pressemitteilung - Berufliches Trainingszentrum Rhein

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pressemitteilung - Berufliches Trainingszentrum Rhein
SRH
BERUFLICHE
REHABILITATION
PRESSEMITTEILUNG
Neustart für Studienabbrecher
Zum Welttag der seelischen Gesundheit (10.10.): Etwa ein Viertel aller
Studierenden leidet unter psychischen Erkrankungen, zeigen Studien. Viele
müssen ihr Studium sogar aufgeben. Lucas Söngen schaffte die Wende.
Wiesloch, 7. Oktober 2013
Endlich das eigene Leben in Angriff nehmen. Ein Studium verbinden viele mit dem Gefühl
der Freiheit. Nicht so Lucas Söngen: Statt mit seinen Kommilitonen zu lernen, fühlte er
sich von ihnen verfolgt. Während andere feierten, traute er sich nicht aus dem Haus. Doch
der 35Jährige stellte sich seiner psychischen Erkrankung. Heute lernt er Goldschmied.
Rund 800.000 Menschen in Deutschland leiden an Schizophrenie. Oft krempelt die
Krankheit das Leben komplett um – ohne Vorwarnung. Darauf macht der Welttag der
seelischen Gesundheit am 10. Oktober aufmerksam. Bei Lucas Söngen kamen
Angstzustände und Wahrnehmungsstörungen dazu. „Im Fernsehen liefen Nachrichten,
die nur für mich bestimmt waren. Das war schon ziemlich abstrus.“ Irgendwann verließ er
nur noch zum Einkaufen das Haus, an Uni war nicht mehr zu denken. Der Umzug vom
Dorf in die Stadt, der Stress im Studium und die Ungewissheit vor der Zukunft – das war
wohl zu viel. Warum sich daraus eine Schizophrenie entwickelte, weiß Söngen nicht.
Sechs Jahre lang lebte Söngen mit den Symptomen, 2006 wies er sich selbst in eine Klinik
ein. Nach einem halben Jahr kamen die Ängste nicht mehr wieder. Söngen wollte endlich
arbeiten, doch einen Neuanfang traute er sich nach dieser Pause nicht zu. Seine Ärzte
empfahlen ihm deshalb eine Berufsvorbereitung im Beruflichen Trainingszentrum Rhein
Neckar (BTZ) der SRH in Wiesloch. Hier machen sich Menschen nach einer psychischen
Erkrankung fit fürs Berufsleben. Ein Team aus Psychologen, Sozialpädagogen und
beruflichen Trainern unterstützt sie dabei.
„Ich habe erst verschiedene Arbeitstechniken trainiert, das gab mir Sicherheit. Nach einem
Praktikum in einer Goldschmiede wusste ich, was ich lernen will.“ Oft erfolgt so eine
Umschulung in einer speziellen RehaEinrichtung, um die Auszubildenden therapeutisch
zu unterstützen. Söngen aber wagte den Sprung auf den freien Arbeitsmarkt. Dafür bietet
das BTZ das Konzept der „betreuten betrieblichen Umschulung“ an. Söngen lernt in
einem Heidelberger Atelier, bei Fragen sind die Berater des BTZ immer in Reichweite.
Inzwischen ist Söngen im letzten Ausbildungsjahr und die Krankheit ist nicht mehr
wiedergekommen. Er pendelt sogar in die Berufsschule nach Pforzheim, die zeitliche
Belastung macht ihm nichts aus. „Ich gehe mit einem ganz anderen Gefühl in den Tag.
Und wenn es mir mal nicht so gut geht, kann ich mit meiner Chefin offen sprechen.“
Nach der Ausbildung die Medikamente ganz abzusetzen, ist Lucas Söngens großes Ziel.
„Ich habe mir gesagt: Nie wieder! Ich tue alles dafür, um Schritt für Schritt ein normales
Leben zu führen. Die Ausbildung hilft mir dabei.“
SRH Berufliches Trainingszentrum
Neue berufliche Perspektiven erhalten Menschen mit psychischen Problemen im Beruflichen Trainingszentrum (BTZ) der SRH in
Wiesloch. Individuelle Trainingsprogramme bereiten die Teilnehmer auf die Rückkehr ins Arbeitsleben vor. Psychosoziale Beratung
hilft dabei, im Alltag mit der Krankheit umzugehen. Mehr als zwei Drittel der Absolventen gehen erfolgreich in den Beruf oder eine
Ausbildung. Gesellschafter des BTZ sind die SRH Holding, eine unabhängige Stiftung mit Sitz in Heidelberg, und die Stadt Wiesloch.
Ansprechpartner:
Christian Haas
Kommunikation
Bonhoefferstraße 1
69123 Heidelberg
www.srh.de
Telefon:
Telefax:
EMail:
+49 (0) 6221 8223132
+49 (0) 6221 8223214
[email protected]

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