Kreisjägerschaft Hubertus Bielefeld im Landesjagdverband

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Kreisjägerschaft Hubertus Bielefeld im Landesjagdverband
Kreisjägerschaft
Hubertus Bielefeld
im Landesjagdverband
Nordrhein – Westfalen e.V.
Konzept für das
„Naturpädagogische Zentrum (NaPäZ) der Kreisjägerschaft
Hubertus Bielefeld“
Wir, die Kreisjägerschaft Hubertus Bielefeld e. V., verfügen über eine eigene
Immobilie im Grüngürtel Bielefelds. Lediglich rund 1,1 km (befestigter Waldweg)
entfernt vom Heimattierpark Olderdissen (Eintritt frei) befinden sich die hochmoderne
Raumschießanlage (zwei 100 m-Bahnen) „Schürbusch“, das Vereinsheim „HubertusHaus“ einschließlich einer gepflasterten Außenfläche, zahlreiche durch Schotter
befestigte Parkplätze sowie in direkter Nachbarschaft das verpachtete Anwesen des
Schießsportvereins Diana einschl. dessen ebenfalls gut ausgebauter Schießanlage.
Derzeit leider weitgehend ungenutzt, da stark baufällig, besteht ca. 10 m gegenüber
dem Hubertus-Haus noch ein weiterer Gebäudeteil mit einer Grundfläche von ca.
100 qm, in dem wir sehr starkes Entwicklungspotenzial sehen. Hierzu wollen wir hier
unseren Ideenkatalog vorstellen und skizzieren, welche Möglichkeit bestehen, das
Image der Jägerschaft insgesamt wesentlich aufzuwerten und gemeinsam mit der
Wildtier- und Biotopschutz-Stiftung NRW und dem LJV NRW eine nachhaltige und im
Betrieb kostendeckende Nutzung sicherzustellen.
Kernstück wird das komplett sanierte vorgenannte Gebäude als Einrichtung zur
Schulung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Komplementär wir das
Hubertus-Haus eingebunden, sodass für Seminare Aufteilungen in kleinere Gruppen
möglich sind. Es sind bereits jetzt Sanitäranschlüsse in der alten Bausubstanz
vorhanden, sodass beispielsweise der Bau eines (… mit öffentlichen Mitteln
geförderten…) Behinderten-WC problemlos möglich ist – in einem Bereich, der zum
gleichen Stadtteil zählt, wie die von-Bodelschwingh‘schen Stiftungen Bethel, ein
„Muss“. Gleichzeitig wird hier die Möglichkeit eröffnet, sogenannte I-Klassen (I=
Integration; i. d. R. Grundschulklassen mit behinderten und nichtbehinderten
Schulkindern) gezielt anzusprechen.
Teilnehmer haben auf dem Gelände und in der Umgebung Gelegenheit, sich intensiv
mit der Natur auseinander zu setzen. Die Landschaft in direkter Nähe ist sehr
abwechslungsreich: ein Steinbruch, Mischwald, Naturverjüngung und Forstkulturen,
Wiesen und der sog. Blömkeberg mit seltenen Pflanzen können interessanter kaum
sein. Die oben bereits erwähnte Nähe zum Tierpark Olderdissen ist ideal für einen
Lehrpfad, der durch einen der schönsten Teile des Bielefelder Stadtwalds führt.
Zudem ist dieser Weg durch den guten Ausbau augenscheinlich ebenfalls
barrierefrei.
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Die Leitung des Tierparks Olderdissen, die zugleich verantwortlich für den Bielefelder
Stadtwald und damit für die Wegfläche des vorgenannten potenziellen Lehrpfad ist,
wurde über unsere Ideen in Kenntnis gesetzt und unterstützt gern unsere Planungen.
Idealerweise ergäbe sich so in Verbindung mit dem sehr gut ausgebauten Bielefelder
ÖPNV eine wahre Naturtournee, z. B. für alle interessierten Schulklassen oder auch
andere „Ausflugsgruppen“: Anreise (ggf. vom Hauptbahnhof) mit dem Linienbus
(Linie 29, 30 min.-Takt, 9 min. Fahrzeit) aus der City bis zur Haltestelle Schildhof, ca.
150 vor das NaPäZ. Dort Schulungen, Seminare, Workshops etc., anschl. entweder
mit Wegbögen thematisch konzentriert zu diversen Orten der oben geschilderten
Naturmöglichkeiten oder auf direktem Weg in Richtung Heimattierpark Olderdissen –
stets entlang des Lehrpfads, der mit Hinweistafeln, Geländebesonderheiten,
jagdlichen Einrichtungen, gekennzeichneten Stellen (Fegestellen, Ameisenhaufen
etc.) alle paar Schritte Interessantes zu bieten hat. Auszugsweise wäre der Charakter
eines Lehrreviers – für Nicht-Jäger – vermittelbar, und damit ein ideales Instrument,
unsere Positionen als verantwortungsvolle und engagierte Jäger positiv darzustellen.
Der Tierpark selbst ist mit jährlich über 600.000 Besuchern Publikumsmagnet Nr. 1 in
Bielefeld. Sein wiederholter Besuch steht auf dem Lehrplan der JagdscheinanwärterKurse der KJS Hubertus und daher geht es dann auch für die Besuchergruppen
weiter mit heimischen Tieren und, wenn gewünscht, Kiosk, Imbiss oder gepflegter
Gastronomie. Die Bus-Rückfahrt (Linie 24, 30 min.-Takt, 10 min. Fahrzeit) führt die
Besucher direkt wieder in die City (und ggf. anschließend innert 4 min. zum
Hauptbahnhof). Selbstverständlich ist auch der Einsatz von Reisebussen möglich,
eine Ausweitung des Konzepts auf Zielgruppen aus der Region wird hier deutlich.
Die bislang etablierten dezentralen Schulungseinrichtungen Rollende WaIdschule
und Waldjugendspiele werden bedeutender Teil des NaPäZ. Das Zentrum verfügt
aber schon allein aufgrund der Wetterunabhängigkeit über erheblich verbesserte
Möglichkeiten. Durch den angemessenen Einsatz neuer Medien soll insbesondere
die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen auf die Naturthemen aufmerksam
gemacht werden. Denkbar sind hier der Einsatz von Video-Trailern und Audio-CDs,
die eine typische Naturakustik, Vogelstimmen und Wildlaute wiedergeben. Was
spricht dagegen, wenn sich die „SmartPhone-Generation“ via Bluetooth oder mittels
WLAN-Hotspot das Geschacker der Elster als Klingelton herunterlädt? Idealerweise
kommen auch interaktive Anwendungen zum Einsatz, z. B. Multiple-Choice-Tests am
Ende einer Schulungs-/Beratungssituation.
Das viel größere Raumangebot der gesamten Liegenschaft ermöglicht nicht nur eine
erheblich größere Anzahl an Präparaten und Exponaten sondern darüber hinaus
auch Dauerausstellungen und temporäre Aktionen. An dieser Stelle muss eingeräumt
werden, dass die personelle Begleitung auf Dauer durch die gut geschulten und hoch
motivierten Mitglieder der KJS allein nicht leistbar ist. Bielefeld ist aber im
Universitätsranking der Pädagogik-Fakultäten mit Abstand führend – eine Chance für
unser Projekt. In der Kombination der Beschäftigung von Lehrenden und
Studierenden, mit der Möglichkeit studienbegleitend arbeiten zu können oder auch
die NaPäZ-Arbeit zum Gegenstand von Facharbeiten etc. zu machen stecken gute
Chancen. Zudem ergeben sich auch Möglichkeiten, diese ideale Infrastruktur für LJVSeminare u. ä. nutzen zu können.
Das beschriebene Konzept besitzt eine Wertigkeit, die es ermöglicht, die dauerhafte
Finanzierung über Kurs-/Seminargebühren sicherzustellen. Diese können über
Rahmenabkommen mit Schulträgern oder auch individuell mit anfragenden Gruppen
realisiert werden.
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Es ist aber zu beachten, dass die eingangs beschriebene schlechte
Gebäudesubstanz des Anbaus zwingend umgehend zu sanieren ist, um die
Möglichkeit des Bestandsschutzes zu wahren. Ein Verfall dieser Immobilie bedeutete
zwangsläufig das Erlöschen der künftigen Nutzungsmöglichkeit, da eine neue
Baugenehmigung nicht erteilt würde. Priorität hat hier zunächst die Sanierung der
Dachkonstruktion. Lt. Expertise und Kostenschätzung eines Fachunternehmens sind
diese Baumaßnahmen umgehend auszuführen, da starke Herbststürme oder
Schneelasten die Aufbauten akut gefährden. Hierfür sind rd. 35.000 € zu
veranschlagen. Durch die bisherige Konzentration aller Vereinsressourcen auf die
Rettung und den vorbildlichen Ausbau des Schießstandes „Schürbusch“ – ohne
Fremdmittel – sind alle finanziellen Reserven der KJS Hubertus erschöpft.
Für die weiteren Aufwendungen und Arbeiten – Außenmauern, Innenwände, Ausbau,
Heizung, Sanitär etc. – werden im nächsten Schritt zusätzliche Mittel erforderlich
werden. Jedoch sehen wir hier durch eine gute Vernetzung mit Bielefelder
Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und politischen Gremien gute
Sponsoringmöglichkeiten. Nach Abschluss der Dachsanierung werden wir hierzu
eine Detailplanung erstellen und kommunizieren.
Bielefeld, Oktober 2011
Kreisjägerschaft Hubertus Bielefeld
gez. Der Vorstand

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