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14 –17 NOVEMBER 2016
DÜSSELDORF GERMANY
www.kma-online.de | 16 Euro | 21. Jg. | April 2016
PACS
Datenschutz
KIS
Schnittstelle
Telemedizin
Codierung
Mobility
EGK
Controlling
Archivierung
EPA
Chirurgen-Präsidentin
Dachzeile
Schackert
„Wir
Head
sind
zum
gegen
Thema
Stoppuhr-Medizin“
Konfessionelle
Porträt Vorname
Träger
Name
Meister
Head zum
der lautlosen
Thema Übernahme
kma guide
conhIT 2016
INHALT
kma guide conhIT 2016
ab Seite 38
PACS
Datenschutz
IT-Management ab Seite 40
40 Michael Thoss: IT-Leiter
„Wir sind ein bisschen wie Don Quichotte“
Schnittstelle
44 Dirk May: Kliniken und IT-Industrie
Das Henne-Ei-Problem
POLITIK ab Seite 46
Mobility
46 E-Health
„Eine E-Health-Strategie geht über
die eigene Klinik hinaus“
50 Hans Erik Henriksen: Dänemark
Das Land, wo die Health-IT blüht
Programm ab Seite 56
KIS-MARKT ab Seite 66
66 KIS-Markt
Die sechs großen Player
68 Jochen Kaiser: IT-MT-Zusammenarbeit
Warum eine Norm zum Risikomanagement
die Probleme nicht löst
72
IT-Sicherheit
Zahle – oder deine Daten sind weg
74
IT-Sicherheit in Krankenhäusern
Die Industrie sollte Vorbild sein
ARCHIVIERUNG ab Seite 76
76
Digitalisierung boomt
Kann das weg?
38
Archivierung
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
Besuchen Sie uns
auf der conhIT
Halle 2.2,
Stand C105a
EDITORIAL
Im Rampenlicht
KIS
Telemedizin
Codierung
EGK
Die Zeit, in der die IT im Krankenhaus eine Nebenrolle eingenommen hat, neigt sich spürbar dem Ende zu. Die IT rückt ins Rampenlicht. Puscher für diesen Aufstieg gibt es gleich mehrere. Das EHealth-Gesetz gehört ebenso dazu wie die neue MDK-Prüfordnung,
die Kliniken zur Digitalisierung der Abläufe zwingt (Seite 76). Extra
Töpfe wie der mehrere hundert Millionen Euro schwere Innovationsfonds liefern frisches Geld. Schließlich haben auch die Cyberattacken im Februar, bei denen wohl weit über hundert deutsche
Kliniken von einem Virus attackiert und teilweise lahmgelegt wurden, viel öffentliche Aufregung hervorgerufen (Seite 72).
Für Klinikchefs bleibt die IT ein schwieriges Thema. Immer wieder
müssen Sie sich die Schelte anhören, sie hätten keine E-HealthStrategie und geizen bei IT-Investitionen. Doch Fakt ist auch, dass
ihr Budget auf Kante genäht ist, und dass IT-Lösungen oft kleinteilig sind, weil Schnittstellen und Standards fehlen. Hier steht
eindeutig die Industrie in der Pflicht! (Seite 44).
In diesem guide zur IT-Messe conhIT zeigen wir beide Seiten der
Medaille: Die riesigen Möglichkeiten, die IT-Lösungen den Krankenhäusern jetzt schon bieten und die Unwägbarkeiten, die mit diesen
Umwälzungen verbunden sind.
Die conhIT ist Kontaktbörse, Schaufenster und Meinungsplattform
für alle, die in Sachen Gesundheits-IT etwas bewegen wollen. Auch
wir Redakteure sind auf der Messe und freuen uns auf spannende
Kongress-Sessions, gute Gespräche und über Ihren Besuch an unserem Stand (Halle 2.2, C105a).
Jens Mau
Controlling
EPA
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
39
kma guide
conhIT 2016
IT-MANAGEMENT
IT-LEITER
„Wir sind ein bisschen wie Don Quichotte“
Die Krankenhaus-IT ist selten Treiber von Innovationen, sondern meistens Getriebener, moniert Michael
Thoss. Der Sprecher des Verbands der Krankenhaus-IT-Leiter und IT-Chef der DRK Kliniken Berlin
erklärt in diesem Beitrag, warum das so ist.
Von Michael Thoss
ir befassen uns im folgenden
Beitrag mit drei Schlagworten, deren Kontext für die
allgemeine Entwicklung der IT im
Krankenhaus oftmals verkannt wird
und deren Auswirkungen im Krankenhausmanagement noch nicht in vollem
Umfang angekommen sind.
W
Digitale Transformation: Vieles
ändert sich radikal
Was verbirgt sich hinter „Digitaler
Transformation“ tatsächlich? Unter
dem Begriff verstehen wir im Allgemeinen den Wechsel von analogen
auf digitale Verfahren. Zum Beispiel,
wenn Papier durch Software ersetzt
wird. In diesem Fall wird ein bisher
langlebiges Verfahren mit geringen
40
Änderungshäufigkeiten durch eine
Software mit einem intensiven Veränderungsmanagement ersetzt. Wir tauschen also bewusst ein eher statisches
Verfahren gegen ein sehr dynamisches
und berücksichtigen den Aufwand aus
dieser Dynamik in der Regel nicht. Digitale Transformation findet auf allen
Ebenen statt, oftmals getrieben vom
„Consumer“-Bereich schaffen es Technologien in den „Business“-Bereich.
Die digitale Transformation stellt
zwangsläufig an irgendeinem Punkt
der Entwicklung Ansprüche an die
Unternehmensorganisation und zwar
sowohl im Aufbau als auch im Ablauf.
Wesentlich bedeutsamer sind jedoch
die Auswirkungen auf die Finanzierung von Dienstleistungen der IT.
Technologische Konvergenz:
Freifläche im Keller nimmt zu
Unter dem schwer zu fassenden Begriff
„Technologische Konvergenz“ verstehen wir den Wechsel einer Technologie
auf eine – von der Vergangenheit abweichende – neue Plattform. Beispiele
der letzten Jahre finden sich in unterschiedlichsten Bereichen und bezeichnen zumeist die Überleitung auf die
„IP“-Plattform. IP steht für Internetprotokoll und definiert eine bestimmte Art von Datenübertragung. In der
Praxis war die prägendste Veränderung sicher die Einführung von Voice
over IP (VoIP). Neben der Einführung
von Telefonie über das Internet haben
Kliniken ganze Telefonanlagen ausgetauscht, hunderte von Endgeräten
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
Kampf gegen Windmühlen: Die Aufgaben
wachsen, das Budget nicht. Viele IT-Chefs monieren die Unterfinanzierung ihrer Abteilung.
Die IT ist heute nur noch bedingt und in ihrem Kerngeschäft
Treiber von Innovationen. In den meisten Fällen ist die IT jedoch
Getriebener durch Entscheidungen anderer.
ersetzt und oftmals die Zuständigkeit
von der Haustechnik (Versorgungstechnik) gleich mit auf die IT übergeleitet. Bei IT-Netzen auf IP-Basis kann
es – wie bei der Highlander-Saga im
gleichnamigen Film – eben nur einen geben. Einen Betreiber. Dieser ist
kompetenzbedingt die IT. Im Ergebnis
sind heute Telekommunikationsanlagen (TKA) keine „Schränke“ mehr,
sondern Server und die Freiflächen in
Kellerabteilen haben deutlich zugenommen.
Weitgehend unbemerkt finden unter
diesem Begriff aber noch weitere
Entwicklungen statt. Videoüberwachung erfolgt heute mittels IP-Kameras und nicht mehr über analoge
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
„Zwei-Draht“-Verkabelungen. Daraus leiten sich wiederum Netzwerkund Serverbetrieb mit Folgelasten wie
Sicherheit und Datensicherung für
die IT ab. Beim Patientenentertainment (Fernsehen, TV) haben wir die
gleiche Stoßrichtung, unter anderem
durch sogenannte Patient Bedside Terminals (PBT), neun bis 15 Zoll große
Betten-Fernseher für den Komfort unserer Patienten und die Bereitstellung
von Zusatzdiensten wie Speisenversorgung oder WLAN-Internetangebote.
Ebenso ist es kaum noch vorstellbar,
dass neue Medizintechniksysteme
keine Daten an die elektronische Patientenakte (EPA) liefern. Was bedeutet
das aber, wenn wir einen Blick auf ein
„kleines“ Detail werfen?
conhIT 2016
Stellvertreterkampf der IT-Leiter
Tauscht die Medizintechnik heute
ein analoges (altes) Ultraschallsystem
nach fünf bis sieben Jahren Standzeit
aus und nimmt das Folgegerät im
Sinne einer Ersatzbeschaffung im
Krankenhaus in Betrieb, so verändert
sich weder am Bestand noch an den
Verfahren der Medizintechnik etwas
(vielleicht abgesehen von Risikomanagementprozessen im Rahmen der
DIN 80001).
In der IT verändert sich dahingegen
einiges: Für die physikalische Integration der Geräte werden Netzwerkanschlüsse (Ports) benötigt, für
die logische Integration ein bis n
Schnittstellen für die Übermittlung
von Patientendaten (HL7), von Arbeitslisten (DICOM) oder Bilddaten/
Befunden (DICOM / HL7). Es entstehen außerdem zusätzliche Sicherheitsanforderungen – beispielsweise
für den Schutz vor Viren – und das
Volumen der Datenhaltung sowie der
davon abhängigen Datensicherung
nimmt zu. Unglücklicherweise sind
das alles Kostentreiber im Sekundärbereich (Primärbereich und Auslöser
ist die Medizintechnik als Handlungsanstoß). Somit werden sowohl
personelle als auch wirtschaftliche
Ressourcen der IT je Gerät stärker
beansprucht. Was in der Regel im
Rahmen der Wirtschaftsplanung für
das Folgejahr erstmalig auffällig wird
und nicht während der Planung im
Vorjahr für das laufende Geschäftsjahr kalkulatorisch berücksichtigt
wurde. Oftmals führt daher der ITLeiter bei der Verteidigung „seines“
Budgets einen Stellvertreterkampf
bei der Darstellung der Sekundärkosten. Es ist ein wenig wie Don Quichotte und meistens mit vergleichbar
schlechten Aussichten.
41
IT-MANAGEMENT
kma Montag: Fotolia (JiSign, michelangelus, scusi, Sabine)
kma guide
conhIT 2016
IT-MANAGEMENT
Internet der Dinge: Daten auf der
Suche nach Sinn und Zweck
Bereits heute kommunizieren Heizungsanlagen („Dinge“) via Internet
mit ihrem Hersteller, um Wohlbefinden und Unwohlsein mitzuteilen. Das
nennt sich dann vielleicht Präventivwartung. Den meisten Kunden dieser
Komfortfunktion ist allerdings nicht
bewusst, dass sie sich damit Sicherheitslücken einhandeln, die im Internet
via entsprechende Websites standardisiert für jedermann zugänglich sind.
Mit minimalem Aufwand können Sie
bereits heute wildfremden Leuten die
Heizung herunterdrehen. Letztendlich
verbirgt sich hinter dem Begriff „Internet der Dinge“ der Trend, nahezu
jedes vorstellbare Gerät mit anderen
kommunizieren zu lassen. All das auf
Basis des Internetprotokolls (IP), der
Kernkompetenz der IT jedes Unternehmens. Auf dieser Grundlage wechselt
zukünftig die Gebäudeleittechnik mit
immer mehr Komponenten in die IT
und fordert deren Übertragungswege
(Bandbreite) mit mehr Volumen, höherer Geschwindigkeit und anspruchsvolleren Servicevereinbarungen sowie
Servicequalitäten. Demnächst möchte
der Patient vermutlich die Verdunkelung seines Einzelbettzimmers regeln
können, ohne das Bett zu verlassen.
Vielleicht helfen solche Dienste aber
auch der Schwester im Dienstzimmer,
um Wege zu sparen und knappes Personal zu entlasten.
„Wearables“ sind der derzeit aktuellste Trend. Sozusagen der Gesundheitsund Wellnessartikel für den Selbstzahler, seien es Fitnessarmbänder, Uhren
oder andere tragbare Geräte. Nicht
wenige möchten diese Daten Medizinern zugänglich machen, so wie bereits bei Herzschrittmachern üblich.
Eine weitere Entwicklung ergibt sich
42
durch Ideen rund um das Ambient Assited Living, auch hier fallen Daten an,
die noch einen weitergehenden Sinn
und ein Ziel suchen.
Großes Missverhältnis: Mehr
Verantwortung, gleiches Budget
Wie zuvor dargestellt, nehmen die Aufgaben der IT fremdbestimmt zu: Server- und Speicherbetrieb, die Zunahme
an unterschiedlichen Schnittstellen und
deren Betrieb, Sicherheitsanforderungen und Risikomanagement. All das
löst bereits Ressourcenprobleme aus,
da ein Verantwortungswechsel beim
Technologiebetrieb in den seltensten
Fällen mit der Verschiebung von Budgets (inklusive Personal) einhergeht.
Gleichzeitig nehmen die Qualitätsanforderungen an das Veränderungsmanagement der IT zu. Ist ein Gerät
erst einmal integriert, betrachten die
Nutzer jede Unterbrechung der Verfügbarkeit als extreme Einschränkung.
Hier zeigt sich jedoch ein Problem der
schönen digitalen Welt: Die Handhabung von fünf Softwarewerkzeugen
ist ungleich komplizierter als die Nutzung von fünf DIN-A4-Belegen. Bei
Software gibt es weder eine einheitliche Bedienlogik, noch eine einheitliche
Benutzeroberfläche, noch oftmals eine
ähnliche optische Erscheinung. Auch
dieser Ausbildungsaufwand benötigt
eine ständige Versorgung mit Mitteln
des Wirtschaftsplans. Ansonsten laufen sich kostenintensive Investitionen in
kürzester Zeit tot.
IT lebt von Weiterentwicklung –
das gilt auch für die Mitarbeiter
Die IT ist heute nur noch bedingt Treiber von Innovationen. In den meisten
Fällen ist sie Getriebener durch Entscheidungen in anderen Kompetenzbereichen, im Schwerpunkt durch die
Medizintechnik und zunehmend durch
die Versorgungstechnik. Die Betriebskostenkalkulationen sind dagegen
oftmals unvollständig, weil sie zwar
die Anschaffungskosten und deren
Pflegeaufwand berücksichtigen, nicht
jedoch die Kosten des Veränderungsmanagements durch wiederkehrende
Überarbeitungen von Software (Updates) inklusive der Weiterbildungskosten des Personals. Mitarbeiter können
nicht einmalig im Rahmen eines Projektes geschult werden. Dieser Prozess
muss ständig fortgesetzt werden. Nur
dann kommen Mehrwerte „unter die
Leute“ und entfalten Nutzen.
Geballte Leitungskompetenz
Der Verband der Krankenhaus-IT-Leiter (KH-IT) hat derzeit 376 Mitglieder,
die laut Sprecher Michael Thoss die
IT für circa 40 Prozent der deutschen
Klinikbetten managen. Mehr als 98
Prozent der Mitglieder bekleiden eine
Leitungsfunktion.
Foto: DRK Kliniken Berlin
kma guide
Michael Thoss ist seit 1996 bei den DRK
Kliniken Berlin als IT-Chef für Strategie,
Konzeption und IT-Betrieb verantwortlich.
Seit 2009 sitzt er im Vorstand des Bundesverbandes der Krankenhaus-IT-Leiter.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
PRODUKTWELT
ID GMBH & CO. KGAA
eMedikation – „eHealth-Gesetz“-konform
Mit dem auf dem aktuellen Entwurf des einheitlichen Medikationsplans befindlichen 2D-Barcode
kann im Rahmen der Medikationsanamnese die
Eingangsmedikation eines Patienten in ID MEDICS® erfasst werden. Damit reduzieren sich
Übertragungsfehler und Medikationsfehler
aufgrund von Kommunikationsdefiziten an den
Schnittstellen. Da Apotheker verpflichtet werden,
den Medikationsplan auf Wunsch des Patienten
zu aktualisieren, ist damit auch eine patientenbezogene Dokumentation der Selbstmedikation
gewährleistet. Nach dem Einlesen im System
liegen die Medikationsdaten einschließlich der
zugehörigen Dosierung in strukturierter Form
vor und können somit als Grundlage für eine
Prüfung auf Arzneimitteltherapiesicherheit mit
dem ID PHARMA CHECK® dienen. Dabei werden
Diagnosen, Laborwerte, Allergien auf Wirk- und
Hilfsstoffe, Alter und weitere patientenindividuelle Daten berücksichtigt. Diese Informationen
werden direkt aus dem KIS oder aus angebundenen Softwaresystemen über HL7 übergeben.
Potentielle Kontraindikationen und Wechselwirkungen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen
sind mögliche Ergebnisse dieser Prüfung. Anschließend erfolgt die Umstellung auf die Hausliste, die in elektronischer Form auf Basis der
Materialwirtschaft-Software hinterlegt ist und
den langwierigen manuellen Abgleich zwischen
Hausmedikation und in der Klinik vorhandenen
Präparaten überflüssig macht.
Die umgesetzte Medikation kann anschließend in
einer Medikationsübersicht angezeigt werden, so
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Foto: ID
Mit dem Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen
hat jeder Patient mit mindestens drei verordneten Medikamenten ab 1. Oktober 2016 Anspruch
auf Erstellung eines Medikationsplans durch
einen an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Arzt. Krankenhäuser sind im Rahmen des Gesetzes nicht näher erwähnt, stellen
allerdings einen wichtigen Beteiligten im Medikationsprozess zwischen den verschiedenen
Akteuren des Gesundheitswesens dar.
Überführung von Freitext in strukturierte Daten.
dass sie den Ärzten bei der Erfassung weiterer
Medikamente im stationären Verlauf zur Verfügung steht. Ist bisher keine elektronische Verordnung geplant, weil z.B. die IT-Infrastruktur oder
die Prozesse im Klinikum noch angepasst werden müssen, können Medikationspläne ausgedruckt werden- zur Dokumentation der Medikationsanamnese und als Einlageblatt Medikation
für die Pflegeakte. Auf diesem stationären Medikationsplan werden schließlich die Verordnungen
im klinischen Verlauf manuell weitergeführt.
Steht die Entlassung des Patienten bevor, wird
über einen Umstellungsdialog ein Vorschlag für
den weiterbehandelnden Arzt erzeugt, welche
im Rahmen der Arztbriefschreibung ans KIS
übergeben werden kann. Die Entlassempfehlung kann darüber hinaus für einen angebundenen Rezeptdruck sowie zur Erzeugung eines
aktuellen Medikationsplans ausgegeben werden
unter Berücksichtigung der Eingangsmedikation. Selektive Ergebnisse der AMTS-Prüfung auf
Basis des ID PHARMA CHECK® können auf einer
Zusatzseite als ergänzende Information erzeugt
werden.
ID Information und
Dokumentation im
Gesundheitswesen
ID Information und Dokumentation im
Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA
Platz vor dem Neuen Tor 2
10115 Berlin
www.id-berlin.de
[email protected]
Tel.: +49 (0)30/246 26-0
Fax: +49 (0)30/246 26-111
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kma guide
conhIT 2016
KLINIKEN UND IT-INDUSTRIE
Das Henne-Ei-Problem
Von Dirk May
eim Blick auf den Umgang mit
der Verwendung von IT in den
deutschen Krankenhäusern
kann sich der Eindruck aufdrängen,
dass die Paragrafen 3 und 6 des „Kölschen Grundgesetzes“ wesentliche
Richtschnur des Handelns sind. Paragraf 3: „Et hätt noch immer jot jejange“ („Es ist noch immer gut gegangen“)
und Paragraf 6: „Kenne mer nit, bruche mer net, fott domet“ („Kennen wir
nicht, brauchen wir nicht, weg damit“).
Anlass für diese Vermutung gibt etwa
die Tatsache, dass nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes 2013 der
weltweite Umsatzanteil der IT-Budgets
in der Branche „Healthcare Providers“
durchschnittlich bei 4,2 Prozent lag.
Die Aushängeschilder der deutschen
Spitzenmedizin, die Universitätskliniken, kommen dagegen mit Mühe über
1,5 Prozent. Beim Vergleich der ITIntensitäten verschiedener Branchen
B
in Deutschland mit den entsprechenden weltweiten Durchschnittswerten
zeigt sich darüber hinaus, dass der
dramatische Unterschied zwischen
Deutschland und dem Rest der Welt
im Wesentlichen auf die Gesundheitsbranche beschränkt ist.
Klinik-IT stiftet oft zu wenig Nutzen
Der IT-Markt für Krankenhäuser in
Deutschland ist im Vergleich zu anderen Branchen relativ klein und somit
nicht ideal, um die Anwendersehnsucht nach integrierten und bezahlbaren Lösungen zu befriedigen. Eine
Ursache dafür mag sicher auch die
IT-Historie der Gesundheitsbranche
sein. Sie ist vergleichsweise jung und
hat sich für Unternehmen eher selten
als Markt erwiesen, bei dem neue und
noch unerprobte IT-Methoden sich
schnell flächendeckend durchsetzen.
Diese Marktlage führt auch dazu, dass
Mangelwirtschaft: Kliniken beklagen unzureichende Software-Produkte
und die Industrie moniert mickrige Investitionen der Kliniken in IT. Wer
hat eigentlich damit angefangen? Unklar! Fakt ist, dass alle Marktteilnehmer spürbar unzufrieden mit der Finanzierungssituation sind.
44
die Produkte oft nicht das halten, was
sie versprechen. Beispiele, bei denen eine
papierbasierte Anordnungskommunikation (ein Notizzettel von Arzt an
Schwester) durch einen elektronischen
Prozess abgelöst worden sind, woraufhin die Medikation einer Station statt
bisher fünf bis zehn Minuten dann mindestens eine Stunde dauert, sind nicht
dazu angetan, die Begeisterung für eine
intensivere Nutzung von IT-Lösungen
beim Krankenhauspersonal zu schüren,
aller positiven Nebeneffekte der digitalen Lösung zum Trotz.
Dem Klinikmarkt fehlt die Größe
In Deutschland gab es 2014 laut
Statistischem Bundesamt nur 265
Krankenhäuser mit mehr als 500
Betten und nur 93 Krankenhäuser
erreichten eine Größe von 800 oder
mehr Betten. Der Markt ist also
eher kleinteilig und große IT-Mittel
der Krankenhäuser, die nachhaltige
Herstellerinvestitionen in adäquate
IT-Lösungen rechtfertigen würden,
fehlen. In den USA beispielsweise
herrschen andere Voraussetzungen:
Kaiser Permanente, ein Verbund aus
Versicherer und Krankenhausbetreiber mit Sitz in Oakland, der knapp
10 Millionen Endkunden hat,
setzt pro Jahr ca. 56 Milliarden
US-Dollar um, von denen nach
eigenen Angaben gut 5 Prozent
in die IT mit gut 6.000 Mitarbeitern fließen. Damit ist der
IT-Betrieb dieses einen Gesundheitsdienstleisters in den USA nach
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
Foto: Fotolia (Anatolii)
IT-MANAGEMENT
Weil der IT-Markt scheinbar keine adäquaten Lösungen hergibt, wird nichts in die IT investiert. Oder
anders herum: Weil nichts in die IT investiert wird, entwickelt der Markt keine adäquaten Lösungen.
Dirk May, IT-Chef der MHH, zum Henne-Ei-Problem in der Krankenhaus-IT.
kma guide
Das oben angedeutete Henne-Ei-Problem stellt sich stark vereinfacht wie
folgt dar: Weil der IT-Markt keine als
adäquat empfundenen Lösungen hergibt, wird nichts in die IT investiert.
Weil nichts in die IT investiert wird,
entwickelt der Markt keine adäquaten Lösungen. Wenn Deutschland auf
Dauer in der klinischen Forschung
und Krankenversorgung nicht in die
zweite Reihe der Industrienationen
zurückfallen soll, kann das bisherige Vorgehen nicht länger perpetuiert
werden. Im Folgenden finden sich
einige Beispiele für die Risiken, die
ein IT-bezogener Dornröschenschlaf
der deutschen Gesundheitswirtschaft
auslösen würde:
· Internationale Forschungsaktivitäten
werden zunehmend vernetzter. Für
viele Krankheiten lassen sich ohne
eine krankenhaus- oder sogar länderübergreifende Kombination von Fällen nicht genügend Studienpatienten
Neues Sprachrohr
der Uniklinik-IT-Chefs
Ende 1998 haben die IT-Leiter der
Unikliniken den Arbeitskreis der Leiter der Klinik-Rechenzentren (ALKRZ)
aus der Taufe gehoben. War damals
noch der technische Betrieb im Fokus, hat sich mittlerweile das Selbstverständnis der Mitglieder geändert.
Die Leiter agieren jetzt als CIOs, deren Kerngeschäft das Informationsmanagement ihrer Einrichtungen ist.
Folgerichtig hat sich der Verband im
November 2015 in „CIO-UK“ (CIO der
Universitätskliniken) umbenannt.
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
in der Regel noch schlechter vorbereitet ist als die klassische IT.
Fazit: „Et bliev nix, wie et wor!“
Eine unkritische Investition von
Mitteln in die IT ist nicht sinnvoll,
sondern verschleudert nur ohnehin
knappe Ressourcen. Es gibt aber wie
ausgeführt genügend dringende Hand-
Wenn Deutschland auf Dauer in der klinischen Forschung und
Krankenversorgung nicht in die zweite Reihe zurückfallen soll,
kann das bisherige Vorgehen nicht länger perpetuiert werden.
die das Krankenhauspersonal tatsächlich entlasten, könnten einen
wesentlichen Beitrag leisten, um
die Verdichtung der Arbeitsinhalte
für das Krankenhauspersonal dauerhaft handhabbar zu machen.
· Momentan ist die Bedrohung von
Krankenhäusern durch Ransomware wie etwa Teslacrypt in aller Munde, obwohl die dadurch
ausgelösten Folgen verglichen mit
a nderen B ed rohu ngsszena r ien
noch harmlos sind. Die im neuen
IT-Sicherheitsgesetz kodifizierten
Vorgaben zur Sicherstellung der
I T-seitigen Verfügbarkeit kritischer Infrastrukturen sind keine
Selbstläufer und ohne zusätzliche
Investitionen branchenweit nicht
zu stemmen.
· Die klassischen Welten der IT und
der Medizintechnik verschwimmen
an ihren Randbereichen immer mehr.
Hierdurch gerät die IT in neue Bereiche der Gesetzgebung, wie etwa
das Medizinproduktegesetz, dessen
erhöhte Dokumentationsanforderungen ohne zusätzliche Mittel nicht
erfüllbar sind. Gleichzeitig müssen IT
und Medizintechnik zusammenarbeiten, um die Auswirkungen aus dem
IT-Bereich kommender Bedrohungen
auf die Medizintechnik, etwa im Bereich der Cyberkriminalität, abzuwehren, auf die die Medizintechnik
lungsfelder, in die investiert werden
muss, um mittelfristig gravierenden
Problemen für die deutsche Krankenversorgung sowie Wettbewerbsnachteile der deutschen Forschungsaktivitäten im Gesundheitsbereich
entgegenzutreten. Hier müssen alle
Handlungsträger im Gesundheitswesen zusammenwirken, um die Dinge
in die richtige Richtung zu bewegen;
oder um das „Kölsche Grundgesetz“
mit Paragraf 5 wieder aufzunehmen:
„Et bliev nix, wie et wor!“ („Nichts
bleibt, wie es war“).
Dirk May leitet seit 2006 die IT-Abteilung
der Medizinischen Hochschule Hannover
und ist außerdem einer der Sprecher des
neu formierten Verbands der Uniklinik-ITLeiter (CIO-UK).
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IT-MANAGEMENT
Achtung: Gefährlicher
Dornröschenschlaf!
finden, um aussagekräftige Studien
aufzusetzen. Diese internationale
Datenintegration ist ohne massiven
IT-Einsatz nicht vorstellbar.
· Der allseits beklagte Personalmangel wird zumindest in den nächsten Jahrzehnten durch Aussitzen
nicht verschwinden. Ergonomische
integrierte und mobile Lösungen,
Foto: MHH
Mitarbeiterzahl mehr als doppelt so
groß und nach IT-Gesamtausgaben
mindestens sechsmal so groß wie der
sämtlicher deutscher Universitätskliniken zusammengenommen.
conhIT 2016
kma guide
conhIT 2016
POLITIK
GESUNDHEITS-IT
„Eine E-Health-Strategie geht über
die eigene Klinik hinaus“
Britta Böckmann ist eine der wenigen Expertinnen für Gesundheits-IT in Deutschland.
Im Interview erklärt Sie, warum E-Health in der Onkologie so schlecht funktioniert,
in welchen IT-Projekten sich Kliniken engagieren sollten und was die conhIT Klinikgeschäftsführern bietet.
Vor zwei Jahren sagten Sie, IT-Leiter
würden im Alltagsgeschäft oft absaufen, während der Klinikmanager den
Eindruck habe, IT koste eh nur Geld.
Eine E-Health-Strategie würde den
meisten Kliniken fehlen. Hat sich der
Zustand mittlerweile gebessert?
Ja. In einer vom Lehrstuhl für medizinische Informatik der FH Dortmund
zusammen mit Deloitte durchgeführten Studie haben mehr als 70 Prozent
der befragten Krankenhäuser – circa
400 haben geantwortet – angegeben,
dass Klinik-IT einen hohen Stellenwert hat und eine IT-Strategie verfügbar ist. Wir sind also auf dem Weg
der Besserung. Allerdings fehlt in der
Strategie in der Regel genau der Teil
E-Health.
Wie muss eine E-Health-Strategie
Ihrer Ansicht nach aussehen?
Eine E-Health-Strategie geht über das
eigene Krankenhaus hinaus. Es dreht
sich um die Frage, wie binde ich andere Versorger, wie binde ich Patienten ein? Solche Bestrebungen gibt es
46
bisher vorwiegend in Pilotprojekten
einzelner Fachabteilungen, aber nicht
als Ausrichtung des gesamten Krankenhauses. Im Rahmen einer E-HealthStrategie sollte jedes Krankenhaus geprüft haben, in welchen Fachbereichen
E-Health innovative Geschäftsmodelle
oder andere Chancen verspricht.
Kleine Häuser profitieren, weil sie
beispielsweise nachts keinen Radiologen mehr vorhalten müssen, und
große Kliniken generieren als Dienstleister neue Einnahmen. Ein Gegenbeispiel ist die Onkologie: Der Bedarf
an intersektoraler Zusammenarbeit ist
groß, es gibt einige Pilotprojekte im
In einem Forschungsprojekt zur virtuellen Onkologie haben wir
gerade ein Cookbook veröffentlicht, das onkologischen Zentren
als Leitfaden helfen soll.
Gibt es einen Bereich, in dem EHealth bereits gut funktioniert?
Ja, die Teleradiologie ist dafür ein
gutes Beispiel. Fast alle Krankenhäuser sind in unterschiedlichen Varianten an teleradiologischer Befundung
beteiligt. Für diesen Bereich gibt
es seit Jahren etablierte technische
Standards wie den DICOM, aber
auch ein klares Geschäftsmodell:
Bereich Fallakten, Digitalisierung von
Tumorkonferenzen et cetera – aber es
existieren bis heute weder Standards
noch eine Musterlösung im Sinne von
übertragbaren Best-Practise-Lösungen. Onkologische Zentren stehen also
vor der Frage, in welche Lösungen sie
genau investieren sollen, um ihre Prozesse zu verschlanken und die Behandlung qualitativ zu verbessern.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
Britta Böckmann ist Professorin für Medizininformatik an der
Fachhochschule Dortmund. Außerdem ist die 49-Jährige Weltenbummlerin, BVB-Fan und Marathonläuferin. Seit Dezember
2015 sitzt sie im Beirat der Gematik, der Organisation, die
den Aufbau der Telematik-Infrastruktur im Gesundheitswesen
verantwortet.
Wo liegen die technischen Hürden in
der Onkologie?
Die Hürden sind weniger technischer
Natur. Die Zentren nutzen einerseits
Spezialsoftware für Dokumentation
und Zertifizierung, die in der Regel
keinen standardisierten Austausch
mit niedergelassenen Ä rzten abdeckt. Zusätzlich besteht Bedarf an
Unterstützung bei Tumorkonferenzen, gemeinsamen Patientenakten
und Prozessmanagement. Am Markt
gibt es bisher keine Lösung, die diese heterogenen Anforderungen allein
abdeckt. In einem Forschungsprojekt
zur virtuellen Onkologie haben wir
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
gerade ein Cookbook veröffentlicht,
das als Leitfaden für onkologische
Zentren helfen kann, strukturierte
IT-Lösungen aufzubauen.
Wie zufr ieden sind Sie mit dem
E-Health-Gesetz?
Gerade im Bereich des Datenaustauschs und der elektronischen Patientenakte ist mir das Gesetz viel zu
anspruchslos. Dass der elektronische
Arztbrief für Kliniken verpflichtend
und für niedergelassene Ärzte mit Anreizen versehen wird, ist ein Schritt in
die richtige Richtung. Aber die Fristen
und Zeiträume zur Realisierung sind
Foto: Schütze
Zur Person
Als Sie kürzlich vor dem Gesundheitsausschusses des Bundestages
sprachen, haben Sie betont, das
„ Empo we r m e nt “ d e s Pat ie nt e n
müsse stärker in den Vordergrund
rücken. Das ist auch das Credo der
Industriemesse conhIT. Was meinen
Sie damit genau?
In anderen Ländern hat der Patient
schon heute eine viel aktivere Rolle.
Er managt seine Krankheit, beispielsweise über Diabetes-Apps, indem
ein Blutzuckermessgerät ans Handy
geklemmt und der Patient oder sein
Arzt benachrichtigt werden, wenn
etwas Auffälliges passiert. Über eine
Vielzahl von Apps kann er Daten
sammeln, bewerten und sich eigenes
Wissen aneignen. Natürlich muss
das von Fachpersonal im Krankenhaus oder von niedergelassenen Ärzten qualitativ begleitet werden. Viele
hoffen außerdem, dass über den Patienten der nötige Handlungsdruck in
Sachen Gesundheits-IT entsteht. Ich
würde Krankenhäusern raten, frühzeitig in solche Projekte einzusteigen,
denn da wird sich in den nächsten
Jahren viel bewegen. Ein sehr gelungenes Beispiel ist die persönliche elektronische Patientenakte (PEPA), die
am Universitätsklinikum Heidelberg
am Beispiel des kolorektalen Karzinoms entwickelt wird. Dort wird im
Rahmen der Begleitforschung gezielt
evaluiert, welchen Beitrag zum Patient Empowerment eine solche digitale
Akte leisten kann.
47
IT-MANAGEMENT
extrem lang, so soll die Gematik erst
2018 ein Konzept für die elektronische Patientenakte vorlegen. Gut ist,
dass überprüft wird, inwieweit Bürger
selbst auch mit Smartphones oder vom
Rechner zuhause an ihre Daten kommen. Bis vor kurzem gab es noch die
Idee, bei Krankenkassen E-Kioske aufzustellen, an denen Patienten sich ihre
Daten ansehen können. Damit hätte
man sich in Deutschland nun wirklich
der Lächerlichkeit preisgegeben.
conhIT 2016
POLITIK
Die Bilanz der Gematik ist niederschmetternd. Das Projekt kriecht im
Schneckentempo vorwärts. Welche
Impulse kann der Innovationsfonds
in Sachen Klinik-IT geben?
Für Kliniken, die bereits Pilotprojekte
planen oder realisiert haben, bietet er
eine Chance, Hilfe bei den notwendigen Investitionen zu bekommen.
Natürlich haben sich inzwischen viele
Konsortien schon gebildet, besonders
stark sind bei bisherigen E-HealthProjekten Unikliniken und private Klinikträger involviert, etwa die
Rhön-Kliniken im Rahmen der elektronischen Patienten- oder Fallakte.
Die IT-Industrie bastelt seit Jahren an
dieser elektronischen Fallakte (EFA).
Wie würden Sie einem Klinikgeschäftsführer den Nutzen dieser Akte
erklären?
Die elektronische Fallakte in der Version 2.0 stellt einen Quasi-Standard
dar, mit dem beliebige Informationen
fallbezogen ausgetauscht werden können und ist zunächst mal nicht eine
Erfindung der Industrie, sondern der
DKG und privater Klinikketten gewesen, die 2006 dazu eine Projektinitiative gegründet haben. Der Vorteil
Foto: Schütze
kma guide
Der Patient zählt: Böckmann rät Kliniken, in Projekte einzusteigen, in
die Patienten stark eingebunden sind. „Da wird sich in den nächsten
Jahren viel bewegen“, prophezeit die Professorin.
Aufwände entstehen lediglich in der
Umsetzung der jeweiligen Projekte. Ein
weiterer Vorteil ist, dass die Fallakte
aufgrund ihrer Fallorientierung von
Datenschützern freigegeben ist.
Die conhIT ist der Szene-Treffpunkt
für Gesundheits-IT. Worauf freuen
Sie sich besonders?
Auf die Keynote von Enno Park. Er
hat aufgrund einer Masernerkrankung
sein Gehör verloren und trägt nun ein
Cochlear-Implantat in seinem Ohr.
Um zu vermeiden, dass die Implantate gehackt werden können, hat er den
Verein Cyberborg gegründet. Er ist
ein sehr engagierter Betroffener und
personifiziert somit das „Patient Empowerment“. Außerdem gibt es immer
Gerade im Bereich des Datenaustauschs und der elektronischen
Patientenakte ist mir das E-Health-Gesetz viel zu anspruchslos.
dieser Infrastruktur ist folgender:
Investiert eine Klinik einmalig in
den Aufbau einer EFA inklusive der
Schnittstellen zum KIS, können anschließend ganz unterschiedliche Szenarien mit dieser Fallakte realsisiert
werden – beispielsweise eine pädiatrische Fallakte als Kommunikation zu
umliegenden Kinderärzten, eine onkologische Fallakte als Grundlage für
Tumorkonferenzen et cetera – es wird
immer dieselbe Infrastruktur genutzt,
48
unglaublich viel Raum für fachlichen
Austausch, die Szene trifft sich dort.
Und last but not least hoffe ich am
Mittwochabend auf einen Sieg von
Borussia Dortmund in Berlin.
Sie sind stellvertretende Vorsitzende
des Networking-Beirats der conhIT.
Wie wollen Sie Klinikgeschäftsführer
auf die Messe locken – diese Zielgruppe ist heiß begehrt, aber kaum
anzutreffen?
Wir haben den Dienstag als Geschäftsführer-Tag angelegt, dort sind viele
Veranstaltungen und Inhalte gebündelt,
die wir für diese Zielgruppe für spannend halten. So gibt es einen speziellen
Workshop am Nachmittag: „conhITSpezial Klinikleitung: Wie komme ich
vom One-House zum Netzwerk? – IT
als Teil der Strategie“ und im Kongress
beispielsweise die Session „IT im Krankenhaus – welche aktuellen Aufgabenstellungen bewegen den Vorstand oder
Geschäftsführer?“.
Auch der Nachwuchs steht im Fokus
der Veranstalter. Was bietet die Messe
jungen Fachkräften?
Für die Young Professionals ist der
Mittwoch der wichtigste Tag, wenn
es um die Suche nach passenden Unternehmen und die Karriereplanung
geht. Ich moderiere dort zunächst den
Karriereworkshop, in dem verschiedene Berufsbilder der medizinischen Informatik vorgestellt werden – aus dem
Krankenhaus, der Wissenschaft und
der Industrie. Anschließend gibt es ein
„Speed Dating“, während dessen sich
Absolventen und Unternehmen kennenlernen können. Auch sonst arbeiten wir im Networking mit kreativen
Formaten, so wird es in diesem Jahr
erstmals den „E-Health-Slam“ geben
mit dem Ziel, den besten Slammer in
der Szene zu finden und auszuzeichnen, aber auch für eine bunte Abwechslung auf der Networking-Fläche
zu sorgen.
Interview: Jens Mau
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
PRODUKTWELT
OLYMPUS
Der Partner für ganzheitliche Lösungen im Krankenhaus
Der digitale Fortschritt in der Medizintechnik
ermöglicht immer neue und bessere Behandlungsmöglichkeiten. Gleichzeitig stehen Krankenhausmanager unter zunehmendem Kostendruck. Um diesen Herausforderungen gerecht zu
werden, entwickelt Olympus verstärkt integrierte
IT-Lösungen, damit Prozessabläufe im klinischen
Alltag effizienter und sicherer werden und Anwender mehr Zeit für ihre Patienten gewinnen.
Der Geschäftsbereich Medical Systems und der
Bereich Speech Documentation Solutions präsentieren nun erstmals gemeinsam ihre integrierten Prozesslösungen und Services auf der
conhIT in Berlin und unterstreichen damit die
Ausrichtung des Unternehmens als Partner für
ganzheitliche Lösungen im Krankenhaus.
So bieten wir mit Endoalpha, dem Integrationskonzept für die Vernetzung von Endoskopie
und OP, ein modular aufgebautes System für
Dokumentation, Video-Management und OPSteuerung.
Das integrierte Dokumentationssystem Endobase
speichert alle Endoskopie-Informationen in einer
zentralen Datenbank und macht sie gemeinsam
mit allen anderen Patientendaten, Bildern und
Videos von jedem Arbeitsplatz im Krankenhaus
zugänglich. Der automatisierte Informationsaustausch zwischen neuen und bestehenden
Krankenhaussystemen eliminiert redundante
Eingaben und erhöht die Genauigkeit der Datenübertragung. Mit dem Videomanagement
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Der all-in-one Digital Medical
Assistant: VoiSquare kann
schnell in das KrankenhausInformations-System (KIS)
integriert werden.
Foto: Olympus
Olympus bündelt seine Kompetenzen in den
Geschäftsbereichen Medical Systems und
Speech Documentation Solutions: Auf der
Messe Connecting Healthcare IT (conhIT)
in Berlin präsentiert sich das Unternehmen
als Partner für integrierte IT-Lösungen für
die Bereiche OP, Endoskopie und Speech-toText. Mit intelligenten IT-Systemen unterstützt Olympus Krankenhausmanager, Ärzte
und medizinisches Personal bei der Optimierung ihrer Arbeitsabläufe.
Konzept Video-over-IP Routing via Glasfaserkabel erweitern wir unser Angebot an Lösungen zur
Verteilung und Übertragung von Videosignalen
innerhalb eines Raumes und darüber hinaus.
VoiSquare, der digitale Assistent für den Arzt,
ist ebenfalls in das Krankenhausinformationssystem integrierbar. VoiSquare vereint weltweit
erstmals ein WLAN-fähiges, professionelles
Diktiergerät mit VoIP-Telefonie und individuell
konfigurierbaren Anwendungen wie MedikationsApps, Kalender oder E-Mail. Durch die Anbindung
an das KIS können Ärzte jederzeit auf die digitale
Patientenliste und deren Stammdaten zugreifen
sowie Diktate unmittelbar zur Transkription weiterleiten. Das Gerät bietet gemeinsam mit dem
Olympus Administration Tool (OAT) eine ganzheitliche Lösung zur zentralen Administration.
Dank seiner umfassenden Kompetenz kann Olympus Hard- und Softwarelösungen sowie Services
optimal an die Bedürfnisse der Krankenhäuser
anpassen. Ziel dabei ist es, die Operations- und
Behandlungsansätze zu verbessern, aber auch die
Wirtschaftlichkeit der Kliniken zu steigern. Überzeugen Sie sich auf der conhIT 2016 selbst von
unseren Lösungen für das Krankenhaus.
Sebastian Dahlen, Product Manager Speech
Documentation Solutions, Olympus Europa SE
& Co. KG und Dirk Kruse, Product Manager System Integration, Olympus Deutschland GmbH
Olympus Deutschland GmbH
Wendenstr. 14-18
20097 Hamburg
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www.olympus.de
Tel.: +49 (0) 800/200 444 214
49
kma guide
conhIT 2016
POLITIK
DÄNEMARK
Das Land, wo die Health-IT blüht
Während die elektronische Gesundheitsakte in Deutschland noch immer ein Thema von Visionären
scheint, ist sie in Dänemark zum zentralen Dreh- und Angelpunkt im Krankenhaus herangereift: Die
sogenannte EHR vereint den gesamten IT-Support für Klinik- und Verwaltungspersonal in derselben
modularen Lösung.
Von Hans Erik Henriksen
ie IT hat bereits in den 70er
Jahren mit dem ersten PatientenVerwaltungs-System ins dänische
Gesundheitswesen Einzug gehalten.
Im Verlauf der 90er Jahre erschienen
erstmals Systeme wie die elektronische
Gesundheitsakte (EHR) und die elektronische Patientenakte (EMR) auf der
D
50
Bildfläche. Dies stellte einen Paradigmenwechsel für Krankenhäuser dar, da
bis zu diesem Zeitpunkt das PatientenVerwaltungs-System das vorrangig genutzte IT-System gewesen war.
Elektronische Gesundheitsakten (EHR)
wurden in dänischen Krankenhäusern
als klinische Lösungen eingeführt, die
speziell für die Nutzung durch Ärzte gestaltet und entwickelt wurden.
Die wurde als klinische Lösung von
Anfang an von jedem Arzt und jeder
Krankenschwester in jeder Abteilung
des Krankenhauses genutzt. Allerdings
stellte sich die Frage der Integration.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
powered by
...we move IT
Foto: Fotolia (xtock)
HighTech.
HighTouch.
Der Opti SL
Bei den ersten Implementierungen
von EHR war es gewöhnlich notwendig, Daten neu in die EHR einzugeben. bis gegen Ende der 90er Jahre
das Konzept der Integrations-Plattformen auf dem dänischen Markt
erschien.
Die EHR umfasst selbst die
Krankenhauslogistik
Das Konzept der EHR-IntegrationsPlattform fußt auf der Vorstellung,
eine Basis-Plattform zu besitzen, die
alle notwendigen Daten versammelt:
also denjenigen aus Laborsystemen, aus
Radiologiesystemen, aus Pathologiesystemen und – selbstverständlich – aus
dem Patienten-Verwaltungs-System.
Außerdem ging das Konzept der EHRIntegrations-Plattform mit einem modularen Zugang einher, in dem alle
für die Ärzte wichtigen Funktionen
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
in unterschiedlichen Modulen organisiert waren. Zu diesen Modulen
zählten anfangs beispielsweise ein
Modul für klinische Vermerke, ein
Modul für die elektronischen Verordnungen der Ärzte (CPOE, sprich,
Computerized Physician Order Entry), ein Planungsmodul und ein Medikationsmodul. Später kam auch ein
Patienten-Verwaltungs-Modul hinzu.
Damit wurde die EHR-Plattform tatsächlich zur wichtigsten Lösung für
die Krankenhäuser, da sie seither den
gesamten IT-Support sowohl für Klinik- als auch für Verwaltungspersonal in derselben modularen Lösung
vereint.
Heute liefert die erfolgreichste EHRIntegrations-Plattform auf dem dänischen Markt – etwa die ColumnaLösung des dänischen Unternehmens
Digital. Effizient. Zuverlässig.
Interesse?
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Die
51 Manufak
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kma guide
conhIT 2016
POLITIK
Systematic – klinischen und administrativen IT-Support für das gesamte
Klinikpersonal. Die Columna-Lösung
schließt die oben genannten Module
mit ein, aber ebenso auch Module zur
Unterstützung der Telemedizin, der
Krankenhauslogistik und der mobilen Gesundheit.
Dieser Paradigmenwechsel führte dazu, dass schon im Verlauf der
1990er Jahre viele Krankenhäuser
in Dänemark und in einigen anderen
skandinavischen Ländern auf Papier
verzichten konnten. Die Flexibilität
der modularen Integrations-Plattform
förderte außerdem die allgemeine
Akzeptanz von IT-Lösungen in dänischen Krankenhäusern. Nicht zuletzt
verhalf sie der nationalen EHR zum
Durchbruch. Alle Bürger und das gesamte Klinikpersonal in Dänemark
haben einen sicheren Zugang zur nationalen EHR über das elektronische
Gesundheits-Portal sundhed.dk.
IT voll in den Stationsalltag integriert: Alle dänischen Krankenhäuser
sind mit EHR ausgestattet; jedes Zweite ist hoch digitalisiert.
Alle Bürger und das gesamte Klinikpersonal in Dänemark haben
einen sicheren Zugang zur nationalen EHR über das elektronische
Gesundheits-Portal sundhed.dk.
Auch die Medikamentengabe ist
digitalisiert
Für den Stationsalltag bedeutet dies:
Es wird keine Zeit mehr mit der Suche nach Papieren verschwendet, weil
die Akte an jedem Ort verfügbar
ist und von mehreren Mitarbeitern
gleichzeitig genutzt werden kann.
Hoch integrierte IT-Lösungen erhöhen darüber hinaus die Effizienz
und die Patientensicherheit – allein
schon deshalb, weil viele Informationen nicht bei jeder Anordnung oder
Ausführung neu eingegeben und von
Person zu Person weitergegeben werden müssen. Ein Beispiel: die sogenannten Closed-loop-Medikationslösungen, die den gesamten Prozess
der Medikation automatisieren. Die
52
einzige manuelle Eintragung ist die
Verschreibung mit Angaben zur Dosierung und Einnnahmezeit. Danach
findet das System selbstständig die
Medizin und verpackt sie. Und wenn
die Krankenschwester dem Patienten
das Medikament verabreicht, wird sie
eine mobile Gesundheits-Einheit nutzen, um den Barcode zu lesen und zu
überprüfen, ob es sich um das richtige
Medikament für den richtigen Patienten zur rechten Zeit handelt.
Medikationsmodule in modernen
EHR-Lösungen unterstützen auch
Krankenschwestern bei der Mischung
von Medikamenten, etwa wenn Flüssigkeiten für den Inhalt einer Infusion
patientengerecht zu berechnen sind.
Nicht zuletzt gewährleisten integrierte
Lösungen eine automatische Kontrolle des Zugangs von Ärzten und Krankenschwestern zu Medizinräumen.
Die Medikationsmodule warnen auch
vor Wechselwirkungen und Allergien.
Der Check findet bei jedem neuen Medikament statt – unabhängig davon, ob
der Klinikarzt, ein Hausarzt oder ein
Spezialist die Arznei verordnet. Dies
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
Foto: Healthcare Denmark
Struktur des Dokuments bei modernen EHR Ärzte dazu motiviert,
eine spezifische Ordnung in ihren
Vermerken einzuhalten. Vor der Implementierung der EHR enthielten
klinische Vermerke gewöhnlich mehr
Text, auch waren die Informationen
sehr viel schwieriger aufzufinden; darüber hinaus tauchten Informationen
manchmal doppelt auf.
alles ist möglich, weil das EHR-Medikationsmodul Informationen über die
gesamte patientenbezogene Medikation
enthält, und die EHR außerdem regelmäßig durch nationale medizinische
Informationen aus der nationalen Medizindatenbank aktualisiert wird.
Standardisierte und effiziente
Dokumentation
Dänische Ärzte und Krankenschwestern erzeugen und aktualisieren klinische Vermerke selbst, hin und wieder
werden sie dabei von Sekretärinnen
unterstützt. Zur Zeiteinsparung und
zur Steigerung der Effizienz arbeiten
zahlreiche EHR-Lösungen mit Spracherkennung, um dem Klinikpersonal
die Dokumentation zu erleichtern.
Mit der Krankenhaus-EHR haben
sich auch standardisierte klinische
Vermerke ent wickelt, zu mal die
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
D i e e l e k t r o n i s c h e Ve r o rd nu n g
(CPOE) gab es bereits vor der Einführung von EHR: Sie waren früher
in das Patienten-Verwaltungssystem
(PAS) eingegliedert. Heutige CPOEModule der EH R-Lösungen sind
sehr viel stärker automatisiert und
voll integriert. Die Anordnung einer radiologischen, aber auch einer
anderen Untersuchung kann durch
eine spezifische Diagnose oder einen
entsprechenden Behandlungsplan
ausgelöst werden. Dies gilt in ganz
ähnlicher Weise auch für Anordnung
von Untersuchungen im Labor oder in
der Pathologie. Für Klinikpersonal ist
es ebenso möglich, Untersuchungen
im Labor oder in der Pathologie als
„angepasste“ (oder „gepackte“) Anordnung auszuweisen, die, basierend
auf einer spezifischen Diagnose, eine
Reihe von Untersuchungen anstößt.
Bei wichtigen und dringenden Untersuchungen kann der Arzt entscheiden, ob er über ein mobiles Gerät
über den Stand der Untersuchungen
durch Statusmeldungen und Warnhinweise informiert werden möchte.
Ebenso kann er Informationen über
Untersuchungen und Therapien, die bei
externen Spezialisten oder Organisationen stattfinden, über das nationale
(MedCom) Gesundheitsdaten-Netzwerk anfordern.
53
kma guide
conhIT 2016
Konzept der Krankenhauslogistik zurückzuführen. Es handelt sich um eine
Just-in-Time-Koordination mit dem
Ziel, die Wartezeiten auf Spezialisten, Ressourcen und Gerät zu
verringern. Möglich ist dies
durch eine Standortverfolgung von Patienten, Klinikpersonal und Geräte
aller Art, dargestellt auf
Tage beträgt die
großen Bildschirmen
Verweildauer in dänischen
und
mobilen mediziniKrankenhäusern.
schen Geräten. Sie sorgt
dafür, dass alle Mitarbeiter im Krankenhaus auf dem
Laufenden sind und sich bei
bei früheren
Änderungen in Ablauf und Aufgaben
Ve r f a h r e n
besser koordinieren können.
von der
E nt na h me
Durch diese neue Art der Krankeneiner Probe
hauslogistik entsteht für Ärzte in
bis zur VerDänemark eine sehr viel ruhigere
fügbarkeit der
Arbeitsatmosphäre: Alltägliche, frusErgebnisse vier
trierende Widrigkeiten sind weniger
bis f ü n f St u nde n
geworden. da Änderungen im Ablauf
verstreichen konnten. Das
jetzt mit sehr viel weniger Telefonaten
hat enorme Vorteile: Das Klinikperund Unterbrechungen einhergehen.
sonal kann schneller reagieren und
die notwendigen Schritte in der Behandlung früher einleiten.
4
40
Laborergebnisse in 30 Minuten
verfügbar
Die meisten Labore in Dänemark
sind mit fortschrittlichen Labor-Informations-Management-Systemen
(LIM) ausgestattet, die in CPOE beziehungsweise EHR sowie in automatisierten Analysegeräten für Proben
integriert sind. Die fortschrittlichsten Labore nutzen voll automatisierte Testmethoden, vergleichbar der
Closed-Loop-Medikation: Es handelt
sich um eine Automatisierung, bei
der der Labortest bis menschlichen
Eingriffen unbeeinflusst bleibt – und
zwar die gesamte Zeit: von der Entnahme der Probe bis zum Auftauchen
des Ergebnisses im EHR. Der Vorteil
der Labor-Automatisierung besteht
darin, dass die Ergebnisse eines Labortests am Point-of-Care innerhalb von
30 Minuten verfügbar sind, während
54
Auch die CPOE für pathologische
Untersuchungen wird unterstützt;
zusätzlich können mithilfe der TelePathologie Pathologie-Abteilungen
unmittelbar einen Spezialisten zurate
ziehen, um eine Probe zu analysieren,
unabhängig davon, wo sich der Spezialist befindet.
Arbeitsatmosphäre ist ruhiger
geworden
Im dänischen Krankenhausbetrieb
hat sich die Effizienz in den vergagenen zehn Jahren um zwölf Prozent
erhöht. Dies ist vor allem auf das
Foto: Healthcare Denmark
POLITIK
5,5
A lle dänischen
Radiologieabteilungen haben
Milliarden Euro hat die
PACS-Systeme
Regierung für den Bau von
implementiert;
16 neuen Kranenhäusern in den
ei n ige Abteinächsten Jahren eingeplant.
lungen nutzen
20 Prozent davon fließen in IT und
darüber hinaus
innovatives Equipment.
mo der ne S t re a ming-Lösungen, die
ihnen einen Zugriff auf
Bilder und Rekonstruktionen von mobilen Terminals und
tragbaren Geräten ermöglichen.
Die mobile Technologie erlaubt es den Spezialisten,
ihre Kollegen in der Diagnostik zu unterstützen
Krankenhäuser hat
u nd a n zu leiten , selbst
Dänemark.
Nach der
wenn sich der Spezialist
5,5-Mrd.-Investition sollen
an einem anderen Ort im
es nur noch 30 sein.
Krankenhaus – oder sogar
zu Hause – aufhält.
Hans Erik Henriksen ist CEO von Healthcare Denmark, einer Public-Private-Partnership-Organisation mit dem politischen
Auftrag für dänische Healthcare-Lösungen im Ausland zu werben.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
PRODUKTWELT
BEWATEC
„Patienteninfotainment 2.0“ IT-Schlüsselthema 2016
Ziel des Projektes ist es, digitale Services, wie
eine proaktive Medikationsunterstützung, einen
interaktiven Terminkalender und die Patientenaufklärung inkl. Anamnese, direkt über das Patienten-Tablet zur Verfügung zu stellen. Mithilfe
einer neu entwickelten bidirektionalen Datenschnittstelle können bereits im KIS vorhandene
Daten systemübergreifend genutzt werden.
Das große Interesse der Kliniken an dem Projekt
zeigt, wie wichtig die Integration von Prozessen
am Point of Care ist, um die Herausforderungen
der nächsten Jahre managen zu können. Mit My-
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Besuchen Sie BEWATEC vom
19.-21. April 2016 auf der conhIT
in der Halle 1.2, Stand B-117
und erfahren Sie mehr über
MyMediNet!
Foto: BEWATEC
Bei der Auftaktveranstaltung der Entscheiderfabrik am 10./11.02.2016 wurde das von BEWATEC
gemeinsam mit dem UKM vorgestellte Projekt
„Patienteninfotainment 2.0“ zum 2. IT-Schlüsselthema für 2016 gewählt.
MediNet hat BEWATEC eine Plattform geschaffen,
die Krankenhäusern genau diese Möglichkeit bietet. Applikationen wie Patientenumfragen, Menübestellungen, Betten-Management und weitere E-Health-Services sind bereits integriert. Auf
Grund der offenen Struktur der Plattform ist die
Integration von 3rd-Party-Applikationen problemlos möglich, wodurch MyMediNet momentan
täglich wächst und somit die Kliniken zukunftssicher unterstützt.
BEWATEC GmbH
Orkotten 65
48291 Telgte
www.bewatec.com
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Tel.: +49 (0)2504/73 37 0
Fax: +49 (0)2504/73 37 790
55
kma guide
conhIT 2016
PROGRAMM
19. APRIL | KONGRESS
SATELLITENVERANSTALTUNG
VON GMDS UND BVMI
Datum Montag, 18. April 2016
Zeit
12.30–18.00 Uhr, Abendveranstaltung ab 18.00 Uhr
Ort
ABION Spreebogen Waterside Hotel | Alt Moabit 99 |
10559 Berlin
!FBPBÐ4LOHPELMPÐPFKAÐ>KJBIAB
ÐRKAÐHLPQBKMjF@EQFDÐ
Details zum Programm und zur Anmeldung unter www.gmds.de.
WORKSHOPS
VERANSTALTER
1DUHRHNMRRHBGDQDÄ QBGHUHDQTMFÄ
TMCÄ!DVDHRVDQSDQG@KSTMFÄUNMÄ
DKDJSQNMHRBGDMCHFHS@KHRHDQSDMÄ
Patientenakten – Wie können IHE
TMCÄ2HFM@STQDMÄC@ADHÄGDKEDM
Dr. Carl Dujat, Oliver Reinhard,
Jürgen Bosk
GMDS-AG „Archivierung von
Krankenunterlagen“ in
Zusammenarbeit mit dem
Competence Center für die
Elektronische Signatur im
Gesundheitswesen e. V.
(CCESigG)
$MSRBGDHCTMFRTMSDQRSÂSYTMFÄÄ
mÄ6@RÄKDHRSDSÄJÂMRSKHBGDÄ(MSDKKHFDMYÄHMÄCDQÄ,DCHYHM
Dr. Cord Spreckelsen,
Dr. Stefan Kraus
GMDS-AG „Wissensbasierte
Systeme in der Medizin“
.EEDMDÄ/K@SSENQLDMÄEÂQÄ*Q@MJDMG@TRHMENQL@SHNMRRXRSDLD
Prof. Dr. Paul Schmücker,
Prof. Dr. Christian Wache
GMDS-AG „Informationssysteme
im Gesundheitswesen (KIS)“
$TQNO«HRBGDÄ#@SDMRBGTSYFQTMCUDQNQCMTMFÄmÄ*NMRDPTDMYDM
EÂQÄCHDÄ(MENQL@SHNMRUDQ@QADHSTMFÄ
HLÄCDTSRBGDMÄ&DRTMCGDHSRVDRDM
Dr. Bernd Schütze, Jens Schwanke
GMDS-AG „Datenschutz und ITSicherheit im Gesundheitswesen“
7'D@KSGÄEÂQÄ!ÂQFDQÄTMCÄ/@SHDM
SDMÄmÄ-DTDÄ"G@MBDMÄCTQBGÄ
#HRQTOSHNMã
Prof. Dr. Britta Böckmann
GMDS-AG „Telemedizin“,
„Medizinmanagement“ und
„Standards für Interoperabilität
und elektronische Gesundheitsakten“
/K@SSENQLRSQ@SDFHDÄmÄ('$ÄTMCÄ
,DGQVDQSCHDMRSDÄ
Dr. Christoph Seidel,
Dr. Pierre-Michael Meier
Berufsverband Medizinischer
Informatiker e. V. (BVMI)
in Zusammenarbeit mit der
ENTSCHEIDERFABRIK
09.30 SAAL 1
SESSION 1
INTEROPERABLE IT-LÖSUNGEN ALS BAUSTEINE FÜR GUTE
VERSORGUNG
5NQRHSY Dr. Christof Geßner, gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH
1DFHNM@KDÄ-DSYDÄ@TEÄ!@RHRÄUNMÄ(32S@MC@QCRÄmÄ/Q@WHRDQE@GQTMFDMÄ
ADHÄCDQÄ4LRDSYTMFÄ
Dr. Martin Specht, Universitätsklinikum Jena
(MSDQNODQ@AHKHS«SÄTMCÄ5DQMDSYTMFÄ@KRÄ!DHSQ«FDÄEÂQÄDHMDÄADRRDQDÄ
5DQRNQFTMFÄmÄ6@RÄCHDÄ/NKHSHJÄC@EÂQÄSTMÄJ@MMÄ
Jörg Sauskat, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen
Bundestag
$KDJSQNMHRBGDÄ/@SHDMSDMYTRSHLLTMFÄ&QTMCK@FDÄEÂQÄCDMÄ
DHMQHBGSTMFRÂADQFQDHEDMCDMÄ#@SDM@TRS@TRBG
Tarik Idris, InterComponentWare AG
(MSDQNODQ@AHKHS«SÄTMCÄ5DQRNQFTMFRYHDKDÄADHÄD'D@KSG,DSGNCDMÄ
HMÄCDQÄ/@SHDMSDMUDQRNQFTMFÄ
Dr. Johannes Schenkel, Bundesärztekammer
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
11.30 SAAL 1
SESSION 4
IT-SICHERHEIT IM FOKUS – ZWISCHEN ANSPRUCH UND
GESETZLICHER PFLICHT
5NQRHSY Thorsten Schütz, Bundesverband der Krankenhaus
IT-Leiterinnen/Leiter e. V. (KH-IT)
(CDMSH×YHDQTMFÄUNMÄ(31HRHJDMÄHLÄ*Q@MJDMG@TR
Dr. Thore Herberg, Universitätsmedizin Göttingen
(32H&&DAQ@TBGRHMENQL@SHNMÄ(MENQL@SHNMÄEÂQÄ MVDMCDQ
René Salamon, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
$Q@QADHSTMFÄCDRÄ!Q@MBGDMRS@MC@QCRÄEÂQÄC@RÄ&DRTMCGDHSRVDRDM
Rüdiger Gruetz, Klinikum Braunschweig
(32HBGDQGDHSÄHLÄ*Q@MJDMG@TRÄ@LÄ!DHROHDKÄCDRÄ4MHUDQRHS«SR
JKHMHJTLRÄ2BGKDRVHF'NKRSDHM
Dr. Armin Will, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
13.30 SAAL 1
ERÖFFNUNG UND KEYNOTE
.E×YHDKKDÄ$Q¼EEMTMFÄCDQÄBNMG(3Ä mit Worten der Veranstalter,
der Partner und politischer Gäste.
@AÄÄ4GQÄ ADMCUDQ@MRS@KSTMFÄ
mit Abendessen, gemütlichem Beisammensein, Grußworten und kurzem
Vortrag für die Teilnehmer aller Workshops
56
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
2HLTKS@MÂADQRDSYTMF
#DTSRBGÄÄÄ$MFKHRBG
09.30 SAAL 2
09.30 SAAL 3
SESSION 2
PATIENT EMPOWERMENT: INFORMATION UND LEITUNG MIT
DIGITALEN INSTRUMENTEN
5NQRHSY Dr. Peter Müller, Stiftung Gesundheit
Benno Hermann, gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH
HEALTH 4.0 – WAS KANN UND WAS MUSS DIE GESUNDHEITSWIRTSCHAFT VON DER INDUSTRIE 4.0 LERNEN, UM DIE ZUKUNFT
-("'3Ä94Ä5$1/ 22$-
5NQRHSY Ekkehard Mittelstaedt, Bundesverband Gesundheits-IT –
bvitg e. V.; Dr. Michael Meyer, ZVEI - Fachverband
Elektromedizinische Technik
PROGRAMM
#@SDMÄYTLÄ QYSÄTMCÄMHBGSÄ QYSÄYTÄCDMÄ#@SDMÄmÄ QYS/@SHDMSDM
(MSDQ@JSHNMÄHMÄ9DHSDMÄUNMÄ OORÄ6D@Q@AKDRÄÄ"N
Philipp Butscher, Doc Cirrus GmbH
#HFHS@KDÄ FDMC@ÄCDQÄ!TMCDRQDFHDQTMFÄmÄ6@RÄJ@MMÄV@RÄLTRRÄ
CHDÄ&DRTMCGDHSRVHQSRBG@ESÄDQV@QSDM
Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie (tbc)
2S«QJTMFÄCDQÄORXBGHRBGDMÄ&DRTMCGDHSÄCTQBGÄ
.MKHMD4MSDQRSÂSYTMFROQNFQ@LLD
Felicitas Tschenett, Terapon Consulting GmbH
6DKBGDÄ1NKKDÄROHDKSÄCHDÄ#HFHS@KHRHDQTMFÄCDQÄ&DRTMCGDHSRVHQSRBG@ESÄ@TRÄ2HBGSÄCDQÄ+DHRSTMFR@MAHDSDQ
Henning Schneider, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
#DQÄ# *.MKHMD/ØDFDBN@BGÄmÄ5NLÄ/QNAKDLÄYTÄDQRSDMÄ
Ergebnissen
Milorad Pajovic, DAK-Gesundheit
Thilo Veil, Töchter & Söhne Gesellschaft für digitale Helfer mbH
FDMC@Ä`&DRTMCGDHSRVHQSRBG@ESÄjÄmÄ'DQ@TRENQCDQTMFDMÄ@TRÄ
VHQSRBG@ESRÄTMCÄUDQRNQFTMFRONKHSHRBGDQÄ2HBGS
Matthias Meierhofer, Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
/@SHDMSDMHMCHUHCTDKKDRÄ QYMDHLHSSDKJNMSNÄmďQYSDÄMDGLDMÄ
6@QMGHMVDHRDÄDQMRSÄ
Matthias Leu, CompuGroup Medical Deutschland AG
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
11.30 SAAL 2
SESSION 3
$MSVHBJKTMFÄCDRÄDQRSDMÄ$*&RÄEÂQÄCDMÄ'@TRFDAQ@TBG
Ulrike Anders, IXDS GmbH
SESSION 5
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
IT IM KRANKENHAUS – WELCHE AKTUELLEN AUFGABENSTELLUNGEN BEWEGEN DEN VORSTAND ODER GESCHÄFTS%¥'1$1
5NQRHSY Dietmar Pawlik, Städtisches Klinikum München
Helmut Schlegel, Bundesverband der Krankenhaus
IT-Leiterinnen/Leiter e. V. (KH-IT)
11.30 SAAL 3
SESSION 6
ENTBÜROKRATISIERUNG DER PFLEGEDOKUMENTATION –
HERAUSFORDERUNGEN UND LÖSUNGSANSÄTZE – NICHT NUR
IN DER LANGZEITPFLEGE
5NQRHSY Prof. Dr. Dietmar Wolff, FINSOZ e. V.
Dr. Björn Sellemann, Universitätsmedizin Göttingen
*Q@MJDMG@TR(3ÄmÄ&DE@MFDMÄYVHRBGDMÄ/ØHBGSÄ*ÂQÄ6TMRBGÄTMCÄ
6HQJKHBGJDHS
Dr. Eibo Krahmer, Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH
%ÂMEÄ'DQ@TRENQCDQTMFDMÄEÂQÄCHDÄ(3Ä@TRÄCDQÄ/DQRODJSHUDÄDHMDQÄ
4MHUDQRHS«SR*KHMHJ
Dr. Sebastian Freytag, Universitätsmedizin Göttingen
$MSAÂQNJQ@SHRHDQTMFÄCDQÄ/ØDFDÄmÄ6DKBGDďMCDQTMFDMÄHMÄCDQÄ
/ØDFDCNJTLDMS@SHNMÄRHMCÄYTÄDQV@QSDM
Markus Stein, RZV Rechenzentrum Volmarstein GmbH
(MCTRSQHDÄÄ@KRÄ&QTMCK@FDÄEÂQÄC@RÄ2L@QSÄ'NROHS@KÄ
Bernhard Ziegler, Klinikum und Seniorenzentrum Itzehoe
$MSAÂQNJQ@SHRHDQTMFÄTMCÄ/ØDFDSDQLHMNKNFHDMÄ6HCDQROQTBGÄ
NCDQÄ2XMDQFHDONSDMYH@K
Karen Güttler, atacama Software GmbH
TRVHQJTMFÄCDQÄ@JSTDKKDMÄ%¼QCDQUNQG@ADMÄ@TEÄC@RÄ
(MENQL@SHNMRL@M@FDLDMSÄCDQÄ*Q@MJDMG«TRDQ
Peter Asché, RWTH Aachen
$MSAÂQNJQ@SHRHDQTMFÄHLÄ2DSSHMFÄJKHMHRBGDQÄ/ØDFD
Christian Dahlmann, Universitätsklinikum Essen
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
GELÄNDEPLAN
$HMF@MFÄ2ÂC
)@EE°RSQ@¦D
Kongress
(MCTRSQHD,DRRD
1
J@CDLHD
2
3
Networking
Stand/as of: 2016-02-17
PR-Raum
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
57
kma guide
conhIT 2016
19. APRIL | AKADEMIE
09.00 AKADEMIE-RAUM
HALLE 2.2
IT-SECURITY: BETRIEBSSICHERUNG UND IT-SICHERHEITSGESETZ
#NYDMSDMÄJochen Kaiser, Klinikum Stuttgart
Prof. Dr. Christian Johner, Johner Institut
PROGRAMM
Erpressung durch ungewollte Verschlüsselung von PCs, HackerAttacken auf vertrauliche Daten – IT-Meldungen in der Presse
TBOABKÐFJJBOÐEµRiDBOÐRKAÐARKHIBOÐ,CQJ>IPÐTFOAÐBFKÐ*>KDBIÐ
an IT-Sicherheit festgestellt.
Zudem ist im Juli 2015 das IT-Sicherheitsgesetz in Kraft getreten.
Es sieht vor, dass bestimmte Betreiber kritischer Infrastrukturen
IT-Sicherheitsmaßnahmen umsetzen müssen.
Im Sektor Gesundheit sind davon die Branchen Arzneimittelversorgung, Laborbetrieb und ambulante/stationäre Versorgung
betroffen. Die konkretisierende Verordnung kommt Mitte 2016.
Doch was bedeutet IT-Security für das Gesundheitswesen? Wo
und wie beginnt man? Welche Prioritäten legt man an? Welche
Leistungen kann man extern vergeben? Welche Vorgaben macht
man IT-Partnern?
In diesem Seminar lernen Sie, welche Bedrohungen es für die IT
und die Kernprozesse eines Gesundheitsbetriebs gibt und wie
Sie diese effektiv abwehren. Es vermittelt Ihnen Praxistipps,
mit denen Sie die anstehenden Aufgaben zusammentragen,
priorisieren und delegieren können.
Damit wird es Ihnen gelingen, die IT-Sicherheit in Ihrem Unternehmen zu erhöhen und zu vermeiden, dass Sie gegen gesetzliche
Vorgaben verstoßen.
ENBTRÄ`(32HBGDQGDHSRFDRDSYÄHLÄ*Q@MJDMG@TRÄmÄ$QENQCDQKHBGDÄ
MCDQTMFDMÄVDQÄHRSÄHMÄCDQÄ/ØHBGSÄTMCÄVDQÄ×M@MYHDQSÄC@RjÄ
Veranstalter: AG Datenschutz des Bundesverbands
Gesundheits-IT – bvitg e. V.
'@ADMÄ*Q@MJDMG@TRJNMYDQMDÄDHMDÄCHFHS@KDÄ2SQ@SDFHDÄ
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
und Bundesverband Internetmedizin e. V.
9TJTMESRBG@MBDMÄ2S@QSTORÄRSDKKDMÄRHBGÄ*Q@MJDMJ@RRDMÄUNQÄ
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
und Bundesverband Internetmedizin e. V.
International Market Presentations – Internationale
,«QJSDÄRSDKKDMÄRHBGÄUNQ
Host: Germany Trade and Invest (GTAI)
WORKSHOPS
BNMG(32ODYH@KÄ*KHMHJKDHSTMFÄ6HDÄJNLLDÄHBGÄUNLÄ.MD'NTRDÄ
YTLÄ-DSYVDQJÄmÄ(3Ä@KRÄ3DHKÄCDQÄ2SQ@SDFHD
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
und Verband der Universitätsklinika Deutschlands e. V. (VUD)
$HMEÂGQTMFÄMDTDQÄ('$#DMS@KÄ2S@MC@QCR
Veranstalter: IHE Deutschland e. V.
(MMNU@SHNMR*NMUDMSÄ,DCHYHM,@M@FDLDMS/QDHRÄ
Veranstalter: Medizin-Management-Verband e. V.
,$22$%¥'14-&$-ÄÄ$7*412(.-$-
19. APRIL | NETWORKING
/.#(4,2#(2*422(.-$-ÄÄ/12$-3 3(.-$!DMBGL@QJDMÄUNMÄ!DMBGL@QJRÄmÄ!DMBGL@QJHMFOQNIDJSDÄ
HLÄ5DQFKDHBGÄ
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
und Deutscher Verein für Krankenhaus-Controlling e. V.
#DQÄFDRTMCDÄ,DMRBGÄHLÄ%NJTRÄ!DRRDQDRÄ+DADMÄCTQBGÄLDGQÄ
Digitalisierung
Veranstalter: Fachforum „Digitalisierung und Gesundheit“ im
Hightech-Forum
ENBTRÄ`D'D@KSG&DRDSYÄmÄ#DQÄ#TQBGAQTBGÄEÂQÄ ,32jÄ
Veranstalter: AG AMTS des Bundesverbands Gesundheits-IT –
bvitg e. V.
ENBTRÄ`D'D@KSG&DRDSYÄmÄ*NLLSÄIDSYSÄCHDÄ JSDjÄ
Veranstalter: AG Interoperabilität des Bundesverbands
Gesundheits-IT – bvitg e. V.
58
,DRRDEÂGQTMFDM Interoperabilität; IT-Sicherheit; MDK-Tools;
Medikationsmanagement
$WJTQRHNMÄÄ'NLDÄ,NMHSNQHMFÄTMCÄ'DQYHMRTE×YHDMYÄ
Ort: GETEMED Medizin- und Informationstechnik AG, Teltow
Veranstalter: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
PARTNERVERANSTALTUNGEN
EEDMSKHBGDRÄ2S@STRLDDSHMFÄ(-%./ 3
Veranstalter: Gesundheitsregion Rhein-Neckar
$HML@KÄDQE@RRSÄLDGQE@BGÄUDQVDMCDSÄmÄD,DCHJ@SHNMRC@SDM
im Controlling
Veranstalter: ID Information und Dokumentation im
Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA
ABENDVERANSTALTUNG
BNMG(3/@QSX
Ab 18.00 Uhr im Eingang Süd
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
2HLTKS@MÂADQRDSYTMF
#DTSRBGÄÄÄ$MFKHRBG
20. APRIL | KONGRESS
09.30 SAAL 1
SESSION 7
-NSVDMCHFJDHSÄDHMDQÄ`CHFHS@KDMÄ.EEDMRHUDjÄHMÄCDQÄ
*Q@MJDMG@TRK@MCRBG@ES
Dr. Stephan Helm, Krankenhausgesellschaft Sachsen
2S@MC@QCHRHDQTMFÄ@KRÄ5NQ@TRRDSYTMFÄEÂQÄDHMDÄDQENKFQDHBGDÄ
(3#TQBGCQHMFTMFÄCDQÄ*Q@MJDMG@TR&DRBG«ESROQNYDRRDÄ
Andreas Henkel, Universitätsklinikum Jena
(MSDQNODQ@AHKHS«SÄUNMÄ&DQ«SDMÄTMCÄ2XRSDLDMÄmÄ&QTMCUNQ@TR
RDSYTMFÄEÂQÄCDMÄUNKKRS«MCHFDMÄ#HFHS@KHRHDQTMFR@MR@SY
Dr. Michael Czaplik, RWTH Aachen
-@SHNM@KDÄ(MHSH@SHUDÄ,DCHYHMHMENQL@SHJÄmÄ"G@MBDÄTMCÄ'DQ@TR
ENQCDQTMFÄEÂQÄ*Q@MJDMUDQRNQFTMFÄTMCÄ%NQRBGTMFÄmÄDHMÄ TRAKHBJ
-OLCÐ!OÐ*>OHRPÐ)ÄCjBOÐ&KPQFQRQÐCÉOÐ*BAFWFKFP@EBÐ&KCLOJ>QFHÐ
Statistik und Epidemiologie, Universität Leipzig
SESSION 10
INNOVATIVE HEALTHCARE IT
5NQRHSY Prof. Dr. Bernhard Breil, Hochschule Niederrhein
PROGRAMM
DIGITALISIERUNG AUS DER SICHT DES KRANKENHAUSES
5NQRHSY Stefan Smers, Universitätsklinikum Leipzig
Johannes Dehm, VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik
Informationstechnik e. V.
11.30 SAAL 1
(MJKTRHUDÄ(MMNU@SHNMDMÄmÄ6HDÄVHQďQYSDÄTMCÄ/ØDFDJQ«ESDÄYTÄ
3QHDAEDCDQMÄUNMÄ(3(MMNU@SHNMÄHLÄ&DRTMCGDHSRVDRDMÄL@BGDM
Dr. Sven Jungmann, HELIOS Klinikum Emil von Behring GmbH
2L@QSÄ6D@Q@AKDRÄHMÄJKHMHRBGDQÄ TRAHKCTMFÄTMCÄ/Q@WHR
Dr. Stephan Jonas, RWTH Aachen
#@S@V@QDGNTRHMFÄLHSÄMTQÄKNJ@KÄUDQEÂFA@QDMÄUDQSDHKSDMÄ#@SDM
Prof. Dr. Frank Ückert, Deutsches Krebsforschungszentrum
#HFHS@KHRHDQTMFÄTMCÄ(MMNU@SHNMÄHMÄCDQÄ&DRTMCGDHSRQDFHNMÄ
1GDHM-DBJ@Q
Sukumar Munshi, Universitätsklinikum Heidelberg
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
TRILUX Medical Paramon®
OP-Integrationssystem
Die richtige Entscheidung
Der neue Paramon®, ein OP-Integrationssystem, bei dem vor allem eins im Fokus steht: die richtige
Information muss zum richtigen Zeitpunkt und zum richtigen Prozessschritt bei allen Beteiligten
richtig abzurufen sein. Das neue OP-Integrationssystem Paramon® überzeugt in Sachen Flexibili-
Paramon®
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tät, Bildqualität und Ergonomie. Mit seinen 4k und 3D power video cards gehört er zu den High-End
Performance Systemen, die hohe Leistung, Vielseitigkeit, Zuverlässigkeit und Kosteneffizient
miteinander verbinden.
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Überzeugen Sie sich selbst und besuchen Sie uns auf der conhIT 2016: Halle 4.2 / C-103
59
kma guide
conhIT 2016
2HLTKS@MÂADQRDSYTMF
#DTSRBGÄÄÄ$MFKHRBG
20. APRIL | KONGRESS
09.30 SAAL 2
SESSION 8
PROGRAMM
OPTIMIERUNG MEDIZINISCHER UND MEDIZIN-ÖKONOMISCHER
PROZESSE IM KRANKENHAUS 5NQRHSY Prof. Dr. Andreas Goldschmidt, Universität Trier; Dr. Nikolai von Schroeders, Deutsche
Gesellschaft für Medizincontrolling e. V.
4LRDSYTMFÄCDRÄ#(5(-NSE@KKOQNSNJNKKRÄHMÄDHMDQÄ9DMSQ@KDMÄ
-NSE@KK@TEM@GLDÄLHSÄCDLÄ`.1!(2Ä"NBJOHSÄ-NS@TEM@GLDj
Guido Becker, Agfa HealthCare GmbH
Dr. Bernadett Erdmann, Klinikum Wolfsburg
5((!2ÄmÄ#@RÄHMSDQ@JSHUDÄ(MENQL@SHNMRÄTMCÄ*NLLTMHJ@SHNMR
SDQLHM@KÄEÂQÄCHDÄ(MSDMRHURS@SHNM
Dr. Fabian Dusse, Universitätsklinikum Essen
K@QLHDQDMCDÄ K@QLDÄ^ K@QLÄE@SHFTDhÄ@TEÄCDQÄ(MSDMRHURS@SHNMÄmÄ
4QR@BGDMÄ TRVHQJTMFDMÄTMCÄ&DFDML@¦M@GLDM
Dr. Dirk Hüske-Kraus, Philips Healthcare
.OSHLHDQTMFÄCDQÄ QYSAQHDERBGQDHATMFÄLHSÄ2OQ@BGDQJDMMTMF
Jörg Napp, Oberschwabenklinik
2S@SHNMRÂADQFQDHEDMCDÄ#NJTLDMS@SHNMÄYTLÄ6NGKDÄCDRÄ
Patienten Dr. Andreas Balser, MEIERHOFER AG
SESSION 9
QUALITÄTSMANAGEMENT UND QUALITÄTSSICHERUNG –
DIE BEDEUTUNG DER DATENQUALITÄT FÜR DIE OPTIMIERUNG
VON VERSORGUNGSPROZESSEN
5NQRHSY Prof. Dr. Volker Amelung, Bundesverband Managed
Care e. V.; Bernd Behrend, Bundesverband der Krankenhaus
IT-Leiterinnen/Leiter e. V. (KH-IT)
0T@KHS«SRLDRRTMFÄLHSÄ1NTSHMDC@SDMÄmÄ,¼FKHBGJDHSDMÄTMCÄ
&QDMYDMÄHMÄCDQÄOQ@JSHRBGDMÄ QADHSÄLHSÄ0T@KHS«SRHMCHJ@SNQDM
Andre Cools, 3M Deutschland GmbH
1$3 (-ÄmÄ6HDCDQADKDATMFRSQ@HMHMFÄEÂQÄ-DTFDANQDMDÄ
LHSÄDHMDLÄ5HCDNROHDK
Prof. Dr. Dr. Georg Schmölzer, Universität von Alberta, Kanada
0T@KHS«SRL@M@FDLDMSÄHMÄCDQÄ@LATK@MSDMÄ5DQRNQFTMFÄm
6HKKJNLLDMÄHMÄCDQÄ1D@KHS«S
Susanne Hartmann, medatixx GmbH & Co. KG
#DMJEDGKDQÄHLÄ0T@KHS«SRL@M@FDLDMSÄHMÄCDQÄ*NLLTMHJ@SHNMÄ
YVHRBGDMÄ,DCHYHMDQMÄTMCÄ$#5,HS@QADHSDQMÄ
Dr. Frieder G. Knebel, Thüringen-Kliniken Georgius Agricolar
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
11.30 SAAL 2
09.30 SAAL 3
SESSION 11
BENCHMARKING IN DER GESUNDHEITSWIRTSCHAFT –
METHODEN, PROJEKTE, ERFAHRUNGEN UND ERGEBNISSE
5NQRHSY Prof. Dr. Björn Maier, Deutscher Verein für Krankenhaus-Controlling e. V. (DVKC)
Gunther Nolte, Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH
11.30 SAAL 3
SESSION 12
INTERNATIONAL MARKETS – CRACKING THE EUROPEAN CODE
5NQRHSY Dr. Marcus C. Schmidt, Germany Trade and Invest (GTAI)
Sebastian Zilch, Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
3GDÄ$4ÄmÄ.MDÄ2HMFKDÄ,@QJDS
Tapani Piha, Europäische Kommission, Belgien
(3!DMBGL@QJHMFHMHSH@SHUDMÄEÂQÄ*Q@MJDMG«TRDQÄHLÄ5DQFKDHBG
Franziska Jahn, Universität Leipzig
3GDÄ$TQNOD@MÄ!TRHMDRRÄ"@RD
Ann Kristin Rotegård, Cappelen Damm AS, Norwegen
!DMBGL@QJHMFÄCDRÄ#HFHS@KHRHDQTMFRFQ@CRÄCDQÄ QADHSRFQTOODÄ(3Ä
CDQÄ QADHSRFDLDHMRBG@ESÄJNLLTM@KDQÄ&QN¦JQ@MJDMG«TRDQÄ
Helmut Schlegel, Klinikum Nürnberg
6NQJHMFÄVHSGÄ'D@KSG(3Ä2XRSDLRÄADXNMCÄ!NQCDQR
Prof. Dr. Norbert Hosten, Telemedizin in der Euroregion
POMERANIA e. V.
,DRRTMFÄUNMÄ6HQJR@LJDHSÄJKHMHRBGDQÄ(3ÄLHSSDKRÄOQNYDRRADYNFDMDQÄ1DHEDFQ@CLNCDKKDÄMartin Schneider, Universitätsklinikum
Erlangen; Frank Dickmann, Universitätsmedizin Göttingen
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
0T@KHS«SRADMBGL@QJHMFÄEÂQÄCHDÄ(MSDMRHULDCHYHM
Volker Paravu, Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für
Intensiv- und Notfallmedizin – DIVI e. V.
$,1 ,ÄÄCHDÄ-TSYDMNOSHLHDQTMFÄHLÄ*Q@MJDMG@TRÄmÄ
#DQÄCTQBGC@BGSDÄ$HMR@SYÄUNMÄ(3+¼RTMFDMÄ
Rainer Herzog, HIMSS Europe GmbH
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
TAGESTICKET
ab 01.03.2016 online
und an der Tageskasse
60
3-TAGE-TICKET
Tageskasse
und VVK online
170 Euro
340 Euro
Sonderpreis für
Verbände
130 Euro
250 Euro
KONGRESS
3-TAGE-TICKET
AKADEMIE
Ticket pro Seminar
INDUSTRIE-MESSE
bis 29.02.2016
online
TAGESTICKET
130 Euro
kostenlos
–
Kongress- und Akademietickets berechtigen zum Zugang der
Industrie-Messe.
34 Euro
–
50% Ermäßigung für Studenten und Schüler an der Tageskasse
auf Messe- und Kongresstickets. Begrenztes Freikartenkontingent
für Studenten bis 22. März 2016 auf www.conhit.de.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
20. APRIL | AKADEMIE
09.00 AKADEMIE-RAUM
HALLE 2.2
Unter den aktuellen Bedingungen und dem zunehmenden Patientenaufkommen ist es für Notfallambulanzen unumgänglich, ihre
Prozesse zu verbessern – frühzeitige Triagierung, umfassende
(elektronische) Dokumentation des Behandlungsverlaufes und
nach Abschluss der Behandlung die Patienten der notwendigen
stationären Therapie zuzuführen. Im Seminar wird ein herstellerneutraler Marktüberblick über die IT-Systeme für Notfallambulanzen gegeben. Ärzte berichten, wie ihr Weg zur Optimierung
ausgesehen hat. Auch werden unterschiedliche Lösungen in der
Notfallambulanz und praktische Erfahrungen bei der Umsetzung
in Kliniken aufgezeigt. Zudem werden Anforderungen abgeleitet,
TFBÐ&1Ð>KÐAFBÐ0MBWFiH>ÐABOÐ+LQC>II>J?RI>KWBKÐ>KDBM>PPQÐTBOABKÐ
JRPPÐRKAÐTFBÐA>PÐ7RP>JJBKPMFBIÐJFQÐWÐABJÐ(&0ÐBCiWFBKQÐRKAÐ
komfortabel gelöst werden kann.
HALLE 1.2
VON IHE PROFITIEREN
#NYDMSDMÄProf. Dr. Martin Staemmler, Fachhochschule Stralsund
Benedikt Aichinger, x-tention Informationstechnologie GmbH
Dr. Carl Dujat, promedtheus AG
Ziel des Seminars ist es, den Nutzen und die Rolle von IHE-basierten Systemarchitekturen vorzustellen und Erfahrungen aus der
Praxis zu vermitteln. Dabei soll das Seminar nicht nur auf XDS-OLiIBÐBFKDBEBKÐ3FBIJBEOÐPLIIÐAFBÐ&KQBDO>QFLKÐSLKÐ&%"
?>PFBOQBKÐ
Infrastrukturen in das bestehende Systemumfeld im Vordergrund
stehen. Aspekte wie Berechtigungsmanagement, Patientenverwaltung und Master Patient Index, Altdatenmigration sowie
Rahmenbedingungen (Datenschutz, OH KIS) spielen sowohl im
Rahmen von Ausschreibungen als auch nachfolgend in Projekten eine wesentliche Rolle für die erfolgreiche Umsetzung. Im
Ergebnis sollen die Teilnehmer in die Lage versetzt werden, IHEkonforme Lösungen zu planen, Anforderungen zu benennen
und den Nutzen für ihre Einrichtung bewerten zu können.
Sie brauchen keine Superkräfte, um Infektionsherde
frühzeitig zu erkennen. Mit KaPITO® HMS von Cerner
werten Sie klinische Daten gezielt aus. So kommen
Sie Infektionen und Hygienemängeln schneller auf
die Spur und können Ihre Patienten besser schützen.
Werden auch Sie ein Held im Kampf gegen
nosokomiale Infektionen.
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21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
61
PROGRAMM
IT IN DER NOTFALLAMBULANZ ERFOLGREICH EINFÜHREN
#NYDMSDMÄCornelia Vosseler, Vosseler Consulting
Dr. Klaus-Peter Hermes, Gesundheit Nord
Hans-Werner Rübel, Rübel Beratung & Projektmanagement
Dr. Robert Stöhr, Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig
09.00 PR-RAUM
kma guide
conhIT 2016
20. APRIL | NETWORKING
/.#(4,2#(2*422(.-$-ÄÄ/12$-3 3(.-$-
PROGRAMM
OO"HQBTRÄ6DSSADVDQAÄ/Q«LHDQTMFÄCDQÄADRSDMÄ'D@KSG OO
Veranstalter: AppCircus©
#HDÄ1NKKDÄUNMÄ,NAHKDÄ'D@KSGÄHMÄCDQÄ4MSDQMDGLDMRRSQ@SDFHDÄ
UNMÄ/G@QL@TMSDQMDGLDM
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
und Bundesverband Internetmedizin e.V.
D'D@KSG2K@L
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
2L@QSÄ#@S@Ä MENQCDQTMFDMÄ@MÄ#@SDMÄmÄ6DKBGDÄ TEF@ADM
DQFDADMÄRHBGÄC@Q@TRÄ@MÄCHDÄ(3
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
Innovationssession 2016
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
(MSDQNODQ@AHKHS«SÄ$HMÄ!@TRSDHMÄYTQÄ/QNYDRRUDQADRRDQTMFÄÄ
HMÄ./ÄTMCÄ*KHMHJ
Veranstalter: VDE MedTech
'D@KSGÄ(3ÄRSQ@SDFHDRÄHMÄCHEEDQDMSÄBNTMSQHDRÄmÄ"@MÄVDÄKD@QMÄ
EQNLÄD@BGÄNSGDQÄSNÄ@CNOSÄHMMNU@SHNMRÄD@QKX
Host: Go-To-Market in HealthCare (GTMHC)
4MCDQRS@MCHMFÄSGDÄ&DQL@MÄ'D@KSG(3Ä,@QJDSÄ
Host: Germany Trade and Invest (GTAI)
/QDHRUDQKDHGTMFÄ,DCHYHM,@M@FDLDMS/QDHRÄÄ
Veranstalter: Medizin-Management-Verband e. V.
1DFTK@QHDMÄ2S@MC@QCRÄNCDQÄ M@QBGHDÄmÄ9DQSH×YHDQTMFÄUNMÄ
'D@KSG OORÄ
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
4MSDQMDGLDMRDQENKFÄCTQBGÄNOSHL@KDMÄ(3$HMR@SYÄmÄ5NQRSDKKTMFÄ
CDQÄEÂMEÄ(32BGKÂRRDK3GDLDMÄÄ
Veranstalter: ENTSCHEIDERFABRIK
5DQRBGLDKYTMFÄCDQÄ/QNCTJSL«QJSDÄ EEMTMFÄEÂQÄ/@SHDMSDM
@MVDMCTMFDMÄ
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
PROGRAMM DES KARRIERE-WORKSHOP
*@QQHDQDOE@CDÄHMÄCDQÄ&DRTMCGDHS(3ÄmÄ$HMÄ6DFVDHRDQ
Prof. Dr. Britta Böckmann, Fachhochschule Dortmund
#HDÄ%@RYHM@SHNMÄCDQÄ(3Ä@MÄDHMDLÄ4MHUDQRHS«SRJKHMHJTL
Katja Kümmel, Universitätsklinikum Münster
(MMNU@SHUDÄD'D@KSG/QNIDJSDÄL@M@FDMÄmÄ OORÄ+DHSKHMHDMÄTMCÄ"Nã
Prof. Dr. Sylvia Thun, Hochschule Niederrhein
62
PROGRAMM DES KARRIERE-WORKSHOP
6HQÄUDQADRRDQMÄCHDÄ6DKS
Gerd Dreske, Magrathea Informatik GmbH
Vorstellung und Bekanntgabe der Gewinnerarbeiten
des BNMG(3- "'64"'2/1$(2$2Ä
&JÐKP@EIRPPÐ>KÐABKÐ(>OOFBOB
4LOHPELMÐiKABQÐFKÐAFBPBJÐ'>EO
mit dem KARRIERE-SPEED NETWORKING erstmals ein neues
Karriere-Format auf der conhIT statt.
WORKSHOPS
2L@QSÄ#@S@ÄHLÄ&DRTMCGDHSRVDRDMÄ TEÄCDLÄ6DFÄYTÄDHMDQÄ
FDLDHMR@LDMÄ1N@CL@O
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.,
Gesellschaft für Informatik (GI) und Forschungszentrum
Informatik (FZI)
.12ÄEÂQÄ3DRSQDFHNMDMÄCDQÄ$QOQNATMFRSDHKMDGLDQ
Veranstalter: gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen
der Gesundheitskarte mbH
'DQ@TRENQCDQTMFÄCDQÄ1DFHRSDQÄ/KTQ@KHRLTRÄHLÄ9DHBGDMÄ
von Harmonisierung
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
,$22$%¥'14-&$-ÄÄ$7*412(.-$,DRRDEÂGQTMFDM Apps & Wearables; Elektronische
Patientenakte; Inhouse IT-Lösungen; Mobile Health
*Q@MJDMG@TRDWJTQRHNMÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ
3DKDLDCHYHMÄHMÄCDQÄ2BGK@F@ME@KK JTSUDQRNQFTMF
Ort: Charité – Campus Benjamin Franklin: Klinik für Neurologie
mit Experimenteller Neurologie
Veranstalter: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
PARTNERVERANSTALTUNGEN
EEDMSKHBGDRÄ2S@STRLDDSHMFÄ.1-$3
Veranstalter: Projekt OR.NET
BNMG(3!TRHMDRRÄ,DDSHMFRÄ
Veranstalter: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH –
Enterprise Europe Network Berlin-Brandenburg
Anmeldung unter: www.b2match.eu/conhit2016
#HFHS@KÄ'D@KSGÄ2S@QS4OÄ2GNVB@RD
Veranstalter: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
$HMGDHSKHBGDQÄ,DCHJ@SHNMROK@MÄLHSÄ(#Ä,$#("2®
Veranstalter: ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA
$LOE@MFÄ&DLDHMRBG@ESRRS@MCÄ!DQKHM!Q@MCDMATQF
Veranstalter: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
ABENDVERANSTALTUNG
&@K@ÄCDRÄ!TMCDRUDQA@MCRÄ&DRTMCGDHSR(3ÄmÄAUHSFÄDÄ5
Ort: Cafe Moskau
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
2HLTKS@MÂADQRDSYTMF
#DTSRBGÄÄÄ$MFKHRBG
21. APRIL | KONGRESS
09.30 SAAL 1
2HLTKS@MÂADQRDSYTMF
#DTSRBGÄÄÄ$MFKHRBG
SESSION 13
$HMEÂGQTMFÄCDQÄ,NAHKDMÄ5HRHSDÄTMCÄDKDJSQNMHRBGDMÄ/ØDFD
CNJTLDMS@SHNMOK@MTMFÄHLÄ&DLDHMRBG@ESRJQ@MJDMG@TRÄ!NMMÄ
Michael Kreuzner und Gerd Röhrig, Gemeinschaftskrankenhaus
Bonn
SESSION 14
ZUKUNFTSORIENTIERTE IT-STRATEGIEN UND PRAKTIKABLES
IT-MANAGEMENT
5NQRHSY Dr. Carl Dujat, Competence Center für die Elektronische
Signatur im Gesundheitswesen e. V. (CCESigG); Dr. Christoph
Seidel, Berufsverband Medizinischer Informatiker e. V. (BVMI)
PROGRAMM
MOBILITÄT UND APPS
5NQRHSY Andreas Kassner, Bundesverband Gesundheits-IT –
bvitg e. V.; Prof. Dr. Arno Elmer, FOM Hochschule für Oekonomie
& Management
09.30 SAAL 2
#DQÄ!TMCDRLDCHJ@SHNMROK@MÄHMÄ('$A@RHDQSDQÄ4LFDATMF
André Sander, ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA
JSTDKKDÄDQENKFUDQROQDBGDMCDÄ2SQ@SDFHDMÄEÂQÄ MAHDSDQÄUNMÄ
LNAHKDMÄ+¼RTMFDMÄHLÄ*Q@MJDMG@TRÄ
Ralf Bartolles, MEIERHOFER AG
,HSÄ2HMFKD2HFM.MÄTMCÄ"NMSDWSÄ,@M@FDLDMSÄHLLDQÄADHLÄ
QHBGSHFDMÄ/@SHDMSDM
Waldemar Potratz, Zollernalb Klinikum
/@SHDMSÄ$LONVDQLDMSÄ@TEÄLNAHKDMÄ$MCFDQ«SDMÄLHSÄCDQÄ
HMSDFQHDQSDMÄ&DRTMCGDHSR@JSD
Katrin Keller, samedi GmbH
/QNYDRRNOSHLHDQTMFÄTMCÄADRRDQDÄ3Q@MRO@QDMYÄCTQBGÄ$HMEÂGQTMFÄ
eines OP-Steuerungstools
Paulus Jeuken und Gerd Grewe, Gesundheit Nord
,NAHKHSXÄHLÄ*Q@MJDMG@TRÄmÄ5NMÄCDQÄ(CDDÄYTQÄ+¼RTMFÄ
Ralf Boldt, Klinikum Oldenburg
#DQÄ(32DBTQHSX#RBGTMFDKÄHLÄ*Q@MJDMG@TRÄ$HMÄL¼FKHBGDQÄ
Ausweg
Frank Becker, Hospitalvereinigung St. Marien GmbH
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
11.30 SAAL 1
SESSION 16
!(&Ä# 3 Ä(-Ä#$1Ä,$#(9(-ÄmÄ'8/$Ä.#$1Ä"' -"$Ä
METHODEN, ANSÄTZE UND ERFAHRUNGEN
5NQRHSY Nino Mangiapane, Bundesministerium für Gesundheit
Sebastian C. Semler, TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e. V.
!HFÄ#@S@ÄHLÄ&DRTMCGDHSRVDRDMÄCHDÄ%Q@FDÄM@BGÄCDQÄ%Q@FDã
Udo Purwin, Lukaskrankenhaus
Timo Baumann, Telekom Healthcare Solutions
!HFÄ#@S@ÄLDDSRÄ#@S@Ä5HRT@KHY@SHNMÄ6HDÄ2BGLDQYLDCHYHMÄUNMÄ
5HRT@KHRHDQTMFRLDSGNCDMÄOQN×SHDQDMÄJ@MM
Annika Kaltenhauser, Ergosign GmbH
!HFÄ#@S@ÄTMSDQÄ-TSYTMFÄUNMÄ.ODMÄ#@S@
Dr. Marc Kämmerer, VISUS Technology Transfer GmbH
Dr. Bernd Schütze, Telekom Healthcare Solutions
'DTQHRSHRBGDRÄ,NCDKKÄEÂQÄOØDFDQHRBGDÄ*NMYDOSDÄHMÄHGQDLÄ
OQ@JSHRBGDMÄ*NMSDWSÄmÄ,HSÄ'HKEDÄM@HUDQÄ!@XDR*K@RRH×J@SHNM
Sebastian Zebbities, atacama Software GmbH
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDMÄTMCÄ(LOTKRUNQSQ@FÄ
`!HFÄ#@S@ÄmÄ'XODÄNCDQÄ'DHKRUDQROQDBGDMjÄ
Prof. Dr. Michael Krawczak, Universitätsklinikum SchleswigHolstein
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
11.30 SAAL 2
SESSION 17
GESUNDHEITSTELEMATIK UND EHEALTH-GESETZ
5NQRHSY Prof. Dr. Martin Staemmler, Fachhochschule Stralsund
Jan Neuhaus, Deutsche Krankenhausgesellschaft
2DJSNQDMÂADQFQDHEDMCDÄDKDJSQNMHRBGDÄ QYSYT QYS
Kommunikation
Dr. Florian Fuhrmann, KV Telematik GmbH
9VDHSLDHMTMFRMDSYÄ MENQCDQTMFDMÄTMCÄ/NSDMSH@KDÄDHMDQÄ
Portallösung
Armin de Greiff, Universitätsklinikum Essen
#@RÄD'D@KSG&DRDSYÄHLÄ2O@MMTMFREDKCÄYVHRBGDMÄ-TSYDMÄTMCÄ
1HRHJDMÄHLÄ*Q@MJDMG@TR
Bernd Christoph Meisheit, Sana IT Services GmbH
#@RÄDKDJSQNMHRBGDÄ/@SHDMSDMCNRRHDQFDRDSYÄCDQÄ2BGVDHYÄm
4LRDSYTMFÄTMCÄ"G@MBDM
Silvio Frey, Schweizerische Post AG, Schweiz
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDMÄTMCÄ(LOTKRUNQSQ@FÄ
`2S@MCÄCDQÄ4LRDSYTMFÄCDRÄD'D@KSG&DRDSYDRjÄ
Dr. Stefan Bales, Bundesministerium für Gesundheit
63
kma guide
conhIT 2016
2HLTKS@MÂADQRDSYTMF
#DTSRBGÄÄÄ$MFKHRBG
09.30 SAAL 3
SESSION 15
SEKTORENÜBERGREIFENDE ELEKTRONISCHE KOMMUNIKATION
5NQRHSY Dr. Christian Peters, AOK-Bundesverband
Angelika Händel, Universitätsklinikum Erlangen
PROGRAMM
&DLDHMR@LDQÄ#@SDM@TRS@TRBGÄHLÄ QYSMDSYÄmÄ LÄ!DHROHDKÄCDRÄ
,NCDKKOQNIDJSRÄ'DHKAQNMM
Daniel Jozic, MicroNova AG
Silvia Welzenbach, MEDIVERBUND AG
D% A@RHDQSDÄ/ØDFDÂADQKDHSTMFDMÄmÄ$HMÄMÂSYKHBGDRÄ(MRSQTLDMSÄ
EÂQÄDHMDMÄRDJSNQDMÂADQFQDHEDMCÄS«SHFDMÄ&DRTMCGDHSRCHDMRS
KDHRSDQ
Sandra Postel, Marienhaus Holding GmbH
#@RÄ/52Ä@KRÄ*NLLTMHJ@SHNMRYDMSQTLÄHLÄ*NNODQ@SHNMR,59ÄmÄ
2SQ@GKDMSGDQ@OHDÄUNMÄ5HU@MSDRÄTMCÄ"G@QHS°Ä@LÄ*Q@MJDMG@TRÄ
%QHDCQHBGRG@HMÄ
Gunther Nolte, Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH
Dagmar Ehrk und Dr. Hans-Jochen Müller, medatixx
GmbH & Co. KG
Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an Entscheider, die BI nutzen wollen,
sowie an Mitarbeiter von Controlling, Unternehmensentwicklung,
Informationsmanagement etc., die Grundkonzepte der BI kennenlernen wollen.
(GQÄ-TSYDM
Sie lernen, welche Potenziale der Gewinnung entscheidungsrelevanter Informationen BI bietet und was bei der Einführung
und dem Einsatz von BI zu beachten ist. Anhand praxisrelevanter
Beispiele aus dem Krankenhausumfeld werden Sie in die Nutzung
von BI-Auswertungstools eingeführt.
21. APRIL | NETWORKING
/.#(4,2#(2*422(.-$-ÄÄ/12$-3 3(.-$-
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
11.30 SAAL 3
SESSION 18
PATIENTENNAHE IT-PROZESSUNTERSTÜTZUNG FOKUSSIERT AUF
THERAPIE UND ENTSCHEIDUNGSFINDUNG
5NQRHSY Prof. Dr. Sylvia Thun, Hochschule Niederrhein
Dr. Pierre-Michael Meier, Bundesverband Deutscher Volks- und
Betriebswirte (bdvb) e. V.
$E×YHDMSDÄRS@MC@QCHRHDQSDÄ#NJTLDMS@SHNMÄODQÄD'D@KSG/K@SSENQLÄ
HMJKÄDHMDQÄLNAHKDMÄ2OQ@BGÄTMCÄ!HKC#NJTLDMS@SHNMRK¼RTMF
Markus Birkle, Telekom Healthcare Solutions
5DQMDSYTMFÄ«QYSKHBGDQÄ%@BGFQTOODMÄYTQÄHMSDQCHRYHOKHM«QDMÄ
5DQRNQFTMFÄJ@QCHNKNFHRBGDQÄTMCÄGDQYBGHQTQFHRBGDQÄ/@SHDMSDM
Dr. Dietrich Metz, Universitätsklinikum Halle/Saale
(3A@RHDQSDÄ/QNYDRRTMSDQRSÂSYTMFÄEÂQÄCHDÄ M@LMDRD
Thomas Pettinger, Thieme Compliance GmbH
!DXNMCÄ.1-$3Ä$HMDÄRDQUHBDNQHDMSHDQSDÄ%'(1ÄTMCÄ('$A@RHDQSDÄ
6DA/K@SSENQLÄEÂQÄ6DA OOFDRSÂSYSDÄ/@SHDMSDMUDQRNQFTMF
Prof. Dr. Jörg-Uwe Meyer, Universität zu Lübeck
D'D@KSG&DRDSYÄÄ6@RÄLÂRRSDÄQDFTKHDQSÄVDQCDMÄV@RÄETMJSHNMHDQSÄ
@TBGÄ@KKDHMÄ
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
!@QQHDQDMÄEÂQÄ(3ÄHMÄCDQÄ/ØDFD
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
6HDÄFTSÄHRSÄCHDÄ(3ÄHMÄCDMÄ*Q@MJDMG«TRDQMÄ@TRÄ MVDMCDQRHBGS
Veranstalter: Bundesverband der Krankenhaus IT-Leiterinnen/
Leiter (KH-IT) e. V.
0T@MSH×DCÄ2DKEÄ3DBGMHRBGDÄTMCÄDSGHRBGDÄ&QDMYDMÄCDQÄ2DKARS
vermessung
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
0T@KHS«SRRHBGDQTMFÄ$HMÄ2HDFDKÄEÂQÄ,NAHKDÄ'D@KSG
Veranstalter: Bundesverband Internetmedizin e. V.
WORKSHOPS
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
-DWSÄRSDORÄENQÄRS@MC@QCHY@SHNMÄHMÄGD@KSGÄHMENQL@SHNMÄRG@QHMF
Host: Consortium of the eStandards Project
21. APRIL | AKADEMIE
09.00 AKADEMIE-RAUM
HALLE 2.2
BUSINESS INTELLIGENCE VERSTEHEN UND ANWENDEN
#NYDMSDMÄProf. Dr. Oliver J. Bott, Hochschule Hannover
Dr. Joachim Bergmann, trinovis GmbH
6@CDMVHBJDKÄV@QÄFDRSDQMÄ#@RÄMDTDÄ'@TRLHSSDKÄDHMDQÄ OOÄ
mÄ(MSDQMDSLDCHYHMÄHRSÄLDGQÄ@KRÄDHMÄ,DCHYHMF@CFDSÄHMÄCDQÄ'@MCÄ
SDBGMHJ@E×MDQÄ/@SHDMSDMã
Veranstalter: Bundesverband Internetmedizin e. V.
,$22$%¥'14-&$-ÄÄ$7*412(.-$,DRRDEÂGQTMFDMÐ&1ÐFKÐABOÐ-jBDBÐ0J>OQÐ!>Q>
Business Intelligence (BI) hat sich von einem Buzzword zu einem
Must-Have der Managementunterstützung entwickelt. Kein
Unternehmen und insbesondere kein Krankenhaus kann es sich
leisten, auf eine systematische Unternehmens-, Markt-, und
Wettbewerbsanalyse zu verzichten. Was aber bedeutet BI? Wie
kann sie im Unternehmen eingeführt werden? Und wie können
Methoden, wie Data-Warehousing und Data-Mining, effektiv
genutzt werden?
64
*Q@MJDMG@TRDWJTQRHNMÄ3DKDO@SGNKNFHDÄÄÄÄÄÄÄÄÄ
Ort: Charité – Campus Mitte: Institut für Pathologie
Veranstalter: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
PRODUKTWELT
JIVEX 5.0 VON VISUS
Für jeden Anwender die passende Ansicht
Mit der Einführung von
JiveX 5.0 erhält die VISUS
Lösung ein komplett überarbeitetes Erscheinungsbild, das den Bedienkomfort erhöht und die Nutzung
noch intuitiver macht.
Beim Einsatz von JiveX außerhalb der Radiologie
kommt es hingegen häufig auf einen schnellen,
unkomplizierten Datenzugriff an – also den intuitiven Abruf von Bildern, Befunden oder anderen
medizinischen Dokumenten und Daten. Außerdem
stehen nicht die Werkzeuge, sondern die systematische und übersichtliche Darstellung der medizinischen Informationen im Vordergrund.
Ein Systewm, das in allen denkbaren Einsatzszenarien und für die unterschiedlichsten Nutzergruppen gleich selbsterklärend, komfortabel
zu bedienen und einfach zu erlernen ist, muss
entsprechend über eine extrem flexible und gut
konfigurierbare Benutzeroberfläche verfügen –
und genau das haben die Entwickler und Designer gewissenhaft beherzigt. Für mehr Komfort
in der Handhabung aller zu einem Patienten vorhandenen medizinischen Daten sorgt der aktualisierte Studienmanager, in dem beispielsweise
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Foto: Visus
Eine Herausforderung an
das Entwicklerteam und die
eigens hierfür beauftragten
Software-Produktdesigner
bestand darin, den Anforderungen der verschiedenen
Nut zergruppen gerecht
zu werden. So richtet der
Radiologe an seinem PCArbeitsplatz beispielsweise sein Augenmerk auf
die Verfügbarkeit von Werkzeugen, Symbolleisten
und Menüs und möchte diese entsprechend dort
vorfinden, wo er sie erwartet und schnell erreichen kann. Und weil ihm durch das gleichzeitige
Bedienen des Diktiergeräts häufig nur eine Hand
zur Bedienung der Software zur Verfügung steht,
kommen Shortcuts eher seltener zum Einsatz.
Alles im Blick: Die neue JiveX
Benutzeroberfläche ist intuitiv,
anwenderbezogen und übersichtlich.
mehrere Dokumente gleichzeitig mit ein und
derselben Aktion (zum Beispiel Laden, Drucken,
Export) belegt werden können.
Mehr Datenaustausch und Integration
Der einrichtungsübergreifende Datenaustausch
per XDS (Cross Document Sharing) gewinnt zunehmend an Bedeutung. Um diesem Umstand
gerecht zu werden, unterstützt JiveX die Kommunikation per XDS mit den entsprechenden Implementierungen der IHE Vorgaben. Der neue JiveX
XDS Consumer kann in einer entsprechenden Infrastruktur mit zentralem Patientenindex (Master
Patient Index) effizient auf Dokumente und Bilddaten aller am Netzwerk angeschlossenen Quellen
und Institutionen zugreifen. Dabei können Daten
konsistent an lokale JiveX Systeme wie beispielsweise das Medical Archive weitergeführt werden.
Das neue JiveX Photo Documentation Modul besteht aus einer App für mobile Endgeräte und
einer entsprechenden Schnittstelle im JiveX
Server. Es unterstützt beispielsweise die Wunddokumentation und die Wundverlaufskontrolle.
Ziel bei der Entwicklung war es, ein möglichst
sicheres und einfach bedienbares Produkt zu
schaffen, welches gängige Arbeitsabläufe flexibel unterstützt und für den Anwender auch
ohne Vorwissen intuitiv bedienbar ist.
VISUS
Universitätsstraße 136
44799 Bochum
www.visus.com
[email protected]
Tel.: +49 (0)234/936 93-400
65
kma guide
conhIT 2016
1
KIS-MARKT
2
KIS-MARKT
3
Die sechs großen Player
Fulminante Übernahmen sind in den vergangenen Monaten zwar
ausgeblieben – der KIS-Markt ist dennoch kräftig in Bewegung. Hier
stellt kma die sechs großen Anbieter von Krankenhausinformationssystemen (KIS) vor.
1 I-Solutions Health: Zurück
im Mittelstand
Das Unternehmen präsentiert sich
seit vergangenem Jahr mit neuem
Eigentümer und neuem Namen. Die
KIS-Schmiede I-Solutions Health,
ehemals I-Soft, gehört seit Dezember
2014 zum deutschen Unternehmen
Radiomed. Die Ursprünge des Unternehmens I-Soft gehen auf die ITFirmen Laufenberg und Gap zurück,
die zwischen 2001 und 2003 mit der
britischen Firma Torex fusionierten.
Torex ging 2004 unter dem Namen ISoft an die Börse. Nach einer Bieterschlacht, an der sich auch Cerner und
die Compugroup beteiligten, ging ISoft 2007 an den australischen Konzern IBA, der den Software-Hersteller 2011 an den US-amerikanischen
IT-Konzern CSC veräußerte. CSC,
das damals einen Jahresumsatz von
16 Milliarden Euro erwirtschaftete, verschmolz I-Soft erst mit seinen
Produktlinien und verkaufte I-Soft
Deutschland im Juli 2014 an das
deutsche Unternehmen Radiomed.
Diese ereignisreiche Geschichte hat
die Führung des Unternehmens geprägt: Zurück in den Mittelstand –
66
das ist seitdem das Motto der Mannheimer Software-Schmiede, die in
Europa 700 Installationen betreibt
und 2015 einen Jahresumsatz von
26,5 Millionen Euro anstrebt.
http://to.kma-online.de/hy113
2 Meierhofer: Spezialist mit
langem Atem
Die Meierhofer AG ist das letzte inhabergef ü h r te Unter neh men i m
deutschen KIS-Markt. Wichtigstes
Produkt im Portfolio des SoftwareSpezialisten ist immer noch das KIS
Medical Control Center (MCC), das
in seiner ersten Version von Matthias Meierhofer selbst entwickelt
worden war. Lange als heißer Übernahmekandidat gehandelt, gedeiht
das Münchner Unternehmen derzeit
prächtig – während manche seiner
Konkurrenten längst vom deutschen
KIS-Markt verschwunden sind. Heute zählen mehr als 250 medizinische
Einrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Meierhofers
Kunden. Den weitaus größten Anteil
stellen weiterhin Häuser mit 150 bis
500 Betten, allerdings hat die Firma
auch Konzernkunden wie Sana, die
private Schweizer Klinikkette Hirslanden oder die katholische Contilia
Gruppe in Essen gewonnen. Die sieben
Hamburger Asklepios-Häuser und die
Uniklinik Greifswald sind die jüngsten Coups des Unternehmers Meierhofer. Doch völlig unabhängig ist der
Software-Hersteller auch nicht mehr,
nachdem die Klinikkette Asklepios
Anfang des Jahres 40 Prozent Anteile
an Meierhofer erworben hat.
http://to.kma-online.de/gv114
3 Telekom: Dax-Konzern stürmt
Health-IT
Die Deutsche Telekom versucht, an
vielen Stellen im Gesundheitsmarkt
Fuß zu fassen. Vor zweieinhalb Jahren
hat der Konzern das KIS I-Med-One
von Bright One (ehemals Tieto) erworben. Das KIS ist in über 200 Kliniken
installiert. Das sind im Vergleich zu
den mehreren hundert Installationen
der Marktführer Agfa und Cerner
wenig. „Doch durch den Kauf haben
wir unseren Footprint deutlich erweitert“, sagt Arndt Lorenz, Vertriebschef
der Telekom Healthcare Solutions. Im
KIS-Markt will die Telekom vor allem
mit mobilen Anwendungen punkten.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
Foto: vectordevices
6
5
http://to.kma-online.de/yt112
4
6 Cerner: Der US-Gigant
Der Gigant aus Bonn hat mit seinem
bereits jetzt beachtlichen Portfolio im
Gesundheitsmarkt einiges vor. „Wir
haben eine Reihe von Lösungen entwickelt, mit denen wir organisch wachsen wollen“, resümiert Lorenz. Möglich sei aber auch, dass die Telekom
durch weitere Zukäufe wächst.
http://to.kma-online.de/su116
4 Nexus: Die Outperformer
Die Erfolgsstory des IT-Herstellers Nexus kommt am Finanzmarkt gut an: In
den vergangenen fünf Jahren hat die
KIS-Schmiede laut eigenen Angaben
60 Häuser als KIS-Neukunden gewonnen – in diesem trägen Markt ist das
eine beachtliche Zahl. Darüber hinaus
weist das Unternehmen aus VillingenSchwenningen regelmäßig zweistellige
Wachstumsziffern aus. Im ersten Quartal 2015 ist der Umsatz um 22 Prozent
gestiegen, das Ergebnis vor Steuern um
17 Prozent auf 2,1 Millionen. Der Aktienkurs stieg zwischen Januar und Juni
2015 von 12 auf 16 Euro, derzeit liegt
er bei knapp 18 Euro. Das Schwarzwälder Unternehmen ist derzeit in 25 Ländern aktiv. 2015 hat Nexus einen holländischen KIS-Hersteller erworben.
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Zuvor hatte sich das Unternehmen bereits in den französischen KIS-Markt
eingekauft. Ebenfalls 2015 erwarb der
IT-Hersteller den Berliner Anbieter für
Archivierungssoftware Marabu. Nexus
setzt in der Vermarktung auf die Themen Nutzerfreundlichkeit und Schnelligkeit. „One-Click to Information“ ist
das Schlagwort.
http://to.kma-online.de/hj115
5 Agfa: Die Optimisten
Agfa Healthcare DACH – oder genauer das deutsche, österreichische und
Schweizer Klinik-IT- sowie ImagingGeschäft des Unternehmens, das als
„DACH“ bezeichnet wird – ist mit einem Umsatz von nahezu 200 Millionen
Euro KIS-Marktführer in der Region.
Agfa Healthcare bietet sein Krankenhausinformationssystem Orbis zusammen mit dem PACS-System Impax, mit
dem Dokumentenmanagementsystem
HydMedia und den Agfa Managed
Services (AMS) an. Hinzu kommen
Spezialsysteme etwa für die Kardiologie, die Pflegedokumentation und die
Intensivmedizin. Marktführerschaft
und Größe verführen Agfa aber nicht
zur Aldi-Strategie. Ganz im Gegenteil: Sie beobachten in der Branche ein
Preis-Dumping, dem sie sich ausdrücklich entziehen. Kritisch sehen einige
Marktteilnehmer, dass Agfa mit seinem
KIS Orbis ein Monolithen-Dasein anstrebe. „Das stimmt nicht: Wir haben
Cerner steht stellvertretend für den
rasanten Aufstieg der Health-IT-Industrie. Der Konzern ist derzeit knapp
18 Milliarden Euro wert, mehr als die
Hälfte der Marktkapitalisierung von
Fresenius. In Deutschland war Cerner jedoch bis 2015 nur eine kleine
Nummer: Cerners Kernprodukt, das
KIS Millennium, war bis dato elf Mal
installiert. Erst als Cerner 2015 die
Gesundheits-IT von Siemens für 1,3
Milliarden Dollar kaufte, wurde der
US-Gigant Deutschlands zweitgrößter KIS-Hersteller. Für den deutschen
Markt kategorisiert Cerner sein Angebot so: Millennium ist die Lösung
für Kliniken, die Forschungsdaten
verarbeiten und in intersektorale Versorgungsszenarien investieren möchten – also Unikliniken und Maximalversorger, die die Versorgung in einer
Region steuern möchten. ISH-Med
eignet sich – als einziges KIS mit vollintegrierter SAP-Lösung – besonders
für größere Ketten sowie Verbünde
mit mehreren Häusern. Und Medico
ist der Allrounder im Portfolio. Kaum
die Rede ist noch von Soarian Clinical, das ehemals von Siemens für den
Weltmarkt konzipierte KIS.
http://to.kma-online.de/mr120
Jens Mau
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67
KIS-MARKT
keinen monolithischen, sondern einen
holistischen, ganzheitlichen Ansatz,
der auch im Sinne der Krankenhäuser
ist“, erwidert Geschäftsführer Winfried
Post. Die Orbis-Anwendergruppe zählt
derzeit circa 300 Mitgliedskrankenhäuser.
kma guide
conhIT 2016
KIS-MARKT
IT-MT-ZUSAMMENARBEIT
Warum eine Norm zum Risikomanagement
die Probleme nicht löst
Im Jahr 2016 haben wir immer noch keine Master-Strategie für die Zusammenarbeit von IT- und
Medizintechnik-Abteilung. Die Norm 80001 hat uns nicht weiter gebracht, sie ist nicht praktikabel.
Doch wie soll es weitergehen? Fest steht: Es funktioniert nur, wenn das Prinzip „Zuerst Einsatz von
Standardverfahren, erst danach Risikomanagement“ gilt.
Von Jochen Kaiser
ie Probleme sind bekannt: Weitgehend offen ist noch immer,
wie wir die Netze ordentlich
gestalten sollen. Wir wissen nicht genau, welche Qualifikationen auf Seite
der IT-Mitarbeiter erforderlich sind.
Und immer wieder müssen wir mit
Herstellern Diskussionen führen, um
überhaupt die nötigen Integrationsinformationen für das Netzwerk zu bekommen. Die Krankenhausleitungen
versuchen die Schwierigkeiten jedoch
auf fast immer auf gleiche Weise zu
lösen: Gibt es Probleme zwischen Medizintechnik und der IT, ist eine der
ersten Reaktionen meistens, die beiden Abteilungen zu vereinen. In der
Regel versucht man, die kleinere Abteilung, oft die Medizintechnik, der
größeren, der IT, zuzuordnen. Diese
Zusammenlegung findet allerdings
meist in erster Linie auf dem Papier
D
68
statt. Spannungen bleiben da nicht
aus. Aus Sicht der IT sind die neuen
Kollegen aus der Medizintechnik oft
keine „echten ITler“, da sie nicht das
gemeinsame Kriterium der ITler erfüllen, sich also nicht ausreichend mit
IT auskennen. Die Kollegen aus der
Medizintechnik wiederum beschweren sich oftmals über die Kollegen aus
der IT, etwa dass diese „abkürzen“
und Projekte unsauber gestalten.
Statt die Medizintechnikabteilung
einfach in die IT zu integrieren, wäre
es besser, die beiden Abteilungen
würden fusionieren und die Möglichkeit haben, sich tatsächlich einander anzunähern. Das funktioniert aus
Sicht der Beteiligten dann, wenn die
Zusammenarbeit am Ende erfolgreicher als bisher gelingt. Wenn also Probleme an der Schnittstelle wegfallen,
Aufgaben besser und schneller gelöst
werden können als vorher. Der KPI
(Key Performance Indicator) dafür ist
übrigens die Vermischung der beiden
Gruppen beim Mittagessen oder in der
Pause: Reden sie nun miteinander oder
nicht?
Die medizintechnische
Kompetenz der IT
Wie gut kann die IT nun ihrerseits
Medizintechnik? Dies ist nicht nur
eine Frage der technischen Expertise.
Vielmehr geht es darum, wie exakt
die IT arbeitet. Und ob tatsächlich
eine Kompatibilität zu einem sauberen Ingenieurbetrieb gegeben ist. Klare Kennzeichen dafür sind, dass die
Verteilerschränke für das Netzwerk
ordentlich geführt werden, dass die IT
in Projekten auf die Bedürfnisse der
Medizintechnik eingeht und dass man
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
Standardfälle und Spezialfälle
in der Lage ist, ein gemeinsames Verzeichnis der vernetzten Systeme und
vernetzen Medizingeräte zu führen.
Das Ergebnis kennen wir: Die Vorgehensweise und die Nebenbedingungen
sind so komplex, dass die Norm kaum
anwendbar ist. Ich gestehe das als jemand, der selbst am Entstehen dieser
Norm mitgewirkt hat, nicht gern.
Komplexe System
z.B.: Modalitäten,
Ultraschall, Vitaldatenmonitore,
Labor, IVD, Perfusoren,
Ophtalmologische System (...)
z.B.: Herzkatheter,
Alarmsysteme,
Naviationssysteme,
Dialyse (...)
Standardverfahren
zur Absicherung
Dynamische Verfahren,
wie Risikomanagement
Typische Verfahren, aus dem
Projektmanagement anwendbar
Durchführung eines
Risikomanagements
Î Kalkulierbarer Aufwand
Î Hoher Aufwand
Quelle: Kaiser
Mehr Klarheit: Die Absicherung der vernetzen Medizintechnik ist mit eigenem Personal
möglich. Risikomanagementspezialisten sind nur bei komplexen Projekten nötig
Aber sie ist kein Erfolg. Etwas Anderes zu behaupten, wäre einfach falsch.
Standardisierung als Lösung
Die Strategie „Absicherung vernetzter
Medizintechnik“ ist vielleicht grundsätzlich falsch aufgebaut. Sie ist so
konstruiert, dass sie den Spezialfall
zuerst sieht. Also den Fall, dass eine
Medizintechnik-ans-Netz-Baustelle so
kompliziert ist, dass ein dynamisches
Risikomanagement n;tig ist – und damit ein langwieriges Verfahren und
einen Risikomanager. Aber das ist bei
einfachen Fällen, bei engagierten Medizintechnikern oder IT-Mitarbeitern,
die mehr Sicherheit wollen und oft mit
begrenzten Möglichkeiten arbeiten,
keine praktikable Lösung. Hier wären
einfache Vorgaben wertvoller. Etwa
der Aufbau sicherer medizinische
Netze, getrennt vom medizinischen
www.id-berlin.de
Einheitlicher Medikationsplan und mehr
ID PHARMA CHECK®
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
KIS-MARKT
Der Bereich der Medizintechnik /
I T w i rd of t m a l s m it der Nor m
IEC80001-1 in Verbindung gebracht.
Ihr offizieller Titel lautet: „Risikomanagement von Netzwerken, an die
Medizinprodukte angeschlossen werden“. Doch die Norm war leider von
Anfang an weder das, was der Anwender wollte und brauchte. Der Anwender, damals vertreten durch zwei Visionäre eines privaten Klinikkonzerns,
wollte eine Norm, die vorgibt, wie
Medizintechnik konkret zu schützen
ist, zum Beispiel durch die Aufteilung
in Netze. Die ursprüngliche Idee war
damals, Netze je nach Kritikalität zu
unterteilen in Klasse A, B und C und
diese dann mehr oder weniger sicher
zu implementieren. Stattdessen ging
man einen anderen Weg. Man kopierte das Verfahren der Hersteller auf die
Anwender. Was nun entstand war eine
dynamische Risikomanagementnorm.
Medizintechnische Geräte
ID MEDICS®
ID Information und
Dokumentation im
Gesundheitswesen
ID DIACOS® PHARMA
69Halle 2.2/A-104
kma guide
conhIT 2016
Versorgungsnetz. Und das Bereitstellung von Firewall-Regeln und Patches
durch den Hersteller.
Welches Krankenhaus hat die Mittel, einen Mitarbeiter an drei bis
vier internationalen Standardisierungs-Events teilnehmen zu lassen,
wenn dafür jeweils 3.000 bis 5.000 Euro Reisekosten anfallen?
Damit könnte man wahrscheinlich einen Großteil der medizintechnischen
Systeme gut absichern. Erweitern wir
das zu einem Verfahren, wo Standardfälle durch Standardverfahren und
Spezialfälle durch Risikomanagement
abgewickelt werden, ergibt sich eine
klare Unterscheidung zwischen medizintechnischen Geräten und komplexen Systemen (siehe Grafik Seite 67).
Die Absicherung der vernetzten Medizintechnik sollte mit eigenem Personal
durchführbar sein. Risikomanagementspezialisten, die es ohnehin kaum gibt,
sollten nur bei komplexen Projekten
hinzugezogen werden müssen. Durch
standardisierte Verfahren könnten
wir eine Robustheit und Sicherheit
durch bekannte Sicherheitstechnik
gewährleisten. Das wäre kostengünstig und hätte eine breite Machbarkeit.
Und auch eine termingerechte Durchführung wäre nicht mehr so schwierig, weil nicht unnötig lang auf kreative Prozesse und Widersprüche dazu
gewartet werden müsste.
Grenzen der Absicherung
Die nächste Frage, die sich in dem
Zusammenhang stellt, ist: Sollen wir
den potentiellen Ausfall einer Medizintechnik durch organisatorische Ersatzprozesse abfedern? Diese entstehen
bei einem Risikomanagementprozess
mit dem Ziel, Restrisiken zu senken.
Vor dem Hintergrund, dass die Pflege
eine Fachausbildung, Zusatzausbildung und Kenntnisse beziehungsweise
eine Einweisung in die verschiedenen
medizintechnischen Systeme erfordert, ist dies allerdings kritisch zu
sehen. Müsste für jedes dieser Systeme noch ein Ersatzverfahren erdacht,
geschult und eintrainiert werden, geraten wir in einen neuen Zielkonflikt
70
von Machbarkeit, Bezahlbarkeit und
Risikoästhetik. Hier gilt es, abzuwägen und vorsichtig zu handeln. Denn
jedes Mehr an Last und Pflichten in
der Pflege erhöht die Komplexität und
damit erneut die Fehleranfälligkeit.
Die hohen Nebenkosten
der ISO-Norm
Wenn eine Norm wie die IEC 800011 ein ISO oder IEC-Standard ist,
dann wird darüber nicht nur bei der
DKE/DIN in Frankfurt beraten, sondern auch auf Treffen auf der ganzen
Welt. Dort treffen sich Delegierte der
Landesorganisationen, um die Inhalte der Norm zu diskutieren und auszuhandeln. Kritiker bezeichnen das
internationale Standardisierungsgremium ISO (International Standards
Organization) daher auch spöttisch
als „International Sightseeing Organization“ – weil die Tagungsorte der
Sitzungen auf der ganzen Welt stattfinden. Teilnehmer, die nachhaltig
die Normierung beeinflussen wollen,
müssen dieser StandardisierungsMaschinerie zwangsläufig hinterher
reisen. Für Medizintechnik-Hersteller
ab einer bestimmten Größe mag das
möglich sein. Sie haben die finanziellen und die personellen Ressourcen,
um die strategischen Interessen des
Herstellers bei der Standardisierung/
Normierung mit einzubringen. Doch
welches Krankenhaus hat schon die
Mittel, einen Mitarbeiter an drei bis
vier internationalen Standardisierungs-Events teilnehmen zu lassen,
wenn dafür jeweils 3.000 bis 5.000
Euro Reisekosten anfallen?
Die Lösung dafür kann nur sein, dass
wir unsere Vertretungsorganisationen
(wie die Krankenhausgesellschaften)
in die Pflicht nehmen, uns noch intensiver bei Standards zu vertreten.
Hier sind die Klinikgeschäftsführer
gefordert. Sie müssen das Risiko
„schleichende Gesetzgebung durch
Normen“ erkennen, eine Strategie
festlegen und die Krankenhausgesellschaften mit dem Mandat versehen,
eine professionelle Vertretung auch in
technischen Fragen aufzubauen und
zu betreiben. Die jetzt schon vorhandenen Aktivitäten buhlen um die
engen Personalressourcen in diesem
Bereich und haben am Ende des Tages
oft das Nachsehen.
Die IEC 80001-1 steht jetzt nach fünf
Jahren turnusgemäß zur Überprüfung
und Neuordnung an. Wirken wir mit
und bringen uns mit ein. Und idealerweise kommt dann ein sinnvoller
Standard „Zuerst Einsatz von Standardverfahren, erst danach Risikomanagement“ dabei heraus.
Foto: Klinikum Stuttgart
KIS-MARKT
Plädoyer für standardisierte
Verfahren
Jochen Kaiser ist Teil des IT-Leitungsteams des Servicecenter-IT am
Klinikum Stuttgart. Auf der conhIT referiert er über Betriebssicherung und das
IT-Sicherheitsgesetz (19. April, 9-13 Uhr).
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
Sicherer Transport
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So unterweisen Sie Ihr Personal
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Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten. Bei Lieferungen außerhalb [D] werden die anfallenden Versandkosten weiterberechnet.
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21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
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71
kma guide
conhIT 2016
Illustration: Wiedenroth
KIS-MARKT
IT-SICHERHEIT
Zahle – oder deine Daten sind weg
Seit Mitte Februar läuft eine Welle von Cyberattacken gegen deutsche Krankenhäuser. Internetkriminelle
versuchen mit Schadsoftware die Daten von Kliniken zu verschlüsseln, um anschließend Lösegeld zu erpressen. Obwohl die Angriffe sich nicht gezielt gegen die Kliniken richten, legen sie doch Schwachstellen
in der IT-Sicherheit der Kliniken offen.
ls am 10. Februar 2016 Cyberkriminelle das Lukaskrankenhaus in Neuss nahezu lahmlegten, zog eine Schockwelle durch
die Geschäftsführungen deutscher
Krankenhäuser. Die Wucht, mit der
der Angriff das digitale VorzeigeKrankenhaus in Neuss traf, überraschte viele – und beendete die trügerische Scheinsicherheit, in der sich
viele Krankenhäuser lange wiegten.
Denn Neuss war kein Einzelfall. Allein in Nordrhein-Westfalen waren
A
72
seit Anfang Januar nach Angaben
des dortigen Landeskriminalamtes
28 Krankenhäuser angegriffen worden. Zehn Häuser wurden mit Ransomware attackiert (siehe Kasten).
Gleichzeitig wurde bekannt, dass ein
Krankenhaus in Los Angeles Internetkriminellen Lösegeld bezahlt hatte.
Die vielen Cyberattacken scheinen
eine neue Qualität der Bedrohung für
Kliniken zu belegen. Es ist eine Bedrohung, die sehr teuer werden kann:
Allein das Lukaskrankenhaus Neuss
kostet die Bewältigung der Attacke
„einen hohen sechsstelligen, möglichweise sogar siebenstelligen Betrag“,
sagt Kliniksprecher Andreas Kremer.
Dabei ist die Bedrohung nicht wirklich neu. „Wir leben mit dem Risiko
solcher Attacken schon deutlich länger. Nur kommen die Mitarbeiter in
den IT-Abteilungen angesichts der
zunehmenden Digitalisierung mit
den bestehenden IT-Strukturen nicht
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
Virus verschlüsselt rasant
Mit dem lukrativen Erpressergeschäft
geht zudem offenbar ein deutlicher
Professionalisierungsschub bei den
Hackern einher. Die aktuell kursierenden Varianten der Verschlüsselungstrojaner „Locky“, „Teslacrypt“ und
„Cryptowall“ sind raffiniert getarnt,
was die eigentliche Erkennung der
Schad-Software deutlich erschwert.
Ferner werden die Schad-Programme
immer leistungsfähiger. Bernd Meisheit, IT-Chef der Sana Kliniken, testete nach einen Angriff die Ransomware in einer privaten Testumgebung.
„Das Ergebnis war frappierend: Für
das Verschlüsseln von vier Terabyte
Daten hat der Virus gerade einmal
sieben Sekunden gebraucht.“ Ein Terabyte entspricht der Datenmenge von
rund 200 komplett gefüllten DatenDVDs in einem Windows-System.
Immerhin richten sich die Attacken
derzeit nicht gezielt gegen Krankenhäuser, sondern die Hacker-Programme werden breit über das Internet
mittels Anhängen in E-Mails oder
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
KIS-MARKT
mehr hinterher“, urteilt etwa Horst
Martin Dreyer, Geschäftsführer von iSolutions Health, einem Anbieter von
Gesundheits-IT. Laut einer aktuellen
Analyse des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
treten Angriffe mit VerschlüsselungsTrojanern gehäuft schon seit 2010 auf.
Seit Mitte September 2015 habe sich
aber die Bedrohungslage „deutlich
verschärft“, so das BSI. Zum einen
würden „erfolgreiche“ Erpressungungen immer mehr Kriminelle anlocken,
weshalb die Anzahl der Angriffe derzeit stark zunimmt. Wie stark genau,
lässt sich nur schätzen. Laut dem ITFachportal Heise Security zählte der
amerikanische IT-Sicherheitsexperte
Kevin Beaumont Mitte Februar bis zu
5.000 neuinfizierte Rechner pro Stunde. In Deutschland lag im Februar
2016 laut BSI die Zahl der detektierten Angriffe mit Ransomware 10-mal
höher als noch im Oktober 2015.
conhIT 2016
Foto: Lukaskrankenhaus Neuss
kma guide
Lukaskrankenhaus Neuss: Nach einer Infektion mit Ransomware Mitte Februar war
das Haus fast eine Woche nur noch eingeschränkt arbeitsfähig. Befunde gab es nur
telefonisch, viele Operationen mussten ganz abgesagt werden.
Drive-by-Attacken gestreut. „Die EMail an sich war nicht kritisch, vielmehr war es der eingebettete Link
beziehungsweise das Word-Makro,
das den eigentlichen Schadcode nachlud. Der Schadcode liegt größtenteils
auf ganz normalen und renommierten Webservern, die infiziert sind“,
schildert Meisheit beispielhaft einen
Angriff. Neben Krankenhäusern waren deshalb auch Unternehmen und
öffentliche Einrichtungen betroffen.
„Die Dunkelziffer wird sicherlich sehr
viel höher sein, denn viele Betroffene
reden aus Angst vor Reputationsverlust ungern darüber“, urteilt Thomas
Jäschke, Leiter des Instituts für Sicherheit und Datenschutz im Gesundheitswesen (ISDSG). Der offene Umgang
des Lukaskrankenhauses mit der Attacke fällt da positiv aus dem Rahmen.
Kliniken handelten schnell
Die Erkenntnisse, die sich aus den
jüngsten Vorgängen für die IT-Sicherheit von Krankenhäusern ergeben,
sind zwiespältig. Einerseits zeigten
die Angriffe, dass die überwiegende
Zahl der betroffenen IT-Leitungen im
konkreten Fall schnell und umsichtig
reagierte, indem sie sofort die Systeme runterfuhren. Im Fall von Ransomware ist das ein wichtiger Befund,
da angesichts der Verschlüsselungsgeschwindigkeit jede Minute zählt, um
einen absoluten Daten-Gau zu vermeiden. Anderseits zeigte die hohe Anfälligkeit für Attacken, dass angesichts
der zunehmenden Digitalisierung
viele Krankenhäuser ihre IT-Sicherheitsstruktur noch einmal überdenken sollten. So entdeckten in Neuss
hinzugerufene Experten von G Data,
einem Anbieter von Anti-Viren-Software, auf den Klinikservern laut LKA
nicht nur Ransomware, sondern noch
weitere Computerviren. Dass Neuss
Glück im Unglück hatte, weil – nach
Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft
Köln – weder größere Datenbestände
beschädigt wurden oder unberechtigt
aus dem Haus gelangten, tröstet da
nur wenig.
Axel Wehmeier, Vorstandschef von
Telekom Helthcare Solutions GmbH,
appelliert daher an die Krankenhäuser, sich zukünftig stärker an den üblichen IT-Sicherheitsstandards der Industrie zu orientieren (siehe Interview
Seite 72). Bei der Telekom, die stark
das vernetzte digitale Krankenhaus
der Zukunft promotet, ist man angesichts der Vorgänge in Neuss offenbar
etwas nervös. Das Krankenhausinformationsystem sowie eine App für das
dortige Modellprojekt „Visite 2.0“ zur
digitalen Vernetzung stammen aus
Wehmeiers Haus.
weiter Seite 73
73
kma guide
conhIT 2016
IT-SICHERHEIT IN KRANKENHÄUSERN
Die Industrie sollte Vorbild sein
Herr Wehmeier, Mitte Februar wurde
das Lukaskrankenhaus Neuss Opfer
einer Cyberattacke. Warum hat die
Attacke das Haus, das Ihre IT-technik einsetzt, so schwer getroffen?
Grundsätzlich sollten wir nicht von
gezielten Attacken auf Krankenhäuser
sprechen. Laut LKA hat es beispielsweise im Lukaskrankenhaus Neuss
keinen Hinweis darauf gegeben, dass
es sich um einen gezielten Angriff auf
die Klinik gehandelt hat. Dort sind
genau wie in vielen anderen Unternehmen und bei vielen Privatpersonen
zu jener Zeit E-Mails eingegangen, die
mit schadhafter Software bestückt waren. Die haben Teile der IT, allerdings
nicht das KIS, infiziert. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Gesamtsystem gehabt, da in Neuss – wie in
fast allen Häusern – keine industrielle
Cybercrime-Abwehr installiert ist.
Foto: Telekom
KIS-MARKT
Die jüngsten Attacken haben gezeigt, wie verwundbar deutsche Krankenhäuser durch Angriffe von
Cyber-Kriminellen sind. Telekom Healthcare Vorstandschef Axel Wehmeier fordert im Gespräch mit
kma ein Umdenken in den Kliniken. IT-Sicherheit müsse zur strategischen Aufgabe werden.
Axel Wehmeier ist seit 2014 Sprecher der
Geschäftsführung der Deutschen Telekom
Healthcare & Security Solutions GmbH. Davor
leitete der gelernte Volks-und Betriebswirt vier
Jahre das Geschäftsfeld Vernetztes Gesundheitswesen bei T-Systems.
Warum nicht?
IT-Sicherheit ist ein relativ aufwendiges
Thema und wir wissen, Krankenhäuser
müssen sparen. Bisher stand IT-Sicherheit auf der Prioritätenliste nicht ganz
oben, obwohl viele IT-Leiter schon
länger auf die Gefahren hingewiesen
haben.
den Fokus der Kliniken gerückt. Das
ist auch gut so. Den Klinikbetreibern wurde vor Augen geführt, wie
schwerwiegend die Auswirkungen
sein können und dass IT ein strategisches Thema ist. Ich habe deshalb
die Hoffnung, dass man das Thema
IT nun insgesamt etwas höher auf die
Agenda hebt. Alles schreit nach Digitalisierung, aber das ist mehr als bei
der Visite Tablets einzuführen. Dazu
bedarf es eines umfassenden Gesamtkonzeptes, in dem IT-Abteilungen
und Industrie Hand in Hand arbeiten
müssen. Dafür müssen wir aber die
Geschäftsführungen der Krankenhäuser noch stärker sensibilisieren.
Hat sich tatsächlich die Bedrohung
erhöht oder wird den Kliniken nur
bewusster, welche Konsequenzen solche Attacken haben können?
Beides. Das Thema Cybersicherheit
wird heute anders betrachtet als noch
vor fünf Jahren. Zudem ist es durch
die aktuellen Vorfälle viel stärker in
Wo sehen Sie Nachholbedarf?
Vor dem Hintergrund, dass Kliniken
ein bedeutenden Teil der „kritischen“
Infrastruktur in Deutschland ausmachen, sehe ich hier großen Handlungsbedarf. In anderen Branchen ist man
deutlich weiter, wenn es um die Frage
von standardisierten Angeboten für
74
die IT-Sicherheit geht. Ich glaube, wir
als Industrie können da gute Lösungen bereitstellen. Es geht nicht nur um
technische Produkte, sondern es geht
um Prozesse, organisatorische Fragen
– und auch um die richtige Schulung
der Mitarbeiter. Das greift alles ineinander. Wichtig ist ein Perspektivwechsel. Weg von der Reaktion, hin zur
Aktion, zum Erkennen von Mustern,
wie Angriffe gestaltet werden.
Das meint?
Es gibt derzeit einen Umbruch – sowohl in Krankenhäusern als auch in
Unternehmen. Bisher hat man sich
hauptsächlich damit beschäftigt,
Firewalls stärker, größer und undurchlässiger zu machen. Inzwischen
beginnt man, viel stärker in Richtung
Erkennung zu denken. Kann ich Angriffe wirklich wahrnehmen und sie
dann mit den richtigen Tools analysieren, um sie abwehren zu können?
Das Erkennen der Gefahr ist in diesem Zusammenhang viel wirkungsvoller als „Beton anzurühren“.
Sollten sich Kliniken an den Vorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in
der Informationstechnik orientieren?
Ich halte das für eine gute Orientierung, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was draußen in sensiblen Industrien als Standard für IT-Sicherheit
gesetzt ist. Die strategische Diskussion
darüber, was Kliniken umsetzen können und was es sie möglicherweise
kostet, muss jetzt beginnen.
Interview: Guntram Doelfs
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
Fortsetzung von Seite 71
IT-Abteilungen oft unterfinanziert
Horst Martin Dreyer von i-Solutions
betrachtet die Situation besonders in
vielen kleineren Häusern mit Sorge.
„Viele IT-Abteilungen kämpfen angesichts der Finanzsituation vieler
Kliniken mit immer knapper werdenden Ressourcen, stehen aber andererseits einer wachsenden Komplexität
der IT-Strukturen gegenüber“, sagt
Dreyer. Er fordert ein Umdenken in
den Chefetagen, was das Thema Sicherheit angeht. Das bedeute nicht
nur mehr Investitionen in Technik
und Personal, sondern vor allem
auch die Einsicht, dass IT-Sicherheit
eine strategische Aufgabe sei, die sich
nicht im einmaligen Aufstellen neuer
Technik erschöpfen dürfe. „Mögliche
Sicherheitslücken müssen regelmäßig
im Qualitätsmanagement analysiert
werden. Da darf man nicht stehenbleiben“, warnt Dreyer. Ziel müsse
sein, sich so nah wie möglich an den
Sicherheitsvorgaben des sogenannten
BSI-Grundschutzes zu orientieren.
Wie sollten die Krankenhäuser aus
Expertensicht nun konkret auf die
aktuelle Bedrohung durch Cyberattacken reagieren? Zunächst einmal
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
„systematisch die eigene Sicherheitsstruktur analysieren und eine methodische Bedrohungs- und Schwachstellenanalyse vornehmen“, rät Thomas
Jäschke. Viele Fehler und Nachlässigkeiten werden so entdeckt – etwa das
versäumte Einspielen der neuesten
Programm-Patches, das ungezügelte
Freigeben von Zugriffsrechten oder die
fehlende Datenseparierung im Netzwerk. Sinnvoll ist unter Umständen
auch ein sogenannter Penetrationstest,
bei dem ein zertifizierter Hacker versucht, in das Firmennetzwerk einzudringen, um Schwachstellen offenzulegen. „Das ist allerdings nicht ganz
billig. So ein Test kann je nach Größe
des Hauses schnell bis zu 30.000 Euro
kosten“, sagt Thomas Jäschke.
Backup-Strategie überprüfen
Angesichts der Schwere der jüngsten
Attacken ist eine Überprüfung der
Backup-Strategie extrem wichtig –
und eine forensische Datenanalyse,
damit das Backup sicher wieder in
das System eingespielt werden kann.
Das größte Sicherheitsrisiko bleibt
aber der Mensch, weil Mitarbeiter oft
unbedacht unbekannte Anhänge in EMails öffnen. „Beim Faktor Security
conhIT 2016
Ransomware
Ransomware ist eine Schadsoftware
(„Trojaner“) zur digitalen Erpressung.
Das Kunstwort hat seinen Ursprung
in den englischen Begriffen Ransom
(„Lösegeld“) und Software. Mit ihr können der Systemzugang eingeschränkt
oder große Datenbestände mit einem
schwer knachbaren Code verschlüsselt werden. Zahlen die Opfer kein
Lösegeld, sind die infizierten Daten
fast immer verloren. Die Attacke erfolgt derzeit noch ungezielt über das
Internet mittels anhängter Dateien in
E-Mails oder durch sogenannte Driveby-Exploits, bei denen über infizierte
Webseiten oder Werbebanner unbemerkt der Trojaner nachgeladen wird.
Das Lösegeld wird oft in der Internetwährung Bitcoin verlangt. Ein Bitcoin
entpricht aktuell rund 375 Euro.
Awareness müssen die Krankenhäuser
massiv ansetzen. Gerade bei häufigem
Mitarbeiterwechsel ist dieser Punkt
immer wieder zu prüfen“, so Dreyer.
Guntram Doelfs
75
conhIT 2016
ARCHIVIERUNG
Jetzt aber wirklich: Krankenhäuser haben das Thema
Digitalisierung ihrer Archive lange stiefmütterlich
behandelt. Damit ist es nun vorbei.
Foto: Fotolia (Golden Sikorkazip.zip/Spectral-Design)
kma guide
DIGITALISIERUNGSBOOM IN KLINIKEN
Kann das weg?
Bei vielen Kliniken türmen sich Patientenakten noch in großen Räumen oder Hallen. Doch der
Druck, die Akten digital verfügbar zu machen, ist enorm gestiegen. Kaum verwunderlich also,
dass das Geschäft mit digitalen Archiven boomt.
uf der IT-Messe Cebit im März
referierte die Assistentin des
Tuttlinger Bürgermeisters über
die „papierlose Ratsarbeit im Tuttlinger Gemeinderat“. Die schwäbische
Kleinstadt ist kein Einzelfall – viele
Institutionen verbannen in rasantem
Tempo das Papier aus ihrem Alltag.
Kommunale Ämter bieten ihre Dokumente online an, Bundesbehörden
vernichten Papier tonnenweise und
selbst die digitale Steuererklärung ist
demnächst Pflicht. Dass dieser Trend
nun auch Krankenhäuser mit ihren
teils riesigen Aktenhallen erfasst,
zeigt der Auftragsboom bei den Archivierungssoftwareherstellern. KISMarktführer Agfa hat 2015 mit seiner Archivierungssoftware Hydmedia
allein 67 neue Kunden gewonnen –
davon besaßen 56 das Krankenhausinformationssystem (KIS) Orbis von
A
76
Agfa. Beim PACS-Hersteller Visus, der
mittlerweile ebenfalls ein Dokumentenarchiv anbietet, waren es im selben
Jahr 48 Neukunden in Deutschland.
Ähnlich sieht es bei Marabu aus, dem
Berliner Archivierungsspezialisten, der
im vergangenen Jahr vom KIS-Hersteller Nexus gekauft wurde: „Unsere
Umsatzsteigerung zum Vorjahr lag bei
fast 40 Prozent“, so Geschäftsführer
Ralf Günther.
MDK-Prüfung puscht Digitalisierung
Lange war die digitale Archivierung in
Krankenhäusern ein Stiefkind – warum räumen nun immer mehr ihre
teils riesigen Hallen mit Papierakten
leer? Für diese Wende gibt es mehrere
Erklärungen. Ein nicht zu unterschätzender Grund sind die vielen
Krankenhausneubauten: Kein Träger will noch Geld in den Bau von
riesigen Archivräumen stecken und
kauft deshalb lieber Archivierungssoftware. Außerdem übt der Gesetzgeber spürbaren Druck auf die Kliniken aus. Ob Patientenrechte- oder
E-Health-Gesetz, das Vorhalten von
digitalen Dokumenten wird an vielen
Stellen zur Pflicht. Der größte Druck
geht jedoch von der Novellierung des
MDK-Prüfverfahrens aus. In einem
Halbsatz heißt es in der 2014 neu verfassten Prüfordnung: Krankenhäuser
und Medizinischer Dienst der Krankenkassen (MDK) verständigen sich
auf einen elektronischen Datensatz.
Dabei geht es um eine umfassende
Einsicht in Patientenakten und um
viel Geld, das der MDK den Kliniken
vorenthalten kann. Die meisten Häuser
haben eine MDK-Prüfquote über zehn
Prozent, die strittigen Beträge gehen
jährlich schnell in die Millionen. Viele
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
Klinikchefs sind alarmiert und offener
als bisher für eine Investition in ein
neues digitales Archiv.
Gute Auftragslage für Scan-Dienste
Ein weiterer Grund, weshalb Kliniken
bisher so zögerlich Akten digitalisiert
haben, ist die Rechtsunsicherheit bezüglich der Altdokumente. Nach wie
vor fordert das Haftungsrecht, dass
Krankenhäuser Patientenakten 30 Jahre aufbewahren müssen. Berufsrechtlich vorgeschrieben ist außerdem, dass
medizinische Dokumentationen 10 Jahre, bei Studienunterlagen mit Patienten
15 Jahre, aufgehoben werden müssen.
Wer auf Nummer sicher gehen und die
Akten dennoch loshaben will, muss
die alten Dokumente scannen und revisionssicher digital archivieren. Zwei
Firmen haben sich auf dieses Geschäft
mit Kliniken spezialisiert: DMI und
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
36 Kilometer: Die Uniklinik Heidelberg
hat 2015 gut 36 Kilometer Altakten
in einer Halle der Heydt-Gruppe in
Dresden ausgelagert. Der Partner von
Agfa Healthcare schickt die Akten auf
Anfrage digital über einen datenschutzgerechten Tunnel direkt nach
Heidelberg in das dortige HydmediaSystem, das wiederum die Daten
direkt mit dem KIS (ISH-Med) verlinkt.
Die Uniklinik hat dadurch zwei komplette Hallen eingespart.
sind Urkunden, zum Beispiel. die Patienteneinverständniserklärung. Hier
empfiehlt sich die Risikoabklärung mit
dem Haftpflichtversicherer. Auch primär elektronische Dokumente können heute Urkundenstatus haben,
wenn eine qualifizierte elektronische
Die acht großen Dokumentenarchivierer für Krankenhäuser
ARCHIVIERUNG
der Heydt-Verlag. Drei bis fünf Cent
kostet ein Scan mittlerweile – vor wenigen Jahren war es noch mehr als das
Doppelte – auch diese Preisentwicklung
ist ein Grund für den Boom. Imposante Scan-Maschinen besorgen heute
die Massendatenverarbeitung. „Wer
einmal neben einer solchen Maschine
gestanden und den gesamten LogistikProzess der Papierverarbeitung gesehen
hat, stellt ganz andere Fragen über digitale Archivierung als vorher“, sagt
Sebastian C. Semler, der früher sechs
Jahre bei Optimal Systems Produktmanager für elektronische Archivierung
und war und heute Geschäftsführer
der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische
Forschung (TMF) ist. Ein Krankenhaus
müsse sich im Klaren sein, welche Dokumente wie gescannt werden müssen,
damit sie weitgehend rechtssicher sind.
„Zwei Dinge gingen lange durcheinander: Ein Papier, das keine Urkunde
ist, kann problemlos eingescannt und
dann vernichtet werden“, erklärt Semler. „Nur die wenigsten Dokumente
conhIT 2016
› Soarian Health Archive – Cerner
› Hydmedia – Agfa Healthcare
› OS|ECM – Optimal Systems
› d.3 – D.velop
› Pegasos – Marabu
› Ixos – Open Text Corporation
› Nscale 7vecto – Ceyoniq Technology
› Easy Archiv – Easy Software
Signatur des Ausstellers vorliegt.
Versuche aus der Branche, Signaturverfahren an Stellen zu puschen, wo
sie ohne weitergehende Qualitätssicherungsverfahren keine relevanten
Mehrwerte in puncto Revisionssicherheit bieten, haben eher zur Verunsicherung beigetragen und damit
dem Einsatz der digitalen Archivierung einen Bärendienst erwiesen“, so
Semler. Heute wägen Kliniken ganz
unterschiedlich ab, welche Dokumente
sie wegwerfen, welche sie einscannen
oder einlagern. Es gibt Kliniken, die
bereits nach zehn Jahren wegwerfen
und ein Restrisiko selber tragen, die
Mehrheit hält die Akten aber als Papier oder digital 30 Jahre vor. „Immer
mehr Kliniken archivieren in Absprache mit ihrem Haftpflichtversicherer“,
sagt Semler.
Systemzwist: Agfa versus Visus
Wie viel Bewegung in den Markt der
digitalen Archivierung gekommen ist,
zeigen auch die Software-Konstellationen. Vor einigen Jahren war es
nahezu undenkbar, dass ein Anbieter
wie Optimal Systems sein Archiv in
einem Haus mit Agfa-Krankenhausinformationssystem installiert, weil
standardisierte Zugriffe auf eine externe Software schwer möglich waren. Mittlerweile muss Software viel
stärker miteinander kommunizieren
77
conhIT 2016
Foto: Heydtgruppe
kma guide
Foto: DMI
ARCHIVIERUNG
Papierbunker: Nicht nur das Geschäft mit digitalen Archiven, sondern auch das der
Papierarchivierung boomt. Die zwei Scan-Dienstleister DMI und Heydt-Verlag haben
in den vergangenen Jahren riesige neue Hallen gebaut, in denen Krankenhäuser ihre
Patientenakten auslagern können. Im Bild sind zwei neue Hallen des Heydt-Verlags
in Dresden zu sehen.
Lesemaschine: Hochleistungsscanner wie dieses Gerät von Banctec scannen
rasant. In Leisnig hat der Anbieter DMI zehn Maschinen stehen, die täglich
rund 30.000 Patientenakten digitalisieren können.
und Archivsystem setzen auf den holistischen Ansatz: „Wir stecken unsere
Systeme sehr eng zusammen“, erklärt
Oliver Paul, der eine interessante Doppelrolle einnimmt: Bei Agfa ist er Chef
für die Archivsoftware (Hydmedia),
außerdem ist er Gründer, Geschäftsführer und Inhaber des Scan-Dienstleisters Heydt-Verlag. Die Verzahnung,
flankiert durch Workflow-Module,
reduziere den Papier-Output und das
Scan-Aufkommen spürbar, so Paul.
Viele Kliniken haben noch nicht in
ein digitales Archiv investiert
können und das belebt den ArchivMarkt. „Das Kundenverhalten hat
sich geändert. Wir konnten speziell im
Agfa- und Cerner-Umfeld punkten“,
erklärt Marabu-Chef Ralf Günther.
Auf der anderen Seite hat ein Sechstel
der Agfa-Neukunden 2015 nicht das
Agfa-KIS Orbis. Interessant ist bei der
Entwicklung, dass mittlerweile auch
Anbieter von Bildarchiven (PACS) in
die Dokumentenarchivierung einsteigen. Das Bochumer Unternehmen Visus ist mit seinem Medical Archive der
rührigste Vertreter. „Wir merken generell, dass die Kunden die Zahl ihrer
Archive konsolidieren, bis dato hatte
oft jede Fachabteilung ihr eigenes“, erklärt Visus-Geschäftsführer Jörg Holstein. „Bei uns ist derzeit jeder zweite
Auftrag die Implementierung eines
ganzheitlichen Archivs“, bemerkt der
Gründer des PACS-Herstellers. Bilder und Dokumente in einem System
archivieren, das ist das Versprechen
78
von Visus. Eine Herausforderung sei
dabei die große Zahl von Schnittstellen. „Wir haben Installationen in
Häusern mit über 100 Schnittstellen
– vom Endoskopie-Gerät über EKG
und Röntgen bis zum KIS.“ In jedem
Fall ist der Entschluss zur digitalen
Archivierung mit einem Änderungsprozess verbunden. „Unser System
unterscheidet sich von den klassischen
PACS-Anbietern dadurch, dass wir
in Fällen denken. Wir arbeiten mit
einem Aktenplan und unterstützen
die Workflows des KIS. Unser Viewer wird hierzu direkt in den klinischen
Arbeitsplatz integriert. Das Medical
Archive hat die Zulassung zum Medizinprodukt“, so Holstein. IHE standardisiert sämtliche Arbeitsprozesse
rund um das Archiv. Dies vereinfacht
das Änderungs- und Risikomanagement für die IT und die IT-gesteuerte
Medizintechnik. Anbieter wie Agfa
oder Cerner mit eigenem PACS, KIS
Gründe für ein digitales Archiv gibt
es viele: Subvention des Arztbriefs,
MDK-Prüfungen oder die sich anbahnende Kontrolle der Behandlungsqualität. Auch ist es nur eine Frage
der Zeit, bis der Patient nach einem
Krankenhausaufenthalt seine Akte digital übermittelt haben möchte. Hinzu kommt der wichtiger werdende
Aktenaustausch mit niedergelassenen
Ärzten, hier werden in Zukunft sicher
keine Papierakten weitergereicht.
Auf der anderen Seite kommt der
Boom für die Hersteller zur rechten
Zeit: Denn der Markt für Bildarchive
(PACS) und Krankenhausinformationssysteme ist weitgehend erschlossen.
Selbst das Geschäft mit Fachabteilungssystemen ist merklich abgeflaut.
Kliniken, die kein oder nur ein sehr
rudimentäres digitales Archiv besitzen, gibt es dagegen noch reichlich.
Jens Mau
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
IMPRESSUM
kma Das Gesundheitswirtschaftsmagazin
April 2016 | 21. Jg.
ISSN 1439-3514
Die Zeitschrift erscheint monatlich.
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Anschrift der Redaktion
kma medien in Georg Thieme Verlag KG
Neue Grünstraße 17 | 10179 Berlin
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Herausgeber
Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Florian Gerster, Barbara Napp
Chefredaktion (V.i.S.d.P.)
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AUSBLICK
Die Mai-Ausgabe der
erscheint am
3.5.2016 u.a. mit folgenden Themen:
Arbeitgeberattraktivität – was ist das eigentlich?
Reichen Sportkurse und ein Betriebskindergarten? Sind individuelle Fortbildungsmöglichkeiten nötig? Oder ist es am Ende
doch allein die Arbeitsatmosphäre, die zählt? Fragen über
Fragen – kma berichtet über Kliniken, die nachweislich ihre
Arbeitgeberattraktivität gesteigert haben.
Interview mit AOK-Chef Martin Litsch
Wir sprachen mit dem neuen Frontmann von Deutschlands
größtem Kassenverbund über die Zukunft der Krankenhäuser.
Vom Schiedsrichter zum Klinikmanager
Lesen Sie eine weitere Folge unserer Senkrechtstarter-Serie
über Henning Eichhorst, Chef der Paracelsus-Klinik Hemer.
Redaktion
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Jens Mau: [email protected]
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Grafik: Ursula Schicke (CvD/Leitung Grafik), Ulrike Gödecke, Henrike Ott,
Katharina Weier
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Mai 2016
21. Jg. |
Mai 2016
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Titel: kma
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Nina Sickinger, Hartmut Schmidt
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21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
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