Jahresbericht 2003

Transcrição

Jahresbericht 2003
350 Jahre Bayerisches Nationaltheater
Natürlich München
100 Jahre Deutsches Museum
Jahresbericht 2003
München
Inhalt
München
München behauptet sich als attraktive Destination
4
Museen, Sport, Musik, Natur, Barrierefreies Reisen
Werbeleitthemen / Servicethemen
5
Zahlen und Fakten
Bilanzen
6 - 11
München International
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Kongress
12 - 19
Der Gast ist König
Service
19 – 20
Ökologisch
Initiativen für einen nachhaltigen Tourismus
21
Frohe Feste
Volksfeste und Märkte
22 - 23
Haushalt
Finanzen
24 - 25
Fit für die Zukunft
Perspektiven
26 - 27
Das Fremdenverkehrsamt
Auf einen Blick
28 - 30
Herausgeber:
Landeshauptstadt München,
Referat für Arbeit und Wirtschaft, Fremdenverkehrsamt
D-80313 München, Telefon 089 / 23 39 65 00 • Fax 089 / 23 33 02 33
E-mail: [email protected]
Konzeption: Astrid Ganssen, Constanze Hofbauer
Gestaltung: Constanze Hofbauer
Koordination: Astrid Ganssen
Text: Fremdenverkehrsamt München
Titelfotos: Ulrike Romeis, Bernd Römmelt, Siegfried Wameser
Druck: Plano-Offsetdruck, München
gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
Jahresbericht 2003 - 2.5’ - 3 - 2004 D
3
München
behauptet sich als attraktive Destination
Mit einem positiven Ergebnis konnte die bayerische
Landeshauptstadt das Tourismusjahr 2003 trotz der
schwierigen Lage im internationalen Tourismus
abschließen.
Insgesamt wurde 2003 mit 3,5 Millionen Gästeunterkünften ein Plus von 0,4% verzeichnet. Die
Übernachtungen stiegen im gleichen Zeitraum um
1,6% auf 7,1 Millionen. Mit einem Auslandsanteil,
der bei den Übernachtungen bei 43% lag, ist München führend in Deutschland.
Die Platzierung der Destination München im internationalen Wettbewerb ist eine Herausforderung,
der sich das Expertenteam im Fremdenverkehrsamt
stellt. Die Aufgaben sind vielfältig: Aktive Presseund Öffentlichkeitsarbeit, zielgruppenorientierte
Marketingstrategien, innovative Verkaufsförderung
und Werbung, gezielter Einsatz der neuen Medien,
freundlicher Service für die Gäste der Stadt sowie
ein eigenes Kongressbüro sorgen für einen Ausbau
des Produktes München. Darüber hinaus ist das
Fremdenverkehrsamt Veranstalter der städtischen
Volksfeste wie dem Oktoberfest, die herausragende
Vermarktungsfaktoren sind.
Der Schulterschluss mit Partnern ist für das Fremdenverkehrsamt wichtig, um bei knappen Ressourcen Synergien zu schaffen. Das Fremdenverkehrsamt kooperierte mit dem Deutschen Tourismusverband, mit der Deutschen Zentrale für Tourismus,
der Bayern Tourismus Marketing GmbH und dem
Tourismusverband München-Oberbayern. Kooperationen wie die Magic Cities oder der Bavarian Promotion Pool wurden durch eine neue Verbindung
ergänzt: Im Frühjahr 2003 warb die Städtegemeinschaft “Seven Stars of Central Europe“ erstmals
auf dem amerikanischen Markt für Berlin, Dresden,
München, Salzburg, Wien, Budapest und Prag.
In den USA und in Asien wurden neue Vertretungen
des Fremdenverkehrsamts in Ergänzung zu den
bereits bestehenden eingerichtet, um die Destination
München in diesen wichtigen Märkten optimal zu
bewerben.
4
Die Voraussetzungen in München tragen erheblich
zum Erfolg der Tourismusmetropole bei. Der moderne
Flughafen mit dem neu eröffneten Terminal II, ein
erstklassiges Nahverkehrsnetz, ca. 40.100 Hotelbetten in allen Kategorien, ein leistungsfähiges
Messe- und Kongresszentrum und weitere ausgezeichnete Tagungs- und Kongresseinrichtungen,
Top-Gastronomie, exquisite Museen, Theater und
Orchester von Weltniveau, Spitzen-Sport-Events,
vielfältige Einkaufsmöglichkeiten und ein attraktives
Umland erfüllen alle touristischen Wünsche.
Die stete Verbesserung der Infrastruktur trägt
zum Erfolg Münchens bei, wie zum Beispiel die
Erweiterung des Flughafens und der Messe, der
neue Busbahnhof, die Schrannenhalle, die Bundesgartenschau 2005, das für die WM 2006 geplante
Medienzentrum und das neue Fußballstadion.
Eine kulturelle Bereicherung ist das neue Jugendstilmuseums in der Villa Stuck. Mit dem Bau des
Jüdischen Zentrums am Jakobsplatz entsteht ein
neuer Ort der Begegnung.
Mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande
wurde Dr. Gabriele Weishäupl im Mai 2003
ausgezeichnet. Im Namen des Bundespräsidenten bekam die Fremdenverkehrsdirektorin
der Landeshauptstadt München die Auszeichnung von Bayerns Wirtschaftsminister Otto
Wiesheu verliehen. Mit dieser Auszeichnung
wurden neben ihrem ehrenamtlichen Engagement auch ihre langjährigen Verdienste um
den Tourismus gewürdigt.
Die international
renommierte und
vielfältige Münchner Museums Szene trägt maßgeblich zum Image
Münchens als Kulturstadt bei. Das Fremdenverkehrsamt aktualisierte, in Kooperation mit den
Museen, die Broschüre “Die Museen in München”.
Im Laufe des “Museumsjahres” 2003 weckte der
100. Geburtstag des Deutschen Museums besondere Aufmerksamkeit. Im Rahmen der Feierlichkeiten
öffneten das Verkehrszentrum auf der Theresienwiese sowie das “Kinderreich” für kleine Museumsgänger im Stammhaus auf der Museumsinsel ihre
Pforten.
Mit dem Slogan “Musik Metropole München” wendet sich
das Fremdenverkehrsamt gemeinsam mit den drei Spitzenorchestern Münchens, den Münchner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks und dem Bayerischen Staatsorchester an
internationale Kulturreisende und gab für die Spielzeit
2003/2004 eine Übersicht über die musikalischen
Highlights heraus. Unter dem Motto “Macht der
Gefühle” feierte die Bayerische Staatsoper ein Jahr
lang das 350. Jubiläum mit Aufführungen, Konzerten
und Ausstellungen. Unter freiem Himmel verzauberten die Münchner Philharmoniker und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks die Freunde
der E-Musik mit “Klassik am Odeonsplatz”.
In der Sportstadt München
sind das ganze Jahr über
Sportveranstaltungen der
Spitzenklasse geboten.
Das Fremdenverkehrsamt
und der Olympiapark informieren Sportler und Sportbegeisterte über die
Münchner Top-Events sowie die interessantesten
sportlichen Freizeitmöglichkeiten in der aktualisierten
Broschüre “Sportlive München”. Hier sind neben der
Vielzahl an nationalen und internationalen Sportwettbewerben auch beliebte Veranstaltungen wie die
Blade Nights zu finden, die für den Ruf Münchens
als progressive und innovative Sportstadt sorgen.
Die Blade Nights gehören zu den größten NachtSkater-Aktionen Europas.
Zwei Premieren zu Servicethemen :
Werbeleitthemen / Servicethemen
2003 bewarb das Fremdenverkehrsamt
die Destination München wieder mit
den drei erfolgreichen Werbeleitthemen:
Natürlich München
Für die naturliebenden Münchenbesucher gab
das Fremdenverkehrsamt erstmals einen Plan
neu heraus. “Natürlich München” zeigt, wo in der
Großstadt Parks, Bäche, Seen und die jeweiligen
Erlebnisangebote zu finden sind. Die dargestellten
Münchner Großstadt-Oasen bieten einen idealen
Ausgleich zum Pflastertreten und laden zur Entdeckung von Naturprojekten ein sowie der zum
Teil seltenen Flora und Fauna. Weitere städtische
Naherholungs-Angebote werden bis zur Bundesgartenschau 2005 entstehen, die einen neuen
Landschaftspark mit Badesee und Rodelhügel
bieten wird.
München für Touristen mit Handicap
Im europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung entwickelte das Fremdenverkehrsamt
eine Broschüre für Touristen mit Handicap, die
einen barrierefreien München-Aufenthalt erleichtert.
Hier sind wertvolle Tipps gebündelt, angefangen
von Angaben zur An- und Abreise über Auskünfte
zur Barrierefreiheit in öffentlichen Verkehrsmitteln,
Hotels und Restaurants, Museen, Theatern, Kinos,
Kirchen, Bibliotheken, Schwimmbädern bis hin zu
Informationen, die zu einem gelungenen Besuch
auf den Münchner Volksfesten beitragen.
5
Zahlen und Fakten
Tourismusjahr 2003
Stelle der Auslandsstatistik, gefolgt von den Gästen
aus Großbritannien und Nordirland.
Mit einem erfreulichen Ergebnis schloss München
das Tourismusjahr 2003 ab. Ab September konnten
Zuwächse registriert werden, nachdem sich der
Tourismus in München in den ersten 8 Monaten nur
verhalten entwickelt hatte. Insgesamt stieg im Zeitraum Januar mit Dezember die Zahl der Ankünfte
um 0,4% auf 3.462.263, die Zahl der Übernachtungen um 1,6% auf 7.057. 444. Der Anteil der übernachtenden Gäste aus dem Ausland lag bei 43,3%.
Inlandstourismus
Ab September 2003 zeigten die Gästezahlen aus
Deutschland kontinuierliche Zuwächse. Insgesamt
lagen die Ankünfte bei 2.032.581 (+0,1%) und die
Übernachtungen bei 4.000.027 (+0,9%).
Tourismusindex in München höher als
in der Bundeshauptstadt
Der Tourismusindex (Anzahl der Übernachtungen
pro 100 Einwohner) liegt mit 607 in München höher
als in Berlin mit 330. Unter den europäischen Millionenstädten nimmt München Rang drei beim Tourismusindex ein, nach London und Prag.
München – die führende Destination für
ausländische Touristen
München ist mit 1.429.682 Auslandsankünften
(+0,8%) weiterhin die führende Destination in
Deutschland für ausländische Gäste. Der Anteil der
Gäste aus dem Ausland an den Gesamtankünften
belief sich auf über 41%, ein Indikator für die Internationalität des Tourismus in München. Die Übernachtungen aus dem Ausland lagen bei 3.057.417 (+2,4%).
Die stärkste ausländische Besuchergruppe kam auch
2003 aus den USA. Die Italiener lagen an zweiter
Aufenthaltsdauer
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag im Zeitraum Januar mit Dezember 2003 bei 2,04 Tagen.
Dabei verweilten die Gäste aus dem Ausland mit
2,14 Tagen zumeist etwas länger in München als
die Besucher aus Deutschland mit 1,97 Tagen.
USA
214.571
174.519
Italien
Großbritannien und Nordirland
155.059
121.571
Schweiz
92.858
Österreich
61.188
Japan
Arabische Golfstaaten
29.474
58.833
Frankreich
52.819
Spanien
Rußland
Niederlande
China und Hongkong
6
26.160
39.021
24.278
Kanada
21.194
Südkorea
20.374
Gästeankünfte aus den
wichtigsten Auslandsquellmärkten
Bettenbelegung
Im Jahresdurchschnitt waren in München ca. 40.100
Betten in allen Betriebsarten verfügbar (2002: 39.600).
Die durchschnittliche Bettenauslastung lag bei knapp
unter 50% (2002: 48,5%).
Mehr Gäste aus Großbritannien
2003 besuchten wieder mehr Gäste aus Großbritannien und Nordirland die bayerische Landeshauptstadt. Mit 155.059 Ankünften (+3,3%) und
305.500 Übernachtungen (+2,4%) lagen sie auch
2003 an dritter Stelle in der Auslandsstatistik.
Besucher aus den USA an der Spitze
der Auslandsstatistik
Trotz der Rückgänge bei Ankünften und Übernachtungen belegten die Amerikaner auch 2003 Rang
eins in der Auslandsstatistik. Im Bereich der Ankünfte aus den USA wurde ein Minus von 7,6%
auf 214.571 registriert. Die Übernachtungen
gingen um 4,7% auf 492.444 zurück.
Grüezi München
Großer Beliebtheit erfreute sich die Destination
München unter den Schweizern. Ihre Ankünfte
stiegen um 6,6% auf 121.571, ihre Übernachtungen
um 7,1% auf 232.986. Damit fanden sich die Gäste
aus der Schweiz auf Rang vier der Auslandsstatistik.
Monaco – che bella città
Die italienischen Gäste reisten nach wie vor gerne
nach München und sind die zweitgrößte ausländische Besuchergruppe. Die Ankünfte nahmen um
7,2% auf 174.519 zu, die Übernachtungen um
8,9% auf 352.896.
Japanische Gäste nach wie vor rückläufig
Auch 2003 musste bei den Ankünften der Besucher
aus Japan ein Minus von 11,3% auf 61.188, bei den
Übernachtungen ein Minus von 6,5% auf 122.856
verzeichnet werden. Dennoch lagen die japanischen
Gäste bei den Besuchern aus dem asiatischen Raum
weiterhin an der Spitze.
USA
492.444
Italien
352.896
305.500
Großbritannien und Nordirland
232.986
Schweiz
170.409
Österreich
122.856
Japan
Arabische Golfstaaten
116.741
Frankreich
115.345
Spanien
Rußland
74.052
Niederlande
73.801
China und Hongkong
47.987
Kanada
44.090
Südkorea
33.042
Bilanzen
107.555
Übernachtungen aus den
wichtigsten Auslandsquellmärkten
7
Zahlen und Fakten
Franzosen entdecken München neu
Der französische Markt hat angezogen. Mit 58.833
Ankünften wurden 3,8% mehr als im Vorjahr registriert. Analog dazu nahmen auch die Übernachtungszahlen um 7,2% auf 115.345 zu.
Zuwächse aus den Niederlanden und Luxemburg
– noch Zurückhaltung bei den Belgiern
Um 1,7% auf 39.021 stiegen die Ankünfte der niederländischen München-Besucher. Ihre Übernachtungszahlen nahmen um 4,7% auf 73.801 zu. Bei den
Gästen aus Luxemburg konnte ein Plus von 14,1%
bei den Ankünften (8.372) und von 19,2% bei den
Übernachtungen (16.635) registriert werden. Die
Besucherzahlen aus Belgien hingegen entwickelten
sich nicht ganz so erfreulich: Ihre Ankünfte nahmen
um 1,1% auf 17.221 ab, ihre Übernachtungen allerdings stiegen um 1,1% auf 33.659.
München – begehrtes Reiseziel für Gäste
aus den Arabischen Golfstaaten
Die Besucher aus den Arabischen Golfstaaten verweilten mit 4 Tagen am längsten in der bayerischen
Landeshauptsstadt und standen so bei den Auslandsübernachtungen an siebter Position. Ihre Ankünfte
stiegen um 22,4% auf 29.474, ihre Übernachtungen
um 24,2% auf 116.741.
Erfreuliche Zuwächse bei den osteuropäischen
Märkten:
Mehr Gäste aus Russland
Ein Plus von 10,4% bei den Ankünften (26.160) und
14,6% bei den Übernachtungen (74.052) im Jahr
2003 zeugt von der Beliebtheit der Destination
München bei den russischen Besuchern.
Zuwächse aus der Tschechischen Republik
10.548 Besucher aus Tschechien kamen in die bayerische Landeshauptstadt, das sind 7,7% mehr als
2002, wovon 22.061 über Nacht blieben (+7,9%).
Besucher aus Polen verstärkt an München
interessiert
2003 kamen 8.574 Gäste aus Polen (+1,4%).
21.926 blieben über Nacht, das sind 17,9%
mehr als im Vorjahr.
8
Hoffnungsmarkt China
Aufgrund der Lungenkrankheit SARS konnte die
Entwicklung des chinesischen Marktes den Erwartungen nicht gerecht werden. Lagen in den ersten
vier Monaten des Jahres die Zuwächse noch im
zweistelligen Bereich, so brachen die Zahlen nach
dem Auftreten von SARS massiv ein (Rückgänge
um ca. 60% im Monat Mai). Ab September zeigten
sich wieder sehr gute Zuwächse im zweistelligen
Bereich. Insgesamt mussten bei den Ankünften
Rückgänge von 6,2% auf 24.278, bei den Übernachtungen von 5,4% auf 47.987 registriert werden. Der
Reiseverkehr aus China und Hongkong hatte sich in
den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Für weitere
Steigerungen werden sich die Reiseerleichterungen
für Privatpersonen durch das ADS-Abkommen
(Authorised Destination Status) als förderlich erweisen. München war dabei Pionier, hat dem Potential
des Marktes schon frühzeitig Rechnung getragen
und reiste bereits vor über zehn Jahren gemeinsam
mit den Magic Cities und 1994 mit einer eigenen
Präsentation nach China. 1995 eröffnete das Fremdenverkehrsamt eine ständige Vertretung Fernost
mit einer Zweigstelle in Hongkong und 2000 in
Peking. Seit 2003 ist das Fremdenverkehrsamt
in einer touristischen Kooperation mit Quingdao
verbunden.
München-Fans Down Under
Die Gäste mit dem längsten Reiseweg sind wahre
München Liebhaber: Aus Australien, Neuseeland und
Ozeanien kamen mit 23.525 Ankünften 24,1% mehr
Gäste nach München. Die Übernachtungen stiegen
um 18,2% auf 50.761.
Vermehrt Gäste aus dem hohen Norden
in München
Um 5,5% auf 19.132 stiegen die Ankünfte der
Schweden, um 1,6% auf 39.123 ihre Übernachtungen. Auch aus Dänemark und Norwegen kamen
2003 mehr Gäste nach München als im Vorjahr. Die
Ankünfte der Dänen stiegen um 2,5% auf 10.484,
ihre Übernachtungen um 5,6% auf 21.615. Die
Zuwächse bei den Ankünften der Norweger lagen
bei 4,1% (10.089), bei den Übernachtungen bei
5,7% (22.591).
Die wirtschaftliche Bedeutung des
Fremdenverkehrs für München
Millionen zieht es nach München
Für die bayerische Landeshauptstadt hat die touristische Nachfrage eine enorme Bedeutung. Neben den
rund 7 Millionen Übernachtungen in gewerblichen
Betrieben kann München ca. 9,8 Millionen nicht registrierte Übernachtungen bei Freunden, Verwandten
und Bekannten verzeichnen. Zusätzlich zu den übernachtenden Gästen kommen pro Jahr noch knapp
62 Millionen Tagesausflügler und -geschäftsreisende
nach München.
Touristische Nachfrage bringt Milliardenumsätze
nach München
Nach Untersuchungen des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr an
der Universität München und aktuellen Hochrechnungen lag der touristisch bedingte Umsatz 2003
bei rund 3,5 Milliarden Euro.
Aus den Ausgaben der Touristen entstehen Umsätze, die direkt beim Gewerbe und als Einkommen
in der Bevölkerung wirksam werden. Etwas über die
Hälfte (53%) dieser Ausgaben der Gäste in München
entfällt auf das Gastgewerbe für Beherbergung und
in Restaurants, ein Drittel fließt in den Einzelhandel
für Einkäufe und Lebensmittel, 6% gehen in den
Veranstaltungs- und Ausstellungssektor, 5% zu den
unterschiedlichsten Anbietern touristisch relevanter
Dienstleistungen, die restlichen 3% zu öffentlichen
und privaten Verkehrsbetrieben.
Marktsegmente der touristischen
Nachfrage in München
Übernachtungen in
gewerblichen Betrieben
7,1 Mio
9%
Übernachtungen bei
Verwandten/Bekannten
9,8 Mio
66%
Tagesausflüge
52,4 Mio
12%
Bilanzen
13%
Tagesgeschäftsreisen
9,2 Mio
9
Zahlen und Fakten
Tourismus sichert Arbeitsplätze
Der Tourismus in München sichert insgesamt rund
62.000 Arbeitsplätze; dies entspricht knapp 8% der
schätzungsweise rund 800.000 Erwerbstätigen in
München. Darin sind Lohn- und Gehaltsempfänger
ebenso enthalten wie geringfügig Beschäftigte sowie
Inhaber von Betrieben und ihre mitarbeitenden Familienmitglieder. Bezüglich der profitierenden Branchen
steht das Gastgewerbe eindeutig im Brennpunkt.
Geschäftlich und Privat nach München
Eine auf der Basis von Untersuchungen des DWIF
und der Besucherzahlen der Messe München von
der Marktforschung des Fremdenverkehrsamtes
durchgeführte Neuberechnung der Reisemotive
zeigt, dass rund 52% der Übernachtungen in gewerblichen Betrieben geschäftlich motiviert sind.
Davon entfallen rund 10%-Punkte auf Kongressbesucher, 18%-Punkte auf Messebesucher und
rund 24%-Punkte auf Reisende aus sonstigen
geschäftlichen Motiven. Bei 48% liegen die Übernachtungen aus rein privater Natur, wobei Kunst-,
Kultur- und Veranstaltungsbesucher am häufigsten
vertreten sind. Damit hat sich im Vergleich zu früheren Untersuchungen und Berechnungen in den
letzten Jahren der privat motivierte Tourismus nach
München stärker entwickelt als der gesamte Sektor
des Geschäftstourismus und hat nun einen prozentual höheren Anteil an allen Übernachtungen. Dies
unterstreicht einmal mehr die herausragende Position der bayerischen Landeshauptstadt als Destination im internationalen Städtetourismus.
Zahl der “touristischen“ Arbeitsplätze:
Gastgewerbe
Einzelhandel
Großhandel
Sonst. Anbieter
absolut
33.250
7.300
2.000
19.200
in %
54
12
3
31
61.750
100
Entwicklungen der Bettenkapazitäten seit 1985
45.000
40.000
35.000
30.000
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
1985
10
1987
1989
1991
1993
1995
1997
1999
2001
Die Schwerpunkte der Öffentlichkeitsarbeit und des touristischen Marketings
für München.
Die Rahmenbedingungen für die grundlegende
operative und strategische Ausrichtung der Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit für die Tourismusdestination waren nicht einfach. Die wirtschaftliche
Enwicklung im Inland und in den wichtigsten Auslandsquellmärkten war verhalten.
Zudem führten gesellschaftliche Trends und Paradigmenwechsel sowie Veränderungen in der touristischen Infrastruktur zu spürbaren Veränderungen in
den Erwartungshaltungen und den Verhaltensmanifestationen der Gäste. Als Beispiel seien hier nur
die Einflüsse auf die Mobilität genannt, die durch
die immer stärkere Marktpräsenz der sogenannten
Billig-Carrier mit der Eröffnung neuer Transportkapazitäten gegeben sind.
Reisemotive der München Besucher
Kongressbesucher
10%
Messebesucher
18%
Privatreisende
48%
Geschäftsreisende
24%
11
Zahlen und Fakten – München International
Hervorragende touristische Infrastruktur
München hat zur Bewältigung der enormen touristischen Nachfrage die entsprechende Infrastruktur zu
bieten. Die Zahl der verfügbaren Betten in den Unterkunftsbetrieben (gewerbliche Betriebe ab 9 Betten)
lag im Jahresdurchschnitt 2003 bei rund 40.100, die
Auslastung bei knapp unter 50%. Insgesamt stieg
die Zahl der angebotenen Betten seit 1985 um rund
45% an, die Auslastung ist aufgrund der im gleichen
Zeitraum etwas geringer gestiegenen Nachfrage
leicht zurückgegangen.
Für die nächsten Jahre sind bereits weitere Projekte
auf dem Hotelsektor geplant, so dass bis zur Fußball
WM 2006 die Beherbergungskapazität insgesamt auf
rund 47.000 Betten anwachsen wird.
München International
Vor diesen Hintergründen sieht sich das Fremdenverkehrsamt München neuen Herausforderungen
gegenüber, die eine Konzentration auf Maßnahmen
zur Gegensteuerung erforderlich machen. Kurz- und
mittelfristig schälen sich dabei folgende Handlungsfelder heraus:
☛
☛
☛
☛
Zielgruppenspezifische Marktbearbeitung
Themenspezifische Marktbearbeitung
Erhalt und Förderung der heterogenen
Gästestruktur
Weiterer Ausbau der Accessability zu
touristischen Serviceleistungen
Natürlich stehen die einzelnen Aktionsfelder des
touristischen Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit nicht isoliert nebeneinander, sondern bilden eine
Art omnidimensionale Handlungsmatrix, in der die
intendierten Zielgruppen, Zielmärkte, Themen und
strukturellen Aspekte der Tourismusförderung stark
verzahnt miteinander in Abhängigkeiten stehen und
sich gegenseitig mehr oder weniger beeinflussen.
Die
In diesem Zusammenhang richteten sich die Abteilungen Öffentlichkeitsarbeit und Marketing 2003
mit den Aktionsthemen “Natürlich München” und
“München für Gäste mit Handicap” an touristische
Zielgruppen. So wurden Broschüren mit SpezialInformationen entwickelt, die die Zielgruppenansprache erleichtern.
Öffentlichkeitsarbeit
Ziel der Öffentlichkeitsarbeit in allen ihren Bereichen
(Pressearbeit, Medien- und Fachbesucherbetreuung,
Film und Fotoservice, Informations- und Beschwerdemanagement sowie Gästeführervermittlung) ist
das Positionieren eines positiven München-Images,
das der Vielfalt der Landeshauptstadt gerecht wird.
Über die verschiedenen Multiplikatoren (Medien,
Kataloge der Reiseveranstalter etc.) soll München
dem Touristen ständig präsent sein und somit letztendlich seine Reiseentscheidung beeinflusst werden.
Zielgruppen und ihre Potenziale für den Tourismus in München
Zielgruppe
Kurzbeschreibung
Potenzial
Familien mit Kindern
Mini-Gruppenreisende
hoch
Gäste im besten Alter
Alter ca. 50+; familiäre Unabhängigkeit, flexible
Zeitgestaltung, große Kaufkraft und Mobilität
hoch
alle Arten von Mobilitätseinschränkung: vom
Rollstuhlfahrer über den Hörgeschädigten bis zur
Mutter mit Kinderwagen
mittel - hoch
Jugendliche und
junge Erwachsene
Alter ca. 15 bis Mitte 20; sehr aktiv, “lebenshungrig”
mittel
Gay & Lesbian
Community
überdurchschnittliche Reiseintensität mit
“wertvollem” Ausgabeverhalten
hoch
Geschäftsreisende
geschäftlich motivierte Reise mit geringer Reisedauer;
jedoch wertvolles Ausgabeverhalten
stabil
Gäste mit Handicap
12
Besonderen Augenmerk legt die Öffentlichkeitsarbeit
auf die Verankerung der kulturellen Aspekte Münchens bei den Multiplikatoren und damit auch beim
Endverbraucher. Natürlich ist das Bild der Stadt aber
auch verknüpft mit dem Mythos aus Oktoberfest,
Hofbräuhaus und Blasmusik. Und deshalb ist dieses
München-Bild, das die Amerikaner ebenso begeistert wie die Japaner, ein “Unique Selling Point“.
Leitthemen abseits bewährter und beliebter Klischees
sollen den Touristen ansprechen dessen Interessen
anders gelagert sind. Die Öffentlichkeitsarbeit setzt
diesen Auftrag mit ihren Instrumentarien um.
2003 gab das Presseteam insgesamt 187 Presseinformationen mit einer Gesamtauflage von 36.193
Exemplaren heraus und lud zu 28 Pressegesprächen.
Pressestelle: Medienarbeit für Presse, Hörfunk,
Fernsehen, Fachpublikationen
Die kontinuierliche Pressearbeit sorgt für die München-Präsenz in den Medien. Leitthemen und Zielgruppenthemen, die Einführung neuer Broschüren
und Dienstleistungen werden durch die Präsentation
bei Pressegesprächen und durch den Versand der
entsprechenden Pressemeldungen positioniert.
Medien- und Fachbesucherbetreuung –
Individuelle Kommunikation
Im persönlichen Kontakt mit internationalen
Medienvertretern und Reisefachleuten, sei es in
der Planungsphase oder während des aktuellen
Aufenthaltes in München, setzten die Mitarbeiterinnen der Medien- und Fachbesucherbetreuung (MFB)
Schwerpunkte analog zu den Leitthemen des Amts.
So gestaltet das Team der MFB die München-Programme für Fachbesucher zu etwa zwei Drittel und
nimmt dadurch Einfluss auf das München-Bild, das
Medien und Reisefachleute in alle Welt transportieren. Darüber hinaus stellte die MFB der DZT und den
Auslandsvertretungen Münchens die Jahresthemen
vor und machte Vorschläge für Touren.
Neue Broschüren für die zielgruppenorientierte PR
wurden in Pressekonferenzen vorgestellt: “Natürlich
München“ für die naturliebhabenden MünchenBesucher und “München für Reisende mit Handicap“. Beim anschließenden Presseversand wurden
die Informationen bundesweit an die Redaktionen
sowie an die internationalen DZT-Außenstellen
vermittelt.
Bei den Pressekonferenzen zur Tourismusbilanz und
zum Incoming Tag vermittelte das Presseteam den
neuesten Stand der Tourismus-Entwicklung. Meldungen, die in den lokalen Medien erschienen, informierten die Münchner Bevölkerung u.a. über die positive
wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für die
Stadt und weckten Verständnis für die Arbeit des
Fremdenverkehrsamts.
Der Anzeigenwert der jährlich auf diese Weise entstehenden Fernsehsendungen, Zeitungsreportagen
etc. geht in die Millionen. Die Werbewirkung, die sie
in aller Welt für München erzielen, ist von unschätzbarem Wert. Internationale Journalisten ließen sich
für die PR-Leitthemen begeistern. Das hundertjährige
Jubiläum des Deutschen Museums und die Neueröffnung des Verkehrszentrums boten 2003 willkommene Anlässe, über München zu berichten. Ein weiterer großer Anreiz für die Medien war das Thema
Musik – im letzten Jahr vor allem das breitgefächerte
Programm rund um 350 Jahre Oper und 250 Jahre
Cuvilliéstheater in München. Auch im Vorgriff auf
die DZT-Themen der kommenden Jahre hielten sich
Fachleute in München auf. Dabei galt das Interesse
vor allem München als Destination für Kongressund Incentivereisen, als Stadt der Schlösser und
Parks bzw. Ort der BUGA 2005.
13
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
So stellte das Fremdenverkehrsamt 2003 die kulturellen Highlights bei Pressegesprächen in München
und Hamburg vor (in Zusammenarbeit mit dem
Tourismusverband München Oberbayern) sowie auf
der ITB, der Internationalen Tourismusbörse in Berlin
und auf der IGA, der Internationalen Gartenschau
in Rostock.
Bei Volksfesten wie dem Stadtgeburtstag und vor
allem dem Oktoberfest betreute das Presseteam
die in- und ausländischen Journalisten direkt vor Ort.
Während des Oktoberfestes 2003 zählte die WiesnPressestelle rund 2.586 Journalistenkontakte (2002:
2.191). Es wurden 163 Drehgenehmigungen (2002:
153) an verschiedene Film- und TV-Teams sowie
Onlinedienste erteilt.
München International
Fernsehteams aus aller Welt ließen es sich nicht
nehmen, auch die Baustelle der Allianz-Arena als
Ort des Eröffnungsspiels der Fußball WM 2006
zu inspizieren.
Trotz SARS und dem damit verbunden Rückgang an
chinesischen Touristen ist die Zahl der Journalisten
und Reisefachleute aus China, die 2003 den Service
der Medien-und Fachbesucherbetreuung in Anspruch
nahmen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. 2003
zählte man 171 Fachbesucher/Journalisten 2002: 95),
das ist ein Zuwachs von 80%. Dies zeugt von dem
stetig wachsenden Interesse, das die Destination
München auf dem chinesischen Markt genießt.
Spitzenwerte erreichte die Anzahl der betreuten
Reisefachleute im letzen Quartal 2003. Wurden 2002
im gleichen Zeitraum 208 Personen aus diesem Kreis
betreut, so waren es 2003 dreimal so viele. Der Zuwachs von 200% erklärt sich u.a. aus den zahlreichen
Gruppen, die auf Einladung der Lufthansa und des
Flughafens München das neue Terminal II besichtigten, bzw. der Einladung der Lufthansa zur Vorstellung
ihrer neuen Businessclass folgten. Ein willkommener
Anlass für die Mitarbeiterinnen der MFB diesem
Personenkreis das Reiseziel München zu präsentieren.
Der Zuwachs bei den Reisefachleuten über das
gesamte Jahr um 40% (2002: 801, 2003: 1195)
spiegelt zudem die Bemühungen der Branche
wider, auch in diesen schweren Zeiten den touristischen Aufschwung durch verstärkte Werbung und
PR-Maßnahmen anzukurbeln.
Insgesamt wurden 359 Journalisten, sowie 27 Filmund Fernsehteams, 6 Rundfunkteams und 10 Fototeams aus 47 Nationen betreut. Gegenüber dem
Vorjahr lässt sich ein leichter Rückgang bei den Vertretern der Medien verzeichnen, der aber in Zeiten
erhöhter Sparsamkeit nicht verwundert.
Zugenommen hat gegenüber dem Vorjahr die
Vielfalt der betreuten Nationen. (2003: 47 Nationen,
2002: 41 Nationen).
14
Promotions 2003
Reisemarkt Rhein-Neckar-Pfalz
10.01. - 12.01., Mannheim
MATKA 16. - 19.01., Helsinki
CMT Stuttgart 18. - 26.01., Stuttgart
Holiday World Experience
23. - 26.01., Dublin
BIT Mailand, 15. - 18.02., Mailand
Freizeit, Garten + Touristik
01. - 09.03., Nürnberg
ITB, 07. - 11.03., Berlin
Seven Stars of Central Europe
Roadshow, 23. - 27.03., New York,
Chicago, Los Angeles
China Promotion Tour
24. - 27.03., Hongkong, Beijing, Shanghai,
Xian, Guangzhou
7. Deutsche Reisebörse, Workshop
08.04., Wien
GTM Germany Travel Mart
26. - 29.04., Chemnitz
Oberbayern Bus-Promotion,
05. - 09.05., Stuttgart, Karlsruhe,
Frankfurt, Würzburg, Nürnberg
Arabian Travel Mart, 06. - 09.05., Dubai
IGLTA, 08. - 11.05., Manchester
Deutsche Reisewoche Japan
22.05. - 01.06., Tokyo, Osaka und Nagoya
Roadshow Russland
16. - 18.07., Moskau und Ekatarinenburg
Bayern Workshop, 16.09., Prag
Meet Germany
06. - 10.10., Madrid und Barcelona
MIT International, 08. - 10.10., Paris
Destination Germany
13. - 17.10., Dallas, Houston, Atlanta,
West Palm Beach
Asta World Congress, 21. - 26.10., Miami
Deutschland Workshop
27. - 30.10., Rom, Bologna, Mailand
Reisen und Caravan
30.10. - 02.11., Erfurt
MADI Workshop, 04. – 06.11., Prag
USTOA, 08. - 12.12., Hawai
Verkaufsfördernde Maßnahmen
Eine Vielzahl themenorientierter Präsentationen,
weltweite Messebeteiligungen und zielgerichtete
Ansprache der touristischen Partner prägten die
Maßnahmen in der Verkaufsförderung.
Ein Hauptaugenmerk lag hierbei auf dem Inlandsmarkt, aus dem knapp 60% der Übernachtungsgäste
kommen. Eine themenorientierte Ansprache der Endverbraucher unter den Mottos “Natürlich München“,
“Familienspaß München“, “München für Gäste mit
Handicap“ sowie die intensive Bewerbung der München Welcome Card waren neben den klassischen
Werbeleitlinien Sport, Museen und Musik, die
Schwerpunkte 2003.
Im Auslandsmarketing fand eine Konzentration auf
die touristischen Hauptquellmärkte statt. Für die
USA, dem wichtigsten Auslandsmarkt, konnte ein
zweiter Repräsentant gewonnen werden. Der direkte
Kontakt mit Partnern aus der Reiseindustrie wurde
ausgebaut. Münchens Ruf als beliebteste deutsche
Destination bei amerikanischen Gästen konnte
behauptet werden.
Die Gäste aus asiatischen Ländern zeigten großes
Interesse an München und seinen Attraktionen. In
diesen Märkten wurde München in den letzten Jahren über die Auslandsvertretungen in Peking, Hongkong, Bangkok und Singapur als attraktives und vielfältiges Reiseziel vorgestellt. Die SARS-Krise im
Fernost-Bereich ließ jedoch im letzten Jahr diese
Märkte zeitweilig komplett einbrechen. Eine Erholung gegen Ende des letzten Jahres sowie der
Ausblick auf eine positive Entwicklung für die nahe
Zukunft, bestärkten das Fremdenverkehrsamt in
diesen Ländern auch in den nächsten Jahren aktiv
München-Werbung zu betreiben.
Neben den klassischen Quellmärkten Italien, Frankreich, Schweiz und Österreich lag ein weiterer wichtiger Schwerpunkt in der Fortführung der Bearbeitung
der osteuropäischen Nachbarländer Polen und Tschechien. Der Fokus lag dabei vor allem auf dem Aufbau
von Geschäftsbeziehungen zu touristischen Partnern
sowie auf der Unterstützung bei der Gestaltung von
München-Angeboten.
Insgesamt wurde die Tourismusdestination München
in 27 größeren Workshops und Messebeteiligungen
in 14 Ländern sowie in vielen kleineren Präsentationen weltweit vorgestellt und beworben.
Internet – Service für die touristische Industrie
Ein Schwerpunkt der Internetaktivitäten war 2003
der sukzessive Ausbau des Sales Guide Online, eines
speziellen B2B (Business to Business) Angebots für
die Partner aus der Tourismusindustrie. Aktuelle
Informationen und Serviceleistungen wie Statistiken,
Termine der Messepräsenzen, Ansprechpartner und
Details zu den Auslandsvertretungen des Fremdenverkehrsamts fanden Einzug in das Internetangebot.
Mittlerweile haben sich schon fast 2.000 touristische
Partner aus 67 Ländern für den Zugriff auf den Sales
Guide Online registriert und nutzen dieses Angebot
sehr intensiv.
Ein weiterer Schwerpunkt lag 2003 bei den Vorbereitungen zur Integration des gesamten Angebotes des
Fremdenverkehrsamts in das neue offizielle Internetportal München (www.muenchen.de), das Anfang
2004 an den Start geht.
15
Marketing
Film und Fotoservice PR – Medien
Aussagekräftige Bilder ziehen die Aufmerksamkeit
auf sich und gehen vom Film- und Fotoservice des
Fremdenverkehrsamts an Medien, Reisebüros,
Kongressveranstalter und andere touristische Partner
in alle Welt. Im Dezember 2003 wurde das 1000.
München-Motiv ins Archiv aufgenommen.
Der Bestand wurde im letzten Jahr u.a. durch den
Ankauf einer größeren Anzahl von Oktoberfestaufnahmen erweitert. Zusätzlich zu den zwei bereits
vorhandenen Foto-CDs stehen seit Dezember 2003
zwei weitere zur Verfügung. Jede der 4 CDs beinhaltet 40 digitale Bilder in Druckqualität, so dass
das Archiv nunmehr über 160 digitale Aufnahmen
verfügt. Diese können nach Registrierung direkt von
der Website des Fremdenverkehrsamts München
heruntergeladen werden oder werden auf Wunsch
auch per E-mail zugestellt.
Das Interesse an dem Bildmaterial wächst stetig:
2003 ließen sich 1.200 Entleihvorgänge gegenüber
1.150 Entleihungen im Vorjahr verzeichnen.
München International
München Welcome Card
Auch im Jahr 2003 war der Erfolg der München
Welcome Card ungebrochen. Neben den bewährten
Einrichtungen wie Deutsches Museum und Schloss
Nymphenburg haben auch Gaststätten in der Innenstadt sowie Ausflugslokale im Münchner Umland das
attraktive Angebot entdeckt. Sie gewähren den
Gästen mit der Welcome Card zahlreiche gastronomische Sonderleistungen wie Souvenirgläser oder
kostenlose Getränke und profitieren ihrerseits wieder
von der erhöhten Aufmerksamkeit, die ihren Einrichtungen auf diese Weise zuteil wurde.
Mit insgesamt sechs verschiedenen Versionen
konnten alle Wünsche nach flexibler Fortbewegung
im MVV-Bereich – ob allein oder mit bis zu 5 Erwachsenen – erfüllt werden. Speziell das Partner-Tagesticket, seit Juli 2002 auf dem Markt, erfreute sich bei
den Gästen größter Beliebtheit. Auch die Möglichkeit, die München Welcome Card zur An- und Abreise
zum Flughafen zu nutzen, kam bei den Gästen sehr
gut an, zumal seit Eröffnung des Terminals 2 nun-
60.000
mehr zwei Servicestellen am Flughafen die München
Welcome Card verkaufen. Schwerpunkt der Marketingarbeit war im Jahr 2003 vor allem die Gewinnung
neuer Vertriebspartner. So führten im vergangenen
Jahr insgesamt 75 Hotels und Pensionen, 12 Kioske,
Kaufhäuser und Kundencenter sowie 35 nationale
und internationale Reiseveranstalter die München
Welcome Card in ihrem Programm.
Die Verkaufszahlen sprechen für sich: So wurden im
Jahr 2003 insgesamt über 50.000 Welcome Cards
verkauft. Seit Einführung dieses Angebots im Jahr
1998 wurden somit insgesamt über 130.000 Welcome Cards abgesetzt.
München auf der ITB
Das Fremdenverkehrsamt München spricht mit seinem Messeauftritt auf der ITB, der weltweit führenden Tourismusmesse, touristische Multiplikatoren
und Endverbraucher an. Der Stand auf der ITB bietet
die optimale Kommunikationsplattform für den unmittelbaren Austausch mit den internationalen Touristikern und interessierten Besuchern.
Entwicklung des Verkaufs der München Welcome Card
51.600
50.000
40.000
30.000
25.429
18.989
20.000
14.573
11.537
10.000
8.766
0
1998
16
1999
2000
2001
2002
2003
Die wichtigsten Zahlen zum Kongress- und Tagungsmarkt in München
Durchschnittl.
Teilnehmerzahl
36
Offizieller
Tagungsmarkt
38.800
1.170.000
Grauer
Tagungsmarkt
17.900
400.000
27
Gesamt
56.700
1.570.000
3
2003 standen auch hier die Themen “Natürlich München“, 100 Jahre Deutsches Museum, BUGA 2005
und 350 Jahre Oper im Mittelpunkt des Auftritts.
18. Incoming-Tag
Weit über 600 Fachbesucher aus der Touristikindustrie folgten im November 2003 der Einladung des
Fremdenverkehrsamts zum Incoming-Tag in den
Bierkeller Paulaner am Nockherberg. Sie informierten sich über die Situation des Tourismus in München und diskutierten über verschiedene Kooperationsmöglichkeiten. Als Ehrengast konnte Fremdenverkehrsdirektorin Dr. Gabriele Weishäupl, die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus DZT, Petra Hedorfer, begrüßen. Tourismusforscher Rolf Freitag referierte über die dramatischen
Veränderungen auf dem internationalen Reisemarkt
und den daraus resultierenden Herausforderungen
für München.
Um die Bandbreite der Veranstaltungsorte in München zu vermitteln, wählt das Fremdendenverkehrsamt jedes Jahr neue oder noch unbekannte Locations für den Incoming-Tag aus. Der Paulaner am
Nockherberg, u.a. bekannt durch das “Derblecken”
der Politiker beim Starkbieranstich, war erst im
März 2003 wiedereröffnet worden.
Durchschnittl.
Veranst.-dauer
1,4 Tage
1,7 Tage
3
Herkunft
65% München
28% übriges Deutschland
7% Ausland
64% München
35% übriges Deutschland
1% Ausland
1,5 Tage
Übernachtungen
486.000
171.000
657.000
Rückblick auf das Kongressjahr 2003
Der Irak-Krieg, SARS und die schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen bzw. konjunkturellen
Entwicklungen haben auch das Münchner Kongressund Veranstaltungsgeschäft beeinflußt. Obwohl seit
Herbst leichte Zuwächse verzeichnet wurden, lag
das Gesamtergebniss des Jahres 2003 unter dem
des Vorjahres.
Nach vorläufigen Hochrechnungen fanden rund
56.700 Veranstaltungen statt. Diese Veranstaltungen
setzten sich zusammen aus dem offiziellen Tagungsund Veranstaltungsmarkt in rund 180 Münchner
Veranstaltungsstätten, den sogenannten InhouseVeranstaltungen, die auch als “Grauer“ Tagungsmarkt bezeichnet werden und den sonstigen Veranstaltungen wie z.B. Incentive-Reisen und Produktpräsentationen. Gegenüber dem Vorjahr mit rund
59.000 Veranstaltungen ist die Gesamtzahl um etwa
4% gesunken. Die Teilnehmerzahlen sind von 1,66
Millionen um etwa 6% auf 1,57 Millionen Tagungsgäste zurückgegangen.
Aus diesen Veranstaltungen resultierten knapp
660.000 Übernachtungen in Münchner Beherbungsbetrieben. Damit entfielen rund 10% aller Übernachtungen in gewerblichen Betrieben in München auf
den Tagungs- und Veranstaltungsmarkt, wobei von
17
Kongress
Veranstaltungen Teilnehmer
München International
einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der übernachtenden Gäste von 1,5 Tagen wie im Vorjahr
ausgegangen wurde.
Der Wirtschaftswert des gesamten Kongress- und
Veranstaltungsaufkommens, an dem etwa 20 Gewerbezweige in München partizipieren, lag 2003 bei
rund 192 Millionen Euro (2002: Rund 203 Millionen
Euro). Dabei gab der übernachtende Gast im Schnitt
169 Euro und der Tagesgast rund 47 Euro aus. Nicht
in diese Berechnung eingeflossen sind eventuelle
weitere Aufenthaltstage, die als Kurzurlaub vielfach
an die Teilnahme an Kongressen und Tagungen angehängt wurden. Nach Expertenschätzung resultiert
aus diesen zusätzlichen Aufenthaltstagen ein Umsatz
von rund 30 Millionen Euro, der indirekt auch dem
Kongress- und Veranstaltungsmarkt zugeschrieben
werden kann.
Damit kann von einem gesamten Wirtschaftswert
von rund 222 Millionen Euro im Jahr 2003 ausgegangen werden.
Fremdenverkehrsamt wirbt vor Ort für
den Kongressstandort München
Mit Veranstaltungen in der Stadt selbst bewirbt das
Fremdenverkehrsamt gemeinsam mit seinen Partnern den Kongressstandort München. Diese Präsentationsform hat den großen Vorteil, dass München
allein im Mittelpunkt steht und nicht um die Aufmerksamkeit konkurrieren muss, wie dies u.a. bei
Messeauftritten der Fall ist. Der Eindruck, den der
Exklusivauftritt “zum Anfassen“ bei den Gästen
hinterlässt, ist somit ungleich stärker. Die Entscheidungsträger werden vor Ort als Image- und Kommunikationsmultiplikatoren angesprochen und bekommen eine Plattform zum persönlichen Gedankenaustausch geboten. Sie von der Attraktivität und der
kulturellen Vielfalt der Kongress- und Tagungsdestination Münchens zu überzeugen, ist Ziel der Aktivitäten
des Fremdenverkehrsamts.
Die bedeutendsten Veranstaltungen des Kongressjahres 2003
44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie
25. - 29.03.03, 3000 TN – ICM
Deutscher Anästhesiekongress 09. - 12.04.03, 5000 TN – ICM
28. Congress der Controller (Innovatives Controlling)
26. - 27.05.03, 570 TN – Arabella Sheraton Grand Hotel
7th ECET Congress 2003 (European Congress of Enterostomal Therapists) European Congress
for Nurses with Interest in Stomacare
01. - 04.06.03, 950 TN – Gasteig
76. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO)
10. - 14.09.03, 2000 TN – Gasteig
European Microwave Week 2003
06. - 10.10.03, 5000 TN – ICM
Jahrestagung Chemie 2003 der Gesellschaft Deutscher Chemiker und Woche der Chemie
06. - 11.10.03, 2500 TN – LMU
70. Tagung für Naturheilkunde 15. - 16.11.03, 1000 TN – Park Hilton
18
Swinging Munich – Meet in Munich
Event-Manager namhafter Firmen waren die Zielgruppe der Abendeinladung ins Kempinski Hotel
Vier Jahreszeiten, zu dem das Fremdenverkehrsamt
mit seinen Partnern aus dem Munich ICCA Committee, im März gebeten hatte. Gut informiert können
die über 60 Gäste dieser Corporate Präsentation
zukünftig in ihrem Wirkungsbereich die Vorzüge der
bayerischen Landeshauptstadt als Kongress- und
Incentivedestination kommunizieren.
Der Internationalität des Veranstaltungsortes München trug Sir Cornway’s Jazz Connection mit einer
musikalischen Reise um die Welt Rechnung, um
schließlich mit der Uraufführung der Komposition
“Meet in Munich“ in der bayerischen Landeshauptstadt anzukommen.
Diese Veranstaltungsreihe für das Firmensegment
rief das Munich ICCA Committee im Jahr 2000
ins Leben, analog zum erfolgreich etablierten
“Prof-Treff“.
Dienstleistung – ein zufriedener Gast
ist der beste Imageträger
Prof-Treff im Hubertussaal
Premiere für Münchner Professoren: Auf Einladung
des Fremdenverkehrsamts und seiner Partner des
Kongress-Arbeitskreises Munich ICCA Committee
waren sie Gäste des ersten Galadiners im Hubertussaal, Schloss Nymphenburg. Erst kurz davor war
dieser Saal offiziell eröffnet worden.
Zum 14. Mal kamen rund 200 Münchner Professoren
zum festlichen Sommerempfang, bei dem sich Hochschule und Kongresswirtschaft begegnen.
Der “Prof-Treff“ steht jedes Jahr unter einem anderen Motto. Neben allem Wissenswerten über das
Kongressangebot der bayerischen Landeshauptstadt
stellt er den Gästen reizvolle Örtlichkeiten vor und
lässt sie neue kulturelle Facetten Münchens erleben.
Darüber hinaus ist die Veranstaltung eine gern genutzte Kontaktbörse für die Wissenschaftler und die Kongressfachleute. Mit den neu erworbenen Kenntnissen und Kontakten setzen sich die Wissenschaftler
in ihren nationalen und internationalen Verbänden
dann wiederum für den Kongressstandort München
ein. In den letzten Jahren konnten auf diesem Wege
rund 30 Kongresse mit insgesamt fast 40.000
Teilnehmern gewonnen werden.
Zertifizierung des Fremdenverkehrsamts
München
Als erste Großstadt in Bayern nahm München an
der Qualitätsoffensive des Tourismusverbands
Oberbayern teil.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung
Tourist Information (Informationsstellen, Hotelreservierung und -information sowie Call-Center) erarbeiteten sich in einem zweitägigen Workshop ein Serviceleitbild. Die Umsetzung dessen kommt dem Gast im
täglichen Kundenkontakt zu Gute, denn es beinhaltet
Kompetenz, Freundlichkeit, Effektivität und Neutralität. Die Erfüllung der vom Verband aufgestellten Kriterien wurde von Vertretern des BHG, der Hotellerie
und des Verbands geprüft und bestätigt.
19
Kongress – Service
Informationsmanagement
Rasch und präzise müssen Gästeanfragen beantwortet werden, denn nur ein zufriedener Gast kann als
positiver Multiplikator fungieren.
Damit Hunderttausende schriftliche und mündliche
Anfragen pro Jahr umfassend und rationell bearbeitet
werden können, hat das Informationsmanagement
eine Datenbank mit ca. 3000 Dokumenten angelegt.
Diese Daten umfassen Themenkomplexe wie Kunst
und Kultur, Sport und Freizeit, Essen und Trinken,
Veranstaltungen und Feste. Zum vielfältigen Angebot
Münchens werden auch viele spezifische Fragen
gestellt, zu denen mit Hilfe der Datenbank Auskunft
erteilt werden kann: Zum Beispiel über Baustile,
gastronomische Besonderheiten, Märkte aller Art,
Ausgeh-Tipps, Historisches und Unterhaltungsmöglichkeiten in allen Variationen.
Der Gast ist König
Botschafter für München
Die rund 225 vom Fremdenverkehrsamt München
ausgebildeten Gästeführer und Gästeführerinnen,
16 Taxiguides und 10 Gehörlosenguides werden
an Gruppen und Einzelreisende vermittelt. Die
Führungen werden in 24 Sprachen angeboten. Von
Januar bis April 2003 wurden 25 neue Gästeführer
ausgebildet, die das Repertoire an Sprachen fortan
um Ukrainisch, Litauisch und Hebräisch bereichern.
Mit 4.144 Gästeführervermittlungen konnte das
Fachgebiet Gästeführungen das Vorjahresergebnis
um 2% steigern. Trotz SARS wurden 100% mehr
chinesische Führungen vermittelt als im Vorjahr. Ein
Plus gab es auch bei der Vermittlung von Führungen
an italienische Gäste (+13%). Ihr Anteil an den gesamten Führungen betrug 2001 noch 4,5%, 2002
rund 7,3% und 2003 schon 8,3%. Erstmals stehen
die Italiener dabei in der Reihenfolge der am meisten
vermittelten Sprachen noch vor den Franzosen auf
Platz 3.
Ein Erfolg war die erstmalige Teilnahme der Gästeführervermittlung am Tag der offenen Tür der Stadt
München im Juli 2003. Es führten 45 Gästeführerinnen und Gästeführer kostenlos ca. 600 Personen
durch die Altstadt.
Qualität zählt
Den München-Touristen erwartet ein hoher Qualitätsstandard. Dennoch bleiben Unstimmigkeiten mit
Hotels oder anderen touristischen Leistungsträgern
nicht aus. Beschwerden werden im Fremdenverkehrsamt sehr ernst genommen. 2003 setzten sich
die Expertinnen im Beschwerdemanagement in 153
Fällen für eine Lösung zur Zufriedenheit aller Beteiligten ein. Mit dieser Service-Leistung sorgt das
Fremdenverkehrsamt dafür, dass Negativwerbung
über die Destination München erst gar nicht entsteht.
20
Tourist Information
2003 wurden im Hauptbahnhof und im Rathaus
223.000 Besucher in 10 Sprachen kompetent und
freundlich vom Team “Informationsstellen” bedient.
Während die Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr
zunächst zurückgingen, war gegen Ende des Jahres
wieder ein Aufwärtstrend zu verzeichnen.
Der Verkauf von München-Artikeln und Rundfahrten
erbrachte einen Umsatz in Höhe von 800.000 Euro
und damit eine Steigerungsrate von 6%.
Übernachten in München
Die steigende telefonische Nachfrage nach Hotelzimmern hielt auch im vergangenen Jahr an. Die
entsprechend optimierten Öffnungszeiten des individuell beratenden Teams “Zentraler Telefonservice”
von Montag mit Freitag von 8.00 Uhr bis 19.00 Uhr
und samstags von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr, ergänzt
durch die Möglichkeit, rund um die Uhr im Internet
Zimmer zu buchen, erbrachten insgesamt einen
Umsatz von rund 4 Millionen Euro (bei einem Plus
von 7,4% bei den Anreisen).
Durch Überzeugungsarbeit und gezielte MarketingAktivitäten des Teams “Hotelreservierung und -information” konnte die Palette der Vertragshotels (vom
Ein-Stern- bis zum Fünf-Sterne-Haus) auf insgesamt
ca. 135 Hotels mit einem Volumen von rund 10.000
Zimmern erweitert werden.
ÖkoLogisch
Förderung des umweltschonenden Sightseeings
Die umweltfreundliche München Welcome Card
bietet eine Fahrkarte zur Erkundung der Stadt mit
öffentlichen Verkehrsmitteln plus Vergünstigungen
bei Eintritten und Attraktionen. Die Broschüre
“Entdecken Sie München“ bündelt die Münchner
Angebote für ein umweltschonendes Sightseeing.
Natürlich München
Der neue Plan “Natürlich München“ zeigt allen naturliebhabenden München-Besuchern auf, wo herrliche
Parks, Grünanlagen und Naturschutzgebiete zu finden
sind. Wer sich näher informieren mag, findet hier
auch Infos zu geführten Touren zu Natur-Themen,
die per Radl oder zu Fuß durchgeführt werden.
Vorgestellt wurde die Broschüre erstmals im Rahmen einer Pressekonferenz im Frühling mit einer
anschließenden von Stattreisen geführten Tour über
die Isar-Inseln, einschließlich der Besichtigung eines
Biber-Baus.
Bewerbung der BUGA 2005
Die Bundesgartenschau 2005 wird München einen
neuen Landschaftspark bieten, der gemäß den Vorstellungen der Agenda 21 gestaltet ist und nachhaltig
eine Bereicherung für die Bürger Münchens darstellen wird. Das Fremdenverkehrsamt München wirbt
aktiv für die BUGA und wird dieses “grüne“ Thema
2005 in das Zentrum der PR- und Werbemaßnahmen
stellen.
Umweltschonende Maßnahmen auf den
Volksfesten
Auf allen Volksfesten, die vom Fremdenverkehrsamt
organisiert werden, wird darauf geachtet, dass die
negativen Auswirkungen auf die Umwelt reduziert
werden. Die erfolgreiche Umsetzung der ÖkoRichtlinien findet weltweit Interesse bei FestOrganisatoren, die zu Fachbesuchen anreisen.
Beispiel Öko-Oktoberfest
Seit dem Jahr 2000 werden alle öffentlichen Bereiche der Wiesn mit Öko-Strom versorgt. Auch drei
der Wiesn-Wirte haben sich für M-Natur entschieden. Mit dem Bezug von M-Natur erhalten die
Wiesn-Anbieter Strom, der ausschließlich aus SWMeigenen Wasserkraftwerken erzeugt wird. Bereits
1999 wurde der Verkauf von Wiesn-Schmankerln in
Öko-Qualität angeregt. Inzwischen haben sich 14
Betriebe zertifizieren lassen und erfüllen somit die
Kriterien der EG-Öko-Verordnung.
1998 wurde erstmals auf dem Oktoberfest der Wasserverbrauch mit Hilfe eines Recycling-Projektes
erheblich reduziert. Über 10 Jahren gelten die
Betriebsvorschriften auf der Wiesn, die eine Abfallvermeidung bindend vorschreiben. Sie haben dazu
beigetragen, dass die Menge des Abfalls erheblich
reduziert wurde.
Auf dem Oktoberfest ist seit 1991 nur Mehrweggeschirr und -besteck zugelassen. Limonadengetränke
werden nur in Mehrwegflaschen gegen ein Pfand
abgegeben. Alle Abfälle werden sortiert und die
Wertstoffe gesammelt.
1995 wurde das Bewertungssystem für die Zulassung der Bewerber um die Wiesn-Teilnahme um
den Punkt “ökologische Verträglichkeit” erweitert.
Schausteller und Beschicker, die umweltverträgliche Maßnahmen aufweisen können, erhalten
“Öko-Punkte”.
21
Nachhaltiger Tourismus
ÖkoLogisch
Im Jahre 1995 bekannte sich der Münchner Stadtrat
zur Agenda 21, die bei der Umweltkonferenz in Rio
de Janeiro 1992 von über 170 Staaten der Erde
unterzeichnet wurde. Seitdem wird die Lokale Agenda vor Ort umgesetzt und durch die Entwicklung von
Projekten zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung vorangetrieben. Schwerpunkte der Aktivitäten
des Fremdenverkehrsamts für einen nachhaltigen
Tourismus im Sinne der Agenda lagen 2003 bei der
Förderung eines umweltschonenden Sightseeings
mittels PR-Maßnahmen und der Entwicklung von
entsprechenden Angeboten sowie der Gestaltung
von Großveranstaltungen unter Berücksichtigung
von umweltschonenden Maßnahmen.
Frohe Feste
Feste feiern
“Leben und Leben lassen“ heißt eine Münchner
Devise, die sichtbar wird in einer Festkultur, die zur
Freude der Bewohner wie der Gäste aus aller Welt
gepflegt wird. Das Fremdenverkehrsamt der Landeshauptstadt trägt als Veranstalter und Organisator von
Volksfesten und Märkten erfolgreich dazu bei.
Die Auer Dulten
Urmünchnerisch ist dieser traditionsreiche Markt mit
Volksfestcharakter, der dreimal im Jahr am Mariahilfplatz im Münchner Stadtteil Au abgehalten wird.
Mit insgesamt rund 265.000 Gästen für Mai-, Jakobiund Kirchweihdult schloss die Dultsaison 2003 sehr
erfolgreich ab. Höhepunkt war die erste Auer-DultNacht auf der Sommerdult.
Das Stadtgründungsfest 2003
Am 14. und 15. Juni 2003 feierte München seinen
845. Geburtstag. Rund 350.000 Gäste kamen auf das
Bürgerfest, das zum 15. Mal vom Fremdenverkehrsamt veranstaltet wurde. In der Innenstadt rund um
den Marienplatz war Open-Air-Party-Zeit mit Volksmusik, Opernarien und Rock’n Roll. Auf dem Odeonsplatz bot das Handwerkerdorf Einblicke in Handwerkskünste. Theatiner- und Residenzstraße gehörten den
Hobbykünstlern, die ihre Werke feil boten.
Erstmals öffneten sich die Höfe der Residenz für
ein Kinderland.
Oktoberfest 2003
Rund 6,3 Millionen Besucher kamen nach Schätzung
der Festleitung auf die Theresienwiese. Der 3. Oktober war der besucherstärkste Tag des diesjährigen
Oktoberfests. Analog zur Tourismusstatistik erwies
sich auf dem größten Volksfest der Welt: Die Chinesen kommen, die Russen sind da und die Amerikaner fanden zurück auf die Wiesn.
Wiesn-Trends 2003
Viel Tracht konnte heuer bei den Wiesn-Besuchern
bewundert werden: Dirndl, Lederhosen und Janker
prägten das Bild. Vormittags und zur Mittagswiesn
waren Familien, Schulklassen, Kindergärten und 50plus-Wiesngänger auf dem Gelände, am Abend feierte die Jugend Party. Beliebt war der Frühschoppen
22
auf der Wiesn an den Wochenenden und am Feiertag mit Weißwürsten und Bier schon um 9.00 Uhr.
Durch den Wegfall des Kinderwagenverbots entwickelten sich die Sonntage wieder mehr zu Familientagen. Die Orientierung auf dem Festplatz wurde
durch die Nummerierung der Wiesn-Geschäfte
erleichtert. Das gezielte Ausgabeverhalten der
Besucher fiel auf. In der Wiesn-Gastronomie wurde
gut konsumiert, im Schaustellerbereich wurden die
Attraktionen gezielt ausgewählt. Die Umsätze im
Schaustellerbereich sind zum großen Teil rückläufig.
Ein Prosit der Gemütlichkeit
Mit rund 6,2 Millionen Maß tranken die WiesnBesucher 8% mehr Bier als im Vorjahr. Hochsommerliche Temperaturen in der ersten Halbzeit ließen
Apfelschorle und Mineralwasser knapp werden.
Security Point
Erstmals gab es mit dem Security Point eine eigene
Anlaufstelle für Mädchen und Frauen in Notlagen.
Diese für Volksfeste weltweit einmalige Einrichtung
wurde von den Organisationen IMMA, AMYNA und
Frauennotruf München initiiert und vom Fremdenverkehrsamt unterstützt.
Begleitende Veranstaltungen
Der Einzug der Brauereien und Festwirte am Eröffnungstag und der traditionelle Oktoberfest Trachtenund Schützenzug am ersten Wiesn-Sonntag zogen
viele Schaulustige an. Es beteiligten sich 150 Gruppen mit 7.524 Teilnehmern. Jung und Alt besuchten
am mittleren Wiesn-Sonntag das Standkonzert aller
Oktoberfestkapellen und die Siegerehrung des Oktoberfest-Landesschießens. 1.000 Münchner Vorschulkinder im Alter von 5 bis 6 Jahren erlebten heuer
bei einer vom Schulreferat angeregten Aktion zum
zweiten Mal gemeinsam die Wiesn als Kulturgut
Münchens.
Umweltschutz auf der Wiesn
Lärmmessungen durch das Referat für Gesundheit
und Umwelt/Immissionsschutz und die Festleitung
sorgten für die Einhaltung der festgelegten Schallpegel von 90 dB (A) in den Festhallen und gastronomischen Mittelbetrieben sowie von 85 dB (A)
in den Gärten und bei den Schaustellerbetrieben.
Wiesn-Pressestelle
Die Pressestelle zählte rund 2.586 Journalistenkontakte aus dem In- und Ausland. Es wurden 163 Drehgenehmigungen an verschiedene Film- und TV-Teams
sowie Onlinedienste erteilt. 73 Pressemitteilungen
mit einer Auflage von rund 9.000 Stück wurden im
Vorfeld und während der Wiesn ausgegeben.
Wiesn-Servicezentrum
Am alten Standort des Behördenhofs hinter der
Schottenhamel-Festhalle wurde am 1. August 2003
mit den Bauarbeiten am neuen Servicezentrum Theresienwiese nach den Entwürfen des Berliner Architektenbüros Volker Staab begonnen. Dadurch musste
heuer ein provisorischer Behördenhof unterhalb der
Bavaria errichtet werden.
Festgelände Theresienwiese
Auf der für Veranstaltungen reservierten Freifläche
der Theresienwiese fand 2003 das Frühlingsfest
der Münchner Schausteller und die Veranstaltung
“100 Jahre Deutsches Museum“ zur Einweihung
des Verkehrszentrums Deutsches Museum statt,
sowie das REWE Familienfest “Happy Family 2003“,
das Gastspiel des Zirkus “Manege – Die CircusShow“, die Jubiläumsveranstaltung “100 Jahre
ADAC“, die Aufzeichnung der ZDF-Sendung “Ottis
Wiesn“ im HB-Zelt und das Tollwood-Winterfestival.
Während der Weihnachtszeit wurden Christbäume
auf der Theresienwiese verkauft. Der nördliche Teil
der Wirtsbudenstraße stand ganzjährig als Parkplatz
zur Verfügung.
Münchner Christkindlmarkt 2003
Rund 2,8 Millionen Besucher trafen sich auf dem
Weihnachtsmarkt im Herzen der Stadt. War bis zur
Halbzeit das Marktgebiet fest in italienischer Hand,
mischten sich bis zum Schluss Japaner, Amerikaner
und weitere englischsprachige Gäste, Spanier und
Schweizer unter die Christkindlmarktbesucher.
Kripperlmarkt an neuem Ort
Bedingt durch den Umbau des U-Bahnhofs Marienplatz musste der Kripperlmarkt vom Marienhof zum
Rindermarkt verlegt werden.
Der neue Standort überzeugte durch gemütliche
Atmosphäre. Drei Mal die Woche fand ein Kulturprogramm mit Alpenländischen Weisen statt.
“Über Bratäpfel und Fatschnkindln“
Das Fremdenverkehrsamt bot erstmals Führungen
zum Münchner Christkindlmarkt an. Dabei wurde
der Standortwechsel des Kripperlmarkts besonders
berücksichtigt.
Kulturprogramm am Rathausbalkon
Täglich live um 17.30 Uhr erklangen vom Rathausbalkon weihnachtliche Weisen. 60 verschiedene Chöre,
Kapellen, Stubnmusi und Gesangsgruppen interpretierten Adventslieder.
Das Christkindlmarkt-Logo
“Frauenkirche mit Stern“
Seit 1995 wird das offizielle Christkindlmarktmotiv
als Logo für zahlreiche Artikel verwendet, die als
beliebte Mitbringsel um die Welt gehen.
Himmelswerkstatt in Aktion
Tausend kleine Engerl beschäftigten sich in der zur
Himmelswerkstatt umfunktionierten Ratstrinkstube
gut betreut mit Weihnachtsbasteleien zum Nulltarif.
Auch Kinder von München-Besuchern aus Italien,
USA, Großbritannien und Italien machten mit.
23
Volksfeste und Märkte
Erstmals wurde damit auch in den Biergärten und auf
den Feststraßen für Lärmschutz und damit für einen
akustischen Umweltschutz gesorgt.
13 Schaustellerbetriebe und eine Hühnerbraterei
hatten ihr Warensortiment ganz oder teilweise auf
Bio-Produkte umgestellt. Dank des Wiesn-Umweltkonzepts und eigener Initiativen bekamen alle vierzehn Wiesn-Zelte das Bayerische Gütesiegel für
umweltbewusste Gaststätten verliehen.
Haushalt
Haushalt 2003 – Grundlage
der weltweiten Aktivitäten
Personal
Für das Personal wurden, inklusive aller Lohnnebenkosten, freiwilliger sozialer Leistungen und Kosten
für die Fortbildung, rund 4,0 Millionen Euro aufgewendet, für die allgemeine Verwaltung und den
Unterhalt der Gebäude und Räumlichkeiten, inklusive
der Aufwendungen für angemietete Räume (Informationsstellen des Fremdenverkehrsamts und Außenstelle Vertrieb und Versand) rund 1,8 Millionen Euro.
Gesamthaushalt
Der Gesamthaushalt des Fremdenverkehrsamts
belief sich 2003 nach vorläufigen Hochrechnungen
auf rund 13,5 Millionen Euro. Die Einnahmen betrugen im selben Zeitraum rund 9,1 Millionen Euro.
Damit wurden fast 68% der Ausgaben vom Amt
selbst erwirtschaftet, die restlichen rund 32%
kamen als Zuschuss von der Stadtverwaltung.
Monatsprogramm
Die Aufwendungen für die Herstellung des Monatsprogramms beliefen sich auf rund 0,4 Millionen Euro
und der sonstige Zweckaufwand, die Sachleistungen
für Tagungen und Kongresse in München, lag bei
rund 41.000 Euro.
Ausgaben
Auf der Ausgabenseite flossen ca. 4,6 Millionen
Euro in die Durchführung der Veranstaltungen wie
dem Oktoberfest, den Auer Dulten und dem
Christkindlmarkt; 0,6 Millionen Euro wurden für das
Arrangement Münchner Schlüssel aufgewendet und
rund 2,0 Millionen Euro betrug der Etat der direkten
touristischen Marketingarbeit, inklusive Werbung,
Öffentlichkeitsarbeit und Verkaufsförderung.
Einnahmen
Als größter Posten konnten mit 5,4 Millionen Euro
die Umsätze aus der Durchführung der Veranstaltungen verzeichnet werden. Im touristischen Bereich
wurden insgesamt 3,7 Millionen Euro erwirtschaftet.
in Mio Euro
5,4
Veranstaltungen
Vermittlung/Warenverkauf
1,5
Münchner Schlüssel
Monatsprogramm
0,4
Sonstige Einnahmen
0,4
Anschließergebühren/Inserate
0,4
Oktoberfest-Logo
24
0,8
0,2
Einnahmen 2003
0,8 Millionen Euro flossen dabei durch das Arrangement Münchner Schlüssel in die Kasse des Amts,
rund 0,4 Millionen Euro durch den Verkauf des
Monatsprogramms.
Durch den Verkauf von Anzeigenraum im Monatsprogramm und den weiteren Publikationen des Amts
und den Anschließergebühren der touristischen Partner bei Teilnahme an Präsentationen, Messen und
Workshops des Fremdenverkehrsamts konnten weitere rund 0,4 Millionen Euro Umsatz erzielt werden.
Der Verkauf eigener Waren, die Umsätze aus dem
Verkauf von Kommissionswaren und die Gebühren
aus der Vermittlung touristischer Leistungen wie
Unterkünfte, Busse und Gästeführer trug mit 1,5
Millionen Euro zur positiven Einnahmesituation bei.
0,4 Millionen Euro konnten als sonstige Einnahmen
verbucht werden.
Haushalts-Zahlen
Ausgaben 2003 (in Mio Euro)
Veranstaltungen
Personal
Marketing/Öffentlichkeitsarbeit
Verwaltung/Gebäudeunterhalt
Münchner Schlüssel
Monatsprogramm
Sonstiger Zweckaufwand
4,6
4,0
2,0
1,8
0,6
0,4
0,1
Mio
Mio
Mio
Mio
Mio
Mio
Mio
5,4
1,5
0,8
0,4
0,4
0,4
0,2
Mio
Mio
Mio
Mio
Mio
Mio
Mio
Einnahmen 2003 (in Mio Euro)
Veranstaltungen
Vermittlung/Warenverkauf
Münchner Schlüssel
Monatsprogramm
Sonstige Einnahmen
Anschließergebühren/Inserate
Oktoberfest-Logo
Oktoberfestlizenz
Die auf das Jahr 2003 entfallenden anteilsmäßigen
Vertragswerte in Höhe von gut 150.000 Euro konnten komplett in den Haushalt eingestellt werden.
in Mio Euro
4,6
Veranstaltungen
Personal
4,0
2,0
Öffentlichkeitsarbeit/Marketing
Verwaltung/Gebäudeunterhalt
0,6
Münchner Schlüssel
Monatsprogramm
Sonstiger Zweckaufwand
Finanzen
1,8
0,4
0,1
Ausgaben 2003
25
Fit für die Zukunft
Das Tourismusjahr 2004 birgt große
Herausforderungen
Es gilt der allgemein schwierigen Situation im
Tourismus kreativ und konstruktiv zu begegnen
und gleichzeitig die gesetzten Standards in der
Arbeit des Fremdenverkehrsamts zu sichern, trotz
der Kürzung des städtischen Zuschusses und der
Personaleinsparung.
Neu: Das Thema “Shopping“ im Mittelpunkt
der PR- und Marketingaktivitäten
Bereits 2003 wurde das Thema Shopping vorbereitet, denn Einkaufen ist für 33% der übernachtenden
Touristen in München die beliebteste Aktivität überhaupt. 18% aller Tagestouristen gehen während
ihres Aufenthaltes zum Shoppen. Dem wird das
Fremdenverkehrsamt im Tourismusjahr 2004 Rechnung tragen und einen eigenen “Shopping-Guide“
auflegen. Er soll die Gäste dazu verführen, die verschiedenen Stadtviertel mit ihrem spezifischen Angebot zu entdecken. Unter dem Motto “Shopover
in München“ widmet sich auch die Einladung des
Fremdenverkehrsamts während der internationalen
Tourismusbörse Berlin ITB dem Thema Einkaufen.
Bewährte Werbeleitthemen:
Museen, Musik und Sport
Mit diesem Themendreiklang wird sich München
auch in den kommenden Jahren dem internationalen
Wettbewerb stellen.
Die Museen in München
Im März 2004 wird in der Villa Stuck das Jugendstilmusem eröffnet, eine Bereicherung für die Münchner Kulturlandschaft. Ein Highlight unter den Ausstellungen ist im Frühling die Picasso-Sammlung
des Kölner Museums Ludwig, die im Kunstbau des
Lenbachhauses zu sehen sein wird. Getauscht wird
mit den Hauptwerken des Blauen Reiters der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, die im Gegenzug auf
die Reise nach Köln gehen. Die Museumsbroschüre
“Die Museen in München“ erscheint in überarbeiteter Form.
26
Sport
Zu den EuroGames werden 2004 rund 5.000 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Europa erwartet. München und der Olympiapark werden im Fokus nicht
nur der schwul-lesbischen Aufmerksamkeit stehen.
Die Veranstalter des größten schwul-lesbischen
Sportereignisses Europas rechnen mit bis zu 20.000
Zuschauerinnen und Zuschauern bei den Wettkämpfen in 27 Disziplinen. Für die Fußball WM 2006 laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.
Musik
Mit Spannung erwartet die MusikMetropoleMünchen
nicht nur die Veranstaltungen des neuen Jahres, sondern auch Christian Thielemann. Er übernimmt bei
den Münchner Philharmonikern das Dirigat James
Levines zur Konzert-Saison 2004/05. Bereits 2003
trat Mariss Jansons die Nachfolge Lorin Maazels
beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks an. Als Jahresthema der Deutschen Zentrale
für Tourismus wirbt “Musikland Deutschland“ weltweit als Reiseziel für Kulturreisende.
Servicethemen: München für Touristen mit
Handicap und “München blüht auf“ – BUGA 2005
Diese beiden Themen ziehen sich auch 2004 wie ein
roter Faden durch die PR- und Marketing-Aktivitäten.
München für Touristen mit Handicap
Seit 2003 sind Informationen und Tipps für einen
möglichst barrierefreien Aufenthalt in München für
Reisende mit Handicap in einer entsprechenden
Broschüre gebündelt, die auch im Internet als pdfDatei herunterladbar ist und 2004 in einer englischen
Übersetzung erscheinen wird. In einer aktualisierten
Auflage werden wertvolle Ergänzungen und Anregungen, die im Fremdenverkehrsamt eingegangen
sind, berücksichtigt.
Welcome Card
Ab 2004 werden 3-Tagetickets angeboten, die das
gesamte öffentliche Nahverkehrsnetz umfassen.
Sie ersetzen die Tickets mit der Flughafenlinie.
Verschiedene Attraktionen, die mit der Welcome
Card ermäßigte Preise bieten, kommen zu den
bisherigen dazu.
Marktpräsenz
Das Fremdenverkehrsamt wird – in Zusammenarbeit
mit seinen Partnern – weiter Münchens wichtigste
Quellmärkte bearbeiten (USA, Italien, Großbritannien,
Schweiz, Frankreich, Österreich, Japan). Im Hinblick
auf die EU-Erweiterung in 2004 wird sich der Fokus
zukünftig auch besonders auf die Staaten im Osten
Europas richten. Verstärken wird das Fremdenverkehrsamt die Bearbeitung des Deutschlandmarktes,
der über die Hälfte des Übernachtungsaufkommens
generiert.
Der Chinesische Markt
Seit zehn Jahren kooperiert das Fremdenverkehrsamt mit China und verstärkt nun diese Zusammenarbeit, um diesen sich stark entwickelnden Markt
optimal über die Vorzüge der Destination München
zu informieren, zumal zunehmend Flugverbindungen
zwischen München und China entstehen.
Partnerschaften
In den USA wird München sowohl mit den “Seven
Stars of Central Europe“ als auch mit der DZT in
den USA auf Roadshow gehen. Ebenso wird das
Fremdenverkehrsamt in Kooperation mit den
“Magic Cities“ sich an Messen und Promotion
Tours in China beteiligen. In Japan und Südkorea
wird München mit der Bayern Tourismus Marketing
GmbH und weiteren bayerischen Partnern für eine
Bayern Promotion zusammenarbeiten. Für die
Zukunft plant das Fremdenverkehrsamt, weitere
Kooperationen einzugehen und seine internationalen
Vertretungen zu erweitern.
Kongress
Für das Jahr 2004 konnten das Fremdenverkehrsamt
und seine Partner zwei Großkongresse für München
gewinnen: Den Europäischen Kardiologen Kongress
(28.8. - 1.9.), zu dem ca. 25.000 Teilnehmer und etwa
600 Medienvertreter erwartet werden und den Europäischen Diabetes Kongress (3.9.- 9.9.), bei dem mit
einer Teilnehmerzahl von ca. 15.000 gerechnet wird.
Servicezentrum Wiesn
Bis zur Wiesn 2004 sollen die Bauarbeiten für das
neue Servicezentrum auf der Theresienwiese
abgeschlossen sein.
Perspektiven
Die touristische Entwicklung sowie das damit verbundene wirtschaftliche Florieren dieses Bereichs
beurteilt das Fremdenverkehrsamt zuversichtlich
und rechnet mit zukünftig moderaten Zuwächsen
bei Ankünften und Übernachtungen. München wird
seine Position im internationalen Tourismus halten
und weiter ausbauen.
27
Perspektiven
Die BUGA 2005
Die Bundesgartenschau, die im kommenden Jahr
ihre Pforten vor den Toren Münchens öffnen und
voraussichtlich 4 Millionen Besucher anlocken wird,
wird auf Touristik-Messen, in Pressetexten, bei
Presse-Veranstaltungen und in Broschüren beworben. Eng kooperieren die BUGA-Organisatoren mit
den Münchner Touristikern, um die Werbetrommel
für dieses Highlight der Park- und Gartenfreunde zu
rühren, das vorwiegend in den deutschsprachigen
Ländern, aber vor allem auch in Großbritannien
großes Interesse weckt.
Das Fremdenverkehrsamt
Mitgliedschaften
* American Society of Association Executives (ASAE)
* American Society of Travel Agents
(ASTA), German Chapter
* Bavarian Promotion Pool
* Deutscher Tourismusverband e.V. (DTV)
* Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für
Fremdenverkehr an der Universität München (DWIF)
* Federation of European Cities Tourist Offices (FECTO)
* Festring München e.V.
* International Congress and Convention Association
(ICCA)
* International Gay and LesbianTravel Association
(IGLTA)
* Kommunikationsverband Bayern BWF e.V.
* Magic Cities Germany
* PATA Bavaria Chapter e.V. (PATA = Pacific Asia Travel
Association)
* RDA Internationaler Bustouristik Verband e.V.
* Skål-Club München
* Society of Incentive Travel Executives (SITE)
* Tourismusverband München Oberbayern e.V.
* Union of International Associations (UIA)
* United States Tour Operators Association (USTOA)
* Verein Münchner Oktoberfestmuseum e.V.
Dr. Gabriele Weishäupl wurde 2003 zur Vizepräsidentin des Deutschen Tourismusverbandes DTV
wiedergewählt, eine Bestätigung der Wahl von
1995. Seit 1985 ist sie im Vorstand des Tourismusverbands München Oberbayern e.V., seit 1987
zweite Vorsitzende.
Organisation
Das Fremdenverkehrsamt der Landeshauptstadt
München ist ein Betrieb gewerblicher Art innerhalb
der Stadtverwaltung und gehört organisatorisch
zum Referat für Arbeit und Wirtschaft. Zuständiger
Referent ist Dr. Reinhard Wieczorek. Seit 1985 leitet
Dr. Gabriele Weishäupl das Münchner Fremdenverkehrsamt. 2003 zählte das Fremdenverkehrsamt
insgesamt 124 Planstellen, wovon 11 Planstellen
unbesetzt und die restlichen 113 Stellen mit 121
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt waren
(Stand 31.12.03). Von den 121 Beschäftigten waren
28
22 Kolleginnen und Kollegen mit der Hälfte der regulären Arbeitszeit tätig, 24 weitere arbeiteten nach
einem anderen Teilzeitmodell, 8 Personen nahmen
an der Altersteilzeit teil. Vollbeschäftigt waren 75
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2003 wurde das Fremdenverkehrsamt außer den o.g. Dienstkräften noch durch 16 Sozialhilfearbeiterinnen und arbeiter unterstützt. Aushilfen konnten aus finanziellen Gründen nicht mehr beschäftigt werden. Zum
Fremdenverkehrsamt gehören auch die 216 freien
Gästeführerinnen und -führer sowie die 10 Gehörlosen-Guides, die vom Haus ausgebildet wurden.
Ebenfalls eine Ausbildung durch das Fremdenverkehrsamt erhielten die 16 Taxi-Guides, mit denen
eine enge Kooperation besteht. Der Hauptsitz des
Fremdenverkehrsamts ist das Ruffinihaus in der
Sendlinger Straße. Das Fachgebiet Vertrieb und
Versand (Geschäftsstelle) hat seine Räumlichkeiten
in der Erzgießereistraße. Informationsschalter als
direkte Anlaufstellen für Gäste aus aller Welt befinden sich im Rathaus am Marienplatz und im Hauptbahnhof. Die Abteilung Veranstaltungen hat ihr
Quartier in der ehemaligen GHM-Villa auf dem Alten
Messegelände. Der zur Abteilung gehörende Bauhof
ist in der Meindlstraße untergebracht.
Betriebliche Gleichstellung
81 der 121 Beschäftigten des Fremdenverkehrsamts
sind Frauen (67%). Davon arbeiten 42 Mitarbeiterinnen in Teilzeit (52%), das sind 91,3% aller Teilzeitbeschäftigten (46) im Fremdenverkehrsamt. 4 Kolleginnen nehmen an der Altersteilzeit teil. Im Rahmen der
Teilzeit werden verschiedene Arbeitszeitmodelle praktiziert, z. B. Halbtagsbeschäftigungen, die Aufteilung
der Wochenarbeitszeit auf bestimmte Tage oder
Schichtdienst. Die Möglichkeit zur flexiblen Teilzeitarbeit ist ein wichtiger Beitrag zur Vereinbarkeit von
Beruf und Familie. Von den 20 Führungskräften des
Fremdenverkehrsamts sind 12 Frauen (60%), darunter die Amtsleitung. Im Jahr 2003 führte das Fremdenverkehrsamt für alle Führungskräfte ein Seminar
zum Thema “Gender Mainstreaming“ durch.
Beschäftigung und Integration
Schwerbehinderter
Beim Fremdenverkehrsamt waren 2003 drei (2002:
vier) Schwerbehinderte beschäftigt; die Minderung
der Erwerbsfähigkeit (MdE) lag in den einzelnen
Fällen bei 50% bis 100%.
Direktion
Albert Ganter
Jutta Sigl
Eventmanagement, Protokoll
Gästeführungen
Ein- und Verkauf
Informations- und
Beschwerdemanagement
Film- und Fotoservice
Internationale Medien- und
Fachbesucherbetreuung
Hotelreservierung Kongressteilnehmer u. Einzelreisende
Bauhof
Bewirtschaftung der
Theresienwiese
Info-Telefon
Telefonische Hotelreservierung
Dulten und Christkindlmarkt
Pressestelle
Oktoberfest
Informationsstellen
Marienplatz Hauptbahnhof
Georg Ansmann
Marketing &
Verkaufsförderung
Kongressbüro München
Business Travel
Werbung
Monatsprogramm
Hedda Manhard
Gerhard Hickel
kommissarisch:
Manfred Dorrer
Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltungen
Tourist Information
Informationstechnik
Vertrieb und Versand
Finanz- und Rechnungswesen
Zentraler Service
Personal, Ausbildung,
Organisation
Stabsstelle Controlling
Geschäftsstelle
Dr. Gabriele Weishäupl
Marketing
Organigramm
Stand: März 2004
29
Das Fremdenverkehrsamt
Investition in die Zukunft
Ausbildung, Praktikum, Fortbildung
Das Fremdenverkehrsamt beschäftigte Ende 2003
vier Auszubildende zu Reiseverkehrskaufleuten. Im
Februar 2003 hatten zwei Auszubildende mit Erfolg
ihre zweieinhalbjährige Ausbildung abgeschlossen.
Erstmals in der Geschichte der Ausbildung haben
außerdem zwei Auszubildende ihre Ausbildungszeit
auf zwei Jahre verkürzt und die Prüfung im Juli 2003
ebenfalls gut bestanden. Zum 1.09.2003 begannen
zwei weitere junge Frauen ihre Lehrzeit im Fremdenverkehrsamt. Derzeit befinden sich vier Azubis in
Ausbildung.
Zum ersten Mal hatte das Fremdenverkehrsamt im
Jahr 1986 die Ausbildung für Reiseverkehrskaufleute
angeboten. Vorangegangen waren zum Teil langwierige Verhandlungen mit dem Personal- und Organisationsreferat, der Industrie- und Handelskammer
sowie Partnern aus der freien Wirtschaft. Seither
haben 42 Auszubildende ihre Lehrzeit im Fremdenverkehrsamt begonnen. Alle haben die Abschlussprüfung auf Anhieb bestanden.
Nach der Ausbildung haben einige Azubis das Fremdenverkehrsamt wieder verlassen um andere interessante Aufgaben u.a. in Reisebüros oder bei Veranstaltern wahrzunehmen. Es ist aber auch gelungen,
trotz der immer wieder schwierigen Wirtschaftslage,
viele dieser hervorragend qualifizierten Nachwuchskräfte zu übernehmen. Sie arbeiten mittlerweile in
30
den unterschiedlichsten Bereichen des Hauses. Auch
die derzeitige Ausbilderin war früher selbst Azubi im
Fremdenverkehrsamt. Weitere Auszubildende haben
die Qualifikation zum Tourismusfachwirt erworben,
wodurch der Weg in höhere Positionen offen wurde.
Auch 2004 werden im September wieder zwei junge
Leute ihre “Lehrjahre“ im Fremdenverkehrsamt
beginnen. Die Ausbildung eigenen Personals bleibt
eine bedeutende Investition in die Zukunft.
13 Inspektorenanwärterinnen und -anwärter haben
2003 ihr Einführungs- bzw. Hauptpraktikum im Rahmen ihres Studiums an der Bayerischen Beamtenfachhochschule im Hause abgeleistet.
2003 haben darüber hinaus 57 Studentinnen und
Studenten bzw. Schülerinnen und Schüler oder Umschülerinnen und Umschüler ein Praktikum im Fremdenverkehrsamt absolviert. Sie kamen überwiegend
von Fachhochschulen und Universitäten (meist mit
Studienschwerpunkt Tourismus) und unterschiedlichen Tourismusinstituten, auch aus dem Ausland
(2003 unter anderem aus Italien, Frankreich, Vietnam
und Rußland). Ebenso wurde die Zusammenarbeit
mit der Fachoberschule München, Fachrichtung
Wirtschaft, Verwaltung und Rechtspflege fortgesetzt. 61 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Fremdenverkehrsamts nahmen ein bzw. mehrmals
am Fortbildungsprogramm des Personal- und Organisationsreferats teil. Schwerpunkte waren Seminare
im DV-Bereich sowie in den Bereichen Gender
Mainstreaming, Verkauf und Kommunikation.
www.muenchen-tourist.de

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