Nationalstolz und sehen Kritik an
ihrem Land nur äußerst ungern. Wenden
Sie sich aus diesem Grund lieber neutralen Gesprächsthemen wie beispielsweise Literatur, Essen, Wein, Kultur, Geschichte und Sport zu und vermeiden
Sie intime Fragen über persönliche Belange Ihres Gegenübers. „Geschäftliches
sollten Sie übrigens auch erst nach dem
Dessert beim üblichen Espresso-Trinken
ansprechen, schließlich dient ein ge-
Die w
ichtig
st
en Fo
Ja
rmulie
Oui
runge
Nein
n in K
N
o
urze
n
Danke
- Me
rci
BitteIch s Je vous e
pr
n
Je ne eche kein prie
F
p
Entsc arle pas f ranzosisch
–
huldig
rancai
ung
s
Guten
Exc
TagMein
Bonjou usez- moi!
Name
r
ist...
HerrJ
e
M
m appe
onsieu
Fraulle...
r
M
a
d
ame
Wie g
e
Auf W ht es Ihne
n
ie
Com
Bis ba dersehen
- Au ment allezld!
A bie
revoir
vous
ntot
meinsames Essen zur Vertrauensbildung
und Festigung der partnerschaftlichen
Zusammenarbeit“, empfiehlt Andreas
Reiter, Leiter der DEUTZ Tochter DEUTZ
France S.A. in Gennevilliers. Sympathiepunkte können Sie sammeln, wenn
Sie im Gespräch mit einigen Sätzen auf
Französisch aufwarten können. Für den
Franzosen drückt dies Entgegenkommen und Wertschätzung der französischen Sprache aus. Ungefragt vorauszusetzen, dass Ihr Gegenüber Sie auch
auf Englisch versteht, gilt als unhöflich.
Einige Grundregeln sollten Sie sich auch
für das Geschäftsessen einprägen: Brot
ist in Frankreich gängiger Begleiter des
Essens wie Salz und Pfeffer. Das Brot
wird daher immer an den Rand des Tellers gelegt und zum Verzehr in kleine Stü-
Extratipp
In Frankreich herrscht verbreitet die
Annahme, dass ein offener Regenschirm in einem Gebäude Unglück
bringt. Vermeiden Sie also, wenn
Sie das Restaurant nach Ihrem Geschäftsessen verlassen und es regnet,
Ihren Schirm bereits innerhalb des Gebäudes aufzuspannen.
cke gebrochen. Das herzhafte Abbeißen
des Brotes ist unbedingt zu vermeiden.
Dies wird als schlecht erzogen betrachtet und gilt als unhygienisch. Auch zum
Wein gibt es eine goldene Regel: Bevor
Sie sich Wein nachschenken, sollten Sie
stets zuerst fragen, ob auch jemand anderes nachgeschenkt bekommen möch-
te (aber nur wenn Sie der Einladende
sind, ansonsten warten!). Dann schenken Sie sich selbst zuletzt ein. Dies gilt
auch für das Tafelwasser, welches immer
zum Essen hinzu gehört.
Übrigens lässt auch die Wahl Ihrer Kleidung
Rückschlüsse auf Ihre Person zu. Da Franzosen Wert auf elegante und hochwertige
Kleidung legen, sollten Sie diesen Erwartungen entsprechen und sich für ein ansprechendes Outfit entscheiden. Für Männer sieht die französische Etikette neben
einem qualitativ hochwertigen Anzug in jedem Fall das Tragen einer Krawatte vor, als
Frau sollten Sie sich für einen Hosenanzug
oder ein knielanges Kostüm entscheiden.
Nicht umsonst weiß der Franzose „Rien ne
sort de rien.“ – Von nichts kommt nichts.
25
TEAM & CHANCEN
TEAM & CHANCEN
Wir kronen
Ihre guten
Ideen
eigenen Rechner-Zugang ermöglichen,
Mit rund 1.150 eingereichten Ideen waihre Vorschläge elektronisch statt wie
ren die DEUTZ Mitarbeiterinnen und Mitbisher schriftlich, einzureichen und stets
arbeiter in 2011 bereits auf einem guten
den aktuellen Bearbeitungszustand abWeg. Dabei begann das Jahr im Hinblick
zufragen.
auf das Ideenmanagement eher zögerlich. Von Januar bis Juli wurden durchZusätzlich lockte bis zum Jahresende
schnittlich nur rund 54 Vorschläge ein2011 eine Einreicherprämie in Höhe von
gereicht – pro 100 Mitarbeiter entsprach
50 Euro pro anerkannter Idee, sich am
dies 1,7 eingereichten Ideen. Zu wenig,
Ideenmanagement
um das gesteckte
zu beteiligen. InnerZiel zu erreichen.
„Wenn die Mitarbeiterinnen und
halb eines Monats
Mitarbeiter sich weiterhin so
nach dem Start des
Die Lösung: Das
aktiv und kreativ am DEUTZ
neuen
Konzeptes
DEUTZ IdeenmanaIdeenmanagement beteiligen, bin
vervielfachte sich so
gement wurde komich sicher, dass wir unser Ziel von
die Zahl der eingeplett neu aufgelegt.
50 eingereichten Ideen pro
brachten Ideen. Von
Unter dem Motto
100 Mitarbeiter erreichen werden“ Juli bis Dezember
„Idee sucht Erfinder“
Giuseppe Nicotra, Ideenkoordinator
2011 wurden moriefen Plakate und
natlich durchschnittFlyeraktionen
die
lich 138 Ideen eingereicht – pro 100 MitMitarbeiter an allen deutschen Standorarbeiter eine Quote von satten 4,1 Ideen.
ten dazu auf, Verbesserungspotenziale
Bis Jahresende kamen somit auf 100
an ihrem Arbeitsplatz zu erkennen und
Mitarbeiter rund 35 Ideen. Damit rückt
Lösungen zu erarbeiten. Schnell stieß
das angestrebte Ziel für dieses Jahr in
das neue System auf positive Resonanz.
greifbare Nähe. „Wenn die MitarbeiterinGeschuldet war dies insbesondere der
nen und Mitarbeiter sich weiterhin so akEinrichtung neuer, so genannter Ideentiv und kreativ am DEUTZ Ideenmanagemanagement Terminals, die es auch den
ment beteiligen, bin ich sicher, dass wir
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ohne
26 DEUTZINSIDE 1 I 2012
Idee sucht Erfinder.
Das Ziel für 2012 hat sich das
DEUTZ Ideenmanagement hoch
gesteckt: Mindestens 50 Ideen pro
100 Mitarbeiter sollen in diesem
Jahr erzielt werden. Dies entspräche rund 2.000 eingereichten Ideen. Dass dies durchaus realistisch
ist, weiß Giuseppe Nicotra, Koordinator des DEUTZ Ideenmanagements, und verweist auf die Zahlen
des vergangenen Jahres.
unser Ziel von 50 eingereichten Ideen pro
100 Mitarbeiter erreichen werden“, freut
sich Ideenkoordinator Nicotra. Ein Vorhaben, von dem nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die ausgeschütteten Prämien profitieren, vor allem
auch das Unternehmen. Im Jahr 2011
konnten durch die eingereichten Ideen Einsparungen von mehr als 480.000
Euro erzielt werden. „Das DEUTZ Ideenmanagement bringt im Ergebnis sowohl
für das Unternehmen als auch für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter enorme
Verbesserungen: Kosten können reduziert, Prozesse vereinfacht und Abläufe
verbessert werden. Letztlich ist dies ein
Gewinn für beide Seiten“, erklärt Martin Strecker, Leiter Human Resources
der DEUTZ AG. Das neue Konzept hat
sich bewährt: Die Zahl der eingereichten
Ideen pro Monat hat sich seit Juli 2011
mehr als verdoppelt und auch die Bearbeitungszeiten der Gutachter zur Bewertung der Ideen haben sich dank der
deutlich verbesserten Prozesse halbiert.
Idee sucht Erfinder – das neue Plakat des
DEUTZ Ideenmanagements
deenmanagement.
Ansprechpartner: Giuseppe Nicotra I Tel. 0221 822 2257 I [email protected]
i
KURZ NOTIERT
KURZ NOTIERT
Rund 15,5 Prozent der Deutschen arbeiten im Schichtbetrieb
(Quelle: Statistisches Bundesamt
Deutschland). Wenn in Deutschlands Schlafzimmern abends
langsam das Licht ausgeht, dann
fängt für sie der Arbeitstag erst
an. Das Problem: Schichtarbeit
setzt die innere Uhr außer Kraft
und bringt damit den Organismus
gehörig durcheinander. DEUTZ
INSIDE gibt Tipps, wie Sie trotzdem im Takt bleiben.
3 Minuten mit...
Name:
Georgiadis Theoshari
Alter: 37
Beruf: Schlosser
Standort: Köln-Porz
Seit wann arbeiten Sie bei DEUTZ?
Seit 2004.
ARBEITEN,
wenn andere schlafen
Sie haben zwei Sätze, um Ihre Tätigkeit
zu beschreiben:
Ich arbeite im Entwicklungsbereich. Dort
rüsten wir Motoren für die Probeläufe im
Prüfstand vor.
Was macht Ihren Beruf spannend?
Es ist eine abwechslungsreiche Tätigkeit
DEUTZ Spurensuche...
Mitten im malerischen Taunus-Gebiet findet sich ein echtes
Kleinod für DEUTZ Fans. In Holzhausen an der Haide steht
das Geburtshaus des DEUTZ Gründers Nicolaus August Otto. Die DEUTZ AG erwarb das Gebäude im
Jahr 1962 und richtete 1966 eine Gedenkstätte für
den Erfinder des Viertaktmotors ein. 1993 wurde das
Geburtshaus an die Gemeinde Holzhausen verkauft und beheimatet nach umfassenden Umbaumaßnahmen heute unter anderem 11 Leihgaben der DEUTZ AG. Blickfang ist eine von der
DEUTZ AG gestiftete Großmotoren-Kurbelwelle
sowie ein Glaspavillon, in dem eine historisch
interessante DEUTZ Holzgas-Motorenanlage aus
dem Jahr 1936 zu sehen ist.
Betreut wird die Gedenkstätte durch den in Holzhausen ansässigen Oldtimer Club „Nicolaus August Otto
e.V.“ und kann (außer mittwochs) täglich zwischen
9.00 Uhr und 16.00 Uhr besucht werden. Weitere Informationen
unter www.nicolaus-august-otto.de.
und nicht immer monoton der gleiche
Gesund leben mit der Schichtarbeit –
6 Tipps & Tricks für Schichtarbeiter
Für den menschlichen Organismus ist sie
der verlässlichste Zeitgeber: die innere
Uhr. Über die Augen wird das von außen
einfallende Licht aufgenommen und an
die innere Uhr weitergeleitet. So erfährt
der Körper ein Bedürfnis nach Ruhe oder
Aktivität und erhöht durch einen geregelten Tag-und-Nacht-Rhythmus seine
Leistungsfähigkeit. Bei Nachtarbeit gerät
gerade diese innere Körperuhr deutlich
aus dem Rhythmus, so dass Schichtarbeiter, die außerhalb der üblichen Arbeitszeit von 9-17 Uhr arbeiten, häufig
schlechter ein- oder durchschlafen können oder durch die innere Unregelmäßigkeit unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen
leiden. „Schädlich ist Nachtarbeit nicht“,
weiß Dr. med. Frank Waberski, Werksarzt bei DEUTZ. „Wichtig ist es aber,
dass im Rahmen der veränderten Lebensgewohnheiten ein gewisser Rhythmus beibehalten
wird“, empfiehlt
der Mediziner.
Einige
simple Tipps und
Tricks können
dazu beitragen,
mit der inneren
Uhr ins Reine zu
kommen.
28 DEUTZINSIDE 1 I 2012
Schlaf
1. Auch tagsüber die Nacht simulieren: Dunkelheit, Kühle und Stille
• Zimmer absolut verdunkeln (nicht nur Jalousien oder Vorhänge)
• Im Winter Heizung herunterdrehen, im Sommer Räume notfalls mit tragbarer Klimaanlage kühl halten
• Telefon, Türklingel abschalten; Schlafgelegenheit im ruhigen Wohnungsbereich nutzen
(nicht zur Straße hin)
2. Regelmäßigkeit
• Innerhalb einer Schichtwoche ungefähr zur gleichen Zeit schlafen gehen und aufstehen
Ernährung
3. Nachts nur kleine Portionen
• Der Verdauungstrakt ist ein „Tagarbeiter“, daher nachts keine großen Mahlzeiten zu
sich nehmen
4. Kein Alkohol als Einschlafdroge, kein Kaffee als Wachmacher
• Regelmäßiger Alkoholgenuss macht abhängig und setzt an
• Koffeinhaltige Getränke in großen Mengen (> 1 Liter/Tag) sind Wachmacher und stören
den Schlaf-Wach-Rhythmus
Bewegung
5. Sport macht gesund müde
• Körperliche Bewegung in der Natur dient als Ausgleich zum beruflichen Alltag und
sorgt nebenbei für eine „wohlige Müdigkeit“
Planung
6. Wochenplanung ist alles
Zeitmanagement:
• Wann kümmere ich mich in der kommenden Woche um Familie/Freunde?
• Wann treibe ich in der kommenden Woche Sport?
• Wann habe ich sonstige Verpflichtungen?
• Wann kümmere ich mich um Besorgungen/größere Hausarbeiten usw.?
Ablauf. Aufgrund der verschiedenen Baureihen gibt es immer wieder unterschiedliche Aufgaben und Anforderungen.
Ein guter Tag beginnt für Sie mit...
... einem guten Frühstück!
Wussten Sie, dass...
... der Kölner Dom anno 1880 mit Hilfe von DEUTZ 2-Zylinder-Gasmotoren angestrahlt wurde?
Es war eine Inszenierung der ganz besonderen Art: Anlässlich
der Domvollendung und seiner feierlichen Einweihung am
15. Oktober 1880 wurde die Kölner Kathedrale elektrisch
beleuchtet. Ein Dynamo in der nahegelegenen Fleischhalle, angetrieben von 2-Zylinder-Gasmotoren vom Typ
F (Zwillingsmotoren) aus dem Hause DEUTZ, lieferte den
Strom für die Bogenlampenscheinwerfer.
Insgesamt vier Scheinwerfer waren ringsum in Position
gebracht, um den Kölner Dom ins rechte Licht zu rücken: auf
dem Ratsturm, auf dem Treppenturm des Zeughauses, auf
dem Dach der Schule in der Stolkgasse und auf einem
Turm der Rheinbrücke. O-Ton der Kölnischen Zeitung im
Jahre 1880: „ …ihren höchsten Gipfel erreicht die Kundgebung, als auf einmal der riesige Dom in prachtvoller, elektrischer Beleuchtung erglänzte… und man jede Rosette, jede
Fiale, jede Blume und jedes Zäckchen in wundervollem Schimmer sich abheben sah.
Ein entzückendes Schauspiel.“
29
DEUTZ Jubilare
Jubilare
DEUTZ
40
25
Heinz EnzmannVU-XT3
Peter HilzVS-CCX
Ernst HoellmuellerVU-XK4
Dzevit JonuziVE-VA1
Marianne PirothVF-H
Ulrich WalterVU-OLV
Natascha BarbagalloVS-COA
Jürgen BieberVU-OM2
Susanne BollFC-RI
Andreas BuettnerVF-W
Frank BurschVP-AMK1
Menderes CaglayanVF-K
Martin CierpkaVP-AMK1
Antonio Del MonacoVF-K14
Lars DittmannVF-II2
Guenther EckertVE-DE
Gabriele-Elisabeth GerharzFH-PA
Oliver GoltzFH-EA
Gudrun Gotthardt-HartenbergVS-CC
Gernot GrebeVF-HM
Manuel HeinischVE-DG
Adem KaraVP-AMG2
Ingmar KerschbaumVF-R
Martin KircherVU-OM
Heike KuhnVS-COA
Kai MiddeldorfVF-HM
Eleonore MielenzVS-COA
Peter MuellerVS-M
Harald NusserVU-OF1
Ayhan OlcayVF-K13
Nikolaus OttenFI-T
Horst RothenbacherVU-OTA
Oliver WaltherVF-K13
Joerg SchaeferVS-COA
Stefan SchmitterVP-AMI3
Joerg SchmitzVP-QKC
Bernd SchudtVF-HM
Matthias SchneiderVF-QW
Christine SkirkeVS-VK
Markus SteinbuechelVP-AMG
Matthias WallrafVE-DE1
Mike WeyerVF-HM
DEUTZ Fotowettbewerb
Ob abstrakt oder so echt wie das Leben, ob perfekt in Szene gesetzt oder
als Schnappschuss auf der Hüfte, ob
Schwarz-Weiß oder farbig: DEUTZ freut
sich auf die Einsendung aller Fotografien
zum Thema „MOVING MOMENTS“. Der
Foto-Wettbewerb von DEUTZ fokussiert
Aufnahmen von Maschinen mit DEUTZ
Motor. Den Gewinnern winken attraktive
Preise. Einsendeschluss ist der 30. April
2012. Damit Fotografien beim Auswahlverfahren berücksichtigt werden können,
sind bei der Einsendung alle Kontaktdaten
(Name/Anschrift) und eine kurze Beschreibung (Motiv/Ort/Datum) der fotografierten
Szene zu nennen. Weitere Teilnahmebedingungen: siehe DEUTZ INSIDE 3/2011.
Einsendungen bitte mit Stichwort „Fotowettbewerb“ per E-Mail an: presse@
deutz.com oder postalisch an: DEUTZ
AG, Abteilung Unternehmenskommunikation, Ottostraße 1, 51149 Köln.
30 DEUTZINSIDE 1 I 2012
Qualität ist, immer einen Schritt
voraus zu sein.
Ismail Özkal, Springer Fließmontage 2011, Standort Porz
DEUTZ AG · Ottostr. 1 · 51149 Köln · Deutschland · Telefon +49 (0) 221 822-0 · Telefax +49 (0) 221 822-3525 · www.deutz.com · E-Mail: [email protected]

Documentos relacionados