- Flughafen Paderborn Lippstadt

Samstag, der 25. Juli 2009
Vivaldi über den Wolken
Flughafen und Air Berlin erhielten Geburtstagsständchen der besonderen Art.
Westfalen-Festival-Orchester gab Klassik-Konzert in 8000 Metern Höhe
LIPPSTADT Ein Klassik-Konzert über den Wolken: Das hat es am
heimischen Airport bisher noch nicht gegeben. Die außergewöhnliche
Veranstaltung, bei der am Donnerstagmittag zwölf Mitglieder des
Westfalen-Festival-Orchesters zusammen mit ausgewählten Gästen
buchstäblich in die Luft gingen, war das musikalische Präsent für gleich
zwei Geburtstagskinder. Die Fluggesellschaft Air Berlin, die am Flughafen
Paderborn/Lippstadt drei Maschinen stationiert hat, feiert ihr 30-jähriges
Bestehen, der Airport selbst wird in diesem Jahr 40 Jahre alt. Gerade erst
aus Rhodos gelandet, startete die Sondermaschine der Air Berlin - eine Boeing 737-800 mit 186 Sitzplätzen pünktlich um 13.30 Uhr zum einstündigen Rundflug Richtung Hannover-Hamburg und zurück über BremenOsnabrück: eine spontane Entscheidung von Kapitän Martin Saure und Copilot Maximilian Sandel, denn über
Norddeutschland versprach die Wetterlage an diesem Tag ruhiger zu sein als in den heimischen Gefilden.
Schließlich war es auch für die jungen Musiker eine ungewohnte Situation, ein Konzert in 8000 Metern Höhe zu
geben.
Als Hommage an das Geburtstagskind Air Berlin intonierten die Künstler „Air“ von Johann Sebastian Bach
sowie den Geburtstagssong „Happy Birthday“. Für die Interpretation von Auszügen aus Vivaldis „Vier
Jahreszeiten“ und den Ungarischen Tänzen von Johannes Brahms verteilten sich die zwölf Musiker im engen
Kabinengang des Flugzeugs, damit alle Passagiere, darunter auch zahlreiche Medienvertreter sowie Ehrengäste
und Preisausschreiben-Gewinner, in den Genuss des edlen Streichersounds kommen konnten. Auch der
ungarische Geigenvirtuose Jozsef Lendvay war mit von der Partie und brachte seine über 300 Jahre alte
Stradivari (Wert: rund fünf Millionen Euro) mit. Seit März 2008 ist er im Besitz dieser Leihgabe.
Nicht nur für die Gäste, auch für die Künstler war das „luftige Konzert“ ein Riesenspaß. „Das haben wir in
dieser Form zum ersten Mal gemacht“, verrieten die Künstler unterwegs. Entsprechend „gut drauf“ war man bei
der Interpretation der einzelnen Stücke, gab man sich locker und höchst amüsiert bei diesem erlesenen
Musikerlebnis in der Luft - und dies, obgleich die konzertante Verständigung der Musiker untereinander auf so
beengtem Raum nicht gerade einfach war.
Am Abend des gleichen Tages wurde dann der große Air-Berlin-Hangar ausgeräumt und kurzerhand zur
Konzerthalle umfunktioniert. Die Bühne betrat erneut das Westfalen-Festival-Orchester, dieses Mal allerdings
mit einer halben Hundertschaft an Musikern (Bericht folgt).
Quelle: http://www.DerPatriot.de/index.php?content=lokal_artikel&ID=PT-382492&RESSORT=KULTUR
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