Skill-orientierte Personalarbeit
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Skill-orientierte Personalarbeit
Skill-orientierte Personalarbeit - Einsatzmöglichkeiten / Grundgedanken - Vorgehensweise bei der Implementierung - Anwendungen Abriß - Zusammenfassung / Nutzenbetrachtung Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke 1 Einsatzmöglichkeiten / Grundgedanken Was sind Skills ? Skills (Fertigkeiten) liefern gemeinsame Begriffe für die Beschreibung, Verwaltung und Entwicklung von Humanressourcen im Sinne der Unternehmensstrategie Skill Messung Messung Vergleich erkennen / beschreiben erkennen / beschreiben Aktuelles - individuelle Merkmale - Arbeitsaufgaben - Funktionen ... Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke Zukünftiges Verwendungsmöglichkeiten (...) - individuelle Merkmale - Arbeitsaufgaben - Funktionen ... 2 Einsatzmöglichkeiten / Grundgedanken Verwendungsmöglichkeiten Personalplanung und -controlling Freisetzung / Outplacement Personalbeschaffung und -auswahl Skills Leistungs- und Training / Ressourcenentwicklung Potentialbeurteilung Entlohnungs- und Personaleinsatz Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke Anreizsysteme 3 Einsatzmöglichkeiten / Grundgedanken Qualifikation = Produkt unterschiedlicher Ausprägungen in "Skill-Domänen" ls -S kil So ft Bs p.: an lag en b Sk aufa ills ch lic he n Bs p.: ED VSk il -4 " 1 ale) m ein "S l. Merk rsö (pe "Kennen" e Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke 1- 3 n" ) ne ten ön rtigkei e über Training beeinflußbar persönlich (F (F "Kennen"(Fähigkeiten) "K beruflich 1- 3 n" ne ten) ön rtigkei "K ls Qualifikation (Fähigkeiten) über Training beeinflußbar über Änderung der Bedingungen beeinflußbar 4 Vorgehensweise bei der Implementierung (Überblick) 1. Schritt: Konsensorientiertes Erstellen eines Prozeßmodells bzw. Prozeßmodellausschnittes 2. Schritt: Erstellen von Rollenbeschreibungen 3. Schritt: Erstellen eines Skill-Kataloges 4. Schritt: Beschreiben der Skill-Level 5. Schritt: Erstellg. v. Soll-Skill-Profilen für die einzelnen Rollen 6. Schritt: Erhebung der Ist-Profile der Mitarbeiter Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke 5 Vorgehensweise bei der Implementierung 1. Schritt: Konsensorientiertes Erstellen eines Prozeßmodells bzw. Prozeßmodellausschnittes Prozeßmodell: Abbildung der Vorgänge in einem Unternehmen - Art der Vorgänge - Verantwortlichkeiten - Bewertung des Wertschöpfungspotentials einzelner Prozesse - Bearbeitungszeiten / Durchlaufzeiten Ziele: Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke · · · · · · Hierarchisierung und Priorisierung der Aufgaben Bestimmung von Soll-Prozessen Abschätzung des Aufwandes bei einem Re-Engineering Festlegen eines Zeitrahmens Festlegen von Verantwortlichkeiten Bestimmen von Kennziffern zur Prozeßüberwachung und -steuerung 6 Vorgehensweise bei der Implementierung 2. Schritt: Beispiele: Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke Erstellen von Rollenbeschreibungen - unternehmenszweckausgerichtete Funktionsbeschreibung zur optimalen Prozeßausführung - nimmt i.d.R. Bezug auf Subprozeßebene - kann mehrere Subprozesse umfassen - kann sich mit Stellenbeschreibungen decken - evtl. Zuordnung von Rollen zu betrieblichen Hierarchiestufen - 1 Person kann u.U. mehrere Rollen einnehmen Personalbeschaffer, Personalcontroller, Personalleiter, Fehlzeitenmanager, Project Manager ... 7 Vorgehensweise bei der Implementierung 2. Schritt: Erstellen von Rollenbeschreibungen Ist-Prozesse - Welche Tätigkeiten sind zur Funktionserfüllung notwendig ? - Welche Unterlagen werden benötigt ? - Mit wem kommuniziert den Ausführende (Schnittstellen) ? - Mit welchem Medium wird kommuniziert (Papier, E-Mail, Telefon etc.) `? - Wie hoch sind die durchschnittlichen Bearbeitungszeiten / Wartezeiten / Liegezeiten usw. ? Soll-Prozesse Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke analog zu Ist-Prozessen 8 Vorgehensweise bei der Implementierung 3. Schritt: Erstellen eines Skill-Kataloges (in Abh. der Rollenbeschreibungen) Jeder Skillkatalog enthält 2 Skilldomänen berufliche Skills, z.B.: persönliche Skills, z.B.: - Organisationsaufbau - Systemkenntnisse - Ressourcenmanagement - Qualitätsmanagement - Strategische Planung - ... - Kundenorientierung - Stressresistenz - Flexibilität - Einfühlungsvermögen - Ergebnisorientierung - ... Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke 9 Vorgehensweise bei der Implementierung 3. Schritt: Erstellen eines Skill-Kataloges möglichst genaue indikatorengestützte Beschreibung der Skills, z.B.: Berufliche Skills - Organisationsaufbau: Fähigkeit, Kenntnisse über die Struktur des Unternehmens zu nutzen, um die Weiterleitung und Bearbeitung von Anfragen und Aufgaben über mehrere Stellen so effizient wie möglich zu gestalten Indikator (Bsp.): Wissen um personelle Zuständigkeiten - Systemkenntnisse: Fähigkeit, das jeweils zur Verfügung stehende DV-System effizient und effektiv für die eigene Arbeit zu nutzen und Konzepte für die Weiterentwicklung dieser Systeme voranzutreiben Indikator (Bsp.): Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke Güte und Geschwindigkeit bei der Erstellung von Textdokumenten 10 Vorgehensweise bei der Implementierung 3. Schritt: Erstellen eines Skill-Kataloges möglichst genaue indikatorengestützte Beschreibung der Skills, z.B.: Persönliche Skills - Kundenorientierung: Einstellung, daß der Kunde im Mittelpunkt aller Geschäftsoperationen stehen muß, wenn das Unternehmen erfolgreich sein soll. Sie äußert sich in dem Bemühen, den Kunden zu verstehen und zufriedenzustellen Indikator (Bsp.): Ansprechen von Kunden im Verkaufsraum, Beschreibung des Kundennutzens - Stressresistenz: Fertigkeit, auch bei überdurchschnittlich vielen oder schwierigen Aufgaben die Übersicht zu wahren und ohne "Ausbrüche" oder körperliche Sysmptome die Situation zu bewältigen Indikator (Bsp.): Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke stets entspanntes und gelassenes Auftreten, Ausbleiben von emotionalen Überläufen 11 Vorgehensweise bei der Implementierung 4. Schritt: Beschreiben der Skill-Level Bsp.: Domäne "Berufliche Skills"/ Fertigkeiten in der EDV-Anwendung “xy" n Level 0 : Skill zum DV - System nicht vorhanden n Level 1 : Kennen Der Mitarbeiter kennt die theoretischen Grundlagen des Arbeitens mit dem DV - System und kann den Einsatzzweck abschätzen. Er verfügt über keine Anwendungserfahrung. Wissen n Level 2 : Können 1 Routineanwendung Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke Der Mitarbeiter kann Routineaufgaben mit dem EDV-System durchführen. Er kennnt die Routinebefehle und deren Folgen. Er kann Standard-Systemmeldungen verstehen. Seltene Vorgänge und Befehle können unter Anleitung durchgeführt werden. Der Mitarbeiter kennt die zur Verfügung stehenden Hilfsfunktionen 12 Vorgehensweise bei der Implementierung 4. Schritt: Beschreiben der Skill-Level Bsp.: Domäne "Berufliche Skills"/ Fertigkeiten in der EDV-Anwendung “xy" n Level 3 : Können 2 Gesamtanwendung n Level 4 : Können 3 Beurteilung und Wiedergabe Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke Der Mitarbeiter hat einen Überblick über die Gesamtfunktionalität des Systems. Auch komplexe Bearbeitungsvorgänge können ohne fremde Hilfe durchgeführt werden. Bei Routinevorgängen kann er anderen Personen Hilfestellung geben (Betreuung von Benutzern bei der Lösung einfacher Anwendungsprobleme) Der Mitarbeiter kann die Angemessenheit des EDVSystems zur Lösung seiner Aufgaben beurteilen. Er ist in der Lage, die Anforderungen für eine Weiterentwicklung des Systems präzise zu definieren. Probleme, die durch Beschränkungen des Systems entstehen können, können akzeptiert werden. Der Mitarbeiter verfügt über die Fertigkeit zur Weitergabe von fast allen Systemfunktionalitäten 13 Vorgehensweise bei der Implementierung 4. Schritt: Beschreiben der Skill-Level Bsp.: Domäne "persönliche Skills" n Level 0 : n Level 1 : Skill nicht vorhanden Das persönliche Merkmal ist ansatzweise vorhanden; es ist nur sehr selten aus dem direkten Verhalten ableitbar; Äußerungen lassen aber Skill ansatzweise darauf schließen, daß ein Potential zur Entwicklung auf höhere Ebenen vorhanden besteht. Bsp.: Akzeptieren der Notwendigkeit von Leistungsmotivation, aber unabhängig vom Arbeitsumfang pünktlicher Dienstschluß n Level 2 : Skill eingeschränkt verhaltenswirksam Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke Das persönliche Merkmal ist eingeschränkt verhaltenswirksam es wird iin Standardsituationen gezeigt, allerdings nicht immer. Es besteht keine Situationskonsistenz. Bsp.: Leistungsmotivation wird bei der Standardsituation "Präsentation" meistens gezeigt, aber nicht in Ausnahmesituation 14 Vorgehensweise bei der Implementierung 4. Schritt: Beschreiben der Skill-Level Bsp.: Domäne "persönliche Skills" n Level 3 : Skill voll verhaltenswirksam n Level 4: Skill vorbildlich verhaltenswirkam Das persönliche Merkmal ist voll verhaltenswirksam und in allen Standardsituationen beobachtbar. Inkonsistenzen zeigen sich nur in Ausnahmefällen. Bsp.: eingeschränkte Leistungsmotivation nur beim besonderen Ereignis "organisatorische Neustrukturierung" Das persönliche Merkmal ist vorbildlich verhaltenswirksam. Inkonsistenzen sind nicht beobachtbar. Dort, wo eine hohe Ausprägung des persönlichen Merkmals im Soll-Profil notwendig ist, kann der Mitarbeiter als Vorbild dienen. Bsp.: Leistungsmotivation unabhängig von äußeren Bedingungen Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke 15 Vorgehensweise bei der Implementierung 5. Schritt: Erstellen von Soll-Skill-Profilen für die einzelnen Rollen 4 Bsp.: Personal-Sachbearbeiter 3 2 1 Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke Einfühlungsverm. Stressresistenz Berichtswesen Marktkenntnisse Strat. Planung 0 Vergleich mit Ist-Profilen Personalauswahl Personaleinsatz 16 Vorgehensweise bei der Implementierung 6. Schritt: Erhebung der Ist-Profile der Mitarbeiter n Vergleich der verfügbaren Qualifikationen jedes Mitarbeiters mit dem Soll-Profil n Einbeziehung des Entwicklungspotentials jedes Mitarbeiters n Ableitung des Handlungsbedarfes aus den Unterschieden Überführung aller Daten in eine Skill-Datenbank Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke 17 Anwendung für Kernprozeß “Personaleinsatz bzw. -entwicklung ” (fiktives Beispiel) Personalentsendungen (z.B. Staffing von Baustelleneinsätzen) Auslöser: - Projektleiter, Kunde, Personalentwickler Ergebnis: - Projektstellenbesetzung, Mitarbeitereinsatz Prozeßtyp: - kurzfristiges Projekterfordernis oder - strategischer Personaleinsatz (z.B. Trainee-Station) Kennziffern für Erfolg: - Rechtzeitigkeit des Einsatzes / Ausmaß der Verspätung - Zufriedenheit des ...Kunden ...Projektleiters ...Mitarbeiters - Abwenden von Strafzahlungen Häufigkeit: Bearbeitungszeit - ca. 50 Fälle / Jahr - ca ½ Tag pro Fall Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke 18 Anwendung für Kernprozeß “Personaleinsatz bzw. -entwicklung ” (fiktives Beispiel) Trainings Durchf. Trainer Pers-Staffer Proj.-Leiter Vorgesetzter Mitarbeiter Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke Weiterbildungsberatung / Trainingsplan Profilsuche in Skill-Datenbank Pers-Anford. Korrektur der Skill-Level in Datenbank Erstellen Skill-SollProfil Freigabe ? Gespräch mit Vorges. Diskussion etwaiger Skill-Lacks EINSATZ 19 Anwendung für Kernprozeß “Personalentwicklung” Erstellung von “Skill-Tracks” Bsp.: Personal-Sachbearbeiter Personal-Spezialist Teamleiter 4 3 2 1 Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke Einfühlungsverm. Stressresistenz Berichtswesen Marktkenntnisse Strat. Planung 0 20 Zusammenfassung / Nutzenbetrachtung Probleme / Hauptkritikpunkte n hoher Aufwand für Pflege der Skill-Datenbank n “Pseudo-Objektivierung” (z.B. bei Festlegung der Skill-Level) n Umsetzbarkeit n “Festlegung der Festlegung” des Skill-Levels - Selbsteinschätzung ? / Fremdeinschätzung ? / beides ? n ... Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke 21 Zusammenfassung / Nutzenbetrachtung Nutzen Schaffung von Grundlagen für eine HR-Strategie Schaffung einer Basis für eine bedarfsgerechte PE klare Darstellung der Erwartungen und Anforderungen an eine Rolle Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke Grundlage für Erläuterung von Selbst- und Fremdbildwahrnehmungen Objektivierung von Entscheidungen - Training - Personaleinsatz - Personalauswahl - ... Vergleichmöglichkeiten: - Rolle / Rolle - Person / Person - Person / Rolle 22 Zusammenfassung / Nutzenbetrachtung Nutzen abhängig von ... ... Anzahl der Mitarbeiter / Anzahl der Rollen ... Unternehmenskultur (z.B. Stärke der Arbeitnehmerinteressenvertretung; Bereitschaft, sich geänderten Umweltbedingungen anzupassen) ... Unternehmenssituation (z.B. “ruhiges Fahrwasser” vs. Umstrukturierung) “Skill-Ansatz ist kein Allheilinstrument, sondern ein mögliches Mittel zur maximalen Übelminimierung - nicht Objektivierung - in den "volatilen Milieus" menschlicher und unternehmensbezogener Entwicklungsprozesse” Dr. Jürgen Bruno Klauk, Herdecke 23