Panthera pardus saxicolor

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Panthera pardus saxicolor
Factsheet
Kaukasus-Leopard
(Panthera pardus saxicolor)
Ordnung
Raubtiere Carnivora
Familie
Katzen oder Katzenartige
Felidae
Gattung
Gross- oder Pantherkatzen
Panthera
Art
Leopard oder Panther
Panthera pardus
Unterart
Kaukasus-Leopard
Panthera pardus saxicolor
Leopard im Zoo von Eriwan, Armenien (Foto: WWF Kaukasus)
Factsheet Kaukasus-Leopard
Der Kaukasus-Leopard
Verbreitung
Leoparden gehören zur Gattung
Grosskatzen wie auch Löwen, Tiger
und Jaguare. Der kaukasische
Leopard ist die grösste aller Leoparden-Unterarten und kann bis zu
80 kg schwer werden. Er kommt in
der Bergwelt des Kaukasus, im
Iran, in Turkmenistan und in Afghanistan vor, ist jedoch stark vom
Aussterben bedroht. Sein Gesamtbestand wird auf höchstens 871 –
1290 Individuen geschätzt. ist
heute kleiner als tausend Tiere;
davon leben etwa 550 – 850 im
Iran, etwa 200 – 300 in Afghanistan und noch etwa 78 - 90 in Turkmenistan. Nur wenige Dutzend
Tiere haben im Kaukasus-Gebirge
in Armenien, Aserbaidschan, Georgien und im Nordrussischen Kaukasus überlebt. Auch in der nördlichen Türkei vermutet man noch
einzelne Individuen. Im Irak wurde
die Existenz eines kaukasischen
Leopards Ende 2011 anhand einer
Kamerafalle nachgewiesen.
intensive Nutzung des Lebensraumes durch den Menschen schränkt
den Lebensraum und somit die
Verbreitung des Leoparden zusätzlich ein. Zudem werden die natürlichen Beutetiere, wie Bezoar-Ziege,
Rothirsch und Mufflon, stark bejagt, so dass seine Nahrungsgrundlage immer mehr schrumpft. Vereinzelt herrscht unter der
einheimischen Bevölkerung heute
noch der Glaube, dass der Leopard
ein grausames und gefährliches
Raubtier sei und deshalb getötet
werden müsse. Das Gegenteil ist
der Fall: Leoparden sind eher
scheu und meiden die Nähe des
Menschen. Aus dem Kaukasus sind
nur wenige Einzelfälle bekannt, bei
denen verwundete oder in die Enge
getriebene Leoparden einen Menschen angegriffen haben. Trotzdem
wird der Leopard gejagt, zum einen
wegen seines schönen Fells, aber
vor allem aus Unwissen und wegen
seiner Übergriffe auf Nutztiere in
Gebieten, wo seine natürlichen
Beutetiere fehlen .Im Iran werden
jährlich 30-50 Leoparden aus diesen Gründen getötet.
Schutz
Um den zahlreichen Bedrohungen
zu begegnen, denen der Leopard
ausgesetzt ist, müssen eine Reihe
von Massnahmen ergriffen werden:
Die grün schraffierten Gebiete auf
der Karte des WWF Kaukasus
Programmbüros zeigt die im Jahre 2007 geschätzte Verbreitung
des Leoparden im Kaukasus.
Bedrohung
Problematisch für das Überleben
des kaukasischen Leoparden ist
dessen kleine Gesamtzahl und die
Aufsplitterung dieses Restbestandes in räumlich isolierte Kleinstpopulationen. Die Entwaldung und
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· Allgemeine Informationsarbeit
über die Biologie, Bedrohung
und den Schutz der Raubkatze
· Umweltbildungs-Programm für
Schulen im Verbreitungsgebiet
des Leoparden
· Vergrösserung der Naturschutzgebiete mit Bedeutung
für den Leoparden und seine
Beutetiere
· Vernetzung der Schutzgebiete
mit Verbindungskorridoren
· Einrichtung grenzüberschreitender Schutzgebiete und Verbindungskorridore
· Verbesserung der Ausbildung
und der Ausrüstung der Parkwächter zur Kontrolle der
Schutzgebiete sowie Aufstellen
von Anti-Wilderer-Brigaden
· Schutz und unter Umständen
Wiederansiedlung der Beutetiere des Leoparden
· Massnahmen zur Vergütung
von Schäden durch Leopardenrisse an Haustieren
Der WWF führt seit 2001 Projekte
zur Umsetzung einiger dieser Ansätze durch – beispielsweise:
Anti-Wilderer-Einheiten: Zusammen mit den lokalen Naturschutzbehörden wird die Ausbildung und Ausrüstung der
Wildhüter verbessert (Pferde,
Feldausrüstung, Bau von Schutzhütten) Neben regelmässigen Kontrollgängen innerhalb und ausserhalb von Schutzgebieten zur
wirkungsvollen Abschreckung von
Wilderern sollen die Ranger auch
die Leoparden und andere Raubtiere sowie deren potentielle Beutetiere beobachten und überwachen.
Wiederansiedlung der BezoarZiege: Die Bezoar-Ziege ist in
Georgien ausgerottet worden und
soll im Borjomi-Nationalpark wieder angesiedelt werden. Dazu werden Tiere in Armenien gefangen
und deren Nachkommen nach
einer Anpassungszeit im Nationalpark freigelassen.
Wiederansiedlung der Kropfgazelle: Im Grenzgebiet zwischen
Georgien und Aserbeidschan werden Kropfgazellen wieder angesiedelt. Aufgrund starker Bejagung
kommen sie dort seit den 1990er
Jahren nicht mehr vor. Die Rückkehr der Kropfgazelle ist auch eine
wichtige Voraussetzung für die
Rückkehr des kaukasischen Leoparden.
Einrichten und Vernetzen von
Schutzgebieten: Das Vorkommen von Leoparden in einem bestimmten Gebiet ist ein wichtiges
Kriterium für die Einrichtung eines
neuen Schutzgebietes. Neben der
aktiven Unterstützung der Auswei-
sung neuer Schutzgebiete bzw.
Erweiterung bestehender Nationalparks setzt sich der WWF auch
für die grenzüberschreitende Vernetzung von Schutzgebieten und
die Erstellung von ökologischen
Korridoren ein. Ausserdem unterstützt der WWF die Verbesserung
des Managements in den Schutzgebieten sowie Infrastrukturmassnahmen wie z.B. den Bau von
Schutzhütten als Stützpunkt für die
Wildhüter.
Wiederansiedlung von Kaukasus-Leoparden: Im Rahmen
eines vom WWF aktiv unterstützten Programms zur Wiedereinführung des kaukasischen Leoparden
in Russland wurden je zwei Leoparden aus Turkmenistan und dem
Iran im Sochi Nationalpark im
Südosten des Landes eingeführt.
Nach einer längeren Anpassungszeit werden deren Nachkommen im
benachbarten Biosphärenreservat
freigelassen.
Monitoring der Leopardenund der potentiellen Beutetier-Population: Um die Wirksamkeit der Massnahmen für den
Schutz des Leoparden zu überprüfen werden im gesamten Kaukasus
regelmässig Erhebungen zur Populationsgrösse anhand von Spuren,
Exkrementen und mit Hilfe von
Foto-Fallen durchgeführt. Der
WWF ist in Armenien und Aserbeidschan massgeblich daran beteiligt. Er entwickelt MonitoringProgramme, schult die Parkangestellten und erstellt MonitoringEinrichtungen.
Seit 2007 gibt es eine regionale
Schutzstrategie für den Leoparden im Kaukasus, die unter der
Koordination und Mitarbeit des
WWF festgelegt wurde. Durch die
Erstellung und Vernetzung von
Schutzgebieten, dem Aufbau eines
Monitoring-Systems für den Leoparden und seine Beutetiere, sowie
Modellprojekten zu alternativen
Einkommensquellen für die lokale
Bevölkerung soll der Bestand der
Leoparden in den nächsten 10
Jahren wieder um ein Drittel zunehmen. Armenien, Aserbeidschan
und Georgien setzen die Strategie
bereits mit Hilfe von nationalen
Aktionsplänen um.
Wiederansiedlung von Kaukasus-Leoparden: Im Rahmen
eines vom WWF aktiv unterstützten Programms zur Wiedereinführung des kaukasischen Leoparden
in Russland wurden je zwei Leoparden aus Turkmenistan und dem
Iran im Sochi Nationalpark im
Südosten des Landes eingeführt.
Nach einer längeren Anpassungszeit werden deren Nachkommen im
benachbarten Biosphärenreservat
freigelassen.
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