Anleitung zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten

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Anleitung zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten
Anleitung zur Erstellung
wissenschaftlicher Arbeiten
(Haus-, Projekt-, Bachelorarbeiten)
am
Wissenschaftlichen Zentrum Frühpädagogik
der Fachhochschule Südwestfalen, Soest
30. Juni 2014
Anleitung zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten
Stand: 30.06.2014
Inhaltsverzeichnis
Verzeichnis der Tabellen ............................................................................................................... 3
Verzeichnis der Abbildungen ........................................................................................................ 3
1.
Layout .................................................................................................................................... 4
2.
Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit ............................................................................... 5
3.
2.1.
Titelblatt ........................................................................................................................ 5
2.2.
Inhaltsverzeichnis .......................................................................................................... 5
2.3.
Einleitung ...................................................................................................................... 6
2.4.
Hauptteil........................................................................................................................ 6
2.5.
Schlussteil ...................................................................................................................... 7
2.6.
Literaturverzeichnis....................................................................................................... 8
2.7.
Anhang ........................................................................................................................ 11
2.8.
Tabellen und Abbildungen .......................................................................................... 11
Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit ...................................................................... 12
3.1 Vorbereitung ..................................................................................................................... 12
3.1.1
Zugang zu Quellen ............................................................................................... 12
3.1.2
Zeitplanung ......................................................................................................... 13
3.1.3
Eigener Stil........................................................................................................... 13
3.2
Arbeitsphasen ............................................................................................................. 13
3.2.1
1. Phase: Orientierung und Planung ................................................................... 14
3.2.2
2. Phase: Recherche und Auswertung von Literatur........................................... 14
3.2.3
3. Phase: Strukturierung des Materials ............................................................... 14
3.2.4
4. Phase: Schreibkonzept erstellen ..................................................................... 14
3.2.5
5. Phase: Schreiben ............................................................................................. 15
3.2.6
6. Phase: Korrektur und Abgabe ......................................................................... 15
3.3 Richtlinien zum Zitieren .................................................................................................... 15
3.3.1
Grundgedanken zum Zitieren ............................................................................. 16
3.3.2
Kurzbeleg ............................................................................................................. 16
Literaturverzeichnis..................................................................................................................... 20
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Verzeichnis der Tabellen
Tabelle 1: Formatvorgaben……………………………………………………………….………………………………………4
Verzeichnis der Abbildungen
Abbildung 1: Diagrammtypen…………………………………………………………………………………………………13
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Stand: 30.06.2014
1. Layout
Beachten Sie beim Schreiben Ihrer wissenschaftlichen Arbeiten folgende Layout Vorgaben des Wissenschaftlichen Zentrums Frühpädagogik:
Tabelle 1: Formatvorgaben
Seitenränder
Absatzformat
Seitenzahlen
Schriftart und Größe
Zeilenabstand
Überschrift Hauptkapitel
Überschrift Unterkapitel
Kurzes Zitat
Langzitat (mehr als zwei Zeilen)
Hervorhebungen
Fußnoten
Umfang
Oben / Unten: 2cm
Links: 3,5cm
Rechts: 2,5 cm
Blocksatz mit Silbentrennung (am besten
zum Schluss der Arbeit manuell einstellen);
Überschriften linksbündig und ohne Silbentrennung formatieren.
Unten zentriert oder unten rechts einfügen.
Das Deckblatt wird mitgezählt, aber nicht
nummeriert. D. h., nach dem Deckblatt wird
die erste Seite des Inhaltsverzeichnisses mit
„2“ nummeriert.
Times New Roman oder Arial, 12 Pkt.
1,5 zeilig
14 Pkt., fett,
eine Zeile Abstand zum Text oder zur nächsten Überschrift.
12 Pkt.; fett,
6 Pkt. Abstand zum Text
S. Textschrift (12 Pkt.)
Blocksatz, Einzug rechts und links 1cm, Textschrift 10 Pkt.
Kursiv
10 Pkt.
Das Deckblatt sowie sämtliche Verzeichnisse
werden bei den Seitennummerierungen mitgezählt. Der geforderte Umfang bezieht sich
auf die geschriebenen Textseiten ab der Einleitung.
 Nützliche Tipps zur Textverarbeitung hinsichtlich der neuen deutschen Rechtschreibung, Zeichensetzung und sonstiger Formalia finden Sie im Duden.
 Verwenden Sie die Rechtschreibprüfung Ihres Textprogramms und lassen Sie sich
Ihre Texte noch zusätzlich von anderen Personen gegenlesen!
 Nutzen Sie die Wordoptionen (automatische Seitennummerierung, Beschriftungsfunktionen)!
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2. Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit
Im folgenden Kapitel werden die Bestandteile einer wissenschaftlichen Arbeit detailliert beschrieben.
2.1. Titelblatt
 Titelblätter für die entsprechenden Arbeiten (Hausarbeit, Bachelorarbeit) befinden
sich auf der Homepage. Sie finden die Vorlagen auf folgender Seite:
http://www4.fh-swf.de/de/home/ueber_uns/standorte/so/wzf/pruefungsorgani
sation_2/pruefungsorga_wzf.php
Sie gelangen zu diesem Link über die Seite des Wissenschaftlichen Zentrum
Frühpädagogik (WZF) - Prüfungsorganisation.
 Titelblätter für Hausarbeiten sowie Bachelorarbeiten liegen als Word-Dateien vor.
Für Projektarbeiten und Portfolios ist dieselbe Deckblattvorlage wie für Hausarbeiten zu verwenden.
2.2. Inhaltsverzeichnis
 Im Text verwendete Gliederungspunkte müssen durchnummeriert werden. Unterebenen von Kapiteln sind nur dann sinnvoll, wenn es mindestens zwei Unterkapitel
gibt.
 Die Verzeichnisse der Tabellen, Abbildungen und Abkürzungen werden im Inhaltsverzeichnis mit Seitenzahl aufgeführt, erhalten jedoch keine Kapitelnummer.
 Im Tabellen- und Abbildungsverzeichnis werden alle Tabellen und Abbildungen mit
ihren Überschiften (im selben Wortlaut wie auch im Haupttext) und der entsprechenden Seitenzahl aufgeführt.
 Das Abkürzungsverzeichnis umfasst fachliche Begriffe (z.B. KiBiz). Diese werden im
Text bei der ersten Nennung mit Angabe der Abkürzung in runden Klammern ausgeschrieben. Im weiteren Verlauf können nur die Abkürzungen verwendet werden.
Die Verwendung von üblichen Abkürzungen (z.B., etc., usw.) ist ohne deren Erläuterung im Abkürzungsverzeichnis erlaubt.
 Überschriften sowie Seitenzahlen im Inhaltsverzeichnis und im Text müssen übereinstimmen.
Auf der Homepage des WZF finden Sie unter Prüfungsorganisation eine Anleitung
zur Erstellung eines Inhaltsverzeichnisses auf Basis von Überschrift- und Gliederungsebenen. Durch das in Word formatierte Inhaltsverzeichnis werden Überschriften und Seitenzahlen automatisch angepasst.
 Das Literaturverzeichnis wird am Ende ohne Kapitelnummer aufgeführt.
 Ist ein Anhang notwendig (z.B. für ausführliche Tabellen), bildet dieser den Schluss,
steht also noch hinter dem Literaturverzeichnis.
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2.3. Einleitung
 Der geforderte Seitenumfang bezieht sich auf die geschriebenen Textseiten ab der
Einleitung.
 Die Einleitung sollte etwa 10% des Umfangs Ihrer wissenschaftlichen Arbeit ausmachen. Bei einer 15-seitigen Arbeit wären das zum Beispiel etwa eineinhalb Seiten.
 Die Funktionen einer Einleitung sind:
- Die Bedeutung des Themas zu verdeutlichen
- Hinführung zum Thema
- Aktualität des Themas
- Den Gegenstand ein-/ abzugrenzen
- Das Problem/ die Fragestellung darzustellen, das/ die behandelt wird
- Das Ziel der Arbeit zu benennen und einen kurzen Ausblick zu geben
- Ggf. die Forschungsmethoden zu erläutern, die bei der Erarbeitung genutzt
werden
- Den Aufbau der Arbeit darzustellen und zu begründen
 Es ist sinnvoll, das Kapitel Einleitung erst am Ende der Arbeit zu verfassen, da einige
Inhalte rückblickend leichter zu formulieren sind. Wenn Sie die Einleitung zu Beginn
verfassen, sollten Sie diese am Ende der Arbeit noch einmal überarbeiten.
 Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus, indem Sie im ersten Satz wörtlich oder sinngemäß den Titel der Arbeit wiederholen, sondern nutzen Sie die Einleitung, um ins
Thema „einzuleiten“.
 In der Einleitung können Sie wesentliche Autoren und Autorinnen nennen, auf deren Arbeit Sie sich stützen. Beginnen Sie jedoch noch nicht mit der inhaltlichen Argumentation.
 Achten Sie beim Verfassen der gesamten Arbeit auf gendergerechte Formulierungen (z.B. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen). Die gewählte Form ist während der
gesamten Arbeit beizubehalten.
 Gute Möglichkeiten für einen Einstieg sind
- Eine (provozierende) Behauptung
- Aufeinander aufbauende Fragen
- Eine Beschreibung, die zum Thema führt
- Ein treffendes Zitat
2.4. Hauptteil
Im Hauptteil geht es um die Bearbeitung des gestellten Themas bzw. die Beantwortung
der in der Einleitung gestellten Frage anhand des „roten Fadens“, sofern eine abschließende Beantwortung möglich ist. Die (mögliche) Gliederung dazu sollten Sie frühzeitig
mit der Betreuerin/ dem Betreuer absprechen.
 Der Hauptteil gliedert sich in verschiedene Kapitel, die wiederum aus mehreren
Unterkapiteln bestehen können. Zwischen der Überschrift des Kapitels und der
Überschrift des ersten Unterkapitels sollte ein einleitender Abschnitt einen Überblick über die Inhalte des Kapitels geben.
Der Schwerpunkt Ihrer Arbeit sollte sich auch in der Differenzierung einzelner Kapitel und im Seitenumfang wiederspiegeln.
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 Für eine gelungene Gliederung sollten Sie die Beantwortung Ihrer Fragestellung
schrittweise aufbauen. So stellen Sie sicher, dass der „Rote Faden“ erkennbar
bleibt und nicht in einer Fülle von Informationen zu Ihrem Thema undeutlich wird.
Die Gliederung sollte sowohl sachlich als auch optisch ausgewogen sein. Dazu sollte
der Seitenumfang möglichst gleichmäßig auf die Gliederungspunkte verteilt werden. Ein Unterpunkt sollte mindestens eine Textseiten enthalten, um die Arbeit
nicht unnötig zu zergliedern.
Die Unterkapitel dienen dazu, das übergeordnete Kapitel zu erläutern. Die Überschrift des Kapitels muss also alle Unterkapitel inhaltlich einbeziehen und alle Unterkapitel vertiefen den Inhalt des übergeordneten Kapitels.
Zur Überprüfung Ihrer Gliederung können Sie folgende Fragen nutzen:
 Grobgliederung: Sind Einstieg, Hauptteil und Schluss erkennbar?
 Folgen die Kapitel logisch aufeinander?
 Wird die Fragestellung deutlich? Ist der „Rote Faden“ erkennbar?
 Werden die Kernbegriffe aus dem Titel hinreichend bearbeitet?
 Sind die Kapitel ausgewogen gegliedert?
 Sind die Unterkapitel Unterthemen der Kapitel?
 Wird die Fragestellung (abschließend) beantwortet?
 Kapitelüberschriften müssen den Inhalt der entsprechenden Abschnitte treffend
wiedergeben. Die Formulierungen der jeweils übergeordneten Kapitel- und der untergeordneten Unterkapitelüberschriften dürfen sich nicht überschneiden. Kapitelüberschriften sollten kurz und prägnant als Schlagworte (in substantivierter Form,
ohne Verben, nicht als Fragen) formuliert sein. Die Überschriften werden nicht mit
Satzzeichen versehen.
 Im Hauptteil sollten Sie einen Vergleich Ihrer eigenen Ergebnisse mit den Ergebnissen aus anderen Literaturquellen vornehmen oder verschiedene Autoren bzw. Autorinnen mit einander „diskutieren“ lassen, um Themen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.
 Sämtliche Aussagen, die nicht auf Ihren eigenen Überlegungen beruhen, müssen
durch Kurzbelege gekennzeichnet werden (s. Kapitel 3.3). Die Argumentation sollte
widerspruchsfrei und für die Leser/ Leserinnen nachvollziehbar sein.
2.5. Schlussteil
 Der Schlussteil kann verschiedene Bezeichnungen haben: Fazit, Zusammenfassung,
Schlussbetrachtung und/ oder Ausblick. Je nach Fragestellung der Arbeit sollte ein
passender Schlussteil verfasst und die entsprechende Bezeichnung gewählt werden.
 Hier sollen die Inhalte der wissenschaftlichen Arbeit gebündelt wiedergegeben und
die in der Einleitung gestellte und im Hauptteil bearbeitete Frage beantwortet
werden.
 Die Funktionen des Fazits sind:
- Den Inhalt der Arbeit kurz und prägnant wieder zu geben, so dass alle notwendigen Informationen enthalten sind
- Das Ergebnis der Arbeit zusammenzufassen
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Die Ergebnisse der Arbeit zu bewerten
Die eingangs aufgeworfenen Fragen zu beantworten
Unbeantwortete Fragen zu nennen
Einen Ausblick auf mögliche Anschlussfragen zu geben
 Im Schlussteil haben Sie die Gelegenheit, Stellung zu einzelnen Inhalten und Ergebnissen zu beziehen. Dabei sollten Sie jedoch nicht Ihr subjektives „Bauchgefühl“
äußern, sondern Ihre Position stets sachlich begründen können.
 Der Schlussteil ist von der Relevanz vergleichbar mit der Einleitung und wird im
Nachhinein am ehesten wieder erinnert. Achten Sie also darauf, Ihren Schlussteil
sorgfältig zu formulieren, damit Sie einen guten „letzten Eindruck“ hinterlassen.
2.6. Literaturverzeichnis
Das Literaturverzeichnis steht stets am Ende einer wissenschaftlichen Arbeit. Es erscheint im Inhaltsverzeichnis wie ein weiteres Kapitel, erhält jedoch keine Kapitelnummer. Das Literaturverzeichnis wird linksbündig formatiert.
Im Literaturverzeichnis werden alle Quellen erfasst, die in der Arbeit wörtlich oder inhaltlich als Belege genutzt worden sind. Die einzelnen Nachweise werden alphabetisch
nach dem ersten Element der bibliographischen Angaben (Nachname des Autors bzw.
der Autorin/ Herausgebers bzw. Herausgeberin) angeordnet.
Damit Quellen eindeutig zu identifizieren und nachzuvollziehen sind, muss jede Quelle
im Literaturverzeichnis mit allen nötigen Informationen so aufgeführt werden, dass der
Leser in der Lage ist, diese über eine Bibliothek oder das Internet zu beschaffen.
Hierfür sind bei verschiedenen Arten von Quellen unterschiedliche Informationen nötig:
Monographien:
Die vollständige Literaturangabe von Monographien enthält folgende Informationen:
 Nachname des Autors bzw. der Autorin,
 Vorname des Autors bzw. der Autorin (abgekürzt mit dem Anfangsbuchstaben).
 Erscheinungsjahr des Werkes (zwischen Klammern).
 Vollständiger Titel des Werkes.
 Erscheinungsort:
 Verlag.
Boeglin, M. (2012). Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt: Gelassen und effektiv studieren. München: W. Fink.
Kerkhoff, W. & Blaschke, S. (1982). Freizeitchancen und Freizeitlernen für behinderte Kinder
und Jugendliche. Berlin: Marhold.
Kapitel (oder Artikel) eines herausgegebenen Werks:
Die vollständige Literaturangabe von Kapiteln oder Artikeln aus herausgegebenen
Werken enthält folgende Informationen:
 Nachname des Autors bzw. der Autorin,
 Vorname des Autors bzw. der Autorin (abgekürzt mit Anfangsbuchstaben).
 Erscheinungsjahr des Werkes (zwischen Klammern).
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 Vollständiger Titel des Kapitels.
 In
 Vorname des Herausgebers bzw. der Herausgeberin (abgekürzt mit dem Anfangsbuchstaben).
 Nachname des Herausgebers bzw. der Herausgeberin
 Hrsg. (zwischen Klammern),
 Vollständiger Titel des Werkes
 Angabe von Anfangs- und Endseite (zwischen Klammern).
 Erscheinungsort:
 Verlag.
Keseling, G. (2011). Schreibblockaden überwinden. In N. Franck & J. Stary (Hrsg.), Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens: Eine praktische Anleitung (S. 197-222). Paderborn: Schöningh.
Den Sammelband bitte nicht separat im Literaturverzeichnis aufführen!
Zeitschriftenartikel:
Die vollständige Literaturangabe von Zeitschriftenartikeln enthält folgende Informationen:
 Nachname des Autors bzw. der Autorin,
 Vorname des Autors bzw. der Autorin (abgekürzt mit dem Anfangsbuchstaben).
 Erscheinungsjahr des Artikels (zwischen Klammern).
 Vollständiger Titel des Artikels.
 Vollständiger Titel der Zeitschrift,
 Jahrgangsnummer/ Heftnummer
 Angabe von Anfangs- und Endseite.
Christie, J. (1990). Spielerisches Lesen und Schreiben: Die Rolle des Spiels bei der frühen
Entwicklung der Lese- und Schreibfähigkeit. Spielmittel, 4, S. 11-13.
Online Angaben:
Auch bei Internetquellen ist das Ziel, den Autor bzw. die Autorin und die Quelle eindeutig identifizieren zu können. Ggf. muss hierfür der Autor bzw. die Autorin oder die
herausgebende Institution selbst identifiziert werden. Häufig werden folgende Angaben bei wissenschaftlichen Quellen aus dem Internet angeführt:
 Nachname des Autors bzw. der Autorin,
 Vorname des Autors bzw. der Autorin (abgekürzt mit dem Anfangsbuchstaben).
 Erscheinungsjahr des Artikels (zwischen Klammern).
 Vollständiger Titel des Artikels.
 Verfügbar unter:
 Vollständige Kopie des URL-Links [bitte den Hyperlink entfernen]
 Datum des letzten Zugriffs [zwischen eckigen Klammern].
WZF (2014). 2. Prüfungstermin WS 13/14. Verfügbar unter:
http://www4.fh-swf.de/media/downloads/wzf_1/pruefungsorganisation/aktuell_download_
ordner/Pruefungstermin_WiSe1314_2.pdf [11.03.2014].
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Da sich die Inhalte im Internet sehr schnell ändern können, ist neben dem vollständigen Pfad der Internetadresse auch immer die Angabe des letzten Zugriffsdatums auf
eine Quelle notwendig.
Folgende Hinweise müssen für sämtliche Angaben im Literaturverzeichnis beachtet
werden:
 Bei zwei oder mehr Autoren bzw. Autorinnen werden die Autoren bzw. Autorinnen
durch Kommata getrennt, zwischen dem vorletzten und dem letzten Autor bzw.
der letzten Autorin steht das kaufmännische Und (&).
Honig, M.-S., Joos, M. & Schreiber, N. (2004). Was ist ein guter Kindergarten? Theoretische
und empirische Analysen zum Qualitätsbericht in der Pädagogik. Weinheim: Juventa.
 Bei mehreren Literaturangaben eines Autors bzw. einer Autorin werden diese nach
der Jahreszahl des Erscheinens (ältere Arbeiten zuerst) geordnet. Liegen von einem
Autor bzw. einer Autorin mehrere Veröffentlichungen aus einem Jahr vor, werden
diese mit einer alphabetischen Zählung nach der Jahresangabe versehen, die der
Reihenfolge der Nennung im Text entspricht (2010a, 2010b, ...).
Fried, L. (2010). Vorschulerziehung. In D. H. Rost (Hrsg.), Handwörterbuch Pädagogische
Psychologie (S. 935-941). Weinheim: Beltz.
Fried, L. (2012a). Programme, Konzepte und subjektive Handlungsorientierungen. In L. Fried,
B. Dippelhofer-Stiem, M.-S. Honig & L. Liegle (Hrsg.), Pädagogik der frühen Kindheit (S. 5790). Weinheim: Beltz.
Fried, L. (2012b). Sprachförderstrategien in Kindergartengruppen – Einschätzungen und Ergebnisse mit DO-RESI. Empirische Pädagogik, 25 (4), S. 543-562.
 In dem Fall, dass ein Werk einen Untertitel hat, wird die Abgrenzung zwischen
Haupt- und Untertitel durch einen Punkt vorgenommen.
Boeglin, M. (2012). Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt. Gelassen und effektiv studieren. München: W. Fink.
 Ist kein Datum vorhanden, wird ‚o. J.‘ (‚ohne Jahr‘) an die Stelle des Erscheinungsjahres eingefügt. Ist das Dokument noch nicht veröffentlicht, wird der Zusatz ‚in
Druck‘ in Klammern, an die Stelle des Datums ergänzt.
 Sofern Sie eine Quelle zitiert haben, deren Autorenschaft bzw. Herausgeberschaft
unklar ist, betrachten Sie die Quelle als unwissenschaftlich.
 Zusatzinformationen wie die Band-Nummer werden hinter dem Titel genannt.
Bäcker, G., Naegele, G., Bispinck, R., Hofemann, K. & Neubauer, J. (2008). Sozialpolitik und
soziale Lage in Deutschland. Band 1: Grundlagen, Arbeit, Einkommen und Finanzierung.
Wiesbaden: VS.
 Wird kein Ort bzw. Verlag angegeben, wird ‚o. O.‘ (‚ohne Ort‘) an die entsprechende Stelle eingefügt.
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2.7. Anhang
 Der Anhang erscheint im Inhaltsverzeichnis wie das Literaturverzeichnis als Kapitelüberschrift, erhält jedoch keine Kapitelnummer.
 Der Anhang dient dazu, zusätzliche Materialien oder Informationen zur Verfügung
zu stellen, auf die in der wissenschaftlichen Arbeit verwiesen wird, die aber nicht
allgemein zugänglich sind.
 Er wird also nur dann angelegt, wenn die wissenschaftliche Arbeit ohne die Aufnahme von relevanten, ergänzenden Materialien nicht nachvollziehbar wäre.
 Für den Umfang des Anhanges gibt es keine Beschränkungen, außer dass die angehängten Materialien wesentlich für das Verständnis sein müssen und nicht dazu
dienen, den Text der Arbeit fortzuführen und/ oder Inhalte einzufügen, die in der
wissenschaftlichen Arbeit keinen Raum gefunden haben.
 Typische Inhalte für den Anhang sind: doppelseitige Tabellen, Fragebögen, Transkripte von Interviews, schwer zugängliche aber für die Argumentation der Arbeit
wesentliche Texte oder Abbildungen sowie Konzepte. Auch ein Glossar kann optional Bestandteil des Anhangs sein und die Erläuterungen fachwissenschaftlicher sowie ungebräuchlicher Begriffe knapp und in alphabetischer Reihenfolge aufführen.
 Jeder Bestandteil des Anhangs sollte auf einer neuen Seite beginnen.
 Die einzelnen Bestandteile des Anhangs werden folgendermaßen gekennzeichnet
und unter Angabe des Titels und der entsprechenden Seitenzahl im Inhaltsverzeichnis mit aufgeführt.
Anhang A:
Anhang B:
Fragebogen zur Elternzufriedenheit
Transkript des Interviews mit Interviewperson 1
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2.8. Tabellen und Abbildungen
 Sie können in Ihrer Arbeit Tabellen bzw. Abbildungen nutzen, um Inhalte anschaulich darzustellen oder zu belegen.
 Tabellen und Abbildungen werden jeweils durchnummeriert, mit einem Titel versehen, und im jeweiligen Verzeichnis mit Seitenzahl aufgeführt.
 Die jeweiligen Verzeichnisse stehen zwischen dem Inhaltsverzeichnis und dem ersten Kapitel. Im Inhaltsverzeichnis werden sie als Kapitelüberschrift dargestellt, jedoch nicht mit einer Kapitelnummer versehen.
 Abbildungen umfassen Fotos, Diagramme und Grafiken. Für eine Abbildung verschiedener Diagrammtypen dient Abbildung 1 als anschauliches Beispiel.
 Tabellen und Abbildungen sollen nicht gescannt, sondern z. B. Tabellen neu abgetippt werden (Ausnahme: komplizierte Grafiken).
 Auch bei Tabellen und Abbildungen muss stets die Urheberschaft nachgewiesen
werden. Wenn Sie die Tabelle bzw. Abbildung nicht selbst angefertigt haben, geben
Sie die Quellenangaben jeweils in Form eines Kurzbelegs immer jeweils unterhalb
an.
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 Wenn Sie selbst eine Tabelle bzw. Abbildung erstellt haben, ist die Angabe „Eigene
Darstellung“ nicht nötig. Ausnahmen: „In Anlehnung an XY“ oder „Eigene Darstellung nach XY“, wenn Informationen aus einer Quelle in neuer (veränderter) Form
präsentiert werden.
 Im Text sollten Sie auf die Tabelle bzw. Abbildung verweisen
(vgl. Abbildung x) – bevor die eigentliche Tabelle / Abbildung
sichtbar wird, und kurz die wesentlichen Daten erläutern.
 Tabellen und Abbildungen müssen in sich verständlich sein (z.B.
auf Beschriftungen, Signifikanzniveaus achten)
 Bei Tabellen: Titel oberhalb der
Tabelle
 Bei Abbildungen: Titel unterhalb
der Abbildung
 Abbildungen sollten passend
zum Text formatiert werden und
in ihren Ausmaßen maximal
Textbreite erreichen.
 Großformatige Tabellen und
Abbildungen werden nicht im
Text, sondern im Anhang präsentiert.
Abbildung 1: Diagrammtypen (Sandberg, 2013, S. 104)
3. Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit
Der phasenweise Prozess wissenschaftlichen Arbeitens ist eine Grundlage für das systematische Verfassen von beispielsweise Hausarbeiten oder Bachelorarbeiten. Die
Phasen verlaufen jedoch selten chronologisch, da einzelne Schritte vorgezogen, andere
wiederholt durchlaufen werden müssen und einige Schritte teilweise zeitgleich stattfinden können.
3.1 Vorbereitung
Das folgende Unterkapitel gibt einen Überblick über die wichtigen Punkte, die zur Akquirierung des Zugangs zu Quellen, zur eigenen Zeitplanung sowie zum Finden des eigenen Stils zu beachten sind.
3.1.1 Zugang zu Quellen
 Aneignung einer guten Kenntnis der erreichbaren Bibliotheken
 Evtl. Erstellen von Ausweisen an anderen Hochschulen
 Erlangen eines Überblicks über wichtige Fachzeitschriften und deren Verfügbarkeit
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3.1.2 Zeitplanung
Wenn Sie die Ressourcen akquiriert haben, können Sie Ihre Zeitplanung für die weiteren Arbeitsschritte vornehmen.
 Für die Literaturrecherche und –auswahl sollte ein ausreichender Zeitraum eingeplant werden, damit Sie nicht aus Zeitgründen die erstbesten Quellen nehmen
„müssen“. Bei Fachliteratur, die evtl. nur über die Fernleihe zu beschaffen ist,
müssen Vorbestellungen und mehrwöchige Lieferzeiten eingeplant werden.
 Für empirische Arbeiten müssen zusätzliche Arbeitsschritte eingeplant werden.
Insbesondere für die Erstellung von Materialien und die Planung der Durchführung
von Erhebungen (inklusive Pretest!) ist ein ausreichender Zeitraum einzuplanen.
 Auch für die Auswertung der Ergebnisse und das Korrekturlesen sollte ein genügender Zeitraum berücksichtigt werden.
3.1.3 Eigener Stil
Durch die Beachtung einiger Hinweise können Sie die Lesefreundlichkeit Ihres Textes
erhöhen:
 Abschnitte nach Sinnabschnitten einteilen. Absätze bestehen dabei aus mehreren
Sätzen.
 Fachbegriffe einführen und/ oder komplexe Begriffe umschreiben
Ihren eigenen Schreibstil können Sie im Schreibprozess einer Hausarbeit oder durch
das Führen eines Lerntagebuchs finden. Durch einen eigenen Schreibstil entfallen längere Überlegungen zur Formulierung von einzelnen Sätzen, da das Schreiben „leichter
von der Hand“ geht.
Die Verwendung des Pronomens „ich“ in wissenschaftlichen Arbeiten sollte Sie nicht
dazu verleiten, persönliche Erfahrungen und Wahrnehmungen zum Gegenstand Ihrer
Arbeit zu machen. Die Verwendung von „ich“ kann dann angemessen sein, wenn Sie
Ihr Vorgehen in der wissenschaftlichen Arbeit („Meine Fragestellung“, „Ich habe mich
entschieden,…“, „in Kapitel X habe ich aufgezeigt…“) beschreiben oder auf Basis von
sachlichen Argumenten kritisch Stellung zu beziehen.
Die Formulierungen „ich denke, meine“ sind in einer wissenschaftlichen Arbeit meist
nicht angemessen, da Sie sich auf Tatsachen und Erkenntnisse beziehen sollten.
Formulierungen wie „im 20. Jahrhundert wurde XY entwickelt“ oder „der Sachverhalt Z
wird kritisch gesehen“ sind unpräzise, denn es wird nicht deutlich, wer XY entwickelt
hat oder wer Z kritisch sieht. Vermeiden Sie allgemeine Formulierungen im Passiv oder
Umschreibungen durch das Indefinitpronomen „man“.
Die Verwendung von „ich“, „man“ oder anderen möglichen Formulierungen sollten Sie
mit den jeweiligen Prüfern bzw. Prüferinnen absprechen.
3.2 Arbeitsphasen
Im folgenden Unterkapitel erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Phasen
im Prozess der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten. Das Modell dient hierbei als
ideales Muster, da in der Realität einige Phasen wiederholt durchlaufen werden müssen.
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Stand: 30.06.2014
3.2.1 1. Phase: Orientierung und Planung
 Themensuche
 Thema erkunden (anhand des eigenen Vorwissens)
 Erste Literatursuche zur Orientierung im Themenfeld
 Thema eingrenzen (anhand der existierenden, wissenschaftlichen Literatur)
 In Absprache mit der/ dem Betreuenden: Festlegung einer Fragestellung
Dabei sollte die konkrete zu bearbeitende Fragestellung, die Zielsetzung und das
methodische Vorgehen der Arbeit festgelegt werden.
3.2.2 2. Phase: Recherche und Auswertung von Literatur
 Systematische Literatursuche
Literaturrecherche über die Recherchefunktionen der Bibliothek, wie den OnlineKatalog, DigiBib, DigiLink, EZB.
Auch Internet-Publikationen seriöser Organisationen wie etwa Ministerien oder
wissenschaftlichen Verlagen können Sie unbedenklich verarbeiten und zitieren. Bei
Internetquellen nicht eindeutiger Herkunft sollten Sie jedoch stets die Zitierfähigkeit genau prüfen!
Wikipedia ist nicht zitierfähig!!
 Beschaffung der Literatur (per Ausleihe, Fernleihe oder Kopie)
Achten Sie darauf, die Quellenangaben für das Literaturverzeichnis immer direkt
mit zu kopieren!
 Intensives Lesen und auswerten der Literatur entsprechend der eigenen Fragestellung
 Literaturverzeichnis erstellen
3.2.3 3. Phase: Strukturierung des Materials
 Eigene Fragen formulieren, „roten Faden“ entwerfen
 Erarbeitung eines ersten Gliederungsentwurfs
Die richtige Balance zwischen Vorstrukturierung und kreativer Schreibarbeit muss
in diesem Prozess jeder für sich individuell und realistisch abschätzen. Eine vorbereitete Gliederung soll orientierend wirken, dabei jedoch nicht einschränken.
 Grobe Planung des Seitenumfangs der jeweiligen Kapitel
 Evtl. Erstellung von Material für eigene Erhebungen
3.2.4 4. Phase: Schreibkonzept erstellen
 Evtl. den „roten Faden“ konkretisieren und die Gliederung überarbeiten.
Die Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit ist ein dynamischer Prozess. Die intensive Beschäftigung mit einem Thema erfordert manchmal eine Modifizierung
der Gliederung. Eine Veränderung beispielsweise des Themas, der Fragestellung
oder des Vorgehens ist auf jeden Fall mit der/ dem Betreuenden abzusprechen.
 Formulierung erster Textabschnitte auf Basis der ausgearbeiteten Literatur
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Stand: 30.06.2014
Wissenschaftlichkeit: Quellenbelege nicht vergessen. Am besten direkt dazu
schreiben!
 Beachten Sie bitte, dass es unwissenschaftlich ist, in einem Kapitel ausschließlich
einer Quelle zu folgen. Recherchieren Sie deswegen jeweils mehrere Quellen zum
Themenbereich Ihrer Ausarbeitung.
 Evtl. Erprobung des entwickelten Materials für eigene Erhebungen
3.2.5 5. Phase: Schreiben
 Den „roten Faden“ und die gesamten Kapitel verschriftlichen
 Wissenschaftliche Standards beachten
Richtige Verwendung von Zitaten (s. Kapitel 3.3), Quellenangaben (s. Kapitel 2.6),
Fachbegriffe
 Überleitungen zwischen den Kapiteln schreiben
 Evtl. Durchführung und Dokumentation der eigenen Erhebungen
 Evtl. Gliederung und Literaturverzeichnis aktualisieren
3.2.6 6. Phase: Korrektur und Abgabe
 Inhaltliche Struktur auf Widersprüche oder Brüche überprüfen
 Korrekturlesen durch Dritte nach Rechtschreibung, Grammatik, Ausdruck, Nachvollziehbarkeit und Verständlichkeit
 Überprüfen der Eindeutigkeit des Literaturverzeichnisses und der Kurzbelege: Finden sich alle Kurzbelege im Literaturverzeichnis und sind alle im Literaturverzeichnis angegebenen Quellen auch tatsächlich benutzt worden?
 Endkorrektur: Layout-Vorgaben, Literaturverzeichnis
 Abgabe:
Hausarbeiten: ausgedruckt, auf Heftstreifen im Sekretariat des WZF
Bachelorarbeit: zweifach ausgedruckt und gebunden im Studierenden Servicebüro.
Bei Bachelorarbeiten fügen Sie bitte zusätzlich eine CD mit einer elektronischen
Form Ihrer Arbeit in pdf-Format sowie allen verwendeten elektronischen (Internet-) Quellen bei.
3.3 Richtlinien zum Zitieren
Die hier genannten Empfehlungen des Wissenschaftlichen Zentrums Frühpädagogik
orientieren sich an den Richtlinien der American Psychological Association (APA), die
für alle natur- und sozialwissenschaftlichen Fächer, d. h. für alle internationalen Publikationen und Fachzeitschriften in diesem Bereich, Gültigkeit haben.
In jedem Fall ist darauf zu achten, dass
 die Zitierweise in der gesamten Arbeit einheitlich ist
 jede genutzte Quelle aufgeführt wird und eindeutig zu identifizieren und nachzuprüfen ist.
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Textstellen, die nicht Ihr eigenes Gedankengut sind, aber nicht mit Quellenbelegen
versehen sind, werden als Plagiat gewertet. Plagiate gelten als Täuschung im Sinne der
Prüfungsordnung, so dass im Einzelfall der Prüfungsausschuss informiert wird und über
das weitere Vorgehen entscheidet.
3.3.1 Grundgedanken zum Zitieren
Einen zentralen Punkt für den Gesamteindruck und die Bewertung einer wissenschaftlichen Arbeit stellt das korrekte Zitieren dar. Die richtige Zitierweise ist elementarer
Bestandteil einer wissenschaftlichen Arbeit, um…
 dem Anspruch der Nachprüfbarkeit aller Aussagen, Gedanken und Ergebnisse zu
genügen,
 nachzuweisen, dass Sie relevante Literatur zu Ihrem Thema recherchieren können,
 zu beweisen, dass Sie diese in sachlogischen Zusammenhängen wiedergeben können,
 zu zeigen, dass Sie dort „weiterforschen“ bzw. „weiterdenken“, wo Wissenschaftler
bzw. Wissenschaftlerinnen vor Ihnen aufgehört haben.
3.3.2 Kurzbeleg
Der zitierte Sachverhalt oder Gedankengang, den Sie von einer Quelle bezogen haben,
ist im Text Ihrer Arbeit mit der Angabe der Quelle mit einem sogenannten Kurzbeleg zu
belegen. Sowohl um wörtliche als auch inhaltliche Zitate eindeutig zu identifizieren,
sind jeweils die gleichen Angaben notwendig:
 Nachname des Autors bzw. der Autoren, Autorin, Autorinnen
(akademische Titel und Vornamen werden nicht aufgeführt)
 Erscheinungsjahr des Werkes
 Seitenangabe des Zitates
Albers, 2012, S. 34
Diese Angaben werden im geschriebenen Text in Klammern direkt hinter das wörtliche
Zitat (direktes Zitat) oder spätestens ans Ende eines inhaltlich wiedergegebenen Absatzes (indirektes Zitat) gesetzt. Kurzbelege können sich auf ein Wort, einen Satz oder
einen Absatz beziehen.
Die Art der Quelle (Buch, Artikel, Onlinequelle) ist hierbei irrelevant, da bei allen Kurzbelegen die gleichen Angaben benötigt werden.
Direkte Zitate
In einigen Fällen empfiehlt es sich, den exakten Wortlaut einer Quelle als Zitat zu
übernehmen (z.B. bei Definitionen oder Ausdrücken, die von bestimmten Autoren
bzw. Autorinnen geprägt wurden).
 Wörtliche Zitate sind zu kennzeichnen, indem der Originaltext in Anführungszeichen gesetzt wird („“).
 Der Kurzbeleg wird direkt nach dem Zitat angegeben.
Bei Metzig und Schuster wird Lernen „im Sinne von bewusstem, zielgerichtetem, mehr oder
minder planmäßigem Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten“ (Metzig & Schuster, 2010, S.
22) verstanden.
 Längere Zitate (mehr als zwei Zeilen) werden rechts und links jeweils eingerückt
und in Schriftgröße 10 geschrieben.
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Stand: 30.06.2014
„Schreiben heißt, Wissen zur Sprache zu bringen. Keine Schreibaufgabe lässt sich mit
schematischem Wissen lösen. Das Schreiben im Studium ist ein Trainingsfeld für selbstständiges und kritisches Denken“ (Kruse, 2007, S. 21).
 Der Punkt steht nach dem Kurzbeleg am Ende des Satzes (s. oben).
 Hervorhebungen im Original wie Fettdruck, kursiv oder Unterstreichungen werden
übernommen und im Kurzbeleg durch den Hinweis [Hervorheb. im Original] gekennzeichnet.
 Bei längeren Passagen können Wörter ausgespart werden. Die Auslassung muss
durch drei Punkte in Klammern (…) kenntlich gemacht werden. Der Inhalt des Satzes darf hierdurch nicht verändert werden!

„Der Aufbau sollte nachvollziehbar, transparent und logisch sein und durch eine ebenso
transparente, differenzierte und einheitliche [Hervorheb. im Original] Gliederung gestützt
werden. Bei der sprachlichen Darstellung ist auf die korrekte Verwendung von Fachtermini zu achten. Durch das Einbinden von eigenen Erfahrungen und Beispielen kann die
Arbeit verständlich (…) aufgebaut werden“ (Gennert, 2003, S. 56).
 Auch Fehler, die in der Originalquelle vorkommen, müssen übernommen und
durch den Hinweis ‚(sic)‘ oder ‚(!)‘ direkt hinter dem fehlerhaften Wort gekennzeichnet werden.
„Macht das Vorschulkind einen Fehler reagiert die Lernsoftware mit einem unangenehmen
Kwietschton (!).“
„Aus meiner Sicht ist die Revolution von 1798 (sic) für Frankreich und Europa deshalb…“
 Um wörtliche Zitate in eigene Sätze einbauen zu können, dürfen Sie das Zitat
grammatikalisch und syntaktisch anpassen. Die Änderungen müssen durch eckige
Klammern [] gekennzeichnet werden und dürfen den Sinngehalt nicht verändern.
Wörtliche Zitate erkennt man daran, „dass sie in Wortlaut, Interpunktion und Rechtschreibung mit dem Original übereinstimmen“ (Sintmann, 2004, S. 3).
Sintmann (2004) verweist darauf, dass wörtliche Zitate „in Wortlaut, (…) und Rechtschreibung
mit dem Original [der Publikation] übereinstimmen“ (S. 3) müssen.
 Befinden sich im wörtlich zitierten Text bereits Anführungsstriche eines weiteren
Zitats, werden diese in einfach Anführungsstriche umgewandelt („“ werden zu ‚‘).
„Zu den wichtigsten Leistungen der Kommunikation gehört die Sensibilisierung des Systems
für Zufälle, für Störungen, für ‚noise‘ aller Art“ (Luhmann, 1991, S. 237).
Indirekte Zitate
Sie werten eine Quelle so aus, dass Sie die für Ihr Thema wesentlichen Inhalte und Erkenntnisse in eigenen Worten klar und so knapp wie möglich und gleichzeitig so ausführlich wie nötig darstellen (= „Paraphrasieren“ oder „sinngemäß zitieren“).
 Solch ein Indirektes Zitat steht dabei nicht in Anführungszeichen („“).
 Auch auf ein indirektes Zitats muss immer der Kurzbeleg folgen. Zusätzlich enthält
er die Anmerkung ‚vgl.‘ (für: vergleiche), die dem Kurzbeleg vorangestellt wird.
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Der Autor betont die Bedeutung von Mitschriften während Lehrveranstaltungen, da diese
förderlich für die Gedächtnisleistung und die tiefere Auseinandersetzung mit dem Lernstoff
sei (vgl. Koeder, 2007, S. 103).
 Wenn Sie eine Aussage mit mehreren Quellen belegen wollen, werden die verschiedenen Quellen durch ein Semikolon (‚ ; `) getrennt aufgeführt.
Mehrere Autoren gehen davon aus, dass … (vgl. Smith u. a., 1990, S. 30ff.; Murray, 1970, S.
130f.).
Auch Tabellen und Grafiken, an denen Sie sich orientiert haben, sind Quellen, die zitiert werden müssen (Kurzbeleg nicht vergessen)!
Bei sämtlichen Zitaten sollten folgende Hinweise beachtet werden:
 Damit ihre Quellen für den Leser bzw. die Leserin nachvollziehbar sind, dürfen
Quellen, die nicht allgemein zugänglich sind, nicht zitiert werden. Ausnahme: Unveröffentlichte, relevante Informationen können im Anhang angefügt werden.
 Wenn sich mehrere aufeinanderfolgende Zitate auf einen identischen Kurzbeleg
beziehen, können Sie ab dem zweiten Vorkommen die Abkürzung „ebd.“ für ebenda verwenden. Hierfür muss der gesamte Kurzbeleg übereinstimmen (Autor, Jahreszahl, Seitenzahl).
1. Beleg:
2. Beleg:
Franck & Stary, 2011, S. 171
ebd.
 Beziehen sich mehrere aufeinander folgende Zitate auf unterschiedliche Werke
desselben Autors bzw. derselben Autorin/ Autoren/ Autorinnen, können Sie ab
dem zweiten Vorkommen die Abkürzung „ders.“ für derselbe oder „dies.“ für dieselbe/n verwenden und anschließend die jeweilige Jahres- und Seitenzahl angeben.
Hierfür muss die Angaben des Autors bzw. der Autorin/ Autoren/ Autorinnen jeweils übereinstimmen.
1. Beleg:
2. Beleg:
Krämer, 1994, S. 19
ders., 1999, S. 23
 Für den Fall, dass sich ein Zitat auf eine Textstelle bezieht, die sich über zwei Seiten
erstreckt, verwenden Sie die Abkürzung „f.“ für die folgende Seite im Anschluss an
den üblichen Kurzbeleg.
Statt:
Beleg:
Sandberg, 2013, S. 61,62
Sandberg, 2013, S. 62f.
 Falls Sie sich bei einem indirekten Zitat auf eine Textstelle beziehen, die mehr als
zwei Seiten umfasst, verwenden Sie die Abkürzung „ff.“ für die folgenden Seiten im
Anschluss an den üblichen Kurzbeleg.
Statt.
Beleg:
Koeder, 2007, S. 125-128
Koeder, 2007, S. 125ff.
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 Bei zwei Autoren bzw. Autorinnen eines Textes werden beide Verfasser bzw. Verfasserinnen im Kurzbeleg genannt und mit einem kaufmännischen Und (‚&‘) verbunden.
Fried & Roux, 2013, S. 27
 Bei drei bis fünf Autoren bzw. Autorinnen werden im ersten Kurzbeleg zunächst alle
Autoren bzw. Autorinnen aufgeführt. Die Namen der ersten Autoren bzw. Autorinnen werden durch Kommata getrennt, zwischen dem vorletzten und dem letzten
Namen steht das kaufmännische Und. Kommende Kurzbelege enthalten nur noch
den ersten Autor bzw. die erste Autorin und die Abkürzung ‚u.a.‘ (für: und andere)
sowie das Jahr und die Seitenangabe.
1. Beleg:
2. Beleg:
Jampert, Best, Guadatiello, Holler & Zehnbauer, 2007, S. 43
Jampert u.a., 2007, S. 43
 Bei mehr als fünf Autoren bzw. Autorinnen wird grundsätzlich nur der erste Autor
bzw. die erste Autorin mit der Abkürzung ‚u.a.‘ aufgeführt.
Statt:
1. Beleg:
Jurczyk, Rauschenbach, Tietze, Keimeleder, Schneider, Schumann, Stem
pinski, Weiß & Zehnbauer, 2004, S. 52
Jurczyk u.a., 2004, S. 52
 Grundsätzlich sollten Sie sowohl bei direkten als auch bei indirekten Zitaten nur
Quellen zitieren, die Sie selbst gelesen haben. In dem Fall, dass ein Autor bzw. eine
Autorin mehrmals auf einen weiteren Autor bzw. eine weitere Autorin verweist
oder einen anderen Autor bzw. eine andere Autorin zitiert, sollten Sie dieses Originalwerk selbst einsehen. Nur wenn dies nicht möglich ist, sollten Sie ein Sekundärzitat anbringen, da dies immer nur als zweitbeste Lösung akzeptabel ist.
Bei Sekundärzitaten enthält der Kurzbeleg Verweise auf beide Quellen. Im Literaturverzeichnis wird nur die Quelle aufgeführt, die Sie tatsächlich genutzt haben.
„Jeder Schritt der modernen Wissenschaft entwurzelt einen Irrtum; er pflanzt keine Wahrheit“ (Leopardi, 1961 zit. n. Sandberg, 2013, S. 118).
Im Literaturverzeichnis wird Sandberg (2013) vollständig aufgelistet, Leopardi (1961) jedoch
nicht.
 Bei der Zitation einer Onlinequelle ohne Seitennummerierung geben Sie stattdessen eine Absatznummer an.
Textor, 2007, Absatz 4
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Literaturverzeichnis
American Psychological Association (APA) (2010). Publication Manual of the American
Psychological Association. Washington: American Psychological Association.
Boeglin, M. (2012). Wissenschaftlich Arbeiten Schritt für Schritt. Gelassen und effektiv
studieren. München: Fink.
Bohl, T. (2008). Wissenschaftliches Arbeiten im Studium der Pädagogik. Arbeitsprozesse, Referate, Hausarbeiten, mündliche Prüfungen und mehr…. Weinheim: Beltz.
Franck, N. & Stary, J. (Hrsg.) (2011). Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Eine
praktische Anleitung. Paderborn: Schöningh.
Koeder, K. W. (2007). Studienmethodik. Selbstmanagement für Studienanfänger. München: Franz Vahlen.
Sandberg, B. (2013). Wissenschaftlich Arbeiten von Abbildung bis Zitat. Lehr- und
Übungsbuch für Bachelor, Master und Promotion. München: Oldenbourg.
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