Geschichtsverbunden und Zukunftsorientiert - Gewerkschaft Bau-Holz

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Geschichtsverbunden und Zukunftsorientiert - Gewerkschaft Bau-Holz
BAU-HOLZ
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100. JAHRGANG ■ NUMMER 3–4/05
60 Jahre
ÖGB/GBH
Geschichtsverbunden
und Zukunftsorientiert
Erste
KV-Ergebnisse:
Lohnerhöhungen
erreicht
Pensionskasse
Bau:
Zusatzvorsorge
60 Jahre GBH/
100 Jahre
Bau-Holz-Zeitung:
Teil 2 der Serie
2 I AKTUELL
Inhalt
3–4/05
BUAK
Pensionskassenregelung für
alle Bauarbeiter
4–5
Bundesregierung:
Statt Gesundheitspolitik zu
machen, werden Invalide bestraft!
Der aktuelle Budgetbericht des Finanzministers Grasser ließ in der Gewerkschaft Bau-Holz die
Alarmglocken schrillen: „Das Ziel des Finanzministers Grasser, zur Sanierung seines Budgets in
die Invaliditätspensionen einzugreifen, ist ungeheuerlich“, so der Bundesvorsitzende der
Gewerkschaft Bau-Holz, Johann Driemer.
EU-Dienstrechtslinie
Sozialstandards
außer Kraft
6
Wirtschaftsstandort Wien
Bauinvestitionen
schaffen
Arbeitsplätze
7
Pauschalangebote 2005
Hotel Tauernblick
Hotel Alpenhof
8–9
60 Jahre
GBH/ÖGB
100 Jahre und
kein bisschen leise!
10–12
IMPRESSUM
Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, Gewerkschaft Bau-Holz, 1010 Wien, Ebendorferstraße 7. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes
Gesellschaft m.b.H., 1230 Wien, Altmannsdorfer Str. 154–156.
Redaktion: Mag. Sonja Schmid, 1010 Wien, Ebendorferstraße 7,
Tel. 01/401 47-246, Fax: 01/401 47-314,
E-Mail: [email protected].
Artdirector: Kurt Schmidt. Layout, Grafik: Walter Schauer.
Hersteller: Elbemühl-Tusch Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21.
Bildnachweis: Titel, S. 2, 3, 5, 13, 15, 16: GBH/J. Ulrich, S. 10,
13: GBH/S. Schmid.
DVR-Nummer 0046655
Namentlich gezeichnete Beiträge müssen nicht mit der
Meinung der Gewerkschaft Bau-Holz übereinstimmen.
GBH im Internet:
http://www.bau-holz.at
E-Mail:
[email protected]
BAU-HOLZ 3–4/05
Gerade die Bauarbeiter, aber auch die
Steinarbeiter, jene in der Wildbach- und
Lawinenverbauung und viele Holzarbeiter
mit ihren schwersten beruflichen Belastungen wie Lärm, Staub, chemische Stoffe,
Arbeiten im Freien bei jeder Witterung, Heben und Tragen großer Gewichte, zahlreiche Gefährdungen am Arbeitsplatz, enormer Zeitdruck u. v. m. sind wieder einmal
die am schwersten Betroffenen der Pläne
des Finanzministers.
Diese Menschen gehen nicht gerne und
freiwillig in die Invaliditätspension. Sie
sind auf Grund ihrer beruflichen Belastungen schwerst geschädigt und leiden ihr
ganzes restliches Leben an den Folgen ihrer schweren Arbeit. Und es sind genau
diese Menschen, die schon von den beiden
so genannten Pensionsreformen der
schwarz-blauen Bundesregierung am
schwersten betroffen waren. Die politisch
Verantwortlichen in der Bundesregierung
sollten sich, bevor sie Ihre Pläne wieder zu
Lasten dieser ArbeitnehmerInnen fassen,
einmal – am besten vor Ort auf einer Baustelle oder in einem Steinbruch – darüber
informieren, welchen Arbeitsbelastungen
diese Menschen ausgesetzt sind und was
sie diesen mit Ihren kurzsichtigen Plänen
antun! Erst kürzlich hat die AK Niederösterreich mit einem Beispiel aus vielen
nachgewiesen, dass es keineswegs so leicht
ist, die Invaliditätspension zu erlangen, wie
dies VertreterInnen der Regierungsparteien
gerne behaupten: Ein Bauarbeiter, 60 Jahre alt und nach zwei schweren Arbeitsunfällen, bei denen er schwere bleibende körperliche Schäden davongetragen hatte,
nun arbeitslos, hatte insgesamt 43 Versicherungsjahre angesammelt und suchte
um Invaliditätspension an.
Zwischen AMS, der Krankenkasse und drei
erfolglosen Pensionsanträgen wurde er
dann im Kreis geschickt. Der letzte Pensionsantrag wurde schließlich eingeklagt.
Nun sollte der Kollege jedoch Zeugen für
seine Facharbeitertätigkeit bringen. Die
Pension erhielt der Kollege im Dezember
2004 im Vergleichsweg endlich zugesprochen – bis Ende März 2005 hat er freilich
weder einen Pensionsbescheid noch einen
Cent Pension erhalten, wie die AK Niederösterreich berichtet.
Die Gewerkschaft Bau-Holz fordert schon
seit langem eine lebens- und berufsbegleitende Gesundheitsvorsorge, die es den
Menschen ermöglicht, bei ihrer Arbeit gesund zu bleiben. Trotz aller bereits erreichten Maßnahmen ist es einem Bauarbeiter
nicht möglich, seinen schweren Beruf bis
zum 65. Lebensjahr auszuüben. Daher
muss es ihm möglich sein, im Falle des Falles die I-Pension in Anspruch nehmen zu
können. Die Gewerkschaft Bau-Holz fragt
in diesem Zusammenhang auch einmal
mehr: „Wo ist die versprochene Schwerarbeitsregelung?“ BM Haubner hat ihr höchste Priorität eingeräumt, zu merken ist davon freilich nichts! Eine Schwerarbeitsregelung, die diesen Namen verdient, muss
jenen ArbeitnehmerInnen, die in ihrem Berufsleben schwerste Arbeit geleistet haben,
auch wirklich etwas bringen. Und das betrifft gerade in den Bau- und Holzbranchen
viele Menschen. Die Politik darf auf die
Bauarbeiter, aber auch auf die Steinarbeiter, die Arbeiter in der Wildbach- und
Lawinenverbauung und Holzarbeiter mit
ihren enormen Arbeitsbelastungen auf
keinen Fall vergessen!
■
BRENNPUNKT I 3
Im Brennpunkt
Werte Kolleginnen, werte Kollegen!
Die Kollektivvertragsverhandlungen in
praktisch allen unseren Branchen sind im
April angelaufen. Wie erwartet, sind die
Verhandlungen heuer ganz besonders
schwierig. Trotzdem konnten wir in vielen
unserer Branchen bereits Lohnerhöhungen
durchsetzen. Die restlichen werden bis zum
Sommer folgen. Die GBH wird auch 2005
für eine Verbesserung der Einkommenssituation der Arbeitnehmer kämpfen! Löhne erhöhen sich eben weder automatisch noch
per Gesetz, sondern werden von starken
Gewerkschaften ausgehandelt!
Zum von Arbeitgeberseite forcierten Thema der Arbeitszeitflexibilisierung ist unser
Standpunkt klar und eindeutig: Wir sind
dann mit flexiblen Arbeitszeiten einverstanden, wenn diese nicht zu Lasten der
ArbeitnehmerInnen gehen. Für das Prinzip
„Länger arbeiten für weniger Lohn“ sind
wir keinesfalls zu haben! In allen unseren
Branchen, in denen es notwendig war, sind
bereits seit langem flexible Arbeitszeitmodelle in den Kollektivverträgen verankert.
Für die Tischler wurde nun ein Modell wie
für das Kunststoffgewerbe vereinbart.
Kollektivvertragsverhandlungen behandeln
allerdings nicht nur Lohnerhöhungen, sondern auch die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die ArbeitnehmerInnen.
So werden z. B. für eine gerechtere Einkommensverteilung Lohnordnungen vereinheitlicht (z. B. in der Holz- und Sägeindustrie),
es geht um Zulagen und Sonderzahlungen
und in Zeiten einer unsozialen so genannten „Pensionsreform“ nicht zuletzt auch
um die Zukunftsvorsorge für unsere ArbeitnehmerInnen.
Wir waren und sind der Meinung, dass eine solidarisch finanzierte Pensionsvorsorge
dafür sorgen kann und muss, dass niemand
in der Pension verarmt. Nachdem die
schwarz-blaue, jetzt offenbar schwarzorange Bundesregierung jedoch im Jahr
2003 gegen die massivsten Proteste der
Gewerkschaften und der ArbeitnehmerInnen eine Pensionsreform durchgesetzt hat,
die gerade die Bauarbeiter einem massiven
Verarmungsrisiko aussetzt (auf Grund geänderter Durchrechnungsbestimmungen
u. v. m.), mussten wir handeln. Wir haben in
einem Arbeitskreis gemeinsam mit den
Arbeitgebern der Baubranche daher ein
Modell entworfen, wie eine zusätzliche
Pensionsvorsorgekasse, die in der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse
angesiedelt wäre, aussehen könnte.
Die bisherigen Ergebnisse stellen wir auf
den Seiten 4 und 5 dieser Zeitung vor. Die
Verhandlungen werden nach den KV-Verhandlungen fortgesetzt und in einer Arbeitsgruppe aus rund 60 BetriebsrätInnen
und FunktionärInnen besprochen. Zusätzlich werden wir bis zum Sommer auch eine
Befragung durchführen, wie die Bauarbeiter zu einer solchen zusätzlichen Pensionskasse stehen würden. Wir müssen jetzt,
rechtzeitig, handeln, denn wir wollen nicht,
dass Bauarbeiter, die ihr ganzes Leben lang
gearbeitet haben, von ihrer Pension nicht
mehr leben können.
Wir haben sehr zu Recht darauf bestanden,
und waren damit auch erfolgreich, dass die
Abfertigung Neu nicht als zweite Pensionssäule dienen darf, sondern dass ArbeitnehmerInnen das Geld aus ihren erworbenen
Abfertigungsansprüchen auch vorher erhalten können. Mit der Abfertigung Neu
erhielten viele Bauarbeiter das erste Mal
in ihrem Berufsleben einen Abfertigungsanspruch. Mit dem Taggeld Neu, dessen
Bestimmungen manche Arbeitgeber gegen
die Abmachungen zum Nachteil von Kollegen gebrauchten, konnte dennoch für
viele Bauarbeiter erstmals und für alle
Bauarbeiter ein kollektivvertraglich geregelter Taggeld-Anspruch erreicht werden.
Die GBH wird alles tun, um negative Ausreißer zu bremsen.
Mit der nun angedachten Pensionskassenregelung will die GBH sicherstellen, dass
den Bauarbeitern auch in der Pension
„etwas überbleibt“.
Die GBH und der ÖGB feiern, wie schon in
unserer letzten Zeitung erwähnt, ihr 60jähriges Jubiläum in der 2. Republik. Der
wesentliche Beitrag, den die Bau-HolzGewerkschafter zur Gründung des ÖGB
geleistet haben, wurde am 13. April mit
einer Gedenktafel am Haus von Johann
Battisti gewürdigt, und am 25. April feierte die GBH in einem Fest-Bundesvorstand
mit Zeitzeugen aus der Gewerkschaft BauHolz.
Ich wünsche mir und uns allen eine
weiterhin starke und immer stärkere
Gewerkschaft Bau-Holz, denn nur eine
starke Gewerkschaft sichert Löhne und
gute Arbeitsbedingungen und ist Mahner, wenn es um die soziale Sicherheit in
Österreich und Europa geht.
3–4/05 BAU-HOLZ
4 I THEMA
Eine Pensionskassenregelung für
Erste Ergebnisse der KV-Verhandlungen
Lohnerhöhung durchgesetzt
• Erhöhung der Kollektivvertragslöhne und
Lehrlingsentschädigungen ab 1. Mai 2005
um 2,49% (Laufzeit der Lohnvereinbarung:
12 Monate)
• Parallelverschiebung wie bisher
• Verbesserungen im Rahmen-KV, z. B. Klarstellungen beim Taggeld
• Das Thema „Eigene Pensionsvorsorge für
Bauarbeiter“ soll bis Ende 2005 verhandelt
werden
und ab 1. Mai 2006 um weitere 2,0% (Laufzeit der Lohnvereinbarung: 24 Monate)
• Erhöhung der Akkordlöhne für Tischler um
2,4% und ab 1. Mai 2006 um weitere 2,0%,
für alle anderen um 2,35% und ab 1. Mai
2006 um weitere 2,0%
• Verbesserungen bei den Sonderzahlungen
• Übernahme des Modells einer flexiblen Arbeitszeit-Bandbreite, wie es für das Kunststoffgewerbe bereits besteht, auch für das
Holzgewerbe
Stein- und Keramische Industrie:
Holz- und Sägeindustrie:
Bauindustrie und Baugewerbe:
• Erhöhung der Kollektivvertragslöhne und
Lehrlingsentschädigungen ab 1. Mai 2005
um 2,6% und ab 1. Mai 2006 um weitere
2,2% (Laufzeit der Lohnvereinbarung: 24
Monate)
• Ist-Löhne ab 1. Mai 2005 + 2,35% und ab
1. Mai 2006 um weitere + 2%
• Zulagen werden um den jeweiligen KV-Prozentsatz erhöht
• Die begonnene Vereinheitlichung der Lohnordnungen wird weitergeführt.
Bauhilfs- und -nebengewerbe:
• Erhöhung der Kollektivvertragslöhne und
Lehrlingsentschädigungen ab 1. Mai 2005
um 2,45%, ebenso Pflasterer-Akkordsätze
und die in fixen Beträgen ausgedrückten
Sätze (Laufzeit der Lohnvereinbarung: 12
Monate)
• Parallelverschiebung wie bisher (jedoch Sonderregelung für Bereiche, in denen bundeseinheitliche Kollektivvertragslöhne vereinbart sind)
• Das Thema „Eigene Pensionsvorsorge für
Bauarbeiter“ soll bis Ende 2005 verhandelt
werden
• Steinarbeiter-KV: WeihnachtsremunerationAnpassung in 4 Etappen
Holz- und Kunststoff
verarbeitendes Gewerbe:
• Erhöhung der Kollektivvertragslöhne und
Lehrlingsentschädigungen ab 1. Mai 2005
für Tischler um 2,5% und ab 1. Mai 2006 um
weitere 2,1%, für alle anderen um 2,45%
• Erhöhung der KV-Löhne und Lehrlingsentschädigungen ab 1. Mai 2005 um 2,55%,
und ab 1. Mai 2006 um weitere 2,15%. Die
Ist-Löhne erhöhen sich in der ersten Etappe
um 2,4% und in der zweiten Etappe um
weitere 2,1%. (Laufzeit der Lohnvereinbarung: 24 Monate)
• Parallelverschiebung wie bisher
• Die Akkorde, Prämienverdienste und Leistungslöhne werden ab 1. Mai 2005 um 2,4%
und ab 1. Mai 2006 um weitere 2,1% erhöht.
Maler, Lackierer und
Schilderhersteller:
• Erhöhung der KV-Löhne und Lehrlingsentschädigungen ab 1. Mai 2005 um 2,45% und
ab 1. Mai 2006 um weitere 2,1%. (Laufzeit
der Lohnvereinbarung: 24 Monate)
• Parallelverschiebung
• Die Weihnachtsremuneration wird in Etappen erhöht.
• Verbesserungen bei den Kündigungsfristen
• Weitere Schritte zur bundesweiten Vereinheitlichung der KV-Lohnordnungen und KVLöhne
Für alle Branchen konnte der Kündigungsschutz auf die Dauer des Bezuges von Kinderbetreuungsgeld erweitert werden, für beinahe
alle Branchen wurde bezahlte Freizeit für die
Lehrabschlussprüfung vereinbart.
Nähere Infos und die Lohnordnungen unter
www.bau-holz.at
Gewerkschaften und Kollektivverträge sind das Stärkste,
das die ArbeitnehmerInnen haben!
GBH-Mitglied – immer ein Gewinn
BAU-HOLZ 3–4/05
Im Pensionsrecht des ASVG wurden in den
letzten Jahren ganz wesentliche Verschlechterungen vorgenommen. Die Pension wegen
geminderter Arbeitsfähigkeit wurde gestrichen, die vorzeitige Alterspension bei langer
Versicherungsdauer läuft etappenweise aus.
Die Entwicklung geht in Richtung eines Pensionsanspruchs ab 65 Jahren, bei einem früheren Pensionsantritt müssen deutliche Abschläge hingenommen werden. Aus jetziger
Sicht ist zu befürchten, dass für einen beachtlichen Teil der Bauarbeiter, d. h. alle,
die die Voraussetzungen für die „normale“
Alterspension nicht erreichen, die Erhaltung
des Lebensstandards im Alter keine Selbstverständlichkeit ist.
Diesen Entwicklungen ist gewerkschaftlich entgegenzutreten. Neben der Sicherung des ASVG müssen jedoch ergänzende
Maßnahmen wie eine Pensionskassenregelung überlegt, diskutiert und – wenn
notwendig – auch umgesetzt werden. Dies
gilt insbesondere für Bauarbeiter. Der ÖGB
und seine Fachgewerkschaften treten für
eine Schwerarbeitsregelung ein, die diesen Namen auch verdient. Trotzdem ist es
politisch geboten, an Regelungen zu arbeiten, die eine zusätzliche Pensionsabsicherung für Bauarbeiter gewährleisten.
Sozialpartnergespräche
und Finanzierungsmodelle
Im Herbst 2004 wurden intensive Gespräche der Sozialpartner in der Bauwirtschaft
zu einer Pensionskassenregelung für Bauarbeiter in der BUAK aufgenommen. Beherscht waren diese Gespräche von Fragen
der Finanzierung. Wenig überraschend ist
es der Arbeitgeberseite nicht darum gegangen, einen möglichst hohen Finanzierungsbeitrag zu leisten, sondern im Urlaubsrecht
der Bauarbeiter angebliche „Privilegien“ der
Bauarbeiter zu streichen und damit die
Pensionskassenregelung zu finanzieren.
Gleichzeitig muss uns bewusst sein, dass
wir eine Pensionskassenregelung allein
aus Beiträgen der Arbeitgeber nicht erreichen können. Es wurde folgender mögliche Kompromiss gefunden, über den im
Bundesvorstand der GBH im Dezember
2004 berichtet wurde:
• Die Finanzierung einer Pensionskassenregelung im Ausmaß von knapp 100
THEMA I 5
alle Bauarbeiter in der BUAK
Mio. € pro Jahr (ca. 840,– € für den
durchbeschäftigten Bauarbeiter) erfolgt
durch Arbeitgeberbeiträge und Umschichtungen aus dem geltenden Bauarbeiter-Urlaubsrecht.
• Die Arbeitgeberbeiträge belaufen sich
auf ca. 40 Mio. € pro Jahr.
• Die Umschichtungen aus dem Bauarbeiter-Urlaubsrecht ergeben einen Betrag
von ca. 57 Mio. € pro Jahr.
• Diese Umschichtungen setzen sich aus
Verringerungen beim Urlaubsentgelt
(das Urlaubsentgelt wird vom kollektivvertraglichen Stundenlohn plus 20% an
Stelle von kollektivvertraglichem Stundenlohn plus 25% berechnet), dem
Wegfall von Zuschlagswochen für durchbeschäftigte Bauarbeiter (in einem Kalenderjahr können nur 47 Zuschlagswochen erreicht werden und nicht wie
bisher 52 [51] Wochen) und der Streichung der Samstag-Feiertagsvergütungen und der Zuschläge für Truppenübungen zusammen.
• Der Gesamtbetrag von 97 Mio. € fließt
in die Pensionskassenregelung.
Politischer Hintergrund für die Umschichtungen ist sicher auch, dass es sich bei
den Umschichtungen um arbeitsrechtliche
Ansprüche handelt, die seit Jahren einem
Druck der Arbeitgeberseite ausgesetzt
sind. Durch die Umschichtungen können
diese Entgeltbestandteile für die Arbeit-
Argumente
für
gegen
eine Pensionskassenregelung
• Zusatzpension zur Absicherung
des Lebensstandards
• Arbeitgeber muss Beitrag für Altersvorsorge der Arbeitnehmer leisten
• Alle Arbeitnehmer kommen
zu einer Zusatzpension
• Mitbestimmung von
Arbeitnehmervertretern
• ASVG-Regelungen werden
dadurch nicht gestärkt
• Arbeitnehmer zahlt sich
Pensionsregelung auf Zeit selbst
• Arbeitnehmer müssen
verpflichtend an der kollektiven
Regelung teilnehmen
nehmer materiell – wenn auch in einer
anderen Form – erhalten bleiben.
Diskussionen in der
Gewerkschaft Bau-Holz und
weitere Vorgangsweise
In der Gewerkschaft Bau-Holz wurde eine
Steuerungsgruppe mit ca. 60 BetriebsrätInnen aus Baubetrieben in ganz Österreich eingesetzt, die mehrmals zu dem
Thema getagt hat.
Es wurde intensiv diskutiert, Berechnungsbeispiele wurden behandelt, Kritik geäußert, und man ist übereingekommen, den
internen Diskussionsprozess auf einer
breiten Basis bis zum Herbst 2005 fortzusetzen. Dann werden wieder Sozialpartnergespräche geführt und es wird eine
Entscheidung zu treffen sein.
Mögliche Inhalte
einer Pensionskassenregelung in der BUAK
• BUAK gründet eine eigene Pensionskasse, diese steht im Alleineigentum der BUAK
• Es handelt sich dabei um eine überbetriebliche Pensionskasse (mit der Möglichkeit der
Einbeziehung anderer Arbeitnehmergruppen)
• Der Arbeitgeber hat für jede Beschäftigungswoche eines Bauarbeiters einen Pensionskassenbeitrag an die BUAK zu entrichten (pro Woche ca. 16,– €, pro Kalenderjahr beim
durchbeschäftigten Bauarbeiter ca. 840,– €)
• Pensionskasse führt für jeden Arbeitnehmer ein Pensionskonto, Beiträge werden individuell zugeordnet und gutgeschrieben (Kapitaldeckungsverfahren)
• Vermögen der Pensionskasse wird veranlagt, möglichst sichere Veranlagung
• Mitsprache der Arbeitnehmervertreter bei der Veranlagung
• Aus dem angesparten Kapital wird bei Pensionsantritt eine Zusatzpension errechnet
• Zusätzlich gibt es eine Hinterbliebenenversorgung und eine Invaliditätsversorgung aus
der Pensionskasse
• Bei Beiträgen von 800,– € jährlich können in 35 Jahren 40.000,– € (bei 2% realer
Verzinsung) angespart werden; daraus errechnet sich eine Zusatzpension von monatlich 318,– € (wenn die durchschnittliche Lebenserwartung bei Pensionsantritt bei noch
10 verbleibenden Jahren liegt).
Politische Dimension
einer Pensionskassenregelung
für Bauarbeiter
Da sich Bauarbeiter von anderen Berufsgruppen unterscheiden, bespielsweise bezüglich Berufsunfähigkeitsrisiko oder Lebenserwartung, spricht dies dafür, Bauarbeiter in einer so genannten Veranlagungs- und Risikogemeinschaft zusammenfassen. Für eine Pensionskassenregelung in der BUAK spricht neben den zu
erwartenden günstigen Kosten die besondere Qualität der Mitbestimmung durch
Arbeitnehmervertreter aus dem Baubereich. So kann die Veranlagungspolitik in
der Pensionskasse so vorsichtig erfolgen,
wie die Bauarbeiter es wollen.
Nicht zuletzt könnte mit einer kollektiven
Regelung für alle Bauarbeiter eine Vorbildwirkung für andere Branchen erzeugt
werden. Bisher bestehen Pensionskassenregelungen vor allem nur für größere Betriebe mit überdurchschnittlichem Einkommensniveau der Beschäftigten.
■
3–4/05 BAU-HOLZ
6 I THEMA
EU-Dienstleistungsrichtlinie
setzt Sozialstandards außer Kraft!
Die Pläne zur EU-Dienstleistungsrichtlinie haben europaweit scharfe Proteste vor allem
von Seiten der Gewerkschaften ausgelöst, die den Europäischen Rat zu einem Rückzug
gezwungen haben. Nun verspricht die EU-Kommission, die Richtlinie zu ändern und das
Herkunftsland-Prinzip zu überdenken. Das ist uns zu wenig. Ein Herkunftsland-Prinzip, das
hohe Sozialstandards massiv gefährden würde, ist für uns inakzeptabel.
Denn Arbeitnehmer, die z. B. in Österreich
für ausländische Unternehmen tätig sind,
würden dann nicht mehr den österreichischen Sozialstandards und Kollektivvertragsbestimmungen unterworfen sein, sondern jenen des Herkunftslandes des Dienstleisters, der sich den Ort mit den jeweils
niedrigsten Standards auswählen kann. Bei
Rechtsverstößen könnten nur die Behörden
des Herkunftslandes Sanktionen verhängen.
Diese Situation führt unweigerlich zu einer
Wettbewerbsverzerrung und zu Lohndumping und damit in Ländern wie Österreich zu einer deutlichen Senkung des
Sozialniveaus und zum Verlust von Arbeitsplätzen.
Die Bauwirtschaft ist besonders betroffen, da zusätzlich auch die Entsenderichtlinie untergraben würde.
Die Gewerkschaft Bau-Holz und der gesamte ÖGB sprechen sich klar gegen eine
EU-Dienstleistungsrichtlinie mit einem
Herkunftsland-Prinzip, das niedrige Standards bei Gewerbeausübung, Arbeits-, Sozial- und Berufsausbildungsvorschriften
bringt, aus. Was mit einer solchen Richtlinie drohen würde, beweisen beispielsweise
jetzt schon die massiven Probleme mit
BAU-HOLZ 3–4/05
Lohn- und Sozialdumping, die für Fleischarbeiter in Deutschland entstanden sind.
Wir müssen diesen neoliberalen Bestrebungen mit einer europaweiten Gewerkschafts- und Arbeitnehmerinitiative ent-
gegenwirken und dieser Dienstleistungsrichtlinie eine klare Absage erteilen. Das ist
uns mit einer eindrucksvollen Demonstration mit über 90.000 TeilnehmerInnen in
Brüssel gelungen. Der EU-Rat musste einen
Rückzieher machen. Aber das ist erst der
Anfang. Wir können nicht zulassen, dass
die sozialen Standards in Europa mit einer
solchen Dienstleistungsrichtlinie untergraben werden. Es geht um die soziale Sicherheit in Europa!
■
Rund 90.000 DemonstrantInnen folgten am 19. März in Brüssel dem Aufruf des Europäischen
Gewerkschaftsbundes (EGB) zu einem Aktionstag gegen Sozialabbau, speziell aber gegen die
geplante EU-Dienstleistungsrichtlinie von Ex-EU-Kommissar Bolkestein. Eine große österreichische Delegation wurde von ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch angeführt, darunter zahlreiche Bau-Holz-Gewerkschafter unter der Führung der Bundessekretäre Anton Korntheuer
und Herbert Aufner und der Bundesvorsitzenden-Stv. Hermann Haneder und Karl Ziegler.
KOMMENTAR I 7
Bauinvestitionen sichern Arbeitsplätze!
Stadtentwicklung schafft Grundlagen für Wirtschaftsstandort Wien
Investitionen sichern Arbeitsplätze – während die Bundesregierung durch verfehlte Finanzund Wirtschaftspolitik die Zukunft Österreichs gefährlich aufs Spiel setzt, sichert Wien
seinen Ruf als DIE Wirtschaftsmetropole im erweiterten Europa, in der soziale Sicherheit
und Lebensqualität oberste Priorität genießen. Die Stadt- und Verkehrsplanung leistet
einen wichtigen Beitrag dazu.
Die Finanz- und Wirtschaftspolitik der
Bundesregierung ist eine Chronologie des
Scheiterns: Das Budget, das Finanzminister
Grasser für 2006 kürzlich vorgestellt hat,
sieht ein Defizit des Bundes von 5,8 Mrd.
Euro vor – nicht nur das höchste der
schwarz-blauen Regierung, sondern damit
auch weit höher aus als in den Jahren 1997
bis 1999, als noch Rudolf Edlinger Finanzminister war.
Anstatt in Zeiten des Wirtschaftsabschwunges, der sich zu Beginn 2001 bereits abgezeichnet hat, gegenzusteuern, hat es die
Bundesregierung verabsäumt, die Sparpolitik zu stoppen und mit Investitionen zur
Stabilisierung und Belebung der Konjunktur
beizutragen. Diese verfehlte Wirtschaftspolitik der Bundesregierung rächt sich bitter:
Ein größerer Wirtschaftsabschwung als in
vielen anderen EU-Ländern, sinkende Kaufkraft und steigende Arbeitslosenzahlen belegen das Scheitern von Schüssel, Grasser &
Co. Im Februar 2005 waren 309.958 ÖsterreicherInnen auf Jobsuche – um über 7.000
Personen mehr als im Februar des Vorjahres.
Einzig und allein in Wien ist die Arbeitslosigkeit im Vergleichszeitraum um 5,1 Prozent gesunken. Auch die März-Arbeitslosenzahlen zeichnen ein ähnliches Bild.
Der schlechten Nachrichten nicht genug:
Um das von Finanzminister Karl-Heinz Grasser angestrebte Null-Defizit 2008 zu erreichen, wären – wie SP-Wirtschaftssprecher
Matznetter bereits vorgerechnet hat – Sparpakete in der Höhe von neun Milliarden Euro notwendig, die wiederum nur durch eine
neue Schröpfungsaktion der ÖsterreicherInnen zu bewerkstelligen sein werden. Diese
müssten deutlich höher ausfallen als die
Sparpakete 1996/1997 und wären das Achtfache dessen, was die Pensionskürzungen
2003 ausgemacht haben.
Wien ist anders
Der Bund will Wien kaputt sparen – leider
ist dies keine abgedroschene Wahlkampfparole, sondern traurige Realität. Doch
trotz dieser Tatsache kann die Bundes-
hauptstadt – im Gegensatz zur Bundesregierung - auf eine Vielzahl an wirtschaftsund arbeitsmarktstabilisierenden Maßnahmen als Gegensteuerung zur verfehlten
Bundespolitik verweisen.
Die Wiener Stadtentwicklung ist ein wichtiger Eckpfeiler in diesem Bemühen. Die
Stadtplanung legt nicht nur den Grundstein
für attraktive Wohnbereiche, sondern forciert vor allem auch Betriebsansiedlungen
und schafft somit die Voraussetzungen für
tausende neue Arbeitsplätze. Der Schwerpunkt in der weiteren Entwicklung Wiens
liegt gemäß dem Regierungsprogramm
„100 Projekte für Wien“ in der Nutzung
innerstädtischer Areale (Bahnhofsareale)
und der Schaffung neuer Bezirks- und
Stadtteilzentren – die Dynamik, die sich in
den letzten drei Jahren dabei entwickelt
hat, ist an vielen Ecken und Enden Wiens
sichtbar.
Nicht nur in den Gebieten nördlich der Donau und rund um die Wiener Gasometer,
sondern auch im Süden Wiens „tut sich
was“. Seit den Wahlen 2001 hat die Wiener
Stadtentwicklung die planerischen Voraussetzungen für eine Stadt im Ausmaß von
Salzburg geschaffen – und das im Radius
von vier Kilometern rund um das Wiener
Zentrum.
Dies entspricht rund 5 Millionen m2 Bruttogeschossfläche – anschaulicher formuliert: Raum für 40.000 Wohnungen oder –
im anderen Extrem – für rund 100.000 Arbeitsplätze. Schwerpunktbereiche sind dabei u. a. die Achse entlang der U2-Verlängerung nach Norden vom Praterstern bis
Donaustadtbrücke, das Nordbahnhofgelände, das Flugfeld Aspern, die Aspanggründe
sowie der neue Stadtteil beim geplanten
Zentralbahnhof – Bahnhof Wien-Europa
Mitte.
Direkt den Bauunternehmungen kommen
die zahlreichen Investitionen in den
Straßenbau und die Straßensanierung
zugute. Wien baut nicht aus Jux und
Tollerei oder um die AutofahrerInnen zu
ärgern: Maßnahmen für mehr Verkehrs-
sicherheit, mehr Platz
für FußgängerInnen
und RadfahrerInnen,
bessere Straßenbedingungen, eine ansprechende Oberflächengestaltung sichern
gleichzeitig tausende
Arbeitsplätze im Baugewerbe.
Unsere „Großbaustellen“, wie z. B. die Re- Dipl.-Ing. Rudolf
novierung der Reichs- Schicker, Stadtrat für
brücke, die Neugestal- Stadtentwicklung und
tung der Lothringer- Verkehr in Wien
straße, die Arbeiten an
der Südosttangente oder – im vergangenen
Jahr – die Neugestaltung des Schwarzenbergplatzes sind somit auch wertvolle Impulse für den Arbeitsmarkt.
Zusätzlich zu den bereits geplanten Investitionen werden heuer im Rahmen einer
Investitionsoffensive der Stadt weitere
70 Millionen Euro, davon 3,9 Mio € für den
Kunstplatz Karlsplatz, 1,3 Mio. € für Maßnahmen im Bereich Höhenstraße sowie
6,5 Mio. € in die Erneuerung der Ringstraßenbeleuchtung, investiert und so
wertvolle zusätzliche Beschäftigungsimpulse gesetzt.
Arbeitsplätze in der Baubranche sichern
auch der Wohnbau und die Wohnhaussanierung sowie der Neubau und die Sanierung von Schulen, Kindertagesheimen und
Spitälern in Wien. Die Rekordinvestitionen
der Stadt von 860 Millionen Euro in den
Neubau und die Sanierung von Wohnungen
im Jahr 2004 sorgen nicht nur für ein größeres Wohnungsangebot und eine hohe
Wohnungsqualität, sondern sichern auch
21.500 Arbeitsplätze in Wien. Allein in die
thermisch-energetische Wohnhaussanierung (Thewosan) wurden seit ihrer Einführung 112 Mio. € investiert – so schafft
auch der Klimaschutz zusätzliche Arbeitsplätze.
Während die Bundesregierung Wirtschaftspolitik für Großunternehmer macht und
sich in sündteuren Inseratenkampagnen
selbst lobt, setzt Wien Fakten: Ein hohes
Investitionsniveau und eine aktive Arbeitsmarktpolitik sind der beste Garant für ein
hohes Beschäftigungsniveau – die Erfolge
davon sind in Wien deutlich sichtbar. ■
3–4/05 BAU-HOLZ
Pauschalangebote 2005
Hotel Tauernblick***
Schladming/Stmk.
„Pfingsten“
13. bis 16. 5. 2005
Preise pro Person für 3 Übernachtungen inklusive Halbpension.
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 94,50
Für alle anderen Gäste
€ 133,50
Geführte Wanderung, Almfrühstück, Juxkegelturnier, Steirisches
Schmankerlbuffet.
Für alle „Junggebliebenen“, „50 +“ und Senioren!
Für „gemütliche“ Wanderer und Gondelfahrer, für Bergfexen und
„Gemsen“, Naturgenießer ...
Urlaubswochen zum „Genießen“
2. bis 9. 7. oder 6. bis 13. 8. oder 3. bis 10. 9. 2005
„Nationalfeiertag“
Preis pro Person und Woche inklusive Halbpension.
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 259,00
Alle anderen Gäste
€ 315,00
Inkludiert sind:
7 Übernachtungen mit Frühstücksbuffet, dreigängiges Wahlmenü am
Abend, Begrüßungsdrink, 1 Grillabend mit Musik, Diavortrag über die Dachstein-Tauern-Region, lustiges Juxkegelturnier, Almfrühstück, leichtere, geführte Spaziergänge oder kleinere Wanderungen, Nordic Walking Einführungskurs, Hallenbad und Wellnessoase zur freien Benutzung, steirisches
Schmankerlmenü inklusive 1 Flasche Wein, Ausflug auf die Planai.
„Hey Kids“ – Kinderaktionswoche
23. bis 30. 7. 2005
1 Kind bis 15 Jahre im Zimmer der Eltern FREI!
Preise pro Erwachsenen und Woche inklusive Halbpension
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 259,00
Für alle anderen Gäste
€ 315,00
Kinder 4–8 Jahre
Minus 50% vom Erwachsenenpreis
Jugendliche 9–15 Jahre Minus 30% vom Erwachsenenpreis
Tägliches Programm für unsere Kids mit Manfred! Lagerfeuer mit
Grillen, Schnupperklettern, Mehrkampf usw. Ein absoluter Renner für
Familien – frühzeitige Anmeldung ist von Vorteil!
„Wanderwochen“
„Aufi muaß i“ – 13. bis 20. 8. 2005
„Der Berg ruft!“ – 27. 8. bis 3. 9.2005
Preis pro Person und Woche inklusive Halbpension.
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 259,00
Für alle anderen Gäste
€ 315,00
Begrüßungsdrink, 4 geführte Wanderungen, Nordic Walking Einführung, Almfrühstück mit Musik, Juxkegelturnier, Grillabend.
26. bis 30. 10. 2005
Preis pro Person für 4 Übernachtungen inklusive Halbpension.
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 126,00
Für alle anderen Gäste
€ 162,00
Herbstliche Farbenpracht zum stillen Genießen!
Hauscocktail, geführte Wanderung, Steirisches Buffet.
„Aquarellmalkurse“
26. bis 30. 10. 2005
Preise pro Person für 4 Übernachtungen inkl. Halbpension und Malkurs.
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 196,00
Für alle anderen Gäste
€ 232,00
Abzug Kurskosten für Begleitung
– € 70,00
Bekannte Künstler weisen Sie in die Technik der Aquarellmalerei ein
oder sie verfeinern Ihre Technik. – Auch für ANFÄNGER!
„Wedelwochenende“
7. bis 11. 12. 2005
Preise pro Person für 4 Übernachtungen inklusive Halbpension – OHNE
SKIPASS!
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 126,00
Für alle anderen Gäste
€ 162,00
Begrüßungsdrink, Skifahren mit dem Chef, Steirisches Schmankerlmenü, Juxkegelturnier, Fackelspaziergang.
„Bergweihnacht“
17. bis 24. 12. 2005
Preise pro Person für 1 Woche inklusive Halbpension.
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 322,00
Für alle anderen Gäste
€ 406,00
Fackelwanderung, festliches Weihnachtsmenü, Pferdeschlittenfahrt,
Hallenbad und Sauna.
Genießen Sie die wunderbare Bergwelt des steirischen Ennstales.
Kontakt: Hotel Tauernblick, Hochstraße 399 A-8970 Schladming, Tel. 0 36 87/220 01
Fax 0 36 87/220 01-999, E-Mail: [email protected], www.hotel-tauernblick.at
Information und Buchung auch über das Sozialwerk der Gewerkschaft Bau-Holz, Koll. Edith Stübinger,
Tel. 01/401 47-284, Fax –282, E-Mail: [email protected]
Kontakt: Hotel Alpenhof, Brandseitweg 18, 6365 Kirchberg/Tirol, Tel. 0 53 57/23 89, Fax DW 33, www.kirchberg-alpenhof.at
Information und Buchung auch über das Sozialwerk der Gewerkschaft Bau-Holz,
Koll. Edith Stübinger, Tel. 01/401 47-284, Fax –282, E-Mail: [email protected]
Alle Infos zu den Hotels des GBH-Sozialwerkes sind auch unter www.bau-holz.at abrufbar. Wir freuen uns sehr auf Ihren
Besuch! Kinderermäßigung: 0 bis 2 Jahre –100 %, 3 bis 8 Jahre –50 %, 9 bis 15 Jahre –30 %. Alle Pauschalangebote sind
inklusive Halbpension und Benutzung der Alpenhofoase (Sauna und Hallenbad) sowie exkl. Kurtaxe (€ 1,– pro Tag und Person) –
Änderungen vorbehalten! Aufgrund eines neuen Buchungsprogramms erfolgt die Vergabe der Zimmer in den Hotels für die
kommende Wintersaison nach Einlangen der Anmeldungen. Wir ersuchen Sie, die Anmeldung zeitgerecht vorzunehmen.
Pauschalangebote 2005
Hotel Alpenhof***
Kirchberg/Tirol
„Pfingsten“
13. bis 16. 5. 2005
3 Tage mit Halbpension
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 108,00
Alle anderen Gäste
€ 132,00
Welcomecocktail, genießen Sie bei einer Radtour die herrliche Aussicht
auf unsere Bergwelt. Am Samstag dann unser traditionelles Pfingstbuffet.
„Tiroler Tage“
21. bis 28. 5. 2005
7 Tage mit Halbpension
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 257,00
Alle anderen Gäste
€ 313,00
Begrüßungsschnapserl, Besichtigung der Tiroler Schnapsbrennerei
Erber in Brixen, geführte Wanderung, Tiroler Buffet.
„Wellnesstage zu zweit“
9. bis 12. 6. 2005
3 Tage mit Halbpension
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 128,00
Alle anderen Gäste
€ 152,00
Vital-Dinner, 1 Entspannungsmassage für beide ... Genießen Sie drei
Tage lang unseren wunderschönen Wellnessbereich und lassen Sie sich
am Sonntag von einem herrlichen Brunch verwöhnen.
Begleiten Sie uns auf 2 geführte Wanderungen – wir belohnen Sie mit
dem Blick von „ganz oben“ auf unsere Bergwelt sowie einer anständigen Jause zur Stärkung!
„Radwoche“
7 Tage mit Halbpension
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 252,00
Alle anderen Gäste
€ 308,00
Wir begleiten Sie auf 4 wunderschöne Radtouren rund um Kirchberg.
Die Teilnehmer werden je nach Konditionsstärke eingeteilt und dann
gehts ab ins Radvergnügen.
Die müden Wadln werden am Abend in unserer Oase entspannt oder
bei einem gemütlichen Abend mit Musik wieder gefordert!?
„Nationalfeiertag“
7 Tage mit Halbpension
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 252,00
Alle anderen Gäste
€ 308,00
Auf geht’s zur Aquagymnastik, Rad fahren oder zum Nordic Walken
in der herrlichen Umgebung von Kirchberg. Nach dem erlebnisreichen
Tag spannen Sie gemütlich in unserer Oase aus und lassen sich von
kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen.
„Kinderaktionswochen“
30. 7. bis 6. 8. 2005
2. Termin: 6. bis 13. 8. 2005
1. Termin:
7 Tage mit Halbpension
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 272,00
Alle anderen Gäste
€ 328,00
1 Kind bis 15 Jahre im Zimmer der Eltern frei! Spannendes Programm
für unsere Kids wie Lagerfeuer, Sportbewerbe und natürlich die Kinderparty!
22. bis 26. 10. 2005
4 Tage mit Halbpension
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 144,00
Alle anderen Gäste
€ 176,00
Die Natur entführt uns in eine weitere schöne Jahreszeit. Ob bei einem
Spaziergang um den Schwarzsee oder einer Wanderung auf die Berge,
wo Sie die herbstliche Natur in vollen Zügen genießen können – wir
runden das Angebot mit einem Herbstbuffet mit Begleitmusik für Sie
noch perfekt ab.
„Ski-Opening“
„Gesundheits- u. Wohlfühlwoche“ 2. bis 9. 7. 2005
24. 9. bis 1. 10. 2005
7. bis 11. 12. 2005
4 Tage mit Halbpension
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 255,00
Alle anderen Gäste
€ 310,00
Begrüßungscocktail mit anschließendem Candle-light-Dinner. Danach
geht’s die darauffolgenden Tage ab auf die Skipiste, genießen Sie die
Ruhe auf den Pisten vor dem großen Ansturm der Weihnachtsgäste.
Am Abend steht Ihnen die Alpenhof-Oase zum Wohlfühlen zur Verfügung.
„Single-Wochenende“
9. bis 11. 12. 2005
2 Tage mit Halbpension
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 86,00
Alle anderen Gäste
€ 104,00
Alleine? Nutzen Sie unser Programm, um Freundschaften zu schließen.
Wir laden zum Begrüßungscocktail, gestalten einen lustigen Abend mit
Musik und entführen Sie auf eine Fackelwanderung zu einer urigen
Gaststätte. Am Sonntag verwöhnen wir die Damen und Herren mit
einem herrlichen Brunch, bevor Sie der Alltag wieder hat ...
„Weihnachten in den Alpen“ 18. bis 25. 12. 2005
„Wanderwochen“ 1. Termin: 25. 6. bis 2. 7. 2005
2. Termin: 9. bis 16. 7. 2005
3. Termin: 27. 8. bis 3. 9. 2005
7 Tage mit Halbpension
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 262,00
Alle anderen Gäste
€ 318,00
Erleben Sie die Kitzbüheler Alpen einmal in der aufgehenden Sonne
oder untertags auf einer urigen Hütte.
7 Tage mit Halbpension
Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz
€ 329,00
Alle anderen Gäste
€ 413,00
Es weihnachtet sehr – wir laden Sie mit einem umfangreichen Programm zur schönen Alpenweihnacht zu uns nach Kirchberg ein. Unter
anderem bieten wir Ihnen eine Fackelwanderung, Kutschenfahrt,
Leseabend, Zithermusik und alles, was Weihnachten zu Weihnachten
macht, an. Neben dem Wohlfühlen in unserer Oase lassen Sie sich
abends von den Schmankerln unserer Küche verzaubern.
10 I SERIE
100 Jahre und kein bisschen leise!
Folge 2:
Die Aufbauzeit bis 1960
April 1945: Wien ist noch nicht befreit
und der 2. Weltkrieg wird noch beinahe einen Monat lang dauern, als die Bau-HolzGewerkschafter Josef Battisti, Johann
Böhm und einige andere überzeugte Gewerkschafter einander in der Wohnung
Battistis im 7. Wiener Gemeindebezirk
treffen und die Grundlagen für die Schaffung des ÖGB legen. Am 13. April 2005
wurde daher am ehemaligen Wohnhaus
Battistis in der Wiener Kenyongasse eine Gedenktafel angebracht. (Foto
rechts)
Am 30. April 1945 wurde die Gründung
des ÖGB auch von den Besatzungsbehörden genehmigt. Und bereits am 16. April
wurde die neue Bau-Holz-Gewerkschaft
gegründet. 1. Obmann wurde Johann
Böhm, auch 1. Präsident des ÖGB. Die Kollegen begannen sofort damit, das von Battisti gesicherte Haus der GBH in der Schottenfeldgasse in Wien, das schwer beschädigt worden war, wieder in Stand zu setzen, und bereits am 1. Juni 1945 konnte
die neue GBH ihre Arbeit aufnehmen.
Wien war zu dieser Zeit geprägt von Hunger und Mangel, meterhohen Schuttbergen, aber auch von einem großen Aufbauwillen. In den ersten Jahren nach dem
Krieg waren es die Arbeiter selbst, die
die zerstörten Fabriken wieder aufbauten
und in Betrieb nahmen – oft ohne die
ehemaligen Besitzer, die die wertlos gewor-
denen Firmen zurückließen und flüchteten.
Mit Hochdruck wurde daran gearbeitet, die
Rechte der ArbeitnehmerInnen zu sichern.
Bereits am 9. August 1945 beschloss der
Hauptvorstand der GBH ein Forderungsprogramm. Die Inhalte u. a.: Altersversorgung der Arbeiter, Verstaatlichung von
Schlüsselindustrien, Errichtung eines zentralen Wirtschaftsrates, ein neues Betriebsrätegesetz, ein neues Kollektivvertragsgesetz, die Anerkennung früherer
Gewerkschaftsmitgliedschaften auf die
Unterstützungssätze und nicht zuletzt die
Reinigung des öffentlichen Lebens von
„Nazi-Elementen“.
Im März 1946 erschien die GBH-Mitgliederzeitung erstmals wieder, und zwar
unter dem Namen „Bau- und Holzarbeiter“. „Wir sind wieder da!“ war die Parole
dieser ersten Ausgabe, mit der man die
Arbeit der GBH unterstützte.
Kurzer Überblick
über die Sozialgesetzgebung 1945–1960
1945 Rechtsüberleitungsgesetz, AK-Gesetz, Feiertagsruhegesetz
1946 Bauarbeiterurlaubsgesetz und Arbeiterurlaubsgesetz, Jugendeinstellungsgesetz
1947 Sozialversicherungsgesetz, Kollektivvertragsgesetz, Betriebsrätegesetz,
Arbeitsinspektionsgesetz
1949 Arbeitslosenversicherungsgesetz, Kinderbeihilfengesetz
1951 Mindestlohntarifgesetz, Wohnungsbeihilfengesetz
1953 Jugendeinstellungsgesetz
1954 Heimarbeitsgesetz
1955 ASVG
1956 Arbeitsplatzsicherungsgesetz
1957 Mutterschutzgesetz
1959 Generalkollektivvertrag zur Einführung der 45-Stunden-Woche
1960 Säuglingsbeihilfe, Geburtenbeihilfe, Karenzurlaubsgeld
BAU-HOLZ 3–4/05
Eine der ersten Großtaten war die rasche
Wiederherstellung des österreichischen
Sozialrechtes. Der Bau-Holz-Vorsitzende
und ÖGB-Präsident Johann Böhm wurde
nun auch in die provisorische Regierung
berufen und zum Staatssekretär für soziale Verwaltung bestellt. Es gelang in kurzer
Zeit, mittels eines Rechtsüberleitungsgesetzes ein demokratisches Sozialrecht für
Österreich zu schaffen.
Es war auch Johann Böhm, der maßgeblich
an einem der für die Bauarbeiter wichtigsten Gesetze beteiligt war: am 20. März
1946 wurde das Bauarbeiter-Urlaubsgesetz erlassen.
Es wird vielfach als das fortschrittlichste
Urlaubsgesetz für Bauarbeiter in der ganzen Welt bezeichnet. Wichtigster Punkt
darin war die Erhöhung des Urlaubsausmaßes nach 43 Arbeitswochen auf 12 Werktage. Sofort wurde mit dem Aufbau der
Bauarbeiter-Urlaubskasse begonnen, am
19. November 1946 fand die konstituierende Versammlung statt. Am 24. Juli wurde
schließlich das Arbeiter-Urlaubsgesetz verabschiedet.
1946 wurde die Zentrale Lohnkommission
gegründet, der für den Baubereich Koll.
Anton Vitzthum und für den Holzbereich
Koll. Franz Olah angehörten. Und auch in
der Organisation wurde auf Hochtouren
gearbeitet: Bereits im Juni 1946 fand der
erste Nachkriegskongress des Internationalen Bundes der Bau- und Holzarbeiter
(IBBH) statt. Die GBH delegierte Koll. Franz
Novy und Koll. Rudolf Holowatyi, die beide 1938 emigrieren mussten und in der
Emigration die internationalen Kontakte
der GBH aufrecht erhielten.
SERIE I 11
60 Jahre GBH/ÖGB, 100 Jahre Bau-Holz-Zeitung
Die Aufgaben der Gewerkschaften umfassten auch und gerade in der schweren Zeit
unmittelbar nach dem Krieg weit mehr als
die Mitwirkung an Gesetzen. Damals wie
heute stehen die Bedürfnisse der Mitglieder im Mittelpunkt. 1947 wurden Schuhe
und Kleidung, teilweise sogar neue, an die
Mitglieder verteilt. Erst Anfang 1949
konnten diese Verteilaktionen langsam beendet werden.
Im Februar 1948 berichtete der „Bau- und
Holzarbeiter“ noch über ein neues Schema
der Zusatzkartenempfänger bei den Lebensmittelkarten und listete auf, welche
der Berufsgruppen der GBH welcher Verbrauchergruppe zugeordnet sei. Eines der
absoluten Hauptthemen war jedoch auch
schon 1948 die Lohnpolitik.
Lohnsteigerungen von 100 bis 120% waren
auf Grund der niedrigen Löhne 1945 üblich,
der Stundenlohn eines Wiener Bauarbeiters wurde z. B. auf 2,10 Schilling
erhöht.
Im Juni 1948 wurde ein Bundeskollektivvertrag für die Bauarbeiter abgeschlossen. Er brachte einheitlich für ganz Österreich die im Baugewerbe bereits Gewohnheitsrecht gewordene Fünftagewoche.
Für Holzindustrie und -gewerbe sowie
für die Sägeindustrie konnten 1948
erstmals Bundeskollektivverträge durchgesetzt werden. Auch für das gesamte
Baugewerbe, die Ziegel- und die Zementindustrie und die meisten anderen
Bau-Holz-Berufsgruppen gab es 1948
den ersten Bundeskollektivvertrag, die
übrigen folgten 1949. In diesem Zusammenhang sind auch die fünf Lohn- und
Preisabkommen zu nennen. Die sehr hohe
Inflation musste zur Kaufkrafterhaltung
bei den Löhnen ausgeglichen werden.
Immer wieder kam es in diesen Jahren
auch zu Protesten und Streiks, so z. B. im
Dezember 1949 (Streik im Wiener Tischlergewerbe), im Juli 1950 (Streik der Maler),
im September 1951 (Streik der Wiener Fassader und Gipser), im August 1953 (Streik
der Dachdecker und der Pflasterer) und im
Februar 1956 (siebenwöchiger Streik der
Tiroler Platten- und Fliesenleger), um Ansprüche der Arbeiter durchzusetzen.
Die Kommunisten, deren politischer Einfluss geschwunden war, organisierten sich
in den so genannten USIA-Betrieben. Im
Zuge des vierten Lohn- und Preis-Abkommens wollten sie eine Streikwelle starten.
Für den 4. Oktober wurde ein Generalstreik
angekündigt, es nahmen aber nur sehr wenige daran teil. Der Generalstreik fiel ins
Wasser, nur sehr vereinzelt wurde die Arbeit niedergelegt. Dennoch versuchten die
Kommunisten weiterhin, Macht und Einfluss im Osten Österreichs zu erlangen. Die
Bau- und Holzarbeiter unter Leitung von
Koll. Franz Olah stellten sich ihnen jedoch
in den Weg und konnten eine versuchte
Machtübernahme damit verhindern.
Alle kommunistischen Funktionäre wurden
daraufhin aus der GBH ausgeschlossen.
Bereits 1948/49 beschäftigten sich GBH
und Bundesregierung mit der Winterarbeitslosigkeit der Bauarbeiter. Man kam
überein, unter dem Titel PAF (Produktive
Arbeitslosenfürsorge) Geld aus der Arbeitslosenversicherung zur Abdeckung der
Mehrkosten, die das Bauen im Winter erfordert, zur Verfügung zu stellen. Auf diese
Weise ist es tatsächlich gelungen, eine
größere Arbeitslosigkeit hintanzuhalten,
wenn auch eine kontinuierliche Beschäftigung der Bauarbeiter das ganze Jahr hindurch trotzdem nicht überall gewährleistet
war.
Noch eine Maßnahme galt es zu treffen,
um die Bauarbeiter vor allzu schweren
Lohnausfällen wegen schlechter Witterung
zu schützen: Bis zum Inkrafttreten des
Schlechtwetterentschädigungsgesetzes
im Jahr 1954 hatte das Bundesministerium
für soziale Verwaltung verfügt, dass eine
diesbezügliche (noch „reichsdeutsche“)
Verordnung, die für Sonderfälle während
des Krieges erlassen worden war, für das
Baugewerbe anzuwenden sei.
1948 wurde Schloss Weinberg im Mühlviertel als Bildungs- und Urlaubszentrum
der Bau- und Holzarbeiter eröffnet. Mit
Anfang Juni wurde der Kurs- und Erholungsbetrieb aufgenommen.
Im April 1952 kam es zu großen Demonstrationszügen der Bau- und Holzarbeiter in
Wien und Kärnten. Grund war die „Kamitz-
GBH feiert mit Festbundesvorstand
und Ausstellung
Die GBH begeht ihr 60-Jahr-Jubiläum in der 2. Republik am 25. April 2005 mit
einem Fest-Bundesvorstand.
ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch und GBH-Bundesvorsitzender Johann Driemer eröffnen
den Fest-Bundesvorstand, anschließend erinnern sich Zeitzeugen an wichtige Eckpunkte
der Geschichte der Gewerkschaft Bau-Holz.
Bau-Holz berichet in der nächsten Ausgabe. Nähere Informationen unter www.bau-holz.at
3–4/05 BAU-HOLZ
12 I ORGANISATION
Sanierung“, die eine Kürzung der Budgetmittel für Bauzwecke vorsah.
Wie breit das Tätigkeitsfeld der GBH zum
Wohle ihrer Mitglieder war und ist, beweist
nicht zuletzt die legendäre SW-Möbelaktion. Ziel war es, den Menschen leistbare
und schöne österreichische Qualitätsmöbel
zur Verfügung zu stellen. Damit war auch
die Beschäftigung in der Holzbranche auf
Jahre hinaus gesichert.
1954 wurde ein neuer Bundeskollektivvertrag für das Bauhauptgewerbe abgeschlossen, mit wesentlichen Verbesserungen bei Löhnen, Zulagen, Weihnachtsgeld,
Akkordarbeit und Schlechtwetterentschädigung, ebenso bei der Lösung des Dienstverhältnisses.
1955 ist das Jahr des Österreichischen
Staatsvertrages. Auch der „Bau- und
Holzarbeiter“ berichtete wie gewohnt ausführlich. Anlässlich 10 Jahre GBH und ÖGB
gab es eine Sonderausgabe.
1955 beschließt der Nationalrat das
Allgemeine Sozialversicherungsgesetz
(ASVG). An den Vorarbeiten war der ÖGB
massiv beteiligt.
1956 wird anlässlich des 70. Geburtstages
von Johann Böhm der Johann-BöhmFonds gestiftet, der mittellosen Arbeiterkindern den Besuch höherer Schulen und
Die neue und der alte
Die BundesBJ-Vorsitzende der GBH jugendkonferenz
ein Hochschulstudium erleichtern sollte.
Dieser Fonds existiert bis heute.
1959 tritt nach langen Verhandlungen der
Generalkollektivvertrag zur Einführung
der 45-Stunden-Woche in Kraft.
1960 kommt es in der GBH zu einer Urabstimmung. Die Paritätische Kommission
hatte am 7. März den am 14. Dezember
1959 zwischen der Bundesinnung für das
Baugewerbe und der GBH abgeschlossenen
Kollektivvertrag abgelehnt, obwohl die
letzte Lohnerhöhung 1956 erfolgt war und
Ehrengäste
bei der Konferenz
damit bereits lange zurücklag. Um ihre
Forderungen zu untermauern, hielt die
GBH Ende März eine Urabstimmung unter
den Bauarbeitern ab, die ein eindeutiges
Ergebnis brachte: Von den 67.200 Beschäftigten nahmen 57.889 an der Urabstimmung teil. 57.354 Beschäftigte stimmten
für die Forderungen der GBH.
Nächste Folge: Von den 60ern in
die „Goldenen 70er der Arbeiter“
■
Zahlreiche JugendfunktionärInnen verfolgten die Konferenz mit großem Interesse
27. Bundesjugendkonferenz der GBH
Gestalten – Begreifen – Handeln – Es geht um deine Zukunft!
Unter dem Motto: „Gestalten – Begreifen
– Handeln – Es geht um deine Zukunft!“
fand vom 25. bis 27. Februar 2005 in Leibnitz die 27. Bundesjugendkonferenz der
Gewerkschaft Bau–Holz statt.
Jugendliche aus ganz Österreich verfolgten
mit Spannung die Berichte der letzten beiden Jahre und stellten mit den neun beschlossenen Anträgen die Weichen für die
künftige Arbeit der GBH-Jugend.
Der Bundesjugendvorsitzende Manuel Auzinger betonte in seinem Bericht vor allem
die Kooperation im Jugendbereich in der
Allianz infra und hob die guten internati-
BAU-HOLZ 3–4/05
onalen Kontakte und zahlreichen nationalen und internationalen Veranstaltungen
hervor. Im Bericht des Bundesjugendsekretärs Wolfgang Birbamer kam klar zum Ausdruck, dass es der GBH ein Anliegen ist, die
Jugendarbeit auch in Zukunft aufrecht zu
erhalten und weiter zu entwickeln. Auch
der vorgelegte schriftliche Bericht war ein
deutliches Bekenntnis dazu. Die gute Zusammenarbeit mit der Österreichischen
Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) und die schon
angesprochene vielversprechende Kooperation in der Allianz infra sind auch für die
GBH-Jugend ein Garant für weitere posi-
tive Entwicklungen. Kollege Manuel Auzinger trat aus beruflichen Gründen nicht
mehr bei der Neuwahl des GBH-Bundesjugendvorsitzenden an. Die rund 100 anwesenden Kolleginnen und Kollegen bedankten sich bei Koll. Auzinger mit einer Diaschau und einer kleinen Aufmerksamkeit
für seine Arbeit. Zur neuen Bundesjugendvorsitzenden wurde in einer geheimen
Wahl Kollegin Eva Zemlicka gewählt. Ihre
Stellvertreterin ist Kollegin Karin Bund. Mit
dieser Wahl ist die aus Branchengründen
doch männerdominierte GBH–Jugend nun
in starker Frauenhand.
■
ORGANISATION I 13
GBH-PensionistInnen:
Wie lange werden wir noch geschröpft?
Koll. Emmerich
Rakuschan, GFBundespensionistenvorsitzender
der GBH, nimmt
die kürzlich beendeten Budgetverhandlungen
zum Anlass, die
immer wieder genannten Zahlen und Statistiken genauer unter die Lupe zu nehmen.
Rakuschan: „Am 3. März 2005 meinte z. B.
Justizministerin Miklautsch in ihrer Rede
zur Budgetdebatte, Österreich sei das
drittreichste Land der EU, noch knapp vor
Belgien und Holland. Später meinte sie
noch, das Arbeitsplatzangebot steige. Ich
frage mich: Weiß sie noch, wovon sie
spricht?“
Einige Zahlen zur Verdeutlichung der
wahren Situation:
Die Arbeitslosigkeit lag im Jahresdurchschnitt
1999
bei 194.314 Personen
2003
bei 240.079 Personen
2004
bei 243.600 Personen
Quelle: Website des AMS, www.ams.or.at
Im Februar 2005 waren rund 361.000
Menschen ohne Arbeit, das ist eine Arbeitslosenrate von 8,9% und so viel wie
seit 1945 nicht mehr! Und wie der Kurier
(3. 3. 2005) bestätigt, entfällt rund ein
Drittel der Februar-Arbeitslosen auf die
Baubranche.
Rakuschan: „Unsere Industrie hat im Jahr
2004 um 8% zugelegt – die Zahl der Jobs
ist hingegen um 1 % gesunken! So viel
zum Ammenmärchen, dass längere tägliche Arbeitszeiten und Lohnverzicht Arbeitsplätze sichern.“
Auch die Realeinkommen stagnieren. Trotz
größter Anstrengungen der Gewerkschaften, die Einkommen stetig weiterzuentwickeln, lag das durchschnittliche Jahreseinkommen im Jahr 2000 bei 25.176 Euro,
2003 bei 25.195 Euro. Das liegt zu einem
Gutteil daran, dass es immer mehr Teilzeitarbeitsplätze gibt – immer weniger
Menschen haben also ein Vollzeit-Einkommen.
Quelle: WIFO-Wirtschaftsbericht 2003, Statistik Austria
Auch die Pensionsanpassungen gestalten
sich seit dem Jahr 2000 nach dem Muster
„Sozialabbau“:
Jahr
2000
2001
2002
2003
2004
Inflationsrate
2,0%
2,3%
1,7%
1,3%
2,1%
Pensionsanpassung
0,6% + Einmalzahlung
0,8 % + Einmalzahlung
1,1% + Einmalzahlung
0,5% + Einmalzahlung
0,8% (bis Armutsgrenze
1,5%, sonst 10,30 €)
2005 prognosti- 0,8% (bis Armutsgrenze
ziert 2,5% 1,5%, sonst 10,30 €)
Inflationsrate gesamt 2000-2005 11,9%
Pensionsanpassung
gesamt 2000-2005
4,6%
Wertverlust
–7,3%
Rakuschan: „Das heißt nichts anderes, als
dass wir Pensionisten heute real weniger
Geld zur Verfügung haben als vor einigen
Jahren!“
Die Belastungen für PensionistInnen:
• Erhebliche Pensionskürzungen durch die
„Pensionsreform“ 2000
• Weitere massive Pensionskürzungen
durch die „Pensionsreform“ 2003 und die
„Pensionsharmonisierung“ 2004
• Pensionsanpassungen seit dem Jahr 2000
jedes Mal deutlich unter der Inflationsrate
• Steuererhöhungen durch Kürzung des
PensionistInnenabsetzbetrages
• Die Abschaffung der Mindestverzinsung
bei Pensionskassen führt zu Kürzungen
von Zusatzpensionen aus Pensionskassen
Dazu kommen noch Belastungen im Gesundheitsbereich seit dem Jahr 2000,
die alle betreffen:
• Die Rezeptgebühr wurde dreimal erhöht
(um 26% auf 4,35 €), mit 1. 1. 2005
wurde sie zum vierten Mal auf 4,45 €
erhöht.
• Mehrmalige Erhöhung des Spitalskostenbeitrages auf bis zu 10 €
• Höhere Selbstbehalte bei Heilbehelfen
und Kuren
• Selbstbehalte bei Sehbehelfen: früher
23 €, ab 1. 1. 2005 72,6 € oder Vollbezahlung
• Leistungskürzungen bei Krankenkassen
• Abschaffung der beitragsfreien Mitversicherung für EhepartnerInnen und LebensgefährtInnen
• Einführung einer Freizeitunfallversicherung per 1. 1. 2004
• Erhöhung des Krankenversicherungsbeitrages für PensionistInnen um 0,5% per
1. 1. 2004 und um weitere 0,5% per
1. 1. 2005
• Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge für alle um 0,1% mit 1. 1. 2005
Rakuschan: Kein Wunder, dass die Zahl der
armutsgefährdeten und in akuter Armut lebenden Menschen dramatisch gestiegen
ist!“
Im Jahr 2000 waren 930.000 Menschen
armutsgefährdet, 2003 waren es bereits
1,044.000. Das bedeutet, dass 2003 bereits
jeder Achte (13,2%) in Armutsgefährdung
lebte.
Auch die akute Armut nimmt zu: Im Jahr
2000 lebten 290.000 Personen in akuter
Armut, heute sind es 460.000 (5,9%).
Quellen: Bundesministerium für Soziales und
Generationen, Bericht zu sozialen Lage 2003/2004,
Armutskonferenz
Rakuschan: „Ich hoffe, die Bevölkerung Österreichs und speziell die PensionistInnen
geben der Bundesregierung für ihre „hervorragende soziale Einstellung“ die nötige
Antwort!
■
Der Stv. Bundesvorsitzende Karl Ziegler informiert:
Europaweit einheitliche
Berufsausbildung für Kraftfahrer!
Ab 2008 soll es eine europaweite Regelung der Ausbildung für Berufskraftfahrer geben.
Vieles, etwa die Art des Unterrichts, Kosten und Förderungen sind noch offen.
Nähere Informationen dazu: [email protected], vom Fachausschuss
der Berufskraftfahrer: Koll. Thomas Heinschink: Fax: +43 1 501 65-3071,
[email protected] oder im Internet unter www.bau-holz.at
3–4/05 BAU-HOLZ
14 I ORGANISATION
Aus den Landesorganisationen
LO Wien: Berufsschule
für Baugewerbe
feierte 75. Geburtstag
Mit einem Festakt wurde am 5. April 2005
der 75. Geburtstag der Wiener Bauberufsschule gefeiert. Eine gute Ausbildung ist
der Grundstein jedes beruflichen Erfolgs.
Gerade in einer anspruchsvollen und leider
auch unfallträchtigen Branche wie der
Baubranche ist es nötig, Jugendliche besonders sorgfältig und breit gefächert auszubilden. Nicht nur der richtige Umgang
mit Werkzeug und das Erlernen der Tätigkeiten ist wichtig, auch die Unfallvorsorge
und das Umgehen mit gefährlichen Situationen muss erlernt werden.
Die GBH unterstützt daher die Berufsschule in zahlreichen Belangen, veranstaltet
Berufswettbewerbe und gibt ihre Erfahrungen weiter.
Beim Festakt dankte der Wiener GBH-Landessekretär Johann Holper in seiner Festrede der Schulleitung und den Lehrern für
ihr Engagement und hob einmal mehr die
Wichtigkeit einer optimalen Ausbildung
hervor.
LO Niederösterreich:
50 Jahre bei der GBH
Es ist der Redaktion von „Bau-Holz“ immer
eine besondere Freude, langjährigen Mitgliedern für ihre Treue zu danken. In Niederösterreich gab es im Jänner eine 50-jährige Gewerkschaftsmitgliedschaft zu feiern:
Schauplatz Bauplatz
• Nach dem Bruch eines Schalungsteils zog
ein Bauarbeiter die Bewehrungseisen aus
dem frischen Beton. Dabei verwendete er
keine Handschuhe. 20 Minuten später
waren seine Hände und Unterarme so
stark verätzt, dass eine Hauttransplantation durchgeführt werden musste.
• Während des Aufbringens kniete ein Bauarbeiter im frischen Estrich. Am nächsten
Tag stellte er starke Verätzungen an beiden Knien fest. Auch hier wurde eine
Hauttransplantation notwendig.
Beide Verletzten waren mehr als zwei Monate lang arbeitsunfähig.
Natürlich spricht nicht jeder bei einmaligem Kontakt so stark auf Zement an. Aber
diese Fälle kommen öfter vor, als man
denkt. Dazu kommt, dass es neben solchen
schweren Verätzungen zu einer Vielzahl
leichterer Verätzungen kommt, die von den
Betroffenen vielfach als völlig normal hingenommen werden.
Aber beim Umgang mit Zement kommt es
nicht nur zu einmaligen Hautbeeinträchtigungen. Es besteht außerdem eine hohe
Wahrscheinlichkeit, an einer durch Zement
verursachten Allergie zu erkranken – der
sogenannten „Maurerkrätze“.
BAU-HOLZ 3–4/05
Zu den wichtigsten Aufgaben der Gewerkschaft Bau-Holz zählt der ArbeitnehmerInnen- und Gesundheitsschutz. Gerade im
Baubereich mit seinen vielfältigen Gefahren ist eine optimale Gesundheitsvorsorge
und das Vermeiden von Gefährdungen
enorm wichtig.
Nicht zuletzt auf Grund der oben beschriebenen Fälle haben die GBH, die AUVA und die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) eine Informationskampagne gestartet, die das Wissen um die Gefahr von Hautkrankheiten
beim Umgang mit Zement ohne geeignete Schutzmaßnahmen bei den Bauarbeitern und den Verantwortlichen auf Baustellen erhöhen soll.
Ein großes Anliegen und ein großer Erfolg
war es, dass in diese Aktion auch andere
Interessensgruppen wie die Bundesinnung
Bau, der Fachverband der Stein- und Keramischen Industrie, die VIBÖ (Vereinigung
Industrieller Bauunternehmen Österreichs),
den Güterverband Transportbeton und die
Vereinigung Österreichischer Betonwarenerzeuger eingebunden werden konnten.
Alle gemeinsam haben die „Plattform
Hautschutz“ gegründet.
Koll. Rudolf Krupitsch erhielt die Ehrung
und die Glückwünsche der GBH von Sekretär Kollege Rudolf Silvan.
Koll. Krupitsch, geboren am 29. 10. 1938 in
Orth an der Donau, war von 1953 bis 1999
als Maurer-Vorarbeiter bei der Fa. Holler in
seinem Heimatort beschäftigt, von 1984
bis 1999 war er auch Betriebsratsvorsitzender. Koll. Krupitsch ist außerdem seit
1970 Ortsgruppenvorsitzender in Orth an
Anfang März wurde die
große Hautschutz-Kampagne „Schauplatz Bauplatz: Schützen – Reinigen – Pflegen: Der richtige Umgang mit Zement
und Beton“ vorgestellt.
In Wandplakaten für den
Aushang auf Baustellen
und in Firmen und Foldern, die an alle Beschäftigten in der Bauwirtschaft ausgegeben werden, soll die Bedeutung
von professionellem Hautschutz am Bau
mit den drei Säulen „Schützen – Reinigen
– Pflegen“ aufgezeigt werden. Besonders
wichtig ist die Bewusstseinsbildung für
Junge, die in den Bauberuf einsteigen.
Auch hierauf legt die Kampagne besonderes Augenmerk.
Jeder am Bau weiß: nur mit gut gewartetem und optimal gepflegtem Werkzeug
kann man gut arbeiten. Und so muss gerade das „Werkzeug Auge“, das „Werkzeug
Hand“ und das „Werkzeug Fuß“ optimal
gepflegt werden – für gute Arbeitsbedingungen und vor allem für die eigene Gesundheit! Nähere Infos sowie den Folder und
das Plakat in Kürze zum Download unter
www.bau-holz.at.
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ORGANISATION I 15
der Donau. Diese Ortsgruppe wurde von
seinem Vater gegründet und aufgebaut,
Koll. Krupitsch führt diese Tradition mit
großem Einsatz weiter. Die GBH dankt für
die große Einsatzfreude.
LO Niederösterreich:
Ehrungen bei der Fa. Egger
In der Fa. Egger konnten 13 Kollegen für
25-jährige und 1 Kollege für 40-jährige
Mitgliedschaft geehrt werden. ZBR-Vorsitzender Stv. Wolfgang Schatzl und der
GBH-Sekretär Helmut Wegscheider überreichten den Kollegen die Urkunden und
Anstecknadeln und dankten den langjährigen Mitgliedern im Namen der gesamten
GBH für ihre Treue. Auch das gesamte Betriebsratsteam der Fa. Egger-Unterradlberg
bedankte sich bei den Kollegen für ihre
Treue und die langjährige gute Zusammenarbeit. Folgende Kollegen wurden geehrt:
Walter Hartl für 40-jährige Mitgliedschaft,
Johann Krammer, Franz König, Johann
Nestelberger, Baki Zeneli, Karl Brandl, Karl
Eigner, Manfred Staudenmeyer, Johann
Hirmann, Josef Holzer, Franz Kaiser, Sueleymann Oerge, Karl Schlager und Walter
Stadler für 25-jährige Mitgliedschaft.
LO Wien:
Ehrung in den eigenen Reihen
Die GBH freut sich immer wieder, wenn es
auch in den eigenen Reihen KollegInnen zu
ehren gibt. Koll. Franz Etl, jahrelanger Mitarbeiter in der GBH-Landesorganisation
Wien, ist seit 25 Jahren GBH-Mitglied. Der
Wiener GBH-Landessekretär Johann Holper
überreichte die Ehrenurkunde und die An-
stecknadel und dankte Koll. Etl im Namen
der gesamten GBH und vor allem der gesamten GBH-Landesorganisation Wien für
die langjährige gute Zusammenarbeit.
LO Wien: ÖGB-Präsident
Verzetnitsch besucht
die Kanal-Bauarbeiter
Am Wiener Kanalnetz wird laufend gebaut.
Die Bauarbeiter leisten tagtäglich schwerste Arbeit. ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch
machte sich nun selbst ein Bild von den
Arbeitsabläufen „in der Unterwelt“, ließ
sich Maschinen und Arbeitsabläufe erklären. Die Kollegen waren hocherfreut, den
ÖGB-Präsidenten bei sich begrüßen zu
können und verwickelten ihn in angeregte
Diskussionen. Eines ist auch bei diesem
Baustellenbesuch wieder klar geworden:
Eine Schwerarbeitsregelung muss raschest umgesetzt werden. Die Berufsgruppen der GBH gehören zu den am
schwersten Belasteten und dürfen für die
schwere Arbeit, die sie leisten, nicht auch
noch mit massiven Pensionseinbußen bestraft werden.
LO Salzburg: Lehrling musste
gesetzwidrig schuften:
GBH erstritt 5.000 EUR
Ein Salzburger Lehrling musste Überstunden leisten. Das ist gesetzlich verboten. Die
Gewerkschaft schaltete sich ein und bekam
beim Landesgericht Salzburg Recht: der
junge Mann bekommt für drei Jahre nachträglich mehr als 5.000 Euro ausbezahlt.
„Das ist eine richtungsweisende Entschei-
dung“, freut sich Florian Zuckerstätter, Jugendsekretär der Gewerkschaft Bau-Holz
(GBH) und rät allen Lehrlingen: „Wenn ihr
während der Lehrzeit zu Überstunden gezwungen werdet, lasst euch das nicht gefallen, kommt zur Gewerkschaft. Wir helfen euch!“.
So wie im Fall des Fliesenleger-Lehrlings
Harald S. Der musste während seiner dreijährigen Ausbildungszeit zahlreiche Arbeiten verrichten, die erstens nicht zu seinem
Berufsbild passten und zweitens außerhalb
der Arbeitszeit anfielen: Er musste zum
Beispiel nach Arbeitsschluss für seinen
Dienstgeber Schnee räumen, Zäune reparieren oder Zwetschken klauben.
„Der junge Mann machte es aber richtig:
Er zeichnete diese Arbeiten in einem Stundenbuch auf. Dies zählte vor Gericht!“,
sagte GBH-Landessekretär Gerhard Daskiewicz und rät allen Lehrlingen, die gesetzeswidrig Überstunden leisten müssen, es
Harald S. gleich zu tun. Im Rahmen eines
Verfahrens über Ansprüche in einem Insolvenzverfahren – der Betrieb war inzwischen pleite gegangen – wurden die Überstunden des jungen Fliesenlegers vom
Richter anerkannt: 5.194 Euro netto flossen auf das Konto des inzwischen Ausgelernten.
LO Salzburg: Baustellenbesuch
Informationen direkt vor Ort von Funktionären an die Mitglieder. Das ist Basisarbeit
und wird auch von den Kollegen dankend
honoriert. Funktionäre des Landesvorstandes Salzburg waren am 23. März in Sachen
„Taggeld Neu“, Pensionskasse in der BUAK
sowie Schwerarbeiterregelung in kritischen, aber fair geführten Diskussionen bei
Bauarbeitern von Alpine-Mayreder und
Strabag.
Viele Sorgen und Nöte der Kollegen sind
berechtigt. Wir müssen noch mehr auf die
Anliegen und Stimmen der Basis hören,
meint auch GBH-Landessekretär Gerhard
Daskiewicz.
3–4/05 BAU-HOLZ
www.bau-holz.at
Die Gewerkschaft Bau-Holz ist dein
starker Partner in der Arbeitswelt.
Ohne deine Gewerkschaft Bau-Holz gibt es keine Lohnerhöhungen.
Gerade jetzt sorgen wir in harten Verhandlungen dafür, dass die Löhne
in unseren Branchen ab 1. Mai 2005 wieder erhöht werden:
• In Bauindustrie und Baugewerbe KV-Lohn +2,49% mit Parallelverschiebung
• In der Stein- und Keramischen Industrie KV-Lohn +2,6% und ab 1. 5. 2006
+ weitere 2,2%, Ist-Lohn +2,35% und ab 1. 5. 2006 weitere +2,0%
• Im Bauhilfs- und Baunebengewerbe KV-Lohn +2,45% mit Parallelverschiebung
• Holz- und Kunststoff verarbeitendes Gewerbe: KV-Lohn +2,5 bzw. 2,45%
und ab 1. 5. 2006 + weitere 2,1 bzw. 2,0%, Erhöhung der Akkordlöhne
• Holz- und Sägeindustrie: KV-Lohn +2,55 und ab 1. 5. 2006 + weitere 2,15%.
Ist-Löhne, Akkorde etc. +2,4% und ab 1. 5. 2006 + weitere 2,1% mit Parallelverschiebung
• Maler, Lackierer und Schilderhersteller: KV-Lohn +2,45% und ab 1. 5. 2006
+ weitere 2,1% mit Parallelverschiebung
BV Johann Driemer mit dem Projektteam bei der
Präsentation der CD „Wir gestalten die Zukunft!“
(v. l. n. r. BV-Stv. Karl Ziegler, BV-Stv. Josef Muchitsch,
BV LTAbg. Johann Driemer, Sekretär Josef Menk,
Sekretär Andreas Huss).
Deine Gewerkschaft Bau-Holz bietet Rat und Unterstützung in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen
Rechtsschutz, Beratung, Information, vergünstigte Urlaubsmöglichkeiten und vieles mehr –
all diese Vorteile haben GBH-Mitglieder.
Deshalb jetzt: Mitglied werden – Mitglieder werben!
Unterstütze die Werbeaktion „Wir gestalten die Zukunft“ der Gewerkschaft Bau-Holz –
es ist auch in deinem Interesse!
Diese neue Werbeaktion wurde den Sekretären der GBH bereits vorgestellt. Sie werden die Ideen und Ziele der GBH verstärkt in
die Betriebe hinaustragen und den BetriebsrätInnen sowie allen unseren Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Für alle
Betriebsräte besteht die Möglichkeit, die Präsentation „Wir gestalten die Zukunft!“ zur GBH-Werbeaktion in Kürze anzufordern.
Unterstütze sie bei ihrer Aufgabe – überzeuge KollegInnen, Freunde, Bekannte und Verwandte von der Notwendigkeit und
den Vorteilen, Gewerkschaftsmitglied zu sein. Es ist heute wichtiger denn je, gemeinsam stark und gut organisiert zu sein:
Denn je stärker wir sind, desto stärker können wir eure Interessen vertreten.
Nähere Infos zur Werbeaktion sind in allen Landesorganisationen der GBH erhältlich. Infos in Kürze auch unter www.bau-holz.at
F–D5
Ein Ersuchen des Verlages an den Briefträger:
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02Z031737M
P. b. b. Erscheinungsort Wien
VERLAGSPOSTAMT 1230 WIEN

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