Pigmentflecken

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Pigmentflecken
Pigmentflecken
Schon ab dem 30. Lebensjahr ärgern sich 40 Prozent aller deutschen Frauen über
Flecken im Gesicht, am Dekolleté, auf den Händen. Sie sind die Folge unterschiedlicher
Faktoren: Ausgiebige ungeschützte Sonnenbäder, zunehmendes Alter oder hormonelle
Verschiebungen, z.B. in der Schwangerschaft, bringen die Melaninbildung
durcheinander. Hautreaktionen auf Medikamente (z.B. die Pille, Antibiotika) und manche
Parfümstoffe (auch in Cremes), die sich nicht mit Sonnenlicht vertragen, können sich als
Flecken manifestieren.
Generell unterscheidet man bei Pigmentflecken zwischen Sommersprossen (Epheliden),
Altersflecken (Lentigines), sogenannten Alterswarzen (Verrucae seborrhoicea) und einer
Hyperpigmentierung (z.B. Chloasma oder Melasma) und sehr häufig spielt die Sonne
hier eine wichtige Rolle. Zu Sommersprossen neigen vor allem Menschen mit sehr heller
Haut und rötlichen Haaren - sie sind bereits genetisch prädisponiert. Hyperpigmentierung
(Chloasma) findet man hingegen häufig bei jenen Frauen, die regelmässig ihrem Körper
Östrogene zuführen.
Melanin schützt die Haut vor Sonne
Dabei spielt Melanin, der Farbstoff, der in den tieferen Hautschichten von MiniKraftwerken, den Melanozyten, gebildet wird, eine wichtige Rolle bei Aufbau der so
genannten "Lichtschwiele". So heisst die hauteigene UV-Abwehr. Sonnenlicht regt die
Melanozyten an, Melanin zu bilden. Dieses wandert mit den Keratinozyten, den jungen
Hautzellen, in die Hornschicht an der Hautoberfläche: Es wird dort als Bräune sichtbar
und wirkt wie ein kleiner UV-Schutzschild. In junger, gesunder Haut funktioniert dieser
Prozess kontinuierlich. Doch mit zunehmendem Alter geraten die Melanozyten aus dem
Takt. Einige Keratinozyten bekommen mehr, andere weniger Melanin mit auf ihren Weg
nach oben. Zusätzlich verlangsamt sich der natürliche Hauterneuerungsprozess. Es
wandern weniger junge Zellen nach, mehr ältere Hornzellen bleiben an der
Hautoberfläche. Auch das führt zu einem scheckigen Hautton. Eine echte
Herausforderung für Kosmetikprodukte, die einen ebenmässigen, hellen Teint
versprechen. Natürlich lässt keine Creme braune Tupfen über Nacht verblassen.
Wunder sind nicht zu erwarten.
Erste Erfolge brauchen etwas Zeit
Ein Weg zu strahlender, gleichmässiger Haut ist der Einsatz von Frucht- und Ölsäuren,
Vitamin
C
oder
Lipohydroxysäuren.
Sie
kurbeln
den
verlangsamten
Hauterneuerungsprozess wieder an, die oberste Hautschicht wird sanft gepeelt. Das
verjüngt, lässt den Teint schon nach vier Wochen heller erscheinen.
In Depigmentierungscremes werden aber auch Wirkstoffe eingesetzt, die tiefer in der
Haut aktiv werden, nämlich dort, wo das Melanin entsteht. Der raffinierte Kniff dabei: Das
Enzym Tyrosinase, das die Umwandlung der Aminosäure Tyrosin in Melanin ankurbelt,
wird gehemmt. Die Folge: Es entsteht weniger Melanin. Cremes mit Kojisäure,
Procystein, Süssholzwurzel-, Narzissenzwiebelextrakt oder Arbutin setzen genau an
diesem Punkt an. Auch hier gibt's sichtbare Erfolge frühestens nach vier Wochen.
UV-Schutz ist die beste Vorbeugung
Zusätzlich enthalten die meisten Cremes gegen Pigmentflecken einen UV-Filter. Auch
das macht Sinn. Denn nur durch Vorbeugen - eben Sonnenschutz - wird der Neubildung
von Pigmentflecken ein Riegel vorgeschoben. Leider machen auch die Fruchtsäuren, die
der Aufhellung der Haut dienen sollen, diese sensibler für UV-Licht.
Doch stossen alle Cremes an gewisse Grenzen: Pigmentflecken lassen sich damit
niemals völlig entfernen. Aber einen gleichmässigeren Hautton dürfen Sie nach
längerer Anwendung schon erwarten. Es gibt unterschiedliche Produkte für Hände und
Gesicht - aus einem einfachen Grund: Stark beanspruchte Hände benötigen eine
reichhaltigere Creme. Ihre Haut ist aber zugleich dicker, deshalb verträgt sie eine höhere
Konzentration an aufhellenden Säuren.
Ehe Sie jetzt munter drauflos cremen, sollten Sie aber erst mal zum Hautarzt gehen.
Denn nicht jeder braune Fleck ist harmlos. Er könnte auch eine Vorstufe zu Hautkrebs
sein - und das muss sich ein Dermatologe anschauen. Können Cremes also schaden?
Im Gegenteil. Grundsätzlich begrüssen wir Hautärzte, dass solche Cremes auf dem
Markt sind. Das schärft das Bewusstsein. Wer seine Pigmentflecken so wahrnimmt, dass
er etwas dagegen tun möchte, beobachtet sie genauer. Wem die Aufhellung durch
Cremes nicht reicht, wer seine Flecken komplett verblassen lassen möchte, muss zum
Dermatologen. Mit Nd-YAG-Laser oder Blitzlampe werden in mehreren Sitzungen die
Pigmentflecken entfernt, ohne die Haut zu schädigen. Das ist nicht immer ganz
schmerzfrei.
Quelle: Vital, Dezember 2004
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