Ursulinennachrichten

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Ursulinennachrichten
Ursulinennachrichten
Föderation deutschsprachiger Ursulinen
Nr. 3/2013
Wachstum geschieht an Grenzen
INHALT
Grußwort der Präsidentin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Das Thema: Wachstum geschieht an Grenzen
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
„Wachstum geschieht an Grenzen“ - Aus einer Kursausschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Umgang mit Grenzen - Eine Bildcollage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Grenzen des Vorstellbaren überschreiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anpassung ist nicht immer schon Reform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
„Ich steh vor dir …” - Begegnung mit liturgischen Texten von Huub Oosterhuis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Maria ging zu Elisabeth… Erfahrungen in einer altgewordenen Gemeinschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wie geht es euch? Der Blick über den Tellerrand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Aus der Föderation
Die heilige Ursula bekommt Besuch - Ein deutsch-französisches „Familientreffen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Aus den Gemeinschaften
Es wird gefeiert! - 75 Jahre Ursulinen in Maipù / Chile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
150 Jahre Gründung des Ursulinenklosters Ratibor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Professfeier in Königstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Endlich!!! Der Umzug des Geisenheimer Klosters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
„Dem Himmel sehr nah!“ - Ursulinen genießen einen tollen Tag in der eigenen Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Lebendige Geschichte
Ein lebendiges Denkmal - Audiovisuelle Rauminstallation an der Ursulinenschule Fritzlar . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Brücke zwischen Erinnerung und Zukunft - Ein neuer Turmhelm für das Ursulinrnkloster in Wrocław / Breslau . 15
Ohne Napoleon hätte es nicht geklappt - 175 Jahre Ursulinen auf dem Calvarienberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Angela zieht Kreise
Auf dem alten Weg bleiben und ein neues Leben leben... - Aufnahme als Weggefährten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
25 Jahre “Fraternité Séculière Sainte Angèle Merici” - Eine französische Laiengemeinschaft... . . . . . . . . . . . . . . 18
Angela versteht auch Indonesisch! - „Beten mit Angela“ jetzt in fünf Sprachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Was Schule macht
Neuer Direktor an der Edith-Stein-Schule Erfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Zeichen der Verbundenheit - Die Ursulinenschulen Hersel beten für den Frieden in Syrien und der Welt... . . . . 20
Nachgeforscht
Angela Mericis Vision zu Brudazzo - Eine ikonographische Annäherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
... und eine überraschende Fortsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Aus aller Welt
Die Nachkommen der Marie de l‘Incarnation - Die Kanadische Union feiert 60. Geburtstag . . . . . . . . . . . . . . . .
Mericianisches Familientreffen - Begegnung am Rande des UISG-Kongresses in Rom . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
In Kürze: Die Römischen Union hat gewählt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
St.-Angela-Chor aus Indonesien singt in Rom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
“It’s a Small World After All!” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Personalien
Unsere Verstorbenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Ordensjubiläen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Geburtstage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Adressenänderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
In eigener Sache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
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Grusswort der Präsidentin
Wer kommt schon gern an seine Grenzen?
Erst im Rückblick – oft nach längerer Zeit –
können solche Erfahrungen als wichtig, sinnvoll, ja positiv bewertet und bejaht werden.
Stecken wir in einer solchen bedrängenden
Situation, dann lebt es sich mühsam.
Wohl fühlen wir uns meist eher auf bekanntem, bewährtem Terrain, auch wenn es an
Tragkraft verloren hat. Mehr als das offene
Meer lieben wir den sicheren Hafen … und
das ist menschlich, verständlich und sogar
vernünftig.
Es bedarf also starker Zeichen, die uns zwingen, hinaus zu wachsen über das Gewohnte,
das nicht mehr nährt und lebendig macht,
neu Sehnsucht zu entwickeln nach dem
Schatz im Acker, Sehnsucht, ihn für unsere
Zeit und unsere gegenwärtige Situation zu
finden.
In vielen Bereichen sind wir heute an Grenzen angelangt. Da tut es gut und führt weiter, den Blick auf die Chancen zu richten, die
sich uns damit eröffnen.
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Bischof Joachim Wanke formuliert die
Wachstumschance für den kirchlichen Bereich so: „Eines ist freilich erforderlich: Wir
müssen Profil zeigen. Wir müssen uns am
Evangelium messen. Wir müssen uns auf unseren eigentlichen Auftrag besinnen. Und
das ist vermutlich ganz im Sinne der Heilspläne Gottes.“
Was heißt das für uns Ursulinen in unserer
konkreten Situation heute? Ich meine, es
könnte bedeuten, verstärkt die Nähe zu suchen zur Lebensweise und Lebenssicht unserer Gründerin – zu ihrer Einfachheit und
Freundlichkeit, ihrer selbstverständlichen
Offenheit für Gott und die Menschen und zu
ihrer Liebe zum Evangelium.
In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich.
Ihre
Leinefelde im Oktober 2013
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Editorial
Trockenmauern sind auf den ersten Anschein lebensfeindlich: nutzlose Steine, aufgeschichtet am Rand eines Ackers. Ich gehe gern nahe heran und schaue in die
Fugen. Im Schutz der großen Steine entwickeln sich neue kleine Lebensräume. Trockenmauern sind reichhaltige Biotope für Pioniere. Man muss nahe herangehen, um
das zu entdecken.
neues fängt klein an. nicht jedes
samenkorn geht auf. und mancher Keim verdorrt frühzeitig. Aber einen Versuch ist es
allemal wert, hier am rand der Gesellschaft. nicht, dass
ich eine Klostergemeinschaft mit einer trockenmauer
vergleichen möchte, aber schauen wir einmal bei uns in
die Fugen zwischen den steinen, zwischen unseren vielfältigen Alltagsritualen!
die aktuelle situation vieler unserer Gemeinschaften
lässt Grenzen erkennen, an denen die Fortführung des
bisherigen Lebens immer mühsamer wird. Auch eine
dreihundertjährige Geschichte bewahrt nicht vor dem
Aussterben, wie wir am Beispiel der Fritzlarer ursulinen
gesehen haben. Aber das ist nicht notwendig das ende
der ursulinen, sondern vielleicht ein neuer Anfang, wenn
wir auf den spuren Angela Mericis gehen.
Angela hat sich viel Zeit gelassen, ohne ihren Auftrag
aus dem Auge zu verlieren. und sie hat klein angefangen! wenn wir den Mut haben, etwas wachsen zu lassen, kann sich vielleicht auch bei uns neues entwickeln.
da ist genügend raum im schutz des Gewohnten und
manchmal schon etwas Verdorrten.
wahrscheinlich müssen wir so deutlich an unsere Grenzen geführt werden, um uns öffnen zu können und neues
Leben zu ermöglichen. Grenzerfahrungen sind Herausforderungen. wir dürfen diese Herausforderungen mit
Gottvertrauen ohne Angst annehmen. denn Angela
selbst hat uns ermutigt, indem sie im letzten Vermächtnis
sagt: Und wenn es sich gemäß den Zeiten und Bedürfnissen ergeben sollte, etwas neu zu ordnen oder etwas
anders zu machen, tut es klug und nach guter Beratung.
Sr. Brigitte Werr osu
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Aus einer Kurs-Ausschreibung:
„Wachstum geschieht an Grenzen“
Erfahrung, Provokation, frommer Wunsch, Ziel – oder was?
Lustvoll und frustvoll erfahre ich meine Grenzen, wie mir Grenzen gesetzt werden, wie
ich Grenzen setze. Ich erlebe, dass Grenzen mich klein machen, dass sie mir Entwicklungsmöglichkeiten abschneiden. Ich erlebe auch, dass Grenzen mir Orientierung und
Sicherheit geben, mir helfen, meine Identität zu finden, mir Spielräume eröffnen.
Wir arbeiten in dem Kurs an folgenden Fragen:
Wie erlebe ich meine Grenzen? Welche Ängste habe ich in Bezug auf Grenzen? Wo sind
sie mir hilfreich, wo behindern sie mich?
Wie setze ich Grenzen? Wie und von wem werden mir Grenzen gesetzt? Wie lebe und erlebe ich Autonomie und Interdependenz?
Wo will ich Grenzen verändern, verschieben oder verstärken?
Wir werden u.a. an Situationen aus dem Alltag der Teilnehmenden arbeiten, um persönliches Wachstum zu fördern.
Sr. Lioba Michler osu
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Umgang mit Grenzen
Grenzen können einengen und/oder Sicherheit geben. Sie zu verlassen ist eine Herausforderung. Loslassen gibt Freiheit oder löst Ängste aus. Die kleinen Bildchen können uns ein
wenig davon erzählen:
es reizt und ist gleichzeitig gewagt, über den eigenen Zaun zu
blicken. die Balance zwischen dem Bisherigen und dem lockenden neuen muss gefunden werden. nach neuen wegen suchen
ist mutig und angstvoll zugleich.
im Miteinander wachsen die Möglichkeiten.
neue erkenntnisse werden durch Ausprobieren
und erfahrungen gemacht,
Gemeinsames tun verdrängt die Angst.
wenn auch nicht immer ohne Auseinandersetzungen.
Auch das sich Zurücknehmen aus dem aktiven tun
und das Genießen ist erweiterung. es eröffnet neue
wege der Lebensfreude,
neue wege ins innere, neue
wege zu Gott.
unter Gottes schutz sind wir
bei sonne und regen gut aufgehoben.
Zusammenstellung:
Sr. Lucia Schäckel osu
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Grenzen des Vorstellbaren überschreiten
Ein alter Kölner Witz erzählt: Eine etwas korpulente Ordensfrau steigt aus der Straßenbahn, tritt falsch auf
und stürzt. Eilig läuft der Schaffner hinzu und will ihr aufhelfen. Da sagt die Ordensfrau: „Rühr mich nicht
an, ich bin eine Gott geweihte Person“. Daraufhin der Schaffner: „Dann bliev liegen, du hilliger Knubbel“.
In diesem Witz spiegelt sich vieles von übertriebenen Vorschriften und Ordensregeln, die wir bis zum Konzil
beachtet haben.
wie sehr haben wir uns gefreut, manchen Ballast abwerfen zu können! nach dem Konzil war ein erster Ausflug
ein großes ereignis. ein ganzer nachmittag gehörte uns,
und wir brauchten einmal „nichts tun“. Bei winterlichem
wetter durchwanderten wir die wahner Heide. Auf dem
Hinweg kamen wir am elternhaus einer Mitschwester vorbei. sie klingelte und rief ihrer Mutter durch das treppenhaus zu: „Kannst du uns waffeln backen? wir sind zu acht
und kommen in etwa drei stunden vorbei.“ Als wir dann
nach drei stunden wieder da waren, bekam die Mutter
einen großen schreck. sie wusste noch nichts davon,
dass wir wandern gehen und Besuche machen durften.
sie hatte geglaubt, ihre tochter sei mit internatsschülerinnen unterwegs und gestand traurig: „Jetzt habe ich Kakao
anstatt Kaffee gekocht“. Besonders gerührt war der Vater,
der bis dahin seine tochter, die schon fast 20 Jahre im
Kloster lebte, niemals besucht hatte, weil sie ja auch nicht
mehr zu ihm käme. - in dieser Haltung spiegelte sich die
ganze schwere, die die eltern durch unsere Klostervorschriften zu tragen hatten.
Bald nach diesem ereignis haben wir viele weitere Grenzen überschritten. nur ab und zu, wenn von früher erzählt
wird, erinnern wir uns an einiges: Auch in der sogenannten
erholung durfte man nicht müßig sein. es wurde geflickt,
gestrickt oder gebastelt. im schuldkapitel musste man sich
schuldig bekennen, man musste sich schuldig bekennen,
auch wenn das Geschehen überhaupt nicht mit Absicht
oder durch unaufmerksamkeit geschehen war, sondern
einfach ein unglücksfall war. um jedes stück seife wurde
die oberin angefragt… und vieles weitere mehr.
das alles haben wir hinter uns gelassen: wir verlassen
die Klausur, fahren zu tagungen, Fortbildungen und auch
in die Ferien. wir haben den „Mater“-titel und die trennung von Chor- und Laienschwesternschranken abgelegt.
wir haben auch unsere bisherige ordensaufgabe, die
Führung und den unterricht der Jugend weitgehend aufgegeben.
unsere neu gefassten weisungen sagen ausdrücklich,
dass wir Kontakt außerhalb der Klausur suchen sollen,
wenn wir Menschen in not, vor allem auch in seelischer
not wissen. wir sollen offen für neue Aufgaben und Arbeiten sein, soweit sie mit dem „von der heiligen Angela überkommenen erbe in einklang stehen“ (weisungen ii,1).
so haben wir die Grenzen des damals für uns Vorstellbaren längst überschritten.
wir haben unseren Blick erweitert. wir sind präsenter in
der welt geworden und doch gleichzeitig unsichtbarer,
da wir an Zahl erheblich abgenommen haben und durch
Kleidung nur noch wenige als ordenschristen erkennbar
sind.
Andererseits nähern wir uns den ursprüngen unseres
ordens. die heilige Angela wollte, dass ihre Gefährtinnen mitten in der welt ein wahrhaft christliches Leben
führten und so durch ihr Beispiel die Menschen zu Gott
führen sollten. ist es uns gelungen? sind wir für die anderen zum „salz der erde“ oder zum „Licht der welt“ geworden?
Sr. Lucia Schäckel osu
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Anpassung ist nicht immer schon Reform
Die Selbstdarstellung der katholischen Orden im Fernsehen fällt offensichtlich schwer. Entweder bekommt
man eine in Wirklichkeit nur noch bruchstückhaft existierende „heile Klosterwelt“ vorgesetzt, oder aber der
Zuschauer muss annehmen, dass die Ordensleute überall leben, nur nicht mehr im Kloster. Letzterer Eindruck konnte beim Zuschauer entstehen, der sich den Fernsehfilm „Nonnen“ vor dem Bildschirm ansah.
nun braucht es keineswegs schockierend zu wirken,
wenn Klosterfrauen ihre tracht ablegen, sich halbwegs
modisch kleiden und zurechtmachen. schockierend
waren nur die Argumente, mit denen dieses Verhalten
begründet wurde. da wurde in aller naivität behauptet,
dass eine ordensfrau in Zivil apostolisch besser wirken
könne, weil sie nicht mit den Vorurteilen belastet sei, die
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viele Menschen gegenüber der ordenstracht als „Zeichen“ hätten. die jungen damen haben offensichtlich
noch nicht begriffen, dass Vorurteile und Vorbehalte nicht
bloß eine Kleidungsfrage sind, sondern tiefer sitzen. so
dumm sind die Leute nun auch nicht, dass sie annähmen, ein Kaplan sei schon deshalb „weltoffen“, weil er
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mit seinen Ministranten Fußball spielt, oder eine Klosterfrau sei nur deshalb nicht „verklemmt“, weil sie sich ihrer
ordenstracht entledigt hat.
es geht auch nicht darum, die herkömmliche spiritualität
durch Yoga und Bildmeditationen zu ersetzen oder sich
mit elan gruppentherapeutische erkenntnisse anzueignen. wer meint, sein ordensleben allein damit reformieren zu können, irrt sich gründlich und beurteilt die Krise,
in der sich viele orden befinden, zu oberflächlich. reformen sind keine sache bloßer Anpassung an Modeströmungen, sondern erfordern ein umdenken und die
Bereitschaft zum umdenken.
Prinzip des Verzichts auf Herrschaft nicht überall stärker
beachtet werden müsste. warum müssen in einem ordenseigenen Krankenhaus, in dem es nur noch eine
kleine Minderheit von ordensschwestern gibt, ausgerechnet sie die leitenden Positionen auf den Krankenstationen und in der Verwaltung besetzen? warum muss in
ordenseigenen schulen, die kaum noch über eigene
Lehrkräfte verfügen, ein ordensangehöriger den direktorenposten innehaben? das Argument des eigentums
macht diese situation zwar verständlich, aber nicht im
sinne des dienens auch schon glaubwürdig.
was ein solches umdenken bewirken kann, zeigten die
ebenfalls interviewten Kleinen schwestern Jesu. das
Konzept ist einfach: Verborgen mitten unter den Menschen leben, keine Herrschaftspositionen anstreben,
nicht um jeden Preis „missionieren“ wollen, sondern im
dienste an den nächsten das evangelium glaubwürdig
bezeugen. dementsprechend leben sie, so etwa in Amsterdam auf einem kleinen Hausboot, arbeiten in einer Fabrik oder als Familienhelfer, befassen sich mit den
Leuten ihrer umwelt.
das wort von der repräsentanz ist zwar reichlich abgegriffen, aber es tauchte in der diskussion über den Film
wieder auf. die ordensleute wollen die repräsentanten
der nachfolge Christi sein. das ist ihre traditionelle und
ihnen auch von der Kirche zugewiesene Aufgabe. Aber
repräsentanz kann nur dann glaubwürdig sein, wenn sie
den dienst, das schlichte dasein für Gott und die Menschen repräsentiert. das ist keine Frage der ordenstracht
oder der zivilen Kleidung. das kann hinter Klostermauern
oder in einer Fabrikhalle in Amsterdam geschehen. nur
geschehen muss es. Alles andere bleibt bloßes Gerede.
natürlich kann und soll dieser Lebensstil kein Modell für
alle orden sein. Aber es wäre doch zu fragen, ob das
P. Anselm Hertz OP
Aus einem Zeitungsartikel der 70er Jahre
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“Ich steh vor dir …”
Begegnung mit liturgischen Texten von Huub Oosterhuis
Es begann mit einem kleinen Buch in Niederländisch. Ich hatte es 1970 auf unserer
Fahrt nach Flandern entdeckt und mitgenommen. Erst zu Hause – das war damals
das Gemeinsame Noviziat der Föderation in Geisenheim – schaute ich genauer hinein und begann zu übersetzen, einfach so: „Een tijd van spreken“ – „Eine Zeit des
Redens“... Es waren meist kurze Texte zum Gebrauch in der Liturgie, wie sie sich
nach dem Konzil entwickelte und wie wir Novizinnen sie begeistert aufnahmen.
dieses Buch enthielt auch texte von Huub oosterhuis,
dessen name uns danach immer wieder begegnete. die
Lieder von oosterhuis brachten unsere Art zu glauben
so zur sprache, dass wir uns in ihnen wiederfinden konnten. die niederländer haben uns durch ihre experimentierfreude die Liturgie neu erschlossen.
die Übersetzung „eine Zeit des redens“ wurde damals
tatsächlich von einem Verlag gedruckt und fand in der
Föderation einige Verbreitung. die idee einer zweiten
verbesserten Auflage blieb dann freilich zwischen umfangreicher werdenden beruflichen Aufgabe hängen, wie
manches andere. die oosterhuisschen texte jedoch, vor
allem die Lieder, sind weiter lebendig.
ein Beispiel sei hier erlaubt, ein bekannter text (siehe
Gotteslob 621), doch in einer etwas anderen ÜbersetUrsulinennachrichten 3/2013
zung von Alex stock, der den
text auch kommentiert.
ik sta voor u. ich – vor – dir:
das ist die unendliche Achse,
auf der die Klagen, Fragen,
Huub Oosterhuis - 1982
Bitten sich ausspannen. das
(Foto: WikiCommons)
ungewisse ich („in Leere arm
und bang“, „von Zweifeln übermannt“, “im unvermögen
eingefangen“), aber eben zugleich der ungewisse Gott:
fremd ist dein name, spurlos deine wege. Bist du der
Gott? Hast du? wirst du? Beides ungewiss. ich und Gott,
aber das ich bewegt sich, erinnernd, fragend, bittend,
hungernd und dürstend nach wirklichkeit: „sei heute du
mein Brot, so wahr du lebst“. An ihm, Gott, allein hängt
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es, sich zu erweisen. sein eigenes Leben hängt daran,
dass er es gibt: heute mein Brot. und da steht dann, wie
schon einmal in der ersten strophe, ein wortloser Gedankenstrich – „so wahr du lebst“, und wenn nicht, wenn
diese letzte Beschwörung der Gottesrealität ins Leere
fiele und alles wie am Anfang wäre „ik sta voor u in
leegte en gemis“? da steht das ich (im allerletzten Vers)
zu sich selbst, zu seinem Gebet, zu diesem Lied. und
trennt sich zugleich von ihm, schreibt das ereignis des
Gedichtes dem zu, dem es gilt. „du bist doch selbst die
seele meines Betens“. ich habe gedichtet, wohl, aber inspiriert ist dieses Lied von dir. wenigstens so bist du
schon da, jetzt…
oosterhuis und andere haben uns ermutigt, unseren
Glauben und unsere weltsicht in allgemeinverständlicher
sprache auszudrücken. darin haben Freude und sorge,
Vertrauen und Zweifel gleichermaßen Platz. so hat es
uns die dogmatische Konstitution „Lumen Gentium“ aufgetragen. die nicht glückliche Geschichte des Autors und
seiner Gemeinde mit der katholischen Kirche sollte man
bei der Beurteilung seiner werke beiseite lassen können.
dürfen wir uns nicht über lebensnahes liturgisches
Gebet freuen, das im besten sinn des wortes allumfassend ist?
Ich steh vor dir in Leere, arm und bang,
fremd ist dein Name, spurlos deine Wege.
Du bist mein Gott, Menschengedenken lang –
Tod ist mein Los, hast du nicht andern Segen?
Bist du der Gott, der meine Zukunft hält?
Ich glaube, Herr, was stehst du mir dagegen.
Mein Alltag wird von Zweifeln übermannt,
mein Unvermögen hält mich eingefangen.
Steht denn mein Name noch in deiner Hand,
hält dein Erbarmen leise mich umfangen?
Darf ich lebendig sein in deinem Land,
darf ich dich einmal sehn mit neuen Augen?
Sprich du das Wort, das mich mit Trost umgibt,
das mich befreit und nimmt in deinen Frieden.
Öffne die Welt, die ohne Ende ist,
verschwende menschenfreundlich deine Liebe.
Sei heute du mein Brot, so wahr du lebst –
Du bist doch selbst die Seele meines Betens.
Sr. Brigitte Werr osu
Text und Deutung aus:
Alex Stock, Andacht. Zur poetischen Theologie von
Huub Oosterhuis, EOS Verlag St. Ottilien, 2011, S. 55f.
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Maria ging zu Elisabeth…
Erfahrungen in einer altgewordenen Gemeinschaft
Ich lebe im Austausch mit einer Gemeinschaft, die langsam aber stetig an menschlichen Möglichkeiten abnimmt. - Der Mensch wächst heran und erreicht vieles im
Leben. Er erfährt den Zuwachs seines ganzen Körpers als physische, intellektuelle,
psychische und geistige Person, trotz der Probleme des Lebens. Aber es kommt
eine Zeit, in der er alt wird und diese ganze Entwicklung zum Stillstand kommt.
das bedeutet nicht, dass das
wesentliche des Lebens verloren geht. er bleibt dieselbe
Person, in der das Bild Gottes
immer gegenwärtig ist, und der
zu einem Leben in Fülle gerufen ist (Joh 10,10) und der demütig erwartet, in ein anderes Leben in Fülle einzutreten.
ich erlebe bei den schwestern in Geisenheim eine zunehmende erfahrung von einheit, Zusammengehörigkeit
und Achtsamkeit füreinander, weil man anerkannt hat,
dass dies eine notwendigkeit ist. Je weniger schwestern
es sind, desto mehr nähe bekommen sie zueinander,
desto mehr wissen sie voneinander, desto mehr Beziehung haben sie zueinander und desto mehr lernen sie die
Bedürfnisse der anderen kennen, und das schafft eine
wundervolle Gemeinschaft.
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obwohl die schwestern dem Verlust der vielen verstorbenen Mitschwestern und all ihrer Güter, zum Beispiel
ihrer schule, ihres Hauses und so vieler anderer persönlicher dinge, nachtrauern, all dem, was sie abgegeben
haben, so spüren sie doch, dass sie dem allen nicht mehr
gewachsen wären, und lassen es endlich mit der Gnade
Gottes los.
sie erkennen die Kürze des Lebens auch daran, wie groß
die Gemeinschaft einmal war und wie sie immer kleiner
und begrenzter wird, und sie vertrauen ihr Leben Gott
dem schöpfer an, der alles über ihr Leben weiß.
obwohl die Gemeinschaft langsam zu sterben scheint,
ist sie immer noch lebendig, weil die schwestern so viel
für andere tun. sie beten jeden tag für die Kirche und
die ganze welt. und durch eigene Krankheit und Leid,
die sie Gott anbieten, helfen sie vielen Menschen, in
ihren Problemen trost zu finden.
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Auch der name ursulinen bleibt weiterhin lebendig, nicht
nur bei denen, die jetzt in der ursulinenschule sind, sondern auch bei allen ehemaligen schülern und schülerinnen, Lehrern und Lehrerinnen und allen Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen.
ich bin froh, dass ich eine Gelegenheit bekommen habe,
die ursulinen kennenzulernen und mit ihnen zu wohnen.
wie die Maria im Lukasevangelium zu elisabeth gegangen ist, um ihr in ihrem Alter zu helfen (Lk 1,39ff), bin ich
zu den schwestern gekommen und möchte ihnen helfen.
Sr. Jacinta Nalweyiso IHMR*, Uganda
* Ich gehöre zu den Schwestern vom Unbefleckten Herzen Marias (Sister of the Immaculate Heart of Mary Reparatrix). Die Gemeinschaft wurde am 21.04.1948 von
Erzbischof Louis Josef Cabana vom Orden der Weißen
Väter gegründet. Unser Charisma ist es, Jesus Christus
im Allerheiligsten Sakrament zu verehren und sein Erlösungswerk im Tun zu ergänzen. Wir arbeiten als Krankenschwestern, Lehrerinnen, Sozialarbeiterinnen, Sekretärinnen etc. Derzeit leben Schwestern von uns in
Uganda, Algerien, Amerika und Deutschland.
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Wie geht es euch?
Der Blick über den Tellerrand
Erinnern Sie sich: Im März 2011 Erdbeben und Tsunami in Japan? Erschreckende Meldungen und schreckliche Bilder! Und dann die Frage: Wie mag es den Ursulinen in Japan gehen? Meine E-Mail nach Hachinohe
im Norden von Honshu ging durch und die Antwort „We are all save!“ war beruhigend. Aber von Sendai,
nicht weit von Fukushima, kam erst nach Tagen eine Antwort, dann aber auch von dort: Wir sind relativ
wenig betroffen, aber viele Menschen in unserem Umfeld haben alles verloren. Im Oktober desselben Jahres
traf es die Ursulinen in Bangkok. Auch dort kamen Konvent und Schule relativ glimpflich davon, aber viele
Familien im Umfeld verloren buchstäblich alles. Spontan stellten Schüler/innen zweier deutscher Ursulinenschulen eine Spendenaktion auf die Beine. Solidarität über Tausende von Kilometern. So bekommen
Ereignisse Gesichter!
Aber es müssen nicht immer Katastrophen sein, um sich
für Mitschwestern in anderen teilen der welt zu interessieren. da gehen ursulinen nach Kambodscha, um in
diesem ärmsten Land Asiens mit den Christen zu leben.
eine andere schwester geht mit 78 Jahren in das Buschland im Grenzgebiet zwischen Guyana und Brasilien und
lebt dort in einfachsten Verhältnissen unter den Menschen. wir berichteten über die ursuline Franciscan
Congregation in indien, die die spiritualität Angela Mericis mit der des heiligen Franziskus verbindet. und diesmal berichten wir über die Kanadische union, die gerade
ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert hat (siehe s. 19).
nicht nur die Betroffenen freuen sich über das interesse.
Auch uns tut es gut. Auf allen ebenen erleben wir in der
Föderation, dass die eigenen Grenzen enger werden.
die Alltagsprobleme verbrauchen fast alle Kraft. nur gut,
wenn alles seinen Gang geht. da wird sogar die teilnahme an tagungen und anderen Angeboten zum Problem. wenn die Gefahr besteht, dass der eigene
tellerrand zur Grenze wird, dann kann es helfen zu
schauen, wie es anderen geht.
wenn wir uns die Chroniken der verschiedenen Kommunitäten anschauen, entdecken wir schnell, dass im 18.
und 19. Jahrhundert ein lebhafter schriftwechsel die Konvente verband. denken wir an Maria Louisa schiantarelli,
die im Vorfeld der Heiligsprechung mit Hunderten von
Klöstern im Briefkontakt war. oder an M. Vincentia neuUrsulinennachrichten 3/2013
see, die im Zuge der Gründung der römischen union für
den deutschen eigenweg kämpfte; ihren umfangreichen
Briefwechsel bewahren die ursulinen von innsbruck auf.
danach beschränkten sich die Kontakte für fast hundert
Jahre auf wenige feste Verbindungen, bis vor kurzem.
Ja, angefangen hat das neue interesse füreinander mit
dem Jubiläumsjahr 2007. dazu hatte sich der Arbeitskreis Berufungspastoral etwas Besonderes einfallen lassen: eine Vesper durch alle Zeitzonen. es kam ein
überraschend großes echo zurück, an das wir 2010 anknüpfen konnten: rund 120 Gemeinschaften schlossen
sich dieser Gebetskette an. Viele schickten Fotos der betenden schwestern oder auch der Assoziierten. die
weltkarte erhielt eindrucksvoll viele rote Punkte.
welch ein Glück, dass es weltweit ursulinen gibt! das ist
eine große Chance. denn wenn wir von den sorgen und
den Freuden anderer erfahren, relativieren sich die eigenen Probleme. oft ist es auch eine Hilfe zu sehen, dass
es anderswo ähnliche entwicklungen gibt. da hilft die
Frage weiter: wie macht ihr das denn? dass wir verschiedenen Zweigen des mericianischen Baumes angehören, ist dabei relativ unbedeutend. und die sprache
ist auch kein ernsthaftes Hindernis, wie der Arbeitskreis
Öffentlichkeitsarbeit bei seinem Besuch in tours erfahren
konnte. so entstehen echte mitschwesterliche Verbindungen (siehe auch s. 10 ).
Sr. Brigitte Werr osu
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AUS DER FöDERATIoN
Die heilige Ursula bekommt Besuch
Ein deutsch-französisches „Familientreffen“
Einmal die heilige Ursula besuchen – das war ein sehr lebhafter Wunsch der Ursulinen in Tours. Ende April dieses Jahres wurde er erfüllt, zumindest für die
eine Hälfte der Kommunität, für mehr Schwestern war es diesmal nicht möglich.
„Sommes maintenent dans
la Bonner Straße!“ klang es
aus dem Handy, und wenig später bog das Auto auch
schon am Pantaleonskloster ein. Sr. Colette, Sr. MariePia, Sr. M. Bénédicte und Sr. Annemarie stiegen aus:
Willkommen in Köln! Die Begrüßung kam von den vier
deutschen Ursulinen, die die Gäste erwartet hatten. Es
war für alle ein herzliches Wiedersehen.
Sr. Genoveva Klein hatte ein wunderbares Programm
zusammengestellt, damit sich die weite Reise für die
französischen Schwestern auch lohnte. Das macht es
schwierig, die Highlights zu nennen. War es in der St.Ursula-Kirche die ausgezeichnete Führung in französischer Sprache oder der anschließende deutschfranzösische Gottesdienst mit einem jungen afrikanischen Priester? Auf alle Fälle gehört das Mittagessen in
der „Schreckenskammer“ dazu samt der Bekanntschaft
mit dem rheinischen Nationalgericht „Himmel un Äärd“
mit echtem Kölsch (das man nicht mit Bier verwechseln
darf!). Diesem Teil des Tagesprogramms konnte der
nachmittägliche Besuch im Kölner Dom nicht wirklich
Konkurrenz machen!
Situation rasch verflogen. Kommunikationsprobleme gab
es da weder sprachlich noch inhaltlich. Entsprechend
spät wurde es.
Am nächsten Tag
waren die heute in
Köln
lebenden
„Gefährtinnen“ der
heiligen
Ursula
das Ziel. Zunächst
die Schwestern im
Seniorenhaus
„Heilige Drei Könige“. Sr. Colette hatte als ehemalige Generaloberin der
Römischen Union ein besonderes Interesse daran,
Sr. Maria Gerhard zu begegnen, deren Werk in Pedro
Segundo in Brasilien von der Römische Union weitergeführt wird. Mit Stolz zeigten die „Neu-Kölner“, wie wir die
Düsseldorfer Schwestern gern nennen, ihren neuen Lebensraum im Seniorenhaus. Auch Schwester Mechtild,
Sr. Dorothea und Sr. Theodora der Kölner Kommunität
empfingen die Gäste mit großer Herzlichkeit zu selbstgebackenem Kuchen und einem leckeren Abendessen.
Besondere Aufmerksamkeit fand die Kopie eines kleinen
Kupferstiches, der stark an die Stiche erinnerte, deren
Herkunft Sr. Colette seit einiger Zeit nachgeht. Vielleicht
ergibt sich hierdurch eine neue Spur. An diesem Tag feierte P. Schäckel, Sr. Lucias Bruder, auf Englisch mit uns
Eucharistie in der ehemaligen Ursulinenkirche, die jetzt
Schulkirche ist.
Für den Abend hatten sich Frauen des Herseler Angelakreises angesagt. Und die Müdigkeit des anstrengenden
Tages war bei dem sich schnell entwickelnden lebhaften
Gespräch über Angelakreis bzw. Associées und über
Angelas Spiritualität und ihre Übersetzung in die heutige
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Ursulinennachrichten 3/2013
AUS DER FöDERATIoN
In der ehemaligen Ursulinenkirche
In Hersel hoch über dem Rhein
Am nächsten Tag wurde der Bogen weiter geschlagen:
Die Gemeinschaften in Hersel und Düren hatten eingeladen. In Hersel beeindruckte das schön gestaltete Seniorenhaus St. Angela, durch das Sr. Lioba und Sr. Lucia
die Gäste führten. Vor allem faszinierte aber der Blick
von der Terrasse über den Rhein.
In Düren wurden wir von Sr. Irmgardis, Sr. Genoveva und
Sr. Birgitta zum Kaffee erwartet. Diesmal gab es in der
kleinen Hauskapelle eine Eucharistiefeier in Deutsch und
Französisch. Beim Abendessen präsentierte Sr. Genoveva eine Reihe alter Bücher, die sie beim Auszug aus
dem Kloster „gerettet“ hatte, darunter die herausgegebene Biographie von Quarré, die das historisch falsche
Bild von Angela Merici als Lehrerin verbreitet hat.
Bei der offiziellen Begrüßung in der Basilika St. Ursula
hatte es geheißen: „Ist es wichtig, ob wir zum mächtigen
Alte Schätze in Düren
Astwerk der Römischen Union gehören oder am kleinen
Zweig der Föderation deutschsprachiger Ursulinen
wachsen? Wir alle sind Gefährtinnen der heiligen Ursula
und Töchter der heiligen Angela. Und wir sind stolz darauf, dies jetzt in einer gemeinsamen Eucharistie, das
heißt Danksagung, feiern zu können hier in der Kirche
St. Ursula in Köln.“
Im Rückblick waren es wenige Tage, aber dicht gefüllt
mit Eindrücken, die mitgehen: die herzliche Gastfreundschaft der vier Gemeinschaften, die zweisprachige Liturgie an den geschichtsträchtigen orten, das Wissen um
die lange gemeinsame Geschichte und die gleichen Fragen nach der Zukunft. Vor allem bleibt das gestärkte Bewusstsein darum, dass wir miteinander auf dem Weg
sind.
Sr. Brigitte Werr osu
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AUS DEN GEMEINSCHAFTEN
Es wird gefeiert!
75 Jahre Ursulinen in Maipù / Chile
Aus diesem Anlass besuchten Sr. Ursula (Köln), Sr. Ingeborg (Duderstadt)
und eine befreundete Ärztin im März dieses Jahres das Monasterio Santa
Ursula, einen liebenswürdigen, lebendigen Konvent unserer Föderation im
Herzen Santiagos. Zwei Schulen liegen in seiner Verantwortung: Maipú im
Süd-Osten Santiagos und Vitacura im Nord-Westen der Hauptstadt Chiles.
Gegründet wurde der Konvent 1938 von Berliner Ursulinen. Heute leben in
der Gemeinschaft vier Schwestern und eine Postulatin.
Unserer Ankunft Ende Februar 2013 fiel in die letzten beiden Schulen zeigen, sondern auch von dem schönen
Ferientage der Schwestern. Sr. M. Isabel und Sr. M. Jo- Land.
sefina bereiteten in beiden Schulen das neue Schuljahr Für die Kollegien beider Schulen durfte ich zur Vorbereivor. Sie planten z. B. mit den SV-Schülerinnen Aktionen tung auf das neue Schuljahr einen Studientag gestalten
für die anstehenden Jubiläumsfeiern und brachten mit den Themen „Ursulinische Erziehung und Bildung“
Schulseelsorgeprojekte auf den Weg. Sr. Angela konnte und „Corporate Identity an Ursulinenschulen“. Es waren
zum ersten Mal nach Jahrzehnten ihre Zeit freier gestal- sehr interessante und lebendige Begegnungen mit den
ten, da sie die Leitung der Schule in Vitacura in jüngere Kolleginnen und Kollegen beider Schulen und eine BeHände gelegt hat. So konnte sie uns nicht nur viel von
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Ursulinennachrichten 3/2013
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AUS DEN GEMEINSCHAFTEN
reicherung, das Schulleben an den ersten Schultagen
des neuen Schuljahres mitzuerleben.
Chiu, also alles Kirchen aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Sr. Angela war sehr glücklich, dass sie Zeit hatte, uns
neben dem Schulleben möglichst viel von dem reizvollen
Land Chile zu zeigen. Das Eindrucksvollste war sicherlich die Atacama-Wüste im Norden Chiles, das berühmte
observatorium Paranal, das z. Zt. das größte Teleskop
der Welt hat, die historischen Kirchen in kleinen oasendörfern der Wüste wie San Pedro de Atacama, San
Lucas (1750) in Toconao, St. Lucas (1611) in Caspana,
und Unsere Liebe Frau von Guadalupe in Aiquina, sowie
eine der ältesten Kirchen St. Francisco (1675) in Chiu-
Ein Höhepunkt unserer Wüstenunternehmungen war sicherlich auch der Salzsee Salar de Atacama mit zahlreichen, sehr scheuen Flamingos bei einer beeindruckenden Sicht auf schneebedeckte Vulkane der Andenkette
mit bis zu 6.000 m Höhen. Natürlich waren auch die Besichtigung des historischen Zentrums der 6-Millionenstadt
Santiago sowie die beiden wichtigsten Häfen Valparaiso
und Antofagasta Programmpunkte, bei denen uns viele
geschichtliche Zusammenhänge deutlich wurden.
Weingüter im Süden von Zentral-Chile in der Umgebung
von Santa Cruz, aber auch das dortige Museum, das
mich besonders wegen der vielfältigen Fossilien faszinierte, rundeten das Bild von Zentral-Chile ab.
Zum Schluss hatte ich noch die Gelegenheit, im Süden
Chiles die Familie von Sr. Paula (†2012) zu treffen und
mit den Geschwistern am Fuße des Vulcano Villaricca
(2840 m) aufgrund der geologischen Formen die gewaltige Macht von aktiven Vulkanen zu erahnen.
Von links: Sr. M. Isabel, Postulatin Blanca, Sr. Angela,
Sr. Ursula, Sr. Ingeborg, Sr. M. Nieves, Sr. M. Josefina
Die herzliche und liebevolle Gastfreundschaft der
Schwestern und ihrer Freunde, der Familienangehörigen
von Schwester Paula und die frohe Zugewandtheit aller
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosters hat uns
reich beschenkt! Wie gut, dass es Jubiläen gibt!
Bericht und Fotos: Sr. Ingeborg Wirz osu
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150 Jahre Gründung des Ursulinenklosters Ratibor
Im kleinen Kreis konnten die offenbacher Ursulinen des
150. Gründungstages ihres Klosters in Ratibor/oberschlesien gedenken. Gäste waren Ursulinen aus Hofheim, ebenfalls eine Gründung von Breslau, und aus Königstein,
Vertreterinnen und Vertreter der Schule, Mitarbeiterinnen
und Schwestern benachbarter Gemeinschaften. Der ordensreferent des Bistums feierte das Dankamt in der Kapelle zusammen mit den Geistlichen, die wöchentlich bei
den Schwestern zelebrieren. Bis zur Vesper gab es bei Kaffee und Kuchen viel zu erzählen - von früher und heute.
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Ursulinennachrichten 3/2013
AUS DEN GEMEINSCHAFTEN
Professfeier in Königstein
Am Sonntag, dem 28. April, beendete unsere Schwester
Marina ihr Noviziat und legte in Anwesenheit ihrer Eltern
und Bekannten während der heiligen Messe für drei
Jahre die Gelübde der Armut, des Gehorsams und der
Jungfräulichkeit ab.
Es war ein großer Tag für sie, der sie in ihrer Entscheidung, in der Nachfolge Christi zu leben, festigte und uns,
sowie alle Anwesenden mit großer Freude erfüllte.
Sr. Maria Gertrud osu,
Noviziatsbegleiterin
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Endlich!!!
Der Umzug des Geisenheimer Klosters
Der große Schritt ist getan: Die vier noch in der Klausur verbliebenen Ursulinen
sind am 23. Juli 2013 zusammen mit den beiden ugandischen Schwestern aus
dem Geisenheimer Ursulinenkloster in die Konventsetage des dortigen Marienheims umgezogen. Ein Geschehen, das schmerzlich und zugleich befreiend ist.
Eigentlich war der Schritt schon vor Jahren beschlossen,
weil die Klausur mit ihren vielen Treppen für alternde
Menschen voller Hindernisse war, die immer weniger zu
bewältigen waren. Dennoch war es ein langer Weg, vor
allem auch innerlich, bis die Schwestern den Umzug bejahen konnten. Schließlich war das Kloster ihr Lebensmittelpunkt.
lich Abtragung des obersten Stockwerkes. Dann entstand der Plan, den Neubau des Pfarrkindergartens –
bisher im baufälligen Freyberg-Haus auf dem Gelände
des Ursulinenklosters – einzubeziehen und so für das
Projekt als Mehrgenerationenhaus Fördermittel des Bundesfamilienministeriums in Anspruch nehmen zu können.
Das brachte noch einmal eine Verzögerung.
Das Ziel war lange klar: eine Etage im renovierten Trakt
des Marienheims in Geisenheim, einst Krankenhaus und
zuletzt Altersheim der Caritas. Aber die Konkretisierung
dauerte unendlich lange: insgesamt wohl sieben Jahre.
In dieser langen Wartezeit wurde es nach und nach für
drei Schwestern nötig, vorab in den Pflegebereich des
Marienheims umzuziehen. Sechs Ursulinen lebten weiterhin im Kloster, nun unterstützt von Sr. Jacinta Nalweyso, einer ugandischen Schwester aus der Gemeinschaft vom Unbefleckten Herzen Marias und von ihrer
Mitschwester Juliet Ssanyu, die gerade ihre dreijährige
Ausbildung als Altenpflegerin abschließt. ohne diese
Hilfe wäre das Alltagsleben schon längst nicht mehr zu
schaffen gewesen.
Woran das lag? Erst musste das Altenheim einen Neubau bekommen. Der war im April 2012 endlich bezugsfertig. Dann erst begann die Planung für den Umbau des
Altbaus, der komplett saniert werden musste, einschließ-
Vor eineinhalb Jahren gab es dann erstmals einen konkreten Termin für den Umzug: ostern 2013. Die meisten
Schwestern mochten sich mit dem Gedanken überhaupt
nicht anfreunden, aber die Einsicht in die Notwendigkeit
wuchs.
Im August 2012 verstarb überraschend Sr. Rita, mit 81
Jahren die zweitjüngste der Gemeinschaft. Und im Dezember desselben Jahres folgte ihr Sr. Gertrud, mit 75
Jahren die jüngste. Damit hat der Konvent nur noch sieben Schwestern, vier im Kloster und drei im Altenheim.
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Ursulinennachrichten 3/2013
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AUS DEN GEMEINSCHAFTEN
In den letzten Wochen vor dem Umzugstermin war die
größte Frage: Was nehme ich mit? Es ist nicht einfach,
sich nach Jahrzehnten von vertrauten Dingen zu trennen.
Allmählich stapelten sich überall die Umzugskartons, alle
versehen mit der Nummer des künftigen Zimmers. Auch
die Möbel, darunter viele schöne alte Stücke, bekamen
ihre Nummer. Jede Schwester sollte ja neben dem obligatorischen Pflegebett mit Nachttisch und einem großen
Kleider- und Wäscheschrank eine gemütliche Einrichtung
bekommen. Und schließlich mussten auch die Büro- und
die Küchenausstattung verpackt werden, immer mit der
Frage: Was brauchen wir nicht mehr?
Am Ende war es dann doch so viel, dass die Spedition
nicht mit dem vorgesehen einen Tag auskam, sondern
schnell noch einen zweiten organisieren musste. Aber
dank guter Logistik auf beiden Seiten lief es bis auf Kleinigkeiten reibungslos.
Inzwischen ist der neue geräumige und helle Lebensraum
wohnlich eingerichtet und die Bilder hängen auch schon
an den Wänden, nachdem nun hoffentlich die letzten
Handwerker fertig sind. Ein wirkliches Highlight der Konventsetage ist der weite Blick aus dem Essraum und dem
Gebetsraum auf den Rhein, von Eibingen über Bingen
und die Nahemündung bis zum Rochusberg. Ganz be-
sonders freuen sich die sieben Schwestern der Kommunität aber darüber, dass sie nun wieder täglich gemeinsam
das Stundengebet beten und Eucharistie feiern können.
Besonderen Dank haben Sr. Genoveva / Düren und Susanne Heinrigs verdient, die die anstrengenden Tage mit
voller Kraft mitgetragen haben, und die Königsteiner Novizinnen, die sich der Möbel und Fußböden angenommen haben. Auch viele andere haben in der einen oder
anderen Weise geholfen. Und schließlich danken wir
allen, die die Schwestern mit ihrem Gebet begleitet
haben. Der Satz einer der Schwestern kann als schöner
Lohn für die Mühen stehen: „Hier ist alles so hell!“
Sr. Brigitte Werr osu
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„Dem Himmel sehr nah!“
Ursulinen genießen einen tollen Tag in der eigenen Stadt
Seit vielen Jahren gehört die seelsorgerische Begleitung
durch die Ursulinen zum festen Bestandteil des Franziskaner-Hofes in Attendorn. Bürgermeister Wolfgang Hilleke besucht die ordensschwestern regelmäßig, um sich
nach deren Wohlergehen zu erkundigen.
Bei seinem letzten Besuch vor einigen Wochen äußerten
die ordensschwestern den Wunsch, auch einmal einen
Ausflug in der eigenen Stadt durchzuführen.
Bürgermeister Hilleke nahm Kontakt mit Martina Tögel
vom Katholischen Familien- und Jugenddienst „Auf14
Wind“, der sich seit vielen Jahren Grundstück des ehemaligen Franziskanerklosters mit dem Franziskaner-Hof
„teilt“, auf, die dann zusammen mit Unterstützung der
Biggesee GmbH ein Überraschungsprogramm organisierte.
Neben einer Schifffahrt auf dem Biggesee und der Fahrt
mit dem „Biggolino“ wurde auch das Hanse Hotel besichtigt. Höhepunkt des Ausflugs war der Gang auf den „Biggeblick“. Hier genossen die Schwestern den spektakulären Ausblick auf die Waldenburger Bucht. Schwester
Angela sprach ihren Mitschwestern aus dem Herzen:
„Hier sind wir dem Himmel sehr nah...”
Und der Bürgermeister freute sich sehr über die gelungene Überraschung: „Dies war der Dank der Hansestadt
Attendorn für die unbezahlbare ehrenamtliche und seelsorgerische Arbeit, die die Ursulinen seit so vielen Jahren in unserer Stadt leisten. Vielleicht lässt sich der eine
oder andere Attendorner davon motivieren, die Schwestern auch einmal zu einem Ausflug einzuladen“, so Attendorns Bürgermeister.
Aus der Pressemitteilung vom 20.08.2013
der Hansestadt Attendorn
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Ursulinennachrichten 3/2013
LEBENDIGE GESchIchTE
Ein lebendiges Denkmal
Audiovisuelle Rauminstallation an der Ursulinenschule Fritzlar
„Was bleibt – Zukunft einer Vergangenheit“, so nennt die Künstlerin Andrea Froneck-Kramer ihre Rauminstallation, die im September 2013 im Rahmen des 300-jährigen Schuljubiläums in der Klosterkirche der
Ursulinenschule Fritzlar zu erleben war.
Von 2004 bis 2005 interviewte die ehemalige Ursulinenschülerin die letzten vier – inzwischen verstorbenen –
Ursulinenschwestern und schuf aus diesen elektronisch
aufgezeichneten Lebensberichten ein „lebendiges Denkmal“.
schichten, die nicht mehr erzählt werden können“, so
Froneck-Kramer. Nähert man sich jedoch einem der
Lautsprecher, so kann man dem Bericht einer einzelnen
Schwester zuhören. Parallel dazu führt eine Diashow die
Besucher in einer visuellen Reise durch das Kloster. 100
stille Bilder führen langsam durch das Gebäude. Froneck-Kramer, die in Kassel Bildende Kunst und Grafik Design studierte, bezeichnet ihr Kunstwerk als ein
Erinnerungsdenkmal. Durch die Aufzeichnung der Lebensberichte sei ein „kollektives Gruppengedächtnis“
entstanden. Die Zuhörer erfahren das, „was den
Schwestern persönlich wichtig war: Reflexionen über
das Leben im Kloster und über ihr Lebenswerk – die
Ursulinenschule.“ Mit diesem Werk möchte die Künstlerin der Öffentlichkeit bewusst machen, wie sehr die
Klöster „die europäische Kultur geprägt haben“.
Die historischen Materialien sowie ihre eigenen Fotos
hat Froneck-Kramer in einem Band zusammengestellt:
Von links: Sr. Ancilla Schulemann, Sr. Lioba Kaever,
Sr. Maria Magdalena Liebera, Sr. Walburgis Schaefers
Die Installation ist als audiovisueller Erlebnisraum gestaltet. Von vier Positionen im Raum hört man jeweils eine
Schwester über die Stereolautsprecher. Bleibt man zentral im Raum stehen, so erlebt man ein Stimmengewirr
aller vier Schwestern – „stellvertretend für jene Ge-
Andrea Froneck-Kramer
Animus; der Geist, der Sinn, der Mut, das Herz.
Geschichte des Ursulinenklosters Fritzlar von 1711-2006
Euregio-Verlag Kassel, 2007, 160 Seiten, 27.- €
ISBN 978-3-933617-28-6
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Brücke zwischen Erinnerung und Zukunft
Ein neuer Turmhelm für das Ursulinenkloster in Wrocław / Breslau
Vor einem Jahr entwickelten die Schwestern Pläne zur Rekonstruktion des Turms für die Kirche des Ursulinenklosters. Jetzt konnte der tonnenschwere Helm in originalgetreuer Gestalt erfolgreich aufgesetzt werden.
Zur gleichen Zeit beschäftigten sich die Schwestern im
Arbeitskreis Ordensgeschichte mit Berichten über
Kriegsende und Neubeginn um 1945 in den deutschen
Ursulinenklöstern. Darunter fand sich eine Beschreibung
der dramatischen Stunden im Ursulinenkloster Breslau,
als am 11. Mai 1945 ebendieser Turmhelm von der brennenden Kirche auf den Ritterplatz stürzte.
Indem wir die Berichte beider Ereignisse wiedergeben,
möchten wir eine Brücke zwischen damals und heute,
zwischen Zerstörung und Wiederaufbau schlagen. Aus
diesem Anlass schreibt Sr. Daria Klich osu, Archivarin
des Ursulinenkloster Wrocław, in einem historischen
Ursulinennachrichten 3/2013
Überblick zusammenfassend: „… Die Ursulinen der Römischen Union der polnischen Provinz sind sich, als
Nachfolgerinnen der Clarissen und der deutschen Ursulinen am historischen Ort, der Verantwortung für das
große Erbe der Kultur und Spiritualität bewusst... Sie gedenken in ihren Gebeten der Clarissen, die in diesen
Mauern ein frommes, Gott gewidmetes Leben führten,
sowie der deutschen Ursulinen, die in ihren Schulen mit
apostolischem Eifer Tausende von Mädchen gut ausgebildet haben. Sie vertrauen darauf, dass ihre Vorgängerinnen im Himmel über ihrer Gemeinschaft wachen…
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LEBENDIGE GESchIchTE
Der neue Helm auf dem Turm, der vierte in der Geschichte des Klosters, ist ein Ausdruck der Erinnerung
an die glorreiche Vergangenheit und an die Menschen,
die sie geschaffen haben, und er steht zugleich für ein
neues Vertrauen in die Zukunft.”
gen. Dieser flammte auf – gerade als wir die ersten Kranken hinaustragen wollten – glühend stieg die Lohe zum
himmel empor. Im weiten Bogen um den Ritterplatz lagerten hunderte von Menschen in fremdländischer
Tracht, Russen wohl, die aus den Lagern entlassen, sich
auf dem heimweg befanden und hier dieses entsetzliche
Schauspiel noch miterleben wollten. Totenstille lag über
der Menge. Man hörte immer noch das Prasseln der
Flammen – da – stürzte der Turm! Wie wunderfein hatten
sich die beiden Laternen auf den schlanken Säulen in
den himmel erhoben. Mit vollendeter Anmut hatte das
Türmchen unser Kloster gekrönt…
Aus: Beiträge zur Geschichte des Ursulinenordens,
XI. Jahrbuch, 1955, S. 27
September 2013 im Ursulinenkloster Wrocław
Mai 1945: Schwestern und Mitarbeiterinnen auf dem
zerstörten Dach
Der 11. Mai 1945 im Ursulinenkloster Breslau
… Auch mit Brandmunition wurde geschossen: vom
Russen? vom Werwolf ? Wir wussten es nicht. Plötzlich
brannten in unserer Nähe irgendwelche Gebäude lichterloh. Auch Ruinenhäuser fingen an zu brennen, sie
wurden eine große Gefahr für uns, denn niemand
löschte. Während wir aus Kellern und Grüften alte und
kranke Leute holten, fing am 11.5. unser Turm an zu
brennen. In kurzer Zeit stand er in hellen Flammen. Die
Eimerkette schaffte, so viel sie konnte; da kam zur großen Not eine zweite: schwer zu sagen, welche himmelschreiender war. Die Pfortentür wurde eingeschlagen,
sieben Russen drangen ein. Das Entsetzen war allgemein. Die Löscharbeit wurde unterbrochen bei dem einsetzenden Tumult auf dem Klaragang. Durch das
Lärmen der Russen, das Flehen der Schwestern, das
Stöhnen der Kranken, die überall auf ihren Tragen lagen,
durch das Knistern der Flammen und Krachen der Balken hörte man unsern hausarzt, hin- und herrennend,
überlaut das Vaterunser beten. M. Tarcisia wollte hilfe
von außen holen, da starrten ihr an der Pforte Gewehrläufe entgegen. Sie lief durch das hoftor zur Kommandantur; auch hier setzte ihr der Russe das Gewehr auf
die Brust, die Kommandantur hatte den Überfall genehmigt! Inzwischen lohte unser schöner Turm wie eine
Brandfackel zum himmel. Ein russischer Arzt verlangte,
wir sollten die Kranken aus den brennenden häusern tragen, ehe es zu spät sei. Die alten Leute, die auf dem Klaragang lagen, wurden mit ihren Tragen auf den Ritterplatz gestellt. hier hatte ein großer Benzinkanister gele16
Am Mittwoch, dem 4. September 2013, erhielt der Kirchturm von św. Jadwiga – St. hedwig – auf dem BischofNankiera-Platz, dem früheren Ritterplatz, seine barocke
Kuppel zurück, die während der Bombardierung im Jahr
1945 zerstört worden war. Mit einem Zuschuss der Gemeinde konnten die Ursulinen die Reparatur des Turms,
die Mitte des vergangenen Jahres begonnen wurde, zu
Ende führen.
September 2013: Die neue Turmhelm ist aufgesetzt
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Ursulinennachrichten 3/2013
LEBENDIGE GESchIchTE
Im Frühjahr dieses Jahres stand ein 21 Meter hohes
Skelett des helms vor der Kirche. Der Ende Mai gewährte Zuschuss von einer halben Million Złoty erlaubte
es den Ursulinen, den Umbau des barocken helms und
die Installation auf dem Turm der Kirche St. hedwig am
Nankiera-Platz abzuschließen.. Der knapp 25 Tonnen
schwere helm wurde am 4. September 2013 auf dem
Turm montiert.
Der Turm, gekrönt mit seiner markanten Kuppel, wurde
an der Wende des siebzehnten zum achtzehnten Jahrhundert gebaut. Der helm überlebte den Krieg bis 1945
– um Ostern gab es ein schweres Bombardement und
massive sowjetische Luftangriffe, bei denen auch die Ursulinenkirche von einer Bombe getroffen und zu 65 Prozent zerstört wurde. Im Jahr 1946 wurde sie behelfsmäßig wieder hergerichtet.
Die Arbeiten an der Wiederherstellung des barocken
Denkmals dauerten fast ein Jahr. heute krönt die 24-
Fuß-Kuppel wieder den Turm der Ursulinenkirche, der
als der markanteste der mittelalterlichen Kirchtürme von
Breslau bezeichnet wird.
Der barocke helm gleicht äußerlich seinem Vorgänger,
wird jedoch im Innern durch eine moderne Stahlkonstruktion getragen. Er besteht aus zwei Stufen. Allein der
untere Teil wiegt 12 Tonnen und musste auf eine höhe
von 60 Meter angehoben werden. Der dafür benötigte
Kran wurde mit äußerster Präzision geführt. Das Aufsetzen der Turmhaube war ein großartiges Spektakel für die
Breslauer und ein bedeutendes Ereignis für alle Einwohner von Niederschlesien.
Die Stadt Wrocław versucht seit einigen Jahren, die
Denkmäler auf dem Nankiera-Platz in früherem Glanz
wieder herzustellen. Die Installation des helms der St.hedwig-Kirche nach fast 70 Jahren war der höhepunkt
dieser Bemühungen.
Zusammenstellung: Sr. Brigitte Werr OSU
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Ohne Napoleon hätte es nicht geklappt
175 Jahre Ursulinen auf dem Calvarienberg
der Bildfläche. 1803 mussten die Franziskaner im Zuge
der Säkularisation den calvarienberg verlassen. Er
wurde französisches Nationaleigentum und kam am 30.
Januar 1806 unter den hammer. Den Zuschlag erhielt
der aus Walporzheim stammende Vikar Jakob Giesen
für knapp 6000 Franc.
Wenn heute Nachmittag [28.08.2013 Anm. d. Red.] nach
einem Dankamt in der Ahrweiler Laurentius-Kirche eine
Prozession mit Bischofsvikar Georg holkenbrink zum
Kloster calvarienberg zieht, dann hat das einen ganz besonderen Grund. Denn auf den Tag genau vor 175 Jahren zog der Ursulinenorden in das heutige Mutterhaus
der Kongregation ein.
Dabei ist die Geschichte des Klosters deutlich älter, und
ohne Napoleon hätte es sowieso nicht geklappt. Gegründet wurde das Kloster 1630 von den Franziskanern, der
Grundstein für die heute noch bestehende Klosterkirche
wurde am 31. Januar 1664 gelegt. Im 17. und 18. Jahrhundert florierte das "Geschäft" der Mönche. Allein die
Anzahl der Prozessionen belief sich von 1714 bis 1718
auf 105. Weiterer Beweis: Im selben Zeitraum wurden
150.000 Beichten gehört. Diese zahlen sind in Kirchenchroniken überliefert. Doch dann erschien Napoleon auf
Ursulinennachrichten 3/2013
Als dieser 1817 starb, war Napoleon längst auf Sankt
helena. Das Kloster ging an die neu gegründete Berggesellschaft über, die sich als Träger einer Schule für
Knaben mehr schlecht als recht versuchte. Da passte es
ganz gut, dass den Ursulinen in Monschau, damals hieß
es noch Monjoie, das kalte Eifelwetter nicht so zusagte.
Der Konvent suchte einen neuen Standort und erfuhr so
von dem leerstehenden Franziskanerkloster in Ahrweiler.
Nach langwierigen Verhandlungen und vielen Schwierigkeiten zog der Konvent schließlich am 28. August 1838
unter der Leitung von Mutter Teresia Schäfer nach Ahrweiler. Neun Schwestern waren damals die Gründerinnen des heutigen calvarienbergs.
Es wurde eine Erfolgsgeschichte. Die Ursulinen gründeten zunächst eine Elementar- und höhere Schule mit
Pensionat für Mädchen. Vom calvarienberg aus wurden
neue Filialen gegründet, unter anderem 1848 Aachen,
1853 Trier, 1895 Saarbrücken, 1896 Krefeld, 1902 Koblenz. heute gehören zur Ursulinenkongregation calvarienberg-Ahrweiler die Konvente Trier und Krefeld…
Text: Günther Schmitt
Aus: http://www.general-anzeiger-bonn.de/
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ANGELA ZIEHT KREISE
Auf dem alten Weg bleiben und ein neues Leben leben...
Aufnahme als Weggefährten
In einer feierlichen Zeremonie am Samstagnachmittag in der Ursulinenkirche legten Beatrix Kantsperger
und Rita Killinger ihr Ordensversprechen als Aggregierte ab. Bei gemeinsamem Gebet und Gesang wurde
das Versprechen der beiden Frauen zelebriert.
Die Aggregation ist eine religiöse Lebensform für Frauen,
bei der sie sich verpflichten, nach dem Geist und den
Traditionen der Heiligen Angela zu leben. Teil dieser Lebensform ist es auch, sich mit den Schwestern in Spiritualität, Gebeten und dem Apostolat zu verbinden. Um
diese Aufgaben zu bewältigen und die Verpflichtungen
in das alltägliche Leben einzubinden, wird den Aggregierten jeweils eine Ordensschwester zur Seite gestellt.
Die liebevoll gestaltete Vesper am Samstagnachmittag
beinhaltete unter anderem Fürbitten für den „neuen
Weg“ und eine Lesung aus dem letzten Gedenkwort der
Heiligen Angela Merici, deren Wunsch es war, dass man
„untereinander durch das Band der Liebe verbunden“
sei. Dieses Band der Liebe erneuerten Kantsperger und
Killinger feierlich im Kreise ihrer Familie und der Gemeinde. Da sich beide „seit mehreren Jahren mit dem
Leben und Worten der Heiligen Angela“ auseinandersetzten, sei der Wunsch entstanden, als Aggregierte in
die Gemeinde einzutreten. Beatrix Kantsperger legte ihr
lebenslanges Versprechen ab, im Geiste der Heiligen
Angela leben zu wollen. Rita Killinger verlängerte ihr Versprechen um vier Jahre.
Die Oberin des Klosters, Schwester Ursula, bezeichnete
die Aufnahme in die Gemeinschaft als einen „Prozess
des Hineinwachsens“. Der erste Schritt ist die Aufnahme
Die Aggregierten Beatrix Kantsperger (2.v.l.) und Rita
Killinger (3.v.l.) neben ihren jeweiligen Begleitpersonen
Schwester Judith (links) und Schwester Angela Maria
(2.v.r.) sowie Oberin Schwester Ursula (rechts).
für ein Jahr, darauf folgen vier Jahre und schließlich kann
man sich entscheiden, für immer aggregiert zu werden.
Zudem sei die Entscheidung kein Endpunkt, sondern ein
Doppelpunkt, meinte Schwester Ursula, da von nun an
sehr vieles auf die zwei Frauen zukommen werde. Die
Oberin zitierte die Worte der Heiligen Angela: „Bleibt auf
dem alten Weg und lebt ein neues Leben“, und empfahl
den beiden Frauen, sich auf Träume einzulassen und
Gott zu vertrauen.
Nach: Straubinger Rundschau, 15. Mai 2013
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25 Jahre „Fraternité1 Séculière Sainte Angèle Merici”
Eine französische Laiengemeinschaft in der mericianischen Familie
In unserem Gebet an diesem 15. August 2013 sagten wir dem Herrn, Maria und der heiligen Angela Dank für
25 Jahre Fraternité der heiligen Angela Merici. Sie möge wachsen in Liebe, Barmherzigkerit und Geschwisterlichkeit!
Mehr als 30.000 Laien gehören zu den geistlichen Familien und sind mit den religiösen Institutionen und Klöstern
unterwegs auf den Spuren der Gründer und Gründerinnen der großen Ordensgemeinschaften.
Seit den Anfängen des geweihten Lebens wurden die
Laien begeistert durch die verschiedenen Charismen der
Gründer und Gründerinnen, deren Bindungs- und Beitrittsformen zahlreich sind, sogar im Schoße einer einzigen Institution. Für die einen stand das Teilen der Spiritualität im Mittelpunkt, für andere die Aufgabe.
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Man erlebt heute eine Erneuerung der alten Familien zugleich mit der Entstehung und Ausbreitung neuer Familien. Viele von ihnen findet man in Frankreich und im
Ausland. Die Säkulare Gemeinschaft der heiligen Angela
Merici ist am 15. August 1988 im Konvent von Malet der
Ursulinen der Union Sankt Angela Merici von Aveyron
entstanden. […]
Die Spiritualität der heiligen Angela ist aktuell geblieben
durch die Ordensfrauen, die den Namen Ursulinen tra-
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Ursulinennachrichten 3/2013
ANGELA ZIEHT KREISE
gen, und durch die Mitglieder des Säkularinstituts der
heiligen Angela Merici. Die Gemeinschaft der heiligen
Angela Merici versucht aus diesem Charisma zu leben.
Die Gemeinschaft ist der Gruppe offiziell beigetreten im
Diözesanhaus Nîmes anlässlich ihrer Generalversammlung am 22. und 23. November 2008 in Anwesenheit von
Monsignore Wattebled.
Die Mitglieder sind in ihre Diözesen Nîmes, Rodez, Carcassonne, le Puy, Nizza und Mende zurückgekehrt.
Devise der Gemeinschaft: Gebet – Tun
Papst Paul VI. sah in dieser Heiligen „die Vorläuferin
einer Form geweihten Lebens, das die Kirche heute sich
ausbreiten sehen will: das der Säkularinstitute… Angela
Merici ist die Pionierin der modernen Anforderungen im
Leben der Gesellschaft. Sie hat eine neue Weise entdeckt, das Christsein zu leben.“
Die säkulare Gemeinschaft der heiligen Angela Merici ist
Teil der G.V.E. (Gruppe des Lebens nach dem Evangelium), einer Struktur der Kirche, die von den französischen Bischöfen anerkannt ist und zu der sie ermutigen
im Laienapostolat. http://gve.cef.fr
Wir versuchen, aus dem Geist der heiligen Angela Merici
zu leben, um der Familie und besonders der Frau und
den jungen Menschen ihre Würde wiederzugeben. Wir
treffen uns jeden Monat um das Wort Gottes, die großen
Texte des Evangeliums, die Schriften der heiligen Angela… Gebet, Eucharistiefeier, gemeinsame Mahlzeiten.
Jährliche Besinnungstage werden allen Mitgliedern empfohlen…
Unsere Begleitung geschieht in der Kirche, mit den Ursulinenschwestern der Union der heiligen Angela Merici.
Die mericianische Familie ist groß, und wir sind in Verbindung mit verschiedenen Mitgliedern dieser Familie.
Kontakt: [email protected], Tel. 06 20 87 37 65
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Der Begriff Fraternité, wörtlich übersetzt als „Bruderschaft“,
umfasst sowohl männliche als auch weibliche Mitglieder. Daher
lässt er sich in Deutsch am besten mit Gemeinschaft wiedergeben.
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Angela versteht auch Indonesisch!
„Beten mit Angela“ jetzt in fünf Sprachen
Die deutsche Ausgabe des kleinen Gebetbuches zu Angela-Zitaten ist nahezu vergriffen. Aber nach Ausgaben in Englisch, Französisch und Tschechisch ist es jetzt in einer weiteren Sprache herausgekommen. Zwei
indonesische Ursulinen haben die Übersetzung aus dem Englischen in ihre Muttersprache angefertigt, ein
paar Bilder ausgewechselt und das Heft in Druck gegeben. Schön sieht es aus. Danke Sr. Moekti und
Sr. Maureen!
Sr. Moekti K. Gondosasmito osu
Ursulinennachrichten 3/2013
Sr. Maureen Damayanto osu
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WAS SCHULE MACHT
Neuer Direktor
an der Edith-Stein-Schule Erfurt
Zum Beginn des neuen Schuljahres feiern Schüler und Lehrer der Erfurter
Edith-Stein-Schule am Mittwoch, 28. August, um 8 Uhr einen ökumenischen
Gottesdienst im Mariendom. Während des Gottesdienstes wird DiözesanAdministrator Weihbischof Reinhard Hauke den neuen Direktor Sven Voigt
(36) vor der Schulgemeinde in sein Amt einführen. Voigt unterrichtet seit
dem Schuljahr 2010/11 Deutsch und Katholische Religionslehre an der
Schule und ist jetzt Nachfolger von Direktor Dr. Siegfried Schnauß, der zum
Ende des vergangenen Schuljahres in den Ruhestand ging.
Sven Voigt wurde im Saarland geboren, lebt aber bereits
seit 2003 in Thüringen. Schon während seines Trierer
Theologiestudiums hielt er sich für zwei Semester in Erfurt auf und zog nach seinem Diplom im Jahr 2003 nach
Altenburg, wo er als Religionslehrer arbeitete und berufsbegleitend in Jena Deutsch als Lehramtsanwärter studierte. Seine Referendarszeit nach dem Examen 2008
absolvierte er an der Edith-Stein-Schule. Seit 2005 ist
Sven Voigt verheiratet. Als Direktor des katholischen
Gymnasiums mit Regelschulzweig arbeitet Voigt in
einem Kollegium von 69 Lehrerinnen und Lehrern, die
813 Schülerinnen und Schüler unterrichten, so viele wie
noch nie in der Geschichte der 1992 gegründeten Einrichtung in Trägerschaft des Bistums Erfurt.
www.ess-erfurt.de
http://www.bistum-erfurt.de/front_content.
php?idcat=1836&idart=22351
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Zeichen der Verbundenheit
Die Ursulinenschulen Hersel beten für den Frieden in Syrien und der Welt
Erde ein, für den Frieden, insbesondere in Syrien, zu
beten.
Diesem Aufruf sind wir als katholische Kirche nachgekommen und haben am Donnerstag, dem 12. September
vor der ersten Stunde in einer kurzen Gebetsandacht für
die Menschen in den Krisenherden dieser Welt gebetet.
Als äußeres Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen, besonders in Syrien, haben die Klassen vorab mit
ihren Klassen- und Religionslehrern Armbändchen für
alle Schülerinnen (und auch Lehrerinnen und Lehrer) gestaltet. Diese Armbändchen sind in Farben gestaltet, die
in den Nationalfarben Syriens und Deutschlands vorkommen.
In einem Schreiben vom 1. September dieses Jahres
lädt Papst Franziskus alle Christinnen und Christen der
Das Gebetsanliegen dieses Tages wird erneut in den
Schulgottesdiensten der unterschiedlichen Klassen- und
Jahrgangsstufen aufgegriffen.
Unser Friedensgebet am 12. September 2013
Herr, hilf mir, dass ich vom Frieden nicht nur rede.
Hilf mir, dass ich Frieden stifte, wo er fehlt, und ihn erhalte, wo er in Gefahr ist.
Hilf mir, meine Kraft im Entwicklungsdienst einzusetzen zum Aufbau des Friedens in der Welt.
Lass mich Zeugin sein für Dein Wort: "Selig die Friedensstifter, denn sie werden Kinder Gottes
heißen!".
Siehe: http://www.ursulinenschule-hersel.de/aktuelles/
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NACHGEFORSCHT
Angela Mericis Vision zu Brudazzo
Eine ikonographische Annäherung
Sr. Colette Lignon osu schickte uns aus Tours eine interessante Untersuchung eines Gemäldes von Angelas
Vision, das sich dort in der Chapelle Saint Michelle befindet, und dessen Vergleich mit zwei Kupferstichen
in den Archiven des Generalats. Sr. Theodora Krächan osu hat den Text für uns übersetzt.
ihrer bedienen wolle“2, um eine Gemeinschaft von Jungfrauen wie die in der Vision zu gründen.
Diese Vision stellt eines der Hauptthemen der mericianischen Ikonographie dar. Wir kennen zahlreiche Präsentationen (Gemälde, Graphiken, Skulpturen), welche
die zeitgenössische Bildersprache benutzen in dem Bestreben, Angelas unbeschreibliches geistliches Erlebnis
zugänglich zu machen. Üblicherweise zeigen sie Angela,
wie sie den Blick betrachtend auf [nur] eine Leiter richtet,
die Himmel und Erde symbolisch verbindet. Auf der Leiter steigen Engel und Jungfrauen auf und nieder. Weniger häufig sind die Darstellungen mit zwei Leitern, wie
auf dem Gemälde und den beiden Graphiken, die in der
vorliegenden Studie untersucht werden.
Das Gemälde
Das Gemälde, d.h. ein Ölgemälde auf Leinwand in vergoldetem Holzrahmen, ist in der Chapelle Saint Michel
des ursprünglichen Klosters der Ursulinen von Tours (17.
Jahrhundert) zu besichtigen. Es wurde erst kürzlich restauriert von der Association Touraine-Canada, der es
auch gehört. Das Gemälde trägt keine Signatur, wohl
aber ein Datum, 1744, das das seiner Entstehung sein
könnte.
Die Graphiken
Nach allgemeiner Übereinstimmung war Angela Mericis
Vision der „Leiter“, die sie in dem Ort mit Namen Brudazzo empfing, ein Geschehen von eminenter Bedeutung im Leben Angela Mericis. Es war sowohl eine
Gründungs- als auch eine prophetische Vision ihrer Sendung.
Dem Werk „Angela Merici, Ein Beitrag zu einer Biographie“1 zufolge war P. Francesco Landini der erste, der
von diesem Geschehen Zeugnis gab; er war Beichtvater
der Jungfrauen der Gemeinschaft von Brescia. Er berichtet, wie zur Zeit der Ernte, während der Pause nach
der Mittagsmahlzeit, Angela sich entfernte um zu beten.
„Einmal, erhoben im Geist, schien sich ihr der Himmel
zu öffnen und eine wunderbare Prozession von Engeln
und Jungfrauen herauszutreten, abwechselnd zu zwei
und zwei. Die Engel spielten auf verschiedenen Instrumenten und die Jungfrauen sangen; sie hörte den Klang
so, dass sie ihn singen konnte. Und indem die Prozession weiterging, kam als eine [der] Jungfrauen ihre
Schwester herab, … und sagte voraus, dass Gott sich
Ursulinennachrichten 3/2013
Die Graphiken befinden sich in den Archiven des Generalats der Ursulinen der Römischen Union (AGUUR).
Dort sind zwei Originale, die von deutschen Kupferstechern signiert sind, eines von Rugendas, das andere von
Göz und Klauber. Obwohl verschieden, sind sie doch einander ähnlich in ihrer Gesamtkomposition und in ihren
Texten und lateinischen Zitaten.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde das Gemälde durch
eine oder beide Graphiken angeregt und zweifellos von
einer Kommunität von Ursulinen in Auftrag gegeben. Bemerkenswert ist eine lateinische Inschrift am unteren
Rande der drei Darstellungen, welche die zentrale Gestalt als die heilige Angela identifiziert. Bei den Grafiken
lautet diese in der Übersetzung: „Selige Angela, Gründerin der Gesellschaft der hl. Ursula". Das Gemälde trägt
die leicht abgewandelte Inschrift: „Selige Angela Merici
von Brescia bei Desenzano, Gründerin der Ursulinen“.
Es erwähnt also Details, indem es Angelas Familiennamen (Merici) und die Namen der beiden Städte angibt,
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in denen sie lebte (Brescia und Desenzano). Die Inschrift
auf dem Gemälde scheint nachträglich ergänzt worden
zu sein (sie ist an die Leinwand angeheftet) und gehörte
sicherlich nicht von Anfang an dazu. Verglichen mit den
Graphiken weist das Gemälde noch andere Unterschiede auf und weckt so das Interesse, eine vergleichende Studie anzustellen. Dies ist der Ausgangspunkt
dieser Untersuchung.
Der Mittelpunkt des Gemäldes
Die Mitte des Gemäldes zeigt die Büste einer Ordensfrau
auf einer Muschel. Sie trägt den Habit der Ursulinen. Wer
die zahlreichen Gemälde in den Klöstern der deutschsprachigen Ursulinen (Deutschland, Österreich) kennt,
auf denen Angela in anderen Lebenssituationen dargestellt ist, für den ist die stilistische Ähnlichkeit von Gesicht
und Habit augenfällig.
In ihrer linken Hand hält Angela ein Kruzifix. Den Christuskörper umgeben weiße Lilien als Symbol jungfräulicher Reinheit. Wir kennen aus Angelas Schriften ihre
große Verehrung für die Passion Christi und ihre Ent22
scheidung, die Liebe zu Christus in der Form geweihter
Jungfräulichkeit zum Mittelpunkt ihrer neuen Gesellschaft zu erheben.
In der rechten Hand hält sie ein offenes Buch, auf dem
drei lateinische Inschriften zu lesen sind. Übersetzt lauten sie wie folgt: Die erste ist die genaue Wiedergabe
des Textes auf den Graphiken: „Selige Angela, Gründerin
der Gesellschaft der hl. Ursula“. Das bestätigt die Annahme, dass die Inschrift am unteren Rand des Gemäldes eine nachträgliche Ergänzung ist, die am Original
fehlte und eine Art Duplikat darstellt.
Die zweite Inschrift gibt eine Bibelstelle aus Genesis wieder, zusammen mit den Verweiszahlen Gen 28,3.3
Die dritte, die dem Bibeltext zwar folgt, aber nicht zu ihm
gehört, enthält nur zwei Worte: „Liebe Gott“4 und wirkt
merkwürdig verstümmelt.
Eine ausführliche Untersuchung der Graphiken erschließt die Bedeutung der abgekürzten Stelle. Zwar trifft
es zu, dass bei den Graphiken diese Verse aus Genesis
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nicht auf dem Buch, sondern am unteren Rand des Bildes zu finden sind, während auf dem Buch die zwei
Worte „Liebe Gott“ stehen, diesmal aber nicht abgekürzt,
sondern ergänzt wie folgt: „Liebe Gott mehr als alles und
deinen Nächsten mehr als dich selbst“.5
Dieses Zitat aus dem NT liegt auch den Konstitutionen
der Ursulinen zugrunde. In Übereinstimmung mit diesem
Bibelwort zeigen die Ursulinen in der Nachfolge Angelas
durch Kontemplation und Apostolat die zweifache Liebe,
die sie beseelt: die Gottes- und Nächstenliebe. Da er nur
die ersten beiden Worte des Bibelzitats benutzte, war
sich der Maler bewusst, dass er sich an ein spezielles
Publikum wandte, das kundig sein würde, darin die volle
Bedeutung zu erkennen.
Den Schlüssel zum Verständnis des Gemäldes als ganzem bekommt man durch den biblischen Bezug auf dem
Buch, das Angela darreicht: das Buch Genesis, Kapitel
28 (Gen 28). Dieses Kapitel beschreibt Jakobs Traum
und die göttliche Verheißung, die damit einhergeht. Ausdrücklich zitiert wird Vers 12: „Siehe, eine Leiter war auf
die Erde gestellt, deren Spitze den Himmel berührte. Und
siehe, Engel Gottes stiegen daran auf und nieder.“ Die
Botschaft des Gemäldes erschließt sich erst wirklich,
wenn man das ganze Kapitel 28 liest.
Um die oben beschriebene zentrale Darstellung herum
sind sowohl bei dem Gemälde als auch bei den Graphiken der obere und untere Bildteil in fast perfekter Symmetrie angeordnet, jeder Teil mit zwei Bildern, die rechts
und links korrespondieren.
Der obere Teil des Gemäldes
Der obere Teil des Gemäldes veranschaulicht Angelas
Gründungsvision. In Übereinstimmung mit dem Graphiker entschied sich der Maler für zwei Visionen, durch
zwei Leitern gleichnishaft dargestellt. Die Leiter auf der
linken Seite illustriert den Traum Jakobs der Genesis6.
Am Fuß der Leiter liegend erlebt der schlafende Jakob
die Schau eines Engels. Er sieht im Traum die Leiter, die
symbolisch Himmel und Erde verbindet, die Engel Gottes
steigen auf und werden willkommen geheißen vom ewigen Vater, der sie in die Arme schließt.
Rechts ist Angela Gegenstand der Darstellung. Eine andere Leiter steht in gleicher Stellung da, an einen Hügel
angelehnt. Die Graphiken zeigen drei Kreuze, die auf der
Erde errichtet sind, eine klare Bezugnahme zu dem
Kreuzigungshügel in Jerusalem, von dem wir wissen,
dass Angela ihn auf der Pilgerreise aufsuchte und wo sie
die Gnade für die Gründung ihrer Gemeinschaft empfing.
Die drei Kreuze, wesentliche Elemente der mericianischen Ikonographie, fehlen auf dem Gemälde. Bei der
Restaurierung wurde die unterste Farbschicht wohl nicht
erreicht. Aber die mediterrane Vegetation des Heiligen
Landes in Gestalt einer Palme ist klar zu erkennen. Auf
der zum Himmel führenden Leiter steigen Jungfrauen
und Engel auf. Eine Gruppe von Frauen heißt sie willkommen. Eine von ihnen trägt eine Krone und hält in der
Rechten Fahne und Pfeil. Das ist offensichtlich die heilige Ursula, die das Martyrium erlitt, durchbohrt von
einem Pfeil. Nach der Goldenen Legende des Jacobus
de Voragine nahm sie eine Gruppe von zehn zum Christentum bekehrten Jungfrauen mit nach Rom. Sie war es,
die von Angela zur Patronin ihrer neuen Gründung erwählt wurde, der Gemeinschaft der heiligen Ursula.
In diesem oberen Bereich des Gemäldes erscheint Angela ganz eindeutig als Prototyp des neuen Jakob und
wir sind eingeladen, Gen 28 als ein Wort zu lesen, das
sich auch auf sie bezieht. Könnte also der Text auf ihrem
Buch die Lesart nahelegen, Angela sei das grammatische Subjekt des dort angeführten Zitats aus Genesis:
„Angela .... sah eine Leiter ...“?
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NACHGEFORSCHT
Der untere Teil des Gemäldes
Der untere Teil des Gemäldes veranschaulicht den prophetischen Charakter von Angelas Vision.
Vertreter der nordamerikanischen Indianerstämme. Mit
Maria von der Menschwerdung, Ursuline aus dem Klos-
Angelas Vision war gleichzeitig eine prophetische und
eine Gründungsvision, wie die Verheißung in Gen 28,14
glauben lässt: „Deine Nachkommen werden zahlreich
sein wie der Staub auf der Erde; du wirst dich ausbreiten
nach Westen und Osten, nach Norden und Süden, und
durch dich und deine Nachkommen werden alle Geschlechter der Erde gesegnet sein.“ Als Veranschaulichung dieses Verses zeigt der untere Teil des Gemäldes
die Ausbreitung von Angelas Gründung in Europa und
Kanada, die beide allegorisch dargestellt sind.
Zur Linken steht Europa, personifiziert durch eine junge
Frau in farbenfrohem Gewand. Sie unterstützt die Muschel mit Angelas Büste, ja sie scheint diese, wie bei
einem Staffellauf an Kanada weitergeben zu wollen, das
seinerseits die Hand ausstreckt, um sie anzunehmen. Im
17. Jahrhundert breiteten sich die Gründungen der Ursulinenklöster ganz rasant in Europa aus.
Zur Rechten steht Kanada in der Gestalt einer dunkelhäutigen Person mit Lendenschurz und Kopfschmuck als
ter in Tours, die sich 1639 in Dieppe zur Überfahrt nach
Kanada einschiffte, waren die Ursulinen die ersten Ordensfrauen, die sich dieser Indianerstämme annahmen.
Ein interessantes Detail: Der Kopfschmuck des jungen
Indianers besteht nicht aus Federn, sondern aus den
Borsten eines Stachelschweins. Befestigt auf ein leichtes
hölzernes Konstrukt, dienen sie als Alltagskopfschmuck.
Zwischen diesen beiden Gestalten öffnet sich die Landschaft zur See hin, auf der zwei Schiffe treiben, die die
Reise der Ursulinen in die Neue Welt symbolisieren. Auf
den Graphiken könnten auf einem Schiff zwei Ordensfrauen, auf dem anderen eine zu erkennen sein. Das
Motiv „Schiff“ weist uns auf die Ikonographie der Ursula
und ihrer Gefährtinnen hin. Zugleich erinnert es an die
Seereise Angelas ins Heilige Land vor der Gründung
ihrer Gemeinschaft. Schließlich weist er hin auf die Überquerung des Atlantik durch Maria von der Menschwer-
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Ursulinennachrichten 3/2013
NACHGEFORSCHT
dung und ihrer Gefährtinnen ein Jahrhundert später.
Zum Schluss sei noch auf drei lateinische Bibelzitate auf
den Graphiken hingewiesen, die sich auf dem Gemälde
in seinem heutigen Zustand nicht finden.
Das erste Zitat stellt eine Art Überschrift dar: „Viderunt
eam Filiae et Beatissimam praedicaverunt“ (HI 6,8) –
„Als die Töchter sie sahen, priesen sie sie selig“7. Die
beiden anderen Zitate scheinen vom Himmel auf Angela
herabzukommen, das eine wie ein Wort Gottes, des ewigen Vaters: „Docete filias“ (Jer 4)8, „Lehrt eure Töchter“9.
Das andere geht von der heiligen Ursula aus: „Gloria
ejus Filiae“ (Psalm 44)10 – „Ihre Töchter sind ihr Ruhm“11.
Alle drei Zitate erwähnen „Töchter“ Angelas und machen
sie so als Gründerin kenntlich, die ein Werk begonnen
hat und Nachkommenschaft weiterführen wird. Das erste
Zitat bestätigt noch einmal, dass diese Töchter sie schon
für selig halten. Das Gemälde trägt die Jahreszahl 1744.
Angela wurde erst 24 Jahre später seliggesprochen. Wir
wissen aber, dass die junge Mater Maria Luisa Schiantarelli, Ursuline des Klosters in Rom, schon einige Jahre
vorher eine gründliche wissenschaftliche Untersuchung
angestellt und in allen europäischen Ursulinenklöstern
und sogar darüber hinaus für die Seligsprechung Angelas geworben hatte. Diese fand dann am 30. April 1768
statt. Es ist sicher legitim anzunehmen, dass die oben
behandelten ikonographischen Darstellungen von Angelas Vision aus dieser Stimmung heraus bei den Graphikern und dem Maler in Auftrag gegeben wurden.
1737 mit Gottfried Bernhard Göz (1708 - 74) und gründeten einen katholischen Verlag in Augsburg. Von ihnen
stammen eine Anzahl Graphiken religiösen Inhalts und
eine Folge von Bildern.
Wir haben schon darauf hingewiesen, wie die weitreichende Bewegung, die vom römischen Kloster ausging,
alle Ursulinenklöster einander näherbrachte und sie einlud, die Seligsprechung Angelas aktiv zu fördern, die
dann auch 1768 stattfand. In diesem Kontext könnten
viele deutsche Ursulinenklöster im Bereich Augsburg
den Künstlern Aufträge erteilt und die Künstler dafür mit
genauen biographischen, historischen und spirituellen
Fakten ausgestattet haben, die die oben beschriebenen
Ergänzende Bemerkungen
Der deutsche Kontext der Graphiken und des
Gemäldes von Angelas Vision
Von den beiden Kupferstichen, die ungefähr gleichzeitig
entstanden, ging wohl die Anregung für das oben angeführte Gemälde aus. Kopieren war im 17. und 18. Jahrhundert sowohl für technische Zwecke als auch als
Quelle der Inspiration üblich. Künstler schufen Sammelmappen mit Graphiken, die ihnen als Anregung dienten
oder die sie auch als Gesamtwerk kopierten. Die Vorstellung von geistigem Eigentum kam erst in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts auf.
Eine der beiden Graphiken trägt die Signatur "Rugendas", Name einer deutschen Künstlerfamilie von Malern
und Graphikern. Es war höchstwahrscheinlich Jeremias
Gottlob Rugendas (1710 - 72), Sohn von Georg Philipp
dem Älteren. Jeremias war in Augsburg tätig, bekannt
als Maler und Graphiker religiöser Sujets.
Die andere Graphik trägt die Signatur "Göz und Klauber".
Auch die Klauber waren eine Familie von Graphikern in
Augsburg. Die beiden Brüder Joseph Sebastian (1710 68) und Johann Baptist (1712 - 87) assoziierten sich
Ursulinennachrichten 3/2013
ikonographischen Darstellungen ermöglicht haben. Das
Datum auf dem Gemälde und die Lebensdaten der
Künstler, die die Graphiken schufen, fallen genau in diesen Zeitabschnitt. Jüngste Nachforschungen der Föderation deutschsprachiger Ursulinen führten in den Archiven des Klosters von Landshut, das Augsburg am nächsten liegt, zu der Entdeckung eines kleinen farbigen Bildes, das eine getreue Nachbildung der Graphiken ist.
Wahrscheinlich stammt es von einer Schwester dieses
Klosters.
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Die Provenienz des Gemäldes
Eine interessante Frage, der nachgegangen zu werden
verdient, ist die Herkunft des Gemäldes.
Dieses Werk wurde 1964 von der „Association TouraineCanada“ zusammen mit einem anderen gekauft, das die
Anbetung des Heiligsten Herzens Jesu darstellt. Es
wurde von der Kongregation der Oblaten der Unbefleck
ten Mutter Gottes [OMI] in Aix en Provence erworben,
wo es zum Inventar der Kapelle gehört hatte.
In dem in Frankreich erscheinenden "Cahiers du Patrimoine"12 heißt es in Heft 30, dass die von den "Oblaten
und der Association tradierte Überlieferung besagt, die
Gemälde kämen von der alten Kapelle der Ursulinen von
Aix. Im Hinblick auf ihre Sujets ist diese Herkunft mehr
als plausibel. Aber es darf nicht vergessen werden, dass
das Kloster in Aix während der Revolution zum ‚dépôt
des Andrettes‘ umfunktioniert wurde und als Lager für
beschlagnahmte Werke diente. Die Gemälde könnten
also aus dem Kloster in Aix selbst oder von einem anderen Ursulinenkloster der Region stammen, wo sie konfisziert worden waren, bevor sie bei den ‚Andrettes‘
eingestellt wurden. Tatsächlich gibt es eine Sainte Angèle in der Liste, die ‚am 19. Germinal im 11. Jahr‘13 datiert ist, eine Liste von Gegenständen, die dem 'dépôt
des Andrettes' zum Verbleib überlassen wurden".
In Anbetracht des deutschen Kontextes des Gemäldes,
des deutschen Stils von Angelas Gesicht und ihres ursulinischen Habits stellt sich die Frage, wie dieses Gemälde
vor der Revolution in einem südfranzösischen Kloster gefunden werden konnte. Könnte es in Deutschland ausgeführt und dann einem französischen Kloster übergeben
worden sein? Oder war es ein Werk, das nach Maßgabe
der Augsburger Graphiken, die unter den Ursulinen kursierten, in der Provence entstanden war? Hier darf erinnert werden an den Appell an alle Klöster des Ordens in
den Jahren vor der Seligsprechung, eine grenzüberschreitende Einladung, die durch ein umfassendes Netzwerk des Briefwechsels gespeist wurde. Wir wissen auch,
dass Künstler in großer Zahl von Deutschland nach Italien und Frankreich reisten. Die Frage bleibt offen.
Die heilige Angela und Marie von der Menschwerdung
Gelegentlich wurde die Behauptung geäußert, dass die
zentrale Gestalt des oben interpretierten Gemäldes
Marie von der Menschwerdung sein könnte. Das ist insofern unwahrscheinlich, als zu viele historische und ikonographische Elemente zugunsten Angelas sich bündeln. Trotzdem ist es interessant festzustellen, wie gegenwärtig die „Touraininnen“, Marie von der Menschwerdung und ihre Begleiterinnen in der Allegorie von Kanada
sind, und zu erkennen, wie sehr ihr Ruf europäische
Grenzen überschritten und sich in deutschen Klöstern
ausgebreitet hatte.
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Zur Zeit der Entstehung der Graphiken und des Gemäldes, ein Jahrhundert nach der Ankunft Maries in Kanada
(1639), gerieten die Franzosen durch das Eindringen der
Briten in Neu-Frankreich in Bedrängnis. Dennoch wurde
der missionarische Geist, der Marie von der Menschwerdung über den Atlantik geführt hatte, um die indianischen
Stämme zu evangelisieren und die erste Mädchenschule
in der Neuen Welt zu gründen, in den Klöstern der Ursulinen weiterhin als bedeutendes Ereignis und als exemplarische Quelle der Inspiration und des Ansporns für
ihre Arbeit im Dienst des Evangeliums gesehen.
Marie von der Menschwerdung selbst sah ihre Aufgabe
eindeutig in der Ausbreitung der Gründung Angelas,
zumal sie deren Namen einer ihrer eifrigsten Neubekehrten gab: „Ich gab ihr den Namen unserer ersten Mutter,
der heiligen Angela, in dem Gedanken, dass er ihr gebührte, zumal sie in einem Haus von Angelas Töchtern
bekehrt wurde.“
Sr. Colette Lignon osu, im Juni 2012
Aus dem Englischen übersetzt
von Sr. Theodora Krächan osu
_______________
L. Mariani / E. Tarolli / M. Seynaeve; Angela Merici Contribution towards a biography. Milano, 1989, p. 125.
2
Angela Merici, Die frühesten Quellen, Föderation
deutschsprachiger Ursulinen (Hrsg.), 2013, S. 7f.
3
Genesis 28,12 : Vidit scalem stantem super terram et
cacumen illius tangens coelum : Angelos quoque Dei ascendentes (Vgl. Einheitsübersetzung : Er sah eine Leiter,
die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte: auf
ihr stiegen Engel Gottes auf [und nieder].)
4
„Ama Deum“
5
„Ama Deum Supra omnia proximum Supra te“, vgl. Markus 12,30f: Darum sollst du den Herrn deinen Gott …
6
Gen 28, 10 - 19
7
Vgl. Lutherbibel Hohelied 6,9
8
Vgl. Vulgata Jeremia 9,20
9
Vgl. Einheitsübersetzung Jeremia 9,19: Lehrt eure
Töchter die Klage.
10
Vgl. Vulgata Psalm 44,14: Omnis gloria ejus filiae
regis ab intus...
11
Vgl. Psalm 45,14: Die Königstochter ist herrlich geschmückt…
12
Tours, décor et mobilier des édifices religieux et publics, Vincent Droguet et Marie Thérèse Réau, A.R.E.P.
Centre éditions
13
Der französische Revolutionskalender trat 1792 offiziell in Kraft. Das Jahr 11 entsprach also dem traditionellen Jahr 1803. Der Monat "Germinal" = Keimmonat
dauerte vom 21. März bis 19. April.
1
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Ursulinennachrichten 3/2013
NACHGEFORSCHT
... und eine überraschende Fortsetzung!
Im Mai dieses Jahres hatten wir sehr lieben Besuch von Ursulinen aus Tours und mehreren deutschen Konventen. Da wir vor einiger Zeit einen Kupferstich von der hl. Angela bekommen hatten, der sich offensichtlich
auf Tours und Marie de l’Incarnation bezieht, legten wir unseren Gästen eine Kopie dieses Bildes hin. Wir
ahnten nicht, dass dieser Stich so viel Interesse finden würde...
sie miteinander ein Dreieck bilden und nach unten St.
Angela umschließen und damit den Segen Gottes auf St.
Angela und ihr Werk implizieren. Sie selbst wird als
Büste in einer sie umgebenden Wolke zum Himmel getragen. Die Strahlen ihrer Heiligkeit treffen nach oben die
göttlichen Strahlen. Engel begleiten sie auf beiden Leitern und auf der sie tragenden Wolke. Da hat der Hinweis auf Kreuz und Kalvaria – wie ihn die beiden anderen Darstellungen zeigen – keinen Platz mehr.
Da alle drei Graphiken den gleichen Aufbau zeigen,
sehen wir im oberen Teil die Sphäre des Himmels und in
der Mitte darunter die Büste der hl. Angela. Links oben
auf unserem Stich hält der hl. Augustinus – nicht Gottvater – die hl. Regel, nach der die Schwestern damals
lebten, St. Angela entgegen. Auf der rechten Seite ist wie
auf den anderen Darstellungen auch die hl. Ursula mit
einer Krone zu sehen, die hier in der linken Hand eine
Fahne hält, hinter ihr eine größere Gruppe von Gefährtinnen als auf den anderen Bildern. Sie trägt in ihrer
Hand den Siegeskranz und auf ihrem Arm liegt ein Gebilde, das nicht recht definierbar ist. In der Mitte zwischen
St. Augustinus und St. Ursula ist das Dreifaltigkeitssymbol dargestellt. Rechts und links von St. Angela stehen
die beiden Leitern – wie auf den anderen Graphiken –
führen aber hier auf das Dreifaltigkeitssymbol hin, in dem
Ursulinennachrichten 3/2013
Im unteren Teil des Bildes sehen wir auf allen drei Graphiken rechts und links die beiden allegorischen Gestalten, die Europa und Kanada versinnbildlichen. Sie weisen je mit einem Arm auf St. Angela, die Gründerin der
Ursulinen, hin. Ihre Hände sind wie die von St. Angela
unter den Wolken verschwunden. Zwischen den beiden
Allegorien ist ein barock verziertes Bild zu sehen, das
nach oben offen liegt, und – im Gegensatz zu den beiden
anderen Kupferstichen – den Rhein mit dem Panorama
von Köln darstellt. Man erkennt es an dem unfertigen
Dom. Auf dem vorbeifließenden Rhein sieht man Schiffe
hin- und herfahren. Der unter der Graphik stehende Text
sagt, dass es sich um Angela Merici von Brescia bei Desenzano handelt, die Gründerin der Ursulinen, die von
Papst Clemens XIII. am 30. April 1768 selig gesprochen
wurde und somit verehrt werden darf. Dieses Bild ist eindeutig eine Darstellung der hl. Angela, die die Freude
und den Dank für die Seligsprechung zeigt, während es
sich bei den anderen Kupferstichen noch um die Werbung für die Seligsprechung handelt. Diese Graphik
weist aber zugleich darauf hin, dass im selben Jahr –
1639 – je ein Ursulinenkloster in Köln von Sr. Augustina
de Heers und in Kanada von Sr. Marie Guyart von der
Menschwerdung gegründet wurde und somit den Ursulinenorden zeigt, wie er sich über alle Kontinente ausgebreitet hat. Es ist nicht verwunderlich, dass auf diesem
Bild Köln in den Mittelpunkt rückt, da unterhalb des Stiches auf der linken Seite als Kupferstecher Nikolaus
Mettelj angegeben Ist, „dessen Arbeiten in beträchtlicher
Anzahl zu Köln in den Jahren 1745-1772 erschienen
sind“ (aus: Publikationen der Gesellschaft für Rheinische
Geschichtskunde, IX. Band Kölnische Künstler). Die beiden anderen stammen dagegen von Künstlern aus
Augsburg. Metteljs Darstellung muss nach dem
30.04.1768 entstanden sein. Er muss die beiden älteren
Graphiken aber gekannt haben, da seine Darstellung wie
eine Antwort auf diese zwei Stiche erscheint.
Sr. Mechtild Mai osu
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AUS ALLER WELT
Die Nachkommen der Marie de l‘Incarnation
Die Kanadische Union feiert 60. Geburtstag
Auf die Gründung von Angela Merici 1535 zurückgehend, sind wir seit der Ankunft von Maria von der Menschwerdung im Jahre 1639 in Québec. Die Kanadische Union ist der Zusammenschluss aller Ursulinengemeinschaften, die
von der Gründung der Maria von der Menschwerdung abstammen. 1953
schlossen sich alle diese bis dahin autonomen Klöster zu einer Union unter
einer zentralen Leitung zusammen. Am 7. Juni 2013 hat die-se Union der Kanadischen Ursulinen ihren 60. Geburtstag gefeiert und sich ihrer zwei Gründerinnen erinnert.
Die ersten Ursulinen in
Kanada kamen 1639 aus
Sr. Louise Gosselin osu,
dem Kloster in Tours, das
Generaloberin
seinerseits von Bordeaux
gegründet worden war. Das Kloster von Québec hat bis
1953 folgende autonome Klöster und Häuser gegründet:
Trois-Rivières (1697), das seinerseits Waterville, Skowhegan, Grand-Mère, Shawinigan, und Christ-Roi, gründete, sowie die Niederlassungen 1961 Aucayo, 1964
Yanashi und 1967 Lima in Peru
1953 schließen sich verschiedene Klöster zusammen
und bilden die Kanadische Union der Ursulinen mit den
Provinzen Québec, Trois-Rivières und Rimouski und den
Missionen von Sendai und Hachinohe, die unter die Leitung des Generalates gestellt werden. 1966 werden
Japan und Peru Vizeprovinzen und erhalten 1975 Provinzstatus. Seit 2008 sind die drei kanadischen Provin-
Roberval (1882) mit seinen Gründungen Chambord, St.Eugène und St-Croix
Stanstead (1884) mit Swatow in Chine, das 1923 von
der Römischen Union übernommen und 1952 geschlossen wurde
Mérici (1902)
Rimouski (1906), von dort wurde 1924 Gaspé gegründet und 1948 Hakodate in Japan, das 1950 nach Hachinohe umzog
Sendai in Japan (1936) und von dort Tokio und Yagi.
Ankunft der Marie de l’Invcarnation in der Neuen Welt
zen in der Provinz Québec zusammengefasst mit Zentrale in Québec-Loretteville. Weitere Häuser schlossen
sich der Union an: in Japan (Shimoda), auf den Philippinen (Mati, Manay) und in Peru (Iquitos).
Sr. Louise Gosselin osu schreibt über den Dienst der Ursulinen: „Unsere Aufgabe der moralischen Entwicklung
von Menschen war besonders durch die Ausbildung in
den Schulen geprägt, aber seit den letzten dreißig Jahren ist es unser Wunsch, das Evangelium der Liebe Gottes bei allen Menschen zu verbreiten, dies hat uns
unterschiedliche Wege geführt. Die Jugend hat in unseren Herzen weiterhin Priorität, obwohl sich unsere Solidarität ausgeweitet hat…“
Aus: http://www.ursulines-uc.com/histoire.php
siehe: Les Ursulines en Nouvelle-France
Übersetzung: Susanne Heinrigs
Das Kloster in Quebec
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Ursulinennachrichten 3/2013
AUS ALLER WELT
Mericianisches Familientreffen
Begegnung am Rande des UISG-Kongresses
Die Dreijahres-Versammlung der UISG (International Union of of Superiors
General) fand im Mai dieses Jahres in Rom statt. Sie stand unter dem
Motto „Unter euch soll es nicht so sein (Mt 20,26) der Dienst der Führung
nach dem Evangelium“.
Für uns war das
UISG-Treffen auch
eine Gelegenheit,
die Ursulinen-Oberinnen zu versammeln. Am 2. Mai 2013 begrüßten Sr. Cecilia Wang osu und der Generalrat sie im Generalat in der
Via Nomentana in Rom. Zunächst trafen sich jene, die mit
der Römischen Union assoziiert sind. Anwesend waren
Vertreterinnen der Canadian Union, der Union Ste Angèle
Merici (Malet, Frankreich), der Schwestern von St Charles
du Puy (Frankreich), der Companions of St Angela (Südafrika) und der Ursulines of Brentwood (England).
Sechs weitere Gruppen assoziierter Ursulinen waren nicht
in Rom vertreten: die Ursulinen von Clermont Ferrand, der
Konvent von Brescia, die Union of Irish Ursulines, die Satyaseva Sisters aus Indien, die Ursulinen von Bruno (Kanada) und die Ursulinen von Maipú (Chile).
Diese Versammlung gab uns Gelegenheit zu erfahren,
was unsere „Assoziation“ bedeutet und wie wir die Vorteile
maximieren können. In ihrer Einleitung sagte M. Cecilia:
„In unserer Welt heute sind alle Anzeichen für eine engere
Zusammenarbeit wichtig als Zeugnis der Einheit der ganzen Menschheit. Als Christen, als Ordensfrauen und Ursulinen geben wir ein Zeugnis der Einheit und Liebe, das
auf Christus gründet und auf Angela: alle vereint in einem
Herzen und einem Willen.“
Durch unsere Assoziation haben wir Verschiedenes gemeinsam: die Beteiligung von Schwestern am Terziat und
an den Angela Sessions; in der Ausbildung (wie kürzlich
für Schwestern von Bruno in Brasilien); regionale Treffen
(wie das des erweiterten Generalrates in Afrika) und die
Möglichkeit des Austausches von Schwestern (Schwestern des kanadischen Verbandes waren in Gemeinschaften in Kamerun, Tours und im Senegal)…
Wir haben als geringfügige Änderung der Satzung beschlossen, dass die Generaloberin der Römischen Union
oder eine ihrer Generalrätinnen einmal in sechs Jahren
die Generaloberin des assoziierten Instituts besuchen
wird und dass umgekehrt die Oberinnen und Rätinnen des
anderen Instituts im Generalat herzlich willkommen sind.
Ferner wurde beschlossen, diese Treffen alle drei Jahre
während der Versammlung der UISG zu wiederholen.
Im zweiten Teil des Treffens wurden auch alle anderen
anwesenden Oberinnen mericianischer Gemeinschaften
hinzugezogen: nämlich der Ursuline Franciscan Congregation (Indien), der Ursulinen von St Charles, der Ursulines of the Agonizing Heart of Jesus (Graue Ursulinen), die Suore Orsoline di Sacro Cuore di Maria (Breganze), die Suore Orsoline Figlie di Maria Immacolata
(Verona) und die Ursulinen von Tildonk. Wir berichteten
einander über die aktuelle Situation unserer Institute;
dies war ein Moment des wirklichen Teilens unserer
Freuden und Hoffnungen wie auch unserer Schwierigkeiten, verbunden mit starker und demütiger Hoffnung.
Dieses Treffen war ein echter Ausdruck unseres „Insieme“ mit dem Wunsch nach tieferer gemeinsamer Besinnung auf unser Erbe und die zukünftigen Möglichkeiten, auch in unseren Aufgaben zusammenzugehen…
Aus: http://www.ursulines-ur.org/phocadownload/userupload/interursuline/interursuline201307en.pdf
Übersetzung: Sr. Brigitte Werr osu
u
In Kürze:
Die Römische Union hat gewählt!
Am 02.10.2013, einen Tag früher als geplant, erhielten
wir die Nachricht, dass Sr. Cecilia Wang osu der Römischen Union für weitere sechs Jahre als Generaloberin
vorstehen wird. Wir wünschen Sr. Cecilia weiterhin Gottes Segen auf ihrem Weg in den Schuhen Angela Mericis. Der Generalrat wird in den kommenden Tagen
gewählt. Ein ausführlicher Bericht folgt!
Foto: Sr. Colette Lignon osu, Generaloberin bis 2007,
gratuliert ihrer Nachfolgerin (www.ursuline-ur.org) u
..
Ursulinennachrichten 3/2013
29
AUS ALLER WELT
St.-Angela-Chor aus Indonesien singt in Rom
Der St.-Angela-Chor, eine Sängergruppe der Saint Angela Ursuline School, Bandung, West-Java, Indonesien,
rundete seine zwölftägige Italien-Tournee ab mit einem
Konzert zu Ehren des heiligen Ignatius an dessen Festtag, dem 31. Juli 2013. Ganz angemessen fand das
Konzert in der St.-Ignatius-Kirche in Rom statt. Viele Ursulinen des Generalats konnten teilnehmen. Diese 31
jungen Damen und 3 jungen Herren kamen gerade von
Florenz, wo sie im Zweiten Internationalen Chor-Wettbewerb in der Kategorie Folklore den Ersten Preis bekommen hatten. Ihr Konzert in St. Ignatius bestand aus zwei
Teilen: der erste Teil enthielt eine Anzahl geistlicher
Musik, der zweite war eine Auswahl von Folklore-Gesängen aus verschiedenen Teilen Indonesiens, begleitet von
Choreographie. Nun haben sie mit dieser Reise auch
Europa im Sturm erobert!
Sr. Maureen osu
(auf Facebook)
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“It Is A Small World After All!”
[Im Grunde ist unsere Welt klein...]
Als Schwester Rosemary Nakhumicha (in der Mitte zwischen der Assoziierten Peggy Eicher und Sr. Norma)
vor ein paar Jahren von Uganda nach Youngstown kam, war dies eine größere Reise, als sie sich je hatte
träumen lassen. Diese Schwester vom Orden der Kleinen Schwestern von Franz von Assisi kam, um während ihres Studiums an der Youngstown State University bei den Ursulinen zu leben. „Ich kam im Bewusstsein, dass meine Ausbildung etwas ganz Besonderes sei, das die Ursulinen von Youngstown mir ermöglichten“, erinnert sie sich dankbar.
Sr. Rosemary erwarb an der Youngstown University das
Bakkalaureat in Wirtschaft und an der DePaul University
in Chicago den Master. Sie sagt, das Leben mit den Ursulinen habe sie bereichert. „Sie waren sehr lebensbejahend“, und sie ergänzt, wie wichtig es auch war, dass
die Schwestern sie bei den Wirtschaftsfachleuten vor Ort
eingeführt haben.
Jetzt kam Sr. Rosemary beruflich in die USA. Sie betonte, wie sehr die Erfahrungen bei den Ursulinen in
Youngstown bis heute ihr Leben positiv beeinflusst und
damit auch das der Menschen, denen sie mit ihrer Arbeit
als Krankenhausverwalterin dient.
Für einige Jahre leitete Sr. Rosemary ein großes Krankenhaus im städtischen Bereich. Jetzt beaufsichtigt sie
eines in einer Ugandischen Landgemeinde. Das Krankenhaus, das von ihrer Ordensgemeinschaft unterhalten
wird, dient hier der armen Bevölkerung. Sr. Rosemary
musste alle ihre Kenntnisse und Erfahrungen einsetzen,
um genügend Kapital für den Betrieb dieser Einrichtung
zu bekommen. Was sie dabei erreicht hat, kommentiert
Sr. Elizabeth Anne Friedhoff mit „amazing“.
30
Sr.
Norma Raupple, ein Mitglied des Leitungsteams der Ursulinen und Direktorin der Außenkontakte, sagt: “Sr. Rosemarys überraschender Besuch hat alle Schwestern
erfreut. Wir haben gelacht über die gemeinsame Zeit in
der Vergangenheit und wir haben mit College Studenten
für die Zukunft von einem Praktikum mit ihr in Uganda
geträumt.
Michelle Gatts, 2. Juli 2013
http://www.theursulines.org/2013/07/02/it-is-a-smallworld-after-all/
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Ursulinennachrichten 3/2013
PERSOnALiEn
Wir gedenken unserer Verstorbenen
Sr. Bernarda Habenschuß OSU
Sr. Maria Dominika Wendt OSU
aus dem Ursulinenkonvent Innsbruck
03.01.1933 + 19.05.2013
aus dem Ursulinenkonvent Osnabrück
25.08.1923 + 25.05.2013
Sr. Agnella Degenhardt OSU
Sr. Gabriela Engelbrecher OSU
aus dem Ursulinenkonvent Dorsten
10.08.1919 + 02.06.2013
aus dem Ursulinenkonvent Niederalteich
10.09.1925 + 27.06.2013
Sr. Gertrudis Spieker OSU
Requiescant in pace!
aus dem Ursulinenkonvent Werl
18. 11. 1922 + 13.07.2013
Die Auferstehung ist der Glaube.
Das Wiedersehen ist die Hoffnung.
Das Gedenken ist die Liebe.
Aurelius Augustinus
Wir gratulieren zum Ordensjubiläum!
Sr. Annette Borgmann
Dorsten
06.10.2013
50-jähriges Ordensjubiläum
Sr. Tarcisia Lieske
Osnabrück
11.10.2013
60-jähriges Ordensjubiläum
Sr. Angela Becker
Attendorn
25.10.2013
60-jähriges Ordensjubiläum
25.11.2013
60-jähriges Ordensjubiläum
Sr. Hildegard Schrader Duderstadt/Hildesheim
Sr. Beatrix Echterling
Werl
13.12.2013
50-jähriges Ordensjubiläum
Sr. Radegunde Schröder
Erfurt
23.03.2014
50-jähriges Professjubiläum
Sr. Chlothilde Müller
Erfurt
23.03.2014
50-jähriges Professjubiläum
Sr. Maria Daniel
Geisenheim
07.06.2014
65-jähriges Ordensjubiläum
Sr, Hedwig Treutler
Osnabrück
23.10.2014
65-jähriges Ordensjubiläum
Ursulinennachrichten 3/2013
31
PERSOnALiEn
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
In jedem ist etwas Kostbares, das in keinem anderen ist.
Martin Buber
32
Sr. Cornelia Müller-Freund
Werl-Leinefelde
06.10.1933
80
Sr. Bernadette Kinzkofer
Straubing
10.10.1938
75
Sr. Anna Kurz
Graz
14.10.1968
45
Sr. Agnella Buchner
Landshut
20.10.1928
85
Sr. Clara Grüne
Wipperfürth
27.10.1921
92
Sr. M. Dominika Przybylski
Duderstadt
09.11.1938
75
Sr. Johanna Janko
Königstein
18.11.1933
80
Sr. Bernadette Konersmann
Osnabrück
18.11.1933
80
Sr. Angela Eickeler
Hersel
21.11.1943
70
Sr. Benedicta Gabriel
Hersel
22.11.1928
85
Sr. Mechtildis Weiß
Werl
08.12.1928
85
Sr. Gabriele Heigl
Straubing
13.12.1938
75
Sr. Clementia Schumacher
Düren
25.12.1923
90
Sr. M. Radegundis Kief
Duderstadt
04.01.1915
99
Sr. Angela Veit
Straubing
05.01.1939
75
Sr. Franziska Görtz
Osnabrück
09.01.1929
85
Sr. Monika Breil
Attendorn
11.01.1921
93
Sr. Bernadette Gottschalk
Osterhofen
12.01.1939
75
Sr. Maria Gerhard
Düsseldorf/Köln
19.01.1921
93
Sr. Theodora Krächan
Köln
23.01.1929
85
Sr. Margareth Senfter
Bruneck
24.01.1939
75
Sr. Gertrudis Schmitt
Erfurt
24.01.1944
70
Sr. M. Mechtildis Wedig
Duderstadt
28.01.1929
85
Sr. Petra Brillinger
Würzburg
06.02.1939
75
Sr. ignatia Windolph
Kaarst
08.02.1914
100
Ursulinennachrichten 3/2013
TERMinVORSCHAU
Wann?
Wo?
Wer oder Was?
27.-28.10.2013
Ursulinenkloster Königstein
Föderationsratssitzung
28.-31.10.2013
Ursulinenkloster Königstein
Oberinnenkonferenz
15.-17.11.2013
Ursulinenkloster Ahrweiler
Angelakreis-Treffen
20. - 21.11.2013
Seniorenhaus Hersel
Workshop des
AK Öffentlichkeitsarbeit
22. -24.11.2013
Ursulinenkloster Königstein
Workshop für novizinnen
29.11.-01.12.2013
Ursulinenkloster Straubing
in der Reihe „Wegzeichen“
„Glaube, der mich hält“
31.01.-02.02.2014
Erlöserschwestern Würzburg
Föderationsratssitzung
14.-16.02.2014
Ursulinenkloster Erfurt
AK Ordensgeschichte
02.-03.03.2014
Seniorenhaus Hersel
21.-23.03.2014
Ursulinenkloster Straubing
03.-04.04.2014
Ursulinenkloster Königstein
Föderationsratssitzung
04.-06.04.2014
Ursulinenkloster Königstein
Oberinnentreffen
21.-27.04.2014
Mericianum Desenzano
Exerzitien an den Angelastätten
für Ursulinen und den Angelakreis
10.05.2014
deutschlandweit
„Tag der offenen Klöster”
28.05.-01.06.2014
Regensburg
18.-24.08.2014
Mericianum Desenzano
01.-04.10.2014
Erlöserschwestern Würzburg(?)
Föderationsratssitzung
11.-12.11.2014
Kloster Mallersdorf
Föderationsratssitzung
12.-16.11.2014
Kloster Mallersdorf
Föderationskapitel 2014
Workshop des
AK Öffentlichkeitsarbeit
2. Planungstreffen
„Projekt Katholikentag 2014”
„Mit Christus Brücken bauen”
99. Deutscher Katholikentag
Exerzitien an den Angelastätten
für novizinnen
Adressenänderung
Die Geisenheimer Ursulinen sind umgezogen und haben eine neue Adresse:
Ursulinenkonvent, Hospitalstraße 23, 65366 Geisenheim
Tel. 06722 - 71040-11 (Durchwahl Sr. Clara) bzw. -10 (Büro) - weitere Durchwahlnummern bitte erfragen!
Fax 06722 - 71040-13
neue E-Mailadresse: [email protected]
Ursulinennachrichten 3/2013
33
ADRESSEN
D-57439 Attendorn
Franziskanerhof
Hansastraße 8
Tel.: 02722-6357-1011
E-Mail:
[email protected]
D-33611 Bielefeld
Sieboldstraße 4 a
Tel.: 0521-81 039
Fax: 0521-87 52 273
E-Mail: ursulinen.bielefeld
@t-online.de
D-53332 Bornheim-Hersel
Bierbaumstraße 3
Tel.: 02222-9647-18
Fax: 02222-9647-49
E -Mail:
[email protected]
I-39031 Bruneck / Bz
85045-340 Guarapuava (PR)
Brasil
Rua Guarciara 92, Tupinambá
Tel. / Fax: 0055-42-62 43 205
E-Mail: irmaadrianacampos@
yahoo.com.br
D-50668 Köln
D-68159 Mannheim
Am Alten Ufer 57
Tel./Fax: 0221-91 39 432
E-Mail:
[email protected]
A 4/5 Ursulinenkonvent
Tel.: 0621-23200
Fax: 0621-4397813
E-Mail: convent@
ursulinen-mannheim.de
D-49740 Haselünne
D-61462 Königstein / Ts
Paulusweg 43
Tel.: 05961-5080
Fax: 05961-508-412
E -Mail:
[email protected]
Gerichtstraße 19
Tel.: 06174-9381-0
Fax: 06174-9381-55
E-Mail: s.m.regina@
ursulinenkloster-koenigstein.de
D-50825 Köln
D-61462 Königstein / Ts
Ursulinenkongregation Düsseldorf Konvent der Ursulinen Hofheim
Schönsteinstraße 33
Gerichtstraße 19
Tel.: 0221 / 20650-2209
Tel.: 06174-2562613
Fax: 0221 / 31063140
Fax: 06174-9381-155
E-Mail: ursulinen-hofheim@
E-Mail: verwaltung@
ursulinenkloster-koenigstein.de
ursulinen-duesseldorf.de
D-56428 Dernbach
Ahornstraße 33
Tel.: 069-985426-0
Fax: 069-985426-16
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D-94486 Osterhofen
Ursulinenkonvent Niederalteich
Georgiplatz 3
Tel.: 09932-920-354
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D-46282 Dorsten
Ursulastraße 12
Tel.: 02362-9127-0
Fax: 02362-45321
E-Mail:ursulinenkloster.dorsten
@gmx.de
Las Condes / Santiago
676 1899 / Chile
Sr. Ursula Tapia Guerrero
Av. A. Vespucio Norte 970 # 62
Tel.: 0056-2-2289995
E-Mail: [email protected]
D-37105 Duderstadt
Neutorstraße 9
Tel.: 05527-9145-0
Fax: 05527-9145-23
E-Mail: singeborgwirz
@ursulinen-duderstadt.de
D-94315 Straubing
Burggasse 40
Tel.: 09421-9923-0
Fax: 09421-9923-99
E-Mail: kloster@
ursulinen-straubing.de
D-52349 Düren
Weierstraße 23 - 25
Tel.: 02421-40 39 93
E-Mail: irmgardis-urs-dn
@t-online.de
D-59457 Werl
D-31134 Hildesheim
D-84028 Landshut
Anger 5
Tel.. 0361-56 55 02-0
Fax: 0361-56 55 02-19
E-Mail:ursulinen
@ursulinenkloster-erfurt.de
Brühl 1
Tel.: 05121-38681
Fax: 05121-917415
E-Mail: ursulinen-hildesheim@
t-online.de
Neustadt 536
Tel.: 0871-92584-0
Fax: 0871-92584-24
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A-6020 Innsbruck
D-37327 Leinefelde
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Bonifatiusweg 2
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Fax: 03605-534022
E-Mail: gemeinschaft@
ursulinen-eichsfeld.de
A-8010 Graz
D-41564 Kaarst
Maipú / Santiago 16-Chile
Wilhelm-Raabe-Straße 5
Tel.: 02131-95711-0
Fax: 02131-95711-15
E-Mail:
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Esquina Blanca 575, Casilla 69
Tel: 0056-2-5310734
Fax: 0056-2-5310069
E-Mail:
[email protected]
34
D-63071 Offenbach
Bramstraße 41
Tel.: 0541-50583-0
Fax: 0541-50583-150
E-Mail:
[email protected]
Konvent der Ursulinen Geilenkirchen
St.-Josefs-Haus
Josefshausstraße 8
Tel.: 02602-67 16 18
Leonhardstraße 62
Tel.: 0043-316-32 33 00
Fax: 0043-316-32 33 00-33
E-Mail: [email protected]
Prinz-von-Homburg-Straße 2
Tel.: 033970-13269
Fax: 033970-13435
E-Mail:
[email protected]
D-49090 Osnabrück
Tschurtschenthaler Park 1
Tel.: 0039-0474-544500
Fax: 0039-0474-544501
E-Mail:
[email protected]
D-99084 Erfurt
D-16845 Neustadt / Dosse
Neuerstraße 11
Tel.: 02922-87 21-0
Fax: 02922-86 14 42
E-Mail:
[email protected]
D-51688 Wipperfürth
Auf dem Silberberg 3-4
Tel.: 02267-88189-0
Fax: 02267-88189-12
E-Mail: sr.veronika.klauke
@ursulinen.de
D-97070 Würzburg
Augustinerstraße 17
Tel.: 0931-35512-0
Fax: 0931-35512-23
E-Mail:
[email protected]
Ursulinennachrichten 3/2013
In eIgeneR SAcHe
Liebe Leserinnen und Leser,
danke für Ihr Interesse an diesem Heft. Und diese Themen haben wir für die nächste Ausgabe vorgemerkt.
Das Thema 14/1:
Angelas Spiritualität für heute
außerdem:
- Weitergabe des Feuers - ein Tagungsbericht
- Schulen vernetzen sich
- 50 Jahre Ursulinen in Thiès / Senegal
- „Mein liebes Resende” - ein historischer Bericht
- u.a.m.
Redaktionsschluss: 01.12.2013
Für die finanzielle Unterstützung unserer Arbeit sind wir dankbar.
Wir stellen Ihnen auf Wunsch gern zum Jahresende eine Spendenquittung aus.
Unser Konto:
Föderation deutschsprachiger Ursulinen
Konto 100 203 29 BLZ 426 501 50 Sparkasse Vest
IBAN DE98426501500010020329 BIC Weladed1REK
Stichwort: Ursulinennachrichten
IMPRESSUM
Herausgeber:
Föderation deutschsprachiger Ursulinen
Redaktion:
Sr. Brigitte Werr OSU (Koordination - SBr)
Bonifatiusweg 2, 37327 Leinefelde
Tel. 03605-534209, Fax: 03605-534022
E-Mail: [email protected]
Sr. Lioba Michler OSU, Sr. Cornelia Müller-Freund OSU,
Sr. Lucia Schäckel OSU, Sr. Angela Veit OSU
und Susanne Heinrigs (Assistenz)
Druck:
Frick Digitaldruck, Brühlstraße 6, 86381 Krumbach, www.online-druck.biz
Versand:
Sr. Cornelia Müller-Freund OSU, Bonifatiusweg 2, 37327 Leinefelde
Bildnachweis
Titelseite: Trockenmauer (Detail) - Foto SBr
S. 3: Mast_zelikvor - Foto: Tropenmann (wikimedia.org)
Rückseite: „Frieden” (Detail), Franziskusweg bei Sand in Taufers / Südtirol - Foto: SBr
Ursulinennachrichten 3/2013
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Ursulinennachrichten 3/2013

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