MSC Technologies
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powered by 2015/2016 Solution Guide Editorial Karin Zühlke Leitende Redakteurin, Markt&Technik • [email protected] Engineering Leadership Liebe Leser, »Wir sind davon überzeugt, dass wir für künftige Herausforderungen an vorderster Front positioniert sind, und werden unseren Führungsanspruch weiter stärken«, erklärte Dr. Dominik Reßing, President von MSC Techologies, in einem Gespräch, das ich kurz nach seinem „Amtsantritt“ am 1. April mit ihm geführt habe. Das ist natürlich ein hehrer Anspruch und ein ehrgeiziges Ziel. Aber wenn Sie sich in die Lektüre der folgenden Seiten vertiefen, dann dürfte schnell klar werden, dass MSC Technologies diesen Anspruch umfassend mit Leben füllt. Technologisch ist MSC Technologies inzwischen am „Leading Edge“ angekommen: „Displays nach Wunsch“ von Semi-Custom- bis Full-Custom-Systemen in allen möglichen Ausführungen sind schon lange eine Spezialität des Hauses. Jetzt hat MSC seine Wertschöpfungstiefe noch weiter ausgebaut: Neues Highlight ist die flexible Display/Modul-Fertigung in Stutensee, die neben unterschiedlichen Displays- und Touch-Technologien nun auch einen vollautomatischen Bonding-Prozess bietet. Weil der Fertigungsablauf im Haus gesteuert werden kann, sind neben großen Projekten auch kleinere Stückzahlen möglich – etwa zwischen 500 und 3000 Einheiten per Anno –, also genau das, was viele mittelständische Kunden von ihrem Solution-Partner erwarten. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 6. Auch in punkto Embedded-Systeme demonstriert MSC Innovationsstärke: Mit einem Baukastensystem begegnet der Solution Provider den Anforderungen der Kunden nach individuell optimierten Embedded-Systemen zu ebenso „optimierten“ Preisen – ein Spagat, der nicht leicht zu bewerkstelligen ist. Um diese Diskrepanz zu lösen, hat MSC „Embedded Building Blocks“ definiert, die nach den Anforderungen der Kunden entwickelt und kurzfristig bereit gestellt werden. Ziel dabei ist es, Embedded-Produkte für unterschiedliche Anwendungen zu realisieren, die aus möglichst vielen gleichen Komponenten bestehen. Details dazu erfahren Sie ab Seite 17. Der Markt für System-Provider im Embedded & Display-Segment ist ohne Frage umkämpft. Neben der technischen Expertise und dem Produktangebot werden auch Soft-Skills wie Flexibilität und die individuelle Betreuung vor Ort über den Erfolg eines Anbieters entscheiden. Wie die partnerschaftliche Umsetzung eines Projektes funktionieren kann, zeigt beispielhaft die Erfolgsstory von MSC mit dem Kunden Gira aus dem Bereich „Wireless“ ab Seite 26. MSC wurde von Gira unter vielen A-Lieferanten als Systempartner für dessen smarte Bedienzentrale Gira G1 ausgewählt. Vernetzten von intelligenten Systemen gehört die Zukunft, daran besteht wohl kein Zweifel. Unsere Welt wird mit dem Internet-of-Things von Tag zu Tag smarter. Und jedes dieser „Things“ benötigt nicht nur Embedded-System-Intelligenz und die entsprechende Konnektivität, sondern in den allermeisten Fällen auch ein Display. Der Markt für Visualisierungs-Lösungen zählt zu den wachstumsträchtigsten überhaupt, weil deren Bedarf durch alle vertikalen Segmente hindurch – von Industrie- und Medizin- über Smart-Home- bis hin zu hochwertigen elektronischen Consumer-Produkten – rasant zunimmt. Damit eröffnen sich also beste Chancen für MSC Technologies, ihre „Engineering Leadership“ weiter zu etablieren – und mit der in dieser Form einzigartige Kombination aus Entwicklungsund Fertigungskompetenz den Benchmark in ihrem Segment zu setzen! Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihre Karin Zühlke www.msc-technologies.eu MSC Solution Guide 3 Inhalt MSC Solution Guide 2015 / 2016 Editorial Impressum 3 26 5 •Displays Vollautomatisches Optical Bonding von Displays und Touches bei MSC Technologies in Stutensee: Flexible Display-Modul-Fertigung im eigenen Hause Displays: Leistungskatalog der MSC Know-how von Experten: Displays nach Wunsch Für Kunden: Display-Navigator NLT Technologies: SVGA TFT LCDs mit langlebigem Backlight 11 Evervision: Langzeitverfügbare TFT LCD-Module Unbeleuchtete, reflektive Memory TFT Displays bis 11,17 cm (4,4“): Energieeffizienz steht an erster Stelle Für Kunden: Display-Broschüre Mitsubishi: SXGA+ TFT Displays Industrie, Medizin, Public Information: Fünf Jahre verfügbar 12 13 14 15 15 Ampire: Flexible Displays 16 16 16 4K Displays für Digital Signage und die Medizintechnik: Schärfer als unser Auge 17 Sharp, AUO und NLT: Erste industrielle Full HD Panels mit einer 47 cm (18,5 ”) großen Diagonale 18 KOE Europe: Für den Betrieb unter extremen Temperaturen 18 KOE Europe: Letter Box Displays 4 6 9 MSC Solution Guide 19 Lüfterlos: Erweiterbarer Panel PC 20 21 Für den Elektroschrank: Kompakter Hutschienen-PC 21 Kompakte Kraftpakete: Vorteil von x86-SoCs für Embedded-Mainboard-Designs 22 COM Express Typ 6-Modulfamilie mit embedded DisplayPort: Der Display-Anschluss der Zukunft 10 10 Integration der PCT-Technologie: Tipps zum optimalen Touch Modularität sichert hohe Flexibilität und kurze Entwicklungszeiten: Schnell zum optimierten Industrie-PC Intels Low Power Core-Prozessoren der 6. Generation: Integration auf COM Express-Module •Interview Im Gespräch mit Dr. Dominik Reßing, President von MSC Technologies: »Optical Bonding ist ein Schlüsselthema« •Embedded Zahlreiche Displays mit eDP im Portfolio 24 25 Für Anwendungen zwischen Desktop Computer und IPC: Booksize PC 25 Embedded-Systeme NanoServer mit I/O Shield: Zahlreiche Massenspeicher 26 Für Module mit BayTrail- und Braswell-Prozessoren von Intel: Com Express Typ 6 Starter Kit 26 Security-Funktionen in standardisierten Computer-On-Modulen: Bereit für Industrie 4.0 27 •Storage 3D-V-NAND-bestückte SSDs lösen HDDs ab: Beste Performance, wenig Verlustleistung 28 •Wireless Innovative Gebäudetechnik von MSC Technologies’ Kunden Gira: Eine Erfolgsstory . . . Performance-Messung von Produkten mit integrierter Funktechnik: Der Weg zur optimalen Antenne Panasonic: Kompakte Bluetooth-Module Gemalto: M2M LTE-Module H&D Wireless: Vom Sensor bis zur Cloud 30 32 34 34 34 www.msc-technologies.eu Interview Im Gespräch mit Dr. Dominik Reßing, President von MSC Technologies »Optical Bonding ist ein Schlüsselthema« Als führender Design-In Spezialist von innovativen Embeddedund Display-Lösungen bietet MSC Technologies ihren Kunden eine umfassende Kompetenz, die von der Systemdefinition über die Entwicklung und Integration bis hin zur Fertigung des Produkts reicht. Im Auftrag der MSC Technologies sprach Rosemarie Krause, Technisches Redaktionsbüro, mit Dr. Dominik Reßing, President der MSC Technologies. Herr Dr. Reßing, in der Display/TouchModul-Fertigungslinie in Stutensee wurde ein vollautomatischer Optical Bonding-Prozess installiert. Was ist Ihr Ziel? Mit dem Ausbau unserer Display/Touch-Modul-Produktion versetzen wir uns in die Lage, komplette HMI Frontends, bestehend aus Display, Touch, Cover-Glas und Ansteuerung in den fortschrittlichsten Technologien, die es heute am Markt gibt, zu entwickeln und zu fertigen. Direkt integriert in unsere Wertschöpfungskette, können wir immer mehr Prozesse selber steuern, um auf die Wünsche unserer Kunden flexibel und schnell zu reagieren. Beispielsweise gehören selbst entwickelte Touch-Produkte schon seit einigen Jahren zu unserem Portfolio. Was sind die Vorteile für Ihre Kunden? Wir versprechen uns durch die Verfügbarkeit aller Technologien im eigenen Hause eine Konstanz über die gesamte Wertschöpfungskette. Ein Beispiel dafür ist das durchgängige Qualitätskonzept, das zu einer noch besseren Güte und Zuverlässigkeit unserer Produkte führt. Zusätzlich vereinfacht sich die Logistik, weil weniger Ware rund um den Globus verschickt werden muss. Durch ein optimiertes und planbares Management sichern wir kurze Lieferzeiten und maximale Flexibilität. Das ist besonders wichtig bezüglich derfür uns interessanten Projekte mit anspruchsvollen technischen Anforderungen, die in vielen Fällen in mittleren Stückzahlen laufen. Wodurch zeichnet sich die Display/ Touch-Modul-Fertigung bei MSC Technologies aus? www.msc-technologies.eu Wir setzen auf modernste Technologien und optimierte Produktionsprozesse. Das gibt unseren Kunden Zukunftssicherheit. Der uns zur Verfügung stehende hochautomatisierte Maschinenpark stellt sehr geringe Qualitätsschwankungen sicher. Unsere Fertigungsexpertise wird ergänzt durch unsere langjährigen Erfahrungen mit Custom und Semi Custom Displays, Touch-Technologien usw., die wir an jeder Stelle mit einbringen können. Die Synergien von Spezial-Displays, speziellen Beschichtungsverfahren, der Touch-Parametrisierung, dem optischen Bond-Prozess und der Mechanik sind die Basis für innovative Lösungen. Das Optical Bonding ist dabei ein Schlüsselthema. Immer mehr Kunden fordern tageslichttaugliche Display- und Touch-Einheiten in einem robusten Umfeld. Durch den Bonding-Prozess erreicht man eine höhere Stabilität der Einheit Display/Touch und eine verbesserte optische Ablesbarkeit. Was sind die Stärken der MSC Technologies? Wir sind wohl das einzige Unternehmen in Zentraleuropa, das in dieser Breite das Spektrum für intelligente Embedded-Lösungen voll abdeckt. Das beginnt bei der CPU Board-Entwicklung und -Fertigung, setzt sich über Displays, die Touch-Technologie, Speicher und Wireless fort und reicht bis hin zur Systemintegration in die Anwendung des Kunden. Das Ziel ist, die Kombination aus Entwicklungsund Fertigungskompetenz – unsere Engineering Leadership – weiter am Markt zu etablieren und daraus unser Wachstum zu generieren. „ Dr. Dominik Reßing, President der MSC Technologies Wir versprechen uns durch die Verfügbarkeit aller Technologien im eigenen Hause eine Konstanz über die gesamte Wertschöpfungskette. “ Wie unterstützen Sie Ihre Kunden? Um unseren Kunden unser gesamtes Spektrum anzubieten und eine definierte Projektschnittstelle aus einer Hand zu schaffen, haben wir ein Team aus erfahrenen Solution Managern etabliert. In diesem Team ist ein umfangreiches Wissen gebündelt. Im Vordergrund stehen die Bedürfnisse unserer Kunden. Wir können von Einzelkomponenten über Halbfertigprodukte bis hin zu kompletten Systemlösungen in den jeweils gewünschten Produktionsschritt hinein liefern. Tendenziell greifen wegen der stetig steigenden Komplexität der Endprodukte immer mehr Kunden auf unser tiefes technologisches Know-how und unsere umfangreiche Unterstützung zurück. Ich freue mich auf neue interessante Projekte, die uns weitere Märkte erschließen werden. ■ MSC Solution Guide 5 Displays Nivellierung der Gesamtkonstruktion während des Aufbaus Vollautomatisches Optical Bonding von Displays und Touches bei MSC Technologies in Stutensee Flexible Display-Modul-Fertigung im eigenen Hause MSC Technologies hat ihre moderne Fertigungsstätte für innovative Visualisierungssysteme in Stutensee weiter ausgebaut. Der erfahrene Design-In-Spezialist bietet neben unterschiedlichen Displays und Touch-Technologien jetzt zusätzlich einen vollautomatischen Optical Bonding-Prozess an. W ir wollen die Wünsche unserer Kunden nach Flexibilität und höchster Qualität bei der Fertigung innovativer Visualisierungssysteme bestmöglich erfüllen«, resümiert Klaus Hagenacker, Geschäftsführer Display Solutions bei MSC Technologies. Der Spezialist für Display- und Embedded-Lösungen hat in seiner Display Solutions-Produktionsstätte in Stutensee ein vollautomatisches Optical Bonding-System in Betrieb genommen. 6 MSC Solution Guide »Damit können wir«, so Klaus Hagenacker weiter, »im eigenen Hause vielfältige Kombinationen aus Display, Touch und Cover-Gläsern entwickeln und fertigen. Dies schließt neben innovativen Touch-Lösungen jetzt auch als Schlüsselkomponente einen fortschrittlichen Optical Bonding-Prozess mit ein. Wir sind damit in der Lage, unseren Kunden ein komplettes System zu liefern.« Das Anzeigesystem kann direkt zum Kunden oder zur Weiterverarbeitung zur MSC-Produktionsstätte nach „ Manfred Zubrod, Fertigungsleiter bei MSC Technologies Wir sind bestens für Projekte aufgestellt, die spezielle technische Anforderungen an die Display-Komponenten haben. “ www.msc-technologies.eu Laufender Bonding-Prozess aus der Sicht des Operators Freiburg geschickt werden, wo es dann zusammen mit anderen Bauteilen zu einem kompletten, den Kundenanforderungen entsprechendem Produkt verbaut wird. Warum investiert MSC Technologies in eine hochmoderne Produktionsstätte für DisplaySysteme? Klaus Hagenacker: »Die Mehrheit unserer Kunden kommt aus Märkten mit mittleren Stückzahlen, beispielsweise der Industrieautomatisierung oder der Medizintechnik. Die von den Kunden definierten technischen Anforderungen sind hier in der Regel sehr hoch. Die typischen Stückzahlen liegen bei den meisten Projekten zwischen 500 und 3000 Einheiten pro Jahr. Angesichts dieser Umfänge ist natürlich eine hohe Flexibilität des automatischen Fertigungsablaufs gefragt. Die von unseren Kunden in zunehmendem Maße gewünschten anwendungsspezifischen Lösungen können wir nur durch eine im eigenen Hause installierten Produktion realisieren.« Um im Hochlohnland Deutschland kostendeckend zu fertigen, läuft zum Beispiel der neue Optical Bonding-Prozess bei MSC Technologies vollautomatisch. Klaus Hagenacker weiter: »Mit diesem vollautomatischen Prozess können wir auch Projekte mit www.msc-technologies.eu größeren Stückzahlen von mehreren 10.000 Stück realisieren.« Wie profitieren die Kunden davon? Durch den Ausbau der Display-Fertigung in Stutensee ist MSC Technologies in der Lage, ihren Kunden „alles aus einer Hand“ zu bieten. Neben der Entwicklung kundenspezifischer PCAP Touches, der Ansteuerungselektronik und dem mechanischen Aufbau wird jetzt auch der Optical Bonding-Prozess vor Ort beherrscht. Manfred Zubrod, Fertigungsleiter bei MSC Technologies, sagt: »Mit den Value Added-Leistungen im Bereich Optical Bonding haben wir einen weiteren Schritt zur technischen Unterstützung unserer Kunden von Stutensee aus unternommen. Wir sind bestens für Projekte aufgestellt, die spezielle technische Anforderungen an die Display-Komponenten haben. Zudem sind wir in der Lage, unsere Kunden noch besser und schneller zu unterstützen.« In Stutensee können Anzeigesysteme mit einer Diagonale bis 48,3 cm (19 Zoll) gefertigt werden. Auch ein optisches Bonden von Touch auf TFT-Displays ist jetzt möglich. Für die Bedruckung der Cover-Gläser steht eine umfangreiche Auswahl an Farben zur Verfügung, die bedruckt werden können. Hier kommt uns das große Know-how unserer europäischen Partner zugute. Zukünftig wird für Touch-Systeme, die größer sind als 48,3 cm (19“), ein Laminierprozess angewendet, bei dem die Touch-Folie mit Nanosilberstruktur auf das Cover-Glas geklebt wird. Durch die Beherrschung und Steuerung der Fertigung von Display-Komponenten am Standort in Stutensee stellt MSC Technologies ihren Kunden eine hohe Qualität aller Produkte sicher. Ein weiterer Vorteil ist die vereinfachte Logistik. So müssen beispielsweise spezielle Gläser, die nur in Europa verfügbar sind, nicht mehr zeit- und kostenaufwändig in Asien verarbeitet werden. Erfahrung in der Praxis ist das A und O MSC Technologies ist in der Lage, jede derzeit verfügbare Display-Technologie nicht nur von der Stange anzubieten, sondern auch Semi Custom- und Full Custom-Systeme zu entwickeln. Voraussetzung dafür sind das langjährige Know-how und ein Höchstmaß an Kompetenz des Lösungsanbieters und seiner Hersteller, um den Kunden die beste DisplayVariante für ihre spezielle Anwendung zu liefern. MSC Solution Guide 7 Displays Bestückung der Maschine mit Sensoren Das technische Wissen und die Erfahrung über die einzelnen Fertigungsstufen sind auch für die Beherrschung des vollautomatischen Bonding-Prozesses ein Muss. Das betrifft beispielsweise die je nach Produkt unterschiedliche Einstellung und Programmierung der Maschine und die Optimierung der Taktzeiten. Darüber hinaus spielen beim Optical Bonding auch die Auswahl und Qualität des verwendeten Klebers eine große Rolle. Hier arbeitet MSC Technologies eng mit namhaften Herstellern zusammen, um die bestmögliche Lösung zu finden. Ziel ist es, die Dicke der Kle- Aufbau eines kompletten Display-Systems beschicht zu optimieren und eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Klebers zu erreichen. Durch die Verklebung in einer Vakuumkammer lässt sich eine hohe Blasenfreiheit erreichen. Da der ganze Prozess unter Reinraumbedingungen (ISO6) stattfindet, sind Staubeinflüsse nahezu ausgeschlossen. Die einzelnen Schritte eines Projektes sind: • Definition der Anforderungen des DisplaySystems durch Kunde und MSC-Spezialisten • Festlegung der einzelnen Komponenten wie Display, Touch, Ansteuerung usw. • Erstellung der Datenblätter • Klärung weiterer Anforderungen wie Einbausituation, Werkstoffe usw. • Prüfung der Machbarkeit durch DisplaySpezialisten bei MSC Technologies • Angebotserstellung • Erzeugung der Fertigungsdaten, z.B. Zeichnungen zur Freigabe • Aufbau eines Freigabemusters und Erstellung eines Erstmuster-Prüfberichts • Freigabe durch Kunden • Serienproduktion Optical Bonding MSC Technologies setzt in modernen Visualisierungssystemen der Industrie immer mehr hochauflösende Displays mit projiziert kapazitiver Touch-(PCAP-)Technologie ein. Die Integration des PCAP Touch erfordert umfassendes Expertenwissen und sehr viel Fingerspitzengefühl (siehe Artikel »Zum optimalen Touch«). In fast allen Projekten kann die Feinabstimmung des Touch nicht durch den Geräteentwickler, sondern nur durch erfahrenes Fachpersonal eines Lösungsanbieters wie MSC Technologies durchgeführt werden. Vorbereitung der Transporteinheit 8 MSC Solution Guide Flache PCAP Touch-Display-Module bestehen aus einem LCD-Modul, einem Touch-Sensor und einer äußeren Glasschicht (Cover-Glas). Da der Gesamtaufbau aus verschiedenen unterschiedlichen Lagen von Glas, Kunststoff und den Luftschichten besteht, kann es – bedingt durch die Brechungsindizes – zu unerwünschten Reflexionen, Lichtbrechungen www.msc-technologies.eu oder Spiegelungen zwischen dem Deckglas, dem Touch-Sensor und dem dahinter montierten Display kommen. Diese Effekte lassen sich durch eine optische Verklebung, dem Optical Bonding-Verfahren, wesentlich verringern. Beim Optical Bonding wird die gegenüber den Glasschichten relativ brechungsarme Luftschicht zwischen Deckglas und LCD-Anzeige durch optisch transparente und im Brechungsindex abgestimmte Kleber ersetzt. Dies reduziert die interne Reflexion bei starken Fremdlichtquellen, je nach Lichteinfall oder Blickwinkel, wesentlich. Erreicht wird damit eine erhebliche Verbesserung der optischen Eigenschaften wie z.B. ein deutlich höherer Kontrast der Anzeige. Das Optical Bonding ermöglicht den Aufbau von Anzeigesystemen, die auch bei heller Umgebungsbeleuchtung gut ablesbar bleiben, z.B. im direkten Sonnenlicht. Gleichzeitig ist eine gute Ablesbarkeit selbst bei schrägen Blickwinkeln möglich, was den Betrachtungswinkel erhöht. Durch den Verguss mit einem Kleber wird der Aufbau der Display-Komponenten mechanisch stabiler. Da zwischen Deckglas und Anzeige keine Feuchtigkeit eindringen kann, ist das System sehr widerstandsfähig gegenüber Reinigungs- oder Desinfektionsarbeiten. Zudem wird die Wärmeableitung durch den direkten Kontakt ohne isolierenden Luftspalt verbessert, wodurch sich die Lebensdauer der Anzeigeeinheit steigern lässt. Alle Vorteile resultieren in innovativen Display-Systemen, die für vielfältige Anwendungen in der Industrie geeignet sind. Schützendes Deckglas Je nach Anwendung werden unterschiedliche Deckgläser aus Glas oder Kunststoff verklebt. Die Verklebung muss mechanischen Einflüssen widerstehen, z.B. Temperaturschwankungen, Vibrations- und Schockbelastungen. Zum Einsatz kommen neben klarem, glattem Float-Glas auch speziell gehärtete, schlagfestere Glasarten. Die Glasfront weist eine hohe Kratzfestigkeit auf und kann vandalensicher ausgelegt sein. Glas verhält sich zudem widerstandsfähig gegen Reinigungs- oder Desinfektionsmittel, die z.B. in der Medizin eingesetzt werden. Die Oberfläche des Deckglases ist in verschiedenen Strukturen verfügbar. In Anwendungen mit starken Lichtquellen (z.B. OP-Lampen) lässt sich die Oberfläche matt diffus entspiegeln (anti-glare, AG). Durch Bedampfung bzw. über spezielle aufgeklebte Filme können antiwww.msc-technologies.eu Klaus Hagenacker, Geschäftsführer Display Solutions bei MSC Technologies, und Manfred Zubrod, Fertigungsleiter bei MSC Technologies, beobachten den Prozessablauf. Auffälligkeit von Fingerabdrücken. Zur individuellen Bedruckung wird eine keramische Farbe verwendet, die sich auch bei mechanischer Beanspruchung nicht ablöst, jedoch eine thermische Härtung des Glases voraussetzt. Umfassendes Portfolio Endkontrolle reflektive Eigenschaften (AR) erreicht werden. Dieser Weg eignet sich vor allem für OutdoorAnwendungen, auf AR Oberflächen sind jedoch Fingerabdrücke deutlich sichtbar. Bei Gläsern mit „anti-fingerprint“-Eigenschaft sind Fingerabdrücke leicht abwischbar, bestimmte Veredelungen verringern sogar die Moderne Anzeigesysteme werden heute in den vielfältigsten Anwendungen eingesetzt und sind von MSC Technologies in unterschiedlichen Bildschirmgrößen und -formaten verfügbar. Sowohl vertikale als auch horizontale Modelle in diversen Auflösungen und optischen Eigenschaften sind erhältlich. Das Portfolio reicht von der einzeiligen numerischen Darstellung für tragbare Geräte über kompakte mehrzeilige Displays bis hin zu größeren und extrem großen vollgrafischen Anzeigeeinheiten für Informationsbildschirme. ■ Displays Leistungskatalog der MSC • Entwicklung und Konstruktion von Open Frame-Lösungen • Entwicklung kundenspezifischer Ansteuerungskits • Erstellung der Firmware für AD-Karten • Konstruktion und Aufbau von Panel PCs • Touch-Verklebung im Reinraum ISO6 (eigene Produkte und Fremdprodukte) • Programmierung der Touch Controller mit kundenspezifischen Settings • Kleben des Cover-Glases in Kunststoff mittels Kleberoboter • vollautomatisches Touch Optical Bonding unter Reinraumbedingungen ISO6 • vollautomatisches Display Optical Bonding unter Reinraumbedingungen ISO6 MSC Solution Guide 9 Displays Know-how von Experten Displays nach Wunsch MSC Technologies liefert nicht nur Displays in allen Größen und Leistungsdaten führender Hersteller, sondern entwickelt und fertigt anwendungsoptimierte Semi Custom- und Full CustomSysteme sowohl als passives LCD als auch als TFT-Display in allen Technologien. Full Custom Passivund TFT-Displays I n vielen Anwendungen werden sehr spezielle Displays eingesetzt, die auch mit dem von MSC Technologies angebotenen sehr breiten Standardportfolio nicht abgedeckt werden können. Roland Federle, Marketing Manager BU Displays bei MSC Technologies, weiß: »Voraussetzungen für die Entwicklung von Semi-Custom- oder Full-Custom-Anzeigesystemen sind unsere langjährige Erfahrung und ein Höchstmaß an Kompetenz. Gerade bei komplexen Projekten begleiten wir zusammen mit unseren Herstellern unseren Kunden von der Spezifikation über die Musterproduktion bis hin zur Fertigung und Lieferung.« Semi Custom-Displays reichen von recht einfachen passiven LCDs bis zu High-End-TFTProdukten. Die Basis ist ein Standard-Display, das auf die Anforderungen des Kunden angepasst wird. Beispielsweise lässt sich durch Änderung des Flüssigkristallmaterials die Display-Zelle z.B. auf einen größeren Temperaturbereich optimieren. Durch eine Änderung des Backlights kann die Helligkeit erhöht werden, um dann mit Dimmen auf den ursprünglichen Helligkeitswert die Lebensdauer des Systems zu steigern. Es ist möglich, den Backlight-Treiber im Display zu integrieren oder an Stelle der vorhanden Schnittstelle durch Bestückung eines Controllers bereitzustellen. Durch eine geschickte Auswahl aller Kompo- nenten lassen sich der Energieverbrauch des Displays und die Batterielebensdauer in Handheld-Geräten optimieren. Weitere Optionen für kundenspezifische Varianten betreffen mechanische Modifikationen, z.B. am Bezel- oder Backlight-Körper, sowie die Anpassung des Folienanschlusskabels (FPC). Um den nach einer Betrachtungsseite geringeren Blickwinkel bei TN-Displays zu kompensieren, kann eine spezielle Folie eingesetzt werden. Bei einem Full Custom Display-Design ist (fast) alles möglich, alle Einzelkomponenten des Anzeigesystems werden nach Kundenwunsch entwickelt und gefertigt. Da für den Kunden auch die Glaszelle entwickelt wird, ist je nach Auswahl des Herstellerpartners in Asien selbst die Wahl der LCD-Technologie beim TFT-Display zwischen TN, MVA und IPS möglich. Bei passiven Displays sind alle gängigen Technologien für verschiedene Performances von Positive Mode zu Negative Mode mit den daraus resultierenden Farbgebungen verfügbar. Dies ist entscheidend für die optische Performance des Displays, beeinflusst jedoch auch den Preis der kompletten Display-Lösung. Auch die Vor- Für Kunden Display-Navigator Um die Suche nach dem auf die Anwendung optimierten Display zu erleichtern, bietet MSC Technologies unter www.msc-technologies.eu einen intelligenten DisplayNavigator an. 10 MSC Solution Guide „ Roland Federle, Marketing Manager BU Displays, MSC Technologies Wir begleiten unsere Kunden von der Spezifikation bis hin zur Fertigung und Lieferung. “ gaben in puncto Außenabmessungen haben Einfluss auf das Design. Roland Federle: »Am Ende steht eine Display-Lösung, die im Gegensatz zum Standard-Display keinerlei Kompromiss darstellt. Darüber hinaus erhält der Kunden für eine relativ lange Zeit eine Verfügbarkeitsgarantie des Produkts.« Für alle genannten Display-Varianten von monochrom passiv bis hin zum Full Custom TFT stehen optional MSC-Touch-Sensoren zur Verfügung. MSC Technologies bietet zur Abrundung des Portfolios die im eigenen Hause entwickelten Touch-Technologien wie DITO und Nanosilber auch mit einer kundenspezifischen Cover Lens an (siehe Fachartikel zu Touch-Technologien). Die MSC-Spezialisten begleiten den Kunden bis ins EMV-Labor, wo die finale Justierung der Parameter stattfindet. ■ www.msc-technologies.eu NLT Technologies SVGA TFT LCDs mit langlebigem Backlight Für raue industrielle Anwendungen liefert MSC Technologies zwei neue SVGA (800 x 600 Pixel) TFT LC Displays von NLT. B esonders hervorzuheben ist die erstmalig von NLT angebotene lange Lebensdauer des LED-Backlights von 100.000 Stunden. Damit ist ein 24/7-Dauerbetrieb für einen Zeitraum von elf Jahren möglich. Durch die lange Lebensdauer des Backlights lassen sich die Wartungszeiten und Kosten des Visualisierungssystems deutlich reduzieren. Dank des erweiterten Temperaturbereichs von –30 bis +80 °C eignen sich die robusten Displays auch für den Outdoor- Bereich. Typische Einsatzbereiche sind die Fabrikautomatisierung, analytische Instrumente sowie leistungsfähige Test- und Messgeräte. Die TFT LCDs NL8060AC21-21D mit 21,34 cm (8,4“) Bildschirmdiagonale und NL8060AC26-52D mit 26,42 cm (10,4“) nutzen die von NLT entwickelte ColorXcell-Technologie, die für eine echte Farbwiedergabe bei gleichzeitig geringer Verlustleistung sorgt. Die typische Verlustleitung wird mit 3,4 W bzw. mit 4,7 W für das größere Display angegeben. Darüber hinaus bieten die Displays alle für industrielle Anwendungen typischerweise geforderten technischen Daten. Die Helligkeit beträgt 400 cd/m² (typ.), das Kontrastverhältnis liegt bei 800:1 (NL8060AC21-21D) bzw. 900:1 (NL8060AC26-52D). Der Blickwinkel beträgt horizontal und auch vertikal 160 Grad. Die Display-Oberfläche ist mit einem AntiGlare-Film versehen. ■ Anzeige Displays Integration der PCT-Technologie Tipps zum optimalen Touch In modernen Visualisierungssystemen der Industrie kommen immer mehr hochauflösende Displays mit robuster PCT-Technologie (projiziert kapazitiver Touch) zum Einsatz. Bei Beachtung aller mechanischen und elektrischen Anforderungen dieser Technologie ist eine zuverlässige Bedienbarkeit der PCT-Systeme über die gesamte Lebensdauer zu erreichen. Von Frank Plönißen, Line Manager Touch Systems, MSC Technologies D „ Frank Plönißen, Line Manager Touch Systems, MSC Technologies Ein PCT muss richtig integriert werden. “ ie PCT-Technologie basiert auf einer Beeinflussung des elektrischen Feldes eines Kondensators durch einen Finger oder geeigneten Stift. Durch Strukturierung der Kondensatormatrix können mehrere Berührungspunkte gleichzeitig in der Position erkannt werden. Vor einer Anzeigeeinheit montiert, lassen sich die Berührungen von dargestellten Symbolen verstehen, um darauf zu reagieren (Bild 1). Heutige Multitouch-Systeme verstehen mindestens fünf bis über zehn Touch-Punkte gleichzeitig. Die Bedienoberfläche bietet die von den verbreiteten Betriebssystemen angebotenen Funktionen: Ein Finger wird beim kur- Bild 1: PCT-Sensoren durchdringen unterschiedliche Materialien und erlauben die Bedienung des Bildschirms auch durch geschlossene Glas- und Kunststoffoberflächen. 12 MSC Solution Guide zen Aufsetzen als Auslösung einer Aktion gewertet, beim Streichen über ein Bild wird dieses innerhalb der Anzeigefläche verschoben. Zwei Finger werden zum Scrollen, als Zoom-Funktion oder zum Umblättern verwendet, und drei Finger zum Wechseln zwischen gleichzeitig laufenden Programmanwendungen. Das Erkennen und Ausblenden definierter Bereiche, z.B. Handballen, ist möglich. Zudem kann der Einfluss von ablaufendem oder stehendem Wasser teilweise unterdrückt werden. Die PCT-Technologie ist kontaktlos, robust und wartungsarm. Das Gerätedesign lässt sich optisch ansprechend und hochwertig ausführen. Bei der Bedienung gibt es allerdings einige Einschränkungen, z.B. bei wechselnden Handschuhdicken. Schwierigkeiten bereitet weniger die Materialdurchdringung, sondern eher die Erkennung der Position, ab der ein Anwender zuverlässig den Kontakt mit der Bedienfront fühlt. Flüssigkeiten oder Gels auf der Bedienfront, z.B. salzhaltige Flüssigkeiten wie Blut, sind ebenfalls ein Grund für auftretende Bedienfehler. Frank Plönißen, Line Manager Touch Systems, MSC Technologies, weiß: »Um eine hohe Funktionalität und eine sichere und zuverläswww.msc-technologies.eu sige Bedienbarkeit über die gesamte Lebensdauer des HMI-Produkts zu erreichen, muss ein PCT ein einziges Mal richtig integriert und abgestimmt werden. Bei der Integration eines PCTs sollten bereits von Anfang an die mechanischen und elektrischen Limitierungen dieser Technologie berücksichtigt werden. Ein einfacher Austausch z.B. eines resistiven Touchscreens durch ein kapazitives Touch-Modell ist nicht möglich.« MSC Technologies bietet als erfahrener Partner umfassende Unterstützung bei der PCT-Integration an und vertritt namhafte Hersteller von TFT-, Touch- und passiven Displays. PCT-Sensoren sind in verschiedenen Ausführungen aus zwei verklebten flexiblen Folien oder aus zwei verklebten Glasplatten erhältlich. Mischarten aus Glas/Folie/Folie, Glas/ Folie oder auch nur ein einzelnes Glas existieren ebenso. Die Montage der Touch-Einheit erfolgt in der Regel durch Verkleben in die Gehäuseschale. Bei der Passgenauigkeit des Deckglases in die Gehäuseschale sind neben den Toleranzen, die durch den Fertigungsprozess bedingt sind, auch die thermischen Ausdehnungskoeffizienten zu beachten. Eine Materialausdehnung bei höheren Temperaturen kann sogar zum Bruch des Glases führen. Die Kondensatoren des projiziert kapazitiven Touch reagieren auf alle Elemente, die eine ungewollte Änderung des Feldes bewirken. Hierzu gehören z.B. die Gehäusefrontschalen aus Metall, die rückseitigen und seitlichen Display-Gehäusewände sowie Massebänder Bild 2: Die Anschlussfahne ist über die Fläche der Kontaktierung an den Sensor geheftet und damit mechanisch sehr empfindlich. und -kabel. Zudem können wechselnde Felder den PCT stören, verursacht durch die DisplayInverter und -Kabel, das Datenkabel zum Display (LVDS-Leitungen), den RFID-Leser, Grafikkarten oder Embedded-Rechnerbaugruppen aufgrund eines zu geringen Abstands. Die Anschlussfahne des projiziert kapazitiven Touch muss in ausreichendem Abstand zu leitfähigen Elementen geführt werden und ist oft nur über die Breite der Kontaktierung an der Sensorfläche angebunden. Harte Faltungen oder Knicke dürfen nicht auftreten, Zugoder Scherkräfte sind zu vermeiden (Bild 2). Die Funktion des Touch und des Controllers wird durch eine elektromagnetische Störeinstrahlung beeinflusst, da der Touch-Sensor für die Störung wie ein Antennen-Array wirkt. Eine hohe Störfestigkeit des PCT-Systems ist durch eine sichere Masseanbindung der verschiedenen Komponenten zu erzielen. Erreicht wird das beispielsweise durch eine leitfähige Verklebung von Kupferfolien zwischen Gehäuseschale und Display-Gehäuse. Abschirmende Maßnahmen auf den zuführenden Leitungen sind ebenfalls Möglichkeiten, um leitungsgebundene Störungen fernzuhalten. ■ Evervision Langzeitverfügbare TFT LCD-Module A ls Key Distributor von Evervision liefert MSC Technologies unter der Typbezeichnung VGG804821-6UFLWx eine neue Familie an 12,7 cm (5“) großen TFT LCD-Modulen. Die preisoptimierten Displays sind für universelle Anwendungen geeignet, zum Beispiel im industriellen Umfeld in HMI-Lösungen oder in der Gebäudeautomatisierung bei Zutrittskontrollsystemen. Auch ein Einsatz im Außenbereich ist möglich. Alle Produkte von Evervision sind langzeitverfügbar. Die Module VGG804821-6UFLWx bestehen aus einem TFT LCD Panel, einer Treiberschaltung und einem LED Backlight. Die Lebensdauer des LED Backlights wird mit 60.000 Stunden (Umgebungstemperatur 25 °C) angegeben. Das Display weist eine WVGA-Auflösung von 800 x 480 Bildpunkten auf. Die Helligkeit beträgt www.msc-technologies.eu 500 cd/m², das Kontrastverhältnis liegt bei 400:1. Die implementierte Ultra Wide Viewing-Technologie vergrößert den Blickwinkel auf 150 Grad horizontal und 140 Grad ver- tikal. Die Evervision-Module sind mit resistivem Touch Panel oder auch mit integriertem IPCT Panel (Improved Projected Capacitive Touch) lieferbar. ■ MSC Solution Guide 13 Displays Unbeleuchtete, reflektive Memory TFT Displays bis 11,17 cm (4,4“) Energieeffizienz steht an erster Stelle Müssen industrielle und kommerzielle Anwendungen mit der Energie einer Knopfzelle Jahre auskommen, bietet sich der Einsatz von energieeffizienten Memory TFTs an. MSC Technologies entwickelt und liefert Customized-Produkte, die auf der fortschrittlichen Technologie von Sharp basieren. E nergieeinsparung und Reduzierung der Leistungsaufnahme sind Themen, die beim Einsatz elektronischer Systeme immer wichtiger werden. Im Bereich DisplayTechnologie bedeutet das vor allem eine Reduzierung der Leistung der Hintergrundbeleuchtung und die Minimierung der Treiberfrequenz (Drive Frequency). Die Antwort der Display-Hersteller heißt dazu: E-paper, E-ink und seit kurzem auch Memory TFT. Ein Memory TFT ist ein unbeleuchtetes, reflektives (rückstrahlendes) Displays, das mit einer Low Frame Rate-Ansteuerung und einer Pixel Based-Speicherung zum Einfrieren der Pixel ausgestattet ist. Den höchsten Einfluss auf den Energiebedarf hat die Treiberfrequenz. Je geringer die Frame Rate, desto geringer ist der Leistungsverbrauch. Die Pixel-Speicherung erlaubt dem Modul ein Speichern des Bildes auf Pixel-Niveau mit Ruhigstellung des Datentreibers. Auf Drängen einiger Anwender werden auch transflektive (halbdurchlässige) Displays mit Beleuchtung angeboten. Michael Marks, Senior Business Development Manager Displays, MSC Technologies, sagt: »Das ist zwar kontraproduktiv in Bezug auf die Einsparung, hat jedoch bei fachgerechter Ausführung einen nicht so hohen Einfluss auf die Energiebilanzkurve.« „ Michael Marks, Senior Business Development Manager Displays, MSC Technologies Wir entwickeln auch kundenspezifische Systeme. “ Den Einstieg in die TFT Memory-Technologie realisiert das PNLC (Polymer Networked Liquid Crystal) Display mit einem PNLC Layer, der sich zwischen einer transparenten Oberflächenelektrode und einer verspiegelten, reflektiven Pixel-Elektrode befindet. PNLC-Module benutzen einen Scattering Mode und benötigen keinen Polfilter. Das Ergebnis ist ein sehr klares, chromatisches Bild auf dem Display. Eine weitere Version ist das HR-Modell (high reflective). Dabei wird zur Kontrastverbesserung als Top-Layer ein Polfilter hinzugefügt. Das auch „Paper Like“ genannte Modell ist heute in Europa am weitesten verbreitet. Einer der Pioniere der Memory TFT-Technologie ist Sharp. Bild 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Displays. Das verwendete Interface ist sehr einfach gehalten: 2 x GND, ein serielller Eingang und ein Spannungseingang. Im Glassubstrat befinden sich: • Time Generator • 3-Line Serial Interface • Common Electrode Driver • Scan Driver • Polar Inversation Circuit • Data Driver • Pixel Memory Circuit Bild 1: Prinzipieller Aufbau eines Memory TFT Displays Grafiken/Bilder: Sharp 14 MSC Solution Guide Wurde das Bild einmal aufgebaut, so wird es im 1-Bit-Pixel Memory pixelweise gespeichert. Ein Refreshing ist nicht nötig, nur die Spannung muss anstehen. Dies ist der größte Unterschied zur E-paper-Technologie. www.msc-technologies.eu Die gesamte Leistungsaufnahme ist abhängig von der Treiberfrequenz des dargestellten Bildes. Bei 1 Hz beträgt die Leistungsaufnahme 10 µW, gemessen bei einem monochromem Memory TFT mit Formfaktor 3,4 cm (1,35“) und 50 % Zellen auf „ON“. Stehen alle Zellen auf „ON“, erhöht sich der Leistungsstand von 10 µW auf 15 µW. Wie erwähnt, lässt sich der Leistungsverbrauch durch Reduzieren der Treiberfrequenz verringern. Eine kleine Treiberfrequenz verursacht jedoch ein Flimmern und ein nicht stetig gleichbleibendes Bild. Dieses Problem löst Sharp durch eine Modifikation der Monomer (niedermolekularen, reaktionsfähigen Moleküle) und des Flüssigkeitskristallmaterials in der PNLC. Mit diesen Maßnahmen wird die Sättigungsspannung kleiner, ohne Auswirkungen auf den Reflektionsgrad. Erreicht wird eine reduzierte Frame Rate und ein stabiles Bild. Bild 2: Der Anfang ist gemacht. Weitere farbige Lösungen werden folgen. Für Kunden Display-Broschüre Ihr umfangreiches Angebot an innovativen Displays von mehr als 30 Herstellern hat MSC Technologies in ihrer 68-seitigen Broschüre „Field of Vision“ dargestellt. Memory TFTs sind als Ultra Low Power-System für zahlreiche industrielle und kommerzielle Anwendungen geeignet, wo man mit der Energie einer Knopfzelle Jahre auskommen muss. Beispiel sind portable Geräte, Uhren (Sport-Uhren), Fahrradcomputer, Messgeräte, Medizinsysteme, Weiße Ware, elektronische Preisschilder, Berührungsmesser und Pager im Sicherheitsbereich. Das Sharp-Display im Formfaktor von 6,85 cm (2,7“) weist eine hohe Auflösung von 400 x 240 Bildpunkten auf. Der Betriebstemperaturbereich erstreckt sich von –20 bis +70 °C. Eine Leistungsaufnahme von 50 µW (statisch) und 175 µW (dynamisch) garantieren der Batterie ein langes Leben. Eine schnelle Bildwiederholfrequenz von 25 ms lässt einen schnellen Bildwechsel zu. Einzelne Bildsegmente sind unabhängig zum Gesamtbild veränderbar. Die Option „Transflektiv“ und somit eine Beleuchtungsmöglichkeit macht diesen Formfaktor zum zentralen Produkt in Europa. Die Möglichkeit, kundenspezifische Beleuchtungen mit den gewünschten Parametern herzustellen und in das Memory TFT zu integrieren, lässt den Anwenderbereich weiter wachsen. Michael Marks: »Der Ablauf einer solchen Lösung ähnelt einem Customized-Produkt in der Welt der passiven LCDs. Die Basis sind intensive Gespräche zwischen uns und dem Kunden. Das Resultat ist eine Counter Drawing-Zeichnung zur Fertigung der Muster. Nach Freigabe dieser Zeichnung und der Muster steht der Serienherstellung nichts mehr im Wege.« Nach Auswahl des geeigneten Memory TFTs wird die gewünschte Beleuchtung, meistens LED, festgelegt. Die Leuchtstärke bzw. Dichte und die Beleuchtungsfarbe werden bestimmt. Als besonders tauglich hat sich die Beleuchtungsfarbe Weiß herauskristallisiert. Die LED wird dann mit den nötigen Diffuserscheiben in den Beleuchtungskörper eingefasst. Zum leichten Einbau verfügt die Beleuchtungseinheit über die benötigten Befestigungsarten. Die Hintergrundbeleuchtung erhält nun die ausgewählte TFT, und abschließend erfolgt die Verklebung des kundenspezifischen FPCs. Diese Einheit erhält, nach einer Reihe von Einzeltests, den Abschlusstest. Die bei diesem Test gewonnenen Werte finden sich dann in der vollständigen Spezifikation wieder und bilden die Grundlage dieses Moduls. Ein neues Serienprodukt ist entstanden. Derzeit sind von Sharp folgende Modellgrößen erhältlich: 2,5 cm (0,99“), 3,378 cm (1,33“), 3,048 cm (1,2“), 6,85 cm (2,7“) und 11,17 cm (4,4“). Ein weiterer Schritt ist das Thema „Farbe“, bevor größere Formfaktoren angeboten werden. Das erste farbige Memory TFT mit einem Formfaktor von 3,38 cm (1,33“) macht den Anfang (Bild 2). Mit seinen acht Farben und einer Auflösung von 128 x 128 Pixeln genügt es für einfache Darstellungen von Messkurven in der Industriewelt. ■ Mitsubishi SXGA+ TFT Displays D ie neuen 38,1 cm (15“) großen TFT Displays von Mitsubishi (Vertrieb: MSC Technologies) sind gekennzeichnet durch eine hohe Auflösung von 1400 x 1050 Bildpunkten (SXGA+, 117 ppi). Die beiden Displays sind für den Einsatz im industriellen Umfeld ausgelegt, z.B. in der Bildverarbeitung, in der Messtechnik und in der Medizintechnik. Darüber hinaus eignen sie sich als Anzeigeinstrumente in Zügen oder Schiffen. Der Arbeitstemperaturbereich der hochauflösenden Displays ist besonders weit und reicht www.msc-technologies.eu von –30 bis +80 °C. Das Modell AA150PD03 verfügt über eine Helligkeit von 500 cd/m², das AA150PD13 punktet mit 1000 cd/m². Dank des Kontrastverhältnisses von 1000:1 ist eine gute Ablesbarkeit auch in hellen Umgebungen sichergestellt. Beide Displays weisen aufgrund der implementierten IPSTechnologie einen weiten Blickwinkel von 85 Grad nach allen Seiten (horizontal und vertikal) auf. Die 6 bit / 8 bit LVDS-Datenschnittstelle unterstützt eine Farbpalette von bis zu 16,7 Millionen Farben. ■ MSC Solution Guide 15 Displays Industrie, Medizin, Public Information Fünf Jahre verfügbar Im Rahmen seines Hybridkonzept bietet Innolux an, dass Consumer-Displays (Monitorund Notebook-Displays) gegen einen geringen Preisaufschlag mit einer verlängerten Verfügbarkeit ausgestattet werden, das heißt Zeitspanne der Serienfertigung plus ein Jahr. Dies kann auf Projektbasis vereinbart werden. Angeboten werden unter anderem 54,6 cm (21,5“) und 60 cm (23,6“) große FHD Displays mit PCAP-Technologie, wobei der Touch-Sensor direkt auf dem TFT–Glas laminiert ist (Touch On Display-, TOD-Technologie). Das 43 cm (17 Zoll) große Display G170J1-LE1 mit WUXGA-Auflösung zeichnet sich durch seine Industrietauglichkeit aus. Der von MSC Technologies vertretene Display-Hersteller Innolux mit Fabriken in Taiwan und China hat sich auf Produkte für industrielle, medizinische und Public Information-Anwendungen spezialisiert. D er taiwanische Hersteller Innolux gewährleistet für seine Industrie-Displays der G-Line-Linie eine Verfügbarkeit von mindestens fünf Jahren ab Serienstart. Das Angebot umfasst alle wichtigen Diagonalen im Standard- und Widescreen-Format. Das 43 cm (17 Zoll) große Modell G170J1-LE1 mit WUXGA-Auflösung (1920 x 1200 Pixel) bietet eine Helligkeit von 600 cd/m² und einen weiten Blickwinkel von 176°. KOE Europe SC Technologies hat leistungsstarke TFT Displays mit überbreitem Seitenverhältnis (Letter Box-Format) von KOE Europe in ihr Produktportfolio aufgenommen. Die breitformatigen Displays sind in den drei Versionen 37,8 cm (14,9“) mit einer Auflösung von 1280 x 242 Bildpunkten, 25,9 cm (10,2“) mit 800 x 256 Bildpunkten und 15,7 cm (6,2“) mit 640 x 320 Bildpunkten verfügbar. Typische Anwendungen sind neben Glücksspielautomaten unter anderem audiovisuelle und Infotainment-Systeme, digitale Beschil- 16 MSC Solution Guide Im Bereich Public Information Displays ist Innolux ein Einsteiger. Der Fokus liegt hier auf UHD TFTs mit 3860 x 2160 Bildpunkten. Angeboten werden Displays mit Diagonalen von 71,1 cm (28“) bis 215,9 cm (85“) vor allem für Indoor-Anwendungen. Daneben sind Stripdisplays (Stretched) der Serie S290AJ1-LE1 (73,7 cm (29“), 1920 x 540) verfügbar, die nicht wie üblich aus bereits komplett fertigen Displays geschnitten werden, sondern aus dem Mutterglas in der Produktion. ■ Ampire Letter Box Displays M Die von Innolux speziell für den medizinischen Bereich ausgelegten Displays werden in Japan nach speziellen Qualitätsanforderungen in kleineren Produktionslosen gefertigt. Torsten Mindach, Linemanager Display Solutions, MSC Technologies, sagt: »Hier gilt ’Zero Pixel Defekt’ und eine siebenjährige Verfügbarkeit als Standard.« Displays für Medizintechnik sind zwischen 48,3 cm (19“) und 81,3 cm (32“) lieferbar. derungssysteme, Kassen- und Verkaufsterminals sowie industrielle Messausrüstungen. Das 37,8 cm große Modell TX38D25VM0CAA basiert auf der IPS-Technologie (in-plane switching), die für eine exzellente Farbcharakteristik über beinahe den kompletten Blickbereich sorgt. Das Display verfügt über ein Kontrastverhältnis von 800:1 und ein Bildverhältnis von 16:3. Die LED-Hintergrundbeleuchtung mit einer Lebensdauer von 70.000 Stunden und die Helligkeit von 450 cd/m² stellen eine ausgezeichnete Performance sicher. ■ Semicustom Displays E ine jahrzehntelange Partnerschaft verbindet MSC Technologies mit dem Display-Spezialisten Ampire aus Taiwan. Der Hersteller beherrscht im eigenen Hause den kompletten Frontend- und Backend-Prozess und kann sehr flexibel von Kunden gewünschte Modifikationen realisieren. Roland Federle, Marketing Manager BU Displays, MSC Technologies, sagt: »Ampire stellt eine selbst nach europäischem Standard hohe Qualität seiner langzeitverfügbaren Produkte sicher.« ■ www.msc-technologies.eu 4K Displays für Digital Signage und die Medizintechnik Schärfer als unser Auge Besondere Herausforderungen an hochauflösenden 4K Displays für professionelle Anwendungen sind neben der Ansteuerung ein erweiterter Temperaturbereich, eine geringe Neigung zu Image Sticking und eine hohe Zuverlässigkeit als Voraussetzung für eine lange Einsatzdauer des Endgeräts. I nnovative Consumer-Technologien finden nicht immer sofort den breiten Einzug in industrielle Anwendungen. Dies trifft sicherlich auch für hochauflösende 4K Displays mit 3840 x 2160 Pixeln zu. Bei Ableseentfernungen von mehr als 3 m können die Benutzer in der Regel keinen Unterschied von 4K im Vergleich zu Full HD-Anzeigen unterscheiden. Unsere Augen können nur eine bestimmte Pixel-Größe auflösen, im Idealfall etwa 1 mm bei 3 m Abstand. Roland Federle, Marketing Manager BU Displays bei MSC Technologies, weiß: »Große Auflösungen wie 4K oder sogar 8K machen vor allem bei großflächigen Monitoren und einem geringen Betrachtungsabstand zur Bildebene Sinn. Bei einem 61 cm (24“) Display mit 4K-Auflösung wie dem LM238WR1 von LG Display mit einem Pixel Pitch von 0,13 mm dürfte selbst aus der Nähe die Pixel-Auflösung schon nicht mehr erkennbar sein, bei Full HD mit einem Pitch von ca. 0,3 mm kaum. 4K lässt ein Bild selbst bei großen Diagonalen wie beim 213,4 cm (84“) TFT LCD LD840EQD-SEM von LG Display noch wie ein gutes Poster aussehen.« Die hohe Auflösung von 4K ist besonders für die großformatigen E-Signage Displays interessant, zum Beispiel in Einkaufszentren, wo die Anzeigesysteme von den Kunden in geringem Abstand direkt per Touch bedient werden und kleinst geschriebene Informationen klar lesbar sein müssen. Darüber hinaus kommen 4K Displays in ausgewählten Bereichen der Industrie zum Einsatz, zum Beispiel in der Druckindustrie, bei der Bildverarbeitung und vor allem in der Medizintechnik. »Aber in den meisten Industrieanwendungen«, so Roland Federle, »reicht Full HD heute bei weitem aus«. MSC Technologies bietet derzeit mit etwa www.msc-technologies.eu 4K Displays verfügen über eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixel. hundert verschiedenen Full HD Displays in den Diagonalen von 17,8 cm (7“) bis 203 cm (80“), aber auch mit knapp zwanzig 4K Displays von 60,5 cm (23,8“) bis 213,4 cm (84“) ein sehr breites Produktportfolio an. Image Sticking. Weitere Anforderungen sind eine hohe Zuverlässigkeit als Voraussetzung für eine lange Einsatzdauer des Geräts und eine lange Verfügbarkeit von bis zu drei Jahren nach Produkteinführung. Hochwertige Displays, die im industriellen Umfeld eingesetzt werden, müssen im Vergleich zu Consumer-Produkten zusätzliche Eigenschaften erfüllen. Eine wichtige Rolle spielen für viele Anwendungen ein erweiterter Temperaturbereich und geringe Neigung zu Ein zentrales Thema für den Einsatz hochauflösender Displays ist ihre Ansteuerung, demzufolge ändern sich auch die Schnittstellen sowohl extern zum Rechner als auch intern zum Display. War für die kleinen und mittleren Auflösungen noch die alte CRT-Schnittstelle oder DVI bzw. intern LVDS die Lösung, kommt jetzt HDMI zur Übertragung von kopiergeschützten, hochauflösenden, digitalen Videound Audiodaten zum Einsatz. Eine Alternative ist DisplayPort (DP) als eine VESA genormte, im Gegensatz zur HDMI-Lizenz freien Schnittstelle zur Übertragung von Audio- und Videosignalen zwischen Computer und Bildschirm. Als internes Interface stehen 4 Channel LVDS, V by One (Video by onepair) oder embedded DisplayPort (eDP) zur Diskussion. Während die Applikationen mit 4 Channel LVDS-Schnittstelle wegen der umfangreichen Signalleitungen und der relative geringen Übertragungsgeschwindigkeit allmählich zurückgehen und V by one lediglich bei großen Diagonalen zu finden ist, ist eDP als interne Schnittstelle und DP für extern stark im Kommen (siehe Artikel zu eDP ab Seite 24). ■ „ Roland Federle, Marketing Manager BU Displays, MSC Technologies 4K ist interessant für großflächige Displays, die aus der Nähe betrachtet werden. “ MSC Solution Guide 17 Displays Sharp, AUO und NLT Erste industrielle Full HD Panels mit einer 47 cm (18,5“) großen Diagonale M SC Technologies hat drei Industrie-Panels in ihr Produktportfolio aufgenommen, die sich durch ihre Full HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) bei einer Bildschirmdiagonale von 47 cm (18,5“) und einem Seitenverhältnis von 16:9 auszeichnen. Bislang waren 47 cm (18,5“) große Displays nur mit HD-Auslösung erhältlich. Weitere wichtige Merkmale der neuen Produkte sind ein ultraweiter Betrachtungswinkel, eine ausgezeichnete Lesbarkeit aufgrund eines hohen Kontrasts und einer guten Farbwiedergabe. Alle Displays arbeiten in einem weiten Temperaturbereich von –20 bis +70 °C und sind deshalb besonders für Anwendungen in der Industrie und der Medizintechnik geeignet. • Das Full HD Panel LQ185M3Lxxx_LD von Sharp verfügt über eine Luminanz von 400 cd/m² (typ.), das Kontrastverhältnis wird mit 1500 : 1 angegeben. Der Betrachtungswinkel beträgt 85/85/85/85 Grad. • Das Modell G185HAN01.0 von AUO bietet eine Helligkeit von 350 cd/m² (typ.) und einen Kontrast von 1000:1 (typ.). Der Betrachtungswinkel ist mit 89/89/89/89 Grad etwas größer als beim Sharp Panel. • Das Panel NL192108AC21-01D von NLT ist gekennzeichnet durch eine Luminanz von 400 cd/m² (typ.) und ein Kontrastverhältnis von 700:1 (typ.). Der Betrachtungswinkel liegt bei 88/88/88/88 Grad. Alle drei Displays weisen eine aktive Fläche von 409,8 x 230,4 mm auf, die Außenabmessungen sind mit 430,4 x 254,6 x 12,5 bzw. 12,4 mm (AUO) beziehungsweise TBD (NLT) beinahe identisch. Die Modelle von Sharp und AUO verfügen über eine Dual 8 bit LVDSSchnittstelle, NLT bietet neben einer LVDSVersion auch ein Panel mit eDP (embedded DisplayPort) Interface an. Die Treiberbaugruppe für das LED Backlight ist bei allen Modellen im Anzeigesystem integriert. Sharp, AUO und NLT stellen für das LED Backlight eine Lebensdauer von 50.000 Stunden sicher. Alle Full HD Panels sind laut Hersteller mindestens fünf Jahre ab erster Produkteinführung lieferbar. ■ KOE Europe Für den Betrieb unter extremen Temperaturen D as robuste 17,78 cm (7“) Rugged+ TFT Display-Modul TX18D205VM0BAA von KOE, das von MSC Technologies vertrieben wird, ist für den Betrieb von -40 bis +85 °C ausgelegt. Bisher sah die Spezifikation einen Bereich von -30 bis +80 °C vor. Die Lagertemperatur des Displays wurde ebenfalls erhöht und liegt jetzt zwischen –40 bis +90 °C. Das TFT Dìsplay bietet eine WVGA-Auflösung mit 800 x 480 Pixel im 15:9-Breitbildformat. Die integrierte IPS (in-plane switching)-Technologie stellt eine homogene Farbwiedergabe über einen weiten Blickwinkel von 170 Grad (vertikal und horizontal) sicher. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig für moderne HMI-Anwendungen. Das Kontrastverhältnis liegt bei 1000:1, die Helligkeit beträgt 800 cd/ m². Die Lebensdauer des LED-Backlights gibt KOE mit 70.000 Stunden an. Die 40 Pin CMOSSchnittstelle unterstützt 6 Bit RGB-Daten, was einer Farbpalette von bis zu 262.000 Farben entspricht. Als Alternative ist das mechanisch und optisch vergleichbare Display-Modul TX18D206VM0BAA erhältlich, das über ein 20 Pin LVDS Interface verfügt. Die Außen- 18 MSC Solution Guide abmessungen des 17,78 cm (7“) Rugged+ Displays betragen 167,7 x 109,45 x 9,0 mm, die aktive Fläche liegt bei 152,4 x 91,44 mm. Zum Einsatz kommt es vor allem in Anwendungen, die einen zuverlässigen Betrieb unter extremen Temperaturen erfordern. Das Display zeichnet sich durch robuste mechanische und elektrische Eigenschaften aus und ist sehr widerstandsfähig gegen Schock, Vibration und elektrostatische Entladung. Typische Märkte sind Industrie, Medizintechnik, Automotive, Marine und Luftfahrt. ■ www.msc-technologies.eu Embedded Bild 1. Hohe Individualität und flexible Konfigurationen sind heute gefragt. Modularität sichert hohe Flexibilität und kurze Entwicklungszeiten Schnell zum optimierten Industriesystem Die modularen EmbeddedSysteme aus der NanoServerFamilie der Marke DSM Computer können innerhalb kurzer Zeit und mit optimierten Kosten an spezielle Anwendungen angepasst werden. Um in allen entscheidenden Projektphasen eng mit den Kunden zusammenzuarbeiten, entwickelt und fertigt MSC Technologies ihre Standardund maßgeschneiderten OEMProdukte in Deutschland. www.msc-technologies.eu E mbedded-Lösungen für den Industriemarkt zeichnen sich heute mehr denn je durch ihre hohe Individualität und flexible Konfigurationen aus. Selbst bei kleinen Stückzahlen wünschen sich OEM-Kunden auf die spezielle Anwendung optimierte Rechner zu Konditionen von Standardsystemen und sind in der Regel nicht bereit, hohe Entwicklungskosten zu bezahlen. Auch für technisch anspruchsvolle Produkte wächst der Preisdruck. Hinzu kommt die Vorgabe nach immer kürzer werdenden Design- und Lieferzeiten, um das System schnell auf den Markt zu bringen. Die robusten IPCs müssen zudem im Betrieb ohne Service-Einsatz zuverlässig arbeiten und mehr als fünf Jahre verfügbar sein. Wie lassen sich diese Anforderungen des Marktes erfüllen? Maßgeschneiderte Embedded-Systeme nach Kundenwunsch sind innerhalb kurzer Zeit und mit optimierten Kosten nur durch eine umfangreiche Palette an Standardprodukten und einen durchgängigen Plattformgedanken umzusetzen. Christian „ Christian Lang, Senior Manager Embedded Solutions, MSC Technologies Building Blocks sind die Basis für kundenoptimierte Rechnersysteme. “ Lang, Senior Manager Embedded Solutions, MSC Technologies, erklärt: »Wir haben als Basis für die Entwicklung kundenoptimierter Rechner vielfältige Building Blocks vordefiniert, die in ihren Leistungsdaten skalierbar sind. Die Building Blocks werden nach den Anforderungen der Kunden entwickelt und MSC Solution Guide 19 Embedded kurzfristig bereitgestellt.« Das Baukastensystem umfasst standardisierte Computer-OnModule, Baseboards, Standard-Mainboards, flexible Industriegehäuse, Kühllösungen, moderne Speichermodule, Solid State Disks und zahlreiche Displays mit oder ohne TouchTechnologie - alles aus einer Hand (Bild 1). Das Ziel ist, so Christian Lang, die Realisierung von Embedded-Produkten für unterschiedliche Anwendungen, die aus möglichst vielen gleichen Komponenten bestehen. Das Design eines Industrierechners beinhaltet u.a. die Integration eines Mainboards oder eines Computer-on-Modules mit Baseboard, den Einbau von HDDs / SDDs, die Stromversorgung und die Verkabelung. Nach der Analyse und der Definition des optimalen Kundensystems zeigt sich bei den meisten Projekten, dass ein auf die Anwendung optimiertes Kühlprinzip erarbeitet werden muss. Hinzu kommt in intelligenten HMI-Anwendungen die Integration eines passenden, industrietauglichen Displays mit oder ohne Touchscreen, das ebenfalls von MSC Technologies verfügbar ist. Während der Design-Phase werden u.a. 3D CAD-Systeme und eine Temperatursimulation eingesetzt. Alle Industrierechner durchlaufen einen funktionalen Test, eine Kompatibilitätsverifikation und Prüfungen, die unterschiedlich raue Umgebungen je nach Anwendung simulieren. Zulassungen nach CE, FCC, UL, EN 60601 usw. können durchgeführt werden. Die Fertigung der komplexen Systeme erfolgt in der MSC-eigenen Produktionsstätte in Freiburg, Bild 2. Der NanoServer N1-A3 basiert auf der Intel Atom-Technologie. die darauf spezialisiert ist, flexibel, effizient und zeitnah Klein- und Großserien mit Losgrößen von mehreren hundert Stück pro Woche herzustellen. Die Fabrik ist nach ISO 9001:2008 und ISO 13485 (Medizin) zertifiziert. Als Basis für ein kundenspezifisches Projekt kann beispielsweise ein Embedded-System aus der neuen NanoServer-Familie der Marke DSM Computer dienen, das von MSC Technologies angeboten wird. und Grafikleistung bieten sich ein High-end NanoServer mit Intel Core-Prozessoren i3 / i5 / i7 der vierten Generation und Desktop-Chipsatz Intel Q87 Express an. Um unterschiedliche CPU Boards einfach und flexibel integrieren zu können, ist die neue NanoServer-Familie mit einem IO Shield ausgestattet. Damit lässt sich für alle Rechnermodelle gleicher Bauhöhe ein identisches Gehäuse verwenden, unabhängig von den Steckerausführungen der einzelnen eingebauten Mini ITX Boards. Die einzelnen Modelle unterscheiden sich in der Prozessorleistung der zum Einsatz kommenden industriellen Mini ITX Mainboards. Steht die Energieeffizienz im Vordergrund, werden stromsparende Prozessoren der Intel Atom-Familie integriert (Bild 2). Für anspruchsvolle Bildverarbeitungsanwendungen mit hohen Anforderungen in puncto Rechen- MSC Technologies bietet ihre NanoServerFamilie in den drei Varianten NN, N1 und N2 an, die sich in der Anzahl der freien Steckplätze unterscheiden. Neben dem N1-Q87 mit einem PCI Express-Steckplatz und einer Bauhöhe von 79 mm sind die 58 mm flachen NanoServer NN ohne Steckplatz und N2 mit zwei Slots verfügbar. ■ Intels Low Power Core-Prozessoren der 6. Generation Integration auf COM Express-Module M SC Technologies stellt die Type 6 COM Express-Modulfamilie MSC C6C-SLU vor, die auf den neuen Intel Core-Prozessoren der 6. Generation (Codename „SkylakeU“) basiert. Intels U-Prozessorplattform enthält in einem Gehäuse (Multi-Chip-Package) neben dem Low Power-Prozessor mit Grafikcontroller auch den kompletten Chipsatz. Die neue Prozessorlinie schließt die Performance-Lücke zwischen den Intel Atomund den High-end Intel Core-Zwei-ChipLösungen. Die energieeffizienten COM Express-Module MSC C6C-SLU im Compact-Format mit 95 x 95 mm weisen eine typische Verlustleistung von nur 17 - 19 W auf. Deshalb ist die Reali- 20 MSC Solution Guide sierung von Embedded-Systemen ohne zu großen Kühlaufwand möglich. Typische Anwendungen sind z.B. in Automatisierungssystemen zu finden. MSC Technologies bietet die leistungsfähige COM-Familie MSC C6C-SLU in drei Prozessorvarianten mit Dual-Core Intel Core i7-6600U, i5-6300U und i3-6100U an. Die TDP der integrierten Prozessoren wird mit 15 W angegeben. Die on-chip Intel HD Graphics Gen. 9 unterstützt DirectX 12 und OpenGL 4.4. Es lassen sich drei unabhängige Displays mit einer Auflösung von 4k x 2k ansteuern. Eine Grafikbeschleunigung und hardwarebasiertes Video En-/Decoding vervollständigen die Feature-Liste. ■ www.msc-technologies.eu Lüfterlos Erweiterbarer Panel PC D er lüfterlose Panel PC ARC-1209 mit einer Bildschirmgröße von 30,7 cm (12,1“) von Avalue, der von MSC Technologies vertrieben wird, ist für raue Industrieanwendungen ausgelegt. Die Betriebstemperatur reicht von –30 bis +60 °C, der weite Bereich der Eingangsspannung geht von +12 bis 26 V. Der Panel PC widersteht kontinuierlichen Vibrationen bis zu 5 Grms und Anti-Schock-Tests von 20 Grms. Das Front Panel erfüllt die Schutzart IP65. Der Rechner ist in einem IP41 konformem Gehäuse untergebracht. Das Herzstück des energieeffizienten Panel PCs ist der Intel Atom-Prozessor E3845 mit vier Kernen (1,91 GHz) und integriertem Chipsatz. Die breite Auswahl an Schnittstellen umfasst USB 3.0, USB 2.0, COM, HDMI, LVDS, SATA II, WiFi, Audio, ein Mini PCI Express für mSATA und zwei LAN-Ausgänge. Für Systemerweiterungen stehen flexible Expansion-Module zur Verfügung. ■ Für den Elektroschrank Kompakter Hutschienen-PC Z um einfachen Einbau im Schaltschrank oder Elektroschrank bietet sich der kompakte Hutschienen-PC H1-A3 der Marke DSM Computer von MSC Technologies an. Der kompakte Box PC passt mit einer Breite von nur 124 mm (7 TE) ideal unter die Hutschienen-Normabdeckung. Das robuste und hochwertige Aluminiumgehäuse weist eine Höhe von 90 mm und eine Tiefe von 41 mm (55 mm mit Kühlrippen) auf. Der Rechner ist für das industrielle Umfeld robust ausgelegt und arbeitet wartungsfrei sehr zuverlässig im 24/7-Betrieb. Dies setzt eine hohe Qualität des PCs und aller darin verbauten Komponenten voraus. Der Hutschienen-PC ist lüflerlos und passiv gekühlt. Er kommt ohne bewegliche Teile wie rotierende Massenspeicher aus. System-Monitoring, Watchdog und ein effektives Power Management sorgen zusätzlich für eine hohe Zuverlässigkeit. Der im H1-A3 integrierte Intel Atom-Prozessor E3800 steht mit der implementierte Intel VTx Virtualization-Technologie und seiner Built-in Security Engine zusätzlich für ein hohes Maß an Datenintegrität und Zuverlässigkeit. Mit den Intel Advanced Encryption Standard New Instructions (AES-NI) zur Datenverschlüsselung lassen sich beispiels- weise die zu übertragenden und gespeicherten Daten in Echtzeit verschlüsseln, ohne die CPU zu belasten. ■ Anzeige ‘Right-sized‘ Solutions Mainboards – made in Germany FUJITSU D3313-S – Industrial Mainboard: Die neuen mini-ITX Modelle D3313-S, des bewährten Fujitsu Industrie Mainboards mit AMD Embedded G-Series SOC Technologie, bieten eindrucksvolle Graphik-Performance bei niedrigstem Energieverbrauch. Die ideale Lösung für vielfältigste industrielle Anwendungen. · AMD Embedded G-Series SOC mit 5 verschiedenen APUs von 7–25W TDP · 24Bit Dualchannel LVDS · DisplayPort & DVI · m-SATA & miniPCIe · 12 & 19–24V DC in Spannungsversorgung · Erweiterter Temperaturbereich Internet: fujitsu.com/fts/mainboards Mail: [email protected] Embedded Kompakte Kraftpakete Vorteile von x86-SoCs für Embedded-Mainboard-Designs System-on-Chips (SoCs), die CPU, GPU und I/O-Controller in einem kompakten x86-Baustein vereinen, bieten gerade im industriellen und semiindustriellen Embedded-Bereich große Design-Vorteile. Dieser Beitrag zeigt die Möglichkeiten am Beispiel des Industriemainboards D3313-S von Fujitsu auf, das auf der neuen AMD Embedded G-Series SoC Plattform basiert. Von Peter Hoser, Sales Director OEM, Fujitsu Fujitsus Mainboard D3313-S E mbedded-Computer mit möglichst hoher Rechen- und/oder Grafikleistung müssen zusammen mit vielen anderen Komponenten in kleinen Gehäusen untergebracht werden, die wenig Raum für Lüfter usw. bieten. Das haben industrielle Embedded-Anwendungen im Bereich Automation bzw. Human Machine Interface (HMI) mit semiindustriellen Applikationen wie Kiosklösungen und Digital Signage gemeinsam: Der Platz ist begrenzt. Daher sind kompakte Formfaktoren für Industrie-Mainboards ein Muss. Das neue Modell D3313-S von Fujitsu ist deshalb als Mini-ITX-Board mit Abmessungen von 170 x 170 mm ausgelegt. Es ba- 22 MSC Solution Guide siert auf der neuen AMD Embedded G-Series SoC-Plattform. Der Prozessor vereint CPU, Chipsatz und Grafik auf einer Fläche von nur 24,5 x 24,5 mm, was ihn für solche kompakten MainboardDesigns allein schon aus mechanischen Gründen interessant macht. Mit dieser Miniaturisierung macht AMD, nach APU und Controller Hub, einen nächsten Schritt in der Integration aller x86-Funktionalitäten auf einem Chip. Vergleicht man die hochintegrierten SoCs in 28-nm-Technologie in mechanischer Hinsicht mit deren Vorgängern, den AMD Embedded G-Series APUs, so weisen sie einen um 33 Prozent kleineren Footprint auf. Das gibt dem Designer buchstäblich mehr Spielraum bei der Konzeption seiner Mainboard-Layouts. Außerdem muss der Entwickler auf dem Board statt zwei Chips nur noch einen integrieren. Die Folge sind niedrigere Kosten für Beschaffung und Lagerhaltung und somit auch wirtschaftliche Vorteile. Der in den AMD Embedded G-Series SoCs integrierte I/O-Controller unterstützt alle Standard-Schnittstellen wie PCIe, SATA sowie USB 2.0 und 3.0. Die Kugelgitteranordnung der Lötstellen folgt bei allen AMD G-Series SoCs www.msc-technologies.eu G-Series SoC Generation. Das neue D3313-S4 bietet einen Dualcore, 2,2 GHz Taktfrequenz und einen cTDP-Wert von 10 bis 15 W. Das D3313-S5 ist mit einem Quadcore, 1,2 GHz Taktfrequenz und einem cTDP-Wert von 5 bis 7 W ausgestattet. Beide Mainboards verwenden die zweite Generation der AMD G-Series SoCs. Alle Varianten verfügen über zwei DDR3-1333/1600-SDRAM SO-DIMM-Sockel für bis zu 16 GB Single-Channel-Memory. Das Layout der externen I/O-Anschlüsse ist identisch mit dem der Vorläufergeneration D3003S. Dadurch können die D3313-S-Mainboards auch in die existierenden Mini-ITX-Gehäuse von Fujitsu eingebaut werden. einem einheitlichen Layout. Dadurch kann der Entwickler für alle Boards einer Familie – vom Basismodell bis zur High-end-Variante – ein einheitliches Design verwenden, auch im Hinblick auf die Steckverbindungen. Der Designphilosophie von Fujitsu kommt das entgegen, denn darin ist die Kompatibilität innerhalb einer Board-Generation, aber idealerweise auch zwischen den Generationen, ein zentrales Ziel. Der Grund dafür leitet sich aus den Bedürfnissen der Anwender im EmbeddedBereich ab: Die Mainboards aus der Industrial-Serie mit ihrer Langzeitverfügbarkeit von mindestens fünf Jahren kommen in Investitionsgütern zum Einsatz, deren Design aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und der Zertifizierung während der Produktlebenszeit nicht grundlegend geändert werden kann. Ein einheitliches Board-Layout bietet aber die Möglichkeit, innerhalb des Lebenszyklus einer Maschine auf eine leistungsfähigere Plattform zu wechseln. Das neue Fujitsu-Mainboard ist in fünf Ausführungen mit jeweils unterschiedlichen SoCs von AMD erhältlich. Alle fünf Modelle der Serie D3313-S sind funktionell und mechanisch völlig identisch und unterscheiden sich lediglich durch die darauf eingesetzten APUs. Das D3313-S1 basiert auf AMD GX-210HA SoC mit AMD Radeon HD8210E Graphics (Dualcore, 1,0 GHz, 9 W), das D3313-S2 auf AMD GX-217GA SoC mit AMD Radeon HD 8280E Graphics (Dualcore, 1,65 GHz, 15 W) und das D3313-S3 auf AMD GX-420CA SoC mit AMD Radeon HD 8400E Graphics (Quadcore, 2,00 GHz, 25 W). Diese drei Varianten gehören zur ersten AMD www.msc-technologies.eu Die Leistungsaufnahme der auf den D3313S-Mainboards eingesetzten AMD Embedded G-Series SOCs reicht von der 9-W- über die 10-15-W-Dualcore-Version bis zum Quadcore-SOC von 5 bis 7 W und 25 W TDP. Das D3313-S5 ist auf einen besonders niedrigen Energieverbrauch von 5 bis 7 W ausgelegt. Das D3313-S4 und das D3313-S5 verfügen zudem über konfigurierbare TDP-Werte. Mit dem Boost Mode kann die Frequenz des SoCs dynamisch erhöht werden und bezieht dabei auch Umgebungsvariablen wie Temperatur und eingestellte TDP mit ein. Der niedrige Energiebedarf der neuen SoCs spart nicht nur Stromkosten, sondern bietet auch weitere Designvorteile: Wenig Leistung bedeutet geringe Wärmeentwicklung, deshalb sind mit AMD Embedded G-Series SoC Mainboards auch lüfterlose Systeme realisierbar. Das Embedded-System wird dadurch leiser und zuverlässiger, weil die fehleranfällige Mechanik eines Lüfters gar nicht erst eingebaut werden muss. Kompakter Formfaktor und geringer Energieverbrauch vermögen aber nur dann zu beeindrucken, wenn sie nicht zu Lasten der Performance gehen. Bei den AMD Embedded G-Series SoCs ist das kein Problem. Diese Ein-ChipSysteme können bei höheren Taktraten mehr Befehle pro Taktzyklus (Instructions per Cycle) verarbeiten als frühere Generationen. Doch nicht nur das: Im Vergleichstest mit Marktbegleitern schließt das AMD G-Series SoC auf hervorragende Weise die Lücke zwischen Intel Atom und der hochpreisigen Technologieplattform Intel Core i. Das Preisniveau der AMD G-Series SoCs ist durchaus mit dem von Intel Atom vergleichbar. Die SoCs bieten außerdem eine Grafik-Performance, die sich nicht nur mit diversen Core-i-CPUs messen kann, sondern diese teilweise sogar übertrifft. Die TDP-Werte sind dabei aber erheblich niedriger als bei Core-i3- oder Core-i5-CPUs. „ Peter Hoser, Fujitsu Kompakter Formfaktor und geringer Energieverbrauch vermögen nur dann zu beeindrucken, wenn sie nicht zu Lasten der Performance gehen. “ Es gab jedoch noch weitere Gründe für den Einsatz von AMD Embedded G-Series SoCs auf Industrie-Mainboards: Der verbesserte Universal Video Decoder beispielsweise bietet neue Möglichkeiten für die hardwarebasierte Video-Enkodierung. Das schafft für Anwendungen im Bereich Digital Signage ebenso gute Voraussetzungen wie für Videoüberwachung, bildgebende Verfahren in der Medizintechnik oder digitale Mischpulte, um nur einige Beispiele zu nennen. Des Weiteren unterstützen die AMD Embedded G-Series SoCs eine drahtlose Displayanbindung über WiFi oder Ethernet bei minimaler Latenz. Dies bietet sehr gute Startbedingungen für Designs im Zeichen von Industrie 4.0. Für grafikintensive industrielle Applikationen wie HMIs, aber auch andere Embedded-Lösungen in den Bereichen Digital Signage, Kiosk oder Medizintechnik qualifiziert sich die Plattform noch mit weiteren Features: Sämtliche neuen AMD-Embedded-G-Series-SOCbasierten Mainboards von Fujitsu unterstützen zwei unabhängige, hochauflösende Displays auf der Basis von DVI-I, Display Port oder 24-Bit-Dual-Channel-LVDS. Mit den Embedded G-Series SoCs stellt AMD nicht nur eine skalierbare Single-Chip-Lösung für innovative Designs auf Basis der x86Technologie zur Verfügung. Aus Entwicklersicht ist vor allem das umfassende Ökosystem an standardisierter und optimierter Software, Betriebssystemen und Entwicklungsumgebungen interessant, das rund um diese Plattform bereits existiert. Dieses Umfeld bietet viele Möglichkeiten für die Umsetzung von Mainboards mit Langzeitverfügbarkeit und hoher Investitionssicherheit zu überschaubaren Gesamtkosten. ■ MSC Solution Guide 23 Embedded COM Express Typ 6-Modulfamilien mit embedded DisplayPort Der Display-Anschluss der Zukunft Obwohl heute TFT Displays in der Regel noch über die LVDS-Schnittstelle angesteuert werden, setzt sich auch im Industriesektor die neue digitale Schnittstelle embedded DisplayPort (eDP) immer mehr durch. Das moderne Interface benötigt weniger Leitungen und unterstützt eine Übertragung mit einer höheren Bandbreite. Darüber hinaus überzeugt es mit einem besseren EMV-Verhalten. A uch wenn heute DisplayPort (DP) und vor allem embedded DisplayPort (eDP) noch ein Stück weit davon entfernt ist, bei industriellen Displays die heute noch gängige LVDS-Schnittstelle abzulösen, so kann diese Technologie doch mit einigen wesentlichen Vorteilen punkten. So lassen sich die großen Datenmengen eines Full HD oder 4K Displays leichter bewältigen, da die Grafikdaten mit einer hohen Geschwindigkeit über ein einziges, standardisiertes Kabel übertragen werden. Die externe Display-Schnittstelle DisplayPort ist ausgelegt für den Anschluss von Gerät zu Gerät, z.B. eines Monitors zum PC. Das interne Embedded DisplayPort (eDP) Interface verbindet als bi-direktionaler High-Speed-Datenbus den System-Host mit dem Display. Die Signale von eDP und DP sind prinzipiell identisch. eDP verfügt jedoch über drei zusätzliche digitale Steuersignale niedriger Frequenz: Helligkeitskontrolle, Backlight-On und Display-Power-On. eDP basiert auf dem VESA DisplayPort-Standard und wird heute bereits im Massenmarkt, z.B. in Notebooks und Notepad PCs, standardmäßig in großen Stückzahlen eingesetzt. In den nächsten Monaten wird sich eDP auch in Industrieanwendungen durchsetzen, zumal zahlreiche Display-Hersteller ihr Angebot an hochwertigen Modellen mit dieser neuen Schnittstelle stark erweitern wollen. Alle neuen COM Express Typ 6 und Typ 10Modulplattformen für leistungshungrige Anwendungen von MSC Technologies unterstützen den Anschluss von Displays über alterna- „ Konrad Löckler, Product Marketing Manager Boards, MSC Technologies Die serielle eDP-Schnittstelle vereinfacht die Verkabelung und verbessert das EMV-Verhalten. “ tive Schnittstellen LVDS oder eDP, die je nach Bedarf konfiguriert bzw. bestückt werden können. Das Prozessormodul MSC C6B-8SB basiert auf Quad-core Intel Core-Prozessoren der 5. Generation („Broadwell“). Neben einem umfangreichen Schnittstellenangebot bietet das COM im Basic-Format (125 x 95 mm) eine Intel HD Graphics GT2 oder GT3e mit zusätzlichem Grafikspeicher, Turbo Boost-Fähigkeiten für die CPU und den Grafikcontroller, Hardware-beschleunigtes Video Encoding und Decoding sowie erweiterte SecurityFunktionen. Über drei Digital Display Interfaces lassen sich 4K-Displays ansteuern. Das Prozessormodul MSC C6B-8SB basiert auf Quad-core Intel Core-Prozessoren der 5. Generation. 24 MSC Solution Guide Welche Vorteile bietet die embedded DisplayPort-Schnittstelle? Konrad Löckler, Product Marketing Manager Boards, MSC Technologies, erklärt: »eDP ist direkt am Prozessor angebunden, um eine hohe Grafik-Performance zu garantieren. Als modernes serielles Interface vereinfacht eDP die Verkabelung und www.msc-technologies.eu verbessert das EMV-Verhalten.« Die Daten liegen unmittelbar im Daten-Stream und können schnell und mit voller Bandbreite übertragen werden. Die Übertragung der Grafikdaten erfolgt mit 5,4 Gbit/s deutlich über der des LVDS (Low Voltage Differential Signalling)-Protokolls (945 Mbit/s) und bewegt sich damit in den Bereichen von PCI Express und USB 3.0. Das Signal Interfacing ist recht einfach. Die höhere Bandbreite wird vor allem für die zukünftigen ultra-hochauflösenden 4K Displays nötig, die eine vierfach so hohe Auflösung wie die heutigen gängigen Anzeigesysteme aufweisen. eDP benötigt nur maximal fünf Signalpaare, ein bis vier Data Lanes und einen AUX-Kanal und erleichtert damit die Verkabelung der einzelnen Systeme. Im Vergleich dazu müssen bei LVDS insgesamt zehn Signalpaare angeschlossen werden. Die Übertragung der Grafikdaten einschließlich der integrierten Steuersignale und die mehrfach ausgelegten Versorgungsleitungen sind in einem einzigen, standardisierten Kabel vereint. Über einen Hilfskanal (Auxiliary Channel) können zusätzliche Daten, z.B. Signale eines Multi TouchSystems, an den Systemprozessor übertragen werden. Da nur eine Point-to-Point-Verbindung benötigt wird, ist die Handhabung von eDP Displays somit sehr einfach. Weil die eDP-Schnittstelle mit weniger Leitungen auskommt und der Signalhub kleiner ist als z.B. bei LVDS, ist die energetische Störstrahlung sehr gering. Das hat zur Folge, dass das EMV-Verhalten der Displays mit eDP In- terface deutlich besser ist. Die Eigenschaft ist vor allem in EMV-sensiblen Anwendungen wichtig, wiezum Beispiel in der Medizin- und Flugzeugtechnik. Dank der implementierten Panel Self Refresh (PSR)-Technologie ermöglicht eDP einen energiesparenden Betrieb. Dabei wird das Steuermodul in einen Sleep-Modus mit geringem Strombrauch geschaltet, während das Display Panel weiterhin das letzte Bild anzeigt. Dieses Bild wird in einem eigenen, lokalen Frame Buffer gespeichert. Konrad Löckler: »Mit PSR lässt sich die Leistungsaufnahme des Grafikprozessors bei hauptsächlich statischen Bildern deutlich reduzieren und damit auch der Kühlaufwand optimieren oder die Betriebstemperatur senken. Das kommt der Lebensdauer der Komponenten zugute.« Die embedded DisplayPort-Schnittstelle wird von allen gängigen Betriebssystemen unterstützt. Das Interface ist in den Grafiktreibern der Prozessorhersteller implementiert. Da eDP ein offener, lizenzfreier Standard ist, fallen im Gegensatz beispielweise zur digitalen DisplaySchnittstelle HDMI keine Lizenzgebühren an. Um den Kunden den frühzeitigen und problemlosen Zugang zu der neuen und wichtigen Display-Technologie zu ermöglichen, bietet MSC Technologies das Display-Kit für embedded DisplayPort MSC C6-SK-eDP an. Damit können Anwender diese neue Schnittstelle vollständig austesten und evaluieren. Das Display-Kit besteht aus einem LCD Panel mit 33,8 cm (13,3 Zoll) Diagonale und einer Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten (FullHD) mit eDP-Anschluss und einem passenden Verbindungskabel zur Hardware. ■ Zahlreiche Displays mit eDP im Portfolio In den letzten Monaten hat MSC Technologies die ersten hochauflösenden TFT Industrie-Displays vorgestellt, die mit einer Embedded DisplayPort (eDP)-Schnittstelle ausgestattet sind. Das vielfältige Angebot beinhaltet die Modelle LQ108M1JW01 (27,43 cm, 10,8“) und LQ133M1JW02 (33,78 cm, 13,3“) von Sharp in Full HDAuflösung. Vom Hersteller AUO sind die Industrie-Displays B140HAN01.1 (35,56 cm, 14,0“) und G156HTN01.0 (39,62 cm, 15,6“) mit 1920 x 1080 Bildpunkten und die großformatigeren M270QAN01.0 (68,58 cm, 27“) und M320QAN01.0 (81,28 cm, 32“) mit einer höheren Auslösung von 3840 x 2160 Bildpunkten lieferbar. Darüber hinaus werden die beiden Full HD Displays NL192108AC13-YYD (29,46 cm, 11,6“) und NL192108AC18-YYD (39,62 cm, 15,6“) von NLT angeboten. Für Anwendungen zwischen Desktop Computer und IPC Booksize PC D as 330 x 206 x 88 mm kleine Embedded-System Booksize B1-Q87 der Marke DSM Computer ist für Anwendungen zwischen Desktop Computer und Industrierechner ausgelegt und eignet sich unter anderem als Datenbank-Server. Weitere Zielmärkte sind Digital Signage, Retail und Gaming. Der leistungsfähige Booksize B1-Q87 integriert ein MiniITX Board mit Intel Core-Prozessor i5/i7 der vierten Generation aus der Desktop-Serie. Die Thermal Dissipation Power (TDP) der Prozessoren liegt je nach Typ zwischen 35 W und 45 W. Durch die passive Kühlung der CPU kann die Lebensdauer des Rechnersystems signifikant erhöht werden. Der www.msc-technologies.eu leistungsfähige Grafikcontroller Intel HD Graphics (HD4600) ist im High-endProzessor integriert. Als Desktop-Chipsatz kommt der Intel Q87 Express zum Einsatz. Der on-board Arbeitsspeicher aus DDR3 SDRAMs lässt sich bis 16 GB aufrüsten. Zwei im Booksize PC eingebaute, redundante Lüfter stellen sicher, dass die CPU auch nach Ausfall eines Lüfters weiterhin ausreichend gekühlt wird. Die auswechselbare Lüfterkassette erhöht die Wartbarkeit des Rechners. Das Embedded-System wird ver- sorgt über ein integriertes AC-Netzteil oder alternativ über eine Phoenix-Buchse des DCEingangs. ■ MSC Solution Guide 25 Embedded Embedded-Systeme NanoServer mit I/O Shield Zahlreiche Massenspeicher M SC Technologies hat für die Embedded-Systemfamilie NanoServer mit I/O Shield der Marke DSM Computer das Angebot an standardmäßig einsetzbaren Massenspeichern erheblich erweitert. Damit lassen sich anfallende Entwicklungskosten für Zertifizierungen einsparen und die Time-to-Market des Endprodukts deutlich optimieren. Im robusten Industriegehäuse der NanoServer IO N1 ist Platz für zwei 2,5 Zoll HDDs/SSDs, wobei ein Drive den PCI Express-Steckplatz belegt, und eine mSATA SSD. Standardmäßig bietet MSC Technologies als sofort einsetzbare Massenspeicher mit 500 GB bzw. 1 TB 2,5“ HDDs, 2,5“ SSDs mit 32, 80, 120, 180 bzw. 240 GB Speicherkapazität und 30, 60, 120 GB mSATA SSDs an. Die NanoServer IO sind derzeit in zwei unterschiedlichen Modellen verfügbar: Der preisoptimierte Box PC N1-A3 integriert den Intel Atom-Prozessor E3845 mit vier Prozessorkernen (1,91 GHz), auf Anfrage wird das System mit dem Dual-core Intel Atom-Prozessor E2826 ausgestattet. Die Intel HD Graphics Gen. 7 ist in der CPU enthalten. Dank der geringen Verlustleistung der CPU kann der Computer auf Anfrage bis zu einer Temperatur von 40 °C ohne Gehäuselüfter betrieben werden. Der leistungsfähige N1-Q87 basiert auf dem Desktop-Chipsatz Intel Q87 Express und einem Intel Core-Prozessor i3/i5/i7 der vierten Generation (Desktop-Serie) mit on-chip Intel HD Graphics HD4600. ■ Für Module mit BayTrail- und Braswell-Prozessoren von Intel COM Express Typ 6 Starter Kit F ür Typ 6 COM Express-Module mit Intel Atom E3800- oder zugehörigen CeleronProzessoren bzw. mit aktuellen Celeron- oder Pentium-Prozessoren N3000 ist das Starter Kit MSC C6-SK-BT-EV-KIT001 von MSC Technologies ausgelegt. Das Starter Kit umfasst neben dem COM Express Träger-Board zwei SO-DIMM Speichermodule, Kühlkörper und die passende Stromversorgung. Das universelle Mini-ITX Basisboard bietet einen Stecksockel mit COM Express Typ-6-Belegung für die Compact- und Basic-Module MSC C6C-BT oder MSC C6C-BW von MSC Technologies auf und verfügt über eine Vielzahl von Steckanschlüssen und Funktionselementen, die Zugriff geben auf die gängigen Schnittstellen: PCIe x1, SATA, USB 3.0 und 2.0, GbE-LAN, LPC, UART, GPIO und HD-Audio. Mehrere Grafikausgänge sind verfügbar: VGA, DisplayPort, embedded DisplayPort (eDP) und LVDS sowie darüber hinaus ein einstellbarer Ausgang für die LCD-Hinterleuchtung mit Helligkeitsregelung. Das Board hat auch einen Stecksockel für PCI-Express-Mini-Karten zur funktionalen Erweiterung und einen SD-Kartenschacht. ■ Impressum Redaktion: Rosemarie Krause, Redaktion, Technisches Redaktionsbüro, Tel. +49 (0)89 / 90 66 37 Roland Federle, MSC Technologies, verantwortlich für den Inhalt, Tel. +49 (0)7249 / 910-5961 Karin Zühlke, Markt&Technik; Dieter Grahnert, Markt&Technik Anzeigenleitung: Katja Heil, MSC Technologies, Tel. +49 (0)7249 / 910-427 Grafik: Jasminka Kasibovic, MSC Technologies, Tel. +49 (0)8165 / 906-308 Layout & Design: Dieter Grahnert, Markt&Technik; Alexander Zach, Markt&Technik. Es wurden zum Teil Hintergrundbilder von Fotolia verwendet. Druck: L.N. Schaffrath Druck Medien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern Herausgeber & Anschrift:MSC Technologies, Industriestr. 16, 76297 Stutensee, Tel. +49 (0)7249 / 910-0, Fax +49 (0)7249/7993 Urheberrecht: Alle in „MSC Solution Guide 2015/2016“ erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Aus der Veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, dass die beschriebene Lösung oder verwendete Bezeichnung frei von gewerblichen Schutzrechten sind. Haftung: Für den Fall, dass in „MSC Solution Guide 2015/2016“ unzutreffende Informationen enthalten sein sollten, kommt eine Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit des Verlages oder seiner Mitarbeiter und des Herausgebers in Betracht. Auflage: 34.000 Besonderer Dank:Wir bedanken uns bei allen Herstellern für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. 26 MSC Solution Guide www.msc-technologies.eu Security-Funktionen in standardisierten Computer-On-Modulen Bereit für Industrie 4.0 Als zentrale Bausteine für das Internet of Things verfügen modulare Embedded-Module bereits heute standardmäßig über viele Security-Features. E ine Voraussetzung zur Umsetzung einer Smart Factory ist die Datensicherheit der Kommunikation und der Schutz gegen Spionage- und HackerAngriffe von außen. Bereits heute verfügen moderne Embedded-Module über spezielle Security Features und können damit zur Systemsicherheit wesentlich beitragen. Die Standardmodule in den Formfaktoren Qseven oder COM-Express zeichnen sich durch Kompaktheit und einfache Skalierbarkeit ihrer Leistungsparameter aus. Um im industriellen Umfeld im Langzeitbetrieb zuverlässig zu arbeiten, müssen die Baugruppen die hohen Vorgaben der Nutzer in puncto Qualität und Robustheit erfüllen. Peter Eckelmann, Product Marketing Manager Embedded Module und Boards bei MSC Technologies, weiß: »Das Thema Datensicherheit beginnt schon mit den in den Modulen eingesetzten Prozessorarchitekturen.« Die beiden größten Prozessorhersteller Intel und AMD zählen deshalb neben Lockheed Martin, Honeywell und RSA zu den Gründungsmitgliedern der Ende 2012 geründeten Cyber Security Research Alliance (CSRA). Intel unterstützt zum Beispiel bei ihrer Intel AtomProzessorplattform eine Reihe von Sicherheitsmechanismen, die vor unerlaubtem Zugriff von außen schützen. Einige Funktionen sind direkt im Chip integriert, andere können per Software aktiviert werden. Die implementierte Intel VTx Virtualization-Technologie und eine Built-in Security Engine sorgen für ein hohes Maß an Datenintegrität und Zuverlässigkeit. Mit den Intel Advanced Encryption Standard New Instructions (AES-NI) zur Datenverschlüsselung lassen sich beispielsweise die zu übertragenden und gespeicherten Daten in Echtzeit verschlüsseln, ohne die CPU zu belasten. Um die Datensicherheit von Embedded-Modulen weiter zu erhöhen, sind zahlreiche Qseven- und COM Express-Plattformen der MSC Technologies mit einem Trusted Platform Module (TPM) bestückt (Bild). Der Chip verfügt über Sicherheitsfunktionen, die der Spezifikation 1.2 der Industrie-Standardisierungsorganisation Trusted Computing Group (TCG) entsprechen. Das TPM erzeugt und verwaltet eine „Chain of Trust“, so dass das System vom Boot-Up über das Hochlaufen des Betriebssystems bis zum Laden der entsprechenden Applikations-Software komplett sicher in das Netzwerk eingebunden wird. Zur Chain of Trust gehören u.a. das BIOS, der Master Boot Record (MBR) des Speichermediums, der Bootloader und sicherheitsrelevante Elemente des Betriebssystems. Die COM Express Type 6-Module MSC C6C-BW (rechts) im Compact-Formfaktor 95 x 95 mm und MSC C6B-8SB www.msc-technologies.eu „ Peter Eckelmann, Product Marketing Manager Embedded Module und Boards, MSC Technologies Das Thema Datensicherheit gewinnt immer mehr an Bedeutung. “ Das TPM generiert und verwaltet kryptografische Schlüssel, die mit Hilfe eines Device Master Keys (DMK) eine eindeutige und fälschungssichere Device-Identifizierung innerhalb des Netzwerks ermöglichen. Mit dieser Funktion wird verhindert, dass Software illegal kopiert bzw. installiert werden kann. Darüber hinaus achtet das TPM darauf, dass nur bekannte LAN- und WLAN-Systemkomponenten ins System aktiv eingreifen können. Zusätzlichen Schutz bietet die Software „Aptio“ mit SecureBoot-Vorgang von AMI. Aptio basiert auf dem plattformunabhängigen Standard-Interface Unified Extensible Firmware Interface (UEFI), das dem Betriebssystem über Firmware-Routinen erlaubt, bereits während des Ladevorgangs auf systemrelevante Ressourcen zugreifen zu können. Peter Eckelmann: »Im Vergleich zum klassischen BIOS ist der Bootvorgang über ein UEFI deutlich schneller und bietet dem Nutzer eine hochauflösende Boot-Menü-Grafikoberfläche, die eine einfache Bedienung mit Standard-Mouse oder Touch ermöglicht.« Die implementierte SecureBoot-Funktionalität stellt sicher, dass nur zuvor signierte Software ausgeführt wird. Um den SecureBoot-Vorgang, der nur im reinen UEFI-Modus ausgeführt werden kann, auch während der Laufzeit des Betriebssystems zu vervollständigen, greift man auf die von McAfee entwickelte Application Control Software zurück. McAfee Application Control kann Applikationen als für das System gefährlich einstufen und deren Ausführung blockieren. ■ MSC Solution Guide 27 Storage 3D-V-NAND-bestückte SSDs lösen HDDs ab Beste Performance, wenig Verlustleistung Neben den Leistungsdaten bestimmen in Industrieanwendungen die Lebensdauer und die Datensicherheit die Auswahl der passenden Solid State Drive (SSD). Marktführer Samsung, der von MSC Technologies vertreten wird, liefert 3D-V-NAND-bestückte SSDs, die sich durch eine geringe Latenz und eine hohe Write Endurance auszeichnen. D ie SSDs feiern heute einen wahren Siegeszug, der Umsatz wird auch in den nächsten Jahren extrem rasch steigen. Die Hauptgründe dafür sind die im Vergleich zu HDDs (Hard Disk Drives) verbesserten technischen Merkmale, neben der Performance vor allem die Lebensdauer und die Datensicherheit. Während der ConsumerMarkt vom Preis/GB beherrscht wird, zählen im Industriemarkt die Leistungsdaten und die Lebensdauer pro GB. Der Markt für industrielle Anwendungen teilt sich auf in Automotive sowie in EmbeddedKunden, die eine Flash-Karte oder SSD in ihr System, z.B. Industrie-PC, Datenlogger oder ein Messgerät, einsetzen, und Enterprise-Kunden im Bereich Netzwerk und Hosting. Bei Kunden mit Embedded-Anwendungen reichen meistens SSDs mit kleineren Kapazitäten aus, wie z.B. 32 GB oder 64 GB. Im Enterprise-Sektor und in datenintensiven Anwendungen wie Industrie 4.0 kann es nicht genug an Speicher geben, deshalb werden hier meist die großen SSDs mit 480 GB und 960 GB verbaut. »Der „ Robert Herth, Business Development Manager, Memory & Storage, MSC Technologies SSDs werden schneller als erwartet HDDs ersetzen. 28 MSC Solution Guide “ Bedarf an Speicherkapazität steigt rasant an«, weiß Robert Herth, Business Development Manager MSC Technologies, »bis Ende dieses Jahres sprechen wir dann über 1,9 TB bzw. 3,2 TB.« Doch bei Industrie 4.0 geht es um mehr. Beispielsweise um die Datensicherheit bei einem unerwarteten Stromausfall. Abhilfe kann eine integrierte Power-loss-Schutzfunktion schaffen, die sicherstellt, dass alle Daten erhalten bleiben. Eine kostengünstigere Lösung ist die interne Spiegelung der Register. Bei einem Power Crash können die vorhandenen Daten re-mappt werden. Damit ist gewährleistet, dass die schon abgespeicherten Daten auf jeden Fall nach einem Crash wieder zur Verfügung stehen. Ein weiterer wichtiger Punkt bei Industrie 4.0 ist die Data Retention, das bedeutet, wie lange die Daten zuverlässig im Flash gespeichert werden. Eine SSD mit heutiger MLC-Technologie (Multi Level Cells) hält die gespeicherten Daten ca. zehn Jahre, wenn die Schreibleistung unter 10 Prozent lag. Bei voller Schreibleistung, also wenn TBW (Total Byte Written) erreicht wurde, wird die SSD möglicherweise die Daten nur drei Monate halten (siehe JEDEC-Spezifikation). Ein weiteres Kriterium, das bei der Auswahl der passenden SSD eine Rolle spielt, ist der Betriebstemperaturbereich. Er kann je nach Einsatz im Innenbereich oder outdoor von –40 bis +85 °C oder sogar 105 °C reichen. Auch Temperaturschwankungen beeinflussen das Verhalten eines Flash-Speichers. Technologisch stoßen die bisher gängigen 2D NAND SSDs bereits an ihre Grenzen, da die Flash-Zellen dabei so eng zusammenkommen, dass sie sich gegenseitig beeinflussen. Die In- terferenzen können zur dauerhaften Beschädigung der Zelle und zum Datenverlust führen. Um mehr NAND-Zellen in einem SSDSpeicher zu integrieren, werden in der neuen 3D V-NAND oder auch Vertical NAND genannten Technologie mehrere horizontale Reihen übereinander gestapelt. Bei derzeit lieferbaren 3D V-NAND SSDs sind 32 Layer vorhanden, in Zukunft werden Produkte mit 48 Layern angeboten. Durch die deutliche Reduzierung des Risikos von Interferenzen lässt sich die Lebensdauer (Endurance) jeder einzelnen Zelle der SSD wesentlich steigern. In schreibintensiven Anwendungen kann das zu einer fünffach erhöhten Lebensdauer bei einer gleichzeitig verdoppelten Schreibgeschwindigkeit führen. Bei leseintensiven Anwendungen kann sich die Lebensdauer um bis zu einem Faktor 10 steigern lassen. Obwohl die Speicherkapazität pro physikalischem Raum zunimmt, sinkt der Energieverbrauch auf etwa die Hälfte. Dies hat besonders Auswirkungen auf RAID-Systeme oder Server-Anwendungen. Die 3D V-NAND SSD 960GB SM863 von Samsung, die von MSC Technologies erhältlich ist, bietet höchste Performance bei gleichzeitiger Reduzierung der Verlustleistung. Die SSD kann mit 3,6 TB Daten pro Tag beschrieben werden und bietet dennoch eine Lebensdauer von fünf Jahren. Mit einem Overprovisioning von 28 Prozent wird die Lebensdauer etwa um den Faktor 3 verlängert, also auf 15 Jahre. Robert Herth: »Samsung bietet heute 3D-NAND-basierende SSDs bereits günstiger als planare Produkte an. Die Preise sinken von Jahr zu Jahr. Das hat zur Folge, dass SSDs schneller, als eigentlich erwartet, HDDs ersetzen werden.« ■ www.msc-technologies.eu Wireless Innovative Gebäudetechnik von MSC Technologies’ Kunden Gira Eine Erfolgs-Story ... Gira Headqarters Das Unternehmen Gira steht für moderne Gebäudetechnik. Dafür bietet Gira intelligente Funktionen und benutzerfreundliche Geräte für die einfache und bequeme Steuerung von Beleuchtung, Heizung und Jalousien sowie von Türkommunikations-, Multimedia- und Sicherheitssystemen. D ie intelligente Bedienzentrale Gira G1 ist das neue Multitalent für die Gebäudetechnik: kompakt, leistungsstark und universell nutzbar. Über das brillante Multitouch-Display sind alle Funktionen komfortabel per Fingertipp oder Geste zu bedienen. Der Gira G1 lässt sich als Bedienzentrale für ein KNX-System nutzen und an ein IP Gateway anbinden. Er kann wie ein normaler Schalter auf einer Unterputzdose installiert werden und eignet sich für Modernisierungen, Nachrüstungen und Neubauten gleichermaßen. Das brillante 15,25 cm (6“) große TFT-FarbDisplay mit 480 x 800 Pixeln und 155 ppi bietet eine klare Darstellung von Bild, Grafik und Text. Dank MVA-Technologie ist es aus allen Betrachtungswinkeln gleich gut ablesbar, sodass der Gira G1 von großen und kleinen Menschen gut genutzt werden kann. Über die kapazitive Touch-Oberfläche lassen sich alle Funktionen per Fingertipp oder mit Gesten wie Handauflegen und Wischen steuern. Ein Helligkeitssensor steuert das Display Backlight und 30 MSC Solution Guide passt es an die Lichtverhältnisse automatisch an. Der Näherungssensor erkennt, wenn sich eine Person dem Gira G1 nähert und schaltet das Display automatisch ein. In allen Anwendungsfällen werden sämtliche Funktionen über IP realisiert. Die Bedienzentrale wird dazu via LAN-Kabel oder drahtlos über WLAN und eine entsprechende Schnittstelle an die Gebäudetechnik angebunden. Im Neubau oder in Gebäuden mit bereits vorhandener Verkabelung empfiehlt sich die Verbindung per LAN. Bei Sanierungen und Modernisierungen ist die Vernetzung via WLAN die ideale Wahl für eine einfache Nachrüstung ohne baulichen Aufwand. MSC Technologies wurde von Gira unter vielen A-Lieferanten als Systempartner ausgesucht, der auf Grund seiner Kompetenzen in den Bereichen Display und Touch, EmbeddedSysteme und Wireless an dem Gesamtkonzept dieses Systems eng mitgearbeitet hat. Walter Puhl, Product Group Manager RF/Wireless bei www.msc-technologies.eu MSC Technologies, sagt: »Unsere Fachabteilungen Display Solutions, Embedded Design Center und Wireless Products haben hier interdisziplinär eng zusammegearbeitet.« Zielsetzung von Gira war es, eine möglichst große Active Area für das Display in Bezug auf die zur Verfügung stehenden Geräteaußenmaße zu erzielen und eine Langlebigkeit des Backlights sicherzustellen. Das führte dazu, dass keine Standard-Displays aus dem Consumerbereich genutzt werden konnten. Außerdem bestanden hohe Ansprüche an den Blickwinkel, die Helligkeit und vor allem an das Energie-Management. Es musste, um Erwärmungen zu vermeiden, ein sehr effizientes Backlight entwickelt werden, das trotz geringer Leistungsaufnahme von 0,8 W die geforderte Helligkeit von typisch 375 cd/m² auf der Display-Oberfläche bietet. Alle Anforderungen konnten nur mit einer vollkundenspezifischen Variante gelöst werden. In diesem Zusammenhang erwähnenswert ist die geforderte Gesamtdicke der Display- und Touch-Lösung einschließlich Cover Lens von 7,2 mm. Das MVA-Display musste in Bezug auf Response Time wegen Door PhoneAnwendung mit möglichem Videostream optimiert werden. So wurde zusammen mit einem der Display-Lieferanten von MSC Technologies ein aufwändiges kundenspezifisches Design durchgeführt. Die frühen aufwändigen Versuchsreihen über das Image Sticking-Verhalten erzielten letzlich ein optimales Ergebnis. Besonderes Augenmerk galt dem PCAP Controller, der neben Multi-Finger-Erkennung auch eine Gestenerkennung der ganzen Hand realisieren musste, was auch nach intensiven Tests erfolgreich abzuschließen war. Diese Herangehensweise galt auch für die Integration der WLAN-Schnittstelle. Zur Herausforderung wurden die Design-Anforderungen, die flache Aufbauhöhe von 15 mm und die große Bedienfläche, denn das elektrische Feld des kapazitiven Touches wirkt wie eine Abschirmung. Deshalb hat man schon sehr früh einen mechanischen Mock-Up gebaut, auf den dann verschiedene Antennen in verschiedenen Positionen installiert wurden. Der Antennen-Partner von MSC Technologies, Taoglas, hat den Aufbau in der Antennenmesskammer komplett vermessen. Daraus sind Empfehlungen entstanden, die im Layout umgesetzt wurden und die zu einem optimalen Ergebnis führten, sogar mit einer Standardantenne. Die Messungen wurden später nochmals durchgeführt, um die echte Effizienz der Antenne und auch das Abstrahlverhalten zu prüfen. Die Ergebnisse wurden auf Wunsch des Kunden sogar mit Werten von Smartphones verglichen. Auch diese Werte wurden mittels TRP- (Total Radiated Power) und TIS-Messung (Total Isotropic Power) in einer Messkammer überprüft. Dabei war das Problem zu berücksichtigen, dass man das eigene Modul komplett kontrollieren kann und die Smartphones wegen des fehlenden Zugangs zur Steuerungssoftware nicht kontrollierbar waren. So mussten die Geräte von außen in einen gleichen Modus gezwungen werden, um wirklich vergleichbare Ergebnisse zu erhalten. Aber auch das WLAN-Modul wurde von MSC Technologies empfohlen und das Desig-In unterstützt. Das brandneue SiP WiFi Modul HDG200 des schwedischen Herstellers H&D Wireless s.a., welches 802.11 b/g/n kann, ist kompakt genug, um dies auch bei den geringen begrenzten Platzverhältnissen zu integrieren. „ Walter Puhl, Product Group Manager RF/Wireless bei MSC Technologies Unsere Fachabteilungen haben hier interdisziplinär zusammengearbeitet. “ Der Hersteller bot Support für die Treiber-Integration in das Board Support Package. Auch bei der Verbesserung der IP-Kommunikationsverbindungen und Optimierung einiger Funktionen für spezielle Gebäudeautomatisierungsprotokolle hat H&D Wireless mit seiner Kompetenz im Bereich WiFi mitgeholfen. MSC Technologies hat auf Grund seiner eigenen Entwicklung von Prozessor-Boards ein enormes Wissen über die Intergration von x86Controllern, aber auch von hochintegirerten und leistungsstarken ARM-Controllern und hat Gira beim Core Design unterstützt. Walter Puhl: »Sowohl bei Schaltungsentwurf, Layout und Verifizierung sowie dem Board Support Package haben wir unser Know-how als Dienstleistung eingebracht. Gira G1 ist ein hervorragendes Beispiel für die erfolgreiche Beratung und die intensive Zusammenarbeit zwischen MSC Technologies und seinen Endkunden, die in kurzer Zeit zu einem innovativen und funktionsfähigen Produkt geführt hat.« ■ © Gemalto 2015. All rights reserved. - Photos credit: Thinkstockphotos - (EN) 09/15 - WL Anzeige Wireless Messkammer für aussagekräftige Tests Performance-Messung von Produkten mit integrierter Funktechnik Der Weg zur optimalen Antenne Das Design von auf die Anwendung optimierten Funkprodukten erfordert viel Erfahrung im Bereich Implementierung, Fehlerbeseitigung und Durchführung von Tests der Antennen-, Sende- und Empfangsleistung. MSC Technologies unterstützt den Kunden als erfahrener Berater während der Design-In-Phase und arbeitet mit Taoglas zusammen, um Messungen und spezielle Services durchzuführen. Von Chris Anderson, CTO, Taoglas Übersetzung / Co-Autor: Filip Hirsch / Walter Puhl, MSC Technologies „ Chris Anderson, CTO, Taoglas Weltweit stehen uns drei Laboratorien mit reflektionsarmen Antennenmesskammern zur Verfügung. 32 “ MSC Solution Guide M it dem wachsenden Einsatz von Funktechnik in den modernen IoT-Produkten aller Art kommt ein weit größerer Teil von Ingenieuren mit den speziellen Situationen und Anforderungen der Implementierung von Funktechnik in Berührung. Da ein spezielles Training oder Erfahrung im Umgang mit Funktechnik benötigt wird, werden häufig Produkte ohne sachgerechte Funktionsüberprüfungen auf den Markt gebracht. Der Versuch, ein Produkt mit mangelnder Funkleistung einzuführen, bringt nicht nur Zertifizierungsprobleme, sondern auch Ablehnung durch die Nutzer auf dem Markt mit sich. In vielen Fällen wird das Produkt verworfen, wenn nur ein komplettes Re-Design die fundamentalen Probleme beheben kann. Die Implementierung von Funktechnik ist variantenreich, dennoch bleiben die wesentlichen Leistungsmessungen trotz eventueller Besonderheiten im Kern dieselben. Wegen Interferenzen mit anderen Funksystemen und Änderung der Umgebungseigenschaften besteht die Notwendigkeit einer kontrollierten Umgebung, weshalb das einfache Messen der Reichweite im Freien uneinheitliche Ergebnisse produziert. Aussagekräftige Tests in Messkammern werden in einer kalibrierten Testumgebung durchgeführt. So lassen sich alle Fehlerquellen bei der Antennenmessung berücksichtigen. Die Antenne ist wesentlicher Bestandteil eines Funksystems, ihre Leistungsfähigkeit wird stark durch die physikalische Art der Integration und Konstruktion bestimmt. Das Endprodukt sollte um den Antennenbereich konstruiert werden, ansonsten wird eine speziell angepasste, teure Antenne notwendig. Das Ziel ist, bereits in der frühen Produktplanungsphase die Funktechnik zu implementieren. Für die meisten kleinen Funkgeräte werden vorrangig die Abstrahlcharakteristik und die Antenneneffizienz getestet. Gewünscht ist ein Abstrahlverhalten in Richtung des Empfängers. Dieses Abstrahlverhalten ist manchmal nicht vorhersehbar, beispielsweise bei Smartphones. Es existieren aber auch Produkte, bei denen die Orientierung bekannt ist und das Abstrahlungsverhalten in die richtige Richtung berücksichtigt wird. Antenneneffizienz www.msc-technologies.eu ist eine intuitivere Möglichkeit, die durchschnittliche Antennenverstärkung zu betrachten. Eine 100-prozentig effiziente Antenne ist in einem kompakten Gerät praktisch unmöglich umzusetzen. Daher ist bereits eine Antenne mit 50 % Effizienz als sehr gut zu beurteilen, da sie kleiner oder billiger ist. Selbst Antennen mit 15 % Effizienz sind in vielen Applikationen immer noch akzeptabel, aber das muss sehr genau betrachtet werden. • Den Abstand der Antenne zur Interferenzquelle vergrößern. Die Nutzung einer externen über Kabel angebundenen Antenne. Die Leistung des Senders (Transmitter) ist die Kombination von der zur Antenne eingespeisten Leistung und dem Antennengewinn. Hier kommt die effektive isotrope Strahlungsleistung EIRP (Effective Isotropic Radiated Power) ins Spiel. EIRP misst, wie viel Leistung das Produkt wirklich abstrahlt. Das Testverfahren benötigt eine Messkammer, die es erlaubt, das Gerät (device under test) vollständig zu drehen und zu scannen. EIRP bezieht sich als Einzelpunktmessung auf die Richtung der maximal abgestrahlten Leistung. Ein ähnlicher, bei zellularen Systemen angewandter Test ist TRP (Total Radiated Power), bei dem alle Abstrahlungsrichtungen berücksichtigt werden und ein kugelförmiges Messergebnis mehr Aufschluss über die echte Abstrahlleistung liefert. Es sollte mit einem Test der eingespeisten Leistung begonnen werden, da vorgetestete Module bei der Strahlungsleistung variieren. Sind die Störungen und Interferenzen weit genug reduziert worden, entspricht die Empfindlichkeit nahezu den vorher ermittelten Voraussagen. Empfänger sind der Teilbereich des Funkparts mit den meisten Problemen bei der Geräteentwicklung. Um sicherzustellen, dass keine Interferenzen durch andere elektrische Komponenten bestehen, wird mit einem leitungsgebundenen Empfindlichkeitstest des Receivers begonnen. Mit diesen Messergebnissen und der gemessenen Antenneneffizienz ist eine Einschätzung der eingestrahlten Empfindlichkeit möglich. Auch diese Tests sollten in einer kontrollierten Umgebung (siehe oben) zwecks Konsistenz durchgeführt werden. Wenn man nun nicht leitungsgebunden die Empfindlichkeit des Empfängers misst, oder für zellulare Produkte die sogenannte Total Isotropic Sensitivity (TIS), stellt sich heraus, dass die getroffenen Voraussagen nicht stimmen. Zum Beispiel wurde leitungsgebunden eine Empfindlichkeit von –109 dBm gemessen. Mit einer ziemlich guten Antenne, die eine Effizienz von ca. –6 dB aufweist, sollte die Empfindlichkeit bei ungefähr –103 dBm liegen. Stattdessen liegt die Empfindlichkeit bei –82 dBm. Der Grund sind oft ungewollte Strahlungsemissionen anderer elektrischen Komponenten im Bereich der Funkfrequenz des Empfängers, die man durch drei Optionen versucht zu reduzieren: www.msc-technologies.eu • Das Abschirmen des Funkmoduls und auch der Antenne von anderen elektrischen Komponenten. • Ändern des Leiterplatten-Layouts, um Emissionen zu reduzieren. Ebenfalls zu beachten ist die empfindliche Reaktion von Funkschaltkreisen auf Vibrationen und extreme Temperaturbedingungen. Daher sollten Tests bei hoher und niedriger Temperatur sowie unter Einfluss von Vibrationen durchgeführt werden. Verstärker können auch aufgrund der Temperatur in ihrer Verstärkungsleistung schwanken, wodurch der RSSI-Wert möglicherweise um 10 dB und mehr beeinflusst werden kann. Dies limitiert den nutzbaren Temperaturbereich des Produkts, wobei es erforderlich ist, die Auswirkungen zu kennen. Dies ist also die grundlegende Vorgehensweise für jedes Funkgerät auf Systemebene. Es existiert eine große Menge einfacher Tests zum Zwecke der Design-Überprüfung. Setzt man Funkmodule von Wireless-Herstellern ein, ist davon auszugehen, dass viele Tests bei der Modulentwicklung durchgeführt wurden, allerdings muss die Antennenleistung immer separat betrachtet werden, und dies, wie einleitend erklärt, bereits in einer frühen Phase. Taoglas ist Experte für kundenspezifische Designs von optimierten Funkprodukten. Mit weltweit drei Laboratorien mit reflektionsarmen Antennenmesskammern (in Irland, Taiwan und USA) können nicht nur Antennen, sondern auch Sende- und Empfangsleistung sowie umgebungsbedingte Performanz gemessen werden. Walter Puhl, Product Group Manager RF/Wireless bei MSC Technologies, sagt: »Taoglas beschäftigt hervorragende Antennen-Design-Ingenieure, die viel Erfahrung mit Implementierung, Fehlerbeseitigung, Testdurchführung und kundenspezifischem Design gesammelt haben. Wir unterstützen den Kunden durch intensive Beratung bis hin zum kompletten kundenspezifischen Design und kooperieren mit Taoglas während der gesamten Design In-Phase. Alle Messungen und Services werden von der MSC angeboten und von Taoglas durchgeführt.« ■ Wireless Panasonic Kompakte Bluetooth-Module in SMD-Bauform M SC Technologies offeriert mit dem neuen PAN1760 Bluetooth Smart-Modul und dem Bluetooth Smart Ready-Modul PAN1026 von Panasonic eine Pin-kompatible Bluetooth-Modulserie basierend auf den Toshiba-Chips TC35667 und TC35661. Der kompakte Formfaktor von nur 15,6 x 8,7 x 1,8 mm in SMD-Bauform ermöglicht den Einbau in viele Anwendungen der Industrie- und Gebäudeautomatisierung. Das Low-Energy-Modul PAN1760 kann auch als Stand-alone-Modul betrieben werden und eignet sich ideal für Sensoranwendungen. Es unterstützt Central Mode und Peripheral Mode, während das PAN1026 nur den Peripheral Mode unterstützt. Der integrierte Bluetooth Stack der Version v4.x bietet Support für embedded GATT-Profile und high level API-Kommandos. Das Ecosystem wird durch Toshibas Bluetooth SDK abgerundet. Das PAN1760 Bluetooth Smart-Modul hat einen sehr geringen Stromverbrauch von nur maximal 5,4 mA im Tx-Mode wie auch im Rx-Mode. Im Sleep-Modus erreicht der Stromverbrauch dann tatsächlich sogar nur 1 μA oder weniger. Das Smart Ready-Modul PAN1026 liegt natürlich aufgrund der Unterstützung von Bluetooth Classic höher. ■ Gemalto H&D Wireless D D M2M LTE-Module as brandneue Funkmodul der LTE Kategorie 1 (Cat1) „Cinterion ELS31“ von Gemalto für hocheffiziente 4G LTE Konnektivität basiert auf dem Cat1 Baseband-Chip von Sequans Communications. Speziell entwickelt für M2M-Kommunikation und industrielle IoTAnwendungen, erfüllt das Modul die Marktanforderungen für die Stromverbrauchs– und Leistungsoptimierung, während es im SingleMode LTE eine Geschwindigkeit von 10 Mbit/s Download und 5 Mbit/s Uplink ermöglicht. Mit garantierter Langzeitverfügbarkeit, Produktion nach TS16949 und einem erweiterten Temperaturbereich von –40 °C bis 85 °C ist es bestens für den Industrie-Einsatz und AutomotiveAnwendungen geeignet. Das „Cinterion Cat1 LTE ELS31“ erlaubt die nahtlose Integration von Gemaltos MIMs und Sicherheitslösungen. Das fälschungssichere Hardware-Sicherheitssystem Cinterion Se-cure Element (SE) von Gemalto stellt sicher, dass die Daten an einem sicheren Platz gespeichert werden und der Zugriff nur durch autorisierte Applikationen und Personen erfolgt. ■ Vom Sensor bis zur Cloud ie Wi-Fi-Module und die Do-It-yourself-Entwicklungskits von H&D Wireless, die von MSC Technologies vertrieben werden, vereinfachen die Cloud-Kommunikation für Smart Home, M2M, IoT und Industrieanwendungen, wie zum Beispiel Sensornetzwerke. Das 8 x 8 mm große SiP-Modul HDG200 unterstützt 802.11 b/g/n und beinhaltet ein lizenzfreies Linux SDK mit dem Fokus auf Multimedia. Das HDG 200 ist auch mit Wi-Fi-Treibern für die STM Cortex-Derivate erhältlich. Das Wi-Fi SiP-Modul HDG820 beherbergt den kompletten Wi-Fi-Treiber und den TCP/IP Stack im baugleichen Gehäuse. Es zielt auf M2M-Applikationen ab, die keine großen Datenübertragungsmengen benötigen, aber eine schnelle Integration der Applikation ins Internet erfordern. Zudem bietet H&D Wireless mit einer eigenen Plattform kundenspezifische bzw. schlüsselfertige Wi-Fi Cloud-Anbindungen an. Ein Beispiel für die erfolgreiche Implementierung des HDG200 mit Linux-Treibern finden Sie in unserem Artikel über die Systemlösung mit unserem Kunden Gira auf Seite 30. ■ Anzeige 34 MSC Solution Guide www.msc-technologies.eu