04 / 2010 - Jagdverband

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04 / 2010 - Jagdverband
I.P. - I.R.
Versand im Postab.
70 % - Filiale Bozen
Gesamttiroler Landeshubertusfeier
Dez. 2010 - Nr. 4
Reviere gestalten den Wildlebensraum
Magazin des Südtiroler Jagdverbandes
JÄGERZEITUNG
Neues Wildschadensabkommen
JÄGERZEITUNG
Liebe Jägerinnen und Jäger,
impressum
Jägerzeitung
Mitteilungsblatt des Südtiroler
Jagdverbandes
Verantwortlicher Schriftleiter:
Heinrich Aukenthaler
Reg. Tribunal Bozen, 51/51,
10. 9.1951
vor kurzem war der Präsident
des italienischen Jagdverbandes in unserem Land zu Besuch. Sein Ziel ist es, seinem
Verband neue Impulse zu geben, und Südtirol soll dafür
als Beispiel dienen. Denn in
Italien steht es gar nicht so
gut um die Jagd im Allgemeinen. Das staatliche Rahmengesetz schafft mehr Unsicherheit als Sicherheit, es wäre
höchst an der Zeit, das Regelwerk zu reformieren. Dass es
dazu kommt, wird auch angesichts der Krisen immer unwahrscheinlicher. Gleichzeitig
werden wieder Stimmen laut,
ein neues Referendum in die
Wege zu leiten.
Wenn ich diese Situation mit
der unsrigen vergleiche, wie
Herausgeber:
Südtiroler Jagdverband, Bozen
Druck: Ferrari-Auer, Bozen
Redaktion:
Heinrich Aukenthaler (auk),
Mara Da Roit, Lothar Gerstgrasser (l. g.), Ewald Sinner (e. s.)
Redaktionsanschrift:
Schlachthofstraße 57
39100 Bozen
Tel. 0471 061700
Fax 0471 061719
E-Mail: [email protected]
Grafisches Konzept:
Harald Ufers, Bozen
Nachdruck, auch teilweise, nur
mit Zustimmung der Redaktion
Titelbild
Im Winter auch tagsüber
auf den Läufen, um zur
spärlichen Nahrung zu
kommen
Foto: Renato Grassi
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JÄGER
ZEITUNG
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titelthemen
3 Gesamttiroler Landeshubertusfeier in Stams
7 Klausner Jäger gestalten Wildlebensraum
11 Revier Latsch: Jäger
und Bauern arbeiten
zusammen
13 Neues Wildschadensabkommen unterzeichnet
15
mitteilungen
15 Unsicherheiten bei
Jagdausübung in anderen Provinzen Italiens
16 Gewehreinschießen
erlaubt?
17 Faltblatt zum Thema
»Wildtier im Winter«
18 Bleischrot unter
Anklage
18 Straßenkodex: Hilfestellung bei Unfällen mit
Tieren
19 »Wild-Wissen« auf
Italienisch erschienen
20 Literaturwettbewerb
neu ausgeschrieben
21 Ergebnisse der Jägerprüfung Herbst 2010
sie etwa der Landeshauptmann bei der letzten Landeshubertusfeier in Stams vorgesellt hat, so wird mir bewusst, welch große Hürden
noch zu überwinden sind, um
in unserem Staat eine moderne, nachhaltige und von der
Mehrheit akzeptierte Jagd
aufzubauen. Aber wir müssen
daran glauben, dass die Vernunft über die Emotionen
siegt, dass die Verantwortungsübernahme durch die
Jäger dem Wild nützt, dass
auch die Grundeigentümer ein
Recht auf eine geordnete
Jagd haben, welche ihre Ansprüche respektiert.
Dies alles haben wir in unserem Land weitgehend erreicht, und wo notwendig,
23 tagungen
23 AGJSO-Tagung in Triest:
»Wildtiere in den
Städten«
27
sonderteil
wildschadensabkommen
31 wildkunde
31 Aggressive
Rohrdrommel
31 Stellungnahme zu »Jagd
und Biodiversität«
32 Bärenproblem in den
Abruzzen
32 Markierter Rehbock
32 Totes Hirschkalb
32 Tödliche Schutznetze
33 Silberreiher und andere
Besonderheiten
36 Späte Brunft bei Rehwild
36 jägerinnen
36 Arbeitsgruppe Südtiroler Jägerinnen für Jagd
und Natur gegründet
37 Südtiroler und Trentiner
Jägerinnen treffen sich
editorial
werden auch nötige Schritte
gesetzt, etwa mit dem neuen
Wildschadensabkommen, welches in diesem Heft enthalten
ist. Möge es dazu dienen, das
Verhältnis zwischen Jagd,
Landwirten und Waldbesitzern ungetrübt zu erhalten,
denn auch das ist von grundlegender Bedeutung für die
Erhaltung unserer schönen
Jagd.
Ich wünsche Euch ein herzliches Weidmannsheil für die
letzten Jagdtage!
Euer Landesjägermeister
Klaus Stocker
inhalt
38 jagdaufseher
38 Auch Schüler führen
muss man lernen
39 jagdliches
schießen
39 Landesjägerschießen in
Taufers im Münstertal
42 hundewesen
42 Vorprüfungen BGS und
Tiroler Bracke
44 plata ladina
46 reviere/bezirke
46 Herzlichen Glückwunsch
47 Berichte
aus den Revieren
54 gedenken
56 kleinanzeiger
titelthemen
Gesamttiroler
Landeshubertusfeier in Stams
Ein schöner Herbsttag,
ein historisch bedeutsamer Ort, die mächtige Bergkulisse der
Nordkette, Hörnerklang, Jäger und Jägerinnen im festlichen
Gewand, das alles bot
die richtige Stimmung
und den würdigen
Rahmen für die heurige Gesamttiroler Landeshubertusfeier, die
am 23. Oktober 2010
in Stams im Oberinntal stattfand.
Der Tiroler Jägerverband hatte das Fest großartig vorbereitet. Erstmals zeigte auch
die neugegründete Tiroler
Jagdhornbläservereinigung
ihr Können, und die einzelnen
Bläsergruppen standen verteilt auf dem Wiesengelände
vor dem schönen Stift Stams
und stimmten die Besucher
auf den Feiertag der Jäger
ein.
Das Signal zum Beginn war
nicht zu übersehen: Ein Noriker-Gespann zog den jagdlich
geschmückten Wagen mit
dem Hubertushirsch vor den
aufgerichteten Altar auf dem
Freigelände des Stiftes Stams.
Fackelträger und Berufsjäger
Festliche Jagdhörnerklänge stimmten die Besucher auf den Feiertag der
Jäger ein. Professor Hansjörg Angerer dirigierte die
Tiroler Es-Hornbläser.
Fotos: Tiroler Jägerverband
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titelthemen
Die Anwesenheit der Jägervertreter des Trentino, Südtirols und Nord- und Osttirols Gianpaolo Sassudelli,
Klaus Stocker und Karl
Berktold unterstrich den
Gesamttiroler Charakter
der Veranstaltung.
begleiteten den Zug und hielten anschließend die Ehrenwacht.
Der Tiroler Landesjägermeister Karl Berktold begrüßte
die erschienenen Gäste, es
werden mehrere Hundert gewesen sein, darunter auch eine starke Delegation aus Südtirol und mehrere Jägervertreter aus dem Trentino. Nach
ihm entbot der Tiroler Landesrat für Land- und Forstwirtschaft Anton Steixner die
Grüße der Tiroler Landesregierung. Seine mahnenden
Worte um besseres Verständnis und um Wahrung eines
Gesprächsklimas, welches
dem Anliegen des Wildes, des
Waldes und der Landwirtschaft gerecht würde, zeig-
Der Tiroler LJM Karl Berktold hatte Landeshauptmann
Luis Durnwalder als Festredner gewinnen können.
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ten, um was es zurzeit in Tirol geht. Aber das tat der
Feststimmung gewiss keinen
Abbruch.
Festredner
Landeshauptmann
Luis Durnwalder
Die Erwartung galt nun ganz
der Festrede des Landes-
hauptmanns von Südtirol, der
nicht nur in unserem Land als
Verfechter und Vertreter des
bodenständigen Tiroler Jagdwesens gilt. Durnwalder verstand es auch gleich, die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu
bannen und treffende Gedanken auszuführen.
»Die Sehnsucht nach Heimat,
nach Bewährtem, nach der Si-
»Die Jagd hat in unserem Lande eine tiefe und empfundene Tradition«.
titelthemen
Hunderte von Gästen verfolgten die Festansprache unseres Landeshauptmanns.
cherheit der eigenen Welt ist
es, die immer mehr und immer stärker die Leute zu den
traditionellen Werten ihrer
Heimat finden lässt. Wo die
Globalisierung die Gesellschaft
beherrscht und von den Menschen ein neues Denken und
Handeln fordert, muss als Gegengewicht der Wunsch nach
Geborgenheit in der vertrauten Welt wach werden. Das
eine schließt das andere nicht
aus, sondern die menschliche
Natur verlangt geradezu nach
diesem Ausgleich zur alles
gleich machenden, die gewohnten Lebensformen einebnenden, weltenvernetzenden
neuen Zeit«. Und wo, so hob
der Landeshauptmann hervor,
fände sich eine schönere und
bessere Gelegenheit, die
Sehnsucht nach Herkömmlichem, Beständigem für jeden
einzelnen zu erfüllen, als gerade in der Jagd, dieser ursprünglichsten aller menschlichen Tätigkeiten, die in unserem Land eine so tiefe und
empfundene Tradition hat.
Der Landeshauptmann nannte
nun wichtige Belege für die
Bedeutung der Jagd im Laufe
der Jahrhunderte und zitierte
aus Geschichte, Literatur und
Musik. »Die Belobigung der
Jagd finden wir in den schriftlichen Aufzeichnungen vom
frühen Altertum herauf. Spuren und Belege finden sich in
allen Zeitabschnitten unserer
Vergangenheit«. Auf das frühe
Mittelalter gingen die ersten
Belege für unsere Gegend zurück, und Durnwalder wies
auf die Blüte der Jagd unter
den Habsburgern hin, worüber uns viele Zeugnisse in der
bildenden Kunst Tirols überliefert sind. »Kaum ein Ansitz, in
dem nicht Jagd- und Wildszenen festgehalten sind: Hocheppan, Runkelstein, Liechtenberg, die landesfürstliche Burg
Meran, Schloss Freundsberg in
Schwaz, die Churburg, der
Falkenturm in Trient, der An-
sitz Freienfeld in Kurtatsch,
Schloss Velthurns, Schloss
Wolfsthurn u.v.a.m«. Aber
auch in der Musik habe die
Jagd im Laufe der Jahrhunderte ihre Spuren hinterlassen. Der Landeshauptmann
nannte einige Beispiele aus
den einzelnen Musikepochen:
»Vom Südtiroler Komponist
Leonhard Lechner ist uns ein
»Die Jagd bietet bei uns auch vielen Jagdaufsehern und Berufsjägern einen Arbeitsplatz«.
Der Landeshauptmann begrüßte die Tiroler Berufsjägervertreter.
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Der Abt des Stiftes Stams German Erd feierte zusammen mit den Festgästen eine Messe.
Jagdstück erhalten, in der Zeit
des Barock gab es eine erste
Blüte der Jagdmusik, Beispiele
finden wir bei Vivaldi, ja selbst
Johann Sebastian Bach schrieb
schöne Stücke zur Jagd wie
ein ‚Auf, auf zum fröhlichen
Jagen‘, nicht zu verwechseln
mit dem bekannten Kärntner
Volkslied«. Der Landeshauptmann erinnerte auch an die
Zeit der Klassik, ein Josef
Haydn baute Jagdmotive in
seine Symphonien ein, und
auch in der Romantik finden
wir schöne Jägerlieder, wie im
»Freischütz« des Carl Maria
von Weber. Die Tradition der
Jagd als Impulsgeber für die
Musik setzte sich bis in unsere
Zeit fort. »Früh sind auch
schon Jägermessen geschrieben worden, eine von Orlando
di Lasso, dann von Anton
Wunderer und Karl Stiegler,
und kürzlich hat auch der Südtiroler Hornmeister Pio Pescoller die Messe ‚Aus den ladinischen Dolomiten‘ für Jagdhörner geschrieben«.
Der Landeshauptmann zeigte
sich erfreut darüber, dass die
Jagd heute in unserem Land
eine so starke Anerkennung
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genießt, definierte die Jagdausübung als eine der sinnvollsten Freizeitbeschäftigungen, weil man Freude mit
Dienst an der Natur verbinden
könne. Er hob die große Verantwortung hervor, welche
die Jägerinnen und Jäger für
die ausgewogene Entnahme
aus den jagdbaren Wildbeständen haben und meinte, es
sei eigentlich zu begrüßen,
dass diese heiklen Aufgaben
von Teilen der Bevölkerung
übernommen werden und
nicht einfach behördlich
durchgeführt werden müssen.
Der Landeshauptmann vergaß
es nicht, all jenen zu danken,
die für die Jagd und für das
Wild unseres Landes Einsatz,
Kenntnis und auch Mittel hergeben, und er nahm diesen
letzten Punkt zum Anlass, die
wirtschaftliche Bedeutung der
Jagd in Europa und insbesondere in Tirol hervorzuheben.
»Die sieben Millionen Jagdausübenden in der EU stellen
nur knapp 1,5 % der Bevölkerung dar, sie stellen aber
für die Jagd, je nach Ausübungsart, erhebliche Mittel
zur Verfügung. Der ‚regionale
Jäger‘, der in seinem Heimatland jagt, im Schnitt
1.000 Euro pro Jahr, jener,
der auch dann und wann sich
einen Jagdausflug gönnt,
2.000 Euro pro Jahr, und jene, die vorwiegend auf Jagdreisen ihrem Hobby nachgehen, 3.000 Euro pro Jahr.
Der Gesamtumsatz von 15
Milliarden Euro und die
175.000 Arbeitsplätze in
Europa lassen die Jagd als einen wirtschaftlich bedeutenden Faktor erscheinen«.
Bezogen auf die Länder Tirol,
Trentino und Südtirol nannte
der Landeshauptmann einige
wichtige Kennzahlen. Fast
30.000 Jagdscheininhaber,
über 57.000 Schalenwildabschüsse bei einem Bestand von
gut 260.000 Stück, da ist und
bleibt die Jagd eine Notwendigkeit. Sie bietet zudem eine
ganze Reihe von Jagdaufseher- oder Berufsjägerstellen.
»Die Jagd, ein Element unserer Heimat, eine traditionsreiche Tätigkeit unserer Bevölkerung, die Jagd als Quelle
der Freude für jeden Einzelnen, das macht ihre Bedeutung aus«, meinte der Landes-
hauptmann zum Schluss, und
er lud alle Jägerinnen und Jäger ein, die Freude an der
Jagd, am Wild, auch an der
erlegten Beute zu genießen
und nicht zuletzt auch dafür
bei der Landeshubertusfeier
dankbar zu sein.
Das waren passende Worte
zur Überleitung auf den religiösen Teil der Feier, welcher
vom Abt des Stiftes Stams
German Erd gestaltet wurde.
Während der Messfeier und
der Segnung des Hubertushirsches kamen die Jagdhornbläsergruppen Tirols zu Ehren.
Die B- und Es-Hornbläser
wechselten sich gegenseitig
ab, wobei die Es-Parforcehorn-Bläser von Prof. Hansjörg Angerer eingeschult worden waren und dirigiert wurden. Der Tiroler Landeshornmeister Markus Bodner dirigierte die Bläser mit den BHörnern. Die abschließenden
Dankesworte des Landesjägermeisters Karl Berktold galten nicht nur allen Mitwirkenden und erschienenen Gästen,
besonders anerkennende
Worte fand er für die Tiroler
Bläser, die sich, anlehnend an
das Südtiroler Vorbild, vor
kurzem zu einer Jagdhornbläservereinigung zusammengefunden hatten.
Beim gemeinsamen Essen
kam auch Landesjägermeister
Klaus Stocker zu Wort, der
den Tirolern zur gelungenen
Veranstaltung gratulierte und
hervorhob, dass nun wieder
einmal dem ursprünglichen
Plan, die Landeshubertusfeier
abwechselnd in Tirol, in Südtirol und im Trentino abzuhalten, Rechnung getragen worden sei. Stocker übersetzte
auch gekonnt die Grußbotschaft des Vertreters der
Trienter Jägerschaft, welcher
durchblicken ließ, dass man
sich nächstes Jahr im Trentino zur Hubertusfeier der Gesamttiroler Jägerschaft zusammenfinden werde.
Heinrich Aukenthaler
titelthemen
Klausner Jäger
gestalten Wildlebensraum
Revierarbeiten, darunter versteht der Jäger
das Erstellen von Futterstellen, Salzlecken,
Hochständen oder das
Pflegen von Pirschsteigen. Einige Reviere unseres Landes sind aber
auch anderweitig tätig
und haben damit begonnen, Wildlebensräume zu gestalten
und zu verbessern.
Was dabei möglich ist,
hat die Klausner Jägerschaft im letzten
Sommer aufgezeigt.
»Die Gegend rund um die
Klausner Hütte oberhalb von
Latzfons war seit jeher als guter Spielhuhnlebensraum bekannt«, meint Alfons Pfattner, Revierleiter des Jagdreviers Klausen. »Das Gebiet hat
sich in den vergangenen Jahrzehnten aber stark verändert.
vorher
Die einst lichten Weidewälder rund um die Klausner
Hütte hätten sich in den
nächsten Jahren völlig geschlossen. Die Verbesserungsmaßnahmen haben
Randlinien und Äsungsflächen wiederhergestellt.
Rehe und Spielwild finden
hier nunmehr wieder gute
nachher
Lebensräume (unten).
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vorher
Der Zirbenjungwuchs wurde flächig entfernt, die älteren Bäume wurden belassen.
Das gezielte Entfernen von Wacholderbüschen schafft bessere Aufzuchtsbedingungen für Spielhühner.
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nachher
titelthemen
vorher
nachher
Was gut ist für die Rehe, ist
in diesem Fall auch gut für
den Jäger. Das Gebiet ist
wieder einsehbar und somit
leichter bejagbar.
Alle Fotos: Markus Kantioler
Zahlreiche einst offene Flächen sind mittlerweile zugewachsen, überall haben Jungwuchs und Sträucher zugenommen. Wo sich einst das
Spielhuhn zu Hause fühlte,
konnte es in der vergangenen
Zeit kaum mehr beobachtet
werden«, bedauert Pfattner.
Dies war einer der Beweggründe für die Klausner Jägerschaft, aktiv zu werden.
Mit dem Einverständnis der
Grundeigentümer, es sind dies
die Runggerer Alminteressentschaft und der Italienische
Alpenverein-Sektion Bozen,
begannen die Klausner Jäger
Anfang Juli mit den Arbeiten.
»Mehr als 500 Arbeitsstunden
und über 40 Traktorstunden
waren nötig, bis eine Fläche
von mehreren Hektar vom
Jungwuchs befreit und entstraucht war«, erklärt Markus
Kantioler, von dem die Initiative ursprünglich ausgegangen
ist und der die Arbeiten auch
ständig betreut hat. »Das Ergebnis kann sich aber sehen
lassen«, ist Kantioler überzeugt.
Die abgebildeten Fotos sprechen eine klare Sprache. Das
Spielhuhn dürfte auf den neu
geschaffenen Flächen wohl
JÄGER
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titelthemen
vorher
Eine Maßnahme für Wildtiere und Mensch: Bisher waren Skitourengeher gezwungen, sich den bestmöglichsten Abfahrtsweg
durch den Wald selbst zu
suchen. Ein unkontrolliertes
Befahren der gesamten
Waldfläche war die Folge.
Die geschaffene Freifläche
nachher
wird die Wintersportler nun
bei ihrer Abfahrt kanalisieren und somit die Beunruhigung für die Wildtiere im
restlichen Gebiet verringern.
bald wieder anzutreffen sein,
aber auch dem Rehwild und
vielen anderen Tier- und
Pflanzenarten kommen die
Auflichtungen sicher zugute.
Die Klausner Jäger verfolgen
mit diesen Arbeiten aber auch
eine weitere Absicht. Im Winter ist das Gebiet rund um die
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Klausner Hütte nämlich ein
beliebtes Ziel für zahlreiche
Skitourengeher und Schneeschuhwanderer. Bei der Abfahrt von der vielbestiegenen
Lorenzispitze durchqueren die
Wintersportler genau das angesprochene Waldgebiet, welches von den Rehen und auch
vom Spielwild als Wintereinstand genutzt wird. Mit dem
gezielten Freischneiden einer
Abfahrtsschneise hofft die Jägerschaft nun, die Tourengeher kanalisieren zu können
und dadurch die Beunruhigung durch die Wintersportler
zu verringern.
Die Arbeiten wurden zur Gänze in Eigenregie durchgeführt, ein guter Teil der Kosten wurde durch einen Beitrag der Autonomen Provinz
Bozen, Abteilung Natur und
Landschaft, gedeckt.
Lothar Gerstgrasser
titelthemen
Jäger und Bauern
arbeiten zusammen
»Das bestmögliche
Auskommen mit den
örtlichen Landwirten
suchen«. Es ist dies eines der Ziele, das sich
der Revierausschuss
des Jagdreviers Latsch
gesetzt hat.
Die Revierleitung unter Karlheinz Schuster versucht, dieses Ziel konsequent zu verfolgen. Wir haben ein Interview
mit dem Revierleiter geführt.
Welche jagdlichen Ziele
habt ihr euch im Jagdrevier
Latsch gesetzt?
Der Vinschgau ist die Hochburg des Rotwildes, das ist
bekannt. Es muss auch gesagt
werden, dass in Südtirol wohl
nur wenige Gebiete dem Rotwild ähnlich gute Lebensraumbedingungen bieten, wie
der Vinschgau, im Besonderen
wie der Vinschger Sonnenberg. Das jagdliche Ziel in unserem Revier muss lauten,
mit den Berg- und Talbauern
ein möglichst gutes Auskommen zu finden, Wildschäden
möglichst vorzubeugen und
auf diese Art und Weise das
Einzäunen der Grünlandflächen zu vermeiden. Im
Vinschgau ist dabei auch eine
durchaus hohe Rotwilddichte
tragbar, vorausgesetzt, die
Tiere finden ausreichend ruhige Rückzugsgebiete.
Rückzugsgebiete für das
Wild, aber wo?
In den vergangenen Jahren
war oberhalb der bewirt-
schafteten Wiesen eine Schonzone ausgewiesen, in der das
Rotwild während des ganzen
Sommers nicht bejagt werden
durfte. Ich bedaure, dass diese Schonzone heuer wieder
aufgehoben worden ist. Die
Lenkung des Jagddruckes er-
Habitatverbesserung ist
sehr aufwändig. Viele Arbeitskräfte und Maschineneinsatz sind nötig, bis eine
kleine Weidefläche vom
Jungwuchs befreit ist.
Alle Fotos: Jagdrevier Latsch
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titelthemen
Auftauchen von Rotwild in
den Wiesen unmittelbar an die
Jäger zu wenden. Der Meldung wird sogleich nachgegangen und es wird versucht,
im betreffenden Feld das eine
oder andere Stück Rotwild zu
entnehmen. Die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und
Jägern funktioniert sehr gut,
dafür spricht auch die Tatsache, dass im Jagdrevier Latsch
in den letzten Jahren fast keine Wildschadensansprüche gestellt worden sind.
Ziehen die Vertreter von Wald, Wild und Wiese gemeinsam
an einem Strang, ...
folgt jetzt nur mehr über die
Abgaben, welche für den Abschuss eines Stückes geleistet
werden müssen. Für Rotwild,
welches in den Wiesen oder in
deren unmittelbarer Umgebung zur Strecke kommt,
sind weniger Abgaben an das
Revier zu zahlen, als für Rotwild, das in der ehemaligen
Schonzone erlegt wird. Auf
diese Weise wird der Jagddruck in den schadensanfälli-
gen Gebieten erhöht, in den
höher gelegenen Gebieten
gleichzeitig verringert. Das
Rotwild reagiert rasch auf
den erhöhten Jagddruck, im
Sommer hält es sich vorwiegend im beruhigten Gebiet an
und oberhalb der Waldgrenze
auf. Dabei kann es durchaus
auch untertags beobachtet
werden.
Die Bauern sind ferner aufgefordert, sich bei vermehrtem
... kann sich das Ergebnis sehen lassen.
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Wird der Jagdaufseher in
die Bejagung des Kahlwildes und der Rehgeißen mit
einbezogen?
Der Jagdaufseher ist in der
Bejagung des Kahlwildes und
der Rehgeißen stets mit eingebunden und erlegt auch
mehrere Stück pro Jahr. Besondere Aufmerksamkeit gilt
dabei der Erlegung aller Stücke, die sich in den Obstanlagen aufhalten. Seit dem Jahr
2007 haben die Jagdaufseher
in den Obstanlagen des Reviers zusätzlich vierzehn Rehe
und fünf Stück Rotwild über
eine Sonderermächtigung erlegt.
Der Jäger, ein Verbündeter
der Bauern?
Das sehe ich schon so. Auf unser Angebot hin haben wir in
den vergangenen zwei Jahren
in Zusammenarbeit mit den
Grundeigentümern drei ehemalige, mehrere Hektar große Weideflächen vom aufkommenden Jungwald und
vom Gestrüpp befreit. Sehr
zur Freude der Bauern, zum
Wohle des Wildes, aber auch
zur Freude der Forstbehörde,
die uns in unseren Anliegen
stets tatkräftig unterstützt
hat. Ich glaube, hier liegt eine
wichtige Aufgabe der Jägerschaft für die Zukunft. Die Lebensräume müssen erhalten
und gepflegt werden, das sichert Äsung und entlastet die
angrenzenden Grünflächen
und den Wald. Dies geht aber
nur im gegenseitigen Einvernehmen und bei gegenseitiger
Unterstützung.
Gibt es im Revier andere
jagdliche Ziele?
Ja! Seit Jahren lässt die Altersstruktur im Gamsbestand
zu wünschen übrig. Viele Jäger sind der Meinung, der Abschuss im Revier sei zu hoch,
der Revierausschuss vertritt
hingegen die Ansicht, man
könne auch mit derselben Abschusshöhe wie bisher eine
bessere Altersstruktur erreichen. Hierzu bedarf es aber
der Disziplin und der Mitarbeit der Gamspirschführer
und vor allem des verstärkten
und gezielten Eingriffes in die
Jugendklasse. Mittelalte Stücke müssen unbedingt geschont werden. Wir haben in
diesem Jahr damit begonnen,
die Gamsbejagung in diese
Richtung zu lenken. Ich hoffe,
dass wir in ein paar Jahren
die Früchte für unsere Bemühungen ernten können.
Vielen Dank für das Gespräch.
Interview:
Lothar Gerstgrasser
titelthemen
Neues Wildschadensabkommen
Nach langen und
fruchtbaren Gesprächen und Verhandlungen ist nun das neue
Wildschadensabkommen unterzeichnet.
Der Landesjagdausschuss und der Landesbauernrat hatten
sich in vielen Sitzungen damit befasst, eine Delegation, bestehend aus Bauernbundund Jagdverbandsvertretern arbeitete die
Textvorschläge aus,
die dann schließlich
von beiden Standesgremien genehmigt
wurden.
Wildtiere und Landwirtschaft - unser Jagdsystem fordert eine verständige Entflechtung
Foto: Klaus Bliem
möglicher Problemfälle.
Der Landesjägermeister und
der Obmann des Südtiroler
Bauernbundes setzten im Oktober ihre Unterschrift darunter.
Rechtsgrundlagen
Das Landesjagdgesetz legt unmissverständlich fest, dass die
Wildschäden des jagdbaren
Wildes von den Jägern zu bezahlen sind. Details werden
gemäß Gesetz einem zwischen Bauernbund und Jagdverband abzuschließenden
Wildschadensabkommen
überlassen. Weiters verpflichtet das Landesjagdgesetz den
Jagdverband und den Bauernbund, ein Abkommen über die
Wildzäune zu treffen. Bereits
im Jahr 1988, ein Jahr nach
dem Inkrafttreten des Landesjagdgesetzes, wurde das erste
Wildschadensabkommen und
das erste Abkommen über die
Instandhaltung von Wildzäunen vereinbart. Dieses erste
Abkommen hat dann mehrere
Überarbeitungen erfahren, eine im Jahr 2002 und die letzte im Jahr 2009. Die nunmehrige Überarbeitung ist die
bislang gründlichste.
Im folgenden die wichtigsten
Neuigkeiten.
Äsungsaufnahme
nicht gleich
Schaden
Dem Abkommen werden einige grundsätzliche Überlegungen vorausgeschickt: Dass die
Wildtiere zur Natur gehören
und im Interesse der Allgemeinheit in der Natur- und
Kulturlandschaft ein Lebensrecht genießen sollen, dass
nicht jede Futteraufnahme als
Schaden angesehen werden
kann, dass geeignete Maßnahmen seitens der Jägerschaft
und der Grundbewirtschafter
zu treffen sind, um dem Entstehen von Schäden entgegenzuwirken.
Bauernvertreter im
Revierausschuss
Ein wichtiger neuer Punkt,
der die Zusammenarbeit und
das gute Klima zwischen Jägerschaft und Bauernbund
fördern soll, ist im Vorspann
festgehalten worden. In jeden
Revierausschuss, in dem nicht
bereits ein Bauernbundvertreter Sitz und Stimme hat,
muss ein Bauernbundvertreter kooptiert werden. Dieser
Vertreter hat im Ausschuss
kein Stimmrecht, ist aber vor
allem bei Schalenwildbewirtschaftungsfragen anzuhören.
Schalenwildschäden
Das Abkommen schränkt die
Bezahlung von Wildschäden
auf die von jagdbarem Schalenwild angerichteten Schäden
ein. Schäden, die durch andere jagdbare Haarwildarten an
landwirtschaftlichen Kulturen
angerichtet werden, müssen
nur dann bezahlt werden,
wenn seitens der Jäger ein
schuldhaftes Verhalten zur
Entstehung der Schäden beigetragen hat.
Ausklammerung
der Wildschadensvergütung
Schäden in Kulturen, die
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titelthemen
Bei einem runden Tisch mit Landeshauptmann Luis Durnwalder wurde die Basis für einige neue Grundsätze zur Handhabung der Wildschadensproblematik geschaffen.
durch Wildzäune geschützt
sind, werden in der Regel
nicht vergütet. Wohl aber besteht eine Vergütungspflicht,
wenn Wildtiere, die sich im
abgezäunten Gebiet befinden,
nicht umgehend erlegt werden.
Wildanfällige
Intensivkulturen
Die Bestimmungen über die
Wildschäden in Sonderkulturen sind verfeinert worden.
Neu angelegte wildschadensanfällige Sonderkulturen sind
nach dem neuen Text sofort
durch einen Wildzaun zu
schützen.
Wildzäuneabkommen
Die Neuformulierung dieses
Abkommens war für die Ver-
treter des Jagdverbandes ein
besonders großes Anliegen.
Wegen der zurückgegangenen
Bezuschussung der Wildzäune
seitens der öffentlichen Hand
wäre es nämlich zu großen finanziellen Belastungen für die
Reviere gekommen. Das nunmehrige Abkommen definiert
die Wildzäune neu, es legt
fest, dass für die Instandhaltung von Einzeleinzäunungen
der Grundbewirtschafter al-
lein zuständig ist und dass lediglich die notwendige Erneuerung von Gebietswildzäunen von Bauern und Jägerschaft gemeinsam zu tragen
sind. Bei der Neuerrichtung
von Wildzäunen wird der Anteil zu Lasten der Reviere
durch Arbeitsleistung im Ausmaß von zirka der Hälfte der
notwendigen Arbeitszeit gewährleistet. Dies war im bisherigen Abkommen nicht vorgesehen, sodass es auch zu finanziellen Belastungen
gekommen wäre.
Das Abkommen sieht ferner
vor, dass die Feststellung der
Schäden an den Zäunen jährlich zwischen Vertretern des
Jagdreviers und des Südtiroler Bauernbundes gemeinsam
erfolgt, wobei der Südtiroler
Bauernbund die Initiative ergreift.
Das neue Wildschadensabkommen ist in der Mitte dieses Heftes beigelegt, das Abkommen liegt auch auf der
Homepage des Südtiroler
Jagdverbandes, wo auch die
entsprechenden Formulare zu
finden sind, und zwar unter
www.jagdverband.it
Heinrich Aukenthaler
Im Oktober wurde das
Wildschadensabkommen
von Landesjägermeister
Klaus Stocker und vom
Bauernbundobmann
Leo Tiefenthaler (2. und 3.
von links) unterzeichnet.
Mit dabei SJV-Geschäftsführer Heinrich Aukenthaler
und Bauernbunddirektor
Siegfried Rinner.
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mitteilungen
Unsicherheiten bei Jagdausübung
in anderen Provinzen Italiens
Vor kurzem machte in
den italienischen Medien eine Nachricht die
Runde. Nicht ohne
Spott und Häme wurde berichtet, dass 48
Trentiner Jäger, die in
der Toskana die Jagd
auf Wildschweine ausgeübt hatten, dort angehalten und mit Verwaltungsstrafen belegt wurden.
Insgesamt betrug das Strafausmaß mehr als 92.000
Euro, über 400 Euro pro
Jagdtag und pro Kopf.
Der rechtliche
Hintergrund
Den Grund für die Anzeigen
finden wir im Art. 12 des
staatlichen Jagdrahmengesetzes Nr. 157/92. Dort heißt es
im Absatz 5, dass sich die
Jagdausübenden für eine bestimmte Jagdform entscheiden müssen: die Streifjagd in
den Alpen oder die Jagd von
fixen Einrichtungen aus oder
in einer Gesamtheit der anderen Jagdformen, welche das
Rahmengesetz zulässt.
Der Sinn dieser Bestimmung
des staatlichen Rahmengesetzes war jener, den Jagddruck
in Italien zu vermindern, den
»jagdlichen Nomadismus« abzuschaffen, der es vor Inkrafttreten des Rahmengesetzes jedem Jäger erlaubt hatte,
irgendwo in Italien in irgendwelcher Form die Jagd auszuüben. Das staatliche Rahmengesetz sieht dazu auch eine
Bindung des Jägers an ein bestimmtes Territorium verpflichtend vor. Die einzurichtenden territorialen Jagdgebiete wurden – außerhalb des
Alpenbogens – »Ambiti territoriali di caccia/ATC« genannt,
und jede Region war aufgefordert, die Jagdgebiete abzugrenzen. Sie mussten kleiner
als die Provinzen selbst sein
(»di estensione subprovinciale«), das heißt, dass in jeder
Provinz mindestens zwei ATC
abgegrenzt werden mussten.
Jagdliche
Verbesserungen
und die Folgen
Die Folgen dieser Jagdreform,
die 1992 mit dem Rahmengesetz eingeleitet wurde, sind
deutlich. Die ATC werden zum
Teil gut verwaltet, das Wild
hat zugenommen, einzelne
ATC sehen sich in der Lage,
auch Jäger von außen einzuladen und aufzunehmen. Genau
das ist heuer in der Maremma
der Fall gewesen, wo 48 Jä-
ger aus dem Trentino sich in
das dortige ATC eintragen ließen. Sie hatten somit eine
Jagderlaubnis im Trentino
und in der Maremma, also im
und außerhalb des Alpengebietes, obwohl sie laut Anzeige aufgrund des Art. 12 des
Rahmengesetzes lediglich ermächtigt gewesen wären, entweder im Alpengebiet die
Jagd auszuüben oder die Jagd
von fixen Einrichtungen aus
oder in einer anderen erlaubten Form außerhalb des Alpengebietes.
Der Sachverhalt ist auch deshalb schwerwiegend, weil für
die Nichteinhaltung der Norm
eine empfindliche Nebenstrafe
vorgesehen ist: die Aussetzung des Jagdgewehrscheins.
Trient verteidigt
seine Position
Der Trienter Jagdverband
verteidigte die Position der in
der Maremma angehaltenen
Jäger mit dem Hinweis, dass
der Sachverhalt nicht klar ge-
regelt sei und dass es einen
Widerspruch gäbe zwischen
dem staatlichen Jagdrahmengesetz und dem Trienter
Jagdgesetz. »Die Trienter Jäger haben in perfekter Transparenz und in gutem Glauben
eine reguläre Jagderlaubnis in
der Maremma beantragt und
sehen sich heute mit dem Risiko schwerer Sanktionen
konfrontiert, und zwar wegen
einer Gesetzesinterpretation,
die übrigens stark kritisiert
wird, und aufgrund eines Gesetzes, das überhaupt nicht
klar ist«. In der Presseaussendung wird beklagt, dass die
Praxis, in anderen Regionen
Italiens die Jagd auszuüben,
bereits ziemlich verbreitet ist,
dass es möglicherweise bereits weitere Bußgeldbescheide gegeben hat und dass die
Betroffenen nun in Sorge
sind, es würde ihnen der
Jagdgewehrschein entzogen,
und das alles wegen einer fehlenden Koordinierung zwischen der Landes- und der
Staatsgesetzgebung.
Volksfestcharakter
haben die »Cacciarelle«
auf Schwarzwild in
der Maremma.
Foto: auk
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
15
mitteilungen
Gutachter
sehen Situation
unterschiedlich
Der Fall der Trentiner Jäger
hat den dortigen Jagdverband veranlasst, einen Experten um ein Gutachten zu
ersuchen. Der frühere Richter am Bozner Landesgericht
Edoardo Mori hat die diesbezügliche staatliche Gesetzesbestimmung analysiert und
meint, dass diese völlig unlogisch und unbegreiflich sei
und auch vom Kassationsgerichtshof nicht klar genug
ausgelegt sei. Er kommt
zum Schluss, dass es für die
Trentiner Jäger gar keine
Option »Streifjagd im Alpengebiet« geben muss, da die
traditionellen Jagdformen im
Alpengebiet sowohl von fixen
Einrichtungen aus als auch
mittels Pirsch durchgeführt
werden. Er ist also der Ansicht, die betroffenen Jäger
könnten nicht bestraft werden.
Zu einem gegenteiligen
Schluss kommt die Advokatur
der Region Emilia-Romagna,
die eine entsprechende Anfrage der Provinz Modena zu
begutachten hatte: »Wer für
die Jagd im Alpengebiet optiert hat, darf in unserer Region die Jagd nicht ausüben«,
so lautet der Kern der Expertise.
Inzwischen ist auch die Konferenz Staat/Regionen mit dem
Fall befasst worden mit dem
Ziel, eine Aussetzung der
Strafverhängung zu erwirken,
damit vorher Klarheit geschaffen werden kann.
Südtirol in einer
ähnlichen Lage
Auch Inhaber eines Südtiroler
Jagderlaubnisscheins, die in
Italien außerhalb des Alpenraums in einem territorialem
Jagdgebiet/ATC die Jagd ausüben, riskieren Strafen, und
müssen deshalb davor gewarnt werden. Dies auch deshalb, da unser Landesjagdgesetz – im Gegensatz zu jenem
der Provinz Trient – ausdrücklich festlegt, dass mit
dem Lösen des Jagderlaubnisscheines für ein Revier in Südtirol »die Jagdart der Gebirgsjagd« gewählt wird. Deshalb auch ist geplant, mit dem
nächsten Omnibusgesetz für
die Bereiche Land- und Forstwirtschaft diese Bestimmung
abzuändern und eine Wahl-
möglichkeit für eine der drei
vom Rahmengesetz vorgesehenen Jagdarten einzuführen.
Eine Jagdausübung in privat
geführten Jagdbetrieben Italiens, sogenannten »Aziende
faunistiche venatorie«, steht
hingegen nicht im Widerspruch zum staatlichen Jagdrahmengesetz und birgt nicht
die entsprechenden Risiken.
Die Warnung gilt solange, bis
eine klare Gesetzesinterpretation Rechtssicherheit schafft
oder die staatliche Vorschrift
abgeändert wird. Pläne zu
diesem letzten Vorhaben gibt
es zwar, doch dürfte sich eine
Änderung des staatlichen Rahmengesetzes auch wegen der
Regierungskrise verzögern.
Heinrich Aukenthaler
Heinrich Erhard
Gewehreinschießen erlaubt?
Von Luca Cimbri, Carabinieristation Bruneck
Es kommt nicht selten
vor, da werden Zweifel
laut, ob es denn erlaubt sei, im Freien zu
schießen, etwa die eigene Büchse einzuschießen. Manchmal
sehen sich die Freunde
der Jagd sogar mit unangenehmen Situationen konfrontiert, unter Umständen müssen sie sich sogar vor
Behördenvertretern
verteidigen.
Offensichtlich wissen nicht alle, dass es kein Gesetz gibt,
welches das Schießen in der
offenen Landschaft verbietet.
Die Regeln des guten Anstandes, die den Jäger auszeichnen müssen, sind dabei aber
auf alle Fälle einzuhalten, zu16
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
dem sind auch die Rechte etwaiger Drittpersonen zu beachten, z.B. das Recht, unbesorgt im Freien spazieren zu
gehen, ohne sich dabei einer
Gefahr auszusetzen. Nicht zuletzt müssen die Vorschriften
beachtet werden, die das Halten, das Tragen und das Verwenden von Schusswaffen regeln, weiters die Gesetze über
die Jagd.
Es ist gut, sich an einige Regeln, welche die Vernunft gebietet, zu halten. Das ist hilfreich, um Anzeigen oder Anschuldigungen, Kritiken oder
negativen Bemerkungen besser begegnen zu können. Einige Regeln, die einzuhalten
sind, lauten:
• Schießübungen ausschließlich zu Zeiten machen, in
denen die Jagd erlaubt ist;
• Die Waffen sollen nur in bestimmten Entfernungen von
Wohnorten Verwendung
finden, damit einerseits die
Vorschriften über die Sicherheitsabstände von Straßen, Parks, Sportanlagen
usw. respektiert werden,
zum anderen keine Gefahr
für Personen oder Sachen
entstehen, und schließlich,
damit keine Lärmbelästigung beklagt werden kann.
• Eventuell können die örtlich
zuständigen Sicherheitsorgane benachrichtigt werden,
besonders dann, wenn an
den Schießübungen mehrere Personen teilnehmen.
• Nicht geschossen werden
soll natürlich in Zonen, die
von Touristen, Schwammlsuchern und Ausflüglern
häufig besucht werden.
• Die Scheiben sollten nicht
auf Bäumen angebracht
werden, auch nicht auf Felsen, außerdem gebietet es
der Hausverstand, nicht auf
Flaschen, Dosen, Plastikbe-
hälter oder Ähnlichem als
Zielscheibenersatz zu schießen.
• Auf der Übungsfläche sollen
die beschossenen Scheiben
nicht zurückgelassen werden. Beim Tontaubenschießen sollten die Scheibenstücke eingesammelt werden,
und auch die Patronenhülsen sind einzusammeln.
• Zu vermeiden ist der Alkoholgenuss vor, während und
nach dem Scheibenschießen.
Wer das Einschießen der eigenen Waffe mit der nötigen
Sorgfalt und Umsicht durchführt, vermeidet mit Sicherheit, lästige Rechtfertigungen,
wem auch immer, vortragen
zu müssen. Die Einhaltung
der Regeln wird ihm auch erlauben, seiner Passion mit Ruhe und Sicherheit nachzugehen.
Weidmannsheil
mitteilungen
Faltblatt zum Thema
»Wildtier im Winter«
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Outdoor-Aktivitäten
liegen im Trend, und
das zu jeder Jahreszeit. Das Skitouren Gehen ist mittlerweile zu
einer Massensportart
geworden, dasselbe
gilt für das Schneeschuh Wandern. Fast
überall dort, wo sich
im Winter bis vor wenigen Jahren nur
Fuchs und Hase gute
Nacht gesagt haben,
ziehen heute Erholungssuchende ihre
Spur und genießen die
Bergwelt.
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Wir sind uns dabei oft nicht
bewusst, dass wir auch im
Winter den Lebensraum vieler
Tiere betreten, welche hier
ausharren und der harten
Jahreszeit trotzen. Die Tiere
haben sich nämlich im Laufe
der Jahrtausende sehr gut an
die Jahreszeiten angepasst.
So sind zahlreiche Vögel, vor
allem Insektenfresser, aber
auch Mäusespezialisten alljährlich im Herbst gezwungen, ihre Sommerresidenzen
im Norden großräumig zu
verlassen. Nur in wärmeren
Gegenden finden sie ausreichend Nahrung.
Auch die Säugetiere haben
vielfältige Überlebenstaktiken
für die Wintermonate entwickelt. Die bekanntesten Strategien sind wohl der Winterschlaf und die Winterruhe.
Dabei zehren die Tiere ausschließlich von den Fettreserven, die sie sich im Laufe der
Sommermonate angefressen
haben. Das Phänomen Winterschlaf fasziniert umso
mehr, wenn man bedenkt,
wie sehr der Stoffwechsel der
Tiere dabei herabgesetzt werden muss. Einem erwachsenen, mehrere Kilogramm
schweren Murmeltier steht
für den rund sieben Monate
dauernden Winterschlaf nur
rund ein Kilogramm Fett, ein
Kilogramm Nahrung zur Verfügung.
Schließlich gibt es viele Tierarten, wie unsere heimischen
Schalenwildarten, die sich den
Bedingungen in der kalten
Jahreszeit stellen. Steinwild,
Gamswild und auch Reh- und
Rotwild suchen gezielt Wintereinstände auf, in denen
sich der Schnee nicht so lange
halten kann. Ein dichtes Winterfell schützt vor der Kälte,
angefressene Fettreserven und die oft karge Nahrung liefern die überlebensnotwendige Energie. Auch das
Schalenwild kann seine Körpertemperatur aktiv reduzieren, um Energie zu sparen,
ähnlich wie ein Winterschläfer. Haushalten mit der Energie, so lautet die Devise für
diese Tiere im Winter. Dies ist
nur möglich, wenn die Tiere
in ihren Lebensräumen ausreichend Ruhe vorfinden und
nicht zu häufig gestört werden.
Nicht in dieses Konzept passen demnach Erholungsuchende, die im Winter im Lebensraum der Wildtiere auftauchen. Der Mensch wird vom
Wildtier als potentielle Gefahr
wahrgenommen. Die Tiere ergreifen häufig die Flucht, der
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dafür nötige Energieverbrauch kann bei tiefer
Schneelage jedoch sehr hoch
sein.
Will man den Störeinfluss
durch den Menschen möglichst gering halten, gilt es, einige Grundregeln zu beherzigen und im Hinterkopf zu behalten. Die eben erschienene
und dieser Ausgabe der Jägerzeitung beiliegende Informationsbroschüre soll den Erholungsuchenden über die Bedürfnisse der Wildtiere im
Winter informieren und zu
rücksichtsvollem Verhalten bei
der Skitour und bei der
Schneeschuhwanderung anregen. Zum Wohle des Wildes
und zur Freude der Naturnutzer.
Lothar Gerstgrasser
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
17
mitteilungen
Bleischrot unter Anklage
Klagen über die zunehmende Umweltbelastung sind täglich zu
hören. In einem Punkt
stehen auch die Jäger
auf der Anklagebank.
Bleischrot würde vor allem
die Feuchtgebiete und die
dort lebenden Tiere vergiften,
heißt der Vorwurf.
Blei ist für Menschen und Tiere ein Giftstoff und wird
durch keinen Mechanismus
abgebaut. Es reichert sich also
sowohl in den Körpern als
auch in der Umwelt an. Ver-
giftungen durch Bleiaufnahme
sind im Zusammenhang mit
der Wasservogeljagd nachgewiesen. Wasservögel werden
fast nur mit Schrot beschossen, die meisten Schrotkörner
gelangen in den Boden. Dort
können die Körner von den
Wasservögeln als vermeintliche Magensteinchen aufgenommen werden. Besonders
Gänse, Enten und Schwäne
sind betroffen.
Südtirol hat ein
Zeichen gesetzt
Mit der letzten Änderung des
Landesjagdgesetzes ist insofern ein Zeichen gesetzt worden, als in Südtirol die Verwendung von Bleischrot in
Feuchtgebieten, die als Natura-2000-Gebiete ausgewiesen
sind, verboten ist.
Österreich zieht
nach
In Österreich soll ab 1.1.2012
die Verwendung von Bleischrot grundsätzlich bei der
Jagd auf Wasserwild verboten
werden. Eine entsprechende
Verordnung des Bundesministeriums für Land- und Forst-
Verschiedene Firmen bieten bereits Alternativen zu den Bleischrotpartonen an, zeigt
Waffenmeister Arno Pircher.
Foto: auk
wirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft ist ausgearbeitet
und zur Begutachtung an die
verschiedenen betroffenen
Stellen gesandt worden. Die
Jägerschaft hat auch ein
Merkblatt für die Verwendung von Stahlschrotpatronen
erstellt.
Stahlschrot
ist nicht gleich
Bleischrot
Bei der Verwendung von
Stahlschrot sind einige Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. Verschossene Stahlkörner
prallen leichter ab. Das muss
beim Schießen beachtet werden. Außerdem ist bei Stahlschrot auf den Gasdruck zu
achten. Die Flinten dürfen nur
entsprechend ihrer Beschussprüfung verwendet werden.
Neuerdings werden Flintenläufe mit Stahlschrotbeschuss
eigens gekennzeichnet. Wer
Hochleistungspatronen mit
Stahlschrot verwendet, muss
beachten, dass bei Würgebohrungen des Laufes eine Einschränkung der Schrotgröße
vorgeschrieben ist. Nähere Informationen dazu können
Waffenmeister geben.
auk
Straßenkodex
Hilfestellung bei Unfällen
mit Tieren vorgeschrieben
Ein neuer Artikel im Straßenkodex sorgt für Verunsicherung. Im Art. 189 wird festgehalten, dass derjenige, der
ein Haustier, ein Nutztier
oder ein geschütztes Tier anfährt, anhalten muss und da18
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
für Sorge tragen muss, dass
dem angefahrenen und verletzten Tier unverzüglich eine
Hilfeleistung zuteil wird. Wer
sich dieser Pflicht entzieht,
unterliegt einer Verwaltungsstrafe von 389 Euro bis
1.559 Euro, sofern er für den
Unfall verantwortlich war.
Wer lediglich mit involviert
war und nicht für die Hilfeleistung gesorgt hat, zahlt eine Verwaltungsstrafe von
78 Euro bis 311 Euro. Die
Vorschrift schützt auch Wildtiere, die zufällig auf einer
Straße unter die Räder kommen. Über die Anwendung
und Auslegung des Gesetzesartikels kann man gespannt
auk
sein.
mitteilungen
»Wild-Wissen« auf Italienisch
Am 25. Oktober 2010 wurde
das Buch im Jagdfachgeschäft
Bignami in Auer vorgestellt.
Wir lassen Landesjägermeister
Klaus Stocker zu Wort kommen:
»Es hat zwar eine Weile gedauert, aber so ist es mit allen
Dingen, die wirklich gut sind.
Nun sind wir aber endlich am
Ziel angelangt.
Zur Vorgeschichte: Schon
früh habe ich das Fehlen eines
Vorbereitungsbuches für die
Jägerprüfung beklagt. Ich habe meine Idee dem zuständigen Landesrat und Landeshauptmann Luis Durnwalder
Applaus für die von Heinrich Aukenthaler und Mara Da
Roit präsentierten Textproben. Mit im Bild Toni Fischnaller
vom Athesiaverlag, Carlo und Luciano Berti von der Firma
Bignami.
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zeigen. Die Arbeitsgruppe
wollte ein Buch machen,
welches nicht nur zum Lernen taugt, sondern sich
auch angenehm lesen lässt.
Ich glaube, ein durchaus
innovatives Werk ist dabei
herausgekommen, das
sich auch dank des gelungenen Layouts gut präsentiert. Für den perfekten Druck sorgte das
Haus Athesia«.
Mit Leseproben aus
dem Buch, vorgetragen
durch Heinrich Aukenthaler und Mara Da
Roit, wurde die Vorstellung abgerundet.
Die Firma Bignami
bot von sich aus an,
über das eigene
Verteilernetz das
Buch italienweit zu
vertreiben. Das Interesse scheint so
groß zu sein, dass sich jetzt
schon die Notwendigkeit einer
zweiten Auflage abzeichnet.
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vorgetragen, der uns als
Jagdverband grünes Licht gegeben hat. Wir haben darauf
eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich an den Text
machte. Die einzelnen Autoren sind: Heinrich Aukenthaler, Lothar Gerstgrasser, Alfons Heidegger, Ulrike Raffl,
Walter Rienzner und Wolfgang Schröder. Für die Bebilderung haben wir zwei hervorragende Zeichner gefunden: Umberto Catalano und
die Hamburgerin Birte Keil.
Ausgesucht werden mussten
auch die Fotos. Das Material
dazu lieferten uns gute Naturfotografen, darunter Georg
Kantioler, Renato Grassi und
Eduard Weger. Die Übersetzung der deutschen Ausgabe
übernahm der Fachmann
Vito Adami, eine beratende
Funktion übte dabei der
Trienter Jagdfachjournalist
Ettore Zanon aus.
Die Grundausrichtung des Buches ist jene, nicht so viel Detailwissen zu vermitteln, sondern Zusammenhänge aufzu-
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Die Tagespresse hat
bereits darüber berichtet: Seit kurzem liegt
das Lehrbuch für die
Vorbereitung zur Jägerprüfung auch auf
Italienisch vor. »Conoscere la selvaggina«
nennt sich das Werk.
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Heinrich Aukenthaler
»Ein durchaus innovatives Buch, welches nicht nur zum
Lernen taugt, sondern sich auch angenehm lesen lässt«,
meinte Landesjägermeister Klaus Stocker bei der Buchvorstellung.
Fotos: Bignami
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
19
mitteilungen
Alpenweiter Literaturwettbewerb neu ausgeschrieben
Bereits zum 6. Mal
schreibt die jagdkulturelle Vereinigung Ars
venandi einen Literaturwettbewerb aus.
Eingereicht werden
können Jagderzählungen in allen Sprachen
des Alpenraums.
In der Ausschreibung hält die
Vereinigung Ars venandi fest,
dass die Jagd eine der traditionellen und verbindenden
Tätigkeiten der Völker des Alpenraumes ist. Wie schon der
Schriftsteller Mario Rigoni
Stern es formuliert hat, kennen Jäger und Hirten keine
Grenzen und verstehen sich.
Sie tauschen sich ihre Erfah-
rungen und Empfindungen
über die sprachlichen Grenzen
hinweg aus.
Die Wechselfälle der Bergbewohner, ihre Beziehung zum
Boden, zu den Tieren und zur
Jagd sind die Themen, über
welche sich die Teilnehmer
des Wettbewerbes in ihrer eigenen Muttersprache äußern
können. Der Bewerb soll weniger als Wettbewerb als vielmehr als Dialog verstanden
werden. Und schließlich werden fünf Erzählungen prämiert. Die besten Stücke sollen zudem in einem Büchlein
veröffentlicht werden. Die
Preisverleihung erfolgt am
26. März 2011 im Messezentrum in Riva am Gardasee.
Als Einreichungstermin für die
Erzählungen gilt der 31. Jän-
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3URPRVVRHRUJDQ
ner 2011. Nachfolgend zusammengefasst die wichtigsten Teilnahmebedingungen.
Literaturpreis
Giacomo Rosini
1. Der Wettbewerb findet alle
zwei Jahre statt und verfolgt das Ziel, den Dialog
und die Begegnung zwischen den Kulturen und
Sprachen Europas zu fördern.
2. Zugelassen werden unveröffentlichte Erzählungen in
einer der Sprachen des Alpenraums.
3. Die Erzählung darf bei keinem anderen Wettbewerb
eingereicht worden sein.
Maximale Länge: acht maschinengeschriebene Seiten, DIN-A4-Blatt, 30 Zeilen pro Seite, auf Datenträger (CD oder Diskette), der
Inhalt muss zudem in einer
kurzen Zusammenfassung
wiedergegeben sein.
4. Die Erzählungen werden
anonym eingereicht, und
zwar in siebenfacher Ausfertigung in einem verschlossenen Kuvert. Die beschriebenen Blätter dürfen
nicht unterschrieben sein,
müssen aber anderweitig
durch ein Identifizierungszeichen des Autors gekennzeichnet sein. Der Autor
legt seiner Geschichte ein
zweites geschlossenes Kuvert bei, welches die Angaben zum Autor enthält. Auf
das verschlossene Kuvert
sind der Titel des Werkes
sowie das Identifizierungszeichen zu schreiben.
5. Die Erzählungen müssen
innerhalb 31.1.2011 an
folgende Adresse geschickt
werden: Ars venandi, viale
Baruffaldi 7, 38066 Riva
del Garda, E-Mail: grazia-
[email protected].
6. Die Erzählungen werden
nicht zurückerstattet. Die
Entscheidung der Jury ist
unanfechtbar.
7. Es werden fünf Erzählungen ex aequo ausgezeichnet. Weitere Erzählungen
können von der Jury als
besonders wertvoll hervorgehoben werden. Die ausgezeichneten und die hervorgehobenen Erzählungen
werden in einem Band veröffentlicht.
8. Ars venandi behält sich vor,
das Reglement notfalls abzuändern.
9. Die Jury besteht aus Personen, die mit Kultur und Literatur befasst sind.
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mitteilungen
Jägerprüfung Herbst 2010
Bei der letzten Session
der Jägerprüfung, die
am 13. Oktober endete, haben 32 Prozent
der Kandidatinnen und
Kandidaten die Prüfung bestanden: 290
traten an, 93 schafften
die Hürde.
Ungebrochen hoch ist nach
wie vor die Zahl der Frauen,
die zur Jägerschaft gelangen
wollen. 34 Jäger-Anwärterinnen waren mit dabei, das sind
immerhin zwölf Prozent. Bestanden haben die Prüfung
diesmal allerdings nur sieben
Frauen, also 21 Prozent der
angetretenen Frauen.
Interessant sind die Unterschiede zwischen mündlicher
und praktischer Prüfung, die
praktische Prüfung scheint selektiver zu sein. Auf dem
Schießstand von St. Lorenzen
waren 75 Kandidatinnen und
Kandidaten zur Schießprüfung angetreten, 40 haben
bestanden (Erfolgsquote: 53
Nur knapp ein Drittel der Anwärter schaffte diesmal die Prüfung und erhielt das begehrte Dokument von Landeshauptmann Luis Durnwlder überreicht.
Foto: LPA/Pertl
Prozent). Am Schießstand von
Meran waren 118 Personen
angetreten, 61 bestanden die
Schießprüfung (Erfolgsquote:
52 Prozent). Zum mündlichen
Prüfungsteil traten 97 an, 77
Prozent davon, nämlich 73
Personen, bestanden ihn
auch.
Die meisten Kandidaten versuchen die Prüfung in zwei
Schritten zu bestehen: Sie treten zuerst zur Schießprüfung
an, und schaffen sie diese, so
bereiten sie sich später auf die
mündliche Prüfung vor. Es
gibt aber auch Personen, die
beide Hürden in einem Male
nehmen. Insgesamt 23 Personen wagten dies, und 20 davon bestanden erfolgreich.
Ergebnisse der Prüfung
Name
Roberto Barletta
Michael Baumgartner
Dennis Blaas
Hansjörg Blaas
Stefan Blasbichler
Lorenzo Brandolese
Walter Brugger
Martin Brunner
Christian Caumo
Paolo Cologna
Patrick Cumerlato Melter
Alex Curti
Patrick Daum
De Monte Faginto Guido
Christian Egger
Hubert Egger
Paul Egger
Jahrgang Ort
1958
1987
1975
1976
1984
1948
1968
1990
1973
1947
1972
1990
1989
1982
1989
1989
1988
Schlanders
Lajen
Mezzocorona (Tn)
Mals
Sterzing
Noale (Ve)
Feldthurns
Antholz Obertal
Eppan
Bozen
Meran
Pfatten
Aldein
Latsch
Meran
Jenesien
Jenesien
Name
Manuel Eisath
David Ellecosta
Elisabeth Erlacher
Michael Erlacher
Helmut Ferdick
Andreas Gärber
Sabine Gander Siller
Andreas Gasser
Augustin Gasser
Hanspeter Gasser
Wolfgang Gasser
Eudo Giulioli
Matthias Gogl
Rainer Grossmann
Andreas Gruber
Robert Gruber
Christian Hinterlechner
Jahrgang Ort
1980
1992
1988
1990
1970
1984
1984
1981
1958
1986
1969
1962
1982
1986
1981
1969
1978
Deutschnofen
Enneberg
Marling
Marling
Rasen Antholz
Glurns
Tscherms
Gargazon
Pfitsch
Feldthurns
Kiens
Freienfeld
Sterzing
Bozen
Gargazon
St. Pankraz
Mühlbach
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
21
mitteilungen
Name
Jahrgang Ort
Christian Hofer
Andrea Holzmann
Matthias Ilmer
Franz Anton Innerhofer
Martin Kainz
Daniel Kinzner
Wilhelm Mathias Klotz
Christoph Kofler
Alex Lambacher
Norbert Lanthaler
Florian Leitner
Benno Michael Licata
Evi Lösch
Benjamin Maschler
Gabriel Mitterrutzner
Magdalena Nollet
Peter Obrist
Umberto Pagella
Walter Paller
Stefan Paris
Fabian Peer
Felix Pescoller
Arnold Pixner
Simon Pixner
Peter Pramstrahler
Rudolf Prieth
Hannes Raifer
Christian Rainer
Anton Rechenmacher
Kuno Redolf
Andreas Röll
Lukas Röll
Laurenz Sagmeister
Lukas Schwienbacher
Florian Schwingshackl
Arnold Sellemond
Tizian Senoner
Michael Sieberlechner
Dennis Spreng
Tobias Staffler
Alexander Stauder
Wolfgang Stein
Bernd Steiner
Astrid Steinkasserer
Daniel Tappeiner
Jürgen Thaler
1978
1979
1982
1989
1992
1985
1957
1979
1992
1975
1992
1977
1970
1991
1975
1990
1980
1935
1961
1990
1983
1973
1975
1990
1989
1983
1987
1986
1978
1987
1947
1984
1952
1992
1991
1962
1992
1977
1981
1989
1992
1968
1973
1981
1992
1973
Moos in Passeier
Ratschings
Latsch
Vöran
Ulten
Brenner
Moos in Passeier
Eppan
Villnöss
St. Leonhard in Passeier
Ratschings
Graun in Vinschgau
Ulten
Martell
Kastelbell-Tschars
Schlanders
Bozen
Bozen
Mezzocorona (Tn)
Lana
Taufers im Münstertal
Bozen
St. Leonhard in Passeier
St. Pankraz
Völs Am Schlern
Glurns
Eppan
Innichen
St. Leonhard In Passeier
Auer
Bozen
Bozen
Olang
Ulten
Prags
Feldthurns
Eppan
Kaltern
Bozen
Ulten
Sarntal
Eppan
Meran
Sand in Taufers
Schlanders
Naturns
Name
Jahrgang Ort
Klaus Thöni
Stefano Tonetti
Alan Trebo
Angelika Trenker
Othmar Tribus
Christian Ignaz Tschenett
Patrick Tschurtschenthaler
Michael Überbacher
Martin Weiss
Hartmann Windegger
Klaus Winkler
Robert Zampieri
Anton Zimmerhofer
1969
1971
1991
1979
1954
1964
1984
1992
1992
1971
1969
1972
1972
Mals
Mezzocorona (Tn)
St. Martin in Thurn
Toblach
Lana
Schnals
Sexten
Pfitsch
St. Felix
Ulten
St. Martin in Thurn
Branzoll
Ahrntal
..
personlich
( getestet )
Ort: Gartow/Elbe,
Deutschland
Wildart: Damhirsch
Klasse I, 10 Jahre
Entfernung: 35 m
Wind: Nackenwind
Kaliber: 9,3 x 74 R
Puls: 180
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22
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
tagungen
Wildtiere in den Städten – AGJSO
tagt in Triest
Zum 58. Mal trafen
sich die Vertreter der
Arbeitsgemeinschaft
der Jagdverbände des
Südostalpenraums
(AGJSO) zu einer Jahresversammlung, diesmal auf Einladung des
Triester Jagdverbandes in Triest. Das Thema kam einem Anliegen des Austragungsortes nahe: »Wildtiere
im urbanen Raum:
Probleme und Lösungen«.
Zur Beginn der Tagung traf
man sich im Gemeinderatssaal
von Duino Aurisina, und dort
waren auch gleich alle wichtigen Vertreter der Nachbargemeinde von Triest anwesend:
der Bürgermeister Giorgio
Ret, der Jagdassessor Fulvio
Tamaro und weitere Gemeindereferenten. Die Vorträge
waren auf den zweiten Tag
angesetzt, und sie boten einen
bunten und interessanten
Querschnitt über die Problematik der Wildtiere im städtischen Raum. Die einzelnen Inhalte können hier nur zusammengefasst wiedergegeben
werden. Die kompletten Tagungsunterlagen werden aber
auf Anfrage gern zugesandt.
Die Konflikte zwischen
Mensch und Wildtier in den
Städten nehmen zu, kritische Situationen sind behutsam handzuhaben.
Foto: Thalheimer
in den 80er-Jahren sporadisch Wildschweine auf, und
zwar Tiere des mitteleuropäischen Schlags. Sie waren wohl
aus dem nahen Jugoslawien
zugewandert. Zufällig brachen aus einem nahe der
Stadt gelegenen Gehege Wildschweine der maremmanischen Unterart aus, die etwas
kleiner, aber fortpflanzungsfreudiger sind. Die Tiere fühl-
ten sich im stadtnahen Karstgebiet wohl und drangen auch
recht bald ins Stadtgebiet ein.
Die Bewohner von Triest entdeckten die Wildschweine als
eine in der Regel ungefährliche Tierart, fütterten sie fleißig, legten Brot, Obst, Gemüse, Küchenabfälle und Kadaver totgefahrener Tiere aus,
ja sogar verfallene Süßigkeiten oder was auch immer Essbares man entbehren konnte
oder entsorgen wollte. Die
bequemen Nahrungsquellen
zogen die Wildschweine an,
sie ließen sich in der Stadt sogar berühren, erhielten Namen, da gab es etwa einen
Pierino, die Frischlinge wuchsen rascher heran als in freier
Wildbahn, brachten es schon
im ersten Jahr zu Nachwuchs.
Aber es gab auch Aufruhr und
Alarmstimmung, z.B. als man
ein Stück einmal in einem
Der Landesjägermeister von
Triest Fabio Merlini (Mitte)
Wildschweine
in Triest
Ein schönes Beispiel des Problems zeigte der Triester Biologe und Mitarbeiter des dortigen Jagdverbandes Giuliano
Zanchi auf. In Triest tauchten
hatte die Tagung
organisiert, mit dabei
FIDC-Präsident Gian Luca
Dall’Olio (links) und AGJSOPräsident Franc Golija.
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
23
tagungen
oberen Stockwerk eines Gebäudes vorfand. Zanchi stellte
in seinem Vortrag fest: »In
die Enge getrieben, werden
die Tiere allerdings angriffslustig (das würde ich auch!)«.
Die Tierschutzorganisationen
boten die unglaublichsten
Vorschläge an, um dem Problem Herr zu werden, z.B. die
Errichtung eines Elektrozauns
um die ganze Stadt herum,
das Auswildern von Wölfen
und anderen Prädatoren usw.
Zwar werden die Tiere rund
um Triest herum intensiv bejagt, was aber nicht leicht ist.
Sowie sie nämlich das Stadtgebiet verlassen, verlieren sie
ihre Zutraulichkeit und sind
scheu wie eh und je und entsprechend schwer zu bejagen.
Lösungsmöglichkeiten? Zanchi
plädiert für ein Zusammenwirken aller Kräfte und für eine nüchterne Analyse der Situation. Jagdliche Entnahmen
gehören natürlich dazu.
Der Wildbiologe Franco Perco, aus Triest stammend, verwies in seinem Vortrag auf
das komplizierte Verhältnis
Stadt/Land, auf die schwankende und unterschiedliche
Einstellung der Menschen zu
den Tieren, und forderte ein
Konzept nicht nur für die
Stadt Triest. Er beschrieb
Triest als eine von einer Vielzahl von Wildtieren bewohnte
Stadt, in welcher sowohl alpine Arten als auch Mittelmeerarten vorkommen, und in seiner Liste fehlten die Haustiere
mit 14.000 Hunden und
18.000 Katzen nicht, aber
auch die Primaten, die
208.880 Einwohner, zählte
er dazu. Den Triester Bürger
beschrieb Perco als einen typischen Städter, der von Natur
aus ein Tierfreund ist und sich
vor extremen Positionen
scheut. Eine der verbreitetsten Haltungen ist die gutmütige Trägheit, die wohlwollende
Indifferenz der Tierwelt gegenüber, aber es gibt auch
solche Stadtbewohner, die einige Arten als besonders lästig empfinden und ihre physische Eliminierung fordern,
dann die Schreckhaften, die
mit den Bestien in den Städten nichts anfangen können,
dann die »Franziskanischen«
und die »guten Samariter«,
welche jedem Tier die denk-
Wenige hundert Meter vom Stadtzentrum entfernt bietet
die Triester Karstlandschaft sogar Bären und Wölfen Lebensraum.
24
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
Der vielseitig gebildete Wildbiologe Franco Perco analysierte auch die Einstellung der Städter zu den Wildtieren.
bar mögliche Unterstützung
zukommen lassen möchten.
Als Gefahr für die Fauna in
den Städten nannte Perco die
Verkleinerung des städtischen
Grüns, die bauliche Entwicklung, die Lärm- und Lichtverschmutzung, die Zunahme der
Abfälle und der streunenden
Haustiere, die Zunahme des
intoleranten Animalismus und
das sich Breitmachen von Gemeinplätzen, dass es in der
Stadt immer eine Entwicklung, ein Mehr an menschlicher Präsenz und Tätigkeit
brauche. Er forderte dazu
auf, die Tiere zu kennen und
zu schätzen, verwies auf den
ästhetischen Aspekt, möchte,
dass altes Mauerwerk erhalten bleibt, dass Nistplätze
nicht zerstört werden, dass
man Beobachtungsplätze für
bestimmte Wildtiere einrichtet, kurz, ein Projekt zur Aufwertung der Lebensräume
und der Artenvielfalt in den
Städten. Eine Werkstatt-Stadt
sollte man ins Leben rufen,
wo man auch Versuche machen kann, die mitgetragen
werden, und die Beziehung
zwischen Fauna und Mensch
müsste auch in den Städten
verbessert werden.
Der slowenische Referent
zeigte, wie im Umfeld von
Görz die Zunahme der Wildtiere auch zu einer Zunahme
der Arten innerhalb der Stadt
geführt hat.
Stadtbewohnende
Tiere »boomen«
weltweit
Eine weltumspannende Sichtweise bot der Wildbiologe Hubert Zeiler an. Stadtfüchse
gab es ab den 80er-Jahren etwa in Zürich, Berlin gilt als
von Wildschweinen stark besiedelt, im Herzen New Yorks
leben Kojoten, Wildtruthähne
in Boston, Alligatoren in den
Städten Floridas, Leoparden
in Nairobi. Wölfe, Bären, Biber, Störche u.v.a.m. haben
inzwischen auch Stadtgebiete
in Anspruch genommen. Allein
in Berlin mit seinen 3,5 Millionen Einwohnern leben 53
Säugtier- und 180 Vogelarten. Als Gründe nannte Zeiler
ausreichendes Nahrungsangebot, günstige Nist-, Ruhe- und
Aufzuchtsplätze, vor allem
aber Sicherheit vor menschlicher Verfolgung. Dazu
kommt, dass die Grünanlagen
um die Städte herum nicht
tagungen
nur die Lebensqualität für die
Stadtbewohner erhöhen, sondern auch das Eindringen von
Wildtieren aus dem Natur- in
den städtischen Raum fördern. Zeiler verwies in seinem
Referat auf Gefahren und
Konflikte, welche mit den
Wildtieren in den Städten verbunden sind. Vogelschwärme,
die Flugzeuge zum Absturz
bringen, sind allerdings ein
absoluter Ausnahmefall. Wenn
aber Kojoten Katzen und
Haushunde schlagen, dann
steigen auch Tierliebhaber auf
die Barrikaden, und bei Verkehrsunfällen mit Wildtieren
schwindet recht rasch die
Sympathie für die vierbeinigen Mitbewohner. Mitunter
gehen von gewissen Arten
auch Krankheiten aus. Die Zusammenhänge Ratten und
Pest, Fuchs und Fuchsbandwurm belegen dies. Zeiler
Aufmerksame Zuhörer bei
den Referaten. Mit im Bild
LJM Klaus Stocker,
BJM Hans Parigger,
BJM Rino Insam,
Lothar Gerstgrasser und
BJM Gottfried Hopfgartner.
Fotos: Renato De Mench
stellte fest, dass in den letzten
Jahrzehnten die Konflikte
zwischen Mensch und Wildtieren in den Städten zugenommen haben. Vielfach geht es
um Ängste. Andererseits will
man die Tiere nicht töten. Der
Stadtmensch weiß einfach
nicht, was er tun soll. Aufklärung ist die wichtigste Voraussetzung. Die Jägerschaft
kann dabei ihr Fachwissen
einbringen und auch jene
Menschen erreichen, die sonst
mit der Jagd nichts zu tun haben. Das Schlagwort dazu lau-
tet: Akzeptanz schaffen für
Wildtiere und Jagd.
Die einzelnen Jagdverbände
meldeten sich bei der Tagung
mit Kurzreferaten zu ihrer
ganz besonderen Situation zu
Wort. Südtirol verwies dabei
auf die Erfahrungen, die man
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JÄGER
ZEITUNG
4/2010
25
tagungen
mit Wildtieren in der Stadt
gemacht hat, und wie heikel
es ist, die Situationen sinnvoll
handzuhaben. Der Hirschabschuss in Bozen im Juli 2008
hat weltweit für Aufsehen gesorgt, und leider war die Empörung größer als die Einsicht, dass der verletzte
Hirsch nun einmal keine
Chancen mehr hatte. Das Gegenbeispiel: Im März 2010
wurde bei Lana ein Stück
Damwild betäubt und aus der
Tiefgarage, in welche sich das
Stück geflüchtet hatte, entfernt. Nur: diese Lösung findet in der Öffentlichkeit gar
keinen Widerhall. Das Positive
hervorheben ist nach wie vor
ein gutes Rezept. »Im Jahr
der Biodiversität können wir
es als vorteilhaft darstellen,
dass die Anzahl der Tierarten
auch im städtischen Raum zunimmt. Wanderfalken gehen
in den Zentren auf Taubenjagd, die ersten Vorboten der
Waschbären sind inzwischen
schon da, da und dort waren
Marderhunde gesehen, ja
auch in der Vogelwelt gibt es
neue Besucher und Bewohner
der Stadt. Die Lösungsvorschläge müssen ausgewogen
sein und die Sensibilität der
Städter berücksichtigen. Die
Wildtierwelt, auch in den
Städten, wird bunter, das ist
das eigentlich Positive«.
Am Ende der Tagung wurde
eine Schlusserklärung verabschiedet (siehe unten).
Gut besuchte
Tagung
Die Tagung stand unter der
Führung des Präsidenten
Franc Golija aus Slowenien,
Schriftführer der Arbeitsgemeinschaft ist Walter Kulte-
rer, der frühere Geschäftsführer der Kärntner Jägerschaft.
In Triest vertreten waren aus
Südtirol: LJM Klaus Stocker,
GF Heinrich Aukenthaler,
Jagdverband-Mitarbeiter Lothar Gerstgrasser und Mara
Da Roit, die Bezirksjägermeister Gottfried Hopfgartner, Rino Insam und Hans Parigger
sowie Luciano Scacchetti vom
Landesjagdausschuss. Kärnten
war mit dem Landesjägermeister Ferdinand Gortan mit
seinem Stellvertreter Walter
Brunner vertreten, aus der
Steiermark waren die LJMStellvertreter Josef Köck und
Egon Homann anwesend,
weiters GF Karl Sirowatka
und der Chefredakteur des
»Anblick« Hannes Kollar.
Mehrere Vertreter des slowenischen Jagdverbandes waren
anwesend, ferner die Vertreter der diversen italienischen
Mitgliedsregionen sowie der
Präsident des gesamtitalienischen Jagdverbandes Gianluca
Dall’Olio. Für die musikalische
Umrahmung sorgte die Jagdhornbläsergruppe aus Kärnten »Hörnerklang AlpeAdria«.
Der Bürgermeister von Triest
Roberto di Piazza nahm mit
anderen Behördenvertretern
der Gemeinde-, Provinz- und
Regionalverwaltung an dem
Treffen teil.
Die AGJSO hat sich in ihrer
knapp sechzigjährigen Tätigkeit immer wieder mit den
gerade aktuellsten Themen
befasst und damit einen guten
Beitrag zur Ausarbeitung gemeinsamer Strategien geleistet. Die länder- und sprachenübergreifende Zusammenarbeit hat viele Früchte
getragen.
Heinrich Aukenthaler
58. Tagung der AGJSO-Tagung 2010 in Triest
Schlussdokument
Am 28. und 29. Oktober 2010 versammelte sich die Arbeitsgemeinschaft der Jagdverbände des Südostalpenraums in Triest.
Das Tagungsthema lautete:
»Wildtiere im urbanen Raum, Probleme und Lösungen«
Die Referate dazu hielten Giuliano Zanchi, Andrea Cadamuro,
Franco Perco, Edvard Krasna und Hubert Zeiler.
Am Ende der Tagung verabschiedeten die Vertreter der Jagdverbände von Belluno, Görz, Kärnten, Slowenien, Steiermark,
Südtirol, Trient, Triest und der UNCZA folgendes Schlussdokument:
In den Großstädten und Städten leben viele Wildtiere. Sie nehmen hinsichtlich Individuen- und Artenanzahl zu. Das Phänomen lässt sich leicht erklären: Im städtischen Raum finden die
Tiere ihre Grundbedürfnisse erfüllt: Schutz, Nahrung, und
zwar nicht natürliche, aber doch geeignete Rückzugsgebiete.
Im Allgemeinen steht die Bevölkerung dieser Erscheinung positiv gegenüber. Die neuen Gäste in den Städten werden akzeptiert und sogar gefördert. Kritisch gesehen werden allenfalls einige wenige problematische Arten.
Die natürlichen Lebensräume sind im Umfeld der großen Städte
letzthin weniger attraktiv geworden, was die Tierwelt veranlasst, in die Peripherie oder sogar in die Zentren der Städte
vorzudringen. Sie bereichern damit die Fauna der Städte, die
aus einer Vielzahl auch weniger bekannter Tiere besteht, welche kaum auffallen und keine Probleme verursachen, aber doch
für ein gewisses Gleichgewicht von Bedeutung sind.
Angesichts all dieser Umstände erscheint es von größter Wich26
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
tigkeit, die Entwicklung der Tierwelt in den Städten zu verfolgen, und es ist angesichts der vielfältigen Verflechtungen geboten, ihre Entfaltung zu planen. Über die diversen Möglichkeiten
sind von den Referenten eine Reihe von Vorschlägen vorgebracht worden.
Giuliano Zanchi bezog sich auf den Managementplan des
Schwarzwildes in den Städten und beklagte, dass man die Entwicklung allein über Abschüsse zu steuern versuche.
Andrea Cadamuro zeigte auf, wie mit dem Schwarzwild auf regionaler Ebene, auch in natürlichen Lebensräumen, am besten
umgegangen werden könne.
Franco Perco hob hervor, dass es vernünftig sei, der Urbanisierung Grenzen zu setzen, man müsse zudem ein faunistisches
Projekt für die in den Städten lebende Fauna erstellen.
Edvard Krasna zeigte am Beispiel Görz auf, dass das Wildvorkommen in den Städten vorwiegend davon abhänge, wie in der
näheren Umgebung mit dem Wild umgegangen wird.
Hubert Zeiler wies an der weltweiten Lage nach, dass sogar
Großstädte eine enorme Vielfalt von Wildtieren beherbergen
können.
Zum Schluss war man sich einig, dass zur Erfassung und richtigen Handhabung des Phänomens auf allen Ebenen und mit allen Kräften zusammengearbeitet werden müsse, und dass der
Jägerschaft dabei eine wesentliche Rolle zukommt. Ein Managementplan für den Umgang mit den in den Städten lebenden Tieren erscheint auch deshalb geboten, weil die Aufmerksamkeit der Bevölkerung gegenüber der Tierwelt zunimmt.
SONDERTEIL
Wildschadensabkommen
Wildschadensabkommen
Vereinbarung über die Wildschadensregelung gemäß Art. 36
Absatz 4 und 5 des Landesjagdgesetzes Nr. 14 vom 17. Juli 1987
Es wird vorausgeschickt, dass die Wildtiere zur Natur gehören und im Interesse
der Allgemeinheit in der Natur- und Kulturlandschaft ein Lebensrecht genießen
sollen, wobei nicht zu vermeiden ist, dass
die Wildtiere auf land- und forstwirtschaftlichen Gründen und in land- und
forstwirtschaftlichen Kulturen Äsung
oder Futter aufnehmen, was nicht von
vornherein als Schaden angesehen werden kann, da Wildtiere im Naturhaushalt
auch eine nutzbringende Funktion erfüllen.
Es wird festgehalten, dass im gegenseitigen Interesse sowohl Landwirte als auch
Jägerschaft bemüht sein müssen, Wildschäden vermeiden zu helfen. Geeignete
Maßnahmen können sein:
Von Jägerseite: Anpassung des Wildstandes, Wahl geeigneter Jagdstrategien,
verstärkte Abschüsse in schadensgefährdeten Gebieten durch entsprechende interne Regelungen, sofortige Intervention
bei Auftreten von Schäden unter Verzicht
auf zusätzliche Einschränkungen, Aufhebung von revierinternen Regelungen betreffend weibliche Cerviden, welche die
Jagd bzw. die Abschusserfüllung negativ
beeinflussen.
Von Seiten des/der Bewirtschafter/s: Sofortige Information der Revierleitung,
falls festgestellt wird, dass Wildschäden
drohen oder entstanden sind, Schutz
schadensanfälliger Kulturen, Berücksichtigung der Lebensbedürfnissen von Wildtieren bei der Anlage von neuen Kulturen,
Zusammenarbeit bei der Vorbeugung
von Wildschäden, Nichtverhinderung
jagdlicher Eingriffe in Schadgebieten.
Zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und
Jagd wird folgendes vereinbart:
In jeden Revierausschuss, in dem nicht
bereits der Bauernbundortsobmann oder
ein von ihm anerkannter Bauernbundvertreter Sitz und Stimme hat, muss ein
28
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
Bauernbundvertreter kooptiert werden.
Dieser kooptierte Bauernbundvertreter
hat im Ausschuss kein Stimmrecht, ist
aber vor allem bei Schalenwildbewirtschaftungsfragen anzuhören. Grundsätzlich soll es sich bei der zu kooptierenden
Person um den Ortsbauernbundobmann
oder eine von ihm ernannte Person handeln. Sollten sich Schwierigkeiten ergeben, so können der zuständige Bezirksbauernbundobmann bzw. der Bezirksjägermeister angerufen werden, die dann
gemeinsam über die zu kooptierende
Person entscheiden.
Vorausgeschickt, dass im Art. 36 Absatz
4 und 5 des Landesjagdgesetzes eine
Vereinbarung zwischen Südtiroler Jagdverband in Vertretung der Jagdreviere
und dem Südtiroler Bauernbund in Vertretung der Grundeigentümer über die
Wildschadensregelung vorgesehen ist,
vereinbaren die unterfertigten Vertragspartner im Einvernehmen mit den zuständigen Landesräten folgende Regelung:
tionen laut Art. 36 des Landesjagdgesetzes, insbesondere des Abs. 1.
Art. 2
Meldung der Wildschäden
Der Bewirtschafter des Grundes hat den
Schadensfall unverzüglich, jedenfalls aber
binnen 10 (zehn) Tagen nach Feststellung dem Revierleiter des zuständigen
Jagdreviers entweder direkt durch Übergabe der Meldung oder mittels eingeschriebenem Brief mitzuteilen. Bei direkter Meldung erfolgt die Bestätigung des
Einganges durch Gegenzeichnung von
Seiten des Revierleiters. Die Meldung erfolgt auf eigenem Vordruck und muss
vom Bewirtschafter des Grundes eigenhändig unterschrieben werden. Außer bei
gütlicher Einigung erhält der/die Ortsobmann/Ortsobfrau des Südtiroler Bauernbundes eine Kopie der gegengezeichneten Schadensmeldung.
Art. 1
Begriffsbestimmung
Art. 3
Vergütung der Wildschäden bei gütlicher Einigung
Im Sinne von Art. 36 Absatz 1 des Landesjagdgesetzes umfasst der Wildschaden den innerhalb des Wildbezirkes vom
Wild an den land- und forstwirtschaftlichen Kulturen verursachten Schaden,
wobei diese Vereinbarung den vom jagdbaren Schalenwild an landwirtschaftlichen Erwerbskulturen und in Privatwäldern verursachten Schaden betrifft.
Schäden, die von anderem jagdbaren
Haarwild an den genannten Kulturen
verursacht werden, sind dann zu vergüten, wenn von Seiten der Jäger ein
schuldhaftes Verhalten zur Entstehung
der Schäden beigetragen hat. Für Schäden in Privatwäldern gelten die Defini-
Grundsätzlich ist bei jedem Schadensfall
innerhalb von 10 (zehn) Tagen ab Schadensmeldung eine gütliche Einigung zwischen Bewirtschafter des Grundes und
Revierleitung des zuständigen Jagdreviers anzustreben.
Bei gütlicher Einigung ist dem Bewirtschafter des Grundes innerhalb von 30
(dreißig) Tagen der gütlich vereinbarte
Schadensersatz zu leisten. Einvernehmlich kann auch eine Terminverlängerung
vorgesehen werden, wobei dies auf dem
Meldeformular festzuhalten ist. Eine Entschädigung in Naturalien ist nur bei gegenseitigem Einverständnis möglich.
Erfolgt eine gütliche Einigung, so ist die-
selbe mit Unterschrift beider Parteien
auf dem Meldeformular zu bestätigen.
Art. 4
Verfahren für die Feststellung des Ausmaßes der
Wildschäden bei Nichteinigung laut Artikel 3
Kommt keine gütliche Einigung zwischen
dem Bewirtschafter des Grundes und
dem Revierleiter des zuständigen Jagdreviers zu Stande, so ist unverzüglich eine
Niederschrift über die Nichteinigung mit
der Angabe der gebotenen und der geforderten Entschädigung zu verfassen,
vom Bewirtschafter des Grundes und
vom Revierleiter des zuständigen Jagdreviers zu unterzeichnen und umgehend
vom Bewirtschafter des Grundes an die
Abteilung Landwirtschaft beziehungsweise, bei Schäden im Wald- oder Almbereich, an die Abteilung Forstwirtschaft
mit dem Ersuchen um Schadensschätzung zu übermitteln. Eine eventuelle
Verweigerung der Unterschrift sollte auf
dem Formular vermerkt werden. Die
Verweigerung der Unterschrift beeinträchtigt den weiteren Verlauf des Verfahrens nicht. Die Übermittlung kann
auch über die jeweiligen Bezirksämter
beziehungsweise Forstinspektorate oder
Forststationen erfolgen.
Der zuständige Abteilungsdirektor erteilt
unverzüglich den Auftrag zur Schadensschätzung. Der beauftragte Schätzfachmann (vorzugsweise ein Beamter der jeweiligen Abteilung) schätzt nach rechtzeitiger Verständigung des
Bewirtschafters des Grundes und des Revierleiters über den Zeitpunkt des Lokalaugenscheins den Schaden. Die Schätzung sollte nach einer genauen Schadenserhebung – auch mit Fotodokumentation
– unter Berücksichtigung vorliegender
Vergleichs- und Marktwerte durchgeführt werden. Der beauftragte Schätzfachmann übermittelt den beiden Parteien und zur Kenntnis der jeweiligen Abteilungsdirektion das Schätzgutachten.
Art. 5
Rekursverfahren
Wird die Schätzung von einer der Parteien oder von beiden nicht angenommen,
so kann jede Partei innerhalb von 30
(dreißig) Tagen ab Erhalt einen Rekurs
gegen diese an die bei den Landesabteilungen für Landwirtschaft und Forstwirtschaft von den beiden Vertragsparteien
eingerichtete Kommission einreichen. Die
Kommission besteht aus einem Vertreter
des Südtiroler Bauernbundes, einem Vertreter des Südtiroler Jagdverbandes und,
je nach Zuständigkeit, einem Vertreter
der Landesabteilung für Landwirtschaft
oder für Forstwirtschaft. Die Kommissionsmitglieder der Landesabteilungen für
Land- und Forstwirtschaft werden von
den jeweiligen Landesräten namhaft gemacht und führen jeweils den Vorsitz.
Die Kommission tritt bei Bedarf zusammen. Gegen die Entscheidung dieser
Kommission kann nur der Rechtsweg beschritten werden. Nach dem Entscheid
der Kommission hat die Bezahlung des
anerkannten Schadensbetrages innerhalb
von 10 (zehn) Tagen nach Zustellung des
Entscheides zu erfolgen. In begründeten
Ausnahmefällen kann die Kommission ein
anderes Zahlungsziel festlegen.
Art. 6
Zahlungsverzug oder Verweigerung der Vergütung
der Wildschäden
Werden die gesetzten Zahlungstermine
nicht eingehalten bzw. gegen das Schätzgutachten kein Rekurs eingereicht oder
die Zahlung der anerkannten Vergütung
überhaupt verweigert, so steht es dem
Bewirtschafter des Grundes frei, den zuständigen Landesrat zu ersuchen, die
vom Landesjagdgesetz Nr. 14 im Art. 36
Absatz 5 vorgesehenen Maßnahmen in
die Wege zu leiten.
Art. 7
Ausklammerung von der
Wildschadensvergütung
Sind land- und forstwirtschaftliche Kulturen eines oder mehrerer Grundeigentümer bzw. Grundbewirtschafter durch einen Wildzaun geschützt, so wird für
Wildschäden, die durch Schalenwild in
den vom Wildzaun geschützten Kulturen
verursacht werden, in der Regel keine
Entschädigung gezahlt, da sowohl der
Grundeigentümer bzw. Grundbewirt-
schafter als auch die Jäger durch die
Schließung der Gitter sowie durch eine
rechtzeitige Reparatur eventueller schadhafter Stellen für die Vermeidung des
Schalenwildschadens Sorge tragen müssen. Diese Regelung findet keine Anwendung, wenn im abgezäunten Gebiet vorhandenes, Schaden anrichtendes Schalenwild nicht umgehend erlegt oder entfernt
wird. Im Zweifelsfalle entscheidet direkt
die Rekurskommission.
Art. 8
Wildschadensanfällige Intensiv- und Sonderkulturen
Werden wildschadensanfällige Intensivund Sonderkulturen neu angelegt, so
sind sie nach Möglichkeit sofort durch einen Wildzaun zu schützen. Sofern auf
einzelnen Flächen bestehender Intensivund Sonderkulturen desselben landwirtschaftlichen Grundstückes innerhalb von
drei Jahren zwei Mal Wildschäden im
Sinne von Artikel 2 vergütet werden,
sind die Grundeigentümer bzw. Grundbewirtschafter angehalten, besagtes
Grundstück mit einem Wildzaun vollständig einzuzäunen. In besonderen Fällen
kann die Rekurskommission auch nach
einmaligem Auftreten eines Wildschadens
die Umzäunung des Grundes empfehlen,
wobei bei Nichterrichtung kein Anspruch
auf Bezahlung des Wildschadens erhoben
werden kann und die Bestimmungen des
Artikels 7 zur Anwendung kommen. Für
Wildschäden im Obst- und Weinbau wird
eine Schadensschwelle von € 200 festgelegt, ab der die Schäden vergütet werden
können.
Art. 9
Statistik über
Wildschadensvergütungen
Die einzelnen Reviere werden angehalten, genaue Aufzeichnungen über die gemeldeten Wildschäden und die ausgezahlten Wildschadensvergütungen zu führen.
Es soll der Name des Geschädigten, die
Gemeinde in welcher der Schaden aufgetreten ist, die Art des Schadens und die
Höhe der Entschädigung festgehalten
werden. Innerhalb 30. Dezember eines
jeden Jahres müssen die einzelnen Reviere die Aufzeichnungen dem Jagdverband
übermitteln. Der Südtiroler Bauernbund
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
29
und die Landesabteilungen für Land- und
Forstwirtschaft erhalten Zugang zu den
Daten.
Art. 10
Dauer und Kündigung
Diese Vereinbarung hat eine Dauer von
einem Jahr und verlängert sich stillschweigend jeweils um ein Jahr, wenn
nicht eine der beiden Vertragsparteien
diese mindestens drei Monate vor Ablauf
mit eingeschriebenem Brief mit Rückantwort kündigt. Die Kündigung ist auch
den Landesabteilungen für Land- und
Forstwirtschaft zur Kenntnis zu bringen.
Art. 11
Hinterlegung bei den Landesabteilungen und Modalitäten der Zusammenarbeit
den Landesabteilungen für Land- und
Forstwirtschaft zu hinterlegen. Mit Maßnahme der zuständigen Landesräte werden die notwendigen Modalitäten hinsichtlich der Inanspruchnahme der
Dienststellen der Landesverwaltung für
die konkrete Umsetzung der Wildschadensregelung festgelegt.
Bozen, am 14. Oktober2010
Diese Vereinbarung ist innerhalb von 10
(zehn) Tagen nach Unterzeichnung bei
Vereinbarung über die Instandhaltung von Wildzäunen
gemäß Art. 38 Absatz 3 des Landesjagdgesetzes Nr. 14 vom 17. Juli 1987
Vorausgeschickt, dass im Art. 38 Absatz
3 des Landesjagdgesetzes eine Vereinbarung zwischen dem Südtiroler Jagdverband, in Vertretung der Jagdreviere
kraft Gesetzes und dem Südtiroler Bauernbund, in Vertretung der Grundeigentümer und Grundbewirtschafter, über
die Instandhaltung von Wildzäunen vorgesehen ist, vereinbaren die unterfertigten Vertragspartner folgende Regelung:
Art. 1
Begriffsbestimmung
Als Wildzäune werden jene Zäune angesehen, die zum Schutz von land- und
forstwirtschaftlichen Kulturen vor Haarwildschäden errichtet wurden und den
Kriterien, die für eine mögliche Beitragsgewährung vorgesehen sind, sowie der
fachmännischen Praxis für die Erstellung
von Wildzäunen entsprechen.
Art. 2
Instandhaltung
der Gebietswildzäune
Bei Beschädigung von Gebietswildzäunen
wird grundsätzlich unterschieden zwischen den von Menschen verursachten
Schäden und jenen Schäden, die durch
Abnützung oder durch höhere Gewalt
entstanden sind.
2.1 Wurden Schäden von Menschen ver-
30
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
ursacht, so muss der Verursacher,
sofern bekannt, für die Schäden aufkommen;
2.2 Handelt es sich hingegen um Abnützungsschäden oder Schäden höherer
Gewalt, oder um Schäden, deren
Verursacher nicht bekannt sind, so
sind die Kosten jeweils zu einer Hälfte von den Grundeigentümern bzw.
Bewirtschaftern der Gründe des Einzugsgebietes und zur anderen Hälfte
von den zuständigen Jagdrevieren zu
übernehmen, wobei die Grundeigentümer bzw. die Grundbewirtschafter
und die Jagdreviere ihren Kostenanteil zur Gänze durch Eigenleistung
abdecken können.
2.3 Sind hingegen Gebietswildzäune zu
erneuern, so verpflichten sich beide
Vertragspartner, gemeinsam die Erneuerung der Gebietswildzäune unter
Beanspruchung der vom Art. 38 Absatz 1 und 2 des Landesjagdgesetzes
Nr. 14 vom 17. Juli 1987 vorgesehenen verlorenen Zuschüsse vorzunehmen.
2.4 Für die Instandhaltung von Einzelwildzäunen ist der Bewirtschafter
des Grundes allein zuständig.
Art. 3
Neuerrichtung
von Wildzäunen
Werden notwendige Wildzäune neu er-
stellt, so beteiligen sich die Jagdreviere
durch Arbeitsleistung im Ausmaß von
zirka der Hälfte der notwendigen Arbeitszeit an deren Erstellung.
Art. 4
Feststellung der Schäden
an Gebietswildzäunen
Zur Feststellung eventueller Schäden erfolgt jährlich zwischen Vertretern des
Jagdreviers und des Südtiroler Bauernbundes eine Überprüfung der Wildzäune,
wobei der Südtiroler Bauernbund die Initiative ergreift. Bei Feststellung eines
Schadens hat die Behebung desselben
möglichst rasch zu erfolgen. Der Südtiroler Bauernbund verpflichtet sich, seine
Mitglieder in den betroffenen Gebieten
anzuhalten, die Gitter bei den Wildzäunen jeweils geschlossen zu halten bzw.
zu schließen, um Wildschäden zu vermeiden.
Art. 5
Kündigung
Beiden Vertragspartnern steht die Möglichkeit offen, bei Einhaltung einer Kündigungsfrist von 30 Tagen diese Vereinbarung jederzeit mit eingeschriebenem
Brief zu kündigen.
Bozen, am 14. Oktober2010
wildkunde
Aggressive Rohrdommel
Ein Erlebnis ganz
besonderer Art
hatte bereits im
Frühjahr der Naturfotograf Renato
Grassi in einem
Schilfgebiet südlich
der Stadt Bozen.
Am späten Abend
entdeckte er den in
Pfahlstellung verharrenden, großen
Vogel. Diese Stellung verwenden
Rohrdommeln, um
sich zu tarnen. Die
senkrechte Brustzeichnung lässt sie
im Röhricht, in
dem sie normalerweise verharren, so gut wie
unsichtbar erscheinen. Der
neugierige Fotograf näherte
sich dem Vogel, der sich dann
allerdings aufplusterte und
mit offenem Schnabel und
halboffenen Flügeln den Fotografen attackierte und ihn geradezu zum Rückzug zwang.
Grassi verstand, dass die
Rohrdommel irgendetwas
verteidigen wollte. Den näheren Aufenthaltsort wollte Renato Grassi nicht bekannt geben, auch um ein Hin und Her
von Neugierigen zu vermeiden. Immerhin gelangen ihm
aber einige gute Fotos.
auk
Wenn die Tarnstellung nichts mehr nützt, entscheidet sich
die Rohrdrommel für die Drohhaltung.
Foto: Renato Grassi
Stellungnahme zum Artikel
»Jagd und Biodiversität«
Vom Direktor des Amtes für Forstplanung Günther Unterthiner erhielten wir folgende Stellungnahme zu einem Artikel, den wir in der »Jägerzeitung« Nr. 2/2010 unter dem Titel »Jagd und Biodiversität« veröffentlicht hatten.
Es steht außer Zweifel, dass
die Jagd und somit auch der
Jäger eine sehr wichtige Rolle
in der Aufrechterhaltung der
Artenvielfalt in unseren vielfältigen Lebensräumen übernommen hat. Zur Artenvielfalt gehört auch eine gesunde,
lebensraumverträgliche Wilddichte, mit deren Vorhandensein auch wieder eine Vielzahl
von Lebewesen gekoppelt ist.
Der Artikel verharmlost aber
die Problematik von überhöhten Wilddichten; es wird sogar ein direktes Verhältnis
zwischen hoher Wilddichte
und hoher Artenvielfalt in den
Raum gestellt. Dieser Theorie
muss ganz klar eine Absage
erteilt werden, weil Erkenntnisse in ganz Europa aufzeigen, dass zu hohe Wilddichten
zu einer Verarmung in den
Wald-Lebensräumen führen.
Auch die Wildschadenserfassung in Südtirol hat aufzeigt,
dass zu hohe Wilddichten Entmischungen von bestimmten
Baumarten wie Tanne oder
Laubbaumarten zur Folge haben.
Das Beispiel der Eichen, die
720 Jahre lang Unmengen an
Samen produzieren können,
mag ja auf dem ersten Blick
einleuchtend sein. Kann es
aber im Sinne des Waldbesitzers sein, so lange auf die
Verjüngung seines Waldes zu
hoffen?
Örtlicher Wildverbiss oder lokale Trittschäden können sicherlich in Kauf genommen
werden. Wenn aber jahrzehntelanges Bemühen um WaldWeide-Trennungen heute in
Frage gestellt werden müssen, weil in gewissen Orten
das Schalenwild die Rolle des
Weideviehs von früher über-
nommen hat, stimmt etwas in
der ausgleichenden Rolle der
Jagd für die Aufrechterhaltung von naturnahen Lebensräumen nicht mehr. Bestes
Beispiel dafür ist der Vinschgau, wo sich in einigen Gebieten durch zu hohe Rotwildbestände sogar die Hauptbaumart Fichte nicht mehr
verjüngt. Hier könnte man bei
einer gemeinsamen Waldbegehung überprüfen, ob sich
hohe Wilddichten wirklich so
günstig auf die Biodiversität
auswirken. Das Angebot
steht!
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
31
wildkunde
Bärenprobleme
in Abruzzen
In den Abruzzen lebt eine Unterart des Braunbärs, der
Abruzzenbär. Er ist etwas
kleiner als unsere Braunbären. Nun mehren sich die Sorgen, dass die Abruzzenbären
über kurz oder lang nicht
mehr geduldet werden, und
zwar aus dem einfachen
Grund, weil es immer mehr
Problembären gibt, gegen die
niemand wirklich etwas unternimmt. Über die Sommermonate haben die staatlichen
Medien Berichte zur touristischen Bedeutung der Bären
32
ausgestrahlt. Die Bären würden interessierte Leute zum
Besuch des Nationalparks
Abruzzen einladen, hieß es.
Und es war sogar von den Bären als neuen Mitbürgern die
Rede, die das ausgelegte Futter dankbar annehmen. Genau
das aber darf nicht passieren.
Denn wenn erst einmal Bären
futterzahm werden, dann stehen größere Probleme unweigerlich vor der Tür.
auk
Markierter Rehbock
Am 3. August 2010 hat der
Jäger Andrea Lanaro in der
Gegend beim Holzhof in
Deutschnofen einen markierten Rehbock erlegt. Die Ohrmarke trug die Nummer 77.
Wer Näheres über diesen
Bock weiß, möchte sich bitte
im Büro des Südtiroler Jagdverbandes (Tel. 0471 061700,
[email protected]) melden.
Revierleiter Anton Zelger
Totes Hirschkalb im
Mutterleib
Tödliches Lawinenschutznetz
Am späten Nachmittag des
13. September 2010 habe ich
Hansjörg Gamper, Jagdaufseher im Revier Ulten, bei seinem Reviergang im Gebiet
Flatsch/St. Gertraud begleitet.
Wir schauten mit dem Fernglas auf die gegenüberliegende Talseite. In einer Entfernung von zirka 1,5 Kilometern bemerkte Hansjörg bald
ein außergewöhnlich dickes
Rotwildtier; sehr auffallend
war, dass es noch im Sommerhaar war. »Das Tier ist
kugelrund und bewegt sich
nur mühsam schleppend, es
Am Vormittag des 1. November 2010 wurde der Revierjagdaufseher Andreas Sigismondi zu einem etwas ungewöhnlichen Einsatz gerufen.
In der Nähe des Grödner
Jochs, im Jagdrevier Corvara,
hatte sich eine Gamsgeiß in
den großmaschigen Schutznetzen der Lawinenverbaung
verheddert. Die Geiß war
nicht mehr zu befreien, der
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
kommt kaum vom Fleck«,
stellte er fest. Sofort fuhren
wir auf die Nörderseite, unter
den »alten Lärchen«. Hansjörg pirschte vorsichtig zum
Standort des Stückes, konnte
das Tier bald ansprechen und
erlegte es. Nachdem er es
aufgebrochen hatte, staunte
er nicht schlecht, denn tatsächlich hatte das Tier ein totes, schon fast verwestes Kalb
im Mutterleib. Beeindruckt
und schockiert zugleich, war
ich froh, dass auch das Muttertier nun erlöst worden
war.
Evi Lösch
Jagdaufseher konnte nur
mehr den Fangschuss abgeben und die Geiß erlösen.
Beim Aufbruch zeigte sich der
Panseninhalt bereits verhärtet, ein Zeichen, dass die Geiß
schon seit längerer Zeit in
dem Netz gefangen war. Der
Jagdaufseher berichtet weiter, dass es bereits mehrere
ähnliche Fälle in seinem Einsatzbereich gab.
wildkunde
Silberreihersichtung und andere
Besonderheiten
Dem Förster Florian
Winkler aus Stilfes gelang heuer im Herbst
ein Silberreihernachweis im Grantemoos
südlich von Sterzing.
Der Vogel hatte sich
längere Zeit auf den
Feuchtwiesen aufgehalten.
Foto: Florian Winkler
Silberreiher sind bei uns im
Gegensatz zu den Graureihern
nur selten zu sehen. Die sehr
schlanken Vögel sind ungefähr
gleich groß wie die Graureiher, aber schneeweiß und haben außerhalb der Brutzeit einen gelben, während der
Brutzeit einen schwarzen
Schnabel. Einzelsichtungen
sind in Mitteleuropa keine Seltenheit mehr.
Ein großes Silberreiher-Brutgebiet liegen im Neusiedlersee. Interessant ist die Brutbiologie dieses Schreitvogels.
Männliche Reiher bauen im
Schilf eine Plattform für die
Balz. Nach erfolgter Balz wird
von beiden Partnern das Nest
fertig gebaut, die drei bis vier
Eier werden von beiden Elterntieren abwechselnd bebrütet und die Jungen gemeinsam gefüttert.
Schlangenadler
Florian Winkler, ein aufmerksamer Beobachter, konnte zur
Zugzeit auch einen Schlangenadler am Penser Joch fotografieren. Davon gibt es nur
ganz wenige Belege aus Südtirol. Heuer hat es in unserem
Land möglicherweise eine
Brut gegeben. Schlangenadler
sind große, vorwiegend weiß
gefärbte Greifvögel, Kopf und
Vorderbrust können dunkel
Silberreihersichtungen
(oben) sind selten, noch
seltener ist ein Schlangenadlernachweis. Der abgebildete Greifvogel hielt sich
heuer mehrere Wochen am
Penser Joch auf.
Fotos: Florian Winkler
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
33
wildkunde
Störche sind regelmäßige
Besucher unseres Landes,
seit sich der Bestand in den
Brutgebieten Osteuropas
gefestigt hat.
Foto: Renato Grassi
gefärbt sein. Sie jagen auf
warmen Hängen schwebend
und rüttelnd nach Reptilien
und nehmen es auch mit Giftschlangen wie Kreuzottern
auf.
Nonnengänse
Im vergangenen Winter hatte
der Bozner Naturfotograf Renato Grassi auf dem Eisack
bei Bozen einige Weißwangengänse fotografieren kön-
nen. Diese Meergänse, auch
Nonnengänse genannt, brüteten früher ausschließlich an
der russischen Eismeerküste,
haben aber inzwischen Teile
Nordeuropas für sich erobert
und erscheinen bei uns gelegentlich als Wintergäste.
Rostgans auf
dem Kalterer See
Dem ehemaligen Verbandsjagdaufseher Herbert Ander-
Als Schutz vor den Eisfüchsen nisten Weißwangengänse
oft auf kleinen Inseln.
Foto: Renato Grassi
34
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
gassen aus Kaltern gelang es,
eine seltene Wasservogelart
auf dem Kalterer See zu fotografieren, eine Rostgans, die
ihren Namen der vorwiegenden Gefiederfärbung verdankt. Die Rostgans ist größer als die Stockente und
zeichnet sich durch eine ganz
besonders interessante Stimme aus. Der Ruf klingt wie
»äh-onk« und hört sich wie
ein nasales Hupen an. Rostgänse haben ihr Brutgebiet in
Nordafrika, Vorderasien und
Südosteuropa. Dort allerdings
sind die Bestände bereits
stark gefährdet.
Andergassen hatte auch einen
weiteren, sehr seltenen Wasservogel auf dem Kalterer
See entdeckt: eine Höckergans. Es handelt sich dabei
um die domestizierte Form
der Schwanengans, die Heimat ist Ostasien. Höckergänse haben einen deutlichen
Wulst auf dem Oberschnabel.
Rostgans auf dem Fischersteg am Kalterer See. Herbert
Andergassen nahm auch den tutenden Ruf des schönen
Foto: Herbert Andergassen
Wasservogels auf.
wildkunde
Wie der flugunfähige Vogel
auf den Kalterer See gelangt
ist, ist schwer nachzuvollziehen.
Weißstörche
Regelmäßig gesehen werden
inzwischen schon Weißstörche
in unserem Land. Renato
Grassi machte in der Nähe
von Terlan vom Etschdamm
aus ein schönes Foto, welches
uns Landesaufseher Martin
Trafoier, der gerade zur Stelle war, weiterleitete. Ein einzelner Weißstorch wurde am
18. November über Meran
fliegen gesehen. Der
Weißstorch ist nicht mehr gefährdet. Die Art überwintert
in Afrika. Störche meiden bei
ihrem Flug in den Süden größere Wasserflächen und fliegen deshalb über Gibraltar
oder über den Bosporus.
Rotdrosseln und
Rostflügeldrosseln
Heuer soll es zu größeren und
früheren Einflügen von Rotdrosseln gekommen sein. Diese brüten in den Birkenwäldern Skandinaviens und Sibiriens und überwintern in
Mittel- und Südeuropa. Sie
mischen sich gern in die
Schwärme der Wacholderdrosseln, sind aber etwas kleiner als diese. Zu erkennen
sind die Rotdrosseln an den
rötlich gefärbten Flanken und
Unterflügeldecken. Auch
Rostflügeldrosseln sollen heuer in Norditalien gesehen und
sogar gefangen und beringt
worden sein. Die Nachweise
gelten als absolute Seltenheit.
Zu erkennen sind die Rostflügeldrosseln an den rostbraunen Oberflügeln, die Körperunterseite ist weiß, die Brust
Heuer besonders häufig, die Rotdrossel
zeigt ein breites Band aus
schwarzen Flecken.
Das Jahr der Artenvielfalt
sollte Anreiz sein, die Verschiedenheit der Tierwelt et-
was genauer im Auge zu haben. Die gezeigten Beispiele
mögen dazu anregen.
Heinrich Aukenthaler
wildkunde
Späte Brunft beim Rehwild?
Eine seltene Beobachtung konnte der Sterzinger Jäger und Naturfotograf Renato
Grassi vor wenigen
Wochen mit seiner Kamera festhalten.
In der malerischen Herbstlandschaft bekam er einen
Rehbock vor die Linse, welcher eine offensichtlich brunftige Rehgeiß vor sich hertrieb.
Eine Herbstbrunft bei Rehen
kann immer wieder beobachtet werden. Viele Jäger sind
der Meinung, dabei werden jene Geißen, welche im August
nicht beschlagen worden sind,
nochmals brunftig, sie bekämen einen neuerlichen Eisprung. Wissenschaftler sind
jedoch der Ansicht, dass die
Rehgeiß, im Gegensatz zur
Gamsgeiß oder dem Tier beim
Rotwild, nur einen einzigen
Eisprung pro Jahr bekommen
kann und somit nur einmal im
Jahr empfängnisbereit ist, und
das für nur 36 Stunden. Der
Zeitpunkt des Eisprungs hängt
bei Rehgeißen und auch bei
anderen Säugetierarten vom
vorangehenden Setzzeitpunkt
Foto: Renato Grassi
des Nachwuchses ab. Bei Rehen beträgt der Abstand zwischen dem Setzakt und der erneuten Empfängnisbereitschaft zwischen 60 und 67
Tage. Den Setzzeitpunkt können Rehgeißen, etwa bei
schlechten Witterungsbedingungen, um mehrere Tage hi-
nauszögern, dies hat wiederum eine verspätete Empfängnisbereitschaft im selben Jahr
zur Folge. Ob und wann
Schmalrehe brunftig werden,
hängt hingegen im Wesentlichen von ihrer Kondition ab.
Schwere Tiere werden früher
brunftig, Tiere in schlechter
Verfassung später.
Das Phänomen der Herbstbrunft ist noch nicht eindeutig
geklärt. Vor allem sind sich
Wissenschaftler nicht einig darüber, ob ein Beschlag in den
späten Herbstmonaten erfolgreich sein kann oder nicht.
Lothar Gerstgrasser
jägerinnen
Arbeitsgruppe Südtiroler
Jägerinnen für Jagd und Natur
Südtirols Jägerinnen
werden aktiv. Sie haben eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen,
deren Profil sie wie
folgt darstellen.
36
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
Zielgruppe
Zielsetzung
Angesprochen werden sollen
alle Absolventinnen der Jägerprüfung in Südtirol, also auch
jene, die keine Jagdkarte besitzen .
• Verständnis schaffen für die
Jagd, beginnend in der Familie, bei den Kindern, in
der Dorfgemeinschaft;
• Die Jagd in der Gesellschaft
vernetzen, über den Tourismus, das Gastgewerbe, die
bäuerlichen Betriebe;
• Personen, die an der Natur
und an der Jagd interessiert
sind, über Jagd und Natur
informieren.
jägerinnen
Organisatorischer
Aufbau
Eine Arbeitsgruppe gründen,
welche gemeinsame Ziele
durch Kommunikation, Information, Austausch von Ideen
und Erfahrungen verfolgt.
Die Verwirklichung unserer
Zielsetzung wird mittels der
Veranstaltung von Vorträgen,
Exkursionen und über die Zusammenarbeit mit sozialen
und öffentlichen Einrichtungen stattfinden.
Da beim ersten Treffen, abgesehen von den telefonischen
und elektronischen Rückmeldungen, nur Jägerinnen aus
der westlichen Landeshälfte
anwesend waren, ergaben
sich vorläufig folgende Ansprechpartnerinnen, aber wir
hoffen, dass sich schon bald
Interessierte aus den restlichen Bezirken aktiv unserer
Arbeitsgruppe anschließen
werden.
Vinschgau
Ingrid Andreaus
Tel. 335 8371395
[email protected]
Meran
Claudia Gambaretto
Tel. 349 6052879,
[email protected]
Bozen
Toresin Zelger Petra
333 2868074
[email protected]
Unterland
Margareth Morandell
Tel. 328 4582486
[email protected]
Wer Ideen hat, Anregungen
geben kann oder schon Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit gesammelt hat,
den bitten wir, uns diese mitzuteilen und uns damit zu unterstützen. Die Information
nach außen soll geschehen
durch die Jägerzeitung, die
lokalen Zeitschriften in den
Bezirken und über die Internetseite des Südtiroler Jagdverbandes.
Tanja Plörer
Südtiroler und Trentiner Jägerinnen treffen sich
Eine Südtiroler Jägerinnendelegation traf sich vor kurzem
im Jagdzentrum Casteller in
Trient mit Kolleginnen unserer Nachbarprovinz. Der Impuls dazu wurde beim Südtiroler Jägerinnentreffen gegeben. Damals luden die
Vinschger Jägerinnen, die das
Treffen veranstaltet hatten,
auch die Trentiner Jägerinnen
ein, und eine vierköpfige Vertretung, angeführt von der
Vizepräsidentin Silvana Bettaga, war gekommen. Der Kontakt spann sich auf vielfältige
Weise fort, bis es im Herbst
dann zu einer Gegeneinladung
kam. Der direkte Anlass war
die Vorstellung des Jägerinnenkalenders 2011 der Trienter Jägerinnen. Ingrid Andreaus und Tanja Plörer fuhren
mit Interesse und Neugier hin.
»Wir wollten auch die Gelegenheit wahrnehmen, unsere
Bekanntschaften auszuweiten
und zu festigen und zu sehen,
wie sich die Trienter Kolleginnen organisiert haben«. Und
Tanja Plörer berichtet begeistert: »Es gab ein herzliches
Händeschütteln, wir wurden
im großen Kreis der Trentiner
Jägerinnen vorgestellt. Alles
war locker und sympathisch.
Wir konnten uns eine Weile
gut unterhalten und fühlten
uns wie alte Freundinnen«.
Beim offiziellen Teil begrüßte
die Präsidentin der Gruppe
der Trienter Jägerinnen Eddi
Titta die Vertretung aus Südtirol und lud sie zu einem
Grußwort ein. »Darauf waren
wir nicht vorbereitet«, meinte
Ingrid. »Nachdem ein gutes
Klima herrschte, wollten wir
uns nicht zurückziehen«, und
die Grußworte Ingrids wurden mit einem Applaus aufgenommen. Anwesend waren
auch der höchste Vertreter
des Trentiner Jagdverbandes
Gianpaolo Sassudelli, sein
Stellvertreter Ettore Bertò sowie die Vorstandsmitglieder
Claudio Eccher und Nerio Giovanazzi.
Ingrid beglückwünschte die
Trienter Jägerinnen zu ihrer
Organisation und gab der
Hoffnung Ausdruck, dass,
dem Trienter Beispiel folgend,
auch in Südtirol eine ähnliche
Organisation aufgebaut wer-
den könnte. Zum Schluss lud
die Präsidentin der Trienter
Jägerinnen Eddi Titta ihre
Südtiroler Freundinnen ein,
im kommenden Frühjahr die
Jägerinnengruppe der Region
Toskana gemeinsam zu besuchen.
Die Weichen sind gestellt. Die
Jägerinnen werden mit weiblichem Einfühlungsvermögen
und Unternehmungsgeist ihre
Verbindungen stärken.
Mara Da Roit
Im Jagdzentrum Casteller bei Trient. Aus Südtirol waren Mara Da Roit, Ingrid Andreas
und Tanja Plörer (2. ,4. und 7. von links, stehend) dabei.
Foto: Claudio Rensi
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
37
jagdaufseher
Auch Schüler führen muss man lernen
Der Jagdaufseherkurs ist
schon eine Weile vorbei. Positive Nachwirkungen über das
Kursgeschehen treffen immer
noch ein. Kürzlich haben sich
die Lehrer und Schüler der
fünften Klasse Grundschule
von Deutschnofen mit einigen
38
sympathischen Berichten gemeldet. Die Vorgeschichte:
Beim Jagdaufseherlehrgang
unterwies der beim Südtiroler
Jagdverband angestellte Biologe Lothar Gerstgrasser, wie
man Schülergruppen am besten über Jagd und Wild infor-
miert. Die Kursteilnehmer
mussten dann das Gelernte in
die Praxis umsetzen und boten ihre neu erworbenen
Kenntnisse den einzelnen
Grundschulklassen an.
Als Echo schickten uns die
Kinder mehrere nette Berich-
te über den Tag mit den angehenden Jagdaufsehern,
zwei davon, einen von Jonas
und einen von Julia, Laura,
Hannah und Enisa, wollen wir
hier wiedergeben.
Der Jägerausflug!
Mit Jägern untewegs
Vor zirka zwei Wochen sind wir mit vier Jägern auf den Marhofspielplatz gegangen. Sie haben uns einige ausgestopfte Tiere gezeigt, z.B. eine Elster, und sie erklärten uns, wo der Lebensraum der Tiere ist. Sie erklärten uns auch, wie sie sich verhalten. Dann zeigten sie uns verschiedene Felle z.B. von
Murmeltieren, von Füchsen und von Rehen. Dann spielten wir
ein Spiel. Das Spiel hieß Fuchs und Hase. Nachdem wir das
Spiel gespielt hatten, erklärten sie uns etwas von der Tollwut,
weil jetzt einige Tollwutfälle gemeldet wurden, und dass wir
besonders gut aufpassen sollten. Danach trennten wir unsere
zwei Klassen in zwei Gruppen. Wir gingen mit den Jägern in
den Obkircher Wald und suchten nach Spuren von Tieren. Wir
suchten auch Losung. Nun erklärten uns die Jäger ein neues
Spiel. Es ging darum, dass wir verstanden, wie bedroht bestimmte Tiere sind. Dann aßen wir unsere Pause. Nach zwanzig Minuten machten wir uns auf den Weg. Auf der Wiese fiel
einem Jäger noch ein tolles Spiel ein. Wir bildeten einen Kreis
und ein Junge war der Bauer und ein Mädchen war der Marder. Der Bauer musste den Marder fangen. Danach machten
wir uns auf den Weg zur Schule. In der Schule beantworteten
die Jäger unsere Fragen. Die Männer schenkten uns zwei schöne Plakate, und schon war die Schule aus und wir gingen nach
Haus. Das war ein toller Vormittag, wir haben viel Neues gelernt.
Julia, Laura, Hannah, Enisa
Am Donnerstag, den 20. Mai gingen wir mit den Jägern in den
Wald. Das Wetter war herrlich, aber es war auch sehr kalt. Zuerst gingen wir auf den Spielplatz. Als wir dort ankamen, lagen
auf dem Tisch lauter Dinge von Tieren: ein großes und ein kleines Hirschgebiss, ein ausgestopfter Vogel, abgenagte Nüsse
und Tschurtscheln und noch viele andere Dinge. Auf einem anderen Tisch lagen sehr viele Felle: ein Dachsfell, ein Fuchsfell,
ein Rehfell, ein Hirschfell und ein Steinbockfell. Es war sehr interessant. Die Jäger stellten uns viele Fragen und sie beantworteten uns auch viele Fragen. Besonders viel erzählten sie uns
von der Tollwut, wie gefährlich sie sei und dass man darauf
vorbereitet sein sollte. Sie gaben uns Tipps, wie man sich davor
schützen kann.
Besonders gut gefiel es mir, als die Jäger Namensschilder ausgaben. Sie gaben uns ein Stück Holz und ein kleines Stück Spagat. In den Hölzchen waren zwei Löcher. Wir mussten das
Band durchfädeln und dann unseren Namen darauf schreiben.
So konnten uns die Jäger jederzeit mit Namen ansprechen. Wir
hatten einen Mords-Spaß. Darauf gingen die Jäger mit uns in
den Wald, um besondere Dingen von Tieren zu suchen.
Ich fand einen Kuhknochen. Der Jäger erklärte mir, dass wahrscheinlich die Knochen einer geschlachteten Kuh auf den Misthaufen geworfen wurden. Ein Marder hat sie sich daraufhin
geholt.
Uns machte es großen Spaß, etwas über die gefundenen Dinge
zu erfahren. Als wir an einem Ameisenhaufen vorbeigingen, erklärten uns die Jäger, dass diese die Gesundheitspolizei des Waldes wären. Aber die Ameisen nervten mich schon ein bisschen,
denn sie kletterten immer wieder an meinen Beinen hoch. Ich
hüpfte wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend.
Endlich kam die Essenspause, auf die ich schon so lange gewartet hatte. Beim Essen gingen wir in den Wald, wo wir eine direkte Aussicht auf die Schottergrube hatten.
Nach der Essenspause machten die Jäger mit uns das »Überlebensspiel«. Ein paar Kinder, die Eichhörnchen, bekamen Zuckerlen, die sie verstecken mussten, die anderen, die Räuber,
mussten diese Zuckerlen finden. Das sollte uns zeigen, wie die
Tiere überleben können.
Anschließend gingen wir an den Waldrand. Dort stellen die Jäger ein sehr teures Fernglas auf. Wir durften hindurchschauen.
Das Weißhorn war zum Greifen nahe.
Dann allerdings mussten wir in die Schule zurück. In der Schule
beantworteten die Jäger uns noch einige Fragen, die uns besonders interessierten, und schenkten uns noch ein Plakat über
die Wildtiere Südtirols. Es war ein toller Vormittag.
Jonas
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
jagdliches
schießen
Landesjägerschießen
in Taufers im Münstertal
Wenn die Veranstaltung auch schon eine
Weile her ist, so wollen wir doch noch darüber berichten, auch
weil das Landesjägerschießen heuer wirklich wieder ein voller
Erfolg war und zur Zufriedenheit der Teilnehmer vonstatten
ging.
Das Verdienst für das gute Gelingen gebührt dem Schießreferenten des Vinschgaus Dietrich Spiess. Er ist Revierleiter
von Taufers und hatte angeboten, in Taufers im Münstertal den Wettbewerb auszutragen. Nicht weit vom Dorf ent-
fernt, wurde dafür ein passender Schießstand mit 16 Bahnen hergerichtet. Die aus dem
ganzen Land angereisten
Ein Gruppenbild zum Abschluss: die glücklichen Gewinner Urban Dandler, Othmar Geiser und Karlheinz Schuster, ferner
von links Bezirksjägermeister Eduard Weger, Bezirksjägermeister Berthold Marx, Landesjägermeister Klaus Stocker, Revierleiter Dietrich Spiess, Vize-Bezirksjägermeister Günther Hohenegger und Landesschießreferent Eduard von Dellemann.
Fotos: auk
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
39
jagdliches
schießen
Die Veranstaltung gelingt auch deshalb so gut, weil viele
fähige Personen mithelfen, zum Beispiel am Computer
Monika Rohregger und Ivo Ungerer, bei der Scheibenauswertung Rosmarie Dibiasi und Pio Pescoller.
schießkundigen Jäger konnten
beim Bewerb Waffe, Auge und
Hand proben, und am Ende
siegten die Besten (Ergebnisse
tungen reibungslos. Man konnte dabei auch auf die gewonnenen Erfahrungen der vergangenen Jahre bauen. Zum
in der Tabelle unten). Dank
der guten Zusammenarbeit
der einzelnen Schießreferenten funktionierten die Auswer-
Schluss wurde der Wunsch
laut, die Veranstaltung abwechslend in Toblach und in
auk
Taufers auszutragen.
Einzelwertung Landesjägerschießen 2010
Rang
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
40
Name
Urban Dandler
Othmar Geiser
Karlheinz Schuster
Andreas Girardini
Max Sparber
Kaspar Götsch
Hubert Bürgstaller
Josef Mair
Luciano Pappalardo
Otto Wenin
Wilhelm Sulzenbacher
Hermann Gschnitzer
Andreas Pircher
Josef Gamper
Helmuth Oberstaller
Manfred Schnitzer
Hannes Karlegger
Horst Eberhöfer
Edmund Schöpf
Norbert Bernhart
Hermann Abler
Walter Rienzner
Franz Burger
Marina Schöpf
Christian Mathà
Leo Hellweger
Florian Dandler
Günther Schwingshackl
Günther Spiess
Johann Künig
Gustav Sulzenbacher
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
Jagdrevier
St. Leonhard
Tisens
Latsch
Marling
Jaufental
Schnals
Kiens
Pfitsch
Vahrn
Ulten
Innichen
Elzenbaum
Terlan
Plaus
Welsberg
Tirol
Trens
Taufers
Stilfs
Partschins
Partschins
Toblach
Prags
Vahrn
Terlan
Montal
St. Leonhard
Prags
Sarntal
Vintl
Vierschach-Winneb.
Bezirk
Meran
Meran
Vinschgau
Meran
Sterzing
Vinschgau
Bruneck
Sterzing
Brixen
Meran
Oberpustertal
Sterzing
Bozen
Meran
Oberpustertal
Meran
Sterzing
Vinschgau
Vinschgau
Meran
Meran
Oberpustertal
Oberpustertal
Brixen
Bozen
Bruneck
Meran
Oberpustertal
Bozen
Brixen
Oberpustertal
Waffe
Blaser
Steyr Mannlicher
Remington
Sako
CZ
Steyr Mannlicher
Atzl
Atzl
Atzl
Steyr Mannlicher
Remington
Tikka
Sako
Steyr Mannlicher
Steyr Mannlicher
Tikka
Sako
Atzl
Sako
Atzl
Remington
Sako
CZ
Sako
Rössler
Sako
Blaser
Atzl
Atzl
Sako
Remington
Kal.
.223
.222
.222
.222
.223
.222
.222
.222
.222
.222
.222
.223
.222
.222
.222
.223
.222
.222
.222
.222
.222
.222
.223
.222
.222
.22-250
.223
.222
.243
.222
.222
Ringe
30,25
30,24
30,24
30,23
30,23
30,22
30,21
30,21
30,21
30,21
30,21
30,20
30,20
30,20
30,20
30,19
30,19
30,18
30,18
30,18
30,17
30,17
30,17
30,16
30,16
30,16
30,16
30,16
30,16
30,15
30,15
Abz.
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
jagdliches
schießen
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
Lorenz Baumgartner
Ivo Ungerer
Gabriel Zipperle
Alexander Zöschg
Daniel Kofler
Karl Rainer
Franz Renzler
Karl Erb
Paul Seidl
Pio Pescoller
Walter Nischler
Martin Ganner
Heinrich Aukenthaler
Peter Gasser
Wilfried Obex
Alois Ladurner
Martin Schwienbacher
Florian Haller
Paul Peter Hildgartner
Adelbert Greif
Markus Fleischmann
Dietmar Platzgummer
Patrick Laimer
Rosa Anstein
Josef Seidl
Franz Gamper
Richard Gebhart
Klaus Oberschmied
Thekla Kofler
Arnold Zingerle
Alexander Mayr
Werner Dibiasi
Michael Kuen
Reinhard Gschnitzer
Norbert Mair
Konrad Thoman
Siegfried Stricker
Ritten
Laurein
Riffian
Ulten
Naturns
Jaufental
Ratschings
Lana
Matsch
Campil
Prad
Obermais
Stilfes
Kiens
Tirol
Schnals
Ulten
Naturns
Kiens
Kaltern
Schlanders
Riffian
Riffian
Schnals
Matsch
Partschins
Prad
St. Jakob
Moos i. P.
Mühlbach
Pfunders
Tramin
Riffian
Trens
Ritten
Schlanders
Latsch
Bozen
Meran
Meran
Meran
Meran
Sterzing
Sterzing
Meran
Vinschgau
Bruneck
Vinschgau
Meran
Sterzing
Bruneck
Meran
Vinschgau
Meran
Meran
Bruneck
Bozen
Vinschgau
Meran
Meran
Vinschgau
Vinschgau
Meran
Vinschgau
Bruneck
Meran
Brixen
Brixen
Unterland
Meran
Sterzing
Bozen
Vinschgau
Vinschgau
Blaser
Blaser
Steyr Mannlicher
Steyr Mannlicher
Blaser
Tikka
Krieghoff
Blaser
Atzl
Sako
Sako
Remington
Sauer
Tikka
Atzl
Sako
Sako
Atzl
Sako
Blaser
Steyr Mannlicher
Steyr Mannlicher
Blaser
Steyr Mannlicher
Atzl
Atzl
Winchester
Tikka
Sako
Steyr Mannlicher
Sako
Sauer
Steyr Mannlicher
Tikka
Sako
Blaser
Steyr Mannlicher
.222
.222
.222
.222
.270
.222
.222
.223
.300 WSM
.223
.222
.222
.22-250
.222
.222
.222
.222
.253 WSSM
.223
.270
.223
.222
.222
.222
.300
.222
.300
.222
.222
.222
.223
.308
.222
.223
.223
.30-06
.243
30,15
30,15
30,15
30,15
30,14
30,14
30,14
30,14
30,14
30,14
30,13
30,13
30,13
30,13
30,13
30,13
30,12
30,12
30,11
30,11
30,11
30,11
30,11
30,10
30,10
30,10
30,10
30,10
30,09
30,08
30,07
30,07
30,07
30,06
30,06
30,06
30,04
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Gold
Bezirkswertung
1. Meran
151,13
Urban Dandler
30,25
Othmar Geiser
30,24
Andres Girardini
30,23
Otto Wenin
30,21
Josef Gamper
30,20
2. Sterzing
150,97
Max Sparber
30,23
Josef Mair
30,21
Hermann Gschnitzer 30,20
Hannes Karlegger 30,19
Karl Rainer
30,14
3. Vinschgau
150,96
Karlheinz Schuster 30,24
Kaspar Götsch
30,22
Horst Eberhöfer
30,18
Edmund Schöpf
30,18
Paul Seidl
30,14
4. Oberpustertal 150,91
Wilhelm Sulzenbacher 30,21
Helmuth Oberstaller 30,20
Franz Burger
30,17
Walter Rienzner
30,17
Günth. Schwingshackl 30,16
5. Bozen
150,78
Andreas Pircher
30,20
Günther Spiess
30,16
Christian Mathà
30,16
Lorenz Baumgartner 30,15
Adelbert Greif
30,11
6. Bruneck
150,75
Hubert Bürgstaller 30,21
Leo Hellweger
30,16
Pio Pescoller
30,14
Peter Gasser
30,13
Paul P. Hildgartner 30,11
7. Brixen
150,67
Luciano Pappalardo 30,21
Marina Schöpf
30,16
Johann Künig
30,15
Arnold Zingerle
30,08
Alexander Mayr
30,07
8. Unterland
114,32
Werner Dibiasi
30,07
Anton Calliari
28,10
Horst Grunser
28,09
Rosmarie Dibiasi 28,06
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JÄGER
ZEITUNG
4/2010
41
hundwesen
Bayerische Gebirgsschweißhunde und Tiroler Bracke
Vorprüfungen
42
Am 7. und 8. September 2010 wurde in
Burgeis im Jagdrevier
Mals eine Vorprüfung
für Bayerische und
Hannoversche
Schweißhunde organisiert. Im Zuge dieser
Veranstaltung wurde
auch eine Kunstfährte
für eine Tiroler Bracke
vorbereitet und vom
Rüden »Axel vom Vigiljoch« mit seinem
Besitzer und Führer
Joachim Theiner aus
Burgeis bestens ausgearbeitet.
nachgestellt.
An genannter Vorprüfung
nahmen sechs Hundegespanne
teil, zwei davon bestanden ihre Aufgabe leider nicht. Sie
haben aber die Möglichkeit,
an einer der nächsten Prüfungen ihr sicheres Können unter
Beweis zu stellen.
Nachfolgend die Prüfungsergebnisse.
Die Kunstfährten mit einer
Länge von zirka 1.000 Metern wurden von den Leistungsrichtern am Tag zuvor
bei widrigen Witterungsverhältnissen getreten und originalgetreu der natürlichen
Wundfährte des Schalenwildes
Bayerische Gebirgsschweißhunde
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
Tiroler Bracke
Rüde »Axel vom Vigiljoch«,
Führer Joachim Theiner, hat
die Schweißprüfung mit Bravour bestanden. Die entsprechende Bewertungsnote wird
zu einem späteren Zeitpunkt
mit der Brackierarbeit addiert.
BGS-Rüde »Dev vom Kreuzbödele«: 185 Punkte, Besitzer und Führer Günther Telser, Jagdaufseher im Revier
Mals;
Joachim Theiner mit seinem Rüden »Axel vom Vigiljoch«
BGS-Rüde »Caro vom Zerzertal«: 136 Punkte, Besitzer
und Führer Josef Stürz,
Deutschnofen;
BGS-Hündin »Cora vom
Zerzertal«: 84 Punkte, Besitzer und Führer Sigmund
Braun, Mühlbach/Vals.
Zur bestandenen Vorprüfung
ein herzliches Ho-Rüd-Ho und
Suchenheil!
Wie schon eingangs erwähnt,
musste wegen des schlechten
Wetters heuer erstmals auf
das gemütliche Rahmenprogramm verzichtet werden. Als
Ersatz dafür konnten wir auf
der Bruggeralm im Zerzertal
mit dem Senner Viktor Lechthaler bei Gesang und spannenden Anekdoten fröhliche
und gesellige Stunden erleben. Auf diesem Wege möchte
ich Paul Öttl, dem Tiroler Gebietsführer, und seinem Richterstab für die Abnahme der
Prüfung danken und hoffe,
dass er die Anliegen der Südtiroler Freunde im Schweißhundewesen so wie sein Vorgänger Paul Leismüller weiterhin unterstützen möge.
Den Jagdfreunden Elmar,
Karl und Engel möchte ich für
ihre Hilfsbereitschaft herzlich
danken.
Otto Jochberger
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plata ladina
´ spavënt, al vëgn indô le lu?
Ci
Nia tan dadî àn podü lì ch’al
rodâ te Südtirol y inće te
Nordtirol n lu, na gran noela.
Porchël ch’an à indô n iade
odü n lu, n’ól nia dì ch’al romagni te Südtirol. Ara se trata dessigü de n lu su, che chir
na compagna por cherié n so
revier. Tröc agn pòra pa doré
ćina ch’al sarà deplü lus che
roda jö nostes munts nia a
plajëi de düć. Esperć dla natöra prô da fà gnì le lu indô
daćiasa chilò da nos.
Le lu, bëgn da
temëi?
Sce la jënt pënsa al lu, i tómel
atira ite pôra, spavënt y mort.
Bele dales conties ai mituns
vëgnel fora che le lu é n bur’ y
ri tier che vir tl bosch spës y
scür y roda ma de nöt, ti à fat
gran tëma y ti à fat de tort al
lu che vëgn descredité, metü
fora sciöche sc’al foss le mangiajënt. Laôta che al rodâ
tlaps de lus fora por les Alpes
ê la jënt gnüda baiada sö che
lus ê da temëi, da eliminé,
deache ai ti scarzâ les bisces y
les ćiores a paurs y ai dô ester
prigorusc por la jënt. Tla Sar-
degna ân ćinamai metü man
de fà centönes de mür incër la
pastöra ia por tigni dalunc i
lus. Incö capitëiel indô val’ lus
tles Alpes y i pastorëć mëss
gni vardà. Le ladrè di mëmbri
dl tlap de lus ó di che ai defënn so raiun defrunt a d’atri
tlaps che respogn atira. Che al
n’é inće stè chilò da nos desmostra la parora »lovara« o
»büja dal lu«. Te na büja de
val’ meter sota gnôl metü
ćern y sura la büja ia dascia; le
lu gnô impizé adalerch dal tof
dla ćern, al tomâ jö a se mangé la ćern, spo ne n’êl nia plü
bun de gnì sö; al metô man de
ladrè y le paur dlungia jô pormez ala büja y ti sciurâ jö podruns ados por le copè. Do
che la jënt â feter desmandrè
düć i lus, i lustrì y les laûrs
n’adorâ le paur plü degun famëi pro sü pastorëć. Daimprò
dales ćiases rovâ le lu
ma sc’al ne ciafâ nia altró assà
da mangé.
Carateristighes
dl lu
La lua s’arjigna la tana canche
ara aspeta i pici por podëi dai-
lò i mëte al monn: ai nasc verc
y ströms. Le lu é n predadù
ardì desco le meder, la laûrs,
le iat y le lostrel; al fej pert
dla medema familia dla olp, dl
ćian salvare african, dl sciacal.
An desferenziëia lus blanć,
scürs, grisc dal corù dl cënder
y fosc. Le lu ti somëia a n
gran ćian, mo al à n maiù ćé,
na frunt plü leria y orëdles plü
cörtes. La coda é ciatadüda,
spëssa. Le lu é da 60 – 80 cm
alt y po ester ćina a 1,5 m
lunch; la coda mosöra da 30 –
50 cm. Al pësa 40 kg. D’atres
sorts de lus po rové a 80 kg.
Nosc ćian da ćiasa n’é nia ater
che le lu inzertié. I lus tëgn la
coda albas o adërtafora, i
ćians l’à ôta sö o brodorada
ite. Na familia de lus é metüda
adöm dai geniturs y dai pici.
Les lues s’arjigna n ander da
döes entrades; ares sta te tana trëi edemes denant che
mëte al monn i pici; ares porta fora i pici 75 dis, spo fejeres inće ćina 12 pici, mo en
gran pert ma da cater a sis. I
pici é verc, surć, pësa da 300
a 500 g; dô 20 dis vëgn i pici
fora de tana a fà belaìta, a fà
damat, a se patucé y se core-
tè; ćina a ot edemes i dà la lua
da bëre; ćina 10 edemes romagn i pici te tana, do da 6
edemes ciafa i pici inće ćern.
Döt le tlap dëida trà sö i pici
lus. I geniturs sta na vita
´
adöm. Cina
ai dui agn romagn
i pici lus pro su geniturs, spo
vëgni porcherà demez y ai se
chir n revier da susc. Chësc po
ester gran y desvalì: da 150 a
300 km2, aladô tan rich che le
revier é de tiers da ćiacè. Le lu
amarscëia le raiun cun sües
urines vigni 300 metri dlungia
ranćiagns, lëgns, ćiadortli,
trognores o sis. Lus vir y ćiacia te n tlap che é formè da
dui ćina 20 lus. I lus fej na ôta
al ann de pici, i ćians döes
ôtes. Dl lu pòn adorè les pels
da fà guanć, tasces y stromënć musicai desco tambürli.
I lus desfrata
Le cëi di lus é tiers mesans
ćina gragn: renes, porci salvari, cerfs, olps, rehli, bisces,
stambëć, leoi, conići, sorüces,
bisces, armentins, ćians da
ćiasa, iać da ćiasa, inseć, alc
(Elch), ćiamercia (ćern frada,
tiers morć). Plü chiris é tiers
Te n valgügn raiuns
dl’Europa y inće dla Talia
éson bele ausà a de te’ vijiuns; odarunse mo inće chilò
da nos tosc tlaps de lus
amesa la natöra?
Foto da: ‘Il lupo’,
Giorgio Boscagli,
Carlo Lorenzini editore«
44
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
plata ladina
vedli, debli, maroć, cotan
jogn, feris deache ai é plü saurisc da abiné. I lus tofa dalunc
chisc tiers, ai ti va pormez
adascusc y ti salta do n valgügn cënć metri; ai arjunj chi
50 km al’ora. I alc, i bisonć y
le müsc afrontëia i lus y inće i
porcì salvari se para, i alc s’un
sciampa t’ega. Le tlap de lus
prô da coretè i gran tiers i
mordon iadedô, ti flanć, sön
le spiné, tl nês. Ai vëgn copà
cun na morta tla garsala; dala
gran spordüda i dàl le bot al
tier; bisces o rehli se ciafa na
morta tla copa dl col y insciö i
vëgnel spachè le cnach. Sce le
lu romagn n valgügn dis zënza mangé, spo él inće bun da
mangé 9 kg de ćern te naota.
Le lu adora 4 kg de ćern al dé
y chësc munta sö a 25 cerfs al
ann. Le lu mangia sö döt: osc
y polan. Ma le 10 porcënt de
sü atać va fora bun. Danfora
va le pêr de lu, düć i atri mëss
ti stè sot y stimé ći ch’al é da
fà, olâ ch’al é da jì; i comani
vëgn dà cun de vigni sort de
versc: binzlé, ladrè, raugné,
sferié, crazè, rüscé. Sce al
n’abina nia tiers s’acontentëia
le lu cun avanzadöres, salmun, bromores, ordöra salvaria, cognores y dlasenes.
I famëis moderns
di lus
Incö é i pastorëć plütosc porseghità da ćians en banun, dales olps, dai corfs da sas, dal
variöl da sas, mo chisc gaujëia
de pici danns. I famëis moderns da incö é ćians ausà jö
aposta y müsc; chisc ti é compagn al lu. Chësc ćian da verda é plü gran che le ćian normal y cotan plü gaiert; al pësa
dai 30 ai 70 kg; bele cun cater mëisc mëssel gnì metü pro
le pastorëć de bisces por s’ausé y sozialisé cun chisc tiers.
Chisc ćians é bugn da spedrè
demez sides lus che laûrs. Ai à
incër le col n amorisc da
fićiuns che ai ne pois nia gnì
morć tl col dai lus no dala
laûrs. Inće i müsc po fà verda
al pastorëć, deache ai scraia
canch’al vëgn adalerch n prigo; al öga da vardè pastorëć
de bisces, de ćiores y inće
tlaps de vaćes. I müsc vëiga
bun, alda bun y tofa bun y
vidlëia tosc le nemich y
l’afrontëia ti don na morta o
stolan che ai s’an sënt codî.
I lus viô plüdadî
Incö él lus tl’Europa, tl’Asia,
tl’America dl nord. Te tröc
paîsc ê le lu gnü copè fora deplëgn. Ti Balcans, tl Canada,
tla Siberia y Mongolia virel de
maius popolaziuns de lus, altró él ma n popolamënt isolè.
Lus po vire tla tundra, tl desert, ai abitëia te raiuns da
cortesc y te bosc. Plüdadî viôl
lus sura döta l’Europa, tla Talia ma ti Abruzzi y tla Calabria, incö sura döt l’Apenin y
bel plan röiel lus tles Alpes.
Bele da plü agn ròdel lus tl
Grijun, fora por i Paîsc Todësc
nen n’él de dër tlaps, tl’Austria inće, sön i termi danter la
Francia y la Talia déssel nen
n’ester plü de 50. Tl’Europa
dl süd àn albü plü sensibilité
por le lu y ne l’à mai eliminé
daldöt. I maius lus vir tla Letonia, de blanć nen vëigon tla
Ruscia, tl’Alasca y tl Canada.
Liëndes
Le lu é adinfal gnü descredité
por sües goles, süa furbizia,
deache al desfrata inće tiers
da ćiasa sc’al nen ciafa massa
püć di atri. Le lu àn fat stlet te
fiabes, tles liëndes: i jomelins
Romulus y Remus ê gnüs trać
sö cun le lat de na lua; les fabules de Aesop, de Fedrus, les
stories dl lu y l’agnel, le lu y la
olp, le lu y Ciüria cöcena, le lu
y i set asos mët fora le lu dër
intort y prigorus. Chëstes stories cuntades ai mituns i mostra le lu sciöche n tier da temëi, da desmandrè. Dlunch
vëgn le lu metü fora le rî che
mangia la lâ, che mangia mi-
Le gran ri lù, o n tier ch’al foss gran ora che rovass indô
pro i predadus de nosc raiun?
Foto: Georg Kantioler
tuns; al fej do la usc dla jënt
por ingianè la porsona che pê
matorina y crëi atira döt.
Chëstes stories nes insëgna
che nia vignun che dij da ester
to compagn ne l’é en realté;
na pert sfrutëia chësc por so
profit a dann dl compagn. Ala
fin paia le lu lassura sc’an
pënsa al lu y Ciüria cöcena: al
s’â mangé la lâ y la möta, mo
spo ti àn taié sö la punza y
metü peres tl vënter; les porsones é gnüdes salvades, le lu
à messü la dè sö.
La tëma sparësc
plan
Chi che à da fà cun i proieć
»Bëgnodü lu« dij che la pôra
defrunt al lu é ma plü da ciafè
te püć ćês da inier y tles liën-
des, la tëma vëgn tres mëndra. Da plü de 50 agn incà ne
ti é degun lu plü reflè ados a
na porsona. Ti Paîsc Todësc
virel incö chi 50 lus, partis sö
n pü’ sura döt le Stat. Le lu
scherza scialdi ma tiers debli y
n’é degöna concorënza por chi
che chir corgn y cornaciuns.
Olache le lu roda vëgn i salvarjins plü spaui y i ćiaciadus
po rodè plü dî por abiné n salvarjin. La porsona é ausada da
se adatè a situaziuns nöies;
insciö mëssel inće ester meso
da reagì normalmënter ala
reintroduziun dl »rî lu«, mo dl
lu sinzier che nes osservëia
dal bosch infora. I dijun da
orëi respetè la natöra, pro
chësta tóchel inće le lu.
Lois Trebo
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
45
reviere
bezirke
Herzlichen
Glückwunsch!
81 Jahre
Umberto Ferrari
Herbert Gruber
Hubert Niederlechner
Reinhold Prugger
Anton Psenner
Franz Stecher
80 Jahre
Luigi Cignolini
Terlan
Karl Hanni
Kastelbell
Johann Hofer
Moos in Passeier
Anton Langgartner
Klausen
Riccardo Magnani
Laurein
Giovanni Mersa
Corvara
Antonio Negri Bevilacqua Toblach
Alfred Pfitscher
Montan
Josef Pöhl
Moos in Passeier
Mario Schenk
St. Christina
Johann Schwabl
Burgstall
Arnold Stecher
Graun
Franz Zanotti
Neumarkt
75 Jahre
Günther Covi
Lino Decarli
Josef Fink
Josef Kruselburger
Romano Pesenti
Andreas Steinmair
Heinrich Zelger
70 Jahre
Umberto Gallonetto
Vahrn
Adolf Innerbichler
St. Jakob, St. Peter i. A.
Johann Kienzl
Sarntal
Massimiliano Kohl
Ritten
Arrigo Luterotti
Jenesien
Marianne Nischler-Duschek Naturns
Bernhard Pircher
Niederdorf
Armando Seppi
Sarntal
Johann Stecher
Graun
Fritz Trafoier
Ulten
Claudio Tripoli
Bozen
Richard Urthaler
Barbian
In den Monaten Oktober und November
wurden 67 Jäger 70, 75, 80 und mehr Jahre alt.
91 Jahre
88 Jahre
87 Jahre
85 Jahre
84 Jahre
83 Jahre
82 Jahre
Name
Josef Lamp
Willi Seeber
Josef Wieser
Erich Falkensteiner
Stefano Guccione
Paul Schifferegger
Lorenz Hirschberger
Herbert Kiem
Haymo Von Grebmer
Marino Carbucicchio
Alois Engl
Lorenz Larcher
Renato Mioli
Andreas Pallhuber
Vittorio Decarli
Siegfried Gruber
Matthias Kaserer
Johann Munter
Giuseppe Pellegrini
Martin Strimmer
Josef Blasbichler
Sigmund Brunner
Peter Gasser
Josef Kugler
Ludwig Lantschner
Franz Lechner
Friedrich Pichler
Peter Ralser
Josef Spögler
Revier
St. Magdalena in Gsies
Karneid, Tiers
Antholz
Kiens, Rodeneck
Schlanders, Ritten
Bruneck, Rasen
Kaltern, Mals
Latsch
Olang
Bozen
Terenten
Terlan
Bozen
Toblach
Laag
Kurtatsch
Partschins
Villnöss
Margreid, Neumarkt,
Salurn
Laas
Feldthurns
Feldthurns
Mölten
Gais
Aldein
Vintl
Jenesien
Ratschings
Sarntal
Burgstall
Kastelruth
Percha
Olang
Karneid
Graun
Villnöss
Neumarkt
Feldthurns
Ridnaun
Untermais
St. Magdalena in Gsies
Leifers
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JÄGER
ZEITUNG
4/2010
reviere
bezirke
Bezirk Bozen
Revier Mölten
Revier Karneid
Besonderes Jagdglück
Langjährige Mitglieder
geehrt
Im Rahmen der diesjährigen
Jahreshauptversammlung
wurden gleich mehrere langjährige Mitglieder des Jagdreviers Karneid geehrt.
Für 60 Jahre treue Mitgliedschaft wurde Anton Psenner
geehrt. Seit 50 Jahren ist
Paul Lantschner Mitglied, davon war er viele Jahre Revierleiter. Ebenfalls geehrt wurden Gottfried Gasser und
Alois Lantschner, Bergblick,
dafür, dass sie bereits seit 40
Jahren die Jagdkarte im Revier Karneid besitzen. Die Urkunde für 25 Jahre Mitgliedschaft konnten Armin Resch,
Oskar Psenner und Revierleiter Georg Lantschner aus den
Händen von Bürgermeister
Albin Kofler entgegennehmen.
Die Jagdkameraden wünschen
weiterhin einen guten Anblick
mit viel Weidmannsheil.
Des Jägers Glück ist ein Augenblick, egal wie alt der Jäger ist. Der 3. August 2010
war für Luis Luiprecht aus
Nals, Jahrgang 1932, langjähriges Reviermitglied von Mölten, ein besonderer Tag. Ihm
gelang es am frühen Morgen,
als er auf den Rehbock beim
Prohötzl ansaß, einen guten
Zehnender zur Strecke zu
bringen. Nach dem Aufbrechen wurde der 110 kg
schwere Hirsch mit Hilfe einiger Jäger und eines Traktors
zum Revierleiter gefahren. In
der Zwischenzeit verbreite
sich unter den Jäger die Nachricht über den geglückten Abschuss, und so ließen es sich
viele nicht nehmen, dem Luiprecht Luis ein kräftiges Weidmannsheil zu wünschen und
mit ihm den ganzen Tag zu
feiern.
Die Familie und die Jagdkollegen von Mölten wünschen
dem Luis zum Abschuss ein
kräftiges Weidmannsheil und
weitere schöne Jagdtage.
Josef Schwarz
Von links: Vizebürgermeister Franz Tauferer, Bürgermeister Albin Kofler, Revierleiter Georg Lantschner, Jagdaufseher Richard Vieider, Verbandsaufseher Lorenz Heinisch
und Bezirksjägermeister Eduard Weger
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
47
reviere
bezirke
Revier Mölten
Bezirk Brixen
80. Geburtstag
Revier Feldthurns
Am 22. September 2010 feierte unser Jagdkamerad Erich
Walzl, Turmwirt in Gargazon,
seinen 80. Geburtstag.
Er ist seit 58 Jahren Jäger im
Revier Mölten und ist nach
wie vor mit großer Leidenschaft dabei. Auch viele Geschichten weiß der Erich zu
erzählen.
Er konnte am 1. August einen
Trophäenbock und am 5. September 2010 einen Gamsjahr-
ling erlegen. Am späten
Abend des 22. September
wurde Erich von den Jagdhornbläsern und dem Revierausschuss aus Mölten mit einem Ständchen überrascht.
Die Jägerschaft von Mölten
wünscht dem Erich zu seinen
80 Jahren alles Gute, noch
viele gesunde Jahre und einen
guten Anblick, verbunden mit
einem Weidmannsheil.
Josef Schwarz
Ehrungen
Bei der diesjährigen Hauptversammlung wurde Josef
Fink für seine 50-jährige Mitgliedschaft im Jagdrevier
Feldthurns geehrt. Josef Fink,
Jahrgang 1935, geht auch
heute noch mit großer Leidenschaft auf die Jagd und tätigt jedes Jahr den ihm zustehenden Rehbockabschuss.
Sonntags allerdings lässt er
sich das Karterle beim Oberwirt nicht entgehen.
Die Jagdkollegen des Reviers
Feldthurns wünschen dem
Sepp, dass er noch lange auf
die Jagd gehen kann, und
gratulieren mit einem kräftigen Weidmannsheil!
W. Kerschbaumer
Von links: Vizerevierleiter Andreas Brunner, Josef Fink und
Revierleiter Gottfried Kerschbaumer
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48
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
Revier Klausen
Doppeltes Jagdglück
Im Revierteil Gufidaun des
Jagdreviers Klausen zieht das
Rotwild immer wieder seine
Fährte, und jedes Jahr werden auch einige Stücke erlegt.
Am 3. September gelang sogar ein doppelter Rotwildjagderfolg. Am späteren
Nachmittag begab sich unser
Revierleiter Alfons Pfattner in
die Örtlichkeit Fonteklaus,
kurze Zeit später kam der Jäger Robert Pfattner dazu. Ohne Anblick verstrich die Zeit,
und als die beiden aufgrund
der zunehmenden Dunkelheit
schon abbaumen wollten,
standen plötzlich zwei Stück
reviere
bezirke
Rotwild vor ihnen. Der Revierleiter zögerte nicht mehr
lange und gab einen Schuss
auf den Hirsch ab. Der Hirsch
zeichnete und sprang ab. Das
zweite Stück, ein Schmaltier,
blieb vor dem Waldrand stehen, worauf der Jäger Robert
Pfattner auch diesem einen
Schuss antrug. Daraufhin war
nichts mehr zu sehen. Aufgrund der Dunkelheit entschieden die beiden, am
nächsten Tag eine Nachsuche
zu veranlassen.
Am nächsten Morgen positionierten sich die Schützen, und
der Jagdaufseher Johann
Pfattner startete mit seinem
Hund Axel die Nachsuche. Das
Schmaltier lag verendet nahe
dem Anschuss. Vom Hirsch
war zunächst nichts zu sehen.
Erst später, im dichten Wald,
wurde der Hirsch zweimal gestellt, konnte aber immer
wieder flüchten. Die Hatz
ging weiter bergab, und
schließlich stellte der Hund
den Hirsch zwischen den
LKWs inmitten des Schotterwerks vom Beton Eisack, wo
dann endlich der Fangschuss
angebracht werden konnte.
Im Laufe des Tages fanden
sich zahlreiche Jäger in Latzfons ein, wo der Doppelabschuss gefeiert wurde. Ein
kräftiges Weidmannsheil wünschen die Jäger des Reviers
Klausen den beiden Schützen.
Ein Weidmannsdank dem
Jagdaufseher Johann sowie
allen weiteren Jagdkameraden, welche bei der Rotwildbergung geholfen haben.
Die Jäger
des Jagdreviers Klausen
Bezirk Bruneck
Revier Gais
Kapitale Gams erlegt
Ein besonderes Jagdglück
hatte im August 2010 der
passionierte Jäger Johann
Oberleiter. Ihm gelang der
Abschuss einer kapitalen
Gamsgeiß. Dazu möchten die
Jagdkollegen herzlich gratulieren und gleichzeitig noch
viele erfolgreiche Pirschgänge
und alles Gute und viel Gesundheit zu seinem 65. Geburtstag wünschen. Ein kräftiges Weidmannsheil.
Deine Jagdkameraden
vom Jagdrevier Gais
Hallali
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Von links: Robert Pfattner, Jagdaufseher Johann Pfattner
und Revierleiter Alfons Pfattner
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JÄGER
ZEITUNG
4/2010
49
reviere
bezirke
Revier Rein
Revier Tirol
Ein ordentlicher Hirsch
Hirschabschuss
Zum 80. Geburtstag
hat unser Tate Josef
Leiter einen ordentlichen Hirsch erlegt. Ein
kräftiges Weidmannsheil von deinen Kindern
und Freunden!
Leo Leiter
Am 25. September 2010
meinte es der Hubertus gut
mit unserem Revierleiter Edl
von Dellemann. Nach einigen
Pirschgängen gelang es ihm,
einen guten Achtender im
Spronsertal zu erlegen. Dieser
Abschuss ist ihm auch deshalb
besonders zu vergönnen, weil
er für das Revier und für die
Jäger des Reviers viele unschätzbare Dienste leistet.
Wir wünschen unserem Revierleiter ein kräftiges Weidmannsheil und weiterhin viel
Freude am Weidwerk.
Die Jäger von Dorf Tirol
Bezirk Meran
Revier St. Leonhard
Gratulation
unserem Landesmeister!
Auf diesem Wege möchten
wir unserem Urban Dandler
zum Titelgewinn des Landesmeisters beim Jägerschießen
50
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
gratulieren. Schon im Vorfeld
hat Urban mit seinem Bruder
Josef und seinem Jagdkameraden Siegfried Öttl die Mannschaftswertung beim Bezirksschießen Meran in St. Pankraz gewonnen. Doch unser
Urban gab sich damit nicht
zufrieden. Zusammen mit
mehreren Jagdkollegen von
St. Leonhard fuhren sie zum
Landesjägerschießen nach
Taufers im Münstertal. Dort
holte er sich den Landesmeistertitel mit der Punktezahl
30,25.
Ganz besonders freut es uns,
dass es ihm gelungen ist, als
erster Jäger von St. Leonhard
diesen begehrten Titel zu gewinnen. Moch weiter asou!
Mit einem kräftigen Weidmannsheil, die Revierleitung
und die Jäger des Reviers von
St. Leonhard.
Emil Königsrainer
Tisner Jagerball
Die Jäger von Tisens laden herzlich
zum Jagerball am Samstag, 8. Jänner 2011,
mit Beginn um 20 Uhr im Vereinshaus
»Michael Gamper« in Prissian ein.
Zum Tanz spielen die bekannten
»Original Südtiroler Spitzbuam«
Eröffnung durch die Jagdhornbläsergruppe Tisens.
Es werden verschiedene Wildabschüsse
und Sachpreise verlost.
Tischvormerkungen unter
Tel. 335 5623430, 339 5375995 oder 338 1909599
reviere
bezirke
Revier Ulten
Bezirk Oberpustertal
Zwei gute Hirsche
Revier Antholz
Robert Unterholzner aus St.
Nikolaus in Ulten hatte das
Glück, in zwei aufeinanderfolgenden T-Hirschjagdsaisonen,
und zwar sowohl 2005 als
auch 2010, jeweils einen gu-
ten Trophäenhirsch zu erlegen. Lieber Robert, wir freuen uns mit dir. Weidmannsheil
und für die Zukunft einen guten Anblick!
Deine Frau
Nadia mit den Kindern
Jäger, Heger
und Brauchtumspfleger
Die Jagdhornbläsergruppe
Antholz freut sich über den
Jagderfolg ihrer drei Kameraden Michael, Albert und Lud-
wig. Ein kräftiges Weidmannsheil wünscht die gesamte Gruppe.
G. Furlan
Revier Ulten
Revier Rasen
Glückwünsche
Ehrung
Die Jägerinnen und Jäger des
Reviers Ulten möchten Claudia Schwienbacher zum außerordentlichen Jagderfolg
ein kräftiges Weidmannsheil
wünschen. Möge ihr die Jagd
auch in Zukunft so viel Freude
bereiten und viele schöne
Jagderfolge bringen.
Deine Jagdkameraden,
die Freunde und die Familie
Bei der Hubertusfeier im
Mudlerhof in Rasen wurden
dem Mitglied Adolf Mair,
Jahrgang 1943, eine Urkunde
für 40-jährige Mitgliedschaft
sowie das Bezirksabzeichen in
Gold überreicht. Wir wünschen Adolf Mair viel Gesundheit und weiterhin viel Freude
mit der Jagd. Weidmannsheil!
Die Jägerschaft von Rasen
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
51
reviere
bezirke
Revier Rasen
Keiler anstatt Hirsch
Das Sprichwort »Unverhofft
kommt oft« trifft bei der
Jagd wohl häufig zu. Am
30. Oktober 2010 war unser
Mitglied Peter Gufler auf
Hirschjagd. Anstatt des erhofften Hirsches spazierten
zwei Stück Schwarzwild quer
durch den Wald. Peter ließ
sich diese Gelegenheit nicht
Jagdkollege eine gute Gams
erlegt. Deshalb danken ihm
seine Jagdkameraden und
wünschen noch ein kräftiges
Weidmannsheil!
Christian Aukenthaler
nehmen und erlegte einen
stattlichen Keiler (aufgebrochen 77 kg). Anschließend
wurde mit den Jagdkameraden dieses außerordentliche
Erlebnis gefeiert. Ein kräftiges Weidmannsheil!
Die Jägerschaft von Rasen
(Martin Messner)
Jägerpreiswatten
am Samstag, 22. Jänner 2011
im Vereinshaus von Dorf Tirol
mit Beginn um 14 Uhr
Bezirk Sterzing
Revier Brenner
Erfolgreiche Hirschjagd
Ein außergewöhnliches Jagdglück hatte Karl Aukenthaler,
Jäger aus dem Revier Brenner. Er erlegte einen Zwölfender mit einem Blattschuss.
Sein Vater Josef, ein passionierter Altjäger, war sehr
stolz auf seinen Sohn und ent52
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
bot mit Freude das Weidmannsheil. Töchterchen Emma legte auf ihre Art einen
»Bruch« zwischen die Stangen
des erlegten Hirsches.
Karl ist ein leidenschaftlicher
Gamsbegleiter, der die größte
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reviere
bezirke
Bezirk Unterland
Revier Tramin
Glückwunsch
zum 86. Geburtstag
Siegfried Steinegger hat am
20. September seinen 86. Geburtstag gefeiert. Zu diesem
Anlass gratulieren ihm die Jägerinnen und Jäger von Tramin und wünschen weiterhin
viel Gesundheit, einen schönen Anblick und viel Freude
an der Jagd.
Siegfried ist im Revier Tramin
seit 50 Jahren aktiver Jäger.
Es gelang ihm auch in diesem
Jahr, einen Jährling zu erlegen, und zwar am 12. September.
Ein kräftiges Weidmannsheil
wünschen die Jagdkammeraden von Tramin.
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JÄGER
ZEITUNG
4/2010
53
gedenken
Anton Bancher
Am 26. April verstarb im Alter von 82 Jahren der weit
über seinen Ort hinaus bekannte Zahnarzt Dr. Anton
Bancher aus Neumarkt. Bancher war ein Leben lang mit
der Jagd eng verbunden.
Über 50 Jahre besaß er die
Jahreskarte im Revier Neumarkt, und 48 Jahre war er
auch in Aldein Mitglied der
Jägerschaft. In Neumarkt versah er zudem 14 Jahre lang
das Revierleiteramt, und 20
Jahre war er im Ausschuss tätig. Die Beliebtheit Banchers
kam bei der Beerdigung beeindruckend zum Ausdruck. Eine große Schar von Bekannten,
Freunden und Jägern begleitete ihn auf dem letzten Gang, und
die Jagdhornbläser aus Aldein entboten ihm das letzte Halali.
Bancher hat in seiner Zeit als Jäger und Revierleiter Zeichen gesetzt und Spuren hinterlassen. Die Jagdhütte auf der Großwiese
wurde unter seiner Führung gebaut, er ließ in Neumarkt die ersten Hochstände errichten, war ein beispielgebender Weidmann,
dem auch die Heranbildung weidgerechter Jäger ein großes Anliegen war. Er veranstaltete das erste Jägerschießen in Neumarkt, führte einen wöchentlichen runden Tisch für Jäger ein,
war Initiator der Partnerschaft zwischen Neumarkt und Rheinfelden und holte schon vor 35 Jahren die Rheinfeldener Jagdhornbläser in seinen Heimatort. Die Rheinfeldener Freunde ehrten dann auch den Verstorbenen, indem sie eigens zu Pfingsten
einen Ausflug nach Neumarkt veranstalteten und in der Villner
Kirche einen Gedächtnisgottesdienst zu Ehren des Verstorbenen
gestalteten sowie einen Kranz auf sein Grab legten und dazu einige zu Herzen gehende Weisen auf den Jagdhörnern vortrugen.
Der Bruder des Verstorbenen, auch Jäger, sprach bei der Trauerfeier einige schöne und würdigenden Worte. „Lieber Toni, du
warst äußerst belesen, hast uns an deinem Allgemeinwissen teilhaben lassen, vieles über die Jagd vermittelt, und doch die spannendsten Geschichten selbst erlebt auf deinen Jagdreisen, die
dich nach Kanada, Afrika und die die Mongolei geführt haben.
Für deine Jagdkollegen warst du ein verlässlicher Begleiter, und
für das Revier Neumarkt jahrlange ein guter Revierleiter. Wir
werden dich vermissen“.
Dem schließen sich die Jägerkollegen von Neumarkt an und entbieten ihrem geschätzten Alt-Revierleiter ein letztes Weidmannsheil.
Rinaldo Baldessari
Am 24. September 2010 verlor unser Freund Rinaldo Baldessari
seinen Kampf gegen das Übel, das ihn schon seit langem heimgesuchte hatte.
Baldessari, Jahrgang 1938, stammte aus Roncegno in der Valsugana. Dank seiner Ansässigkeit in Brixen, er war bei der Eisen-
54
JÄGER
ZEITUNG
4/2010
bahn, erhielt er im
Jahr 1984 dort die
Jahreskarte und
blieb Mitglied bis
zum letzten Jahr.
Eine Zeit lang leistete er auch im Revierausschuss seinen wertvollen Beitrag.
Baldessari war uns
allen als treuherzige und hilfsbereite
Person bekannt, und als solche hat er innerhalb der Jägerschaft nette Freundschaften geknüpft, und manch einen von
uns nahm er mit, um angenehme Stunden in seiner schönen
Almhütte im Trentino zu verbringen.
Ein tiefempfundenes, letztes Weidmannsheil,
die Jäger von Brixen
Hubert Jesacher
Am 6. September 2010
ereilte uns die traurige
Nachricht, dass uns unser
Jagdkamerad und langjähriger Revierleiter Hubert
Jesacher nach kurzem
schweren Leiden für immer
verlassen hat.
Der Tod unseres Freundes
und Jagdkollegen hat uns
alle tief erschüttert. Hubert
erlag nur vier Tage nach
seinem 77. Geburtstag seinem Leiden und folgte seinem Freund und Jagdkameraden Gartner Hons, der ihm nur
drei Monate in die ewige Heimat vorausgegangen war.
Bereits von klein auf fühlte er sich sehr mit der Natur verbunden und war seit seiner Jugend ein passionierter Jäger. Er
wurde 1964 Mitglied im Jagdrevier Bruneck, und so erhielt er
erst im letzten Dezember die Urkunde für 45 Jahre Mitgliedschaft im Revier. Er stand acht Jahre lang dem Revier Bruneck
als Revierleiter vor, und zwar von 1977 bis 1985.
Sein Leben widmete er seiner Installationsfirma, seiner Familie
und der Jagd. Seine große Passion galt der Hirsch- und Gamsjagd sowie im Herbst der Hasenjagd, welche er im Revier
Bruneck sowie im Eigenjagdrevier „Haidacher“ im Oberwielenbacher Talile ausübte.
Er wurde von seinen Jagkollegen stets gerne gesehen und als
kompetenter Jäger sehr geschätzt, dies zeigte auch die große
Teilnahme von vielen Jagdkollegen aus nah und fern, welche
ihn auf seinem letzten irdischen Weg begleiteten.
Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner Frau Helga sowie seinem
Sohn Gerd mit Familie. Er wird uns allen sehr fehlen und wir
werden ihn stets in guter Erinnerung behalten. Weidmannsheil.
Die Jagdkameraden vom Revier Bruneck
gedenken
Hermann
Gamper
Johann
Tröger
Am 18.12.2009 ist
Hermann Gamper im
Alter von 70 Jahren
nach geduldig ertragener Krankheit im
Herrn entschlafen.
Hermann war am 05.05.1939 in Schnals geboren. Von 1962
bis 2001 war er Mitglied im Revier Schnals. Er war Gründungsmitglied der Jagdhornbläsergruppe in Schnals, wo er viele Jahre das Jagdhorn spielte. In den 90er-Jahren wurde die
Jagdhornbläsergruppe Similaun neu gegründet, und er war
wieder voll dabei, bis er aus Gesundheitsgründen aufhören
musste.
Hermann war ein sehr erfahrener Jäger, seine Jagdpassion
war geprägt von tiefem Respekt vor der Natur und den Tieren,
er pflegte echte Freundschaft zu seinen Jagdkameraden.
Die Schnalser Jäger begleiteten den Hermann zur letzten Ruhe
auf den Friedhof von Unserfrau in Schnals, die Jagdhornbläser
Similaun verabschiedeten sich mit dem großen Halali von ihm,
und viele Jäger legten den Trauerbruch auf sein Grab.
Die Jägerschaft von Schnals wünscht seiner Familie viel Kraft
im weiteren Leben.
Allzu früh und völlig
unerwartet verstarb
am 2. Juli 2010 Johann Tröger, Oberfrinigerbauer in Tanas, Gemeinde Laas, bei einem
tragischen Arbeitsunfall
auf seinem Hof.
Neben der Arbeit am Hof war die Jagd seine große Leidenschaft. Seine Freude an der Natur und insbesondere am Wild
war schon von Jugend an sehr groß. Er konnte aber erst vor
wenigen Jahren seinen Traum verwirklichen und Jäger im Revier Laas werden. Die Jagd bereitete ihm sehr viel Freude, doch
leider war es ihm nicht vergönnt, noch einen Trophäenbock im
heurigen Jahr zu erlegen, denn der Tod ereilte ihn viel zu früh.
Um ihn trauern seine Frau Monika und seine beiden minderjährigen Kinder Katja und Fabian. Er hinterlässt eine große Lücke
in der Dorfgemeinschaft und vor allem bei den Jagdkameraden, welche seine Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft immer
in Erinnerung behalten werden. Ein letztes Weidmannsheil, lieber Johann, entbieten dir die Laaser Jäger, insbesondere dein
Jagdkollege Peter.
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