Geschichtsverbunden und Zukunftsorientiert - Gewerkschaft Bau-Holz
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Geschichtsverbunden und Zukunftsorientiert - Gewerkschaft Bau-Holz
BAU-HOLZ D A S M O N A T S M A G A Z I N D E R G B H 100. JAHRGANG ■ NUMMER 3–4/05 60 Jahre ÖGB/GBH Geschichtsverbunden und Zukunftsorientiert Erste KV-Ergebnisse: Lohnerhöhungen erreicht Pensionskasse Bau: Zusatzvorsorge 60 Jahre GBH/ 100 Jahre Bau-Holz-Zeitung: Teil 2 der Serie 2 I AKTUELL Inhalt 3–4/05 BUAK Pensionskassenregelung für alle Bauarbeiter 4–5 Bundesregierung: Statt Gesundheitspolitik zu machen, werden Invalide bestraft! Der aktuelle Budgetbericht des Finanzministers Grasser ließ in der Gewerkschaft Bau-Holz die Alarmglocken schrillen: „Das Ziel des Finanzministers Grasser, zur Sanierung seines Budgets in die Invaliditätspensionen einzugreifen, ist ungeheuerlich“, so der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz, Johann Driemer. EU-Dienstrechtslinie Sozialstandards außer Kraft 6 Wirtschaftsstandort Wien Bauinvestitionen schaffen Arbeitsplätze 7 Pauschalangebote 2005 Hotel Tauernblick Hotel Alpenhof 8–9 60 Jahre GBH/ÖGB 100 Jahre und kein bisschen leise! 10–12 IMPRESSUM Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, Gewerkschaft Bau-Holz, 1010 Wien, Ebendorferstraße 7. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes Gesellschaft m.b.H., 1230 Wien, Altmannsdorfer Str. 154–156. Redaktion: Mag. Sonja Schmid, 1010 Wien, Ebendorferstraße 7, Tel. 01/401 47-246, Fax: 01/401 47-314, E-Mail: [email protected]. Artdirector: Kurt Schmidt. Layout, Grafik: Walter Schauer. Hersteller: Elbemühl-Tusch Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21. Bildnachweis: Titel, S. 2, 3, 5, 13, 15, 16: GBH/J. Ulrich, S. 10, 13: GBH/S. Schmid. DVR-Nummer 0046655 Namentlich gezeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Gewerkschaft Bau-Holz übereinstimmen. GBH im Internet: http://www.bau-holz.at E-Mail: [email protected] BAU-HOLZ 3–4/05 Gerade die Bauarbeiter, aber auch die Steinarbeiter, jene in der Wildbach- und Lawinenverbauung und viele Holzarbeiter mit ihren schwersten beruflichen Belastungen wie Lärm, Staub, chemische Stoffe, Arbeiten im Freien bei jeder Witterung, Heben und Tragen großer Gewichte, zahlreiche Gefährdungen am Arbeitsplatz, enormer Zeitdruck u. v. m. sind wieder einmal die am schwersten Betroffenen der Pläne des Finanzministers. Diese Menschen gehen nicht gerne und freiwillig in die Invaliditätspension. Sie sind auf Grund ihrer beruflichen Belastungen schwerst geschädigt und leiden ihr ganzes restliches Leben an den Folgen ihrer schweren Arbeit. Und es sind genau diese Menschen, die schon von den beiden so genannten Pensionsreformen der schwarz-blauen Bundesregierung am schwersten betroffen waren. Die politisch Verantwortlichen in der Bundesregierung sollten sich, bevor sie Ihre Pläne wieder zu Lasten dieser ArbeitnehmerInnen fassen, einmal – am besten vor Ort auf einer Baustelle oder in einem Steinbruch – darüber informieren, welchen Arbeitsbelastungen diese Menschen ausgesetzt sind und was sie diesen mit Ihren kurzsichtigen Plänen antun! Erst kürzlich hat die AK Niederösterreich mit einem Beispiel aus vielen nachgewiesen, dass es keineswegs so leicht ist, die Invaliditätspension zu erlangen, wie dies VertreterInnen der Regierungsparteien gerne behaupten: Ein Bauarbeiter, 60 Jahre alt und nach zwei schweren Arbeitsunfällen, bei denen er schwere bleibende körperliche Schäden davongetragen hatte, nun arbeitslos, hatte insgesamt 43 Versicherungsjahre angesammelt und suchte um Invaliditätspension an. Zwischen AMS, der Krankenkasse und drei erfolglosen Pensionsanträgen wurde er dann im Kreis geschickt. Der letzte Pensionsantrag wurde schließlich eingeklagt. Nun sollte der Kollege jedoch Zeugen für seine Facharbeitertätigkeit bringen. Die Pension erhielt der Kollege im Dezember 2004 im Vergleichsweg endlich zugesprochen – bis Ende März 2005 hat er freilich weder einen Pensionsbescheid noch einen Cent Pension erhalten, wie die AK Niederösterreich berichtet. Die Gewerkschaft Bau-Holz fordert schon seit langem eine lebens- und berufsbegleitende Gesundheitsvorsorge, die es den Menschen ermöglicht, bei ihrer Arbeit gesund zu bleiben. Trotz aller bereits erreichten Maßnahmen ist es einem Bauarbeiter nicht möglich, seinen schweren Beruf bis zum 65. Lebensjahr auszuüben. Daher muss es ihm möglich sein, im Falle des Falles die I-Pension in Anspruch nehmen zu können. Die Gewerkschaft Bau-Holz fragt in diesem Zusammenhang auch einmal mehr: „Wo ist die versprochene Schwerarbeitsregelung?“ BM Haubner hat ihr höchste Priorität eingeräumt, zu merken ist davon freilich nichts! Eine Schwerarbeitsregelung, die diesen Namen verdient, muss jenen ArbeitnehmerInnen, die in ihrem Berufsleben schwerste Arbeit geleistet haben, auch wirklich etwas bringen. Und das betrifft gerade in den Bau- und Holzbranchen viele Menschen. Die Politik darf auf die Bauarbeiter, aber auch auf die Steinarbeiter, die Arbeiter in der Wildbach- und Lawinenverbauung und Holzarbeiter mit ihren enormen Arbeitsbelastungen auf keinen Fall vergessen! ■ BRENNPUNKT I 3 Im Brennpunkt Werte Kolleginnen, werte Kollegen! Die Kollektivvertragsverhandlungen in praktisch allen unseren Branchen sind im April angelaufen. Wie erwartet, sind die Verhandlungen heuer ganz besonders schwierig. Trotzdem konnten wir in vielen unserer Branchen bereits Lohnerhöhungen durchsetzen. Die restlichen werden bis zum Sommer folgen. Die GBH wird auch 2005 für eine Verbesserung der Einkommenssituation der Arbeitnehmer kämpfen! Löhne erhöhen sich eben weder automatisch noch per Gesetz, sondern werden von starken Gewerkschaften ausgehandelt! Zum von Arbeitgeberseite forcierten Thema der Arbeitszeitflexibilisierung ist unser Standpunkt klar und eindeutig: Wir sind dann mit flexiblen Arbeitszeiten einverstanden, wenn diese nicht zu Lasten der ArbeitnehmerInnen gehen. Für das Prinzip „Länger arbeiten für weniger Lohn“ sind wir keinesfalls zu haben! In allen unseren Branchen, in denen es notwendig war, sind bereits seit langem flexible Arbeitszeitmodelle in den Kollektivverträgen verankert. Für die Tischler wurde nun ein Modell wie für das Kunststoffgewerbe vereinbart. Kollektivvertragsverhandlungen behandeln allerdings nicht nur Lohnerhöhungen, sondern auch die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die ArbeitnehmerInnen. So werden z. B. für eine gerechtere Einkommensverteilung Lohnordnungen vereinheitlicht (z. B. in der Holz- und Sägeindustrie), es geht um Zulagen und Sonderzahlungen und in Zeiten einer unsozialen so genannten „Pensionsreform“ nicht zuletzt auch um die Zukunftsvorsorge für unsere ArbeitnehmerInnen. Wir waren und sind der Meinung, dass eine solidarisch finanzierte Pensionsvorsorge dafür sorgen kann und muss, dass niemand in der Pension verarmt. Nachdem die schwarz-blaue, jetzt offenbar schwarzorange Bundesregierung jedoch im Jahr 2003 gegen die massivsten Proteste der Gewerkschaften und der ArbeitnehmerInnen eine Pensionsreform durchgesetzt hat, die gerade die Bauarbeiter einem massiven Verarmungsrisiko aussetzt (auf Grund geänderter Durchrechnungsbestimmungen u. v. m.), mussten wir handeln. Wir haben in einem Arbeitskreis gemeinsam mit den Arbeitgebern der Baubranche daher ein Modell entworfen, wie eine zusätzliche Pensionsvorsorgekasse, die in der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse angesiedelt wäre, aussehen könnte. Die bisherigen Ergebnisse stellen wir auf den Seiten 4 und 5 dieser Zeitung vor. Die Verhandlungen werden nach den KV-Verhandlungen fortgesetzt und in einer Arbeitsgruppe aus rund 60 BetriebsrätInnen und FunktionärInnen besprochen. Zusätzlich werden wir bis zum Sommer auch eine Befragung durchführen, wie die Bauarbeiter zu einer solchen zusätzlichen Pensionskasse stehen würden. Wir müssen jetzt, rechtzeitig, handeln, denn wir wollen nicht, dass Bauarbeiter, die ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben, von ihrer Pension nicht mehr leben können. Wir haben sehr zu Recht darauf bestanden, und waren damit auch erfolgreich, dass die Abfertigung Neu nicht als zweite Pensionssäule dienen darf, sondern dass ArbeitnehmerInnen das Geld aus ihren erworbenen Abfertigungsansprüchen auch vorher erhalten können. Mit der Abfertigung Neu erhielten viele Bauarbeiter das erste Mal in ihrem Berufsleben einen Abfertigungsanspruch. Mit dem Taggeld Neu, dessen Bestimmungen manche Arbeitgeber gegen die Abmachungen zum Nachteil von Kollegen gebrauchten, konnte dennoch für viele Bauarbeiter erstmals und für alle Bauarbeiter ein kollektivvertraglich geregelter Taggeld-Anspruch erreicht werden. Die GBH wird alles tun, um negative Ausreißer zu bremsen. Mit der nun angedachten Pensionskassenregelung will die GBH sicherstellen, dass den Bauarbeitern auch in der Pension „etwas überbleibt“. Die GBH und der ÖGB feiern, wie schon in unserer letzten Zeitung erwähnt, ihr 60jähriges Jubiläum in der 2. Republik. Der wesentliche Beitrag, den die Bau-HolzGewerkschafter zur Gründung des ÖGB geleistet haben, wurde am 13. April mit einer Gedenktafel am Haus von Johann Battisti gewürdigt, und am 25. April feierte die GBH in einem Fest-Bundesvorstand mit Zeitzeugen aus der Gewerkschaft BauHolz. Ich wünsche mir und uns allen eine weiterhin starke und immer stärkere Gewerkschaft Bau-Holz, denn nur eine starke Gewerkschaft sichert Löhne und gute Arbeitsbedingungen und ist Mahner, wenn es um die soziale Sicherheit in Österreich und Europa geht. 3–4/05 BAU-HOLZ 4 I THEMA Eine Pensionskassenregelung für Erste Ergebnisse der KV-Verhandlungen Lohnerhöhung durchgesetzt • Erhöhung der Kollektivvertragslöhne und Lehrlingsentschädigungen ab 1. Mai 2005 um 2,49% (Laufzeit der Lohnvereinbarung: 12 Monate) • Parallelverschiebung wie bisher • Verbesserungen im Rahmen-KV, z. B. Klarstellungen beim Taggeld • Das Thema „Eigene Pensionsvorsorge für Bauarbeiter“ soll bis Ende 2005 verhandelt werden und ab 1. Mai 2006 um weitere 2,0% (Laufzeit der Lohnvereinbarung: 24 Monate) • Erhöhung der Akkordlöhne für Tischler um 2,4% und ab 1. Mai 2006 um weitere 2,0%, für alle anderen um 2,35% und ab 1. Mai 2006 um weitere 2,0% • Verbesserungen bei den Sonderzahlungen • Übernahme des Modells einer flexiblen Arbeitszeit-Bandbreite, wie es für das Kunststoffgewerbe bereits besteht, auch für das Holzgewerbe Stein- und Keramische Industrie: Holz- und Sägeindustrie: Bauindustrie und Baugewerbe: • Erhöhung der Kollektivvertragslöhne und Lehrlingsentschädigungen ab 1. Mai 2005 um 2,6% und ab 1. Mai 2006 um weitere 2,2% (Laufzeit der Lohnvereinbarung: 24 Monate) • Ist-Löhne ab 1. Mai 2005 + 2,35% und ab 1. Mai 2006 um weitere + 2% • Zulagen werden um den jeweiligen KV-Prozentsatz erhöht • Die begonnene Vereinheitlichung der Lohnordnungen wird weitergeführt. Bauhilfs- und -nebengewerbe: • Erhöhung der Kollektivvertragslöhne und Lehrlingsentschädigungen ab 1. Mai 2005 um 2,45%, ebenso Pflasterer-Akkordsätze und die in fixen Beträgen ausgedrückten Sätze (Laufzeit der Lohnvereinbarung: 12 Monate) • Parallelverschiebung wie bisher (jedoch Sonderregelung für Bereiche, in denen bundeseinheitliche Kollektivvertragslöhne vereinbart sind) • Das Thema „Eigene Pensionsvorsorge für Bauarbeiter“ soll bis Ende 2005 verhandelt werden • Steinarbeiter-KV: WeihnachtsremunerationAnpassung in 4 Etappen Holz- und Kunststoff verarbeitendes Gewerbe: • Erhöhung der Kollektivvertragslöhne und Lehrlingsentschädigungen ab 1. Mai 2005 für Tischler um 2,5% und ab 1. Mai 2006 um weitere 2,1%, für alle anderen um 2,45% • Erhöhung der KV-Löhne und Lehrlingsentschädigungen ab 1. Mai 2005 um 2,55%, und ab 1. Mai 2006 um weitere 2,15%. Die Ist-Löhne erhöhen sich in der ersten Etappe um 2,4% und in der zweiten Etappe um weitere 2,1%. (Laufzeit der Lohnvereinbarung: 24 Monate) • Parallelverschiebung wie bisher • Die Akkorde, Prämienverdienste und Leistungslöhne werden ab 1. Mai 2005 um 2,4% und ab 1. Mai 2006 um weitere 2,1% erhöht. Maler, Lackierer und Schilderhersteller: • Erhöhung der KV-Löhne und Lehrlingsentschädigungen ab 1. Mai 2005 um 2,45% und ab 1. Mai 2006 um weitere 2,1%. (Laufzeit der Lohnvereinbarung: 24 Monate) • Parallelverschiebung • Die Weihnachtsremuneration wird in Etappen erhöht. • Verbesserungen bei den Kündigungsfristen • Weitere Schritte zur bundesweiten Vereinheitlichung der KV-Lohnordnungen und KVLöhne Für alle Branchen konnte der Kündigungsschutz auf die Dauer des Bezuges von Kinderbetreuungsgeld erweitert werden, für beinahe alle Branchen wurde bezahlte Freizeit für die Lehrabschlussprüfung vereinbart. Nähere Infos und die Lohnordnungen unter www.bau-holz.at Gewerkschaften und Kollektivverträge sind das Stärkste, das die ArbeitnehmerInnen haben! GBH-Mitglied – immer ein Gewinn BAU-HOLZ 3–4/05 Im Pensionsrecht des ASVG wurden in den letzten Jahren ganz wesentliche Verschlechterungen vorgenommen. Die Pension wegen geminderter Arbeitsfähigkeit wurde gestrichen, die vorzeitige Alterspension bei langer Versicherungsdauer läuft etappenweise aus. Die Entwicklung geht in Richtung eines Pensionsanspruchs ab 65 Jahren, bei einem früheren Pensionsantritt müssen deutliche Abschläge hingenommen werden. Aus jetziger Sicht ist zu befürchten, dass für einen beachtlichen Teil der Bauarbeiter, d. h. alle, die die Voraussetzungen für die „normale“ Alterspension nicht erreichen, die Erhaltung des Lebensstandards im Alter keine Selbstverständlichkeit ist. Diesen Entwicklungen ist gewerkschaftlich entgegenzutreten. Neben der Sicherung des ASVG müssen jedoch ergänzende Maßnahmen wie eine Pensionskassenregelung überlegt, diskutiert und – wenn notwendig – auch umgesetzt werden. Dies gilt insbesondere für Bauarbeiter. Der ÖGB und seine Fachgewerkschaften treten für eine Schwerarbeitsregelung ein, die diesen Namen auch verdient. Trotzdem ist es politisch geboten, an Regelungen zu arbeiten, die eine zusätzliche Pensionsabsicherung für Bauarbeiter gewährleisten. Sozialpartnergespräche und Finanzierungsmodelle Im Herbst 2004 wurden intensive Gespräche der Sozialpartner in der Bauwirtschaft zu einer Pensionskassenregelung für Bauarbeiter in der BUAK aufgenommen. Beherscht waren diese Gespräche von Fragen der Finanzierung. Wenig überraschend ist es der Arbeitgeberseite nicht darum gegangen, einen möglichst hohen Finanzierungsbeitrag zu leisten, sondern im Urlaubsrecht der Bauarbeiter angebliche „Privilegien“ der Bauarbeiter zu streichen und damit die Pensionskassenregelung zu finanzieren. Gleichzeitig muss uns bewusst sein, dass wir eine Pensionskassenregelung allein aus Beiträgen der Arbeitgeber nicht erreichen können. Es wurde folgender mögliche Kompromiss gefunden, über den im Bundesvorstand der GBH im Dezember 2004 berichtet wurde: • Die Finanzierung einer Pensionskassenregelung im Ausmaß von knapp 100 THEMA I 5 alle Bauarbeiter in der BUAK Mio. € pro Jahr (ca. 840,– € für den durchbeschäftigten Bauarbeiter) erfolgt durch Arbeitgeberbeiträge und Umschichtungen aus dem geltenden Bauarbeiter-Urlaubsrecht. • Die Arbeitgeberbeiträge belaufen sich auf ca. 40 Mio. € pro Jahr. • Die Umschichtungen aus dem Bauarbeiter-Urlaubsrecht ergeben einen Betrag von ca. 57 Mio. € pro Jahr. • Diese Umschichtungen setzen sich aus Verringerungen beim Urlaubsentgelt (das Urlaubsentgelt wird vom kollektivvertraglichen Stundenlohn plus 20% an Stelle von kollektivvertraglichem Stundenlohn plus 25% berechnet), dem Wegfall von Zuschlagswochen für durchbeschäftigte Bauarbeiter (in einem Kalenderjahr können nur 47 Zuschlagswochen erreicht werden und nicht wie bisher 52 [51] Wochen) und der Streichung der Samstag-Feiertagsvergütungen und der Zuschläge für Truppenübungen zusammen. • Der Gesamtbetrag von 97 Mio. € fließt in die Pensionskassenregelung. Politischer Hintergrund für die Umschichtungen ist sicher auch, dass es sich bei den Umschichtungen um arbeitsrechtliche Ansprüche handelt, die seit Jahren einem Druck der Arbeitgeberseite ausgesetzt sind. Durch die Umschichtungen können diese Entgeltbestandteile für die Arbeit- Argumente für gegen eine Pensionskassenregelung • Zusatzpension zur Absicherung des Lebensstandards • Arbeitgeber muss Beitrag für Altersvorsorge der Arbeitnehmer leisten • Alle Arbeitnehmer kommen zu einer Zusatzpension • Mitbestimmung von Arbeitnehmervertretern • ASVG-Regelungen werden dadurch nicht gestärkt • Arbeitnehmer zahlt sich Pensionsregelung auf Zeit selbst • Arbeitnehmer müssen verpflichtend an der kollektiven Regelung teilnehmen nehmer materiell – wenn auch in einer anderen Form – erhalten bleiben. Diskussionen in der Gewerkschaft Bau-Holz und weitere Vorgangsweise In der Gewerkschaft Bau-Holz wurde eine Steuerungsgruppe mit ca. 60 BetriebsrätInnen aus Baubetrieben in ganz Österreich eingesetzt, die mehrmals zu dem Thema getagt hat. Es wurde intensiv diskutiert, Berechnungsbeispiele wurden behandelt, Kritik geäußert, und man ist übereingekommen, den internen Diskussionsprozess auf einer breiten Basis bis zum Herbst 2005 fortzusetzen. Dann werden wieder Sozialpartnergespräche geführt und es wird eine Entscheidung zu treffen sein. Mögliche Inhalte einer Pensionskassenregelung in der BUAK • BUAK gründet eine eigene Pensionskasse, diese steht im Alleineigentum der BUAK • Es handelt sich dabei um eine überbetriebliche Pensionskasse (mit der Möglichkeit der Einbeziehung anderer Arbeitnehmergruppen) • Der Arbeitgeber hat für jede Beschäftigungswoche eines Bauarbeiters einen Pensionskassenbeitrag an die BUAK zu entrichten (pro Woche ca. 16,– €, pro Kalenderjahr beim durchbeschäftigten Bauarbeiter ca. 840,– €) • Pensionskasse führt für jeden Arbeitnehmer ein Pensionskonto, Beiträge werden individuell zugeordnet und gutgeschrieben (Kapitaldeckungsverfahren) • Vermögen der Pensionskasse wird veranlagt, möglichst sichere Veranlagung • Mitsprache der Arbeitnehmervertreter bei der Veranlagung • Aus dem angesparten Kapital wird bei Pensionsantritt eine Zusatzpension errechnet • Zusätzlich gibt es eine Hinterbliebenenversorgung und eine Invaliditätsversorgung aus der Pensionskasse • Bei Beiträgen von 800,– € jährlich können in 35 Jahren 40.000,– € (bei 2% realer Verzinsung) angespart werden; daraus errechnet sich eine Zusatzpension von monatlich 318,– € (wenn die durchschnittliche Lebenserwartung bei Pensionsantritt bei noch 10 verbleibenden Jahren liegt). Politische Dimension einer Pensionskassenregelung für Bauarbeiter Da sich Bauarbeiter von anderen Berufsgruppen unterscheiden, bespielsweise bezüglich Berufsunfähigkeitsrisiko oder Lebenserwartung, spricht dies dafür, Bauarbeiter in einer so genannten Veranlagungs- und Risikogemeinschaft zusammenfassen. Für eine Pensionskassenregelung in der BUAK spricht neben den zu erwartenden günstigen Kosten die besondere Qualität der Mitbestimmung durch Arbeitnehmervertreter aus dem Baubereich. So kann die Veranlagungspolitik in der Pensionskasse so vorsichtig erfolgen, wie die Bauarbeiter es wollen. Nicht zuletzt könnte mit einer kollektiven Regelung für alle Bauarbeiter eine Vorbildwirkung für andere Branchen erzeugt werden. Bisher bestehen Pensionskassenregelungen vor allem nur für größere Betriebe mit überdurchschnittlichem Einkommensniveau der Beschäftigten. ■ 3–4/05 BAU-HOLZ 6 I THEMA EU-Dienstleistungsrichtlinie setzt Sozialstandards außer Kraft! Die Pläne zur EU-Dienstleistungsrichtlinie haben europaweit scharfe Proteste vor allem von Seiten der Gewerkschaften ausgelöst, die den Europäischen Rat zu einem Rückzug gezwungen haben. Nun verspricht die EU-Kommission, die Richtlinie zu ändern und das Herkunftsland-Prinzip zu überdenken. Das ist uns zu wenig. Ein Herkunftsland-Prinzip, das hohe Sozialstandards massiv gefährden würde, ist für uns inakzeptabel. Denn Arbeitnehmer, die z. B. in Österreich für ausländische Unternehmen tätig sind, würden dann nicht mehr den österreichischen Sozialstandards und Kollektivvertragsbestimmungen unterworfen sein, sondern jenen des Herkunftslandes des Dienstleisters, der sich den Ort mit den jeweils niedrigsten Standards auswählen kann. Bei Rechtsverstößen könnten nur die Behörden des Herkunftslandes Sanktionen verhängen. Diese Situation führt unweigerlich zu einer Wettbewerbsverzerrung und zu Lohndumping und damit in Ländern wie Österreich zu einer deutlichen Senkung des Sozialniveaus und zum Verlust von Arbeitsplätzen. Die Bauwirtschaft ist besonders betroffen, da zusätzlich auch die Entsenderichtlinie untergraben würde. Die Gewerkschaft Bau-Holz und der gesamte ÖGB sprechen sich klar gegen eine EU-Dienstleistungsrichtlinie mit einem Herkunftsland-Prinzip, das niedrige Standards bei Gewerbeausübung, Arbeits-, Sozial- und Berufsausbildungsvorschriften bringt, aus. Was mit einer solchen Richtlinie drohen würde, beweisen beispielsweise jetzt schon die massiven Probleme mit BAU-HOLZ 3–4/05 Lohn- und Sozialdumping, die für Fleischarbeiter in Deutschland entstanden sind. Wir müssen diesen neoliberalen Bestrebungen mit einer europaweiten Gewerkschafts- und Arbeitnehmerinitiative ent- gegenwirken und dieser Dienstleistungsrichtlinie eine klare Absage erteilen. Das ist uns mit einer eindrucksvollen Demonstration mit über 90.000 TeilnehmerInnen in Brüssel gelungen. Der EU-Rat musste einen Rückzieher machen. Aber das ist erst der Anfang. Wir können nicht zulassen, dass die sozialen Standards in Europa mit einer solchen Dienstleistungsrichtlinie untergraben werden. Es geht um die soziale Sicherheit in Europa! ■ Rund 90.000 DemonstrantInnen folgten am 19. März in Brüssel dem Aufruf des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) zu einem Aktionstag gegen Sozialabbau, speziell aber gegen die geplante EU-Dienstleistungsrichtlinie von Ex-EU-Kommissar Bolkestein. Eine große österreichische Delegation wurde von ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch angeführt, darunter zahlreiche Bau-Holz-Gewerkschafter unter der Führung der Bundessekretäre Anton Korntheuer und Herbert Aufner und der Bundesvorsitzenden-Stv. Hermann Haneder und Karl Ziegler. KOMMENTAR I 7 Bauinvestitionen sichern Arbeitsplätze! Stadtentwicklung schafft Grundlagen für Wirtschaftsstandort Wien Investitionen sichern Arbeitsplätze – während die Bundesregierung durch verfehlte Finanzund Wirtschaftspolitik die Zukunft Österreichs gefährlich aufs Spiel setzt, sichert Wien seinen Ruf als DIE Wirtschaftsmetropole im erweiterten Europa, in der soziale Sicherheit und Lebensqualität oberste Priorität genießen. Die Stadt- und Verkehrsplanung leistet einen wichtigen Beitrag dazu. Die Finanz- und Wirtschaftspolitik der Bundesregierung ist eine Chronologie des Scheiterns: Das Budget, das Finanzminister Grasser für 2006 kürzlich vorgestellt hat, sieht ein Defizit des Bundes von 5,8 Mrd. Euro vor – nicht nur das höchste der schwarz-blauen Regierung, sondern damit auch weit höher aus als in den Jahren 1997 bis 1999, als noch Rudolf Edlinger Finanzminister war. Anstatt in Zeiten des Wirtschaftsabschwunges, der sich zu Beginn 2001 bereits abgezeichnet hat, gegenzusteuern, hat es die Bundesregierung verabsäumt, die Sparpolitik zu stoppen und mit Investitionen zur Stabilisierung und Belebung der Konjunktur beizutragen. Diese verfehlte Wirtschaftspolitik der Bundesregierung rächt sich bitter: Ein größerer Wirtschaftsabschwung als in vielen anderen EU-Ländern, sinkende Kaufkraft und steigende Arbeitslosenzahlen belegen das Scheitern von Schüssel, Grasser & Co. Im Februar 2005 waren 309.958 ÖsterreicherInnen auf Jobsuche – um über 7.000 Personen mehr als im Februar des Vorjahres. Einzig und allein in Wien ist die Arbeitslosigkeit im Vergleichszeitraum um 5,1 Prozent gesunken. Auch die März-Arbeitslosenzahlen zeichnen ein ähnliches Bild. Der schlechten Nachrichten nicht genug: Um das von Finanzminister Karl-Heinz Grasser angestrebte Null-Defizit 2008 zu erreichen, wären – wie SP-Wirtschaftssprecher Matznetter bereits vorgerechnet hat – Sparpakete in der Höhe von neun Milliarden Euro notwendig, die wiederum nur durch eine neue Schröpfungsaktion der ÖsterreicherInnen zu bewerkstelligen sein werden. Diese müssten deutlich höher ausfallen als die Sparpakete 1996/1997 und wären das Achtfache dessen, was die Pensionskürzungen 2003 ausgemacht haben. Wien ist anders Der Bund will Wien kaputt sparen – leider ist dies keine abgedroschene Wahlkampfparole, sondern traurige Realität. Doch trotz dieser Tatsache kann die Bundes- hauptstadt – im Gegensatz zur Bundesregierung - auf eine Vielzahl an wirtschaftsund arbeitsmarktstabilisierenden Maßnahmen als Gegensteuerung zur verfehlten Bundespolitik verweisen. Die Wiener Stadtentwicklung ist ein wichtiger Eckpfeiler in diesem Bemühen. Die Stadtplanung legt nicht nur den Grundstein für attraktive Wohnbereiche, sondern forciert vor allem auch Betriebsansiedlungen und schafft somit die Voraussetzungen für tausende neue Arbeitsplätze. Der Schwerpunkt in der weiteren Entwicklung Wiens liegt gemäß dem Regierungsprogramm „100 Projekte für Wien“ in der Nutzung innerstädtischer Areale (Bahnhofsareale) und der Schaffung neuer Bezirks- und Stadtteilzentren – die Dynamik, die sich in den letzten drei Jahren dabei entwickelt hat, ist an vielen Ecken und Enden Wiens sichtbar. Nicht nur in den Gebieten nördlich der Donau und rund um die Wiener Gasometer, sondern auch im Süden Wiens „tut sich was“. Seit den Wahlen 2001 hat die Wiener Stadtentwicklung die planerischen Voraussetzungen für eine Stadt im Ausmaß von Salzburg geschaffen – und das im Radius von vier Kilometern rund um das Wiener Zentrum. Dies entspricht rund 5 Millionen m2 Bruttogeschossfläche – anschaulicher formuliert: Raum für 40.000 Wohnungen oder – im anderen Extrem – für rund 100.000 Arbeitsplätze. Schwerpunktbereiche sind dabei u. a. die Achse entlang der U2-Verlängerung nach Norden vom Praterstern bis Donaustadtbrücke, das Nordbahnhofgelände, das Flugfeld Aspern, die Aspanggründe sowie der neue Stadtteil beim geplanten Zentralbahnhof – Bahnhof Wien-Europa Mitte. Direkt den Bauunternehmungen kommen die zahlreichen Investitionen in den Straßenbau und die Straßensanierung zugute. Wien baut nicht aus Jux und Tollerei oder um die AutofahrerInnen zu ärgern: Maßnahmen für mehr Verkehrs- sicherheit, mehr Platz für FußgängerInnen und RadfahrerInnen, bessere Straßenbedingungen, eine ansprechende Oberflächengestaltung sichern gleichzeitig tausende Arbeitsplätze im Baugewerbe. Unsere „Großbaustellen“, wie z. B. die Re- Dipl.-Ing. Rudolf novierung der Reichs- Schicker, Stadtrat für brücke, die Neugestal- Stadtentwicklung und tung der Lothringer- Verkehr in Wien straße, die Arbeiten an der Südosttangente oder – im vergangenen Jahr – die Neugestaltung des Schwarzenbergplatzes sind somit auch wertvolle Impulse für den Arbeitsmarkt. Zusätzlich zu den bereits geplanten Investitionen werden heuer im Rahmen einer Investitionsoffensive der Stadt weitere 70 Millionen Euro, davon 3,9 Mio € für den Kunstplatz Karlsplatz, 1,3 Mio. € für Maßnahmen im Bereich Höhenstraße sowie 6,5 Mio. € in die Erneuerung der Ringstraßenbeleuchtung, investiert und so wertvolle zusätzliche Beschäftigungsimpulse gesetzt. Arbeitsplätze in der Baubranche sichern auch der Wohnbau und die Wohnhaussanierung sowie der Neubau und die Sanierung von Schulen, Kindertagesheimen und Spitälern in Wien. Die Rekordinvestitionen der Stadt von 860 Millionen Euro in den Neubau und die Sanierung von Wohnungen im Jahr 2004 sorgen nicht nur für ein größeres Wohnungsangebot und eine hohe Wohnungsqualität, sondern sichern auch 21.500 Arbeitsplätze in Wien. Allein in die thermisch-energetische Wohnhaussanierung (Thewosan) wurden seit ihrer Einführung 112 Mio. € investiert – so schafft auch der Klimaschutz zusätzliche Arbeitsplätze. Während die Bundesregierung Wirtschaftspolitik für Großunternehmer macht und sich in sündteuren Inseratenkampagnen selbst lobt, setzt Wien Fakten: Ein hohes Investitionsniveau und eine aktive Arbeitsmarktpolitik sind der beste Garant für ein hohes Beschäftigungsniveau – die Erfolge davon sind in Wien deutlich sichtbar. ■ 3–4/05 BAU-HOLZ Pauschalangebote 2005 Hotel Tauernblick*** Schladming/Stmk. „Pfingsten“ 13. bis 16. 5. 2005 Preise pro Person für 3 Übernachtungen inklusive Halbpension. Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 94,50 Für alle anderen Gäste € 133,50 Geführte Wanderung, Almfrühstück, Juxkegelturnier, Steirisches Schmankerlbuffet. Für alle „Junggebliebenen“, „50 +“ und Senioren! Für „gemütliche“ Wanderer und Gondelfahrer, für Bergfexen und „Gemsen“, Naturgenießer ... Urlaubswochen zum „Genießen“ 2. bis 9. 7. oder 6. bis 13. 8. oder 3. bis 10. 9. 2005 „Nationalfeiertag“ Preis pro Person und Woche inklusive Halbpension. Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 259,00 Alle anderen Gäste € 315,00 Inkludiert sind: 7 Übernachtungen mit Frühstücksbuffet, dreigängiges Wahlmenü am Abend, Begrüßungsdrink, 1 Grillabend mit Musik, Diavortrag über die Dachstein-Tauern-Region, lustiges Juxkegelturnier, Almfrühstück, leichtere, geführte Spaziergänge oder kleinere Wanderungen, Nordic Walking Einführungskurs, Hallenbad und Wellnessoase zur freien Benutzung, steirisches Schmankerlmenü inklusive 1 Flasche Wein, Ausflug auf die Planai. „Hey Kids“ – Kinderaktionswoche 23. bis 30. 7. 2005 1 Kind bis 15 Jahre im Zimmer der Eltern FREI! Preise pro Erwachsenen und Woche inklusive Halbpension Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 259,00 Für alle anderen Gäste € 315,00 Kinder 4–8 Jahre Minus 50% vom Erwachsenenpreis Jugendliche 9–15 Jahre Minus 30% vom Erwachsenenpreis Tägliches Programm für unsere Kids mit Manfred! Lagerfeuer mit Grillen, Schnupperklettern, Mehrkampf usw. Ein absoluter Renner für Familien – frühzeitige Anmeldung ist von Vorteil! „Wanderwochen“ „Aufi muaß i“ – 13. bis 20. 8. 2005 „Der Berg ruft!“ – 27. 8. bis 3. 9.2005 Preis pro Person und Woche inklusive Halbpension. Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 259,00 Für alle anderen Gäste € 315,00 Begrüßungsdrink, 4 geführte Wanderungen, Nordic Walking Einführung, Almfrühstück mit Musik, Juxkegelturnier, Grillabend. 26. bis 30. 10. 2005 Preis pro Person für 4 Übernachtungen inklusive Halbpension. Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 126,00 Für alle anderen Gäste € 162,00 Herbstliche Farbenpracht zum stillen Genießen! Hauscocktail, geführte Wanderung, Steirisches Buffet. „Aquarellmalkurse“ 26. bis 30. 10. 2005 Preise pro Person für 4 Übernachtungen inkl. Halbpension und Malkurs. Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 196,00 Für alle anderen Gäste € 232,00 Abzug Kurskosten für Begleitung – € 70,00 Bekannte Künstler weisen Sie in die Technik der Aquarellmalerei ein oder sie verfeinern Ihre Technik. – Auch für ANFÄNGER! „Wedelwochenende“ 7. bis 11. 12. 2005 Preise pro Person für 4 Übernachtungen inklusive Halbpension – OHNE SKIPASS! Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 126,00 Für alle anderen Gäste € 162,00 Begrüßungsdrink, Skifahren mit dem Chef, Steirisches Schmankerlmenü, Juxkegelturnier, Fackelspaziergang. „Bergweihnacht“ 17. bis 24. 12. 2005 Preise pro Person für 1 Woche inklusive Halbpension. Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 322,00 Für alle anderen Gäste € 406,00 Fackelwanderung, festliches Weihnachtsmenü, Pferdeschlittenfahrt, Hallenbad und Sauna. Genießen Sie die wunderbare Bergwelt des steirischen Ennstales. Kontakt: Hotel Tauernblick, Hochstraße 399 A-8970 Schladming, Tel. 0 36 87/220 01 Fax 0 36 87/220 01-999, E-Mail: [email protected], www.hotel-tauernblick.at Information und Buchung auch über das Sozialwerk der Gewerkschaft Bau-Holz, Koll. Edith Stübinger, Tel. 01/401 47-284, Fax –282, E-Mail: [email protected] Kontakt: Hotel Alpenhof, Brandseitweg 18, 6365 Kirchberg/Tirol, Tel. 0 53 57/23 89, Fax DW 33, www.kirchberg-alpenhof.at Information und Buchung auch über das Sozialwerk der Gewerkschaft Bau-Holz, Koll. Edith Stübinger, Tel. 01/401 47-284, Fax –282, E-Mail: [email protected] Alle Infos zu den Hotels des GBH-Sozialwerkes sind auch unter www.bau-holz.at abrufbar. Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch! Kinderermäßigung: 0 bis 2 Jahre –100 %, 3 bis 8 Jahre –50 %, 9 bis 15 Jahre –30 %. Alle Pauschalangebote sind inklusive Halbpension und Benutzung der Alpenhofoase (Sauna und Hallenbad) sowie exkl. Kurtaxe (€ 1,– pro Tag und Person) – Änderungen vorbehalten! Aufgrund eines neuen Buchungsprogramms erfolgt die Vergabe der Zimmer in den Hotels für die kommende Wintersaison nach Einlangen der Anmeldungen. Wir ersuchen Sie, die Anmeldung zeitgerecht vorzunehmen. Pauschalangebote 2005 Hotel Alpenhof*** Kirchberg/Tirol „Pfingsten“ 13. bis 16. 5. 2005 3 Tage mit Halbpension Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 108,00 Alle anderen Gäste € 132,00 Welcomecocktail, genießen Sie bei einer Radtour die herrliche Aussicht auf unsere Bergwelt. Am Samstag dann unser traditionelles Pfingstbuffet. „Tiroler Tage“ 21. bis 28. 5. 2005 7 Tage mit Halbpension Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 257,00 Alle anderen Gäste € 313,00 Begrüßungsschnapserl, Besichtigung der Tiroler Schnapsbrennerei Erber in Brixen, geführte Wanderung, Tiroler Buffet. „Wellnesstage zu zweit“ 9. bis 12. 6. 2005 3 Tage mit Halbpension Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 128,00 Alle anderen Gäste € 152,00 Vital-Dinner, 1 Entspannungsmassage für beide ... Genießen Sie drei Tage lang unseren wunderschönen Wellnessbereich und lassen Sie sich am Sonntag von einem herrlichen Brunch verwöhnen. Begleiten Sie uns auf 2 geführte Wanderungen – wir belohnen Sie mit dem Blick von „ganz oben“ auf unsere Bergwelt sowie einer anständigen Jause zur Stärkung! „Radwoche“ 7 Tage mit Halbpension Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 252,00 Alle anderen Gäste € 308,00 Wir begleiten Sie auf 4 wunderschöne Radtouren rund um Kirchberg. Die Teilnehmer werden je nach Konditionsstärke eingeteilt und dann gehts ab ins Radvergnügen. Die müden Wadln werden am Abend in unserer Oase entspannt oder bei einem gemütlichen Abend mit Musik wieder gefordert!? „Nationalfeiertag“ 7 Tage mit Halbpension Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 252,00 Alle anderen Gäste € 308,00 Auf geht’s zur Aquagymnastik, Rad fahren oder zum Nordic Walken in der herrlichen Umgebung von Kirchberg. Nach dem erlebnisreichen Tag spannen Sie gemütlich in unserer Oase aus und lassen sich von kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen. „Kinderaktionswochen“ 30. 7. bis 6. 8. 2005 2. Termin: 6. bis 13. 8. 2005 1. Termin: 7 Tage mit Halbpension Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 272,00 Alle anderen Gäste € 328,00 1 Kind bis 15 Jahre im Zimmer der Eltern frei! Spannendes Programm für unsere Kids wie Lagerfeuer, Sportbewerbe und natürlich die Kinderparty! 22. bis 26. 10. 2005 4 Tage mit Halbpension Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 144,00 Alle anderen Gäste € 176,00 Die Natur entführt uns in eine weitere schöne Jahreszeit. Ob bei einem Spaziergang um den Schwarzsee oder einer Wanderung auf die Berge, wo Sie die herbstliche Natur in vollen Zügen genießen können – wir runden das Angebot mit einem Herbstbuffet mit Begleitmusik für Sie noch perfekt ab. „Ski-Opening“ „Gesundheits- u. Wohlfühlwoche“ 2. bis 9. 7. 2005 24. 9. bis 1. 10. 2005 7. bis 11. 12. 2005 4 Tage mit Halbpension Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 255,00 Alle anderen Gäste € 310,00 Begrüßungscocktail mit anschließendem Candle-light-Dinner. Danach geht’s die darauffolgenden Tage ab auf die Skipiste, genießen Sie die Ruhe auf den Pisten vor dem großen Ansturm der Weihnachtsgäste. Am Abend steht Ihnen die Alpenhof-Oase zum Wohlfühlen zur Verfügung. „Single-Wochenende“ 9. bis 11. 12. 2005 2 Tage mit Halbpension Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 86,00 Alle anderen Gäste € 104,00 Alleine? Nutzen Sie unser Programm, um Freundschaften zu schließen. Wir laden zum Begrüßungscocktail, gestalten einen lustigen Abend mit Musik und entführen Sie auf eine Fackelwanderung zu einer urigen Gaststätte. Am Sonntag verwöhnen wir die Damen und Herren mit einem herrlichen Brunch, bevor Sie der Alltag wieder hat ... „Weihnachten in den Alpen“ 18. bis 25. 12. 2005 „Wanderwochen“ 1. Termin: 25. 6. bis 2. 7. 2005 2. Termin: 9. bis 16. 7. 2005 3. Termin: 27. 8. bis 3. 9. 2005 7 Tage mit Halbpension Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 262,00 Alle anderen Gäste € 318,00 Erleben Sie die Kitzbüheler Alpen einmal in der aufgehenden Sonne oder untertags auf einer urigen Hütte. 7 Tage mit Halbpension Mitglieder der Gewerkschaft Bau-Holz € 329,00 Alle anderen Gäste € 413,00 Es weihnachtet sehr – wir laden Sie mit einem umfangreichen Programm zur schönen Alpenweihnacht zu uns nach Kirchberg ein. Unter anderem bieten wir Ihnen eine Fackelwanderung, Kutschenfahrt, Leseabend, Zithermusik und alles, was Weihnachten zu Weihnachten macht, an. Neben dem Wohlfühlen in unserer Oase lassen Sie sich abends von den Schmankerln unserer Küche verzaubern. 10 I SERIE 100 Jahre und kein bisschen leise! Folge 2: Die Aufbauzeit bis 1960 April 1945: Wien ist noch nicht befreit und der 2. Weltkrieg wird noch beinahe einen Monat lang dauern, als die Bau-HolzGewerkschafter Josef Battisti, Johann Böhm und einige andere überzeugte Gewerkschafter einander in der Wohnung Battistis im 7. Wiener Gemeindebezirk treffen und die Grundlagen für die Schaffung des ÖGB legen. Am 13. April 2005 wurde daher am ehemaligen Wohnhaus Battistis in der Wiener Kenyongasse eine Gedenktafel angebracht. (Foto rechts) Am 30. April 1945 wurde die Gründung des ÖGB auch von den Besatzungsbehörden genehmigt. Und bereits am 16. April wurde die neue Bau-Holz-Gewerkschaft gegründet. 1. Obmann wurde Johann Böhm, auch 1. Präsident des ÖGB. Die Kollegen begannen sofort damit, das von Battisti gesicherte Haus der GBH in der Schottenfeldgasse in Wien, das schwer beschädigt worden war, wieder in Stand zu setzen, und bereits am 1. Juni 1945 konnte die neue GBH ihre Arbeit aufnehmen. Wien war zu dieser Zeit geprägt von Hunger und Mangel, meterhohen Schuttbergen, aber auch von einem großen Aufbauwillen. In den ersten Jahren nach dem Krieg waren es die Arbeiter selbst, die die zerstörten Fabriken wieder aufbauten und in Betrieb nahmen – oft ohne die ehemaligen Besitzer, die die wertlos gewor- denen Firmen zurückließen und flüchteten. Mit Hochdruck wurde daran gearbeitet, die Rechte der ArbeitnehmerInnen zu sichern. Bereits am 9. August 1945 beschloss der Hauptvorstand der GBH ein Forderungsprogramm. Die Inhalte u. a.: Altersversorgung der Arbeiter, Verstaatlichung von Schlüsselindustrien, Errichtung eines zentralen Wirtschaftsrates, ein neues Betriebsrätegesetz, ein neues Kollektivvertragsgesetz, die Anerkennung früherer Gewerkschaftsmitgliedschaften auf die Unterstützungssätze und nicht zuletzt die Reinigung des öffentlichen Lebens von „Nazi-Elementen“. Im März 1946 erschien die GBH-Mitgliederzeitung erstmals wieder, und zwar unter dem Namen „Bau- und Holzarbeiter“. „Wir sind wieder da!“ war die Parole dieser ersten Ausgabe, mit der man die Arbeit der GBH unterstützte. Kurzer Überblick über die Sozialgesetzgebung 1945–1960 1945 Rechtsüberleitungsgesetz, AK-Gesetz, Feiertagsruhegesetz 1946 Bauarbeiterurlaubsgesetz und Arbeiterurlaubsgesetz, Jugendeinstellungsgesetz 1947 Sozialversicherungsgesetz, Kollektivvertragsgesetz, Betriebsrätegesetz, Arbeitsinspektionsgesetz 1949 Arbeitslosenversicherungsgesetz, Kinderbeihilfengesetz 1951 Mindestlohntarifgesetz, Wohnungsbeihilfengesetz 1953 Jugendeinstellungsgesetz 1954 Heimarbeitsgesetz 1955 ASVG 1956 Arbeitsplatzsicherungsgesetz 1957 Mutterschutzgesetz 1959 Generalkollektivvertrag zur Einführung der 45-Stunden-Woche 1960 Säuglingsbeihilfe, Geburtenbeihilfe, Karenzurlaubsgeld BAU-HOLZ 3–4/05 Eine der ersten Großtaten war die rasche Wiederherstellung des österreichischen Sozialrechtes. Der Bau-Holz-Vorsitzende und ÖGB-Präsident Johann Böhm wurde nun auch in die provisorische Regierung berufen und zum Staatssekretär für soziale Verwaltung bestellt. Es gelang in kurzer Zeit, mittels eines Rechtsüberleitungsgesetzes ein demokratisches Sozialrecht für Österreich zu schaffen. Es war auch Johann Böhm, der maßgeblich an einem der für die Bauarbeiter wichtigsten Gesetze beteiligt war: am 20. März 1946 wurde das Bauarbeiter-Urlaubsgesetz erlassen. Es wird vielfach als das fortschrittlichste Urlaubsgesetz für Bauarbeiter in der ganzen Welt bezeichnet. Wichtigster Punkt darin war die Erhöhung des Urlaubsausmaßes nach 43 Arbeitswochen auf 12 Werktage. Sofort wurde mit dem Aufbau der Bauarbeiter-Urlaubskasse begonnen, am 19. November 1946 fand die konstituierende Versammlung statt. Am 24. Juli wurde schließlich das Arbeiter-Urlaubsgesetz verabschiedet. 1946 wurde die Zentrale Lohnkommission gegründet, der für den Baubereich Koll. Anton Vitzthum und für den Holzbereich Koll. Franz Olah angehörten. Und auch in der Organisation wurde auf Hochtouren gearbeitet: Bereits im Juni 1946 fand der erste Nachkriegskongress des Internationalen Bundes der Bau- und Holzarbeiter (IBBH) statt. Die GBH delegierte Koll. Franz Novy und Koll. Rudolf Holowatyi, die beide 1938 emigrieren mussten und in der Emigration die internationalen Kontakte der GBH aufrecht erhielten. SERIE I 11 60 Jahre GBH/ÖGB, 100 Jahre Bau-Holz-Zeitung Die Aufgaben der Gewerkschaften umfassten auch und gerade in der schweren Zeit unmittelbar nach dem Krieg weit mehr als die Mitwirkung an Gesetzen. Damals wie heute stehen die Bedürfnisse der Mitglieder im Mittelpunkt. 1947 wurden Schuhe und Kleidung, teilweise sogar neue, an die Mitglieder verteilt. Erst Anfang 1949 konnten diese Verteilaktionen langsam beendet werden. Im Februar 1948 berichtete der „Bau- und Holzarbeiter“ noch über ein neues Schema der Zusatzkartenempfänger bei den Lebensmittelkarten und listete auf, welche der Berufsgruppen der GBH welcher Verbrauchergruppe zugeordnet sei. Eines der absoluten Hauptthemen war jedoch auch schon 1948 die Lohnpolitik. Lohnsteigerungen von 100 bis 120% waren auf Grund der niedrigen Löhne 1945 üblich, der Stundenlohn eines Wiener Bauarbeiters wurde z. B. auf 2,10 Schilling erhöht. Im Juni 1948 wurde ein Bundeskollektivvertrag für die Bauarbeiter abgeschlossen. Er brachte einheitlich für ganz Österreich die im Baugewerbe bereits Gewohnheitsrecht gewordene Fünftagewoche. Für Holzindustrie und -gewerbe sowie für die Sägeindustrie konnten 1948 erstmals Bundeskollektivverträge durchgesetzt werden. Auch für das gesamte Baugewerbe, die Ziegel- und die Zementindustrie und die meisten anderen Bau-Holz-Berufsgruppen gab es 1948 den ersten Bundeskollektivvertrag, die übrigen folgten 1949. In diesem Zusammenhang sind auch die fünf Lohn- und Preisabkommen zu nennen. Die sehr hohe Inflation musste zur Kaufkrafterhaltung bei den Löhnen ausgeglichen werden. Immer wieder kam es in diesen Jahren auch zu Protesten und Streiks, so z. B. im Dezember 1949 (Streik im Wiener Tischlergewerbe), im Juli 1950 (Streik der Maler), im September 1951 (Streik der Wiener Fassader und Gipser), im August 1953 (Streik der Dachdecker und der Pflasterer) und im Februar 1956 (siebenwöchiger Streik der Tiroler Platten- und Fliesenleger), um Ansprüche der Arbeiter durchzusetzen. Die Kommunisten, deren politischer Einfluss geschwunden war, organisierten sich in den so genannten USIA-Betrieben. Im Zuge des vierten Lohn- und Preis-Abkommens wollten sie eine Streikwelle starten. Für den 4. Oktober wurde ein Generalstreik angekündigt, es nahmen aber nur sehr wenige daran teil. Der Generalstreik fiel ins Wasser, nur sehr vereinzelt wurde die Arbeit niedergelegt. Dennoch versuchten die Kommunisten weiterhin, Macht und Einfluss im Osten Österreichs zu erlangen. Die Bau- und Holzarbeiter unter Leitung von Koll. Franz Olah stellten sich ihnen jedoch in den Weg und konnten eine versuchte Machtübernahme damit verhindern. Alle kommunistischen Funktionäre wurden daraufhin aus der GBH ausgeschlossen. Bereits 1948/49 beschäftigten sich GBH und Bundesregierung mit der Winterarbeitslosigkeit der Bauarbeiter. Man kam überein, unter dem Titel PAF (Produktive Arbeitslosenfürsorge) Geld aus der Arbeitslosenversicherung zur Abdeckung der Mehrkosten, die das Bauen im Winter erfordert, zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise ist es tatsächlich gelungen, eine größere Arbeitslosigkeit hintanzuhalten, wenn auch eine kontinuierliche Beschäftigung der Bauarbeiter das ganze Jahr hindurch trotzdem nicht überall gewährleistet war. Noch eine Maßnahme galt es zu treffen, um die Bauarbeiter vor allzu schweren Lohnausfällen wegen schlechter Witterung zu schützen: Bis zum Inkrafttreten des Schlechtwetterentschädigungsgesetzes im Jahr 1954 hatte das Bundesministerium für soziale Verwaltung verfügt, dass eine diesbezügliche (noch „reichsdeutsche“) Verordnung, die für Sonderfälle während des Krieges erlassen worden war, für das Baugewerbe anzuwenden sei. 1948 wurde Schloss Weinberg im Mühlviertel als Bildungs- und Urlaubszentrum der Bau- und Holzarbeiter eröffnet. Mit Anfang Juni wurde der Kurs- und Erholungsbetrieb aufgenommen. Im April 1952 kam es zu großen Demonstrationszügen der Bau- und Holzarbeiter in Wien und Kärnten. Grund war die „Kamitz- GBH feiert mit Festbundesvorstand und Ausstellung Die GBH begeht ihr 60-Jahr-Jubiläum in der 2. Republik am 25. April 2005 mit einem Fest-Bundesvorstand. ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch und GBH-Bundesvorsitzender Johann Driemer eröffnen den Fest-Bundesvorstand, anschließend erinnern sich Zeitzeugen an wichtige Eckpunkte der Geschichte der Gewerkschaft Bau-Holz. Bau-Holz berichet in der nächsten Ausgabe. Nähere Informationen unter www.bau-holz.at 3–4/05 BAU-HOLZ 12 I ORGANISATION Sanierung“, die eine Kürzung der Budgetmittel für Bauzwecke vorsah. Wie breit das Tätigkeitsfeld der GBH zum Wohle ihrer Mitglieder war und ist, beweist nicht zuletzt die legendäre SW-Möbelaktion. Ziel war es, den Menschen leistbare und schöne österreichische Qualitätsmöbel zur Verfügung zu stellen. Damit war auch die Beschäftigung in der Holzbranche auf Jahre hinaus gesichert. 1954 wurde ein neuer Bundeskollektivvertrag für das Bauhauptgewerbe abgeschlossen, mit wesentlichen Verbesserungen bei Löhnen, Zulagen, Weihnachtsgeld, Akkordarbeit und Schlechtwetterentschädigung, ebenso bei der Lösung des Dienstverhältnisses. 1955 ist das Jahr des Österreichischen Staatsvertrages. Auch der „Bau- und Holzarbeiter“ berichtete wie gewohnt ausführlich. Anlässlich 10 Jahre GBH und ÖGB gab es eine Sonderausgabe. 1955 beschließt der Nationalrat das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz (ASVG). An den Vorarbeiten war der ÖGB massiv beteiligt. 1956 wird anlässlich des 70. Geburtstages von Johann Böhm der Johann-BöhmFonds gestiftet, der mittellosen Arbeiterkindern den Besuch höherer Schulen und Die neue und der alte Die BundesBJ-Vorsitzende der GBH jugendkonferenz ein Hochschulstudium erleichtern sollte. Dieser Fonds existiert bis heute. 1959 tritt nach langen Verhandlungen der Generalkollektivvertrag zur Einführung der 45-Stunden-Woche in Kraft. 1960 kommt es in der GBH zu einer Urabstimmung. Die Paritätische Kommission hatte am 7. März den am 14. Dezember 1959 zwischen der Bundesinnung für das Baugewerbe und der GBH abgeschlossenen Kollektivvertrag abgelehnt, obwohl die letzte Lohnerhöhung 1956 erfolgt war und Ehrengäste bei der Konferenz damit bereits lange zurücklag. Um ihre Forderungen zu untermauern, hielt die GBH Ende März eine Urabstimmung unter den Bauarbeitern ab, die ein eindeutiges Ergebnis brachte: Von den 67.200 Beschäftigten nahmen 57.889 an der Urabstimmung teil. 57.354 Beschäftigte stimmten für die Forderungen der GBH. Nächste Folge: Von den 60ern in die „Goldenen 70er der Arbeiter“ ■ Zahlreiche JugendfunktionärInnen verfolgten die Konferenz mit großem Interesse 27. Bundesjugendkonferenz der GBH Gestalten – Begreifen – Handeln – Es geht um deine Zukunft! Unter dem Motto: „Gestalten – Begreifen – Handeln – Es geht um deine Zukunft!“ fand vom 25. bis 27. Februar 2005 in Leibnitz die 27. Bundesjugendkonferenz der Gewerkschaft Bau–Holz statt. Jugendliche aus ganz Österreich verfolgten mit Spannung die Berichte der letzten beiden Jahre und stellten mit den neun beschlossenen Anträgen die Weichen für die künftige Arbeit der GBH-Jugend. Der Bundesjugendvorsitzende Manuel Auzinger betonte in seinem Bericht vor allem die Kooperation im Jugendbereich in der Allianz infra und hob die guten internati- BAU-HOLZ 3–4/05 onalen Kontakte und zahlreichen nationalen und internationalen Veranstaltungen hervor. Im Bericht des Bundesjugendsekretärs Wolfgang Birbamer kam klar zum Ausdruck, dass es der GBH ein Anliegen ist, die Jugendarbeit auch in Zukunft aufrecht zu erhalten und weiter zu entwickeln. Auch der vorgelegte schriftliche Bericht war ein deutliches Bekenntnis dazu. Die gute Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) und die schon angesprochene vielversprechende Kooperation in der Allianz infra sind auch für die GBH-Jugend ein Garant für weitere posi- tive Entwicklungen. Kollege Manuel Auzinger trat aus beruflichen Gründen nicht mehr bei der Neuwahl des GBH-Bundesjugendvorsitzenden an. Die rund 100 anwesenden Kolleginnen und Kollegen bedankten sich bei Koll. Auzinger mit einer Diaschau und einer kleinen Aufmerksamkeit für seine Arbeit. Zur neuen Bundesjugendvorsitzenden wurde in einer geheimen Wahl Kollegin Eva Zemlicka gewählt. Ihre Stellvertreterin ist Kollegin Karin Bund. Mit dieser Wahl ist die aus Branchengründen doch männerdominierte GBH–Jugend nun in starker Frauenhand. ■ ORGANISATION I 13 GBH-PensionistInnen: Wie lange werden wir noch geschröpft? Koll. Emmerich Rakuschan, GFBundespensionistenvorsitzender der GBH, nimmt die kürzlich beendeten Budgetverhandlungen zum Anlass, die immer wieder genannten Zahlen und Statistiken genauer unter die Lupe zu nehmen. Rakuschan: „Am 3. März 2005 meinte z. B. Justizministerin Miklautsch in ihrer Rede zur Budgetdebatte, Österreich sei das drittreichste Land der EU, noch knapp vor Belgien und Holland. Später meinte sie noch, das Arbeitsplatzangebot steige. Ich frage mich: Weiß sie noch, wovon sie spricht?“ Einige Zahlen zur Verdeutlichung der wahren Situation: Die Arbeitslosigkeit lag im Jahresdurchschnitt 1999 bei 194.314 Personen 2003 bei 240.079 Personen 2004 bei 243.600 Personen Quelle: Website des AMS, www.ams.or.at Im Februar 2005 waren rund 361.000 Menschen ohne Arbeit, das ist eine Arbeitslosenrate von 8,9% und so viel wie seit 1945 nicht mehr! Und wie der Kurier (3. 3. 2005) bestätigt, entfällt rund ein Drittel der Februar-Arbeitslosen auf die Baubranche. Rakuschan: „Unsere Industrie hat im Jahr 2004 um 8% zugelegt – die Zahl der Jobs ist hingegen um 1 % gesunken! So viel zum Ammenmärchen, dass längere tägliche Arbeitszeiten und Lohnverzicht Arbeitsplätze sichern.“ Auch die Realeinkommen stagnieren. Trotz größter Anstrengungen der Gewerkschaften, die Einkommen stetig weiterzuentwickeln, lag das durchschnittliche Jahreseinkommen im Jahr 2000 bei 25.176 Euro, 2003 bei 25.195 Euro. Das liegt zu einem Gutteil daran, dass es immer mehr Teilzeitarbeitsplätze gibt – immer weniger Menschen haben also ein Vollzeit-Einkommen. Quelle: WIFO-Wirtschaftsbericht 2003, Statistik Austria Auch die Pensionsanpassungen gestalten sich seit dem Jahr 2000 nach dem Muster „Sozialabbau“: Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 Inflationsrate 2,0% 2,3% 1,7% 1,3% 2,1% Pensionsanpassung 0,6% + Einmalzahlung 0,8 % + Einmalzahlung 1,1% + Einmalzahlung 0,5% + Einmalzahlung 0,8% (bis Armutsgrenze 1,5%, sonst 10,30 €) 2005 prognosti- 0,8% (bis Armutsgrenze ziert 2,5% 1,5%, sonst 10,30 €) Inflationsrate gesamt 2000-2005 11,9% Pensionsanpassung gesamt 2000-2005 4,6% Wertverlust –7,3% Rakuschan: „Das heißt nichts anderes, als dass wir Pensionisten heute real weniger Geld zur Verfügung haben als vor einigen Jahren!“ Die Belastungen für PensionistInnen: • Erhebliche Pensionskürzungen durch die „Pensionsreform“ 2000 • Weitere massive Pensionskürzungen durch die „Pensionsreform“ 2003 und die „Pensionsharmonisierung“ 2004 • Pensionsanpassungen seit dem Jahr 2000 jedes Mal deutlich unter der Inflationsrate • Steuererhöhungen durch Kürzung des PensionistInnenabsetzbetrages • Die Abschaffung der Mindestverzinsung bei Pensionskassen führt zu Kürzungen von Zusatzpensionen aus Pensionskassen Dazu kommen noch Belastungen im Gesundheitsbereich seit dem Jahr 2000, die alle betreffen: • Die Rezeptgebühr wurde dreimal erhöht (um 26% auf 4,35 €), mit 1. 1. 2005 wurde sie zum vierten Mal auf 4,45 € erhöht. • Mehrmalige Erhöhung des Spitalskostenbeitrages auf bis zu 10 € • Höhere Selbstbehalte bei Heilbehelfen und Kuren • Selbstbehalte bei Sehbehelfen: früher 23 €, ab 1. 1. 2005 72,6 € oder Vollbezahlung • Leistungskürzungen bei Krankenkassen • Abschaffung der beitragsfreien Mitversicherung für EhepartnerInnen und LebensgefährtInnen • Einführung einer Freizeitunfallversicherung per 1. 1. 2004 • Erhöhung des Krankenversicherungsbeitrages für PensionistInnen um 0,5% per 1. 1. 2004 und um weitere 0,5% per 1. 1. 2005 • Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge für alle um 0,1% mit 1. 1. 2005 Rakuschan: Kein Wunder, dass die Zahl der armutsgefährdeten und in akuter Armut lebenden Menschen dramatisch gestiegen ist!“ Im Jahr 2000 waren 930.000 Menschen armutsgefährdet, 2003 waren es bereits 1,044.000. Das bedeutet, dass 2003 bereits jeder Achte (13,2%) in Armutsgefährdung lebte. Auch die akute Armut nimmt zu: Im Jahr 2000 lebten 290.000 Personen in akuter Armut, heute sind es 460.000 (5,9%). Quellen: Bundesministerium für Soziales und Generationen, Bericht zu sozialen Lage 2003/2004, Armutskonferenz Rakuschan: „Ich hoffe, die Bevölkerung Österreichs und speziell die PensionistInnen geben der Bundesregierung für ihre „hervorragende soziale Einstellung“ die nötige Antwort! ■ Der Stv. Bundesvorsitzende Karl Ziegler informiert: Europaweit einheitliche Berufsausbildung für Kraftfahrer! Ab 2008 soll es eine europaweite Regelung der Ausbildung für Berufskraftfahrer geben. Vieles, etwa die Art des Unterrichts, Kosten und Förderungen sind noch offen. Nähere Informationen dazu: [email protected], vom Fachausschuss der Berufskraftfahrer: Koll. Thomas Heinschink: Fax: +43 1 501 65-3071, [email protected] oder im Internet unter www.bau-holz.at 3–4/05 BAU-HOLZ 14 I ORGANISATION Aus den Landesorganisationen LO Wien: Berufsschule für Baugewerbe feierte 75. Geburtstag Mit einem Festakt wurde am 5. April 2005 der 75. Geburtstag der Wiener Bauberufsschule gefeiert. Eine gute Ausbildung ist der Grundstein jedes beruflichen Erfolgs. Gerade in einer anspruchsvollen und leider auch unfallträchtigen Branche wie der Baubranche ist es nötig, Jugendliche besonders sorgfältig und breit gefächert auszubilden. Nicht nur der richtige Umgang mit Werkzeug und das Erlernen der Tätigkeiten ist wichtig, auch die Unfallvorsorge und das Umgehen mit gefährlichen Situationen muss erlernt werden. Die GBH unterstützt daher die Berufsschule in zahlreichen Belangen, veranstaltet Berufswettbewerbe und gibt ihre Erfahrungen weiter. Beim Festakt dankte der Wiener GBH-Landessekretär Johann Holper in seiner Festrede der Schulleitung und den Lehrern für ihr Engagement und hob einmal mehr die Wichtigkeit einer optimalen Ausbildung hervor. LO Niederösterreich: 50 Jahre bei der GBH Es ist der Redaktion von „Bau-Holz“ immer eine besondere Freude, langjährigen Mitgliedern für ihre Treue zu danken. In Niederösterreich gab es im Jänner eine 50-jährige Gewerkschaftsmitgliedschaft zu feiern: Schauplatz Bauplatz • Nach dem Bruch eines Schalungsteils zog ein Bauarbeiter die Bewehrungseisen aus dem frischen Beton. Dabei verwendete er keine Handschuhe. 20 Minuten später waren seine Hände und Unterarme so stark verätzt, dass eine Hauttransplantation durchgeführt werden musste. • Während des Aufbringens kniete ein Bauarbeiter im frischen Estrich. Am nächsten Tag stellte er starke Verätzungen an beiden Knien fest. Auch hier wurde eine Hauttransplantation notwendig. Beide Verletzten waren mehr als zwei Monate lang arbeitsunfähig. Natürlich spricht nicht jeder bei einmaligem Kontakt so stark auf Zement an. Aber diese Fälle kommen öfter vor, als man denkt. Dazu kommt, dass es neben solchen schweren Verätzungen zu einer Vielzahl leichterer Verätzungen kommt, die von den Betroffenen vielfach als völlig normal hingenommen werden. Aber beim Umgang mit Zement kommt es nicht nur zu einmaligen Hautbeeinträchtigungen. Es besteht außerdem eine hohe Wahrscheinlichkeit, an einer durch Zement verursachten Allergie zu erkranken – der sogenannten „Maurerkrätze“. BAU-HOLZ 3–4/05 Zu den wichtigsten Aufgaben der Gewerkschaft Bau-Holz zählt der ArbeitnehmerInnen- und Gesundheitsschutz. Gerade im Baubereich mit seinen vielfältigen Gefahren ist eine optimale Gesundheitsvorsorge und das Vermeiden von Gefährdungen enorm wichtig. Nicht zuletzt auf Grund der oben beschriebenen Fälle haben die GBH, die AUVA und die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) eine Informationskampagne gestartet, die das Wissen um die Gefahr von Hautkrankheiten beim Umgang mit Zement ohne geeignete Schutzmaßnahmen bei den Bauarbeitern und den Verantwortlichen auf Baustellen erhöhen soll. Ein großes Anliegen und ein großer Erfolg war es, dass in diese Aktion auch andere Interessensgruppen wie die Bundesinnung Bau, der Fachverband der Stein- und Keramischen Industrie, die VIBÖ (Vereinigung Industrieller Bauunternehmen Österreichs), den Güterverband Transportbeton und die Vereinigung Österreichischer Betonwarenerzeuger eingebunden werden konnten. Alle gemeinsam haben die „Plattform Hautschutz“ gegründet. Koll. Rudolf Krupitsch erhielt die Ehrung und die Glückwünsche der GBH von Sekretär Kollege Rudolf Silvan. Koll. Krupitsch, geboren am 29. 10. 1938 in Orth an der Donau, war von 1953 bis 1999 als Maurer-Vorarbeiter bei der Fa. Holler in seinem Heimatort beschäftigt, von 1984 bis 1999 war er auch Betriebsratsvorsitzender. Koll. Krupitsch ist außerdem seit 1970 Ortsgruppenvorsitzender in Orth an Anfang März wurde die große Hautschutz-Kampagne „Schauplatz Bauplatz: Schützen – Reinigen – Pflegen: Der richtige Umgang mit Zement und Beton“ vorgestellt. In Wandplakaten für den Aushang auf Baustellen und in Firmen und Foldern, die an alle Beschäftigten in der Bauwirtschaft ausgegeben werden, soll die Bedeutung von professionellem Hautschutz am Bau mit den drei Säulen „Schützen – Reinigen – Pflegen“ aufgezeigt werden. Besonders wichtig ist die Bewusstseinsbildung für Junge, die in den Bauberuf einsteigen. Auch hierauf legt die Kampagne besonderes Augenmerk. Jeder am Bau weiß: nur mit gut gewartetem und optimal gepflegtem Werkzeug kann man gut arbeiten. Und so muss gerade das „Werkzeug Auge“, das „Werkzeug Hand“ und das „Werkzeug Fuß“ optimal gepflegt werden – für gute Arbeitsbedingungen und vor allem für die eigene Gesundheit! Nähere Infos sowie den Folder und das Plakat in Kürze zum Download unter www.bau-holz.at. ■ ORGANISATION I 15 der Donau. Diese Ortsgruppe wurde von seinem Vater gegründet und aufgebaut, Koll. Krupitsch führt diese Tradition mit großem Einsatz weiter. Die GBH dankt für die große Einsatzfreude. LO Niederösterreich: Ehrungen bei der Fa. Egger In der Fa. Egger konnten 13 Kollegen für 25-jährige und 1 Kollege für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt werden. ZBR-Vorsitzender Stv. Wolfgang Schatzl und der GBH-Sekretär Helmut Wegscheider überreichten den Kollegen die Urkunden und Anstecknadeln und dankten den langjährigen Mitgliedern im Namen der gesamten GBH für ihre Treue. Auch das gesamte Betriebsratsteam der Fa. Egger-Unterradlberg bedankte sich bei den Kollegen für ihre Treue und die langjährige gute Zusammenarbeit. Folgende Kollegen wurden geehrt: Walter Hartl für 40-jährige Mitgliedschaft, Johann Krammer, Franz König, Johann Nestelberger, Baki Zeneli, Karl Brandl, Karl Eigner, Manfred Staudenmeyer, Johann Hirmann, Josef Holzer, Franz Kaiser, Sueleymann Oerge, Karl Schlager und Walter Stadler für 25-jährige Mitgliedschaft. LO Wien: Ehrung in den eigenen Reihen Die GBH freut sich immer wieder, wenn es auch in den eigenen Reihen KollegInnen zu ehren gibt. Koll. Franz Etl, jahrelanger Mitarbeiter in der GBH-Landesorganisation Wien, ist seit 25 Jahren GBH-Mitglied. Der Wiener GBH-Landessekretär Johann Holper überreichte die Ehrenurkunde und die An- stecknadel und dankte Koll. Etl im Namen der gesamten GBH und vor allem der gesamten GBH-Landesorganisation Wien für die langjährige gute Zusammenarbeit. LO Wien: ÖGB-Präsident Verzetnitsch besucht die Kanal-Bauarbeiter Am Wiener Kanalnetz wird laufend gebaut. Die Bauarbeiter leisten tagtäglich schwerste Arbeit. ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch machte sich nun selbst ein Bild von den Arbeitsabläufen „in der Unterwelt“, ließ sich Maschinen und Arbeitsabläufe erklären. Die Kollegen waren hocherfreut, den ÖGB-Präsidenten bei sich begrüßen zu können und verwickelten ihn in angeregte Diskussionen. Eines ist auch bei diesem Baustellenbesuch wieder klar geworden: Eine Schwerarbeitsregelung muss raschest umgesetzt werden. Die Berufsgruppen der GBH gehören zu den am schwersten Belasteten und dürfen für die schwere Arbeit, die sie leisten, nicht auch noch mit massiven Pensionseinbußen bestraft werden. LO Salzburg: Lehrling musste gesetzwidrig schuften: GBH erstritt 5.000 EUR Ein Salzburger Lehrling musste Überstunden leisten. Das ist gesetzlich verboten. Die Gewerkschaft schaltete sich ein und bekam beim Landesgericht Salzburg Recht: der junge Mann bekommt für drei Jahre nachträglich mehr als 5.000 Euro ausbezahlt. „Das ist eine richtungsweisende Entschei- dung“, freut sich Florian Zuckerstätter, Jugendsekretär der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) und rät allen Lehrlingen: „Wenn ihr während der Lehrzeit zu Überstunden gezwungen werdet, lasst euch das nicht gefallen, kommt zur Gewerkschaft. Wir helfen euch!“. So wie im Fall des Fliesenleger-Lehrlings Harald S. Der musste während seiner dreijährigen Ausbildungszeit zahlreiche Arbeiten verrichten, die erstens nicht zu seinem Berufsbild passten und zweitens außerhalb der Arbeitszeit anfielen: Er musste zum Beispiel nach Arbeitsschluss für seinen Dienstgeber Schnee räumen, Zäune reparieren oder Zwetschken klauben. „Der junge Mann machte es aber richtig: Er zeichnete diese Arbeiten in einem Stundenbuch auf. Dies zählte vor Gericht!“, sagte GBH-Landessekretär Gerhard Daskiewicz und rät allen Lehrlingen, die gesetzeswidrig Überstunden leisten müssen, es Harald S. gleich zu tun. Im Rahmen eines Verfahrens über Ansprüche in einem Insolvenzverfahren – der Betrieb war inzwischen pleite gegangen – wurden die Überstunden des jungen Fliesenlegers vom Richter anerkannt: 5.194 Euro netto flossen auf das Konto des inzwischen Ausgelernten. LO Salzburg: Baustellenbesuch Informationen direkt vor Ort von Funktionären an die Mitglieder. Das ist Basisarbeit und wird auch von den Kollegen dankend honoriert. Funktionäre des Landesvorstandes Salzburg waren am 23. März in Sachen „Taggeld Neu“, Pensionskasse in der BUAK sowie Schwerarbeiterregelung in kritischen, aber fair geführten Diskussionen bei Bauarbeitern von Alpine-Mayreder und Strabag. Viele Sorgen und Nöte der Kollegen sind berechtigt. Wir müssen noch mehr auf die Anliegen und Stimmen der Basis hören, meint auch GBH-Landessekretär Gerhard Daskiewicz. 3–4/05 BAU-HOLZ www.bau-holz.at Die Gewerkschaft Bau-Holz ist dein starker Partner in der Arbeitswelt. Ohne deine Gewerkschaft Bau-Holz gibt es keine Lohnerhöhungen. Gerade jetzt sorgen wir in harten Verhandlungen dafür, dass die Löhne in unseren Branchen ab 1. Mai 2005 wieder erhöht werden: • In Bauindustrie und Baugewerbe KV-Lohn +2,49% mit Parallelverschiebung • In der Stein- und Keramischen Industrie KV-Lohn +2,6% und ab 1. 5. 2006 + weitere 2,2%, Ist-Lohn +2,35% und ab 1. 5. 2006 weitere +2,0% • Im Bauhilfs- und Baunebengewerbe KV-Lohn +2,45% mit Parallelverschiebung • Holz- und Kunststoff verarbeitendes Gewerbe: KV-Lohn +2,5 bzw. 2,45% und ab 1. 5. 2006 + weitere 2,1 bzw. 2,0%, Erhöhung der Akkordlöhne • Holz- und Sägeindustrie: KV-Lohn +2,55 und ab 1. 5. 2006 + weitere 2,15%. Ist-Löhne, Akkorde etc. +2,4% und ab 1. 5. 2006 + weitere 2,1% mit Parallelverschiebung • Maler, Lackierer und Schilderhersteller: KV-Lohn +2,45% und ab 1. 5. 2006 + weitere 2,1% mit Parallelverschiebung BV Johann Driemer mit dem Projektteam bei der Präsentation der CD „Wir gestalten die Zukunft!“ (v. l. n. r. BV-Stv. Karl Ziegler, BV-Stv. Josef Muchitsch, BV LTAbg. Johann Driemer, Sekretär Josef Menk, Sekretär Andreas Huss). Deine Gewerkschaft Bau-Holz bietet Rat und Unterstützung in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen Rechtsschutz, Beratung, Information, vergünstigte Urlaubsmöglichkeiten und vieles mehr – all diese Vorteile haben GBH-Mitglieder. Deshalb jetzt: Mitglied werden – Mitglieder werben! Unterstütze die Werbeaktion „Wir gestalten die Zukunft“ der Gewerkschaft Bau-Holz – es ist auch in deinem Interesse! Diese neue Werbeaktion wurde den Sekretären der GBH bereits vorgestellt. Sie werden die Ideen und Ziele der GBH verstärkt in die Betriebe hinaustragen und den BetriebsrätInnen sowie allen unseren Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Für alle Betriebsräte besteht die Möglichkeit, die Präsentation „Wir gestalten die Zukunft!“ zur GBH-Werbeaktion in Kürze anzufordern. Unterstütze sie bei ihrer Aufgabe – überzeuge KollegInnen, Freunde, Bekannte und Verwandte von der Notwendigkeit und den Vorteilen, Gewerkschaftsmitglied zu sein. Es ist heute wichtiger denn je, gemeinsam stark und gut organisiert zu sein: Denn je stärker wir sind, desto stärker können wir eure Interessen vertreten. Nähere Infos zur Werbeaktion sind in allen Landesorganisationen der GBH erhältlich. Infos in Kürze auch unter www.bau-holz.at F–D5 Ein Ersuchen des Verlages an den Briefträger: Falls Sie diese Zeitschrift nicht zustellen können, teilen Sie uns bitte hier den Grund und gegebenenfalls die neue oder richtige Anschrift mit Straße/Gasse / Postleitzahl / / / Haus-Nr./Stiege/Stock/Tür Ort Besten Dank 02Z031737M P. b. b. Erscheinungsort Wien VERLAGSPOSTAMT 1230 WIEN